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Deutschland-Nederland Das Magazin zum INTERREG-Programm Infektionen mit multiresistenten Erregern, wie MRSA, kommen in deutschen Kliniken immer wie- der vor. Bei Menschen mit einem schwachen Immunsystem oder frisch Operierten kann eine solche Infektion zu schweren Entzündungen oder Organschädigungen führen - im schlimmsten Fall sogar zum Tod. Beste Gegenmittel sind geeignete Hygienemaßnahmen, Reduzierung des Einsatzes von Antibiotika und Aufklärung von Personal und Bevöl- kerung. Diesen Zielen hat sich das majeure INTERREG-Projekt „EurSa- fety Health-net“ verschrieben. Seit mehreren Jahren kämpfen deutsche und niederländische Partner gegen multiresistente Erreger. Mit zuneh- mendem Erfolg. Im Rahmen des Projektes präsentier- te das Gesundheitsamt des Rhein- Kreises Neuss jüngst eine „MRSApp“ für Smartphones. Diese App soll Ärzten, medizinischem Personal, Rettungsdiensten, aber auch Patien- ten und Angehörigen unkompliziert und schnell wertvolle Informationen zum Umgang mit MRSA liefern und so ein Bewusstsein für diese Erreger schaffen. Infos für verschiedene Nutzer Die „MRSApp“ ist übersichtlich aufgebaut und einfach zu bedienen. Die Infos wurden für verschiedene Nutzergruppen - etwa Pfleger, Ret- tungsdienst, Patienten - aufbereitet. Klickt der Nutzer beispielsweise auf „Ärzte“, so bekommt er arztspezifi- sche Informationen zu MRSA: Was genau dies für Erreger sind, worauf man beim Umgang mit MRSA- Patienten achten muss und welche Patienten besonders gefährdet sind. Von dort können weitere Themen an- geklickt werden, wie „Standardhygi- ene“, „Ablauf eines Krankentranspor- tes“, „Abstrichverfahren“ oder „MRSA in Senioren- und Pflegeheimen“. Unter dem Menüpunkt Standardhy- giene gibt es zum Beispiel Infos zum Thema Schutzkleidung und es wird ein Video zur Händedesinfektion ge- zeigt. Auch gibt es viele Schaubilder, etwa zum Thema Nasenabstrich oder Krankentransport. Unter den Menüpunkten „Patienten“ und „Angehörige“ wird über Über- tragung und Umgang mit Trägern von MRSA aufgeklärt. Außerdem gibt es Informationen zur Isolierung von MRSA-Patienten. Um die Themen besser zu veranschaulichen sind hier einige Videos hinterlegt. Kostenloser Download Zudem findet der Nutzer weiterfüh- rende Links, etwa zum Robert-Koch- Institut oder zum MRSA-net, eine Initiative, deren Ziel die Prävention und Bekämpfung von MRSA ist. Die „MRSApp“ kann kostenlos im Android Store heruntergeladen werden. Momentan ist die App nur in deutscher Sprache erhältlich. Per App über MRSA informieren In dieser Ausgabe Seite 1 Informationen über MRSA per Smartphone Seite 2 NRW-Gesundheitspreis an EurSafety Health-net Seite 3 Begleitausschuss besucht innovatives Unternehmen Liebe Leser, das Ende der laufenden Förderpe- riode naht. Dieses Jahr ist offiziell Schluss (bis 2015 können aller- dings noch Projekte umgesetzt werden). Die neue Förderphase 2014 - 2020 steht in den Startlöchern. Im deutsch-niederländischen INTERREG-Programm richtet man das Augenmerk auf den Abbau von bürokratischen Hürden für Projektträger. Dafür gab‘s jetzt auch prominente Unterstützung von politischer Seite: Garrelt Duin, NRW- Wirtschaftsminister, sprach sich beim Jahresabschlussempfang der Euregio Rhein-Waal klar und deutlich für Vereinfachungen in der Förderlandschaft aus. Weniger Kontrolle, mehr inhaltliche Beglei- tung. So seine Botschaft. Die Redaktion www.deutschland-nederland.eu Januar 2013 | 13 I I Ärzte und andere Zielgruppen können sich künftig bequem per Smartphone über den Umgang mit MRSA informieren. (Foto: © istockphoto.com / GPoint Studio) Stichwort INTERREG Die INTERREG-Welt ist voll mit Fachbegriffen. An dieser Stelle wollen wir in jeder Ausgabe des Magazins je einen wichti- gen INTERREG-Begriff kurz erläutern. Das Gemeinsame INTERREG- Sekretariat (GIS) ist die zentrale Koordinationsstelle bei der Durchführung des INTERREG-Programms. Es un- terstützt das Ministerium für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk des Landes Nordrhein-Westfalen bei der Verwaltung des Programms. Zu den Aufgaben des GIS gehören zum Beispiel PR und Öffentlichkeits- arbeit, Monitoring, Vorbereitung der Durchführungsberichte und Organisation von Sitzungen und Veranstaltungen. Auch spielt das GIS bei der Initiierung und Begleitung der „majeuren“ Projekte eine wich- tige Rolle. Die meisten Aufgaben werden in Zusammenarbeit mit den regionalen Programmmanagements ausgeführt. Das Gemeinsame INTER- REG-Sekretariat ist bei der Euregio Rhein-Waal in Kleve angesiedelt, inmitten des Pro- grammgebietes und direkt an der Grenze. Dadurch ist es für INTERREG-Partner, Medien oder sonstige Interessierte optimal erreichbar, wenn Sie Fragen zum Programm, zu den Regelungen oder zu den Strukturen haben. Gemeinsames INTERREG-Sekretariat Stichwort INTERREG In der nächsten Ausgabe: Majeure Projekte Name: EurSafety Health-net Lead Partner: UMCG Groningen Gesamtkosten: 8.107.550 € EU-Mittel: 4.053.780 € Das Projekt

Deutschland-Nederland | Januar 2013

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In der neuesten Ausgabe des Magazins finden sich Informationen und Hintergründe zu laufenden grenzüberschreitenden Projekten im INTERREG IV A-Programm Deutschland-Nederland. Außerdem enthält die Publikation Informationen über technische und aktuelle Entwicklungen im Förderprogramm.

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Page 1: Deutschland-Nederland | Januar 2013

Deutschland-NederlandDas Magazin zum INTERREG-Programm

Infektionen mit multiresistenten Erregern, wie MRSA, kommen in deutschen Kliniken immer wie-der vor. Bei Menschen mit einem schwachen Immunsystem oder frisch Operierten kann eine solche Infektion zu schweren Entzündungen oder Organschädigungen führen - im schlimmsten Fall sogar zum Tod. Beste Gegenmittel sind geeignete Hygienemaßnahmen, Reduzierung des Einsatzes von Antibiotika und Aufklärung von Personal und Bevöl-kerung. Diesen Zielen hat sich das majeure INTERREG-Projekt „EurSa-fety Health-net“ verschrieben. Seit mehreren Jahren kämpfen deutsche und niederländische Partner gegen multiresistente Erreger. Mit zuneh-mendem Erfolg. Im Rahmen des Projektes präsentier-te das Gesundheitsamt des Rhein-Kreises Neuss jüngst eine „MRSApp“ für Smartphones. Diese App soll Ärzten, medizinischem Personal, Rettungsdiensten, aber auch Patien-ten und Angehörigen unkompliziert und schnell wertvolle Informationen zum Umgang mit MRSA liefern und so ein Bewusstsein für diese Erreger schaffen.

Infos für verschiedene Nutzer

Die „MRSApp“ ist übersichtlich aufgebaut und einfach zu bedienen. Die Infos wurden für verschiedene Nutzergruppen - etwa Pfleger, Ret-tungsdienst, Patienten - aufbereitet.

Klickt der Nutzer beispielsweise auf „Ärzte“, so bekommt er arztspezifi-sche Informationen zu MRSA: Was genau dies für Erreger sind, worauf man beim Umgang mit MRSA-Patienten achten muss und welche Patienten besonders gefährdet sind. Von dort können weitere Themen an-geklickt werden, wie „Standardhygi-ene“, „Ablauf eines Krankentranspor-tes“, „Abstrichverfahren“ oder „MRSA in Senioren- und Pflegeheimen“. Unter dem Menüpunkt Standardhy-giene gibt es zum Beispiel Infos zum Thema Schutzkleidung und es wird ein Video zur Händedesinfektion ge-zeigt. Auch gibt es viele Schaubilder,

etwa zum Thema Nasenabstrich oder Krankentransport. Unter den Menüpunkten „Patienten“ und „Angehörige“ wird über Über-tragung und Umgang mit Trägern von MRSA aufgeklärt. Außerdem gibt es Informationen zur Isolierung von MRSA-Patienten. Um die Themen besser zu veranschaulichen sind hier einige Videos hinterlegt.

Kostenloser Download

Zudem findet der Nutzer weiterfüh-rende Links, etwa zum Robert-Koch-Institut oder zum MRSA-net, eine Initiative, deren Ziel die Prävention und Bekämpfung von MRSA ist. Die „MRSApp“ kann kostenlos im Android Store heruntergeladen werden. Momentan ist die App nur in deutscher Sprache erhältlich.

Per App über MRSA informierenIn dieser AusgabeSeite 1

Informationen über MRSA per Smartphone

Seite 2

NRW-Gesundheitspreis an EurSafety Health-net

Seite 3

Begleitausschuss besucht innovatives Unternehmen

Liebe Leser,das Ende der laufenden Förderpe-riode naht. Dieses Jahr ist offiziell Schluss (bis 2015 können aller-dings noch Projekte umgesetzt werden).Die neue Förderphase 2014 - 2020 steht in den Startlöchern. Im deutsch-niederländischen INTERREG-Programm richtet man das Augenmerk auf den Abbau von bürokratischen Hürden für Projektträger. Dafür gab‘s jetzt auch prominente Unterstützung von politischer Seite: Garrelt Duin, NRW-Wirtschaftsminister, sprach sich beim Jahresabschlussempfang der Euregio Rhein-Waal klar und deutlich für Vereinfachungen in der Förderlandschaft aus. Weniger Kontrolle, mehr inhaltliche Beglei-tung. So seine Botschaft. Die Redaktion

w w w. d e u t s c h l a n d - n e d e r l a n d. e u Januar 2013 | 13

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Ärzte und andere Zielgruppen können sich künftig bequem per Smartphone über den Umgang mit MRSA informieren. (Foto: © istockphoto.com / GPoint Studio)

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Die INTERREG-Welt ist voll mit Fachbegriffen. An dieser Stelle wollen wir in jeder Ausgabe des Magazins je einen wichti-gen INTERREG-Begriff kurz erläutern. Das Gemeinsame INTERREG-Sekretariat (GIS) ist die zentrale Koordinationsstelle bei der Durchführung des INTERREG-Programms. Es un-terstützt das Ministerium für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk

des Landes Nordrhein-Westfalen bei der Verwaltung des Programms. Zu den Aufgaben des GIS gehören zum Beispiel PR und Öffentlichkeits-arbeit, Monitoring, Vorbereitung der Durchführungsberichte und Organisation von Sitzungen und Veranstaltungen. Auch spielt das GIS bei der Initiierung und Begleitung der „majeuren“ Projekte eine wich-tige Rolle. Die meisten Aufgaben werden in Zusammenarbeit mit den regionalen Programmmanagements ausgeführt. Das Gemeinsame INTER-

REG-Sekretariat ist bei der Euregio Rhein-Waal in Kleve angesiedelt, inmitten des Pro-grammgebietes und direkt an der Grenze. Dadurch ist es für INTERREG-Partner, Medien oder sonstige Interessierte optimal erreichbar, wenn Sie Fragen zum Programm, zu den Regelungen oder zu den Strukturen haben.

Gemeinsames INTERREG-Sekretariat

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In der nächsten Ausgabe:Majeure Projekte

Name: EurSafety Health-net

Lead Partner: UMCG Groningen

Gesamtkosten: 8.107.550 €

EU-Mittel:4.053.780 €

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NRW-Umweltminister interessiert an „Gezonde kas“

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Name: Groen Gas

Lead Partner: Provincie Drenthe

Gesamtkosten: 9.891.473 €

EU-Mittel:4.283.192 €

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INTERREG-Projekt erhält NRW-Gesundheitspreis

Das INTERREG- Projekt ‚EurSafety Health-Net‘ erhielt am 5. Dezember in Düsseldorf den Gesundheitspreis des Landes Nordrhein- Westfalen aus den Händen von Gesundheitsminis-terin Barbara Steffens. Das Projekt belegte bei der Preisverleihung den ersten Platz.Mit dem Gesundheitspreis 2012 zeichnet das Land NRW herausra-gende und innovative Ideen zur Vorbeugung von Infektionen mit multiresistenten Erregern aus. ‚EurSafety Health-Net‘ sorgt im gesamten deutsch-niederländischen

Grenzgebiet für eine einheitliche Strategie zur Bekämpfung von Antibiotika-resistenten Keimen wie MRSA (Methicillin-resistente Staphylococcus aureus). So wurde zum Beispiel ein Qualitätsverbund mit grenzüberschreitend vergleich-baren Hygienestandards errichtet. Patienten können an einem Siegel erkennen, ob ein Krankenhaus oder Pflegeheim die im Verbund gelten-den Qualitätsziele erfüllt. „Hygiene ist eine elementare Vor-aussetzung für jede medizinische Versorgung“, betonte Ministerin

Steffens. „Doch manchmal geht auch im Krankenhausalltag die Einhaltung einfachster Hygieneregeln unter. Die ausgezeichneten Projekten zeigen, wie die Vorbeugung vor Infektionen verbessert und die Ausbreitung von multiresistenten Erregern verhindert werden kann“, so Steffens abschlie-ßend.

Den ersten Preis für das deutsch-niederländische INTERREG-Projekt „EurSafety Health-net“ überreichte NRW-Gesundheitsministein Steffens stellvertretend an Prof. Dr. Alexander Friedrich vom Lead Partner UMCG Groningen.(Foto: MGEPA NRW/ LZG NRW)

Johannes Remmel, Minister für Kli-maschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen, be-suchte im vergangenen Herbst den

niederländischen Pavillon „My Green World“ auf der Floriade in Venlo. Dort präsentierte sich auch das majeure INTERREG-Projekt „Gezonde kas“ (dt.: Gesundes Gewächshaus). Carolien

Zijlstra, Projektleiterin beim Dienst Landbouwkundig Onderzoek (DLO), informierte den Minister über das intelligente Pflanzen-schutzsystem, das im Rahmen des deutsch-niederländischen Projek-tes entwickelt wird. Der Minister interessierte sich besonders für die Animation des „Gezonde Kas–Sys-tems“ und die Kameraanwendung, die Stress in Pflanzen misst.In dem Projekt werden 21 ein-zelne Technologieprodukte in einem Robotiksystem unter dem Namen „Gesundes Gewächshaus“ zusammengeführt. Mit Hilfe der hochentwickelten Gerätschaften für den Gewächshausanbau soll das System so Pflanzenkrankheiten selbstständig lokalisieren, diagnos-tizieren und die richtigen Gegen-maßnahmen punktgenau einleiten. Durch ein solches System kann der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln im Gewächshausanbau erheblich reduziert werden.

Enormer Impuls für Biogas-ProduktionIn Papenburg fiel im Oktober der Startschuss für das deutsch-nieder-ländische INTERREG-Projekt „Groen Gas – Grünes Gas“. Im Mittelpunkt des Projektes steht das Ziel, „bes-seres, preiswerteres und umwelt-freundlicheres Gas herzustellen und abzusetzen“, wie die Deputierte der Provinz Drenthe, Tanja Klip-Martin, in ihrer Begrüßungsrede erläuterte. Insgesamt arbeiten 63 Partner aus der Grenzregion in 18 Teilprojekten gemeinsam an diesem Vorhaben. Es entsteht ein Netzwerk aus Wirtschaft, Forschung und Behörden. „Wir müssen Alternativen zu bisherigen Brennstoffen finden“, betonte Jelle van den Heide von der Provinz Drenthe. Denn das Erdgas-Vorkommen sei nicht unendlich. In Slochteren (Provinz Groningen), wo sich Europas größte Erdgasbla-se befindet, könne nur noch bis 2050 Erdgas gewonnen werden. Im Projekt „Groen Gas – Grünes Gas“ soll auch erläutert werden, auf welche Art und Weise hochwertiges Biogas erzeugt werden kann. Bisher wurde häufig Mais zur Gewinnung genutzt. Viele Experten halten das aber nicht für effizient.

Vorhandenes Wissen nutzen

Auch die Politik droht mit Ein-schränkungen bei der Gewinnung des Biogases, wie Harm Grobrügge vom Europäischen Biogasverband erläuterte. „Deshalb stehen für uns auch die Fragen im Blickpunkt, wie wir Grünes Gas noch besser aus Alternativen wie Essensresten, Schlachtabfällen oder Mist gewinnen können“, so Jelle van den Heide. Nicht nur für ihn steht fest, dass das nur grenzübergreifend möglich ist: „Das Wissen ist in der Region vorhan-den. Nur der Austausch muss noch besser werden. Und das werden wir in diesem Projekt erreichen.“ Die Bio-gastechnologie werde durch dieses Projekt „einen enormen Impuls erfah-ren“, sagte auch Johan Wempe von der Saxion Hogeschool in Enschede.

Weitere Informationen zu den Preisträgern und dem Gesund-heitspreis im Internet unter www.gesundheitspreis.nrw.de.

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INTERREG-Kalender

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I m p r e s s u mHerausgeberGemeinsames INTERREG-Sekretariat c/o Euregio Rhein-WaalEmmericher Str. 24 | 47533 [email protected] +49 (0)2821 7930 37

RedaktionChristoph Bönig, Karin Eden, Mario Rauch, Armin Möller, Martijn Spaargaren, Tim Terhorst, Sjoerd Zoete

EntwurfGemeinsames INTERREG-Sekretariat, Kleve

Dieses Magazin ist nur digital erhältlich.

Unterstützt durch:

Im Anschluss an die Sitzung des INTERREG-Begleitausschusses besuchten die Mitglieder am 23. No-vember die Firma „TG hyLIFT“ in Gro-nau. Das Unternehmen entwickelt mit Hilfe der INTERREG-Förderung eine ferngesteuerten Reinigungsma-schine für Glasdächern.Sichtlich beeindruckt zeigten sich die Mitglieder des Begleitausschus-ses bei ihrem Vor-Ort-Besuch in dem 2011 gegründeten Unterneh-men. Die Geschäftsführer Andreas Grochowiak und Alfons Thihatmer führten die Gäste durch die Räum-lichkeiten und gewährten einen Blick in ihre „Bastelbude“, in der das Unternehmen derzeit am „hyCLEA-NER“ tüftelt. Die halbautomatische Reinigungsmaschiene soll zukünftig die Reinigung von großen Glasdä-chern zum Beispiel von Bahnhöfen oder großen Einkaufszentren erheb-lich vereinfachen.

Maschine produziert Strom selbst Dafür versucht das Unternehmen in Zusammenarbeit mit niederländi-schen Partnern den „hyCLEANER“ mit einigen Innovationen auszustatten. So soll der benötigte Strom von der Maschine selbst erzeugt werden. Dies funktioniert mittels Wasserdruck über eine kleine Turbine und einen damit gekoppelten Generator. Für diese Prinzip hat das Unternehmen mittlerweile ein Patent erhalten.Außerdem soll der „hyCLEANER“ aus fünf Komponenten bestehen. „Diese werden so leicht sein, dass sie von nur einer Person transportiert und am Einsatzort zusammengesetzt werden können“, erläuterte Alfons Thihatmer. Auf dem Dach kann die Maschine dann auch von dieser Person alleine per Fernbedienung

31.01.2013Verleihung der RegioStars 2013Mehr Infos: http://ec.europa.eu/regional_policy/index_de.cfm

05.03.2013Kickoff LNG-Taskforce NordwestMARIKO, LeerMehr Infos: www.maritim-de-nl.eu

07.03.2013Sitzung des Begleitausschusses INTERREG Deutschland-Nederland

gesteuert werden. Die Entwicklung des „hyCLEANER“ wird gefördert aus dem majeuren INTERREG-Projekt „Mechatronik für KMU“. Ziel des Projektes ist es, den Einsatz von Mechatronik in kleinen und mittelständischen Unternehmen in der deutsch-niederländischen Grenzregion auszuweiten, um Pro-duktionsprozesse zu optimieren und neue Produkte zu entwickeln. „Die Fördergelder verschaffen uns die notwendige Zeit, um ein qualita-tiv hochwertiges Produkt hier vor Ort in der Grenzregion zu entwickeln. Dafür sind wir sehr dankbar“, so Andreas Grochowiak.Für die Maschine liegen bereits diverse Anfragen aus dem In- und Ausland vor. Die beiden Geschäfts-führer gehen davon aus, dass ihre Innovation ab dem Frühjahr 2013 die ersten Glasdächer reinigen wird.

Innerhalb der Provinz Gelderland hatte Josan Meijers als neue Deputierte bereits die Nachfolge von Co Verdaas angetreten, der Anfang November als Staatsse-kretär nach Den Haag gewechselt war. Jetzt „beerbt“ die Sozial-demokratin Verdaas auch als Vorsitzende des Begleitausschus-ses. Die Mitglieder wählten sie im Rahmen der letzten Sitzung einstimmig in das Amt. Meijers wohnt in Tiel (NL) und ist seit Anfang November als Deputierte zuständig für die Bereiche Wohnen, Raumplanung, Wasser, Auslandsbeziehungen und Luftfahrt.

Josan Meijers neue Vorsitzende

Mitte Dezember wurde das majeure INTERREG-Projekt „Safe Guard“ mit einer Veranstaltung an der Universität Wageningen offiziell beendet. Ein großes Fachpublikum informierte sich in parallel laufenden Sitzungen über die Ergebnisse aus den einzelnen Projektschwerpunkte Lebensmittelsicherheit, Zoonosen und Tierseuchen.Die praktische Projektarbeit ist damit noch nicht beendet. Für Anfang März ist noch eine großangelegte Tierseu-chenübung in Vorbereitung.

Begleitausschuss besucht innovatives Unternehmen

Die Mitglieder des Begleitausschusses zeigten sich sehr interessiert an der innovativen Reinigungsmaschine aus Gronau-Epe.

Der Begleitausschuss verabschiede-te auf seiner Sitzung mit Ingeborg Puschmann und Frits Wijsma zwei langjährige Mitglieder. Beide haben sich über zehn Jahre um die grenz-überschreitende Zusammenarbeit verdient gemacht. Ingeborg Puschmann war als Referatsleitung im NRW-Wirtschafts-ministerium geleichzeitig Kopf der Verwaltungsbehörde des INTERREG-Programms. Auf Grund von Umstruk-turierungen ist sie zukünftig nicht mehr für die grenzüberschreitende

Puschmann und Wijsma – „Zwei Kapitäne“ verlassen das INTERREG-Schiff

Kurz berichtetOffizieller Abschluss von „Safe Guard“

Zusammenarbeit zuständig. Frits Wijsma prägte für das niederlän-dischen Wirtschaftsministerium die deutsch-niederländische Zusam-menarbeit im INTERREG-Programm. Er geht in den Ruhstand.Sjaak Kamps, Geschäftsführer der Euregio Rhein-Waal, bedauerte den Abschied in seiner kurzen Ansprache: „Die zwei Kapitäne auf dem Schiff, die wichtigsten Repräsentanten der Mitgliedstaaten, verlassen uns jetzt gleichzeitig. Das ist sehr bedauer-lich.“

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INTERREG-Newsaus der Ems Dollart Region

Gesundheitskongress war ein voller Erfolg

Die Kongress-teilnehmer nutzten die Möglichkeit, sich eine Stuhlmassage in der „Massage-Station“ zu gönnen.

Nur gesunde und zufriedene Mit-arbeiter können gute Leistungen erbringen. So lautete der Grundtenor des zweiten deutsch-niederländi-schen Kongresses für betriebliches Gesundheitsmanagement, der im November beim Landkreis in Mep-pen stattfand und im Rahmen des INTERREG-Projektes „Fit for Business“ realisiert wurde. Über 150 Teilnehmer folgten der Einladung des Kreis-sportbundes Emsland, der Hand-werkskammer Osnabrück-Emsland, SportDrenthe und des Landkreises Emsland.Neben Vorträgen erhielten die Teilnehmer unter dem Titel “Best Practice” auch einen Einblick in

aktuelle Gesundheitsmanagement-programme regionaler Firmen. Die Unternehmensvertreter wiesen auf die einschlägige Wirkung auch kleinster Maßnahmen wie z.B. ein gemeinsames „Cheffrühstück“ zum Abbau stressauslösender Kommuni-kationsbarrieren hin und sahen die Gesundheitsförderung als Führungs-aufgabe an.

Gesundheitsförderung ist Chefsache

Der Landrat des Landkreises Ems-land, Reinhard Winter, unterstrich, dass „Gesundheitsförderung eine wichtige Aufgabe der modernen Per-sonalpolitik“ sei. Auch der Fachkräf-

temangel sowie der demographische Wandel zwingen zum Handeln.Der Kongress bot auch die Möglich-keit, gesundheitsfördernde Maßnah-men aktiv kennen zu lernen.

Fitteste Unternehmen ausgezeichnet

Zum Selbsttest luden ein Gesund-heitsbus, zwei Rückencheck-Statio-nen und eine Massage-Station ein, an der sich die Teilnehmer eine Stuhl-massage gönnen konnten. Darüber hinaus wurden Schnuppereinheiten Bürogymnastik und Business Yoga angeboten. An sieben Informations-ständen präsentierten sich zudem regionale Partner betrieblicher

Name: Fit for Business

Lead Partner: Kreissportbund Emsland

Gesamtkosten: 899.836 €

EU-Mittel:449.418 €

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Gesundheitsförderung. Am Ende des Kongresses erfolgte erstmalig die Verleihung einer Auszeichnung zum fittesten Betrieb der Ems-Dollart-Region. Preisträger waren die Firmen Codia Software GmbH aus Meppen und die Utz GmbH aus Schüttdorf. Mit der Vergabe der Urkunde lobte Fit for Business-Projektleiterin Carolin Hartwig das außergewöhnliche Engagement im Bereich der betrieb-lichen Gesundheitsförderung der beiden Firmen.

Noch ist Erdöl der übliche Rohstoff für die Herstellung von Kunst-stoffen. Seit kurzem sucht das INTERREG-Projekt „Agrobiopolyme-re” nach Alternativen. Grenzüber-greifend untersuchen die Partner

aus Wirtschaft und Wissenschaft verschiedene Anwendungsberei-che für Biokunststoffe. Dazu zählen unter anderem kompostierbare Garne für Teppiche, vergängliche Netzstrukturen für den Gartenbau, abbaubare Verpackungen und die Verwendung von Hanffasern für natürliche Kunststoffe, die nicht erdölbasiert hergestellt werden. Die ersten Untersuchungsergeb-nisse liegen jetzt vor und sind vielversprechend.In den nächsten Wochen wird unter Federführung der Wageningen Universität das Hauptaugenmerk gerichtet auf die Vermarktung von

Produkten, die aus Agrobiopolyme-ren hergestellt werden. Untersu-chungen sind der Schwerpunkt in dem Projekt. Erwartet wird, dass insbesondere bezüglich der Vermarktung der oft “teureren” Produkte zusätzlicher Einsatz notwendig ist.

Nachfrage nach Biokunststoffen

Hiermit befasst sich eine For-schungsreihe der Stenden Hogeschool und von 3N: Wie steht es um die Nachfrage in Bezug auf nachhaltige Kunststoffe bei den kleinen und mittleren Betrieben im

Kompostierbare Teppiche – Projekt untersucht BiokunststoffeKunststoffsektor?Die Initiative dafür ging von der Provinz Drenthe aus, bei der das Thema “Biobased Economy” ganz oben auf der Tagesordnung steht. Insbesondere für Zuidoost Drenthe will man die Zusammenarbeit zwischen der chemischen Industrie und dem regionalen Agrarsektor vorantreiben. Auch auf deutscher Seite ist der Markt für grüne Roh-stoffe stark im Kommen.Die Ems Dollart Region bringt als Lead Partner des Projektes ihre Erfahrungen in Sachen grenzüber-greifender Zusammenarbeit und Projektmanagement ein.

Ihr INTERREG-Programm-

management

Ems Dollart RegionPostfach 120226828 Bunde

+31 (0)597 521 818

[email protected]

www.edr.eu

Name: Agrobiopolymere

Lead Partner: Ems Dollart Region

Gesamtkosten: 5.345.400 €

EU-Mittel:2.402.581 €

D a s P r o j e k t

Page 5: Deutschland-Nederland | Januar 2013

INTERREG-Newsaus der EUREGIO

Mut und Ideenreichtum sind die Stärke des Mittelstandes. Doch wenn das eigene Innovationspotenzial an Grenzen stößt, sind frische Impulse von außen gefragt. Die Rosink GmbH + Co. Maschinenfabrik in Nordhorn beschritt bei der Entwicklung einer Teilereinigungsmaschine neue Wege und holte sich Unterstützung bei einem niederländischen Büro für Maschinenbau und Industrie-design. Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit wurde mit Mitteln aus dem deutsch-niederländischen INTERREG-Projekt ‚Mechatronik für KMU’ gefördert. Dank des finanziel-len Zuschusses blieb der finanzielle Aufwand für das Nordhorner Unter-nehmen überschaubar.Die von Rosink hergestellten

Wissenstransfer für bessere Reinigungstechnik

Udo Stentenbach (l.) von der Firma Rosink lobt die hervorragende Unterstützung bei der Entwicklung des Prototyps. V.l.n.r.: Jacques Stevens (Stevens idé partners) Angelika van der Kooi (EUREGIO) und Andrea Frosch-de Weerd (Landkreis Grafschaft Bentheim).(Foto: Kai Steinkühler)

Name: Mechatronik für KMU

Lead Partner: EUREGIO e.V.

Gesamtkosten: 17.960.300 €

EU-Mittel:7.114.400 €

D a s P r o j e k t

Ihr INTERREG-Programm-

management

EUREGIOEnscheder Str. 36248599 Gronau

+49 (0)2562 7020

[email protected]

www.euregio.de

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Reinigungsmaschinen werden in Industrie und Gewerbe zum Säubern von Maschinenteilen, Schüttgut und empfindlichen Gegenständen einge-setzt. Doch Rosink muss sich auf dem Markt gegen zahlreiche Wettbewer-ber behaupten.

Interdisziplinäre Arbeitsweise

Schnell stand fest: Um sich von der Konkurrenz abzuheben, müssen die Herstellungskosten gesenkt und der Energieverbrauch der Anlagen verringert werden, erläutert Ge-schäftsführer Udo Stentenbach die Ausgangssituation. Dank der INTERREG-Förderung erhielt Rosink die Möglichkeit, mit der niederländischen Firma ‚Stevens

Lückenlose Verkehrsanbindung von Ost nach WestZehn Kernkorridore hat die Europä-ische Kommission im Rahmen des TEN-T-Programms identifiziert. Ziel ist die Verkehrsinfrastruktur inner-halb dieser Korridore bis 2030 mög-lichst vollständig auszubauen. Das EUREGIO-Gebiet liegt inmitten des „Corridor2“, der sich von Warschau über Berlin, Amsterdam/Rotterdam und Felixstowe bis zu den Midlands erstreckt. Um gemeinsam diesen Ost-West-Korridor weiterzuentwickeln und eine lückenlose und intermodale

idé partners’ zusammenzuarbeiten. Das Enscheder Unternehmen ist spe-zialisiert auf Produktinnovationen. Der Schlüssel zum Erfolg liegt dabei in der ganzheitlichen Betrachtung von Markt, Technik und Design. Stevens Arbeitsweise ist interdiszi-plinär. Das Mitarbeiterteam besteht aus Ingenieuren und Designern, die zusammen beide Fachgebiete, den Maschinenbau und das Industrie-design, abdecken.

40 Prozent weniger Energie

Die ganzheitliche Betrachtungs-weise ermöglichte es, ganz frei und grundlegend über das Produkt und seine Herstellung nachzudenken. Technologische Fortschritte ließen

denn auch nicht lange auf sich warten. Die Anschlussleistung der Maschine konnte trotz gleicher An-forderungen von 17 auf 10 Kilowatt gesenkt werden. Der Gesamtenergie-bedarf verringerte sich um rund 40 Prozent. Zugleich ist es viel einfacher geworden, die Maschinen zu warten und zu bedienen. Stentenbach ist hochzufrieden über die Zusammen-arbeit: „All unsere Ziele sind erreicht. Wir haben ein smartes Produkt mit hoher Energieeffizienz und die Her-stellungskosten sind gegenüber dem Vorgängermodell um 30 Prozent gesunken.“

Verbindung aufzubauen, hat die EUREGIO gemeinsam mit ihren Part-nern das INTERREG-Projekt „Green in between“ gestartet. Damit soll unter anderem die Zusammenarbeit zwi-schen den vier betroffenen Ländern gefördert werden. Ende November trafen mehr als 150 deutsche, niederländische, polnische und englische Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenseinrichtun-gen zur internationalen Verkehrskon-ferenz „Partnership for Corridor2“ in Osnabrück. In einer Videobotschaft

begrüßte Siim Kallas, Vize-Präsident der Europäischen Kommission, die Initiative zur Zusammenarbeit im Corridor2-Gebiet, um die wachsen-den Verkehrsströme zu bewältigen.

Bürger und Wirtschaft profitieren

Die Teilnehmer erzielten Einigkeit darüber, dass die beteiligten Regio-nen korridorweit zusammenarbeiten müssen, um eine lückenlose Ver-kehrsverbindung von Ost nach West zu ermöglichen. Davon sollen in den

kommenden Jahrzehnten nicht nur Bürger und Wirtschaft profitieren, sondern auch die Umwelt: So bieten bessere Schienenanbindungen Einsparpotenziale bei fossilen Brenn-stoffen. Ein verstärkte Nutzung der Binnenschifffahrt könnte außerdem den CO2-Ausstoß verringern und die Autobahnen entlasten.Als erster konkreter Schritt ist die Erstellung einer Studie geplant, in der Chancen und Risiken für die Infrastruktur im gesamten „Corridor 2“ aufgezeigt werden sollen.

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INTERREG-Newsaus der Euregio Rhein-Waal

Handys im Unterricht ausschalten! Schülern, die gegen das Verbot verstoßen, droht Ärger. Noch. Denn vielleicht wird der Unterricht der Zukunft ohne Smartphones mit Internetzugang und anderen Zusatz-funktionen nicht mehr auskommen. Vier Schulen in der Euregio Rhein-Waal machen es vor. Dort wird seit Beginn des Schuljahres getestet, wie private Laptops, Tablets oder eben Smartphones sinnvoll eingesetzt werden können. „School IT Rhein-Waal“ heißt das INTERREG-Projekt, an dem zwei deutsche, zwei niederlän-dische Schulen und zehn IT-Unter-nehmen teilnehmen. Wissenschaftler vom Lehrstuhl für Mediendidaktik

Lernen mit Maus und Handy

Name: School IT Rhein-Waal

Lead Partner: Universität Duisburg-Essen

Gesamtkosten: 711.060 €

EU-Mittel:319.977 €

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und Wissensmanagement der Uni Duisburg-Essen begleiten sie dabei.Am 27. September gab Marc Jan Eumann, NRW-Staatssekretär für Bundesangelegenheiten, Europa und Medien in NRW den offiziellen Startschuss der Praxisphase des grenzüberschreitenden Projektes. Über das Internet wurden die Eröff-nungsfeiern in die teilnehmenden Schulen live übertragen.

Zusammenarbeit mit Unternehmen

Der Ausbau zur Medienschulen wird in Zusammenarbeit mit regionalen IT-Unternehmen durchgeführt. Die vier Projekt-Schulen aus Ede, Xanten,

Doorwerth und Moers betreten vor allem pädagogisches Neuland, wenn es ab jetzt heißt: „bring your own device“ - Schülerinnen und Schüler können im Unterricht nun ihre eige-nen mobilen Computer als unterstüt-zendes Lernwerkzeug einsetzen.

Das deutsch-niederländische Pro-jekt „Gesunde Kinder in gesunden Kommunen“ (GKGK) zeigt nach drei Jahren erste, positive Ergebnisse. Fast alle teilnehmende Kinder zeigen verbesserte motorische Fähigkeiten. Laut einer Studie des niederländischen Instituts TNO ist außerdem eine Reduzierung des Übergewichts bei 35 % der Kinder zu beobachten. Diese Ergebnisse sind besser als die nationalen Durchschnittswerte. Die multidis-ziplinäre Vorgehensweise, bei der Bewegung, Ernährung, Verhalten durch Erziehung, Schlafdauer und Mediennutzung berücksich-tigt werden, ist die Stärke dieses Programms.

Bewegungsarmut bekämpfen

GKGK ist eine Praxisstudie in sechs niederländischen und sechs deutschen Städten in insgesamt 37 Grundschulen. Die teilnehmenden Kinder erhalten täglich eine Stunde Bewegung und wöchentlich Unter-richt über Gesundheit. Zweck der Studie ist es, die Bewe-gungsarmut zu bekämpfen, die motorische Entwicklung zu fördern und Übergewicht zu verringern. Da es nicht effektiv ist, den Fokus auf nur eine Komponente zu richten, werden mehrere Komponenten gleichzeitig beeinflusst. Ebenso ist die Zusammenarbeit zwischen Kommunen, Schulen, Sportver-einen, Eltern und Kindern von entscheidender Bedeutung.

Private Laptops und Handys in den Schulunterricht einbinden. Das ist das Ziel von „School IT Rhein-Waal“. (Foto: ©istockphoto.com/

Miodrag Gajic)

Ihr INTERREG Programm-

management

Euregio Rhein-Waal Emmericher Str. 2447533 Kleve

+49 (0)2821 7930-0

[email protected]

www.euregio.org

Die Hochwasserproblematik ist nicht neu, aber dennoch sind viele Unternehmen nicht auf die Folgen eines Hochwassers und drohende Überflutungen vorbereitet. In dem INTERREG-Projekt „X-Regio - Wei-

terhin sicher arbeiten“ der Provinz Gelderland und des Kreises Wesel haben nun eine Reihe von Unter-nehmen und Gewerbegebieten im Kreis Wesel und im Liemers (NL) ihre Gefahrenabwehrpläne um das Thema Hochwasser und daraus resul-tierende Evakuierungsmaßnahmen ergänzt.Dazu fand im November in Kleve das Abschluss-Symposium X-Regio statt, bei dem auch anderen Unternehmen die Projektergebnisse vorgestellt wurden.In X-Regio haben Unternehmen, Industrie- und Handelskammern und Verwaltungen erstmals gemeinsam

Hochwasser - Unternehmen besser vorbereitetdie „Checkliste Hochwasser“ entwi-ckelt, mit deren Hilfe sich Betriebe in der Grenzregion einfach und prag-matisch informieren und ihre Gefah-renabwehrpläne ergänzen können. Die Checkliste ist im Rahmen des Projektes unter anderem erfolgreich bei IKEA (Duiven) und Shell (Arnhem) eingesetzt worden.Informationen zum Projekt und der Checkliste Hochwasser stehen auf der Website unter www.x-regio.eu zur Verfügung. Die IHK Niederrhein Duisburg-Wesel-Kleve und die Kamer van Koophandel Gelderland stellen ebenfalls weitere Informationen auf ihren Internetseiten bereit.

Kinder in der Euregio Rhein-Waal werden gesünder

Name: X-Regio - Veilig blijven werken

Lead Partner: Provincie Gelderland

Gesamtkosten: 300.000 €

EU-Mittel:135.000 €

D a s P r o j e k t

Page 7: Deutschland-Nederland | Januar 2013

INTERREG-Newsaus der euregio rhein-maas-nord

Grenzenloses E-Bike-Netzwerk Umweltschonend und gesund – E-Bikes werden immer beliebter.

Der Unterglasanbau steht vor gro-ßen Herausforderungen: Knapper werdender Raum in dichtbesiedel-ten Regionen, knapper werdende Roh- und Hilfsstoffe, darunter fossile Energiequellen und Wasser, sowie höhere Anforderungen der Verbrau-cher an die Produkte. Das INTERREG-Projekt „High Tech Greenhouse 2020“ will innovative Lösungen entwickeln, die dem Unterglasan-bau zu mehr Nachhaltigkeit und wirtschaftlicher Konkurrenzfähigkeit verhelfen können. Freddy Dekkers ist mit dem Unternehmen „Water IQ“ Partner dieses Projektes.

Herr Dekkers, Gewächshäuser gehören in unserer Region zum Landschaftsbild. Sie sind aber mehr als Glaskästen. Was sind die Herausforderungen des Treibhaus-anbaus in der Zukunft?Der Gewächshausanbauer wird mit neuen Entwicklungen regelrecht überspült. Es ist eine Herausforde-rung, neue Techniken, die in einem Gewächshaus gebraucht werden, aufeinander abzustimmen und derart zu integrieren und zu entwi-ckeln, dass ein neues Anbausystem entsteht, das einen großen Schritt in Richtung zu niedrigerem Wasser- und Energieverbrauch bedeutet und das gleichzeitig auch ein besse-res Produkt zur Folge hat.

Mithilfe welcher Maßnahmen könnte der Energieverbrauch von Treibhäusern optimiert werden? Mit einer verbesserten Steuerung über drahtlose Sensoren in Kom-bination mit einer verbesserten Klimabeherrschung durch eine innovative Luftzirkulation. Ergänzt um ein darauf abgestimmten Bewässerungssystem mit einer neu-artigen Wasseraufbereitung, die den Frischwasserverbrauch reduziert, können diese Ziele erreicht werden. Auch eine verbesserten Beleuch-tung trägt dazu bei.

Bio-Produkte werden immer beliebter. Sie wollen mit innova-tiven Lösungen zur Entwicklung gesünderer Produkte für den Verbraucher beitragen. Was muss man sich darunter vorstellen?

Durch die Anwendung der inno-vativen Techniken wird die Pflanze gesünder, und daher sind weniger Eingriffe notwendig. Darüber hinaus trägt die Wiederverwendung von Wasser und Kohlensäure aus Biogas mit moderner Technik dazu bei, dass gesunde Naturprodukte entstehen.

Am Projekt High Tech Greenhouse 2020 sind insgesamt 19 Partner beteiligt. Was sind die Stärken der deutschen, welche die Stärken der niederländischen Partner? In wel-chem Bereich ist der Know-how-Transfer am meisten spürbar?Die niederländischen Partner sind in ihrem Bereich führend in der Unterglasbautechnik und andau-ernd auf der Suche nach zukunfts-weisenden Lösungen. Mit dem Engagement deutscher Unterneh-men und Forschungseinrichtungen entstehen in den Bereichen der Beheizung der LED-Lichttechnik, der Modellierung, aber auch in der Sensortechnik und der drahtlosen Übertragungstechnik Innovationen im Unterglasanbausektor. Diese neuen, in Deutschland entwickelten Techniken tragen zu einer Entwick-lung neuer Anwendungen in dieser Branche bei.

Wo liegt der Mehrwert des Projekts für den Endverbraucher?Die Entwicklungen des Projekts High Tech Greenhouse bewirken bessere Produktionsergebnisse und einen wirtschaftlicheren Einsatz von Energie, Wasser und Bodenverbrauch. Qualitativ bessere Gartenbauprodukte bei gleichzeitig geringerem Einsatz von Rohstoffen zu erzeugen, bedeutet: Nachhaltig-keit in der Praxis.

euregio rhein-maas-nordKonrad-Zuse-Ring 641179 Mönchengladbach

+49 (0)2161-6985 505

[email protected]

www.euregio-rmn.eu

Ihr INTERREG-Programm-

management

IV

Name: High Tech Greenhouse 2020

Lead Partner: Regio Venlo Floriade 2012

Gesamtkosten: 3.408.806 €

EU-Mittel:1.552.393 €

D a s P r o j e k t

Im Gespräch mit ...Freddy Dekkers (Water IQ)

Mit dem grenzüberschreitenden Projekt „E-Bike ohne Grenzen“ wollen die Stadt Geldern als Leadpartner und die Projektpartner (die Städte Straelen, Nettetal und die nieder-ländischen Gemeinden Horst aan de Maas und Venlo) gemeinsam die Elektromobilität fördern und damit neue touristische Impulse setzen.

Im ersten Schritt wird zunächst eine Bestandsaufnahme der vorhandenen Situation in den beteiligten Kom-munen vorgenommen. Im zweiten Schritt werden Lücken im Netz der Auflade- und Verleihstationen für die Elektrofahrräder geschlossen. Parallel werden Werbematerialien entwickelt: eine Karte, auf der alle Stationen verzeichnet sind, eine Broschüre und eine Internetpräsenz, die mit bestehenden Websites ver-linkt wird. Praktischer Nebeneffekt: selbstverständlich können Elektro-fahrräder auch eine Alternative im

Berufsverkehr darstellen. Unterstützt wird das 26.000 Euro teure Projekt von der euregio rhein-maas-nord. Nicht ohne Grund, denn allein 2011 wurden nach Angaben des Zweirad-Industrie-Verbandes ZIV allein in Deutschland 310.000 E-Bikes, in den Niederlanden knapp 180.000 verkauft – Tendenz steigend. „Mit dem E-Bike-Netzwerk wollen wir Touristen unterschiedlicher Alters-gruppen erreichen. Schließlich kann man mit E-Bikes nicht nur bequemer Radfahren, sondern auch größere Strecken zurücklegen. Per E-Bike können Radfahrer aus Geldern oder Venlo problemlos das deutsch-nie-derländische Grenzgebiet erkunden“, sagt Gerd Lange, Leiter des Stadt-marketings der Stadt Geldern.

Name: E-Bike ohne Grenzen

Lead Partner: Stadt Geldern

Gesamtkosten: 26.000 €

EU-Mittel:13.000 €

D a s P r o j e k t