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Didaktik Brettspiel

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Das Brettspiel „Der Kaufmann von Venedig“ bildet die Vorstufe zum Onlinespiel und wird wie dieses mit großer Begeisterung aufgenommen. Die Schüler/innen werden dabei spielerisch in die doppelte Buchhaltung eingeführt. Das darunter liegende didaktische Konzept geht dabei an die Wurzeln indem Luca Pacioli dem 15 jährigen Fillipo das Prinzip der doppelten Buchhaltung in bildhafter und leicht verständlicher Sprache erklärt.

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„Luca und der Kaufmann von Venedig“

Die Geschichte, in der Luca dem „Kaufmann von Venedig“

das Wesen der doppelten Buchhaltung erklärt.

Erzählt von

Mag. Thomas Schöpf,

RW-interaktiv,

Inhalt: Teil1: Die Geschichte von Luca .......................................................2

Teil 2: Spielanleitung (Brettspiel) ..................................................... 32

Darstellung der Buchhaltungsarbeiten .............................................. 47 Teil 3: Anhang Kopiervorlagen ..................................................... 55

Teil 4: Ergänzung: RWI-Quadrant .................................................... 62

Copyright:

Der Kaufmann von Venedig ist ein Produkt von RW-interaktiv (www.rw-interaktiv.at). Die Entwicklung wurde im Rahmen eines Forschungsprojektes der Pädagogischen Hochschule Tirol mit Mitteln des Tiroler Wissenschaftsfonds gefördert. Kontakt: Mag. Thomas Schöpf, [email protected] Mag. Gerhard Pflügelmayr: [email protected] MMag. Uwe Gutwirth, Enwicklung: [email protected] Produktentwicklung: Online-Spiel: MMag. Uwe Gutwirth Brettspiel: Mag. Thomas Schöpf

1. Auflage 2012

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Teil 1 Die Geschichte von Luca

Die Welt im ausgehenden Mittelalter, Venedig 1492

Ich erzähle dir jetzt eine Geschichte – eine wahre Geschichte, wie sie sich damals

zugetragen hat. Und du wirst sehen, dass sie bis in die heutige Zeit hineinwirkt – also pass gut auf.

Leonardo da Vinci magst du kennen – aber kennst du auch seinen Freund Luca Pacioli? Leonardo hat mit Luca sogar eine

Zeitlang gewohnt – er hat ihn "Maestro" genannt. Luca Pacioli macht da Vinci, der sich eher mit geometrisch-perspektivischen Fragen beschäftigte, mit der schwierigen

Mathematik vertraut. Er müsse "die Multiplikation der Wur-zeln von Meister Luca lernen", schreibt da Vinci - und noch

vieles mehr. Du kannst sicher sein, dass Luca Pacioli ein ganz Großer seiner Zeit war. Ja, er war der Schüler des Malers Piero della Francesca, der mit der perspektivischen Darstel-

lung der Malerei seine Zeit veränderte. "Maestro" Luca war Mathematiker – der bedeutendste Mathematiker seiner Zeit

– und auch er veränderte die Welt – nicht nur die damalige Welt. Du wirst sehen …

Das ist Luca Pacioli – hier siehst du, dass er in Italien noch lange nicht vergessen ist:

Hier kannst du dich auch mit dem Original beschäftigen:

Abhandlung über die Buchhaltung 1494

von Luca Pacioli, Balduin Penndorf

Schäffer-Poeschel Verlag

ISBN 3-7919-1188-X

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Und das ist sein Freund Leonardo – mit seinen bekannten Werken:

Hast du überhaupt eine Vorstel-

lung, wie die damals im Mittelal-ter gelebt haben? Nein?

Dann mach dich schlau z.B. über

http://www.deutschland-im-mittelalter.de/berufe.php

Was glaubst du, waren die häufigsten Berufe in einer mittelalterlichen Stadt?

Schreibe die 3 häufigsten hier hinein und mache eine Reihung:

1. 2. 3.

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Welche Berufe es in den mittelalterlichen Städten gegeben hat, siehst du hier

z.B. anhand der Stadt Esslingen im Jahre 1384.

2 Apotheker, 1 Arzt, 4 Axteindreher, 117 Bäcker, 26 Bader, 56 Binder (Hausanstreicher), 7

Dachdecker, 4 Dreher, 1 Drescher, 4 Eicher, 2 Faßträger, 13 Fischer, 58 Gerber, 1 Gießer, 1

Glaser, 7 Goldschmiede, 1 Grabenmeister, 5 Hafner (Töpfer), 1 Harnischmacher, 1 Heumeis-

ter, 2 Helmschmiede, 2 Karrenspanner, 1 Käsbohrer, 1 Kessler, 15 Knechte, 5 Köche, 6

Kornmesser, 12 Kramer, 1 Kupferschmied, 21 Kürschner, 50 Küster, 4 Läufer, 10 Mägde,

5 Maler, 4 Maurer, 3 Melwer (Mehlhändler), 3 Messerschmiede, 53 Metzger, 8 Müller, 3 Nä-

herinnen, 1 Ölschläger (Inhaber einer Ölmühle), 1 Pfannenschmied, 1 Ringdreher, 4 Säckler

(stellt aus Leder Taschen, Ranzen und dgl. her), 3 Sackträger, 12 Sattler, 1 Schaffner (der

Aufseher einer Wirtschaft), 1 Scharwächter (ein Nachtwächter in den Straßen), 6 Scherer

(Barbiere), 27 Schmiede, 53 Schneider, 2 Schröpfer, 94 Schuhmacher, 1 Schwertmacher, 1

Seiler (stellt Taue, Schnüre, Lindenstränge und Kordeln her), 6 Spengler (Spangenmacher,

später Blechschmiede und Klempner), 1 Spießmacher, 2 Sporenmacher, 13 Wächter,

9 Wagner, 24 Weber, 178 Weingärtner, 1 Weinschenk, 16 Weinzieher, 2 Wirte, 3 Wollweber,

1 Würfelmacher, 1 Zehnter (Erheber des Zehnten), 1 Ziegler (Ziegelbrenner, Backsteinma-

cher), 34 Zimmerleute, 1 Zöllner. 394 Frauen blieben ohne Berufsangabe.

Quelle: Geschichte für morgen 2, Hirschgraben-Schulbuchverlag, Frankfurt am Main 1985

http://www.kleio.org/de/geschichte/alltag/kap_VII2.html

http://www.deutschland-im-mittelalter.de/handel.php

Aber weißt du, was damals die Metropole des Welthandels war – sozusagen die

Wall Street des Mittelalters?

Antwort:

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Die Summa, von Luca Pacioli, gedruckt 1494

Ja, es war der Rialto in Venedig. Sehr vieles, was wir heute im Geschäftleben

verwenden, wurde dort schon im ausgehenden Mittelalter erfunden. Deshalb kommen auch viele Begriffe von dort: Bank, Girokonto, Konto, Saldo, Storno, Soll und Haben, …

Und hier war Meister Luca ganz wesentlich beteiligt: Er war der Erste, der der

diese (und noch viele andere Dinge) in seinem Werk "Summa" zusammenfasste, festhielt und so aufbereitete, dass sie die Bür-ger und Kaufleute in Venedig und in anderen

Städten gut verstehen konnten. Er war der Erste, der den Kaufleuten in Venedig eine sehr

gute Anleitung vermittelte, wie sie ihre vielen Geldflüsse sinnvoll aufschreiben könnten. Das ist nämlich sehr wichtig, weil ansonsten der

Kaufmann nicht weiß, ob seine Geschäfte gut oder schlecht gehen.

Luca sagt: Wer seine Geschäfte nicht kennt,

dem werden sie zur Fliege. Was das heißt, kannst du dir wohl selbst gut

vorstellen.

Du musst dir aber unbedingt ein Bild vom da-maligen Venedig machen, welcher Trubel dort herrschte, was da alles los war.

Dann wirst du sehen, welche bedeutende Rolle der Kaufmann seinerzeit hatte.

Du kannst auch in der Weltliteratur blättern.

Shakespeare hat hier so richtig in der Sprache der Kaufleute ge-schrieben.

Es ist eine ergreifende Geschichte zwischen Shylock und Antonio. Weißt du, welches Thema aus dem Bereich der Wirtschaft hier

eine Hauptrolle spielt?

Antwort:

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Du kannst dir natürlich auch den Film dazu ansehen:

Der Kaufmann von Venedig

(Merchant of Venice) Großbritannien, Italien, USA, 2004

mit: Al Pacino, Joseph Fiennes, Jeremy Irons, Lynn Collins

Drehbuch und Regie: Michael Radford

Im Internet findest du viele Eindrücke zum Mittelalter: http://www.mag.geschichte.uni-muenchen.de/service/links/index.html

und der Renaissance: http://www.br-online.de/wissen-

bildung/collegeradio/medien/geschichte/renaissance/

Ein weiterer Buchtipp:

Wenn du dich damit ein bisschen beschäftigst, dann siehst du, dass die Kaufleute

eine mächtige Rolle in Oberitalien spielten und dass es um sehr viel Geld ging.

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Nun wieder zu Luca:

Mit 20 Jahren unterrichtet er als Privatlehrer bei einem reichen Kaufmann in Ve-nedig – und fährt auf dessen Schiffen mit. Die Herrschaft von Venedig geht bis nach Zypern und die Handelsbeziehungen bis Beirut. Beirut – musst du wissen –

war damals der Endpunkt der Seidenkarawanen aus China und der Gewürzstraße aus Indien.

Meister Luca hat das gesamte damalige mathematische Wissen schriftlich festge-halten. Und Mathematik hat sehr viel mit Wirtschaft zu tun. Wahrscheinlichkeits-rechnung, Berechnen von Investitions- und Versicherungsrisiken, Währungsum-

rechnungen, Prozentrechnungen … - und die doppelt Buchhaltung. All das hat er nicht in Latein, sondern auf Italienisch – also in der Volkssprache geschrieben -

damit es die Geschäfts- und Kaufleute gut verstehen und anwenden können. Der Handel war die fortschrittlichste Wissenschaft dieser Zeit.

Genau von diesem Punkt will ich dir erzähle, und ich will dir die Bilder und Bei-spiele, die Luca verwendet hat, weitergeben.

Wie gesagt, Maestro Luca war ein begnadeter Wissenschaftler, aber auch ein

hervorragender Lehrer, weil er es verstand, schwierige Vorgänge in Bilder zu fas-sen.

Von dieser Geschichte will ich dir erzählen, wie Maestro Luca Pacioli den Sohn des reichen Kaufmanns Petrarca, Filippo, in die Kunst des Buchführens einführte.

Filippo war erst 15 Jahre – er sollte selbst einen Laden gründen und dann später die großen Geschäfte seines Vaters übernehmen.

Die Schweineblase und das Kapital

So könnte Luca Pacioli Filippo die Kunst des Buchführens erklärt haben: Weißt du, Filippo, du musst dir ein Geschäft wie eine Schweineblase *) (wir sa-

gen heute Luftballon) vorstellen. Du weißt, man kann Luft hineinblasen und dann bekommt die Blase Gestalt. Je mehr du hineinbläst, umso größer wird sie. Sie

hat ein Innenleben, das siehst du nicht – Luft. Die Außenseite, die Haut, kannst du sehen. Das ist, was du von einem Geschäft siehst. Stell dir vor, auf der Haut sind gezeichnet das Han-

delshaus, die Waren, das Geld und noch viel mehr, was zum Vermögen des Geschäftes gehört. Aber ver-

giss nicht, auf der Außenhaut hast du nur dann Platz zum Zeichnen, wenn innen die Blase gut gefüllt ist. Du selbst kannst in den Ballon hineinblasen oder es kann

dir ein Dritter helfen, wenn du selber zu wenig Luft hast. Ich sage dir gleich, was ich damit meine: Die

Luft ist in einem Geschäft das Kapital. Es ist entweder "dein Kapital" oder "Kapital von Dritten – geliehenes

Kapital". Immer, wenn du Luft (Kapital) hineingibst, wächst

dadurch der sichtbare Teil der Blase.

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Journal, Hauptbuch, Konten

Genau diesen Vorgang musst du am Anfang des Geschäftes in den Geschäftsbü-

chern festhalten. Das geht recht einfach: Du hast ein Buch, das ist das Journal, da schreibst du alle geschäftlichen Vor-

gänge der Reihe nach auf. Hier zeige ich dir gleich einen Trick, wie man recht kurz einem Kaufmann mitteilen kann, was gemeint ist.

Dann trägst du diesen Vorgang in ein zweites Buch ein – wir sagen Hauptbuch

dazu – hier nicht der Reihe nach, sondern aufgegliedert nach bestimmten Fel-dern, die betroffen sind. Wir sagen dazu einfach "Konten".

Ein Beispiel:

Angenommen, du gründest ein Geschäft und hast 200 Dukaten bares Geld und 100 Dukaten in Edelsteinen, das alles gehört nur dir allein. Das ist gut und damit kannst du dann deine Geschäfte machen, z.B. Seide oder Gewürze aus Beirut

holen und hier an andere Händler weiterverkaufen … das verspricht gutes Geld.

Und so schreibst du es auf: 1) Im Journal steht: Ich bringe mein ganzes bares Geld am 1.1.1492 in das Ge-

schäft ein. Da das Geld alleine mir gehört, ist das "mein eigenes Kapital". Die Kaufleute sagen dazu kurz in ihrer "Geheimsprache": Für "Kasse" von "mein

Kapital" - Dukaten 200 Ich sage dir, hier gibt es eine gute Regel:

Merke dir:

Beginne immer mit FÜR und setze dann den "Nehmer" ein und dann sage VON

und gib den "Geber" an.

Das heißt also nichts anderes als: "Ich lege in meine Kasse (Nehmer) 200 Duka-ten ein (=FÜR Kasse), die von meinem Kapital VON mir (Geber des Geldes)

kommen. 2) Damit alles an der richtigen Stelle steht, trägst du nun das Ganze ins Haupt-

buch ein. Falte dazu die Blätter des Buches von oben nach unten, so dass zwei Spalten entstehen – eine linke und eine rechte. Wenn du willst, kannst du in der

Mitte von oben nach unten auch eine Linie machen. Ein Blatt beschriftest du mit "Kasse" – ein anderes mit "mein Kapital". Das

schaut dann so aus:

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Am 1.1.1492 buchst du: FÜR Kasse VON mein Kapital 200 Dukaten folgender-

maßen:

FÜR Kasse Kasse VON Kasse am 1.1.1492: VON Kapital 200

FÜR „mein Kapital „mein Kapital“ VON „mein Kapital“ am 1.1.1492: FÜR Kasse 200

Hier siehst du ganz wesentliche Dinge, die ich dir nun sage: Schreibe zuerst immer in jenes Blatt, das du mit FÜR ansprichst, auf die LINKE

Seite. Nimm dann das Blatt, das du mit VON ansprichst und schreibe den Betrag auf die

RECHTE Seite, wie ich dir gezeigt habe. Du musst dir merken: es sind immer zwei Blätter betroffen - auf einem schreibst du den Betrag links und auf einem

anderen den Betrag rechts. So ähnlich ist es ja auch mit der Schweineblase: Hier sind auch zwei Dinge be-

troffen. Wenn du Luft nach innen hineinbläst, ändert sich außen die Fläche der Haut.

Mit den Edelsteinen, die dir gehören, machst du dasselbe:

1) Journal:

Am 1.1.1492: FÜR "Kasse" VON " mein Kapital" Dukaten 200 (steht bereits hier) Nächste Zeile:

Am 1.1.1492: FÜR "Edelsteine" VON "mein Kapital" Dukaten 100 2) Hauptbuch

Du brauchst ein weiteres Blatt zum Eintragen deines Edelsteinbestandes, das du

wieder in der Mitte faltest, damit du eine linke und eine rechte Seite erhältst. Die Buchung (das heißt so, weil du den Eintrag vom Journal ins HauptBUCH ein-

trägst) sieht dann so aus: Auf dem Kassefeld (Kassekonto) wird kein Eintrag gemacht, weil die Edelsteine

nicht das bare Geld betreffen, es bleibt also unverändert:

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FÜR Kasse VON Kasse am 1.1.1492: VON Kapital 200

Sehr wohl aber auf dem neuen Konto für Edelsteine:

FÜR Edelsteine Edelsteine VON Edelsteine am 1.1.1492 VON "mein Kapital" 100

Und natürlich auf dem Konto „mein Kapital“:

FÜR „mein Kapital“ mein Kapital VON „mein Kapital“ am 1.1.1492 FÜR Kasse 200

am 1.1.1492 FÜR Edelsteine 100

Du siehst hier gut, wie die Konten miteinander verkettet sind.

Zu deiner Erinnerung: Es wird als immer angegeben, woher die Beträge kommen (GEBER) und wohin

die Beträge gehen (NEHMER).

Du siehst jetzt Folgendes: Jeder Vorgang wird einmal auf der linken Seite und einmal auf der rechten Seite geschrieben. Das heißt, wenn du alle Einträge der linken Seite zusammenzählst

und alle Einträge der rechten Seite zusammenzählst, siehst du, dass immer die-selbe Summe herauskommt – wenn du alles richtig gemacht hast.

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SOLL und HABEN

Zur linken Seite sagen die Kaufleute einfach SOLL und zur rechten HABEN. Wie das entstanden ist, erkläre ich dir jetzt:

Schon vor der Einführung der doppelten Buchhaltung in Florenz und Venedig ha-ben die Kaufleute ihre Geschäftsvorgänge aufgeschrieben. Natürlich haben sie

genau aufgeschrieben, wie viel Geld sie eingenommen und ausgegeben haben. Aber daneben war ihnen vor allem eines wichtig: aufzuschreiben, wie viel Geld

sie wem geliehen und wie viel Geld dieser bereits zurückgezahlt hat. Angenommen, du hast dem Kaufmann Stefano Alta 400 Dukaten geliehen, dann

schreibst du das so auf:

Journal: 1.März: FÜR Stefano Alta VON Kasse 400 Stefano Alta hat dann später folgende Rückzahlungen geleistet:

2.April:FÜR Kasse VON Stefano Alta 200 5. Mai: FÜR Kasse VON Stefano Alta 150

Hauptbuch:

FÜR Stefano Alta VON Stefano Alta SOLL zahlen Stefano Alta HAT gezahlt

1. März 1491: VON Kasse 400 2. April 1491: FÜR Kasse 200

5. Mai 1491: FÜR Kasse 150

Saldo

Du siehst, Stefano hat noch Dukaten 50 zu zahlen. Das ist der SALDO. Saldo

hießt einfach Differenz/Unterschied. So einfach ist das.

Nicht so einfach ist folgende Frage: Hat das Konto von Stefano einen Soll-Saldo oder einen Haben-Saldo. Was glaubst du, wie die Kauf-leute hier sagen?

Hinweis:

Der Saldo wird immer nach der wertmäßig größeren Seite benannt.

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Angenommen, du hast nicht nur 200 Dukaten Bargeld und 100 Dukaten Edel-steine, die du in dein Geschäft am Anfang einbringst, sondern auch noch eine eigene Barke (Wert 30) zum Befahren der Kanäle und einen Lagerraum in der

Via Sonalli (Wert geschätzt: 150), der dir gehört, und wo du deine Waren, die du noch einkaufen und verkaufen wirst, lagern kannst, dann schaut dein Hauptbuch

bei der Eröffnung so aus:

Kasse am 1. Jan. : VON "mein Kapital" 200

Edelsteine am 1. Jan.: VON "mein Kapital" 100

mein Kapital am 1. Jan.: FÜR Kasse 200

am 1. Jan.: FÜR Edelsteine 100

am 1. Jan.: FÜR Fuhrpark 30

am 1. Jan.: FÜR Lager 150

Fuhrpark am 1. Jan.: VON "mein Kapital" 30

Lager am 1. Jan.: VON "mein Kapital" 150

So schaut also dein Hauptbuch am 1. Januar 1492 aus.

Du hast die Einträge richtig gemacht: immer auf einem Nehmerblatt links und auf einem Geberblatt rechts gebucht.

Die Gesamtsumme – wir sagen „summa summarum“ – ergibt wieder links und rechts dasselbe.

Denke nochmals zurück an die Schweineblase, von der ich dir erzählt habe: Du

hast jetzt viel eigene Luft (= "mein Kapital") hineingeblasen, das ist die innere

Seite – die Kapitalseite. Die Außenseite ist das für dich Sichtbare, dein gesam-

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tes Vermögen. Natürlich siehst du hier auf einen Blick, dass dein gesamtes Ver-

mögen dem Kapital entspricht. 480 Dukaten – das ist dein eigenes Kapital, das du ins Geschäft hineingesteckt hast.

Geschäftvorgänge

Ich zeige dir nun an einem Beispiel, dass dieses FÜR … NEHMER … VON … GEBER

nicht nur beim Anfang gilt, sondern immer, wenn du Geschäfte machst.

Einen Tag nach dem Heiligen-Drei-Königstage gehst du zur Banco del Giro. Du bringst aus deiner Geschäftskasse 50 Dukaten mit und sagst dem Banchiere,

dass du diese 50 Dukaten auf einem Bankkonto haben willst, damit du nicht im-mer alle Zahlungen bar machen musst. Du weißt ja, die Banco del Giro ist die

erste Bank, die das verlässlich machen darf.

(Hinweis für Freunde der italienischen Sprache: Es sollte dich nicht stören, dass früher die Banken vom Geschlecht her männlich waren, heutzutage heißt es la banca. So können sich Geschlechter im Laufe der Zeit halt ändern.

Im Journal schreibst du: Am 7.1.1492 habe ich von meinem Bargeld Dukaten 50 auf ein eigenes Konto bei der Banco del Giro eingelegt.

Kurz: FÜR Banco VON Kasse 50 Dukaten.

Hier siehst du wieder: Der Geber ist die Kasse und der Nehmer ist die Bank.

Hauptbuch Januar 1492

Kasse 1. Jan. : VON "mein Kapital" 200 7. Jan: FÜR Banco 50

mein Kapital am 1. Jan.: 1492 für Kasse 200

am 1.J an.: FÜR Edelsteine 100

am 1. Jan.: FÜR Fuhrpark 30

am 1. Jan.: FÜR Lagerhaus 150

Fuhrpark am 1. Jan.: VON "mein Kapital" 30

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Lagerhaus am 1. Jan.: VON "mein Kapital" 150

Banco

7. Jan.: VON Kasse 50

Hast du gut aufgepasst? Der Betrag ist wieder auf einem Nehmerkonto links und dann auf einem Geberkonto rechts gebucht.

Auch hier passt die Geheimsprache:

FÜR Banco VON Kasse … Du bist schon gut eingeführt, deshalb verstehst du auch diese "Geheimsprache"

der Kaufleute schon gut. (Hinweis: Wieso alle Übersetzungen das Ganze mit „Banco an Kasse“ übersetzen, ist schwer zu sagen, jedenfalls bringen solche Übersetzungen viele Schüler nur durcheinander.)

Noch eines wird dir vielleicht aufgefallen sein: Dein Kapital ist hier nicht verändert worden. Natürlich auch nicht dein gutes

Vermögen. Du hast ja nur von einem (der Kasse) etwas herausgenommen und in das andere (Banco) hineingegeben.

So einfach ist es.

Ich sage dir jetzt etwas ganz Wichtiges: Alle Vorfälle, die nicht dein Kapital wachsen lassen, sind zwar gut und schön, gehören aber noch nicht zum richtigen

Geschäft. Ohne dass dein Kapital, das du auf deinem Konto siehst, nicht wächst, wirst du kein reicherer Mann, als du jetzt bist. Das merke dir!

Geschäfte, die das Kapital nicht verändern

Ich zeige dir ein paar Geschäfte, die jeder Kaufmann natürlich verbucht, aber die

sein Kapital NICHT wachsen lassen.

20. Januar 1492: Du kaufst mit dem baren Geld eine zweite Barke um Du-

katen 40. 22. Januar. 1492: Dann brauchst du noch einen großen Tisch, wo du deine

Ware anpreisen und verkaufen kannst. Der Tisch kostet 5 Dukaten und wird auch gegen bares Geld beglichen.

30. Januar 1492: Von einem Onkel (Antonio Salieri), der ebenfalls ein er-

folgreicher Geschäftsmann ist, leihst du dir 100 Dukaten aus. Diese gehen direkt auf das Konto bei der Banco del Giro.

30. Januar 1492: Du kaufst auch noch Stühle und eine große Kiste um 10 Dukaten, die du aus deiner Kassa sofort bezahlst.

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Wenn du gut aufgepasst hast, kannst du nun alle Vorfälle zuerst ins Journal und sodann im Hauptbuch richtig eintragen.

Ich zeige dir jetzt die Lösung:

Im Journal (ich schreibe jetzt nur mehr in "Buchhaltersprache", die du ja schon gut verstehst):

20. Jan.1492: FÜR Fuhrpark VON Kasse Dukaten 40 22. Jan.1492: FÜR Einrichtung VON Kasse Dukaten 5

30. Jan.1492: FÜR Banco VON Antonio Salieri Dukaten 100 30. Jan.1492: FÜR Einrichtung VON Kasse Dukaten 10

Ich hoffe, dass ich es für dich nicht langweilig mache – immer schreibst du FÜR Nehmer und VON Geber und den Betrag.

Im Hauptbuch brauchst du natürlich zwei weitere Blätter und das Ergebnis schaut

dann so aus:

Kasse 1. Jan. : VON "mein Kapital" 200 7. Jan: FÜR Banco 50

20. Jan.: FÜR Fuhrpark 40

22. Jan.: FÜR Einrichtung 5

30. Jan.: FÜR Einrichtung 10

mein Kapital 1. Jan.: FÜR Kasse 200

1. Jan.: FÜR Edelsteine 100

1. Jan.: FÜR Fuhrpark 30

1. Jan.: FÜR Lagerhaus 150

Fuhrpark 1. Jan.: VON "mein Kapital" 30

20. Jan.: VON Kasse 40

Lagerhaus 1. Jan.: VON "mein Kapital" 150

Banco del Giro 7.Jan.: VON Kasse 50

30.Jan.: VON Antonio Salieri 100

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Luca und der Kaufmann von Venedig inter aktiv

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Einrichtung 22. Jan.: VON Kasse 5

30. Jan.: VON Kasse 10

Antonio Salieri am 30. Jan.: für Banco 100

Du siehst, es ist alles gut eingetragen. Überprüfe, ob die Summe im Soll (=links)

gleich der Summe im Haben (=rechts) ist. Du siehst auch, dass dein eigenes Kapital sich nicht verändert hat und dass du

einen neuen (fremden) Kapitalgeber hast. Das ist der Onkel Antonio Salieri. Man könnte sagen, dass hier jetzt Antonio Salieri in die Schweineblase Kapital

(fremdes Kapital) geblasen hat. Das Kapital setzt sich nun aus eigenem und fremdem Kapital zusammen. Wie groß ist nun das gesamte Vermögen? Ja, ge-nau. Das entspricht der Summe aus eigenem und fremdem Kapital.

Vom Abschließen

Ein Geschäftmann schließt sein Hauptbuch mit all seinen Kontoblättern immer

am Ende eines Jahres ab, um zu sehen, ob er in diesem Jahr gut oder schlecht gehandelt hat. Das sieht er, wenn sein eigenes Kapital angewachsen ist oder ab-

genommen hat. Für das neue Jahr beginnt er dann mit einem neuen Hauptbuch mit neuen Kon-toblättern.

Dazu zeige ich dir jetzt, wie man einen solchen Abschluss macht und ein neues

Jahr beginnt. Wir sagen jetzt, damit es einfacher und überschaubarer für dich wird: Wir schlie-

ßen mit dem Monat Januar das Hauptbuch mit all seinen Blättern ab und begin-nen für den Monat Februar ein neues Buch mit neuen, leeren Blättern.

Das siehst du jetzt auf dem ersten Blatt, dem Kasse-Konto:

Kasse am 1. Jan. : VON "mein Kapital" 200 am 7. Jan: FÜR Banco 50

am 20. Jan.: FÜR Fuhrpark 40

am 22. Jan.: FÜR Einrichtung 5

am 30. Jan.: FÜR Einrichtung 10

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Wenn ich dich frage, wie viel in deiner Kasse an barem Geld drinnen sein soll

(und hoffentlich auch ist), kannst du mir das sicherlich leicht sagen. Du siehst, du hast mit 200 Dukaten angefangen und dann für verschiedene Vor-

gänge in summa 105 Dukaten ausgegeben. Es ist also ein Rest von 95 Dukaten in deiner Kasse vorhanden.

Diesen Rest – wir sagen Saldo dazu - schreibst du immer auf die Seite deines Kontos, die die kleinere an Wert ist und dann siehst du etwas ganz Wichtiges. Auf dem Konto ergibt sich nun links und rechts die gleiche Summa, wenn du alles

richtig gemacht hast. Aber das ist ja logisch.

Kasse (Januar) 1. Jan. : VON "mein Kapital" 200 7. Jan: FÜR Banco 50

20. Jan.: FÜR Fuhrpark 40

22. Jan.: FÜR Einrichtung 5

30. Jan.: FÜR Einrichtung 10

Saldo FÜR Kasse Feber 95

Summa 200 Summa 200

Auch hier siehst du, dass alles gut gemacht wurde: Die Kasse im Januar hat ei-nen Saldo von 95 Dukaten (200-50-40-5-10=95). Das ist genau der Rest, der in

deiner Kasse auch liegt. Den Saldo hast du auf die kleinere Seite geschrieben – das ist hier die rechte. Nun hast du links eine Summa gebildet und rechts die Summa. Und du weißt, beide Seiten müssen gleich sein. Das Blatt im Hauptbuch

des Januars kannst du nun durchstreichen oder wie die Kaufleute es auch tun, die Summe doppelt unterstreichen.

Kasse (Februar) 1. Feb. : VON Saldo Kassa (Jan.) 95

Und auch hier siehst du, dass der Betrag 2-mal gebucht wird.

FÜR Kassa (Februar) VON Kassa (Januar) Dukaten 95.

Der neue Stand deiner Kassa steht nun auf der linken Seite im neuen Hauptbuch. So machst du das jetzt mit allen Konten des Hautbuches aus dem Monat Januar

und bekommst folgendes Bild:

Das Blatt "mein Kapital" überträgst du immer zum Schluss, weil du hier sehen willst, ob du reicher geworden bist oder nicht.

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Luca und der Kaufmann von Venedig inter aktiv

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Hauptbuch Januar 1492

Kasse (Januar) 1. Jan.: VON "mein Kapital" 200 7. Jan: FÜR Banco 50

20. Jan.: FÜR Fuhrpark 40

22. Jan.: FÜR Einrichtung 5

30. Jan.: FÜR Einrichtung 10

Saldo FÜR Kasse Februar 95

Summa 200 Summa 200

Fuhrpark 1. Jan.: VON "mein Kapital" 30 Saldo FÜR Fuhrpark Februar 70

20. Jan.: VON Kasse 40

Summa 70 Summa 70

Lagerhaus am 1. Jan.: VON "mein Kapital" 150 Saldo FÜR Lagerhaus Februar 150

Summa 150 Summa 150

Banco am 7. Jan.: VON Kasse 50 Saldo FÜR Banco Februar 150

am 30. Jan.: VON Antonio Salieri 100

Summa 150 Summa 150

Einrichtung am 22. Jan.: VON Kasse 5 Saldo FÜR Einrichtung Februar 15

am 30. Jan.: VON Kasse 10

Summa 15 Summa 15

Antonio Salieri Saldo VON Antonio Salieri Febr. 100 am 30.Jan.: FÜR Banco 100

Summa 100 Summa 100

mein Kapital Saldo VON "mein Kapital" Febr. 480 am 1. Jan.: FÜR Kasse 200

am 1. Jan.: FÜR Edelsteine 100

am 1. Jan.: FÜR Fuhrpark 30

am 1. Jan.: FÜR Fuhrpark 150

Summa 480 Summa 480

Die letzte Kontrolle im alten Hauptbuch ist folgende:

Zähle alle Summen der linken Seite zusammen und alle Summen der rechten Seite und du siehst die "summa summarum" - auch diese ist gleich, wenn du alles richtig gemacht hast.

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Bei deinem Kapital siehst du hier, dass du in diesem Monat nicht reicher gewor-

den bist, weil das (eigene) Kapital am Anfang des Monats Januar und am Anfang des Monats Februar gleich hoch ist.

Das Hauptbuch des Monats Januar kannst du nun schließen und aufbewahren. Alle weiteren Geschäfte werden jetzt im neuen Buch auf den neuen Blättern ein-

getragen, die auch bereits die Überträge aus dem alten Buche enthalten:

Hauptbuch Februar 1492

Kasse (Februar) 1.Feb. : VON Saldo Kasse 95

Fuhrpark 1.Feb.: VON Saldo Fuhrpark 70

Lagerhaus 1.Feb.: VON Saldo Lagerhaus 150

Banco 1.Feb.: VON Saldo Banco 150

Einrichtung 1. Feb. VON Saldo Einrichtung 15

Antonio Salieri 1. Feb.: Saldo A. Salieri 100

mein Kapital 1. Feb.: Saldo Januar 480

Was du hier siehst, ist der Kern all deiner Aufzeichnungen – die bilancia. Du weißt, Bilanz heißt ja Waage – und so wie auf einer Waage ist hier links und rechts gleich viel zu finden. So ist die Waage im Gleichgewicht, wie es auch deine

Zahlen in der Bilanz sein müssen.

Damit du einen noch besseren Überblick hast, kannst du die Saldi aller Blätter auf ein Blatt schreiben. Die Kaufleute sagen dazu "die Bilanz aus den Konten ziehen". Das schaut dann so aus:

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Bilanz für 1. Februar 1492 Lagerhalle 150 Antonio Salieri 100

Fuhrpark 70 mein Kapital 480

Einrichtung 15

Edelsteine 100

Banco 150

Kasse 95

Summa 580 Summa 580

Natürlich ist die Bilanz vom 31. Januar und die vom 1. Feber gleich, weil zwi-schen Mitternacht des 31. Januars und der ersten Stunde des 1. Februars ja nichts passieren kann.

Du siehst hier auf einem Blick dein Vermögen auf der linken Seite. Und auf der

rechten Seiten siehst du, wer dir dieses Vermögen gegeben hat. Ein großer Teil stammt von dir selbst, aber 100 Dukaten sind von Onkel Salieri, dem du dieses Kapital auch wieder zurückzahlen musst. Die Kapitalgeber bezeichnen die Ge-

schäftsleute als kreditori, die dir ja das Geld auf Kredit geben – im Glauben, dass du den Betrag – wie vereinbart – auch zurückzahlst. Zu den Kreditoren kannst du

auch Gläubiger sagen. Credere heißt ja im Italienischen „glauben, hoffen“. So wie dein Onkel Salieri dein Gläubiger ist, weil er dir Geld geliehen hat, kannst

du auch anderen Personen Geld leihen, das sie dir dann zurückzahlen müssen – so wie ihr es vereinbart. Du bist dann deren Gläubiger und sie sind deine Schuld-

ner – oder debitori. Wenn du zum Beispiel deinem Freund Guiseppe Dibona 100 Dukaten leihst, würdest du aufschreiben „FÜR Guiseppe VON Kasse 100 Duka-ten“, eine eigenes Konto eröffnen, damit du dann einen guten Überblick über die

Zahlungen an und von Guiseppe hast. Guiseppe wäre dann dein Schuldner.

Filippo, wenn du eine solche bilancia von einem anderen Kaufmann siehst – und es ist gut, wenn du dir diese zeigen lässt, bevor du Geschäfte machst - dann musst du diese gut lesen und verstehen können.

So, Filippo, das ist der erste große Teil, den du gelernt hast beim Bücherführen.

Jetzt sage ich dir, dass du das gut üben musst. Ich gebe dir dazu ein paar Aufgaben, die du zuerst im Journal mit (FÜR … und

VON …) der Reihe nach eintragen musst und dann im Hauptbuche auf deinen zweigeteilten Blättern.

Ich zeige dir auch ein Spiel, das du mit deinen Kameraden spielen kannst.

Gib aber nicht auf, da es bis jetzt noch eher Langeweile verursacht, weil sich noch nicht allzu viel tut. Du musst das Arbeiten mit diesen BESTÄNDEN trotzdem

gut üben. Wie man später gute Geschäfte mit Gewinn oder Verlust macht, das zeige ich dir dann.

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Du kannst gleich mit dem Spielplan spielen. Diesen findest du in diesem Buch eingelegt.ab Seite 48 weiter hinten.

Spiele jetzt aber nur die Runden 1 und 2!

Den Rest musst du erst lernen.

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Fortsetzung (nach dem Spiel)

Du hast gesehen, dass dein eigenes Kapital nur dann wächst, wenn du etwas aus

deinem privaten Bereich hineingibst, sonst ist dein Kapital immer gleich geblie-ben.

Das heißt, wenn du nur solche Geschäfte machst, bei denen du Vermögens- und Kapitalteile hin- und herschiebst, wirst du keinen Erfolg verbuchen können.

Ich nehme wieder die Schweineblase als Bildnis:

Bis jetzt hast du in die Schweineblase viel Luft selbst hineingeblasen. Mitunter haben dir auch Dritte geholfen, das heißt, sie haben dir Kapital gegeben (Darle-

hen, Banken, …). Die Blase ist gewachsen, ganz egal, ob du selber oder andere hineingeblasen haben. Auf der Außenseite des Ballons hast du nun viel Platz, um

dein Vermögen zu zeichnen. Du weißt aber aus Erfahrung: Wenn du längere Zeit nicht mehr hineinbläst, dann

wird der Ballon von selber kleiner. Es geht immer etwas Luft weg. Du kannst dir denken, was das ist: Dein Vermögen wird im

Laufe der Zeit ganz von selber weniger wert, weil es abgenutzt und älter wird. Davon erzähle ich dir aber später.

Jedenfalls verrate ich dir jetzt das Geheimnis

aller erfolgreichen Kaufleute: Du musst eine Zauberformel, einen Zaubertrick,

finden, dass sich die Luft im Ballon zu einem leuchtenden Gas entwickelt, sodass sich die Luft

im Ballon ganz von selbst vermehrt. Glaube mir, das geht – jeder erfolgreiche Kaufmann weiß, wie.

Bis jetzt hast du vielleicht nur ein Haus gekauft,

ein Boot gekauft, Einrichtungsgegenstände, dein Geld liegt auf der Bank oder in der Kassa …

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Liegende und stehende Konten

All diese Gegenstände, die in der Bilanz stehen, sind starr, sie STEHEN oder LIE-

GEN und so können sie noch nichts bewirken. Manche sagen, es seien sogar „to-te“ Konten. Tot deshalb, weil allein mit diesen im Geschäft nichts lebendig ist, sich nichts bewegt.

Es muss etwas im Geschäft (im Ballon) in Bewegung kommen. Ich zeige dir das:

Vermögen, Schulden Stillstand Bewegung

Ackerland liegt brach anbauen, säen, pflügen, ernten; vermieten, verpachten

als Abstellfläche für an-dere

Gebäude steht darin arbeiten: beleuch-ten, beheizen, gekaufte

Ware einlagern, ausla-gern; vermieten

Boote liegen vor Anker Matrosen anheuern, Wa-ren einführen, Zölle zah-

len; Boote vermieten

Kutschen stehen fahren, einspannen, ab-nützen, reparieren,

Waren(bestand) liegen (liegt) drehen, einkaufen, ver-kaufen, einsetzen, auf den Markt tragen

Kassa liegt handeln, finanzieren, flüssig machen

Bank liegt Zinsen zahlen, Zinsen erhalten

Darlehen erhalten liegt auf Kassa oder Bank handeln, Zinsen zahlen

Darlehen geben offener Posten, steht Zinsen erhalten

Du siehst also, dass du Bewegung in die stehenden Bilanzposten (Bestände) bringen musst.

Natürlich brauchst du dazu viel Einsatz, Fleiß, gute Helfer, gute Ideen, Geschick

und vieles mehr.

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Dieses Beispiel soll es dir zeigen:

Du kaufst in Venedig auf dem Markplatz 100 Sack Pfeffer zu 240 Dukaten.

Dafür zahlst du 3 Dukaten Maklergebühr. Für die Lastträger und Wäger gibst du 2 Duka-

ten aus, für Kisten, Stricke und Säcke 6 Dukaten. Zoll und Steuern beim Ausgang kosten

dich 3 Dukaten. Du mietest dich auf einem Schiff nach Ancona ein um 13 Dukaten. An

Trinkgeld auf dem bewaffneten Schiff bezahlst du 2 Dukaten. Die eigene Verpflegung

kostet 6 Dukaten. An Hafengebühr in Ancona trifft dich anteilmäßig ein Betrag von 3 Du-

katen. In Ancona zahlst du für Einfuhrzoll 4 Dukaten und für Lastträger zum Magazin 5

Dukaten. Für das Einlagern im Magazin brauchst du 4 Dukaten.

Schlussendlich verkaufst du den Pfeffer am Markt in Ancona. 20 Säcke zu 4 Dukaten, 60

Säcke zu 5 Dukaten und 10 Säcke, weil du gut verhandelt hast, sogar um 6 Dukaten pro

Sack. Die ganzen AUFWENDUNGEN bezahlst du mit barem Gelde, das du mitgenommen

hast. Und es freut dich, dass du mit einer gefüllten Kasse von Ancona wieder zurück-

kehrst. Wenn du wissen willst, ob du ERFOLG-REICH gehandelt hast, musst du alle Vor-

gänge richtig buchen. Dazu brauchst du neue Konten, nämlich AufWENDUNGS-Konten

und ERTRAGS-Konten. Das sind keine Bestandskonten, sondern ERFOLGS-Konten

Bewegung ist Erfolg

Du siehst, hier ist immer Bewegung im Spiel: tragen, wiegen, einkaufen, verkau-fen, verhandeln, versichern, verschiffen, vergebühren, erwirtschaften, …

Jetzt pass auf:

Um die Sache so einfach wie möglich zu machen, brauchst du zumindest 3 neue Konten:

Pfeffereinkauf Handlungskosten

Pfefferverkauf

Am besten schreibst du dir auch während der Reise alle Vorgänge auf ein Blatt (man sagt MEMORIAL dazu), sodass du zuhause dann alles richtig im Journal und

im Hauptbuch eintragen kannst. Ins Journal trägst du ein:

FÜR Pfeffereinkauf VON Kasse 240 Dukaten FÜR Handlungskosten VON Kasse 3 Dukaten (Maklergebühr)

FÜR Handlungskosten VON Kasse 2 Dukaten (Träger) FÜR Handlungskosten VON Kasse 9 Dukaten (Verpackung, …) FÜR Handlungskosten VON Kasse 3 Dukaten (Zoll …)

FÜR Handlungskosten VON Kasse 13 Dukaten (Transport Schiff) FÜR Handlungskosten VON Kasse 2 Dukaten (Trinkgelder)

FÜR Handlungskosten VON Kasse 6 Dukaten (Essen und Trinken) FÜR Handlungskosten VON Kasse 3 Dukaten (Hafengebühren…) FÜR Handlungskosten VON Kasse 5 Dukaten (Lastträger)

FÜR Handlungskosten VON Kasse 4 Dukaten (Einfuhrzoll) FÜR Handlungskosten VON Kasse 4 Dukaten (Lastträger)

FÜR Handlungskosten VON Kasse 4 Dukaten (Miete Magazin)

FÜR Kasse VON Pfefferverkauf 440 Dukaten

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Du siehst, auch hier gilt die Grundregel: FÜR Nehmer VON Geber

Nur diese ERFOLGS-Konten haben etwas Besonderes:

Sie können nicht in den nächsten Monat oder ins nächste Jahr vorgetragen wer-den. Deshalb findest du sie auch nicht in der Bilanz.

Schau dir die Nehmer an: z.B. die Handlungskosten. Diese sind keine Bestände, sondern es ist ein Verbrauch. Diese Dinge sind in der nächsten Periode nicht

mehr da, weil sie verbraucht oder eingesetzt wurden.

Erfolg ist = Sieg oder Niederlage, Gewinn oder Verlust, Schaden oder

Nutzen

Aber alle ERFOLGS-Konten (Auf-WENDUNGS-Konten und ERTRAGS-Konten) wer-den auf ein eigenes Konto umgebucht: auf das Gewinn- oder Verlust-Konto. Das

ist die Mutter der ERFOLGS-Konten. Hier kannst du dann mit einem Blick deinen Erfolg sehen. Das ist ein Gewinn (oder Nutzen), wenn du gut gehandelt hast, o-

der es ist ein Verlust (Schaden), wenn du schlecht gehandelt hast. Alle Einträge des Journals trägst du dann ins Hauptbuch ein, so wie du sie im

Journal verkettet hast:

Kasse Anfangsbestand 500 FÜR Pfeffereinkauf, Venedig 240

VON Pfefferverkauf, Ancona 440 FÜR Handlungskosten, Makler 3

FÜR Handlungskosten, Träger 2

FÜR Handlungskosten, Verpackung 9

FÜR Handlungskosten, Zölle 3

FÜR Handlungskosten, Schiff 13

FÜR Handlungskosten, Trinkgeld 2

FÜR Handlungskosten, Verpflegung 6

FÜR Handlungskosten, Gebühren 3

FÜR Handlungskosten, Träger 5

FÜR Handlungskosten, Zölle 4

FÜR Handlungskosten, Träger 4

FÜR Handlungskosten, Miete Magazin 4

Pfeffereinkauf VON Kasse 240

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Handlungskosten VON Kassa, Makler 3

VON Kassa, Träger 2

VON Kassa, Verpackung 9

VON Kassa, Zölle 3

VON Kassa, Schiff 13

VON Kassa, Trinkgeld 2

VON Kassa, Verpflegung 6

VON Kassa, Gebühren 3

VON Kassa, Träger 5

VON Kassa, Zölle 4

VON Kassa, Träger 4

VON Kassa, Miete Magazin 4

Pfefferverkauf FÜR Kasse 440

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Aufwendungen und Erträge

Du siehst hier gut:

Auf-WENDUNGEN sind immer Nehmer und stehen deshalb immer links. Aufwendungen werden einfach verbraucht, das heißt, es sind sehr „aggressive“ Nehmer – du wirst von diesen nie mehr etwas zurückbekommen.

Er-TRÄGE sind immer Geber und stehen immer rechts.

Wenn dir die Buchhaltung zeigen soll, ob du bei dieser Fahrt einen Gewinn oder

Verlust (du kannst auch Nutzen oder Schaden sagen) gemacht hast, dann musst du diese Konten abschließen.

Pfeffereinkauf VON Kasse 240 Saldo FÜR Gewinn oder Verlust 240

Handlungskosten VON Kassa, Makler 3 Saldo FÜR Gewinn oder Verlust 58

VON Kassa, Träger 2

VON Kassa, Verpackung 9

VON Kassa, Zölle 3

VON Kassa, Schiff 13

VON Kassa, Trinkgeld 2

VON Kassa, Verpflegung 6

VON Kassa, Gebühren 3

VON Kassa, Träger 5

VON Kassa, Zölle 4

VON Kassa, Träger 4

VON Kassa, Miete Magazin 4

Pfefferverkauf Saldo VON Pfefferverkauf 440 FÜR Kasse 440

Gewinn- oder Verlust-Konto VON Saldo Pfeffereinkauf 240 Saldo FÜR Pfefferverkauf 440

VON Saldo Handlungskosten 58

Schau auf das Gewinn- oder Verlust-Konto und du wirst sofort sehen, dass du hier Gewinn gemacht hast.

Die Auf-WENDUNGEN betragen 298 Dukaten, die Er-TRÄGE machen 440 Duka-ten.

Es errechnet sich ein Saldo von 142 Dukaten, das ist dein GEWINN.

Trage den Gewinn nun als Saldo auf die wertmäßig kleinere Seite ein (links) und

buche ihn auf "mein Kapital" dagegen.

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Luca und der Kaufmann von Venedig inter aktiv

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So schreibst du also den Abschluss des Gewinn- oder Verlust-Kontos, wenn du

einen Gewinn gemacht hast:

FÜR Gewinn- oder Verlust VON „meinem Kapital“ 142 Dukaten

Gewinn- oder Verlust-Konto VON Saldo Pfeffereinkauf 240 Saldo FÜR Pfefferverkauf 440

VON Saldo Handlungskosten 58

Gewinn 142

mein Kapital Anfangsbestand, Saldo 480

Gewinn 142

Damit ist das passiert, was ich dir immer wünsche: Du hast einen guten Gewinn gemacht. Das bringt dein Kapital zum Wachsen, ohne dass jemand von außen Luft in den

Ballon gegeben hat.

Das ist der Zaubertrick der Kaufleute: Sie schaffen es, dass der Ballon ganz von selbst zu wachsen beginnt und an Volumen gewinnt.

Von Kunden und Guthaben, Lieferanten und Schulden

Wenn du gut aufgepasst hat, weißt du auch, wie dieser Trick geht: Es sind deine KUNDEN, die hier in Ancona deine Ware zu einem guten Preis gekauft haben.

Und ich sage dir jetzt zum Schluss: Du musst gute Kunden haben, um einer gu-ter Kaufmann zu sein.

Und du hast nur dann gute Kunden, wenn dein Ballon leuchtet, wenn die Käufer den Ballon von Weitem schon sehen und sagen: "Das ist ein guter Ballon, von

dem möchte ich etwas kaufen.“ Von dir hängt es also ab, ob du deinen Ballon zum Leuchten und dann zum

Wachsen bringst. Das ist die Kunst des Handelns.

Wie du weißt, kann es bei Kunden sein, dass du ihnen zwar gute Ware verkaufst, aber das Geld nicht sofort bekommst, sondern zu einem späteren Zeitpunkt.

Aber das musst du in deiner Buchhaltung festhalten.

Angenommen, du verkaufst in Ancona die Pfeffersäcke an deinen Kunden Gio-achino Rosati um 400 Dukaten. Er bezahlt dir dies jedoch nicht gleich, sondern zu einem späteren Zeitpunkt (zum Beispiel im nächsten Monat, wenn du wieder

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kommst). Weil er ein rechter Kaufmann ist, den du gut kennst, kannst du ihm

vertrauen. Dein ZIEL ist es aber, das Geld dann im nächsten Monat zu erhalten. Im Journal schreibst du so:

5. Mai 1492: FÜR Gioachino Rosati VON Warenverkauf 400

Damit du einen guten Überblick hast, wer dir wie viel Geld schuldet, trägst du dies auf einem eigenen Kundenkonto ein:

Gioachino Rosati 5. Mai VON Warenverkauf 400

Gioachino, dein Kunde, ist also dein Schuldner (Nehmer) oder anders gesagt: Du hast beim ihm ein GUTHABEN, manche sagen auch eine Forderung.

Dieses Guthaben wird dann im Juni eingelöst:

6.Juni 1492: FÜR Kasse VON Gioachino Rosati 400

Gioachino Rosati 5. Mai: VON Warenverkauf 400 6. Juni: FÜR Kasse 400

Kasse 6. Juni: VON G. Rosati 400

Damit ist das Geld dann in deiner Kasse, wo es auch hingehört.

Natürlich kannst du auch so bei deinen LIEFERANTEN verhandeln, dass du deinen EINKAUF nicht sofort bezahlen musst, sondern erst später, wenn du zurück-

kommst von deiner Reise. Da hast du ja dann das Geld aus dem Verkauf dabei und kannst ganz leicht diesen offenen Posten begleichen, damit du nichts mehr

schuldig bist. Diesen Kredit geben dir aber nur Kaufleute, die dir vertrauen. Du weißt ja: Vertrauen heißt ja „credere“ und Wirtschaft ist Vertrauen …

Angenommen, du kaufst bei deinem Lieferanten Pepe Muranogläser ein, um die-se dann in der Berberei zu verkaufen und vereinbarst, dass du diese erst nach

deiner Rückkehr in 3 Monaten bezahlst. Du machst das in deiner Buchhaltung so: 20. Juni Einkauf von Carlo Brunetti Gläser um Dukaten 250

Den Betrag bleibst du ihm aber für 3 Monate schuldig.

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Luca und der Kaufmann von Venedig inter aktiv

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Diese SCHULDEN bei Carlo, manche sagen auch Verbindlichkeit, verbuchst du

so:

FÜR Glaseinkauf VON Carlo Brunetti Dukaten 250

Carlo Brunetti 20. Juni: FÜR Glaseinkauf 250

Am 10. September kommst du dann - hoffentlich ohne Schaden - von deiner Rei-se zurück und kannst deine Schuld begleichen, was du auch tust, weil so ein ehr-

licher Kaufmann handelt. Du bezahlst mit dem baren Gelde, das du durch die Verkäufe in deinem Geldbeutel hast.

FÜR Carlo Brunetti VON Kasse Dukaten 250

Carlo Brunetti 10. Sept.: VON Kasse 250 20. Juni: FÜR Glaseinkauf 250

Wie du siehst, ist damit deine Schuld bei deinem Lieferanten beglichen, nichts

steht mehr offen bei ihm.

Kasse 6. Juni: VON G. Rosati 400 10. Sept.: FÜR Carlo Brunetti 250

So, Filippo, jetzt hast du das Rüstzeug, um gut zu handeln und alles aufzuschrei-

ben, damit dir deine Geschäfte nicht zur Fliege werden.

Jetzt hast du alles gelernt, um das Spiel, das ich dir schon gezeigt habe, weiter zu spielen.

Du bist der „Kaufmann von Venedig“!

Und wenn du dieses Brettspiel

gut spielst, hast du die besten Voraussetzungen, im Multiuser-Online-Spiel erfolgreich zu sein.

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Luca und der Kaufmann von Venedig inter aktiv

© RW-interaktiv - Seite 32

Teil 2: Spielanleitung

Spielvorbereitung:

Für die Spielvorbereitung benötigst du folgendes

Material:

Papierblätter,

Kleine weiße Zettel,

runde farbige (rot, grün)

Schere zum Ausschneiden der Kopiervorlagen

Schreibzeug

Würfel, Spielfiguren

ev. Büroklammern

Du kannst dieses Spiel in 2–4 Teams spielen

(Gruppe 1 bis Gruppe 4; Markierungen G1 bis G4

an den jeweiligen Ecken der Landkarte).

Es ist möglich, dass ein Team nur aus einer Person

besteht, aber besser ist es, dass hier 2-4 Personen

ein Team bilden.

Wenn mehr als 2 Gruppen spielen, ist es auch

sinnvoll, dass eine kundige Person (z.B. Lehrer) die

Spielleitung übernimmt.

Page 33: Didaktik Brettspiel

Luca und der Kaufmann von Venedig inter aktiv

© RW-interaktiv - Seite 33

Die Markierungen machst du am Rand der Karte.

Dazu kannst du auch eine Büroklammer verwen-

den, die du vom Kartenrand von Runde zu Runde

weiterschiebst. Am Kartenrand sind auch die Run-

den, die eine spezielle Bedeutung haben, mit Zah-

len markiert (1, 2 und 5). Nach 12 Runden er-

reichst du dann den 34. Breitengrad (Meridies 34).

Hier ist dann das Spiel auf jeden Fall zu Ende.

Weiters brauchst du noch einen Würfel.

Wenn du zum ersten Mal spielst, musst du dir die folgenden Karten selbst aus-

schneiden: Schicksalskarten (für die erste Runde)

Vermögenskarten (für die 2. Runde) Aktionskarten (ab Runde 3) Vermögensgegenstände (ab Runde 5)

Alle diese Karten findest du als Kopiervorlage am Ende dieser Spieleanleitung.

Ziel des Spiels, Spielbeginn

Du bist ein Kaufmann von Venedig zur Zeit des 15. Jahrhunderts. Wie du weißt,

war Venedig dazu mal DIE Handelsmetropole der Welt. Deine Aufgabe ist es – so wie die anderen Kaufleute – Waren im Umkreis von Venedig einzukaufen und

diese dann am Rialto (das ist DER Handelsplatz, die „Wall Street“ der Renais-sance). In Venedig kannst du nicht nur die Waren verkaufen, sondern auch viele Fragen

beantworten und entsprechende Entscheidungen treffen, die für dich als Kauf-mann/Kauffrau notwendig sind:

Welchen Gewinn hast du erzielt? Wie hoch ist dein Eigenkapital?

Nimmst du bei der Bank einen Kredit auf? Wie viel Kredit kannst du aufnehmen? Zahlst du einen Kredit zurück?

Werden Zinsen fällig? Kaufst du notwendige Vermögensgegenstände?

Verkaufst du einen Teil deines Vermögens, um mehr Geld in der Kassa zu haben?

Nimmst du ein Darlehen von einem Mitspieler auf?

Sieger ist jener Kaufmann, der als erster so viel Kapital erwirtschaftet hat, dass er ein Schiff (900 Dukaten) mit Kanone (100 Dukaten) schuldenfrei kaufen kann,

damit er dann am großen Seehandel teilnehmen kann. Den großen Seehandel

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Luca und der Kaufmann von Venedig inter aktiv

© RW-interaktiv - Seite 34

spielst du dann mit dem Mulituser-Online-Spiel der „Kaufmann von Venedig“

(www.ats.eu.com). Du musst dich auf dieser Website nur registrieren. Dann kannst du eine Woche

lang mit deinen Freunden bzw. mit Mitspielern auf der ganzen Welt(!) spielen. Für RW-interaktiv-Kunden gibt es zum Schulbuch GRATIS auf Wunsch eine Jah-

reslizenz!.

Mit dem Brettspiel erhältst du also eine „Berechtigung“ zur Teilnahme am Onli-

ne-Spiel (Seehandel).

Natürlich kannst du auch einfach so spielen und ihr könnt z.B. vereinbaren: Wir spielen 7 Runden und welches Team dann am meisten Eigenkapital hat, hat ge-wonnen.

Dieses Brettspiel macht dich also fit für die großen Geschäfte. Wie du vielleicht weißt, waren die Venezianer unter anderem auch deshalb so

erfolgreich, weil sie das System der DOPPELTEN BUCHHALTUNG entwickelten und deshalb einen sehr guten Ein- und Überblick über ihre finanzielle Lage hat-

ten. Ziel dieses Brettspieles ist, dass du die DOPPELTE BUCHHALTUNG so nebenbei erlernst und dadurch das Rüstzeug für einen großen Kaufmann/eine große Kauf-

frau erhältst.

Page 35: Didaktik Brettspiel

Luca und der Kaufmann von Venedig inter aktiv

© RW-interaktiv - Seite 35

1. Runde: „Schicksalsrunde“

Alle Spielfiguren stellen sich am Startfeld

auf.

Die erste Runde ist die sogenannte SCHICKSALSRUNDE. Wie du weißt, sind die

Ausgangslagen im Leben und für eine Geschäftsgründung nicht immer gleich: Der eine bekommt mehr mit als der andere. So ist es auch nach dieser Runde. Je

nachdem, wie diese Runde für dich endet, hast du bessere oder schlechtere Aus-gangsbedingungenbedingungen für deine weiteren Geschäfte.

Du findest im Spiel etliche SCHICKSALS-

KARTEN (Vermögenskarten, Bestandskar-

ten).

Diese legst du in einem Stapel mit der

Schrift nach unten auf das Feld „VERMÖ-

GENSKARTEN“.

Diese Karten beinhalten alles Vermögens-

bestände, die du in dein Geschäft einbrin-

gen kannst (z.B. bares Geld, Diamanten,

Weinberg, Boot, …).

In der ersten Runde ziehst du mit deiner

Figur nur auf die eckigen, weißen Felder.

Die Symbole auf den weißen Feldern haben

jetzt noch keine Bedeutung für dich.

Die roten (runden) Felder lässt du einfach

aus.

Page 36: Didaktik Brettspiel

Luca und der Kaufmann von Venedig inter aktiv

© RW-interaktiv - Seite 36

Angenommen, du würfelst eine 3

Dann ziehst du deine Spielfigur auf das 3.

weiße Feld (das ist das Feld links von Fer-

rara).

Du ziehst dann eine „Schicksalskarte“ vom

Stapel „Vermögenskarten“, zum Beispiel

„Diamanten“.

Dann würfelst du ein zweites Mal: Hier er-

mittelst du dann Wert dieses Vermögens-

gegenstandes, indem du deine 2. Würfel-

zahl mit 10 multiplizierst.

Angenommen, du hast beim 2. Mal eine 5

gewürfelt, dann bedeutet dies, dass du

jetzt Diamanten im

Wert von 5*10= 50 Dukaten

in dein Geschäft eingebracht hast.

Wenn du in deinem Team einen Buchhalter hast, dann erledigt dieser die not-wendigen Buchhaltungsarbeiten - wenn nicht, dann musst du selber diese Arbei-

ten durchführen:

Im Journal trägst diesen Geschäftsfall ein mit: Runde 1: FÜR Diamanten VON mein Kapital (wie du es bereits gelernt hast). Als Journal nimmst du einfach einen leeren Zettel, auf dem du Platz für die wei-

teren Einträge hast. Tipp:

Mach eine Spalte am linken Rand, wo du die Nummer der Spielrunde einträgst.

Im Hauptbuch schreibst du den Geschäftsfall auf die 2 betroffenen Konten (wie du es gelernt hast).

Als Konto nimmst du einfach einen kleinen Zettel (z.B. post it), beschriftest die-sen mit „Diamanten“ und dann schreibst du den Wert (hier 50) auf den Zettel.

Ebenso eröffnest du ein Konto für „mein Kapital“ und schreibst hier den Wert (hier 50) drauf. Die Schicksalskarte (z.B. Diamanten) legst du nun auf die Seite.

Page 37: Didaktik Brettspiel

Luca und der Kaufmann von Venedig inter aktiv

© RW-interaktiv - Seite 37

So spielt ihr die ganze erste Runde bis jeder Spieler

in Venedig über die Rialtobrücke (=Feld RIALTO) auf

das Feld BILANZ kommt. Hier musst du (bzw. dein

Buchhalter) nun deine Bilanz auflegen.

Hinweis: Vor dem Feld BILANZ siehst du das

Feld „GEWINN oder VERLUST?“. Hier kannst du

dir natürlich diese Frage stellen: Aber Gewinn oder

Verlust wirst du in dieser ersten Runde keinen ge-

macht haben.

Feld BILANZ: Hier legst du alle Vermögenskarten,

die du in der ersten Runde erworben hast, auf die

linke Seite und auf der rechten Seite steht deine

Karte mit „mein Kapital“. Wenn du und dein Buch-

halter richtig gearbeitet habt, dann ist die Bilanz

(bilancia heißt ja „Waage“) im Gleichgewicht: Der

Wert links und rechts muss derselbe sein (Vermögen

= Kapital). Ihr könnt nun die Bilanzen vergleichen:

Je höher dein „eigenes Kapital“ ist, umso besser ist

deine Ausgangslage für die weiteren Runden.

Hinweis: Was machst du, wenn du mehrere, gleichlautende Vermögenskarten hast (z.B.

einmal Diamanten 50 Dukaten und einmal Diamanten 10 Dukaten)? Am besten streichst du 50 durch und schreibst 60 hin (natürlich kannst du auch

50 + 10 schreiben). Am Beginn jeder neuen Runde sollten dann auf diesem Blatt (= Konto) dann nur mehr die Summe (hier 60) stehen.

Vom Feld „Bilanz“ rückt jeder (ohne zu würfeln) auf die folgenden Felder:

„BANK“: Hier kann ein Bankkonto eröffnet werden z.B. durch Um-

schichtung von deinem Kassenbestand auf das Bankkonto.

„INVEST: Hier kannst du Vermögensgegenstände, die du für dein

Geschäft benötigst, kaufen (beziehungsweise auch verkaufen).

Dies macht allerdings erst ab der 3. Runde einen Sinn.

Hinweis: Zwischen diesen Feldern steht immer eine 1. Dies bedeu-

tet, dass ihr nicht würfeln müsst, sondern automatisch in jeder

Runde auf diese Felder kommt und alle „durchwandern“ müsst.

Page 38: Didaktik Brettspiel

Luca und der Kaufmann von Venedig inter aktiv

© RW-interaktiv - Seite 38

2. Runde: Vermögenstausch

Vorbereitung: Entfernen aller übriggebliebenen Schicksalskarten. Diese werden

im Spiel nicht mehr benötigt.

Auflegen aller VERMÖGENSKARTEN auf

den Stapel „Vermögenskarten“, der Stapel

Aktionskarten bleibt noch leer (kommt in

der 3. Runde). In der 2. Runde werden nur

die weißen Felder befahren, die roten

(runden) werden noch ausgelassen.

Diese Vermögenskarten enthalten jetzt

Anweisungen.

Angenommen, du würfelst eine 5 und

kommst auf das 5. weiße Feld. Du nimmst

du dann eine Vermögenskarte vom Stapel

und führst die Anweisung aus:

Den Wert für diesen Vorgang ermittelst du,

wie gewohnt, durch ein 2. Mal würfeln.

Du nimmst die Würfelzahl mal 10: z.B.

2*10=20

Die Vermögenskarten findest du im Anhang zum Ausschneiden.

Dein Buchhalter bearbeitet diesen Geschäftsfall in der Buchhaltung:

Erfassung im Journal: 2. Runde: FÜR Kasse VON Diamanten 20

Erfassung auf den Konten: Kassakonto alter Betrag + 20;

Diamantenkonto: alter Betrag – 20

Das Vermögenskärtchen wird dann vom Feld genommen und auf die Seite ge-

legt. So reisen die Kaufleute eine ganze Runde durch Venetien, um am Ende der Run-

de in Venedig wieder Bilanz zu legen. Wie ihr sehen werdet, hat sich in dieser Runde euer eigenes Kapital nicht geändert, da ihr nur Umschichtungen vorge-nommen habt und keinen Gewinn bzw. Verlust erwirtschaftet habt. Das ist ei-

gentlich ziemlich langweilig. Das weiß auch jeder Kaufmann. Deshalb geht es jetzt richtig los.

Page 39: Didaktik Brettspiel

Luca und der Kaufmann von Venedig inter aktiv

© RW-interaktiv - Seite 39

ab 3. Runde „Das volle Programm“

Vorbereitung: Es werden nicht nur die weißen (eckigen)

Vermögenskarten auf den Stapel „VERMÖGENSKARTEN“

gelegt ausgelegt, sondern auch die roten (runden) AK-

TIONSKARTEN. Diese Karten werden gemischt und in

beliebiger Reihenfolge (Schrift nach unten).

Beispiel AKTIONSKARTEN:

Überprüfe, ob du in deinem Vermögen Fahrzeuge (Boo-

te, Karren, …) hast.

Wenn ja: Verbuchung im Journal und auf den 2 Konten

FÜR Reparatur VON Kasse 10 Dukaten

Wenn nein: keine Aktion

Hinweis:

Manchmal ist es möglich, dass du die Aktionen nicht ausführen kannst Bei diesem Bei-

spiel: Wenn du keinen Fuhrpark (Karren, Boot, …) im Vermögen hat, musst du die Aktion

nicht ausführen.

Du kannst eine Aktion auch nicht ausführen, wenn du nicht genügen finanzielle Mittel

hast.

Wichtig:

Während der Runde kannst du nur mit barem Geld, Edelsteinen oder Diamanten bezah-

len. Am Ende der Runde kannst du natürlich deine Vermögensgegenstände verkaufen

(Feld „INVEST“) oder einen Kredit aufnehmen (Feld „BANK“), damit du genügend liquide

Mittel für deine Reise hast. Die restliche Aktionskarten findest du im Anhang zum Ausschneiden.

TIPP:

Verwende für Aufwandskonten RUNDE, rote Kontokärtchen, damit du diese dann beim

Abschluss besser unterscheiden kannst.

Tipp:

Alle Aufwendungen, die nicht den Einkauf von Waren betreffen, können vereinfachend

auf einem Konto „Handlungskosten“ erfasst werden.

Page 40: Didaktik Brettspiel

Luca und der Kaufmann von Venedig inter aktiv

© RW-interaktiv - Seite 40

Spezielle AKTIONSKARTEN: WARENKARTEN

Wenn du auf ein Warenfeld kommst (rotes, rundes Feld mit

weißem W) kannst du – Waren EINKAUFEN. Die entspre-

chenden WARENkarten sehen alle gleich aus. Du kannst

dies auch auf den Spielplan legen.

Beispiel Warenkarte:

Du würfelst dann ein 2. Mal und dann du hast den Wert

deiner eingekauften Ware, die du dann – wie gewohnt – im

Journal und im Hauptbuch verbuchst.

Tipp:

Verwende auch für Wareneinkäufe RUNDE, rote Konten-

blätter. Diese kannst du mit einer Schere und roter Farbe

schnell selbst herstellen.

Am Ende der Runde kommst du dann in Venedig auf jeden

Fall auf das Feld „RIALTO“. Hier wirst du all deine Waren

VERkaufen. Den Wert all deiner eingekauften Waren siehst

du auf dem Warenkonto.

Ob du gut oder schlecht beim Verkaufen verhandelst, ent-

scheidet der Würfel:

Würfelst du eine 6, kannst du deine Waren mit einem Ro-

haufschlag von 160% verkaufen,

würfelst du eine 1, dann nur mit einem Rohaufschlag von

110%.

Beispiel Rohaufschlag:

Auf deinem Warenkonto stehen folgende Einkäufe dieser Runde: 20+30+20=70

Du hast also in Summe um 70 Dukaten Waren eingekauft.

Angenommen, du würfelst am Railto dann eine 2. Dann bedeutet dies, dass du deine Wa-

ren mit einem Rohaufschlag von 120% verkaufen kannst:

70 : 100 * 120 = 84 Dukaten Rohaufschlag

Verkaufspreis: 70 + 84 = 154

Als Kaufmann/Kauffrau weißt du, dass dies nicht der Gewinn ist. Mit dem Rohaufschlag

müssen zuerst alle anfallenden Kosten gedeckt werden.

Die Verbuchung der 154 Dukaten erfolgt im Journal mit

1. Runde: FÜR Kasse VON WarenVERkauf 154 Dukaten

Im Hauptbuch trägst du dann auf dem Kassenkonto und auf dem neuen Konto Waren-

VERkauf den Betrag von 154 ein.

Tipp:

Für das Konto Warenverkauf nimmst du einen grünen, runden Zettel. Dieser lässt sich

mit einer Schere und grüner Malfarbe auch schnell selbst herstellen.

Page 41: Didaktik Brettspiel

Luca und der Kaufmann von Venedig inter aktiv

© RW-interaktiv - Seite 41

Ob und wie viel Gewinn (oder Verlust) du erwirtschaftet

hast, wird am nächsten Feld ermittelt: in der Gewinn- und

Verlustrechnung:

Hier legst du alle roten (runden) Konten und die grünen

(runden) Konten auf. Durch eine Gegenüberstellung machst

du dann die sog. Gewinn- oder Verlustrechnung.

Beispiel:

Rote Konten:

Reparaturkosten 10

WarenEINkäufe: 70

Transportkosten nach Venedig: 5

Grüne Konten:

WarenVERkäufe: 154

Durch die Gegenüberstellung ergibt sich ein Gewinn von 69 Dukaten.

Diesen Gewinn verbuchst du im Journal.

Runde 3: FÜR „Gewinn“ VON „mein Kapital“ 69 Dukaten

Im Hauptbuch trägst du auf das neue (runde) Konto „Gewinn“ und auf das Konto „mein

Kapital“ die 69 Dukaten ein.

Hinweis:

Nachdem du den Gewinn (oder Verlust) berechnet und verbucht hast kannst du alle roten

und grünen Konten weggeben (sogar zerreißen). Du brauchst sie nicht mehr. Es sind kei-

ne Bestände, die in die nächste Runde übergehen. Das Einzige, was in die nächste Runde

kommt, ist das erhöhte Eigenkapital („mein Kapital“).

Und dies zeigt sich dann beim nächsten Feld „BILANZ“ beim erneuten Bilanzle-

gen.

Hier wirst du dann sehen, dass sich durch die roten und grü-

nen Aktionen dein eigenes Kapital wirklich geändert hat – und

das ist entscheidend.

Nächstes Feld: BANK

Hier kannst du bei der Bank einen Kredit aufnehmen, damit du

genügend flüssige Mittel für die nächste Runde hast.

Hinweis:

Du kannst nicht in beliebiger Höhe einen Kredit aufnehmen.

Maximale Höhe des Kredites: die Hälfte deines Eigenkapitals.

Den Kredit musst du nach dieser Runde vollständig zurückzah-

len (inkl. 10% Zinsen; Zinsen = rotes, rundes Konto). Wenn

dies nicht möglich ist, musst du auf jeden Fall von deinem An-

lagevermögen (Acker, Gebäude, Weinberg, …) etwas verkau-

fen.

Dies geschieht im nächsten Feld „INVEST“:

Page 42: Didaktik Brettspiel

Luca und der Kaufmann von Venedig inter aktiv

© RW-interaktiv - Seite 42

Hier kannst du weitere Vermögensgestände kaufen oder ver-

kaufen.

Beispiel: Verkauf eines Ackers:

FÜR Kasse von Acker (immer zum am Konto angegebenen

Preis)

Nun bist du für alle weiteren Runden gut gerüstet. Die Geschäfte und die Verbu-

chungen werden dir keine großen Probleme mehr machen.

Hinweis: Wenn sich beim Bilanzlegen die linke und die rechte Seite nicht dieselbe Summe

hat, dann hast du einen Fehler gemacht.

Schau dir nochmal dein Journal und deine entsprechenden Einträge am Konto an. Hoffentlich findest du den Fehler.

Wenn nicht, korrigiere auf den niedrigeren Wert (zB durch Streichen eines Ver-mögengegenstandes).

Ab der dritten Runde musst du dafür Strafe zahlen. Höhe der Strafe beträgt die Hälfte der Differenz zwischen linker und rechter Sei-

te.

Verbuchung: FÜR Strafen VON Kasse

Viel Spaß beim Spielen!

Und vergiss nicht: Wer als Erste/r 1000 Dukaten für den Kauf eines Hochseeschiffes (samt Kanone) erwirtschaftet hat, ist der Sieger und darf sich „Kaufmann von Venedig“ nennen

und auf hoher See seine Geschäfte machen. Und glaube mir: Diese Geschäfte können sehr einträglich sein.

Page 43: Didaktik Brettspiel

Luca und der Kaufmann von Venedig inter aktiv

© RW-interaktiv - Seite 43

Variante ab der 5. Runde (nur für Buchhaltungsprofis)

Hier kannst du dann mit deinen Vermögensgüter Geschäfte

machen und zwar mit deinen Mitspielern. Vorbereitung: Kopiere folgende Felder (siehe Anhang),

schneide diese (rund) aus.

Page 44: Didaktik Brettspiel

Luca und der Kaufmann von Venedig inter aktiv

© RW-interaktiv - Seite 44

Lege sie auf die entsprechenden Vermögensfelder am rechten

Rand des Spielplans:

Beispiel: Auflegen der Karte Weinberg

Immer, wenn du auf deinen Einkaufsrunden auf ein Vermö-

gensfeld kommst, das einen Vermögensgegenstand abgebildet

hat, kannst du dieses Feld für dich „besetzen“.

Beispiel:

Du würfelst nach dem Start eine 5 und ziehst auf das Vermö-

gensfeld links von Ferrara. Hier kannst du nun, wenn dein

Vermögen ein Boot aufweist, aus dem eckigen Feld ein rundes

machen, indem du vom rechten Rand das (runde)Symbol

nimmst und es auf dieses Feld legst.

Damit wird aus dem eckigen Feld ein rundes, das heißt, dass

du jetzt gute Geschäfte machen kannst.

Wie das geht? Immer, wenn ein Mitspieler auf dieses Feld

kommt, muss er dir Miete für dein Boot zahlen.

Dein Mitspieler bucht: FÜR Miete (rotes, rundes Konto) VON Kassa; Du buchst: FÜR Kasse von Miete (grünes, rundes Konto)

Welcher Betrag? 20% von deinem Vermögen, so wie es auf deinem Konto steht.

Hinweis:

Wenn sich eine Dezimalstelle errechnet, ist kaufmännisch zu runden (ab 5 aufrunden)

Page 45: Didaktik Brettspiel

Luca und der Kaufmann von Venedig inter aktiv

© RW-interaktiv - Seite 45

Dein Mitspieler wird dies wahrscheinlich gerne machen, weil die Miete des Bootes

auch für ihn gute Geschäfte bringt: Ferrara liegt am Po, das ist der größte Fluss in Norditalien, und kann mit einem Boot gut befahren werden. Viele Städte (Turin, Piacenza, …) liegen am Po. Hier können gute Geschäfte gemacht werden.

Wenn ein Mitspieler dein Boot mietet kann er 2-mal würfeln und

den Wert mal 10 nehmen: Das ist jener Wert, um den er Waren

am Po einkaufen kann.

Kommst du später auf dieses Feld, kannst du natürlich dasselbe

machen.

Danach wird die Runde bei Ferrara wieder fortgesetzt.

Was bewirken die anderen Vermögensfelder?

Karrenfeld: Wenn ein Mitspieler auf „dein“ Feld kommt, muss er,

wenn er keinen Karren in seinem Besitz hat, den Karren von dir mie-

ten: Miete 20 Dukaten.

Beim Karrenfeld vor Ferrara muss er dann den Weg entlang des Flus-

ses Tartaro und der Adese (Etsch) nach Verona nehmen, dort kann

er auf dem Warenfeld einkaufen.

Beim Karrenfeld am Gardasee kann der Weg nach Trento (Trient) zu

einem einmaligen Einkauf genommen werden (= 1-mal würfeln). Die

Reise wird an der Stelle dann fortgesetzt.

Wenn du auf diese Felder kommst, kannst du natürlich auch diese

Aktionen durchführen.

Weinberg:

Wenn du einen Weinberg in deinem Besitz hast, kannst du diesen

verpachten.

Wenn ein Mietspieler auf dieses Feld kommt, muss er dir Pachtzins

zahlen. Höhe: 1-mal würfeln * 10.

Dafür gehört der Ernteertrag natürlich auch dem Mitspieler.

Ernteertrag (grüne, rund): 2-mal würfeln *10; die Kosten für die

Erntehelfer in der Höhe von 30 Dukaten sind auf jeden Fall zu bezah-

len und zu verbuchen.

Ackerland:

wie Weinberg

Page 46: Didaktik Brettspiel

Luca und der Kaufmann von Venedig inter aktiv

© RW-interaktiv - Seite 46

Gebäude:

Wenn du ein Gebäude in deinem Besitz hast, kannst du dieses als

Lagerraum vermieten.

Wenn ein Mitspieler auf dieses Feld kommt, muss er Lagerzins zah-

len.

Höhe: 20 % seines Warenwertes

Varianten: für 3-4 Spieler pro Team

Wie du weißt, ist es ideal, wenn du zumindest einen 2. Mitspieler in deinem Team hast. Dieser kann sich dann auf die Buchhaltungsarbeiten konzentrieren.

Wenn eine Gruppe aus 3 und 4 Mitspielern besteht, dann kann ein Mitspieler das Kassabuch führen (Sammelbuchung am Schluss auf Kassenkonto) und ein Mit-

spieler ein Anlagenverzeichnis. Dann kann bei der Gewinnermittlung die Ab-schreibung mit berücksichtigt werden.

Page 47: Didaktik Brettspiel

Luca und der Kaufmann von Venedig inter aktiv

© RW-interaktiv - Seite 47

Beispiel: Darstellung der Buchhaltungsarbeiten

Runde 1: Schicksalsrunde:

Es werden nur die weißen eckigen Felder befahren.

Eintrag auf Journal und auf 2 Konten

Ein Konto ist ein 2. Mal betroffen:

1. Möglichkeit: Durchstreichen des alten Be-

trages und Hinschreiben des neuen Betra-

ges (Vorteil. Du siehst sofort die Summe)

2. Möglichkeit: Der neue Betrag wird dazuge-

schreiben, wenn ein Betrag abnimmt, ge-

schieht dies mit einem Minuszeichen.

Geschäftsfall 3

Geschäftsfall 4

Page 48: Didaktik Brettspiel

Luca und der Kaufmann von Venedig inter aktiv

© RW-interaktiv - Seite 48

Geschäftsfall 5

Hast du einen Gewinn oder Verlust erzielt?

Nein

Hier legst du nun deine Bilanz auf.

Bilanzlegen:

Wert linke Seite = Wert rechte Seite

Vermögen = Kapital

Die Höhe des Kontos „mein Kapital“

(=Eigenkapital) gibt Auskunft, wie „reich“ du wirk-

lich bist.

Page 49: Didaktik Brettspiel

Luca und der Kaufmann von Venedig inter aktiv

© RW-interaktiv - Seite 49

Runde 2: Umschichtungen

Das Journal der 2. Runde

Alle Geschäftsfälle werden natürlich auch auf den

entsprechenden Konten eingetragen.

Bilanzlegen nach der 2. Runde:

Hat sich dein eigenes Kapital verändert?

Nein! In dieser Runde kommt es nur zu Umschich-

tungen im Bereich des Vermögens.

Page 50: Didaktik Brettspiel

Luca und der Kaufmann von Venedig inter aktiv

© RW-interaktiv - Seite 50

Runde 3: „Das volle Programm“

Immer wenn du auf ein Aktionsfeld kommst

(rot, rund) ist ein Aufwands- oder Ertragskonto

(rund) betroffen.

Nächster (neutraler) Geschäftsfall.

Der Wareneinkauf wird immer auf einem Auf-

wandskonto (rot, rund) verbucht. Das ist die

venezianische Methode.

Denn alle Einkäufe werden dann am Rialto

verkauft.

Nächster (neutraler) Geschäftsfall.

Zusammengesetzter Geschäftsfall:

Den Warenkauf um 50 Dukaten zahlst du mit

Edelsteinen (40) und barem

Geld (Kasse 10).

Page 51: Didaktik Brettspiel

Luca und der Kaufmann von Venedig inter aktiv

© RW-interaktiv - Seite 51

Du bezahlst die Lastenträger.

Am Rialto verkaufst du alle Waren.

Du würfelst z.B. eine 4.

Das heißt, dass du die waren mit einem Ro-

haufschlag von 140% verkaufen kannst.

Berechnung des Rohaufschlages und des Ver-

kaufspreises.

Verbuchung des WarenVERkaufs.

Gewinn- oder Verlustrechnung

Page 52: Didaktik Brettspiel

Luca und der Kaufmann von Venedig inter aktiv

© RW-interaktiv - Seite 52

Aufwandskonten (rot, rund) werden den Er-

tragskonten (grün, rund) gegenübergestellt.

Hier ergibt sich ein Gewinn.

Der Gewinn erhöht dein eigenes Kapital.

Jetzt wirst du reicher.

Verbuchen des Gewinns.

Zusammenhang:

Aufwände, Erträge, Gewinn, Kapital

Page 53: Didaktik Brettspiel

Luca und der Kaufmann von Venedig inter aktiv

© RW-interaktiv - Seite 53

Zerreißen der roten und grünen Karten.

Diese gehen nicht mit in die nächste Runde .

Sie sind keine Bestände.

Nur das erhöhte Eigenkapital geht mit.

Bilanzlegen:

Bilanzlegen:

Linke Seite = rechte Seite

Vermögen = Kapital

Page 54: Didaktik Brettspiel

Luca und der Kaufmann von Venedig inter aktiv

© RW-interaktiv - Seite 54

Runde 4

Du schreibst zu Beginn der Runde am besten

neue Konten, auf denen nur die Summe

steht.

Du kannst die Zettel (Konten) auf in der Mitte

falten.

Damit hast du eine linke und eine rechte Sei-

te.

Die Anfangsbestände schreibst du bei den

Vermögenskonten links hin (Du hast sie ja

auch links aufgelegt).

Bei den Kaptalkonten (Eigenkapital und

Fremdkapital) schreibst du die Anfangsbe-

stände rechts hin (Du hast si ja auch rechts

aufgelegt.

Damit kannst du dann besser Zunahmen und

Abnahmen eintragen.

Die Zunahmen (+) schreibst du nimmer unter

den Anfangsbestand, die Abnahmen (-) auf

die gegenüberliegende Seite.

Beispiel:

Am Beginn der runde hast du ein Darlehen für

Guiseppe (=Guthaben) von 10 Dukaten.

Guiseppe hat dir dann 6 Dukaten zurückge-

zahlt.

So kannst du leicht den Saldo errechnen: 4

Dukaten

Page 55: Didaktik Brettspiel

Luca und der Kaufmann von Venedig inter aktiv

© RW-interaktiv - Seite 55

Teil 3: Anhang: Kopiervorlagen

1. Kopiervorlage zum Ausschneiden der

SCHICKSALSKARTEN

Bargeld

Diamanten

Golddukaten

Bargeld

Gebäude

Edelsteine

Gebäude

Boot

Guthaben bei der

"Banco del Giro“

Karren

Goldmünzen

Ackerland

Bargeld

Diamanten

Guthaben bei der "Banco del Giro"

Weinberg

Karren

Boot

Page 56: Didaktik Brettspiel

Luca und der Kaufmann von Venedig inter aktiv

© RW-interaktiv - Seite 56

2. Vermögenskarten (ab Runde 2) zum Ausschneiden

Hast du Golddukaten, Diamanten oder Edelsteine in deinem Besitz,

dann verkaufe alles, sodass deine Kasse gut wachse.

Du benötigst noch weitere Einrich-

tungsgegenstände für dein Ge-schäft. Diese bezahlst – wenn du

kannst – mit barem Gelde.

Du kaufst neues Gebäude, das du als Lagerraum gut nutzen kannst.

Du leihst dir dafür von deiner Bank das nötige Geld aus. Solltest du

kein Bankkonto haben, gibt dir die

Bank gerne ein Darlehen dafür.

Du kaufst Edelsteine und bezahlst mit barem Geld.

Wenn du noch kein Grundstück

hast, dann kaufe eines. Wenn du schon eines besitzt, dann verflüssi-ge einen Teil – je nach Würfelzahl.

Dein großzügiger Großvater

schenkt dir Goldmünzen zum Ge-burtstag.

Du kaufst eine neues Boot und be-

zahlst diese erst in der nächsten Runde am Startfeld.

Wenn möglich, gibst du deinem

Freund Guiseppe ein Darlehen. Zu Beginn der nächsten Runde (Start-

feld kannst du von ihm wieder die Rückzahlung verlangen.

Lege die Hälfte deines Kassenbe-

standes auf dein Konto bei der Bank. Wenn du noch keines hast,

dann eröffne eines.

Deine Bank gewährt dir ein Darle-

hen – je nach Würfelzahl. Den Be-trag erhältst du bar auf die Hand.

Wenn du schon ein Darlehen auf-genommen hast, dann zahle 20

Prozent (20 von 100 Teilen) zurück.

Bezahle bar oder mit dem Bank-konto.

Wenn du noch kein Darlehen auf-genommen hast, dann nimm eines auf. Der Betrag – je nach Würfel-

zahl - wird deinem Bankkonto gut-geschrieben.

Page 57: Didaktik Brettspiel

Luca und der Kaufmann von Venedig inter aktiv

© RW-interaktiv - Seite 57

Wenn möglich, lege einen Teil des Bankguthabens auf deine Kasse

– je nach Würfelzahl.

Wenn du ein Boot in deinem Ver-

mögen hast, dann kannst du auf ein Vermögensfeld bei Ferrara

springen und dort ein Boot kaufen oder verkaufen – je nach Würfel-

zahl.

Wenn du ein Gebäude in deinem

Vermögen hast, kannst du auf ein Vermögensfeld mit diesem Symbol

springen und dort ein Gebäude kau-

fen oder verkaufen (je nach Würfel-zahl).

Wenn du einen Acker in deinem

Besitze hast, kannst du auf ein Vermögensfeld mit diesem Symbol springen und dort einen weiteren

Acker kaufen oder einen verkaufen – je nach Würfelzahl.

Wenn du einen Weinberg in deinem

Besitze hast, kannst auf ein Vermö-gensfeld mit diesem Symbol sprin-

gen und dort entweder einen Wein-berg kaufen oder verkaufen – ja

nach Würfelzahl.

Wenn du eine Bankschuld (Bank-

darlehen) hast reise sofort nach Venedig, um diese Bankschuld zu

begleichen.

Gehe nach Verona. Dort gibt dir der Geschäftsfreund Carlo Bonatti ein

Darlehen – je nach Würfelzahl. Das

Darlehen zahlt er dir bar aus. Ver-giss nicht, dieses Darlehen bei der

nächsten Runde in Verona zurück-zuzahlen.

Wenn du weniger als 30 Dukaten Bargeld hast setze 1 Runde aus und denke nach, wie du Bargeld

bekommen kannst.

Gehe nach Padua. Dort begegnest

du deinem Onkel Piero Marcello. Dieser schenkt dir Edelsteine – je

nach Würfelzahl.

Gehe nach Mantua. Dort hat eine

neue Geschäftsbank (Banko di Mantova) eröffnet. Je nach Würfel-zahl kannst du dort einen Bankkre-

dit aufnehmen.

Erfinde einen Geschäftsfall, der nur deine Vermögenspositionen betrifft.

Erfinde einen Geschäftsfall, der nur deine Vermögenspositionen betrifft

Page 58: Didaktik Brettspiel

Luca und der Kaufmann von Venedig inter aktiv

© RW-interaktiv - Seite 58

3. Aktionskarten (ab Runde 3) zum Ausschneiden

Für Lastenträger zah-le

5 Dukaten.

An die Finanzprokura-tur in Venedig sind 5 Dukaten an Steuern

zu zahlen.

Für die eigene Ver-pflegung (Essen und Trinken) gibst du 10

Dukaten aus.

Wenn du bereits Wa-ren eingekauft hast, müsst du 5% des

Wertes an Zöllen zah-len.

Für die Vermittlung eines Geschäftes

zahlst du 5 Dukaten Maklergebühren.

Wenn Du kein Fort-bewegungsmittel hast,

zahle Miete für ein solches: 10 Dukaten.

Für Lastenträger zah-le

10 Dukaten.

Wenn du Gebäude in deinem Besitze hast, zahle für Brennholz

5 Dukaten.

Wenn du einen Fuhr-park im Vermögen

haben, zahle 10 Dukaten

an Reparaturkosten.

Wenn du einen Wein-berg oder Ackerland im Vermögen hast, bezah-

le 10 Dukaten an die Erntehelfer.

Hier kannst du WA-REN EINkaufen (je nach Würfelzahl),

die du dann am RIAL-TO VERkaufen

kannst.

Hier kannst du WA-REN EINkaufen (je nach Würfelzahl),

die du dann am RIAL-TO VERkaufen

kannst.

Page 59: Didaktik Brettspiel

Luca und der Kaufmann von Venedig inter aktiv

© RW-interaktiv - Seite 59

Wenn Du in deinem Vermögen kein Ge-

bäude hast, müsst du 5 Dukaten für Einlage-

rungsgebühren be-zahlen.

Wenn Du bereits Wa-ren eingekauft hast, müsst du 5% des

Wertes an Zöllen bar bezahlen.

Hier kannst du WA-REN EINkaufen (je nach Würfelzahl),

die du dann am RIAL-TO VERkaufen

kannst.

Wenn du fremdes Ka-pital aufgenommen

hast, zahle an Zinsen 20 Dukaten.

Wenn du ein Darlehen als Guthaben verge-ben hast, erhältst du

Zinsen 20 Dukaten

bar.

Du hast ein Geschäft vermittelt: Dafür er-hältst du Provision

10 Dukaten bar.

Wenn du in deinem Vermögen kein Boot hast, musst du 5 Du-

katen für die Überfahrt nach Venedig bezah-

len.

Wenn du waren ein-gekauft hast, müssen diese abgewogen wa-ren. bezahle 5 Duka-

ten an Gebühren.

Hier kannst du WA-REN EINkaufen (je nach Würfelzahl),

die du dann am RIAL-TO VERkaufen

kannst.

Hier kannst du WA-REN EINkaufen (je nach Würfelzahl),

die du dann am RIAL-TO VERkaufen

kannst.

Hier kannst du WA-REN EINkaufen (je nach Würfelzahl),

die du dann am RIAL-TO VERkaufen

kannst.

Hier kannst du WA-REN EINkaufen (je nach Würfelzahl),

die du dann am RIAL-TO VERkaufen

kannst.

Page 60: Didaktik Brettspiel

Luca und der Kaufmann von Venedig inter aktiv

© RW-interaktiv - Seite 60

4. Warenkarten (ab Runde 3) zum Ausschneiden:

Hier kannst du WA-REN EINkaufen,

die du dann am RIAL-TO VERkaufen kannst

Hier kannst du WA-REN EINkaufen,

die du dann am RIAL-TO VERkaufen

kannst.

Hier kannst du WA-REN EINkaufen,

die du dann am RIAL-TO VERkaufen kannst

Hier kannst du WA-REN EINkaufen,

die du dann am RIAL-TO VERkaufen kannst

Hier kannst du WA-REN EINkaufen,

die du dann am RIAL-TO VERkaufen kannst

Hier kannst du WA-REN EINkaufen,

die du dann am RIAL-TO VERkaufen kannst

Hier kannst du WA-REN EINkaufen,

die du dann am RIAL-TO VERkaufen kannst

Page 61: Didaktik Brettspiel

Luca und der Kaufmann von Venedig inter aktiv

© RW-interaktiv - Seite 61

5. Vermögenskarten zum Ausschneiden (ab 5. Runde)

Page 62: Didaktik Brettspiel

Luca und der Kaufmann von Venedig inter aktiv

© RW-interaktiv - Seite 62

B S

V G

Teil 4: Vertiefung: RWI-Quadrant

Wenn du dir in den kaufmännsichen Dingen, die ich dir jetzt erzählt habe, noch nicht

ganz sicher bist, dann pass gut auf. Ich verrate dir noch ein Geheimnis, den RWI-

Qudranten. Das ist sozusagen der Stein der Weisen der Buchhalter!

Immer, wenn du dir nicht sicher bist, ob du Gewinn- oder Verlustgeschäfte machst,

nimmst du diesen Quadranten zur Hand.

Wenn du mit diesem arbeitest, wirst du immer den Durchblick haben.

Der RWI-Quadrant schaut so aus:

Zu deiner Erklärung:

B = Bestand

S = Schulden

V = Verlust

G = Gewinn

Diese Posten können sich ändern:

B+ heißt: Bestand nimmt zu

B– heißt: Bestand nimmt ab

S– heißt: Schulden nehmen ab

S+ heißt: Schulden nehmen zu

G+ heißt: Gewinn nimmt zu

V+ heißt: Gewinn nimmt ab (=Verlust) entspricht G-

Jeder Vorgang betrifft immer 2 Felder (es kann auch 2-mal dasselbe Feld vorkommen,

z.B. B+B-).

Beispiele:

Du gibst von deinem Kassakonto Geld auf dein Bankkonto, das heißt kurz: B+ B-

Bestand nimmt zu (Bank) und Bestand nimmt ab (Kasse)

Du nimmst bei deiner Bank ein Darlehen auf

Lösung: B+ S+

Bestand nimmt zu (Bank) und Schulden nehmen zu (Darlehen)

Du zahlst das Darlehen zurück:

Lösung: B- S-

Bestand nimmt ab (Bank); Schulden nehmen ab (Darlehen)

Du kaufst mit einem Bargeld ein Lagerhaus

Lösung: B+ B-

Bestand nimmt zu (Lagerhaus), Bestand nimmt ab (Kasse)

Page 63: Didaktik Brettspiel

Luca und der Kaufmann von Venedig inter aktiv

© RW-interaktiv - Seite 63

Bei den gezeigten Geschäftsfällen verändert sich nicht der Gewinn und nicht dein eigenes

Kapital, weil du dich immer nur in den oberen beiden Quadranten bewegst (blau).

Hinweis:

Wenn du aus dem privaten Bereich (P) etwas einbringst (z.B. Diamanten), wird dadurch

dein zur Verfügung stehendes Kapital erhöht, aber nicht, weil du durch deinen Laden ei-

nen Gewinn gemacht hast.

Die entscheidenden Geschäfte, mit denen du wirklich etwas bewegen kannst, betreffen

immer die untere Hälfte des Quadranten, Die Felder v und G.

Beispiele:

Du berätst deinen Geschäftsfreund und du bekommst dafür bares Geld von ihm.

Lösung: B+ und G+

Der Bestand nimmt zu (Kasse) und der Gewinn wird erhöht.

Du zahlst Miete für ein Schiff mit barem Geld.

Lösung: B- und G-

Ein Bestand nimmt ab (Kasse) und diese Miete verringert deinen Gewinn (V+ bzw. G-).

Wareneinkauf, Warenverkauf

Zwei schwierige Geschäftsfälle muss ich dir noch genauer erklären:

1) Was passiert wirklich in deiner Buchhaltung, wenn du Waren einkaufst und wenn

du Waren verkaufst?

2) Was passiert, wenn du privates Geld in deinen Betreib steckst und wenn du aus

deinem Betrieb Geld für private Zwecke nimmst?

Zuerst zum Ein- und Verkauf von Waren:

Hier gibt es zwei Möglichkeiten, die beide zum selben Ergebnis führen:

a) Du verbuchst den Wareneinkauf als Bestandszunahme, weil sich ja dein Warenbe-

stand erhöht.

Einkauf von Waren (z.B. Muranoglas) gegen Barzahlung um 100 Dukaten:

B+ (Waren nehmen zu); B- (Kasse nimmt) ab.

Dir gelingt es, diese Waren um 150 Dukaten zu verkaufen (gegen Barzahlung).

Hier sind nun 2 Buchungen notwendig:

B+ (Kassenbestand nimmt zu um 150 Dukaten); G+ (Verkaufserlös 150 Dukaten)

B- (Warenbestand nimmt ab um 100 Dukaten); G- (Gewinn nimmt ab; Verbrauch/Einsatz

von Waren um 100 Dukaten)

Durch Gegenüberstellung von Verkaufserlös (150 Dukaten) und Wareneinsatz (100 Du-

katen) kannst du deinen sogenannten „Rohgewinn“ leicht errechnen: 150 Dukaten – 100

Dukaten = 50 Dukaten

b) Bei der zweiten Methode, das ist die „venezianische Methode“, geht dies

schneller:

Du verbuchst den Wareneinkauf sofort als Einsatz (G-), weil ja anzunehmen ist, dass du

diese Waren ohnehin gleich verkaufen wirst (was ja Sinn und Zweck des Handelns ist).

Einkauf:

G- (Gewinnschmälerung; Verbrauch/Einsatz von Waren 100 Dukaten;

B- (Kassenbestand nimmt ab 100 Dukaten)

Die Tatsache, dass der Warenbestand kurzfristig zunimmt, wird hier nicht berücksichtigt.

Page 64: Didaktik Brettspiel

Luca und der Kaufmann von Venedig inter aktiv

© RW-interaktiv - Seite 64

Verkauf der Waren um 150 Dukaten bar:

B+ (Zunahme der Kasse 150 Dukaten);

G+ (Gewinn nimmt zu / Verkaufserlös 150 Dukaten).

Auch hier ergibt der Rohgewinn 50 Dukaten (150 Dukaten – 100 Dukaten).

Beide Methoden sind richtig. Du musst dich für eine von beiden entscheiden.

Privatbereich:

Du musst dich entscheiden, ob du in einer Buchhaltung nur den Gewinn deiner betriebli-

chen Tätigkeit erfassen willst und den privaten Bereich ausklammerst, oder ob du Priva-

tes und Betriebliches vereinst.

a) In manchen Gegenden in Italien ist es üblich, Privates und Betriebliches in der Buch-

haltung gemeinsam abzubilden. Das bedeutet, dass es hier keine Trennung zwischen

„privat“ und „betrieblich“ gibt.

Deine Ausgaben für Essen zum Beispiel sind dann immer Ausgaben (sog. Hauhal-

tungskosten), die den Gewinn schmälern:

Einkauf für privates Essen bar: B- (Kasse nimmt ab); V+ (Gewinnminderung; Ver-

brauch, Verlust, Einsatz von Essen).

b) Bei uns in Venedig ist es aber so, dass die Kaufleute genau wissen wollen, was sie

mit ihrem Geschäft an Gewinn erzielt haben. Sie wollen wissen, wie viel Gewinn sie

rein aus ihrem betrieblichen Geschäft erzielen.

Aber nicht nur die Kaufleute wollen das so, sondern auch die Finanzprokuratur. Denn

von diesem betrieblichen Gewinn berechnen sie die Steuer, die du an die Finanzpro-

kuratur bezahlen musst – und das ist gar nicht so wenig, genau genommen 30 Teile

von 100.

Jetzt hast du es schwer:

Einerseits sollst du einen guten und hohen Gewinn erzielen, weil du ein guter Kauf-

mann bist. Anderseits soll dein Gewinn in der Buchhaltung möglichst klein sein, weil

dadurch die Steuern an die Finanzprokuratur geringer ausfallen.

Eines ist aber klar: Durch private Entnahmen kannst du den Gewinn nicht niedriger

machen als er ist. Das wäre dann ja viel zu einfach.

Angenommen, du hast einen Gewinn von 1000 Dukaten erzielt und könntest einfach

sagen: Ich entnehme für private Zwecke (zum Kauf eines privaten Hauses oder für

Feste und Feierlichkeiten) 1000 Dukaten. Dadurch wäre dann der Gewinn nicht mehr

da, und du müsstest dann auch keine Steuern bezahlen. Das würde jeder machen

und unser Doge, der ja für das Funktionieren der Republik Venedig verantwortlich ist,

hätte dann diese Einnahmen aus den Steuern des Gewinnes nicht mehr.

Deshalb ist das so geregelt: Private Entnahmen (und private Einlagen) verändern

zwar dein Kapital, aber nicht deinen Gewinn.

Die Steuern, die du von deinem Gewinn zahlen musst (bei unserem Beispiel: Gewinn

1000 Dukaten; Steuern 30 von 100 Teilen = 300 Dukaten), verringern natürlich auch

nicht den Gewinn. Die Bezahlung dieser Steuern ist ebenfalls eine Privatentnahme.

B- (Bestand nimmt ab, Abnahme der Kasse)

P- Privatentnahme (Kapital nimmt ab, aber nicht der Gewinn)

Was machst du dann mit dem erzielten Gewinn?

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Luca und der Kaufmann von Venedig inter aktiv

© RW-interaktiv - Seite 65

Ja, du musst von einem Teil Steuern zahlen.

Mit dem Rest kannst du dann all deine privaten Ausgaben (z.B. Haushaltungskosten;

Vergnügungen) bestreiten.

In der Buchhaltung gibt es ein eigenes Privatkonto, auf dem alle privaten Geschäfte

erfasst werden. Diese privaten Geschäfte beeinflussen aber nicht den Gewinn.

Hier werden die Ausgaben für Essen folgendermaßen erfasst:

B- (Kasse nimmt ab); P – (Privatentnahmen)

Hier werden auch private Vermögensgüter erfasst:

Deinen Bestand an privaten Edelsteinen erfasst du so:

B+ (Bestand an Edelsteinen nimmt zu); P+ (Privateinlagen; Kapital nimmt zu, aber

nicht dein Gewinn)

Wichtig ist, dass Privatentnahmen und Privateinnahmen hier deinen Gewinn oder Ver-

lust NICHT beeinflussen, sie beeinflussen „nur“ dein Kapital. Privateinlagen erhöhen

dein Kapital, Privatentnahmen vermindern dein Kapital.

Aber pass auf:

Du bist ein guter Kaufmann, wenn du nicht deinen ganzen Gewinn ausgibst für deine

privaten Annehmlichkeiten. Du solltest besser dafür sorgen, dass du mit dem Geld,

das dir dein Gewinn in deine Kasse gelegt hat, 3 Dinge tust:

1) Schauen, ob du noch Schulden hast und dann diese begleichen, damit nichts mehr

als offen dasteht.

2) Du sollst unbedingt schauen, dass du mit dem Gelde deines Gewinns in dein Ge-

schäft investierst: Vielleicht kannst du ein Schiff kaufen, damit du nicht mehr die

teure Miete zahlen musst oder wenn du ein Schiff bereits dein Eigen nennst,

schaust du, dass es genügend Kanonen hat, damit du dich gegen Piraten gut ver-

teidigen kannst.

3) Solltest du dann noch vom Gewinn etwas übrig haben, das du nicht in deine priva-

ten Annehmlichkeiten stecken willst, dann sag ich dir: Leg etwas zurück für dein

Geschäft, damit du etwas hast, wenn einmal schwierige Zeiten kommen. Diese

Rücklagen helfen dir dann in diesen schwierigen Zeiten, die ich dir nicht wünsche,

über die Runden zu kommen.

Machen wir gemeinsam ein paar Beispiele:

Beispiel: Denk an den großen Maler Leonardo (ich habe mit ihm einige Zeit gewohnt). Ich

kann mich erinnern, dass er am Anfang zwar Bilder gemalt hat, aber niemand hat ihm

diese abgekauft. Und trotzdem musste er von etwas leben.

Wie geht das?

Leonardo hat immer bei einem befreundeten Wirt gegessen. Wenn Leonardo es nicht

bezahlten konnte, hat der Wirt es auf einen Deckel geschrieben, er hat ihm vertraut,

dass er den Betrag später zurückzahlen wird. Er hat ihm also einen Kredit gegeben

(„credere“ heißt im Lateinischen und Italienischen ja immer noch glauben, trauen).

Leonardo isst und trinkt beim Wirt und bleibt alles schuldig:

V+ (Gewinnminderung oder Verlustzunahme, Verbrauch von Essen, Verlust nimmt zu);

S+ (Schulden nehmen zu)

Leonardo kauft Farben und Papier und bleibt alles schuldig:

G- (Verbrauch von Material; Verlust nimmt zu);

S+ (Schulden nehmen zu)

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Leonardo findet endlich einen Kunden, der sein Bild kauft. Er bekommt Geld:

B+ (Geld nimmt zu);

G+ (sein Gewinn nimmt – endlich - zu)

Mit dem eingenommen Geld kann er nun seine Schulden begleichen:

S- (Schulden nehmen ab);

B- (Kasse nimmt ab)

Wenn noch Geld in seinem Geldbeutel übrig bleibt, kann er z.B. gut essen gehen und das

Essen bezahlen:

V+ (Verbrauch von Essen, Verlust nimmt zu);

B- (Kasse nimmt ab)

Versuch nun selber ein Beispiel: Das ist das Beispiel vom Schriftsteller Niccolò Machia-

velli: Bei ihm ist es ähnlich wie bei Leonardo. Er hat lange an einem Buch geschrieben

und keine Einnahmen erzielt. Sein venzianischer Verleger hat ihm zu Beginn seiner Tätig-

keit allerdings

100 Dukaten gegeben und weitere 200 Dukaten für die Fertigstellung des Buches ver-

traglich (mit einem Schuldschein) zugesichert.

100 Dukaten: B+ (Kassa nimmt zu); G+ (Gewinn nimmt zu)

200 Dukaten: B+ (Guthaben bei Verleger); G+ (Gewinn nimmt zu)

Mit Hilfe des Schuldscheines bekommt Niccolò viel leichter Kredit von anderen Personen:

z.B. von Alfonso, der ihm 50 Dukaten leiht:

B+ (Kasse nimmt zu); S+ (Schulden bei Alfonso nehmen zu)

Bei Fertigstellung des Buches bekommt Niccolò tatsächlich die 200 Dukaten. Dafür gibt er

den Schuldschein zurück.

B+ (Kasse nimmt zu); B- (Guthaben beim Verleger nimmt ab)

Jetzt kann er die Schuld bei Alfonso gut zurückzahlen.

S- (Schuld nimmt ab); B- (Kasse nimmt ab)

Noch ein Beispiel von einer befreundeten Geschäftsfrau Rosa Stranieri:

Rosa hat eine Villa gekauft, dafür hat sie bei der Bank einen Kredit aufgenommen:

S+ B+

Rosa zahlt jährlich einen Teil des Kredites zurück: S-B-

Rosa zahlt aber auch jährlich vom restlichen Kreditbetrag Zinsen:

V+B-

Rosa vermietet diese Villa an Geschäftsleute, die in Venedig arbeiten: B+ G+

Rosa muss aber auch Reparaturkosten übernehmen: V+ B-

Weitere Übung:

Geld von der Kassa aufs Bankkonto: B+B-

Rückzahlung eines Darlehens durch Banküberweisung: S-B-

Einkauf von Waren, Bezahlung bar:

Var.a) B+B-

Var. b) V+B-

Einkauf von Waren, Bezahlung später

Var. a) B+ S+

Var. b) V+S+

Kauf eines Grundstücks, Bezahlung durch Bank: B+B-

Bezahlung der Miete bar

Var. a) V+B-

Var. b) Entstehung der Schuld: V+S+; Zahlung der Schuld: S-B-

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Preise 2011, 2012 für den Kaufmann von Venedig (Online-Version)

Platz 1 beim Learnie-Award 2011

(bmukk)

Prof. Uwe Gutwirth mit seinem Entwicklerteam

(Online-Spiel)

Platz 1 beim Constantinus 2011 (WKO)

Prof. Uwe Gutwirth (links) und Prof. Thomas

Schöpf (2. von rechts) bei der Preisverleihung

Platz 1: Overall Winner 2011, Medea-

Award (Adobe

28 teilnehmende Nationen aus Europa, Asien,

Afrika und Australien; Educational-Media

Prof. Uwe Gutwirth bei der Preisverleihung in

Brüssel

Platz 2 beim Teacher’s Award der Indust-

riellenvereinigung

Prof. Uwe Gutwirth mit Präsident Veit Sorger (In-

dustriellen-vereinigung) und Bundesministerin

Claudia Schmied bei der Preisverleihung

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