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46 I)outscho M~teorologische Gesellschaft.. Dio ~ata~- wissenadhalte~ logischen G~rten in 2kmsterd~m, Berlin, Budapest, Lon- don, des Jardin d'acclimat~tion zu Paris, H~genbecks Tierpark in Stellingen bei Hamburg sowie der k. k. Menagerie in Schhnbruna .schliel~t sich eine fast volb. st~ndige ?2bersicht der zoologisehen G[~rten der Welt. K~auers Bericht fiber den Tierhandel, die Tierpreise, die Schwierigkeiten des Tiertransports sowie den Futterbedarf groBer Tierg~trten werden besonders das Interesse des Laien fessein: Leider hubert sich in neuerer Zeit manche zoolog'ische G~rten aus finan- ziellen Grfinden fast ~usschlieBlich zu eleganten Ver- gnligungsetablissementa entwickelt und sind dadurch ihrer Au/gabe, der biologi~chen Belehrang des Publi- kurus zu dienen, untreu geworden. Und dock khnnten ger~de die zoolog~schen G~rten durch Beobaehtungea fiber die Fortpflanzu~g, das Wact~stum, die Lebens- d~uer der Wirbeltiere, dutch das Stadium der in ihnen lebenden Eingeweidewfirmer sowie durch tierpsycholo- gischo Beobachtungen such der Wissenschaft wertvolle Dienste leisten. Ia dieser Beziehung kana als un- fibertroffenes Muster eines zoologischen Gartens, der alle Vorzfige einer vornehmen Vergnfigungsstatte nit den Bedfirfnissea tier Wissenschaft gesehickt verkniipft, der anter der Leituag v0n Geheimrat Hecl~ stehende zoologische Garten in Berlin gelten. Mit Recht weist Knauer dara~f hln, dab gerade die kleineren zoolo- gischen Gl~rten, denen nur be~cheidene Mittel zur Ver- fiigang stehen, sich besondem der Pflege der ein- heimischen Tierwelt zuwenden und durch Anlage yon Vogel schut~geht~lzen such den Forderuagen der Natur- denkmalpflege Rechnung tragen sollten. Aaf die Aus- ftihrungen des Verfassers tiber die B~deutung der zoo- logisehen G~rten ftir die Kunst kann hier nicht n~ther eingegangen werden. Tro~z seines vielseitigen Inhalts entspricht Knauers Bfichlein nieht ganz den Erwar- tungen des Lesers, der sich fiber die Entwieklung unserer Tierg~rten unterrichten will. Der Veriasser schildert znehr den T~erbestund als die Einrichtungen der zoologisehen Ghrten, und zahlreiche Abbildungen laden, jede Beziehung zum Text vermissen, so z. B. die Abbilduagen der Schmetterlinge, die aicht, wie die Unterschrift besagt, Falter ,,in Insektenhaus des Amsterdalner Tiergartens", soadern prEparlerte Exem- platte in einer Insektensammlung darstellen. Aber such die Abbildangen muncher Wirbeltiere w[t ren besser fortgelassen worden. F. Pace, Breslau. Deutsche Meteorologische Gesellschaft. (Berliner Zweigverein.) In der Sitzung am ll. Dezember wurde an Stelle des satzungsgem~B au,sscheiden.6en Prof. Basehin Ge- heimrat Dr. Hergesel~ zum Vorsitzenden de.~ Zweig- vereins gow~hlt. Dr. Salle fibernahm das Ant des Schatzraeisters f fir den auf seinen VC~nsch zurtick- tretendea Prof. Behre. Prof. Behre, welcher die Kas~e sei~ Grfindung des ICerein,s im Jahre 1884 verwaltet hat und sick namentlich um die Berliner Meteo- rologie durch langj~hrlge Beobachtungen und Ver- 6ffentlichang elner Kllmabeschreibung yon Berlin vet- dient gemacht hat, wurde zum Ehrenmitglied ernannt. Den Vortrag des Abends Melt Professor Schubert (Eberswalde) fiber das Thema: Der Wind fiber und an Gewlissern~ auf frelem Land und im Waldgebiet. Das Erg~bnis einer An,zahl yon lokalen Untersuchungen wurde dabei zu einigen allgemeinen Betraehtungen erweitert, welche ~ur Aufhellung unseres Bildes yon der Wtndbesohaffenheit dienen kt~nnen. Zun~chst wurde gezeigt, wie .der t~igliehe G~ng ,der Winddrekung -- besonders aa der Ktlste unter den EiniluB des Seewind~ -- bei Bildung mittels Vektoraddition gut zum Ausdruck kommt. W~,thread der Wind in Ebers- walde sick yon 8 a bis 2P nur um 10 ° im Sinne des Uhrzeigers dreht, dreht er .sich zur se~ben Zeit in Rtigenwaldermfinde urn 65 0, n~mlich yon WSW bis NW. AI~ Beispiel f fir die richtunggebende Kraft des Ktistenverl~ufs wurden die Beobachtungen aus R(igen- waldermtinde, Neufahrwasser and Memel mitein~nder verglichen; fiberall streicht der Wind durchschnittlich frfihmorgens naheza parallel zar K~iste, w~hread er urn 2 p fast senkrecht dazu yon tier See her ~infEllt. Unter dieser Wirkang der See entsteht bei Memet vormittags sogar eine Dreh,ung yon rechfis nach links. Das St~rkeverhEltnis yon See- und Lan&winden, welches nach van Bebber 1,25:1 betrEg~, w ttrde yon Kerrn Schubert ~as Vergleichungen der Windgesehwin- digkeiten in Wustrow i. Meckl. and Potsdam s~wie aus Bestimmungen der relativen Geschwindigkeit ver- sehiedener Windrichtungea in Rfigeuwaldermfinde, Ke|a und Memel in recht gater ~bereinstimmung za 1,4.1 bestimmt. Die Seewinde fibertratien also die Landwinde tma etwa 1/~ der durcllschnittlichen Ge- schwindigkeit. Der Einflu~ d~r AnemometerutLfsteliung ist bAerbei anter Berticksichtigung tier Messungen auf freier Ebene bei Nauen in 2, 16 and 32 m Khhe nach Mhgliehkeit ausgeschaltet worden. Eine unmittelbare Vergleichung der Wiadgeschwindigkeit tiber Wasser and Land g~tattetea gleichzeitige M essungen auf den Grimnitzsee, 15 km h T yon Eber.swalde und bei Nauen dicht fiber den Boden {0,7 bzw. 2 m). Bei Umreehnung auf gleiche tthhe ergibt sich das Verh~tlt- his Grimnitzsee : Nauen = 1,6 : 1. Untersueh~ngen fiber den WaldeinfiuB hat der Vortragende tells in Waldlieht~ngen und am Rande yon Waldbes~nden in der N~,the yon Eberawalde, teils an einem I50 m breitea Strandwi~ldchen bei Kolberg angestellt. ]In der WaIdlichLnng war die Windst~rke kaum halb so groB wie attf freier Ebene, in Buchen- schonungen betragea die Gesehwindigkeiten in KopL hhhe etwa ~ derjenigen aul3en in Wa~ldnEhe; der Wald wird also zum gr6~ten Teile durch den Wind fiberweht, hinter ihm senken sick die Stromb~haen wieder. Die St~rke der Seewinde bei KoLberg wurde dutch den Waldstreifen 16 m hinter ihm aaf ~/10 a.bgesehw~,tcht, in gr~flerer Entfernun.g landeinwt~rts wuchs die Ge- schwindigkeit wieder ~nd erreichte in etwa 150 m A,b- stand vom Walde wieder den normalen Weft. Die~ Feshstelt~ngea fibber Reibungseinflfisse hat Prof. Schubert dana zu einer Untersuchung d~rfiber ver~vertet, inwieweit sie a'ich in den normalen Typus der vertikalen Windverteilung einpassen. Es wurde eine verelnfachte geometrische &bleitang des Satzes gegeben, dab .sich der Wind nit zunehmeader ~tlhe dem Gradientwind in der We[se n~hert, dab der Endpunkt des Windvektors lt~ngs einer logarithmisehen Spirale litaft, and es wurde erw~hnt, dab die Beobaehtungen der Pilotballonaufstiege des Lindenberger Aeronauti- schen Observatoriums sick in eine solche Spir~le gut einffigen lassen, wenn man den nit der Riehtung st~rk wechselnden Zt~sammenhang zwisehen Gradien~ and Windet~.rke und demgem~B die H~ufi~keitszahlen der Windriehtangen bertieksichtigt. Allerding.s erhltlt man erst von 1-00 m lthhe an t3berelnstimnmng mi~ den theoretischea Zahlen, je&och ist es viel,leieht mt~glich, f~ir die gest~irten Werte in den unterstea Luftschichten die Hhhe zu berechnen, weldl~e ihr in der .N~ormalkurve

Deutsche Meteorologische Gesellschaft

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46 I )outscho M~teoro logische Gesellschaft.. Dio ~ata~- wissenadhalte~

logischen G~rten in 2kmsterd~m, Berlin, Budapest, Lon- don, des J a rd in d'acclimat~tion zu Paris , H~genbecks Tierpark in Stellingen bei Hamburg sowie der k. k. Menagerie in Schhnbruna .schliel~t sich eine fast volb. st~ndige ?2bersicht der zoologisehen G[~rten der Welt. K~auers Bericht fiber den Tierhandel, die Tierpreise, die Schwierigkeiten des Tier t ranspor t s sowie den Fut terbedarf groBer Tierg~trten werden besonders das Interesse des Laien fessein: Leider hubert sich in n e u e r e r Zeit manche zoolog'ische G~rten aus finan- ziellen Grfinden fast ~usschlieBlich zu eleganten Ver- gnligungsetablissementa entwickelt und sind dadurch ihrer Au/gabe, der biologi~chen Belehrang des Publi- kurus zu dienen, unt reu geworden. Und dock khnnten ger~de die zoolog~schen G~rten durch Beobaehtungea fiber die Fortpflanzu~g, das Wact~stum, die Lebens- d~uer der Wirbelt iere, dutch das Stadium der in ihnen lebenden Eingeweidewfirmer sowie durch tierpsycholo- gischo Beobachtungen such der Wissenschaft wertvolle Dienste leisten. I a dieser Beziehung kana als un- fibertroffenes Muster eines zoologischen Gartens, der alle Vorzfige einer vornehmen Vergnfigungsstat te n i t den Bedfirfnissea tier Wissenschaft gesehickt verkniipft, der an te r der Lei tuag v0n Geheimrat Hecl~ stehende zoologische Garten in Berlin gelten. Mit Recht weist Knauer dara~f hln, dab gerade die kleineren zoolo- gischen Gl~rten, denen nur be~cheidene Mittel zur Ver- fiigang stehen, sich besondem der Pflege der ein- heimischen Tierwelt zuwenden und durch Anlage yon Vogel schut~geht~lzen such den Forderuagen der Natur- denkmalpflege Rechnung t ragen sollten. Aaf die Aus- ft ihrungen des Verfassers tiber die B~deutung der zoo- logisehen G~rten ftir die Kunst kann hier n icht n~ther eingegangen werden. Tro~z seines vielseitigen Inha l t s entspr icht Knauers Bfichlein nieht ganz den Erwar- tungen des Lesers, der sich fiber die Entwieklung unserer Tierg~rten unter r ichten will. Der Veriasser schildert znehr den T~erbestund als die Einr ich tungen der zoologisehen Ghrten, und zahlreiche Abbildungen laden , jede Beziehung zum Text vermissen, so z. B. die Abbilduagen der Schmetterlinge, die aicht, wie die Unterschr i f t besagt, Fal ter , , in Insektenhaus des Amsterdalner Tiergartens", soadern prEparlerte Exem- platte in einer Insektensammlung darstellen. Aber such die Abbildangen muncher Wirbel t iere w[t ren besser fortgelassen worden. F. Pace, Breslau.

Deutsche Meteorologische Gesellschaft. ( B e r l i n e r Z w e i g v e r e i n . )

In der Sitzung am l l . Dezember wurde an Stelle des satzungsgem~B au,sscheiden.6en Prof. Basehin Ge- heimrat Dr. Hergesel~ zum Vorsitzenden de.~ Zweig- vereins gow~hlt. Dr. Salle fibernahm das A n t des Schatzraeisters f fir den auf seinen VC~nsch zurtick- t re tendea Prof. Behre. Prof. Behre, welcher die Kas~e sei~ Grfindung des ICerein,s im J a h r e 1884 verwaltet hat und sick namentl ich um die Berl iner Meteo- rologie durch langj~hrlge Beobachtungen und Ver- 6ffentl ichang elner Kllmabeschreibung yon Berlin vet- dient gemacht hat, wurde zum Ehrenmitgl ied ernannt .

Den Vor t rag des Abends Melt Professor Schubert (Eberswalde) fiber das Thema: Der Wind f iber u n d a n Gewl issern~ a u f f r e l e m L a n d u n d i m W a l d g e b i e t . Das Erg~bnis einer An,zahl yon lokalen Untersuchungen wurde dabei zu einigen allgemeinen Betraehtungen erweitert , welche ~ur Aufhellung unseres Bildes yon der Wtndbesohaffenheit dienen kt~nnen. Zun~chst

wurde gezeigt, wie .der t~igliehe G~ng ,der Winddrekung - - b e s o n d e r s a a der Ktlste un te r d e n EiniluB des Seewind~ - - bei Bildung mit tels Vektoraddit ion gut zum Ausdruck kommt. W~,thread der Wind in Ebers-

walde sick yon 8 a bis 2P nur um 10 ° im Sinne des Uhrzeigers dreht, dreht er .sich zur se~ben Zeit in Rtigenwaldermfinde urn 65 0, n~mlich yon WSW bis NW. AI~ Beispiel f fir die r ichtunggebende Kra f t des Ktistenverl~ufs wurden die Beobachtungen aus R(igen- waldermtinde, Neufahrwasser and Memel mitein~nder verglichen; fiberall s t re icht der Wind durchschnit t l ich frfihmorgens naheza parallel zar K~iste, w~hread er urn 2 p fast senkrecht dazu yon tier See her ~infEllt. Un te r dieser W i rk an g der See en ts teh t bei Memet vormit tags sogar eine Dreh,ung yon rechfis nach links.

Das St~rkeverhEltnis yon See- und Lan&winden, welches nach van Bebber 1 ,25 :1 betrEg~, w ttrde yon Ker rn Schubert ~as Vergleichungen der Windgesehwin- digkeiten in Wustrow i. Meckl. and Potsdam s~wie aus Best immungen der relativen Geschwindigkeit ver- sehiedener Windr ich tungea in Rfigeuwaldermfinde, Ke |a und Memel in recht gater ~bere ins t immung za 1 ,4 .1 bestimmt. Die Seewinde f iber t rat ien also die Landwinde tma etwa 1/~ der durcllschnitt l ichen Ge- schwindigkeit. Der Einflu~ d~r AnemometerutLfsteliung ist bAerbei anter Berticksichtigung tier Messungen auf freier Ebene bei Nauen in 2, 16 a n d 32 m Khhe nach Mhgliehkeit ausgeschaltet worden. Eine unmit te lbare Vergleichung der Wiadgeschwindigkeit tiber Wasser and Land g ~ t a t t e t e a gleichzeitige M essungen auf d en Grimnitzsee, 15 km h T yon Eber.swalde und bei Nauen dicht fiber d e n Boden {0,7 bzw. 2 m). Bei Umreehnung auf gleiche t thhe ergibt sich das Verh~tlt- his Grimnitzsee : Nauen = 1,6 : 1.

Untersueh~ngen fiber den WaldeinfiuB hat der Vortragende tells in Waldl ieht~ngen und am Rande yon Waldbes~nden in der N~,the yon Eberawalde, teils an einem I50 m brei tea Strandwi~ldchen bei Kolberg angestellt. ]In der WaIdlichLnng war die Windst~rke kaum halb so groB wie attf freier Ebene, in Buchen- schonungen bet ragea die Gesehwindigkeiten in KopL hhhe etwa ~ derjenigen aul3en in Wa~ldnEhe; der Wald wird also zum gr6~ten Teile durch den Wind fiberweht, hinter ihm senken sick die Stromb~haen wieder. Die St~rke der Seewinde bei KoLberg wurde dutch den Waldstreifen 16 m h in te r ihm aaf ~/10 a.bgesehw~,tcht, in gr~flerer Entfernun.g landeinwt~rts wuchs die Ge- schwindigkeit wieder ~nd erreichte in etwa 150 m A,b- s tand vom Walde wieder den normalen Weft .

D ie~ Feshstelt~ngea fibber Reibungseinflfisse ha t Prof. Schubert dana zu einer Untersuchung d~rfiber ver~vertet, inwieweit sie a'ich in den normalen Typus der ver t ikalen Windverte i lung einpassen. Es wurde eine verelnfachte geometrische &blei tang des Satzes gegeben, dab .sich der Wind n i t zunehmeader ~tlhe dem Gradientwind in der We[se n~hert, dab der Endpunk t des Windvektors lt~ngs einer logari thmisehen Spirale litaft, an d es wurde erw~hnt, dab die Beobaehtungen der Pilotballonaufstiege des Lindenberger Aeronauti- schen Observatoriums sick in eine solche Spir~le gu t einffigen lassen, wenn man den n i t der Riehtung st~rk wechselnden Zt~sammenhang zwisehen Gradien~ and Windet~.rke und demgem~B die H~ufi~keitszahlen der Windr ieh tangen bertieksichtigt. Allerding.s erhltlt man erst von 1-00 m l thhe an t3berelnst imnmng mi~ den theoretischea Zahlen, je&och ist es viel,leieht mt~glich, f~ir die gest~irten Wer te in den un te rs tea Luftschichten die Hhhe zu berechnen, weldl~e ihr in der .N~ormalkurve

ffeft 4. ] 25. t. 19181

zukommt . Auf diese Weise ergab s i e h z. B., dab das fret ~uf einem Daehe, aber i n m i t t e n tier S t ad t aufge- s te lRe A n e m o m e t e r der M a g d e b u r g e r W e t t e r w a r t e e ther N o r m a l a n e m o m e t e r h b h e yon 2~ m tiber dem Boden en t sp r i eh t . SoIlte s ieh 4loses V e r f a h r e n als al~gemein verwen&bar erweisen, so wbore d a m i t die Auf- gabe gelbst, die A n g a b e n yon W i n d m e s s e r n m i t ver- sehieden hoher und verseh ieden t re ie r A u f s t e l l n n g u n t e r e i n a n d e r vergte iehbax zu maehen . S'~,.

M i t t e i l u n g e n a u s v e r s c h i e d e n e n G e b i e t e n .

M i t t e i l u n g e n aus v e r s c h i e d e n e n Geb ie ten .

Biographisehes fiber Marian yon Smoluchowski. Marian l~itter yon &no~n Smoluehows]~i w u r d e a m 28. Mai 1872 in Vorder-Br t ih l 'bei Wiert geboren, als Sohn des K a b i n e t t s s e k r e t g r s des K a i s e r s - Dr . Wil- h e ~ v. Smolu,ehows~i. E r absobeierte dos G y m n a s i u m der k . k . T h e r e s i a n i s e h e n A k a d e m i e in Wien , besueh te da~elbnt in den J a h r e n 1890--1894 die U n i v e r s i t a t , wo er haupts~iehlieh Unter Prof . J. Ntel~'ns u n d P. Ex- ,nets Leit .ung s tud ie r t e , und warde im J a h r e 1895 z a m Doktor der Ph i losoph ie p romovie r t . Sod~,nn begab er sieh zu wei te re r wisseneehaf t l i eher A u s b i l d n n g ins Aunland.

Dan J a h r 18951'96 ve rb raeh t e er in P a r i s , m i t theo- re t inehen S tud ien sowie m i t .exper imentel len Arbe i t en in dem u n t e r Lippm.an,~s L e i t u n g s t ehenden : ,,Labo- ra to i re des reeherehes phys i ques " an der Sorbonne be- nehii.ftigt, - - W~ihrend des W i n t e r s 1896/97 a rbe i te te er u n t e r Lo rd Kelvind' (Sir William Thomsons) L e i t u n g in Otasgow. - - W e i t e r e w i s sensehMt l i ehe Expe r i - m e n t a l u n t e r s u c h u n g e n f i ihr te er im S o m m e r s e m e n t e r 1897 ih Be r l in aus (unl,er Prof . E, Warburgs L.eitung) nn.d im Hertxst dienes J a h r e s keb r t e er ~aeh W i e n zur[iek, wo d ~ m ~ a Boltzmann seine gl~nzettde wisnen- sehaf t l iehe T~it.igkeit en t fa l te te .

I m fo lgenden J a h r e hab i l i t i e r t e er s ieh da.selbst s i s Pr iva tdozent , ffir P i iys ik , Mel t w~ihrend des W i n - t e r semente r s 1898/99 Vor l e sungen u n d fibersiedel*e dann an die Univers i t~ t t Lemberg , wo ibm in Ver- t r e t u n g des schwer e r k r a n k t e n and ' bald dar - auf v e r s t o r b e n e n Prof . O. Fabian die Vor leeun- gen fiber M a t h e m a t i k und theore t i sehe P h y s i k an- v e r t r a n t wa rden , t m J ~ h r e I900 wurde er d~selb*t zttm auf ]e rordent l iehen Pro fesso r tier theore t i seben Phy,~;ik e rnam~t u n d i m fo lgenden J~d~re wurde er als Ver t reLer ,der L emberge r U n i v e r s i t g t naeh Glas- gow zur 450-j~ibrigen J u b i l g u m s f e i e r der do r t i gen Uni - versiU, tt genehiekt , wo ibm der TiteI des Dokto r s der Beehte H o n o r i s eausa (L. L .D . ) ve r l i ehen wurde. I m J a h r e 19~)3 wurde er z u m Ord ina r iua an tier Un ive r - sit~tt Lembe rg e r n a n n t .

Dos W i n t e r s e m e s t e r 1905/06 ve rb raeb le Smo- h~ehou, slci zu w i s senseha f t l i ehen Zweeken i m Aas - isnde, haup t s~eh l i ch ill d e m Cavendish L a b o r a t o r y i~ Cambr idge bet S i r J. J. Thomson umt aueh in London. Im J a h r e 1906/07 wurde er in. L e m b e r g zmn Dekan der I)hilosopl~isehen F a k u t t ~ t gew/~hlt, dos J a h r naeh- her f ung i e r t e er als P r a d e k a n . W~thrend d ie ter zwei J a h r e war er aueh Vors i t zender des pohf i sehen N a t u r - forsehervere ins . Im J a h r e 1.908 wnrde er aura ko r re , spond ie renden Mi tg l i ed tier K r a k a n e r A k a d e m i e der Wis senneha f t en e r n a n n t , - - a n d in demse lben J a h r e ver t ieh ibm die W i e n e r A k a d e m i e der W i s s e n s e h M t e n den P r e i s yon Lu&cqg Haitinger fiir se ine A r b e i t e n /iber Brownsehe Bewegung , Opaleszenz u n d v e r w a n d t e

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Thema ta . I m Sommer 19~ 2 Melt er e inen V o r t r a g in (?am~ br idge w~h'rend de~ V. I n t e r n a t i o n a l e n ~:Ia thematinehen K o n g r e s s e s ---. und im tIert~ste, e i n g d a d e n dureh die Deu t sehe P h y s l k a l i s e h e Gesel lsehaft , ein I / e fe ra t iiber Brownnehe M o l e k u l a r e r s e h e i n u n g e n bet der Ve r san ,m- h m g Del l tseher N a f u r f o r s e h e r und i~rzte in Mi ins te r . I m Apr i l 1913, e inge laden du tch die Kbn ig l i ehe Gese l l sehaf t der W i n s e a s e h a f f e n za Gb~Hngen, h ie t t er e inen V o r t r a g im Zyk lus t h e o r e t i s e h - p h y s i k a t i s e h e r Vor lesungen . g l e i ehze i t ig - - F r i i h j ah r 1913 - - wurde er z u m ordentl ieh,en Profes,nor tier E x p e r i m e n t a l p h y s i k a n d z u m D i r e k t o r des P h y s i k a l i s e b e n I n s t i t u t ~ an tier J age l lon i sehen U n i v e r s i t g t zu K r a k a u e r n a n n t , Ms Naehfo lge r des eben ver.s~;orbenen P ro fe s so r s Augus~ Witko.ws~i. I m J u n i 1916 Melt. er z u s a m m e n nf i t P rof . Zsigmondy V o r l e s u n g e n in Gb t t i ngen , abe rmMs einge- laden du t ch die Kbn ig l i ehe Gesel laehaf t der Wiasen - seh~f ten zu Gb t t i ngen .

Ft i r das Sehu l j ah r 1916/17 war,de er zum ])eka~t tier ph i losoph i sehen F~kult, iit, an der, K r a k a u e r Un i - v e r s i t g t gewghl t , I m F r f i h j a h r 1917 w a r d e er z u m wi rk l i ehen Mifgl ied der K r a k a u e r A k a d e m i e tier W i s n e n s e h a f t e n - - s u c h z u m wi rk l i ehen 5~itgl ied de r Po ln inehen Oesel lnehaf t der W, issensehaf ten in W a r - sehau - - gew';ihlt. I m Ju l i 1917 wurde er m i t der Wfirde des Rek to r s d.er Univers i t~i t , , ext ra t u r n m n '~ fitr dos k o m m e n d e Sehu l j ah r ~.917/18 bekteidet .

A m 22. A u g u s t e r k r a n k t e e~ an Dysen te r i e , d ie ep idemiseh in K r a k a u herraehte , und am 5. Sep tember i s t er im Al t e r voll 45 J a h r e n dah ingeseh ieden . Nael~ dem Tode Prof . Hasen6hrL~, Herb.st 191,5, war er eiTt e rn s t e r K a n d i d a t fiir die theo re t i s ehe Lehrktznzel in Wien . I m J a h r e 1917 wolRe die W a r s e h a u e r Oesellseho~ft tier Wis sen~eha f t en ibm ein P r i v a t l a b o r a t o r i u m err ieh- ten, olme Vor l~sungspf l i eh te n, u m ihm die Forsehungs~ a rbe i t en zu erle.iehtern, doeb e ins twe i l en k b n n t e er sieh nieb~ entsehliefien, se ine S te l lung i~ K r a k a u anfzugeben~

S. yon ~,m.

Der Entwieklungsgang des Dibothriocephalus latus~ Es war bis j e t z t e ine uI~angenehme ]Aieke unseres. Wis senG dab m a n yon e inem der menseb l i ehen Band- wfirmer, weleher aueh in D e u t s c h l a n d vo rkomrn t u n d an den Kt i s t en der Ostsee n i eh t se t ten is;t, den I~3nt- w i e k t u n g s g a n g n ieh t v o l l a t g n d i g k a n n t e , n:,imlich you dem Dibo th r ioeepha lus (Bothr ioeephalus) laims L. Zwar s te l l te Max Braun schon im J a h r e 1882 lest , daf.~ F i sehe die Zwisehenwirt~e di.6ses B a ~ d w u r m s b i lden mid dab die F i n n e n Pleroeerkoide~) yon 1}tnglicher F o r m sind. Man k a n n t e s u c h die kuge l ige Larve , welehe aus dem Ei sehl t ipf t u n d mi t t e l s ihres Fl immerkle ide .s im W a s s e r u m h e r s e h w i m m t , aber es wa r n i e h t be- k a n n t , in weleher W e i s e d ie F isehe zu den Pleroeer- koiden k o m m e n . N u n haben Za/nicki a n d Rosen "z) feat- ges te l l t , dad die Larv.e in k le ine K r e b s c b e n ei~:~dringf, die van den F iseben ge f ressen werden.

A m Genfer See fond Dr. Zaniclci die P ie roeerko ide im Barseh , im U e e h t u n d in der Quappe (Lo t s vuI- t a r t s ) , Bet der Quappe l iegen sie m e i s t e n s i~l der Ms-

~ W[ihrend die F i n n e n der o 'ewbhnl ichen Band- wf i rmer b las ige Gebihle silrd/ e n t h a l t e n d ie Pteroee~- koide ke ine Fl[ iss igkei t , sonde rn s ind m i t P a r e n e b y m erffillt .

e) Constanti~ Zanicki eL Felix Rosen, Le cycle 6volut if dn Dibo th r ioeepha lus la tus , Bu l l e t i n de 1~ Soeigt6 neueha te lo i se des ~eienees na tu re i l e s , T. 42, 1917.