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Die 33 Rosen Mitarbeiter werden Mit-Unternehmer Knoblauch Unternehmensgruppe Postfach 14 08 · 89529 Giengen Tel. 07322 950-180 · Fax 07322 950-187 E-Mail: [email protected] www.tempus-consulting.de

Die 33 Rosen

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Die 33 RosenMitarbeiter werden Mit-Unternehmer

Knoblauch UnternehmensgruppePostfach 14 08 · 89529 GiengenTel. 07322 950-180 · Fax 07322 950-187E-Mail: [email protected]

Unser Weg

Unsere Unternehmensgruppe hatte früher keinen sehr guten Ruf. Wir galten als gnadenlos, forderten schnelles Arbeiten und wenig Krankheit. Gleich zeitig hatten wir eine sehr gute Kundenorientierung. Wir waren be-müht, unseren Kunden jeden Wunsch von den Au-gen abzulesen. Irgendwann kam die Er kenntnis: Wir pflegen unsere Kunden und unsere Ma-schinen besser als unsere Mitarbeiter.

Eines Tages wurde uns klar: So wie Kunden Bedürf nisse haben, so ha-ben auch Mitarbeiter Bedürfnisse. Wir hatten uns zwar nie um die-se Bedürfnisse ge küm mert, aber sie waren da. Unsere Mitarbeiter hatten eine überdurchschnittlich hohe Fluktuation. Die Bezahlung war ein ständiges Problem. Uns allen wur de klar: Wir brauchen eine neue Fitness, einen neuen partnerschaftlichen Umgang im Unterneh men. Es braucht den motivierten und selbstständig handelnden Mit-arbeiter. Es braucht nicht mehr nur den Mitarbeiter, es braucht den „Mit-Unternehmer”.

Hinter den 33 Rosen verbirgt sich ein siebenstufiges Konzept. Die abgebildete „Treppe” zeigt in sieben Stufen, wie die Schrit-te vom Mitarbeiter zum Mitunternehmer aussehen. Eine Trep-pe wird von unten nach oben bestiegen. Unser Weg geht von im materiell (also Dingen wie Information, Kommunikation usw.) hin zu materiell (Geld). Am Anfang steht nicht das Geld. Doch geht es auch irgendwann darum, Geld zu verteilen, aber eben erst ganz am Ende. Geld ist dann die logische Konse-quenz dessen, was im Vorfeld – sozusagen auf der geistigen Ebene – erfolgt ist.

Der erste Schritt auf dem Weg (der „Treppe”) ist „Mitwissen”: Die Mitarbeiter müssen über alles informiert werden, was ihre Arbeit angeht. Ken Blanchard, Erfolgsautor „Der Minuten-Manager” vergleicht an dieser Stelle den Betrieb mit einer Ke gel bahn. Der Mitarbeiter bekommt eine Kugel in die Hand ge drückt und soll möglichst alle Kegel abräumen. Einziges kleines Hindernis: Zwischen ihm und den neun Kegeln ist ein Vor hang. Die Kugel rollt also unter dem Vorhang durch. Der Mit arbeiter hört zwar die Kegel fallen, aber das eigentliche Ergeb nis bleibt ihm verborgen. Rückmeldungen bekommt er in der Regel erst am nächsten Tag, wenn der Vorgesetzte ihn kritisiert, warum er nicht dies oder jenes beachtet habe oder warum er nicht ein noch besseres Ergebnis erzielt habe. Das Thema „Mit wissen” ernstnehmen heißt, den Vorhang wegneh-men. Ohne Bild gesprochen: Ergebnisse werden sofort kom-muniziert. Es gibt nichts, was nicht offengelegt wird.

Die logische Folge dieser konsequenten Informationspolitik ist, dass Mitarbeiter „mitdenken”. Diese Informationen lösen bei einer Vielzahl von Mitarbeitern Denkprozesse aus. Sie ma-

chen sich plötzlich über Dinge Gedanken wie Produktivität, Rüst zeiten, Krankheitsquote.

Damit sind wir schon beim nächsten Punkt, dem „Mitlernen”. Neue Spielregeln, z.B. dass Fehler nicht mehr bestraft, sondern bewusst Situationen zum Loben gesucht werden, bringen positive Veränderungen mit sich. Der Teamgedanke nimmt zunehmend Platz ein. Kurzum: Das Unternehmen wird zur permanent lernenden Organisation. Wenn diese Stufe erreicht ist, können die Mitarbeiter wesentliche Entscheidungen „mit-verantworten”. Damit hat der Mitarbeiter plötzlich eine völlig an dere Position. Er ist derjenige, der die Tore schießt. Er ist der Held. Er ist für den Erfolg verantwortlich. Der Vorgesetzte ist nicht mehr der Herrscher. Er wird zum Unterstützer. Er hilft, dass Mit arbeiter ihre Stärken finden und ihr Potenzial entwi-ckeln. Die Früchte jedoch ernten die Mitarbeiter.

Die nächsten Schritte sind jetzt nur noch eine logische Konse-quenz: Es folgen das „Mitgenießen” und das „Mitbesitzen”. Wenn der Mitarbeiter derjenige ist, der den Erfolg schafft, dann soll er auch am Unternehmen beteiligt werden, mit dem er sich so sehr identifiziert.

Als höchste Stufe der Treppe steht „Mit Werten unterwegs”. Im-mer we niger Mitarbeiter arbeiten ausschließlich für Geld. Sie wollen mehr. Sie wollen Ehrlichkeit, Wahrhaftigkeit, Verzicht auf Manipulation. Sie sind hochsensibilisiert was die Umwelt anbetrifft. Sie suchen eine Kultur, die Freiräume für individu-elle Ent wicklungen möglich macht. In unserem Hause gesche-hen diese Dinge auf dem Hinter-grund eines christlich-biblischen Menschen-bildes.

Lassen Sie mich Ihnen die „33 Rosen” vorstellen und jeweils kurz erläutern, was sich dahinter verbirgt.

Mitwissen

Mitdenken

Mitlernen

Mitverantworten

Mitgenießen

Mitbesitzen

Mit Werten unterwegs

1 Verbesserungs- und Vorschlagswesen Ziel sind zwölf Vorschläge pro Person im Jahr.

Wichtig ist, möglichst schnell zu reagieren. Mi-nimum 10,-- Euro als Anerkennung.

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1 Kontinuierlicher Verbesserungsprozess (KVP)

Die betroffenen Mitarbeiter lösen in einem festgelegten Verfahren ihre Probleme selbst. Die Geschäfts-lei tung entscheidet nur noch über einen fertigen Lö sungs-vorschlag. Im Prinzip ist dies nichts anderes, als den ge-sunden Menschenverstand der Mitarbeiter einzusetzen.

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1 StammtischMitarbeiter mit interessanten Ideen oder auch Quer denker werden zu einem offenen Gespräch

in ein Gasthaus eingeladen.

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1 Beurteilung von unten nach oben Nicht nur die Chefs beurteilen ihre Mitarbeiter.

Die Mitarbeiter beurteilen ihre Chefs. Die Ergeb-nisse werden veröffentlicht.

12

1 Flexible Arbeitszeitmodelle – „Arbeiten ohne feste Arbeitszeit”

Jeder Mitarbeiter kann selbst seine Arbeitszeit be stimmen. Zwischen mindestens 4 Stunden und maximal 10 Stunden täglich ist alles möglich. Die Absprache er folgt im Team.

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1 Monatliche Mitarbeiterzeitung Aktuelle monatliche Information über geschäft-

li che Entwicklungen, Mitarbeiter portraits bis hinzu Ge burts tagen (wird von den Auszubildenden erstellt).

2

1 KontaktabendMehrmals im Jahr werden die neuen Mitarbei-

ter zum Chef nach Hause eingeladen (Essen, Infos aus der Gründer zeit, Firmenphilosophie usw.).

3

1 Politik der offenen Tür Offene Tür beim Chef, wo ohne Appointments

und ohne anzuklopfen jederzeit vorgesprochen werden kann. Keine Statussymbole wie z.B. bestimmte Büro-ein rich tungen. Alle haben den gleichen Schreib tisch. Keine be sonderen Autotypen usw.

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1 Tagesgenaue InformationenKein Herrschaftswissen. In unserer 23 m langen

Infothek steht alles Wissen allen zur Verfügung bis hin zu täglichen Informationen über Umsatz, Ge winn usw. Unter anderem hat jeder Mitarbeiter dort ein Fach, in das alles reingelegt wird von allgemein inte ressierenden Presseartikeln bis zu kleinen Geschenken und Einladungen.

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1 Belegschaftsversammlungen Zusätzlich zu den vorgeschriebenen Betriebs-

ver sammlungen werden sog. Belegschaftsver-samm lungen durchgeführt. Ziel ist die umfassende Infor-mation über das betriebliche Geschehen.

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1 Integration neuer MitarbeiterNeue Mitarbeiter finden einen vorbereiteten Ar-beitsplatz vor, vom Blumenstrauß bis zur Mütze

mit aufgedrucktem Firmen-Logo und von der Essens mar ke bis zum Informa tions ordner. Jeder erhält Visi ten karten mit der privaten Adresse auf der Rück seite, so dass diese auch privat verwendbar sind.

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1 MitarbeiterbroschüreAusführliche 50-seitige Broschüre, die die Mit ar-bei ter umfassend informiert. Sie enthält die Ge-

schichte des Unternehmens, wichtige innerbetriebliche Re-gelungen und wesentliche Leistungen.

1

Mitwissen

1 1-Minuten Lob/Ermutigung statt Fehler-suche

Jeder Mitarbeiter sucht Lob und Anerkennung für das, was er tut. Normal ist es, jemand zu finden, der etwas falsch macht, um ihn dafür zu tadeln. Wir versuchen bewusst Mitarbeiter zu finden, die etwas richtig machen, um sie dafür zu loben.

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Mitdenken

1 Persönlichkeits-Profil Das persolog Persönlichkeits-Profil hilft Mitar-

beitern herauszufinden, wo ihre persönlichen Stärken mit der betrieblichen Situ ation in Übereinstimmung gebracht werden können.

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1 Zeitplansystem Jeder Mitarbeiter, der ein Zeit plansystem sinnvoll

einsetzen kann, erhält ein System seiner Wahl.16

1 Strategiewochenenden mit allen Führungs- kräften

Zweimal jährlich treffen sich die Führungskräfte außer halb der Firma, um grundsätzlich über die Arbeit nach-zudenken.

17

1 Betriebsrat Der Betriebsrat ist in alle wesent lichen Entschei-

dungen einbezogen. Der Betriebsratsvorsitzen-de nimmt an den Strategietagen teil.

18

1 UniversityAlle 14 Tage Unterricht für Mitarbeiter durch Mit arbeiter, Kunden, Lieferanten, ... Etwa zwei

Drittel der Mitarbeiter nehmen teil. Gute Verpflegung, aber keine Bezahlung der Arbeits zeit.

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Mitlernen

1 JobrotationSystematischer Arbeitsplatzwechsel zur Entfal-tung und Vertiefung der Fachkenntnisse. Arbeits-

mono tonie und -belastung sollen reduziert werden. Nicht zu letzt wird das betriebliche Miteinander dadurch gefördert. Es wird öffentlich ausgehängt, wer welche Fähig kei ten hat. Ergebnis: Höherqualifizierung, Einblick in an de re Abteilun-gen, Reduzierung von einseitigen Be las tungen.

19

1 WeiterbildungWeiterbildung bezahlt der Betrieb. Bei Büro mit-

a r - bei tern ist eine Weiterbildungsveranstaltung pro Jahr Pflicht. Es werden mindestens drei umsetzbare To-Do-Punkte erwartet. Englisch- und Italienisch unter richt, Ers-te-Hilfe-Kurs, Gabelstaplerführerschein, Arztvorträge, Qua li-täts-ma na ge ment, Per sönlichkeitsentwicklung und Vor träge zur Lebensplanung werden im Betrieb angeboten.

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1 Prämien an Mitarbeiter, die nicht krank waren

Jeder Mitarbeiter, der nicht krank war, erhält am Anfang des Jahres einen Brief der Geschäfts lei tung, in dem ihm persönlich gedankt wird. Halb jährlich werden Prämien ausbezahlt.

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1 Kleine Erfolge feiern Herausragende Ereignisse wie z. B. ein umsatz-

starker Monat, herausragende Tagesleistung mitkleinen Geschenken (Sektfläschchen, Lebkuchenpaket, meh-rere Wurstdosen) feiern.

28

1 Geburtstagsbrief Die Geschäftsleitung übergibt jedem Mitar-

beiter, der Geburtstag hat, einen persönlichen Glück wunsch zusammen mit einem wertvollen Geschenk. Das Mittag essen ist an diesem Tag gratis.

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1 Gehaltsanbindung an Zielsetzungen Die Gehaltshöhe aller Mitarbeiter orientiert sich

an der Erreichung der Zielsetzungen und an in-dividuellen Beurteilungen.

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1 Führen mit Zielvereinbarungen Das ganze Unternehmen wird mit Zielen über- zogen. Der Zielfindungsprozess beginnt bereits im Juni auf Abteilungsebene und findet mit der Feinplanung im No vember seinen Abschluss. Alle Ziele werden allen kom-muniziert. Das Erreichen der Zielver ein barungen wird durch Quartalsgespräche/Zielerreichungsge spräche über wacht. Das „Jahresmotto” hilft, Energien zu bündeln.

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1 Lohn- und Gehaltsgerechtigkeit Jeder Mitarbeiter wird im Frühjahr aufgefordert, einen Vorschlag für seinen Lohn bzw. sein Ge-halt zu machen, um eine leistungsgerechte Bezahlung zu vereinbaren. Motto: „Jeder darf verdienen, was er will, er darf uns nur nichts kosten.”

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Mitverantworten

1 Frisches Obst und SalateDen Mitarbeitern wird täglich frisches Obst, wie

Äpfel, Bananen und Mandarinen, kostenlos an-geboten. Es gibt verschiedene frische Salate von einer Gast-stätte geliefert zu einem subventionierten Preis.

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1 Gemeinsame Freizeitaktivitäten Gemeinsames Radfahren, Wandern, Familien-

nach mittage.25

1 FitnessZum Nulltarif bzw. für eine kleine Anerken-nungs gebühr (Ausnahme: einmalige Anmelde-

gebühr) kann ein nahegelegenes Fitnesscenter besucht wer-den. Dies beinhaltet auch den Besuch der Sauna.

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1 Kostenlose Getränke Mineralwasser ist in jeder beliebigen Menge

gratis. Zimmertemperatur und gekühlt. 23

Mitgenießen

1 KapitalbeteiligungMitarbeiter können steuerbegünstigt Kapital in

der Firma anlegen. (Allerdings: Ein fortschritt-liches Modell der „Deferred Compensation”, wobei sich der Mitarbeiter eine Rente erwirtschaftet, wurde leider vom ört-lichen Finanzamt abgelehnt.)

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1 Auszahlung von monatlichen Gewinnan-teilenMonatlich wird eine Bilanz erstellt. Entspre-

chend des Ergebnisses wird ein bestimmter Pro zent satz in bar an die Mitarbeiter verteilt – im Jahr ein knappes Monats-gehalt.

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Mitbesitzen

1 Neue geistgeprägte UnternehmenskulturFrüher warteten Mitarbeiter auf das Wochen-

ende, um sich endlich selbst zu verwirklichen. Durch die neue Eigenverantwortung und die damit verbun-dene Freude an der Arbeit findet der Mitarbeiter Erfüllung und Wert schätzung. Ehrlichkeit und das Stehen zu eigenen Feh lern kennzeichnen das neue Betriebsklima. Diese erneu-erte Unternehmensführung gibt der Arbeit Sinn. Gleich zeitig verstehen sich immer mehr Mitarbeiter als „Kultur missionare”. Diese Werte zu leben beinhaltet auch die Bereitschaft, zu ei-nem gewissen Anteil behinderte Menschen bei uns zu integ-rieren.

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Mit Werten unterwegs