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Heft 10. I 11.3. 1921] angeftihrt: C~gentiber dem ge~aI~i,gen Druok, der bei ,d~m angenomm.enen Zusammenschrt~mpfen &er Erd- rinde auf die Gesteiae ,der Rinde ausgetibt w~rde, ,ist ,die durch Versneh bestimmte Druekfestigl~eit der Ge- steine so geringffig,ig, .dog .diese v~llkemmen zertrtim- m~rt werden w~tr~den, ehe fiberhaupt ~ine @¢birgs- bildtmg statthaben ktlnnte. Aueh die Erkl~rung ~er Gebirgsbildung du,rch isostatiache Vor~g~nge wir~ ab- gelehnt. Zwar sprechen die bekunnt~n Schwerea.noma- lien i~n ,der Erdkrusbe so wie die heute s ichergestellte Keantnis ta~s~ch,Mcher 1Tebungen, die Suefl noch ab- 1,ehnte, fiir d,iese Anseh,~n,ung; indes ~ibt es ouch ~e- w.iehtige Ge~e~rfinde. So ,setzt diese T, he~rie @ire Konstanz der Kontinente voraus tin& vermag a~eh g'ro~r~uml~iche IIebungen u,nd Senkan@en iiber weirs Gebiete Mn, die yon ,einer horizonbalen Massenverla~e- rung una,bh~fngig ~ind, n, ieht z~u erk]~ren, ebenso,wenig z. ]3. die Entstehun,~ yon Tiefseegr~ben in Gebi,eten sehwacher Sed,iment~ion weitab ~n Fe~tl,~ndern. Der Redner ,stellt den genann&en Hyp,ethesen seine Oszi,lla~iomshypot~hese en~ge~en. DaB O~zillationen senkre~hte Au~- nn,ct Abbewegungen -- in ,tier E,r,d- finale vorkommen, le,hrt sebon d,ie j~ngs~e geologlsehe Gesehiehte z. B. ~ter Ostsee so.it tier DiluviMzeit, es spreeken doffJr .all~emein-~eologisehe ]3eo,bachtungen tiber. Fa~ioswechseI, Diskordan.zen und dergl. Als Ur- sael~en dieser ttebu~en un~ Senk~ntgen kommen Ver- g~nge endo~ener Natur in ]3ef,racht, w ie sie ~ie Moellersehe Theor~.e 4drstellt. Danaeh erfelgr~ die W~rmeab~abe vom W~raneherd .c~es Er, dinnern an des Weltall dutch verschiedene Stellen der Erdrind~e in versehiedenem Mage, ~nts~preeh~nd tier w.echselnden Beschaffenheit und Strtrktur der f esben Rinde. ~rer- schiedenheit des Sfoffes nnd .~mit Versch,iedenheit tier D, ieh.te bedingen 'ouch Versehiedenhei~en in den thermi.schen Verh~Itn,issen tier einzelnen ,,~S~tul.e~ '' der Rinde und nm~ek.ehrt. Selehe UnterscMede m~is:seu s ich in einer wechselweise erfo~genden ~ebung nnd .Senkung der verscMedenen ,,S~uIen" ausprggen. ]3el tier plastisch~n Natur ,d~ Er, d;in, nern ist der Z~sam- rr~enh, ang solcher ttebungen un5 Senkungen z. B. mit .den Pols.ch.wanl~angen geg~eben, die d~anaeh ~hre Ur. saehe in 5Io~ssenverImgerangen im Erdinnern haben. Gerade den umgekehrten Weg gehen die vein Redner ti'brl.gen~ abgelehn~en Erkl~run~svc~rsuehe, d, ie kes- mische Ursachen fiir die Polschw,ankun@e,n un& damit ffir die Mass enverla~,erungen ~in ,der Er,de sowie ftir Hebungen trod Senkungen verantwortheh ma.chen. So sollen Sttlrungen des ma~gneti,schen Feld'es 4er Erde dutch Einfltisse der Sonne Polsct~wan~u.ngen im Ge- $e]~ge habe,n. ]3el geringerer Her~u~b~ebun,g einer selchen ,,S~uie" kann lec~igheh .elne gleichmEl3ige .Sehr~gstellung tier Schichden die ~ot@,e sein. ]3ei stKrkerer EmporwStbu~g k~n.n ein Abgleiten der Sehieh~en yon dem geho,benen Tell err,Given, ~s zur ]3il.d*u,n~ y e n FMtengebirg~n fiihrt. Aus ,die~er Vorstellnng ,erklE~en sich eine Re ihe van ]3eebachtnngen, d,i.e nach .den- ~t~e,ren Their.ion sehwer verst~ndlich blieben. So einmM die ]3ogenform vieler Faltengebir,ge; yon einem rfickenartigen, ge- habenen Rindenteil miis~ 5ie ,Sehichten bogenf~rmig abglei~en. Ferner erMErt Mch ~die E.inseitigkei& im ]3au vieler Fa;lten~ebi~e, ~,e namentlieh die Kentr,~k- tienstheorie sehwer z u erkl~ren vermag, sehr l.eieht d~ureh einseitiges Abru~sehen, ebenso wie a~ch der sel- tenere Fail des symmet.rischen ]3aues ohne weiberes verst~ndlich w,ird. Es ,erkl'~r£ s~ieh ferner die ]3eo~o- aehtu~ng, da~ im An~ehlu~ an ,die .F,altun~g mit V~rliebe im Rtieken der Faltua~sbt}gen vul~anische Gesteine Deutsche Meteorologisehe Gesellschaft 173 empor&ed~rungen Mn,d;, da dort durch Zerrung ge5ffne~e Spalten dem M~gma den Weg wiesen. Auch @ie Sehwereanomallen (z. B. in der Lemb~rdei -~, in den A1pen --) linden nunmehr .durch @en Stoffverlust in dem gehobenen Tell ihre Erkl~r,u.ng, w~hrend die sin- kende SeholIe i.nfolge d~er Sedimentation schwerer wird. ]3ei den ScheMengebiegen erio~gen geringere Schief- stellung und Zus~mmensehub, wei} .die Itebung bzw. Senkung geringf(i$i,ger i~4. Aber xuch .hier finder eine Dehnung in den h~iheren Teflon, eine St~uung in den tieter~n start. Darch d.if.ferentielle ]~ebun,~ und ~Senk~ng en~sf~n- den d, ie Tief,seegraben un4 z. ]3. ~d~ie pfropfenart~ige Hera,ushebtmg ,des Itarzes, 4or IbbenMirener Berg- l~l~te u. a. ]3el .~r ErSrterung des Harzes ~s Bei- spiel wird insbesondere joker seitlieh w i.rl~ende Druck gel eu~n~ und die En~s~eh~ag des Harzes du,rch tal~ko- lithisehe .&aftre~'btmg angenommen. Als ~weiber t~edner sprach Herr E. Zimmermanu I fiber: Die S¢~ieke un¢I G~nge yon Porphyr im Walden- burger und Boberkatzbaehgebirge Niedersehlesiens. Porphyr kommt ~agerarbig und in Form yon St~cken vor. N~amenflich ,die ~,tzteren Mn4 yon In?0ere~e wegen d~er Art ,ihres Aufbre~ens. Fr/lher war man tier lV~ei- hung, .da~ s,ich ,die st oekfSrm.igen P~rphyre ~uf 4[e Erdoberfl~che 'ergo~en h~t~en. Ein,e gen~ere Unter suchung der 'Lag~erun~sverh~ltnisse der Begleitgesteine zelg~ abet, da~ die Porphyre sieh Ehn~ieh w i,e die Gro~- nite s¢ockartig ~unter ,tier 0berfl'~ehe lihren l~anm seh~ffen. Der UaterscMec~ gegeniiber dem Grar~i,t be- steht vor al~lem in .der Abwesenkeit einer Kc~t~kt- zone. Das Empordrin~en ,~es ]?orp,hyrmagrn~s hat sieh wohl ,in ~.hn,l, ieher Wei,se wie ,beid, em Gra.n,it vel,1- zone,n, d'oeh 4rang as hSher hin~nf, verier friiher seine Gase un,c~ erkaltete .d'~nn zu sehnell, als dab es eine Kontaktwi.rk~ng h~tte a.usiiben kSnnen. W.K. Deutsche Meteorologische Gesellschaft. (Berliner Zweigverein.) In der ,Sitzu~ng am 11. J~nuar ~praoh Ge~. B~ur~ Bindeman~, fiber die Ergebnisse der Verdunstungs- messungen auf und an dem Grimnitzsee. Die P~eu- Bische Lande~anstalt fiir G~v~s~erku~nde hat seh~n 1906 mit Versuchen begonnen, .die Ver~unstung yon g,rSl3eren </Ifenen Wasserfl~chen e.inwand~frei ~a messen, si.e bat insbesondere fiir .den ~rimnitzsee .in ',d,er Ucker- mark yon 1908 his 1913 regelm~Bi~e Beo~achtnn~en anetetten lessen. Ein %rer.dunst~tmgsgefiiB yon g000 qcm W~sseril~che war test vollst~n,5i~ ,in d~s See- wasser ,eingetaucht: der V~assersLanc~ .in ihm wurde a,nn~hernd in tier H~he .des SeespJe~els geh,aI~en, ,und zum Sehutze gegen W~Ilenschla,g ~nd stSren@e We]len- bewegunge a war des Gef~8 yon eiffer floBo~r~i~en, nur 1 bis 2 em hervorragend,en Z.immer~ng ~mgeben. Am U~er ,des Grimnitzsees befand,en Meh zwei' verscMec~en hoch ~eftillte, uagescMitzte Gef~Be von denselben -&b- me~sun~en wie des Se, egef~B a~d eine VVi]ld~ehe Sehale i~ eiaer Hfi~te, ierner zei~weise n,oeh ein eb~nf.alls un- gesehtitztes ~el~g am j,enseitigen Ufer. -- Der ¥or- tragende beschr~nk~e sich auf die Mitteil~g einiger E~gebnisse yon allgemMnerer Bedeutu,ng, gnsbesendere ,auf Beantwo,rtung der Fragen: Is.~ es .,~leiekgt[ltig, an welcher S~elle des Sees gem,essen wird2 K~anen di~ um~t~ndl,iehen Mess~ngen a~f d'em See ,erse~zA~wer- den dureh Messnngen am Ufer? W~lchen EinfluB hat ,die HShe des Was~erstandes unter ,c~em ~ef~ran,de~ Welchen ]~i~fluB hal die Gr~e der Gef~iBe?

Deutsche Meteorologische Gesellschaft

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Heft 10. I 11.3. 1921]

angeft ihrt : C~gentiber dem ge~aI~i,gen Druok, der bei ,d~m angenomm.enen Zusammenschrt~mpfen &er Erd- r inde auf die Gesteiae ,der Rinde ausgetibt w~rde, ,ist ,die durch Versneh best immte Druekfestigl~eit der Ge- steine so geringffig,ig, .dog .diese v~llkemmen zertrtim- m~rt werden w~tr~den, ehe fiberhaupt ~ine @¢birgs- bildtmg s ta t thaben ktlnnte. Aueh die Erk l~rung ~er Gebirgsbildung du,rch isostatiache Vor~g~nge wir~ ab- gelehnt. Zwar sprechen die bekunnt~n Schwerea.noma- lien i~n ,der Erdkrusbe so wie die heute s ichergestellte Kean tn i s ta~s~ch,Mcher 1Tebungen, die Suefl noch ab- 1,ehnte, fiir d,iese Anseh,~n,ung; indes ~ibt es ouch ~e- w.iehtige Ge~e~rf inde. So ,setzt diese T, he~rie @ire Konstanz der Kontinente voraus tin& vermag a~eh g'ro~r~uml~iche IIebungen u,nd Senkan@en iiber weirs Gebiete Mn, die yon ,einer horizonbalen Massenverla~e- rung una,bh~fngig ~ind, n, ieht z~u erk]~ren, ebenso,wenig z. ]3. die Entstehun,~ yon Tiefseegr~ben in Gebi,eten sehwacher Sed, i m e n t ~ i o n weitab ~ n Fe~tl,~ndern.

Der Redner ,stellt den genann&en Hyp,ethesen seine Oszi,lla~iomshypot~hese en~ge~en. DaB O~zillationen senkre~hte Au~- nn,ct Abbewegungen - - in ,tier E,r,d- finale vorkommen, le,hrt sebon d,ie j~ngs~e geologlsehe Gesehiehte z. B. ~ter Ostsee so.it tier DiluviMzeit, es spreeken doff Jr .all~emein-~eologisehe ]3eo,bachtungen tiber. Fa~ioswechseI, Diskordan.zen und dergl. Als Ur- sael~en dieser t t e b u ~ e n un~ Senk~ntgen kommen Ver- g~nge endo~ener Natur in ]3ef,racht, w ie sie ~ie Moellersehe Theor~.e 4drstell t . Danaeh erfelgr~ die W~rmeab~abe vom W~raneherd .c~es Er, d innern an des Weltall dutch verschiedene Stellen der Erdrind~e in versehiedenem Mage, ~nts~preeh~nd tier w.echselnden Beschaffenheit und Str t rktur der f esben Rinde. ~rer- schiedenheit des Sfoffes nnd . ~ m i t Versch,iedenheit tier D, ieh.te bedingen 'ouch Versehiedenhei~en in den thermi.schen Verh~Itn,issen tier einzelnen ,,~S~tul.e~ ' ' der Rinde und nm~ek.ehrt. Selehe UnterscMede m~is:seu s ich in einer wechselweise erfo~genden ~ebung nnd .Senkung der verscMedenen ,,S~uIen" ausprggen. ]3el tier plastisch~n Na tu r ,d~ Er, d;in, nern is t der Z~sam- rr~enh, ang solcher t tebungen un5 Senkungen z. B. mit .den Pols.ch.wanl~angen geg~eben, die d~anaeh ~hre Ur. saehe in 5Io~ssenverImgerangen im Erd inne rn haben. Gerade den umgekehr ten Weg gehen die vein Redner ti'brl.gen~ abgelehn~en Erkl~run~svc~rsuehe, d, ie kes- mische Ursachen f i i r die Polschw,ankun@e,n un& damit ffir die Mass enverla~,erungen ~in ,der Er,de sowie ftir Hebungen trod Senkungen veran twor theh ma.chen. So sollen Sttlrungen des ma~gneti,schen Feld'es 4er Erde du tch Einfltisse der Sonne Polsct~wan~u.ngen im Ge- $e]~ge habe, n.

]3el ger ingerer Her~u~b~ebun,g einer selchen ,,S~uie" k a n n lec~igheh .elne gleichmEl3ige .Sehr~gstellung tier Schichden die ~ot@,e sein. ]3ei stKrkerer EmporwStbu~g k~n.n ein Abglei ten der Sehieh~en yon dem geho,benen Tell err, Given, ~ s zur ]3il.d*u,n~ yen FMtengebirg~n fiihrt. Aus ,die~er Vorstel lnng ,erklE~en sich eine Re ihe van ]3eebachtnngen, d,i.e nach .den- ~t~e,ren Their.ion sehwer verst~ndlich blieben. So einmM die ]3ogenform vieler Faltengebir,ge; yon einem rfickenartigen, ge- habenen Rindentei l m i i s ~ 5ie ,Sehichten bogenf~rmig abglei~en. Ferner erMErt Mch ~die E.inseitigkei& im ]3au vieler Fa;lten~ebi~e, ~,e namentl ieh die Kentr,~k- t ienstheorie sehwer z u erkl~ren vermag, sehr l.eieht d~ureh einseitiges Abru~sehen, ebenso wie a~ch der sel- tenere Fail des symmet.rischen ]3aues ohne weiberes verst~ndlich w,ird. Es ,erkl'~r£ s~ieh ferner die ]3eo~o- aehtu~ng, da~ im An~ehlu~ an ,die .F,altun~g mi t V~rliebe im Rtieken der Faltua~sbt}gen vul~anische Gesteine

D e u t s c h e Meteoro logisehe Gese l l schaf t 173

empor&ed~rungen Mn, d;, da dort durch Zerrung ge5ffne~e Spalten dem M~gma den Weg wiesen. Auch @ie Sehwereanomallen (z. B. in der Lemb~rdei -~, in den A1pen - - ) l inden nunmehr .durch @en Stoffverlust in dem gehobenen Tell ihre Erkl~r,u.ng, w~hrend die sin- kende SeholIe i.nfolge d~er Sedimentation schwerer wird.

]3ei den ScheMengebiegen erio~gen geringere Schief- stellung und Zus~mmensehub, wei} .die I tebung bzw. Senkung geringf(i$i,ger i~4. Aber xuch .hier finder eine Dehnung in den h~iheren Teflon, eine St~uung in den tieter~n start .

Darch d.if.ferentielle ]~ebun,~ und ~Senk~ng en~sf~n- den d, ie Tief, seegraben un4 z. ]3. ~d~ie pfropfenart~ige Hera,ushebtmg ,des Itarzes, 4or IbbenMirener Berg- l~l~te u. a. ]3el . ~ r ErSr te rung des Harzes ~ s Bei- spiel wird insbesondere joker seitlieh w i.rl~ende Druck gel eu~n~ und die En~s~eh~ag des Harzes du,rch tal~ko- li thisehe .&aftre~'btmg angenommen.

Als ~weiber t~edner sprach Herr E. Zimmermanu I fiber: Die S¢~ieke un¢I G~nge yon P o r p h y r im Walden- burge r und Boberkatzbaehgebirge Niedersehlesiens. Porphyr kommt ~agerarbig und in Form yon St~cken vor. N~amenflich ,die ~,tzteren Mn4 yon In?0ere~e wegen d~er A r t ,ihres Aufbre~ens. Fr/ lher war man tier lV~ei- hung, .da~ s,ich ,die st oekfSrm.igen P~rphyre ~uf 4[e Erdoberfl~che 'ergo~en h~t~en. Ein, e g e n ~ e r e Unte r suchung der 'Lag~erun~sverh~ltnisse der Begleitgesteine zelg~ abet, da~ die Porphyre sieh Ehn~ieh w i,e die Gro~- ni te s¢ockartig ~unter ,tier 0berfl'~ehe lihren l~anm seh~ffen. Der UaterscMec~ gegeniiber dem Grar~i,t be- s teh t vor al~lem in .der Abwesenkeit einer Kc~t~kt- zone. Das Empordr in~en ,~es ]?orp,hyrmagrn~s hat sieh wohl ,in ~.hn,l, ieher Wei,se wie ,beid, em Gra.n,it vel,1- zone,n, d'oeh 4rang as hSher hin~nf, verier friiher seine Gase un,c~ erkaltete .d'~nn zu sehnell, als dab es eine Kontaktwi.rk~ng h~tte a.usiiben kSnnen. W . K .

Deutsche Meteorologische Gesellschaft. ( B e r l i n e r Z w e i g v e r e i n . )

In der ,Sitzu~ng am 11. J~nuar ~praoh Ge~. B~ur~ Bindeman~, fiber die Ergebnisse der Verdunstungs- messungen auf und an dem Grimnitzsee. Die P~eu- Bische Lande~anstalt fiir G~v~s~erku~nde hat seh~n 1906 mit Versuchen begonnen, .die Ver~unstung yon g,rSl3eren </Ifenen Wasserfl~chen e.inwand~frei ~a messen, si.e ba t insbesondere fiir .den ~r imni tzsee .in ',d,er Ucker- mark yon 1908 his 1913 regelm~Bi~e Beo~achtnn~en anetetten lessen. E in %rer.dunst~tmgsgefiiB yon g000 qcm W~sseril~che war tes t vollst~n,5i~ ,in d~s See- wasser ,eingetaucht: der V~assersLanc~ .in ihm wurde a,nn~hernd in tier H~he .des SeespJe~els geh, aI~en, ,und zum Sehutze gegen W~Ilenschla,g ~nd stSren@e We]len- bewegunge a war des Gef~8 yon eiffer floBo~r~i~en, nu r 1 bis 2 em hervorragend,en Z.immer~ng ~mgeben. Am U~er ,des Grimnitzsees befand,en Meh zwei' verscMec~en hoch ~eftillte, uagescMitzte Gef~Be von denselben -&b- me~sun~en wie des Se, egef~B a~d eine VVi]ld~ehe Sehale i~ eiaer Hfi~te, ierner zei~weise n,oeh ein eb~nf.alls un- gesehtitztes ~el~g am j,enseitigen Ufer. - - Der ¥or - t ragende beschr~nk~e sich auf die M i t t e i l ~ g einiger E~gebnisse yon allgemMnerer Bedeutu,ng, gnsbesendere ,auf Beantwo,rtung der Fragen : Is.~ es .,~leiekgt[ltig, an welcher S~elle des Sees gem,essen wird2 K~anen di~ um~t~ndl,iehen Mess~ngen a~f d'em See ,erse~zA~ wer- den dureh Messnngen am Ufer? W~lchen EinfluB hat ,die HShe des Was~erstandes unter ,c~em ~ef~ran,de~ Welchen ]~i~fluB hal die G r ~ e der Gef~iBe?

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Zw.isehen der Ver~unstung von fr.el ~ aufgestellten Gef~l]en and vo~m freien .See b esbeht bei baw.egter Luft ein w esentlieher Uatersohie4: w~hren& bei~ ere~eren die &t~reh Verdu~stung feuehter ~g~wo~r.dene Luft ~or~- w~thrend (~urch troekenere erse~zt wird, wi,rd zu einer best immten StelI,e des ,Sees Luft zu~eftihrt, wolehe tiber dera See schon Wasser&ampf audg~enommen hat. Je l~nger &er fiber dem Wass'er zt~rfiekgel%~e Weg i~t, d, esto feuehfer fat die Lu.ft, a~so i,s~ die Ver.dnn.s.tung ~t~f der Luvsai~e des Sees s ta rker als auf &er Leaseite. Da, raus folg% ferner, da~ 4ie V.er,du~st~ngshShe um so geringer i~fi, je grSfler der See ,ist. A~eh bei den Ge- fN~en n immt die, Verdunst, ung m4,~ ,der GrgBe ab, H.ier i s t ~ber noeh, da die Gef~.Be nivht his zu'm Run.de ~e- ffi.llt geh~lten wer.den kt~nnen, .die Wirku~N .des iiber- ~ehen&en Cvefi~l~rand~ von,Bedeut tmg. Da da, s Ver- 'hNtnJs tier R~n.d~hShe za der OberfI~zl~e mli£ .der Gef~l]grSl]e abnimmt, ~ t r i t t die R~n&w.irkung bei~ gr5geren Gefggen .zurtiek, .,~hr.e~@ die Oberfi~ehen- ~irkung :z~ln.i,mmt.

Die IVIes~un~en bes~tig~e,n diese all~emeinen Er- w , ~ u ~ o n , jedoeh Mad .die bei ver~.eh~iede.nen Wind- rJoh,~uz~gen gefundenen Verdu, nstu,n~gsun~ersehiodo auf dem ,See so gering, ,da.II sie bei Mittelb$'l.d;tmge~ ver~ach- IgssigL wer.den kannten. A'uch hins.ichtlieh der ?3ber- t r agung yon .Be~baehttm.~en. an Lan,&~e.f~tBen anf den See er, ga~en Mob .'bei verseMedenen Wi,ndnicbtungen und Windst~icken nur so kleine Untersehdedo .i,n dem Ver~u,nstu~ngsverh~ltnis, da~ eie b.ei Mi.ttel~bildungen auSer Bet.raeM bleiben kt~nnen..

,B~i der ~,bertr~,gu~g yon La~dbeabaeh~u'ngea auf d~en See splel.an anBer dem W.inff beso~ders die ver- scMedene Wasserw~rme in den Gef~il]en nnd im See tin'4 .die I~uftfeueht,igkeit eine Ro.I~e. A.us ,den Grlmni~z- beobaehtun,gen ha t I~err Bindemann ~elgende Gleichung f, fir ,die Ver.dunstu~ngs'hShe v (mm im T~g) abgeleitet:

"0 z ~; @t .___=@_ l+t-q-a u

flier ,bad;~uton: t ~Jo Wassort.emper.atxtr, u ,~a~ S~t*i- ~ungs4eH~i.t am Ufer un~g k, a, a feste, far jedes Gefal~ b,es,on~re Beiwerf~e. k (,sehwanke~4 zwi.s.ehen 1,23 ~nd 1,60) h a n g t wesent;li~eh yon A/nfst~l- lung ~nld ~Fii~lungshSbe .ab, a war fiir alle drei Ge}gl]e gleic.h ( l g a = 0,6119), a b e~rt~ ,filr die :bmu~d- .~ef~13e 0,t72 und fiir des Seesef-Xfl 0,342.

~dber den E.infiug .&~r H~he tier Fifi.lung a.uf die Ver.d~nst,t~g er@ab ,sieh fiir @ie Landgef~Be 4i,e Be-

ziehung v ~ v 0 ~5~O+~-h] , wenn lv ,die En t fe rnung

v.arn oberon Gef.~gran& un4 vo die Verduns tung bei vol~s%~n.dig .gefttH0em G~f~8 bedeu4~n. Dage,~en ~war die Verdnns%un,g im S.eeg~f~8 n~aeh entspr,eehender Kor~ektur ffir Temperatur und FeuohN,gkeit unab- h~ngig yon ~er HShe der Fiill.un~g. Verst~n, dii~h w,ir4 .cMeses Ertgeb~i.s, 'wenn man bedenkL, d ~ .die Luitfeuvh- ~igkeit fiber dem' Waseerspiegel ,d~es ~ee~ef~iBes bei tier verh~ltnism~l~ig k M n e n And~rung seiner Hdhe (etwa 20 ram) framer' d.ieselbe wie fiber .dem fr,eien Seewas.ser is t. ])as Wasser ~n d~e~m Gef~I~ i~t desh~Ib al~ ei.n Teill .des Seewassers an~usehen, w,eshalb aueh inner- h alb der prakti,seh mSgliehen Grenzen die Grdfle des SeegefSflee ohne E.i~flufi ~uf &ie Verd~tnstungshShe is~.

Ander~ 1,i,e.~en d,ie Verh~ltnisse beztiglieh (tee Ein- flus'sa~ der GrtiBe .der Landgef~l]e au~f die ~r,erdtu,nstung'. Aus ,bes~nd~ren Vers~uchen am Ufer des ~rSmn,itzsees (mit drei Gef~Ben yen 4000, 2000 ~md 1000 qcm 0~ber - fl~ehe) er.gab sieh,, dab ,die Yerdut~stun~ roan grSgten Gef~l~e stets kle~'ner war Ms dale veto mit$1eren, und

Mi t te i lungen aus v e r s c h i e d e n e n Gebie tea . f Die Natur- [wissensehaften

zwar nahm der Un te r~h iod n~i,t waohsender GrN]e dor V.er.dunstung stet i~ za. V~m kleims~en Gef~g is~ ~ie dage~en boi kleineren Verd.unstun.gshShen etwas grSBer als veto .m,ittleren, mi t zunehmender Yerdunstung~- hShe w.ird tier Untersehied ~e,ringer ,und kehr t eehliet~- lich .se.in Vo~zeichen urn. ]~ier zeig~ s,ich dentl ieh der Gege~s.atz zwdsehen dem Ei:nflug d,er GrSl3e 4er Ober- flgcho und tier W i r k u ~ ,des Rande~ der Gef~e .

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M i t t e i l u n g e n aus v e r s c h i e d e n e n Gebie ten .

Die B a u m w o l l k u l t u r in S i idamer ika . (Me. Cut- the on, Me. Bric~e, Cotton Growing in ~outt~ America; The Geogr~pkicM Review, New York, Jomuar 1920.) Des Yerlangen nach B efniedigung des waeh~enden Weltbedarfs a~ Batm~,wolle und nach Unabh~ngigkei t yon .d~u wenigen ~{onopoN~ndern, tier Union, In&ien un~ Agypten, ]~a~t die Amfmerks~mkeiL ~n jting~s~er Z eft s t a r k a~f .die E,r~zeugungsmSg~ichkei~ea in S~id- amerika gelenkt, we bisher nu r zwei~ L~nder, Bra- MEen und Peru., in geringem MaSe den Weltraa.rkt beschicken. ~ In beiden war &~e Benntzung des in vielen Ar t en t~beraI~ under den Tropen verbrei teten ~ew~ich~es sehon vor &er Ankunf t &er Europger b e- kann~, .in Bra.~i~ien des wi$~waehsonden, ~n Pe ru des angebau~en. Im Ietzten i~t .die Baurawolle, wie in &gypten, ein Erzeugni,s &er oasenart igen T~ler &er Kiiste~wiis~e. Es entsta.m.m~ zwei eiaheimisehen, in den wgr.meren Tg]orn-~m besten ~edeihenden, zwanzig Jahr.o a l t werdenden, mi t 4 his 5 J a h r e n die grSBfien Er t r~ge abgobeaden Arten. Ih re Besehaffenhelt vceqhselt yon Tat zu Tel j.e nach &on Benetzunffs- bedi~gungen. Besonder.~ gesch~itzt is t die unter ge- legentlichem Rogea ~i'm ~qua~or~aten Saume der-Kt is te ~e,wachsene ,Regenbau~mwo,lle" im Ge~ensatz ~,u tier nu r ~nter Berieselung gedeihenden &er iibrigen Ti~l'er. Hier bodingt dde j~a naeh der GrSBe d~s Ei.nzu~ms- geb,ietes wechselndo Wa~s,erftih~rung der bald ,,ab- komraon.den", ba~& versiekernden Fltisse neben ,@er Durchl~ssig~eit des. Boden~ un@ dem Grund~wasser- s£~£~&e die L~ge der Pf lanzungen ,in den haheren ocher t ieferen Abschni t ten der T~,Ier - - w~s g~ins.tig fiir die _~b~uhr is t - - und die Zoit und Zah~ &or Ern ten . Oft wi*rd zwei,faeh georn~etl. Die sehr wohl mSgl,iohe Ste~gerung ,der .ha.u.pb,s~'chtick nach &er Union u~d nach England ausgefiihrten Er t~r~e is t yon tier Bess e r ~ g ,der Arbei teG und Verkehrsverh~tltMsse ab- h~ngi~. V.or &er Hand hemmen sio des dor Leib- eig~nsohaft ~hnticlle, aus tier Zeit der N~g, er- ~ud Chineseneinfuhr st~mmende, unpro&ukti~e ,,Peonen- ~ystem" .tier GroBgfundbesitzer ~ n l die rtiekst'gr~dige Ver.frachtung durch Tr~ger, Esel und ' ~fat~tLier.e.

Bra~silien, das his zum En&e des 18. J ah rhunder t s eln ]!t:a~p~r~zeu,g~gagebie~ ~es W ~ l L ~ r k t e s w.~r, verlor aaeh E.r~i'nc~u, ng cte~ EntkermmNsma,sehine in Nord~m,e- ril~a (1793) ~ein.en Vorr,ang, g0ess,e~ es sieh'.jo&oeh ~ wNh- rend des Sezes~ionskrie~es noah einm~l, £iir ku.rze Zei, t erfreuen durf~e. Die A~baamdg,Iichkeit e r s t reck t Meh bier .ini Gogens.M~e zu Peru ~as~ a.uf @as ganze ge- v~a.l~ige Land. Die gfin~tig~en Bed, in~ung, en bietet .d~ttS h~b,fireekene Seven.hen- un.~ Stoppengel~nde des Nord.o~te~s, c~as ,aber bi,sweilen ,d~reh katastrop~a.en- ar t ige Dfirren heimgesucht wir6 ~CearA). D~e Kulti- vierung tier versohiedenen einl~eim~schen u~d, ein- gefiil~rten ArLen is* rtiekst~ndig. Man ern te t ut~f ma~gelh~ft umgebroehener Brandflgehe durchweg nur