72
Herausgeber: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V. MITTEILUNGEN Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V. Nr. 2/2012 ISSN 0934-6554 WISSENSCHAFTLICHE BEITRÄGE ...................5 Ein Jahrhundert Mobilismus: Alfred Wegener schlug 1912 die Kontinentalverschiebung vor ................5 Induced seismicity – great tool between laboratory and (real) earthquakes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 NACHRICHTEN AUS DER GESELLSCHAFT. . . . . . . . . . . 13 AUS DEM ARCHIV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 VERSCHIEDENES .................................. 39

Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V....Dr. Bodo Lehmann DMT GmbH & Co. KG Am Technologiepark 1, 45307 Essen E-Mail: [email protected] Dr. Klaus Lehmann Geologischer Dienst

  • Upload
    others

  • View
    1

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V....Dr. Bodo Lehmann DMT GmbH & Co. KG Am Technologiepark 1, 45307 Essen E-Mail: bodo.lehmann@dmt.de Dr. Klaus Lehmann Geologischer Dienst

Herausgeber:Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V.MITTEILUNGEN

DeutscheGeophysikalische Gesellschaft e.V.

Nr. 2/2012ISSN 0934-6554

WISSENSCHAFTLICHE BEITRÄGE . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5

Ein Jahrhundert Mobilismus: Alfred Wegener schlug 1912 die Kontinentalverschiebung vor . . . . . . . . . . . . . . . .5

Induced seismicity – great tool between laboratory and (real) earthquakes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

NACHRICHTEN AUS DER GESELLSCHAFT. . . . . . . . . . . 13

AUS DEM ARCHIV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30

VERSCHIEDENES . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39

Page 2: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V....Dr. Bodo Lehmann DMT GmbH & Co. KG Am Technologiepark 1, 45307 Essen E-Mail: bodo.lehmann@dmt.de Dr. Klaus Lehmann Geologischer Dienst

2 DGG-Mittlg. 2/2012

IMPRESSUM Herausgeber: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft Redaktion: E-Mail [email protected] Dipl.-Geophys. Michael Grinat Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik Stilleweg 2, 30655 Hannover Tel.: (+49)- 0511 - 643-3493 E-Mail: [email protected]

Dr. Silke Hock Hannover E-Mail: [email protected]

Dr. Diethelm Kaiser Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe Stilleweg 2, 30655 Hannover Tel.: (+49)- 0511 - 643-2669 E-Mail: [email protected]

Layout: Katrin Zaton, Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, Hannover Druck: Druckservice Uwe Grube, Hirzenhain-Glashütten, http://druckservice-grube.de

Beiträge für die DGG-Mitteilungen sind aus allen Bereichen der Geophysik und der angrenzenden Fachgebiete erwünscht. Im Vordergrund stehen aktuelle Berichterstattung über wissenschaftliche Projekte und Tagungen sowie Beiträge mit einem stärkeren Übersichtscharakter. Berichte und Informationen aus den Institutionen und aus der Gesellschaft mit ihren Arbeitskreisen kommen regelmäßig hinzu, ebenso Buchbesprechungen und Diskussionsbeiträge. Wis-senschaftliche Beiträge werden einer Begutachtung seitens der Redaktion, der Vorstands- und Beiratsmitglieder oder der Arbeitskreissprecher unterzogen. Die DGG-Mitteilungen sind als Zeitschrift zitierfähig. Bitte senden Sie Ihre Texte möglichst als Word-Datei oder als ASCII-File entweder per E-Mail oder auf CD-Rom an die Redaktion. Verwenden Sie nach Möglichkeit die Dokumentenvorlage, die auf den DGG-Internetseiten unter „Rote Blätter“ oder von der Redaktion erhältlich ist. Zeichnungen und Bilder liefern Sie bitte separat in druckfertigem Format, Vektorgrafiken als PDF-Dateien (mit eingebetteten Schriften), Fotos als Tiff-, JPEG- oder PDF-Dateien.

Vorstand der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft e.V.: Präsidium: (Adresse der Geschäftsstelle siehe Geschäftsführer)

Prof. Dr. Eiko Räkers (Präsident) DMT GmbH & Co. KG Am Technologiepark 1, 45307 Essen E-Mail: [email protected]

Prof. Dr. Ugur Yaramanci (Vizepräsident) Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik Stilleweg 2, 30655 Hannover E-Mail: [email protected]

Prof. Dr. Michael Korn (designierter Präsident) Universität Leipzig Institut für Geophysik und Geologie Talstraße 35, 04103 Leipzig E-Mail: [email protected]

Dr. Alexander Rudloff (Schatzmeister) Deutsches GeoForschungsZentrum Telegrafenberg, 14473 Potsdam E-Mail: [email protected]

Dipl.-Geophys. Dipl.-Ing. Birger-Gottfried Lühr (Geschäftsführer) Deutsches GeoForschungsZentrum Helmholtzstraße 7, 14467 Potsdam E-Mail: [email protected]

Beisitzer:

Dr. Udo Barckhausen Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe Stilleweg 2, 30655 Hannover E-Mail: [email protected]

Prof. Dr. Thomas Bohlen Karlsruher Institut für Technologie Geophysikalisches Institut Hertzstraße 16, 76187 Karlsruhe E-Mail: [email protected]

Dr. Christian Bücker RWE Dea AG Überseering 40, 22297 Hamburg E-Mail: [email protected]

Prof. Dr. Torsten Dahm Deutsches GeoForschungsZentrum Helmholtzstraße 7, 14467 Potsdam E-Mail: [email protected]

Dipl.-Geophys. Michael Grinat Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik Stilleweg 2, 30655 Hannover E-Mail: [email protected]

Dr. Thomas Günther Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik Stilleweg 2, 30655 Hannover E-Mail: [email protected]

Prof. Dr. Manfred Joswig Universität Stuttgart Institut für Geophysik Azenbergstraße 16, 70174 Stuttgart E-Mail: [email protected]

Prof. Dr. Heidrun Kopp IFM-GEOMAR, Leibniz-Institut für Meereswissenschaften an der Universität Kiel Wischhofstraße 1-3, 24148 Kiel E-Mail: [email protected]

Prof. Dr. Charlotte Krawczyk Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik Stilleweg 2, 30655 Hannover E-Mail: [email protected]

Dr. Bodo Lehmann DMT GmbH & Co. KG Am Technologiepark 1, 45307 Essen E-Mail: [email protected]

Dr. Klaus Lehmann Geologischer Dienst Nordrhein-Westfalen – Landesbetrieb De-Greiff-Str. 195, 47803 Krefeld E-Mail: [email protected]

Niklas Thiel Karlsruher Institut für Technologie Geophysikalisches Institut Hertzstraße 16, 76187 Karlsruhe E-Mail: [email protected]

Dr. Ulrike Werban Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH - UFZ Permoserstraße 15, 04318 Leipzig E-Mail: [email protected]

Alle Mitglieder des Vorstandes stehen Ihnen bei Fragen und Vorschlägen gerne zur Verfügung. DGG-Homepage: http://www.dgg-online.de DGG-Archiv: Universität Leipzig, Institut für Geophysik und Geologie, Talstr. 35, 04103 Leipzig, Dr. M. Boerngen, E-Mail: [email protected].

Page 3: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V....Dr. Bodo Lehmann DMT GmbH & Co. KG Am Technologiepark 1, 45307 Essen E-Mail: bodo.lehmann@dmt.de Dr. Klaus Lehmann Geologischer Dienst

2/2012 DGG-Mittlg. 3

INHALTSVERZEICHNIS

Ihr Kontakt zu uns...

MITTEILUNGEN  2/2012

Abbildung auf der Titelseite: Grönländische Briefmarke für Alfred Wegener (Beitrag ab Seite 5)

Dr. Diethelm KaiserDr. Silke Hock Michael Grinat

E-Mail: [email protected]

Vorwort der Redaktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

WISSENSCHAFTLICHE BEITRÄGE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5Ein Jahrhundert Mobilismus: Alfred Wegener schlug 1912 die Kontinentalverschiebung vor . . . . . . 5Induced seismicity – great tool between laboratory and (real) earthquakes. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

NACHRICHTEN AUS DER GESELLSCHAFT. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13Begrüßungsansprache Tagung der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft e.V. in Hamburg im Jahr 2012 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13Ehrungen und Auszeichnungen auf der DGG-Tagung 2012 in Hamburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17Impressionen von der DGG-Tagung 2012 in Hamburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19Windkanal-Exkursion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22DGG/EAGE workshop “Geophysics for Unconventionals” discussed methodical developments, open questions and challenges . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 247. C.F. Gauß Lecture mit „Captain Tom“ Thomas Bohlen – EGU 2012 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27Das GAP 2012 zu Gast in der Karnevalsmetropole Köln. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28Nachrichten des Schatzmeisters . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29

AUS DEM ARCHIV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30Zu den Wurzeln der IASPEI – Die Permanente Kommission für internationale Erdbebenforschung 1899-1903. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30In eigener Sache . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38

VERSCHIEDENES . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39Helmut G. Meyer in memoriam . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39Das Forschungskollegium für die Physik der Erde: Status und Zukunft, eine Standortbestimmung 41Copyright-Probleme beim Publizieren wissenschaftlicher Arbeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 452nd edition of the IASPEI New Manual of Seismological Observatory Practice on the Web! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47Erforschung der Erdkruste mit kontrollierten seismischen Quellen – Geschichte und Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48Tiefe Geothermie auf der GeoHannover 2012 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49Ankündigung Neustadt Workshop „Noise and Diffuse Wavefields“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50Ankündigung 15. Seminar „Hochauflösende Geoelektrik“ und Workshop des AK „Induzierte Polarisation“ der DGG. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51Geophysikalische Lehrveranstaltungen an den deutschsprachigen Universitäten und Hochschulen im Sommersemester 2012 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52Nachtrag zu Bakkalaureats-, Bachelor-, Diplom- und Masterarbeiten, Dissertationen und Habilitationsschriften an deutschsprachigen Universitäten und Hochschulen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68

Page 4: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V....Dr. Bodo Lehmann DMT GmbH & Co. KG Am Technologiepark 1, 45307 Essen E-Mail: bodo.lehmann@dmt.de Dr. Klaus Lehmann Geologischer Dienst

4 DGG-Mittlg. 2/2012

Vorwort der Redaktion

Liebe Leserin, lieber Leser,

Rückblicke, Standortbestimmungen und Aus-blicke, das sind die Themen des Sommerheftes 2012.

Ein Blick geht in die Zeit um 1900, als die Geo-physik noch ein junges Fachgebiet war. Georg Gerland hat damals die internationale seismo-logische Kooperation initiiert und mit seinem „Aufruf zur Gründung einer Internationalen Seismologischen Gesellschaft“ entscheidend geprägt. Anhand handschriftlicher Dokumente von Hermann Credner im DGG-Archiv bege-ben sich Franz Jacobs und Michael Börngen zu den Wurzeln der IASPEI.

Vor 100 Jahren stellte Alfred Wegener seine Hypothese der Kontinentalverschiebung der Öffentlichkeit vor. In dem Beitrag von Wolf-gang Jacoby erleben sie die Geburtsstunde der Idee des geologischen Mobilismus. Dass es 50 Jahre dauerte, bis sich die dynamische Theorie der Erde in den Geowissenschaften all-gemein durchsetzte, ist ein prägnantes Beispiel für die unwissenschaftliche Ablehnung einer Idee, weil die Beobachtungen nicht erklärt wer-den konnten.

Eine Vielzahl aktueller geophysikalischer The-men wurde auf der diesjährigen Jahrestagung in Hamburg vorgestellt und diskutiert. Der Ple-narvortrag von Leo Eisner über induzierte Seis-mizität wird in diesem Heft zusammengefasst. Eine Auswahl von Fotos gibt einen Eindruck von dieser hervorragend organisierten Tagung.

Besonders hinweisen möchten wir auf die Standortbestimmung des FKPE! Aus Sorge, dass das Profil der Geophysik verlorengeht, gibt das FKPE eine Übersicht über die aktuellen Fragestellungen geophysikalischer Forschung, die vielfach von hoher gesellschaftlicher Rele-vanz sind und arbeitet konkreten Handlungsbe-darf heraus, insbesondere die Verbesserung der Ausbildung in den Grundlagen der Geophysik.

In der Redaktion kündigt sich ein Wechsel an, denn mit diesem Heft – meinem fünfundzwan-zigsten – verabschiede ich (Diethelm Kaiser) mich von dieser Aufgabe. Wir sind ein phan-tastisches Team gewesen, zu dem auch die Ge-stalterin der Hefte, Katrin Zaton gehört, danke! Die Redaktionstätigkeit war verbunden mit viel Freude und viel Mühe, auch Termindruck, und dem Gefühl, den Puls der Gesellschaft zu spü-ren und sogar mit zu beeinflussen. Die Worte unseres Präsidenten Eiko Räkers in seiner Be-grüßungsansprache zur Jahrestagung 2012 in Hamburg lassen sich auch auf die „Roten Blät-ter“ beziehen: „Die Geophysik steht hier sozu-sagen mitten im Leben…“.

Weiterhin eine abwechslungsreiche und span-nende Lektüre und einen glücklichen Sommer wünscht

Ihr Redaktionsteam

Diethelm Kaiser, Silke Hock, Michael Grinat

Heft-Nr. DGG-Mitteilungen

Erscheinungsmonat Heft-Nr. GMITErscheinungsmonat mit

DGG-Beteiligung

1 Januar 1 -

2 Juni / Juli 2 Juni

3 September / Oktober 3 -

4 Dezember

Page 5: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V....Dr. Bodo Lehmann DMT GmbH & Co. KG Am Technologiepark 1, 45307 Essen E-Mail: bodo.lehmann@dmt.de Dr. Klaus Lehmann Geologischer Dienst

2/2012 DGG-Mittlg. 5

WISSENSCHAFTLICHE BEITRÄGEEin Jahrhundert Mobilismus: Alfred Wegener schlug 1912 die Kontinentalverschiebung vor

Wolfgang Jacoby, Mainz ([email protected])

Abb. 1: Alfred Wegener 1910 (Quelle: Familie Wegener, nach Jacobshagen, 1980)

100 Jahre Mobilismus in den Geowissenschaften! Am 6. Januar 1912 stellte Alfred Wegener in Frankfurt am Main bei einer der ersten Jahrestagungen der Geologischen Vereinigung die Hypothese der Kontinentalverschiebung öf-fentlich vor, und im selben Jahr erschien seine erweiterte Fassung des Vortrages dreiteilig unter dem Titel „Die Entstehung der Kontinente“ in Petermanns Geographischen Mitteilungen (Wegener, 1912a). Da war er selbst schon in Grönland mit einer dänischen Expedition. Warum ich diese Einzelheiten erzähle, wird in diesem kleinen Beitrag zum hundertjährigen Jubiläum des Mobilismus in den Geowissenschaften bald klar werden. Es geht um die Person und die Hypothese der Kontinentalverschiebung.

Zunächst sei an den Fixismus erinnert, der Geologie und Geophysik bis dahin – und auch noch 50 Jahre länger – beherrschte. Obwohl Alpengeologen längst erkannt hatten, dass beträchtliche Deformationen und Relativ-bewegungen in den tektonischen Strukturen dokumentiert waren, und Sedimente von Meeres bedeckung und Vertikalbewegungen der Kontinente im Laufe der Erdgeschichte Zeugnis gaben, und obwohl Geophysiker, insbesondere Seis mologen, längst von großen Verschiebungen bei Beben in aktiven Gürteln wussten, ging man allgemein von der Permanenz der Ozeane und der relativen Lage von Land und Meer aus. Man nahm sie als gegeben hin. Man spekulierte über die Abkühlung und Schrumpfung der Erde, verbunden mit Kontraktion und Auffaltungen von Gebirgen sowie Absenkungen wechseln-der Gebiete. Quantitative Berechnungen der hypothetischen Effekte gab es nicht, und für den Physiker Alfred Wegener waren diese Vor-stellungen nicht überzeugend.

Alfred Wegener hatte seit seiner Kindheit ein sehr breites Interesse an der Natur entwickelt und Naturwissenschaften studiert: Physik, Astronomie, Meteorologie, selbstverständlich

Mathematik, auch etwas Geologie. Er schloss das Studium 1904 mit einer Dissertation „Die Alfon sinischen Tafeln für den Gebrauch eines modernen Rechners“ ab. Wohl eher ein Gelegen-heitsthema, aber es zeigt, dass er praktisches Rechnen schätzte. Mathematik war für ihn nicht Selbstzweck, sondern Hilfsmittel, die Natur zu verstehen. Offene Fragen machten ihn neugierig. 1906 bis 1908 nahm er an einer dänischen Grönland-Expedition teil, eine kör-perliche und intellektuelle Herausforderung; er geriet mehrmals in Lebensgefahr. Er mach-te auch Bekanntschaft mit der Rheologie des Eises. Nach der Rückkehr verbrachte er mit wissenschaftlichen „Hilfsarbeiten“ eine Weile am Aeronautischen Observatorium Lindenberg (westl. Beskow), wo er Ballonfahrten mit-machte, auch abenteuerliche, und mit sei-

Page 6: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V....Dr. Bodo Lehmann DMT GmbH & Co. KG Am Technologiepark 1, 45307 Essen E-Mail: bodo.lehmann@dmt.de Dr. Klaus Lehmann Geologischer Dienst

6 DGG-Mittlg. 2/2012

Abb. 2: Alfred Wegener in Grönland 1912/13 (Quelle: Alfred-Wegener-Institut)

nem Bruder Kurt einen Weltrekord aufstellte. 1908-1912 war er mit Schwerpunkt Physik der Atmosphäre Assistent und Dozent an der Universität Marburg, wo er die Ergebnisse der Danmark-Expedition aufarbeitete und seine „Thermodynamik der Atmosphäre“ (Wegener, 1911) verfasste. In dieser Zeit kam ihm die Idee der Kontinentalverschiebung.

Wahrscheinlich dachte er über die Strukturen der Erdoberfläche nach, ohne sich an den Spekulationen über die diversen „geotek-tonischen Hypothesen“ aktiv zu beteiligen. Spontan aber fielen ihm zu Weihnachten 1910 die besonders im Atlantik zusammenpassen-den kontinentalen Schelfränder auf, welche die Meeresbodenkarten in der neuen Ausgabe von Andrees Handatlas zeigten. Das muss die Geburtsstunde der Idee des geologischen Mobilismus gewesen sein. Else Wegener (1960) berichtet aus ihrer Verlobungszeit in der viel später erschienenen Biographie darüber (S. 71): „Mein Zimmernachbar ... hat zu Weihnachten den großen Handaltas von Andree bekommen. Wir haben stundenlang die prachtvollen Karten bewundert. Dabei ist mir ein Gedanke gekom-men. ... Passt nicht die Ostküste Südamerikas genau an die Westküste Afrikas, als ob sie früher zusammengehangen hätten. Noch besser stimmt es, wenn man die Tiefenkarte des Atlantischen Ozeans ansieht und ... die Ränder des Absturzes in die Tiefsee vergleicht. Dem Gedanken

muss ich nachgehen.“. Auch anderen war die Ähnlichkeit der Küstenlinien von Südamerika und Afrika aufgefallen, aber niemand hatte an eine Verschiebung der Kontinente gedacht.

Von da ab hat ihn die Idee wohl nie ganz los-gelassen. Sie hieß bei ihm „Pangea”, denn er glaubte, dass in der Vorzeit nur ein Kontinent bestanden hatte, der auseinandergebrochen war. Kontakt mit den Marburger Geologen, die zwar überwiegend skeptisch blieben, ihn jedoch nichtsdestotrotz eifrig mit Literatur versorgten, hat ihn mit geologischem Denken vertraut ge-macht. Nach allem, was wir wissen, war es eine Zeit heftiger, aber freundschaftlicher wissen-schaftlicher Diskussionen, nicht polemischen Streits.

1912 ging er mit Vortrag (Kurzbericht: Wegener, 1912b) und dem Artikel in Peter-manns Geographischen Mitteilungen an die Öffentlichkeit. Kontinentalverschiebung wurde von den meisten Geologen kategorisch abge-lehnt. Der wunde Punkt war wohl vor allem, dass hier ein fachfremder unerfahrener junger Mann es wagte, den gestandenen und hoch an-gesehenen Geologen zu erklären, wie die Erde funktioniert. Und so etwas „Unmögliches“ wie die Verschiebung ganzer Kontinente konnte man sich nicht vorstellen, vor allem im tekto-nisch ziemlich stabilen Mitteleuropa. Man hatte lange über die Verteilung von Land und Meer,

Page 7: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V....Dr. Bodo Lehmann DMT GmbH & Co. KG Am Technologiepark 1, 45307 Essen E-Mail: bodo.lehmann@dmt.de Dr. Klaus Lehmann Geologischer Dienst

2/2012 DGG-Mittlg. 7

Abb. 3: Alfred Wegener in Grönland, wahrschein-lich 1930 (Quelle: Alfred-Wegener-Institut)

Gebirgsbildung, Geschichte und Alter der Erde und des Lebens nachgedacht. Es gab noch keine zuverlässige Methode, das Alter von Gesteinen zu messen (Radioaktivität war gerade erst ent-deckt worden), und es fehlte eine überzeugen-de verbindende Theorie der Entstehung von Kontinenten und Ozeanen. Man wusste wenig über die Ozeane, aber Paläontologen brauch-ten „Landbrücken“, die kamen und vergingen, um Trends der biologischen Evolution zu er-klären. Z.B. auf beiden Seiten des Atlantik in Afrika und Südamerika, wo eine Trennung in der höheren Unter-Kreide stattgefunden haben muss. Geologische Strukturen und Trends set-zen sich auf der jeweils anderen Seite fort. Die Bildung von Falten- und Deckengebirgen spricht für beträchtliche Horizontalverschiebungen. Die Verteilungen von Klimaindikatoren in Sedimenten z.B. des Karbon und Devon wei-chen absolut von den heutigen Klimazonen ab, passen aber über Ozeane hinweg zusam-men. Die devonischen Vereisungsspuren wei-sen auf ein Zentrum irgendwo in Afrika oder dem Indischen Ozean hin und verteilen sich auf fast eine ganze Hemisphäre. Im Laufe der Zeit arbeiteten Alfred Wegener und sein Schwieger vater, Wladimir Köppen, eine glo-bale Paläoklimatologie aus und publizierten das grundlegende Werk „Klimate der geolo-gischen Vorzeit“ (Köppen & Wegener,1924). Verstehen kann man diese Klimate aber nur, wenn man die Kontinente auf dem Globus in eine zusammenpassende Konfiguration schiebt. Trotz allem hielten die meisten Geologen an den fixistischen Vorstellungen fest. Wegener und die Kritiker waren sich zwar über die palä-

ontologischen Beobachtungen einig, nicht aber über den Mechanismus. Wegener sah sofort: Landbrücken, die vollkommen in der Tiefsee verschwinden, widersprechen der Isostasie!

Dann kam Wegeners Teilnahme an der Grönland-Expedition 1912-1913, die wahrscheinlich die weitere Entwicklung der Verschiebungs-hypothese entscheidend beeinflusst hat, und zwar auf folgende Weise. 1912 kam Wegener die Idee, dass an der Achse des Mittelatlantischen Rückens durch Aufstieg heißen SIMA-Materials neuer Meeresboden entsteht („seafloor sprea-ding“), wie er in Petermanns Geographischen Mitteilungen an mindestens zwei Stellen an-deutete (Jacoby, 1981). Dann, während er über den Driftmechanismus nachdachte, beobachtete er (wie schon 1906-08), wie Eis als fließfähi-ges „Gestein“ als Gletscher hinabfloss. 1906-08 dachte er noch nicht über Kontinentaldrift nach. Aber nun ließ ihn die Erfahrung mit Eis das Modell der durch fließfähiges SIMA driften-den „festen“ SIAL-Kontinente als wahrschein-licher erscheinen als seine frühere vage Idee vom „seafloor spreading“. Hätte er bei seinem Zwischenstopp in Island die klaffenden Spalten in der Rückenachse gesehen, hätte er seine ur-sprüngliche Idee vielleicht nicht aufgegeben. Das ist meine Vermutung, die ich jedoch nicht beweisen kann, aber als er 1915 (während eines Genesungsurlaubs nach einer Verwundung im Ersten Weltkrieg) den ersten Aufsatz zu sei-nem Buch „Die Entstehung der Kontinente und Ozeane“ erweiterte (Wegener, 1915), hatte er die anfängliche Idee des „seafloor spreading“ kom-mentarlos zu Gunsten der im „SIMA“ schwim-menden SIAL-Schollen aufgegeben. Trotzdem bezog er die Ozeane im Titel mit ein. Schade – wer weiß, wie sich die Geodynamik sonst ent-wickelt hätte? Man darf aber nicht vergessen, dass damals belastbare Daten über die Ozeane und die Rheologie der Gesteine noch fehlten.

Nicht nur die Geologen, auch die Geophysiker – Seismologen, Magnetiker und Gravimetriker – waren ablehnend, zumal sie sich damals vor allem für den Aufbau des Erdkörpers und seine statischen Felder interessierten. Man wand-te ein, dass ein stahlharter Erdmantel wohl kaum solche Verschiebungen zulassen würde, zumal keine überzeugenden Kräfte bekannt waren. Dessen war sich auch Wegener selbst

Page 8: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V....Dr. Bodo Lehmann DMT GmbH & Co. KG Am Technologiepark 1, 45307 Essen E-Mail: bodo.lehmann@dmt.de Dr. Klaus Lehmann Geologischer Dienst

8 DGG-Mittlg. 2/2012

Abb. 4: Grönländische Briefmarke

sehr bewusst. Eine „weiche“ Rheologie oder Viskosität des Erdmantels sollte Meereskuppen zerfließen lassen, wandte Jeffreys (1928) ein. Gerade Seismologen jedoch, die sich mit Herdmechanismen und Herdverteilungen befass-ten, also mit Bewegungen und Deformationen, hätten für mobilistische Hypothesen aufge-schlossener sein sollen. Es sollte noch 50 Jahre dauern, bis sich die dynamische Theorie der Erde aufgrund neuer Beobachtungen in den Geowissenschaften allgemein durchsetzte.

Es fehlte damals an einem plausiblen, physika-lisch akzeptablen Mechanismus. Eines aber war dem Physiker Wegener klar: die „Landbrücken“, konnten nicht solche „Zugbrücken“ sein, wie sie die Paläontologen postulierten, um die Wanderung der Landtiere und ihren genetischen Austausch zu erklären. Diese Art Landbrücken widerspricht den physikalischen Gesetzen des Schwimmgleichgewichts, der Isostasie, und der Gesteinsfestigkeit. Dagegen schei-nen Horizontalverschiebungen physikalisch eher denkbar. Immerhin reagiert die Erde auf Belastungsänderungen durch Eis, Sedimente und Abtragung mit Fließen beim isostatischen Ausgleich, und Schweredaten zeigen es.

Aber welche ausreichenden Antriebskräfte gibt es, um die den Verschiebungen entgegenwir-kenden „Reibungswiderstände“ zu überwinden und mit ihnen in ein Gleichgewicht zu kommen? Das Problem der Antriebskräfte hat Wegener in seinem ziemlich kurzen Leben nicht lösen können; für Wegener eine Herausforderung an die Forschung, für andere ein Grund zur Ablehnung der ganzen Idee – kein wissenschaft-liches Ruhmesblatt! Beobachtungen (wie sie von Wegener zusammengetragen worden waren) zu ignorieren oder wegzuerklären, weil man sie (noch) nicht erklären kann – oder weil es „alle“ tun – ist unwissenschaftlich.

Geodäten und Geographen standen Wegeners Ideen damals aufgeschlossener gegenüber. In der Tat wurden die Ideen eher in geographischen Organen veröffentlicht, und bekannte Geodäten wie Helmert beschlossen damals, den Versuch zu machen, die Verschiebungen zu messen. Für Kontinent-Kontinent-Verbindungen waren die Messmethoden damals allerdings noch zu ungenau. Die Vorstellungen eines axialen

Auseinanderdriftens aber veranlassten Niemczyk und Kollegen, die Weitung der Riftzone in Island durch wiederholte Triangulation zu messen, und 1938 ging eine geodätisch-geophysika-lisch-geologische Gruppe mit dieser Absicht („Nullmessung“) nach Island. Der Bericht (niemczyK, 1943) trägt den Titel „Spalten auf Island“ mit interessanten Darstellungen z.B. von sub-axialer Konvektion. Wegen des Zweiten Weltkrieges konnten Wiederholungsmessungen aber erst wieder ab 1964 durchgeführt werden (von Gerke), rechtzeitig vor der Riftepisode und Weitung des Krafla-Spaltenschwarms 1975-1984.

Zurück zu Alfred Wegener. Nach seiner Genesung konnte er sich wieder der Wissenschaft wid-men, während er sich kriegsbedingt um Wetter-stationen in verschiedenen Gebieten Europas kümmern musste. Ihn hatte auch ein neues, mehr astronomisches Thema gepackt: die Mondkrater. Sind sie Vulkane oder Impakt-Strukturen? Als Astronom hatte Wegener oft den Mond durchs Fernrohr betrachtet und in den Kratern wenig Ähnlichkeit mit Vulkanen entdeckt. Er mach-te Laborexperimente mit Einschlägen und zeigte, dass sie die plausiblere Erklärung sind. Auch darüber verfasste er ein kleines Büchlein (Wegener, 1921).

1920 bekam Wegener endlich eine etwas siche-rere Stelle als Leiter der Meteorologie-Abteilung und Drachenstation der Deutschen Seewarte Hamburg. Es ging um Drachenaufstiege zur

Page 9: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V....Dr. Bodo Lehmann DMT GmbH & Co. KG Am Technologiepark 1, 45307 Essen E-Mail: bodo.lehmann@dmt.de Dr. Klaus Lehmann Geologischer Dienst

2/2012 DGG-Mittlg. 9

Abb. 5: Das Grab Alfred Wegeners kurz nach der Auffindung im Frühjahr 1931 (nach schWarzbach, 1989, S. 51)

Vermessung der höheren Luftschichten. Haupt-amtlich jedenfalls arbeitete er als Meteorologe. Außerdem bereitete er die 2. Auflage „des Buchs“ vor (Wegener, 1920). 1921 wurde er zum apl. (außerplanmäßigen) Professor an der Universität Hamburg ernannt. Während dieser Zeit kam die dritte Auflage seines Buchs (Wegener, 1922) he-raus. Es wurde in mehrere Sprachen übersetzt. Die Theorie der Kontinentaldrift löste internatio-nale Kritik, aber auch Zustimmung aus.

1924 wurde er an die Universität Graz zum ordentlichen Professor für Meteorologie und Geophysik berufen, woraufhin er mit Familie nach Österreich übersiedelte. Else Wegener nannte in der Biographie diese Jahre in Graz „die glück-lichen Jahre“. 1924 erschien auch „Die Klimate der geologischen Vorzeit“, als gemeinsames Werk von Wegener und seinem Schwiegervater Wladimir Köppen (Köppen & Wegener, 1924). Und da er die Kontinentalverschiebung ja nie aus den Augen verlor, begann er, eine vierte er-weiterte Auflage seines Buches „Die Entstehung der Kontinente und Ozeane“ vorzubereiten, die aber erst erschien (Wegener, 1929), als er sich wieder in Grönland befand. In dieser Auflage erwog er auch Konvektion im SIMA als mögli-chen Mechanismus. Er schrieb (S. 184): „... dass die Aufspaltung von Gondwanaland und auch die der ehemaligen nordamerikanisch-euro-päisch-asiatischen Kontinentalscholle sich als Wirkung einer ... Zirkulation des Simas auffassen lässt. ... Wenn sich die theoretische Grundlage dieser Vorstellungen als tragfähig erweist, was sich gegenwärtig noch nicht überblicken lässt, so werden sie jedenfalls als mitwirkend bei der Gestaltung der Erdoberfläche in Betracht kom-men.“ Man warf Wegener oft vor, dass er Kräfte als Erklärung vorschlug wie die Polfluchtkraft, welche Kontinentalschollen (aufgrund ihrer Schwerpunktlage oberhalb derer des verdräng-ten SIMA) erfahren, jedoch schrieb er (S. 179). „Wie ... ersichtlich, ist die Polfluchtkraft aus-reichend, um die Kontinentalschollen im Sima zu verschieben, doch nicht ausreichend, um die großen Faltengebirge zu erzeugen.“

Wegener blieb zurückhaltend. Auf S. 172 steht klar: „Die Formeln der Fallgesetze, der Planetenbewegung wurden zuerst auf rein in-duktivem Wege durch Beobachtungen ermit-telt, und erst dann kam Newton, der nun diese

Gesetze auch deduktiv aus der einen Formel der Gravitation abzuleiten lehrte. – Für die Verschiebungstheorie ist der Newton noch nicht gekommen. Man braucht wohl nicht zu besorgen, dass er ganz ausbleiben werde ...“. Mit diesem prophetischen Ausblick wollen wir diesen Essay über 100 Jahre Mobilismus in den Geowissenschaften beenden. Es dauer-te 50 Jahre, bis sich die dynamische Theorie der Erde in den Geowissenschaften allgemein durchsetzte. Erst in den 1960er Jahren kam der eigentliche Paradigmenwechsel mit neuen Messmethoden und Daten. Zwar gibt es heute noch viele Rätsel, wahrscheinlich mehr als damals, grundsätzlich aber bestehen seit etwa 50 Jahren die Erkenntnis und das Einvernehmen, dass Kontinentalverschiebung Ausdruck von Plattenbewegungen und Konvektion ist, wobei Erdmantel, Lithosphärenplatten und Kontinente eine Rolle in einem umfassenden großen geo-dynamischen Schema spielen.

Grönland hatte es Wegener angetan, er war an vielen Fragen interessiert, meteorologischen, geophysikalischen, geologischen. So begann er, von Graz aus im Verein mit deutschen Kollegen die Deutsche Grönland-Expedition zu planen und Geld zu beantragen, vor allem bei der

Page 10: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V....Dr. Bodo Lehmann DMT GmbH & Co. KG Am Technologiepark 1, 45307 Essen E-Mail: bodo.lehmann@dmt.de Dr. Klaus Lehmann Geologischer Dienst

10 DGG-Mittlg. 2/2012

Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft. Antrags- und Vorbereitungsphase nahmen ihn stark in Anspruch. So kam er noch zweimal ins „ewige“ Eis, 1929 zu einer Erkundungs-expedition und im Frühjahr 1930 zu seiner letz-ten Grönlandreise, von der er nicht zurückkeh-ren sollte. Er blieb im „ewigen Eis“. Er wurde von seinem Begleiter, dem Grönländer Rasmus Villumsen, auf dem Rückweg von der Station Eismitte im Eis begraben. Er war wenige Tage nach seinem 50. Geburtstag an Herzversagen gestorben. Im Frühjahr fand man sein Grab, das durch seine Skier markiert war, die aus dem neuen Schnee noch herausragten. Sein Begleiter blieb verschollen.

Wegener war wohl bis zuletzt ein begeisterter Erforscher der Erde, ihrer Geschichte und ihrer Hüllen und darüber hinaus. Seine nachhaltigste Wirkung lag auf einem Gebiet, auf dem er eigent-lich Laie gewesen war. Für mich ist er ein gro-ßes Vorbild in Wissenschaft und Menschlichkeit. Mit mehr Grund noch ist er Vorbild für heutige und zukünftige Forscher.

Danksagungen

Dem Alfred-Wegener-Institut danke ich für Vorlagen der Abbildungen 2 und 3 und insbe-sondere Herrn Dr. Reinhard Krause für seine Hilfe. Ebenso danke ich der Redaktion der Mitteilungen der DGG für ihre Arbeit, ohne die der Aufsatz nicht hätte erscheinen können. Eine große Zahl von Kollegen hat mich im Laufe der Jahre in meinen Nachforschungen über Alfred Wegener unterstützt.

Literatur

Jacoby, W.R. (1981): Modern concepts of earth dynamics anticipated by Alfred Wegener in 1912. – Geology, 9: 25-27.

Jacobshagen, V. (Hrsg., 1980): Alfred Wegener – 1880-1930 – Leben und Werk. – Ausstellung anlässlich der 100. Wiederkehr seines Geburts tages. Katalog, Reimer, Berlin.

Jeffreys, H. (1928): Some cases of instability in fluid motion. – Proc. Roy. Soc. London: 195-208.

Köppen, W. & Wegener, A. (1924): Die Klimate der geologischen Vorzeit. – Borntraeger, Berlin, 255 S.

niemczyK, O. (1943): Spalten auf Island. – Wittwer, Stuttgart, 180 S., (Berichte über Messungen 1938).

schWarzbach, M. (1989): Alfred Wegener und die Drift der Kontinente. – Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, 2., neu bearb. Aufl., Stuttgart.

Wegener, A. (1911): Thermodynamik der Atmosphäre. – J.A. Barth, Leipzig, 331 S.

Wegener, A. (1912a): Die Entstehung der Kontinente. – Petermanns Geograph. Mitt., 58 I: 185-195, 253-256, 305-309.

Wegener, A. (1912b): Die Entstehung der Kontinente. – Geol. Rundschau, 3: 276-292.

Wegener, A. (1915): Die Entstehung der Kontinente und Ozeane. – Vieweg, 94 S. (Slg. Wissenschaft 23) .

Wegener, A. (1920): Die Entstehung der Kontinente und Ozeane, Zweite gänzlich umgearbeitete Auflage, – Vieweg, 135 S. (Slg. Wissenschaft 66).

Wegener, A. (1921): Die Entstehung der Mondkrater. – Vieweg, 48 S. (Slg. Wissenschaft 55).

Wegener, A. (1922): Die Entstehung der Kontinente und Ozeane, Dritte gänzlich um-gearbeitete Auflage., – Vieweg, 144 S. (Slg. Wissen schaft 66).

Wegener, A. (1929): Die Entstehung der Kontinente und Ozeane, Vierte umge-arbeitete Auflage – Vieweg, 231 S, (Slg. Wissenschaft 66).

Wegener, E. (1960): Alfred Wegener. Tage-bücher, Briefe, Erinnerungen. – Brock haus, 262 S.

Page 11: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V....Dr. Bodo Lehmann DMT GmbH & Co. KG Am Technologiepark 1, 45307 Essen E-Mail: bodo.lehmann@dmt.de Dr. Klaus Lehmann Geologischer Dienst

2/2012 DGG-Mittlg. 11

Induced seismicity – great tool between laboratory and (real) earth-quakes

Leo Eisner, Institute of Rock Structure and Mechanics, Academy of Sciences of the Czech Republic, Prague

Anmerkung der Redaktion: Dieser Beitrag beruht auf einem Plenarvortrag der 72. Jahrestagung der DGG 2012 in Hamburg.

Induced seismicity is a wonderful tool able to provide insight into earthquake seismology in real earth while monitored with instruments we cannot afford in earthquake seismology. The in-strumentation can be targeted at zones of interest as we know when and where the seismicity is going to be induced, faults and structures can be studied in details as they are drilled or mined out. Yet its contribution to the science of large earthquakes has been limited, as this short arti-cle will try to explain. Perhaps greater focus on the key questions rather than just small technical improvements may provide new understanding across many subject areas.

The induced seismicity has been known for over 100 years from earthquakes induced by water reservoirs or mining activity (e.g. simpson et al. 1988; mendecKi 1988). The mining induced seismicity provides an insight into triggering and seismicity of faults due to redistribution of stresses without significant role of fluids. Since late 1970ies new observations of seismicity induced by fluid injections attracted attention, first in geothermal projects (e.g. pearson 1981) and more recently hydraulic fracturing of oil and gas reservoirs (e.g. duncan & eisner 2010; maxWell et al. 2010). It is instrumental to see

how the evolution of opinions on physics of seismicity induced by fluid injections evolved especially in the light of errors assumed by seis-mologists analysing the data. A message from this evolution is to use as many measurements as possible while assessing errors of processing carefully before making interpretations.

We are starting to understand the uncertainties of microearthquake locations implying that most of the observed scatter is due to uncertainty in microseismic locations. Relative locations (e.g.

Fig. 1: Map view (1000 ft grid) of treatment well and induced seismicity (small dots). The largest events were inverted with wide aperture seismic array constraining mostly shear mechanisms re-presented by beach ball diagrams. The orientation of the fault planes suggested that natural fractures mapped by FMI logging were activated (Williams-stroud et al. 2010).

Page 12: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V....Dr. Bodo Lehmann DMT GmbH & Co. KG Am Technologiepark 1, 45307 Essen E-Mail: bodo.lehmann@dmt.de Dr. Klaus Lehmann Geologischer Dienst

12 DGG-Mittlg. 2/2012

rutledge & phillips 2003) can provide insight into the physical processes that govern interac-tion of fluids with seismicity. The more precise locations seem to suggest that diffusion may not play the key role. However, no consensus is reached on source mechanisms of the induced seismicity and its relation to the hydraulic frac-ture itself. The wide opinions range from ob-servations of highly similar shear mechanisms (e.g. Fig. 1) to observations of mostly tensile and volumetric changes. While this is somewhat a drawback for industrial applications, it is even more relevant to earthquake seismology and the role of fluids in the earthquake processes.

A recent case study of seismicity related to fluid injection is perhaps most relevant to understand-ing of earthquake seismology – the earthquakes of ML 2.3 and ML 1.5 near Blackpool, United Kingdom. These earthquakes were probably in-duced by a very modest hydraulic fracture stimu-lation of shale formation. The pressure and well-logging analyses suggest very little evidence of direct injection into a fault although it cannot be excluded. The cooperation of the operator enabled detailed analysis of the earthquakes and provided a methodology for limiting of the size of future earthquakes with a technology adopted from Enhanced Geothermal Systems (Fig. 2).

References

duncan, p. & eisner, l. (2010): Reservoir characterization using surface microseismic monitoring. – Geophysics, 75 (5): 75A139-75A146, doi: 10.1190/1.3467760.

Fig. 2: Traffic light system proposed for mitigation of the seismic hazard during injection of fluids.

maxWell, s. c., rutledge, J., Jones, r. & fehler, m. (2010): Petroleum reservoir characterization using downhole microseis-mic monitoring. – Geophysics, 75: 75A129-75A137, 2010, doi: 10.1190/1.3477966.

mendecKi, a.J. (1988): Seismic Monitoring in Mines. – Chapman & Hall, London.

pearson, c. (1981): The relationship between microseismicity and high pore pressures dur-ing hydraulic stimulation experiments in low permeability granitic rocks. – J. Geophys. Res., 86: 7855-7864.

rutledge, J. t. & phillips, W. s. (2003): Hydraulic stimulation of natural fractures as revealed by induced microearthquakes, Carthage Cotton Valley gas field, east Texas. – Geophysics, 68: 441-452.

simpson, d.W., leith, W.s. & scholz, c.h. (1988): Two types of reservoir-induced seismicity. – Bulletin of the Seismological Society of America, 78 (6): 2025-2040.

Williams-stroud, s., KilpatricK, J.e., cornette, b., eisner, l. & hall, m. (2010): Moving outside of the borehole: character-izing natural fractures through microseismic monitoring. – First Break, 28 (7): 89-94.

Page 13: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V....Dr. Bodo Lehmann DMT GmbH & Co. KG Am Technologiepark 1, 45307 Essen E-Mail: bodo.lehmann@dmt.de Dr. Klaus Lehmann Geologischer Dienst

2/2012 DGG-Mittlg. 13

NACHRICHTEN AUS DER GESELLSCHAFTBegrüßungsansprache Tagung der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft e.V. in Hamburg im Jahr 2012

Sehr geehrte Damen und Herren,

sehr geehrte Frau Bürgermeisterin, Frau Senatorin Dr. Stapelfeld, vielen Dank, dass wir Sie hier bei uns begrüßen dürfen,

sehr geehrter Herr Präsident der Universität Hamburg, Herr Prof. Dr. Lenzen, vielen Dank dafür, dass wir diese Tagung bei Ihnen im Hause durchführen dürfen,

sehr geehrter Herr Dekan, Herr Prof. Dr. Gräner,

sehr geehrter Sprecher des Exzellenzclusters CliSAP, Herr Prof. Dr. Claußen,

und sehr geehrte Tagungsleiter Prof. Dr. Dahm, Prof. Dr. Hort und Prof. Dr. Gajewski,

liebe Tagungsteilnehmer,

ich darf Sie alle hier in Hamburg zur 72. Jahres-tagung der Deutschen Geo physikalischen Gesellschaft im Namen des Vorstandes und des Präsidiums recht herzlich begrüßen.

Sehr geehrte Damen und Herren,

dieses Jahr feiert die Deutsche Geophysikalische Gesellschaft ihren 90. Geburtstag. Dieser Fakt gibt mir die Gelegenheit, einen kurzen Ausflug in die Vergangenheit zu den Gründerjahren die-ser wissenschaftlichen Disziplin zu machen. Und dann den Stand auf die heutige Zeit zu pro-jizieren, um dann insbesondere auf die heutige Aktualität dieser wissenschaftlichen Disziplin einzugehen.

Die Deutsche Geophysikalische Gesellschaft wurde 1922 als Seismologische Gesellschaft in Leipzig gegründet. Der formale Sitz ist üb-rigens hier in Hamburg. Der erste Vorsitzende der Gesellschaft war der Seismologe Emil Wiechert, dessen Geburtstag sich im letzten

Jahr zum 150sten Mal jährte. Emil Wiechert, der 1851 in Tilsit geboren wurde, studierte Physik in Königsberg. Seine ersten Forschungsarbeiten führte er im Bereich der Atomphysik und der Elektrodynamik durch.

Parallel dazu entwickelte sich sein Interesse für geophysikalische Fragestellungen. So ent-wickelte er hochleistungsfähige Seismometer, die Bodenbewegungen quantifizierbar machten. Damit wurden die messtechnischen Grundlagen geschaffen, das Erdinnere mit seismischen Wellen zu erkunden, die sowohl einen natür-lichen Ursprung haben können – zum Beispiel angeregt durch Erdbeben – oder auch durch „künstliche“ Quellen, wie Sprengungen, an-geregt werden. Wiechert hat den Sinnspruch für seine Arbeit geprägt, den ich immer wieder gerne höre:

Page 14: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V....Dr. Bodo Lehmann DMT GmbH & Co. KG Am Technologiepark 1, 45307 Essen E-Mail: bodo.lehmann@dmt.de Dr. Klaus Lehmann Geologischer Dienst

14 DGG-Mittlg. 2/2012

Ferne Kunde bringt Dir der schwankende Fels – Deute die Zeichen!

Herr Wiechert ist damit einer der internatio-nal anerkannten und renommierten Begründer der Seismologie, die wiederum elementarer Bestandteil der Geophysik ist.

In Würdigung seiner Leistungen und zum 150-jährigen Geburtstag von Emil Wiechert wurde deshalb im November letzten Jahres eine 90-Eurocent-Briefmarke durch das Bundes-ministerium für Finanzen emittiert. Dies haben wir in einer Festveranstaltung in Berlin als Geophysikalische Gesellschaft zusammen mit Gästen aus Politik und Wissenschaft hinreichend gefeiert.

Warum gehe ich auf Wiechert so ausführlich ein? Wiechert wurde 1898 auf den weltweit ersten Lehrstuhl für Geophysik berufen. Deshalb hat sich durch Wiechert die Geophysik als eigen-ständige Wissenschaft mit einem eigenständi-gen Aufgabenkomplex etabliert: Geophysik ist die Wissenschaft, die antritt, die physikali-schen Phänomene im Erdkörper zu verstehen, quantitativ zu beschreiben und den Aufbau des Erdkörpers mit physikalischen Methoden zu erkunden.

Natürlich gab es geophysikalische Forschung auch vor Wiechert. Diese fand aber meist unter dem Mantel der Physik oder anderer Wissenschaftszweige statt. Als weltbekann-te Forscher, die sich mit geophysikalischen Fragestellungen beschäftigten, können hier bei-spielhaft Isaac Newton und Carl Friedrich Gauß genannt werden, die sich mit der Schwerkraft, re-spektive mit dem Erdmagnetfeld befasst haben.

Eine der wichtigsten geophysikalischen Er-rungenschaften verliert heute durch das Global Positioning System, kurz GPS genannt, etwas an Bedeutung: Die Entdeckung neuer Kontinente wäre in der Vergangenheit ohne die Entwicklung des Magnetkompasses – der sich ja des natürli-chen Erdmagnetfeldes bedient – nicht möglich gewesen. Insbesondere die Seefahrt und folge-richtig der Seehandel profitierte von dieser tech-nischen Errungenschaft, zielgerichtet die Meere zu befahren und Häfen wie den in Hamburg auch

wieder zu finden. Somit maßt sich die Geophysik also auch an – in aller Bescheidenheit natürlich –, Hamburg mitgeprägt zu haben.

Was zeichnet die Geophysik als eigenständi-gen Wissenschaftszweig aus? Die originäre Antriebskraft war und ist wohl weiterhin – wie bei anderen Naturwissenschaften auch – die Neugierde, oder sogar noch eher die Begierde des Menschen seine Umwelt zu interpretie-ren und zu verstehen, aber auch seine Umwelt zu manipulieren und sie entsprechend seinen Interessen zu gestalten und zu nutzen.

Dies lässt sich an zwei Schülern von Emil Wiechert, die beide auch zu den Mit begründern der Gesellschaft gehören, exemplarisch dar stellen.

Als ersten Wissenschaftler möchte ich hier Beno Gutenberg nennen, der mit seismischen Methoden den Radius des inneren Erdkerns ermittelte. Zur Beurteilung von Erdbeben ent-wickelte Gutenberg zusammen mit Richter die Gutenberg-Richter-Skala in den USA, die heute in der Presse meist als Richterskala oder Magnitudenskala bezeichnet wird. Hier findet sich also ein Vertreter der Geophysik, der sich mit geophysikalischen Überwachungsaufgaben und Monitoring und somit mit „Geohazards“ be-schäftigt hat.

Der zweite Wiechert-Schüler ist Ludger Mintrop. Er verfasste 1919 seine Patentschrift „Ver fahren zur Ermittlung des Aufbaus von Gesteinsschichten“ und ist damit der Begründer der Explorationsseismik, speziell der Refraktionsseismik.

Die Explorationsseismik ist heute das am häu-figsten eingesetzte geophysikalische Verfahren zur Erkundung des Untergrundes bis in mehrere Kilometer Tiefe und bereitet dadurch insbeson-dere den Zugang zu Öl- und Gaslagerstätten vor.

Diese beiden Beispiele zeigen, dass die grund-sätzliche Motivation, Geophysik zu betreiben, damals wie heute denselben Hintergrund hat.

Frühzeitig zeichneten sich zwei Hauptrichtungen in der Geophysik ab:

Page 15: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V....Dr. Bodo Lehmann DMT GmbH & Co. KG Am Technologiepark 1, 45307 Essen E-Mail: bodo.lehmann@dmt.de Dr. Klaus Lehmann Geologischer Dienst

2/2012 DGG-Mittlg. 15

Ein Teil der Geophysik beschäftigt sich inten-siv mit der Beobachtung und Interpretation von physikalischen Phänomenen. Zu nennen sind hier insbesondere die Erfassung, Bewertung und gegebenenfalls die Gefährdungsabschätzung von Erdbeben, die – wie hinlänglich bekannt ist – große Zerstörungen und Menschenopfer sowohl durch direkte Einwirkung als auch durch die Erzeugung von Tsunamis herbeifüh-ren können. Aber auch Fragestellungen aus der Vulkanologie, aus der induzierten Seismik und andere Ereignisse fallen unter diese Kategorie „Naturgefahren“.

Um das System Erde also ganzheitlich zu ver-stehen, reicht es natürlich nicht aus, nur seis-mische Verfahren, die hier beispielhaft ge-nannt sind, anzuwenden, sondern das gesamte Methodenspektrum der Geophysik steht hier zur Verfügung.

Die gewonnenen geophysikalischen Erkenntnisse werden nicht alleinstehend interpretiert, sondern finden Eingang in eine holistische Betrachtung von Erdsystemen in Verbindung mit benachbar-ten Wissenschaften wie Geologie, Geochemie und anderen.

Die genannten Fragestellungen betreffen uns sowohl als Gemeinschaft als auch persön-lich, als Individuen. Die Individualisierung der Gesellschaft führt in den letzten Jahren zu einer wachsenden „Awareness/Bewusstsein“ bezüglich des Umweltdenkens. Um Projekte umzusetzen, die auch Auswirkungen auf den Untergrund haben – darunter fallen auch zum Beispiel Geothermieprojekte –, ist eine präven-tive Aufklärung und rechtzeitige Einbeziehung der Öffentlichkeit notwendig und auch wün-schenswert. Die Wissenschaft dient hier der Objektivierung der Zusammenhänge und Sach-verhalte, sollte sich aber auch nicht politisch missbrauchen lassen und vor allen Dingen kann sie die Politik und politische Meinungsbildung nicht ersetzen.

Die diesjährige Tagung hier in Hamburg widmet sich verstärkt diesem genannten Themenkomplex. Folgerichtig hat sich die Tagungsleitung für drei Hauptthemen entschieden:

1. Geophysikalische Erdsystemforschung,

2. Passive Seismik in der Angewandten Geophysik,

3. Naturgefahren und Geophysik.

Für diese gute und aktuelle Themenwahl kann ich mich nur im Namen der Deutschen Geo-physikalischen Gesellschaft bei der Tagungs-leitung bedanken.

Kommen wir zum zweiten Thema, der Roh stoffsuche.

Betrachtet man die Geophysik in einem welt-weiten Maßstab, liegt ihr Haupteinsatzbereich in der Exploration von Rohstoffen, insbesondere Kohlenwasserstoffen.

Allein bei der Aufsuchung von Erdöl/Erdgas durch die Explorationsseismik reden wir von einem globalen Marktvolumen von mehr als 12 Milliarden €, was ungefähr 2,5 % des gesam-ten Explorationsbudgets von Erdöl/Erdgasfirmen betragen dürfte. Nimmt man andere geophy-sikalische Methoden wie geophysikalische Bohrlochmessungen und andere Marktsegmente wie die Aufsuchung mineralischer Rohstoffe hinzu, vervielfacht sich dieser Betrag.

Die Geophysik hat sich also seit – aber auch durch – Ludger Mintrop im Bereich der Rohstoffversorgung zu einem unverzichtbaren Werkzeug entwickelt.

Durch den intensiven Wachstumsprozess zum Beispiel in den BRIC-Staaten sehen Politiker und die verarbeitende Industrie in Europa und in Deutschland Rohstoffengpässe auf uns zurollen. In Deutschland wurde deshalb bei der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe eine Rohstoffagentur gegrün-det. Industriepartner rufen derzeit eine eigene Rohstoffinitiative ins Leben.

Am 29.2.2012 veröffentlichte „Spiegel online“ eine Botschaft der EU: „Rohstoffengpässe kön-nen das Wachstum der EU bedrohen. Die EU legt deshalb eine eigene Initiative auf, wobei ab 2014 90 Mio. € zur Verfügung gestellt werden.“

Diese Rohstoffinitiative soll partnerschaft-lich aus Unternehmen, Mitgliedsstaaten und Forschern bestehen. Insbesondere EU-eigene

Page 16: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V....Dr. Bodo Lehmann DMT GmbH & Co. KG Am Technologiepark 1, 45307 Essen E-Mail: bodo.lehmann@dmt.de Dr. Klaus Lehmann Geologischer Dienst

16 DGG-Mittlg. 2/2012

Rohstoffe sollen auch aus größeren Tiefen von 500 m bis über 1000 m Tiefe gefördert werden. Dieser Tiefenbereich macht den Einsatz von geophysikalischen Verfahren unabdingbar.

An dieser Stelle möchte ich noch auf eine Auffälligkeit hinweisen, auf die mich Herr Dr. Bücker von RWE-Dea dankenswerterweise hin-gewiesen hat. Im Jahr 2011 wurden insgesamt 314 geophysikalische Abschlussarbeiten ver-fasst. Unter Abschlussarbeiten sind Bachelor-, Master-, Diplom- und Doktorarbeiten zu ver-stehen. Nach den Auswertungen von Herrn Bücker haben sich aber nur 15 Arbeiten mit einem Thema zur Auffindung von Lagerstätten beschäftigt, also weniger als 5 %.

Im Hinblick auf die kommenden gesellschaft-lichen Anforderungen zur Rohstoffversorgung gilt es hier, das Interesse an den Lehrstühlen zu fördern und – da es dem politischen Willen ent-spricht – entsprechende Fördermittel bereit zu stellen.

Was lässt sich zusammenfassend über die Geo-physik und die Deutsche Geophysikalische Gesell schaft sagen? Die Deutsche Geo physi-kalische Gesellschaft mit nahezu 1200 Mit-gliedern hat sich als Ziel definiert, das geo physi-kalische Wissen zu mehren und zu ver breiten, und zwar in Lehre, Forschung und Anwendung.

Die Geophysik behandelt und beantwortet Fragen zur Umwelt, zur Exploration von dringend benö-tigten Rohstoffen, aber schafft auch Erkenntnisse zu prinzipiellen weiteren Fragestellungen bezüg-lich unseres Lebensraums, unserer Erde und deren Systeme. Damit stellt sich die Geophysik sowohl national als auch international elemen-taren Fragen, die nachhaltig über Sicherheit und Wohlstand in der Gesellschaft entscheiden.

Die Geophysik steht hier sozusagen mitten im Leben, heutzutage noch mehr als bei ihrer Gründung.

Ganz zum Schluss möchte ich noch auf den Workshop „Geophysics for Unconventionals“ hinweisen, der am Freitag stattfindet. Dieser Workshop findet als gemeinsames „Event“ der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft und der EAGE, der European Association of Geoscientists and Engineers statt. Es sind noch Plätze frei.

Wir alle wissen, wie aufwändig es ist, Tagungen vorzubereiten, sie mit Inhalten zu befüllen und das Organisationsteam trotz laufend und un-verhofft auftretender Schwierigkeiten perma-nent motiviert zu halten. Wir hoffen auf eine interessante, angenehme, aber auch fordernde Tagung und bedanken uns schon jetzt bei den Veranstaltern für ihren Einsatz.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

Ihr Eiko Räkers

Page 17: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V....Dr. Bodo Lehmann DMT GmbH & Co. KG Am Technologiepark 1, 45307 Essen E-Mail: bodo.lehmann@dmt.de Dr. Klaus Lehmann Geologischer Dienst

2/2012 DGG-Mittlg. 17

Ehrungen und Auszeichnungen auf der DGG-Tagung 2012 in Hamburg

Birger-Gottfried Lühr, Potsdam

Im Rahmen der Festveranstaltung am Montag, den 5. März 2012 wurde Prof. Dr. Friedrich Seifert (Berlin), Gründungsdirektor des Bayerischen Forschungsinstituts für Ex-peri mentelle Geochemie und Geophysik (Bayerisches Geoinstitut) der Universität Bayreuth, in Anerkennung seiner hervorragen-den inter disziplinären Leistungen im Interesse und zur Förderung der Geophysik mit der Walter-Kertz-Medaille der DGG geehrt (Abb. 1).

Den mit 1.000,- € dotierten Günter-Bock-Preis erhielt in diesem Jahr Dr. Gareth J. Crutchley vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozean-forschung Kiel (Abb. 2). Die DGG verleiht den Günter-Bock-Preis seit 2006 an junge Geophysiker/innen für eine hervorragende wis-senschaftliche Publikation auf dem Gebiet der Geophysik und erinnert hiermit an ihr langjäh-riges Mitglied und den ehemaligen DGG-Editor des „Geophysical Journal International“ Günter Bock. Der Preis würdigt Crutchleys hervorra-gende Publikation „Insights into active defor-mation in the Gulf of Cadiz from new 3-D seis-mic and high-resolution bathymetry data“, die er mit den Ko-Autoren Christian Berndt, Dirk Klaeschen und Doug G. Masson 2011 im Journal „Geochemistry Geophysics Geosystems“ (Vol. 12, Q07016) publiziert hat.

Auf der Abschlussveranstaltung der Tagung, am 8. März 2012, wurden wieder die besten Vortrags- und Poster-Präsentationen der unter 32 Jahre alten (u32) Autoren auf der diesjährigen DGG-Tagung prämiert. Geehrt wurden für ihre Vorträge:

Sven Heider (Karlsruhe) für den Beitrag „Zur Anwendbarkeit der Inversion elastischer Wellen-felder für ein Durchschallungsexperiment an einem Gneisblock Untertage” (Ko-Autoren: S. Jetschny, T. Bohlen, H. Richter und R. Giese),

Kristina Meier (Hamburg) für den Beitrag „Non-Poissonian Nature of Strombolian Surface Activity at Yasur Volcano, Vanuatu” (Ko-Autoren: M. Hort und J. Wassermann) sowie

Jan Wittke (Köln) für den Beitrag „Eine git-terfreie Methode zur Modellierung von mag-netotellurischen (MT) Feldern” (Ko-Autor: B. Tezkan).

Einen Preis für ihre Poster-Präsentationen erhielten:

Mehrnoosh Behzadi (Hamburg) für ihr Poster: „Microtremor Localization” (Ko-Autor: D. Gajewski),

Abb. 1: Der DGG-Präsident überreicht Prof. Dr. Friedrich Seifert (Mitte) die Walter-Kertz-Medaille. Die Laudatio hielt Prof. Götze (rechts). Alle Fotos: Robert Pfau, Universität Hamburg.

Abb. 2: Dr. Gareth J. Crutchley (rechts) erhält den Günter-Bock-Preis 2012 aus den Händen des DGG-Präsidenten.

Page 18: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V....Dr. Bodo Lehmann DMT GmbH & Co. KG Am Technologiepark 1, 45307 Essen E-Mail: bodo.lehmann@dmt.de Dr. Klaus Lehmann Geologischer Dienst

18 DGG-Mittlg. 2/2012

Manuel Hobiger (Hannover) für das Poster „Systematische Untersuchung von durch große Erdbeben (Mw > 6.5) erzeugte seismische Geschwindigkeitsänderungen in Japan” (Ko-Autoren: U. Wegler, K. Shiomi und H. Nakahara) sowie

Ulrike Keeß (Frankfurt am Main) für das Poster „Analyse und Model lierung effektiver seis-mischer Anisotropie in der Rwenzori-Region des Ostafrikanischen Rifts” (Ko-Autoren: G. Rümpker, B. Homuth und A. Batte).

Die Ehrungen wurden vom Präsidenten der DGG, Prof. Dr. Eiko Räkers, vorgenommen (Abb. 3).

Abb. 3: Auszeichnung der besten Vorträge und Poster junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der DGG-Tagung in Hamburg. Von links: DGG-Präsident Eiko Räkers, Sven Heider, Jan Wittke, Mehrnoosh Behzadi und Manuel Hobiger (es fehlen Ulrike Keeß und Kristina Meier).

Page 19: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V....Dr. Bodo Lehmann DMT GmbH & Co. KG Am Technologiepark 1, 45307 Essen E-Mail: bodo.lehmann@dmt.de Dr. Klaus Lehmann Geologischer Dienst

2/2012 DGG-Mittlg. 19

Senatorin Dr. Stapelfeldt

Prof. Lenzen Prof. Gräner

Prof. Claußen Birdy Jessel

Impressionen von der

DGG-Tagung 2012

in Hamburg

Page 20: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V....Dr. Bodo Lehmann DMT GmbH & Co. KG Am Technologiepark 1, 45307 Essen E-Mail: bodo.lehmann@dmt.de Dr. Klaus Lehmann Geologischer Dienst

20 DGG-Mittlg. 2/2012

Eröffnungsvortrag: Prof. Miller

Plenarvortrag: Prof. Jegen-Kulcsar

Tagungsbüro Plenarvortrag: Prof. Neuberg

Prof. Humbert

Page 21: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V....Dr. Bodo Lehmann DMT GmbH & Co. KG Am Technologiepark 1, 45307 Essen E-Mail: bodo.lehmann@dmt.de Dr. Klaus Lehmann Geologischer Dienst

2/2012 DGG-Mittlg. 21

Abschlussworte: Prof. Dahm

Öffentlicher Abendvortrag: Prof. von Storch

Fotos: Robert Pfau, Uni Hamburg

Page 22: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V....Dr. Bodo Lehmann DMT GmbH & Co. KG Am Technologiepark 1, 45307 Essen E-Mail: bodo.lehmann@dmt.de Dr. Klaus Lehmann Geologischer Dienst

22 DGG-Mittlg. 2/2012

Windkanal-Exkursion

Page 23: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V....Dr. Bodo Lehmann DMT GmbH & Co. KG Am Technologiepark 1, 45307 Essen E-Mail: bodo.lehmann@dmt.de Dr. Klaus Lehmann Geologischer Dienst

2/2012 DGG-Mittlg. 23

Fotos: Silke Hock

Page 24: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V....Dr. Bodo Lehmann DMT GmbH & Co. KG Am Technologiepark 1, 45307 Essen E-Mail: bodo.lehmann@dmt.de Dr. Klaus Lehmann Geologischer Dienst

24 DGG-Mittlg. 2/2012

DGG/EAGE workshop “Geophysics for Unconventionals” discussed methodical developments, open questions and challenges

Charlotte Krawczyk, LIAG, Hannover & Christian Bücker, RWE Dea AG, Hamburg

Introduction

In the 21st century, petroleum exploration has extended from conventional to unconventional hydrocarbon exploration. The unconventional reservoirs include tight gas, shale gas, coal bed methane, gas hydrates as well as heavy oil, shale oil, and bitumen. Shale gas best describes un-conventionals, where source and reservoir rocks are identical.

In this context, it has become more and more necessary to set up theories of unconventional petroleum geology. Usually, the E&P industry is looking for the oil/gas kitchen, the migration paths, general reservoir forming processes, and the resulting individual traps. Unconventional hydrocarbon geology focuses on alternative resources and reservoir formations. Thus, new technologies have to be implemented for ex-ploration and exploitation. Due to the fact that public opinion is highly sensible for eventually disadvantages of new technologies, scientific background is much-needed to give valid infor-mation about the safety of exploration and pro-duction of unconventional hydrocarbons.

Thus, we have to leave existing paths and think more out of the box. Some of the questions which arise when we focus on the geophysical exploration of unconventional hydrocarbon res-ervoirs are:

•  Do we need unconventional geophysics in unconventional hydrocarbon exploration and development?

•  What are appropriate geophysical methods to explore unconventional hydrocarbons?

•  How do we have to adapt exploration pro-grams and borehole measurements?

•  At which core properties do we have to look in the case of unconventionals?

•  Can we use existing interpretation guidelines for downhole measurements?

•  What geophysical methods can be added to seismic exploration to improve the under-ground image?

•  What special seismic methods do exist to en-able or enhance interpretations?

Page 25: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V....Dr. Bodo Lehmann DMT GmbH & Co. KG Am Technologiepark 1, 45307 Essen E-Mail: bodo.lehmann@dmt.de Dr. Klaus Lehmann Geologischer Dienst

2/2012 DGG-Mittlg. 25

During the one-day workshop “Geophysics for Unconventionals”, held in Hamburg/Germany on Friday, the 9th of March 2012, the role of geophysics in the various areas of the develop-ment of unconventional hydrocarbon reservoirs was discussed. 50 participants from seven dif-ferent countries exchanged ideas and concepts, in the process also strengthening the network-ing between research institutions and industry partners.

Workshop highlights

Key notes on open questions

A comprehensive and inspiring overview not only on ’Borehole geophysics for unconven-tionals’ was presented by Mike Lovell, who gave an ideal classification of unconventional resources that were discussed during the course of the workshop. These encompass shale gas, coal bed methane (CBM) and gas hydrates. While borehole geophysics has played so far an important role here, all methods still suffer from the incompleteness of petrophysical models that are needed to understand the new type of gas distribution and its dynamic behaviour.

This view can be further extended by the ‘Implications of the New Geophysics’ drawn by Stuart Crampin, who claims that the convention-al use of methods did not identify the critically-microcracked fluid-saturated rock mass so far, since full three-component recording of methods based on elastic parameters is required for this purpose.

These system discussions were supplemented by the overview of Karl Schwab about ‘Logging and interpretation techniques in gas shales’, suggesting Magnetic Resonance Fluid Analysis as a new approach to determine the contents of absorbed and free gas directly.

Seismic monitoring

‘Can experiences with passive seismic monitor-ing of CO2-storage be transferred to shale gas monitoring ?’ was asked by Arie Verdel and an-swered along the Ketzin case study dedicated to CO2 monitoring with a permanent array for

microseismicity detection during injection. If ap-plied to shale gas migration, a large permanent array offers the possibility to detect fracture-induced events and passive noise that can be FD-modelled for elastic property estimation of distinct layers.

With the aim to determine single events not only in boreholes but with surface measurements, Manfred Joswig proposed nanoseismic moni-toring as ‘Unconventionals in seismic monitor-ing’ which puts an intermediate solution between microseismic networks and passive seismics.

Active seismics

Structural imaging and reservoir interpretation was tackled by different case studies working on all different unconventional reservoirs as defined in the beginning. Tight gas areas are of special importance, so that the ‘Fractal behaviour of fractures derived from seismic and FMI data’ was addressed by Heike Endres. An improved coherency processing enables a fault attribute analysis that closes part of the gap between bore-hole and seismic scale for fracture prediction.

Paul Brettwood (replacing Jacques Leveille) concluded that ‘The impact of converted wave data in unconventional reservoir evaluation’ is not fully exploited yet, because PP and PS data joint inversion provides a more accurate deter-mination of density, impedance and fracture den-sity, as proven by a shale gas case study.

For coal bed methanes, Yanghua Wang discussed a ‘CBM characterisation based on seismic fre-quency spectral variations’. Focussing on time-frequency spectra, the analysis of both resonance and frequency variations yield the CBM reser-voir and its distribution in a resolution superior to amplitude investigations.

Finally, the geological storage of CO2 and its long-term behaviour can better rely now on the detection of small amounts of CO2 in a saline aquifer. This was reported by Stefan Lüth in the presentation ‘Monitoring small amounts of CO2 injected into a thin reservoir structure – results from the Ketzin pilot site’.

Page 26: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V....Dr. Bodo Lehmann DMT GmbH & Co. KG Am Technologiepark 1, 45307 Essen E-Mail: bodo.lehmann@dmt.de Dr. Klaus Lehmann Geologischer Dienst

26 DGG-Mittlg. 2/2012

Combined seismic and electromagnetic methods

Both offshore and onshore unconventional gas reservoirs were discussed by integrative geo-physical approaches. ‘Geophysical methods to quantify gas hydrates and free gas in the shallow subsurface’ were reviewed by Christian Berndt. With a focus on marine reflection seismics and the development of new acquisition tools also for active electromagnetic experiments, it seems promising to quantify gas hydrates and free gas. The more, if geological modelling is included and joint inversions are further developed. A comparable conclusion is drawn by Klaus Bauer investigating the ‘Geophysical exploration of black shales’ on Bornholm island, Denmark. Upscaling from laboratory to field scale and vice versa is still challenging.

Further reading

The talks are summarized as extended abstracts in a special volume of the DGG announcements (DGG 2012) and can also be found under the EarthDoc website (EAGE 2012). A workshop re-port is also published in the EAGE news-section of First Break (bücKer & KraWczyK 2012).

Scientific and technical workshop committee

Dr. Christian Bücker (Chairman; RWE Dea AG Hamburg)Prof. Dr. Christian Hübscher (University of Hamburg)Prof. Dr. Charlotte Krawczyk (LIAG Hannover)Dr. Christian Müller (BGR Hannover)Dr. Dirk Orlowsky (DMT GmbH & Co KG)Prof. Dr. Eiko Räkers (Co-chairman; DMT GmbH & Co KG)Dr. Hanna-Maria Rumpel (RWE Dea AG Hamburg)Dr. Henning Trappe (TEEC Isernhagen)Prof. Dr. Ugur Yaramanci (LIAG Hannover)

References

bücKer, c. & KraWczyK, c.m. (2012): Geophysics for unconventionals still present challenges. – First Break, 30 (5): 10-11; http://fb.eage.org/content.php?id=58690.

dgg (2012): DGG/EAGE Workshop ‘Geophysics for Unconventionals’. – Sonderband III/2012 der Mitteilungen.

EAGE (2012): Event: DGG/EAGE Workshop ‘Geophysics for Unconventionals’. – http://www.earthdoc.org.http://www.earthdoc.org/results.php?stype=adv&edition=279&abstracts=off

Page 27: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V....Dr. Bodo Lehmann DMT GmbH & Co. KG Am Technologiepark 1, 45307 Essen E-Mail: bodo.lehmann@dmt.de Dr. Klaus Lehmann Geologischer Dienst

2/2012 DGG-Mittlg. 27

7. C.F. Gauß Lecture mit „Captain Tom“ Thomas Bohlen – EGU 2012

Alexander Rudloff, Potsdam

Am 25. April 2012 fand im Rahmen der EGU General Assembly in Wien die 7. „Carl Friedrich Gauß Lecture“ der DGG statt. Der diesjähri-ge Referent, Professor Thomas Bohlen vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT), hatte seinen Vortrag „Where no wave has gone befo-re: unconventional elastic wave fields in exotic regimes“ betitelt.

In seinem Vortrag mit verständlichen Grafiken und zahlreichen Animationen beschäftigte sich Thomas Bohlen mit der Frage, welche zusätz-lichen Erkenntnisse wir durch die Auswertung von so genannten unkonventionellen elasti-schen Wellen in der Umgebung von Tunneln, Bohrlöchern und auf dem Meeresboden errei-chen können. An der Ortsbrust eines Tunnels treten z.B. Konversionen von Tunnel ober-flächenwellen in S-Wellen auf, die zur Vor-auserkundung verwendbar sind. Ein ähnlicher Prozess ist auch in einem Bohrloch beobacht-bar. Scholtewellen am Meeresboden liefern geotechnisch relevante Informationen über die Stabilität des Meeresbodens als Baugrund. Zuletzt unterstrich der Gauß-„Lecturer“ das große Zukunftspotential der Inversion voll-ständiger elastischer Wellenfelder für die Re-konstruktion von hochaufgelösten Modellen der elastischen Kenngrößen des Unter grundes, die „nie ein Mensch zuvor gesehen hat“.

Wie in den Vorjahren fand vor dem Vortrag ein – inzwischen recht beliebter – kleiner Empfang für Mitglieder und Freunde der Deutschen Geo physikalischen Gesellschaft statt. Gut 100 Gäste nahmen diesmal die Gelegen heit zum Wiedersehen und zum Austausch bei einem klei-

nen Imbiss und Getränken wahr. Zum Vortrag konnte der Schatzmeister, in Vertretung für Präsident Räkers, dann etwa die gleiche Anzahl Besucher begrüßen.

Die Präsentation des aktuellen „C.F. Gauß“-Vortrages von Thomas Bohlen ist auf den Internetseiten der DGG unter »C.F. Gauß-Lecture« zu finden, ebenso wie alle Vorträge der vergangenen Jahre.

Der Termin für die 8. Auflage der „C.F. Gauß Lecture and DGG Reception“ steht zum Glück bereits schon fest: Mittwoch, 10. April 2013, 18:00 Uhr auf der nächsten EGU-Tagung in Wien. Alle interessierten DGG-Mitglieder und Freunde der DGG sollten sich diesen Abend un-bedingt vormerken!

Foto

s: A

. Rud

loff

Page 28: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V....Dr. Bodo Lehmann DMT GmbH & Co. KG Am Technologiepark 1, 45307 Essen E-Mail: bodo.lehmann@dmt.de Dr. Klaus Lehmann Geologischer Dienst

28 DGG-Mittlg. 2/2012

Das GAP 2012 zu Gast in der Karnevalsmetropole Köln

Anke Schürer, CAU Kiel & Stephan Schennen, Universität Potsdam

Das Geophysikalische Aktionsprogramm (GAP) führte seine Teilnehmer in diesem Jahr an die Universität zu Köln. Am Himmel-fahrtswochenende vom 17. bis 20. Mai trafen sich etwa 70 GeophysikstudentInnen in der Rheinmetropole, um sich über Studieninhalte auszutauschen, neue Kontakte zu knüpfen und gemeinsam zu feiern.

Traditionell begann das inzwischen zum 27. Mal ausgetragene GAP am Donnerstagabend mit der „Ice-Breaker-Party“. Am Freitagvormittag fand die offizielle Begrüßung durch Prof. Saur statt. Nach einem interessanten Vortrag über das Institut für Geophysik und Meteorologie sowie die Stadt Köln standen die Exkursionen auf dem Programm. Diese deckten auch in diesem Jahr wieder ein breites Spektrum an wissenschaftlichen, sportlichen und kulturel-len Höhepunkten im Umland ab. Zur Auswahl stand neben der Besichtigung eines der welt-weit größten, voll beweglichen Radio teleskope, „Geocaching“, Wandern in der Eifel und einer Kanufahrt auf der Wupper auch der Besuch des Schokoladenmuseums und verschiedener Brauhäuser der Stadt, sodass jeder auf seine Kosten kam.

Am Samstag präsentierten die Arbeitsgruppen Integrierte numerische Modellierung, Ange­wandte Geophysik, Tropische und subtropi­sche Meteorologie, Regionale Klima forschung sowie Weltraumgeophysik ihre Arbeit anhand aus gewählter Projekte in kurzen Vorträgen. Im Anschluss stellte sich die Studentische Initiative mit ihren aktuellen Projekten vor. Neben einer kurzen Einführung präsentier-te sie dabei die überarbeitete Homepage www.geophysikstudenten.de, die seit April 2012 ein neues Layout besitzt. Weiterhin wurde auf die im Sommer 2011 gegründete Facebook-Gruppe Geophysikstudenten, die mittlerweile bereits 214 Mitglieder zählt, und die Neubesetzung des Studenten sprechers und weiterer Positionen im kommenden Jahr hingewiesen.

Als letzter Programmpunkt des Nachmittags stand die Wahl des Austragungsortes im nächs-ten Jahr an. Von den in einer kleinen Vorab-Umfrage ermittelten Wunsch-Universitäten Münster, Berlin, Bremen und München stellten sich die FU Berlin und WWU Münster letzt-endlich zur Wahl. Der Vorschlag, das GAP im kommenden Jahr mit der von der FU Berlin aus-gerichteten 3. International Geosciences Student Conference (IGSC, 25. - 28.04.13) zu kombi-nieren, konnte den Großteil des Plenums nicht überzeugen, auch wenn die Veranstaltung selbst durchaus Interesse weckte. Stattdessen wurde von einer begeisterten Mehrheit Münster als Austragungsort gewählt.

Die Studentische Initiative bedankt sich ganz herzlich bei dem Orga-Team Köln und freut sich auf ein GAP in traditionellem Ambiente mit hoffentlich vielen interessierten Teilnehmern am Himmelfahrts-Wochenende 2013 in Münster!

Logo GAP 2012 (Orga-Team Köln)

Page 29: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V....Dr. Bodo Lehmann DMT GmbH & Co. KG Am Technologiepark 1, 45307 Essen E-Mail: bodo.lehmann@dmt.de Dr. Klaus Lehmann Geologischer Dienst

2/2012 DGG-Mittlg. 29

Nachrichten des Schatzmeisters Sehr geehrter Mitglieder der DGG. Neue Mitglieder Bitte heißen Sie traditionell unsere neuen Mitglieder ganz herzlich willkommen (Stand – 03.10.2005): Dipl.-Geol. Detlef Bardenz, Bochum Lasse Clausen, Logyearbyen/NORWEGEN Anke Dannowski, Dresden André Fahl, Münster Dr. Sven Friedel, Zürich/SCHWEIZ Prof. Dr. Ron Hackney, Kiel Gerlind Wagner, Kronshagen Dr. Ingo Wölbern, Frankfurt am Main [Aus Gründen des Datenschutz erscheinen in der Internet- Version keine Namen von Mitgliedern]. DGG nimmt am „Adressupdate“ teil Sie werden es bemerkt haben: Beim Inland-versand gibt es seit Heft 2/2005 eine neue Farbe des Adressetiketts und zwar gelb. In dieser Aufmachung erhalten Sie vermutlich Ihre anderen Abbonnement-Zeitschriften seit langem. Für die DGG hat das den Vorteil, dass wir die Adressen der Mitglieder die verzogen sind und einen Nachsendeantrag gestellt haben, elektronisch übermittelt bekommen. Ist dies nicht der Fall, kann eine Kontaktaufnahme per E-Mail erfolgreich sein, vorausgesetzt eine Adresse ist in der Mitglieder-Datenbank gespeichert. Ansonsten hilft nur die Rubrik „Migliederkontakte“, siehe im folgenden. An dieser Stelle einen herzlichen Dank all denen Mitgliedern, die uns – zum Teil seit Jahren – initiativ Ihre geänderten Anschriften mitteilen. Bitte vergessen Sie dabei auch nicht Ihre geänderten Kontoverbindungen, wenn Sie einen Lastschriftenauftrag erteilt haben.

Mitgliederkontakte In dieser Rubrik finden Sie diesmal keine aktuelle „Fahndung“. Es würde mich aber freuen, sollten Sie eines der gesuchten DGG-Mitglieder kennen, wenn Sie uns dies bitte auch mitteilen würden. Einige Mitglieder sind hierbei sehr zuverlässige Informationsquellen, herzlichen Dank auch an dieser Stelle. Neue Anschrift Auch meine berufliche Tätigkeit ist Veränderungen unterworfen. Dies hat zur Folge, dass Sie mich ab sofort unter einer neuen Anschrift erreichen: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V. Dr. Alexander Rudloff GeoForschungsZentrum Potsdam Telegrafenberg 14473 Potsdam Deutschland Besucheranschrift: Heinrich-Mann-Allee 18/19 (4. Etage) 14473 Potsdam Auch Telefon- und Fax-Nummer sind NEU: Tel.: 0331 / 740 39 30 Fax: 0331 / 740 39 39 Lediglich die E-Mail-Adresse bleibt unverändert: [email protected] Bei Fragen melden Sie sich doch einfach. Mit freundlichen Grüßen,

Alexander Rudloff

Nachrichten des Schatzmeisters

Sehr geehrte Mitglieder der DGG.

Herzlich willkommen in der Jahreszeit zwischen den DGG-Tagungen 2011 und 2012, auf etwa ¼ der Strecke von Hamburg nach Leipzig.

DGG-Mitgliederzahlen weiter im Aufwuchs!

Wie immer in den vergangenen Jahren können wir durch die letzte DGG-Tagung einen deut-lichen Zuwachs an Beitritten registrieren. Ak-tuell zählt die DGG 1.166 Mitglieder (Stand: 4.6.2012).

Neue Mitglieder

Bitte begrüßen Sie wie immer an dieser Stelle unsere neuen Mitglieder recht herzlich (Stand: 4.6.2012):

Kontakt zu DGG-Mitgliedern gesucht

Bei folgenden Mitgliedern wäre der Schatzmeis-ter für einen Kontakthinweis bzw. eine neue An-schrift dankbar:

[Aus Datenschutz-Gründen erscheinen in der Internet-Version keine Namen und Adressen von DGG-Mitgliedern].

Rechnungen und Mahnungen!

Nach dem Versand der Rechnungen für 2012 im Januar habe ich kürzlich begonnen, die letzten Beitragsjahre seit 2009 systematisch zu bearbeiten. Ziel ist es, an noch ausstehende Beitragszahlungen zu erinnern, zu mahnen und ggf. säumige Zahlerinnen und Zahler aus der DGG auszuschließen. Einen aktuellen Stand bildet die folgende Statistik ab:

Beitragsrückstände 2009 – 2,2 %, Beitragsrückstände 2010 – 4,2 %, Beitragsrückstände 2011 – 6,4 %, Beitragsrückstände 2012 – 9,2 %.

Für eine Mitgliederorganisation wie die DGG ist eine rechtzeitige und regelmäßige Beitrags-zahlung essentiell. Bitte tragen Sie hierzu bei!

Anfragen und Rückmeldungen der Mitglie-der sind jederzeit willkommen!

Als Mitgliedsgesellschaft lebt die DGG von den Anregungen und Rückmeldungen. Als Schatz-meister freue ich mich immer über den Kontakt mit Ihnen.

So können Sie mich am besten erreichen:

Telefonisch: 0331 / 288 10 69Mobil: 0162 / 107 11 57Per Fax: 0331 / 288 10 02Elektronisch: [email protected] freundlichen Grüßen

Alexander Rudloff

Page 30: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V....Dr. Bodo Lehmann DMT GmbH & Co. KG Am Technologiepark 1, 45307 Essen E-Mail: bodo.lehmann@dmt.de Dr. Klaus Lehmann Geologischer Dienst

30 DGG-Mittlg. 2/2012

AUS DEM ARCHIV

Zu den Wurzeln der IASPEI – Die Permanente Kommission für inter-nationale Erdbebenforschung 1899-1903

Franz Jacobs & Michael Börngen, Leipzig

Das Archiv der DGG sammelt und bewahrt das Schriftgut der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft sowie weitere

ausgewählte schriftliche und gegenständliche Sachzeugnisse der historischen Entwicklung der Geophysik in Deutschland. Es bietet gleichzei­tig die Möglichkeit zur Aufbewahrung von histo­risch wertvollen geophysikalischen Geräten und Karten sowie von Ergebnisberichten, Patent­schriften und persönlichen Nachlässen.

Das Archiv hat seinen Sitz in 04103 Leipzig, Talstraße 35. Es befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Gründungsbau der DGG von 1922, dem im Kriege 1943 zerstörten ehemaligen Gebäude des Geophysikalischen Instituts der Universität Leipzig, Talstraße 38. Es ist telefo­nisch erreichbar unter 0341/9732900 (E­Mail: geoarchiv@uni­leipzig.de).

Das Archiv der DGG erhielt im Jahre 2011 von der Geologisch-Paläontologischen Sammlung des Instituts für Geophysik und Geologie der Universität Leipzig mehrere Schriftstücke, deren Inhalte zur Geschichte der Seismologie beitragen. Die handschriftlichen Dokumente stammen aus dem am Institut sachkundig ge-pflegten Nachlass des Leipziger Geologen Hermann Credner (1841-1913) (Abb. 1, siehe auch Jacobs & börngen 2011). Sie geben einen

Einblick in die Anfänge der internationalen seis-mologischen Kooperation um 1900 und liefern damit auch Interessantes zu den von Georg Gerland (1833-1919) (Abb. 1) wesentlich ge-prägten Wurzeln der IASPEI (International Association of Seismology and Physics of the Earth‘s Interior).

Zu den „Early roots of IASPEI in Strasbourg” hat Johannes schWeitzer im Jahre 2003 das

Abb. 1: Hermann Credner (1841-1913) (links) und Georg Gerland (1833-1919) (rechts)

Page 31: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V....Dr. Bodo Lehmann DMT GmbH & Co. KG Am Technologiepark 1, 45307 Essen E-Mail: bodo.lehmann@dmt.de Dr. Klaus Lehmann Geologischer Dienst

2/2012 DGG-Mittlg. 31

Wesentliche zusammengetragen. Im obigen Report gelangt man auf der Suche nach den Vor-läufern der 1922 in Rom unter dem Dach der International Union of Geodesy and Geophysics (IUGG) gegründeten IASPEI rückverfolgend über die 1903 gegründete Internationale Seis mologische Gesellschaft zur ersten Inter-nationalen seismologischen Konferenz 1901 in Straßburg.

In Vorbereitung der Konferenz 1901 in Straßburg war auf dem Siebenten Internationalen Geo-

graphen-Kongress im Oktober 1899 in Berlin ein entscheidender Fortschritt erreicht worden. Georg Gerland hatte nicht nur einen viel beachte-ten Vortrag „Die moderne seismische Forschung“ gehalten, sondern es war ihm auch bereits vor-her gelungen, einen „Aufruf zur Gründung einer Internationalen Seismologischen Gesellschaft“ – in deutscher und in französischer Fassung – in die Dokumente des Kongresses einzubringen (Abb. 2a-b).

Abb. 2a: VII. Internationaler Geographen-Kongress in Berlin 1899. Titelblatt des Kongressbandes Quelle: Verhandlungen des Siebenten Inter nationalen Geographen­Kongresses Berlin 1899, Titelblatt und Anlage C, S.298 ff.

Page 32: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V....Dr. Bodo Lehmann DMT GmbH & Co. KG Am Technologiepark 1, 45307 Essen E-Mail: bodo.lehmann@dmt.de Dr. Klaus Lehmann Geologischer Dienst

32 DGG-Mittlg. 2/2012

Nach intensiver Diskussion des Aufrufes lag in der Nachmittagssitzung des 2. Oktober 1899 ein daraus resultierender Antrag vor. Der Kongress hatte daraufhin nach nochmaliger Aussprache eine modifizierte Fassung des Antrages ange-nommen. Darin wurde die grundsätzliche Zu-stimmung zur Vorbereitung der Gründung einer Internationalen Seismologischen Gesellschaft ausgesprochen. Zu diesem Zweck hielt der Kongress die Bildung einer Permanenten Kommission für internationale Erdbeben-forschung „für wünschenswerth“. Die Geschäfts führung des Kongresses erhielt den Auf trag zur Bildung einer solchen Kommission (Abb. 3).

Zwar war es Georg Gerland somit nicht gelun-gen, die geplante Gesellschaft bereits 1899 in Berlin zu gründen, aber ein wichtiger Teilerfolg war erreicht worden. Dennoch erwiesen sich die weiteren Bemühungen Gerlands als kein leich-tes Unterfangen. Entscheidende Fortschritte ge-langen erst über ein Jahr später Anfang 1901. Dies geht aus einem der jetzt an das Archiv der DGG übergebenen Briefe an Hermann Credner hervor. In diesem dreiseitigen Schreiben vom 26. März 1901 – abgesendet vom Königlich sächsischen Ministerium des Kultus und öffent-lichen Unterrichts in Dresden – erhielt Credner eine Einladung zu der vom 11.-13. April dieses

Abb. 2b: Aufruf zur Gründung einer Internationalen Seismologischen Gesellschaft (Ausschnitt)

Page 33: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V....Dr. Bodo Lehmann DMT GmbH & Co. KG Am Technologiepark 1, 45307 Essen E-Mail: bodo.lehmann@dmt.de Dr. Klaus Lehmann Geologischer Dienst

2/2012 DGG-Mittlg. 33

Jahres in Straßburg stattfindenden Versammlung der Permanenten Kommission für internationale Erdbebenforschung. Dies war verbunden mit der Aufforderung, „dass das Ministerium es gern sehen würde, wenn Sie…. teilnehmen wollen“ (Abb. 4).

Welche Aktivitäten zur Vorbereitung der Straß-burger Konferenz zwischen Oktober 1899 und März 1901 stattgefunden haben, lässt sich zum Teil aus den beiden Beilagen des Briefes an Credner entnehmen. Es handelt sich in der Beilage 1 um ein Schreiben des Auswärtigen Amtes im Auftrag des Reichskanzlers Bernhard v. Bülow (1849-1929) mit einigen Klarstellungen zur Permanenten Kommission (Abb. 5).

Aus dem Schreiben ist ersichtlich, dass Georg Gerland nach dem Geographen-Kongress weiter

die Initiative zur Gründung der Internationalen Seismologischen Gesellschaft in den Händen hielt und versucht hatte, die internationale Zusammenarbeit der Seismologen zu forcieren. Er wandte sich an mehrere Persönlichkeiten, die Mitglieder der Permanenten Kommission werden sollten. Auch wurde von Gerland nach seinen Vorstellungen „an einen weiteren Kreis von Seismologen“ eine Reihe von Einladungen zu einem geplanten Treffen an der Kaiserlichen Hauptstation für Erdbebenforschung in Straßburg versendet. Nach gerland (1900) zählte der von ihm ausgewählte Personenkreis bis Dezember 1900 auf seiner Liste insgesamt 54 Mitglieder.

Aus dem Schreiben des Auswärtigen Amtes ist weiterhin ersichtlich, dass die Geschäftsführung des Geographen-Kongresses „auf Antrag des ... Professor Dr. Gerland“ diese Liste anerkannt hat

Abb. 3: VII. Internationaler Geographen-Kongress in Berlin 1899. Eingebrachter und verabschiedeter Antrag betreffs Gründung einer internationalen seismologischen GesellschaftQuelle: ebenda, Erster Theil, Geschäftl. Verh., S. 261 u. 263

Page 34: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V....Dr. Bodo Lehmann DMT GmbH & Co. KG Am Technologiepark 1, 45307 Essen E-Mail: bodo.lehmann@dmt.de Dr. Klaus Lehmann Geologischer Dienst

34 DGG-Mittlg. 2/2012

Abb. 4: Brief an Hermann Credner vom 26. März 1901, verbunden mit der Aufforderung zur Teilnahme an der Versammlung in Straßburg im April 1901, sowie mit dem Hinweis auf zwei beigelegte Schreiben (siehe Abb. 5 und 6) des Auswärtigen Amtes im Auftrage des Reichskanzlers

und im Nachhinein „den Professor Gerland er­mächtigt“, die Mitglieder der Kommission zur Versammlung nach Straßburg einzuladen. Somit war mittels „Anerkennung und Ermächtigung“ durch den Reichskanzler die „Rangordnung“ in Sachen Befugnisse von höchster Instanz wie-derhergestellt worden. Bemerkenswert scheint im Schreiben des Auswärtigen Amtes auch der Passus, dass der Internationale Geographen-

Kongress „als zweckmäßig herausgestellt hat, die Versammlung im wesentlichen zur beraten­den Vereinigung eines Organs des Kongresses zu gestalten“.

Besonderes Interesse verdient auch die Beilage 2 des Schreibens vom 26.3.1901 an Hermann Credner: Die Mitgliederliste der Permanenten Kommission (Abb. 6).

Page 35: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V....Dr. Bodo Lehmann DMT GmbH & Co. KG Am Technologiepark 1, 45307 Essen E-Mail: bodo.lehmann@dmt.de Dr. Klaus Lehmann Geologischer Dienst

2/2012 DGG-Mittlg. 35

Im Vergleich mit der von Georg Gerland ver-öffentlichten Liste sind ebenfalls insgesamt 54 Namen aufgeführt, aber sowohl in anderer Reihenfolge als auch teilweise mit Namen in an-derer Schreibweise. Und vor allem sind in der hier zitierten bestätigten Originalliste zwei ande-re Namen aus uns noch nicht bekannten Gründen zusätzlich aufgeführt:

Deutschland Wagner - GöttingenJapan Prof. Tanakadata - Tokyo

und stattdessen fehlen die zwei Namen

Brasilia Director L. Cruls - Rio de JaneiroGermany Prof. Dr. W. Valentiner - Heidel berg.

Es fällt auf, dass sowohl in der Liste des Reichs kanzlers aus dem Auswärtigen Amt als auch in der Liste von Georg Gerland der Name des späteren Gründers unserer Gesellschaft Emil Wiechert (1861-1928) nicht enthal-ten ist. Wiechert gehörte in der Tat nicht zur Permanenten Kommission, obwohl er auf dem Geo graphen-Kongress 1899 eine bemerkens-werte Rolle gespielt hatte. Es war ihm gelungen, die Diskussion zu nutzen, die nach dem Vortrag von Oskar Hecker (1864-1938) über „Unter-suchung von Horizontalpendel-Apparaten für die Beobachtung von Bodenbewegungen“ geführt wurde. Wiechert hielt dazu ein umfangreiches Referat über die Grundlagen und Erfahrungen bei der Registrierung von Erdbeben. Damit hatte er schon damals seine führende Stellung auf die-sem Gebiet deutlich machen können.

Abb. 5: Schreiben des Auswärtigen Amtes vom 22. März 1901 zur Bildung der Permanenten Kom mission für Internationale Erdbeben forschung und deren Bestätigung durch den Reichskanzler (Ausschnitt)

Page 36: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V....Dr. Bodo Lehmann DMT GmbH & Co. KG Am Technologiepark 1, 45307 Essen E-Mail: bodo.lehmann@dmt.de Dr. Klaus Lehmann Geologischer Dienst

36 DGG-Mittlg. 2/2012

Eine Erklärung für das Fehlen von Wiechert in der Permanenten Kommission gibt die Originalliste. Dort steht unter Göttingen der Name Wagner. Hermann Wagner (1840-1929) war seit 1880 als Professor für Geographie in Göttingen tätig und damit blieb für Wiechert zunächst kein Platz in der Kommission, da in den Regularien zur Bildung der Permanenten Kommission jede dort vertretene Einrichtung (hier Universität Göttingen) nur einen Delegierten zu stellen hatte: Und da bekam den Vorzug für Göttingen der 21 Jahre ältere Geograph Hermann Wagner, der auch den Aufruf auf dem Geographen-Kongress mit eingebracht hatte.

Beachtlich ist in diesem Zusammenhang das Gruppen bild der ersten Internationalen seismo­

Abb. 6: Bestätigte Namensliste der deutschen Mitglieder der Permanenten Kommission (nach Auswärtigem Amt). Anfang der Liste von 54 Mitgliedern aus 20 Staaten gemäß der Beilage 2 des Briefes vom 26. März 1901 (Abb. 4).

logischen Conferenz vom 11.­13. April 1901 in Strassburg (Abb. 7). Emil Wiechert sitzt in der 1. Reihe (zweiter von links) und hinter ihm steht Hermann Wagner. In dieser Konstellation mag eine gewisse Symbolik zur aufstrebenden Rolle von Emil Wiechert bei der weiteren Entwicklung der Seismologie zu sehen sein.

Hermann Credner fehlt auf dem Bild der Teil-nehmer der Konferenz in Straßburg 1901. Er musste seine Teilnahme an dieser Versammlung noch in letzter Minute absagen. Eine schmerz-hafte Fußverletzung, die er sich bei einer Exkursion in die Ligurischen Alpen Anfang April 1901 zugezogen hatte, vereitelte ihm die Fahrt nach Straßburg (schmidt 1974).

Page 37: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V....Dr. Bodo Lehmann DMT GmbH & Co. KG Am Technologiepark 1, 45307 Essen E-Mail: bodo.lehmann@dmt.de Dr. Klaus Lehmann Geologischer Dienst

2/2012 DGG-Mittlg. 37

Abb. 7: Erste Internationale seismologische Konferenz 11.-13. April 1901 in Straßburg. Kurzbiografien der auf dem Foto dargestellten Personen befinden sich in KozáK (2001).

Page 38: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V....Dr. Bodo Lehmann DMT GmbH & Co. KG Am Technologiepark 1, 45307 Essen E-Mail: bodo.lehmann@dmt.de Dr. Klaus Lehmann Geologischer Dienst

38 DGG-Mittlg. 2/2012

Credner war aber dann Teilnehmer an der 2. Inter nationalen Seismologischen Konferenz vom 24.-28. Juli 1903 in Straßburg. Zudem hat er als Mitglied des Kuratoriums der Kaiserlichen Hauptstation für Erdbebenforschung Straßburg bis zu seinem Tode im Jahr 1913 nahezu regel-mäßig die jährlich stattfindenden Tagungen des Kuratoriums besucht und sich in die Entwicklung der modernen Seismologie eingebracht.

Auf der genannten 2. Konferenz in Straßburg war es am 27. Juli 1903 zur Gründung der Inter nationalen Seismologischen Gesellschaft gekommen, deren Grundzüge des Assoziations­vertrages sowie die Abmachungen über die all­gemein gültigen Grundsätze der seismischen Beobachtung in den assoziierten Staaten bis zum 1. April 1904 von den Vertretern der be-teiligten Staaten unterzeichnet wurden.

Damit waren Georg Gerland und seine Mitstreiter am Ziel und die Permanente Kommission für internationale Erdbebenforschung hatte ihre his-torische Aufgabe erfüllt.

Literatur

gerland, G. (1900): Die Kaiserl. Hauptstation für Erdbebenforschung in Strassburg und die moderne Seismologie. – Beiträge zur Geophysik, IV: 427-472.

Jacobs, f. & börngen, m. (2011): Emil Wiechert an Hermann Credner – 6 Briefe von 1900-1902. – DGG Mitteilungen, 3/2011: 26-35.

KozáK, J. (2001): 100-Year Anniversary of the First International Seismological Conference. Studia Geophysica et Geodaetica, 45: 200-209. doi:10.1023/a:1021820412738.

schmidt, P. (1974): Hermann Credner als Seismologe. – Z. geol. Wiss., 2: 207-220.

schWeitzer, J. (2003): Early German Contributions to Modern Seismology. – Chapter 79.24, Germany, German National Report, Part A. In: Lee, W.H.K., H. Kanamori, P., Jennings, P.C. & Kisslinger, H. (eds.) (2003): IASPEI International Handbook of Earthquake and Engineering Seismology, Part B, Academic Press, ISBN 0-12-440658-0. Siehe auch: http://www. dgg-online.de/geschichte/ johannes/Ch79-24CDpartA.pdf.

Verhandlungen des Siebenten Internationalen Geographen­Kongresses Berlin 1899. Erster Theil, Titelblatt, Geschäftl. Verh. (S. 261-263), Titelblatt und Anlage C (S. 298-302 [Deutsch], S. 302-306 [Franz.]).

In eigener Sache

Aus dem Archiv…

Das DGG-Archiv dankt den freundlichen Donatoren, die im Jahre 2011 unsere Bestände durch Schenkungen bereichert haben.

F. Bach, Leipzig, G. Brandt, Weidenhain, G. Buntebarth, Clausthal, H.A.K. Edelmann, Hannover, J. Fertig, Hannover, B. Forkmann, Freiberg, S. Friedel, Zürich, H. Gaertner, Leipzig, K. Hiller, Großburgwedel, G. Lange, Berlin/Leipzig, C. Rübenach, Lüdenscheid, H. Schröter, Zwickau, M. Weber, Potsdam, L. Weickmann, Starnberg, A. Weller, Clausthal.

F. Jacobs, April 2012

Page 39: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V....Dr. Bodo Lehmann DMT GmbH & Co. KG Am Technologiepark 1, 45307 Essen E-Mail: bodo.lehmann@dmt.de Dr. Klaus Lehmann Geologischer Dienst

2/2012 DGG-Mittlg. 39

VERSCHIEDENESHelmut G. Meyer in memoriam

Im vergangenen Jahr ist unser langjähriger Freund, Kollege und Lehrer Professor Dr. Helmut G. Meyer nach langem, mit bewundernswerter Geduld ertragenem Leiden für immer von uns gegangen.

Helmut Meyer wurde am 21. Oktober 1947 in Brandenburg/Havel geboren. Nach dem Abitur erlernte er den Beruf eines Maurers und Beton-facharbeiters. Sein schon früh gewecktes Interesse für Mathematik und Naturwissenschaften – verbunden mit der Begabung für exaktes Denken und Arbeiten – führte ihn 1968 an die Universität Leipzig. Hier begann er das Studium der Geophysik bei Robert Lauterbach und schloss 1973 mit dem akademischen Grad Diplom-Geophysiker ab. In seiner Diplomarbeit „Möglichkeiten der Substanzaussage durch geo-physikalische Verfahren – dargestellt am Beispiel von Tonen und Sanden“ ist bereits die besondere Hinwendung zu Fragen der Ingenieurgeophysik erkennbar, die ihn immer wieder beschäftigen sollten.

Nach der Erlangung des Diploms arbeitete er zunächst als wissenschaftlicher Mitarbeiter auf Projektstellen der Universität Leipzig und promovierte 1977 zum Dr. rer. nat. mit der Dissertation „Eine physikalisch orientierte Dekonvolutionsvariante zur Bearbeitung seis-mischer Registrierungen“.

Die angewandte Seismik wurde fortan sein be-vorzugtes Wirkungsfeld: digitale Filterung, Signalbearbeitung seismischer Registrierungen, statistische Interpretation seismischer Datenfelder, dynamische Para meter und Inversion sowie Faziesanalyse von Reflexionsseismogrammen. In seinen Bestrebungen, aus seismischen Wellen-feldern lithologische Kenngrößen abzuleiten, erhielt er fruchtbare Anregungen nicht nur im eigenen Institut bei Steffen Grässl, sondern auch bei den Kollegen der Leningrader Schule um die Professoren F. M. Golcman und V. N. Trojan. Wichtige Ergebnisse dieser Forschungsarbeiten fanden Ende der 1980er Jahre Eingang in seine Habilitationsarbeit „Die dynamische Inversion – ein Beitrag zur substantiellen Interpretation reflexionsseismischer Daten“.

Mit Tatkraft und Ideen hat Helmut Meyer sich neben seinen seismischen Arbeiten in die mo-derne Entwicklung der maritimen Forschung an der Universität Leipzig eingebracht. Seinem langjährigen Weggefährten Michael Börngen konnte er manchen wertvollen Hinweis zur spek-tralanalytischen Bearbeitung und Interpretation von meteorologischen und ozeanologischen Messreihen des Maritimen Observatoriums Zingst des Leipziger Institutes geben.

Auf dem Gebiet der Seismologie führte ihn die Beschäftigung mit der Geschichte der Erdbebenstation Leipzig zu eigenen experi-mentellen Untersuchungen über die kurzperio-dische Bodenunruhe unter dem Einfluss einer Großstadt. Er ließ es sich nicht nehmen, die Maurerarbeiten am Ziegelsockel des dafür ei-gens angeschafften Seismometers im Tiefkeller des Institutsgebäudes Talstraße 35 selbst zu übernehmen.

Besondere Freude bereitete Helmut Meyer die Bearbeitung refraktionsseismischer Langprofile des tiefenseismischen Erkundungsprogramms des Zentralinstituts für Physik der Erde (ZIPE) Potsdam, eine erfolgreiche Kooperation, die ihn immer wieder mit seinem Studienkameraden und Freund Albrecht Schulze zusammenbrachte.

Das zunehmend durch Schreibtisch und Computer bestimmte Berufsbild des Geophysikers führ-te Helmut Meyer, der die Arbeit unter freiem Himmel und die Natur liebte, Anfang der 1980er

Page 40: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V....Dr. Bodo Lehmann DMT GmbH & Co. KG Am Technologiepark 1, 45307 Essen E-Mail: bodo.lehmann@dmt.de Dr. Klaus Lehmann Geologischer Dienst

40 DGG-Mittlg. 2/2012

Jahre für 10 Monate mit einem Gravimeter-Messtrupp des VEB Geophysik Leipzig zur Rohstofferkundung in die Mongolei. Mit hand-werklicher Akribie und geschickten Händen hat er die meisten Beobachtungen in der mongoli-schen Steppe an einem der Gravimeter selbst vollzogen.

Nach der politischen Wende in Deutschland er-öffneten sich für Helmut Meyer neue berufliche Perspektiven, die ihm bisher aus politischen Gründen versagt geblieben waren. Im November 1992 wurde er zum Professor für Ingenieur- und Umweltgeophysik am damals in Gründung be-findlichen Institut für Geophysik und Geologie der Universität Leipzig berufen. Gemeinsam mit Franz Jacobs und Michael Korn hat er sehr er-folgreich die Leipziger Geophysik in den 1990er Jahren vorangebracht.

Mit Elan und Freude widmete er sich den neuen Lehr- und Forschungsaufgaben als Hoch schullehrer. Ein DEKORP-Projekt zu Amplitudenänderungen an tiefen Reflexionen machte den Anfang. Gemeinsam vor allem mit Peter Schikowsky folgten gravimetrische Untersuchungen und 3D-Interpretationen am Südharzrand, integrierte Inversionsverfahren für gravimetrische und seismische Daten, geophysikalische Verfahren zur Abschätzung der Rutschgefährdung an Böschungen der Folgelandschaften des Braunkohlenbergbaues der Niederlausitz und immer wieder Arbeiten zur Ermittlung lithologischer Parameter aus seismischen Untersuchungen.

In Erinnerung bleibt aus dieser Zeit auch seine freundschaftliche Zusammenarbeit mit Kieler und Braunschweiger Kollegen, insbesondere mit Ludwig Engelhard bei der gemeinsamen Gestaltung der Seminare „Gesteinsmodelle – Petrophysik und Umwelt“ seit 1994 in Bucha.

In der Lehre wurde sein prägender Einfluss auf die Leipziger Geophysik-Studenten sehr schnell spürbar. Noch heute erinnert sich mancher seiner Schüler mit Dankbarkeit gern an die Stunden mit dem Lehrer Helmut Meyer: Die Fakten präzi-se sammeln, das Wesentliche herausheben, die Schlussfolgerungen verständlich formulieren und bei alledem ein strenger Lehrer sein, aber – eher unsichtbar – in gewisser Weise doch ein väterlicher Freund.

Auch die anschauliche Vermittlung von geo-wissenschaftlichem Allgemeinwissen an junge Leute, besonders über Erdbeben und Vulkane, war für ihn immer wieder eine besondere Heraus-forderung und Genugtuung. So wurde manche Geographie-Stunde an Leipziger Schulen durch sein Auftreten interessant und spannend. Nicht zuletzt den Erfahrungen dieses Kontaktes zu wissbegierigen Schülern entsprang dann auch Anfang der 1990er Jahre das seinen Namen tra-gende Büchlein „Geophysik – Signale aus der Erde“.

Helmut Meyer strahlte stets Ruhe aus, Besonnen-heit war ein Merkmal seines Handelns. Geprägt von einem wohl vererbten nordischen Humor, waren seine fein formulierten Anspielungen gegenüber Beteiligten dennoch nie verletzend, sondern höchst amüsant und erheiternd. Von der äußeren Erscheinung her konnte man ihn als einen groß gewachsenen, hageren und sportli-chen Typ bezeichnen, der das Radfahren, den Rudersport und das Wasserwandern liebte.

Fürsorgliche, aber dennoch unaufdringliche Hilfsbereitschaft war ein wesentlicher Zug sei-nes Charakters. Für andere da zu sein und mit anderen das Eigene teilen, das war für ihn eine Selbstverständlichkeit. So kennen wir ihn seit jungen Jahren als regelmäßigen Blutspender, der für sein besonderes Engagement vom Deutschen Roten Kreuz mehrfach ausgezeichnet wurde.

Gegen Ende der 1990er Jahre überkam ihn schleichend, aber unerbittlich, eine unheilbare Krankheit, die in körperlichem Siechtum und einem viel zu frühen Abschied mündete. Durch zeitweilige kleine Linderungen immer wieder von Funken der Hoffnung getragen, hat ihn seine Familie mit seiner geliebten Hannelore und sei-nen tapferen Kindern Jochen und Sabine aufop-ferungsvoll gepflegt, bis ihn am 20. April 2011 ein sanfter Tod erlöste.

Allen, die ihm freundschaftlich und kollegial verbunden waren, bleibt die Erinnerung an einen wunderbaren Menschen. Möge unser letztes Lebewohl für Helmut vor allem seiner Familie ein bescheidener Trost in schwerer Zeit sein.

Franz Jacobs und Michael Börngen für seine ehemaligen Kollegen, Mitarbeiter und Studenten

Page 41: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V....Dr. Bodo Lehmann DMT GmbH & Co. KG Am Technologiepark 1, 45307 Essen E-Mail: bodo.lehmann@dmt.de Dr. Klaus Lehmann Geologischer Dienst

2/2012 DGG-Mittlg. 41

Das Forschungskollegium für die Physik der Erde: Status und Zukunft, eine Standortbestimmung

Hans-Jürgen Götze und die Mitglieder des FKPE

Anlass und Ausgangspunkte

Das Forschungskollegium Physik des Erdkörpers (FKPE) ist ein Zusammenschluss der Leiter geophysikalischer Forschungseinrichtungen in Deutschland und dem benachbarten deutsch-sprachigen Ausland. Im FKPE sind die Institute der Universitäten (bzw. Fachrichtungen grö-ßerer Institute für Geowissenschaften), außer-universitäre Forschungseinrichtungen, eine Bundesanstalt und Anwender aus der Industrie vertreten.

Das FKPE wurde gegründet zum Zweck der gegenseitigen Information und der Koordination von Forschungsaufgaben, der Organisation von Gemeinschaftsforschung und der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Damit war es zunächst möglich, entsprechend der Satzung auch größere Projekte gemeinsam bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) zu beantragen und durchzuführen. Durch die Einrichtung von Großforschungseinrichtungen, wie z.B. dem Helmholtz-Zentrum Potsdam Deutsches Geoforschungszentrum, dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) oder dem IfM-Geomar in Kiel haben sich diese Akzente verschoben: Großprojekte und Gerätepools werden dort organisiert, und die Institute der Universitäten beteiligen sich daran meist als Juniorpartner. Die seismologi-sche Infrastruktur (das Seismologische Zentral-observatorium) wurde von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) übernommen und wird unter intensiver fach-licher Mitwirkung des FKPE weiter genutzt. (Memorandum of Understanding BGR - FKPE 2010, vgl. auch Kümpel, 2007).

Im Zuge der Weiterentwicklung der Forschungs-landschaft und veränderter Ausbildungs kon-zepte nach der Bologna-Reform in Richtung einer stark vernetzten geowissenschaftlichen Gemeinschafts forschung wird das Profil der Fachrichtung Geophysik in Forschung und Aus-bildung zunehmend unscharf.

Angesichts dieser Situation ist es das Ziel die-ses Papiers, das Profil der Geophysik und die Aufgaben des FKPE herauszuarbeiten und zu schärfen. Hierzu sollten wir uns der Kapazitäten bewusst werden, die die Mitglieder des FKPE verkörpern, und passende Strategien und Aktivitäten innerhalb und außerhalb des FKPE ent wickeln.

Gesellschaftliche Herausforderungen für die Geophysik

Die Geophysik ist die Wissenschaft, die den ma-teriellen Aufbau und physikalischen Stoffzustand der Erde und erdähnlicher Himmelskörper, die physikalischen Vorgänge im System Erde und ihre Bedeutung für den Menschen erforscht. Sie bietet hierbei oft die einzige Möglichkeit, zerstörungsfrei Aussagen über flache oder tiefe Bereiche des Erdinnern zu machen. Sie nutzt hierbei und entwickelt hierfür verschiedene physikalische Methoden zur Untersuchung physikalischer Parameter und Größen sowie zur Modellierung und Simulation physikalischer Prozesse des Erdinnern und seiner Umgebung. Die zur Verfügung stehenden physikalischen Methoden prädestinieren die Geophysik glei-chermaßen für die Erforschung globaler, regio-naler und lokaler, oberflächennaher Strukturen und Prozesse. Die Geophysik betreibt dabei sowohl Grundlagenforschung, vergleichbar mit der Astrophysik, als auch anwendungsbezoge-ne und gesellschaftsrelevante Wissenschaft zur Erforschung, Explorierung und Sicherung des Lebensraumes des Menschen.

In der grundlagen- und anwendungsbezoge-nen Forschung stehen Fragestellungen im Vordergrund, die zu einem tieferen Verständnis des Systems Erde führen:

•  Physikalischer Aufbau, Struktur und Eigen-schaften des dreidimensionalen flachen und tiefen Erdinnern bis zum Erdkern, wobei speziell auch anisotrope Eigenschaften in Zukunft eine stärkere Rolle spielen werden,

Page 42: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V....Dr. Bodo Lehmann DMT GmbH & Co. KG Am Technologiepark 1, 45307 Essen E-Mail: bodo.lehmann@dmt.de Dr. Klaus Lehmann Geologischer Dienst

42 DGG-Mittlg. 2/2012

•  physikalische Prozesse, die für die Dynamik des Planeten relevant sind: Plattentektonik, Mantelkonvektion, Wärmeabgabe der Erde, Ursachen von Erdbeben und Vulkanismus (Magmenphysik), hydrogeophysikalische Prozesse etc. mit allen Wechselwirkungen,

•  Ursachen der Potenzialfelder und ihre möglichen Wechselwirkungen,

•  Verfeinerung der Mess- und Interpretations-methoden sowie Identifizierung neuer Signale,

•  Struktur und Dynamik erdähnlicher Himmels körper,

•  oberflächennahe Geophysik und Archäo metrie,

•  Entwicklung von Methoden zu physikalischen Model lierungen und Simulationen von Pro-zessen im System Erde.

Es ist offenbar, dass viele der genannten Felder mittelbar von hoher gesellschaftlicher Relevanz sind, wie im Folgenden ausgeführt wird.

Ein wichtiges Ziel geophysikalischer Arbeiten ist die Suche nach Energierohstoffen, mineralischen Rohstoffen und nach Grundwasser. Des Weiteren werden die Eigenschaften des Bodens und des Untergrundes als Speicher- und Wirtschaftsraum untersucht. Daneben hat in jüngster Zeit die Geothermie besondere Bedeutung gewonnen. Damit tragen Geophysiker durch Forschung und Beratung mit den anderen Geowissenschaften dazu bei, die Lebensbedingungen durch ver-antwortliche Nutzung der Geopotenziale zu erhalten, zu verbessern und zu überwachen. Geophysikalische Forschung betrifft somit Aufgaben von hoher öffentlicher Relevanz.

Ein weiteres Ziel ist die Minimierung von Schäden bei Naturkatastrophen durch die Erforschung von Erdbeben, Vulkanen, Hang-instabilitäten u.ä. und die Entwicklung neuer Mess methoden beim Monitoring. Unsere Er-gebnisse dienen z.B. als Randbedingungen für Bau normen, für Bebauungspläne und für die Katastrophenvorsorge schlechthin. Hier hat sich in jüngster Zeit die Erforschung der induzierten Seismizität als Maß für die

Beurteilung der Eigenschaften des Unter-grundes bzw. der ablaufenden Prozesse im Untergrund im Zusammenhang mit der Ent-nahme von Rohstoffen bzw. der Nutzung als Untergrundspeicher als besonders bedeutend herausgestellt. Fernerkundungsverfahren auf der Grundlage der modernen Satellitenmissionen liefern Beobachtungsreihen der Erdoberfläche in einer bisher nicht gekannten Auflösung und Dichte.

Auch die Behandlung von Problemen, die di-rekt vom Menschen selbst hervorgerufen wer-den, ist von großer Bedeutung. Hier ist z. B. die Frage des Atomwaffen-Teststopp-Abkommens zu nennen. Dieses Abkommen wird durch die CTBTO (Comprehensive Nuclear-Test-Ban Treaty Organisation) überwacht und umfasst den Aufbau und den Betrieb des internatio­nalen Überwachungssystems (International Monitoring System, IMS), des Internationalen Datenzentrums (International Data Centre, IDC), die Vorbereitung und später die Steuerung von Vor­Ort­Inspektionen (On­Site Inspections, OSI) sowie die Erarbeitung und Pflege der je-weiligen Handbücher. In diesem Zusammenhang kommen neben der Seismologie und dem Infraschall auch alle anderen geophysikalischen Methoden einschließlich der Potenzialverfahren zur Anwendung.

Weitere „man made“ - Probleme von größ-ter gesellschaftlicher Relevanz sind die End lagerung radioaktiver Abfälle und die CO2-Sequestrierung in tiefen geologischen For mationen. Neben einer permanenten Über-wachung dieser „Speicherstätten“ kommen ganz besondere Probleme der Gewährleistung der Langzeitsicherheit auf die Menschheit zu, die noch keineswegs gelöst sind. Hier liegen die Aufgaben sowohl bei der Ermittlung von Rand bedingungen als auch beim Monitoring – zumindest für eine absehbare Zeit. Das ist ver-hältnismäßig kurz im Vergleich zu den mehreren zehntausend bis zu einer Million Jahren, die z.B. für die Stabilität der nuklearen Endlager gefor-dert werden müssen.

Page 43: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V....Dr. Bodo Lehmann DMT GmbH & Co. KG Am Technologiepark 1, 45307 Essen E-Mail: bodo.lehmann@dmt.de Dr. Klaus Lehmann Geologischer Dienst

2/2012 DGG-Mittlg. 43

Konsequenzen für das FKPE

Für die soeben aufgeführten gesellschaftsre-levanten Zielvorstellungen sollte das FKPE Gesprächsforum für die Initialisierung und Koordination von Großprojekten sein.

Die im FKPE vertretenen Institutionen tra-gen dabei zur nachhaltigen Lösung dieser wichtigen Probleme durch die Entwicklung von Methoden sowie Bereitstellung speziel-ler Beobachtungsdaten, deren Processing und Interpretation durch numerische Modelle und Experimente bei. Dabei ermöglicht die geophy-sikalische Grundlagenforschung neue Einsichten und ein vertieftes Verständnis der Dynamik des Systems Erde. Damit sichert sie neben Innovation und gesellschaftlicher Wettbewerbsfähigkeit auch das Erreichen der genannten Ziele. Damit auch in Zukunft diese Beiträge geleis-tet werden können, müssen wir uns – gemein-sam mit der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft – verstärkt um die Ausbildung und um die Einhaltung von Qualitätsstandards des Geophysik-Studiums bemühen. In dieser Frage herrscht große Einigkeit zwischen dem FKPE, der DGG, Forschungsinstitutionen und der Industrie. Konkreter Handlungsbedarf wird in den folgenden Punkten gesehen.

Steigerung der Effektivität

Die Arbeit des FKPE muss effektiver wer-den. Viele Mitglieder können aus Gründen der Arbeitsüberlastung nicht immer an den Sitzungen teilnehmen. Ein erster Schritt kann daher darin liegen, nicht mehr unbedingt nur die Leiter der Einrichtungen als Mitglieder zu wählen, sondern in Absprache mit den Leitern interessierte Vertreter der Einrichtung.

Verbesserung der Kommunikation

Im Sinne der oben beschriebenen Bildung von Gesprächs- und Diskussionsplattformen bei Umsetzung der gesellschaftsrelevanten Zielvorstellungen ist an eine weitere themen-abhängige Öffnung des FKPE zu denken, die

von Fall zu Fall Vertreter der Projektträger sowie der Förderer (z.B. BMBF, DFG, Industrie) mit einschließt.

Man kann nicht alle Themen im Plenum ab-handeln. Daher sollten weitere Arbeitsgruppen des FKPE zur Bearbeitung konkreter Aufgaben gebildet werden. Die Aufgabenstellungen be-stehender Arbeitsgruppen sind gegebenenfalls anzupassen.

Verbesserung der Ausbildung

Da das Anwendungsfeld der Geophysik in der Summe der oben angegebenen Bereiche ein Alleinstellungsmerkmal darstellt, kommt den Grundlagen der Geophysik in der Lehre eine hohe Bedeutung zu.

Durch die weder thematisch noch zeitlich ko-ordinierte Einführung des BSc-MSc-Systems an deutschen Universitäten hat sich eine Fülle unterschiedlicher Modelle etabliert. Wir müs-sen dafür sorgen, dass in den Studien- und Prüfungsordnungen wieder eine umfassende physikalisch-mathematische Grundausbildung verankert wird und Kern kompetenzen wie-der verstärkt werden. Vor dem Hintergrund der Bedarfsanalyse und den Kern aussagen zum Berufsbild sowie zum Kompetenz-profil „Geophysiker“ leitet die DGG konkrete Empfehlungen für die akademische Ausbildung im Master-Studiengang Geophysik ab, die sich auch das FKPE zu eigen machen sollte (DGG, 2010).

Kooperation mit der DGG

Im Rahmen der Kooperation mit der DGG sollte eine verstärkte Abstimmung hinsicht-lich der Darstellung von geophysikalischen Forschungsthemen und Ergebnissen durch ge-meinsame Stellungnahmen erfolgen (vgl. etwa gemeinsame Stellungnahme des FKPE und der DGG zu den Bemühungen der Bundesregierung um den Aufbau eines Tsunami-Frühwarnsystems im Indischen Ozean an BM Schavan vom 28.02.2005).

Page 44: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V....Dr. Bodo Lehmann DMT GmbH & Co. KG Am Technologiepark 1, 45307 Essen E-Mail: bodo.lehmann@dmt.de Dr. Klaus Lehmann Geologischer Dienst

44 DGG-Mittlg. 2/2012

Zukunft

Viele eigenständige Forschungsprojekte der Fachrichtungen Geophysik, Geologie/Paläon-tologie, Mineralogie/Petrologie oder auch Geodäsie/Fernerkundung gelten in der wis-senschaftlichen Öffentlichkeit häufig als nicht mehr zeitgemäß, und es wird Synergie durch die fachübergreifende, inter- und intradisziplinäre Zusammenarbeit gefordert oder zumindest er-wartet. Dabei darf das Profil der Geophysik nicht verloren gehen, sondern muss deutlich sichtbar bleiben, damit die facheigenen Beiträge trans-parent werden. Hierzu ist es notwendig, dass das FKPE

•  Kompetenzen und Kapazitäten seiner Mit glieder und Arbeitsgruppen darstellt – sowohl bei den potenziellen Auftrag- und Geld gebern als auch bei den benachbarten Fach richtungen,

•  die oben genannten geophysikalischen Aufgaben konkretisiert und

•  die Entwicklung von Zertifizierungs-standards für geophysikalische Arbeiten unter stützt und fördert, um sowohl Auftrag gebern als auch Auftragnehmern (geophysikalischen Firmen) belastbare Beur-teilungs kriterien an die Hand zu geben.

Gerade der letzte Punkt wirkt wieder zurück auf die Mängel der Ausbildung und die Akzeptanz der Geophysik.

Fazit

Die Geophysik ist, was ihre gesellschaftliche Bedeutung angeht, eine unverzichtbare Wissen-schaftsdisziplin. Das FKPE sorgt mit seinen Mitgliedern und Vertretern der übrigen geowis-senschaftlichen Disziplinen für ein umfassendes Verständnis der im System Erde ablaufenden Prozesse sowie im Sinne einer Daseinsvorsorge für die nachhaltige Nutzung der Georessourcen.

Damit wird das FKPE als Fachautorität sowohl für die Politik als auch für die Industrie und die öffentliche Gesellschaft gebraucht. Um diese Aufgabe zu erfüllen, bündelt das FKPE die Kräfte und stellt seine Kompetenzen offensiv dar. Das FKPE fungiert als Ansprechpartner, der in der Summe der vorhandenen Kompetenzen seiner Mitglieder mehr bewirken kann als ein-zelne Personen. Näheres wird in einem zu er-stellenden Strategiepapier dargelegt.

Literatur

dgg (2010): Geophysik-Ausbildung in Gefahr! – Mittlg. Dt. Geophys. Ges., 3/2010: 33-37.

Kümpel, h.-J. (2007): Das FKPE – eine Moment aufnahme. – Mittlg. Dt. Geophys. Ges., 1-2/2007: 35-37.

Page 45: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V....Dr. Bodo Lehmann DMT GmbH & Co. KG Am Technologiepark 1, 45307 Essen E-Mail: bodo.lehmann@dmt.de Dr. Klaus Lehmann Geologischer Dienst

2/2012 DGG-Mittlg. 45

Copyright-Probleme beim Publizieren wissenschaftlicher Arbeiten

Claus Prodehl, Karlsruhe

Anfang März 2012 erschien in der Karlsruher Regional-Zeitung Badische Neueste Nachrichten ein Artikel „DLR gibt Fotos frei“ mit dem fol-genden Wortlaut:

„Öffentlich finanzierte Inhalte sollen auch öf-fentlich genutzt werden können – nach die-sem Grundsatz hat das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) jetzt beschlossen, alle eigenen Fotos und Videos freizugeben […] Anstelle eines Copyright-Anspruchs stellt das DLR seine Fotos nun in der Regel unter eine „Creative Commons“-Lizenz (CC), mit der der Öffentlichkeit Nutzungsrechte eingeräumt wer-den. Die vom DLR gewählte Variante CC-BY erfordert nur eine Namensnennung der Quelle. ‚Wir sind zu sehr großen Teilen aus Steuermitteln finanziert’, wird der DLR-Sprecher Marco Trovatello zitiert. ‚Was wir machen, hat der Steuerzahler schon bezahlt. Wir geben die Ergebnisse jetzt dem Steuerzahler zurück.’.“

Diese Aussage trifft für die Mehrzahl der wis-senschaftlichen Arbeiten an Universitäten und anderen öffentlichen Forschungseinrichtungen zu. Unsere Forschungen werden in der Regel aus öffentlichen Mitteln (DFG, EU u.a.) finan-ziert, und wir benutzen hierfür unentgeltlich die Ein richtungen unserer öffentlich finanzierten Institute. Wir publizieren die Ergebnisse unse-rer Forschung in renommierten Zeitschriften und / oder Büchern, die von wissenschaft-lichen Gesellschaften oder von kommerziel-len Verlagen herausgegeben werden. Für die Korrekt heit unserer Publikationen ist wieder-um eine Vielzahl von Kollegen (die wie wir in der Mehrzahl ihr Gehalt ebenfalls aus öffentli-chen Mitteln beziehen) bereit, als ehrenamtliche Gutachter und vielfach außerhalb der Dienstzeit und ohne Entgelt die Arbeiten von Kollegen zu begutachten. Nach Annahme des Manuskriptes durch einen ehrenamtlichen Herausgeber der jeweiligen Zeitschrift (in der Regel aus öffent-lichen Mitteln bezahlte Universitätsangehörige) verkaufen die Verlage ihre Produkte (Bücher, Zeit schriftenabonnements, Sonderdrucke)

zu markt üblichen Preisen, lassen sich je-doch von den Autoren die Copyright-Rechte über schreiben.

Will nun ein Autor eine bereits publizierte Abbildung verwenden, muss er sich vom zu-ständigen Verlag die Genehmigung einholen und sich verpflichten, die Quelle sorgfältig zu zitieren. So weit ist die Prozedur richtig und nachvollziehbar, sichert sie doch das geistige Eigentum des Autors und die Verdienste des Verlags bei der Erstellung einer formgerechten Publikation.

Problematisch wird das Prozedere aber, wenn die Verlage sich diese Genehmigung erneut bezahlen lassen. Denn ihre Unkosten sind ja durch den Vertrieb längst abgegolten. Einige Verlage haben darüber hinaus hierzu eine kommerzielle Zwischenfirma eingeschaltet. So lange es sich nur um eine Abbildung han-delt, sind die Verlage in der Regel kulant, so-bald ein Autor aber mehrere Abbildungen aus einer anderen Arbeit republizieren möchte, um seine und frühere Ergebnisse nebenein-ander demonstrieren zu können, können ganz erhebliche Kostenforderungen auftreten. Eine Ausnahme bilden in der Regel wissenschaftliche Gesellschaften und der U.S. Geological Survey, die ihre eigenen Bücher und Zeitschriften her-ausgeben (AGU, GSA, SSA, Geological Society London, Australische Geologische Gesellschaft). Sie handeln in der Regel nach dem gleichen Grundsatz wie die oben beschriebene DLR. Als Beispiel zitiere ich im Folgenden die Copyright-Regeln der GSA aus dem soeben erschienenen Memoir 208: prodehl, c. & mooney, W. d. (2012): Exploring the Earth’s Crust – History and Results of Controlled Source Seismology: Geological Society of America Memoir 208, 764 p., doi: 10.1130/2012.2208:

„Copyright © The Geological Society of America (GSA), Inc. All rights reserved. GSA grants per-mission to individual scientists to make unlim-ited photocopies of one or more items from this

Page 46: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V....Dr. Bodo Lehmann DMT GmbH & Co. KG Am Technologiepark 1, 45307 Essen E-Mail: bodo.lehmann@dmt.de Dr. Klaus Lehmann Geologischer Dienst

46 DGG-Mittlg. 2/2012

volume for non-commercial purposes advancing science or education, including classroom use. In addition, an author has the right to use his or her article or a portion of the article in a thesis or dissertation without requesting permission from GSA, provided the bibliographic citation and the GSA copyright credit line are given on the appropriate pages. For permission to make photocopies of any item in this volume for other non-commercial, nonprofit purposes, contact The Geological Society of America. Written permission is required from GSA for all other forms of capture or reproduction of any item in the volume including, but not limited to, all types of electronic scanning or other digital or manual transformation of articles of any portion thereof, such as abstracts, into computer-reada-ble and / or transmittable form for personal or corporate use, either non-commercial or com-mercial, for-profit or otherwise. Copyright is not claimed on any material prepared wholly by government employees within the scope of their employment.”

Das Copyright-Problem ist in der Regel bei Publikationen über laufende Forschungsarbeiten weniger relevant, stellt sich aber bei Review-Artikeln oder historischen Abhandlungen ganz konkret ein. Als Beispiel möchte ich hier meine positiven und negativen Erfahrungen vorstel-len, die sich im Laufe der Fertigstellung unse-res oben genannten GSA-Memoirs 208 erge-ben haben. Diese historische Abhandlung der Explosionsseismik (andere Energiequellen wie VibroSeis oder Airguns eingeschlossen) ent-hält fast ausschließlich reproduzierte Original-Abbildungen, wie sie im Laufe der vergan-genen 100 Jahre von den jeweiligen Autoren publiziert wurden (ca. 830 Abbildungen im Text und 1350 Abbildungen im Anhang auf DVD). Von der Mehrzahl der über 60 angeschriebe-nen Verlage, Institutionen und Einzelpersonen gab es, wie eigentlich von uns erwartet, keine Probleme, insbesondere wenn es sich nur um eine oder einige wenige Abbildungen handel-te. Wie oben beschrieben, waren auch die wis-senschaftlichen Gesellschaften mit eigenen Zeitschriften sehr kooperativ, auch wenn es sich wie bei AGU oder GSA um Größenordnungen von einigen 100 Abbildungen handelte. Probleme tauchten aber bei großen kommer-ziellen Verlagen auf, die eine Vielzahl von

wissen schaftlichen Zeitschriften, speziell eu-ropäischen, vertreiben. Hier war es schon mit größeren Schwierigkeiten verbunden, über-haupt erst einmal einen Ansprech partner zu fin-den, wenn man nicht Bild für Bild ein eigenes Formular der zwischengeschalteten kommer-ziellen Firma RIGHTSLINK ausfüllen wollte. Hinsichtlich Abbildungen aus GJI half meine Mitgliedschaft bei der DGG, Copyright ohne Kosten zu erhalten. Abbildungen aus dem frü-hen Standardwerk für marine Wissenschaften „The Sea“ wären jedoch so teuer geworden, dass sich eine Wiederverwendung von vorn-herein verbot. Probleme gab es auch bei dem Versuch, Abbildungen aus der Publikation über das reflexionsseismische MVE-Projekt von 1990 kostenfrei zu verwenden, was schließlich erfolglos blieb. Das größte Problem, etwa ca. 360 Abbildungen (ca. 160 im Text und 200 auf DVD im Anhang) aus Zeitschriften eines gro-ßen niederländischen Verlages kostenfrei wie-derzuverwenden, blieb jedoch ungelöst. Wegen der großen Bedeutung dieser Zeitschriften für die geowissenschaftliche Community und der Vielzahl von Publikationen gerade in den Zeitschriften dieses Verlages konnten wir in die-sem Fall aber nicht verzichten.

Damit komme ich zurück zu dem oben zitier-ten Satz „Öffentlich finanzierte Inhalte sollen auch öffentlich genutzt werden können“, und zwar ohne zusätzliche Kosten (abgesehen von real entstehenden Unkosten wie Kopierkosten o.ä.). Kann das geschilderte Problem gegebenen-falls mit Hilfe von Förderinstitutionen wie DFG oder EU öffentlich gemacht werden und könnte die Deutsche Geophysikalische Gesellschaft im Zusammenspiel mit anderen geowissenschaft-lichen Gesellschaften und Organisationen eine Lösung finden und gegebenenfalls mit den großen Zeitschriften-Verlagen Verhandlungen einleiten, die auf eine freie Verwendung von Bildmaterial von öffentlich finanzierten Forschungen hinfüh-ren? Dass Autor und Zeitschrift / Buch vollstän-dig als Quelle angegeben werden, ist natürlich selbstverständlich.

Page 47: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V....Dr. Bodo Lehmann DMT GmbH & Co. KG Am Technologiepark 1, 45307 Essen E-Mail: bodo.lehmann@dmt.de Dr. Klaus Lehmann Geologischer Dienst

2/2012 DGG-Mittlg. 47

2nd edition of the IASPEI New Manual of Seismological Observatory Practice on the Web!

Peter Bormann

Since March 2012, the larger parts of an up-dated and significantly amended second edition of the IASPEI New Manual of Seismological Observatory Practice, NMSOP-2, is freely acces-sible on the Internet, scheduled for completion in the course of 2012. With some 2000 pages of texts and figures, plus linked sources of infor-mation, NMSOP-2 will then become the largest seismology E-book available to date.

The printed first edition of the IASPEI New Manual of Seismological Observatory Practice (NMSOP), elaborated by an international Working Group of the IASPEI Commission of Seismological Observation and Interpretation (CoSOI) and other contributors under the con-ceptual guidance and editorship of Prof. Dr. Peter Bormann, was published in 2002 by the GFZ German Research Centre for Geosciences (Helmholtz Centre Potsdam). NMSOP-1 is used already in more than 100 countries in seismo-logical practice, national and international train-ing courses, teaching and research. Meanwile, it is also available as a print publication in Chinese and in partial translations into Russian, Indonesian and Turkish language.

Again under the umbrella of CoSOI and with P. Bormann (GFZ) as editor, 73 authors from Australia, Japan, Taiwan, USA and 15 European countries have since 2006 contributed to NMSOP-2 and more than 70 experts from 20 countries provided peer reviews of manu-scripts. Most of the original 13 NMSOP-1 chapters have been revised significantly and five new topical areas were added. They cover marine seismic observations, investigation of site response in urban areas, seismological con-tributions to seismic risk mitigation, automated event and phase identification as well as issues and procedures related to nuclear test-ban treaty monitoring in the framework of the CTBTO. Additionally, information sheets on many new topics have been added, e.g. on the recently agreed IASPEI standards for determining mag-nitudes from digital data, on stress conditions

inferable from modern magnitudes, on seismic energy determination from local and regional seismic events, on the optimization of seismic network configurations and on self-organizing seismic early warning information networks. All this is (respectively will be) complemented by interactive exercises, tutorials and computer ani-mations, e.g. on earthquake rupture and tsunami propagation, on seismic ray propagation through the Earth in relation to the formation of travel-time curves and seismic records, on the radiation patterns of P and S waves for different rupture mechanisms and slip orientations, on 3-D view-ing and interpretation of earthquake clusters etc.

Before NMSOP, text books in seismology gen-erally focussed either on a general, graduate-level introduction or on specialized theory and research. After the era of analog seismology and thus of the 1979 Willmore Manual had ended, virtually no material was available that provided both the scientific background and the compe-tent unique guidance for carrying out modern seismological observation, data analysis and field operation practice. Yet, these activities in-creasingly depend on global communication, data exchange and standardization of formats and procedures as well as interdisciplinary co-operation, which necessitates the understanding of related differences in technical terminology, approaches and procedures. The printed first edi-tion of the NMSOP aimed at filling these gaps.

NMSOP-2 now allows the download of dozens of computer programs for data analysis, instru-ment calibration, event locations, network per-formance assessment and educational anima-tions. Finally, besides a highly extended list of acronyms, NMSOP-2 contains the largest ever published glossary of terms in earthquake, vol-cano and engineering seismology (200 pages). It will notably facilitate the mutual understand-ing between earth scientists, engineers, educa-tors, disaster managers, decision makers and journalists.

Page 48: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V....Dr. Bodo Lehmann DMT GmbH & Co. KG Am Technologiepark 1, 45307 Essen E-Mail: bodo.lehmann@dmt.de Dr. Klaus Lehmann Geologischer Dienst

48 DGG-Mittlg. 2/2012

All items can be viewed and downloaded via the NMSOP website maintained by the GFZ German Research Centre for Geosciences in Potsdam, Germany (http://nmsop.gfz-pots-dam.de; doi: 10.2312/GFZ.NMSOP-2). The NMSOP-1 and NMSOP-2 websites are also

mirrored on the websites of the International Association of Seismology and Physics of the Earth´s Interior (IASPEI; http://www.iaspei.org/projects/NMSOP.html) and the International Seismological Centre (ISC; http://www.isc.ac.uk/standards).

Erforschung der Erdkruste mit kontrollierten seismischen Quellen – Geschichte und Ergebnisse

Claus Prodehl1 & Walter D. Mooney2

1Geophysikalisches Institut, Karlsruher Institut für Technologie, Hertzstr. 16, 76187 Karlsruhe2U.S. Geological Survey, 345 Middlefield Road, MS 977, Menlo Park, California 94025, USA

Auf der DGG-Tagung in Bochum 2010 wurde im Rahmen der Geschichte der Geophysik ein Projekt vorgestellt, das es sich zur Aufgabe ge-macht hat, eine weltweite Übersicht von seismi-schen Experimenten mit künstlichen Energie-quellen wie Sprengungen, VibroSeis, Airguns, die den Aufbau der Erdkruste und des obersten Erdmantels zum Ziele hatten, zu erstellen. Im März 2012 wurde die entsprechende Publikation von der Geological Society of America als Memoir 208 veröffentlicht: prodehl, c. & mooney, W. d. (2012): Exploring the Earth’s Crust – History and Results of Controlled-Source Seismology: Geological Society of America Memoir 208, 764 p., doi:10.1130/2012.2208.

Dieser Band präsentiert die umfangreiche welt weite Geschichte seismologischer Unter-suchungen der Erdkruste, die mit kontrollierten Energiequellen seit 1850 bis zum Jahre 2005 durchgeführt wurden. Nahezu alle größeren Projekte an Land und herausragende ozeani-sche Experimente werden vorgestellt. Eine erweiterte Zusammenfassung enthält zusätz-lich einen tabellarischen Überblick über alle im Folgenden erwähnten Experimente. Das Memoir beginnt mit einem Überblick der frü-hen sprengseismischen Experimente seit Beginn seismologischer Beobachtungen um 1850 bis

zum Jahre 1939. Ab 1940 sind Geschichte der ex perimentellen Krusten- und Obermantel-Seismik und ihre jeweiligen ersten Ergebnisse kapitelweise in Dekaden unterteilt, wobei die Experimente mehr oder weniger geographisch angeordnet wurden. In jedem Kapitel werden die wichtigsten Errungenschaften hervorgeho-ben, die in der jeweiligen Dekade im Hinblick auf Datengewinnung, Datenaufbereitung und Interpretationsmethodik wesentlich waren. Für alle größeren seismischen Experimente beschrei-ben wir spezifische Details der Feldmessungen und der Interpretation und stellen Lagepläne, Datenbeispiele und Krustensektionen und / oder Moho-Tiefenlinienpläne vor sowie die wesent-lichen zugehörigen Publikationen. Wir schließen unsere Geschichte ab mit Übersichtskarten der Welt, auf der zum einen die Lokationen aller be-obachteten seismischen Beobachtungen darge-stellt sind, und zum anderen Moho-Tiefenpläne für die ganze Welt wie auch für jeden Kontinent. Eine beigefügte DVD enthält wichtige ver-griffene Publikationen und eine umfangreiche Sammlung von analogen refraktionsseismi-schen Seismogramm-Montagen und Open-File Reports sowie zahlreiche Übersichtskarten und Krusten- / Obermantel-Sektionen.

Page 49: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V....Dr. Bodo Lehmann DMT GmbH & Co. KG Am Technologiepark 1, 45307 Essen E-Mail: bodo.lehmann@dmt.de Dr. Klaus Lehmann Geologischer Dienst

2/2012 DGG-Mittlg. 49

Tiefe Geothermie auf der GeoHannover 2012

Rüdiger Schulz (LIAG) & Torsten Tischner (BGR)

In seinem Grußwort für die Veranstaltung GeoHannover 2012, die vom 1.-3. Oktober an der Leibniz Universität Hannover stattfinden wird, schreibt Hans-Joachim Kümpel:

„GeoRohstoffe im 21. Jahrhundert lautet das Motto der Jahrestagung 2012 der Deutschen Gesellschaft für Geowissenschaften. Seit etwa 10 Jahren erleben wir die wiedergewonne-ne Bedeutung der Rohstoffe an starken Preis-zuwächsen, an vermehrten Diskussionen über Reichweiten, Abhängigkeiten von Liefer ländern und -firmen, an Berichten über Chancen der Rohstoffgewinnung für den Arbeitsmarkt, manchmal auch an der Thematisierung von Akzeptanzfragen der Rohstoffförderung. Fest steht, ein Leben ohne Rohstoffnutzung ist für uns nicht vorstellbar. Geowissenschaftliche Arbeiten in Forschung und Praxis leisten zahl-reiche Beiträge, um unsere Erkenntnisse zu er-weitern und offene Fragen zu klären. Das Team der Organisatoren der GeoHannover 2012 lädt Sie ein, Antworten zu suchen, Lösungen vorzu-stellen und nicht zuletzt den aktuellen Stand der Wissenschaft kennenzulernen. Das Spektrum der auf der Jahrestagung behandelten Themen geht dabei wie üblich weit über den genannten Rahmen hinaus. Wir heißen Sie herzlich will-kommen und freuen uns, Sie in Hannover be-grüßen zu dürfen.“

Besonders hinweisen möchten wir auf folgende „Session“:

Tiefe Geothermie – Geologische Strukturen für die Energiegewinnung (G6)

Die Erdwärmegewinnung aus dem tiefen Unter-grund ist maßgeblich an natürlich vorhandene, permeable Strukturen gebunden. Über diese natürlich vorhandenen Strukturen erfolgt die Zirkulation von Thermalwasser zwischen zwei Bohrungen und die geothermische Energie-gewinnung. Im Süddeutschen Molasse becken stehen Karststrukturen im Vorder grund des Interesses, während im Oberrheintalgraben groß flächige Störungs strukturen sowie tieflie-

gende poröse Aquifere geothermisch genutzt werden. Im Norddeutschen Becken wurden bis-her ausschließlich poröse Sand steinhorizonte in die kommerzielle Nutzung einbezogen.

Diese „Session“ ist vorrangig auf die Cha-rakterisierung und Erkundung von geothermisch nutz baren Strukturen des tiefen Unter grundes in Deutschland ausgerichtet. Beiträge zu diesem Themenkreis – auch konkrete Praxisbeispiele im Rahmen der Projekt umsetzung – sind herz-lich willkommen. Zudem sind Referenten ein-geladen, die neue oder verbesserte Ansätze für die Identifikation entsprechender Strukturen vorstellen.

In den Blickpunkt des Interesses gelangen zu-nehmend Vorhaben, in denen natürlicherweise nicht ausreichend permeable Strukturen nutz-bar gemacht werden sollen. Beiträge über EGS-Vorhaben (Enhanced Geothermal Systems), in denen erst nach zusätzlicher Stimulation der Bohrungen die geothermische Energie-gewinnung grundsätzlich möglich ist, sind willkommen.

Weitere Informationen finden Sie auf den Tagungs seiten unter http://www.geohanno-ver-2012.de.

Page 50: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V....Dr. Bodo Lehmann DMT GmbH & Co. KG Am Technologiepark 1, 45307 Essen E-Mail: bodo.lehmann@dmt.de Dr. Klaus Lehmann Geologischer Dienst

50 DGG-Mittlg. 2/2012

Ankündigung Neustadt NoiseAnnouncement

2nd Neustadt Workshop on

Noise and Diffuse Wavefields

Basic Research and Application

11 - 14 November 2012 - Neustadt an der Weinstrasse (Germany)

Recent methods and new application possibilities of using seismic noise and diffuse wavefields will

be discussed for versatile purposes of geophysical research. This ranges from surface wave

tomography of continents over imaging in acoustics and medicine to monitoring of volcanoes and

engineering structures.

Venue http://www.kloster-neustadt.de

Registration and payment until August 31 2012

Abstract submission deadline September 24 2012

Workshop fee: (including full board, icebreaker, wine tasting and abstract book)

300 €

Program 11th Arrival12th - 14th Scientific program14th Departure

A book with extended abstracts will be published. For registration, questions or comments please

visit the web page:

http://www.geophysik.uni-muenchen.de/~hadzii/neustadt.html

or contact us via:[email protected]

Organisation:

Andreas Schmidt (University Leipzig) [email protected]

Christoph Sens-Schönfelder (GFZ Potsdam) [email protected]

Celine Hadziioannou (University Munich) [email protected]

Ulrich Wegler (BGR, Hannover) [email protected]

Ernst Niederleithinger (BAM, Berlin) [email protected]

Sponsor:

Page 51: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V....Dr. Bodo Lehmann DMT GmbH & Co. KG Am Technologiepark 1, 45307 Essen E-Mail: bodo.lehmann@dmt.de Dr. Klaus Lehmann Geologischer Dienst

2/2012 DGG-Mittlg. 51

Ankündigung 15. Seminar „Hochauflösende Geoelektrik“ und

Workshop des AK „Induzierte Polarisation“ der DGG

Ankündigung

15. Seminar „Hochauflösende Geoelektrik“

und

Workshop des AK „Induzierte Polarisation“ der DGG

Erst- und einmalig wird die gemeinsame Veranstaltung des Arbeitskreises „Induzierte

Polarisation“ und das Seminar „Hochauflösende Geoelektrik“ nicht wie gewohnt im

Herbst im Umland von Leipzig (Bucha, Nimbschen oder Machern) stattfinden. Dieses

Mal planen die Organisatoren, die Präsentationen einem breiteren Publikum zu öffnen.

Wir laden daher ein, die aktuellen Entwicklungen in der Geoelektrik im Rahmen der

73. DGG-Jahrestagung im März 2013 in Leipzig vorzustellen.

Die gemeinsame Veranstaltung in diesem Rahmen bietet das Forum zur Diskussion

aktueller Ergebnisse und zur Präsentation von Anwendungsbeispielen und Forschungs-

konzepten.

Schwerpunkte der Veranstaltung:

Geoelektrik im Umwelt- und Ingenieurbereich

Geoelektrische Methoden zur Prozessbeobachtung

Aktuelle Entwicklungen in Signalprocessing, Modellierung und Inversion

Geräteentwicklungen

Near-surface-Studien und Anwendungen der IP

Nähere Informationen zur Gestaltung der Veranstaltung werden im Zuge der

Organisation der 73. DGG-Jahrestagung erfolgen. Organisationsteam:

Ch. Flechsig, Uni Leipzig, [email protected]

C. Schütze, UFZ Leipzig, [email protected]

A. Kemna, Uni Bonn, [email protected]

Page 52: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V....Dr. Bodo Lehmann DMT GmbH & Co. KG Am Technologiepark 1, 45307 Essen E-Mail: bodo.lehmann@dmt.de Dr. Klaus Lehmann Geologischer Dienst

52 DGG-Mittlg. 2/2012

Geophysikalische Lehrveranstaltungen an den deutschsprachigen Universitäten und Hochschulen im Sommersemester 2012

1

GEOPHYSIKALISCHE LEHRVERANSTALTUNGEN AN DEN DEUTSCH-SPRACHIGEN UNIVERSITÄTEN UND HOCHSCHULEN IM SOMMER-SEMESTER 2012 A: selbständiges Arbeiten AG: Arbeitsgemeinschaft B: Blockkurs DW/WA: Wissenschaftliches Arbeiten E: Exkursion FW: Freie Wahl GÜ/GP: Geländeübung/-praktikum IV: Integrierte Veranstaltung K: Kolloquium KU: Kurs P: Praktikum PV: Privatissimum S: Seminar T: Tutorium TH: Theoretikum V: Vorlesung Ü: Übung (Zahlen vor diesen Abkürzungen geben die Anzahl der Semesterwochenstunden an.) RWTH AACHEN – Institut für Applied Geophysics and Geothermal Energy Studiengänge:

BSc Angewandte Geowissenschaften (1) BSc Georessourcenmanagement (2) MSc Angewandte Geowissenschaften (3)

MSc Georessourcenmanagement (4) Angewandte Geothermik (2) 2V/2Ü Clauser / Mottaghy Grundlagen der Angewandten Geophysik II 4V/2Ü Klitzsch / Mohnke / v. d. Kruk (Magnetik, Geoelektrik, Elektromagnetik) (1) Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten (1,2) 1V/Ü Clauser Geländeseminar „Angewandte Geothermik“ (2,3,4) E Bosch / Clauser Geländeseminar „3D-Seismik der Fa. DMT“ (1,2,3) E Bosch / Mohnke Erkundungsmethoden der Geophysik, Hydrogeologie GÜ Bosch / Klitzsch und weitere und Ingenieurgeologie (1,2) Geophysikalische Exploration (5 Tage) (3) GÜ Bosch / Klitzsch / Mohnke Offenes Geophysik-Seminar 2S Bosch Anleitung zum selbständigen wissenschaftlichen 2WA Clauser Arbeiten U BAYREUTH / BAYERISCHES GEOINSTITUT Einführung in die Geophysik 2V Steinle-Neumann Einführung in die Geodynamik 2V Samuel Seminarreihe Experimentelle Geochemie und Geophysik 2S Katsura FU BERLIN – Fachrichtung Geophysik Bachelor-Studiengang Geologische Wissenschaften Die Erde Teil II 2V Handy / Kummerow / Winkler / Airo Die Erde Teil II 2Ü N. N. Angewandte Geophysik 2V Brasse / Kaufmann / Shapiro Angewandte Geophysik 2Ü Hummel / Stürmer und andere

Page 53: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V....Dr. Bodo Lehmann DMT GmbH & Co. KG Am Technologiepark 1, 45307 Essen E-Mail: bodo.lehmann@dmt.de Dr. Klaus Lehmann Geologischer Dienst

2/2012 DGG-Mittlg. 53

2

Begleitendes Seminar zum Geophysikalischen Gelände- 3S Brasse / Kaufmann / Stürmer praktikum Geophysikalisches Geländepraktikum 3GP Brasse / Kaufmann / Stürmer Master-Studiengang Geologische Wissenschaften Geophysikalisches Seminar 2S Brasse / Kaufmann / Kum- merow / Shapiro / Wigger Elektromagnetische Tiefenforschung 2S Brasse / Ritter Dynamik der Erde 2S Kaufmann Methoden der angewandten Seismik 2S Shapiro Seismische Wellenfelder 2S Shapiro Eiszeiten als geodynamisches Werkzeug 2V/2S Kaufmann Numerische Methoden in der Geophysik 2V/2Ü Kaufmann Bearbeitung reflexionsseismischer Daten 2V Stürmer / Schmelzbach Elektromagnetische Verfahren in der angewandten Geo- 2V/2Ü Brasse / Ritter physik Angewandte Seismologie I 2V/2Ü Bohnhoff Applied Numerical Rock Physics 2V/1Ü Saenger Erdbebenanalyse in der Praxis 2V/1Ü Tilmann Institutskolloquium 2K Schudack (Koord.) TU BERLIN – Fachgebiet Angewandte Geophysik Studiengang Geoingenieurwissenschaften und Angewandte Geowissenschaften Anleitung zum selbständigen wissenschaftlichen WA Yaramanci / Börner / Krawczyk Arbeiten in der Angewandten Geophysik Studiengang Geotechnologie B.Sc. Physikpraktikum-Geotechnologie 1P Börner / Yaramanci / Rücker Spezielle Geotechnologien / Angewandte Geophysik 4IV Börner / Yaramanci / Braun Gesteinsphysik, Bodenphysik, geohydraulische Kenn- 2IV Börner werte Surface wave based seismic techniques 1V Parolai Angewandte Geothermie 1IV Kirsch Studiengang Geotechnologie M.Sc. Mathematische Methoden der Geophysik 2IV(B) Müller-Petke Theorie der Seismik 2IV(B) Krawczyk / Braun Theorie der Geoelektrik und Elektromagnetik 2IV(B) Yaramanci / Braun Theorie der Gravimetrie, Magnetik und Geothermie 2IV(B) Börner / Rücker

U BOCHUM – Institut für Geologie, Mineralogie und Geophysik B.Sc.-Studiengang Geowissenschaften Übungen zur Physik II für Studierende der Geowissen- 1V Renner schaften Explorationsgeophysik 4V Renner

Page 54: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V....Dr. Bodo Lehmann DMT GmbH & Co. KG Am Technologiepark 1, 45307 Essen E-Mail: bodo.lehmann@dmt.de Dr. Klaus Lehmann Geologischer Dienst

54 DGG-Mittlg. 2/2012

3

Geländeübungen Geophysik B Renner / Fischer Kombinierte Geländeübungen Tektonik, Sedimento- B Fockenberg / Friederich / Gies / logie, Geophysik, Kristallographie, Petrologie; Alpen Immenhauser / Renner / Richter / Schreuer / Stöckhert / Trepmann Geowissenschaftliches Seminar II 2S Alber / Chakraborty / Fechtel- kord / Fockenberg / Friederich / Gies / Heimhofer / Immen- hauser / Mutterlose / Renner / Richter / Schreuer / Stöckhert / Wisotzky / Wohnlich / Müller / Englert / Pascale Praktikum Geowissenschaften II 2P Buhl / Fockenberg / Graetsch / Marler / Medenbach / Röller / Bernhardt / Renner / Brix Mathematische Grundlagen der Geophysik 2V Fischer Geophysikalisches Auswerteverfahren 3V Friederich / Renner / Doktoranden Gesteinsphysik / Rock Physics 3V Renner M.Sc.-Studiengang Geowissenschaften Exploration Geophysics II 3V Renner (Explorationsgeophysik II) Theoretische Geophysik I (Seismische Wellen) 3V Ma (Theoretical geophysics I (seismic waves)) Processing and Interpretation 3V Jost (Auswertung und Interpretation I; Signalverarbeitung) Dynamik der Erde II 3V Friederich Fortgeschrittenenpraktikum Friederich / Fischer / Renner Modellierung elastischer und inelastischer Deforma- 2V Roth tionen an Verwerfungen Seminar in Geosciences II / Geowissenschaftliches 2S Alber / Chakraborty / Friede- Hauptseminar rich / Gies / Heimhofer / Mutterlose / Renner / Schreuer / Stöckhert / Willner / Wisotzky / Wohnlich / Fockenberg / Immenhauser / Müller / Englert / Pascale Seismologisches Seminar: Struktur, Seismizität und S Friederich / Fischer Dynamik der Hellenischen Subduktionszone

U BONN – Steinmann-Institut für Geologie, Mineralogie und Paläontologie, Bereich Geophysik / Geodynamik Mathematische Methoden in der Geophysik 2V/2Ü Zoporowski Angewandte Hydrogeophysik B Kemna Geodynamik / Tectonophysics 2V/2Ü Miller Inverse Modellierung (an Universität Köln) 2V/2Ü Tezkan Physics of two-phase mass flows: Models and 2V/2Ü Pudasaini simulations Forschungsseminar Angewandte Geophysik 2S Kemna Research Topics in Geodynamics 2S Miller

Page 55: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V....Dr. Bodo Lehmann DMT GmbH & Co. KG Am Technologiepark 1, 45307 Essen E-Mail: bodo.lehmann@dmt.de Dr. Klaus Lehmann Geologischer Dienst

2/2012 DGG-Mittlg. 55

4

TU BRAUNSCHWEIG – Institut für Geophysik und extraterrestrische Physik

Weltraumphysik und -technik S Blum Laboratory Astrophysics and Planetary Sciences S Blum Laborastrophysik P Blum Geophysical Processes in the Solar System 3S Blum / Glaßmeier (MPS Katlenburg-Lindau) Geo- und Astrophysik 2S Blum / Glaßmeier / Hördt Ausgewählte Kapitel der extraterrestrischen Physik 2S Glaßmeier (Projektgruppe) Physik planetarer Magnetosphären 2V Glaßmeier Geophysikalisches Praktikum für Geoökologen P Glaßmeier Physik II f. Pharmazeuten, Lebensmittelchemiker 2V/1Ü Hördt und Erziehungswissenschaftler Einführung in die Geophysik 2V Hördt Geophysikalisches Geländepraktikum P Hördt Laborpraktikum Master Physik P Hördt Physikalische Rechenmethoden II 2V/2Ü Narita Einführung in die Teilchen- und Kernphysik 1V Wissmann Raumfahrtmissionen im Sonnensystem 2V Block

U BREMEN – Fachbereich Geowissenschaften Studiengang Bachelor of Science Geowissenschaften Einführung in die Physik der Erde II 2V Villinger Methoden der geophysikalischen Exploration 3V/Ü/GÜ Frederichs / Kaul / Müller / Schwenk / Villinger / von Dobeneck Geo- und Paläomagnetismus 3V/S von Dobeneck Plattentektonik 2V/Ü Gohl Geophysikalische Grundwasserexploration 2V/Ü Villinger Gesteinsphysik und Bohrlochmessungen 2V/Ü Villinger Seismisches Datenprocessing 1Ü Schwenk / Spieß Mathematische Beschreibung von Geosystemen II 3V/Ü Huhn (Geodynamik) Signalprozessing und Zeitreihenanalyse 2V/Ü Spieß Fächerübergreifendes Projekt Sedimentkern 5Ü Bender / Bickert / Donner / Esper / Frederich / Haarmann / Hepp / Kasten / Keil / Lührs / Meyer / Mollenhauer / Mulitza / Müller / Paul / Rendle-Bühring / Strasser / Vogt / von Dobeneck Sedimentologische Interpretation physikalischer 2V Lantzsch / Villinger Bohrlochmessungen Studiengang Master of Science Geowissenschaften Advanced methods in marine geophysical exploration 3V/Ü Fekete / Keil / Spieß Fortgeschrittene Geländeübung 3GÜ Spieß / Villinger / von Dobeneck

Page 56: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V....Dr. Bodo Lehmann DMT GmbH & Co. KG Am Technologiepark 1, 45307 Essen E-Mail: bodo.lehmann@dmt.de Dr. Klaus Lehmann Geologischer Dienst

56 DGG-Mittlg. 2/2012

5

Studiengang Master of Science Marine Geosciences Advanced methods in marine geophysical exploration 3V/Ü Fekete / Keil / Spieß Modelling of sedimentation processes and tectonics 2V/Ü Huhn Sedimentary structures and processes of active 2V Kopf / Spieß continental margins Geophysics of active and passive continental margins 2V Spieß / Villinger Marine environmental archives project 6P Bickert / Mollenhauer / von Dobeneck

TU CLAUSTHAL – Institut für Geophysik Potenzialtheorie in der Geophysik 2V/Ü Weller Petrophysik II 2V/Ü Weller Well logging II 3V/Ü Debschütz / Weller Praktikum mit Studienarbeit für Fortgeschrittene 3P Dozenten und Mitarbeiter des Instituts Geophysikalisches Seminar 2S Dozenten und Mitarbeiter des Instituts Diplomanden/Doktoranden-Seminar 2S Dozenten und Mitarbeiter des Instituts Kolloquium des Instituts für Geophysik 2K Dozenten und Mitarbeiter des Instituts BTU COTTBUS – Institut für Boden, Wasser, Luft Studiengänge Umweltingenieurwesen, Landnutzung und Wasserbewirtschaftung Seminar Umweltgeophysik: Fallbeispiele aus der Praxis S Petzold Praktikum Umweltgeophysik: Geländepraktikum B Petzold / Lorenz / Lay Studiengang Master of Science Environmental and Resource Management Field Training: Prospection and Exploration of Natural GP Herd / Lay Resources U FRANKFURT – Institut für Geowissenschaften, Facheinheit Geophysik Geophysikalische Geländeübung GÜ Bagdassarov Geophysikalisches Laborpraktikum & Haus- 3P Bagdassarov praktikum Geophysik Impakt-Phänomene auf der Erde und den Planeten 3V/Ü Bagdassarov (IMPAKT) Einführung in die wissenschaftliche Programmierung 2V/Ü Beuchert in den Geowissenschaften (Finite Differenzen) Spezielle Themen aus der Angewandten Geophysik: 3V/Ü Junge Georadar Einführung in die geophysikalische Projektarbeit 2Ü Junge / Rümpker Angewandte Seismik 2V/Ü Junge Einführung in die Geophysik 3V/Ü Rümpker / Schmeling Inversion geophysikalischer Daten 3V/Ü Rümpker Aktuelle Themen aus der Seismologie 2S Rümpker

Page 57: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V....Dr. Bodo Lehmann DMT GmbH & Co. KG Am Technologiepark 1, 45307 Essen E-Mail: bodo.lehmann@dmt.de Dr. Klaus Lehmann Geologischer Dienst

2/2012 DGG-Mittlg. 57

6

Mathematisch-physikalische Ergänzungen für die 1T Rümpker Geowissenschaften (Tutorium zur „Einführung in die Geophysik“) Geodynamisches Modellieren 3P Schmeling / Dietl TU BERGAKADEMIE FREIBERG – Institut für Geophysik und Geoinformatik Theorie elektromagnetischer Verfahren V Börner Bohrlochgeophysik V/Ü Käppler Seismik I V/Ü Buske Seismik I – Feldpraktikum P Hellwig Allgemeine Geophysik I V Mittag / Spitzer Einführung in die Geoinformatik V Schaeben Ausgewählte Kapitel der Geomathematik V/Ü Schaeben Inverse Probleme in der Geophysik V Spitzer Inverse Probleme in der Geophysik Ü Weißflog / Scheunert Wissenschaftliche Kommunikation S Spitzer / Buske / Schaeben Einführung in die Geophysik V Spitzer / Käppler Geophysikalisch-geologisches Geländepraktikum Ü Spitzer / Käppler Großes Geophysik-Praktikum P Spitzer / Käppler Grundlagen Fernerkundung Ü Schendel / Schaeben Geologische Prozesse V Görz / Gaitzsch

U FREIBURG – Institut für Geowissenschaften Seismic Interpretation P Back Geophysical Field Methods V/Ü Stein / Trullenque U GÖTTINGEN – Geowissenschaftliches Zentrum Masterstudiengang Hydrogeology and Environmental Geoscience Applied Geophysics with Application in Hydrology 2V Weller Geophysical Field Seminar 2S Weller U GÖTTINGEN – Institut für Geophysik Einführung in die Astro- und Geophysik 4V/2Ü Bahr / Schuh Physikalisches Praktikum für Fortgeschrittene 8P Bahr Geophysikalisches Seminar 2S Tilgner Magnetohydrodynamik 2V Tilgner Seminar „Ozeane“ 2S Tilgner

U GRAZ – Institut für Physik, Bereich Geophysik, Astrophysik und Meteorologie Einführung Geophysik 2V Foelsche Übungen Geophysik 1Ü Foelsche / Scherllin-Pirscher Privatissimum aus Geophysik für DiplomandInnen 2PV Kirchengast Praktikum aus Weltraumphysik und Aeronomie 3P Biernat / Kargl / Nakamura Magnetismus und Magnetfeld der Erde 2V Biernat

Page 58: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V....Dr. Bodo Lehmann DMT GmbH & Co. KG Am Technologiepark 1, 45307 Essen E-Mail: bodo.lehmann@dmt.de Dr. Klaus Lehmann Geologischer Dienst

58 DGG-Mittlg. 2/2012

7

Ausgewählte Kapitel der Geophysik (Klima- und 2V Foelsche Umweltveränderungen im Laufe der Erdgeschichte) Praktikum aus Atmosphären- und Klimaphysik 3P Pietsch / Scherllin-Pirscher / Truhetz DissertantInnenseminar Geophysik, Astrophysik und 2S Foelsche / Hanslmeier Meteorologie Statistische Methoden 2V/Ü Kienreich Ausgewählte Kapitel der Atmosphären- und Klima- 2V Kirchengast physik (WegenerNet and Local Weather and Climate) Klima- und Umweltwandel: Aktuelle Forschungsbeiträge 2S Kirchengast Privatissimum aus Geophysik für DiplomandInnen 2PV Foelsche

U GREIFSWALD – Institut für Geographie und Geologie Bachelorstudiengang Geologie Angewandte Geophysik 6V/Ü Büttner Bohrlochmessungen 4V/Ü Büttner Masterstudiengang Geoscience and Environment Applied Geophysics 6V/Ü Büttner Well Logging 4V/Ü Büttner U HAMBURG – Institut für Geophysik Studiengang Bachelor of Science Geophysik/Ozeanographie Einführung 2: Ozeanographie 4V Backhaus Numerische Methoden in den Geowissenschaften 2V/1Ü Backhaus / Behrens / Gajewski Zeitreihenanalyse 2V/2Ü Stammer Wissenschaftliches Arbeiten 2WA Kaleschke Berufs- und Seepraktikum Geophysik P Dehghani Messfahrt mit FS ALKOR 16.-30.08.2012 P Hübscher Seminar zum Berufs- und Seepraktikum Geophysik 2S Dehghani / Hübscher Angewandte Geophysik 1 3V/1Ü Hort / Hübscher Geodynamik und Geothermie 2V/2Ü Hort Seismologie 2V/2Ü Becker Sedimentbeckenanalyse 2V Brink Bohrlochgeophysik 2V Bücker Masterstudiengang Geophysik: Naturgefahren und Rohstoffe Inversionsprobleme 2V/1Ü Dahm Bohrlochgeophysik 2V Bücker Vulkanologie 2V/1Ü Hort Seismische Anisotropie 1V/1Ü Vanelle Strahlverfahren in elastischen Medien 1V/3Ü Gajewski Seminare und Kolloquia Geophysikalisches Seminar 2S Gajewski / Hort Geophysikalisches Kolloquium gemeinsam mit 2K Der Lehrkörper der geophysi- der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft, kalischen Fächer,

Page 59: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V....Dr. Bodo Lehmann DMT GmbH & Co. KG Am Technologiepark 1, 45307 Essen E-Mail: bodo.lehmann@dmt.de Dr. Klaus Lehmann Geologischer Dienst

2/2012 DGG-Mittlg. 59

8

dem Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie, verantwortlich für das dem Deutschen Wetterdienst Hamburg, Programm: Dehghani der Meteorologischen Gesellschaft Hamburg und dem Max-Planck-Institut für Meteorologie Hamburg U HANNOVER – Geowissenschaften Masterstudiengang Geowissenschaften Geowissenschaftliche Charakterisierung von Gesteinen 2GÜ Alheid – In-situ-Untersuchungen / Mont-Terri-Testlabor U HEIDELBERG – Institut für Geowissenschaften Masterstudiengang Geowissenschaften Geophysikalische Geländeübung (s. KIT) B Lehrimport aus Karlsruhe U JENA – Institut für Geowissenschaften Numerische Simulation (Finite Elemente und finite 2V/1Ü Kukowski Differenzenverfahren) Geophysikalische Exkursion (31.5.-1.6.2012) E Jahr / Kukowski Geophysikalische Geländeübung (Fortgeschrittene) E Jahr / Kukowski / Goepel / (1.-10.9.2012) Clauß/ Bleibinhaus Geophysikalische Felder und Verfahren (Potential- 2V/1Ü Jahr / Krause verfahren) Geothermie 2V/1Ü Kukowski Seminar für Diplomanden, Doktoranden, Bachelor- 2S Kukowski / Bleibinhaus und Master-Studierende der Geophysik Angewandte Seismologie 3V/2Ü Bleibinhaus Literaturseminar „Geophysikalische Erkundung 2S Goepel / Kukowski von Sedimentbecken, Seismologie“ Wärme- und Stofftransport (in englischer Sprache) 2V/1Ü Kukowski Theorie seismischer Wellen II 1V/1Ü Malischewsky Geowissenschaftliches Geländeseminar; Biogeowissen- 2S Kukowski / Jahr u. a. schaftliches Geländeseminar (20.-31.8.2012) Geophysikalische Methoden der Archäologie 2V/1S Kroner Geophysikalische Methoden der Archäologie, GÜ Jahr / Kroner Geländepraktikum Gleisberg (13.-17.8.2012) Angewandte elektromagnetische Methoden der 2V/1Ü Stolz Geophysik (Blockkurs in der vorlesungsfreien Zeit) Forschungsseminar Geowissenschaften 1S Jahr KARLSRUHER INSTITUT FÜR TECHNOLOGIE (KIT) – Geophysikalisches Institut Einführung in die Geophysik II 2V/1Ü Wenzel / Gottschämmer Theorie seismischer Wellen 2V/1Ü Wenzel / Harrington Ingenieurgeophysik 2V/1Ü Wenzel / Barth Der Hegau: Vulkanismus, Geologie, Landschafts- 2V Ritter / Volker geschichte – Begleitveranstaltung zu den Gelände- übungen

Page 60: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V....Dr. Bodo Lehmann DMT GmbH & Co. KG Am Technologiepark 1, 45307 Essen E-Mail: bodo.lehmann@dmt.de Dr. Klaus Lehmann Geologischer Dienst

60 DGG-Mittlg. 2/2012

9

Inversion und Tomographie 2V/2Ü Bohlen / Ritter / Groos / Przebindowska Einführung in die Vulkanologie 1V/1Ü Ritter / Gottschämmer Geophysikalisches Seminar für Studierende 2S Ritter Seminar über aktuelle Forschungsthemen der Seismik 1S Bohlen / Jetschny Seminar über aktuelle Fragen der Seismologie 2S Ritter Seminar über aktuelle Fragen der Risikoforschung 2S Wenzel / Harrington / Gottschämmer Institutsseminar 2S Bohlen / Wenzel / Jetschny Geophysikalische Geländeübungen 4Ü Forbriger / Harrington / Heider / Gottschämmer / Jetschny / Westerhaus Geophysikalische Exkursion 2E Bohlen / Gottschämmer Geophysikalische Exkursion zum Geothermiekraftwerk 2E Bohlen / Forbriger / Landau und Musée Français du Pétrole Pechelbronn Gottschämmer U KASSEL – Fachgebiet Geohydraulik und Ingenieurhydrologie Masterstudiengänge „Erneuerbare Energien“ und „Umweltingenieurwesen“ Geothermie 2V/Ü Koch Einführung in die Ingenieurgeophysik 2V/Ü Koch U ZU KIEL – Institut für Geowissenschaften Bachelorstudiengänge Physik des Erdsystems und Geowissenschaften Einführung in die Geophysik II 2V/1GP Rabbel / Schmidt / Götze / Thorwart / Wilken / Mahatsente Gravimetrie und Magnetik 2V Götze Übungen zu: Gravimetrie und Magnetik 2Ü Schmidt Marine Geophysik 4V/Ü Berndt / Grevemeyer Messgeräte der Geophysik 2V Dozenten der Geophysik Feldpraktikum zu: Messgeräte der Geophysik 3GP Dozenten der Geophysik Einführung in Matlab 2V/Ü Schmidt / Weidle Masterstudiengang Geophysik Aufbau und Evolution der Erde 4V Rabbel / Götze Viskosität der Erde und Mantelkonvektion 2V Mahatsente Erdbeben und Seismologie 4V/Ü Meier / Grevemeyer Geophysikalische Signalanalyse 4V/Ü Meier Seismik II 4V/Ü Wilken Regionale Geophysik 4V/Ü Weidle / Behrmann / Götze / Meier / Rabbel / Thorwart Finite Elemente mit Matlab 4V/Ü Rüpke Digitale Bearbeitung geophysikalischer Daten 4Ü Thorwart / Rabbel (Seismologie) Digitale Bearbeitung geophysikalischer Daten 4Ü Götze / Schmidt (Gravimetrie) Bodenschatzsuche mit GOCE – zur Isostasie der 4V/Ü Braitenberg / Götze Lithosphäre Submarine Mapping Techniques 4V/Ü Krastel-Gudegast

Page 61: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V....Dr. Bodo Lehmann DMT GmbH & Co. KG Am Technologiepark 1, 45307 Essen E-Mail: bodo.lehmann@dmt.de Dr. Klaus Lehmann Geologischer Dienst

2/2012 DGG-Mittlg. 61

10

Geohydromodellierung 4V/Ü Bauer / Beyer Geophysikalische Feld- oder Seemessungen 6P alle Dozenten Geophysikalisches Seminar 2S Mahatsente / Weidle Schwerpunktseminar aktuelle Forschungsthemen 1S Weidle / alle Dozenten Aktuelle Forschungsthemen der Marine Geodynamik 1S Behrmann / Kopp Geowissenschaftliches Kolloquium 2K Dozenten / Assistenten Aktives Tutorium 1T Rabbel

U ZU KÖLN – Institut für Geophysik und Meteorologie Bachelor-Studiengang „Geophysik und Meteorologie“ Einführung in die Geophysik und Meteorologie 2V Saur / Tezkan Geophysik der oberen Schichten, Umwelt- und 3V/2Ü/2P Tezkan Ingenieurgeophysik Numerische Simulation der Atmosphäre V/Ü/P Shao Mathematische Methoden der Geophysik und V/Ü Elbern / Kasradze Meteorologie I Literaturseminar (Bachelor) S Saur / Shao / Fink Bachelorseminar S Crewell / Saur / Shao / Tezkan / Fink Bachelorarbeit WA Crewell / Saur / Shao / Tezkan / Fink Bachelor-, Master-, Diplomanden- und Doktoranden- 4S Crewell / Saur / Shao / Tezkan / Seminar Wahner / Fink / Emeis / Pinto Geophysikalisches Praktikum P Tezkan / Bergers Meteorologisches Praktikum P Crewell / Löhnert / Wirth Masterstudiengang „Physik der Erde und Atmosphäre“ Inverse Modellierung 2V/2Ü Crewell / Tezkan / Löhnert Weltraumgeophysik/Space Physics 3V/2Ü Saur Physikalische Klimatologie 2V/2Ü Shao / Kirchhübel Grenzschicht und atmosphärische Chemie 2 2V Martens / Wahner / Mentel / Kiendler-Scharr Dynamik der Atmosphäre für Fortgeschrittene 3V/2Ü Fink / Steffany / Ermert Geophysikalisches Fortgeschrittenenpraktikum S/P Tezkan / Bergers Meteorologisches Fortgeschrittenenpraktikum S/P Crewell / Löhnert Bachelor-, Master-, Diplomanden- und Doktoranden- 4S Crewell / Saur / Shao / Tezkan / seminar Wahner / Fink / Emeis / Pinto Literaturseminar (Master) S Saur / Shao / Tezkan / Fink / Pinto Projektarbeit S Crewell / Saur / Shao / Tezkan / Fink / Pinto Mastermodul KU Crewell / Saur / Shao / Tezkan / Fink / Pinto International Master of Environmental Sciences (IMES) Introduction to Synoptic Meteorology and Climatology 2V Speth / Fink / Pinto / Steffany Chemistry of the Atmosphere II 2V Wahner / Mentel / Kiendler- Scharr

Page 62: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V....Dr. Bodo Lehmann DMT GmbH & Co. KG Am Technologiepark 1, 45307 Essen E-Mail: bodo.lehmann@dmt.de Dr. Klaus Lehmann Geologischer Dienst

62 DGG-Mittlg. 2/2012

11

Diplom-Studiengang „Geophysik“ Oberseminar Fernerkundung (privatissime) 2S Crewell / Löhnert Seminar zur Diagnose des großskaligen Klimas 2S Crewell / Shao / Wahner / Fink / Emeis Planetenforschung 2S Pätzold Bachelor-, Master-, Diplomanden- und Dokto- 4S Crewell / Saur / Shao / Tezkan / randenseminar Wahner / Fink / Emeis / Pinto Fortgeschrittene Datenverarbeitungsmethoden der 2S Wennmacher Geophysik Oberseminar Angewandte Geophysik (privatissime) 2S Tezkan Oberseminar Extraterrestrische Physik (privatissime) 2S Saur / Neubauer / Wennmacher Kolloquium der Geophysik und Meteorologie (publice) 2K Crewell / Saur / Shao / Tezkan / Wahner / Fink Angewandte Geophysik für Geologen (Nichtseismische 2V Tezkan Explorationsverfahren) Anleitung zu wissenschaftlichen Arbeiten WA Crewell / Ebel / Elbern / Emeis / Fink / Neubauer / Pinto / Saur / Shao / Speth / Tezkan / Wahner

U LEIPZIG – Institut für Geophysik und Geologie Nebenfachausbildung für Geographen, Meteorologen und Physiker Einführung in die Angewandte und Ingenieurgeophysik 2V Schmidt Geophysikalische Übungen Ü Flechsig Geodatenanalyse 1V Korn Petrophysik 1V Flechsig Masterstudiengang Geowissenschaften Angewandte Seismik 2V Schuck Processing-Praktikum (3 Tage) P Zöllner Geoelektrische und elektromagnetische Verfahren 2V Flechsig Geophysikalisches Feldpraktikum (7 Tage) GP Flechsig / Schütze Seismische Wellen und globale Seismologie 2V Korn Digitale Datenverarbeitung und Inversionsverfahren 2V Korn Geophysikalische Datenanalyse Ü Korn / Schmidt Seismologische Auswertung 2Ü Korn / Wendt Einführung in die Krustenseismik B Bauer Geophysikalisches Seminar 2S Korn U LEOBEN – Lehrstuhl für Angewandte Geophysik Pflichtfächer Bachelorarbeit II im Bereich der Angewandten Geo- 1PV Gegenhuber / Lenhardt / physik Millahn / Schnepp / Scholger / Schön / Steiner-Luckabauer Geophysikalisches Projekt 3GÜ Hyden / Scholger Methoden der Angewandten Geophysik 3IV Gegenhuber / Hyden / Millahn Petrophysik der Reservoirgesteine 2IV Gegenhuber / Schön Petrophysik I 2V/1Ü Gegenhuber

Page 63: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V....Dr. Bodo Lehmann DMT GmbH & Co. KG Am Technologiepark 1, 45307 Essen E-Mail: bodo.lehmann@dmt.de Dr. Klaus Lehmann Geologischer Dienst

2/2012 DGG-Mittlg. 63

12

Wahlfächer Exkursion: Geophysik & Erdölgeologie 2E Millahn Formationsevaluation 2IV Schön Geophysikalische Grundverfahren/Montangeophysik 1V Scholger Grundzüge der Umweltgeophysik 1V Scholger Reflexionsseismik 3IV Litwinska-Kemperink / Millahn Reflexionsseismik 6IV Litwinska-Kemperink / Millahn Spezielle Loginterpretation 2IV Schreilechner Freifächer Anleitung zu wissenschaftlichen Arbeiten für die 2S Schön Masterarbeiten und Dissertationen auf den Gebieten der Angewandten Geophysik und Petrophysik Ausgewählte Kapitel der Seismologie 1V/1Ü Lenhardt Einführung in die Geostatistik 2V Millahn Field Workshop UZAG 3E Gawlick / Scholger Geowissenschaftliche Exkursion II 2E Millahn Hydrogeophysik 1V Millahn Seminar im UZAG-Doktoratsprogramm 2S Gawlick / Millahn / Prochaska / Raith / Sachsenhofer / Scholger / Thalhammer / Vortisch U MAINZ - Institut für Geowissenschaften Diplom Angewandte Geophysik 2 – Seismik 2V/Ü Bock Physik der Erde 2 3V/Ü Kaus Bachelor Grundlagen der Geophysik 4V/Ü Bock / Hock / Kaus Master Geodynamics 2V/Ü Kaus Rheology 2V/Ü Peternell U MÜNCHEN – Department für Geo- und Umweltwissenschaften, FR Geophysik Bachelorstudiengang Geowissenschaften Angewandte Geophysik II 2V/1Ü Gilder Bachelorseminar Geophysik 2S Bachtadse Datenverarbeitung in der Geophysik II 2Ü Oeser Ergänzungen zur Angewandten Geophysik II 2V/2Ü Gilder Geophysikalisches Feldpraktikum I und II GP Bachtadse / Wassermann Globale Geophysik II 2V/2Ü Schuberth

Page 64: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V....Dr. Bodo Lehmann DMT GmbH & Co. KG Am Technologiepark 1, 45307 Essen E-Mail: bodo.lehmann@dmt.de Dr. Klaus Lehmann Geologischer Dienst

64 DGG-Mittlg. 2/2012

13

Internationaler Masterstudiengang Geophysics Computational Geophysics 2V/2Ü Mohr Geophysical Data Acquisition and Analysis B Igel / Wassermann Geodynamics 2V Bunge Modern Geodynamics 2S Bunge / Friedrich / Pail Modern Seismology 2V Igel Paläo- und Geomagnetismus E Bachtadse / Wassermann Scientific Programming 2V/2Ü Mohr Seismology 2V Sigloch Special Topics in Geodynamics 2S Bunge Special Topics in Paleo- and Geomagnetism 2S Gilder Special Topics in Seismology 2S Igel Weitere Veranstaltungen Die Geschichte der Erforschung der Erdfigur - von der 2V Soffel Erde als Scheibe bis zu ihrer Vermessung mit Hilfe von Satelliten Frontiers in Earth Sciences 2S Dozenten des Münchner GeoZentrums Geocomputing 2S Mohr Instrumentation in magnetism 1V/2P Wack Lunch Time Seminar 2S Bunge / Gilder / Igel MACES: Tomography Seminar 2S Igel / Sigloch Planet Mars and Martian Meteorites 2V Hoffmann U MÜNSTER – Institut für Geophysik Studiengang Geophysik (Diplom) Einführung in die geophysikalische Datenverarbeitung 2V/1Ü Schmalzl / Thomas Geophysikalische Grundlagen I 2V Thomas Übungen zur Vorlesung „Geophysikalische Grund- 1Ü Thomas / Schumacher lagen I” Geophysikalisches Kolloquium 2K Hansen / Thomas Geophysik für Fortgeschrittene I – Seismik und Signal- 2V Thomas analyse Übungen zur Vorlesung „Geophysik für Fortge- 1Ü Thomas / Lessing schrittene I – Seismik und Signalanalyse“ Spezialvorlesung Geophysik II 2V Becken / Hansen / Thomas Geophysical Fluid Dynamics 2V Hansen / Stellmach Übung zur Vorlesung „Geophysical Fluid Dynamics“ 1Ü Hansen / Möller / Stellmach Modelling and Inversion 2V Becken / Hansen Übung zur Vorlesung „Modelling and Inversion“ 1Ü Becken / Hansen / Jamie Experimentelle Übung (internationaler Feldkurs) Ü Becken / Schmalzl / Schmidt Geophysikalisches Seminar 2S Hansen / Stellmach / Thomas Seminar für Diplomanden und Doktoranden zu 1S Hansen / Thomas / wiss. Mitarb. aktuellen Themen der Geophysik Theoretikum: Geophysik, Theoretische Physik TH Becken / Hansen / Schmalzl / Schmidt / Stellmach / Thomas Geophysik: Geodynamik, Umweltgeophysik, WA Becken / Hansen / Harder / Seismologie Schmalzl / Schmidt / Stein / Stellmach / Thomas

Page 65: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V....Dr. Bodo Lehmann DMT GmbH & Co. KG Am Technologiepark 1, 45307 Essen E-Mail: bodo.lehmann@dmt.de Dr. Klaus Lehmann Geologischer Dienst

2/2012 DGG-Mittlg. 65

14

Studiengang Geophysik (Bachelor) Einführung in die geophysikalische Datenverarbeitung 2V/1Ü Schmalzl / Thomas Geophysikalische Grundlagen I 2V Thomas Übungen zur Vorlesung „Geophysikalische Grund- 1Ü Schumacher / Thomas lagen I“ Einführung in die mathematischen Methoden der 2V Hansen Geophysik Übungen zur Vorlesung „Einführung in die mathe- 1Ü Dude / Hansen matischen Methoden der Geophysik“ Numerische Methoden der Geophysik 2V Hansen / Stellmach Übungen zur Vorlesung „Numerische Methoden der 1Ü Hansen / Stellmach / Trümper Geophysik” Geophysik für Fortgeschrittene I – Seismik und Signal- 2V Thomas analyse Übungen zur Vorlesung „Geophysik für Fortge- 1Ü Lessing / Thomas schrittene I – Seismik und Signalanalyse“ Experimentelle Übung (internationaler Feldkurs) 5Ü Becken / Schmalzl / Schmidt Spezialvorlesung Geophysik II 2V Becken / Hansen / Thomas Geophysikalisches Seminar 2S Hansen / Thomas Geophysikalisches Kolloquium II 2K Hansen / Thomas

Studiengang Geophysik (Master) Analysis and Interpretation of Geophysical Data 1V Schmidt / Thomas Übung zur Vorlesung „Analysis and Interpretation of 1Ü De Siena / Schmidt / Thomas Geophysical Data“ Experimentelle Übung 2Ü De Siena / Schmidt / Thomas Geophysical Fluid Dynamics 2V Hansen / Stellmach Übung zur Vorlesung „Geophysical Fluid Dynamics“ 1Ü Hansen / Möller / Stellmach Geophysikalisches Seminar 2S Hansen / Stellmach / Thomas Geophysikalisches Kolloquium 2K Hansen / Thomas Modelling and Inversion 2V Becken / Hansen Übung zur Vorlesung „Modelling and Inversion“ 1Ü Becken / Hansen / Jamie Advanced Fieldcourse 4GÜ Becken / Hansen / Miensopust / Schmidt / Thomas Seminar 1S Hansen / Thomas

U POTSDAM – Institut für Erd- und Umweltwissenschaften, Arbeitsgruppe Geophysik Bachelorstudiengang Grundlagen der Angewandten Geophysik 2V Tronicke Grundlagen der Angewandten Geophysik 2Ü Lück / Tronicke

Masterstudiengang Grundlagen der Inversionstheorie 2V/2Ü Ohrnberger Anwendungen und nichtlineare Fallbeispiele 2V/Ü Paasche Wahrscheinlichkeitstheoretische Grundlagen von 2V/Ü Scherbaum Gefährdungs- und Unsicherheitsanalysen Theorie elastischer Wellen II: Oberflächenwellen 2V/Ü Krüger Geländeübung Angewandte Geophysik GÜ Lück / Tronicke (Blockkurs 10.9.-21.9.2012) Magnetotellurik und ihre Anwendung auf geodyna- 3V/Ü Weckmann mische Fragestellungen

Page 66: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V....Dr. Bodo Lehmann DMT GmbH & Co. KG Am Technologiepark 1, 45307 Essen E-Mail: bodo.lehmann@dmt.de Dr. Klaus Lehmann Geologischer Dienst

66 DGG-Mittlg. 2/2012

15

Bohrlochgeophysik 1V/Ü Tronicke Allgemeine Vulkanologie: Geophysikalische Methoden 2V/Ü Lühr / Ohrnberger / Walter Digitalseismologie V(B)/2Ü Scherbaum Spezielle Verfahren in der beobachtenden Seismologie 2V/2Ü Krüger / Kühn Elektrische und elektromagnetische Methoden 2V/2Ü Paasche Physikalische Grundlagen der Plattentektonik 2V/Ü Dresen / Riedel / Zschau Rheologie der Gesteine: Theorie und Experiment 2V/Ü Dresen / Riedel / Zschau Planetare Fernerkundung 2V Arnold / Kaufmann Mitarbeiterseminar: Angewandte Geophysik 2S Lück / Tronicke Mitarbeiterseminar Allgemeine Geophysik 2S Ohrnberger / Scherbaum Institutskolloquium 2K Mutti / Oberhänsli / O´Brien / Scherbaum / Sobel / Strecker / Tronicke U STUTTGART – Institut für Geophysik Allgemeine Geophysik II 2V Joswig Übungen zu Allgemeine Geophysik II 1Ü Joswig / Eisermann Geophysikalisches Praktikum B Widmer-Schnidrig / Eisermann / Blascheck / Rothmund Hydrogeophysics (WAREM) 2V?? Joswig / Schwaderer Digitale Signalverarbeitung 2V?? Joswig / Niethammer Seminar Seismologie 2S Joswig / Widmer-Schnidrig Geophysikalisches Oberseminar S Joswig U TÜBINGEN – Arbeitsgruppe Geophysik Bachelorstudiengänge Geowissenschaften, Umweltnaturwissenschaften, Geoökologie Geophysics 2 3V/Ü Appel U WIEN – Department of Meteorology and Geophysics Advanced Topics in Seismology: Filter techniques 1S Bokelmann Topics in Geophysics: Seismological Instruments 1S Bokelmann PM Physik II und Geophysik (NPI) 3V Dorfi / Meurers PM Physik II und Geophysik (PI) 2Ü Reimers / Meurers PM-MetNawi: Grundzüge der Geophysik 3V Meurers PM-MetNawi: Übungen zu Grundzüge der Geophysik 2Ü Meurers Fortgeschrittenen-PR Geophysik 3P Meurers PR Umweltgeophysik – Erschütterungen 1P Steinhauser PM-Master Meteorologisch-Geophysikalisches 1S Haimberger / Bokelmann / Kolloquium (PI) Meurers / Steinacker

U WÜRZBURG – Physikalisch-Vulkanologisches Labor Geophysik im Nebenfach Übungen zur Angewandten Geophysik (10.-13.4.2012) B Zimanowski / Büttner Geophysikalisches Forschungsseminar 1S Zimanowski

Page 67: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V....Dr. Bodo Lehmann DMT GmbH & Co. KG Am Technologiepark 1, 45307 Essen E-Mail: bodo.lehmann@dmt.de Dr. Klaus Lehmann Geologischer Dienst

2/2012 DGG-Mittlg. 67

16

ETH ZÜRICH – Institut für Geophysik

Bachelor

Geophysikalisches Feldpraktikum 2P Kradolfer / Sauron Gravimetry 2V/Ü Tackley Analyse von Zeitreihen in der Umweltphysik und 2V Deichmann / Roten Geophysik Dynamics of the Mantle and Lithosphere 2V/Ü May Seismology of the Spherical Earth 2V/Ü Boschi / Nissen-Meyer Crustal Seismology 2V/Ü Husen / Kissling Case Studies in Engineering and Environmental 3V/Ü Green / Hertrich Geophysics Geomagnetism 2V/Ü Jackson Geologie der Alpen 6P Mancktelow / Winkler / Kissling / Reusser Analyse von Zeitreihen in der Umweltphysik und Geo- 2V Deichmann / Roten physik Geophysikalisches Feldpraktikum 2P Kradolfer

MSc Erdwissenschaften

Planetary Physics and Chemistry 2V/Ü Tackley / Gillmann Seismology of the Spherical Earth 2V/Ü Boschi / Nissen-Meyer Dynamics of the Mantle and Lithosphere 2V/Ü May Case Studies in Engineering and Environmental 3V/Ü Green / Hertrich Geophysics Earth's Core and the Geodynamo 2V/Ü Jackson / Canet Crustal Seismology 2V/Ü Husen / Kissling Seminar in Seismologie 1S Giardini / Edwards / Fäh / Goertz-Allmann / Wiemer Seminar in Angewandter Geophysik und Umwelt- 1S Green geophysik Borehole Geophysics 2.5V/Ü Evans / Maurer Paleomagnetism 2V/Ü Hirt / Donadini Inverse Theory for Geophysics 2V Maurer / Hetényi Geomagnetism 2V/Ü Jackson Geophysical Field Work and Processing: Methods 2.5V Kalscheuer / Rabenstein / Horstmeyer / Maurer Reflection Seismology Processing 6V/Ü Horstmeyer Introduction to Finite Element Modelling in Geo- 3V/Ü Frehner / May sciences Term Paper Geophysics II 9A Kissling

MSc Applied Geophysics

Geophysical Field Work and Processing: Methods 2.5V Kalscheuer / Rabenstein / Horstmeyer / Maurer Geophysical Field Work and Processing: Preparation 2.5V Kalscheuer / Rabenstein / Bürki / Green / Horstmeyer / Maurer / Nagy Geophysical Field Work and Processing: Fieldwork 9P Kalscheuer / Rabenstein / Horstmeyer / Maurer / Nagy Inverse Theory for Geophysics 2V Maurer / Hetényi Case Studies in Engineering and Environmental Geo- 3V/Ü Green / Hertrich physics Modelling for Applied Geophysics 2V/Ü Maurer Reflection Seismology Processing 6V/Ü Horstmeyer Geophysikalisches Kolloquium 1K Nissen-Meyer

Page 68: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V....Dr. Bodo Lehmann DMT GmbH & Co. KG Am Technologiepark 1, 45307 Essen E-Mail: bodo.lehmann@dmt.de Dr. Klaus Lehmann Geologischer Dienst

68 DGG-Mittlg. 2/2012

Nachtrag zu Bakkalaureats-, Bachelor-, Diplom- und Masterarbeiten, Dissertationen und Habilitationsschriften an deutschsprachigen Universitäten und Hochschulen im Bereich der Geophysik im Jahr 2011 (s. Mitteilungen 1/2012: 47-71)

Nachtrag zu Bakkalaureats-, Bachelor-, Diplom- und Masterarbeiten, Dissertationen und Habilitationsschriften an deutschsprachigen Universitäten und Hochschulen im Bereich der Geophysik im Jahr 2011 (s. Mitteilungen 1/2012: 47-71) U BONN – Steinmann-Institut für Geologie, Mineralogie und Paläontologie, Bereich Geo-physik / Geodynamik Diplomarbeit Anja DRENKELFUß: Geomorphologische und thermische Charakterisierung von extremen Permafroststandorten am Beispiel der Aiguille du Midi, Frankreich. – Betreuer: Prof. Dr. A. Kemna. Dissertation Egon ZIMMERMANN: Phasengenaue Impedanzspektroskopie und -tomographie für geophysikalische Anwendungen. – Betreuer: Prof. Dr. A. Kemna.

Page 69: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V....Dr. Bodo Lehmann DMT GmbH & Co. KG Am Technologiepark 1, 45307 Essen E-Mail: bodo.lehmann@dmt.de Dr. Klaus Lehmann Geologischer Dienst

2/2012 DGG-Mittlg. 69

[DGG_Aufnahme_2012 Stand: 16.12.2011, AR]

DEUTSCHE GEOPHYSIKALISCHE GESELLSCHAFT e.V.

Aufnahmeantrag Änderungsmeldung

(bitte nur die zu ändernden Daten eintragen) Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V. - Der Schatzmeister - c/o Dr. Alexander Rudloff Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ Telegrafenberg 14473 Potsdam DEUTSCHLAND

Hiermit beantrage ich die Aufnahme in die Deutsche Geophysikalische Gesellschaft (DGG) e.V.:

Art der Mitgliedschaft: Status

persönlich Junior (< 30 Jahre) [15,- €] Mitglied [40,- €]

Senior (> 65 Jahre) [25,- €] Doppelmitglied (nur DPG, DMetG) [25,- €]

BeitragsFrei (nur durch Vorstandsbeschluss) [0,- €]

korporativ (z.B. Universitätsinstitute, Firmen) Korporatives Mitglied [50,- €] BeitragsFrei (nur durch Vorstandsbeschluss) [0,- €]

Adresse

Name, Vorname, Titel: ____________________________________________ Geburtsdatum: _ _ / _ _ / 19 _ _

Anschrift privat: ______________________________________________________________________

Anschrift dienstlich: ______________________________________________________________________

______________________________________________________________________

Tel.: ____________________________________________ Fax: ________________________

E-Mail: ______________________________________________________________________

Einer Veröffentlichung meiner Adressdaten in Publikationen* der DGG stimme ich zu ich nicht zu *z.B. Mitgliederverzeichnis, DGG-Mitteilungen Geophysical Journal International (GJI) – Preise 2012

STANDARD - Papierversion (12 Hefte/Jahr) Junior (< 30 Jahre) [64,50 €] Mitglied (auch S, D, F) [199,- €] Korporatives Mitglied [2.011,- €]

PREMIUM - Papierversion (12 Hefte/Jahr) + ONLINE ZUGANG (1 Jahr)

Junior (< 30 Jahre) [70,- €] Mitglied (auch S, D, F) [204,50,- €] Korporatives Mitglied [2.314,- €] ONLINE ZUGANG (1 Jahr)

Junior & Mitglied (auch S, D, F) [5,80 €]

ohne GJI ohne GJI Online Zugang Korrespondenzanschrift: Dienstanschrift oder Privatanschrift

Aufnahme gewünscht ab: sofort oder Jahr _________

Zahlung der Beiträge: Einzugsermächtigung (umseitig) oder gegen Rechnung Folgende Mitglieder der DGG kann ich als Referenz(en) angeben (§ 4.4 der Satzung):

Referenz Nr. 1 - Name, Ort: Referenz Nr. 2 – Name, Ort: ________________________________________ ________________________________________ _________________________ ____________________________________________

(Ort, Datum) (Unterschrift des/r Antragstellers/in)

Bearbeitungsvermerke:

Page 70: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V....Dr. Bodo Lehmann DMT GmbH & Co. KG Am Technologiepark 1, 45307 Essen E-Mail: bodo.lehmann@dmt.de Dr. Klaus Lehmann Geologischer Dienst

70 DGG-Mittlg. 2/2012

[DGG_Aufnahme_2012 Stand: 16.12.2011, AR]

EINZUGSERMÄCHTIGUNG (gilt nur für Konten in Deutschland):

Hiermit erteile ich der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft (DGG) die Erlaubnis, den

DGG Mitgliedsbeitrag sowie falls zutreffend die Kosten für das GJI

von meinem Girokonto per Lastschrift abzubuchen. Die Erlaubnis gilt bis auf Widerruf.

Name: ____________________________________________________________________________

Anschrift: ____________________________________________________________________________

Kontonummer: _________________________________ Bankleitzahl: ________________________________

Name, ggf. Ort der Bank: ____________________________________________________________________

_________________________ ____________________________________________

(Ort, Datum) (Unterschrift des/r Kontoinhabers/in)

Page 71: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V....Dr. Bodo Lehmann DMT GmbH & Co. KG Am Technologiepark 1, 45307 Essen E-Mail: bodo.lehmann@dmt.de Dr. Klaus Lehmann Geologischer Dienst

Termine geowissenschaftlicher Veranstaltungen

33rd General Assembly European Seismological Commission (ESC 2012) 19.08.-24.08.2012 Moskau, Rußland http://www.esc2012-moscow.org/

Near Surface Geoscience 2012 – 18th European Meeting of Environmental and Engineering 03.09.-05.09.2012 Geophysics Paris, Frankreich http://www.eage.org/events/index.php?eventid=577

Geodynamics Workshop 2012 10.09.-12.09.2012 Wandlitz http://www.earthsinterior.de

36. Hauptversammlung der Deutschen Quartärvereinigung DEUQUA 16.09.-20.09.2012 Bayreuth http://www.bayceer.uni-bayreuth.de/deuqua2012/de

Jahrestagung der Geologischen Vereinigung mit Sediment 2012 23.09.-28.09.2012 Hamburg http://www.gv-hamburg2012.de

15th World Conference on Earthquake Engineering 24.09.-28.09.2012 Lissabon, Portugal http://www.15wcee.org/

Geo.X GeoEn Summer School 2012 24.09.-28.09.2012 Potsdam http://www.geo-x.net/summer-school2012/geoen.html

Magnetic Resonance in the Subsurface 2012 (MRS2012) 25.09.-27.09.2012 Hannover http://www.mrs2012.org/

GeoHannover 2012 – GeoRohstoffe für das 21. Jahrhundert 29.09.-05.10.2012 Hannover http://www.geohannover-2012.de

ECGS Workshop 2012: Earthquake Source Physics on Various Scales 03.10.-05.10.2012 Luxembourg http://www.ecgs.lu/source2012/

SEG 82nd Annual Meeting 2012 04.11.-09.11.2012 Las Vegas, Nevada http://www.seg.org/seg

2nd Neustadt Workshop on Noise and Diffuse Wavefields 11.11.-14.11.2012 Neustadt an der Weinstraße http://www.geophysik.uni-muenchen.de/~hadzii/neustadt.html

Herbsttagung des Arbeitskreises Geodäsie/Geophysik 19.11.-22.11.2012 Ilsenburg http://ak-gg.de/

AGIS Workshop Induced Seismicity with special focus on Geothermal and Shale Gas Reservoirs 26.11.-28.11.2013 Karlsruhe http://www.geophys.uni-stuttgart.de/agis/agis-workshop

73. Jahrestagung der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft 04.03.-07.03.2013 Leipzig http://www.dgg-2013.de

IAHS-IAPSO-IASPEI Joint Assembly “Knowledge for the Future” 22.07.-26.07.2013 Gothenburg, Sweden http://iahs-iapso-iaspei2013.com/index.asp

VEESD2013 Vienna Congress on Recent Advances in Earthquake Engineering and Structural 28.08.-30.08.2013 Dynamics & 13. D-A-CH Tagung Wien http://veesd2013.conf.tuwien.ac.at/ Bitte die Termine geowissenschaftlicher Konferenzen, Seminare, Workshops, Kolloquien, Veranstaltungen etc., die für die Mitglie-der der DGG von Interesse sein könnten, an Dr. Thomas Günther (E-Mail: [email protected]) oder an die Redakti-on schicken, damit diese in dieser Aufstellung erscheinen können.

Page 72: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V....Dr. Bodo Lehmann DMT GmbH & Co. KG Am Technologiepark 1, 45307 Essen E-Mail: bodo.lehmann@dmt.de Dr. Klaus Lehmann Geologischer Dienst

72 DGG Mittlg. 3/2005

Absender: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V. (DGG) - Geschäftsstelle Helmholtz-Zentrum Potsdam Deutsches GeoForschungsZentrum - GFZ, 14473 Potsdam