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228 Berieht: Spezielle analytische Methoden. gewiesen warden: Man verrtihrt auf dem 0bjekttr/~ger 0,1--0,2 mg der Substanz mit 1 Tropfen Glycerin-Alkohol (1 -4- 1) oder aueh mit 1 Tropfen Wasser und ffigt 1 Tropfen 5%iger w/~Briger PlatinehloridlSsung zu. -- Benadrylhydrochlorid gibt Platten mit eingekerbten Randern, h/~ufig Zwillingsformen yon x-fSrmiger Gestalt, Uhrglasformen, dendritische Strukturen. Die Kristalle zeigen graue Polarisations- farben erster Ordnung und symmetrische oder gerade AuslSschung. -- Mit Pyranisaminhydrochlorid entstehen ~Nadeln, h~ufig zu Bfisehelu und Rosetten ver- einigt. Die Nadeln zeigen blaue und griine Polarisationsfarben zweiter Ordnung und rote und gelbe Polarisationsfarben erster Ordnung sowie gerade Ausl6schung. -- Pyribenzaminhydrochlorid ist gekennzeichnet dutch Heine Nadeln und Blatter, einzeln und in dichten Rosetten. Die Nadeln zeigen weiSe und gelbe Polarisations- farben erster Ordnung und gerade AuslSsehung. -- In der Originalarbeit sind Abbildungen der Kristallreaktionen enthalten. Die Empfindlichkeit betr~gt bei allen Reaktionen 1 : 20 000. H. SPERLICH. Einen Analysengang zur quantitativen Trennung yon Gemischen h~uflg vor- kommender Antipyretiea gibt D. Ho~ 1 an. Das Verfahren stellt eine Modifikation der BiY~oz~sehen Aussehfittelungsmethode 2 dar und wird am Beispiel der Trennung yon AcetylsalicylsSure, Phenacetin, Antipyrin, Pyramidon, Co/]ein und Codein- phosphat besehrieben. H. S~EI~LIC~. p -Aminosalicyls~iure (PAS) undPromizol (4,~'-Diaminophenyl-5'-thiazolsulfon) in biologischen Flfissigkeiten bestimmen S~IRLEY WALK, R. ALLEN und M. U. TSAO3 nebeneinander auI folgende Weise: In einem Tail der Probe wird Promizol naeh der Methode yon A. C. BRETTONund E. K. MA~S~ALLa dutch Diazotieren und Kuppeln mit N-(1-Naphthyl)-~thylendiamin eolorimetrisch bestimmt, wobei PAS nicht stSrt. Darauf extrahiert man aus einem weiteren Tail der Probe das Promizol mit _~thyl- acetat und bestimmt PAS colorimetriseh mit EHI~LICHSReagens. Die Bestimmung yon PAS ist auch ohne vorherige Entfernung des Promizols mSglieh, wenn man den ffir PAS gefundenen Extinktionswert mit derjenigen Extinktion korrigiert, die der vorhandenen Menge Promizol entspricht. H . SPEI~LIC~r. [Jber die Anwendung der Riintgenanalyse zur Identifizierung und Bestimmung yon Barbituraten und Gemischen dieser Verbindungen beriehtet T.-Y. HuA~G 5 in einer umfangreichen Arbeit. Die Einzelheiten der Verfahren miigen im Original nachgelesen warden. H. SPE~LIC~. Diiithylthiobarbiturs~iure~ 4-Methyl- und 4-Propyl-2-thiouracil lassen sich mit I-Iilfe der tIypojoditmethode quantitativ bestimmen, wie H. WoJA~r und ELLE~r WE~eE ~ berichten. Dabei wird der Schwefel der C -- S-Bindung zu Sehwefels/~ure oxydiert: --N --N I I C = S ~- 4 NaJ0 ~- 2 Na0H -+ C = 0 -~ Na2SO a q- 4 NaJ q- H20 --N --N Pharmazie 7, 553 (1952). Thfir. Arzneimittel-Unters.-Amt, Jena. B/)RGI~, A. : Pharmae. Acta Helvetiae 18, 34 (1938). J. Lab. clin. Med. 40, 649 (1952). Univ. of Michigan (USA). g. biol. Chemistry 128, 537 (1939). Acta pharmac, int. (Kopenhagen) 2, 43, 95, 173,289, 317 (1951). Royal Danish School of Pharmacy, Kopenhagen. Arch. Pharmaz. Bet. dtsch, pharmaz. Ges. 285, 280 (1952). Tuberkulose- Forseh.-Inst., Borstel fiber Bad Oldesloe.

Diäthylthiobarbitursäure, 4-Methyl- und 4-Propyl-2-thiouracil

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Page 1: Diäthylthiobarbitursäure, 4-Methyl- und 4-Propyl-2-thiouracil

228 Berieht: Spezielle analytische Methoden.

gewiesen warden: Man verrtihrt auf dem 0bjekttr/~ger 0,1--0,2 mg der Substanz mit 1 Tropfen Glycerin-Alkohol (1 -4- 1) oder aueh mit 1 Tropfen Wasser und ffigt 1 Tropfen 5%iger w/~Briger PlatinehloridlSsung zu. - - Benadrylhydrochlorid gibt Platten mit eingekerbten Randern, h/~ufig Zwillingsformen yon x-fSrmiger Gestalt, Uhrglasformen, dendritische Strukturen. Die Kristalle zeigen graue Polarisations- farben erster Ordnung und symmetrische oder gerade AuslSschung. - - Mit Pyranisaminhydrochlorid entstehen ~Nadeln, h~ufig zu Bfisehelu und Rosetten ver- einigt. Die Nadeln zeigen blaue und griine Polarisationsfarben zweiter Ordnung und rote und gelbe Polarisationsfarben erster Ordnung sowie gerade Ausl6schung. - - Pyribenzaminhydrochlorid ist gekennzeichnet dutch Heine Nadeln und Blatter, einzeln und in dichten Rosetten. Die Nadeln zeigen weiSe und gelbe Polarisations- farben erster Ordnung und gerade AuslSsehung. - - In der Originalarbeit sind Abbildungen der Kristallreaktionen enthalten. Die Empfindlichkeit betr~gt bei allen Reaktionen 1 : 20 000. H. SPERLICH.

Einen Analysengang zur quantitativen Trennung yon Gemischen h~uflg vor- kommender Antipyretiea gibt D. H o ~ 1 an. Das Verfahren stellt eine Modifikation der BiY~oz~sehen Aussehfittelungsmethode 2 dar und wird am Beispiel der Trennung yon AcetylsalicylsSure, Phenacetin, Antipyrin, Pyramidon, Co/]ein und Codein- phosphat besehrieben. H. S~EI~LIC~.

p -Aminosalicyls~iure (PAS) undPromizol (4,~'-Diaminophenyl-5'-thiazolsulfon) in biologischen Flfissigkeiten bestimmen S~IRLEY WALK, R. ALLEN und M. U. TSAO 3 nebeneinander auI folgende Weise: In einem Tail der Probe wird Promizol naeh der Methode yon A. C. BRETTON und E. K. MA~S~ALL a dutch Diazotieren und Kuppeln mit N-(1-Naphthyl)-~thylendiamin eolorimetrisch bestimmt, wobei PAS nicht stSrt. Darauf extrahiert man aus einem weiteren Tail der Probe das Promizol mit _~thyl- acetat und bestimmt PAS colorimetriseh mit EHI~LICHS Reagens. Die Bestimmung yon PAS ist auch ohne vorherige Entfernung des Promizols mSglieh, wenn man den ffir PAS gefundenen Extinktionswert mit derjenigen Extinktion korrigiert, die der vorhandenen Menge Promizol entspricht. H. SPEI~LIC~r.

[Jber die Anwendung der Riintgenanalyse zur Identifizierung und Bestimmung yon Barbituraten und Gemischen dieser Verbindungen beriehtet T.-Y. HuA~G 5 in einer umfangreichen Arbeit. Die Einzelheiten der Verfahren miigen im Original nachgelesen warden. H. SPE~LIC~.

Diiithylthiobarbiturs~iure~ 4-Methyl- und 4-Propyl-2-thiouracil lassen sich mit I-Iilfe der tIypojoditmethode quantitativ bestimmen, wie H. WoJA~r und ELLE~r WE~eE ~ berichten. Dabei wird der Schwefel der C -- S-Bindung zu Sehwefels/~ure oxydiert:

- - N - - N

I I C = S ~- 4 N a J 0 ~- 2 N a 0 H -+ C = 0 -~ Na2SO a q- 4 N a J q- H20

- - N - - N

Pharmazie 7, 553 (1952). Thfir. Arzneimittel-Unters.-Amt, Jena. B/)RGI~, A. : Pharmae. Acta Helvetiae 18, 34 (1938). J. Lab. clin. Med. 40, 649 (1952). Univ. of Michigan (USA). g. biol. Chemistry 128, 537 (1939). Acta pharmac, int. (Kopenhagen) 2, 43, 95, 173,289, 317 (1951). Royal Danish

School of Pharmacy, Kopenhagen. Arch. Pharmaz. Bet. dtsch, pharmaz. Ges. 285, 280 (1952). Tuberkulose-

Forseh.-Inst., Borstel fiber Bad Oldesloe.

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3. Auf Pharmazie bezfigliehe. 229

W/ihrend Di/~thylthiobarbitursi~ure bereits bet Zimmertemperatur und Einhaltung ether Mindestalkalikonzentration mit tIypojodit quantitativ umgesetzt wird, erfolgt die quantitative Umsetzung der Thiouraeile erst bet ausreichendem Alkalifibersehug (80 Mol NaOH fiir 1 Mol Thiouraeilderivat) und nach 30--45 rain langem Erw~rmen auf dem Wasserbad. Sti~rke and Milchzueker st6ren die Thiouracilbestimmung. St/irke kann in natronalkaliseher LSsung durch Ansziehen der Probe mit Methanol abgetrennt werden; bet Anwesenheit yon Milehzueker mug die Thiouraeilbe- stimmung argentometriseh oder dureh gewiehtsanalytisehe Bestimmung des nach der Oxydation entstandenen Sulfats erfolgen.

In ether weiteren Mitteflung ber~chtet H. WoJ~JtN 1 fiber die Einwirkung yon Hypojodit auf Thioamide und Dithiocarbaminsiiurederivate. Thioamide und I)ithio- carbaminsi~urederivate mit sekund/~rer N-Grul0Pe werden qnantitativ unter Bildung der O-haltigen Derivate oxydiert und lassen sieh daher mal3anaIytiseh mit der Hypojoditmethode bestimmen. I)erivate mit tertiarer N-Grnppe (z. ]3. Tetraatbyl- thiuramdisulfid) k6nnen nur in Gegenwart yon Alkali mit Wasserstoffperoxyd bet Wasserbadtemperatur quantitativ oxydiert werden. Zur Gehaltsbestimmung wird dann das entstandene Sulfat gravimetriseh als BaSO 4 ermittelt. H. SPERLICH.

Ein systematiseher Analysengang fiir die qualitative und quantitative Unter- suehung yon Sulfonamidgemischen wird yon P. L. DE REEI)En 2 beschrieben. Die Arbeit berficksiehtigt den Naehweis und die Bestimmung folgender Verbindungen : Sulfadiazin, Sulfamerazin, Sulfamezathin, Irgafen, Irgamid, Sulfathiazol, Sulf- aeetamid, Sulfapyridin sowie deren Natriumsalze, Elkosin, Soluseptazin, Sulfa- methylthiazol, Suceinylsulfathiazot, Sulfaguanidin, Sulfanilamid und Septazin. Dem Analysengang liegt folgendes Schema zugrunde:

I. Qualitative Analyse: a) Vorproben (Farbe, mikroskopisehe Prfifung der Kri- stalle, Prfifung auf Natrium, Verbalten beim Erhitzen: Abspaltung yon lies und Sublimation, Untersuchung des Sublimats). b) Trennungen auf Grnnd der unter- schiedlichen LSslichkeit der Sulfonamide in versehiedenen L5sungsmitteln; Identi- t~tsreaktionen, e) Chromatographic.

II. Quantitative Analyse. a) Quantitative Bestimmung ohne vorherige Trennung der Komponenten des Gemisches. b) Quantitative Bestimmung nach vorheriger Trennung der Koml0onenten.

III. Zus~tzliche Untersnchungen. Da die zahlreichen Einzelheiten der umfangreichen Arbeit nicht im I~ahmen eines

Referates wiedergegeben werden kSimen, set hier auf das Studium des Originals verwiesen. Die Arbeit soll noeh fortgesetzt werden. H. Sm~LICH.

E ine einfache Methode zur Bestimmung yon Tetr a~ithylthiur amdisulfid (Antabus) wird yon U. J. DIV• CIt. H. NINE und T. M. BIJRBRIDG:~ 3 beschrieben. Eine solehe Methode war notwendig, weft bis jetzt noeh keine Klarheit fiber den Stoff- ~ehse] yon Antabus existierte. Es gelingt, in Phosphatpuffer p~ 7,4 in Gegenwart von Cu ++ das Thiuram quantitativ als gelben Komplex zu extrahieren, der eine charakteristische Extinktion bet 270 m# zeigt und dessen Extinktion bet 320 m# fast 0 ist. Man verwendet 1 ml Blut, das mit 1 ml 0,002 m CuSQ-LSsnng und 1 ml Phosphatpuffer versetzt and mit 10 ml Xthylenehlorid extrahiert wird. Die Differenz der optisehen Diehten bet 270 und 320 m# dient als Nag ffir die Antabus- Konzentration. Das BEERsehe Gesetz gilt zwischen 5 and 200 #g/ml Antabus. Kaninehen, denen 0,75--0,25 g/kg peroral gegeben wurde, batten nach 120 rain

1 Arch. Pharmaz. Ber. dtseh, pharmaz. Ges. 285, 375 (1952). Anal. ehim. Acta (Amsterdam) 7, 42, 417, 428 (1952); 8, 6 (1953).

s j . Lab. clin. Med. 39, 974 (1952). School Med., Univ. of California, San Fran- cisco.