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3. Analysenmethoden auf dem Gebiete der Phaxmazie 441 getrennt wird, muB zum sieheren Naehweis des ersteren in Heroin vorg/ingig der chromatographisehen Trelmung hydrolysiert werden. Dies gesehieht dureh 1 rain Stehenlassen in 1 1% Natronlauge bei Zimmertemperatur und naehfolgendes Aus- schiitteln ans ammoniakaliseher LSslmg (pH 8) mit Chloroform/J~thanol (9:1). -- Das Verfahren wurde auf einige Morphin- und Heroinproben des illegalen Handels angewandt in der Hoffnung, dureh Bestimmung der lmgef/~hren Mengenverh~ltnisse an Verunreinigungen Rfiekschl/isse auf die Herkunft des Materials ziehen zu k6nnem -- Alle untersuehten Morphinproben enthielten weehse]nde Mengen der iibrigen Opinmalkaloide mit Ausnahme des Cryptopins, wi~hrend si~mtliehe Heroin- proben 1Yionoaeetylmorphin (ungenfigende Aeetylierung!) und Acetyleodein (aus codeinhaltigem Morphin) enthielten. 1. Ann. Pharm. Frang. 24, 529--532 (1966). Lab. Pharm. Chim. et Toxieol., Fac. lV[6d, et Pharm., iV[arseille(Frankreich). 2. VIG~OLI, L., J. GVlI, I~OT, F. Govv.zo et J. CA~AI~I~: Ann. Pharm. Fran~. 24, 461 (1966). E. ttXBm~LI Trennmlg madNachweis yon Opium- und Ipecacuanha-Alkaloiden in Pulvis 0pii compositus dutch Diinnschicht-Chromatographie. W. K~p und W. ft. 1K. Om)~- ~o [1]. Durch zweidimensionale Diinnschicht-Chromatographie auf Kieselge] G (20 • 20 cm) gelangVerff, die Trennungyon Cephaelin, Codein, Emetin, Morphin, Nar- cotin, Papaverln und Thebain. Anllerdem wurde ein aus Opiumpulver stammendes achtes Alkaloid festgestellt, das mit grol3er Wahrscheinliehkeit Ms Reticulin identi- fiziert werden komlte. Zwei L6sungsmittel-Kombinationen erwiesen sich als gleieh gut brauchbar, voransgesetzt, dab die Flatten unmittelbar vet der ersten Ent- wicklung 30rain bei 110~ und vor der zweiten Entwicklung 30min bei 80~ aktivlert wurden. Als erstes Laufmittel diente in beiden F~illen Tetrachlorkohlen- stoff/n-Butanol/lV[ethanol/lO ~ Ammoniak (40:30: 30: 2). Das zweite Lauf- mittelgemiseh bestand entweder aus Pe~rol~ther/Di~thyI'~ther/Athylalkohol/Di- ~thylamin (4:16: 2:1) oder aus Xylol/Methyl[ithylketon/~ethanol/Di~thylamin (20:20:3:1). Naeh erfolgter Trennung wurden die Platten zuerst mit 0,5~ JodlSsung in Chloroform bespriiht und 15 rain bei 60~ getrocknet, woranf Ce- phaelin und Emetin im UV-Lieht (365 nm) als intensiv fluoreseierende Flecken ersehienen. Zur Siehtbarmaehung der fibrigen Alkaloide wurde hierauf mit einer aus gleiehen Volument~ilen bestehenden M'sehung yon Bouehardat-Reagens (2 g Jod trod 4 g Kalinmjodid in 100 g Wasser) und 1 N Salzs~iure bespriiht [2]. -- Vet der Diinnschicht-Chromatographie wttrden die Alkaloide aus Pulvis Opii eompositus dnrch Aussehfitteln aus ammoniakalischer Phase mit Chloroform/ Isopropanol (3:1 v/v) abgetrennt und die organisehe Schicht vet dem Auftragen auf dem Wasserbad konzentriert. 1. Pharm. Weekbl. 101, 1077--1083 (1966). Pharm. Lab., State University, Utrecht (Holland). 2. VANt~XTE~]~, J. A. C., u. M. E. Vv.gLOOr: ]?harm. Weekbl. 97, 1 (1962). E. KXBVa~ Die Abtrennung yon Acetylcodein (I) aus Heroin-Pr~iparaten dareh Diinnsehieht- Chromatographie gelingt naeh G. R. N.~K~ut~x [1] auf Silieagel mit 50/0 Gips. Als mobile Phase dient die obere Sehieht yon n-Butanol/n-]3utyl~ther/Ammoniak- 16sung (25:70:5), w~hrend mit der nnteren Schieht das ChromatographiegefiiI] gquflibriert wird. Das Laufmittelgemiseh sell fiber Naeht zur Klgrung stehen bleiben. -- Aus/42hrung. 100 mg der zu prfifenden Probe 16st man in 1 ml abs. Alkohol, tr~gt diesen als S~reffen auf eine oder mehrere Platten auf und entwickelt. Die beim Bestrahlen mit UV-Lieht siehtbare obere Bande (I) kratzt man ab mid

Die Abtrennung von Acetylcodein (I) ans Heroin-Präparaten durch Dünnschicht-Chromatographie

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Page 1: Die Abtrennung von Acetylcodein (I) ans Heroin-Präparaten durch Dünnschicht-Chromatographie

3. Analysenmethoden auf dem Gebiete der Phaxmazie 441

getrennt wird, muB zum sieheren Naehweis des ersteren in Heroin vorg/ingig der chromatographisehen Trelmung hydrolysiert werden. Dies gesehieht dureh 1 rain Stehenlassen in 1 1% Natronlauge bei Zimmertemperatur und naehfolgendes Aus- schiitteln ans ammoniakaliseher LSslmg (pH 8) mit Chloroform/J~thanol (9:1). -- Das Verfahren wurde auf einige Morphin- und Heroinproben des illegalen Handels angewandt in der Hoffnung, dureh Bestimmung der lmgef/~hren Mengenverh~ltnisse an Verunreinigungen Rfiekschl/isse auf die Herkunft des Materials ziehen zu k6nnem -- Alle untersuehten Morphinproben enthielten weehse]nde Mengen der iibrigen Opinmalkaloide mit Ausnahme des Cryptopins, wi~hrend si~mtliehe Heroin- proben 1Yionoaeetylmorphin (ungenfigende Aeetylierung!) und Acetyleodein (aus codeinhaltigem Morphin) enthielten. 1. Ann. Pharm. Frang. 24, 529--532 (1966). Lab. Pharm. Chim. et Toxieol., Fac.

lV[6d, et Pharm., iV[arseille (Frankreich). 2. VIG~OLI, L., J. GVlI, I~OT, F. Govv.zo et J. CA~AI~I~: Ann. Pharm. Fran~. 24,

461 (1966). E. ttXBm~LI

Trennmlg mad Nachweis yon Opium- und Ipecacuanha-Alkaloiden in Pulvis 0pii compositus dutch Diinnschicht-Chromatographie. W. K ~ p und W. ft. 1K. Om)~- ~ o [1]. Durch zweidimensionale Diinnschicht-Chromatographie auf Kieselge] G (20 • 20 cm) gelangVerff, die Trennung yon Cephaelin, Codein, Emetin, Morphin, Nar- cotin, Papaverln und Thebain. Anllerdem wurde ein aus Opiumpulver stammendes achtes Alkaloid festgestellt, das mit grol3er Wahrscheinliehkeit Ms Reticulin identi- fiziert werden komlte. Zwei L6sungsmittel-Kombinationen erwiesen sich als gleieh gut brauchbar, voransgesetzt, dab die Flatten unmittelbar vet der ersten Ent- wicklung 30rain bei 110~ und vor der zweiten Entwicklung 30min bei 80~ aktivlert wurden. Als erstes Laufmittel diente in beiden F~illen Tetrachlorkohlen- stoff/n-Butanol/lV[ethanol/lO ~ Ammoniak (40:30: 30: 2). Das zweite Lauf- mittelgemiseh bestand entweder aus Pe~rol~ther/Di~thyI'~ther/Athylalkohol/Di- ~thylamin (4:16: 2:1) oder aus Xylol/Methyl[ithylketon/~ethanol/Di~thylamin (20:20:3:1). Naeh erfolgter Trennung wurden die Platten zuerst mit 0,5~ JodlSsung in Chloroform bespriiht und 15 rain bei 60~ getrocknet, woranf Ce- phaelin und Emetin im UV-Lieht (365 nm) als intensiv fluoreseierende Flecken ersehienen. Zur Siehtbarmaehung der fibrigen Alkaloide wurde hierauf mit einer aus gleiehen Volument~ilen bestehenden M'sehung yon Bouehardat-Reagens (2 g Jod trod 4 g Kalinmjodid in 100 g Wasser) und 1 N Salzs~iure bespriiht [2]. -- Vet der Diinnschicht-Chromatographie wttrden die Alkaloide aus Pulvis Opii eompositus dnrch Aussehfitteln aus ammoniakalischer Phase mit Chloroform/ Isopropanol (3:1 v/v) abgetrennt und die organisehe Schicht vet dem Auftragen auf dem Wasserbad konzentriert. 1. Pharm. Weekbl. 101, 1077--1083 (1966). Pharm. Lab., State University, Utrecht

(Holland). 2. VAN t~XTE~]~, J. A. C., u. M. E. Vv.gLOOr: ]?harm. Weekbl. 97, 1 (1962).

E. KXBVa~

Die Abtrennung yon Acetylcodein (I) aus Heroin-Pr~iparaten dareh Diinnsehieht- Chromatographie gelingt naeh G. R. N.~K~ut~x [1] auf Silieagel mit 50/0 Gips. Als mobile Phase dient die obere Sehieht yon n-Butanol/n-]3utyl~ther/Ammoniak- 16sung (25:70:5), w~hrend mit der nnteren Schieht das ChromatographiegefiiI] gquflibriert wird. Das Laufmittelgemiseh sell fiber Naeht zur Klgrung stehen bleiben. -- Aus/42hrung. 100 mg der zu prfifenden Probe 16st man in 1 ml abs. Alkohol, tr~gt diesen als S~reffen auf eine oder mehrere Platten auf und entwickelt. Die beim Bestrahlen mit UV-Lieht siehtbare obere Bande (I) kratzt man ab mid

Page 2: Die Abtrennung von Acetylcodein (I) ans Heroin-Präparaten durch Dünnschicht-Chromatographie

442 Bericht: Spezielle analytisehe ~ethoden

eluiert zweimM mit heiBem abs. Alkohol, dampft diesen auf einem Wasserbad ab nnd 16st den Riickstand lmter Zugabe yon einigen Tr. N SalzsEure in 5 ml Wasser. Iqach Einstellung auf pH 7,5 mit gesEttigter Natriumhydrogencarbonatl6stmg extrahiert man zehnmal mit dem gleichen Volumen Chloroform und dampft die klare LSsung ein. Der Rfiekstand wird qualitativ auf I gel~riift dutch Farbre~ktio- hen, UV- und IR-Spektren und alkalische Itydrolyse zu Codein. Letztere erfo]gt dutch Reaktion mit 1 M Na~CO8 15 mhl bei Raumtemperatur. Das tIydrolysat wird mit Chloroform extrahiert und mit DC auf Codein (II) geprfift. Als Vergleichs- substanzen l~Bt man I, I I und unversefftes Produkt mitlaufen. Rj-Werte. I : 0,61; Diacetylmorphin: 0,43; 6-1~onomethylmorphin: 0,43; I I : 0,25; Morphin: 0,13. Zur Anfi~rbung bespriiht man mit KaliumjodplatinatlTsung nach [2]. Die Farb- reaktionen ~n eluierten Substanzen werden naeh [2] beschrieben und mit Standard- proben verglichen, ebenso sind das UV-Spektrum yon I, die IR-Spektren yon I, I I und I aus einem illegalen Heroin-Pri~parat abgebildet. 1. J. Assoc. Offic. Anal. Chemists 49, 1086--1090 (1966). U.S. Army ]~iilit. Pol.

Crime Lab. HQ., U.S. Army (Japan). 2. MA~ze~nq~, G. J., A. C. Drxo~, IW. V. C~Ron~, and O. B. CoP~: J. Lab. Clin.

Med. 44, 292 (1954); vgl. diese Z. 148, 155 (1955/56). H.G. ]~v~v,~6~ar

Zum Naehweis der oxydativen Zersetzung wii~riger Apomorphinliisungen benutzten P. M~JL~T, ~. FISC~V,R, I. ]~.L6 und S. FAR~S [1] die aufsteigende Papier-Chromatographie. Als F]iel~mJ~tel diente n-Butanol/Eisessig/Wasser (4:8:2). Die Sichtbarmachung der ~lecken erfolgte zun~chst im UV-Licht. ])ann wurde mit Dragendorff-V~gujfalvi-ReagenslSsung bespriiht und his zum Verschwinden des Essigs~ure- bzw. _~thylaeetatgeruches an der Luf~ getrocknet. AnsehlieBend wurden die Papierstreffen durch 0,05 N SchwefelsEure gezogen. Ffir die Lager- versuehe wurden Zusi~tze yon Antioxydantien wie AseorbinsEure, IVlanuit und Glucose verwendet. Es wurden 4 versehiedene Zersetzungsprodukte ermittelt. Bei Gegenwart der Antioxydantien war die Menge des Zersetzungsproduktes I stark reduziert. Die Bildung der Zersetznngsprodukte 2 und 3 konnte aber durch die Zus~tze nieht verhindert werden. Ein Zersetzungsprodukt 4 konnte dagegen in verfiirbten LTsungen ohne Antioxydantien nicht nachgewiesen werden. Die Anti- oxydantien lieBen sieh mit der Perjod/Benzidin-Reaktion naehweisen. - - Das Dragendorff-Vdguj/a[vi-Reagens wird wie folgt hergesteUt: 2,6 g Wismutcarbonat und 7 g Natriumjodid werden in 25 ml konz. EssigsEure gekocht und am nEchsten Tag filtrier~. 20 ml des Filtrates werden mit 80 ml ~thylaeetat gemischt. Diese StammlTsung ist 1Engere Zeit haltbar. Zum Gebrauch werden 10 ml StammlTsung mit 25 ml Eisessig und 60 ml Jkthylacetat verdiinnt. 1. Dtsch. Apoth.-Ztg. 106, 919--921 (1966). Staatl. Inst. Pharmazie, Budapest

(Ungarn). B. Ross~wbr

IdentitK~spriifung und Alkaloidbestimmung in Radix Ipeeacuanhae. Im Rahmen der Vorschldge ]~r den Drogenteil des DAB 7 sind yon M. Lvo]~N~,r~, O. BESSL~R und R. LUCK~v.R [1] die Anforderungen, die an Radix Ipecacuanhae gestell~ werden, zusammengefaflt worden. Die Identit~itspri~]ung eines Chloroformauszuges erfolgt dfinnschicht-chromategraphisch auf Kieselgel G mit Chloroform/Methanol (85:15) und Emetindihydrochlorid als Testsubstanz. ~Tach dem Besprfihen mit einer l~ Jod/Chloroform-LSsung und Erhitzen auf 60~ (15--20 rain) sind im UV-Lieht (360 nm) u. a. ein gelb (R~-Wert 1,0) und ein blau (R~-Wert im Bereich 0,45--0,70) fluorescierender Fleck erkennbar. Der l~-Wert des gelb fluoreseieren- den Testsubstanzfleckes mnfl im Bereich yon 0,35--0,65 liegen. -- Fiir die Gehalts- bestimmung der ni~htphenolisehen Alka~oide werden 1,000 g feingepulverte I)~oge