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Was am Monatsende übrig bleibt
S+P Produkte
Selbstanzeigen: Der Druck auf Steuersünder steigt
S+P Aspekte
Freiberufler als spezialisierte Partner
S+P Branchenschwerpunkt
Zusammentreffen, ringen und kämpfenWie sich Konflikte in Unternehmen frühzeitig erkennen und lösen lassen
Dezember 2013
Qualitatives KonfliktmanagementUnternehmerseminar „Fit für die Zukunft“ am 14. Oktober 2013 im Hotel Westin Bellevue Dresdenmehr zum Thema ab Seite 6
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S+P Editorial
Liebe Leserinnen und Leser,
Weihnachten steht vor der Tür, die „friedlichste Zeit des Jahres“.
Doch auch wenn wir uns bemühen: Komplett vermeiden lassen
sich private und berufliche Konflikte nicht. Weiß man diese
gezielt zu nutzen, kann das zwar sehr positiv und fruchtbar sein.
Andernfalls wird es aber sehr schnell sehr teuer – auch für kleine
Firmen und Freiberufler. Daher sollten sich Unternehmer damit
auseinandersetzen, wie man Konflikte so lösen kann, dass sie
möglichst gewinnbringend für das Unternehmen genutzt und
negative Auswirkungen auf den Geschäftserfolg und das Ar-
beitsklima vermieden werden. Unsere Büroleiterin hat aus
diesem Grund kürzlich eine Ausbildung zur Wirtschaftsmediato-
rin absolviert. Mit dem Einsatz eines Mediators hat auch unser
Mandant Christian Michel positive Erfahrungen gemacht, von
denen er in unserem Interview (ab Seite 9) berichtet. Doch das ist
natürlich nur ein kleiner Baustein des Konfliktmanagements.
Einen Fächer weiterer Möglichkeiten und Strategien haben die
Referenten unseres Unternehmerseminars „Fit für die Zukunft“
Mitte Oktober 190 interessierten Teilnehmern vorgestellt. Wir
haben diese für Sie ab Seite 6 zusammengefasst.
Um einen speziellen Konflikt geht es dieses Mal auch in
unserer Rubrik „S+P Aspekte“ ab Seite 18. Darin setzt sich
unser Steuerexperte StB RA Torsten Nihof mit den aktuellen
Entwicklungen rund um die Selbstanzeige wegen Steuerhin-
terziehung auseinander.
Auch intern ist in unserem Haus in den vergangenen Monaten
einiges passiert. Mit der Gründung eines Beratungsteams,
das unsere Kompetenzen zu Sonder-Steuerthemen besser
bündelt als bisher, haben wir uns weiter spezialisiert; in Dres-
den gab es mehrere Umzüge innerhalb des Hauses und unse-
re Mitarbeiter haben Blut und Geld für einen vom Hochwasser
betroffenen Verein gespendet.
Neugierig? Dann wünsche ich Ihnen viel Freude beim Lesen
und im Namen unserer gesamten Belegschaft einen konflikt-
freien, friedlichen Advent, frohe Weihnachten und einen guten
Rutsch ins neue Jahr.
Ihr Stefan Kurth
Geschäftsführer der Schneider + Partner GmbH, Dresden
S+P bündelt Spezialwissen in eigener AbteilungVorgestellt: die Mitglieder des Beratungsteams
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S+P Intern
Während noch im Jahr 2007 in einer
Befragung der Steuerberater-
kammer des Freistaates Sachsen die
überwiegende Mehrheit angab, ihren
Steuerberater lediglich für die private
Steuer erklärung sowie bei einem fehler-
haften Bescheid des Finanzamtes um
Rat zu fragen (nicht aber für Themen
wie Unternehmensnachfolge oder bei
der geplanten Vergrößerung einer
Firma), sieht dies mittlerweile anders
aus. Neben rein steuerrechtlichen
Themen werden auch immer stärker
angrenzende Leistungen nachgefragt.
So wünschten sich laut einer vom
nwb-Verlag in Auftrag gegebenen Studie
bereits 2011 74 Prozent der befragten
KMUs und 46 Prozent der Freiberufler
von ihrem Steuerbüro zusätzlich auch
eine betriebswirtschaftliche Beratung.
Diesen Trend können auch wir in unse-
rer täglichen Arbeit beobachten. Nicht
zuletzt durch die zunehmende Digitali-
sierung und Globalisierung werden viele
steuerliche Problemstellungen komple-
xer. Um dieser Entwicklung in Zukunft
noch besser Rechnung zu tragen und
für unsere Mandanten ein in allen unter-
nehmerischen Fragestellungen bewan-
derter Partner zu sein, haben wir die
Spezial-Beratungskompetenzen aus
unseren einzelnen Abteilungen nun in
einem eigenen siebenköpfigen Team
gebündelt. „Wir möchten unser Fach-
wissen weiter vertiefen und so entspre-
chende Anfragen schneller und zielge-
richteter für unsere Mandanten lösen“,
erläutert StB RA WP Peter Gassen die
Ziele dieser Umstrukturierung. Unter
seiner Leitung wird sich das Bera-
tungsteam zukünftig auf Planungsrech-
nungen (Liquiditäts- und Ertragspla-
nung), die Erstellung von Sondergutach-
ten, komplexe Betriebsprüfungen sowie
steuerliche Spezialfragestellungen
konzentrieren. Weiterhin stehen die
Vorsorgeplanung und Unternehmens-
nachfolge, Umstrukturierungen, Käufe
und Verkäufe von Unternehmen sowie
das internationale Steuerrecht im Bera-
tungsfokus des Teams. Die umfassende
steuerrechtliche Begleitung von außer-
gerichtlichen und gerichtlichen Rechts-
behelfsverfahren sowie von Gerichts-
und Steuerstrafverfahren komplettieren
das spezialisierte Leistungsspektrum.
Hierbei arbeiten wir wie gewohnt eng
mit unserem Kooperationspartner, der
ZWADE Rechtsanwaltsgesell-
schaft mbH, zusammen.
5
S+P Intern
Die einzelnen Mitglieder unseres neuen
Beratungsteams (in den beiden Abbil-
dungen von links nach rechts) sind:
Jacqueline Stöckel unterstützt im
Sekretariat die Mitglieder des Bera-
tungsteams. Sie hat eine Ausbildung
zum International Administration Mana-
ger absolviert, die in etwa der zur Fremd -
sprachenkorrespondentin gleichzusetzen
ist. Entsprechend spricht sie Englisch,
Französisch und etwas Spanisch.
Torsten Nihof feierte letztes Jahr sein
zehnjähriges Mitarbeiterjubiläum bei
S+P und ist damit der „Dienstälteste“ im
Beratungsteam. Als Steuerberater,
Rechtsanwalt und Fachanwalt für Steu-
errecht betreut er vor allem Betriebs-
prüfungen sowie Verfahren vor Finanz-
gerichten und am Bundesfinanzhof. Im
März 2013 hat der begeisterte Südost-
asien-Freund zudem den Titel Fach-
berater für Unternehmensnachfolge
erworben. Entsprechend zählt auch die
Beratung auf diesem Gebiet zu seinen
Kernkompetenzen.
Sven Limbach begann seine Laufbahn
bei S+P im November 2004 als Prü-
fungsassistent. Mittlerweile hat der
zweifache Vater sowohl die Prüfungen
zum Steuerberater als auch zum Wirt-
schaftsprüfer bestanden und wurde im
vergangenen Jahr zum Prokuristen von
S+P bestellt. Seine Spezialitäten sind
Sonderprüfungen und Planungsrech-
nungen. Neben seiner beruflichen
Tätigkeit engagiert sich Sven Limbach
ehrenamtlich als Schatzmeister der
Abteilung Volleyball des Dresdner SC.
Soweit es seine Zeit zulässt, lebt er sein
Interesse für den Sport auch selbst
aktiv im S+P-Team aus.
Doreen Müller wollte ursprünglich
Rechstanwältin werden, orientierte sich
dann aber doch betriebswirtschaftlich
und kam im April 2012 als Diplom-
Wirtschaftsjuristin (FH) mit mehrjähriger
Berufserfahrung zu S+P. Neben der
Sanierungsberatung liegen ihre Tätig-
keitsschwerpunkte vor allem auf Unter-
nehmensbewertungen und Wirtschaft-
lichkeitsbetrachtungen. Zudem begleitet
Doreen Müller Unternehmensverkäufe
und entwickelt im Bereich der Planungs-
rechnung das Mandantentool „Professi-
onal Planner“ weiter. Als Ausgleich zu all
den Zahlen baggert und schmettert die
Hobby-Volleyballerin regelmäßig in einer
Freizeitmannschaft und bei S+P.
Peter Gassen hat dank seiner Ausbil-
dung in der Finanzverwaltung, eines
Referendariats in der Steuerabteilung
des Sächsischen Finanzministeriums
und seiner Tätigkeit bei der Staatsan-
waltschaft Dresden die Arbeit mit dem
Steuerrecht schon aus vielen Blickwin-
keln kennengelernt. Seit 2009 ist der
Steuerberater, Rechtsanwalt und Wirt-
schaftsprüfer in der Geschäftsführung
von S+P tätig. Mit seinen Zusatzqualifi-
kationen als Fachanwalt für Steuerrecht
und Fachberater für Unternehmens-
nachfolge und internationales Steuer-
recht ist Peter Gassen unser Experte für
internationale Sachverhalte und die
besonderen Steuerthemen der öffentli-
chen Hand. Doch nicht nur beruflich ist
der Kopf des neuen Beratungsteams
voll und ganz eingespannt. Der zweifa-
che Familienvater lehrt unter anderem
als Dozent an der Juristischen Fakultät
der TU Dresden, leitet das Tax Commit-
tee der IGAL (Intercontinental Grouping
of Accountants and Lawyers) und
engagiert sich als Mitglied des Steuer-
ausschusses und der Vollversammlung
der IHK Dresden.
Sylke Ende – wenn die berufserfahrene
Rechtsanwältin nicht gerade Gesetzes-
bücher wälzt, ist Hochgebirgs-Trekking
eine ihrer Leidenschaften. Seit dem
1. Juli 2013 verstärkt Sylke Ende das
Dresdner S+P-Team und wirkt dabei
unter anderem an der steuerlichen
Gestaltung sowie Prüfung von Verträgen
bei Unternehmensumwandlungen und
-verkäufen mit. Zudem bearbeitet sie
Anfragen aus den Bereichen Verfahrens-
recht sowie Einkommens-, Umsatz- und
Erbschaftsteuer und strebt aktuell den
Titel Fachanwältin für Steuerrecht an.
Aleksandra Ehrenhofer ist, nachdem
sie in den letzten Jahren bereits als
Werkstudentin für uns tätig war, seit dem
Abschluss ihres Master-Studiums „Ma-
nagement mittelständischer Unterneh-
men“ vor wenigen Monaten fest bei S+P
als Steuerberatungsassistentin dabei.
Sie unterstützt das Team vor allem im
Bereich der internationalen Steuerbera-
tung. Auch in sprachlicher Hinsicht wird
ihr die Arbeit nicht schwerfallen, denn
neben Deutsch spricht Aleksandra
Ehrenhofer noch Französisch, Englisch,
Polnisch und etwas Russisch.I
6
S+P Titelthema
Zusammentreffen, ringen und kämpfenWie sich Konflikte in Unternehmen frühzeitig erkennen und lösen lassen
7
S+P Titelthema
Konflikte sind wahrscheinlich so alt wie die Menschheit
selbst. In Unternehmen entstehen sie in der Regel, wenn
unterschiedliche Interessen oder Bedürfnisse aufeinander-
treffen und zudem eine gegenseitige Abhängigkeit besteht, sei
es durch eine festgelegte Hierarchie oder die Tatsache, dass
man mit einem bestimmten Kollegen zusammenarbeiten muss,
um seine Aufgaben erfüllen zu können. Vor allem für Unterneh-
men sind Konflikte ein nicht zu unterschätzender Kostenfaktor.
Konflikte kosten Geld – viel Geld
Allein die ungeplanten Kosten für gescheiterte oder ver-
schleppte Projekte summieren sich in jedem zweiten Unterneh-
men auf mehr als 50 000 Euro jährlich, in jedem zehnten sogar
auf mehr als 500 000 Euro. Dazu kommen in der Regel zahlrei-
che weitere interne oder externe negative Konsequenzen wie
beispielsweise entgangene Aufträge sowie fehlende oder
unproduktiv verwendete Arbeitszeit, die weitere ungeplante
Kosten produzieren. Zu diesem Ergebnis kommt die deutsch-
landweit erste repräsentative Studie zu dem Thema, die auf
einer Umfrage unter 4000 Industrieunternehmen verschiedener
Größen und Branchen basiert. Laut Dr. Alexander Insam,
Direktor des Zentrums für Konfliktkostenforschung der Hum-
boldt-Viadrina School of Governance Berlin und einer der
Autoren der Studie, spielt die Unternehmensgröße bei den
Konfliktkosten nur bedingt eine Rolle: „Auch in kleinen und
mittelständischen Unternehmen können sich die jährlichen
Aufwendungen für Konflikte schnell im fünfstelligen Bereich
bewegen, denn zusätzlich zum entgangenen Umsatz gibt es
zahlreiche, vor allem intern gelagerte Kostenkategorien, bei-
spielsweise verursacht durch krankheitsbedingte Fehlzeiten
oder Mitarbeiterfluktuation.“ Gerade Mitarbeiterwechsel seien
mit 100 bis 150 Prozent des Jahresgehaltes in der Regel teurer
als angenommen. „Als Faustformel gilt: Bis zu 20 Prozent der
Personalkosten sind konfliktkostenträchtig, vor allem wenn ein
Unternehmen das Thema Konfliktmanagement ignoriert“, so
Dr. Insam. Doch dieser Kostenpunkt ist meist nicht einmal die
größte Baustelle.
Schwerwiegender und kostenintensiver ist durch Konflikte
verursachtes kontraproduktives oder gar betriebsschädigen-
des Verhalten. Zum einen können viele Unternehmen die
Kosten hierfür nicht konkret beziffern, zum anderen lassen sich
die dahintersteckenden Probleme in der Regel nicht von heute
auf morgen lösen. Die Kosten summieren sich in der Folge
über lange Zeit auf. Daher sollte man auch kleine Konflikte nicht
unterschätzen: „Nicht jeder Streit hat gleich Auswirkungen auf
das ganze Unternehmen, aber wenn es an vielen unterschiedli-
chen Stellen ein wenig knirscht, kann das irgendwann auch
zum Stillstand führen, und dann wird es richtig teuer“, resümiert
der Mediator, promovierte Rechtsanwalt und Fachanwalt für
Arbeitsrecht.
Der erste Schritt: Konfliktparteien an einen Tisch
bringen
Da sich Konflikte auch im Arbeitsleben nicht vermeiden lassen,
ist ein strukturierter, planvoller Umgang mit ihnen eminent.
Dr. Ulla Nagel, Inhaberin des gleichnamigen Dresdner Bera-
tungsunternehmens, ist davon überzeugt, dass alle nötigen
Werkzeuge im lateinischen Begriffsursprung confligere und
dessen Bedeutungskomponenten Zusammentreffen, Ringen
8
und Kämpfen enthalten sind. „Viele Menschen neigen dazu,
Konflikte zu verdrängen und zu vermeiden, anstatt sie offensiv
anzugehen“, sagt sie. Deshalb müsse man alle beteiligten
Konfliktparteien erst einmal an einen Tisch bringen – in vielen
Konfliktlösungsprozessen bereits die größte Hürde. Ist dieses
Zusammentreffen geglückt, sollte es vor allem darum gehen,
gegenseitiges Verständnis zu erreichen und „notfalls auch
darum zu ringen – jeder Mensch sieht die Welt und damit auch
Konflikte nun mal aus seiner ganz persönlichen Perspektive,
die von bestimmten Wertvorstellungen und Erfahrungen ge-
prägt ist“, so Dr. Nagel. Erst wenn man die Situation auch mit
den Augen des anderen betrachtet habe, könnten Lösungsvor-
schläge erarbeitet und ein für beide Seiten tragfähiger Kompro-
miss „erkämpft“ beziehungsweise verhandelt werden. „Häufig
kann man dabei feststellen, dass die streitenden Personen gar
nicht so weit voneinander entfernt sind, wie es anfangs scheint.
Beispielsweise geht es beiden darum, die gleichen oder ähnli-
che Ziele im Unternehmen zu erreichen – nur eben auf anderen
Wegen“, hat Dr. Nagel in ihrer langjährigen Tätigkeit als Coach
im Bereich Personal- und Unternehmensentwicklung und in
zahlreichen Konfliktlösungsprozessen beobachtet.
Für die Wahl geeigneter Lösungsalternativen ist unter anderem
von Bedeutung, um welche Art von Konflikt es sich konkret
handelt. Die wohl älteste Kategorie, der „Vater aller Konflikte“
sozusagen, ist der Verteilungskonflikt. Neben Geld und anderen
materiellen Gütern bezieht sich dieser vor allem auf Attribute
wie Wertschätzung, Zeit oder Aufmerksamkeit. Im Geschäftsle-
ben sind außerdem Zielkonflikte sehr häufig, da sich die Ziel-
vorstellungen je nach Abteilung oder Position im Unternehmen
häufig unterscheiden, beispielsweise wenn im Gesellschafter-
kreis Uneinigkeit über einen neuen Standort oder die zukünfti-
ge Ausrichtung der Produktpalette herrscht. Besonders in
Familienunternehmen können zudem Rollenkonflikte auftreten,
wenn Eltern und Kinder zusammenarbeiten, ihre Rollen als
Familienmitglieder und Geschäftspartner aber nicht klar vonein-
ander trennen. Die am schwierigsten zu lösende Konfliktform
ist aller dings der Beurteilungskonflikt, dessen klassischstes
Beispiel wohl der sogenannte Generationenkonflikt ist, der
unterschiedlichen Sichtweisen, Wertvorstellungen und Wahr-
nehmungen geschuldet ist. Aufgrund der ausgeprägten Sub-
jektivität ist hier das Konflikt- und damit auch das Eskalations-
potenzial am größten. Werden sie nicht gelöst, können alle vier
Konfliktarten zu einem elementaren Beziehungskonflikt führen.
Wenn Herr Müller nicht mehr mit Frau Meier in die
Kantine geht …
Bis zur Eskalation durchlaufen Konflikte mehrere Phasen. Die
sogenannten heißen Phasen sind in der Regel anhand von
„ Die Kosten für Konflikte liegen auch in kleinen Firmen schnell im fünfstelligen Bereich.“ Dr. Alexander Insam
S+P Titelthema
9
S+P Titelthema
Dr. Zwade, was sind Ihrer Erfahrung
nach die typischen Streitfälle im
Geschäftsleben?
Ein klassischer Fall sind konträre Vor-
stellungen mehrerer Gesellschafter über
die zukünftige Ausrichtung ihres Unter-
nehmens. Oder die Partner können aus
anderen, häufig auch privaten Gründen
nicht mehr gut miteinander arbeiten. Der
Gesellschaftervertrag wurde häufig seit
seiner erstmaligen Unterzeichnung nicht
aktualisiert und sieht deshalb für eine
solche Situation oft keine taugliche
Lösung vor. Bei vielen Unternehmen
reden wir hier von einem Zeitpunkt kurz
nach der Wende. Seitdem hat sich
aber viel getan, bestimmte Entwicklun-
gen waren damals noch gar nicht
absehbar. Daher empfehle ich immer,
den Gesellschaftervertrag etwa alle fünf
Jahre prüfen zu lassen.
Mal angenommen, auch ein aktuel-
ler Vertrag hilft nichts. Wann sollte
ich mir denn externe Hilfe holen?
Eher, als es die meisten Unternehmer tun.
Sie versuchen viel zu lange, einen beste-
henden Konflikt selbst zu lösen, weil sie
denken, es allein zu schaffen. Das funkti-
oniert aber meist nicht, denn wenn man
selbst betroffen ist, ist man auch emotio-
nal involviert. Deshalb empfehle ich
immer, sich möglichst frühzeitig einen
Berater ins Boot zu holen, der unvorein-
genommen an die Sache herangeht.
Aber dieser Berater muss doch kein
Anwalt sein, oder?
Nicht zwingend, aber sinnvoll ist es
schon. Konfliktlösung ist nun mal unser
tägliches Geschäft. Ein guter Anwalt
denkt lösungsorientiert und hat ein
hohes Maß an Sozialkompetenz. Er
kennt die gesetzliche Grundlage und
kann unterschiedliche Szenarien und
ihre jeweiligen Konsequenzen realistisch
einschätzen. Oftmals hilft schon ein
Beratungsgespräch, damit der betroffe-
ne Mandant eine Entscheidung für sich
treffen kann. Denn um die optimale
Lösungsalternative zu finden, muss man
sich zunächst bewusst machen, wo man
steht, was man will und wie weit man
dafür gehen bzw. was man dafür ertra-
gen würde. Nicht jeder ist beispielsweise
bereit, eine langwierige gerichtliche
Auseinandersetzung mitzumachen, auch
wenn das im Einzelfall durchaus die
richtige Lösung sein kann. Unternehmer
dürfen auch die Konsequenzen für ihr
Umfeld, ihre Familie sowie ihre Mitarbeiter
und Kunden nicht aus den Augen lassen.
Ein richtiger Hype ist ja in den ver-
gangenen Jahren um das Thema
Mediation entstanden. Wie stehen
Sie dazu?
Keine Frage, bei zwischenmenschlichen
Mitarbeiterkonflikten innerhalb eines
Unternehmens kann Mediation eine
gute Lösung sein. Aber ich bin über-
haupt kein Freund davon, sie als
Allheilmittel für sämtliche Konflikte
anzupreisen. Das wird völlig überbe-
wertet. Ich sehe es eher als hilfreiche
Ergänzung zu unserer Arbeit, als
„Werkzeug“, das man im Einzelfall
gegebenenfalls einsetzen kann.
Und wie gehen die von Ihnen be-
treuten Konflikte in der Regel aus?
Wenn das Grundvertrauen zwischen
zwei Geschäftspartnern gestört ist,
dann ist die Reparatur extrem schwie-
rig. Solche elementaren Konflikte führen
meist unweigerlich zur Trennung. Zu-
nächst sind Konflikte für ein erfolgrei-
ches Unternehmen aber unvermeidbar,
ja sogar wünschenswert. Gesellschaf-
ter, die sich aneinander reiben können,
die kontroverse Gedanken und Ideen
entwickeln und diskutieren, kommen
meiner Erfahrung nach meist weiter als
solche, bei denen immer Friede, Freu-
de, Eierkuchen herrscht. Es kommt nur
auf die richtigen Lösungsmechanismen
und auf die Konfliktfähigkeit an, das ist
das Entscheidende.I
INTERVIEW
Dr. Christian Zwade ist Rechtsanwalt sowie Fachanwalt für Steuer-, Bank- und Kapitalmarktrecht und
kommt berufsbedingt fast täglich mit Konflikten in Berührung. 2012 hat er unter Mitwirkung von
Partnern von S+P seine eigene Kanzlei in Dresden und Chemnitz gegründet; zudem wurde er vor Kurzem
als Rechtsanwalt am Bundesgerichtshof zugelassen (siehe Seite 16). Wir sprachen mit ihm über die
Wichtigkeit aktueller Gesellschafterverträge sowie über die Bedeutung von externer Beratung und Medi-
ation bei der Lösung von Konflikten.
10
S+P Titelthema
Streitereien oder Wortgefechten leicht erkennbar. Sie wechseln
sich ab mit kalten Phasen, in denen die Lage zwar nach außen
ruhig scheint, es aber im Inneren der Beteiligten weiterbrodelt.
„Diese kalten Konflikte sind viel schwieriger zu erkennen, aber
unter Umständen viel folgenreicher und oft rein dysfunktional,
weil sie sich verschärfen, ohne dass es den anderen Beteiligten
klar ist“, so Dr. Alexander Insam. Daher gelte: „Je früher man
eingreift, desto eher kann man eine Eskalation und damit
negative wirtschaftliche Konsequenzen vermeiden. Aktiv und
präventiv agieren statt zu reagieren oder ignorieren heißt die
neue Herausforderung für Führungskräfte.“ Während Konflikte
in der ersten heißen Phase meist noch auf sachlicher Ebene
gelöst werden könnten, sei dies in der folgenden kalten Phase
häufig nicht mehr möglich. Davon ist auch Dr. Ulla Nagel
überzeugt: „Je länger ein Konflikt dauert, desto emotionaler ist
er in der Regel und umso schwieriger wird es, den Prozess der
Zuspitzung zu unterbrechen. Intensität und Aggressivität
nehmen zu und münden schlimmstenfalls in Beschimpfungen,
Drohungen oder sogar gewaltvolle Eskalationen.“
Daher ist es wichtig, auf bestimmte Indikatoren zu achten, die
auf beginnende Konflikte hindeuten. Das muss nicht erst der
sprunghafte Anstieg an Krankheitstagen oder eine unverhält-
nismäßig hohe Mitarbeiterfluktuation sein. Auch wenn zwei
Mitarbeiter, die jahrelang immer miteinander essen gegangen
sind, dies auf einmal nicht mehr tun, kann das ein Indiz für
einen schwelenden Konflikt sein. „Wenn Herr Müller nicht mehr
mit Frau Meier in die Kantine geht, sollte der Chef zumindest
hinterfragen, warum sich das Verhältnis der beiden geändert
hat“, rät Dr. Nagel. Geschäftsführer und Personalleiter sollten
einfach immer mit offenen Augen durchs Unternehmen gehen,
um auch kleine Veränderungen registrieren und so Situationen
mit Konfliktpotenzial schon erkennen zu können, bevor sich
diese in Konflikte gewandelt haben. Sobald Situationen nicht
mehr eindeutig seien und die involvierten Personen sie unter-
schiedlich lösen würden, sollte man mit qualitativem Konflikt-
management beginnen, rät die promovierte Psychologin.
Damit qualitatives Konfliktmanagement zu einer für alle Seiten
zufriedenstellenden Lösung führt, ist von entscheidender
Bedeutung, das eigentliche Problem (die Sachebene) von den
involvierten Emotionen (der Gefühlsebene) zu trennen. Das
schließt nach Auffassung der Expertin auch ein, die unter-
schiedlichen Bedürfnisse, Ziele und Interessen der Angestellten
zu kennen. Regelmäßige Mitarbeiterbefragungen, aber auch
Teamevents seien eine gute Möglichkeit, „das Ohr an den
Menschen zu haben“ und herauszufinden, wo der Schuh
drückt und ob Handlungsbedarf besteht. Darüber hinaus ist
auch die Etablierung einer gelebten und offenen Feedback-
Kultur ein wichtiger Baustein in einem qualitativen Konfliktma-
nagement. Bei schwierigen Projekten, die von vornherein ein
möglicherweise hohes Konfliktpotenzial in sich tragen, emp-
fiehlt es sich zudem, den Prozess von Beginn an von einem
externen Berater begleiten zu lassen, um die verschiedenen
Blickwinkel objektiv bewerten zu können. „Bei größeren perso-
nellen Veränderungen innerhalb eines Teams stellt sich die
Teamuhr wieder auf null, hier kann man nicht davon ausgehen,
dass alles weiterhin klar geht wie bisher“, nennt Dr. Ulla Nagel
ein Beispiel. Wird solch ein Umstrukturierungsprozess von
Anfang an gut moderiert, kann man mögliche Konfliktphasen
versachlichen und beschleunigen, neue Ideen und Energien
gewinnen und bestehende Konfliktpotenziale sehr positiv
ausschöpfen.
In jedem Konflikt steckt auch eine Chance
Denn Konflikte sind nicht per se schlecht – ganz im Gegenteil.
In ihnen steckt auch eine Chance zur Weiterentwicklung und
Verbesserung. „Ohne Reibungspunkte gibt es nur Stillstand“,
ist auch der Dresdner Unternehmer Christian Michel überzeugt.
Soweit es möglich ist, lässt er seinen Mitarbeitern bei der
CooolCase GmbH deshalb individuelle Freiheiten, und er lässt
sie auch schon mal bewusst etwas ausprobieren oder, wie er
sagt, „in die falsche Richtung laufen, damit sie sich entwickeln
können und bestimmte Erfahrungen selbst machen können.“
Schließlich entsteht jede Innovation aus dem Wunsch heraus,
etwas anders zu machen als bisher. Dabei wird es immer
Reibung mit bestehenden Herangehensweisen und Konventio-
nen geben, doch wo Reibung ist, da entsteht auch Wärme und
Energie. Und nur wer diese geschickt nutzt, kann sich weiter-
entwickeln. Das gilt für Personen genauso wie für
Unternehmen.I
S+P Mandanteninterview
11
Herr Michel, was war der größte
Konflikt, den Sie als Unternehmer
erlebt haben?
Als ich die Schäfer GmbH 2009 kaufte,
habe ich sie praktisch aus einem Groß-
konzern herausgelöst. Dort gab es
bestimmte Gesetzmäßigkeiten für die
Gewerkschaftsarbeit und die Arbeit des
Betriebsrates, und einige hatten den
Wunsch, dass sich das wie gewohnt
fortsetzt. Im Mittelstand geht es aber
anders zu und mit der Gründung von
CooolCase hat sich das Unternehmen ja
personell stark verkleinert. Ich hatte den
Eindruck, dass vieles, was der Betriebs-
rat an Wünschen und Forderungen
vorlegte, einem Einfluss von außen
geschuldet und nicht unserer betriebli-
chen Lage angemessen war.
Wie haben Sie diesen Konflikt ge-
löst?
Wir haben uns einen Mediator von
außen geholt, der zwischen dem Be-
triebsrat und der Geschäftsführung
vermittelt hat. Er hat zunächst einzeln
mit beiden Parteien geklärt, was die
jeweiligen Ziele sind und wie diese
erreicht werden sollen. Anschließend
gab es mehrere moderierte Gespräche.
Darin haben wir unter anderem ein ganz
konkretes Praxisbeispiel verhandelt, um
zu testen und herauszufinden, inwieweit
Geschäftsführung und Betriebsrat bereit
waren, ihre Denkschemen zu verlassen
und im Sinne des Unternehmens zu
handeln.
Und würden Sie es wieder tun?
Mit diesem Mediator – den Kontakt
hatte mir übrigens Dr. Kugelberg emp-
fohlen – auf jeden Fall. Das Tolle war,
dass es kein Geschachere gab nach
dem Motto: Ich fordere erst mal
100 Prozent, damit ich am Ende mit
50 rauskomme. Stattdessen mussten
alle Forderungen mit Sachargumenten
begründet werden. Lehnte die andere
Versachlichung ist das Entscheidende Wie Christian Michel als Geschäftsführer mit Konflikten in seinem Team umgeht
Eigentlich wollte Christian Michel nie Unternehmer werden. Er macht eine Ausbildung zum Maschi-
nenbauer und studiert Theologie. Doch mit der Wende kommt alles anders als geplant. 1993
kauft er die GSW Automation GmbH. Drei Jahre später wird er außerdem Geschäftsführer der Schäfer
Gehäusesysteme GmbH, die mit zwischenzeitlich 600 Mitarbeitern zum europäischen Marktführer bei
der Herstellung von Computergehäusen aufsteigt. Als zehn Jahre später die Insolvenz droht, springt
Christian Michel, der das Unternehmen zwei Jahre zuvor verlassen hat, ein. Aus der Zusammenle-
gung der beiden Firmen geht 2009 die CooolCase GmbH hervor, die auf die Entwicklung und Pro-
duktion von PC-Gehäusen und Bildschirmsystemen spezialisiert ist. Das Dresdner Unternehmen
beschäftigt aktuell über 140 Mitarbeiter und hat einen jährlichen Umsatz von etwa 15 Millionen Euro.
Seite diese ab, musste sie das ebenfalls
sachlich begründen. Das hat der ganzen
Diskussion die Schärfe genommen und
war im Endeffekt sehr erfolgreich.
In der Podiumsdiskussion von „Fit
für die Zukunft“ haben Sie gesagt,
dass der Umgang mit Konflikten
stark von der Prägung und Mentali-
tät abhängt. Wie gehen Sie persön-
lich mit Konflikten um?
In der Regel versuche ich, das Thema
schnell zu versachlichen und für mich
herauszuhören, was der wirkliche Konflikt
ist. Geht es tatsächlich um diese Ausein-
andersetzung oder ist der aktuelle Streit
nur der sprichwörtliche Tropfen, der das
Fass zum Überlaufen gebracht hat?
Haben Sie einen speziellen Trick,
um das herauszufinden?
Man sollte viele Rückfragen stellen und
sein Gegenüber spiegeln, also zum
Beispiel: „Habe ich Sie jetzt richtig
verstanden, dass …?“ Bei Sachkonflik-
ten findet man so ziemlich schnell raus,
was los ist. Bei Beziehungskonflikten ist
das allerdings schon wesentlich schwie-
riger. Hier können Rückfragen den
Konflikt auch ganz schnell verschärfen,
wenn der andere Sie als uneinsichtig
empfindet oder das Gefühl bekommt,
man will ihn provozieren oder absichtlich
nicht oder falsch verstehen.
Wie gehen Sie mit Konflikten unter
Ihren Mitarbeitern um?
Wenn es eine Auseinandersetzung
zwischen zwei Mitarbeitern ist, die das
persönliche Miteinander betrifft, dann
halte ich mich raus. Sobald der Konflikt
aber Auswirkungen auf unser Unterneh-
men hat, sich also das Arbeitsklima
verschlechtert, die Zusammenarbeit
leidet oder ich den Eindruck habe, dass
Kunden schlechter bedient werden,
dann hole ich alle Beteiligten an einen
Tisch und versuche den Konflikt mit
ihnen zu klären. Kommt es wiederholt
zu Auseinandersetzungen zwischen
bestimmten Kollegen, prüfe ich bei-
spielsweise, ob es sich strukturell
vermeiden lässt, dass diese Mitarbeiter
so eng zusammenarbeiten. Bevor aber
ein Konflikt bei mir landet, versucht
zunächst der jeweilige Fachbereichslei-
ter, den Konflikt mit den Beteiligten zu
lösen, insofern bin ich gar nicht so oft
involviert.
Schulen Sie Ihre Fachbereichsleiter
entsprechend gezielt?
Ich weiß nicht, ob das wirklich notwen-
dig ist. Die meisten Führungskräfte
verfügen allein durch ihre Erfahrung
über ein gewisses Maß an Sozialkompe-
tenz. Hätten sie die nicht, wären sie gar
nicht erst bis in ihre Position gekommen,
sondern früher oder später gescheitert.
Heute brauchen Sie in einer leitenden
Position maximal 50 Prozent Fachwis-
sen – damit Sie wissen, worum es geht.
Den Rest machen soziale Kompetenzen
und Menschenkenntnis aus. Das liegt
daran, dass sich die Arbeitswelt extrem
verändert hat. Früher fühlte man sich als
Angestellter stärker für seine Firma
verantwortlich. Heute haben die Arbeit
und damit auch der Arbeitgeber aber
nicht mehr den gleichen Wert in den
Lebenskonzepten, gerade bei der jünge-
ren Generation. Und das ist ja auch okay
so, es erfordert aber eben eine andere
Führung.
Heißt das, Ihr Führungsstil hat sich
auch verändert?
Definitiv. Ich würde sagen, ich führe
heute mit mehr Vertrauen und denke
viele Fragen langfristiger. Früher war ich
wesentlich ungeduldiger und dachte,
Veränderungen im Unternehmen errei-
che ich schon mit einzelnen Aktionen.
Mittlerweile habe ich gelernt, dass
solche Aktionen zwar etwas in Gang
setzen können, sich aber bestimmte
Veränderungen nur mit langfristigen
Prozessen erreichen lassen. Dennoch,
bei allen Anpassungen im Führungsstil
gibt es grundsätzliche Verhaltensvorga-
ben, die jeder Inhaber für sein Unterneh-
men einfach vorgeben können muss
und nach denen sich die Mitarbeiter
dann auch richten müssen, ohne zu
diskutieren und gleich einen Konflikt
heraufzubeschwören.
Sie arbeiten bei CooolCase mittler-
weile auch mit Ihren Kindern zu-
sammen. Gibt es da ein erhöhtes
Konfliktpotenzial?
Meine Tochter hat nach ihrer Lehre eine
Weile bei uns im Bereich Marketing
gearbeitet, sie studiert aktuell aber. Mein
Sohn hat BWL und Arbeitspsychologie
studiert und arbeitet nach einem länge-
ren Arbeitsaufenthalt in den USA jetzt
bei CooolCase, aber wir haben getrenn-
te Arbeitsbereiche. Ich mache zwar
einige klare Vorgaben, aber im Endeffekt
bewerte ich nur die Ergebnisse. Seinen
Bereich kann er also selbst gestalten
und eigenverantwortlich führen. Diese
Handhabung führt zu der bereits ange-
sprochenen Versachlichung, deshalb
klappt unsere Zusammenarbeit gut.
Versachlichung ist aus meiner Sicht das
entscheidende Schlagwort, wenn es um
den Umgang mit Konflikten geht.I
Kontakt
Christian Michel
CooolCase GmbH
12
S+P Mandanteninterview
Freiberuflich tätig zu sein, bedeutet eine große Unabhängig-
keit ebenso wie eine hohe Verantwortung – auch in finan-
zieller Hinsicht. Eine Möglichkeit, sich ein zweites Standbein
der Altersvorsorge (zusätzlich zu den Versorgungswerken)
aufzubauen und sich für eventuelle Haftungsfälle finanziell
abzusichern, sind Privatinvestitionen. Diese setzen allerdings
einen umfassenden Kenntnisstand über die eigene Liquidität
voraus. Viele berücksichtigen bei solchen Investitionsentschei-
dungen ausschließlich das betriebliche Vermögen ihrer Kanz-
lei, ihrer Praxis oder ihres Büros. Anders als bei gewerblichen
Unternehmen (in der Rechtsform einer Kapital- oder Perso-
nengesellschaft) ist dieses bei Freiberuflern allerdings eng mit
dem Privatvermögen verknüpft, welches deshalb bei Investiti-
onsentscheidungen unbedingt berücksichtigt werden sollte.
Mit der betriebswirtschaftlichen Auswertung (BWA) für Freibe-
rufler, die Schneider + Partner seinen Mandanten anbietet, ist
dies ganz einfach möglich. Anders als viele „klassische“
BWAs, die lediglich einen Überblick über die betriebliche
Einnahmen- und Ausgabensituation geben, berücksichtigt
unsere gemeinsam mit Heilberuflern entwickelte Freiberufler-
Lösung zusätzlich private sowie branchenspezifische Fakto-
ren. Die BWA ist übersichtlich gegliedert und kann sowohl als
Überblick als auch detailliert mit den einzelnen, jeweils ver-
knüpften Konten angezeigt werden. Frei wählbare Perioden-
vergleiche (zum Beispiel zum gleichen Monat des Vorjahres)
und Grafiken geben zudem auf einen Blick Auskunft über die
Entwicklung der einzelnen Positionen.
Dafür werden in einem ersten Schritt zunächst alle praxisbe-
zogenen Umsätze und Aufwendungen gegenübergestellt und
verrechnet. Auf Basis dieses „Vorläufigen Praxis- oder Büroer-
gebnisses“ und unter Einbezug eventueller Investitionen,
Abschreibungen, Darlehenstilgungen sowie Privatentnahmen
lassen sich dann detaillierte Aussagen über die betriebliche
Liquidität eines Selbstständigen treffen. In einer dritten Über-
sicht listet die Freiberufler-BWA dann alle privaten Einnahmen
und Ausgaben auf. Dazu zählen auf der Haben-Seite bei-
spielsweise Einnahmen aus Vermietung und Verpachtung,
private Geldanlagen oder auch eventuell erhaltenes Kinder-
geld. Auf der privaten Soll-Seite werden wiederum Miet-,
Vorsorge- und Lebenshaltungskosten sowie Steuerzahlungen
berücksichtigt. So ergibt sich im Gesamtüberblick die tatsäch-
lich verbleibende Liquidität eines Freiberuflers, auf deren Basis
weitere Investitionen entschieden werden können. So sind Sie
in der Lage, alle Maßnahmen zur weiteren Entwicklung Ihrer
Selbstständigkeit sicher und zuverlässig zu planen, ohne in
Liquiditätsengpässe zu kommen.I
Was am Monatsende wirklich übrig bleibtBetriebswirtschaftliche S+P-Auswertung für Freiberufler berücksichtigt auch private Finanzen
13
S+P Produkte
INFO
204 000
17,9 %
340 000
29,9 %
285 000
25,0 %
310 000
27,2 %
Berufsgruppen in freien Berufen in Deutschland
Quelle: Institut für Freie Berufe Nürnberg, 2012
Selbstständige in freien Berufen
(insgesamt ca. 1 139 000)
Freie Heilberufe
Freie rechts- und steuerberatende Berufe
Freie Kulturberufe
Freie technische und naturwissenschaftliche Berufe
Kontakt
StB Carsten Pohl (Dresden)
StB RA Stefan Kurth (Chemnitz)
WP StB Klaus Schneider (München)
14
S+P Branchenschwerpunkt
Spezialisierte PartnerDer zunehmende Wettbewerb birgt viele Chancen, aber auch neue Herausforderungen
Branchenschwerpunkt Freie Berufe
Die freien Berufe sind auf Wachs-
tumskurs: Laut einer Studie des
Instituts für Freie Berufe (IFB) waren zu
Beginn dieses Jahres mit rund 1,2 Millio-
nen Menschen so viele Freiberufler in
Deutschland selbstständig tätig wie nie
zuvor. Vor knapp zehn Jahren waren es
gerade einmal 550 000, das entspricht
einem Anstieg von 62 Prozent. Mit einem
Zuwachs um knapp fünf Prozent war die
Gründungsdynamik in den technisch-
naturwissenschaftlichen Berufen im
Vergleich zum Vorjahr zwar am höchsten,
dennoch machen sie mit insgesamt
223 000 Angehörigen immer noch den
kleinsten der vier unterschiedenen
Berufsbereiche aus. Der größte Anteil der
freiberuflich Tätigen ist den freien Heilbe-
rufen (377 000) zuzuordnen, gefolgt von
den rechts-, wirtschafts- und steuerbera-
tenden Berufen mit derzeit 333 000 und
den freien Kulturberufen mit insgesamt
296 000 Selbstständigen.
Deutlich wachsender Wettbewerb
Obwohl der Anstieg der Zahl der Freibe-
rufler in Deutschland in den vergange-
nen Jahren vor allem auf einer steigen-
den Nachfrage nach freiberuflichen
Vertrauensdienstleistungen beruht, hat
diese doch nicht im selben Ausmaß
zugenommen wie das Angebot. Mit der
Anzahl an Freiberuflern wächst daher
auch der Wettbewerb unter ihnen.
Waren Begriffe wie „Konkurrenzdenken“
oder „Wettbewerbsdruck“ noch vor
wenigen Jahren beinahe Fremdwörter
für die meisten Ärzte, Steuerberater und
Rechtsanwälte, müssen sie sich mittler-
weile verstärkt mit ihren Mitbewerbern
und dem Markt auseinandersetzen. In
zehn bis zwanzig Jahren ist sogar mit
einer deutlichen Abnahme der Nachfra-
ge zu rechnen, insbesondere im Bereich
der wirtschaftsberatenden freien Berufe.
Der Grund hierfür ist die schrumpfende
Bevölkerung Deutschlands, mit der
auch die Anzahl an beratungssuchen-
den Unternehmen abnehmen wird.
Zudem wird aufgrund der allgemeinen
demografischen Entwicklung auch im
privaten Bereich die Nachfrage nach
vielen klassischerweise von Freiberuflern
angebotenen Dienstleistungen in mittel-
barer Zukunft zurückgehen.
15
S+P Branchenschwerpunkt
Gleichzeitig wachsen die Ansprüche der
Kunden, Patienten und Mandanten.
Dank des Internets sind sie immer
besser informiert, sie hinterfragen die
ihnen angebotenen Leistungen entspre-
chend kritischer und holen sich nicht
selten Zweit- oder sogar Drittmeinungen
ein. Um diesen gestiegenen Ansprüchen
weiterhin gerecht zu werden, spezialisie-
ren sich Freiberufler immer öfter auf
bestimmte Fachgebiete und erwerben
entsprechende Zusatzqualifikationen:
Steuerberater, die sich schwerpunktmä-
ßig mit Unternehmenssanierungen
beschäftigen, Ingenieure, die auf erneu-
erbare Energien fokussieren oder Heil-
berufler, die ausschließlich Behand-
lungsmethoden der traditionellen
chinesischen Medizin anwenden.
Strategische Kooperation statt
Einzelkämpfer
Viele sind damit sehr erfolgreich. Um das
eigene Leistungsangebot sinnvoll zu
ergänzen und trotz Spezialisierung auch
weiterhin die umfassende Betreuung
eines Mandanten oder Patienten sicher-
zustellen, schließen sich immer mehr
Anbieter komplementärer Leistungen zu
strategischen Kooperationen zusam-
men. Entsprechend wird in den nächsten
Jahren ein zunehmender Trend zur
Konsolidierung zu beobachten sein.
Bereits jetzt geht die bevorzugte Arbeits-
form der Freiberufler weg vom Einzel-
kämpfer hin zu Büro-, Praxis- oder
zeitlich begrenzten Projektgemeinschaf-
ten. Gerade in den kreativen freien
Berufen entstehen derzeit immer mehr
Großraumbüros, in denen sich Selbst-
ständige tage-, wochen- oder auch
monatsweise einmieten können, um sich
mit anderen auszutauschen und ein
möglichst großes und breit gefächertes
Netzwerk zu pflegen. Der Gesetzgeber
ist diesem Trend mit der Novellierung
des Partnerschaftsgesetzes entgegen-
gekommen, mit der die rechtlichen
Grundlagen für die Partnerschaftsgesell-
schaft mit beschränkter Berufshaftung
(PartGmbB) geschaffen wurden. Diese
kombiniert die Vorteile einer Personen-
gesellschaft mit denen einer Haftungs-
beschränkung und ermöglicht es, zu-
mindest die Haftung für Schäden wegen
fehlerhafter Berufsausübung auf das
Gesellschaftsvermögen zu begrenzen.
Aus Sicht der Konsumenten bietet diese
Entwicklung zahlreiche Vorteile. Die
Qualität der freiberuflich angebotenen
chen Wettbewerbs verschärfen diese
Situation zusätzlich und zwingen Freibe-
rufler dazu, zunehmend gewerblich zu
denken. Darüber hinaus ist es für Frei-
berufler eminent wichtig, sich über
Privatinvestitionen Gedanken zu ma-
chen und sich bei der Altersvorsorge
nicht ausschließlich auf die Versor-
gungswerke zu verlassen. Schon einmal
mussten diese ihre Berechnungen
korrigieren, als sie die Lebenserwartung
ihrer Mitglieder zu niedrig angesetzt
hatten. Da Freiberufler im Durchschnitt
vier Jahre länger leben als der Rest der
Bevölkerung, beschlossen die Versor-
gungswerke 2006 die stufenweise
Anhebung des Renteneintrittsalters auf
67 Jahre. Noch können zwar die meis-
ten von ihnen ihre Renditeversprechen
trotz Niedrigzins einlösen, eine garan-
tierte Mindestverzinsung und -auszah-
lung gibt es allerdings nicht. Wir emp-
fehlen Freiberuflern daher, sich mithilfe
von Privatinvestitionen eine zweite Säule
der Altersvorsorge anzulegen und
gleichzeitig für eventuelle Haftungsfälle
gerüstet zu sein. Um unsere Mandanten
bei dieser Aufgabe zielgerichtet unter-
stützen zu können, haben wir für Freibe-
rufler ein spezifisches Angebot der
Liquiditätsplanung entwickelt, das wir
Ihnen auf Seite 13 vorstellen.I
Spezialleistungen bleibt erhalten und
gleichzeitig steht über Verbünde, Ko-
operationen oder Netzwerke von Freibe-
ruflern das komplette Leistungsspekt-
rum zur Verfügung. In einer 2012
durchgeführten Studie signalisierten
potenzielle Auftraggeber mehrheitlich
eine erhöhte Vergabebereitschaft an
Freiberufler. Auch diese blicken entspre-
chend optimistisch in die Zukunft: In der
gleichen Umfrage rechneten zwei Drittel
von ihnen damit, dass ihre Einnahmen
im Jahr 2013 steigen würden.
Der Freiberufler als Unternehmer
Die Aussichten für Angehörige der freien
Berufe sind also gut. Damit dies aber
auch in Zukunft so bleibt, gilt es, anste-
hende unternehmerische Herausforde-
rungen zu meistern. Neben der be-
schriebenen Wettbewerbsproblematik
zählt dazu unter anderem eine weitere
Professionalisierung der eigenen unter-
nehmerischen Aktivitäten sowie eine
stärkere Fokussierung auf klassische
betriebswirtschaftliche Aufgaben. So
sind im steuerrechtlichen Umfeld für
Freiberufler, insbesondere bei Koopera-
tionsgemeinschaften, nach wie vor die
Abgrenzung zum Gewerbe und die
damit verbundenen Themen Umsatz-
und Gewerbesteuer von besonderer
Bedeutung. Die allgemeinen Tendenzen
zur Liberalisierung des freiberuflichen
Markts und zur Förderung des gewerbli-
16
S+P Nachrichten
Nachrichten
Umzug in Dresden
Wochenlang dominierten Umzugs-
kartons, Handwerker und der
Geruch von frischer Farbe die Flure
unserer Dresdner Niederlassung.
Dabei galt es vor allem, diverse
Umbau- und Malerarbeiten, die
Anlieferung und den Aufbau von
Möbeln sowie den Umzug einzel-
ner Abteilungen und Mitarbeiter
zeitlich aufeinander abzustimmen.
„Da war wirklich alles auf den Tag
genau geplant, selbst kleine
Verzögerungen hätten alles durch-
einandergebracht“, erläutert
Büroleiterin Anja Krönke, die den
Umzug koordiniert hat, die größte
Herausforderung.
Gründe für die Aktion gab es
einige: Zum einen ist nicht nur
S+P Dresden, sondern auch das
Team der Graf Treuhand GmbH in
den letzten Jahren stetig gewach-
sen. Zum anderen erforderte die
Umstrukturierung der Dresdner
Teams inklusive des neu geschaf-
fenen spezialisierten Bera-
tungsteams (siehe Seite 4) auch
eine räumlich neue Zuordnung der
Büros im Haus. In diesem Zuge
sind auch Rechtsanwalt Dr. Chris-
tian Zwade und sein Team der
ZWADE RA GmbH, seit 2012
unser Kooperationspartner bei der
rechtlichen Beratung unserer
Mandanten, in andere Räumlich-
keiten des Gebäudes gezogen.
Die Mitarbeiter unserer beiden
Kanzleien sitzen nun noch enger
„Tür an Tür“, wodurch auch die
Zusammenarbeit weiter verein-
facht wird.
Dr. Zwade als Rechtsanwalt beim BGH zugelassen
Mit Dr. Christian Zwade hat Bundesjustizministerin
Sabine Leutheusser-Schnarrenberger im Oktober 2013
den ersten sächsischen Juristen als Anwalt beim Bun-
desgerichtshof (BGH) zugelassen. Dort verhandelte
Zivilfälle dürfen ausschließlich von deutschlandweit etwa
40 entsprechend zugelassenen Rechtsanwälten vertre-
ten werden. „Neben interessanten Fällen habe ich nun
die Möglichkeit, die rechtliche Entwicklung in Deutsch-
land aktiv mitzugestalten“, sagt Dr. Christian Zwade, der
der erste Rechtsanwalt aus den neuen Bundesländern
überhaupt ist, dem diese Ehre zuteil wird. Wir gratulieren
ihm sehr herzlich dazu.
www.zwade.de
Eilin Schiersch, deren Arbeitsalltag bei
S+P wir im TEAMGEIST Dezember
2012 vorgestellt haben, hat ihr BA-
Studium „Steuern, Prüfungswesen,
Consulting“ im September erfolgreich
beendet und ist nun als feste Mitar-
beiterin im Team Freiberufler + Privat-
mandanten tätig. Wir gratulieren ihr
herzlich zum bestandenen Abschluss
als Diplom-Betriebswirtin (BA) und
freuen uns, dass sie S+P Dresden
auch zukünftig verstärkt.
Hingegen haben Alic Nils Kröber und
Adrian Horn ihre Ausbildung zum
Steuerfachangestellten gerade erst
begonnen. Damit sind bei S+P
Dresden aktuell drei Azubis im ersten
und zweiten Lehrjahr beschäftigt.
Zwei Tage pro Woche sind sie in der
Berufsschule, die restliche Zeit bei
S+P Dresden, wo sie im Laufe ihrer
dreijährigen Lehre die verschiedenen
Teams und Aufgabengebiete durch-
laufen. „Nur Kaffee kochen müssen
sie nicht“, sagt Angela Steinert, die
für die fachliche Betreuung der
S+P-Azubis verantwortlich ist, im
Hinblick auf ein altes Klischee. „Wir
versuchen unseren Berufsnach-
wuchs vielmehr von Beginn an direkt
einzubeziehen und ihm möglichst
früh eigene Aufgabengebiete und
Verantwortung einzuräumen.“
Ein Studienabschluss und zwei neue Azubis in Dresden
17
Die schwierige Suche nach einem Namen –
15 Jahre GTG
S+P Nachrichten
Mitte der 1990er Jahre tat sich mit der steuerlichen und
betriebswirtschaftlichen Betreuung von Insolvenzunter-
nehmen ein völlig neuer Tätigkeitsbereich für unsere
Niederlassung in Dresden auf. Aufgrund der Komplexität
und wirtschaftlichen Bedeutung gelangten die damali-
gen Partner Angelika Perret, Dr. Bernd Kugelberg und
Hannes Graf schnell zu dem Entschluss, den Bereich
rechtlich zu verselbstständigen. Doch der zunächst
gewählte Name Auditax GmbH war bereits vergeben,
ein neuer musste schnell her. Im August 1998 einigte
man sich schließlich auf „Graf Treuhand GmbH“ (GTG),
nachdem gutgemeinte Vorschläge wie „Graf Litta von
der Spree“ oder „Littax GmbH“ ebenso wenig Anklang
gefunden hatten wie ein erneuter Phantasiename. „Das
war uns schlicht zu riskant“, erinnert sich Mario Litta,
einer der Geschäftsführer von GTG. Im Sommer dieses
Jahres hat das Unternehmen nun sein 15-jähriges
Bestehen gefeiert. Mittlerweile sind circa 80 Mitarbeiter
an den insgesamt sechs Standorten in Dresden, Chem-
nitz, München, Potsdam, Berlin und Lübben tätig.
So verschieden die Arbeitsbereiche von S+P und GTG
auf den ersten Blick sind, so eng kooperieren die Mitar-
beiter beider Unternehmen – nicht zuletzt aufgrund der
gleichen Adresse – intern: Sie unterstützen sich bei
fachlichen Fragen, feiern Sommer- und Weihnachtsfeste
zusammen und gehen bei zahlreichen Dresdner Lauf-
veranstaltungen gemeinsam an den Start. Schneider +
Partner gratuliert dem gesamten Team von GTG sehr
herzlich zum 15-jährigen Bestehen und besonders
Heike Krombholz und StB Dirk Pfützner zum ebenfalls
15-jährigen Firmenjubiläum.
Anja Krönke zur Prokuristin bestellt
Bereits vor einigen Monaten ist Anja Krönke zur Proku-
ristin von Schneider + Partner bestellt worden. Seit
sieben Jahren ist sie als Büroleiterin in unserer Dresdner
Niederlassung sowie als Personalchefin unserer beiden
sächsischen Standorte tätig. Berufsbegleitend hat sie in
diesem Zeitraum zudem ein Masterstudium in Human
Communications sowie eine Ausbildung zur Wirtschafts-
mediatorin erfolgreich absolviert.
Von S+P unterstütztes DSC-Team holt Silber bei
Team Staffel
Sechs Teams von S+P und GTG gingen gemeinsam mit
knapp 1 300 Teilnehmern Ende August an den Start der
Team Staffel 2013. Erstmals mit dabei war die Vierer-
Staffel unserer Chemnitzer Niederlassung um Daniela
Müller, Nancy Vogt und Danilo Grund, die im internen
S+P-Vergleich auf dem dritten Platz landete. Neben
unseren Mitarbeiterteams ermöglichte S+P den Start
auch einem Männer-Laufteam des DSC e. V., das sich
mit einer sagenhaften Zeit von 53:47 Minuten den
zweiten Platz der insgesamt über 350 Staffeln sicherte.
Eine Kunstreise zum Netzwerken
Insgesamt 18 000 Besucher zeigen, dass in einer Ba-
rockstadt wie Dresden auch ein großes Interesse an
zeitgenössischer Kunst besteht. Einmal mehr konnte die
OSTRALE’013, die jährlich das gesamte Spektrum der
Gegenwartskunst präsentiert, einen Besucheranstieg
verbuchen. Zu den faszinierten und angesichts manches
Kunstwerks etwas irritiert schauenden Gästen zählten
neben vielen Mitarbeitern von S+P Anfang September
auch zahlreiche Mandanten, die unserer Einladung zur
spannenden Kunstreise gefolgt waren. Gesprächs- und
Diskussionsstoff boten die Werke der 90 Einzelkünstler
und Künstlergruppen aus 17 Nationen genug, sodass
OSTRALE-Leiterin Andrea Hilger manchmal ihre liebe
Not hatte, sich Gehör zu verschaffen. Als Schatzmeister
des Fördervereins OSTRALE.freunde e. V. freute sich
besonders Dr. Bernd Kugelberg über das rege Interes-
se: „Wenn wir mit solchen Aktionen die Bekanntheit der
OSTRALE erhöhen können, ist das toll.“ Und wir waren
nicht die einzigen, die das Kunstfestival zum Austau-
schen nutzten. Auch der HC Rödertal veranstaltete
eines seiner regelmäßigen Netzwerktreffen in den kreativ
umgestalteten Hallen des ehemaligen Dresdner
Schlachthofs. Wer die Chance eines Besuches in die-
sem Jahr verpasst hat oder die Ausstellung noch einmal
zu Hause in Ruhe unter die Lupe nehmen möchte, für
den ist der OSTRALE-Katalog mit allen Ausstellungsstü-
cken und Erläuterungen der Künstler genau das Richti-
ge. Gern schicken wir Ihnen ein Exemplar kostenfrei zu.
Schreiben Sie uns einfach eine E-Mail an
18
S+P Aspekte
Trübe AussichtenDer Druck auf Steuer sünder steigt – ebenso wie die Zahl der Selbstanzeigen
des Gesetzgebers recht zu geben: In den letzten Jahren hat
die Bundesrepublik Deutschland Milliarden an Steuern einge-
nommen, zu denen sie ohne die Selbstanzeige wahrscheinlich
nie Zugang gehabt hätte.
Doch das ändert sich zunehmend: War der Staat bisher eher
in der Rolle des Bittstellers, der Zugeständnisse machen
musste, verschärft sich nun die Lage der Steuersünder, von
denen daher immer mehr über die Selbstanzeige einen Weg
zurück in die (Steuer-)Legalität suchen. Die Ermittlungserfolge
der Finanzbehörden nehmen unter anderem aufgrund der
Digitalisierung und einer verbesserten internationalen Zusam-
menarbeit zu, die Entdeckungswahrscheinlichkeit eines
Steuerdeliktes steigt. Besonders das Bankenland Schweiz, in
dem ein Großteil der Schwarzgeldkonten verwaltet wird, steht
unter Zugzwang, verstärkt mit den EU-Staaten zu kooperie-
ren. Es scheint nur noch eine Frage der Zeit, bis ein regelmä-
ßiger Informationsaustausch zu bisher unbekannten Bankkon-
ten auch mit der Bundesrepublik stattfindet. In dieses Bild fügt
sich auch das geänderte Verhalten zahlreicher Schweizer
Banken ein, die mit der sogenannten „Weißgeldstrategie“ ihren
Kunden eine entsprechende Regulierung nahelegen und bei
Verstoß mit Kündigung der Geschäftsbeziehung drohen.
Angesichts dieser veränderten Situation verwundert es nicht,
dass – wie bereits zuvor der Ankauf ausländischer Steuer-
CDs – auch der Fall Hoeneß eine regelrechte Welle von
Selbstanzeigen nach sich gezogen hat. Mehr als 14 500
mutmaßliche Steuerhinterzieher zeigten sich bundesweit im
ersten Halbjahr 2013 bei den Finanzämtern selbst an – fast
genauso viele wie im gesamten Jahr 2012. Kritiker vermuten
angesichts dieser Zahlen, dass dem Fiskus das öffentliche
An-den-Pranger-Stellen von Uli Hoeneß nicht ungelegen kam.
Sie unterstellen den Finanzbehörden im Zusammenhang mit
Selbstanzeigen seit Längerem gar eine regelrechte Ein-
schüchterungsstrategie. Die Ankaufspraxis, mit der sich die
Finanzbehörden gespeicherte Daten beschaffen, ist in vielen
Ländern strafbar und wirft strafrechtlich Fragen der Verwert-
barkeit auf. Es ist durchaus nicht ausgeschlossen, dass viele
Beschuldigte im Falle einer tatsächlichen Gerichtsverhandlung
freigesprochen würden. Doch so weit lassen es die meisten
gar nicht kommen. Aus Angst vor einem Imageschaden oder
dem Risiko einer öffentlichen Gerichtsverhandlung zeigen sich
Betroffene lieber vorsorglich selbst an, als die Ermittlungen
der Finanzbehörden abzuwarten.
Nachdem im Frühjahr dieses Jahres der steuerliche Gang
nach Canossa von Fußball-Manager Uli Hoeneß durch
seine unvollständige Selbstanzeige publik wurde, ging ein
Aufschrei der Empörung durch die Medien und die Öffentlich-
keit. Im Gegensatz zu einem Geständnis bei anderen Strafta-
ten wirkt sich die Selbstanzeige wegen Steuerhinterziehung
nämlich nicht nur strafmildernd, sondern strafbefreiend aus –
ein Umstand, den viele als höchst ungerecht empfinden. Die
häufig in diesem Zusammenhang geforderte Gerechtigkeit ist
und war allerdings nie das vordergründige Ziel der Selbstan-
zeige, vielmehr ging es immer schon um vorwiegend monetä-
re Interessen.
Lange Zeit war das Risiko für Steuerhinterzieher, entdeckt und
belangt zu werden, sehr gering. Der Staat war daher auf das
Geständnis der Steuersünder angewiesen, um zumindest
einen Teil der entgangenen Steuereinnahmen zurückzuerhal-
ten. Aber dafür musste er Anreize schaffen, was er in Form
der Selbstanzeige tat. Das zugrunde liegende Prinzip ist
einfach: Der Staat bekommt die hinterzogenen Steuergelder
zurück, im Gegenzug muss der Steuersünder keine Gefäng-
nisstrafe fürchten. Und die Erfahrung scheint dem Vorgehen
Autor: StB RA Torsten Nihof
S+P Aspekte
Die Voraussetzungen für diesen „modernen und legalen Ablass-
handel“ sind allerdings streng und wurden mit dem im Mai 2011
in Kraft getretenen Schwarzgeldbekämpfungsgesetz sogar
weiter verschärft. Dem vorausgegangen war ein Beschluss des
Bundesgerichtshofs (BGH), in dem er sogenannte gestufte und
Teil-Selbstanzeigen für unwirksam erklärte. Die Privilegierung
von Steuersündern sei nicht allein durch fiskalische Interessen
zu rechtfertigen, so der BGH. Vielmehr setze Straffreiheit vor-
aus, dass der Steuerhinterzieher komplett reinen Tisch mache.
Seitdem gilt: Bezieht sich eine Selbstanzeige lediglich auf
einen Teil-Tatbestand, enthält sie Fehler oder wird sie nicht
rechtzeitig eingereicht, wird dem Betroffenen keine Straffrei-
heit gewährt. Als verspätet gilt hierbei, wenn der Fiskus bereits
von sich aus aktiv geworden ist (insbesondere wenn er ein
Straf- oder Bußgeldverfahren bereits eingeleitet hat oder wenn
der Hinterzieher mit einem solchen rechnen muss), wenn der
Betriebsprüfer vor der Tür steht oder (und das ist seit 2011
neu) seinen Besuch durch eine Prüfungsanordnung zumindest
angekündigt hat.
Sind Vollständigkeit, Richtigkeit und Rechtzeitigkeit der
Selbstanzeige für alle strafrechtlich noch nicht verjährten
Zeiträume gewährleistet, müssen Steuersünder bis zu einer
Hinterziehungssumme von maximal 50 000 Euro zusätzlich zu
der hinterzogenen Steuer lediglich die anfallenden Normal-
und gegebenenfalls Hinterziehungszinsen zahlen. Bei höheren
Beträgen kommt zusätzlich noch ein Zuschlag von fünf Pro-
zent des Hinterziehungsbetrages dazu.
Auch wenn die letzten Urteile aus Karlsruhe und der Gesetz-
geber die Voraussetzungen für erfolgreiche Selbstanzeigen
verschärft haben, lassen solche Grundsatzurteile naturgemäß
Ermessensspielräume. So rechnet im Fall Hoeneß wohl nie-
mand ernsthaft damit, dass der Bayernboss zu einer Gefäng-
nisstrafe verurteilt wird. Dennoch ist fraglich, wie lange die
Selbstanzeige als Privileg für Steuerhinterzieher in ihrer heuti-
gen Form noch existieren wird. Es kann davon ausgegangen
werden, dass ihre Anforderungen weiter verschärft werden, je
mehr die Ermittlungserfolge der Finanzbehörden durch die
steigende Entdeckungswahrscheinlichkeit von Steuerhinter-
ziehung zunehmen. Vielleicht wird die Selbstanzeige aber
auch irgendwann ganz abgeschafft. Auch wenn bislang keine
derartigen Pläne bekannt sind, diskutiert wurden beide Vari-
anten schon mehrfach.I
KALENDER
19Fachvorträge
11. Februar 2014, Dresden
Wichtige Änderungen zum Jahres-
wechsel im Bereich Lohnsteuer und
Sozialversicherung (Creditreform)
Mandanten- und
Unternehmerseminare
7. April 2014, Dresden
Fit für die Zukunft
Veranstaltungstipps
29. Januar 2014, Dresden
S+P Volleyball-Spieltag:
Dresdner SC – SC Potsdam
9. Februar 2014, Dresden
S+P Handball-Spieltag:
HC Rödertal – BSV Sachsen Zwickau
28. März 2014, Dresden
16. Benefizkonzert
des Sonnenstrahl e. V.
in der Kreuzkirche
21. Mai 2014, Dresden
TeamChallenge 2014
Bereits zum elften Mal hat Anfang September 2013 das
Golf- und Tennisturnier zugunsten der Dresden Inter-
national School stattgefunden. Solch ein Event erfordert
nicht nur im Vorfeld eine Menge Arbeit, sondern auch
während der Veranstaltung selbst. Wir haben Kathleen
Proppé, die verantwortliche Organisatorin, den ganzen
Tag über begleitet.
Es ist kurz vor sechs Uhr. Die Luft ist frisch und klar, Nebel-
schwaden liegen über dem frisch gemähten Rasen, doch
es ist schon sichtbar, dass es ein schöner Tag zum Golfen
wird. „In den letzten Jahren hat es das Wetter immer gut mit
uns gemeint“, sagt Kathleen Proppé, die gerade auf dem Golf-
platz Ullersdorf angekommen ist und trotz der Uhrzeit schon
voller Energie steckt. Kein Wunder – in gut einer Stunde
startet die erste Vierergruppe, ein sogenannter „Flight“, zum
jährlichen Golfturnier zugunsten der Dresden International
School (DIS). Bis dahin ist noch einiges vorzubereiten. „Auch
wenn die meiste Arbeit am Veranstaltungstag selbst schon
hinter mir liegt, gibt es immer noch unendlich viele Kleinigkei-
ten zu erledigen“, sagt die Frühaufsteherin, während sie die
Roll-up-Poster der Hauptsponsoren aufstellt und die kleinen
Präsente und die Startunterlagen für die mehr als einhundert
erwarteten Golfer zurechtlegt.
Während Kathleen Proppé letzte Absprachen mit
Enrico Totzauer vom Thomas Sport Center trifft,
weist Antje Schönberg schon die ersten Golfer ein.
20
S+P Engagement
Unendlich viele Kleinigkeiten Der Organisatorin des DIS Golf- und Tennisturniers über die Schulter geschaut
Vor mehr als einem halben Jahr haben die Leiterin Marketing
und Öffentlichkeitsarbeit der DIS und ihre Kollegin mit der
Vorbereitung des Turniers begonnen. Unterstützt werden sie
dabei vom S+P-Marketingteam um Geschäftsführerin WP StB
Angelika Perret – gleichzeitig Schatzmeisterin des Trägerver-
eins der Dresden International School – sowie von Antje
Schönberg, einer engagierten Mutter und Vorstandsmitglied im
Förderverein der DIS. Wie bereits in den letzten Jahren weist
sie auch heute jeden Flight am Start persönlich ein. „So be-
komme ich am besten mit, wie die Stimmung beim Turnier ist“,
erzählt die sportliche Unterstützerin, die auch schon mal das
Matterhorn erklettert hat. Neben dem Orgateam packen am
Turniertag auch zahlreiche Schüler sowie die Sponsoren des
Turniers mit an. „Unsere Partner unterstützen unser Benefize-
vent glücklicherweise nicht nur finanziell, sondern auch perso-
nell“, sagt Kathleen Proppé. So betreut Thomas Gürtner,
Geschäftsführer des Thomas Sport Centers, zusammen mit
Rechtsanwältin Alexandra Weiß von der ZWADE Rechtsan-
waltsgesellschaft mbH und Angelika Perret den Anmeldestand,
während sich das Team von Bellan Catering um Chefkoch Jens
Budde gemeinsam mit Ronny Thieme von der Sachsen Bank
um die zwei Cateringstände entlang der Strecke kümmern.
Mittlerweile ist es später Mittag geworden, die letzten Golfer
sind vor einiger Zeit gestartet und gerade hat für alle Golf-
Neulinge der Schnupperkurs begonnen. Kathleen Proppé
beobachtet kurz, wie der Trainer den etwa 15 Teilnehmern die
richtige Schlägerhaltung erläutert. Irgendwann möchte sie das
Golfen auch gern ausprobieren. „Aber ich fürchte, da muss
ich mir ein anderes Turnier suchen“, lacht sie, bevor sie einmal
mehr auf einem der kleinen Golfcarts davonbraust, um eines
der bei einem solchen Event immer auftretenden unvorher-
sehbaren kleinen Probleme zu lösen: Ein Spieler fällt kurzfristig
aus, an einer Verpflegungsstation ist der Kaffee alle und die
letzten Vorbereitungen für die Abendveranstaltung sind auch
noch zu treffen. Gegen 16 Uhr werden die letzten von ihrer 9
bzw. 18 Löcher umfassenden Runde zurückerwartet.
Dann heißt es für Kathleen Proppé und ihre Helfer schnell
zusammenräumen, nach Hause flitzen und sich für den Abend
in Schale werfen. Um 19 Uhr beginnt die Abendveranstaltung
im International Congress Center Dresden. Dann stoßen zu
den Golfern die 25 Tennisspieler und ihre Begleitungen dazu,
die heute auf der Anlage des TC Blau-Weiß Dresden Blase-
witz e. V. um den Sieg gespielt haben. Vor drei Jahren wurde
das Benefizturnier erstmals auf die kleinen gelben Filzbälle
erweitert, um so auch Nichtgolfer einzubinden und noch mehr
sportbegeisterte Dresdner für den guten Zweck zu gewinnen.
Nach den getrennten Wettbewerben tagsüber treffen sich alle
gemeinsam zum Essen, Feiern und natürlich zu den ersehnten
Siegerehrungen.
Doch bevor die Gäste eintreffen, muss Kathleen Proppé
gemeinsam mit den Technikern noch den Ton checken, den
Moderator einweisen und natürlich die Preise für die Siegereh-
rung zurechtlegen. Während des Essens soll zudem eine
Fotoshow erste Eindrücke des Tages wiedergeben. Doch
irgendetwas stimmt mit der Technik nicht, der Beamer wirft
die Bilder nicht wie geplant auf die Leinwand. Die Zeit wird
knapp, die ersten Gäste trudeln schon ein. Die Eventorganisa-
torin atmet tief durch. „Irgendwas ist immer“, seufzt sie schul-
terzuckend. Daran hat sie sich in ihren vier Jahren an der DIS
gewöhnt. Ein paar Handgriffe des herbeigerufenen Haustech-
nikers, dann klappt es doch. Mit einer Viertelstunde Verspä-
tung kann die Abendveranstaltung starten. Jetzt ist auch
Kathleen Proppé nur noch Zuhörerin. Doch während sich die
Gäste zurücklehnen und in Ruhe essen, trinken und die
verschiedenen Programmpunkte genießen können, wirft sie
immer wieder einen Blick auf ihren minutiösen Ablaufplan.
Einige Punkte dauern länger als geplant, die Siegerehrung
muss jetzt straff vonstatten gehen, damit es zum Ende hin
nicht zu spät wird.
Kurz vor Mitternacht sind auch die letzten Sieger geehrt und
alle Preise verteilt, der DJ legt nun zum Tanz auf. Obwohl die
Sportler heute schon lange auf den Beinen sind und beim
Golfen und Tennisspielen zahlreiche Kilometer zurückgelegt
haben, schwingen viele doch das Tanzbein. Kathleen Proppé
winkt ab, dafür reicht ihre Energie dann doch nicht mehr.
„Aber ich wippe mit den Zehen“, sagt sie schmunzelnd. Ganz
vorbei ist ihr Tag auch jetzt noch nicht. Erst nachdem die
Roll-ups und die Technik abgebaut sind, ist Schluss. Gegen
zwei Uhr wird sie ins Bett fallen, zwar geschafft, aber zufrie-
den. Rund 15 000 Euro sind an diesem Tag für die Schule
zusammengekommen, insgesamt hat das Benefizturnier in
den letzten zehn Jahren über 150 000 Euro für verschiedene
Schulprojekte eingebracht. So konnten beispielsweise der
Aufbau eines Schulorchesters gefördert oder interaktive
Lerntafeln für alle Klassenzimmer angeschafft werden. In
diesem Jahr kommt der Erlös dem Aufbau eines Mediastudios
für das DIS Discovery Lab in der Grundschule zugute. Hier
können sich die Jungen und Mädchen der ersten bis fünften
Klasse ganz praktisch ausprobieren – sei es beim Drehen und
Schneiden eigener Videoclips oder beim Produzieren eines
Radioprogramms. „Vielleicht binden wir eine der Arbeiten der
Schüler im nächsten Jahr in das Turnier oder die Abendveran-
staltung ein“, überlegt Kathleen Proppé. Ein paar Ideen hat sie
schon. Heute schiebt sie diese noch zur Seite, aber schon
bald wird sie mit ihrem Team wieder in die Vorbereitung des
Turniers 2014 starten. Der Termin steht mit dem 6. September
2014 jedenfalls schon fest, denn ähnlich wie im Fußball gilt:
Nach dem Turnier ist vor dem Turnier.I
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S+P Engagement
S+P Rubrik
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S+P Engagement
Zwei auf einen StreichS+P-Mitarbeiter spenden Blut und Geld
auf anderen Koppeln im Stadtteil Weißig in Sicherheit ge-
bracht werden. Aufräum- und Reparaturarbeiten im Wert von
Tausenden Euro wurden schon geleistet und ein Ende ist nicht
in Sicht. Mit den ersten Spendengeldern kehrte im Verein um
Sabine Schmidt, die das Projekt vor 26 Jahren als erste
Bereits zum zweiten Mal hat im September in unserer
Dresdner Niederlassung eine Blutspendeaktion zuguns-
ten einer gemeinnützigen Einrichtung stattgefunden. Insge-
samt 15 Mitarbeiter von S+P und GTG Dresden beteiligten
sich daran und spendeten nicht nur Blut, sondern auch ihre
Aufwandsentschädigung für den guten Zweck. „Als die Flut
im Juni kam, waren wir gerade auf der Suche nach einem
geeigneten Projekt für unseren Blutspendetag und uns war
sofort klar, dass wir die Erlöse einem betroffenen Verein
geben möchten“, erzählt Annett Schubert, Marketingassis-
tentin bei S+P. Durch eine interne Abstimmung fiel die Wahl
auf den Verein für „Integratives und Behindertengerechtes
Reiten e. V.“, der viel von seinem Hab und Gut im Elbe-Hoch-
wasser verloren hatte.
Dringende Reparaturen noch vor dem Winter nötig
Der Verein mit 80 Mitgliedern, der aus einem Projekt zur
Verbesserung der Lebensqualität behinderter Menschen
durch therapeutisches Reiten hervorgegangen ist, hat sein
Domizil direkt unterhalb des Blauen Wunders. Bei einem
Wasserhöchststand von drei Metern auf dem eigenen Hof
wurden seine kompletten Außenflächen samt Stallungen und
Sattelkammern zerstört. Glücklicherweise konnten die Pferde
Annett Schubert überreicht
Sabine Schmidt den
Scheck von S+P.
28. März 2014
16. Benefizkonzert des Sonnenstrahl e. V. Dresden in der Dresdner Kreuzkirche
mitwirkende Junges Kammerorchester · Kapellknaben Dresden · Knabenchor Dresden · Chorodthia · Mädchenchor Cante-mus, Lessing-Gymnasium Hoyerswerda · Philharmonischer Kinderchor · Bläser-Quintett solistenKlavier – Ben Lepetit (7 Jahre, Städtische Musikschule Chemnitz)Harfe – Prof. Astrid von Brück (Staatskapelle Dresden)Geige – Charlotte Thiele (Sächsisches Landesgymnasium für Musik „Carl Maria von Weber” Dresden)
Kinder musizieren für Kinder
Erhältlich auch in der Geschäftsstelle des
Sonnenstrahl e. V. Dresden · Goetheallee 13 · 01309 Dresden
karten-hotline 0351 4596161
Empore 17 Euro · Seitenschiff 14 Euro
Verschiedene sächsische Kinder- und Jugend chöre singen und musizieren gemeinsam mit Solisten und dem Jungen Kammerorchester zugunsten gleichalt-riger Krebspatienten.
„Kinder- und Jugendfarm“ Dresdens ins Leben gerufen
hatte, etwas Normalität ein. Die Pferde konnten nach Hause
gebracht und der allgemeine Vereinsbetrieb konnte wieder
aufgenommen werden. Trotz zahlreicher Spenden fehlt es
aber noch immer akut an Heu, Koppelmaterial und vielem
mehr. „Vor dem Winter muss dringend noch ein undichtes
Dach repariert und eine neue Heizung eingebaut werden“,
listet Initiatorin Sabine Schmidt auf. „Deshalb sind wir noch
heute für jede Spende und Unterstützung sehr dankbar.“
Insgesamt ist durch das Engagement der Mitarbeiter von
Schneider + Partner eine Summe von 370 Euro zusammen-
gekommen, die von der Geschäftsführung auf 500 Euro
aufgerundet wurde. Der Verein wird die S+P-Spende vorran-
gig für Tierfutter und die Erneuerung der Sattelkammern
verwenden.I
Kontakt
Sabine Schmidt
Integratives und Behindertengerechtes Reiten e. V.
Herausgeber:
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Niederlassung Dresden
Lortzingstraße 37, 01307 Dresden
Telefon: 0351 34078-0
Fax: 0351 34078-99
Redaktionsleitung:
Katharina Martin
Redaktion:
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Dr. Florian Haumer
StB RA Stefan Kurth
Katharina Martin
StB RA Torsten Nihof
StB Carsten Pohl
Annett Schubert
V. i. S. d. P.:
WP StB Angelika Perret
www.schneider-wp.de
Konzeption:
Schneider + Partner GmbH
Niederlassung Dresden
Lortzingstraße 37, 01307 Dresden
Gestaltung:
machzwei – Gestaltung & Kommunikation
Rothenburger Straße 7, 01099 Dresden
Telefon: 0351 862753-0
Fax: 0351 862753-19
www.machzwei.net
Fotografie + Illustration:
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Jörg Lange
Thomas Schlorke
Juliane Trinckauf
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Produktion:
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Blasewitzer Straße 41, 01307 Dresden
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Fax: 0351 4504-200
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Druck:
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