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Gunther Schlegel COPD - Deutschland e. V. Patientenorganisation Lungenemphysem - COPD Deutschland 6. überarbeitete Auage 04.2014 Lungenemphysem COPD Leben mit der Krankheit Band 2

Diabetes Leben Mit Der Krankheit

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Diabetes Ratgeber

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  • Gunther Schlegel

    COPD - Deutschland e. V.

    PatientenorganisationLungenemphysem - COPD Deutschland

    6. b

    erarb

    eitete

    Aufl

    age 0

    4.201

    4

    LungenemphysemCOPD

    Leben mit der Krankheit

    Band

    2

  • 3Dies ist unser zweiter Patientenratgeber aus der ReihePatienten schreiben fr Patienten

    Ratgeber Nr. 1: Sauerstoff Der Stoff, der Leben mglich macht

    von Wilfried Kleist

    Ratgeber Nr. 2: Lungenemphysem-COPD Leben mit der Krankheit

    von Gunther Schlegel

    Ausknfte erhalten Sie bei unseren regionalen Selbsthilfegruppen und unter der Rufnummer 02324-999 000

    PatientenorganisationLungenemphysem-COPD Deutschland

    http://[email protected]

    sowie

    COPD - Deutschland e. V.http://www.copd-deutschland.de

    [email protected]

    Unsere Patientenratgeber (s Seite 45) sind kostenlos. Die entstehenden Porto und Ver-packungskosten berweisen Sie bitte vorab auf das Konto des COPD-Deutschland e.V. bis zu 4 Patientenratgeber 2,40 , bis zu 8 Patientenratgeber 4,80 , mehr als 8 Patientenratgeber werden mittels Pckchen versendet, je Pckchen 7,00 Die Angaben zur Bankverbindung nden Sie auf der Seite 49

    Copyright 2014Alle Rechte der Verbreitung, auch auszugsweise, durch Funk, Fernsehen,

    Druck und anderer Medien bedrfen der schriftlichen Genehmigung des Herausgebers

    INHALTSVERZEICHNIS

    VORWORT 5

    UND SO FING ALLES AN 7

    WAS WREN WIR OHNE SIE? 12

    10 WICHTIGE RATSCHLGE FR PATIENTEN MIT COPD ODER LUNGENEMPHYSEM 13

    WIE FUNKTIONIERT UNSERE ATMUNG? 14

    AUFGABE DER FLIMMERHRCHEN 15

    WIE FUNKTIONIERT UNSERE LUNGE? 16

    DAS ZWERCHFELL 17

    BRONCHIEN GESUNDEN NICHT 17

    WAS IST EINE COPD? 18

    WAS IST EIN LUNGENEMPHYSEM? 18

    WAS BEDEUTET COPD? 19

    EINTEILUNG DER COPD SCHWEREGRADE 19

    WIE MACHT SICH DIE COPD BEMERKBAR? 20

    ABGRENZUNG VON ASTHMA UND COPD 22

    SUCHEN SIE SICH EINEN ARZT IHRES VERTRAUENS 22

    DIE UNTERSUCHUNG BEIM ARZT 23

    SUCHEN SIE SICH EINE ERFLLENDE AUFGABE 24

    KONTAKT ZU GLEICHGESINNTEN 25

    BEZIEHEN SIE IHRE ANGEHRIGEN MIT EIN 26

    DER SCHWERBEHINDERTENAUSWEIS HILFT 26

    MERKZEICHEN BEI SCHWERBEHINDERUNG 28

    LANGZEIT-SAUERSTOFFTHERAPIE 29

    HILFSMITTEL FR DIE MOBILITT 30

    BEHINDERTENGERECHTE WOHNUNG 31

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    RAUCHEN ALS HAUPTURSACHE VON COPD/LUNGENEMPHYSEM 32

    MASSNAHMEN BEI HUSTEN 34

    ERLERNEN SIE DAS KONTROLLIERTE HUSTEN 34

    VERMEIDEN SIE ATEMWEGSINFEKTIONEN 35

    BEWEGUNG HLT FIT! 36

    LUNGENSPORT 36

    STELLENWERT DER REHABILITATION 38

    AUSWAHL DER REHA-KLINIK 39

    REGELMSSIGE KONTROLLEN DURCH DEN LUNGENFACHCHARZT 39

    VERHALTENSWEISE IM UMGANG MIT MEDIKAMENTEN 40

    EINNAHME VON MEDIKAMENTEN 40

    DIE KORREKTE ANWENDUNG VON INHALATIONSSPRAYS 40

    AUSREICHENDE FLSSIGKEITSAUFNAHME 41

    STABILISIERUNG DES IMMUNSYSTEMS 42

    ENTSPANNUNG BEI ATEMNOT 42

    ATEMERLEICHTERNDE KRPERHALTUNGEN 43

    SCHLUSSWORT UND FAZIT 44

    COPD - DEUTSCHLAND e.V. 45

    PATIENTENRATGEBER DES COPD-DEUTSCHLAND e.V. 46

    PATIENTENORGANISATION LUNGENEMPHYSEM COPD DEUTSCHLAND 47

    REGIONALE SELBSTHILFEGRUPPEN 48

    SYMPOSIUM - LUNGE 49

    IMPRESSUM 50

    LITERATURHINWEISE 51

    VVVVVVVVVVVOOOOOOOOOORRRRRRRRRRRWWWWWWWWWWWOOOOOOOOOOORRRRRRRRRRTTTTTTTTTTT JJJJJJJJJJJEEEEEEEEEENNNNNNNNNNNSSSSSSSSSS LLLLLLLLLLLIIIIIIIIINNNNNNNNNNNGGGGGGGGGGGEEEEEEEEEEMMMMMMMMMMMAAAAAAAAAANNNNNNNNNNNNNNNNNNNN

    Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

    COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung) bezeichnet als Sammelbegriff eine Grup-pe von Krankheiten der Lunge, die durch Husten, vermehrten Auswurf und Atemnot (AHA-Effekt) anfnglich nur bei Belastung, im fortgeschrittenen Stadium auch im Ruhe-zustand gekennzeichnet sind.

    Lungenerkrankungen wie COPD und Emphysem sind global auf dem Vormarsch. Allein in Deutschland waren bereits im Jahr 2007 rund 6,8 Millionen an COPD erkrankt und die Zahl der Erkrankten, die unter Atemnot (Dyspnoe) leiden, steigt stndig von Tag zu Tag weiter an. In sterreich sind ca. 1 Million und in der Schweiz mehr als 350.000 Menschen an COPD erkrankt.

    Die Hauptursache fr die COPD und das Lungenemphysem - beides irreversible Erkran-kungen - ist und bleibt das inhalative Rauchen. Weitere mgliche Ursachen sind u.a. ein-geatmete Giftstoffe (Noxen) am Arbeitsplatz und in sehr seltenen Fllen ein angeborener Gendefekt, der sogenannte Alpha-1-Antitrypsinmangel.

    Als besonders problematisch erweist sich, dass viele Betroffene hu g gar nicht wissen, dass Sie bereits erkrankt sind. Besonders Raucher neigen dazu Auswurf-Husten und Atem-not als Normalzustand zu akzeptieren. Alle Betroffenen bentigen jedoch die beraus wichtige fachrztliche Versorgung durch einen Lungenfacharzt (Pneumologen).

    Mit diesem Patientenratgeber mchten wir Ihnen die Gelegenheit geben, sich umfas-send ber die Erkrankungen COPD und Lungenemphysem, die Diagnostik und die derzeit mglichen medikamentsen und anderen Therapieverfahren informieren zu knnen. Wir werden Ihnen in diesem Ratgeber optionale Wege aufzeigen, die mglicherweise dazu beitragen knnen, dass auch Sie besser MIT Ihrer Erkrankung leben knnen. Wir haben uns bemht, diesen Ratgeber so patientenverstndlich wie mglich zu gestalten.

    Aufklrung und Information ber die Erkrankung sind ebenso wichtig wie die Akzeptanz derselben.

    IhrJens LingemannVorsitzender COPD-Deutschland e.V.Patientenorganisation Lungenemphysem-COPD Deutschland

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    UND SO FING ALLES AN

    Die Spielregeln des Lebens verlangen von uns nicht, dass wir um jeden Preis siegen; wohl aber, dass wir den Kampf niemals aufgeben.

    Mit diesem Leitspruch und meinen eigenen Erfahrungen mchte ich die Betrof fenen erreichen, die bisher wenig Gelegenheit hatten, sich ber diagnostische und therapeu-tische Mglichkeiten der Krankheiten Lungenemphysem und COPD zu informieren bzw. sich mit anderen Betroffenen auszutauschen.

    Ich wei, dass chronische Erkrankungen und Behinderungen durch Kontakte, z. B. in einer Selbsthilfegruppe, zwar nicht geheilt, deren seelische und soziale Folgen aber er-heblich gemildert werden knnen.

    Durch eigenes Erleben habe ich leider feststellen mssen, in welcher Isolation Betrof-fene, manche ohne Kontakte zu Gleichgesinnten oder ohne Zugang zum Internet, leben mssen.

    Es wre schon ein riesiger Erfolg, wenn nur ein Betroffener durch den Kontakt mit einer Selbsthilfegruppe wieder den Mut ndet ber sein Leben und seine Krankheit nachzu-denken, um sein Leben dann so fest wie eben nur mg lich in seine beiden Hnde zu nehmen und neue Zuversicht zu schpfen.

    Als mein Vater 1969 an einem Lungenemphysem und Bauchspeicheldrsen krebs ver-starb, musste ich miterleben, wie hil os rzte und P eger waren und natrlich erst recht meine Mutter und alle weiteren Familienangehrigen.

    Lange Zeit hatten wir vergeblich versucht vom behandelnden Arzt und von den rzten im Krankenhaus, in dem er die letzten Monate seines Lebens unter dem Sauerstoffzelt verbrachte, eine genaue Diagnose zu erhalten.

    Seine Atemnot wies auf eine Atemwegserkrankung, eine Bronchitis, hin. Man meinte letztendlich auch, dass er wohl ein Lungenemphysem habe. Den Aus druck COPD kann-te man zu der Zeit fast noch gar nicht. Der Husten wurde als Raucherhusten abgetan. Es gab fr uns noch kein Internet, durch welches wir uns htten kundig machen knnen.

    Mein Vater hatte bis wenige Monate vor seinem Tod noch geraucht. Er wusste damals im Gegensatz zu uns heute noch nicht, dass Rauchen in 80 % aller Flle der Auslser fr diese Krankheit ist. So sa z. B. der meinen Vater behan delnde Hausarzt ihm bei einer Besprechung mit der Zigarette im Mundwinkel gegenber und erklrte ihm, dass er dringend mit dem Rauchen aufhren msse. Welche Ironie!

    Als ich 1989 die ersten Anzeichen dieser Krankheit versprte, fhrte ich dies zwar auch mit auf das Rauchen zurck und hrte nachdem meine Frau mir das Buch Endlich

    Sehr geehrte Leserinnen und Leser

    Mein Name ist Gunther Schlegel. Ich bin seit Jah-ren an COPD mit Lungenemphysem erkrankt. Die folgenden Ausfhrungen sind so hoffe ich nicht nur fr Betroffene interessant, auch wenn sich dieser Ratgeber ausschlielich mit dem Verlauf und den Folgen der Krankheiten beschftigt.

    Die COPD ist eine systemische Erkrankung, die schleichend den gesamten Krper befllt. Man kann als Betroffener nicht frh genug damit anfangen, sich ber diese Krankheit zu informieren und ent-sprechende Verhaltensmanahmen zu treffen. Die Anzahl der Erkrankten steigt stndig. Somit steigt natrlich auch der Bedarf an einer fr jeden Betrof-fenen verstndlichen Aufklrung.

    Im Internet, in unserer Mailingliste sowie in den vielen regionalen Grup pen, die sich mittlerweile ber ganz Deutschland verteilen und austauschen, sind hunderte von Freundschaften auf diesem Gebiet gewachsen. Die Teilnehmer versuchen sich gegen-seitig zu helfen und aufzurichten.

    Wie immer, wenn sich Betroffene treffen um sich ber ihre Krankheit auszutau schen, geschieht dies meist ziemlich vertraulich und mit sehr intimen Details, die Nichtbetrof-fene oft nicht verstehen. Es sei denn, es handelt sich um Angehrige, die sich ja leider auch tglich mit der Krankheit ihrer Lieben beschftigen mssen.

    Aus den vorgenannten Grnden hoffe ich, dass ich durch die Weitergabe meiner Erfah-rungen mit der Krankheit recht vielen Betroffenen helfen und damit den Alltag erleich-tern kann.

    Berlin, im September 2007Gunther Schlegel ( 2012)

    Au age berarbeitet und aktualisiert von Jens LingemannHattingen, im April 2014

    VVVVVVVVVVOOOOOOOOOORRRRRRRRRRWWWWWWWWWWOOOOOOOOOORRRRRRRRRRTTTTTTTTTT GGGGGGGGGGUUUUUUUUUUNNNNNNNNNNTTTTTTTTTTHHHHHHHHHHEEEEEEEEERRRRRRRRRR SSSSSSSSSSCCCCCCCCCCHHHHHHHHHHLLLLLLLLLLEEEEEEEEEEGGGGGGGGGGEEEEEEEEEELLLLLLLLLL

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    Jahren endlich in den Ruhestand gehen konnte. Hatte ich doch jetzt auch endlich mehr Zeit fr mich und somit Zeit, mich mit meiner Krankheit nher zu befassen.

    Ich suchte jetzt noch intensiver nach Mglichkeiten, mehr ber das Lungenem physem und meine Krankheit zu erfahren. Ich wollte doch meinen Ruhestand nicht nur zu Hau-se im Schaukelstuhl verbringen. So begann ich im Internet zu recherchieren und stie gleich auf die Patientenorganisation Lungenemphysem - COPD Deutschland.

    Der Grnder dieser Mailingliste, Jens Lingemann, selbst ein Betroffener, hatte zum Zweck des Erfahrungs- und Informationsaustauschs im November 2001 diese Internet-plattform gegrndet. Da diese Gruppe bereits seit ber 2 Jahren existierte, konnte ich davon ausgehen, dass ausreichend Erfahrungen mit diesem speziellen Krankheitsbild vorhanden waren.

    Auf der Homepage der Patientenorganisation las ich dann zum ersten Mal alles ber die COPD (chronisch obstruktive Bronchitis) und darber, dass die Haupt ursache dieser Er-krankung das Rauchen ist. Ich hatte bereits vor 16 Jahren mit dem Rauchen aufgehrt.

    Unter der Internetadresse http://www.lungenemphysem-copd.de kann man sich bei der bereits erwhnten Mailingliste anmelden, auf der sich Betroffene per E-Mail austauschen und informieren knnen.

    Ich erfuhr beim nchsten Besuch bei meinem Lungenfacharzt, den ich wieder mit aku-ter Atemnot aufsuchte, dass ich eine COPD (chronisch obstruktive Bronchitis) mit Lun-genemphysem habe. Er meinte, dass es bei mir wohl vom Rauchen kme, da ich ber 30 Jahre geraucht hatte. Er erklrte mir ausfhrlich, dass diese Krankheit noch nicht heilbar sei, man aber bei richtiger Medikation, Lungensport und Atemtherapie und ei-ner angepassten Ernhrung viel erreichen knne. Bei kontrollierter und systematischer Anwendung und Durchfhrung der Behandlung knnte man die Krankheit auf einem ertrglichen Level halten und mit ihr seine Restlebensdauer um ein Wesentliches ver-lngern. Auerdem knne ich selbst eine ganze Menge dazu beitragen, wenn ich mich genau an seine An weisungen hielte und dazu Eigeninitiative entwickelte.

    Mit mehr als trben Gedanken fuhr ich nach Hause. Mein Kopf brummte und meine Gedanken berschlugen sich hinsichtlich der Worte meines Arztes. Vor allem die Rest-lebensdauer ging mir nicht mehr aus dem Sinn. Eines aber wurde mir ganz deutlich klar: Ich musste als allererstes meinen eigenen Krper richtig kennen lernen, um zu wissen, wie die einzelnen Organe funktionieren und was bei einer Erkrankung wie der COPD bzw. dem Lungenemphysem berhaupt passiert.

    Warum habe ich diese Atemnot bei der geringsten Anstrengung?

    Warum habe ich den Husten mit der Schleimbildung?

    Warum bin ich laufend so abgespannt und so schnell mde?

    Warum geht es mir so schlecht?

    Was kann ich dagegen tun?

    Nichtraucher zum Lesen gegeben hatte sofort mit dem Rau chen auf. Natrlich viel zu spt. Sobald ich nicht mehr rauchte, versprte ich schon nach kurzer Zeit eine deutliche Besserung. Der so genannte Raucher husten hrte auch auf. Meine Lunge begann sich etwas zu regenerieren.

    Im Laufe der folgenden 10 Jahre verschlimmerte sich dann mein Zustand immer mehr. Husten mit Auswurf, vermehrte Schleimbildung und hauptschlich die Atemnot bei Be-lastung machten mir zu schaffen.

    Nachdem mein Hausarzt mich auf Bronchitis behandelt hatte, was natrlich nichts brachte, suchte ich mir einen Lungenfacharzt und Allergologen. Der Lun genfacharzt diagnostizierte nach grndlicher Untersuchung mit Lungenfunkti onstest, Rntgen etc. ein Lungenemphysem sowie entzndete Bronchien. COPD war seinerzeit bei vielen Hausrzten noch kein Begriff.

    Ich erhielt ein schnell wirkendes Spray, welches die Bronchien erweiterte und ein Spray mit Cortikoiden, um eine weitere Entzndung mglichst zu verhin dern. Das sollte ich nach Bedarf nehmen. Trotzdem ich nun schon jahrelang in rztlicher Behandlung bei einem Lungenfacharzt war, wusste ich ber meine Krankheit herzlich wenig. Der Alltag und die Arbeit lenkten mich einerseits immer wieder ab, andererseits wurde meine Atemnot mit der Zeit immer schlimmer und behinderte mich sehr. Ich merkte, dass ich krperlichen Anstren gungen aus dem Weg ging und diese mglichst an andere Per-sonen delegierte.

    Als Selbststndiger war ich es gewohnt, schnell und ordentlich meine Ar beit zu verrich-ten. Meine Kunden waren es wiederum gewohnt, dass ich ihre Auftrge sorgfltig und korrekt, aber auch schnellstmglich bearbeitete. Es musste eben alles, wie man so sagt, utschen.

    Die Arbeiten, bei denen ich meinen bequemen Sessel am Schreibtisch verlassen musste, um Besichtigungen durchzufhren und Entscheidungen vor Ort zu treffen, versuchte ich ebenfalls Anderen zu berlassen. All das, meine gesamte Arbeit, el mir mit der Zeit immer schwerer und belastete auch mein Privatle ben.

    Zu Hause, mit der Familie und meinen Kindern, musste ich mich darin ben, alles etwas langsamer angehen zu lassen, da ich immer schneller auer Atem kam. Die Kinder bemerkten zwar die Vernderung in meinem krperlichen Ver halten, hatten aber wenig Verstndnis dafr, da ich es ihnen seinerzeit noch nicht richtig erklren konnte. Letzt-endlich beeintrchtigte die fortschreitende Krankheit mich dermaen, dass ich nur noch am Schreibtisch vor dem Computer und am Telefon arbeiten konnte. Zu Hause war mein liebster Platz mein Schau kelstuhl.

    Mein Geschft ging langsam aber sicher den Bach runter und meine Familie, beson-ders natrlich die Kinder, konnten ihre Enttuschung ob meiner offen sichtlichen Passi-vitt (sie nannten es Trgheit) kaum mehr verbergen. Ich war fast froh, dass ich mit 65

  • 10 11

    Viele, sehr wichtige Fragen. Natrlich denkt man erst einmal, dass man seinen eigenen Krper doch gut kennt und wei, wo die einzelnen Organe liegen. Aber wie sie arbeiten und wie sie funktionieren, ist schon etwas komplexer. Bisher hatte mein Krper doch ganz gut funktioniert und wenn nicht, dann bin ich zum Arzt gegangen, er verschrieb mir ein Medikament und nach kurzer Zeit war alles wieder besser. Jetzt war das aber ganz anders. Nie habe ich die Entscheidungen des Arztes gro hinterfragt oder mich gar an anderer Stelle noch weiter infor miert.

    Ich habe mich mein Leben lang sportlich bettigt und war krperlich fr einen ber 60jhrigen ganz gut in Form. Routine - ber 60 Jahre. Was sollte und konnte ich selbst tun, damit mein jetziger Zustand wieder besser und vor allem wieder ertrglicher fr mich wrde? Wen konnte ich fragen? Gab es Bcher, die mich aufklren konnten? Mir el wieder einmal das Internet ein.

    Also setzte ich mich an den Computer, um mir hier die notwendigen weiteren Ausknf-te ber diese Krankheiten zu holen. Nachdem ich die entsprechenden Suchbegriffe ein-gegeben hatte, fand ich unter >Lungenemphysem und COPD< die besten Erklrungen. Erneut stie ich bei meiner Suche auf die

    Patientenorganisation Lungenemphysem - COPD Deutschland bzw. deren Mailingliste, ber die sich mehr als 2700 Betroffene austauschen, informieren und gegenseitig unter-sttzen.

    Bereits auf der ersten Seite der ansprechenden Homepage nden sich Erklrun gen ber diverse Lungenkrankheiten.

    Jetzt meldete ich mich bei der SHG an, um in den geschlossenen Bereich der Homepage zu gelangen. Dort gab es noch viel mehr an Informationen.

    Kurz nach der Anmeldung wurde ich, nachdem der Grnder der Mailingliste Jens Lin-gemann ein lngeres, sehr informatives Gesprch ber unsere gemein same Krankheit mit mir gefhrt hatte, fr die Mailingliste frei geschaltet. Von nun an konnte ich mich mit den vielen betroffenen Teilnehmern der Liste ber unsere Erkrankungen und Erfah-rungen austauschen, so dass ich langsam an ng, diese Krankheiten besser zu begreifen. Auf der Mailingliste gab es viele Betrof fene, denen es noch wesentlich schlechter ging als mir. Nach und nach wurde mir bewusst, wie ich mich in meiner neuen Lebenssitu-ation zu verhalten hatte. Ich lernte,

    MIT der Krankheit zu lebenNach mehrjhriger Teilnahme an der Mailingliste, eigenem Studium durch Fachzeit-schriften und kostenlose Newsletter, die ich ebenfalls auf der Mai lingliste abonniert hatte und natrlich vielen Gesprchen, kann ich nun mit ei nem ziemlich guten Wissen ber meine Lungenerkrankung aufwarten. Es bildeten sich Internetfreundschaften, die durch unsere jhrlich statt nden den Bundestreffen im persnlichen noch gestrkt wurden.

    Zwischenzeitlich hatten die Verantwortlichen der Patientenorganisation zustzlich zur Mailingliste auch Foren fr den privaten Austausch eingerichtet.

    Aufgrund der Tatsache, dass COPD und Lungenemphysem immer hu ger auftreten, der Kenntnisstand jedoch eher als gering einzustufen ist, war es selbstverstndlich, dass nunmehr auch regionale Selbsthilfegruppen in vielen Bundeslndern ge grndet werden mussten.

    Dies geschah auf Anregung des Listengrnders Jens Lingemann, der stets ansprechbe-reit ist und kompetent Auskunft erteilt.

    Diese Gruppengrndungen erfolgten auch vor dem Hintergrund, dass viele Be troffene noch keinen Internetzugang haben, jedoch dringend Aufklrung ber ihre Krankheit bentigen.

    Derzeit betreibt die Patientenorganisation Lungenemphysem-COPD Deutschland 59 re-gional aktive Selbsthilfegruppen. (Stand April 2014)

    Viele der Gruppen grndeten auch eine Lungensportgruppe. Lungensport und Atem-therapie gehren neben der medikamentsen Behandlung mit zu den wichtigsten Su-len einer erfolgreich verlaufenden Therapie. Man hatte erkannt, wie wichtig Aufklrung und Schulung der betroffenen Patienten von Seiten der Krankenkassen, Kliniken und rzte ist.

    Besonders die Pneumologen sind hier gefragt. Im Laufe der letzten Jahre habe ich mich mit der Krankheit arrangiert. Ich mchte Ihnen hiermit meine Erfahrungen weitergeben.

    Ich werde versuchen im Folgenden aufzuzeigen:

    Was man selbst machen kann,

    was man mglichst vermeiden sollte,

    welche Hilfen es fr uns gibt,

    wer uns wie am besten helfen kann,

    wie man am besten mit seinem Arzt zusammenarbeitet.

    Weiterhin werde ich berichten, wie ich lernen musste, mit der Krankheit zu le ben und was ich machte, um die Krankheit auf einem fr mich ertrgli chen Level zu halten.

    Im eigenen Interesse sollte man unbedingt versuchen, dem durch die COPD bedingten steten krperlichen Leistungsabbau entgegen zu wirken.

    Das Lernen, MIT der Krankheit zu leben, fllt anfnglich vielen Betroffenen schwer.

  • 12 13

    Dieser Prozess ist aber unabdingbar und wird zuknftig Ihr Leben jeden weite ren Tag bestimmen. Die gegebene Situation ist nun mal Fakt und lsst sich auch durch Fragen wie:

    Warum ist das ausgerechnet mir passiert?

    Was bringt mir die Zukunft?

    nicht verndern oder verbessern. Es gibt auf solche Fragen keine zufriedenstel lenden Antworten. Das Schlimmste aber ist, nichts zu tun und sich kamp os seinem Schick-sal zu ergeben. Dann knnte man nach kurzer Zeit nur noch auf fremde Hilfe angewie-sen sein. Aus vorgenannten Grnden kommt es ja leider nicht selten vor, dass kranke Menschen von ihren Partnern verlassen wer den, weil diese mit der neuen Situation nicht zurecht kommen. Somit ist auch hier in erster Linie eine bessere Aufklrung von Nten.

    Sie sollten also unbedingt mehr ber Ihre Erkrankungen wissen:

    Wie reagieren der Krper und die Organe?

    Welche Nebenwirkungen knnen durch die vielen Medikamente auftreten?

    Wie kann ich das Immunsystem strken und stabilisieren?

    Dazu muss man natrlich erst einmal wissen, wie die fr uns wichtigen Organe unseres Krpers normalerweise arbeiten und was sie leisten sollten.

    Auch ich musste das alles erst einmal lernen. Es ist aber interessant und man be kommt ein viel besseres Verstndnis fr seinen eigenen Krper. Bedenken Sie, dass die COPD grundstzlich den gesamten Krper in Mitleidenschaft zieht. Durch die Hilfe meiner Frau, die sich schon immer mit Naturheilmitteln be schftigt hat, habe ich ein recht gut funktionierendes Immunsystem. Bei vielen Exazerbationen (akute Verschlechterungen) oder Infektionen ist es mir zugute gekommen und hat mich diese wesentlich schneller berstehen lassen.

    WAS WREN WIR OHNE SIE?Meiner Frau und allen anderen Frauen oder Mnnern, die sich um ihre an COPD und/oder Lungenemphysem erkrankten Partner kmmern, mchte ich auf diesem Wege auch einmal ganz herzlich DANKE sagen fr ihre selbstlose Hilfe ge genber den Be-troffenen. Die Angehrigen sind und bleiben die wichtigsten Helfer und haben auch eine wichtige Funktion innerhalb der Selbsthilfegruppen.

    Grundlage fr das Verstehen aller weiteren Erklrungen ist das genauere Ken nen der Funktionen unseres Krpers und seiner Organe. Bei der COPD handelt es sich um eine systemische Erkrankung, d. h. sie hat Auswirkungen auf den ge samten Krper und seine Organe und sie muss daher auch entsprechend ganz heitlich behandelt werden.

    Im weiteren Verlauf werden Ihnen dann Tipps zum Umgang mit den Krankhei ten COPD und Lungenemphysem gegeben. Hier spiegeln sich ebenfalls die ge sammelten Erfah-rungen vieler Mitbetroffener wieder.

    Was Sie sehr schnell fest-stellen werden: Wir ha-ben immer wieder sowohl schlechte als auch gute Tage. Das hat verschie-dene Grnde. Es kann z. B. am Wetter liegen. Zu hoher oder zu nied-riger Luftdruck, zu hohe oder auch oft zu niedrige Luftfeuchtigkeit, zu warm oder zu kalt: Alles nimmt bei unserer Krankheit Ein- uss auf unser Be nden.

    Das sind Gegebenheiten, die wir nicht ndern knnen und mit denen wir uns arrangie-ren und ab nden mssen.

    ber diejenigen Umstnde, die wir ndern, beein ussen oder zumindest eini germaen ertrglich machen knnen, im Folgenden mehr.

    10 RATSCHLGE FR PATIENTEN MIT COPD ODER LUNGENEMPHYSEM

    1. Finden Sie den richtigen Arzt; er ist Ihr Partner bei der Bewltigung der Krankheit!

    2. Akzeptieren Sie Ihre Erkrankung! Holen Sie eine zweite Meinung ein, wenn Sie Zweifel an der Diagnose haben!

    3. Machen Sie sich mit der Wirkungsweise Ihrer Medikamente vertraut! 4. Nehmen Sie Ihre Medikamente richtig ein! 5. Nehmen Sie Ihre Medikamente regelmig ein! 6. Kontrollieren Sie Ihre Erkrankung! Messen Sie Ihren Peak-Flow! 7. Lernen Sie, was Sie bei einer Verschlechterung Ihrer Erkrankung tun

    mssen! 8. Lernen Sie, was Sie und andere bei einem Atemnotanfall tun mssen! 9. Werden Sie krperlich aktiv; treiben Sie Lungensport! 10. Gehen Sie regelmig zu den Veranstaltungen Ihrer Selbsthilfegruppe!

    Bitte denken Sie immer daran, nur wenn Sie als gut informierter Patient wissen, wann und wie Sie sich auch einmal selbst helfen knnen z.B. bei akuter Atem not hat im-mer jemand fr Sie Zeit, nmlich Sie selbst!

    [Quelle: Deutsche Patientenliga Atemwegserkrankungen e.V.]

  • 14 15

    WIE FUNKTIONIERT UNSERE ATMUNG?

    Beim Atmen wird kohlendioxydreiche Luft abgegeben. Das Einatmen ist ein ak-tiver Vorgang, bei dem das Zwerchfell, eine muskulse Scheidewand zwi schen Brust- und Bauchhhle, als der wichtigste Atemhilfsmuskel agiert. Es zieht sich zusammen und senkt sich, whrend der Brustkorb sich gleichzeitig hebt und erweitert. Die Atemluft wird dabei durch den Nasen-Rachen-Raum und den Kehlkopf zunchst in die Luftrhre und dann durch die Bronchien in die Lun-gen gel geleitet. In den Lungenblschen ndet der Gasaustausch statt.

    Wenn die Spannung des Zwerchfells nachlsst, atmet man aus und gibt die verbrauchte Luft nach auen ab. In Ruhe atmet ein Erwachsener so etwa zwlf bis achtzehn Mal pro Minute.

    Einatmung Die Bronchien sind die Straen, auf denen die eingeatmete Luft in die Lungen blschen (Alveolen) transpor-tiert wird.

    An der Alveolenwand wird der Atem-luft Sauerstoff entzogen und ge-gen Koh lendioxyd aus dem Blut der Blutgefe der Lunge ausgetauscht. Dieser Gasaus tausch ist lebensnot-wendig!

    Ausatmung

    Das Kohlendioxyd wird in umgekehr-ter Richtung - Bronchien, Luftrhre, Ra chen und Nase bzw. Mund aus-geatmet.

    Das Blutnimmt Sauerstoffaus der eingeatmetenLuft auf.

    Lungenblschen

    Kohlendioxydwird zur Ausatmungvom Blut in dieLungenblschen befrdert

    Sauerstoffarmes Blutreich an Kohlendioxyd

    Sauerstoffreiches Blut

    AUFGABE DER FLIMMERHRCHEN

    Gesunde Flimmerhrchen

    Die Bronchien sind von einer Schicht Flimmerhrchen bedeckt. Sie dienen dazu Schleim, Schmutzstoffe oder Staubpartikel aus der Lunge heraus zu transportieren. Bei einer chronischen Bronchitis sind in den meisten Fllen die Flimmerhrchen noch intakt.

    Die Lhmung der Flimmerhrchen der Atemwege bewirkt eine erhhte Schleimbildung (= reversibles Stadium, wenn das Rauchen unverzglich einge stellt wird). Es folgt eine zunehmende Zerstrung der Hrchen, die Lungenbl schen fallen zusammen (kollabie-ren). In Verbindung mit einer Entzndung der Bronchialschleimhaut fhrt dies zu einer Verengung der Luftwege: chronisch obstruktive Bronchitis (= nicht reversibles Stadium).

    Zerstrte Flimmerhrchen[bermige Schleimbildung, Atemnot durch Atemwegsverengung]

    Bei zerstrten Flimmerhrchen, wenn das so genannte Frderband Flimmer hrchen wegfllt, werden alle Fremdstoffe durch vermehrten Schleim abge hustet.

  • 16 17

    WIE FUNKTIONIERT UNSERE LUNGE?

    Die Lunge ist anatomisch in Lungenlappen und Segmente aufgeteilt, was im Falle einer Operation eine groe Rolle spielt:

    Rechter Lungen gel:

    Er besteht aus 3 Lungenlappen, von denen wiederum der Oberlappen 3 Segmente,der Mittellappen 2 Segmente undder Unterlappen 5 Segmente besitzt.

    Linker Lungen gel:

    Er besteht aus 2 Lungenlappen, von denen wiederum der Oberlappen 5 Segmente undder Unterlappen 4 Segmente besitzt.

    Der Mensch kann auch mit einem einzelnen (gesunden) rechten bzw. linken Lungenflgel leben

    DAS ZWERCHFELLWenn man von den Atmungsorganen spricht, darf das Zwerchfell (Dia phragma) nicht vergessen werden. Es ist der wichtigste Atemhilfsmuskel und somit fr die Ein- und Ausatmung von absolut entscheidender Bedeutung.

    Die Lunge liegt mit ihrer breiten Basis dem Zwerchfell auf.

    BRONCHIEN GESUNDEN NICHTAbgesehen von den sehr schweren Formen reagieren Asthmatiker nach einem Anfall schnell auf Medikamente und ihre Lungen regenerieren sich. Meistens bekommt der Patient schnell wieder Luft.

    Anders bei COPD- und Emphysempatienten, bei denen die Medikamente nur helfen knnen die auftretenden Symptome mglichst einzudmmen.Die Flimmerhrchen sind bereits unwiderru ich zerstrt, die Bronchien sind in sich zu-sammengefallen, der Atemwiderstand steigt

    Luftrhre

    rechte Lungen-lappen

    Bronchien

    linke Lungen-lappen

    Zwerchfell

    NoNoNoNoNoNoNormrmrmrmrmrmmalalalalalalal iimimimimimiitttttt t vevevevevevermrmrmrmrmrm hheheheheheheh trtrtrtrtrtrtemememememe BrBrBrBrBrBrBrB onononononononnchhchchchchchchchiaiaiaiaiaiaiaalsllslslslslslssekkekekekekekekekrerererererereretttttttt

    bbbobobobobob ttstststststrururururukktktktktktktktiiiivivivivivddddddadadadaaaaaueueueueueueuerhhrhrhrhrhrhrh fafafafafafafafa ttttttt veveveveveveverererererererenngngngngngngngggttttttt

  • 18 19

    WAS IST EINE COPD?

    chronisch dauerhaft, irreversibel

    obstruktive Atemwegsverengung Verengung der Bronchien

    Bronchitis Entzndung der Bronchien

    Die Verengung der Bronchien wird durch eine Ver-krampfung der ringfrmig angeordneten Muskelschicht der Bronchien (s. Abbildung Bronchospasmus),durch ein Anschwellen der Bronchialschleimhaut und durch eine krankhaft erhhte Schleimproduktion verursacht.

    WAS IST EIN LUNGENEMPHYSEM?

    Normales Lungengewebe besteht aus vielen Millionen winziger Lungenbl schen. Die Wnde der Lungenblschen werden beim Emphysem zerstrt. Diese Zerstrung der Lungenblschen ist nicht rckfhrbar, das heit nicht heilbar.

    So entstehen nach und nach immer grer werdende, schlaffe Lungenblasen. Auch das Lungenemphysem entsteht zu ber 90 % durch das Rauchen, aber auch andere Ursa-chen knnen der Auslser sein, wie z. B.:

    erbliche Veranlagung (Alpha-1-Antitrypsinmangel)

    schwere, immer wiederkehrende Infekte

    starke und lange Reizstoffbelastung (chemische Stoffe)

    Rauchen ist also nicht immer die Ursache der chronischen Bronchitis, ver schlimmert sie aber in jedem Fall.

    ber unseren Stdten bildet sich bei ganz bestimmten Wetterlagen eine regel rechte Dunstglocke, die dort bis zur Wetternderung hngen bleibt. Meistens weht dann auch kaum ein Lftchen, das den SMOG vertreiben knnte. Nicht nur Kraftfahrzeuge ver-breiten zu viele fr Menschen gesundheitsschdigende Stoffe, sondern vor allem die Industrie und die Flugzeuge.

    schlaffe Bronchienschlaffes Lungengewebe

    Vergrerte Lungenblase infolgeZerstrung der Wnde derLungenblschen

    Gesunde Lungenblschen

    Schadstoffe wie Stickoxyde, Ozon, Dieselru, Stube, Dmpfe und Gase etc., ver-schmutzen die Luft an vielen Arbeitspltze.

    Jeder Arbeitnehmer sollte sich vergewissern, dass an seinem Arbeitsplatz geeignete Schutzmanah men gegen Schadstoffe ein gehalten wer-den.

    WAS BEDEUTET COPD?Die Abkrzung COPD kommt aus dem Englischen und heit wrtlich:

    Englisch Deutsch

    C - chronic chronisch (lang andauernd/ lebenslang)

    O - obstructive verengend

    P - pulmonary Lungen-

    D - disease Erkrankung

    EINTEILUNG DER COPD SCHWEREGRADE

    Zur Bestimmung der Schweregrade der COPD wird die Spirometrie zugrunde gelegt. Der FEV1-Wert wird vor und nach der Verabreichung eines Bronchodi latators (Bronchi-en erweiterndes Medikament) gemessen.

    Die Einsekundenkapazitt (FEV1) bezeichnet die Menge an Luft, die in der ersten Sekunde der FEV-Messung ausgeatmet wird. Dieser Wert ist einer der wichtigsten Parameter bei der Lungenfunktionsdiagnostik.

    Die Vitalkapazitt (VK) bezeichnet die Menge Luft, die nach maximal tie fer Aus-atmung bei langsamer, maximal tiefer Einatmung aufgenommen werden kann. Fr diese Messung mssen Sie zunchst langsam tief Luft holen und danach ausatmen, soviel Sie knnen.

    Der FEV1/VK Wert wird relative Sekundenkapazitt genannt. Er be sagt, wieviel der eingeatmeten Luft Sie innerhalb einer Sekunde aus atmen knnen. Bei einer COPD betrgt die relative Sekundenkapazitt hchstens 70 %.

  • 20 21

    Die Schweregrade der COPD(Quelle: Nationale Versorgungsleitlinie COPD 2007)

    SchweregradFEV1-WertFEV1/VK-Wert

    Beschwerden undSymptome

    I (Leichtgradig) FEV1 = 80% SollFEV1/VK < 70%

    Mit oder ohne chronische Symptome (Husten, Auswurf, Atemnot eventuell bei starker krperlicher Belastung)

    II (mittelgradig) 50% = FEV1 < 80% SollFEV1/VK < 70%Mit oder ohne chronischeSymptome(Husten, Auswurf,Atemnot).

    III (schwer) 30% = FEV1 < 50% SollFEV1/VK < 70%Mit oder ohne chronische Symptome(Husten, Auswurf, Atemnot).

    IV (sehr schwer)FEV1 < 30% SollFEV1 < 50% SollFEV1/VK < 70%

    plus chronischerespiratorischer Insuf zienz= Sauerstoffunterversorgung

    Risikogruppe bedeutet hier, dass es sich um Personen handelt, die zwar die beschrie-benen Beschwerden haben, bei denen jedoch noch keine Einschrnkung der Lungen-funktion messbar ist. Ein Risiko, tatschlich eine COPD zu bekommen, ist vor allem dann vorhanden, wenn diese Personen rauchen oder berufsbedingten Belastungen ausge-setzt sind.

    WIE MACHT SICH DIE COPD BEMERKBAR?Die Stiegen zu steil, kleine Hgel zu hoch, die Einkaufstaschen zu schwer, der Weg zum Su-permarkt zu weit: Immer fter bekomme ich Atemnot.

    Menschen mit COPD (chronisch obst ruktive Lungenerkrankung) kommen bei Belastung schnell auer Atem und sind innerhalb kr-zester Zeit vllig er schpft. Deshalb strengen sie sich kaum mehr an, halten ber kurz oder lang immer we niger Belastungen stand und gehen schlielich nicht einmal mehr aus dem Haus.

    Jede, auch die kleinste Anstrengung verursacht Atemnot.Man kann die Atemluft nicht mehr vollstndig ausatmen, es bleibt immer ein Rest in der Lunge zurck: Der COPD-typische Luftstau entsteht und der Erkrankte klagt ber Atemnot. Hinzu kommt noch die Atemnot durch die Veren gung der Bronchien.

    In der Medizin wird die Abkrzung COPD als Sammelbegriff fr die chro nisch ob-struktive Bronchitis - mit oder ohne Lungenemphysem - verwendet.

    Beide Krankheitsbilder sind gekennzeichnet durch eine schlechtere Belftung der Lunge und damit auch weniger Sauerstoff im Blut. Der Druck im Lungen kreislauf steigt, das fhrt wiederum zu grerer Herzbelastung. Was nicht nur zu Atemnot, einem Gefhl der berblhung, Husten und bermiger Schleimpro duktion, sondern auch zu M-digkeit, Abgeschlagenheit und Konzentrations schwche fhrt.

    Es sind die so genannten AHA Symptome:

    Auswurf (beim Husten hervorgebrachter Schleim aus den Atemwegen)

    Husten, vor allem am frhen Morgen

    Atemnot, die zunchst nur unter krperlicher Belastung auftritt, spter auch schon in Ruhe

    Hu g bemerken die Betroffenen Atemnot erst dann, wenn die Erkrankung schon wei-ter fortgeschritten ist und bereits einfache krperliche Bewegungen zu Luftnot fhren. Die COPD ist eine Erkrankung, bei der auch berdurchschnitt lich hu g Patienten mit Beschwerden des Herz-Kreislauf-Systems zu nden sind. Demzufolge muss man Pati-enten mit einer Komorbiditt (gleichzeitiges Bestehen mehrerer Krankheiten, z.B. des Herz-Kreislauf-Systems und der COPD) als Hochrisikopatienten einstufen.

    Die krperliche Leistungsfhigkeit der min-destens fnf Millionen COPD - Er krankten in Deutschland nimmt rapide ab, oft auch die letzten sozialen Kon takte, die Lebensqualitt und letztendlich verschlechtert sich die see-lische Ver fassung.

    Aus diesem Grund ist eine differenzierte Be-trachtung von COPD und Asthma in Bezug auf Diagnostik und Therapie dringend erforder-lich. Dennoch sollte man sich von negativen Gedanken in Bezug auf die Erkrankung und die dadurch be dingte Situation frei machen, denn das kann sonst sehr schnell zu Depressi-onen fhren. Dies ist in unserer Situation absolut das Schlimmste, was passieren kann.

    COPD - Patienten haben (je nach Stadium) mehr oder weniger Luftnot und deshalb oft keinen Antrieb sich zu bewegen

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    ABGRENZUNG VON ASTHMA UND COPD

    Asthma- und COPD Patienten leiden unter hnlichen Symptomen. Asthma und COPD werden jedoch unterschiedlich behandelt, erklrte mir mein Lungenfach arzt, deshalb muss ein Arzt erst einmal feststellen, um welche dieser beiden Erkrankun gen es sich bei

    dem Patienten handelt.

    Asthma macht sich meist schon bei Kindern und Jugendlichen bemerkbar oder entsteht im frhen Er-wachsenenalter. Es beginnt pltzlich, nach einer In-fektion der Atemwege oder als Folge einer Allergie. Asthmatiker erleben einen hu gen Wechsel zwi-schen gesnderen und krnkeren Phasen.

    COPD dagegen tritt meistens erst in der zweiten Le-benshlfte auf und entwi ckelt sich dann schleichend.

    COPD-Patienten haben zu Beginn oft nicht das Gefhl, krank zu sein, doch ihre Krank-heit verschlechtert sich fortlaufend, so dass am Ende der Leidensdruck massiv steigt.

    Whrend man das Asthma heutzutage medizinisch durchweg in den Griff bekommen kann, werden bei COPD vorwiegend die Symptome behandelt.

    SUCHEN SIE SICH EINEN ARZT IHRES VERTRAUENS

    Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Ihrem Lungenfacharzt ist von immen ser Wich-tigkeit fr den gesamten Verlauf der weiteren Behandlung. Sollten Sie Medikamente nicht vertragen, sprechen Sie Ihren Arzt unbedingt sofort darauf an. Meistens gibt es andere Prparate mit gleicher Wirkung, durch die bei Ihnen weniger oder gar keine Nebenwirkungen auftreten. uerst wichtig ist es, die vom Arzt verschriebenen Medi-kamente genau nach Vorschrift und mglichst immer zur gleichen Tageszeit einzuneh-men.

    Ich habe im Laufe der Jahre ein sehr gutes Verhltnis zu meinem Arzt auf-bauen knnen. Er untersttzt mich in jeder Beziehung, sofern er es fr sinnvoll erachtet.

    Zudem gibt es Naturmedizin, die heutzu-tage als Ergnzung von einigen rzten empfohlen bzw. sogar verschrieben wird und deren Wirksamkeit auch nachgewie-sen ist. Mit einigen habe ich sehr gute Er-fahrungen machen und viele Infektionen mildern knnen.

    Durch tgliche Peak ow-Messung, Sputum (Auswurf) -Beobachtung, Atem bungen und Gymnastik etc. habe ich mir eine gewisse Routine in meinen Ta gesablufen ange-whnt, so dass ich meinen Zustand stndig selbst berprfen kann.

    Ich habe mich daran gewhnt, gute und schlechte Tage zu haben. Das Wetter spielt dabei eine nicht unwesentliche Rolle.

    DIE UNTERSUCHUNG BEIM ARZT

    Zur Erstellung einer exakten Diagnose fhrt der Lungenfacharzt verschiedene Untersu-chungen durch, die in regelmigen Abstnden wiederholt werden ms sen.

    Der normale Ablauf eines Lungenfacharztbesuches:

    Zu allererst wird Ihnen Finalgonsalbe zur besseren Durchblutung auf ein Ohr lppchen aufgetragen. Danach misst man Ihre Krpergre und ermittelt Ihr Krpergewicht.

    Als nchstes wird bei jedem Arztbesuch durch die Blutentnahme am Ohr, der Blutgas-analyse (BGA), der Sauerstoffpartialdruck (pO2) sowie der Kohlendioxydpartialdruck (pCO2) im Blut festgestellt.

    Bei einem Erstbesuch oder bei einer Verschlechterung der Lungenfunktionswerte wird durch eine Rntgenaufnahme der Zustand Ihrer Lunge kontrolliert.

    Der wichtigste Bestandteil der Untersuchung ist der Lungen-funktionstest, der alle Funktions-werte der Lunge anzeigt.

    Bei dieser Mes sung werden die individuellen Daten Alter, Ge-schlecht, Gre und Gewicht des jeweiligen Patienten ein-gegeben, um die relevanten Pa-rameter fr die Diagnose zu er-halten.

    Der Computer wertet die ermit-telten Ergebnisse nach Sollwert, Minimum und Maximum aus. Daran kann der Arzt erkennen, in welchem Krankheitsstadium Sie sich be nden und ob seit den letzten Untersuchungen eine Verschlechterung eingetreten ist.

  • 24 25

    Lungenfunktionsparameter

    Vitalkapazitt (VC)

    Einsekundenkapazitt (FEV1)

    Forcierte Vitalkapazitt (FVC)

    Peak-Flow (PEF)

    Forciertes Exspiratorisches Verhltnis zwischen dem FEV1/FVC (FER)

    Maximaler exspiratorischer Fluss bei 50% der VC (MEF50)

    Maximaler exspiratorischer Fluss bei 25% der VC (MEF25)

    Maximaler exspiratorischer Fluss bei 75% der VC (MEF75)

    Funktionelle Residualkapazitt (FRC)

    Residualvolumen (RV)

    Totale Lungenkapazitt (TLC)

    Residualvolumenanteil an der totalen Lungenkapazitt (RV/TLC)

    Anteil der FRC an der totalen Lungenkapazitt (FRC/TLC)

    Um sich einen Eindruck ber den aktuellen Krankheitszustand zu verschaffen, hrt der Arzt Sie zuerst einmal ab. Er kann dadurch feststellen, ob bzw. wie stark Sie verschleimt sind oder ob vielleicht Sputum (Auswurf) fest sitzt und Ihnen das Atmen erschwert.

    Falls ntig, kann er noch weitere Untersuchungen bei entsprechenden Fachrz ten, z.B. einem Kardiologen, veranlassen.

    Von der Ehrlichkeit Ihrer Antworten ist es abhngig, wie exakt Ihr Arzt die Di agnose erstellen kann, um die richtigen Medikamente zu verordnen.

    An dieser Stelle mchte ich Sie auf unsere smtlichen Patientenratgeber hinweisen, die Sie auf unserer Homepage lesen knnen.

    SUCHEN SIE SICH EINE ERFLLENDE AUFGABE

    Wie ich bereits zu Beginn schrieb, sollte die Suche nach einer erfllenden Auf gabe oder einer dem Stadium der Erkrankung angemessenen Arbeit unbedingt an erster Stelle stehen. Es ist aber verschenkte Zeit darber nachzudenken, was man alles nicht mehr bewltigen kann, da solche Gedanken an der bestehenden Situation nichts ndern knnen. Wer fortwhrend zu Hause sitzt und ber seine Situation mit der Krankheit grbelt, kommt keinen Schritt weiter. Das Erlernen von Entspannungsmethoden (Yoga etc.) und der Lungensport knnen das kr perliche Gesamtbe nden positiv beein ussen.

    Ein Rat: Wer rastet der rostet. Das gilt nicht nur fr den Krper, sondern vor allen Dingen auch fr den Geist. Wenn schon die krperliche Leistungsfhigkeit nachlsst, sollte man auf alle Flle versuchen, geistig t zu bleiben. Das Gehirn verliert an Leis-tungsfhigkeit, wenn es nicht beansprucht wird. Das trifft im brigen fr jedes Alter zu. Auch als Ruhestndler kann man sich noch in vielerlei Hinsicht be schftigen und sei es nur mit Kreuzwortrtseln oder hnlichem. Es gibt heutzutage schon diverse Bcher ber das Gehirnjogging.

    KONTAKT ZU GLEICHGESINNTEN

    Die Suche nach Gleichgesinnten, die vielleicht schon Erfahrungen mit der Krankheit ge-sammelt haben sowie der Austausch von Erfahrungen mit anderen Betroffenen knnen von Vorteil sein.

    Sie werden unter anderem feststellen, dass es viele Mit-menschen gibt, die an COPD erkrankt sind. In Deutsch-land schtzt man, dass ca. 6,8 Millionen erwachsene Patienten von einer COPD mit oder ohne Lungenem-physem betroffen sind.

    Die Zahl der Betroffenen steigt stndig an, man spricht bereits heute von ei-ner Volkskrankheit.

    Schnell werden Sie feststellen, dass es Betroffene gibt, denen es noch viel schlechter geht als Ihnen selbst. Sie werden hren und sehen, wie diese Menschen mit ihrer Krank-heit umgehen und ihr Schicksal meistern, dies auch weil sie sich gegenseitig helfen und ihre mit der Krankheit gemachten Erfahrungen austauschen.

    Der Besuch in einer Selbsthilfegruppe wird Sie mit anderen ebenfalls Be troffenen zu-sammenbringen, was das soziale Miteinander frdert und die bei dieser Erkrankung oftmals einhergehende Isolation deutlich mindern hilft.

    Darber hinaus haben Sie die Mglichkeit, Ihr Wissen ber die eigene Erkrankungen auf den Treffen der regionalen Selbsthilfegruppen zu vertiefen. Mglicherweise pro tie-ren Sie aber nicht nur von den Erfahrungen anderer, sondern helfen mit ihren eigenen Erfahrungswerten dem einen oder anderen Betroffenen. Wer sich zudem aktiv in die Selbsthilfegruppenarbeit einbringen will, ndet zudem eine sinnvolle Ttigkeit.

  • 26 27

    BEZIEHEN SIE IHRE ANGEHRIGEN MIT EIN

    Denken Sie bitte auch immer an Ihre Angehrigen, die mit Ihnen und Ihrer Krankheit leben mssen. Versuchen Sie, diese ebenfalls mit der Krankheit und ihren Folgen ver-traut zu machen. Vielleicht haben Sie dann eine Begleitung zu den Treffen der Selbst-hilfegruppe. Sie werden dort auch auf andere Angehrige treffen, mit denen Sie sich austauschen knnen. Ich habe damit die besten Erfah rungen gemacht. Auf den Grup-pentreffen werden regelmig Fragen von kompetenten und erfahrenen rzten, Phy-siotherapeuten und Psychologen beantwortet.

    Mein Leben musste ich in vielen Bereichen vollkommen umstellen. Auf einige lieb ge-wordene Dinge, die ich immer als selbstverstndlich angesehen hatte, musste ich ver-zichten lernen. Mit der Zeit konnte ich all das, was noch mglich war, dafr umso mehr schtzen. Vie les, was ich frher nicht einmal zur Kenntnis genommen habe, erkenne ich heute und emp nde es als wertvoll und schn. Jede Stunde, die man in Zweifeln und mit trbsinnigen Gedanken verbringt, ist wertvolle verschenkte Lebenszeit.

    DER SCHWERBEHINDERTENAUSWEIS HILFTAls ich die Diagnose Lungenemphysem von meinem Arzt bekam, erklrte er mir gleich-zeitig, dass ich den Anspruch habe, beim Versorgungsamt einen Schwerbehinder-tenausweis zu beantragen. Die Sachbearbeiterin des Versorgungsamtes gab mir die notwendigen Antragsformulare und machte mich darauf aufmerksam, dass ich die Untersuchungsberichte meines Arztes als Anlagen mg lichst mit einreichen sollte. Das knnte die Bearbeitung des Antrages beschleunigen. Sie meinte, dass ich mit ungefhr 3-4 Monaten Wartezeit rechnen msste.

    Nach zwei Monaten bekam ich die Aufforderung, mich bei einem vom Versorgungs-amt vorgegebenen Vertrauensarzt zur Untersuchung vorzustellen. Die ses tat ich und erhielt nach weiteren zwei Monaten den Bescheid, dass mein Antrag genehmigt sei und ich meinen Schwerbehindertenausweis abholen knne. Man hatte mir einen Grad der Behinderung (GdB) in Hhe von 50% zu gestanden und das Merkzeichen G fr Gehbehinderung.

    Die Vorteile bemerkte ich sofort, denn ich konnte 50 % Ermigung der Kfz-Steuer erhalten. Wer kein Auto hat, kann eine Vergnstigung fr Fahrten mit den ffentlichen Verkehrsmitteln geltend machen. Bei der Veranla gung zur Einkommenssteuer wird auf Antrag ein Pauschalbetrag gewhrt, dessen Hhe von dem Grad der Behinderung ab-hngig ist.

    Ungefhr 2 Jahre spter erklrte mir mein Lungenfacharzt, dass ich ein Lungenemphy-sem mit COPD - Schweregrad III habe. Daraufhin beschloss ich einen neuen Antrag beim Versorgungsamt zu stellen, da mein Arzt meinte, dass 50 % mittlerweile zu wenig w-ren. Auerdem sollte ich ein aG fr auergewhnlich gehbehindert beantragen.

    Anhand meiner letzten Untersuchungsergebnisse sei das durchaus gerechtfertigt. Ln-gere Strecken konnte ich zu der Zeit bereits nicht mehr ohne ausgiebige Pau sen gehen. Es folgte eine erneute vertrauensrztliche Untersuchung, deren Ergebnisse einen Grad der Behinderung von 70 % erbrachten. Das aG lehnte das Versorgungsamt (Medizi-nischer Dienst) ab. Nun begann ein kaum enden wollender Papierkrieg, wie ich ihn noch nie erlebt hatte.

    Aber der Reihe nach: Ich legte ei-nen Widerspruch gegen den Be-scheid ein und erhielt erneut eine Ablehnung. Im weiteren Verlauf reichte ich Atteste, die aktu ellen Lungenfunktionswerte und Emp-fehlungen meines behandelnden Lungenfacharztes ein. Meine Ar-gumente und vor allen Dingen die des Arztes, schien man ber-haupt nicht zu beachten.

    Beim Ausfllen der Antrge fr das Versorgungsamt und beim formulieren der Widersprche, haben mir sehr oft die Teilnehmer der Mailingliste mit ihren vielfl-tigen Erfahrungen geholfen.

    Als allerletzten Versuch legte ich nun eine Dienstaufsichtsbe-

    schwerde wegen ungebhrlicher berschreitung der Bearbeitungszeit ein und zwar direkt beim Prsidenten des Sozialdienstes. Jetzt erhielt ich anscheinend endlich die Aufmerksamkeit des Medizinischen Dienstes, der ja die Entscheidung zu treffen hat. Meine Dienstaufsichtsbeschwerde wurde natrlich wieder abgelehnt, aber man hatte mich nun zumindest registriert und korrespondierte von jetzt an mit mir.

    Enttuscht und wtend darber, dass mein Widerspruch erneut zu keinem Erfolg ge-fhrt hatte, trat ich dem Sozialverband VdK bei, der mir gleich empfahl, vor dem Sozi-algericht zu klagen. Einen Rechtsanwalt stellte mir der Verein gegen geringes Entgelt zur Verfgung.

    Jetzt begann die nchste Wartezeit bei einer berlasteten Behrde. Fast ein dreivier-tel Jahr musste ich auf den Termin beim Sozialgericht warten. Inzwischen sa ich bei lngeren Strecken im Rollstuhl, bei kurzen reichte mir ein Rollator. Zum Gericht lie ich mich dann als ich endlich einen Termin bekam von meiner Frau im Rollstuhl bringen. Nach einer Stunde vor Gericht wurde mir mein aG mit sofortiger Gltigkeit zugespro-chen. Gekostet hat mich diese An hrung nichts.

  • 28 29

    Dadurch hatte ich nun auch den Vorteil, dass ich beim Ordnungsamt einen extra Be-hinderten-Parkplatz vor meiner Haustr beantragen konnte, was fr Behin derte in einer Stadt wie Berlin, in der es nicht gengend Parkpltze gibt, sehr hilfreich ist. Zudem ent-fallen mit dem Merkzeichen aG und dem Blauen Parkausweis vom Ordnungsamt auch die Parkgebhren.

    Als ich ein Jahr spter einen weiteren Antrag auf Feststellung des Grades der Behinde-rung und der zustzlichen Erteilung des Merkzeichens B (Begleitperson) stellte, erhielt ich dieses und einen GdB von 80 Prozent. Dieses Mal sogar ohne vertrauensrztliche Untersuchung, jedoch nach Vorlage medizinischer Unterlagen. Das war auch notwen-dig, da mein Krankheitsbild sich verschlechtert hatte, so dass diese nderung wirklich eine Hilfe fr mich bedeutete.

    Heute kann ich jedem nur raten, sich bei gleichfalls Betroffenen, die dieses Pro-cedere schon durchlaufen haben, zu erkundigen und von den gemachten Erfahrungen zu pro tieren.

    MERKZEICHEN BEI SCHWERBEHINDERUNG

    Tabelle der Vergnstigungen als Nachteilsausgleich[Quelle: Landesamt fr Gesundheit und Soziales in Berlin]

    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es in jedem Fall von Vorteil ist, bei der Beantra-gung des aG auch gleich ein B (Begleitperson) zu erwirken. Diese Begleitperson ist in ffentlichen Verkehrsmitteln und bei Veranstaltungen jegli cher Art von allen Kosten befreit.

    LANGZEIT-SAUERSTOFFTHERAPIE

    Anhand einer Blutuntersuchung und der Lungenfunktionswerte stellte mein Arzt An-fang des Jahres 2006 fest, dass ich an akutem Sauerstoffmangel litt. Meine Sauer-stoffwerte im Blut (Sauerstoffsttigung) waren so schlecht, dass er mir eine Langzeit-Sauerstofftherapie verschreiben musste.

    Wassereinlagerungen im Bereich der Fuknchel gaben zudem den Hinweis auf Sau-erstoffmangel aufgrund einer beginnenden Herzschwche. Die Langzeit-Sauerstoff-therapie entlastet die Atemmuskulatur und fhrt zu einer besseren Sauerstoffver-sorgung aller Organe. Der Widerstand im Lungenkreislauf sinkt, wodurch das Herz entlastet wird.

    Wre es mir zu dem Zeitpunkt nicht so schlecht gegangen, htte ich die Langzeit-Sau-erstofftherapie vermutlich abgelehnt. Man sollte sich darber klar werden, dass eine einmal verordnete Langzeit-Sauerstofftherapie dauerhaft und konsequent durchge-fhrt werden muss, ansonsten ist der angestrebte Therapieerfolg nicht zu erreichen.

    Heute bin ich meinem Arzt dankbar, dass er mich rechtzeitig an die Langzeit-Sauer-stofftherapie gebracht hat, denn ich habe gelernt, dass ich mit Sauer-stoff nicht ans Haus gebunden bin. Auerdem geht es mir allgemein wieder besser und ich habe die Lust am Leben wieder gefunden.

    Es gibt auch heute viele Mglichkeiten, weiterhin mobil zu sein und am ffent lichen Leben teilzunehmen. Ich fahre weiter mit meinem Auto, gehe mit meiner Familie ins Kino und in den Zoo, mit meiner Frau einkaufen und besuche regelmig die Treffen unserer Selbsthil-fegruppen.

    So konnten meine Frau und ich pro-blemlos das Bundestreffen der Patien-tenorganisation mit unserem Urlaub verbinden, denn mein Sauerstof iefe-rant hatte dafr gesorgt, dass meine Sauerstoffversorgung auch im Ferien-haus gewhrleistet war. Dadurch war ich in der Lage mein Mobilgert immer wieder aufzufllen, was mir ermglichte auch grere Aus ge in die herrliche Umgebung des Teutoburger Waldes zu unternehmen. Die Kosten fr die Sauer-stoffversorgung im Urlaub bernahm meine Krankenkasse komplett.

  • 30 31

    Mittlerweile habe ich eine Halterung fr einen kleineren Sauerstofftank in mein Auto einbauen lassen. Mein mobiles Sauerstoffgert begleitet mich 24 Std. tglich. Es strt mich nicht im Geringsten, dass einige Leute, die mir begegnen, manchmal etwas neu-gierig schauen und hinter meinem Rcken tuscheln, denn ich wei es besser:

    Sauerstoff ist Leben.

    Der COPD - Deutschland e.V. und die Patientenorganisation haben zum besseren Ver-stndnis den Ratgeber Sauerstoff Der Stoff, der Leben mglich macht aufgelegt. Sie erhalten diesen und viele weitere Ratgeber kostenlos bei den Treffen unserer regionalen Selbsthilfegruppen oder pos talisch ber die Patientenorganisation Lungenemphysem-COPD Deutschland bzw. ber den COPD - Deutschland e.V.. Informationen zu den Ver-sandbedingungen nden Sie auf den Seiten 2, 47 und 51.

    HILFSMITTEL FR DIE MOBILITTDer Sauerstoff allein reichte mir jedoch nicht aus, um weiterhin mobil zu blei ben, da mir mittlerweile auch das Laufen immer schwerer el. Frher hatte ich gern die herrlichen Grten und Parks in Berlin besucht, in der freien Natur war es mir mglich zu entspan-nen. Zum Einkaufen begleitete ich meine Frau, weil ich dann die Mglichkeit hatte, mich am Einkaufswagen abzusttzen. Mein Arzt verschrieb mir Gehhilfen, wovon anfangs eine ausreichte, um vom Auto bis ins Haus zu kommen, wo direkt ein Stuhl stand, auf dem ich im so genannten Kut schersitz (siehe Entspannung bei Atemnot) wieder Luft bekam. Da ich je doch nicht in der Lage war, auch nur einen kleinen Spaziergang zu machen, verschrieb der Arzt mir einen Rollator.

    Er machte mich darauf aufmerksam, den richtigen Rollator auszusuchen. Die Kranken-kassen zahlen in den meisten Fllen nur das absolut Notwendige und so knnte es sein, dass ich einen Eigenanteil leisten msste.

    Ein geeigneter Rollator darf auf keinen Fall zu schwer sein, es muss die Mg-lichkeit bestehen ihn zusammen zuklap-pen und eine einfache Handhabung der Bremsen gewhrleistet sein. Von Vorteil ist ebenso eine angenehme Sitz che sowie ein Korb oder ein Netz, um z.B. ein mobiles Sauerstoffgert zu trans-portieren.

    Also habe ich mich erst einmal infor-miert. Da in unserer Mailingliste schon einige Teilnehmer einen Rollator hatten, konnte ich von den Erfahrungen der an-deren pro tieren, was mir die Entschei-dung erleichterte. So (siehe Abbil dung), sollte mein Rollator aussehen.

    Noch einmal zusammengefasst die wichtigsten Einzelheiten, auf die Sie achten sollten:

    Bremsen

    Griffhheneinstellung

    zusammenklappbar

    bewegliche, lenkbare Rder vorn

    Transportkorb/-Netz

    besonders leicht

    Mittlerweile kann ich es mir nicht mehr vorstellen, ohne Rollator unterwegs zu sein, welcher mir ermglicht, bei aufkommender Atemnot oder Erschpfung eine Pause ein-zulegen. Sie werden merken, dass Sie kleinere Wegstrecken we sentlich besser bewl-tigen knnen.

    BEHINDERTENGERECHTE WOHNUNG Fast tglich muss ich erleben, dass fr Betroffene die Treppen zu steil sind und das Rei-nigen der im Laufe der Jahre so lieb gewordenen Wohnung immer an strengender wird. Fahrsthle sind meist gar nicht vorhanden oder hu g defekt.

    Meine Frau und ich mussten nach mehr als 25 Jahren schweren Herzens umzie hen. Mein Gesundheitszustand und die Tatsache, dass zuknftig immer mehr Belastungen auf den Schultern meiner Frau ruhen wrden, veranlassten uns dazu.

    Dieser Entschluss verschaffte mir wichtige Vorteile:

    Nur noch sechs Stufen bis zur Wohnungstr.

    Weniger Arbeitsaufwand beim Putzen.

    Krzere Wege innerhalb der Wohnung.

    Das Wohnzimmer in dem ich mich meistens aufhalte ist gleichzeitig mein Arbeitszimmer (Computer, etc.)

    Behindertenparkplatz direkt vor der Haustr.

    Nur wenige Minuten bis zur Arztpraxis.

    Eine Wohnung kann natrlich auch in einem hheren Stockwerk liegen, sofern ein Fahr-stuhl vorhanden ist, der Ihnen die vielen Treppen erspart.

    Jeder wei: Je lter man wird, umso schwerer fallen uns Anstrengungen.

    Nicht jeder Betroffene ist in der Lage oder hat die nanziellen Mittel einen Umzug zu bewltigen, daher sollte man sich rechtzeitig informieren, ob es z.B. Mglichkeiten fr betreutes- oder seniorengerechtes Wohnen in der nheren Umgebung gibt. Mittler-weile bieten auch viele Gemeindevertretungen und Wohnungsbaugesellschaften Rat und Hilfe an.

  • 32

    RAUCHEN ALS HAUPTURSACHE VON COPD/LUNGENEMPHYSEM

    Wer raucht, stirbt frher diese Tatsache sollten sich Menschen mit COPD und Lun genemphysem ganz be-sonders deutlich vor Augen fhren.

    In zahlreichen Untersuchungen zeigt sich eine Dosis-abhngigkeit zwischen der Menge der gerauchten Zi-garetten und der Abnahme der Lungenfunktion. Die Bronchien reagieren auf die dauernde ber utung mit Schadstoffen neben einer Verengung zunchst mit Husten zur Entfernung der eingedrungenen Schadstoffe. Reicht das nicht mehr aus, kommt es zu vermehrter Schleimbildung, diese fhrt verstrkter zu Atemnot.

    Die Zahl der funktionierenden Flimmerhrchen nimmt ab, so dass der vermehrt gebil-dete Schleim nicht mehr abtransportiert werden kann.

    Es lohnt sich in jedem Fall und jederzeit das Rauchen einzustellen. Voraussetzung ist jedoch stets der eigene Wille dem Rauchen entsagen zu wollen. Ist dieser nicht gegeben, wird es auch mit Hilfsmitteln nicht gelingen rauchfrei zu werden.

    Zigarettenrauch und verschmutzte Luft schdigen Bronchien und Lunge. Daraus kann sich im Laufe der Jahre eine COPD entwickeln, eine Atemwegserkrankung, die heute bereits weltweit die vierthu gste Todesursache ist mit steigender Tendenz.

    Neben dem Rauchen und Passivrauchen gehren insbesondere Lungenentzndungen, wiederholte Atemwegsinfekte und erblich bedingte Ein sse zu den Risikofaktoren und mglichen Auslsern einer COPD.

    Hauptursache ist und bleibt jedoch das Rauchen. Ca. 90 Prozent der COPD Erkrankten waren bzw. sind immer noch Raucher.

    Aufhren zu rauchen, das ist sehr oft leichter gesagt als getan, denn Rauchen ist eine Sucht. Bedenken Sie, dass Sie nicht nur sich selbst schaden, sondern auch den Men-schen in Ihrer Umgebung.

    Wer als Betroffener noch raucht und es allein nicht schafft dem zu entsagen, knnte z. B. an Raucher-Entwhnungskursen teilnehmen, die vielerorts ange boten werden. Je nach Schweregrad der Abhngigkeit besteht die Mglichkeit, Nikotin in Form von P a-stern, Kaugummi oder Lutschtabletten zur Verminderung der Entzugserscheinungen einzusetzen.

    Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, er wird Sie gerne dabei untersttzen Nichtraucher zu werden.

    PatientenligaAtemwegerkrankungen e. V.

    Veranstalter:Am Samstag, 13. September 20149:00 bis 18:00 Uhr

    LWL-Industriemuseum Henrichshtte - Geblsehalle in Hattingen - Ruhr / NRW

    Eintritt frei!

    Ein Symposium fr alle Atemwegs- und Lungenerkrankte, deren Angehrige, rzte und Fachpersonal

    www.lungenemphysem-copd.de

    Chronische AtemwegserkrankungenNeue Erkenntnisse und Behandlungsmglichkeiten

    COPD und Lungenemphysem

    Mitveranstalter:

    7. Sym

    posium Lunge

    20132014

    Deutsche PatientenligaAtemwegserkrankungen e.V.

  • 34 35

    MASSNAHMEN BEI HUSTENDurch ber ssigen zhen Schleim hat sich meine Atemnot immer wieder verschlim-

    mert. Zudem ist er ein idealer Nhr-boden fr Krankheitserreger und begnstigt so das Auftreten von In-fektionen.

    Trinken Sie ausreichend, dadurch ver-dnnt sich das Bronchialsekret und kann leichter abtransportiert werden.

    In Atemtherapiegruppen wird der Patient gezielt mit dem Umgang der richtigen Technik des Abhustens ver-traut gemacht und entsprechend ge-schult.

    ERLERNEN SIE DAS KONTROLLIERTE HUSTEN

    Das kontrollierte Husten ist eine spezielle Technik, die das Abhusten erleichtern soll, dabei wird versucht, den Schleim langsam, ohne Anstrengung, bis zum Kehlkopf hoch zu atmen und ihn dann abzuruspern.

    Physiotherapeuten mit entsprechender Ausbildung werden Ihnen diese Technik zei-gen knnen.

    Setzen Sie sich auf einen Stuhl, stellen Sie die Beine parallel auf den Boden und verschrnken Sie Ihre Arme unter der Brust.

    Atmen Sie tief durch die Nase ein und halten kurz die Luft an.

    Beim Ausatmen beugen Sie sich leicht vor und husten zweimal kurz und in-tensiv.

    Husten Sie niemals bis zur Aus atmung. Sie verkrampfen sich sonst und die Atemnot steigt an.

    Den Vorgang des Abhustens knnen Sie untersttzen, indem Sie Ihre Hn-de auf den Bauch drcken.

    Nun entspannen Sie einige Sekunden und wiederholen dann die bungen.

    Klopfmassage, z.B. mit einem Vibraxgert, ist ebenfalls eine wirksame Technik, um zhen Schleim zu lsen.

    Auch die Inhalation ist ein gngiges Mittel, um den Schleim zu ver ssigen und zu lsen. Hierfr gibt es eine Vielzahl von Inhalatoren zur Auswahl, vom klassi-schen Dampfbad bis hin zum High-tech-Gert. Lassen Sie sich beraten, welche Form der Vernebelung die sinnvollste fr Ihre Erkrankung ist. Ich nehme zum Inhalieren Emser Salz, das Sie in der Apotheke bekom-men. Es erfllt gleich zwei Funktionen: es desin ziert Nase und Rachen und hilft gleich zeitig, den Schleim leichter abzutransportieren.

    VERMEIDEN SIE ATEMWEGSINFEKTIONEN

    Da Ihre Atemwege bereits vorgeschdigt sind, haben es Keime und Viren leich ter sich anzusiedeln. Um Infektionen gezielt vorzubeugen hier ein paar Tipps:

    Meiden Sie mglichst Menschenansammlungen.

    Waschen Sie sich besonders whrend der Grippe-Saison im Frhjahr und Herbst hu ger die Hnde.

    Verzichten Sie auf das Hndescht teln bei der Begrung.

    Strken Sie Ihre Abwehrkrfte.

    Bewegen Sie sich wenn mglich an der frischen Luft.

    Achten Sie auf gesunde Ernhrung und ausreichenden Schlaf.

    Unterziehen Sie sich regelmig einer lungenfachrztlichen Kontrolle.

    Gehen Sie jedes Jahr zur Grippe schutzimpfung.

    Lassen Sie sich alle 5 - 6 Jahre gegen Pneumokokken impfen (das ist der hu- gste Erreger der Lungenentzndung).

    Bei der Grippeschutzimpfung denken Sie daran, dass Ihre nchsten Ange-hrigen sich ebenfalls impfen lassen, damit auch von dieser Seite keine An-steckung droht.

  • 36 37

    BEWEGUNG HLT FIT!

    Seit einigen Jahren bekomme ich von meinem Arzt Lungensport verschrieben. Zuvor ist eine grndliche Untersuchung jedoch unabdingbar, da nicht jeder Be troffene dafr

    geeignet ist.

    Um zu testen, wo meine Belastungs-grenze lag, wurde der Ergometer zu-erst auf 25 Watt und dann stufenweise auf 40 bzw. 50 Watt eingestellt, wobei stndig der Blutdruck und auch die Sauerstoffstti gung gemessen wurden. Nach zwei Minuten bei 50 Watt hatte ich das Gefhl, in einen dunklen Tunnel zu radeln und kippte beinahe vom Rad.

    Dieser Test ist wichtig zur genauen Bestimmung der geeigneten Lungen-sportgruppe.

    Bewegungs- und Atemtherapie (Lungensport) ist fr mich zur wichtigsten nichtmedi-kamentsen Anwendung geworden. Ich wei gar nicht mehr, wie ich ohne sie aus-kommen sollte.

    Als COPD-Patient werden auch Sie sich mit regelmiger krperlicher Betti gung wohl-er fhlen, denn Bewegungsmangel fhrt zu schlaffen Muskeln. Untrainierte Muskeln brauchen mehr Sauerstoff und erhhter Sauerstoffbedarf fhrt zu Atemnot. Mit Lun-gensport strken Sie Ihre Muskulatur und mindern Ihre Atemnot. Deshalb mchte ich hier auf den Lungensport noch etwas nher eingehen.

    LUNGENSPORTLungensport wird deutschlandweit in Lungen-sportgruppen an geboten. Das Training ndet unter fachkundiger Leitung statt und hat nichts mit Lei-stungssport zu tun, sondern richtet sich gezielt an die Bedrfnisse von COPD Patienten. Er dient dazu:

    die Atemnot zu reduzieren

    die Ausdauer zu verbessern

    Muskulatur, besonders jedoch Atemmuskula-tur, aufzubauen

    Atem- und Entspannungstechniken zu erler-nen.

    Sie sollten in jedem Fall vor der Aufnahme Ihrer diesbezglichen Aktivitten eine Blut-gasanalyse unter Belastung von Ihrem Arzt durchfhren lassen. Falls die Sauerstoff-sttigung nicht ausreichend ist, wird man Ihnen ggf. anraten, das Training mit Sauer-

    stoffzufuhr zu absolvieren. Jede sportliche Bettigung muss an das Alter des COPD-Patienten und den Schweregrad der Er-krankung an gepasst werden. Lassen Sie sich von der Physio-therapeutin / dem -therapeuten beraten die das Pro gramm mit Ihnen durchfhren werden, denn wie viel Lungensport je-mand treiben sollte, hngt von seinem allgemeinen krper-lichen Zustand und der Lungen-funktion ab. Beim Lungensport

    in der Gruppe sollte immer ein Arzt in Bereit schaft anwesend oder schnell erreichbar sein.

    Neben dem angeleiteten Training in der Gruppe sind auch die meisten Ausdauersport-arten wie Nordic-Walking, Joggen, Radfahren und Schwimmen geeignet.

    Hier einige wichtige Regeln, die beachtet werden sollten: Im Allgemeinen sollte man es langsam angehen lassen mit ein bis zwei Wo-

    chenstunden leichter Aktivitt, wie zum Beispiel Gehen. Wichtiger noch als die wchentliche Gesamttrainingszeit ist das tgliche

    Training, mindestens 4-mal in der Woche. Protokollieren Sie Ihre Fortschritte. Sptestens nach drei bis vier Wochen sollten sich erste sprbare Verbesserun-

    gen bemerkbar machen. Setzen Sie sich realistische Ziele und passen Sie diese neu an, sobald sich

    Ihre Ausdauer verbessert hat.

    Die Krankenkassen zahlen im Regelfall zum Lungensport dazu (z. Zt. 5,- pro An-wendung). Das Attest mssen Sie von Ihrem Arzt anfordern, z. B. mit folgendem Text: Stndige Atemtherapie zur Stabilisierung der Krankheit bei progredientem Krankheitsverlauf, ATM Schlssel 3

    Viele Selbsthilfegruppen haben gleichzeitig eine Lungensportgruppe oder sie wissen, wo sich die nchste Gruppe be ndet.

    Seit 1 Jahren betreibe ich Lungensport trotz Sauerstoff. Sich nur einmal in der Woche zu bewegen ist zu wenig, daher sollte man die in der Lungensportgruppe erlernten bungen zu Hause tglich wiederholen und regelmig Ergometer fahren, Sie werden sich dadurch besser fhlen und knnen Ihre Ausdauer stei gern.

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    Ein Fahrrad oder ein Ergometer knnen jedenfalls eine gute Anschaffung sein. Mein Ergometer besitzt einen Pulsmesser, damit kann ich selbst berwachen, wann es bes-ser ist, das Training zu beenden oder eine Pause einzulegen. Es besteht auch die Mglichkeit, an einem Fahrrad einen kleinen Elektromotor anbrin-gen zu lassen, dieser kommt zum Einsatz, wenn man selbst nicht mehr weiter kann. Mit der Zeit werden Sie spren, dass die Abstnde zwischen Gehen und Ausruhen ln ger werden, auch wenn es anfnglich schwer fllt.

    STELLENWERT DER REHABILITATIONRegelmige medizinische Rehabilitationsmanahmen sind fr Patienten die an COPD und/oder Lungenemphysem er krankt sind ein wichtiger Therapiepfeiler. Der Antrag muss von einem dafr quali zierten Arzt bei Ihrer Rentenversicherung oder Kranken-kasse angefordert werden. Ich versuche alle zwei Jahre eine solche Manahme zu be-kommen.

    Durch das komplexe Angebot der pneumologischen Rehabilitation fr Patienten mit COPD knnen die schlechte Prognose, die krperliche Leistungsfhigkeit sowie die Le-bensqualitt verbessert, die Teilhabe am sozialen und beru ichen Leben erhalten und eine aktive Frderung der Selbsthilfe erreicht werden.

    Zudem knnen die Kosten im Bereich der Akutmedizin gesenkt werden. Die Effektivi-tt der Rehabilitation ist durch berzeugende klinische Studien gesi chert und wird in nationalen und internationalen Leitlinien zur Behandlung der COPD regelhaft ab dem Schweregrad 2 empfohlen. Eine evidenzbasierte Thera pie der COPD erfordert daher neben der medikamentsen Behandlung die Ein beziehung von Rehabilitation und zur Sicherung der Nachhaltigkeit ergn zende langfristige ambulante rehabilitative Thera-pieangebote.

    Rehabilitation erfordert ein individuell erstelltes komplexes Therapieprogramm, das durch ein multiprofessionelles Team umgesetzt wird. Therapeutische Kom ponenten sind pulmokardiales Training, Atemphysiotherapie, Ernhrungsbera tung, Hilfsmit-telversorgung, psychologische Behandlung und Patientenschulung mit den Kernin-halten Prvention (Risikoverhalten, Infektionsprophylaxe), Krisenmanagement (Aktionsplan) und Inhalationstraining.

    In Deutschland wird pneumologische Rehabilitation im Wesentlichen stationr ange-boten. Daneben gibt es einige wenige ambulante rehabilitative Komplexan gebote, die jedoch nicht chendeckend zur Verfgung stehen. Lungensport ist von den Kosten-trgern anerkannt und wird entsprechend nanziert. Eine Aus weitung des Angebots ist eine wichtige Aufgabe fr die nahe Zukunft.

    Eine evidenzbasierte rationale Therapie der COPD sollte grundstzlich rehabili tative Manahmen neben der medikamentsen Therapie erwgen und zum Nut zen der Pati-enten einsetzen.[Quelle: Dr. med. K. Schultz, Bad Reichenhall, Dr. K. Taube Hamburg, Prof. Dr. med. Susanne Lang, Gera]

    AUSWAHL DER REHA-KLINIK

    Eine Rehabilitationsklinik sollte sorgfltig ausgewhlt werden, denn sie muss alle fr den Betroffenen wichtige Kriterien erfllen, damit die Manahme einen lngerfristigen Erfolg mit sich bringt. Fragen Sie Ihren Arzt, welche Einrichtung er fr Sie befrwortet und recherchieren Sie selbst, bevor Sie sich endgltig ent scheiden.

    1. Auf der Homepage der Patientenorganisation Lungenemphysem-COPD Deutschland n den sich, fr angemeldete Mailinglistenteilnehmer, im ge-schlossenen Bereich eine Vielzahl von Erfahrungsberichten zu verschie-denen Rehakliniken

    2. Es besteht zudem die Mglichkeit, sich im Internet umfassend ber einzelne Rehabilitations kliniken zu informieren.

    3. Wer keinen Zugang zum Internet hat, kann telefonisch oder schriftlich bei Kliniken Informationsmaterial anfordern.

    4. Betroffene mit einer Langzeit-Sauerstofftherapie sollten im Vorfeld unbe dingt darauf achten, dass in der ausgewhlten Reha-Klinik ein Lun-genfacharzt sowie die entsprechenden medizinischen Gerte fr einen Lungenfunktions test und eine Blutgasbestimmung vorhanden sind.

    5. Die Versorgung mit Flssigsauerstoff muss ebenfalls gesichert sein.

    Bercksichtigen Sie auch Ihre persnlichen Ansprche und Be ndlichkeiten, die Jahres-zeit und vor allem das Klima. Je nachdem ob Sie Berg- oder Seeluft besser vertragen, sollten Sie sich schon bei der Auswahl danach orientieren.

    REGELMSSIGE KONTROLLEN DURCH DEN LUNGENFACHARZTRegelmige Untersuchungen sind bei Patienten mit Lungenemphysem und/oder COPD unerlsslich. Vor allem eine lungenfachrztliche Praxis verfgt ber notwendige medizinische Gerte, die in Verbindung mit der rztlichen Untersu chung eine exakte Diagnose ermglichen. Sie sollten sich jedoch darber im Klaren sein, dass Termine bei Lungenfachrzten in der Regel auf lange Frist vergeben sind, denken Sie also frhzeitig an eine Terminierung. Im brigen haben Sie ein Recht auf Kopien smtlicher

  • 40 41

    Untersuchungsergebnisse. Von diesem Anspruch sollten Sie Gebrauch machen.

    Scheuen Sie sich nicht, die fr Sie persnlich wichtigen Fragen zu stellen, denn eine ver-trauensvolle Basis zwischen Arzt und Patienten und die Gewissheit, ernst genommen zu werden, sind Voraussetzung fr eine ef ziente Behandlung. Ein guter Arzt wird Ihnen zuhren!

    Ganz wichtig aber ist und bleibt, dass Sie sich selbst soweit wie mglich ber Ihre Krankheit informieren.

    VERHALTENSWEISE IM UMGANG MIT MEDIKAMENTENBei der Einnahme Ihrer Medikamente sollten Sie sich stets an die Anwei sungen des be-handelnden Arztes halten. Fr den Fall, dass Sie Nebenwirkungen verspren oder den Eindruck haben, dass Medi kamente nicht richtig wirken, besprechen Sie dies unbedingt mit Ihrem Arzt. Es ist keinesfalls ratsam, Empfehlungen von anderen Betroffenen aus-zuprobieren, da eine medikamentse Therapie stets patientenindividuell ausgerichtet ist und deswegen niemals 1 zu 1 bertragen werden kann. Eigenmchtige Vernde-rungen der Medikation, das Absetzen von Medikamenten, die Vernderung der ein-zunehmenden Wirkstoffmenge bzw. des Zeitpunkts der Einnahme sowie das wahllose mischen verschiedener Wirkstoffe nach eigenem Gusto und Tageskondition knnen fatale Folgen haben kann.

    EINNAHME VON MEDIKAMENTEN1. Medikamente am besten mit ausreichend klarem Wasser einnehmen

    2. Medikamente nicht mit Grapefruitsaft, Milch, Kaffee oder Alkohol verabrei-chen, da ansonsten die Gefahr besteht, dass es zu einer Verstrkung, Minde-rung oder gar vollkommenem Verlust der erwnschten Wirkung kommt.

    3. Was versteht man unter der Einnahme:

    nchtern: mind. 60 Min. vor bzw 120 Min. nach der Mahlzeit

    vor dem Essen: 30 bis 60 Min. vor dem Essen

    whrend des Essens: innerhalb von 5 Min. nach der Mahlzeit

    nach dem Essen: 30 - 60 Min. nach der Mahlzeit

    DIE KORREKTE ANWENDUNG VON INHALATIONSSPRAYSDie Inhalation dient zur Erweiterung der verengten Bronchien, somit ist es be sonders wichtig, dass Sie richtig inhalieren, da sonst nicht die erhoffte Wirkung eintreten wird. So genannte Notfallsprays sind schnellwirksame Inhalate, d.h. sie erleichtern die At-mung sofort, sind allerdings nur kurze Zeit wirksam, sie wer den wie es der Name schon verdeutlicht bei akuter Atemnot eingesetzt. Sie sollten stndig mitgefhrt wer-den, denn langzeitwirkende Sprays und Pulver sind fr Notflle nicht geeignet.

    Vor dem Inhalieren: den Inhalator gut schtteln

    einige Male tief ein- und ausatmen

    den Krper im Sitzen nach vorn beugen

    ganz tief ausatmen

    den Inhalator ansetzen

    krftig einatmen und dabei den Inhaltionsvorgang auslsen, den Oberkr-per heben, bis der Kopf weit im Nacken liegt. Selbstverstndlich knnen Sie auch im Stehen inhalieren.

    Die Luft einige Sekunden anhalten und dann durch die Nase langsam aus-atmen.

    AUSREICHENDE FLSSIGKEITSAUFNAHME

    Insbesondere wenn es sehr warm ist und man viel schwitzt ist eine erhhte Flssig-keitszufuhr ratsam, wobei man am besten auf Wasser und ungeste Krutertees zu-rckgreift. Gerade ltere Menschen sollten darauf achten, da bei ihnen das Durstgefhl oftmals nicht mehr so ausgeprgt ist.

    Ich trinke mindestens zwei Liter am Tag, meistens jedoch mehr.

    Hinzu kommt wie ich bereits erwhnte der positive Neben-effekt, dass sich fest sitzender Bronchial-schleim verdnnt und dadurch besser ab-transportiert werden kann. Falls es Ihnen schwer fllt mehr zu trinken, beginnen Sie bei der Medikamenten-einnahme, indem Sie ein greres Glas Wasser fllen und dann vollstndig austrinken.

    Sicherheitshalber sollten Sie jedoch zuvor Ihren Arzt hinsichtlich der zu trinkenden maxi-malen Flssigkeitsmenge befragen. Mglicherweise bestehen andere Erkrankungen, bei denen eine gesteigerte Flssigkeitsaufnahme eher kontraindiziert wre, z.B. eine Nieren-insuf zienz oder ausgeprgte deme.

  • 42 43

    STABILISIERUNG DES IMMUNSYSTEMSDie Stabilisierung unseres Immunsystems ist eine weitere, uerst wichtige, nichtmedikamentse Manahme.

    Hierfr gibt es viele Mglichkeiten, zum Beispiel kalte Gsse ber Beine und Arme. Das mache ich jeden Morgen. Sie knnen aber auch abwechselnd warm und kalt duschen oder in die Sauna gehen, insofern Sie dieses vertragen bzw. das Stadium der Er-krankung dieses noch zulsst

    Darber hinaus sollten Sie auf eine sehr ausgewogene Ernhrung ach-ten. Frisches Gemse und frisches Obst enthalten viele Spurenele-mente und Vitamine.

    Zudem gibt es einige Naturheilmit-tel zur Stabilisierung des Immunsy-stems, welche ergnzend zur schul-medizinischen Therapie angewendet werden knnen.

    Natrlich sollten Sie vorab diesbezglich stets zuerst Ihren Arzt befragen und sein Ein-verstndnis einholen. Achten Sie bitte hier insbesondere auf mglicherweise bestehen-de Allergien.

    ENTSPANNUNG BEI ATEMNOT

    Erlernen Sie bei einem Atemtherapeuten oder whrend einer Rehabilitationsmanahme Entspannungstechniken. Diese steigern die Leistungsfhigkeit bei krperli cher Belastung und erleichtern besonders im Notfall das Atmen.

    Atemnot in Ruhe oder bei Belastung hat verschiedene Ursachen:

    Die Verengung der Atemwege durch Instabilitt und Elastizittsverlust der Lunge ist bei COPD eine der wichtigen krankhaften Strukturver-nderungen. Dadurch wird die Ein- und Ausatmung behindert und die Atemarbeit steigt.

    Die behinderte Ausatmung frdert die berblhung der Lunge (Lun-genemphysem), besonders bei Belastung (dynamische berblhung).

    ATEMERLEICHTERNDE KRPERHALTUNGENDie Lippenbremse:

    Entspannt hinsetzen. Lippen locker aufeinander legen. Gezielt gegen den Widerstand der Lippen ausatmen.

    Bei starker Atemnot die Hand vor den Mund legen und gegen den Widerstand atmen. Bei akuter Atemnot ist es sinnvoll, diese Technik bereits zu beherrschen.

    Nachfolgend aufgefhrte Krperhaltungen knnen noch ef zienter helfen, wenn Sie diese in Verbindung mit der Lippenbremse durchfhren.

    Der Kutschersitz:

    Auf die Stuhlkante setzen, Knie leicht spreizen. Hand chen bzw. Ellenbogen auf die Knie legen, Arme

    leicht beugen. Rcken gerade halten, Bauch entspannen.

    Die Treppengelndersttze:

    Oberkrper vorbeugen, gestreckte Arme auf das Treppengelnder stt zen. Oberkrper gerade halten, Bauch entspannen.

    Der Schlersitz:

    Verkehrt herum auf einen Stuhl setzen. Unterarme liegen auf der Lehne. Den Kopf auf die Arme legen.

    Der Fersensitz / Kniestand:

    In den Kniestand gehen, Gesss auf die Fuinnenseiten ab-senken.

    Hand chen auf Oberschenkel legen. Arme leicht beugen. Rcken gerade halten, Bauch entspannen.

    Die Sportlerstellung:

    Oberkrper leicht nach vorn beugen, mit den Hnden auf den Oberschenkeln absttzen.

    Im Treppenhaus Hnde vor dem Kopf ver schrnken und dann aufrecht stehend gegen die Wand lehnen.

  • 44 45

    SCHLUSSWORT UND FAZIT

    Soweit meine Erfahrungen, die ich in den Jahren mit der Erkrankung gemacht habe und Ihnen gerne in diesem Ratgeber weitergegeben habe. Die Empfehlungen und Tipps basieren unter anderem auf Diagnosen und Gesprche mit meinem behandeln den Lun-genfacharzt und meiner Physiotherapeutin.

    Ferner sind die vielen Gesprche mit namhaften Pneumologen, Psychologen, Physio-therapeuten sowie Erkenntnisse, die ich whrend meiner Rehabilitationsmanahmen gewonnen habe, in diesen Patientenratgeber mit einge ossen.

    Grundlegende Erfahrungswerte schpfe ich hauptschlich aus den vielen Ge sprchen, die ich mit anderen Betroffenen hatte. Die COPD und ihr Verlauf sind noch nicht end-gltig medizinisch erforscht. Zurzeit gilt diese Erkrankung genau wie das Lungenem-physem immer noch als un heilbar (irreversibel).

    Eine gezielte Behandlung durch den Pneumologen, viel Eigeninitia tive sowie eine gute Compliance des Betroffenen knnen mglicherweise dazu beitragen, den weiteren Krankheitsverlauf im zeitlichen Gefge zu verlangsamen im gnstigsten Fall sogar tem-porr auf einem stabilen Level zu halten.

    Stndig werden neue Studien und Forschungsergebnisse durchgefhrt und Therapien sowie Medikamente den aktuellen wissenschaftlichen Erkennt nissen angepasst.

    Es ist also lohnenswert, sich durch unsere Patientenratgeber, den alle 7 bis 10 Tage erscheinenden kostenlosen Newsletter bzw. die Mailingliste der Patientenorganisati-on Lungenemphysem-COPD Deutschland stndig auf den neuesten Wissensstand zu bringen. Ein direkter Austausch mit anderen Betroffenen ist selbstverstndlich auch in unseren regional aktiven Selbsthilfegruppen mglich zu deren Treffen wir Sie gerne einladen mchten.

    Nur ein aufgeklrter Patient ist in der Lage, die richtigen Fragen zu stellen und dadurch die richtigen Antworten zu erhalten.

    Die Spielregeln des Lebens verlangen von uns nicht, dass wir um jeden Preis siegen;

    wohl aber, dass wir den Kampf niemals aufgeben

    COPD - DEUTSCHLAND e.V.

    Unsere Ziele

    Hilfe zur Selbsthilfe leisten, denn Selbsthilfe ist ein unentbehrlicher Teil der Gesund-heitsversorgung. Der Verein ist daher immer bestrebt, die Betroffenen aktiv bei der Verbesserung ihrer Lebensqualitt zu untersttzen. Der Verein fhrt Informations-veranstaltungen durch, die durch fachmedizinische Beteiligung ein breites Spek-trum der neuesten Erkenntnisse ber chronische Atemwegserkrankungen in der ffentlichkeit verbreiten sollen.

    Aufgrund dieser Zielsetzungen sind die Mitglieder des Vereins vordringlich Pati-enten mit chronisch obstruktiven Atemwegserkrankungen (d.h. Betroffene mit COPD, Lungenemphysem, Alpha-1-Antitrypsinmangel und Bronchiektasen).

    Hauptaufgaben

    Hilfe fr Atemwegskranke leisten

    Gesundheitsfrderliche Umfelder untersttzen

    Gesundheitsbezogene Projekte untersttzen

    Untersttzung der Selbsthilfe-gruppen

    Selbsthilfegruppen, die mit seiner Zielsetzung im Einklang stehen, bei ihrem Aufbau und in ihrer Ar-beit untersttzen

    Hilfe zur Selbsthilfe im Allgemei-nen frdern

    Selbstbestimmung und Eigen-kompetenz des Einzelnen strken

    Frderung der Kooperation zwi-schen Betroffenen, rzten und Fachrzten, Krankenhusern und Reha-Kliniken

    GeschftsstelleFabrikstrasse 3347119 Duisburg

    Telefon: 0203 - 7188742Telefax: 0203 - [email protected]

    COPD - DEUTSCHLAND e.V.

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    DDDDDIIIIIEEEEE PPPPPAAAAATTTTTIIIIIEEEEENNNNNTTTTTEEEEENNNNNRRRRRAAAAATTTTTGGGGGGEEEEEBBBBBEEEEERRRRR DDDDDEEEEESSSSS CCCCCOOOOOPPPPPDDDDD-DDDDDEEEEEUUUUUTTTTTSSSSSCCCCCHHHHHHLLLLLAAAAANNNNNDDDDD EEEEEE.....VVVVV....

    PATIENTENORGANISATIONLUNGENEMPHYSEMCOPD DEUTSCHLAND

    PATIENTENORGANISATIONLUNGENEMPHYSEM - COPD DEUTSCHLAND

    Unsere Ziele

    Unsere regionalen Selbsthilfegruppen und unsere international aktive Mailing-liste sollen all jenen, die an Lungenemphysem, Alpha-1-Antitrypsinmangel, COPD, Bronchiektasen oder Lungen brose erkrankt sind, aber auch jenen, die sich einer Langzeit-Sauerstofftherapie bzw. einer Nicht-invasiven Beatmung unterziehen ms-sen, die Mglichkeit bieten, den Wissensstand um die Erkrankung und die damit verbundenen Therapien zu verbessern.

    Wir wollen sowohl ber die regionalen Selbsthilfegruppen, als auch ber die Mai-lingliste und unsere Homepage informieren und Erfahrungen und Tipps austau-schen.

    Hauptaufgaben

    Verbesserung des Umgangs mit der Erkrankung und eine nach-haltige Compliance (Einhaltung der Therapie)

    Information ber Operationsver-fahren, wie Lungentransplantati-on (LTX), Lungenvolumenredukti-on (LVR) oder Bullektomie

    Aufklrung ber gertetechni-sche Innovationen

    Information ber Neuigkeiten und Innovationen aus der medizi-nischen Forschung und die damit verbundenen Studien

    Kontaktstelle zwischen

    rzten aus Klinik und Praxis sowie Physiotherapeuten, Reha-Kliniken und Transplantationszentren

    anderen Selbsthilfevereinigungen

    anderen Betroffenen

    Jens LingemannLindstockstrasse 3045527 Hattingen

    Telefon: 02324 - 999 000Telefax: 02324 - [email protected]

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    Bad TeinachBruchsalFreiburgHeilbronnHorbKarlsruheKnzelsauMannheimPforzheimHofIngolstadtMnchenRegensburgBuchCharlottenburgFriedrichshainNeukllnReinickendorfTreptow-KpenickZehlendorfCottbusPotsdam

    Bremen

    Hamburg-BarmbekHamburg-BergedorfBad Sooden-AllendorfDarmstadtKasselLangenRsselsheimSchlchtern

    BuchholzGttingenHaselnneLingenNienburgWittingenBielefeldCoesfeldDuisburgEngelskirchenHattingenHerfordKrefeldMnchengladbachRecklinghausenAltenkirchenKaiserslauternNeuwiedPirmasens

    Riegelsberg

    Hohenstein-Ernstthal

    Halle

    FehmarnGrohansdorfRendsburgGeraNordhausen

    Pattaya/Thailand

    PATIENTENORGANISATIONLUNGENEMPHYSEM - COPD DEUTSCHLAND

    RRRRRRREEEEEEEGGGGGGGIIIIIIOOOOOOONNNNNNNAAAAAAALLLLLLLEEEEEEE SSSSSSSEEEEEEELLLLLLLBBBBBBBSSSSSSSTTTTTTTHHHHHHHIIIIIIILLLLLLLFFFFFFFEEEEEEEGGGGGGGRRRRRRRUUUUUUUPPPPPPPPPPPPPPEEEEEEENNNNNNN

    ORGANISATIONSBRO

    Telefon: 02324 999959Telefax: 02324 [email protected]

    Jens LingemannLindstockstrasse 3045527 Hattingen

    Das Symposium ist eine jhrlich statt ndende, ganztgige Ver-anstaltung, die von Patienten fr Patienten durchgefhrt wird. Die Initiative dazu kam von Jens Lingemann, der als Betroffener fr die Organisationsleitung der Symposien verantwortlich ist.

    Anfang September 2007 fand in Hattingen/NRW das erste Symposium Lunge statt. Die vom COPD - Deutschland e.V., der Patientenorganisation Lungenemphysem-COPD Deutschland und der Deutschen Patientenliga Atemwegserkrankungen e.V. gemeinsam durchgefhrte Veranstaltung stand unter dem Motto: COPD und Lungenemphysem Krankheit und Herausforderung.

    Etwa 1.300 Besucher waren aus dem gesamten Bundesgebiet und dem benachbarten Aus-land nach Hattingen gekommen. Bei den Folgeveranstaltungen in den Jahren 2008 - 2013 kamen teilweise mehr als 2.100 Besucher zum Symposium.

    Diese Frequentierung macht deutlich, wie wichtig eine kompetente Vertretung der von Atem-wegserkrankungen Betroffenen ist und zuknftig sein wird, da die Anzahl dieser Patienten (laut Prognosen der WHO) auch weiterhin zunehmen wird.

    Das nchste Symposium Lunge wird am 13. September 2014 wieder in Hattingen statt nden.

    Veranstalter ist der :COPD-Deutschland e.V.

    Mitveranstalter sind die:Patientenorganisation Lungenemphysem-COPD Deutschland Deutsche Patientenliga Atemwegserkrankungen e.V.

    Das Veranstaltungsprogramm sowie alle weiteren Informationen zum SymposiumLunge kn-nen Sie auf der Homepage der Patientenorganisation Lungenemphysem-COPD Deutschland www.lungenemphysem-copd.de und den Webseiten der Mitveranstalter nachlesen.

    Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

    SSSSSYYYYYMMMMMPPPPPOOOOOSSSSSIIIIIUUUUUMMMMM-LLLLLUUUUUNNNNNGGGGGGEEEEE

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    Herausgeber: COPD - Deutschland e. V.

    Geschftsstelle COPD-Deutschland e. V. Fabrikstrasse 33 47119 Duisburg Tel.: 02 03 - 71 88 742 Fax: 02 03 - 71 88 743 Email: [email protected] http://www.copd-deutschland.de

    Bankverbindung:Volksbank Rhein-Ruhr eG Inhaber COPD-Deutschland e.V. Konto-Nr: DE54350603867101370002 BLZ: GENODED1VRR

    Patientenorganisation Lungenemphysem-COPD Deutschland

    Lindstockstrasse 30 45527 Hattingen Tel.: 0 23 24 - 999 000 Fax: 0 23 24 - 68 76 82 Email: [email protected] http://www.lungenemphysem-copd.de

    Autor:

    Gunther Schlegel ( 2012)

    Fachliche Beratung:

    Medizinisch-wissenschaftlicher Beirat der Patientenorganisation Lungenemphy sem-COPD Deutschland

    Fachliche berarbeitung:

    Jens Lingemann (Stand: April 2014)

    Textkorrektur:

    Heike Lingemann, Susanne Wolff, Wilfried Kleist

    Layout:

    Susanne Wolff, Wilfried Kleist, Jens LingemannDruckerei: Wandke Druck & Medienservice

    IIIIIMMMMMPPPPPRRRRREEEEESSSSSSSSSSUUUUUMMMMM

    Landesamt fr Gesundheit und Soziales, Berlin: Ratgeber fr Menschen mit Behin-derungen

    PatientenLeitlinie zur Nationalen VersorgungsLeitlinie COPD Stellenwert der Rehabilitation bei der Langzeitbehandlung der COPD

    Dr. Konrad Schultz, Bad Reichenhall

    Dr. Karin Taube, Atem Reha, Hamburg

    Prof. Dr. Susanne Lang, Gera

    Bildquellen:

    Boehringer Ingelheim

    Vivisol Deutschland

    Pulmonx International SARL

    Gnther Lukits

    Susanne Wolff

    Zeichnungen:

    Gnther Lukits, Karikaturen

    Wolfgang Rademacher (http://www.erfolgsonline.de)

    DanksagungWir danken allen, die mit ihrer freundlichen Untersttzung das Erscheinen dieses Patientenratgebers ermglicht haben.

    LLLLLIIIIITTTTTEEEEERRRRRAAAAATTTTTUUUUURRRRRHHHHHIIIIINNNNNWWWWWEEEEEIIIIISSSSSEEEEE