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Gesellschaft | DTG Thieme Köhler C, Fleischer B. DTG Flug u Reisemed 2019; 26: 140–143 Liebe Mitglieder und Freunde der DTG, nachdem wir in der letzten Ausgabe der FTR erstmalig die durch den Ständigen DTG-Ausschuss Reisemedizin (StAR) erarbei- teten Hinweise und Empfehlungen zu den Reiseimpfungen für dieses Jahr veröffent- lichen konnten, freuen wir uns, Ihnen mit dieser Ausgabe nun die DTG-Empfehlungen zur Malariaprophylaxe zur Verfügung stellen zu können. Diese wurden wieder vom StAR unter der Leitung von Camilla Rothe erar- beitet. Wir hoffen sehr, dass diese Hinweise und Empfehlungen der DTG Ihnen auch in diesem Jahr als verlässliche und praktische Handreichungen dienen. Nochmals ein ganz großes Dankeschön an alle Beteiligten, die dies durch ihren engagierten ehrenamtli- chen Einsatz überhaupt nur möglich ma- chen!! Beide Empfehlungen können Sie auch von der Homepage der DTG herunterladen, www.dtg.org, gleich auf der ersten Seite aus der Download-Box. Jahrestagung Unsere diesjährige Jahrestagung „Con- ference on Tropical Medicine and Global Health – CTM 2019“, die unter der Leitung von unseren Mitgliedern Michael Hölscher und Camilla Rothe von der Abteilung für Infektionskrankheiten- und Tropenmedizin der LMU München mit Unterstützung der COCS Media GmbH hauptverantwortlich durchgeführt wurde, war ein großer Erfolg: Mehr als 450 Teilnehmerinnen und Teilneh- mer – so viele wie noch nie zuvor – konnten wir vom 4. bis 6. April in den Räumen der Universität München begrüßen (Abb. 1). Mit dabei waren einige Mitglieder der Öster- reichischen Gesellschaft für Tropenmedizin, Parasitologie und Migrationsmedizin (ÖGT- PM), deren Gesellschaft nach längerer Zeit wieder Mitveranstalter der Tagung war. Erst- malig war unsere Konferenz zweisprachig (Deutsch und Englisch) und hatte ein Part- nerland: Tansania. So führte Michael Höl- scher gemeinsam mit seinem tansanischen Kollegen Yunus Mgaya (Dar es Salaam) in den Kongress ein und unser österreichischer Kollege Erich Schmutzhard (Innsbruck) ließ uns an seiner 30-jährigen Erfahrung in der Zusammenarbeit mit den tansanischen Kolleginnen und Kollegen teilhaben. Zudem zeigte Nyanda Ntinginya aus Mbeya seine ganz persönliche tansanische Perspektive der afrikanisch-europäischen Zusammen- arbeit auf. Mit fast 100 wissenschaftlichen Postern und den 4 parallel stattfinden- den Veranstaltungssträngen wurde eine große Themenbreite abgedeckt: von der klinischen Versorgung von Reisenden und Migranten über neuartige Diagnostik, neue Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung und aus klinischen Interventionsstudien bis hin zum Klimawandel, den nicht übertrag- bare Erkrankungen und den Gesundheits- systemen. Mehrere Mitveranstalter haben mit ihren Themen wieder die Konferenz bereichert. Es waren so viele spannende Veranstaltungen, dass wir in dieser Ausgabe nicht über alle berichten können. Im Anschluss finden Sie mehrere Kurzberichte, weitere folgen in der nächsten Ausgabe. Neben dem tollen und vielfältigen Kongress- programm, das am Samstag mit einer gut besuchten halbtägigen Fortbildung auf dem Gebiet der Tropen- und Reisemedi- zin endete, gab es 2 weitere Höhepunkte: Die Bayrische Staatskanzlei richtete einen Staatsempfang in den historischen Räum- lichkeiten der Münchener Residenz aus – ein einmaliges Unterfangen und eine besondere Ehre, die uns hier zuteil wurde! Am zweiten Abend trafen sich die Kongressteilnehmerin- nen und Kongressteilnehmer aus aller Welt zu einem typischen bayrischen Abend mit regionalen Speisen und musikalischer Dar- bietung in lokaler Tracht – die Welt in Bayern zu Haus! Preisträger und Stipendiaten Auf die Ausschreibung „Preis für Tropen- medizin der DTG 2019“ bewarben sich erfreulicherweise viele ausgewiesene jun- ge Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissen schaftler im Bereich der Tropen- medizin und Internationalen Gesundheit. Dies machte die Auswahl für die Kommission nicht leicht. Bitte lesen Sie im Anschluss eine kurze Würdigung der Preisträgerin Sophie Duraffour – Glückwunsch!! – aus Hamburg. Auf der Tagung vergab die DTG 3 Poster- preise, jeweils dotiert mit 200 Euro, an Miriam Groger (Hamburg, Lambaréné), An- dré Fuchs (Asella, Düsseldorf) und Annette Abraham (München) – Glückwunsch!! Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin und Internationale Gesundheit e. V. Verantwortlich für die DTG-Gesellschaftsseiten in der FTR: Dr. Dr. Carsten Köhler, Tübingen, und Prof. Dr. Bernhard Fleischer, Hamburg (V.i.S.d.P.) Geschäftsstelle: Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin und Internationale Gesundheit e. V. c/o Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin Elke Werner, Ulrike Kolander Bernhard-Nocht-Str. 74 20359 Hamburg Tel.: 040/42 81 84 78 Fax: 040/42 81 85 12 [email protected] www.dtg.org Änderungen bei den Mitgliederdaten bitte unbedingt zeitnah an die Geschäftsstelle senden! 140 Elektronischer Sonderdruck zur persönlichen Verwendung

Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin und Internationale ... · Parasitologie und Migrationsmedizin (ÖGT - PM), deren Gesellschaft nach längerer Zeit ... Mit fast 100 wissenschaftlichen

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Page 1: Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin und Internationale ... · Parasitologie und Migrationsmedizin (ÖGT - PM), deren Gesellschaft nach längerer Zeit ... Mit fast 100 wissenschaftlichen

Gesellschaft | DTG Thieme

Köhler C, Fleischer B. DTG Flug u Reisemed 2019; 26: 140–143

Liebe Mitglieder und Freunde der DTG,

nachdem wir in der letzten Ausgabe der FTR erstmalig die durch den Ständigen DTG-Ausschuss Reisemedizin (StAR) erarbei-teten Hinweise und Empfehlungen zu den Reiseimpfungen für dieses Jahr veröffent-lichen konnten, freuen wir uns, Ihnen mit dieser Ausgabe nun die DTG-Empfehlungen zur Malariaprophylaxe zur Verfügung stellen zu können. Diese wurden wieder vom StAR unter der Leitung von Camilla Rothe erar-beitet. Wir hoffen sehr, dass diese Hinweise und Empfehlungen der DTG Ihnen auch in diesem Jahr als verlässliche und praktische Handreichungen dienen. Nochmals ein ganz großes Dankeschön an alle Beteiligten, die dies durch ihren engagierten ehrenamtli-chen Einsatz überhaupt nur möglich ma-chen!! Beide Empfehlungen können Sie auch von der Homepage der DTG herunterladen, www.dtg.org, gleich auf der ersten Seite aus der Download-Box.

JahrestagungUnsere diesjährige Jahrestagung „Con-ference on Tropical Medicine and Global Health – CTM 2019“, die unter der Leitung von unseren Mitgliedern Michael Hölscher und Camilla Rothe von der Abteilung für Infektionskrankheiten- und Tropenmedizin der LMU München mit Unterstützung der COCS Media GmbH hauptverantwortlich durchgeführt wurde, war ein großer Erfolg: Mehr als 450 Teilnehmerinnen und Teilneh-mer – so viele wie noch nie zuvor – konnten wir vom 4. bis 6. April in den Räumen der Universität München begrüßen (▶Abb. 1). Mit dabei waren einige Mitglieder der Öster-reichischen Gesellschaft für Tropenmedizin, Parasitologie und Migrationsmedizin (ÖGT-PM), deren Gesellschaft nach längerer Zeit wieder Mitveranstalter der Tagung war. Erst-malig war unsere Konferenz zweisprachig

(Deutsch und Englisch) und hatte ein Part-nerland: Tansania. So führte Michael Höl-scher gemeinsam mit seinem tansanischen Kollegen Yunus Mgaya (Dar es Salaam) in den Kongress ein und unser österreichischer Kollege Erich Schmutzhard (Innsbruck) ließ uns an seiner 30-jährigen Erfahrung in der Zusammenarbeit mit den tansanischen Kolleginnen und Kollegen teilhaben. Zudem zeigte Nyanda Ntinginya aus Mbeya seine ganz persönliche tansanische Perspektive der afrikanisch-europäischen Zusammen-arbeit auf. Mit fast 100 wissenschaftlichen Postern und den 4 parallel stattfinden-den Veranstaltungssträngen wurde eine große Themenbreite abgedeckt: von der klinischen Versorgung von Reisenden und Migranten über neuartige Diagnostik, neue Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung und aus klinischen Interventionsstudien bis hin zum Klimawandel, den nicht übertrag-bare Erkrankungen und den Gesundheits-systemen.

Mehrere Mitveranstalter haben mit ihren Themen wieder die Konferenz bereichert. Es waren so viele spannende Veranstaltungen, dass wir in dieser Ausgabe nicht über alle berichten können. Im Anschluss finden Sie mehrere Kurzberichte, weitere folgen in der nächsten Ausgabe.

Neben dem tollen und vielfältigen Kongress-programm, das am Samstag mit einer gut besuchten halbtägigen Fortbildung auf dem Gebiet der Tropen- und Reisemedi-zin endete, gab es 2 weitere Höhepunkte: Die Bayrische Staatskanzlei richtete einen Staatsempfang in den historischen Räum-lichkeiten der Münchener Residenz aus – ein einmaliges Unterfangen und eine besondere Ehre, die uns hier zuteil wurde! Am zweiten Abend trafen sich die Kongressteilnehmerin-

nen und Kongressteilnehmer aus aller Welt zu einem typischen bayrischen Abend mit regionalen Speisen und musikalischer Dar-bietung in lokaler Tracht – die Welt in Bayern zu Haus!

Preisträger und StipendiatenAuf die Ausschreibung „Preis für Tropen-medizin der DTG 2019“ bewarben sich erfreulicherweise viele ausgewiesene jun-ge Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissen schaftler im Bereich der Tropen-medizin und Internationalen Gesundheit. Dies machte die Auswahl für die Kommission nicht leicht. Bitte lesen Sie im Anschluss eine kurze Würdigung der Preisträgerin Sophie Duraffour – Glückwunsch!! – aus Hamburg.

Auf der Tagung vergab die DTG 3 Poster-preise, jeweils dotiert mit 200 Euro, an Miriam Groger (Hamburg, Lambaréné), An-dré Fuchs (Asella, Düsseldorf) und Annette Abraham (München) – Glückwunsch!!

Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin und Internationale Gesundheit e. V.

Verantwortlich für die DTG-Gesellschaftsseiten in der FTR:Dr. Dr. Carsten Köhler, Tübingen, und Prof. Dr. Bernhard Fleischer, Hamburg (V.i.S.d.P.)

Geschäftsstelle:Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin und Internationale Gesundheit e. V.c/o Bernhard-Nocht-Institut für TropenmedizinElke Werner, Ulrike KolanderBernhard-Nocht-Str. 7420359 HamburgTel.: 040/42 81 84 78Fax: 040/42 81 85 [email protected]

Änderungen bei den Mitgliederdaten bitte unbedingt zeitnah an die Geschäftsstelle senden!

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Köhler C, Fleischer B. DTG Flug u Reisemed 2019; 26: 140–143

Sechs junge DTG-Mitglieder erhielten ein DTG-Reisestipendium für diese gelungene Tagung: Stephanie Petzold, Heidelberg, Lo-raine Stötter, Asella, Mathieu Monnheimer, Göttingen, sowie Anna Rüdiger, José Fernan-des, Judith Flügge, alle Tübingen (▶Abb. 2).

Ausblick 2021Zum Schluss dieses Rückblicks: Ein ganz großes Dankeschön und Chapeau an Camilla Rothe, Michael Hölscher, Claudia Schäfer und ihre Teams – es wurde Großartiges geleistet (▶Abb. 3)! Die kommende Jahres-tagung wird voraussichtlich im Frühsommer 2021 unter der Leitung von unserem ehe-maligen 1. Vorsitzenden Emil Reisinger in Rostock stattfinden.

Neuer VorstandAuf der Mitgliederversammlung wurde der alte Vorstand verabschiedet und der neue eingesetzt. Dem alten wie neuen Vorstand gehören an: Carsten Köhler (Tübingen), 1. Vorsitzender, Bernhard Fleischer (Hamburg), Schriftführer und Schatzmeister, sowie Sabi-ne Bélard (Berlin), Beisitzerin. Aus dem Vor-stand auf eigenen Wunsch ausgeschieden sind August Stich (Würzburg) und Jürgen May (Hamburg). Beide werden dem neuen erweiterten Vorstand aber als Beirat und Ausschussvorsitzender weiter angehören. Darüber freuen wir uns sehr und danken bei-den ganz herzlich für ihr langjähriges Enga-gement in und für unsere Fachgesellschaft. Neu wurden als 2. Vorsitzender Torsten Feldt (Düsseldorf) sowie als Beisitzerin Sophie Schneitler (Solingen)gewählt (▶Abb. 4).

Der neue Vorstand hat in seiner konstituie-renden Sitzung 7 Beiräte (Michael Hölscher, München; Achim Hörauf, Bonn; Claudia Denkinger, Heidelberg; Frank Mockenhaupt, Berlin; Emil Reisinger, Rostock; Egbert Tan-nich, Hamburg; August Stich, Würzburg), 4 Fachberater (Gerhard Boecken, Auswärtiges Amt, Berlin; Martin Grobusch, Internatio-nales, Amsterdam; Thomas Harbaum, Bun-deswehr, Koblenz; Gisela Schneider, DIFÄM und VENRO, Tübingen) und 5 Ausschuss-vorsitzende (Albrecht Jahn, Global Health, Heidelberg; Jürgen May, Forschung, Ham-burg; Luise Prüfer-Krämer, Niedergelassene Tropenmediziner, Bielefeld; Camilla Rothe, StAR, München, Stefan Schmiedel, Leitlini-en, Hamburg) kooptiert. Der neue Vorstand wird sich zu einem ersten Rückzug Ende Mai in Tübingen treffen.

▶Abb. 1 Sehr gut besuchte Abschlussveranstaltung der DTG-Jahrestagung 2019 in München.

Quelle: DTG

▶Abb. 2 DTG-Reisestipendiaten 2019 v.l.n.r.: Loraine Stötter, Mathieu Monnheimer, Stephanie Petzold, Anna Rüdiger, José Fernandes, Judith Flügge mit Carsten Köhler (2. v. l.).

Quelle: DTG

▶Abb. 3 Die Teams und die hauptverantwortlichen Veranstalter, Camilla Rothe und Michael Höl-scher (4. und 5. v. l.), der erfolgreichen DTG-Jahrestagung 2019.

Quelle: DTG

▶Abb. 4 Neuer Vorstand der DTG v. l. n. r.: Bernhard Fleischer, Sabine Bélard, Sophie Schneitler, Carsten Köhler und Torsten Feldt.

Quelle: DTG

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Gesellschaft | DTG Thieme

Köhler C, Fleischer B. DTG Flug u Reisemed 2019; 26: 140–143

Neue EhrenmitgliederMit großer Freude konnten wir auf der Mit-gliederversammlung unsere Kollegen Gerd Burchard (Hamburg) und Thomas Löscher (München) in Anerkennung ihrer langjäh-rigen Tätigkeit für die DTG und ihrer Ver-dienste um die Tropen- und Reisemedizin in Deutschland zu Ehrenmitgliedern unserer Gesellschaft ernennen (▶ Abb. 5). Beide waren 1. Vorsitzende der DTG und haben langjährig in deren Gremien mitgewirkt. Sie haben das Fach Tropenmedizin in Lehre, Forschung und Weiterbildung vertreten, in Kommissionen die Politik und Medien in der Öffentlichkeit beraten und sind Herausgeber des einschlägigen Lehrbuchs „Tropenmedi-zin in Klinik und Praxis“.

Neuer Name: ... globale GesundheitBei der Diskussion unserer Satzung kam der Wunsch auf, unseren Gesellschaftsnamen in „Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin und globale Gesundheit (DTG)“ umzube-nennen. Dieser Vorschlag wurde mit gro-ßer Mehrheit angenommen. Der Vorstand wird nun alle dafür rechtlich notwendigen Schritte in die Wege leiten. Eine weitere Mit-gliederversammlung war dafür notwendig. Das Logo wie das Kürzel (DTG) bleiben dabei selbstverständlich erhalten!

Weitere Punkte der MitgliederversammlungAlle weiteren in der Einladung zur Mitglie-derversammlung angekündigten Ände-rungen an Satzung und Geschäftsordnung wurden mit großer Mehrheit beschlossen.

Ein Vorratsbeschluss für eine mögliche Bei-tragerhöhung auf jährlich 60 Euro wurde ebenfalls gefasst. Ab dem kommenden Jahr zahlen auch sich im Ruhestand befindende Mitglieder einen Beitrag von 20 Euro, der die Grundkosten für die DTG deckt. Der Vorstand wurde nach den Rechenschafts-berichten vom 1. Vorsitzenden und dem Schriftführer und Kassenwart durch die Mitglieder entlastet.

Symposium Reise- und ImpfmedizinNach der Jahrestagung fand gleich am 17. und 18. Mai die nächste größere öffentliche Veranstaltung der DTG statt: das durch die DTG mitveranstaltete 24. Symposium Reise- und Impfmedizin des Auswärtigen Amtes mit wieder weit über 800 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Damit ist dies die größte Veranstaltung dieser Art in Deutschland! Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer machten dabei vom Angebot Gebrauch, uns am DTG-Stand zu besuchen und sich über unsere Arbeit zu informieren. Dabei wurden zu unserer großen Freude auch zahlreiche Anträge auf Mitgliedschaft gestellt. Diese und alle weiteren Neumitglieder veröffent-lichen wir in der nächsten Ausgabe.

Wir verbleiben – wie immer – mit freund-lichen Grüßen

IhreCarsten Köhler und Bernhard Fleischer

Preis für TropenmedizinDer „Preis für Tropenmedizin“ wird für besondere wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet der Tropenmedizin und/beziehungsweise der internationalen Ge-sundheitswissenschaften verliehen und ist mit 5000 Euro dotiert. Dieses Jahr ist der Sponsor die Else Kröner-Fresenius-Stiftung. Dr. Sophie Duraffour vom Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin erhielt am 5. April 2019 den Preis 2019 für ihre wegweisenden wissenschaftlichen Untersuchungen bei Aus-brüchen von Ebola- und Lassafieber und für ihren Einsatz bei der Organisation der Diag-nostik bei der Ebolaepidemie in Westafrika.

Die Ebolaepidemie 2014/15 in Westafrika entwickelte sich zum größten bisher be-

kannten Ausbruch dieser hochgefährlichen Viruserkrankung. In den am stärksten be-troffenen Ländern Guinea, Liberia und Sierra Leone waren mehr als 28 000 Menschen betroffen, über 11 000 starben. Bereits im März 2014, kurz nach Bekanntwerden der Epidemie, wurde das Europäische Mobile Labor (EMLab), das vom Bernhard-Nocht-Institut koordiniert wird, von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zur diagnostischen Unterstützung in Guinea angefordert. Sophie Duraffour war zum Aufbau und zur Aufrechterhaltung des EMLabs über einen Zeitraum von 2 Jahren vor Ort. Dabei untersuchte sie Blutproben aus nahegelegenen Behandlungszentren und schulte einheimisches Personal in der Diagnostik hochpathogener Viren. Bundes-gesundheitsminister Jens Spahn dankte ihr in einem persönlichen Schreiben für ihren Einsatz.

Durch die Sequenzierung der Viren in dia-gnostischen Patientenproben konnte sie unter anderem zeigen, dass das Ebolavirus in der Samenflüssigkeit auch noch nach über 18 Monaten vorhanden ist und übertragen werden kann. Bei einem Ausbruch von Lassa-fieber in Nigeria führte sie Untersuchungen zur Epidemiologie des Lassavirus durch, die in der renommierten Zeitschrift Science publiziert wurden.

Durch ihre Arbeiten zur Unterstützung der Diagnostik vor Ort und zur Förderung des Kapazitätsaufbaus in den betroffenen Län-dern sowie ihre Forschungen zur Persistenz und Übertragung von Ebola- und Lassaviren, hat Sophie Duraffour außergewöhnliche Bei-träge in der Tropenmedizin geleistet.

Bernhard Fleischer

Sitzung TropenchirurgieAm 6. April haben wir als Deutsche Ge-sellschaft für Tropenchirurgie wieder mit einer eigenen Sitzung an der Jahrestagung teilgenommen. Aufgrund der zunehmenden Aktualität hatten wir uns vorgenommen, diese Sitzung unter das Motto „Accidents“ zu stellen.

Die geladenen Referenten konnten dabei einen Bogen spannen zwischen allgemeinen Betrachtungen und speziellen Aspekten. So berichtete Mina Lahlal aus Wien zunächst

▶Abb. 5 Thomas Löscher (links) und Gerd Burchard (rechts) sind Ehrenmitglieder der DTG: Carsten Köhler (Mitte) dankt ihnen für ihre langjährigen Verdienste.

Quelle: DTG

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Köhler C, Fleischer B. DTG Flug u Reisemed 2019; 26: 140–143

über die generelle Problematik von Unfäl-len in LMICs. Gefolgt von Beiträgen zu kon-kreten Versorgungskonzepten bei offenen Frakturen (H. P. Geiselhardt, Stuttgart), akutem Abdomen (H. Mothes, Weimar) und Verbrennungen (W. Demmer, Essen). Abge-rundet wurde die Sitzung schließlich durch 2 Kurzvorträge über Verbrennungen aus der Public-Health-Perspektive (S. L. Böll, Wien) und den Fall eines Kolonkarzinoms auf dem Boden einer Schistosomiasis (B.V.A. Eder, Tübingen). Insgesamt eine abwechslungs-reiche Veranstaltung, die wieder einmal eine interdisziplinäre Diskussion anstoßen konnte, welche auch nach der Sitzung noch lebhaft fortgeführt wurde.

Susanne Müller

Sitzung TropendermatologieBei der diesjährigen Jahrestagung der DTG war das Partnerland Tansania eingeladen. Da gab es für die Tropendermatologen kein langes Überlegen, es wurde im Vorstand der International Society of Dermatology in the Tropics einstimmig beschlossen, unser tro-pendermatologisches Symposium dem regi-onalen dermatologischen Trainings zentrum (RDTC) in Moshi/Tansania zu widmen.

Wir waren dabei sehr glücklich, Henning Grossmann, den Founding Principal dieser Institution als Redner gewinnen zu können. Henning Großmann berichtete persönlich über Geschichte und Wirkung des RDTC. Seine Wiedergabe der Gründungsjahre und der Folgezeit, in der sich dieses Zentrum zur bestimmenden dermatologischen Ausbil-dungseinrichtung im subsaharischen Afrika entwickelte, fesselte die Zuhörer mühelos.

Im Anschluss stellte Peter Elsner (Direktor der Hautklinik in Jena) einige interessante Fälle aus der täglichen Arbeit der Ambulanz im RDTC vor. Sibylle Schliemann (Oberärztin der dermatologischen Klinik in Jena) berich-tete über die Einführung allergologischer Un-tersuchungstechniken am dermatologischen Trainingszentrum und band in diesen Vor-trag einige Kasuistiken aus der Allergologie ein. Dieter Reinel, Hamburg, berichtete über mykologische Fälle und die mykologische Diagnostik am Zentrum in Moshi.

Den Abschluss bildete Rosemarie Moser aus Eisenstadt (Österreich), die ihre jährlichen

Aufenthalte in Moshi nutzt, um sich insbe-sondere der Betreuung von Menschen mit Albinismus zu widmen. In der Region des Kilimandscharo sind, genetisch bedingt, Menschen mit Albinismus deutlich häufi-ger, als zum Beispiel in Deutschland. Die Problematik dieser weißhäutigen Tansanier wurde in ihrem Vortrag sowohl medizinisch als auch von der sozialen Seite her deutlich. Menschen mit Albinismus leiden extrem unter der tropischen Sonne und müssen ihre Haut entsprechend mit starken Lichtschutz-mitteln, Hüten, langärmeliger Kleidung und Sonnenbrillen schützen. Leider führen darü-ber hinaus abwegige Auffassungen bei den Einheimischen über Ursache und Auswir-kung dieser Pigmentarmut zur Verfolgung und Drangsalierung der Betroffenen.

Das Symposium der Tropendermatologie im Rahmen der Jahrestagung der DTG war gut besucht, die interessierten Zuhörer beteilig-ten sich auch intensiv an der abschließenden Diskussion der Vorträge.

Dieter Reinel

Sitzung TropenpädiatrieDie Sitzung der Gesellschaft für Tropenpäd-iatrie und internationale Kindergesundheit spannte den weiten Bogen von Global Health bis zur Reisemedizin. Ralf Weigel brachte mit seinem Vortrag „Global child health interventions: from coverage to quality“ den Zuhörern die 2016 erschiene-nen WHO „Standards for improving quality of care for children and young adolescents in health facilities“, www.who.int/mater-nal_child_adolescent/documents/quality-standards-child-adolescent/en/, näher.

Stand in Ländern mit niedrigem und mittle-rem Einkommen (LMIC) bisher die Sicherung des Zugangs weiter Bevölkerungsteile zu Versorgungsleistungen im Vordergrund, konnte inzwischen gezeigt werden, dass verstärkt auf Versorgungsqualität geach-tet werden muss. Qualitätsversorgung heißt, die Versorgung ist sicher, effektiv, rechtzeitig, effizient, gerecht und men-schenzentriert. Hierzu werden die 8 Quali-tätsstandards mit dazugehörigen Qualitäts-statements und Indikatoren definiert. Am Beispiel eines ländlichen Gesundheitspos-tens wurde das theoretische Modell bildhaft dargestellt.

Viel Diskussion erzeugte der Vortrag von Redempta Mbatia aus Tansania, die über erste Erfahrungen mit einem Private-Public-Partnership-Konzept zur Telemedizin in Tan-sania berichtete. Das Projekt fokussiert auf Schwangere und Kinder in ländlichen Gebie-ten. Dort ist der Zugang zu guter, fachspezi-fischer Betreuung kaum möglich. Gleichzei-tig ist in LMIC die Netzwerkabdeckung gut. Via Video- oder auch Telefonanrufen konnte ein System zur telemedizinischen Beratung aufgebaut werden. Die Bezahlung erfolgte über das weit verbreitete System der mobi-len Bezahlung. In einem weiteren Schritt ist geplant, dass das System für Menschen mit fehlenden finanziellen Ressourcen geöffnet wird.

Die Diskussion drehte sich vor allem um Qualitätsgewährleistung und die juristische Absicherung. Aber auch die Schwierigkeit bei Verschreibungen, welche über kooperie-rende Apotheken erfolgt, wurden diskutiert. Das von dem deutsch-tansanischen Unter-nehmen Capsele geschaffene System wird nun in Kooperation mit der tansanischen NGO „Health Promotion Support“ ausge-rollt. Wir dürfen auf die Evaluationsergeb-nisse gespannt sein.

Zum Abschluss sprach Elke Maritz zum The-ma Reisen mit chronisch kranken Kindern. Eine chronische Erkrankung ist per se dafür kein Ausschlusskriterium. Mit frühzeitiger Planung und Beratung können auch diese Familien in die Ferne reisen. Aber es sollten die Impfungen entsprechend dem Reiseziel aktuell sein, nötige Informationen in der Lan-dessprache vorliegen (Notfallausweis, ggf. Arztbericht oder Infoblatt für Gastfamilie).

Genauso wichtig ist die Mitnahme ausrei-chender Medikamentenmengen, gegebe-nenfalls muss eine Ausfuhrgenehmigung beantragt werden. Bei Atemwegserkrankun-gen muss eine zusätzliche O2-Versorgung bei Flugreisen bedacht werden. Wie können spezielle Diäten gewährleistet werden? Was ist bei Diabetes mellitus zu beachten? Das sind andere mögliche Fragestellungen in der Beratung. Aber auch Insekten- und Son-nenschutz sind wichtig. Wenn die Reise den Bedürfnissen des Kindes angepasst ist, und nicht umgekehrt, steht dem Erlebnis nichts mehr entgegen.

Werner Schimana

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