5
656 FI~IEDI¢ICI~I Bgv~s und WALTE~PUNS: Die Aktivitgt der SerumMdolase bei Erkrankungen der Leber. Xlinische Wochenschri f~ Grenzverkehr oder aueh durch Besatzungstruppen bei uns eingesehleppt wurden. Nut wenige Falle komaten wir erst von dem Bak- teriophagentyp Beetles beobachten, der an einer anderen Stelle des Bundesgebietes bei einer umfang- reiehen Epidemie nachgewiesen wurde. Eine Famflien- infektion mit insgesamt 5 Erkrankungsfi~llen wnrde durch Paratyphus B-Bakterien verursaeh~, die dem Phagengyp 3a I angehSren. Aueh bei dem Phagen- typ 3 a wurden mehrere Erkrankungsf~lle festgestellL die zweifellos in Zusammenhang standen. Bei der B~kteriophagenbestimmung fiir die Para- typhus B-Stamme haben sich ebenfMls die Erfah- rungen best~tigt, d~B mit der Zuverlgssigkeit dieser Na.chweismethode gereehnet werden kann. Auch hier besteht kein AnhMtspunkt darer, da~ die neue Gruppenbildung Bedeutung far den klinisehen Verl~nf oder die Prognose der Erkrankungen hat. Dagegen diirfte die Infektionsquellenforschung wesentlich er- leichtert werden, wenn unserem Vorgehen eatsprechend Mle gefundenen Stgmme bestimm~ werden. Bisher h~t man sich in der Regel dami~ begnfigL dM] nut gelegentlich ein Typhus- oder Paratyphus B-Stature der B~kteriophagenbestimmung un~erzogen wurde. Es ist sog~r gelungen, innerhMb einer F~milie 2 BakteriopMgen~ypen nachzuweisen mi~ der SchluB- folgerang, ds~B auch die Infektionsquelle verschieden sein mut~. Zusammen/assung. Gegeniiber der sero]ogiseh so interessanten Gliederung tier SMmone]len in etwa 200 Arten diirfte die Gruppenbfldung fiir Typhus- und Paratyphus B-B~kterien mit der Phagenbe- stimmung flit die Praxis der Seuehenbekampfung wichtiger sein. Es besteht noeh kein AnhMtspunkt dafiir, da~ die neue Gruppeneinteilung ffir das klinische Biid and die Prognose der Erkrankung yon Bedeutung ist, aber die Loimologie und namentlieh die Irffektionsquellen- forschung werden sicher gef5rder~. Erstmalig ~ im Gebiet der Bundesrepublik Deutsch- land wurden bei 3 Personen Typhusstamme mit dem seltenen Phagentyp L~ gefunden. Andere Phagen- ~ypen kamen mehr oder weniger haufig vor. Stets land sich nach unseren Beobachtungen Uber- einstimmung der Ergebnisse innerhalb yon F~milien oder nachweisburen Infektke~ten sowie mit den Er- mittlungen der Amtsarzte. Verschiedene Anfragen aus den Gesundheitsamtern beweisen, da~ die Bak- teriophagenbestimmung bei Typhus nnd Paratyphus B bereits Ms zuverlassiger Wegweiser angesehen w~rd. Nachtrag bei der Korrektur: Inzwischen wurden auch die Typhusph~gen~ypen B~ und B a nachgewiesen. Nach Angabe des Herrn Dr. B~ANDIS (Hygienisches Institu~ der Universit~tt Frankfurt a. )£), dem flir die Durchfiihrung der Untersuchungen bestens gedankt, und auf dessen Arbei~ in Z. Hyg, ][88, 296 (1953) hin- gewiesen sei, DIE AKTIVITAT DER SERUMALDOLASE BEI ERKRANKUNGEN DER LEBER. EIN NEUER ENZYMATISCHER TEST*. Von FI~IED]~ICI~B~u~s und WA~TE~ PuLs. Aus dem Institut fitr Physiologische Chemie der Medizinischen Akademie Diisseldorf (Direktor: l~rof. Dr. X. HINS:BElCG). Aldolase katalysiert das reversible Gleiehgewicht: Fructose-l,6-diphosphat ~-± Dioxyacetonphosphat + GlycerinMdehydphosphat. CH~--0--P0~H~ CH~--O--P0~H~ C=0 C==O HO-CH CH~0H 1 ~ + H--C--0H c~ ° I /\ ~ H--C--OK CH~--0 -PO~H~ 1 CH~--O---POsH ~ M~EYERtIOF und LO~IANh" entdeckten das Fermen~ und isolierten die Reaktionsprodukte~% Das Enzym ist --- wenn aueh in verh/~ltnismal]ig geringer Menge -- konstant in menschlichem und tierischem Serum ent- ha.lten s, 2s. WA~BU~G und CH~ISTIA~a fanden den AldolasegehMt im Serum yon Tumorratten (Jensen- Sarkom) stark erhSht nnd schenkten dem Enzym erstmMs diagnostische Beachtung. Doch weist Serum menschlicher Caxeinomt.ra.ger nur in etwa 20% der Falle eine erhShte Aldolaseaktivitat ~uf 26. Dagegen fanden wir eine regelmal~ige und starke Erh5hung der Enzymaktivitat im Serum bei VirushepatitisK Hen-n Prof. Dr, K. HINSB~G zum ~0. Gebur~s~ag. Methodik. Die Aktivit~t des Enzyms wird durch die Bestimmung der ~us Fructosed,6-diphosphat (HDP) gebiIdeten Triose- phosphate gemessen. Ip Anwesenheit yon Itydrazin werden diese im Verhaltnis 1:1 abgef~ngen und im Trichloressig- saurefiltrat nach AbspMtung des alkMihydrolysierb~ren Phos- phors Ms 2,4-Dinitrophenylhydrazinderivate der freien Triosen bestimmtS, 2~,6 Reagentien. ]. 0,06m Fructose-l,6-diphosphat** p~ 7,4 (gereinigt naeh tVEUBERG, LUSTIG und I~OTm~NBE]~G~). Das NatriumsMz wird aus dem CMciumsMz (mit Carbongt oder Oxal~t) oder dem BariumsMz (mit Natriumsulfat) d~rgestellt, Die Ehl- stellung der Substratl6sung erfolgt (lurch Bestimmung des FructosegehMtes n~ch RoE ~ oder besser durch Ermittlung des tIDP-PhosphorsL Durch 1 n ttC1 oder H~SO~ werden in 10 min 37%,'in 60 rain 67% hydrolysiertlK Der gesamte HDP-Phosphor wird n~ch Veraschung 1~ wie /iblich photo- metrisch gemessen. 2. 0,56 m Hydrazin (Hydrazinsulfat wird mit N~OH auf p~ 7,4 eingestellt). 3. 0,002 in Jodacetat PH 7,4. 4. 0,1 m Cotlidinlouffer (2,4,6-Trimethylpyridin PH 7,4. - - Die L5sungen 2--4 k5nnen in einer Vorratsflasche als Gemisch aufbew~hrt werden. Die Mischung erfolgt im Verhgltnis 1 Tefl Collidinpuffer + 0,25 Teile Hydrazin + 0,25 Teile Jod- acet~t -t- 0,25 Teile Aqua dest.). 5. 2,4-Dini~rophenylhydr~zin (250 mg in 250 ml 2 n HC1). 6. Trichloressigsiiure, 10%ig. 7. 0,75 n NaOH. ** Ein brauchbares Pr'3parat liefert die Firma C. F. ]~oehringer, 5Iann- heila-WaldhoL

Die Aktivität der Serumaldolase bei Erkrankungen der Leber. Ein neuer enzymatischer Test

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Page 1: Die Aktivität der Serumaldolase bei Erkrankungen der Leber. Ein neuer enzymatischer Test

656 FI~IEDI¢ICI~I Bgv~s und WALTE~ PUNS: Die Aktivitgt der SerumMdolase bei Erkrankungen der Leber. Xlinische Wochenschri f~

Grenzverkehr oder aueh durch Besatzungstruppen bei uns eingesehleppt wurden.

Nut wenige Falle komaten wir erst von dem Bak- teriophagentyp Beetles beobachten, der an einer anderen Stelle des Bundesgebietes bei einer umfang- reiehen Epidemie nachgewiesen wurde. Eine Famflien- infektion mit insgesamt 5 Erkrankungsfi~llen wnrde durch Para typhus B-Bakterien verursaeh~, die dem Phagengyp 3a I angehSren. Aueh bei dem Phagen- typ 3 a wurden mehrere Erkrankungsf~lle festgestellL die zweifellos in Zusammenhang standen.

Bei der B~kteriophagenbestimmung fiir die Para- typhus B-Stamme haben sich ebenfMls die Erfah- rungen best~tigt, d~B mit der Zuverlgssigkeit dieser Na.chweismethode gereehnet werden kann. Auch hier besteht kein AnhMtspunkt darer, da~ die neue Gruppenbildung Bedeutung far den klinisehen Verl~nf oder die Prognose der Erkrankungen hat. Dagegen diirfte die Infektionsquellenforschung wesentlich er- leichtert werden, wenn unserem Vorgehen eatsprechend Mle gefundenen Stgmme bestimm~ werden.

Bisher h~t man sich in der Regel dami~ begnfigL dM] nu t gelegentlich ein Typhus- oder Para typhus B-Stature der B~kteriophagenbestimmung un~erzogen wurde. Es ist sog~r gelungen, innerhMb einer F~milie 2 BakteriopMgen~ypen nachzuweisen mi~ der SchluB- folgerang, ds~B auch die Infektionsquelle verschieden sein mut~.

Zusammen/assung. Gegeniiber der sero]ogiseh so interessanten Gliederung tier SMmone]len in etwa 200 Arten diirfte die Gruppenbfldung fiir Typhus- und Para typhus B-B~kterien mit der Phagenbe- s t immung flit die Praxis der Seuehenbekampfung wichtiger sein.

Es besteht noeh kein AnhMtspunkt dafiir, da~ die neue Gruppeneinteilung ffir das klinische Biid and die Prognose der Erkrankung yon Bedeutung ist, aber die Loimologie und namentlieh die Irffektionsquellen- forschung werden sicher gef5rder~.

Erstmalig ~ im Gebiet der Bundesrepublik Deutsch- land wurden bei 3 Personen Typhuss tamme mit dem seltenen Phagentyp L~ gefunden. Andere Phagen- ~ypen kamen mehr oder weniger haufig vor.

Stets land sich nach unseren Beobachtungen Uber- einstimmung der Ergebnisse innerhalb yon F~milien oder nachweisburen Infektke~ten sowie mit den Er- mitt lungen der Amtsarzte. Verschiedene Anfragen aus den Gesundheitsamtern beweisen, da~ die Bak- teriophagenbestimmung bei Typhus nnd Para typhus B bereits Ms zuverlassiger Wegweiser angesehen w~rd.

Nachtrag bei der Korrektur: Inzwischen wurden auch die Typhusph~gen~ypen B~ und B a nachgewiesen.

Nach Angabe des Herrn Dr. B~ANDIS (Hygienisches Institu~ der Universit~tt Frankfurt a. )£), dem flir die Durchfiihrung der Untersuchungen bestens gedankt, und auf dessen Arbei~ in Z. Hyg, ][88, 296 (1953) hin- gewiesen sei,

DIE AKTIVITAT DER SERUMALDOLASE BEI ERKRANKUNGEN DER LEBER. EIN NEUER ENZYMATISCHER TEST*.

V o n

FI~IED]~ICI~ B~u~s und WA~TE~ PuLs. Aus dem Institut fitr Physiologische Chemie der Medizinischen Akademie Diisseldorf (Direktor: l~rof. Dr. X. HINS:BElCG).

Aldolase katalysiert das reversible Gleiehgewicht: Fructose-l ,6-diphosphat ~-± Dioxyacetonphosphat + GlycerinMdehydphosphat.

CH~--0--P0~H~ CH~--O--P0~H~

C = 0 C==O

H O - C H CH~0H 1 ~ +

H--C- -0H c~ ° I / \ ~

H--C--OK

CH~--0 -PO~H~ 1 CH~--O---POsH ~

M~EYERtIOF und LO~IANh" entdeckten das Fermen~ und isolierten die Reaktionsprodukte~% Das Enzym ist --- wenn aueh in verh/~ltnismal]ig geringer Menge - - konstant in menschlichem und tierischem Serum ent- ha.lten s, 2s. WA~BU~G und CH~ISTIA~ a fanden den AldolasegehMt im Serum yon Tumorra t ten (Jensen- Sarkom) stark erhSht nnd schenkten dem Enzym erstmMs diagnostische Beachtung. Doch weist Serum menschlicher Caxeinomt.ra.ger nur in etwa 20% der Falle eine erhShte Aldolaseaktivitat ~uf 26. Dagegen fanden wir eine regelmal~ige und starke Erh5hung der Enzymakt iv i ta t im Serum bei VirushepatitisK

Hen-n Prof. Dr, K. HINSB~G zum ~0. Gebur~s~ag.

Methodik. Die Aktivit~t des Enzyms wird durch die Bestimmung

der ~us Fructosed,6-diphosphat (HDP) gebiIdeten Triose- phosphate gemessen. Ip Anwesenheit yon Itydrazin werden diese im Verhaltnis 1:1 abgef~ngen und im Trichloressig- saurefiltrat nach AbspMtung des alkMihydrolysierb~ren Phos- phors Ms 2,4-Dinitrophenylhydrazinderivate der freien Triosen bestimmtS, 2~, 6

Reagentien. ]. 0,06m Fructose-l,6-diphosphat** p~ 7,4 (gereinigt naeh

tVEUBERG, LUSTIG und I~OTm~NBE]~G~). Das NatriumsMz wird aus dem CMciumsMz (mit Carbongt oder Oxal~t) oder dem BariumsMz (mit Natriumsulfat) d~rgestellt, Die Ehl- stellung der Substratl6sung erfolgt (lurch Bestimmung des FructosegehMtes n~ch RoE ~ oder besser durch Ermittlung des tIDP-PhosphorsL Durch 1 n ttC1 oder H~SO~ werden in 10 min 37%,'in 60 rain 67% hydrolysiertlK Der gesamte HDP-Phosphor wird n~ch Veraschung 1~ wie /iblich photo- metrisch gemessen.

2. 0,56 m Hydrazin (Hydrazinsulfat wird mit N~OH auf p~ 7,4 eingestellt).

3. 0,002 in Jodacetat PH 7,4. 4. 0,1 m Cotlidinlouffer (2,4,6-Trimethylpyridin PH 7,4. - -

Die L5sungen 2--4 k5nnen in einer Vorratsflasche als Gemisch aufbew~hrt werden. Die Mischung erfolgt im Verhgltnis 1 Tefl Collidinpuffer + 0,25 Teile Hydrazin + 0,25 Teile Jod- acet~t -t- 0,25 Teile Aqua dest.).

5. 2,4-Dini~rophenylhydr~zin (250 mg in 250 ml 2 n HC1). 6. Trichloressigsiiure, 10%ig. 7. 0,75 n NaOH.

** Ein brauchbares Pr'3parat liefert die Firma C. F. ]~oehringer, 5Iann- heila-WaldhoL

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Jg. 32, l~eft 27/28 Fm~)~ICK BI~V~s und W.~L~Xa PvLS: Die Aktivit/~t der Serumaldolase bei Erkrankuugen der Leber. 657 15. Ju t i 1954

Tabelle 1. Serumaldolase bei akuter Hepatitis. Aldolaseaktivit~t: ram a HDP/Std/ml Serum; Normalwerte:

4- -8 mm a HDP. Aktivit~tt der alkalisehen Phosphatase: Huggins-Einheiten 1~; Normalwerte: 3--15 E. Bilirubin = Direktes Bilirubin in rag-%.

Bilirubin- gehalt des

Lfd.Nr. Name Serums

/ mg-%

1 2 3 4 5 6 7 8 9

10 11 12 13

i4 15 16 17 18 19

20 21 22 23 24 25

26 27 28 29 30

31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42

43 44 45 46 47 48

~b. V. B . A . B . W . B . H . G . G. t t . W.O. H . P . F . K . t t . K . L . K .

H. Seh. M. Seh. J . Sob.

naeh 14 Tagen naeh 4 Woehen nueh 6 Woehen

O.W. H . W . D . W . P .M.

It . Seh. H. Sehr.

naeh 4 Tagen uach 19 Tagen naeh 32 Tagen naeh 50 Tagen naeh 62 Tagen nach 92 Tagen

J . B . W . K . P. Sell. K . L . H . K . K . R .

naeh 9 Tagen naeh 21 Tagen naoh 28 Tagen

It . Seh. C . & C.C. E . B .

M. Sch. nach 16 Tagen nach 27 Tagen naeh 52 Tagen

H . H . F . N . P . O . H.E. B.O.

Dr. R . U . I . B . St. A.

Dr. Z .A. W . O . B . E . C.S.

naeh 3 Tagen naeh 5 Tagen

Fr. Fr. W . I . K . A . P . U . D . R . P. UI.

7,5 8,0 7,0

10,5 2,9 7,2 9,5

10,0 16,0 11,0

7,0 3,5

11,0 8,0 2,0

Spur

2,0 9,4 9,8 [2,0 ,~8,0 L5,0 3,7 8,2 3,5 2,3

~pur ~2,5 21,0 15,0

7,0 10,5 7,5 6,0

35,(3 44,G

6,7 6,5 6fl 9,4 5,0

26,0 35,0 32,8

2,( 0,(

10,1 12,4

2,5 4,5

11,4 13,0 10,5

1,2

21,0

6,5 4,8 5,0 1,0 3,1 6,2

Aldolase- aktivitii~s

42 37 22 36 16 22 46 40 31 20 39 26 12 24

6 8

28 22 27 58 31 51 35 32 23

22 27 22 47 35 35 91 12 31 59 34

18 17 37 35 24 43 85 18 58 31 39 38 31 39 56 35 21 21 42 30 29 18 35

Phosphagase- aktivit~t

E

28

14,5--17,4

20

14 28

62 60 19 16

39

32 23

76

19 37 32

32

8 9

A us]iihrung. 10 1,0mI Serum wird mit 1,0ml Collidinpuffer, 0,25 ml I I

Hydrazin, 0,25 mt Jocl~eet~t, 0,25 ml Aqua dest. (oder 1,75 ml 12 • h" oben) und 0,25 ml HDP-L6sung versetzt (Ge- 13 ,,Gemlse , s.

samtvolumen = 3,0 ml). Es wird 1 Std bei 370 C inkubiert. 1~

Xlinisehe Woehenschrift, 32. 5ahrg.

Tabelle 2. Stauungsikterus und Aktivitiit der Serumaldolase.

Biliru- Aldo- Phos- Lfd. Name bin- i laseakt i pt~tase- Diagnose Nr. gehalt i via/it ak~ivi-

mg-% I , ....... t~t l

K . B . 7,5 11 SteinverschluB, Cholecystitis

C .K. 7,5 14 Steingatlenblase M. Th. 2,8 12 Steingallenblase W . L . 6,8 4 Choledoehusstein Ch. M. ] ,8 I0 Steingallenb]ase,

Cholangitis M. Seh. 10,0 6 Choledoehusstein H . B . 2,2 5 Steingallenblase P . B . 1,0 I1 Lebercareinom mit

Knoehenmetastasen B .G. 3,0 7 > 100 )rim~res Leberearei-

nora 10 ~ . I. 4,2 14 lVI~geneareinom mi~

Metastasen am Cho- ledoehus

11 It . Seh. 30,0 i0 pylorusnahes Carei- nora, auf den Chole- dochus fibergreifend

12 A .A. 4t,0 10 > 100 Lebereirrhose, Stauungsleber, Leberearcinom

13 E. ~ . 3,1 l I 100 Careinom der GMlen- wege

14 P. t t . 35,0 2 98 Choledoehusstein 15 J . tI . 3,1 5 95 Caremom der :Papilla

Vateri 16 W . K . 12,0 6 > 100 Cirrhose und Leber-

earcinom ? naeh 27,0 6 ~ > 100

6 ~onaten L

Man enteiweigt mit 3,0 ml Triehloressigs/~ure und filtriert naeh 10 rain. Zu 1,0 mI des Filtrates gibt man 1,0 mi 0,75 n NaOIt und l~gt 15 rain bei Zimmertemperatur stehen. Das Alkalisieren bezweekt die Abspaltung des Triose-P, da die freien Triosen eine wesentlieh best~ndigere Farbreaktion geben 2~. Naeh Zugabe yon 1,0 ml 2,4-Dinitrophenylhydrazin- reagens wird 10 rain im Wasserbad auf 380 erw~rmt. An- schlieBend wird mit 0,75 n NaOt t auf 10,0 ml aufgdfillt. Es entwioke]t sich eine rote Farbe mit einem Absorptions- maximum bei 540 m/~. InnerhMb 20 rain ~drd die Farb- intensit/~t mi~ dem Stufenphotometer (Sehieh~dieke 10 mm, :Filter Ssa gemessen. Die Messung erfo]gt gegen einen Leer- Weft, der sieh dadureh veto Fermentansatz unterscheideL dug HDP nach dem Enteiweigen zugesetz~ wird.

Unter den angegebenen Bedingungen besteht ein lineares Verh/~ltnis zwisehen Substratumsatz und Zei~ sowie Substrat-

3. Lebercirrhose und Aktivitgt der Serumaldolase.

[ ]gilirubin- ---~ - ' ehalt Alooiase - Bemerkungen Name g aktivit~.~

mg-%

W . B .

A . G . L . B .

nach 6 Wochen nach 9 Wochen

J , ~-I. J . M . E . W . I t . W .

naeh 14 Tagen P. Seh.

E. L. 1~. v. t I .

K . A . W. t t . A . K . W . P .

Tabelle

Lfd. Nr.

1

2 3

2,3

1,2 7,5 5,4 4,4

4,5

3,5 3,5

6,0 2,0 1,2 2,3

10

10 5 6 4

6

13

5- 8

5

Oesophagusvaricen, Ted im Leberkoma

Lebereirrhose, Iragl. Metastasen nach Mammaeareinom

Cirrhose mit Ascites

0esophagusvaricen

Aseites Ascites

Oesophagusvarieen

Oesophagusvarieen

43

Page 3: Die Aktivität der Serumaldolase bei Erkrankungen der Leber. Ein neuer enzymatischer Test

658 F~ED~ZO~ B~UNS und W~LTEa Pu~s: Die Aktivitat der Serum~ldolase bei Erkrankunger~ der Leber. Klnische WochenschrJ f~

umsatz und :Enzymkonzentration (Serummenge). E i c h u n g

(s. SZBLEX und LEXS~SGE~ *s, B~v~S ~' s). Die Aldol~seuktivitat wird ausgedrfickt durch die Menge

HDP in mm s, die bei 37 o C je Stunde dutch 1,0 ml Serum unter Standardbedingungen gespa]ten wird (1Mikromol HDP = 340 7 HDP = 22,4 mm ~ HDP).

~32

i;. ° q8 • 2g ,5

gO --- 18 \

D, 3~,. 8 - - 9,....i ~

%

2 4 - , 2 o" I0 /q 182226'

] . . T 18 2~ 32 gO g8 56 #g 72 30 88Ta~ e 3#

Abb. 1. Sinkende SerumaIdolaseaktiv~tit bei abklingender Hepatitis.

E r g e b n i s s e .

Serum yon gesunden Versuchspersonen spaltet je Stunde 4- -8 mms (im l~Iittel 5,4 m m s) H D P ~s, s. Naeh Tabe]le 1 is~ die Enzymakt iv i t~ t im Serum yon Patien-

o nc~" -- 3

16 o 5

0 8 16 2~ Y2 izO ~tm 3 //#p

Abb. 2. I~ilirubingehalt und Aldolaseaktivit~ im Serum bei Hepatitis. Mittelwerte. Die Zahlen an den ]~Iarkierungspunkten entsprechen der

knzahl der Fille.

~ 2 000

fSOO

500

l

o ,~o 20

L ~

30 ~ 50 gJ 70 Sld.no~-Tzjekhon yon O, OO7~L CCt4120g/'faus

Abb. 3. Serumaldolaseak~ivitgt bei experimentelle~ Tetrachlorkohlenstoff- vergiftnng. 36 weibliche weile Mguse e~hielten 0,007 ml CClt in 0,2 ml OlivenSl. Die Kontrolltiere erhielten nur 0,2 ml OlivenS1. T6ten nnd :Entbluten yon je 6 Tieren 10, 12, 18, 3¢., 48 und 87 Std nach der Injektion. Normales Serum der lgaus spaltet je Stunde rnnd 100 mms HDP. Jeder

l~unkt der Xurve entsprich~ einem Xollcktiv yon 6 Mgusen.

ten mit Virushepatitis s tark und bemerkenswert regel- m~ilig erhSht. Bisher gelangten 300 Seren yon sicheren Hepatitisf~llen zur Untersuchung (erste Woche seit Beginn der Erkrankung, vgl. Abb. 1). Dabei haben wir bisher einmal einen normalen Wert (unter 8 mm 3 HDP) bei sicherer Hepati t is gefunden, Werte unter 20 mms t t D P sind setten. Die Aldolaseaktivit~t ist

zumindest 3--4faeh, im Mittel 7--Sfaeh und bis zu 20fach gegenfiber der Norm erhSht. Da bei Ver- sehlut~ikterus gleich we]cher Genese (Tabelle 2) und Lebereirrhose (Tabe]le 3) normale oder nut wenig erhShte Werte gefunden werden, hat der Aldolasetest

differentia]diagnostisehe Bedeutung bei Er- krankungen der Leber. Ein aufschlutreieher Einzelfa]l soil hier erw~hnt werden: Wir hat ten Gelegenheit, einen Patienten mit einem Galen- gangcarcinom und schwerer Ga]lenstauung (BiIirubin: sehwankend zwischen 15 und 30 rag- %, Phosphataseaktivit~t : schwankend

-- zwischen 120 und 160 E nach JE~NE~ und K~Y) in vierwSchent]ichem Abstand 11/2 Jahre zu beobachten. Die Aldolaseaktivit~tt lag meist unter 10 mms HDP, der hSchste Wert war t3 mms HDP. Auch bei ehronischer latenter Hepati t is (Anzahl der untersuehten F~tlle: 33) findet man norma]e Werte; folgt ein friseher Schub, so steigt dieAldolaseaktivit~it wieder an.

Bei der unkomp]izierten Hepati t is sinkt der Aldolasegehalt im Laufe yon etwa 3 Woehen zur Norm ab (Abb. l) and kann, wie wit vereinzelt

beobachteten, unternormal werden (1--2 mms HDP). Zu diesem Zeitpunkt kann der Bilirubingehalt noeh erb 5hi sein. Die zeitlichen Verh~iltnisse mfissen also bei der Diagnostik berficksiehtigt werden. - - Hohem Serum- bilirubingehalt entsprieht bei Hepatit is im allgemeinen hohe Aldolaseaktivit~it (Abb. 2). Der erhShte Aldolase- gehalt des Serums bei Hepati t is mug mit dem toxi- sehen Leberzeltsehaden urs~ehlieh verknfipft sein. Der Abb. 3 zugrunde liegende Versuch l~Bt den SehluB zu, dab nieht die Viruserkrankung an sieh, sondern der sich auf dem Boden dieser Erkrankung heraus- bildende Zellsehaden oder Zelltod die Voraussetzung ffir das EinstrSmen yon Aldolase ins Serum sehafft: Injiziert man M~usen (weibtiehe Tiere yon etwa 25 g Gewicht) in. OlivenS1 gel6sten Tetrachlorkohlenstoff intraperitoneal, so ist der Aldolasegehalt des Serums schon wenige Stunden sparer signifikant erh6ht, maxi- male Werte m i l t man 18---20 Std nach erfolgter Injektion. Danach f~]lt die Enzymaktivi ta~ steil ab und ist nach 48 Std fast wieder normal. Auff~fiiger- weise ist dies aueh der Zeitpunkt siehtbar werdender Regeneration.

I m Beispiel der Abb. 3 betr~igt die Steigerung der Aldolaseaktivit~t fiber 2000%, wit haben Zunahmen bis 4000% gemessen. In diesen F~llen fibersteigt der Aldolasegehalt des Serums denjenigen der gut glykolysierenden roten Blutzdlen der Maus (1,0 ml scharf zentrifugierter Zellbrei, gewasehen und an- schHeBend h~molysiert ~ 1000mm s HDP) um das Vierfaehe. Abb. 3 zeigt weiter, dan die ins Serum ge]angte Aldolase mi£ groBer Geschwindigkeit e]imi- niert wird. Der Ausseheidungsweg fiber die Ga le - - wie im Falle der alkalischen Phosphatase 1°, 11, is, 2s, 2, kommt nieht in Betraeht: Beim Stauungsikterus bleibt die Aldolaseaktivit~t normal (Tabelle 2). Stark erhShte Phosphataseaktivi t~t im Serum gilt bei Gelb- sueht als Hinweis ffir eine Stauung im Gallengang- system (Verschlugikterus). Doch zeigt besonders Tabelle 1, dab man aueh bei akuter Hepati t is wohl infolge der Leberschwellung und hierdureh bedingter sekund~rer Stauung reeht hgufig hohe Werte findet. Die Sicherheit bei der Differenzierung dutch den Aldolasetest isg wesent]ieh gr5ger.

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5g. 32, ]:left 27/28 FBIEDRICH BBu~s und WALTER PULS : Die Aktivitat der Serumaldo]ase bei Erkrankungen der Leber. ~59 15. Jul i 1954

Diskussion.

Die Tabellen 1 - -3 belegen, dag bei akuter Virus- hepatit is die Aldolaseaktivit/i t des Serums regelm~Big und so s tark erhSht ist, dab die Aktivi t~tsmessung sich ffir diagnostische Zwecke eignet: Bei Stauungs- ikterus und Lebercirrhose Iindet m a n normale oder wenig erhShte V~'erte. S tanung im Gallengangsystem

seh~d ig t die Leberzetle offenbar viel weniger tief- greffend als ein Virus oder ein chemisch definierter KSrper wie der Tetrachtorkohtenstoff.

Die Annahme, das Serumenzym en ts tamme 1rater unseren Bedingungen der Leber, liegt nahe. Rat tenleber

t mm ~ tlI)P gespal~en z. B. hat einen QIIDP [ = m~ g~d / yon durehsehnittlieh 61 ~5, ~ und enth~It 200---300mal mehr Aldolase als Ra t t ense rum (durchsehnittlieh 44 m m ~ I tDP /ml Serum). Doeh ist die Frage nach der Herkunf t der SerumMdolase verwiekelt und nieht ohne weiteres zu beantworten, wie ein anderes Beispiel zeigt: W ~ B t m ~ ne d Cm~]s~AN fanden im Serum von Ba t t en mi t nekrotisierenden Tumoren (Jensen- Sarkom) keine hSheren Werte als bei solchen mit nieht nekrotisierenden Gesehwfilsten ~a. Infolge des Fehlens einer arteriovenSsen Diflerenz hinsichtlieh des Enzymgehat tes folgerten die Autoren, die vermehrte Serumaldolase en t s tamme nicht dem Tumor selbst, sondern k~me dutch Fernwirknng auf andere Organ- systeme zustande. Der Muskel mit seinem besonders hohen Aldolasegehalt - - 10% der wasseHSsliehen Muskelproteine sind Aldolase - - wurde deshalb als m6glieher Herkunf t sor t diskutiert. Vielleieht erkl~rt sich der Befund Wa~Bva¢s dutch unzureiehende Durehblntung der nekrotisehen Tumorteile. Denn es sprieht viol daffir, dag das Aldolaseprotein des Serums verschiedener Herkunf t sein kann. Musk el, Leber, Niere nnd Tumor enthal ten im Verh5ltnis zum Serum groBe Aldolasemengen. Es mag somit prinzipiell die MSglichkeit gegeben sein, dab das E n z y m beim Paren- ehymsehaden yon dem geseh~digten Organ her ins Serum gelangg. Der vermehr te AldolasegehMt des Serums bei progressiver Muskeldystrophie ~, 4 dfiffte mit grol~er Sieherheit auf einem F r e i w e r d e n des Enzyms der degenerierenden Muskelzelle beruhen, bei der Hepati t is und beim CC14-Sehaden wird die ge- seh~digte Leberzelle in erster Linie als t te rkunf tsor t in ~.'rage kommen. Aueh die Niere m ug in diese Bet raehtungen einbezogen werden (Q~Dp der Rat ten- niere = 38~). V~ir fanden bei einigen F~l]en yon Nephrose erhShte Aldolaseaktivit~t im Serum, z . B . spaltete 1,0 ml Serum eines an Nephrose leidenden Kindes 42 mm~ H D P . Hier diirfte das Serumenzym der Niere en ts tammen. ErhShte Atdolaseaktivit~t des Serums ist also keinesfalls ffir die Leber spezifiseh, doeh wird die Verwendbarkei t des Testes Ifir die Leberdiagnost ik hierdureh nieht eingesehr~nkt.

Es ist fiblich, ein E n z y m fiber seine Aktivit~t , d . h . fiber seine W=irkung zu analysieren; die direkte AnMyse der absoluten Menge eines Fermentprote ins ist oft genug End besonders im Serum nieht mSglieh. Doch l~Bt sieh der Gehalt an Atdolaseprotein im Serum

/ Mol HDP gespalten fiber die , , turnover num be r " ( =

k

grSgenordnungsmaBig festlegen. Naeh G~AL]~ s sowie VEL~CK und R o x z o x I s° betr~gt das Molekularegwieht der Aldolase 150000. Die tu rnover number nehmen wit (Temperatur 370 C, aktivierender Collidinpuffer)

mit 3000 an 2°, 37. Unte r dieser Annahme enthal t 1,0 ml Serum, welches 5,4 m m 3 H D P (s. oben) je Stunde spaltet ( ~ 0,004 Mikromol/min) 0,2 y A]dolaseprotein je Milliliter Serum. N i m m t m a n welter den Eiweil3- gehalt des Serums mit 7g- % an, so bet rggt die P~elation

Gesamtprotein ~ 350000 : 1. Aldotaseprotein

W ~ s ~ r ~ ¢ nnd C~mlSTIA~ fanden im Ra t t ense rum 5 der glykolytischen E n z y m e : Triosephosphatisome- rase, Atdolase, Mitchs~uredehydrogenase und 2 Trans- phosphorylasen. Es interessierte deshalb besonders, ob beim experimentellen Leberschaden noch andere, nicht zu den normalen Serflmbestandteflen z£hlende glykolytische Enzyme ins Serum gelangen. Wir haben bisher erfolglos versucht, Hexokinase und - - weft die Leber sehr wenig Hexokinase enth~lt iv - - Fructo- kinase 14 naehzuweisen (Methodel, a~, m). Die dem Pankreas en ts tammende Serumamylase' (Methode ~s, ~1) und die den Osteoblasten des Knochens en t s tammende alkalisehe Phosphatase (Me~hode 13, as) ist unter den Bedingungen der CCI~-Vergiftung erwartungsgem~B unvergndert . Hingegen fanden wir dis Akt iv i ta t einiger peptidspaltender Fermente (Dipeptidase, Sub- s t ra t : Glyeylglycin; Tripeptidase, Subst ra t : Glyeyl- glyeylglycin; Methodik 9) s tark erhSht s. ~ b e r diese Ergebnisse soll sparer berichtet werden.

Zusammenfassung. 1. Die Akt iv i ta t der Serum- aldolase ist be ide r akuten Hepati t is regelmaBig s tark erhSht (im Mittel 7- -Sfaeh gegenfiber der Norm). Bei Stauungsikterus, ehroniseher latenter Hepat i t is und Lebereirrhose finder man normate odor wenig erhShte Werte. Dadureh besitzt der Aldolasetest differential- diagnostisehe Bedeutung bei E rk rankungen der Leber.

2. Der erh5hte Aldolasegehalt des Serums ist un- abh~ngig yon dem entzfindliehen Charakter der Krank- heir, sondern zeigt den toxisehen Leberzellschaden an.

3. I m Serum von mit Tetraehlorkohlenstoff ver- gifteten Mgusen steigt die Aldolaseakt ivi tat his zu 4000% an. Unter den gleiehen Bedingungen lassen sieh Hexokinase und Fruetokinase nieht im Serum nachweisen. Die Aktivi t~ten der Serumamylase a n d der alkMisehen Phosphatase bleiben nnver~ndert .

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MIKROSTICKSTOFFBESTiMMUNG NIT HILFE YON DIFFUSIONSZELLEN*. (Eine ein~ache Appara tu r zur i so thermen Dest i l la t ion bei hiiheren Tempera turen . )

Von

H~IsZ Wffs¢.

Ans dem [nstim~ far l?hysiologie und Biocheraie der Medizinischen Akademie i~i Diisseldorf (Lei~er: 2rof. Dr. X. ~I~S~S~).

Zur Mikrost i@stoff- und - ammoniakbes t immung Lieh~e Wei te des i u g e r e n l~aumes: 4 cm. Lichte haben in den le~zten J a h r e n Diffusionszellen ~ Ver- Wei te des inneren Raum es : 2 cm. HShd tier Zelle:

.............................. 3 cm. Wir gebrauch ten Zetlen, deren D e @ e l mi~ hod- zonta tem Schliff versehen war und fett, e ten zur Ab-

NHa

Abb, 1. Diffusionszelle im Vel%ikalschnitL A l%aum ifir vorgelegte N~ure. B l%aum fOx alkaiis~ertes Verasehungsgemisch.

dichtung mi~ Exs iecg to r fe t t ein. Eine T em per a tu r fiber ¢00 C w~hrend der Diffusion l ies sieh wegen der dann auf t re t enden Undieh t igke i t und denl niedr igen Schmelzpunk t des Fe t t e s n ieht anwenden.

I m folgenden wird eine Diffusionszelle beschrieben, die bei h6heren T em pera tu r en ve rwende t werden kann und die infolge der h6heren Diffusionsgesehwindigkei~ eine sehnellere i3berdestilla~ion ermhglicht . Die Schliff- anordnung ges ta t te t , wie Kont ro l l anMysen zeig~en, auf ein Einfet~en der Sehlifffl£ehen zu verziehten, ohne dag ein Ammoniakve r lu s t eingritt. Die notwen- digen Zei ten zur quant i tag iven Diffusion bei verschie- denen Temperaguren sind aus Tabelle 1 zu ersehen.

Der Apparat besteht aus einem GlasgefiB, das in einem Arbei*sgang gehlasen wird und mit einem Normalsehliff ver- sehen ist. Ahb. 1 zeigt den Aufbau im Vertikalsehnitt. In den inneren Raum (A) kommt eine bestimmte Menge ein-

, 9 0 . . . .

" 7

2 g 6 3 10 72 7¢ Sfd 7G D/ffusionsze#

Abb. 2. Diffusionsgeschwindigkeit bet verschiedenen Temperaturen (212 ? 2~ " = 100%).

gesteltter Sehwefelsgure, die das aus dem Raum (B) freigesetzte Ammoniak (alkalisiertes Veraschungsgemisch) aufnimmt (Ein- zelheiten s. unten).

Aus Abh. 2 lggt sich fiir diese Apparate der EinfluB der Temperatur auf die Diffusionskinetik erkennen. Bei einer Vorlage yon 212 7 Stickstoff = 100% (AmmonsulfatlSsung) sind bei 800 C 97--99% nach 5 SM tiberdiffundierL bei 40 C sind es naeh 15 Std dagegen erst 77 %. Mit wach- sender Temperatur und damit grhl~erer kinetiseher Energie des Ggses steigt demnach die Diffusionsgesehwindigkeit steil an. Augerdem maeht die Abbildung deutlieh, dab mit sin- kender Ammoniakdiehte, d.h. mit sinkendem Partialdruck des Gases die Geschwindigkeit des iYberdiffundierens erheb- lich ~bsinkt; denn ftir die Diffusion yon etwa 80% des vor- handenen Stiekstoffs (169 y) ist - - bei 800 C - - nut etwg i/s der Zeit nhtig wie Iiir die restlichen 20% (42 Y). Anders-aus- gedriiekt bedeutet das ffir die ersten li/2 Std eine mittlere Diffusionsgeschwindigkeit von 1,8 ~ je Minute, wihrend sieh fiir die folgenden 3 Std eiue mittlere Diffusionsgesehwindigkeit

wendung gefunden, Co?¢wAY ~ angegeben

Tabelle 1.

Tern- t Diffnsion beende~ peratnr nach

°C Std

4 I fiber 25 37 12-16 60 6- - 8 80 ~ 4 - - 5

die im Pr inzip ers tmals yon wurden.

Sie hubert den Vorzug bei einfaeher H a n d h a b u n g wgh- rend der Diffusion des Am- moniaks keiner W a r t u n g zu bed/irfen, maehen eine Dest iL la~ionsapparatur en tbehr l ich und b e w i h r t e n sieh uns ffir N- l~eihenmessungen und Res t - N-Bes t immnngen .

Bei Kon t ro l lmessungen zeigte sich jedoeh, da8 bei Verwendung yon Zellen naehs tehender Abmessungen, zur q u a n t i t a t i v e n i3berdest i l ta t ion des A m m o n i a k s bei 370 C eine Zei tsparme yon 16- -24 S td no twendig ist. Abmessungen der ve rwende ten Conway-Zel len:

* Herrn ?Prof. Dr. K. ]:[INSBNP~G glllYi 60. Gebur/stag zugeeigneL

yon nur 0,23 7 je Minute errechnet. Nach diesen experimen- tellen Ergebnissen ist es pr~ktisch yon Wiehtigkeit, daf~ eine ausreiehend l~nge Zei~ zur Diffusion der ,,letzten Ammoniak- prozente" zur Verfiigung steht. Die Verwendung hSherer Temperaturen vermag diese ,,letzte Zeit" erheblich abzu- kiirzen.

Die Stiekstoffbestimmung fiihren wit in den Apparaten in foigender Weise dutch:

Die verdfinnte VeraschungslSsung (KJ~LDA~) mit einem Gesamtvolumen yon 5--10 cln ~ und einem Stiekstoffgehatt yon e~wa 50--250 7 wird in die iufiere Kammer pipettiert und in die innere Kammer 1--2 cm 3 n/100 tt~SO~ vorgelegt (1 cm s n/100 Siure entsprieht 140y N). Dann wird mit 3---5 em 3 N-freier Kjeldahl-Lauge bis zur deutlieh Mkalisehen Reaktion versetzt, unter sorgfi~ltiger Vermeidung des Ein- flieBens yon Lunge in die mittlere Kammer und ohne Benetzen der Schliffflgehen. Andernfalls kommt es zu einem nur sehwer zu 15sendem Verklemmen des Sehlfffes naeh Antroeknen. Die am [8oden des Gef~lles befindliche Lauge wird naeh Ver- sehlug des Glassehtiffs unter drehendem Seh/itteln mit dem InhMt vermiseht, wobei aueh jetzt darauf zu aehten ist, dub