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Die Böden Schleswig-Holsteins Entstehung, Verbreitung, Nutzung, Eigenschaften und Gefährdung Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume Schleswig-Holstein

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Die Böden Schleswig-Holsteins

Entstehung, Verbreitung,Nutzung, Eigenschaften und Gefährdung

Landesamt für Landwirtschaft,Umwelt und ländliche Räume

Schleswig-Holstein

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Herausgeber:

Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt

und ländliche Räume des Landes

Schleswig-Holstein (LLUR)

Hamburger Chaussee 25

24220 Flintbek

Tel.: 0 43 47 / 704-0

www.llur.schleswig-holstein.de

Ansprechpartner:

Bernd Burbaum, Tel.: 0 43 47 / 704-541

Dr. Marek Filipinski, Tel.: 0 43 47 / 704-546

Titel:

Eine Bodenoberfläche lässt für den Laien selten

erahnen, wie der Boden darunter aussieht –

hier sind von links nach rechts drei typische Böden

Schleswig-Holsteins zu sehen – ein Grundwasserboden

(Vega-Gley), eine Schwarzerde (Fehmaraner

Schwarzerde) und ein Podsol (Eisenhumuspodsol)

Fotos: M. Filipinski

Herstellung:

Pirwitz Druck & Design, Kiel

Stand April 2006

4. Auflage Dezember 2012

ISBN: 978-3-937937-03-8

Schriftenreihe LLUR SH – Geologie und Boden; 11

Diese Broschüre wurde auf

Recyclingpapier hergestellt.

Diese Druckschrift wird im Rahmen der

Öffentlichkeitsarbeit der schleswig-

holsteinischen Landesregierung heraus-

gegeben. Sie darf weder von Parteien

noch von Personen, die Wahlwerbung

oder Wahlhilfe betreiben, im Wahl-

kampf zum Zwecke der Wahlwerbung

verwendet werden. Auch ohne zeit-

lichen Bezug zu einer bevorstehenden

Wahl darf die Druckschrift nicht in einer

Weise verwendet werden, die als Partei-

nahme der Landesregierung zu Gunsten

einzelner Gruppen verstanden werden

könnte. Den Parteien ist es gestattet,

die Druckschrift zur Unterrichtung ihrer

eigenen Mitglieder zu verwenden.

Landesregierung im Internet:

www.landesregierung.schleswig-holstein.de

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Vorwort ....................................................................................................................................5

1 Einleitung.........………………………………………………………………………..…………6

2 Bodenentwicklung und Bodenvielfalt........................................................7

3 Bodentypen in Schleswig-Holstein ...........................................................11

3.1 Lockersyrosem .........................................................................................................143.2 Regosol.....................................................................................................................163.3 Pararendzina .............................................................................................................183.4 Braunerde .................................................................................................................203.5 Parabraunerde...........................................................................................................223.6 Podsol .......................................................................................................................243.7 Pseudogley ...............................................................................................................263.8 Fehmaraner Schwarzerde.........................................................................................283.9 Kolluvisol...................................................................................................................303.10 Plaggenesch .............................................................................................................323.11 Hortisol .....................................................................................................................343.12 Gley...........................................................................................................................363.13 Vega-Gley..................................................................................................................383.14 Anmoorgley ..............................................................................................................403.15 Rohmarsch................................................................................................................423.16 Kalkmarsch ...............................................................................................................443.17 Kleimarsch ................................................................................................................463.18 Knickmarsch .............................................................................................................483.19 Dwogmarsch ............................................................................................................503.20 Organomarsch ..........................................................................................................523.21 Niedermoor...............................................................................................................543.22 Hochmoor .................................................................................................................56

4 Bodenformen und Bodengesellschaften der vier

Hauptnaturräume Schleswig-Holsteins..................................................58

4.1 Marsch, Watt und Elbtal ...........................................................................................604.1.1 Lage, Oberflächenformung und geologische Entstehung........................................604.1.2 Böden und Bodengesellschaften..............................................................................64

4.2 Östliches Hügelland..................................................................................................684.2.1 Lage, Oberflächenformung und geologische Entstehung........................................684.2.2 Böden und Bodengesellschaften..............................................................................70

4.3 Hohe Geest ..............................................................................................................734.3.1 Lage, Oberflächenformung und geologische Entstehung........................................734.3.2 Böden und Bodengesellschaften..............................................................................74

4.4 Vorgeest....................................................................................................................764.4.1 Lage, Oberflächenformung und geologische Entstehung........................................764.4.2 Böden und Bodengesellschaften..............................................................................77

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Die Böden Schleswig-Holsteins

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5 Bodenkarten..............................................................................................................79

6 Weiterführende Literatur und andere

Informationsquellen .............................................................................................81

7 Verzeichnis der Fotos, Tabellen und

Abbildungen...............................................................................................................91

8 Glossar ..........................................................................................................................93

9 Stichwortverzeichnis .........................................................................................105

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Der Boden als Naturkörper bleibt häufig imVerborgenen, wir nehmen meist nur seineOberfläche wahr, die wir sehen und auf derwir uns bewegen. Selbst in der Landwirt-schaft oder bei der Gartenarbeit dringen wirnur sehr oberflächlich in den Boden ein, dieKenntnisse über seinen Aufbau und seine Ver-breitung sind folglich wenig ausgeprägt. Dabeiübernimmt der Boden an der Schnittstelle zwi-schen Luft, Wasser, Gestein und Lebewesenwichtige Funktionen sowohl im Naturhaushaltals auch für den wirtschaftenden Menschen;er stellt im wahrsten Sinne des Wortes diezentrale Grundlage des Lebens dar. Pflanzen,Tiere und Menschen benötigen den Boden invielfältiger Weise, beispielsweise als Lebens-raum, Wasserspeicher und –filter, zur Produkti-on von Nahrungsmitteln oder als Baugrund.Viele unserer Böden haben sich erst im Laufevon mehreren tausend Jahren entwickelt undgeben uns heute Aufschluss über vorangegan-gene Umweltbedingungen und menschlicheEinflüsse. Hieran wird deutlich, dass Bödensensibel auf veränderte Bedingungen reagie-ren und in menschlichen Zeiträumen praktischnicht vermehrbar sind.

In der Gesetzgebung wurde der Bedeutungdes Bodens mit der Verabschiedung des Bun-desbodenschutzgesetzes im Jahr 1998 unddes Landesbodenschutzgesetzes im Jahr2002 Rechnung getragen. Im Verbund mit be-reits umgesetzten und geplanten EU-Richtlini-en wachsen die Anforderungen an Bodeninfor-mationen unter anderem im Zusammenhangmit Planungs- und Zulassungsverfahren. InSchleswig-Holstein werden die entsprechen-den Daten im Landesamt für Natur und Um-welt (LANU), als Oberer Bodenschutzbehördezusammengeführt oder vom LANU selbst er-hoben. Ein zentraler Bestandteil des Bodenin-

formationssystems sind flächenhafte Darstel-lungen zu Bodenaufbau und -verbreitung inForm von Bodenkarten. Der Nutzerkreis dieserBodendaten erstreckt sich von Bodenkundlernund Agraringenieuren über Planer und Fach-leute aus Nachbardisziplinen bis hin zu denPraktikern aus Land- und Forstwirtschaft.

Diese Broschüre versteht sich daher als Er-gänzung zu den Fachdatenbeständen undmöchte mit zahlreichen Fotos und Abbildun-gen den fachlichen Zugang zum Medium Bo-den erleichtern. Nutzungsmöglichkeiten derBöden werden dabei ebenso angesprochen,wie die Probleme, die sich aus den unter-schiedlichen Wirtschaftsformen ergeben.Grundlegende Anregungen zum vorsorgendenSchutz von Böden werden angerissen, diesesThemenfeld geht jedoch weit über den Über-sichtscharakter dieser Broschüre hinaus undwird nur gestreift.

Das Verständnis über Entstehung, Verbreitungund Merkmale der Böden und die damit ver-bundenen Eigenschaften und Funktionen istwesentliche Grundlage für den Erhalt der Viel-falt der Böden in unserer schleswig-holsteini-schen Landschaft. Zur Unterstützung dieserZielsetzung soll die Broschüre einen Teilbei-trag leisten. Die Vielfalt und Schönheit der Bö-den soll dabei ebenso vermittelt werden, wieihr Bezug zu den Landschaften Schleswig-Hol-steins.

Wolfgang VogelDirektor des Landesamtes für Natur und Umwelt des Landes Schleswig-Holstein

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Vorwort

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Die Bedeutung des Wortes Boden ist in derdeutschen Sprache sehr vielfältig und häufigist dabei gar nicht der Boden als Naturkörpergemeint. Boden wird teilweise auf den BegriffFläche reduziert oder andererseits sehr allge-mein im Sinne von Untergrund verwendet.Ersteres lässt sich am Beispiel von Bodenprei-sen, das Zweite am Beispiel des Wortes Bo-denschatz verdeutlichen. Diese Anmerkungenzeigen, dass der Begriff Boden wesentlichvielschichtiger ist als dessen enge bodenkund-liche Definition. Im bodenkundlichen Sinn istder Boden der belebte, oberste Bereich derErdkruste, in der sich Wasser (Hydrosphäre),Luft (Atmosphäre), Pflanzen und Tiere (Bio-sphäre) und Gestein (Lithosphäre) gegenseitigdurchdringen, und in der es gegenüber demAusgangsgestein zu Stoffanreicherungen,Stoffumwandlungen und/oder zu Stoffverlage-rungen gekommen ist.

Die Definition im Bundes-Bodenschutzgesetzgeht deutlich weiter als die enge bodenkundli-che Bedeutung, dort wird nämlich die gesam-te wasserungesättigte Zone, also der Bereichzwischen dem Grundwasserspiegel und derGeländeoberfläche als Schutzgut beschrieben.Das ist bei hohem Grundwasserflurabstandein viel größerer Raum als der Bereich, in demdie Bodenbildung im bodenkundlichen Sinnstattfindet.

Die Bedeutung des Bodens für den Menschenund den Naturhaushalt kann an den unter-schiedlichen Bodenfunktionen verdeutlichtwerden. Die Nutzungsfunktionen des Bodensbeschreiben die Funktionen in Bezug auf den

wirtschaftenden Menschen. Hierzu zählt ins-besondere die Produktionsfunktion für Nah-rungsmittel, aber auch die Funktion als Roh-stofflagerstätte (in Schleswig-Holstein insbe-sondere Sand und Kies) oder als Baugrund.

Im Naturhaushalt mit seinen Wasser- undStoffkreisläufen sowie biologischen Prozessenunterscheidet das Bodenschutzgesetz unterdem Stichwort „natürliche Bodenfunktionen“zwischen den Regelungsfunktionen (Filter-,Puffer- und Transformatorfunktionen) auf dereinen und der Lebensraumfunktion auf der an-deren Seite. Zu den Regelungsfunktionen zäh-len insbesondere solche, bei denen der Bodeneingetragene oder freigesetzte Stoffe oderPartikel bindet, umwandelt oder neutralisiert,und die Funktionen des Bodens im Wasser-und Nährstoffkreislauf. An dieser Stelle ist bei-spielsweise die Funktion des Bodens als Filterfür Schadstoffe zum Schutz des Grundwas-sers zu nennen. Bei der Lebensraumfunktionwird hingegen der Standort für Lebensge-meinschaften betrachtet. Denn ein sandiger,trockener Boden trägt oder beinhaltet zumBeispiel andere Lebensgemeinschaften als eintoniger oder nasser Standort. Hinzu treten dieFunktionen als Archiv der Natur- und Kulturge-schichte. Hiermit wird die Eigenschaft von Bö-den angesprochen, vergangene oder noch an-dauernde, natürliche und künstliche Einflüsseund daraus resultierende Merkmale über langeZeit konservieren zu können. So stellen Bödenaus Torfen durch die in ihnen enthaltenen Pol-len und ihre verschiedenen Zersetzungsgradezum Beispiel hervorragende Zeugen der Klima-geschichte dar.

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1 Einleitung

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Böden befinden sich an der Schnittstelle zwi-schen Gestein, Luft, Wasser und Organismen.Diese vier Faktoren haben direkten Einflussauf die Entwicklung der Böden, ebenso spie-len die Oberflächenformung (Relief) und dieZeit eine wichtige Rolle. Daher hat man in derBodenkunde folgende Erklärung für unter-schiedliche Bodenbildungen (Pedogenese) auf-gestellt.

Der Boden ist eine Funktion des Zusammen-wirkens der Faktoren Gestein, Relief, Klimaund Lebewesen im Laufe der Zeit.

Das Klima ist global gesehen der entscheiden-de Faktor für die Richtung, in die sich Bödenentwickeln, weil das Klima die Verwitterungs-prozesse und die Bodenwasserverhältnissemaßgeblich steuert. Je kleinräumiger aller-dings der Boden betrachtet wird, desto gerin-ger wird die Bedeutung des Faktors Klima,und die Ausprägung unterschiedlicher Bödenist stärker von anderen Faktoren wie etwadem Ausgangsgestein oder dem Relief abhän-gig.

Das Bodenausgangsgestein hat einen großenEinfluss auf die Bodenentwicklung, weil z.B.sein Mineralbestand und damit die Nährstoff-reserven oder der Carbonatgehalt (Kalk- undMagnesiumgehalt) stark von ihm abhängigsind. Die Bedeutung des Faktors Bodenaus-gangsgestein in Bezug auf die Ausprägung un-terschiedlicher Bodentypen ist auf jungenLandoberflächen wie in Schleswig-Holsteinhöher einzustufen als auf älteren, wo die Ver-witterung eine Angleichung der Bodenverhält-nisse bewirkt hat. Insbesondere in Landschaf-ten aus Lockergesteinen, wie in Schleswig-Holstein, bestimmt das Bodenausgangsge-stein in hohem Maße die in den Böden vor-handene Bodenart (Körnung). Man unterschei-det hier von Grob zu Fein die KorngrößenSand, Schluff und Ton. Gröbere Bestandteiledes Bodens werden in der Bodenkunde alsSkelett oder Grobboden angesprochen. Hierzuzählen Kiese, Steine und Blöcke. Die Bezeich-nungen der Korngrößenfraktionen und ihreGrenzen sind in Tabelle 1 zusammengefasst.

2 Bodenentwicklung und Bodenvielfalt

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Da Mineralböden in der Regel aus Gemischender unterschiedlichen Korngrößenfraktionendes Feinbodens (Sand, Schluff und Ton) beste-hen, verwendet man in der Bodenkunde für

die Korngemische den Begriff der Bodenartund hat folgende Einteilung der Bodenartenvorgenommen:

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Tabelle 1: Einteilung und Bezeichnung der Kornfraktionen

Äquivalent-Durchmesser Bezeichnung (Symbol)

mm µm Unterfraktion Fraktion

>63 Steine (X) Grobboden

2 - 63 Kies (G)

2000 - 630 Grobsand (gS)

2 - 0,063 630 - 200 Mittelsand (mS) Sand (S)

200 - 63 Feinsand (fS) Feinboden

0,063- 0,002 63 - 2 Schluff (U)

< 0,002 < 2 Ton (T)

Abbildung 1: Bodenartendreieck (Quelle: Ad-hoc-AG Boden 2005)

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Lebewesen nehmen auf unterschiedlichsteArt und Weise Einfluss auf die Bodenentwick-lung. Z.B. liefern die Pflanzen durch ihren Be-standsabfall (Streu) die Grundlage zur Ausbil-dung eines humosen Oberbodens, kleinereBodentiere und Mikroorganismen sorgen fürdie Zerkleinerung und Humifizierung der orga-nischen Substanz, und größere Bodentieresind für die Durchmischung des Bodens ver-antwortlich. Schließlich übt der Mensch meis-tens dadurch Einfluss auf Böden aus, dass ersie zur Optimierung bestimmter nutzungsrele-

vanter Eigenschaften verändert (z.B. durchPflugarbeit oder Düngung, Be- und Entwässe-rung). Die Nutzung von Böden hat in einer Kul-turlandschaft also sowohl Einfluss auf die Ge-stalt (Morphe) der Böden als auch auf ihrechemischen, biologischen und physikalischenEigenschaften.

Die unterschiedlichen Nutzungen von Bödenin Schleswig-Holstein sind Tabelle 2 zu ent-nehmen.

Die Landwirtschaftsflächen werden zu etwa 60 % als Acker und zu ca. 40% als Dauergrün-land genutzt. Schwerpunkte der Grünlandnut-zung bilden die Geest und die Alte Marsch(Sietland), während die Ackernutzung im Östli-chen Hügelland und der Jungen Marsch (HoheMarsch) dominiert.

Das Relief (Oberflächengestalt) einer Land-schaft ist maßgeblich an der Ausbildung unter-schiedlicher Böden beteiligt, weil es starken

Einfluss auf die Stoff- und Wasserströme aus-übt. Stark grundwasserbeeinflusste Böden fin-den sich in größerer Ausdehnung etwa nur inSenkenposition oder in Verebnungen. In Abbil-dung 2 lassen sich exemplarisch anhand vonHöhenlinien und eingefärbten Höhenschichtenvon dunkelgrün (tief gelegen, ca. 3m über NN)bis dunkelbraun (hoch gelegen, ca. 60m überNN) sehr gut Senken- und Höhenbereiche un-terscheiden.

Tabelle 2: Landnutzung in Schleswig-Holstein ( Stand Dez. 2000)

Bodenfläche Gebäude- u. Betriebs- Erholungs- Verkehrs- Landwirt- Waldfläche Wasser- Flächen ande-

insgesamt Freifläche fläche fläche fläche schaftsfläche fläche rer Nutzung

ha 1.576.297 97.204 8.172 10.302 63.452 1.137.897 149.881 76.464 32.970

% 100 6,2 0,5 0,7 4,0 72,2 9,5 4,9 2,1

(Quelle: Flächenerhebung nach Art der tatsächlichen Nutzung des Statistischen Landesamtes Schleswig-Holstein)

Abbildung.2: Ausschnitt einerReliefkarte ca.1:25.000, Blatt1524 Hütten Datengrundlage:DGM 50 des Lan-desvermessungs-amtes

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Schließlich ist der Faktor Zeit an der Ausbil-dung unterschiedlicher Böden beteiligt, weil jenach Dauer der Bodenbildung bei sonst glei-chen Bedingungen unterschiedliche Stadiender Bodenentwicklung auftreten. Beispielswei-se liegt in unserem Klima zu Beginn der Pedo-genese (Bodenentwicklung) von Böden aus

Dünensand ein Rohboden (Lockersyrosem)vor, am Ende der natürlichen Bodenentwick-lung quasi als Klimaxstadium hingegen einsehr stark entwickelter Boden in Form einesEisenhumuspodsols. (vgl. Tab. 3, die genann-ten Böden werden in Kapitel 3 beschrieben.)

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Nicht nur die Bodenbildungsfaktoren für sichallein bestimmen die Ausprägung unterschied-licher Böden, sondern auch die Prozesse, diedurch die unterschiedlichen Faktorenkombina-

tionen ausgelöst werden. Dieses Wirkungsge-füge wird als Kausalkette der Pedogenese be-zeichnet.

Bodenbildungsfaktoren ➾ Bodenbildungsprozesse ➾ Boden(typ)

Die für die Entstehung der wichtigsten BödenSchleswig-Holsteins entscheidenden Boden-

bildungsprozesse werden bei der Beschrei-bung der Bodentypen (Kapitel 3) erläutert.

Tabelle 3: : Typische Entwicklungsreihen von Böden in Schleswig-Holstein in Abhängigkeit vom Faktor Zeit

Bodenausgangsgestein Rohboden Zwischenstation I Zwischenstation II Reifestadium

Dünensand Lockersyrosem Regosol Braunerde* Podsol

Geschiebemergel Lockersyrosem Pararendzina Braunerde Parabraunerde

Marinogener Ton Rohmarsch Kalkmarsch Kleimarsch Knickmarsch

* in Dünensanden wird das Braunerde-Stadium häufig übersprungen

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Als Bodentyp wird in der Bodenkunde dieAusprägung eines Bodens in Abhängigkeit vonden Bodenbildungsfaktoren und Bodenbil-dungsprozessen verstanden. Die Ausprägungist dabei im vertikalen Bodenprofil durch mehroder weniger horizontal ausgebildete Boden-schichten - Horizonte - gekennzeichnet. Un-terschiedliche Horizontabfolgen und -kombina-tionen bedingen somit unterschiedliche Bo-dentypen. Die Horizonte stellen Zonen derStoffanreicherung, -verarmung oder -umwand-lung dar und lassen sich in der Regel schonoptisch aufgrund unterschiedlicher Farbenvoneinander trennen. Die Horizonte terrestri-scher (grundwasserferner) Böden werden indrei Gruppen eingeteilt, in A-Horizonte (Ober-böden), B-Horizonte (Unterböden) und C-Hori-zonte (nur gering verändertes Ausgangsge-stein, Untergrundhorizonte), hinzu treten S-Ho-rizonte bei Stauwassermerkmalen und G-Hori-zonte bei mineralischen Grundwasserböden.Böden aus Torfen und Seeablagerungen wer-den mit H- und F- Horizontkürzeln beschrie-ben.

Die genauen Definitionen von Bodentypenund Bodenhorizonten können der Bodenkund-lichen Kartieranleitung (KA4 / KA5) entnom-men werden.

Im Folgenden werden die wichtigsten Boden-typen Schleswig-Holsteins mit Bild und kurzenErläuterungen zu Entstehung, typischem Aus-gangsmaterial, Verbreitung, Nutzung und Ge-fährdung vorgestellt. In der Natur kommenviele der angeführten Bodentypen auch alsÜbergangs- bzw. als Abweichungssubtyp bzw.als Varietäten von Subtypen vor. Der Über-sichtlichkeit halber werden hier jedoch nur dieNormtypen dargestellt.

Neben der typischen Horizontierung, Entste-hung und Verbreitung der einzelnen Bodenty-pen in Schleswig-Holstein wird kurz auf dievorherrschende Nutzung und die Standortver-hältnisse der Bodentypen eingegangen. DieseAngaben können nur eine grobe Orientierunggeben, da erstens der Ausprägungsgrad derBodentypen unterschiedlich sein kann, zwei-tens für solche Beurteilungen im Einzelfall dasAusgangsgestein unbedingt mit berücksichtigtwerden muss, und drittens andere Faktorenwie Klima und Bewirtschaftung eine großeRolle spielen können.

3 Bodentypen in Schleswig-Holstein

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Zuletzt wird die potenzielle Gefährdung dereinzelnen Bodentypen behandelt. Ausgenom-men sind hierbei Gefährdungen aufgrund vonlokalen stofflichen Einträgen oder Bodenver-luste in Folge von Bautätigkeiten (Versiege-lung) oder Rohstoffgewinnung (Tagebau). InSchleswig-Holstein sind im Einzelnen folgendeGefährdungspotentiale von Bedeutung: � Erosion durch Wind- und Wasser, � Verschlämmung, � Bodenverdichtung, � Bodenversauerung, � Humusschwund � Torfmineralistion sowie � Schadstoffanreicherung in Überschwem-

mungsgebieten oder durch andere Fakto-ren sowie

� Überflutung.

Nitratverlagerung ins Grundwasser stellt zwarkein originäres Gefährdungspotential für Bö-den dar, wird hier aber wegen des engen Be-zuges zu den Bodeneigenschaften mitbehan-delt.

Der Aufbau der bebilderten Unterkapitel zuden Bodentypen in Schleswig-Holstein glie-dert sich folgendermaßen:

Direkt über dem Foto sind Angaben zum Auf-nahmepunkt gemacht. Hierzu zählen Angabenzur Lage (kleine Karte oben rechts) und zurEinstufung des abgebildeteten Bodenprofilsinnerhalb der Schätzrahmen der Bodenschät-zung. Diese Schätzrahmen für Acker- undGrünland geben in Wertzahlen von 7-100(Ackerschätzungsrahmen) bzw. 7-88 (Grün-landschätzungsrahmen) über die Bodengüte inBezug auf die landwirtschaftliche Ertragsfähig-keit des dargestellten Bodenprofils Auskunft.

Je höher diese Zahl ist, desto höher wurde dieGüte des Bodens eingeschätzt. In Klammernist die Kultur (Acker oder Grünland bzw. Öd-land) angegeben, für die die Schätzung vorge-nommen wurde, die anderen Kürzel zur Bo-denschätzung sollen den damit vertrautenLandnutzern, Planern und Beratern den Zu-gang zu den bodenkundlichen Beschreibungenerleichtern. Weitergehende Erläuterungen zurBodenschätzung sind beispielweise in RÖSCH& KURANDT (1991) zu finden. In der Über-schrift zum Foto wird der vorliegende Boden-typ benannt, direkt unter dem Foto folgt einekurze Charakterisierung des Bodens und dieBenennung des Bodenausgangsgesteins.

Neben dem Foto befinden sich Angaben zuden einzelnen Bodenhorizonten, die Ober- undUntergrenzen können den Querstrichen in Ver-bindung mit dem einheitlichen Maßband ent-nommen werden.

Die Tabelle rechts unten auf der gegenüberdem Foto befindlichen Seite beschreibt inKurzform die wichtigsten Standorteigenschaf-ten für die Landwirtschaft (obere Reihe) undfür andere angewandte Fragestellungen (unte-re Reihe). Zu beachten ist, dass sich die Ta-

belle nicht allgemein auf alle Böden des ab-

gebildeten Bodentyps bezieht, sondern nur

für den durch das Foto dokumentierten

Standort gültig ist. Der Unterpunkt „Bin-dungsvermögen für Nähr- und Schadstoffe“ist im Sinne von Gesamtfilterwirkung nachKA 5 (S. 363) zu verstehen. Einzelne Nähr- undSchadstoffe können stark unterschiedlicheBindungseigenschaften aufweisen und kön-nen bei dieser allgemeinen Betrachtung nichtberücksichtigt werden.

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Abbildung 3: Lage der vorgestell-ten Bodentypen inSchleswig-Holstein

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Ai – Oberbodenhorizont mit initialer Bodenbil-dung

Mittelsand, sehr schwach humos, Einzelkorn-gefüge, Pflanzenwurzeln

lCv 1 – lockerer Untergrundhorizont

Mittelsand, einzelne Pflanzenwurzeln

lCv 2 – lockerer Untergrundhorizont

Mittelsand, humusstreifig, einzelne Pflanzen-wurzeln

lCv 3 – lockerer Untergrundhorizont

Mittelsand, schwach humusstreifig

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Lockersyrosem: OLnBodenschätzung: Ödland

List

Boden mit initialer Bodenbildung

Ausgangsmaterial: Flugsand

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3.1 Lockersyrosem

Typ. Horizontfolge Ai/lCv

Entstehung Der Lockersyrosem ist ein Rohboden aus Lockergestein. Ein humoser Oberboden ist nur imInitialstadium (Ai-Horizont) vorhanden, darunter folgt das allenfalls schwach verwitterteAusgangsmaterial der Bodenbildung (lCv-Horizont).

Typisches In Schleswig-Holstein ist dieser Bodentyp zum einen auf jungen Dünen (Weißdünen) undAusgangsmaterial Strandwällen (dort häufig mit Übergängen zu Grundwasserböden (Gleyen, Kap. 3.12) oder und Verbreitung dem neuerdings zu klassifizierendem Strandboden) sowie an Steiluferabbrüchen und zum

anderen im Bereich junger anthropogener Aufschüttungen anzutreffen. Damit ergibt sicheine enge räumliche Beschränkung für die natürlichen Vorkommen des Lockersyrosems aufdie Küstensäume. In Folge der ständigen Umlagerung des Bodenmaterials durch Wind undWellen kommt es nicht zu einer weitergehenden Bodenentwicklung. Lockersyroseme bil-den sich neben den Standorten mit diesen natürlichen Bedingungen auch dort, wo derMensch Bodenmaterial abgetragen oder aufgetragen hat, mithin die Bodenbildung wiederneu einsetzt. Dies ist besonders in städtisch-industriellen Verdichtungsräumen aber auchauf Deponien, Spülflächen oder Tagebauen der Fall.

Nutzung, Die Flächen, auf denen dieser Bodentyp verbreitet ist, sind in aller Regel dem Naturschutz Standorteigen- vorbehalten oder werden zu Erholungszwecken genutzt. Lockersyroseme aus anthropogen schaften umgelagertem Material finden sich verstärkt in den städtischen Verdichtungsräumen, sol-

che aus anthropogen freigelegtem Material vorwiegend in Sand- und Kiesgruben.

Lockersyroseme aus natürlichen Substraten (Dünen- und Strandwallsanden) stellen ökologi-sche Extremstandorte dar. Sie sind einerseits sehr trocken und nährstoffarm, andererseitsaber gut durchlüftet und durchwurzelbar. Ihre biologische Aktivität ist in Folge der geringenMenge an organischer Substanz niedrig.

Gefährdung Lockersyroseme aus Dünensand sind extrem winderosionsgefährdet, auch ihre Empfind-lichkeit gegenüber Trittbelastungen ist sehr hoch. Lockersyroseme (Strandböden) ausStrandwallsand verändern sich in ihrer Erscheinungsform ebenfalls durch Trittbelastungenund maschinelle Umlagerungen, ihre Anfälligkeit gegenüber der Winderosion ist im Ver-gleich zu denen aus Dünensand vermindert, weil sie größere Anteile an Kiesen und Steinenbesitzen. Die Böden neigen wegen der kaum vorhandenen Pufferkapazität gegenüber Säu-ren zur Bodenversauerung. Für den Küstenschutz spielen die Strandböden und die Locker-syroseme der Dünen eine bedeutende Rolle und werden daher teilweise durch Anpflanzungvon Strandhafer und andere Maßnahmen vor Umlagerung geschützt.

Standorteigenschaften des abgebildeten Bodenprofils

Wasserversorgung Luftversorgung Wärmehaushalt natürliche

(nFK, GW-Anschluss) Nährstoffvorräte

sehr schlecht sehr gut gut sehr gering

Durchwurzelbarkeit Wasserdurchläs- Bindungsvermögen für Nähr- Baugrundeignung

sigkeit (kf-Wert) und Schadstoffe

sehr gut sehr hoch sehr gering mäßig bis schlecht

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Ap – Oberbodenhorizont mit Humusanreiche-rung, regelmäßig gepflügt

feinsandiger Mittelsand, humos

Cv 1 – Untergrundhorizont, schwach verwit-tert

feinsandiger Mittelsand, humusstreifig und -fleckig, Schichtung durch Spülvorgang (Sand-aufspülung) entstanden

Cv 2 – Untergrundhorizont, schwach verwit-tert

feinsandiger Mittelsand, schwach humusstrei-fig, schwach rostfleckig

16

Regosol: RQn Bodenschätzung: S D 33 (Acker)

Geesthacht

Boden mit gering fortgeschrittener Bodenbildung

Ausgangsmaterial: sandiges Spülsubstrat (anthropogen um-

gelagerter Sand)

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3.2 Regosol

Typ. Horizontfolge Ah/lCv

Entstehung Der Regosol ist ein gering entwickelter Boden aus carbonatfreiem bis carbonatarmem Lo-ckergestein. Unter dem humosen Oberboden (Ah-Horizont) folgt gleich das nur schwachverwitterte Ausgangsgestein (lC-Horizont). Der profilprägende Prozess ist also die Humus-akkumulation im Oberboden. Diese lässt sich aufteilen in die Huminstoffbildung aus demBestandsabfall und die Einmischung in den Mineralboden. Für beide Teilprozesse sind imWesentlichen Bodenorganismen verantwortlich.

Regosole stellen in Bezug auf die Bodenentwicklung aus Dünensanden das Zwischengliedzwischen Lockersyrosemen (Kap. 3.1) und Podsolen (Kap. 3.6) dar. Infolgedessen weisensie häufig Übergänge zu diesen Bodentypen auf.

Typisches Regosole treten in Schleswig-Holstein typischerweise auf nacheiszeitlichen (holozänen) Dü-Ausgangsmaterial nen sowie im Bereich anthropogener Aufschüttungen aus carbonatarmen Substraten auf. und Verbreitung Selten sind sie auch in Kuppenposition unter Acker nach starker Wassererosion sowie in

Bereichen, in denen der ursprüngliche Boden auf andere Art abgetragen worden ist (Sand-entnahmen) zu finden. Neben dem Vorkommen auf Dünen treten Regosole ebenso wie Lockersyroseme also vor allem in den städtisch geprägten oder stark vom Menschen über-formten Flächen auf.

Nutzung, Regosole der Dünen sind in der Regel schlecht wasserversorgt und nährstoffarm. Sie sind Standorteigen- gut durchwurzelbar und gut durchlüftet, aber ihre biologische Aktivität ist eher gering. Daher schaften stellen sie aus landwirtschaftlicher Sicht häufig Grenzertragsböden dar und werden häufig

forstwirtschaftlich genutzt oder sind dem Naturschutz vorbehalten. An der Nord- und Ost-see dienen Regosole aus Dünen- oder Strandwallsand zudem häufig dem Küstenschutz.

Gefährdung Regosole aus Dünensand sind in hohem Maße winderosionsgefährdet. Besonders in tro-ckenen Phasen kann es bei schütterer Vegetationsdecke zu erheblichen Verlusten an Ober-bodenmaterial kommen, weil die kaum zu Aggregaten zusammengeschlossenen Einzelkör-ner aus Fein- und Mittelsand besonders leicht vom Wind aufgenommen werden können.Unter Wald stellt die Bodenversauerung wegen der geringen Pufferkapazität dieser Bödendas größte Gefährdungspotenzial dar. Bei geringem Grundwasserflurabstand kann unterlandwirtschaftlicher Nutzung die Nitratverlagerung ins Grundwasser ein Problem darstellen.

Standorteigenschaften des abgebildeten Bodenprofils

Wasserversorgung Luftversorgung Wärmehaushalt natürliche

(nFK, GW-Anschluss) Nährstoffvorräte

schlecht sehr gut mittel mittel Durchwurzelbarkeit Wasserdurchläs- Bindungsvermögen für Nähr- Baugrundeignung

sigkeit (kf-Wert) und Schadstoffe

sehr gut hoch gering mittel

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eAh – kalkhaltiger Oberbodenhorizont mit Hu-musanreicherung

stark lehmiger Sand mit Bauschutt, humos,durchwurzelt

eCv – kalkhaltiger Untergrundhorizont,schwach verwittert, kalkhaltig

Bauschutt, stark steinig und kiesig, sehrschwach humos, schwach durchwurzelt

eCn – Untergrundhorizont, unverwittert, kalk-haltig, schwach humos

Bauschutt, stark steinig und kiesig

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Pararendzina: RZnBodenschätzung: nicht geschätzt

Kiel

kalkhaltiger Boden mit gering fortgeschrittener Bodenbildung

Ausgangsmaterial: Bauschutt

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3.3 Pararendzina

Typ. Horizontfolge Ah/eC

Entstehung Die Pararendzina ist ein gering entwickelter Boden aus carbonathaltigem Lockergestein. Un-ter dem humosen Oberboden (Ah-Horizont) folgt wie beim Regosol gleich das nur schwachveränderte Ausgangsmaterial (eC-Horizont). Der profilprägende Prozess ist auch hier die Hu-musakkumulation im Oberboden. Desweiteren muss die Carbonatobergrenze bei Pararend-zinen definitionsgemäß oberhalb der 4 dm-Marke liegen. Ist die Entkalkung weiter fortge-schritten, handelt es sich in der Regel um Bodentypen, bei denen ein weiterer Bodenbil-dungsprozess eingesetzt hat. Die Pararendzina zeigt häufig Übergänge zu Braunerde, Parab-raunerde und Pseudogley.

Typisches Die typische Pararendzina Schleswig-Holsteins hat sich aus Geschiebemergel entwickelt. Ausgangsmaterial Vereinzelt kommen aber auch Pararendzinen aus anderen kalkhaltigen Lockergesteinen und Verbreitung (Beckenablagerungen, Geschiebesand) vor. Das natürliche Verbreitungsgebiet der Pararend-

zina ist auf das Gebiet beschränkt, das noch von den jüngsten Gletschervorstößen erreichtwurde (östlicher Teil der Jungmoränenlandschaft). Durch Wassererosion an Kuppen undOberhängen oder durch andere Formen anthropogenen Bodenabtrags findet sich dieser Bo-dentyp aber auch in den anderen eiszeitlich geprägten Landesteilen. Weite Verbreitung er-fährt die Pararendzina auch in den stärker urban geprägten Gebieten, wo sie sich aus carbo-nathaltigen, künstlichen (Bauschutt) oder auch natürlichen Substraten (aufgetragener oderdurch Abtrag freigelegter Geschiebemergel) entwickeln konnte.

Nutzung, Die Pararendzina aus Geschiebemergel ist, soweit sie sich nicht unter Acker in Abtragungs-Standorteigen- position befindet, bei voll entwickeltem Oberbodenhorizont eine in Bezug auf die Nährstoff- schaften und Wasserversorgung von Pflanzen hoch einzuschätzende Bodenform, sofern die Krume

schon im schwach sauren pH-Bereich liegt. Bei neutraler oder alkalischer Bodenreaktion istder Nährstoffaustausch dagegen gehemmt. Die Durchlüftung und Durchwurzelung kann beihohen Tonanteilen und ungünstiger Gefügeausbildung im Geschiebemergel erschwert sein.Die biologische Aktivität ist wegen des hohen pH-Wertes bei Pararendzinen als hoch anzuse-hen, für die Pufferkapazität dieses Bodens gilt dies gleichermaßen.

Gefährdung In Abtragungsposition verdankt die Pararendzina der Wassererosion zwar einerseits ihre Exis-tenz, ist aber andererseits genauso durch sie bedroht. Pararendzinen aus lehmigen oderschluffig-tonigen Substraten sind außerdem von Bodenverdichtungen in Folge unsachgerech-ten Befahrens in zu feuchtem Zustand in ihren physikalischen Eigenschaften gefährdet. Diesgilt, obwohl der hohe Kalkgehalt eine gute Aggregierung der Einzelkörner bedingt, und so Bo-denverdichtungen erschwert werden. Gegenüber Bodenversauerungen ist die Pararendzinawegen ihres hohen Kalkgehaltes wenig anfällig, Schadstoffe können sich in diesem Bodenbei entsprechendem Eintrag anreichern.

Standorteigenschaften des abgebildeten Bodenprofils

Wasserversorgung Luftversorgung Wärmehaushalt natürliche

(nFK, GW-Anschluss) Nährstoffvorräte

mittel gut mittel mittel Durchwurzelbarkeit Wasserdurchläs- Bindungsvermögen für Nähr- Baugrundeignung

sigkeit (kf-Wert) und Schadstoffe

mittel hoch mittel schlecht

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Ap – Oberbodenhorizont mit Humusanreiche-rung, regelmäßig gepflügt

schwach schluffiger Sand, schwach steinigund kiesig, schwach humos

Bv – Unterbodenhorizont mit Verbraunung

schwach schluffiger Sand, schwach steinigund kiesig

Cv – Untergrundhorizont, schwach verwittert

Feinsand, sehr schwach steinig und kiesig

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Braunerde: BBnBodenschätzung: Sl 3 D 36 (Acker)

Gülzow

Boden mit Verbraunung

Ausgangsmaterial: Geschiebedecksand über Schmelzwasser-

sand

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3.4 Braunerde

Typ. Horizontfolge Ah/Bv/Cv

Entstehung Braunerden weisen neben dem durch Humusanreicherung entstandenen humosen Oberbo-den (Ah-Horizont) einen durch Verbraunung/Verlehmung gekennzeichneten Unterbodenhori-zont (Bv-Horizont) auf. Dies ist der diagnostische Horizont der Braunerde. Er entsteht durchüberwiegend chemische Verwitterung des Ausgangsgesteins und durch Mineralneubildungaus den Verwitterungsprodukten. Das kennzeichnende neu gebildete Mineral ist der Goe-thit, ein Eisenoxid, welches sich fein verteilt an den Partikeloberflächen im Bv-Horizont wie-derfindet und diesem seine typische gelbbraune Farbe verleiht. Die nährstoffarmen Braun-erden (häufig aus Sandersand) neigen besonders unter Wald zur Podsolierung (siehe Pod-sol, Kap. 3.6), während die nährstoffreichen Braunerden mit höheren Feinbodenanteilen(Schluff und Ton) eine Tendenz zur Parabraunerde (Kap. 3.5) aufweisen können.

Typisches Sandige eiszeitliche Ablagerungen (Schmelzwassersande, Geschiebesande, Geschiebedeck-Ausgangsmaterial sande, Fließerden, Beckensande bis –schluffe) bilden die maßgeblichen Ausgangsgesteine und Verbreitung der Braunerde. Entsprechend großräumig ist ihr Verbreitungsgebiet in Schleswig-Holstein.

Es erstreckt sich von den sandigen Endmoränen, Sandern und sandigen Becken des Jung-moränengebietes über die trockenen Außensander (Vorgeest) bis in die Hohe Geest, wo dieBraunerde zusammen mit dem Pseudogley (Kap. 3.7) den Leitboden darstellt.

Nutzung, Braunerden werden überwiegend als Ackerland genutzt. Sie haben aber auch einen hohen Standort- Anteil an den forstlich und weidewirtschaftlich genutzten Flächen. Ihre Standorteigenschaf-eigenschaften ten im Einzelnen hängen jedoch stark vom Ausgangsmaterial und der Bodenart (Körnung)

ab. Lehmige Schichten im näheren Untergrund können die Wasserversorgung der Pflanzenerheblich verbessern.

Gefährdung Braunerden aus sandigen, eiszeitlichen Ablagerungen sind in Abhängigkeit von ihrer Boden-art mäßig wasser- und winderosionsgefährdet. Die bodenunabhängigen Faktoren, etwa dieHangneigung, können hier jedoch stark differenzierend wirken. Die Empfindlichkeit gegen-über Bodenverdichtungen ist als gering bis mäßig anzusehen. Braunerden aus quarzreichenSanden unter Wald sind besonders anfällig für Bodenversauerungen. Bei geringem Grund-wasserflurabstand kann es leicht zu Nitratverlagerungen ins Grundwasser kommen.

Standorteigenschaften des abgebildeten Bodenprofils

Wasserversorgung Luftversorgung Wärmehaushalt natürliche

(nFK, GW-Anschluss) Nährstoffvorräte

schlecht gut gut gering Durchwurzelbarkeit Wasserdurchläs- Bindungsvermögen für Nähr- Baugrundeignung

sigkeit (kf-Wert) und Schadstoffe

sehr gut hoch gering sehr gut

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Ah – Oberbodenhorizont mit Humusanreiche-rung, ehemals gepflügt

lehmiger Sand, schwach steinig und kiesig,humos

Al – Oberbodenhorizont mit Tonauswaschung,

lehmiger Sand, gebleicht, sehr schwach hu-mos, schwach steinig und kiesig

Bt – Unterbodenhorizont mit Tonanreicherung

sandiger Lehm, schwach steinig und kiesig,Humus in Tiergängen und Wurzelbahnen, Ton-beläge auf den Aggregatoberflächen, im obe-ren Teil stellenweise mit darüberliegendem Al-Horizont verzahnt

Cv – Untergrundhorizont, schwach verwittert

sandiger Lehm, schwach steinig und kiesig

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Parabraunerde: LLnBodenschätzung: SL 3 D 58 (Acker)

Bothkamp

(BodenerlebnispfadHof Siek)

Boden mit Tonverlagerung

Ausgangsmaterial: Geschiebedecksand über Geschiebelehm

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3.5 Parabraunerde

Typ. Horizontfolge Ah/Al/Bt/(Bv)/Cv

Entstehung Parabraunerden gehen in der Regel aus Braunerden (Kap. 3.4) hervor. Nach dem Pararendzi-na-Stadium (Kap. 3.3) mit beginnender Entkalkung und Humusanreicherung folgt das Braun-erde-Stadium mit der Verbraunung. Hieran schließt sich bei entsprechender pH-Absenkungu.a. durch Huminsäuren, die beim Humusabbau entstehen, der für die Parabraunerde ent-scheidende Prozess der Tonverlagerung an. Im Bodenprofil zeigt sich die Tonverlagerungdurch einen an Ton verarmten, aufgehellten Al-Horizont und einen durch Tonanreicherunggekennzeichneten Bt-Horizont. Dieser ist in der Regel rötlichbraun bis kräftig gelbbraun ge-färbt. Bei entsprechender Entkalkung und fortgeschrittener Bodenentwicklung kann unterdem Bt-Horizont noch ein Bv-Horizont folgen. Schließlich sind aber der Al-Horizont als Aus-waschungshorizont und der Bt-Horizont als Anreicherungshorizont die diagnostischen Hori-zonte der Parabraunerde.

In ebenen Reliefpositionen zeigen Parabraunerden häufig Staunässemerkmale und damitÜbergänge zu Pseudogleyen (Kap.3.7). Übergänge zu Braunerden und Pararendzinen stellenschon aufgrund der gemeinsamen Entwicklungsreihe keine Seltenheit dar.

Typisches Lehmige bzw. schluffig-tonige eiszeitliche Sedimente (Geschiebelehm, Fließerden, Geschie-Ausgangsmaterial bedecksande, untergeordnet auch bindige Beckenabsätze) stellen das Ausgangsmaterial der und Verbreitung Parabraunerde dar. Das Verbreitungsgebiet liegt zu großen Teilen im Jungmoränengebiet

und zwar insbesondere dort, wo der Geschiebelehm ohne oder nur mit geringer periglazia-ler Überlagerung die Oberfläche bildet und Stau- und Grundnässe zurückstehen. Die Para-braunerde ist somit zusammen mit dem Pseudogley (Kap. 3.7) der Leitboden des Jungmo-ränengebietes. Aber auch im Altmoränengebiet kommt die Parabraunerde bei vergleichba-ren Voraussetzungen verbreitet vor.

Nutzung, Parabraunerden werden ganz überwiegend als Ackerland genutzt. Sowohl die natürliche Standort- Nährstoff- als auch die Wasserversorgung sind eher hoch einzustufen. Die Luftzufuhr und eigenschaften die Durchwurzelbarkeit können im tonangereicherten Bt-Horizont eingeschränkt sein. Die

biologische Aktivität ist in der Regel als mittel bis hoch einzustufen.

Gefährdung In Ober- und Mittelhangpositionen ist die Parabraunerde potenziell durch Wassererosion ge-fährdet, dies gilt wie bei der Problematik der Bodenverdichtung insbesondere für Standortemit hohen Schluffanteilen, bei denen die Einzelkörner nur schwach miteinander verbundensind. Unter Wald sind Parabraunerden meist schwach podsoliert und mäßig anfällig für Bo-denversauerungen. In lehmigen Parabraunerden kann es bei entsprechenden Einträgenleicht zu Schadstoffanreicherungen kommen.

Bei Parabraunerden unter Acker ist der Prozess der Tonverlagerung in der Regel durch Kal-kung und damit verbundene pH-Wert Erhöhung zum Stillstand gekommen.

Standorteigenschaften des abgebildeten Bodenprofils

Wasserversorgung Luftversorgung Wärmehaushalt natürliche

(nFK, GW-Anschluss) Nährstoffvorräte

gut gut mittel hoch Durchwurzelbarkeit Wasserdurchläs- Bindungsvermögen für Nähr- Baugrundeignung

sigkeit (kf-Wert) und Schadstoffe

gut mittel hoch gut

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Aeh – Oberbodenhorizont mit Humusanrei-cherung sowie Humus-, Eisen- und Alumini-umauswaschung

Feinsand, stark humos, Einzelkorngefüge,durchwurzelt, Bleichkörner

Ae – Oberbodenhorizont, stark gebleicht

Feinsand, Auswaschung von Humus und Ses-quioxiden (Eisen und Aluminium)

Bsh – Unterbodenhorizont mit starker Humus-und schwächerer Sesquioxidanreicherung,

Feinsand, sehr stark verkittet (Ortstein)

Bhs – Unterbodenhorizont mit starker Sesqui-oxid- und schwächerer Humusanreicherung,

Feinsand stark verkittet (Ortstein)

Bbh + Cv 1 – Untergrundhorizont mit bänder-und fleckenförmiger Humusanreicherung

Feinsand

Bbh + Cv 2 – Untergrundhorizont mit schwa-cher bänderförmiger Humusanreicherung

Feinsand

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Podsol: PPnBodenschätzung: S 6 D 15 (Acker)

Karlum

Boden mit Humus – und Sesquioxidverlagerung

(Sauerbleichung)

Ausgangsmaterial: Flugsand

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3.6 Podsol

Typ. Horizontfolge Aeh/Ae/Bh/Bhs/(Bv)/Cv

Entstehung Wie die Parabraunerden entwickeln sich Podsole häufig aus Braunerden, sie können aberauch direkt aus Regosolen hervorgehen. Neben dem Prozess der Humusakkumulation imOberboden und gegebenenfalls der Verbraunung tritt hier der Podsolierungsprozess in denVordergrund. Dieser ist geknüpft an einen deutlich nach unten gerichteten Bodenwasser-strom und an niedrige pH-Werte. Unter diesen Bedingungen kommt es in sandigen Boden-ausgangsgesteinen mit geringem Anteil an leicht verwitterbaren Mineralen zur Auswa-schung von Huminstoffen sowie Eisen- und Aluminiumoxiden aus dem Oberboden und de-ren Anreicherung im Unterboden. Das Bodenprofil ist daher gekennzeichnet durch eine star-ke Bleichung (Ae-Horizont) unter dem humosen Oberboden (Aeh-Horizont) und eine Anrei-cherungszone mit dem Bh-Horizont (Humusanreicherung) und dem Bhs-Horizont (Humusan-reicherung sowie Eisen- und Aluminiumoxid= Sesquioxidanreicherung). Die Bleichung kannso stark sein, dass der Ae-Horizont hellgrau bis weißlich erscheint. Verfestigte Anreiche-rungshorizonte werden als Orterde, stark verkittete als Ortstein bezeichnet. Die Oberbödenvon Podsolen weisen dagegen in der Regel ein lockeres Einzelkorngefüge auf. Unter demBs-Horizont folgt häufig ein Bv-Horizont, wenn sich der Podsol aus einer Braunerde entwi-ckelt hat. Übergänge von Podsolen zu Braunerden und Regosolen sind häufig anzutreffen,ferner sind Übergänge zu Gleyen und Pseudogleyen keine Seltenheit.

Typisches Sandige eiszeitliche und nacheiszeitliche Ablagerungen mit geringem Anteil an leicht ver-Ausgangsmaterial witterbaren Mineralen (Flugsande, feinkörnige Sandersande, Beckensande, Talsande) bilden und Verbreitung das Ausgangsmaterial der Podsole in Schleswig-Holstein. Kräftige Podsole sind vor allem

aus späteiszeitlichen Flug- und Dünensanden bekannt. Das Hauptverbreitungsgebiet liegtfolglich in der Schleswig-Holsteinischen Vorgeest, der Sanderebene, die häufig von einerdünnen Flugsanddecke überzogen ist. Hier stellt der Podsol zusammen mit dem Gley undder Braunerde den Leitboden. Auch in der Hohen Geest, der Altmoräne, ist der Podsol amBodenaufbau beteiligt, kommt aber nur stellenweise flächenhaft verbreitet vor. Da unterHeidevegetation und Nadelwald die Podsolierung gefördert wird (schlecht abbaubarer Be-standsabfall), kann auch eine Korrelation zwischen diesen Nutzungsformen und der Verbrei-tung von Podsolen festgestellt werden.

Nutzung, Podsole werden als Acker, bei nahem Grundwasser auch häufig als Grünland genutzt. Viele Standort- trockenere Lagen unterliegen auch einer forstlichen Nutzung. Die Böden der Flächen mit eigenschaften stark ausgeprägten Podsolen sind Grenzertragsböden, diese Flächen sind häufig dem Natur-

schutz vorbehalten. Podsole sind von ihrem natürlichen Ertragspotential als geringwertigeinzustufen, da sie arm an Nährstoffreserven sind und in der sauren Bodenlösung das fürPflanzen toxische Aluminium vorliegt. Durch regelmäßiges Kalken kann diesem Umstandentgegengewirkt werden. Die Fruchtbarkeit ist weiterhin eingeschränkt wegen der schlech-ten Wasserversorgung in dem sandigen Substrat und durch die schlechte Durchwurzelbar-keit der Orterde und des Ortsteins. Der Ortstein kann örtlich wasserstauend wirken und sodie Wasserversorgung der Pflanzen verbessern. Die biologische Aktivität ist in ungekalktenPodsolen wegen der niedrigen pH-Werte gering.

Gefährdung Podsole sind potentiell stark winderosionsgefährdet, weil sie häufig ein Einzelkorngefügemit Fein- und Mittelsanden aufweisen, die besonders leicht vom Wind aufgenommen wer-den. In der Vergangenheit ist bei vielen Podsolen der Ortstein durch Tiefpflügen gebrochenworden, um die Durchwurzelbarkeit zu verbessern. Der Podsolierungsprozess ist bei vielenPodsolen unter landwirtschaftlicher Nutzung zum Stillstand gekommen. Andererseits för-dern der saure Regen und die Nutzung als Nadelwald oder Heide die Podsolierung, undkönnen zur Bodenversauerung beitragen, die für die neuartigen Waldschäden (Waldsterben)mitverantwortlich gemacht wird. Nitratverlagerung ins Grundwasser kann insbesondere beiPodsolen unter Acker zum Problem werden.

Standorteigenschaften des abgebildeten Bodenprofils

Wasserversorgung Luftversorgung Wärmehaushalt natürliche

(nFK, GW-Anschluss) Nährstoffvorräte

schlecht gut gut gering

Durchwurzelbarkeit Wasserdurchläs- Bindungsvermögen für Nähr- Baugrundeignung

sigkeit (kf-Wert) und Schadstoffe

mittel hoch gering gut

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Ap – Oberbodenhorizont mit Humusanreiche-rung, regelmäßig gepflügt

sandiger Lehm, schwach steinig und kiesig,stark humos

Sw – Stauwasserhorizont, wasserleitend

sandiger Lehm, schwach steinig und kiesig,rostfleckig (marmoriert)

Sd – dichter Stauwasserhorizont

toniger Lehm, schwach steinig und kiesig,stark rostfleckig (marmoriert)

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Pseudogley: SSnBodenschätzung: SL 4 D 48 (Acker)

Groß Niendorf

Boden mit starkem Stauwassereinfluss

Ausgangsmaterial: Geschiebelehm

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3.7 Pseudogley

Typ. Horizontfolge Ah/Sw/Sd/(Cv)

Entstehung Pseudogleye sind Böden, die durch Stauwasserwirkung geprägt sind. Neben der Humusak-kumulation im Oberboden (Ah-Horizont) ist die Profildifferenzierung an einem wasserleiten-den Sw-Horizont und dem darunter folgenden, wasserstauenden Sd-Horizont festzustellen.Beide Horizonte sind meist hellgrau gefärbt. Der jahreszeitliche Wechsel von feuchten undtrockenen Phasen drückt sich im Bodenprofil durch die für Pseudogleye typische Marmorie-rung aus. Sie ist das Produkt des regelmäßigen Wechsels von reduzierenden und oxidieren-den Bedingungen, wobei Eisen- und Manganoxide bei reduzierenden Bedingungen mobilwerden und sich bei Sauerstoffzufuhr zu Konkretionen und Flecken zusammenschließen.Anders als beim Gley (Grundwasserboden, Kap. 3.12) fehlt ein Horizont, der unter ständi-gem Luftabschluss steht. Stattdessen folgt beim Pseudogley in der Tiefe unter dem Sd-Ho-rizont wieder ein weniger stark vom Wassereinfluss geprägter Cv-Horizont.

Übergänge des Pseudogleys zu anderen Bodentypen (Parabraunerde, Braunerde, Podsol)kommen sehr häufig vor, wenn bei ebenem bis flachwelligem Relief eine wasserstauendeSchicht im Bodenprofil auftritt, andere Bodenbildungsprozesse aber - meist im oberen Pro-filteil - ebenfalls stattfinden können.

Typisches Dieser Bodentyp entwickelt sich naturgemäß nur bei Vorhandensein einer schwer wasser-Ausgangsmaterial durchlässigen Schicht. Diese kann aus Geschiebelehm /-mergel oder Beckenschluff /-ton und Verbreitung oder anderen bindigen Substraten (Fließerde) bestehen. Typischerweise liegt über dieser

Schicht, in welcher der Sd-Horizont entwickelt ist, eine etwas leichter wasserdurchlässigeSchicht, in welcher dann der Sw-Horizont ausgebildet ist. Diese obere Schicht wird häufigvon Geschiebedecksanden, Fließerden, oberer Moräne, Schmelzwassersanden oder Be-ckensanden bis –schluffen aufgebaut.

Die räumliche Verteilung der Pseudogleye ist zugleich an die Verbreitung der oben ange-sprochenen dichten Schicht und der Gestaltung der Geländeoberfläche geknüpft, weil sienur dort großflächig auftreten können, wo das Regenwasser durch mangelnde Reliefener-gie nur schlecht oberflächlich oder oberflächennah abfließen kann. Ihre Hauptverbreitungs-gebiete sind daher die Grundmoränen und Becken des Östlichen Hügellandes und der Ho-hen Geest. Im Östlichen Hügelland stellt der Pseudogley zusammen mit der Parabraunerde,in der Hohen Geest zusammen mit der Braunerde den Leitbodentyp dar.

Nutzung, Pseudogleye werden sowohl als Acker als auch als Grünland genutzt. Viele Forste mit über-Standort- wiegendem Laubholzanteil findet man ebenfalls auf Pseudogleyen. Sie sind durch eine ver-eigenschaften zögerte frühjährliche Erwärmung (Kaltgründigkeit) gekennzeichnet und sind ohne Drainage

schlecht durchlüftet, gewährleisten aber in der Regel eine gute Wasserversorgung und wei-sen ein hohes Bindungsvermögen und Nachlieferungspotential für Nährstoffe auf.

Gefährdung In der Regel sind Pseudogleye wegen ihrer bindigen Bodenart und wegen ihrer Verbreitungin schwach reliefierten Bereichen nur gering durch Wind- und Wassererosion gefährdet.Pseudogleye aus schluffigen Beckenablagerungen und aus Geschiebelehm sind stark bismäßig empfindlich gegenüber Bodenverdichtungen durch Befahren mit schwerem Gerät.Wegen ihrer in der Regel relativ hohen Humosität und wegen ihrer meist lehmig-tonigenBodenart weisen sie eine hohe Bindungsfähigkeit für Nähr- und Schadstoffe auf, die sich indiesem Boden anreichern können. Die Gefahr der Bodenversauerung unter Wald ist je nachBeschaffenheit des Oberbodens in der Regel als gering bis mäßig einzustufen.

Standorteigenschaften des abgebildeten Bodenprofils

Wasserversorgung Luftversorgung Wärmehaushalt natürliche

(nFK, GW-Anschluss) Nährstoffvorräte

gut mittel schlecht hoch Durchwurzelbarkeit Wasserdurchläs- Bindungsvermögen für Nähr- Baugrundeignung

sigkeit (kf-Wert) und Schadstoffe

mittel gering hoch mittel

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Axh – dunkler Oberbodenhorizont mit Hu-musanreicherung, durch intensive biologischeDurchmischung entstanden

lehmiger Sand, mittel humos, schwach steinigund kiesig, viele Regenwurmröhren

Axh + Sw – Stauwasserhorizont, wasserlei-tend in Verzahnung mit aufliegendem Oberbo-denhorizont

sandiger Lehm, schwach humos, Ton-Humus-beläge auf den Aggregatoberflächen schwachsteinig und kiesig, locker gelagert, viele Re-genwurmröhren

Sd – dichter Stauwasserhorizont

sandiger Lehm, einzelne Humusflecken, Ton-Humusbeläge auf den Aggregatoberflächen,schwach steinig und kiesig, stark rostfleckig,dicht gelagert

eSd – dichter Stauwasserhorizont, stark kalk-haltig

sandiger Lehm, einzelne Humusflecken,schwach steinig und kiesig, stark rostfleckig,dicht gelagert

28

Fehmaraner SchwarzerdeBodenschätzung: SL 1 D 70 (Acker)

Großenbrode

schwarzerdeartiger Boden mit Stauwassereinfluss

Ausgangsmaterial: Geschiebedecksand über

Geschiebelehm/-mergel

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3.8 Fehmaraner Schwarzerde

Typ. Horizontfolge Ah/A(x)h/(Sw)/Sd

Entstehung Die Entstehung dieses Bodens ist in der wissenschaftlichen Diskussion umstritten. An die-ser Stelle ist bewusst auf die Nennung eines genetisch begründeten Bodentyps zugunstendes Lokalnamens verzichtet worden. Auffällig im Bodenprofil ist jedenfalls die relativ dunkleFarbe des Oberbodens und die Humusfleckigkeit des Unterbodens. Die meisten Fehmara-ner Schwarzerden weisen zudem einen starken Stauwassereinfluss und einige auch einenGrundwassereinfluss auf. Die Entstehung des mächtigen dunklen Oberbodens wird vonmanchen Autoren gerade auf diesen starken Wassereinfluss zurückgeführt. Andere neh-men eine echte Schwarzerde-Entwicklung, das heißt Humusakkumulation in Folge ge-hemmten Abbaus der organischen Substanz durch Sommertrockenheit und Winterkälte un-ter Steppenvegetation im Boreal an. Solche Entwicklungen sind insbesondere aus dem mit-teldeutschen Trockengebieten bekannt und Fehmarn weist heute durchaus vergleichbareKlimabedingungen mit Niederschlägen von nur etwa 550 mm pro Jahr wie dort auf. Zur Er-klärung der Genese dieses Bodens gibt es aber auch noch eine Reihe anderer Ansätze.

Typisches Die Fehmaraner Schwarzerde hat sich ganz überwiegend aus periglazial wenig bis gar nicht Ausgangsmaterial überdecktem Geschiebelehm und -mergel der letzten Eiszeit entwickelt. Die Bodenart des und Verbreitung Oberbodens schwankt in der Regel zwischen stark lehmigem Sand und tonigem Lehm.

Das Verbreitungsgebiet dieses Bodens ist auf die Insel Fehmarn und die Wagrische Halbin-sel, also auf den niederschlagsärmeren (subkontinentalen) Klimabereich Schleswig-Hol-steins beschränkt, wobei die Küstensäume nach bisherigen Erkenntnissen besonders her-vortreten.

Nutzung, Diese Böden werden wegen ihrer hohen Fruchtbarkeit fast ausschließlich ackerbaulich und Standort- zwar überwiegend zur Weizenproduktion genutzt. Sie besitzen hohe natürliche Nährstoffre-eigenschaften serven, sind aufgrund des oberflächennah anstehenden kalkhaltigen Geschiebemergels gut

strukturiert und aufgrund der lehmigen Bodenart mit hohem Wasserhaltevermögen auch introckenen Sommern relativ ertragssichere Standorte. Nachteilig für die landwirtschaftlicheNutzung wirken sich lediglich die zum Teil verzögerte frühjährliche Abtrocknung und Erwär-mung, sowie die gegenüber weniger tonhaltigen Böden der Börden erschwerte Durchwur-zelbarkeit aus. Zusammen mit den Kalkmarschen stellen sie jedoch mit bis zu über 80 Punk-ten die von der Bodenschätzung am höchsten bewerteten Böden Schleswig-Holsteins dar.

Gefährdung Der relativ hohe Humusgehalt der Fehmaraner Schwarzerden, der ihnen auch ihren Namengibt und die anderen typischen Eigenschaften können am besten dadurch erhalten werden,dass Kalk, organische Dünger und Reststoffe auf- bzw. eingebracht werden, dass Stau- undGrundwasser wenig drainiert wird und die Bodenbearbeitung möglichst schonend erfolgt.Andererseits würde die Nichtnutzung dieser Böden in unserem jetzigen Klima vermutlich zueiner Degradation, das heißt Versauerung, Humusverlust und Tonverarmung im Oberbodenführen.

Ansonsten sind diese Böden relativ robust gegenüber den verschiedenen Gefährdungspo-tentialen, ihr hohes natürliches Bindungsvermögen macht sie allerdings bei entsprechendenEinträgen anfällig für Schadstoffanreicherungen.

Standorteigenschaften des abgebildeten Bodenprofils

Wasserversorgung Luftversorgung Wärmehaushalt natürliche

(nFK, GW-Anschluss) Nährstoffvorräte

gut mittel gut hoch

Durchwurzelbarkeit Wasserdurchläs- Bindungsvermögen für Nähr- Baugrundeignung

sigkeit (kf-Wert) und Schadstoffe

gut mittel hoch gut

29

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Ap – Oberbodenhorizont mit Humusanreiche-rung, regelmäßig gepflügt

lehmiger Sand, humos

M – Bodenhorizont aus umgelagertem Solum-material (erodiertes Oberbodenmaterial)

lehmiger Sand, schwach humos

fnHv – begrabener Torfhorizont, vererdet

stark zersetzter Niedermoortorf

30

Kolluvisol: YKnBodenschätzung: lS 1 D 65 (Acker)

Achterwehr

Boden aus erosiv umgelagertem, humosem Bodenmaterial

Ausgangsmaterial: Abschlämmmassen über tiefem Nieder-

moortorf

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3.9 Kolluvisol

Typ. Horizontfolge Ah/M/(fAh)/...

Entstehung Kolluvisole gehören zu den Böden, die es ohne die Mitwirkung des Menschen nicht odernur in seltenen Fällen gäbe. Sie sind ein Produkt der Bodenerosion durch Wind und Wasserund entstehen dort, wo das abgetragene, humose Bodenmaterial wieder abgelagert wird.Die Mächtigkeit von Ah-Horizont und M-Horizont als diagnostischem Horizont des Kolluvi-sols muss zusammen über 40 cm betragen, kann aber örtlich auch über 1m erreichen. Inmanchen Kolluvisolen kann man noch deutlich den ehemaligen Ah-Horizont an der ur-sprünglichen Geländeoberfläche erkennen. Kolluvisole treten häufig als Übergangstypen zuGrund- und Stauwasserböden auf, auch Überlagerungsformen sind keine Seltenheit (z.B.Kolluvisol über Braunerde).

Typisches Ausgangsmaterial sind in jedem Fall nacheiszeitlich umgelagerte, humose Ablagerungen, Ausgangsmaterial die an anderer Stelle durch Wind- oder Wassererosion abgetragen worden sind. Sie finden und Verbreitung sich immer dort, wo die Transportkraft des Windes oder des Wassers nachlässt. Dies ist

insbesondere an natürlichen oder künstlichen Barrieren und im Falle der Erosion durch Was-ser zusätzlich verstärkt am Unterhang und in Tiefenbereichen bzw. an konkaven Hängen derFall.

Kolluvisole als Resultat von Wassererosion treten in Schleswig-Holstein in erster Linie inden stark reliefierten Bereichen des Östlichen Hügellandes auf, kommen aber auch in derHohen Geest vor. Kolluvisole in Folge von Winderosion findet man hingegen im wesentli-chen in der Schleswig-Holsteinischen Vorgeest.

Nutzung, Kolluvisole unterliegen in der Regel einer landwirtschaftlichen Nutzung. Als Produkt der Standort- ackerbaulichen Tätigkeit des Menschen findet man sie häufig auf Ackerstandorten. Viele eigenschaften dieser Standorte sind sogar erst durch die Kolluvierung ackerfähig geworden. Aber auch

Grünlandstandorte sind besonders bei Grund- oder Stauwassereinfluss nicht selten. Kolluvi-sole unter Wald markieren einen Nutzungswechsel von landwirtschaftlicher Nutzung zurForstwirtschaft.

Gefährdung Die Gefährdung der Kolluvisole geht in der Regel vom Prozess der Kolluvierung selbst aus,was bedeuten soll, dass sie durch Überdeckung mit neuen Abschlämmmassen oder vomWind transportiertem Bodenmaterial begraben werden können, was auch erhebliche Er-tragsminderungen bewirken kann. Kolluvisole reagieren als locker gelagerte Böden empfind-lich auf mechanischen Bodendruck, obwohl ihre z. T. hohe und tiefgründige Humosität zuihrer Elastizität beiträgt. Schadstoffe können sich bei entsprechenden Einträgen in Kolluviso-len leicht anreichern.

Standorteigenschaften des abgebildeten Bodenprofils

Wasserversorgung Luftversorgung Wärmehaushalt natürliche

(nFK, GW-Anschluss) Nährstoffvorräte

gut gut gut hoch

Durchwurzelbarkeit Wasserdurchläs- Bindungsvermögen für Nähr- Baugrundeignung

sigkeit (kf-Wert) und Schadstoffe

gut hoch hoch sehr schlecht

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Ah – Oberbodenhorizont mit Humusanreiche-rung

feinsandiger Mittelsand, humos

E – Bodenhorizont aus mittelalterlich aufgetra-genem Plaggenmaterial

feinsandiger Mittelsand, humos

fAe – begrabener (fossiler) Oberbodenhorizontstark sauergebleicht

Auswaschung von Humus und Sesquioxiden(Eisen und Aluminium) Mittelsand, zungenför-miger Übergang

fBsh – begrabener (fossiler) Unterbodenhori-zont mit starker Humus und schwächerer Ses-quioxidanreicherung

Mittelsand, stark humos, stark verkittet, Ort-stein

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Plaggenesch: YEn Bodenschätzung: nicht geschätzt

Seeth

Boden aus aufgetragenem Plaggenmaterial über begrabenem

Podsol

Ausgangsmaterial: anthropogen umgelagerter Sand über

Flugsand

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3.10 Plaggenesch

Typ. Horizontfolge Ah/E/(fAeh)/(fBs)/Cv

Entstehung Plaggenesche sind Böden, die ihre Entstehung dem Menschen verdanken, denn sie sinddas Produkt einer besonderen mittelalterlichen bis vorindustriellen landwirtschaftlichen Nut-zung. Bei dieser Nutzung wurden Plaggen (Heide- oder Grassoden) von ertragsschwachenHeide- bzw. Grünlandflächen zur Einstreu in den Ställen gestochen und anschließend aufden hofnahen oder sonstig begünstigten Feldern wieder ausgebracht. Diese Wirtschafts-weise führte über die Jahrhunderte auf den Flächen der Plaggenentnahme zu einer Humus-und Nährstoffverarmung, während die Flächen der Plaggenausbringung entsprechend ver-bessert wurden und die humosen Oberböden (hier die E-Horizonte) stetig an Mächtigkeitzunahmen. Unter den E-Horizonten ist häufig noch der ursprüngliche, jetzt fossile fA-Hori-zont zu erkennen. Seine Oberkante markiert die ursprüngliche Geländeoberfläche. Unter-halb des fossilen fA-Horizontes befinden sich die entsprechenden Unterbodenhorizonte.Dies sind beim sogenannten Grauen Plaggenesch häufig die eines Podsols (fBs) und bei ei-nem Braunen Plaggenesch die eines Pseudogleys oder Gleys. Braune Plaggenesche sindvermutlich durch Zufuhr von Grassoden, Graue Plaggenesche hingegen durch Zufuhr vonHeideplaggen entstanden.

Typisches Das Ausgangsmaterial der Plaggenesche ist ein anthropogen umgelagertes, mit Stalldung Ausgangsmaterial angereichertes natürliches Substrat in Form von Heide- oder Grassoden über unterschiedli-und Verbreitung chen natürlichen Ausgangsmaterialien. Die Verbreitung der Plaggenesche ist in Schleswig-

Holstein auf die nordseeküstennahen Geestgebiete beschränkt und konzentriert sich insbe-sondere auf die Geestkerne der Inseln Sylt, Amrum und Föhr sowie den Stapelholm.

Nutzung, Heutzutage werden die Standorte mit Plaggeneschen entsprechend dem allgemeinen Trend Standort- in der Geest überwiegend als Grünland genutzt. Zur Zeit der Entstehung der Plaggenesche eigenschaften dürfte es sich jedoch in der Regel um leicht zu bearbeitende Ackerstandorte gehandelt ha-

ben, die in ihrem Nährstoff- und Wasserspeichervermögen durch die Plaggenwirtschaft ver-bessert wurden.

Gefährdung Plaggenesche sind in Schleswig-Holstein selten vorkommende Böden. Ihre Verbreitung invom Tourismus stark genutzten Gebieten hat dazu geführt, dass sie häufig versiegelt oderdurch andere bauliche Maßnahmen beeinträchtigt wurden. Plaggenesche aus rein sandigenSubstraten sind stark bis mäßig winderosionsgefährdet. Erosion durch Wasser spielt nur anfür Plaggeneschen untypischen Standorten mit stärkerem Gefälle eine Rolle. GegenüberBodenverdichtungen sind die tiefgründig humosen Plaggenesche aufgrund ihrer Elastizitätund ihres meist sandigen Substrats, je nach Vorverdichtung meist nur mäßig gefährdet. Nit-rate können bei geringem Flurabstand leicht ins Grundwasser verlagert werden.

Standorteigenschaften des abgebildeten Bodenprofils

Wasserversorgung Luftversorgung Wärmehaushalt natürliche

(nFK, GW-Anschluss) Nährstoffvorräte

mittel gut gut mittel

Durchwurzelbarkeit Wasserdurchläs- Bindungsvermögen für Nähr- Baugrundeignung

sigkeit (kf-Wert) und Schadstoffe

gut hoch gering gut

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R-Ap – Oberbodenhorizont, tiefgründig durch-mischt und anthropogen mit organischer Sub-stanz angereichert

schwach toniger Sand, stark humos

Cv – Untergrundhorizont, schwach verwittert

mittelsandiger Feinsand, Hohlraum mit organi-schem Material gefüllt

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Hortisol: YOnBodenschätzung: S 4 D 25 (Acker)

Halstenbek

Boden mit tiefgründiger, intensiver anthropogener Durchmi-

schung (Gartenboden)

Ausgangsmaterial: Decksand über Schmelzwassersand

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3.11 Hortisol

Typ. Horizontfolge R-Ah/R/(fAh)/...

Entstehung Hortisole sind durch menschliche Nutzung entstandene Gartenböden mit mehr als 40cmmächtigem humosem Oberboden (R-Ah und R-Horizont). Sie konnten sich oft durch Jahr-zehnte bzw. Jahrhunderte lange Aufbringung von Komposten, anderen organischen Dün-gern und Aschen entwickeln, so dass die Mächtigkeit der humosen Horizonte zum Teilmehr als 1m beträgt. Auch tiefes Umgraben, Einarbeitung von Humus und die Stoffumlage-rung durch Bodentiere (Bioturbation) tragen zu der tiefgründigen Humosität dieser Bödenbei. Die Hortisole gehören damit zusammen mit den Kolluvisolen und Plaggeneschen zuden Bodentypen aus anthropogen umgelagertem Material, gleichwohl finden in ihnen, wiebei den vorgenannten Böden, auch aktuell Bodenbildungsprozesse wie Gefügebildung undHumusakkumulation statt.

Typisches Hortisole sind vornehmlich über ihr Ausgangsmaterial und ihre Nutzung definierte Bodenty-Ausgangsmaterial pen. Sie entwickeln sich ausschließlich aus anthropogen umgelagertem, humosem Materi-und Verbreitung al. Meistens handelt es sich dabei um Komposte und Aschen, die in den anstehenden Bo-

den eingearbeitet werden. Unterhalb der künstlich entstandenen Schichten folgt das jenach Landschaftsentwicklung unterschiedliche natürliche Ausgangsmaterial.

Die typischen Verbreitungsgebiete der Hortisole sind Siedlungen und Städte, wo sie vor al-lem in den Kleingartenkolonien und Hausgärten anzutreffen sind. Die Baumschulgebiete,die besonders im Hamburger Randbereich größere Flächen einnehmen, weisen häufig ver-gleichbare Böden auf, allerdings ist die Mächtigkeit der humosen Oberböden dort in der Re-gel geringer.

Nutzung, Hortisole sind Gartenböden und werden, sofern sie nicht brach liegen oder überbaut sind, Standort- auch gartenbaulich genutzt. Sie sind tiefgründig humos und besitzen in der Regel für den eigenschaften Gartenbau optimierte Standorteigenschaften in Bezug auf die Nährstoff-, Luft- und Wasser-

versorgung der Nutz- und Zierpflanzen, wobei sich die Standorteigenschaften des ursprüng-lichen Bodens zum Beispiel in Bezug auf den Grundwassereinfluss durchschlagen können.

Hortisole, auf die größere Mengen an Asche aufgebracht wurden, können wegen der darinenthaltenen Schwermetalle erhöhte Konzentrationen dieser Elemente enthalten.

Gefährdung Hortisole sind in ihren Eigenschaften von der Nutzung als Gartenland abhängig. Die größteGefährdung geht also von der Umwidmung in andere Nutzungsformen aus. Daneben sindHortisole, als Gartenböden, potenziell durch unsachgemäße Behandlung (Überdüngung, un-sachgemäßer Umgang mit Pflanzenbehandlungsmitteln, Auf- und Abträge etc.) gefährdet.Schadstoffanreicherungen können die Folge sein.

Standorteigenschaften des abgebildeten Bodenprofils

Wasserversorgung Luftversorgung Wärmehaushalt natürliche

(nFK, GW-Anschluss) Nährstoffvorräte

mittel gut gut mittel

Durchwurzelbarkeit Wasserdurchläs- Bindungsvermögen für Nähr- Baugrundeignung

sigkeit (kf-Wert) und Schadstoffe

gut hoch mittel gut

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Ap – Oberbodenhorizont mit Humusanreiche-rung, regelmäßig gepflügt

lehmiger Ton, humos

Go – Grundwasserhorizont, zeitweilig wassererfüllt, überwiegend oxidierende Bedingungen

lehmiger Ton, stark rostfleckig

Gr – Grundwasserhorizont ständig grundwas-sererfüllt, reduzierende Bedingungen

lehmiger Ton

36

Gley: GGnBodenschätzung: T III a3 42 (Grünland)

Lindhöft

Boden mit starkem Grundwassereinfluss

Ausgangsmaterial: Beckenton

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3.12 Gley

Typ. Horizontfolge Ah/Go/Gr

Entstehung Gleye sind Grundwasserböden, das heißt, dass sie unter dem Einfluss hoch anstehendenGrundwassers entstehen. Im Gegensatz zu den Mooren setzen sie sich jedoch aus minera-lischen Substraten zusammen. Die Humusakkumulation im Ah-Horizont kann in Folge man-gelnder Sauerstoffzufuhr gegenüber trockeneren Böden gesteigert sein. Der darunter fol-gende Go-Horizont (oberhalb 4dm beginnend) markiert den Grundwasserschwankungsbe-reich. Er ist typischerweise hellgrau gefärbt und weist eine mehr oder weniger starke Rost-und Manganfleckung in Form von Konkretionen auf. Diese Fleckung entsteht durch denständigen Wechsel von oxidierenden und reduzierenden Bedingungen und tritt zum Beispielverstärkt an Wurzelbahnen auf. Unterhalb des Go-Horizontes befindet sich der ständig mitGrundwasser erfüllte Gr-Horizont. Er ist bei bindigen Substraten meist graublau gefärbt inreinen Sanden jedoch auch z.T. nur hellgrau ausgebildet. Im Gegensatz zum Go-Horizontweist er kaum Fleckung auf, was durch die ständig reduzierenden Bedingungen hervorgeru-fen wird.

Übergänge des Gleys bestehen praktisch zu allen anderen Bodentypen, maßgeblich ist dieObergrenze des Go-Horizontes als Markierung des normalen Grundwasserhochstandes.

Typisches Die Entstehung der Gleye ist - wie oben erläutert - an das Vorhandensein von Grundwasser Ausgangsmaterial gebunden, das Ausgangsmaterial zeichnet hier nicht den Weg der Bodenbildung vor. Gleye und Verbreitung entwickeln sich also unabhängig vom Ausgangsmaterial. Allerdings haben Gleye relativ ge-

sehen einen hohen Anteil an den Bodenformen aus Sedimenten der Niederungen und Täler(Beckenablagerungen, Sandersande, späteiszeitliche Talsande). Sie konnten sich in entspre-chenden Geländepositionen aber auch aus anderen Sedimenten entwickeln.

Im Jungmoränengebiet sind sie in den zahlreichen kleinräumigen Senkenpositionen mitGrundwasseranschluss anzutreffen und sind hier vor allem mit Kolluvisolen und Übergän-gen zu Pseudogleyen vergesellschaftet, während die Gleye der Geest häufiger größere Flä-chen einnehmen und häufig Übergänge zu Podsolen zeigen.

Nutzung Wegen ihrer hohen Grundwasserstände werden Gleye in der Regel als Grünland genutzt.Forstliche und ackerbauliche Nutzungen kommen auch vor, stehen aber deutlich zurück.

Gefährdung Die größte Gefährdung geht bei den Gleyen von der Grundwasserabsenkung aus, denndurch sie verlieren die Gleye ihre typischen Eigenschaften, auch wenn die Merkmale dervormals hohen Grundwasserstände noch Jahrhunderte oder Jahrtausende später sichtbarsein können. Eine Folge der Grundwasserabsenkung ist der erhöhte Humusabbau, von dembereits viele Standorte in Schleswig-Holstein betroffen sind. Neben der Grundwasserabsen-kung spielt in Bezug auf die Bodenbelastung für die Gleye aus bindigen Substraten auch dieBodenverdichtung durch Befahren mit schwerem Gerät eine bedeutende Rolle. Unter Waldneigen insbesondere Gleye aus Tal- oder Beckensanden zur Bodenversauerung, kalkreichesGrundwasser kann dem jedoch entgegen wirken. Das Risiko der Nitratverlagerung insGrundwasser ist bei sandig ausgebildeten Gleyen und schwacher Denitrifikation als beson-ders hoch anzusehen.

Standorteigenschaften des abgebildeten Bodenprofils

Wasserversorgung Luftversorgung Wärmehaushalt natürliche

(nFK, GW-Anschluss) Nährstoffvorräte

sehr gut schlecht schlecht hoch

Durchwurzelbarkeit Wasserdurchläs- Bindungsvermögen für Nähr- Baugrundeignung

sigkeit (kf-Wert) und Schadstoffe

gering sehr gering hoch schlecht

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aAh – Oberbodenhorizont mit Humusanrei-cherung und Auendynamik

Feinsand, humos

aGo-M – Bodenhorizont aus fluviatil umgela-gertem Solummaterial unter Grundwasserein-fluss, überwiegend oxidierende Bedingungen,Auendynamik

mittelsandiger Feinsand, rostfleckig, humos

aM-Gso – Grundwasserhorizont aus fluviatilumgelagertem Solummaterial, zeitweilig was-sererfüllt mit überwiegend oxidierenden Be-dingungen und Auendynamik

schluffiger Sand, sehr starke Eisenanreiche-rung, humos

aGo – Grundwasserhorizont, zeitweilig wassererfüllt mit überwiegend oxidierendenBedingungen und Auendynamik

Mittelsand, stark rostfleckig, Torfreste

Gor – Grundwasserhorizont, meist wasserer-füllt, überwiegend reduzierende Bedingungen

Mittelsand, Humus in Wurzelbahnen

Gr – Grundwasserhorizont, ständig wasserer-füllt, reduzierende Bedingungen

schwach schluffiger Sand, Humus in Wurzel-bahnen

38

Vega-Gley: AB-GGBodenschätzung: S II a2 38 (Grünland)

Sievershütten

Boden mit starkem, flusswasserabhängigem Grundwasserein-

fluss aus umgelagertem Bodenmaterial

Ausgangsmaterial: humoser Auensand über Talsand

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3.13 Vega-Gley

Typ. Horizontfolge aAh/aM-Go/Go/(Gr)

Entstehung Vega-Gleye vermitteln bodensystematisch zwischen den Auenböden und den Grundwasser-böden. Sie sind im Vergleich zu den Gleyen in der Regel tiefgründiger humos und weiseneine stark vom Fließgewässer abhängige Wasserdynamik auf. Sie entwickeln sich in Auen-lage bei hohem Grundwasserstand. Im oberen Profilteil werden sie aus Auensedimenten(aAh+aM-Go Horizont, das kleine vorangestellte „a“ steht für Auendynamik) aufgebaut. InFolge starker Unterschiede in der Wasserführung des Fließgewässers und damit verbunde-ner Grundwasserschwankungen kann die Ausbildung eines ständig unter reduzierenden Be-dingungen stehenden Horizontes (Gr-Horizont) fehlen. Auch ein hoher Sauerstoffgehalt desGrundwassers kann zu einem Ausbleiben des Gr-Horizontes führen.

Übergänge und Vergesellschaftungen treten in breiteren Auenbereichen vor allem mit Nie-dermooren und bei schmaleren Auen mit Kolluvisolen auf.

Typisches Vega-Gleye entwickeln sich aus nacheiszeitlichen Auenablagerungen. Diese weisen im Ausgangsmaterial Norddeutschen Flachland in der Regel einen hohen Sortierungsgrad auf, können aber so-und Verbreitung wohl stärker sandig als auch stärker bindig (schluffig-tonig) ausgebildet sein und enthalten

charakteristischerweise einen gewissen Anteil an humosen Beimengungen. Unter den Au-ensedimenten können je nach Landschaftsgenese unterschiedliche Ausgangsmaterialien,meist typische Sedimente der Niederungen (Talsand, Niedermoortorf) folgen. In Schleswig-Holstein finden die Auengleye vor allem in der Elbniederung außerhalb des Tideeinflussbe-reiches eine größerflächige Verbreitung. Ansonsten findet sich diese bodentypologischeEinheit an kleineren und größeren Fließgewässern der Geest und des Östlichen Hügellan-des.

Nutzung, Vega-Gleye werden, soweit die Flächen nicht dem Naturschutz vorbehalten sind, überwie-Standort- gend als Grünland genutzt. Ackerbau wird aber auf diesen in der Regel fruchtbaren Böden eigenschaften z.T. auch praktiziert, dabei kann es allerdings bei Überflutungen zu Totalausfällen in Bezug

auf die Ernte kommen.

Gefährdung Vega-Gleye verdanken zwar Überschwemmungen einerseits ihre Entstehung, sind aber an-dererseits auch durch sie gefährdet, weil sie dann von neuen Flussablagerungen überlagertund/oder mit Schadstoffen angereichert werden können. Stark schluffige Auenböden rea-gieren besonders empfindlich auf mechanischen Bodendruck (Bodenverdichtung) und nei-gen zu Verschlämmungen. Insbesondere tiefgründig humose Vega-Gleye neigen bei Grund-wasserabsenkungen zu Sackungen. Das bei lehmig-tonigen Vega-Gleyen hohe Bindungsver-mögen für Schadstoffe birgt die Gefahr von Schadstoffanreicherungen bei entsprechendenBelastungen.

Standorteigenschaften des abgebildeten Bodenprofils

Wasserversorgung Luftversorgung Wärmehaushalt natürliche

(nFK, GW-Anschluss) Nährstoffvorräte

sehr gut schlecht mittel mittel

Durchwurzelbarkeit Wasserdurchläs- Bindungsvermögen für Nähr- Baugrundeignung

sigkeit (kf-Wert) und Schadstoffe

mittel hoch mittel schlecht

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Aa – Oberbodenhorizont mit sehr starker Humusanreicherung

Feinsand, anmoorig, dunkle Rostflecken

Gw – Grundwasserhorizont, zeitweilig was-sererfüllt, überwiegend oxidierende Bedingun-gen, sehr schwach zeichnend

Feinsand, sehr wenig Rostflecken, Humus inWurzelbahnen

Gr – Grundwasserhorizont, ständig wasserer-füllt, reduzierende Bedingungen

Feinsand, Humusflecken

40

Anmoorgley: GMnBodenschätzung: Mo/S a2 40 (Grünland)

Kropp

Boden mit sehr starker Humusanreicherung durch

Grundwassereinfluss

Ausgangsmaterial: Talsand

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3.14 Anmoorgley

Typ. Horizontfolge Aa/(Go)/Gr

Entstehung Anmoorgleye entstehen nur bei ganzjährig hoch anstehendem Grundwasser, wenn diePflanzenreste (Streu, Bestandsabfall) infolge Sauerstoffmangels nicht vollständig abgebautwerden können. Der Anteil der organischen Substanz im diagnostischen Aa-Horizont beträgtzwischen 15 und 30 Masse%. Darunter folgt bei Anmoorgleyen ohne Grundwasserabsen-kung ein ständig grundwassererfüllter, reduzierend wirkender Horizont (Gr-Horizont). Da diemeisten Standorte jedoch eine gewisse Grundwasserabsenkung durch den Menschen er-fahren haben, liegt in der Regel ein Horizont im Grundwasserschwankungsbereich (Go-oder Gw-Horizont) zwischen dem Aa- und dem Gr-Horizont vor.

Häufig sind ehemals flachgründige Niedermoore (Kap. 3.21), bei denen es in Folge der Ent-wässerung zu verstärkter Zersetzung und Torfmineralisation kam, heute aus kartierprakti-schen Gründen als Anmoorgleye anzusprechen. Anmoorgleye sind daher auf der einen Sei-te mit Niedermooren und auf der anderen Seite mit Gleyen vergesellschaftet. Das Binde-glied zwischen Anmoorgleyen und Niedermooren stellt der hier nicht explizit behandelteMoorgley mit einem Torfkörper von weniger als 3 dm dar.

Typisches Unter dem in der Geologie als Moorerde bezeichneten sehr stark humosen Material des Aa-Ausgangsmaterial Horizontes können ganz unterschiedliche Ausgangsmaterialien folgen. Meistens handelt es und Verbreitung sich um typische Niederungssedimente (periglazialer Talsand, Beckensedimente), unter de-

nen wiederum andere Ablagerungen (Geschiebelehm, glazifluviatile Sande) folgen können.

Die Verbreitung der Anmoorgleye als Grundwasserböden ist an Senkenpositionen oder angrößere Niederungsgebiete gebunden. Sie finden sich abgesehen von der Marsch in allenHauptnaturräumen Schleswig-Holsteins.

Nutzung, Anmoorgleye werden wegen ihrer natürlichen hohen Grundwasserstände ganz überwie-Standort- gend als Grünland genutzt, soweit sie nicht Ödland darstellen oder dem Naturschutz bzw. eigenschaften der Forstwirtschaft vorbehalten sind. Es handelt sich in der Regel um nährstoffreiche Stand-

orte mit hohem Bindungsvermögen, die allerdings im Frühjahr zum Teil spät erwärmen undschlecht durchlüftet sind. Anmoorgleye der Geest unterscheiden sich von denen des Östli-chen Hügellandes meist durch eine saurere Bodenreaktion.

Gefährdung Wie bei den meisten Böden mit starkem Grundwassereinfluss besteht die größte Gefähr-dung der natürlichen Eigenschaften der Anmoorgleye in der Absenkung des Grundwasser-spiegels. Dies hat bereits bei vielen Anmoorgleyen zu starken Verlusten an organischer Sub-stanz geführt, da durch die Belüftung der Standorte (besonders bei Ackernutzung) die Zer-setzung begünstigt wird.

Anmoorgleye unter Acker sind nach Abtrocknung zudem anfällig für Winderosion, da diestark zersetzte organische Substanz einen hohen Benetzungswiderstand (Puffigkeit) gegen-über Wasser aufweist und daher nach einmaliger Austrocknung leicht ausgeblasen werdenkann. Anmoorgleye besitzen bei schwach saurer bis neutraler Bodenreaktion ein hohes Bin-dungsvermögen für Schadstoffe. Das Nitratverlagerungsrisiko kann bei sandigen Anmoor-gleyen hoch sein, wenn es nicht in Folge reduzierender Bedingungen zur Denitrifikation (imhumosen Oberboden) kommt.

Standorteigenschaften des abgebildeten Bodenprofils

Wasserversorgung Luftversorgung Wärmehaushalt natürliche

(nFK, GW-Anschluss) Nährstoffvorräte

gut schlecht mittel hoch

Durchwurzelbarkeit Wasserdurchläs- Bindungsvermögen für Nähr- Baugrundeignung

sigkeit (kf-Wert) und Schadstoffe

gering hoch hoch schlecht

41

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oeAh – Oberbodenhorizont mit Humusanrei-cherung, sedimentär kalkhaltig, beginnendeAussüßung, Setzung und Gefügebildung

Lagen aus Feinsand, Schluff und Ton mit aus-geprägter Sturmflutschichtung, humos

oezGo – Grundwasserhorizont mit gezeitenab-hängigem Grundwassereinfluss, sedimentärsalz- und kalkhaltig sowie mit organischer Sub-stanz versehen, beginnende Aussüßung, Set-zung und Gefügeentwicklung

Lagen aus Feinsand, Schluff und Ton, mitausgeprägter Sturmflutschichtung

oezGor – Grundwasserhorizont überwiegendwassererfüllt, sedimentär salz- und kalkhaltigsowie mit organischer Substanz versehen

Lagen aus Feinsand, Schluff und Ton mit aus-geprägter Sturmflutschichtung

42

Rohmarsch: MRnBodenschätzung: Ödland

Neufeld

schwach entwickelter Boden mit periodischer Überflutung

und gezeitenabhängigen Grundwasserständen

Ausgangsmaterial: tidal-brackischer Feinsand bis Ton

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3.15 Rohmarsch

Typ. Horizontfolge (z)eGo-Ah/(z)eGo/(z)eGr

Entstehung Rohmarschen sind junge Böden aus holozänen Gezeitenablagerungen, bei denen die Bo-denentwicklung noch nicht weit vorangeschritten ist. Anders als die Watten liegen sie je-doch über dem mittleren Tidehochwasser (mindestens 35-40cm) und werden noch 20 bis40 mal pro Jahr überflutet. Im marinen Milieu sind sie (koch-)salzhaltig und wurden hier frü-her auch als Salzmarsch bezeichnet. Im Horizontsymbol wird dies durch das vorangestellte„z“ dokumentiert. Im tidal-fluviatilen Milieu ist schon das Sediment salzfrei, weshalb dieRohmarschen im Elbeästuar früher als Vorland-Marsch bezeichnet worden sind. Sobald dieBöden durch weitere Sedimentation noch deutlicher über dem mittleren Tidehochwasserliegen oder eingedeicht werden, kommt es zur Aussüßung und tiefgründiger Gefügebil-dung, womit der Übergang zu den Kalkmarschen beschrieben ist.

Typisches Wie alle Marschen werden Rohmarschen aus tidalen Sedimenten aufgebaut. Diese sind Ausgangsmaterial sehr gut sortiert und weisen ein Kornspektrum vom Feinsand bis zum Ton auf. Da die Sedi-und Verbreitung mente der Rohmarsch häufig aus Sturmfluten stammen, sind die einzelnen Schichten in ih-

rer Körnung recht heterogen. Sie zeichnen die Strömungsgeschwindigkeiten während dereinzelnen Sturmflutereignisse nach. Die deutlich zu erkennende mm- bis cm- Schichtungwird auch als Sturmflutschichtung bezeichnet.

Rohmarschen treten in Schleswig-Holstein ausschließlich an der Nordseeküste auf und sinddie typischen Böden der Vorlandgebiete und der Halligen. Im tidal-fluviatilen Bereich des El-beästuars (südl. Brunsbüttel) nimmt ihr Salzgehalt in Richtung Hamburg kontinuierlich ab.

Nutzung, Rohmarschen werden in Schleswig-Holstein überwiegend als extensives Grünland mit Standort- Schafbeweidung genutzt, soweit die Flächen nicht dem Naturschutz vorbehalten sind. Im eigenschaften Elbeästuar werden die Rohmarschen wegen des milden Mikroklimas und wegen der

geringen Salzgehalte teilweise auch für den Obstanbau genutzt. Rohmarschen im Vorland-bereich dienen darüberhinaus dem Küstenschutz.

Gefährdung Rohmarschen sind zur Erhaltung ihrer Eigenschaften (Salzgehalt, Gefüge) auf regelmäßigeÜberflutungen angewiesen, Eindeichungen unterbinden die Überflutung und bewirken dieWeiterentwicklung zu Kalkmarschen. Überweidung durch Schafe oder Vertritt durch über-mäßige touristische Nutzung können zu Schäden an der Grasnarbe führen und so die Flä-chen für Erosion bei Überflutungen anfällig machen.

Standorteigenschaften des abgebildeten Bodenprofils

Wasserversorgung Luftversorgung Wärmehaushalt natürliche

(nFK, GW-Anschluss) Nährstoffvorräte

sehr gut schlecht schlecht hoch

Durchwurzelbarkeit Wasserdurchläs- Bindungsvermögen für Nähr- Baugrundeignung

sigkeit (kf-Wert) und Schadstoffe

gering hoch hoch sehr schlecht

43

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eAp – Oberbodenhorizont mit Humusanrei-cherung, regelmäßig gepflügt, kalkhaltig

toniger Schluff, humos

eGo – Grundwasserhorizont zeitweilig wasse-rerfüllt, überwiegend oxidierende Bedingun-gen, kalkhaltig

Feinsand bis Ton mit Sturmflutschichtung,rostfleckig

eGro – Grundwasserhorizont, häufig wasse-rerfüllt, überwiegend oxidierende Bedingun-gen, kalkhaltig

Feinsand bis Ton, schwach rostfleckig

44

Kalkmarsch: MCnBodenschätzung: L 2 Al 85 (Acker)

bei Husum

junger, kalkhaltiger Marschboden

Ausgangsgestein: tidal-mariner Feinsand bis Ton

(Sturmflutschichtung)

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3.16 Kalkmarsch

Typ. Horizontfolge (e)Ah/eGo/eGr

Entstehung Kalkmarschen stehen in der Entwicklungsreihe der Marschen hinter den Rohmarschen, ausdenen sie durch Aussüßung und Gefügeentwicklung hervorgegangen sind. Sie zeichnensich durch ihren kalkhaltigen Ober- und Unterboden ((e)Ah und eGo-Horizont) sowie ihre da-mit verbundene hohe Gefügestabilität aus. Sie sind durch die vom Menschen geschaffenenDeiche dem Einfluss des Meeres zum Teil entzogen. Dieses übt seinen Einfluss vor allemnoch über die gezeitenabhängigen Grundwasserstände aus.

Typisches Kalkmarschen kommen in allen Korngrößenzusammensetzungen der Marsch vor. Es domi-Ausgangsmaterial nieren jedoch flächenmäßig gesehen die feinsandig-schluffig ausgebildeten Varianten. Dies und Verbreitung liegt daran, dass die Kalkmarsch als Vertreter der jünger eingedeichten Gebiete bereits zu

Beginn des Sedimentationszyklusses, also bevor die schluffig-tonigen Sedimente im natürli-chen Zyklus abgelagert werden, eingedeicht wurde. Mit anderen Worten hat der Menschbei der Eindeichung der jüngeren Köge nicht mehr solange gewartet, wie bei den älterenKögen.

Kalkmarschen dominieren die jung eingedeichten Köge an der Schleswig-HolsteinischenNordseeküste und im Elbeästuar. In Dithmarschen fällt die östliche Verbreitungsgrenze z.B.mit dem sogenannten 1000jährigen Deich zusammen.

Nutzung, Kalkmarschen werden ganz überwiegend ackerbaulich genutzt. Sie zählen mit zu den pro-Standort- duktivsten Standorten Schleswig-Holsteins und erreichen Höchstwerte in der Bonitierung eigenschaften im Rahmen der von der Finanzverwaltung durchgeführten Bodenschätzung. Die ganz jung

eingedeichten bzw. die von Sturmfluten überspülten Bereiche innerhalb von Sommerkögenwerden allerdings, wie die schwächer drainierten Kalkmarschen, als Weide oder Wiese ge-nutzt.

Gefährdung Die Kalkmarschen zeigen sich gegenüber den verschiedenen Nutzungseinflüssen relativ ro-bust, allerdings sind die stark schluffig ausgebildeten Kalkmarschen bei Befahren mitschwerem Gerät in zu feuchtem Zustand verdichtungsgefährdet. Junge, stark sandig ausge-bildetete Kalkmarschen wie im Speicherkoog sind bei Ackernutzung durch Winderosion ge-fährdet. Insbesondere bei stärker tonig ausgebildeten Kalkmarschen kann es bei entspre-chender Exposition zu Schadstoffanreicherung kommen.

Standorteigenschaften des abgebildeten Bodenprofils

Wasserversorgung Luftversorgung Wärmehaushalt natürliche

(nFK, GW-Anschluss) Nährstoffvorräte

sehr gut gut mittel hoch

Durchwurzelbarkeit Wasserdurchläs- Bindungsvermögen für Nähr- Baugrundeignung

sigkeit (kf-Wert) und Schadstoffe

gut mittel hoch schlecht

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46

Ah – Oberbodenhorizont mit Humusanreiche-rung

schluffiger Ton, stark humos

rAp – ehemals gepflügter Oberbodenhorizont

toniger Schluff, rostfleckig, schwach humos

eGo – Grundwasserhorizont, zeitweilig wassererfüllt, überwiegend oxidierende Bedingungen, schwach kalkhaltig

schluffiger Lehm, rostfleckig

eGor – Grundwasserhorizont, überwiegendwassererfüllt, überwiegend reduzierende Be-dingungen, kalkhaltig

sandiger Lehm, rostfleckig

eGr – Grundwasserhorizont, ständig wasserer-füllt, sedimentär kalkhaltig

lehmiger Sand

Kleimarsch: MNnBodenschätzung: L 3 Al 73 (Acker)

L 1 a2 73 (Grünland)

Niebüll

Marschboden mit oberflächlicher Entkalkung

Ausgangsmaterial: tidal-mariner Schluff bis Ton über tiefem

Sand

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3.17 Kleimarsch

Typ. Horizontfolge Ah/Go/(e)Gr

Entstehung Kleimarschen sind mehr als 40 cm tief entkalkte Marschböden ohne weitere bodentypolo-gisch relevante Ausprägungen. Sie sind durch Entkalkung aus Kalkmarschen hervorgegan-gen. Man geht von Entkalkungsgeschwindigkeiten von 1dm/100 Jahren aus.

Typisches Das Ausgangsmaterial der Kleimarschen bilden wie bei allen Marschen tidal-marine bis tidal-Ausgangsmaterial fluviatile Sedimente, die im Holozän in Folge des Meeresspiegelanstiegs an der Nordsee-und Verbreitung küste abgelagert worden sind. Die Körnung dieser Sedimente kann in breiter Spanne vom

Feinsand bis zum schluffigen Ton schwanken. Kennzeichnend ist jedoch die gute Sortierunginnerhalb einer geologischen Schicht. Häufig finden sich feinsandig-schluffige Kleimarschenweiter im Westen in Vergesellschaftung mit Kalkmarschen, während die stärker tonig aus-gebildeten Kleimarschen häufiger nordseeferner mit Dwog- und Knickmarschen vergesell-schaftet sind.

Nutzung, Kleimarschen werden zum überwiegenden Teil ackerbaulich genutzt, nur die schweren, Standort- schluffig-tonig ausgebildeten Kleimarschen unterliegen zum Teil auch der Grünlandwirt-eigenschaften schaft. Die Dominanz der ackerbaulichen Nutzung resultiert aus der guten Durchwurzelbar-

keit, den recht hohen natürlichen Nährstoffvorräten und der guten Wasserversorgung.

Gefährdung Die Kleimarschen mit hohen Schluff- und Tongehalten neigen bei Befahren mit schweremGerät in zu feuchtem Zustand zu irreversiblen Verdichtungen, und sind wegen der Instabili-tät der Aggregate verschlämmungsgefährdet. Mit steigenden Tongehalten nimmt die Stabili-tät der Aggregate zwar zu, so dass beide genannten Gefährdungen dann an Bedeutung ver-lieren, andererseits sind die stark tonigen Böden als sogenannte Minutenböden schwer zubearbeiten. Der Ausdruck Minutenboden kommt daher, dass diese Böden nur bei einer be-stimmten Bodenfeuchte und dann nur für kurze Zeit zu bearbeiten sind. Das Risiko derSchadstoffanreicherung ist insbesondere bei schluffig-tonig ausgebildeten Kleimarschen beientsprechender Exposition hoch.

Standorteigenschaften des abgebildeten Bodenprofils

Wasserversorgung Luftversorgung Wärmehaushalt natürliche

(nFK, GW-Anschluss) Nährstoffvorräte

sehr gut gut mittel hoch Durchwurzelbarkeit Wasserdurchläs- Bindungsvermögen für Nähr- Baugrundeignung

sigkeit (kf-Wert) und Schadstoffe

gut mittel hoch schlecht

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Ah – Oberbodenhorizont mit Humusanreiche-rung

Schluffiger Lehm, humos

Sw – Stauwasserhorizont, wasserleitend

schluffiger Lehm, schwach rostfleckig

Sq – dichter Stauwasserhorizont (Knick), star-ke Quellung und Schrumpfung im Jahresver-lauf

schluffiger Ton

Gro – Grundwasserhorizont, häufig wasserer-füllt, überwiegend oxidierende Bedingungen

schluffiger Lehm

Gr – Grundwasserhorizont, ständig wasserer-füllt, reduzierende Bedingungen

schluffiger Lehm

Knickmarsch: MKnBodenschätzung: L 4 Al 64 (Acker)

L II a2 64 (Grünland)

Ramhusen

Marschboden mit dichtem Staukörper (Knick)

Ausgangsgestein: tidal-brackischer Schluff bis Ton

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3.18 Knickmarsch

Typ. Horizontfolge Ah/Sw/Sq/(Go/)Gr

Entstehung Knickmarschen haben sich in der Regel aus tonigen Kleimarschen entwickelt. Der profilprä-gende Prozess ist die Bildung des Knicks (Sq-Horizontes) unterhalb des humosen Oberbo-dens, der nach Aussüßung, Entkalkung und beginnender Versauerung durch Tonverlagerungund starke Gefügeentwicklung (Quellung und Schrumpfung) entstehen konnte. Auch einrein sedimentärer (primärer) Tongehaltsunterschied gegenüber dem Sw-Horizont ist mög-lich. Der Knick-Horizont ist tonreich und weist in trockenem Zustand ein prismatisches Ge-füge (mit vertikalen Rissen) auf. In feuchtem Zustand wirkt er bei ausreichender Quellungdes Tons als Staukörper gegenüber dem Sickerwasser. Knickmarschen sind als Böden im Tideeinflussbereich also sowohl grund- als auch stauwasserbeeinflusste Böden. Sie stellenquasi das Klimax-Stadium der Bodenentwicklung in tonigen Gezeitensedimenten dar.

Typisches Knickmarschen können sich nur in stark tonigen, tidal-brackischen und tidal-fluviatilen Sedi-Ausgangsmaterial menten entwickeln. Sie finden sich als typischer Vertreter der Alten Marsch im nordseefer-und Verbreitung neren Teil des Schleswig-Holsteinischen Küstenholozäns. In Dithmarschen kommen sie ver-

breitet nur östlich des 1000jährigen Deiches vor und auch auf dem alten Kulturland derHalbinsel Eiderstedt gehören sie zum typischen Bodeninventar.

Nutzung, Wegen ihrer tonigen Bodenart ist die Knickmarsch schwer zu bearbeiten und weist eine ge-Standort- ringe Luftkapazität auf. Sie gehört wie andere sehr tonige Böden zu den Minutenböden, die eigenschaften nur für kurze Zeit bei einer bestimmten Bodenfeuchte zu bearbeiten sind. Aus diesen Grün-

den werden die meisten Knickmarschen als Grünland genutzt. Auch die natürlicherweisevorliegende saure Bodenreaktion trägt zur Entscheidung bei, diese Böden nicht ackerbaulichzu nutzen.

Gefährdung Bodenverdichtung durch Befahren mit schwerem Gerät auf nassem Boden tritt bei Knick-marschen insbesondere bei schlechter Gefügeausbildung auf, diese kann vor allem bei nurschwach tonigem Oberboden und engem Calcium-Magnesium-Verhältnis auftreten. Diegleichen Faktoren begünstigen die Verschlämmung des Oberbodens, das heißt die Verstop-fung von wasser- und luftleitenden Poren mit feinen Partikeln.

Bei Knickmarschen unter Acker ist der Prozess der Tonverlagerung in der Regel durch Kal-kung und damit verbundene pH-Wert-Erhöhung zum Stillstand gekommen.

Standorteigenschaften des abgebildeten Bodenprofils

Wasserversorgung Luftversorgung Wärmehaushalt natürliche

(nFK, GW-Anschluss) Nährstoffvorräte

mittel schlecht schlecht sehr hoch

Durchwurzelbarkeit Wasserdurchläs- Bindungsvermögen für Nähr- Baugrundeignung

sigkeit (kf-Wert) und Schadstoffe

mittel sehr gering sehr hoch schlecht

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Ah – Oberbodenhorizont mit Humusanreiche-rung

schluffiger Lehm, humos

Go-Sw – Stauwasserhorizont, wasserleitendmit zeitweiligem Grundwassereinfluss

schluffiger Lehm, schwach humos, rostfleckig

fAh°Sd – dichter Stauwasserhorizont in begra-benem, humosem Oberbodenhorizont ausge-bildet, zeitweiliger Grundwassereinfluss

schluffiger Lehm, schwach humos

fGo°Sd – dichter Stauwasserhorizont in begra-benem Grundwasserhorizont ausgebildet, zeit-weiliger Grundwassereinfluss

schluffiger Lehm, stark rostfleckig

Go – Grundwasserhorizont, zeitweilig wasse-rerfüllt

schluffiger Lehm, stark rostfleckig

Gor – Grundwasserhorizont meist wasserer-füllt, überwiegend reduzierende Bedingungen

schluffiger Lehm, rostfleckig

Dwogmarsch: MDnBodenschätzung: L II a2 58 (Grünland)

Hemmingstedt

sich überlagernde Marschböden mit dichtem Staukörper

Ausgangsmaterial: tidal-brackischer Schluff bis Ton

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3.19 Dwogmarsch

Typ. Horizontfolge Ah/Go/(fAh)/fGo/Gr

Entstehung Dwogmarschen stellen eine Sonderform unter den Marschen dar, weil sie das Ergebnis ei-ner doppelten Bodenbildung mit zwischengeschalteter Sedimentation darstellen. Unterhalbder rezenten Bodenbildung (Ah- und Go-Horizont) befindet sich eine fossile, begrabene Bo-denbildung, die als Dwog bezeichnet wird und der Dwogmarsch ihren Namen gibt. In man-chen Profilen lassen sich sogar mehrere Dwöge bis hin zu einem römerzeitlichen, also 2000Jahre alten Dwog nachweisen. In der Regel handelt es sich um Eisendwöge, also Oxidati-onshorizonte mit Eisenkonkretionen, weil sie morphologisch stabiler sind als die bei Mee-restransgressionen leichter erodierbaren Humusdwöge.

Die wichtigsten bodenbildenden Prozesse der Dwogmarsch sind also Aussüßung, Entkal-kung, Humusakkumulation, Gefügebildung, Grundwasserdynamik im Tideeinflussbereichmit Oxidation und Reduktion. Hinzu tritt als geologischer Prozess die zwischengeschalteteSedimentation, nach welcher die oben genannten Prozesse erneut einsetzen.

Typisches Als Ausgangsmaterial der Bodenbildung treten praktisch nur tidal-brackische und tidal-fluvia-Ausgangsmaterial tile Schluffe und Tone in Erscheinung, die jedoch wie oben erläutert aus mindestens zwei und Verbreitung unterschiedlichen Sedimentationszyklen stammen.

Dwogmarschen sind in Schleswig-Holsteins Marschen vor allem im östlichen Teil und aufder Halbinsel Eiderstedt sowie auf Föhr weit verbreitet. Sie sind wie die Knickmarschen eintypischer Vertreter der „Alten Marsch“, deren Grenze in Dithmarschen in etwa mit dem1000jährigen Deich zusammenfällt.

Nutzung, Wegen ihrer meist schweren Bodenart (Schluff bis Ton) und des zum Teil schlecht durch-Standort- wurzelbaren Dwogs werden die Dwogmarschen überwiegend als Grünland genutzt. Die na-eigenschaften türlichen Nährstoffvorräte sind hoch, jedoch ist die Durchlüftung des Boden zum Teil einge-

schränkt.

Gefährdung Die größte potentielle Gefährdung geht bei den Dwogmarschen von der Befahrung mitschwerem Gerät in zu feuchtem Bodenzustand aus. Hier können irreversible Bodenverdich-tungen auftreten. Die Gefahr des Verschlämmens, also des Dichtsetzens der Grobporendes Oberbodens mit Feinmaterial, ist bei den stark schluffig ausgebildeten Dwogmarschenbei schlechter Aggregierung (tritt besonders bei engem Calcium-Magnesium Verhältnis auf)besonders hoch. Schadstoffe können sich bei entsprechenden Einträgen leicht anreichern.

Standorteigenschaften des abgebildeten Bodenprofils

Wasserversorgung Luftversorgung Wärmehaushalt natürliche

(nFK, GW-Anschluss) Nährstoffvorräte

gut mittel mittel hoch

Durchwurzelbarkeit Wasserdurchläs- Bindungsvermögen für Nähr- Baugrundeignung

sigkeit (kf-Wert) und Schadstoffe

mittel gering hoch schlecht

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oAh – Oberbodenhorizont, mit hohem Anteilan sedimentärer organischer Substanz

toniger Lehm, stark humos

oGo – Grundwasserhorizont, zeitweilig wasse-rerfüllt, überwiegend oxidierende Bedingun-gen, mit geringem Anteil an sedimentärer or-ganischer Substanz

schluffiger Ton, rostfleckig, schwach humos,Ausfällungen von Maibolt (Kalium-Eisensulfat)

oGor – Grundwasserhorizont, meist wasserer-füllt, reduzierende Bedingungen, mit sedi-mentärer organischer Substanz

toniger Schluff, humos, Schilfreste

Organomarsch: MOnBodenschätzung: L II a2 60 (Grünland)

Ramhusen

stark humoser Marschboden mit sehr saurer Bodenreaktion

Ausgangsmaterial: humoser, tidal-brackischer Ton

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3.20 Organomarsch

Typ. Horizontfolge oAh/oGo/oGr

Entstehung Dieser Bodentyp, der in Schleswig-Holstein auch als Humusmarsch bezeichnet wird, ent-steht ausschließlich aus humosen Tonen und Schluffen. Der Abbau der bereits im Aus-gangsmaterial vorhandenen organischen Substanz führt hier zu einer stark sauren Bodenre-aktion. Typisch ist auch die Bildung von farblich gelb hervortretendem Maibolt, einer Eisen-Schwefelverbindung [K Fe3 [(OH)6 | (SO4)2].

Ein Sonderfall der Organomarsch ist der in Schleswig-Holstein als Moormarsch bezeichneteBodentyp. Bei diesem Bodentyp liegt nur eine dünne humose Kleidecke über Niedermoor-torf, weshalb er nach der modernen Bodensystematik als flache Organomarsch über Nie-dermoor angesprochen wird.

Typisches Organomarschen entwickeln sich ausschließlich aus tidal-brackischen bis tidal-fluviatilen hu-Ausgangsmaterial mosen Tonen. Solche humosen Tone sind ausgesprochene Stillwassersedimente und wer-und Verbreitung den typischerweise im Schutze von Nehrungen abgelagert. Ein gutes Beispiel aus Schles-

wig-Holstein ist die Lundener Nehrung, in deren Hinterland verbreitet Organomarschen an-zutreffen sind. Die Organomarschen sind häufig vergesellschaftet mit Niedermooren desGeestrandes oder mit Dwog- und Knickmarschen. Sie bilden quasi das Schlussglied derMarschen von der Nordsee hin zum Geestrand, finden sich jedoch auch häufig in den tidalbeeinflussten Flussniederungen der Eider, Treene und Sorge.

Nutzung, Organomarschen sind aufgrund ihrer schlechten Tragfähigkeit und aufgrund ihrer zum Teil Standort- extrem sauren Bodenreaktion kaum ackerfähig. Es überwiegt daher Grünlandwirtschaft, die eigenschaften zum Teil nur extensiv betrieben wird.

Gefährdung Die größte potentielle Gefährdung geht bei den Organomarschen von einer Grundwasserab-senkung aus, da ihre humosen Tone locker gelagert sind und bei einer Absenkung desGrundwasserspiegels Bodensackungen unvermeidlich sind. Verstärkt wird dieser Effektdurch die bei Absenkung des Grundwassers zunehmende Humuszehrung in Folge erhöhterSauerstoffzufuhr. Aus den genannten Gründen reagiert die Organomarsch auch besondersempfindlich auf Befahren mit schwerem Gerät, was zu irreversiblen Bodenverdichtungenführen kann. Humuszehrung, Verdichtung und Sackung führen zu einer relativen Absenkungdes Geländeniveaus, der dann eventuell mit erneuter Grundwasserabsenkung begegnetwird. Da Organomarschen häufig über Torfen ausgebildet sind, ist die Sackungsempfindlich-keit dadurch oft noch erhöht.

Standorteigenschaften des abgebildeten Bodenprofils

Wasserversorgung Luftversorgung Wärmehaushalt natürliche

(nFK, GW-Anschluss) Nährstoffvorräte

sehr gut schlecht schlecht sehr hoch

Durchwurzelbarkeit Wasserdurchläs- Bindungsvermögen für Nähr- Baugrundeignung

sigkeit (kf-Wert) und Schadstoffe

gering mittel hoch sehr schlecht

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nHv – vererdeter Torfhorizont aus stark zersetztem Niedermoortorf

rHp – Torfhorizont, ehemals gepflügt, auszersetztem Niedermoortorf

nHw – Torfhorizont, zeitweilig wassererfüllt,aus schwach zersetztem Niedermoortorf

nHr – Torfhorizont, ständig wassererfüllt ausschwach zersetztem Niedermoortorf

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Niedermoor: HNnBodenschätzung: Mo III a2 32 (Grünland)

Göhl

Bodenbildung in mäßig entwässertem Niedermoor

Ausgangsmaterial: Niedermoortorf

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3.21 Niedermoor

Typ. Horizontfolge (nHv/)nHw/nHr

Entstehung Die Entwicklung von Niedermooren im moorkundlichen Sinn ist an das Vorhandensein ho-her Grundwasserstände gebunden. Der allgemeine Grundwasserspiegelanstieg in der Nach-eiszeit (Holozän) als Folge des Meeresspiegelanstiegs begünstigte also die Entstehung vonNiedermooren. Typischerweise entstehen Niedermoore bei der Verlandung von Seen undanderen Gewässern, indem zunächst abgestorbene Wasserpflanzen wie Schilf am Randeder Gewässer sedimentieren und in Folge mangelnder Sauerstoffzufuhr nicht vollständigbiologisch abgebaut werden können. Der Verlandungsprozess der Gewässer setzt sich im-mer weiter in Richtung Gewässermitte fort, während an den Ufern andere Pflanzengesell-schaften bestimmte moorkundliche Torfarten erzeugen (Seggentorf, Bruchwaldtorf). Nieder-moore unterscheiden sich von Hochmooren u.a. durch die Zusammensetzung der torfbil-denden Pflanzengesellschaften. Allgemein lässt sich sagen, dass Niedermoortorfe ausPflanzenresten nährstoffreicherer Standorte entstehen. Definitionsgemäß spricht man vonTorfen, wenn der Anteil der organischen Substanz mehr als 30% (Masse) beträgt.

Die eigentliche bodenkundliche Entwicklung der Niedermoore setzt verstärkt mit ihrer Ent-wässerung ein, weil dann die Prozesse der Gefügebildung und Zersetzung schneller voran-schreiten. Man spricht daher in der Bodenkunde je nach Fortschritt dieser Prozesse von Erd-,Mulm- oder Murschniedermooren. Niedermoore sind auf der einen Seite häufig vergesell-schaftet mit Anmoorgleyen (<30% organische Substanz) und Moorgleyen (Torfkörper <30cm)und auf der anderen Seite mit Übergangsformen zum Hochmoor (Übergangsniedermoor).

Typisches Niedermoore im bodenkundlichen Sinn können sich definitionsgemäß nur aus Niedermoor-Ausgangsmaterial torfen entwickeln, sie unterscheiden sich im geologischen Aufbau also nur durch ihre Mäch-und Verbreitung tigkeit und Unterlagerung sowie durch die spezielle Torfart (z.B. Schilf-, Seggen- oder Bruch-

waldtorf). Niedermoore kommen in allen Hauptnaturräumen Schleswig-Holsteins vor. Siesind typische Böden des Geestrandes im Übergang zur Marsch, füllen zum Teil recht groß-flächig die Niederungen der Hohen Geest und der Vorgeest aus, treten aber auch meistkleinräumiger in den zahlreichen Senken des Östlichen Hügellandes auf.

Nutzung, Niedermoore werden, soweit sie nicht dem Naturschutz vorbehalten sind, ganz überwie-Standort- gend als Grünland genutzt, da sie schlecht durchlüftet werden und ihre Tragfähigkeit und eigenschaften Trittfestigkeit stark eingeschränkt sind.

Gefährdung Das größte Gefährdungspotential bei Niedermooren geht von einer Grundwasserabsenkungaus, da diese die Mineralisation und damit den Torfabbau fördert. Viele flachgründige Nie-dermoore sind dieser Entwicklung bereits zum Opfer gefallen und finden sich in der Land-schaft nicht mehr als Moore wieder, wie der Vergleich alter und neuer Kartierungen zeigt.Man geht bei entwässerten Mooren von bis zu 1cm Torfschwund pro Jahr aus. Verstärktwird dieser Prozess, wenn von Grünland- auf Ackernutzung umgestellt wird, weil dann dieDurchlüftung des Bodens gesteigert und somit die Bedingungen für den Abbau der organi-schen Substanz verbessert werden.

Vor allem im Östlichen Hügelland unterliegen Niedermoore randlich häufig der Überdeckungmit von den Hängen erodiertem Material, so dass diese Standorte gar nicht mehr als Nie-dermoore zu bewerten sind. (Vgl. Foto 3.9) Schließlich sind Niedermoore in entwässertemZustand auch durch Befahren mit schwerem Gerät verdichtungs- und sackungsgefährdetund unter Ackernutzung im Sommer winderosionsgefährdet.

Standorteigenschaften des abgebildeten Bodenprofils

Wasserversorgung Luftversorgung Wärmehaushalt natürliche

(nFK, GW-Anschluss) Nährstoffvorräte

sehr gut sehr schlecht schlecht sehr hoch

Durchwurzelbarkeit Wasserdurchläs- Bindungsvermögen für Nähr- Baugrundeignung

sigkeit (kf-Wert) und Schadstoffe

gering gering sehr hoch sehr schlecht

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hHv – vererdeter Torfhorizont aus zersetztemHochmoortorf (Weißtorf)

hHw 1– Torfhorizont, zeitweilig wassererfüllt,aus schwach zersetztem Hochmoortorf (Weiß-torf)

hHw 2 – Torfhorizont, zeitweilig wassererfülltaus stark zersetztem Hochmoortorf (Schwarz-torf)

hHr – Torfhorizont, ständig wassererfüllt ausstark zersetztem Hochmoortorf (Schwarztorf)

Hochmoor: HHnBodenschätzung: Mo III a2 31 (Grünland)

Schülp

Bodenbildung in entwässertem Hochmoor

Ausgangsmaterial: Hochmoortorf

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3.22 Hochmoor

Typ. Horizontfolge (hHv/)hHw/hHr

Entstehung Der Bodentyp Hochmoor entwickelt sich ausschließlich aus Hochmoortorfen. Diese wieder-um können sich einmal über Niedermoortorfen entwickeln, wenn der Torfkörper über denmittleren Grundwasserstand hinauswächst und der Wasserzuschuss statt über das Grund-wasser über das nährstoffärmere Niederschlagswasser erfolgt, oder sie wachsen direkt übergrundwassernahen, nährstoffarmen Böden (Podsol-Gleyen) auf. Wegen der Abhängigkeitvom nährstoffarmen Niederschlagswasser spricht man auch von ombrogenen Mooren, alsoRegenmooren. Zu den typischen hochmoortorfbildenden Pflanzen gehören zum Beispiel dasTorfmoos und das Wollgras.

Die größeren Hochmoore stellen bodentypologisch wohl die homogensten Flächen inSchleswig-Holstein dar, weil eine Vergesellschaftung mit anderen Bodentypen nur randlichauftritt.

Typisches Wie beim Niedermoor leitet sich der Bodentyp Hochmoor unmittelbar aus seinem Aus-Ausgangsmaterial gangsmaterial, dem Hochmoortorf ab. In Profilen von Hochmooren lassen sich meistens und Verbreitung zwei Bereiche unterscheiden. Im unteren Teil liegt der im Atlantikum und im Subboreal ent-

standene stärker zersetzte Schwarztorf während der obere Teil vom im Subatlantikum ent-standenen wenig zersetzten Weißtorf gebildet wird.

Hochmoore kommen in Schleswig-Holstein verbreitet am Geestrand im Übergang zu Nieder-mooren und den Marschen einschließlich der Eider-Treene-Sorge-Niederung, aber auch inden Niederungen der Hohen Geest und Vorgeest sowie am Rande des Östlichen Hügellan-des (Dosenmoor) vor. Kleinere Hochmoore finden sich aber auch inmitten des Östlichen Hü-gellandes.

Einen Sonderfall für Schleswig-Holstein stellen das Königsmoor und das Salemer Moor imKreis Herzogtum-Lauenburg mit ihrer für das ansonsten stark atlantisch geprägte Schleswig-Holstein stärker kontinentalen Artenzusammensetzung dar.

Nutzung, Die oberen Teile der Hochmoore sind in Schleswig-Holstein meistens abgetorft, wobei vor Standort- allem der Weißtorf für die Blumenerde-Produktion von Interesse ist. Für einige Hochmoore eigenschaften sind auch heute noch Genehmigungen zur Abtorfung gültig, obwohl inzwischen Naturschutz

und Landwirtschaft die meisten Hochmoorflächen für sich in Anspruch nehmen. Die land-wirtschaftlich genutzten Hochmoore sind fast ausschließlich Grünlandböden, die zudem nurextensiv genutzt werden, weil Hochmoore sowohl von der natürlichen Bodenreaktion (ext-rem sauer) als auch von der Nährstoffverfügbarkeit Sonderstandorte darstellen.

Gefährdung Hochmoore sind in ihren typischen Eigenschaften durch verschiedene menschliche Einflüssegefährdet. Neben der Torfgewinnung sind hier vor allem die Grundwasserabsenkung und dieNährstoffeinträge, die als trockene Deposition oder mit den Niederschlägen auf die von Na-tur aus sauren und nährstoffarmen Standorte gelangen, zu nennen. Die Nährstoffeinträge er-schweren die Ausbildung einer hochmoortypischen Vegetation, weil die dazu gehörenden Ar-ten als Spezialisten für feuchte, saure und nährstoffarme Standorte von anderen Arten ver-drängt werden.

Die Grundwasserabsenkung führt zu stärkerer Durchlüftung und damit zu verbesserten Be-dingungen für den Abbau der organischen Substanz und schließlich zu Torfschwund. Sie istaußerdem verantwortlich für irreversible Sackungen im Torfkörper, die nicht zuletzt auch anStraßen und Gebäuden Schäden hervorrufen können.

Will man Hochmoore in ihren natürlichen Eigenschaften erhalten oder wiederherstellen, istdaher von einer wirtschaftlichen Nutzung abzusehen.

Standorteigenschaften des abgebildeten Bodenprofils (hier benachbarte, stärker abgetorfte Fläche)

Wasserversorgung Luftversorgung Wärmehaushalt natürliche

(nFK, GW-Anschluss) Nährstoffvorräte

sehr gut sehr schlecht schlecht gering bis hoch

Durchwurzelbarkeit Wasserdurchläs- Bindungsvermögen für Nähr- Baugrundeignung

sigkeit (kf-Wert) und Schadstoffe

sehr gering gering gering sehr schlecht

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Schleswig-Holstein wird in vier klassischeHauptnaturräume eingeteilt. Diese sind dasÖstliche Hügelland (Jungmoränengebiet), dieVorgeest (Sanderebene), die Hohe Geest (Alt-moränenlandschaft) und die Marsch mit Wattund Vorland (Küstenholozän). Hinzu tritt die Elbaue östlich von Hamburg, die hier bei denMarschen mitbehandelt wird.

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4 Bodenformen und Bodengesellschaften der vier Hauptnaturräume

Abbildung 4: Hauptnaturräume Schleswig-Holsteins

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Abbildung 5: Bodentypenkarte von Schleswig-Holstein, im Original: 1:500.000

Bodenkarte von Schleswig-Holstein

Herausgegeben vom Geologischen Landes-

amt Kiel 1981, Bearbeiter: H. E. Stremme

Originalmaßstab 1:500.000, modifiziert

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Die Karte in Abbildung 5 zeigt in groben Zügendas Verteilungsmuster der Bodentypen bzw.der Bodengesellschaften in Schleswig-Hol-stein. Dabei fällt beim Vergleich mit der Karteder Hauptnaturräume die gute Übereinstim-mung wesentlicher Grenzen auf.

Von West nach Ost lassen sich folgendeGrundzüge erkennen: Die Marschen gliedernsich in die jüngeren Köge mit Kalk- und Klei-marschen und die älteren Köge mit Dwog-und Knickmarschen. Die Hohe Geest oder dasAltmoränengebiet wird von Braunerden undderen Übergängen zum Podsol und stellen-weise von Pseudogleyen dominiert. Das Ge-biet der Vorgeest hingegen wird überwiegendvon Gleyen und Podsolen sowie Niedermoo-ren eingenommen. Schließlich dominieren imÖstlichen Hügelland (Jungmoränengebiet) Pa-rabraunerden und deren Übergänge zumPseudogley. Niedermoore und Hochmoore fin-den sich besonders im Übergang von derMarsch zur Geest, sind aber in allen Hauptna-turräumen stellenweise vertreten. Bei der Dar-stellung ist zu beachten, dass lediglich die flä-chenmäßig dominanten Bodentypen benanntwurden und die Struktur der Bodendecke inder Natur wesentlich vielfältiger und kleinteili-ger ist.

Zur Verdeutlichung der zeitlichen Einordnung,Entstehung und Vorkommen der Bodenaus-gangsgesteine soll Tabelle 4 beitragen, auf diein den folgenden Unterkapiteln eingegangenwird.

4.1 Marsch, Watt und Elbtal

4.1.1 Lage, geologische Entstehung und

Oberflächenformung

Der Schleswig-Holsteinische Hauptnaturraumder Marsch liegt im Westen des Landes ander Nordseeküste, er zieht sich jedoch zum

Beispiel entlang der Eider weit ins Landesin-nere hinein und reicht im Elbeästuar bis zumHamburger Stromteilungsgebiet. Die Elbniede-rung östlich von Geesthacht zählt wegen desfehlenden Tideeinflusses nicht mehr zurMarsch, sondern wird als eigener Naturraumaufgefasst. Das Watt und die Nordseeinselnwerden dagegen dem Küstenholozän (Land-schaft nacheiszeitlicher Küstenablagerungen)zugeordnet.

Die geologische Entstehung dieser Naturräu-me ist im Wesentlichen auf nacheiszeitlicheProzesse wie den Anstieg des Meeresspie-gels und die Sedimentation von Gezeiten-,Fluss- und organischen Sedimenten (Torfenund Mudden) zurückzuführen.

Für den Bereich des Küstenholozäns könnenbezüglich der geologischen Entwicklung in derNacheiszeit im Wesentlichen drei Gebiete un-terschieden werden: Dies sind einerseits dieNordfriesischen Inseln zusammen mit denHalligen und Wattgebieten, andererseits dieNordfriesische Marsch mit dem nördlichen Ei-derstedt und schließlich die Marsch südlichdes Eiderstedter Strandwallsystems bis zumHamburger Stromteilungsgebiet. Während dieNordfriesische Marsch im Verlauf der Nacheis-zeit durch einen starken Wechsel von Sedi-mentation von Meeresablagerungen und Ab-trag derselben sowie des Angriffs auf die eis-zeitlichen Geestdurchragungen geprägt wur-de, wirkten sich die Meerestransgressionen(Meeresspiegelanstiege) in Dithmarschen undim Elbeästuar weitaus weniger dramatischaus. Hier kann von einer rhythmischen Zunah-me der Mächtigkeit der Meeressedimenteausgegangen werden.

Im Einzelnen lassen sich in Abhängigkeit vonder nacheiszeitlichen Meeresspiegelentwick-lung folgende Sedimente und Bodenbildungs-horizonte (Dwöge) den Trans- und Regressi-onsphasen zuordnen (Tabelle 5):

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Tabelle 4: Geologie des jüngeren Eiszeitalters und der Nacheiszeit für Schleswig-Holstein

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überwiegend in Aufschlüssen bekannt (Brodtener Ufer, Rotes Kliff)

Geschiebemergel, Schmelzwasser-sand

in anderes eis-zeitliches Material eingeschuppt

Lauenburger Ton

kalt, Schleswig-Holstein vollständig von Eis bedeckt, Entstehung tiefer Rinnen

Elster-Kaltzeit

325.000bis400.000

in eiszeitliches Material ein-geschuppt (z.B. bei Bredstedt)

Holstein-TonTorfe, Mudden

warm, niedrig liegende Teile Schleswig-Holsteins vom Meer bedeckt

Holstein-Warmzeit

310.000bis325.000

Drenthe(Saale I)

Hohe GeestGeschiebemergel, Schmelzwasser-sand

kalt, schwankendSchleswig-Holstein mehrmals voll-ständig eisbedeckt,niedriger Meeresspiegel

Warthe (Saa le II und Saale III)

Saale-Kaltzeit

128.000bis 310.000

Hohlformen der Hohen Geest

Torfe, Mudden, marine Ablagerungen

vergleichbar mit heute, Teile Schleswig-Holsteins vom Meer bedeckt

Eem-Warmzeit

115.000bis 128.000

Hohe GeestFlugsandGeschiebedecksandTalsand, Fließerden

kalt, Warmphasen Meeresspiegel sinktFrühglazial

Östliches Hügelland, Vorgeest

Geschiebemergel, Schmelzwasser-sand

kaltHochglazial

Geest, Östliches Hügelland

Flugsand, GeschiebedecksandTalsand, Fließerden

kalt, WarmphasenSpätglazial

Weichsel-Kaltzeit

11.500bis 115.000

zunehmend warm, Meeresspiegel steigt

Präboreal

warm und trockenBoreal

warm und feuchtAtlantikum

MarschMooreHohlformenAuen

Klei, Mudden, Torfe, Flussablagerungen

warm, z.T. trockenSubborea l

Siedlungen, Deponien, Spülflächen

wie übriges Holozän+ anthropogene Bildungen

gemäßigt warm und feuchtSubatlantikum

Holozänheute bis 11.500

typische

Vorkommen der

Ablagerungen an

der Oberfläche

typische

Ablagerungen in

Schleswig-

Holstein

Klima/Ereignissegeologische

Unterglie-

derung

Geolo-

gische

Glie-

derung

Zeit in

Jahren

vor

heute

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Tabelle 5: Meeresspiegelschwankungen in der Nacheiszeit und damit verbundene Sedimentations- bzw. Bodenbil-dungsphasen (Dwogbildung): Quelle: JANETZKO 2000 (uveröff. Manuskript)

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Zeitabschnitt ca. Meeresspiegel Sediment/Dwog Lokalbezeichnung

Ab 1300 n.Chr. Transgressions- Junge Marsch Wyk phase

800 bis Stillstands- bzw. Mittelalterlicher 1100 n.Chr. Regressionsphase Dwog

400 bis Transgressions- Junge Marsch Tönning800 n.Chr. phase

(Pewsum)

600 v.Chr. bis Stillstands- bzw. Christlicher bzw. 100 n.Ch Regressionsphase kaiserzeitlicher Dwog

1000 bis Transgressions- Alte Marsch Schwabstedt 600 v.Chr. phase

(Midlum)

1900 bis Transgressions- Oberer Klei Meldorf 1000 v.Chr. phase Dünkirchen

(Midlum)

Um 2000 v.Chr. Stillstands- bzw. HollandtorfRegressionsphase

3000 bis Transgressions- Unterer Klei2000 v.Chr. phase Calais

(Dornum)

5000 bis Transgressions- Unterer Klei3000 v.Chr. phase Calais

(Baltrum)

8000 bis Stillstands- bzw. Basaltorf5000 v.Chr. Regressionsphase

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Die Küstenlinie hat sich im Verlauf der Nach-eiszeit einerseits durch den Meeresspiegelan-stieg, andererseits aber auch durch Ablage-rung von Meeressedimenten und durch Abtra-gungsprozesse derselben sowie der Geestin-seln stetig verändert. Von besonderer Bedeu-tung sind die Sturmfluten, die insbesondere inden Jahren 1362 und 1634 zu erheblichenLandverlusten geführt haben.

Der Mensch hat im Lauf der Geschichte durchunterschiedliche Maßnahmen ebenfalls star-ken Einfluss auf die Lage der Küstenlinie ge-nommen und tut dies heute stärker denn je.Hier sind an erster Stelle die Bedeichungen zunennen, die bis in die Wikingerzeit zurückrei-chen. Die neueren Deiche sind allerdings we-niger zum Zweck der Landgewinnung als zumKüstenschutz erbaut worden und tragen ins-besondere zur Küstenlinienverkürzung bei. Ne-ben dem Deichbau hat der Mensch vor allemdurch die Grundwasserabsenkung und damitverbundene Sackungen der Geländeoberflächeauf die Sedimentation in der Marsch Einflussgenommen, denn die betroffenen Bereicheunterlagen bei Überflutungen einer stärkerenSedimentation als die Gebiete, die ihr ur-sprüngliches Höhenniveau halten konnten.

In diesem Zusammenhang ist auch der Abbauvon Salztorfen im Mittelalter bis ins 18. Jahr-hundert hinein zu sehen, der vergleichbareFolgen hatte. Für die Reliefentwicklung spieltdie Sackung der locker gelagerten, meist stär-ker mit organischer Substanz durchsetztenSchichten und Moore insofern eine bedeuten-de Rolle, als dass es dadurch zu einer Relief-umkehr kommen konnte. Denn heute stellendie ehemaligen Priele mit gröberem Materialund weniger humosen Schichten in den abge-sackten Gebieten lang gestreckte Vollformendar, die sich leicht aus der übrigen Fläche he-rausheben, sie werden daher auch als Inversi-onsrücken bezeichnet.

Zur Klassifizierung der Gezeitensedimente gibtes im Wesentlichen zwei Ansätze. Der einestellt das Ablagerungsmilieu bezüglich desSalzgehaltes in den Vordergrund und unter-scheidet zwischen marinem Milieu (> 18 o/ooSalzgehalt), brackischem Milieu (5-18 o/oo) undperimarinem Milieu (< 5 o/oo). Der andere be-zieht sich stärker auf die Strömungsgeschwin-digkeit des Wassers zur Zeit der Sedimentati-on. Dabei wird ein Bewegtwasserbereich mitvergleichsweise gröberen Sedimenten (Fein-sande und Schluffe), ein Übergangsbereichmit feinkörnigen Sedimenten (Schluffe bisTone), jedoch geringen Anteilen an organi-schen Bestandteilen und schließlich ein Still-wasserbereich mit sehr feinkörnigen Sedimen-ten, die zum Teil stark mit organischen Be-standteilen angereichert sind (Tone und humo-se Tone) unterschieden. Die Ausprägung derParameter beider Klassifizierungen nehmenEinfluss auf die Bodenentwicklung und die Bo-deneigenschaften, weshalb beide zum Bei-spiel zur Abgrenzung von Bodengesellschaf-ten herangezogen werden.

In der Elbaue Schleswig-Holsteins östlich desHamburger Stromteilungsgebietes wurden Au-ensedimente, die teils schluffig bis tonig, zumTeil aber auch sandig ausgebildet sind, teilsüber den sandigen Ablagerungen der Nieder-terrasse des Elbe-Urstromtals, teils in derspätglazialen Talaue abgelagert. Kleinräumigsind auch Uferwälle aus gröberen Sedimentenausgebildet. Im Elbeurstromtal kamen auchvergleichsweise stark verbreitet Dünensandezur Ablagerung, die in dieser ansonsten sehrflachen Landschaftseinheit neben dem Elbtal-rand, der das Elbeurstromtal markant von derGeest trennt, reliefprägend sind. Nur in einemschmalen Streifen bei Geesthacht sind die Se-dimente der Niederterrasse des Urstromtalsnicht von Flusssedimenten oder Mooren über-deckt, allerdings sind sie weitgehend überbautund dadurch in ihrer Lagerung und Anordnunganthropogen überformt worden.

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Abbildung 6: schematischer Schnitt durch den Hauptnaturraum Marsch (mit Sänden, Watt und Vorlandgebieten) von Westen nach Osten

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4.1.2 Böden und Bodengesellschaften

Watt

Die Wattgebiete Schleswig-Holsteins werdenin Sand-, Misch- und Schlickwattbereiche un-tergliedert, wobei es innerhalb größerer zu-sammenhängender Flächen jeder dieser Berei-che durchaus kleinere Gebiete mit abweichen-den Merkmalen geben kann. Neben der Bo-denart spielt für die Klassifizierung des Watts

auch der Salzgehalt eine große Rolle, so dasszwischen (Norm-)Watt, Brackwatt und Fluss-watt unterschieden wird. An der Elbe bildetBrunsbüttel in etwa die Grenze zwischen demmarinen Bereich mit dem (Norm-)Watt unddem brackischen Bereich mit dem Brackwatt,während bei Glückstadt in etwa die Grenzezwischen Brackwatt und Flusswatt liegt.

Foto 23: Schlickwatt mitkleinem Priel

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Außensände (friesisch: Platen) und Strände

Die Bodenbildungen dieser Landschaftseinhei-ten, zu denen die Außensände wie Trischen,Japsand oder Blauort, aber auch die auf Inselnoder Festland aufgelaufenen Sände von Am-rum und St. Peter-Ording gehören, sind zurzeitin der wissenschaftlichen Diskussion. In derneuesten Bodenkundlichen Kartieranleitung(KA 5) werden sie als Strandboden bezeich-net, und können damit von den Watten aufder einen Seite und den Böden aus Dünen-sand (Lockersyroseme und Regosole) auf deranderen Seite abgegrenzt werden.

Halligen und Vorland

Die Halligen und das nicht eingedeichte Vor-land werden von Rohmarschen eingenom-men. Wie beim Watt wird entsprechend desSalzgehaltes zwischen (Norm-) Rohmarschen,Brackrohmarschen und Flussrohmarschen un-terschieden. Bei den Böden der Halligen han-delt es sich ausschließlich um voll marine Be-reiche mit (Norm-) Rohmarschen, die früherauch als Salzmarschen bezeichnet wordensind. Vegetationskundlich handelt es sich imVorlandbereich um die Andel- und Rotschwin-gelzone. Das Übergangswatt mit der Queller-zone im marinen Bereich und der Binsenzoneim tidal-fluviatilen Bereich vermittelt vom Wattzu den Rohmarschen und stellt daher einenstetigen Begleitboden dieser Bodengesell-schaften dar.

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Foto 24: Deich und Vorlandam Sönke-Nissen-Koog

Bewegtwasserbereich der Marschen

In diesen Bodengesellschaften, die durchFeinsande und Schluffe gekennzeichnet sind,dominieren Kalk- und Kleimarschen mit locke-rem Bodengefüge. Das Bodenausgangsmate-rial entstammt den letzten Transgressionspha-sen (Pewsum, vgl. Tab. 5), weshalb sowohldas Material als auch die Landschaft als JungeMarsch bezeichnet werden. Die größte Mäch-tigkeit erreichen sie in ehemaligen Prielen (In-versionsrücken), wo die Strömung am stärks-ten war. Sofern es sich um Böden aus im ma-rinen Milieu abgelagerten Sedimenten han-

delt, wird von Normkalk- und Normkleimar-schen, bei solchen aus brackischen oder tidal-fluviatilen Sedimenten entsprechend vonBrack- bzw. Flusskalk- und -kleimarschen ge-sprochen. Diese Bodengesellschaften findensich vor allem in den jung eingedeichten Kö-gen (weniger als 400 Jahre) nahe der KüsteNordfrieslands, Dithmarschens und des Elbe-ästuars, sie ziehen jedoch entlang von Flüssenund ehemaligen Prielen auch weiter ins Lan-desinnere hinein. An der Elbe beginnt der bra-ckische Bereich etwa bei Brunsbüttel und dertidal-fluviatile etwa bei Glückstadt.

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Übergangsbereich der Marschen

Der Übergangsbereich mit geringerer Wasser-bewegung bei der Ablagerung der Meeresse-dimente wird sowohl im marinen Bereich alsauch im brackischen und tidal-fluviatilen Be-reich von Schluffen und Tonen dominiert, ausdenen sich im Wesentlichen Klei- und Dwog-marschen entwickeln konnten. Große Verbrei-tung finden diese Bodengesellschaften in dergesamten Marsch zwischen den Bodengesell-schaften des Bewegtwasserbereiches unddes Stillwasserbereiches. Dabei wird dieWestgrenze häufig durch alte Deiche (sog.„1000 jähriger Deich“) bestimmt, während dieOstgrenze häufig durch ehemalige Nehrungen

und Strandwälle (Lundener Nehrung, Donns)gegeben ist. Auch die Halbinsel Eiderstedtwird zum überwiegenden Teil von diesen Bo-dengesellschaften eingenommen. Wie bei denBöden des Bewegtwasserbereiches wird zwi-schen Norm-, Brack- und Flusskleimarschen,aber auch zwischen Norm-Dwogmarschen ausbrackischen Sedimenten und Flussdwogmar-schen aus tidal-fluviatilen Sedimenten unter-schieden. Begleitend treten auch Knickmar-schen in Erscheinung, die jedoch häufig Über-gänge zu den Dwogmarschen aufweisen, undzum Teil nicht von diesen abgegrenzt werdenkönnen.

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Foto 25: Junge Marschwestlich von Nie-büll

Foto 26: Alte Marsch beiHattstedt

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Stillwasserbereich der Marschen

Die Bodengesellschaften des Stillwasserberei-ches sind durch Tone und humose Tone ge-kennzeichnet. Es handelt sich bodenkundlichum Organomarschen, die mit Dwog- undKnickmarschen vergesellschaftet sind undzum Geestrand zu den Mooren überleiten. Inder Regel wurden die Sedimente im Schutzevon Nehrungen unter lagunären Bedingungenabgelagert. Einen Sonderfall dieser Bodenge-sellschaften stellen die früher als Moormarschbezeichneten und heute als flache Organo-marsch über Niedermoor klassifizierten Bödendar, die sich aus einer flachen Kleischicht überNiedermoortorf entwickeln konnten. Findetsich eine solche dünne Kleidecke über eiszeit-lichem Sand, so wurde der Boden früher alsGeestmarsch bezeichnet und wird heute alsflache (Organo-)Marsch über Gley oder Podsolklassifiziert.

Geestrandmoore

Die Geestrandmoore vermitteln räumlich zwi-schen den Böden der Geest und denen derMarsch und nehmen stellenweise weite Flä-chen ein. Nur an einer Stelle in Schleswig-Hol-stein, bei Schobüll, setzen sowohl die Geest-randmoore als auch die Marschen aus, sodass abgesehen von einem kleinen StrandwallHohe Geest und Watt/Vorland direkt aneinan-dergrenzen. Bodentypologisch handelt es sichbei den Geestrandmooren sowohl um Nieder-moore als auch um Hochmoore, die randlichhäufig von einer dünnen Kleischicht überdecktsind. Eine Besonderheit stellt das Weiße Moorin Dithmarschen dar, das sich als Hochmoorweit vom Geestrand entfernt entwickeln konn-te und vollständig von Marschen umgeben ist.

Elbaue mit nacheiszeitlichen

Flussablagerungen

In der Elbaue konnten sich aus den fluviatilenSedimenten grundwasserbeeinflusste Bödenentwickeln, deren besondere Eigenschaft dasFehlen eines ständig unter reduzierenden Be-dingungen stehenden Horizontes ist. DiesesPhänomen wird mit der Abhängigkeit des

Grundwasserstandes vom Wasserstand derElbe erklärt. Bodentypologisch handelt es sichin der Regel um Vega-Gleye aus feinsandig-schluffigen bis tonigen Sedimenten, die ver-einzelt mit gering entwickelten Böden (Auen-regosolen) aus grobkörnigeren Uferwallablage-rungen vergesellschaftet sind.

Dünen des Elbtales

Aus den Dünensanden der Elbaue entwickel-ten sich ganz überwiegend podsolierte Rego-sole, die zum Dünenrand hin in grundwasser-beeinflusste Böden (Gley-Regosole) überge-hen können. Diese Bodengesellschaft findetwestlich von Geesthacht auf den dort vorhan-denen Dünen ihre Verbreitung.

Moore des Elbtalrandes

Am Schleswig-Holsteinischen Elbtalrand öst-lich von Hamburg sind im Gegensatz zumGeestrand an der Nordseeküste, wo sich auchHochmoore ausbilden konnten, ausschließlichNiedermoore aufgewachsen. Diese sind zumTeil von dünnen Schichten aus Flussablagerun-gen durchzogen, beziehungsweise überlagert,so dass es sich bodenkundlich zum Teil umflache Vega-Gleye über Niedermoor handelt.Bodengesellschaften mit Niedermoor als Leit-bodentyp finden sich im Elbtal bei Geesthachtund östlich von Lauenburg.

Niederterrasse des Elbe-Urstromtals

Bei den Bodenbildungen der Niederterrassedes Elbe-Urstromtales handelt es sich über-wiegend um Braunerden aus Niederterras-sensand, der zum Teil durch periglazial umge-lagerte Sande überdeckt ist. Neben der peri-glazialen Überdeckung spielt auch die holozä-ne Überlagerung durch Abschlämmmassen alsFolge der Erosion am Elbtalrand eine größereRolle, so dass Kolluvisole begleitend zu denBraunerden auftreten. Die Niederterrasse istnur im Stadtgebiet von Geesthacht in größererAusdehnung nicht von Flussablagerungenüberdeckt worden.

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4.2 Östliches Hügelland

4.2.1 Lage, geologische Entstehung,

Oberflächenformung

Als Östliches Hügelland wird das Gebiet be-zeichnet, das während der letzten Eiszeit, derWeichselvereisung, von Gletschern bedecktwar, daher spricht man auch von der Jungmo-ränenlandschaft. Der Ausdruck Östliches Hü-gelland veranschaulicht sowohl die jugendli-che Oberflächengestalt mit einem kleinräumi-gen Wechsel von Kuppen und Senken alsauch die Lage im Osten des Landes.

Die Jungmoränenlandschaft ist der größte derHauptnaturräume Schleswig-Holsteins undzieht sich in einem breiten Band von Flens-burg über Schleswig, Rendsburg und Bad Se-geberg bis in den Hamburger Ballungsraum,um von dort nach Osten zur Grenze mit Meck-lenburg-Vorpommern bei Gudow umzu-schwenken.

Das Relief (Oberflächenformung) des Östli-chen Hügellandes ist das am stärksten be-wegte innerhalb des norddeutschen Flachlan-des. Hier werden in Schleswig-Holstein nichtnur die größten absoluten Höhen erreicht(Bungsberg 167 m ü. NN), sondern hier findensich auch die steilsten natürlichen Hänge in

der Moränenlandschaft. Schließlich bestehtein wesentlicher Unterschied zum Relief derHohen Geest in dem kleinräumigen Wechsel-spiel zwischen Kuppen und (abflusslosen)Senken und konkav sowie konvex geformtenHangbereichen.

Das starke Relief wurde durch unterschiedli-che glazialgeologische Prozesse hervorgeru-fen, von denen hier nur die Stauchung durchden Wechsel von Vorstößen und Abschmel-zen der Gletscher und die Wirkung des Tauensvon verschüttetem Eis (Toteis) erwähnt seinsollen. Aber es gibt innerhalb der Jungmorä-nenlandschaft auch ausgedehnte Ebenen, Be-cken und Niederungen, die auf das Aus- undAbschürfen (Exaration) durch die Gletscherbzw. durch die Auffüllung von Senken mit un-terschiedlichen Sedimenten (Beckensedimen-te, Schmelzwassersande, Torfe, Mudden) zu-rückzuführen sind. Derartig verflachte Gebietekönnen Schmelzwasserebenen innerhalb deräußersten Weichselrandlage, so genannte Bin-nensander sein, es kann sich aber wie z.B. imLübecker Becken auch um ehemalige Eisstau-seen handeln, in denen die feinkörnige Glet-schertrübe zum Absatz kam, oder es handeltsich um in der Nacheiszeit mit Seeablagerun-gen (Mudden) und Torfen verfüllte Tiefenberei-che.

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Abbildung 7: Schematischer Schnitt durch das Elbtal von Süden nach Norden

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Besonders im Osten (Fehmarn und WagrischeHalbinsel) aber auch in der nördlichen Probsteitreten ausgedehnte schwach reliefierte Grund-moränen hinzu, deren Form wohl auf die Exa-rationswirkung der Gletscher zurückzuführensind. Auch weiter im Westen des Hügellandestreten verflachte Gebiete großflächig auf. Hiersind sie allerdings zum Teil auch auf periglazia-le Prozesse wie Bodenfließen (Solifluktion)und flächenhafte Abspülung (Abluation) zu-rückzuführen. Beide Prozesse sind an Tund-renklima gekoppelt und nur bei schütterer Ve-getationsdecke möglich. Diese Bedingungenherrschten in den früh eisfrei gebliebenenwestlichen Teilen des Jungmoränengebietesüber mehrere tausend Jahre.

Die Gletscher der Weichselvereisung brachtenzum Teil frisches Material aus dem skandinavi-schen und baltischen Raum mit, arbeitetenaber auch viel bereits in vorherigen Eiszeiten(Elster- und Saaleeiszeit) herantransportiertesMaterial auf. Das am weitesten verbreitetehochglaziale, oberflächennah anstehende Bo-denausgangsgestein ist der Geschiebemergel.In entkalkter Form wird er als Geschiebelehmbezeichnet. Er ist das Produkt intensiver Mi-schung und Zerkleinerung des vom Gletscheraufgenommenen Materials, weshalb er meistalle Korngrößen von Blöcken und Steinen über

Kiese und Sande bis zu den Schluffen und To-nen enthält.

Neben dem Geschiebelehm/-mergel kommenhäufig Geschiebesande, Schmelzwassersandeund glazilimnische Sedimente (Beckenschluf-fe, -tone und -feinsande) vor (vgl. Tab. 4). Allehoch-glazialen Ablagerungen besitzen in derRegel eine geringmächtige Decke aus perigla-zialen Sedimenten, oder sind zumindest durchGefrieren und Auftauen in der Tundrenzeitüberprägt worden.

Die Mächtigkeit der Deckschichten und die In-tensität der Überprägung nehmen entgegen-gesetzt proportional zur Verweildauer des Ei-ses von Nordosten nach Südwesten zu.

Der Ostseeküstensaum von Flensburg bis Lü-beck ist durch nacheiszeitliche geologischeund geomorphologische Prozesse überformtworden. Steilküstenabschnitte mit z.T. aktivenKliffs wechseln hier mit Strandwalllandschaf-ten, für die auch die vom Wind zusammen ge-wehten Dünen charakteristisch sind. DieStrandwälle haben zum Teil Buchten vom offe-nen Meer abgetrennt, so dass in den lagunä-ren Bereichen Niedermoore aufwachsen konn-ten.

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Abbildung 8: Schematischer Schnitt durch das Östliche Hügelland (Jungmoräne) von Osten nach Westen

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4.2.2 Böden und Bodengesellschaften

Die Ausprägung der Bodengesellschaften desÖstlichen Hügellandes wird wie die Ausprä-gung der einzelnen Bodenformen im Wesentli-chen durch das Relief und das Bodenaus-gangsgestein (vgl. Tab. 4) sowie die Wasser-verhältnisse bestimmt. Aber auch das trocke-nere subkontinentale Klima im äußersten Os-ten des Landes trägt zur Differenzierung derBodendecke bei.

Ebene und flachwellige Grundmoränen im

subkontinentalen Klimabereich

Das Bodenmosaik dieser klimatisch und geolo-gisch bestimmten Bodengesellschaft ist ge-prägt von starkem Staunässeeinfluss, derdurch das flachwellige Relief und den dichtenGeschiebelehm und –mergel bedingt ist. Hin-zu tritt eine Bodenentwicklung, die in Schles-wig-Holstein nur hier stattgefunden hat, näm-lich die Ausbildung eines schwarzerdeartigenBodens, der den Lokalnamen FehmaranerSchwarzerde trägt. Es wird ein Zusammen-hang zwischen dieser Bodenentwicklung unddem kontinentaleren Klima in Analogie zu denTrockengebieten Mitteldeutschlands ange-nommen. Als dritter Bodenbildungsprozessdieser Bodengesellschaft ist die Tonverlage-rung zu nennen, so dass die Bereiche mit er-höhtem Oberflächenabfluss als Parabrauner-den im Übergang zu den FehmaranerSchwarzerden anzusehen sind. Die flacherenBereiche werden dagegen von FehmaranerSchwarzerden mit Pseudovergleyung einge-

nommen. Bei geringer Entkalkungstiefe tretenhier auch Pararendzinen aus Geschiebemergelauf. Die Verbreitung dieser Bodengesellschaftist auf die Insel Fehmarn und auf Teile des an-grenzenden Küstensaumes Ostholsteins be-schränkt.

Ebene Grundmoränen mit geringmächtiger

periglazialer Überdeckung

Staunässe infolge geringen Oberflächenabflus-ses und oberflächennah anstehendem dich-tem Geschiebelehm und -mergel sowie dieTonverlagerung prägen die Bodenformen die-ser Bodengesellschaft. Häufig handelt es sichbodentypologisch daher um Pseudogleye undParabraunerden und deren fließende Übergän-ge, von denen die Pseudogley-Parabraunerdezusammen mit dem Pseudogley den Leitbo-den (flächenhaft dominierenden Boden) dieserBodengesellschaft bildet. An Stellen, wo dieMächtigkeit der periglazialen Überdeckungoder der Schmelzwasserablagerungen zu-nimmt, sind häufig Pseudogley-Braunerdenausgebildet. Unter Acker finden sich in Sen-ken- und Unterhangposition auch schon in die-ser weniger stark reliefierten Einheit Kolluviso-le aus Abschlämmmassen als Ergebnis derErosion. Diese oder vergleichbare Bodenge-sellschaften sind weit verbreitet in küstennä-heren Bereichen des Östlichen Hügellandesund nehmen besonders großen Raum in An-geln, Schwansen, in der Probstei und in Ost-holstein ein.

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Foto 27: Typische flacheGrundmoränenland-schaft östlich vonLensahn

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Grundmoränen mit stärkerer periglazialer

bis glazifluviatiler Überdeckung

Die vergleichsweise locker gelagerten perigla-zialen und glazifluviatilen Ablagerungen neigenselbst bei ausgeglichenem Relief wenig zurStaunässe, so dass hier Braunerden und Pa-rabraunerden und deren Übergänge dominie-ren. Pseudogley-Braunerden treten bei verzö-gertem Oberflächenabfluss und stauendemGeschiebelehm im Untergrund hinzu. Die Sen-kenpositionen werden hier von Niedermooren,Kolluvisolen und Gleyen aus unterschiedlichenBodenausgangsgesteinen eingenommen. Die-se Bodenvergesellschaftung findet sich über-wiegend im Bereich der älteren weichselzeitli-chen Vorstöße, also im Westteil des ÖstlichenHügellandes unter anderem bei Bad Segebergoder Nortorf, kommt aber zum Beispiel auchschon westlich von Kiel zwischen Gettorf undQuarnbek vor.

Grundmoränen mit stärkerer periglazialer

bis glazilimnischer Überprägung und Stau-

nässeeinfluss

In sehr ebenen Lagen dominiert trotz einermächtigen Überdeckung (ca. 7-12 dm) des Ge-schiebelehms mit periglazialen Deckschichtenoder Beckensedimenten der Pseudogley dasBodenmosaik. Einzelne Erhebungen werdenmeist von Braunerden und deren Übergängen

zu Parabraunerden aus Deckschichten überGeschiebelehm beherrscht, wohingegen inSenkenpositionen Kolluvisole, Gleye und Nie-dermoore anzutreffen sind. Solche Bodenver-gesellschaftungen sind vor allem aus dem Be-reich südöstlich der weichselzeitlichen Haupt-randlage, z.B. aus dem Gebiet zwischen Nor-torf und Bordesholm westlich der Eider be-kannt.

Stauchendmoränen und Ablationsmoränen

Die Bodenformenzusammensetzung inStauchmoränenkomplexen wie den Duven-stedter und Hüttener Bergen oder bei Putlosist schon aufgrund der stark wechselnden Bo-denausgangsgesteine extrem weit gespannt.Wechselnde Nutzungen und ihr Einfluss aufdie Bodenbildungsprozesse (Verbraunung un-ter Acker, Podsolierung unter Wald) tragen zurweiteren Differenzierung der Bodendecke bei.Je nach Vorherrschen von stärker sandigen,lehmigen oder tonigen Bodenausgangsgestei-nen dominieren Braunerden oder Parabrauner-den. Die hier besonders deutlich hervortreten-den Tiefenbereiche aufgrund des Ausschmel-zens von Toteis oder aufgrund der starkenStauchung werden von Niedermooren, Gleyenund bei Ackernutzung häufig von mächtigenKolluvisolen eingenommen.

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Foto 28: Stauchmoränen-landschaft amAschberg beiAscheffel

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Sandige Endmoränen, Randlagen und

andere Vollformen

Die sandig ausgebildeten Endmoränen und an-dere eiszeitlichen Vollformen (Kames, Oser)werden bodenkundlich von Braunerden ausGeschiebe- oder kiesigem Schmelzwasser-sand mit einer sandigen periglazialen Deckedominiert. Hinzu treten unter AckernutzungKolluvisole und in den Senkenpositionen zu-sätzlich Niedermoore. Diese oder vergleichba-re Bodengesellschaften kommen über dasganze Jungmoränengebiet verstreut vor, wo-bei eine Häufung im Bereich der äußerstenRandlagen (z.B. bei Mölln) und der Hauptend-moräne (Pommersche Hauptrandlage, z.B.Hüttener Berge) festzustellen ist.

Binnensander

Die Schmelzwasserebenen innerhalb der äu-ßersten Weichselrandlage werden als Binnen-sander bezeichnet. Sie zeichnen sich bodenty-pologisch durch eine Vergesellschaftung vonBraunerden und grundwasserbeeinflusstenBöden (Gley-Braunerden, Gleyen) aus Ge-schiebedecksand über Sandersand aus. DieNähe zu den Moränen in der Nachbarschaftund im Untergrund führt dazu, dass diese Bö-den meist etwas nährstoffreicher sind als dieBöden der Außensander, weil silikatreichereSande überwiegen. Bei Flugsandüberdeckungsind allerdings auch häufig Podsole ausgebil-det.

Diese Bodengesellschaft ist zum Beispiel ausGettorf und dem Schnaaper Sander zwischenEckernförde und Schleswig bekannt. StärkerePodsolierungstendenzen weisen die Binnen-sander westlich von Flensburg und bei Bokel-holm auf, letzterer ist zudem durch hoheGrundwasserstände geprägt, so dass Gley-Podsole überwiegen.

Dünen

Dünen gehören im Jungmoränengebiet abge-sehen von der Ostseeküste zu den seltenengeomorphologischen Formen. Die jüngerenDünen (z.B. bei Stolpe) tragen Regosole ausDünensand, während die älteren Dünen (z.B.nördlich des Treßsees) von Podsolen und inden Dünentälern zum Teil auch von Gley-Pod-solen eingenommen werden.

Ostseeküstensaum

Bei den Böden des Ostseeküstensaumes han-delt es sich um Bodenbildungen aus Strand-wallsanden, Dünensanden, Moränenmaterialder Steilküstenabbrüche und um Niedermoore

der lagunären Bereiche. Bodentypologischhandelt es sich dabei überwiegend um geringentwickelte Böden. Aus den Strandwallsandenentwickeln sich beispielsweise Strandböden(Strandrohgleye), die mit zunehmender Boden-entwicklung in Regosol-Gleye und schließlichin Podsol-Gleye übergehen können. Eine sol-che Abfolge ist etwa bei Grömitz festzustel-len. Die Dünenketten, die häufig auf denStrandwallsystemen ausgebildet sind, zeigenweniger Grundwassereinfluss und damit inder Regel Übergänge zwischen Lockersyrose-men und Regosolen. Eine solche Bodenverge-sellschaftung ist zum Beispiel vom Weißen-häuser Brök bekannt. Kam es durch das Auf-wachsen von Strandwällen zu Abschnürungenvon Lagunen, wie es an der Schleswig-Hol-steinischen Ausgleichsküste der Ostsee häu-fig der Fall ist, konnten sich Niedermoore ent-wickeln, die zum Teil von Meeressedimentendurchzogen werden. In diesen Fällen handeltes sich um Bodengesellschaften mit Strandbö-den und Gleyen aus marinogenen Sanden bisSchluffen und um Niedermoore. Die Bödender Steilküstenabbrüche sind Rohböden (Lo-ckersyroseme) aus glazialen Ablagerungen,die mit den Strandböden (Strandrohgleyen)vergesellschaftet sind.

Zungenbecken

Die Bodengesellschaften der Gletscherzun-genbecken werden durch das Wasser ge-prägt, das entweder in Form von Grundwas-ser ganzjährig oberflächennah ansteht oder inForm von Stauwasser saisonal auftritt. AuchMischformen zwischen Stau- und Grundwas-serbeeinflussung sind hier keine Seltenheit.Dementsprechend handelt es sich bodentypo-logisch in der Regel um Gleye oder Pseudo-gleye und deren Übergänge. Das Ausgangsge-stein wird entweder aus Beckensedimenten(meist Beckenton oder Beckenschluff) oderaus Geschiebelehm/-mergel gebildet. Beidesind häufig von einer periglazialen Deckschichtaus sandigerem Substrat überlagert. WeiteVerbreitung finden diese Bodengesellschaftenzum Beispiel im Lübecker Becken oder beiPronstorf im Bereich der oberen Trave.

Vor allem im Lübecker Becken, aber auch inder Alster-Niederung kamen allerdings auchBeckensande zur Ablagerung, die eine ganzandere Bodenvergesellschaftung zeigen. ImLübecker Becken dominieren hier Braunerden,die mit Podsol-Braunerden vergesellschaftetsind, während kleinräumig wie in großen Tei-len der Alster-Niederung Gley-Podsole undGleye aus Beckensand ausgebildet sind.

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4.3 Hohe Geest

4.3.1 Lage, geologische Entstehung,

Oberflächenformung

Die Hohe Geest zieht sich in einzelne größereund kleinere Gebiete untergliedert von der Dä-nischen Grenze östlich von Flensburg in ei-nem breiten Streifen über Bredstedt, Hohen-weststedt und Itzehoe bis in den HamburgerRaum und nach Lauenburg. Sie trennt die Vor-geest von der Marsch und dem Elbeurstrom-tal, auch wenn sie zum Teil nur inselartig aus-gebildet ist. Aufgrund ihres überwiegend alsVollform anzusehenden morphologischen Cha-rakters mit Höhen zum Teil deutlich über 80mü. NN wird sie auch als Mittelrücken Schles-wig-Holsteins bezeichnet. Im Vergleich zumÖstlichen Hügelland, also dem Gebiet, dasswährend der letzten Eiszeit vom Inlandeis be-deckt war, zeigt die Hohe Geest als Gebiet,das von Gletschern vorangegangener Eiszei-ten geprägt wurde, und deshalb auch als Alt-

moränenlandschaft bezeichnet wird, eine ruhi-gere Oberflächengestaltung. Dies liegt in derreliefausgleichenden Wirkung periglazialer Pro-zesse begründet, die während der letzten Ver-eisung hier in großem Ausmaß stattfindenkonnten (vgl. Tab. 4). Zu diesen periglazialenProzessen gehört das Bodenfließen (Soliflukti-on) und die flächenhafte Abspülung (Abluati-on), die beide eine hangabwärts gerichteteVerlagerung von Material bedeuten, mithin zueinem Reliefausgleich beitragen. Die HoheGeest wird von Grund- und Endmoränen so-wie Schmelzwasser- und Beckenablagerungender Saale-Vereisung aufgebaut, die ihrerseitseiner starken periglazialen Überprägung wäh-rend der späten Saaleeiszeit und der Weich-selvereisung unterlagen. Zwischen der Saale-und der Weichseleiszeit lag die Eem-Warmzeitmit vergleichbaren Temperaturen wie heute.In der Eem-Warmzeit unterlagen die oberflä-chennahen Ablagerungen der Saale-Eiszeit be-reits einer intensiven Bodenbildung.

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Abbildung 9: Schematischer Schnitt durch die Hohe Geest

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4.3.2 Böden und Bodengesellschaften

Die Ausbildung der Bodengesellschaften derHohen Geest ist, wie im Östlichen Hügelland,in starkem Maße vom Bodenausgangsmaterialund der Oberflächengestaltung abhängig. Eskönnen folgende wesentlichen Bodengesell-schaften unterschieden werden:

Überwiegend sandig ausgebildete

Endmoränen und Randlagen ohne

Flugsandbedeckung

In dieser grundwasserfernen Bodengesell-schaft dominieren aus Geschiebedecksandenund Geschiebesanden aufgebaute Brauner-den, die zum Teil Übergänge zum Podsol zei-gen. Begleitend treten häufig Pseudogley-Braunerden und Übergänge zwischen Para-braunerde und Braunerde auf, wenn lehmigeSubstrate oberflächennah anstehen. Pseudo-gley-Braunerden zeigen einen Stauwasserein-fluss an, während Braunerde-ParabraunerdeInterferenzen (Übergänge) teils als Ergebniseiner doppelten sich überlagernden Bodenbil-dung mit zwischengeschalteter Ablagerung ei-nes neuen Bodenausgangsmaterials angese-hen werden und teils als Ergebnis von nach-

einander im selben Material ablaufenden Bo-denbildungsprozessen interpretiert werden.Diese oder vergleichbare Bodengesellschaftenkommen weit verbreitet vom Herzogtum Lau-enburg bis zur Nordhöhe bei Flensburg in derHohen Geest vor. Die morphologisch stabils-ten Teile der eemzeitlichen Böden sind heutean vielen Stellen in der Hohen Geest unterweichselzeitlichen, periglazialen Sedimentenvergraben, aber als Zeugen dieser Zeit erhal-ten. Man spricht bei diesen Bildungen daherauch von Paläoböden. Für die nacheiszeitliche(holozäne) Bodenentwicklung ist von Bedeu-tung, dass in der Hohen Geest zu großen Tei-len kein frisches, kalkhaltiges Material dieOberfläche bildet, sondern periglazial umgela-gertes, überwiegend entkalktes, an Feinsub-stanz verarmtes und zum Teil vorverwittertesMaterial ansteht. Dies führt im Ergebnis dazu,dass einige Bodenbildungsprozesse hierschneller voranschreiten konnten als im Jung-moränengebiet. Hierzu zählen Verbraunungund Verlehmung (siehe Braunerde, Kap. 3.4),die Tonverlagerung (siehe Parabraunerde, Kap.3.5) und schließlich die Podsolierung (siehePodsol, Kap. 3.6).

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Foto 29: typische Altmorä-nenlandschaft süd-lich von Büchen

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Überwiegend sandig ausgebildete

Endmoränen und Sander mit

Flugsandbedeckung

Diese Bodengesellschaft wird von stärker pod-solierten Bodenformen namentlich Podsol-Braunerden und Braunerde-Podsolen aus Flug-sand bis Geschiebedecksand über Geschiebe-oder Schmelzwassersand dominiert. Mit zu-nehmender Mächtigkeit der Flugsanddeckesteigt in der Regel auch der Podsolierungs-grad, so dass Podsole aus Flugsand als beglei-tende Bodenformen auftreten. Andere beglei-tende Bodenformen sind hier Pseudogley-Braunerden und Braunerden über Parabrauner-de aus Geschiebedecksand über Fließerdeoder Geschiebelehm. Größere Verbreitung fin-den diese oder vergleichbare Bodengesell-schaften zum Beispiel bei Medelby oder in Tei-len des Segeberger Forstes. Auf saalezeitli-chen Sandern kommen ähnliche Bodengesell-schaften vor, allerdings ohne die Bodenformenaus lehmigen Bodenausgangsgesteinen. Typi-sche Verbreitungsgebiete sind der Harkshei-der Sander bei Norderstedt und die Geestflä-chen bei Itzehoe sowie Teile des SegebergerForstes.

Stauchmoränen mit stark wechselnden

Bodenausgangsgesteinen

In diesen grundwasserfernen Bodengesell-schaften treten wegen der starken Heteroge-nität der Ausgangsmaterialien mehrere Leitbö-den nebeneinander auf. Es sind dies vor allemBraunerden aus Geschiebedecksand über Ge-schiebesand sowie Pseudogleye und Para-braunerden aus Fließerde über Geschiebe-lehm. Begleitend kommen Übergänge zwi-schen Braunerden und Parabraunerden undPseudogley-Braunerden aus Geschiebedeck-sand über Geschiebelehm vor. In diesen starkheterogenen Bereichen spricht man landläufigauch vom Verschießen der Böden. Verbreitetfindet sich diese Bodengesellschaft beispiels-weise auf dem Stapelholm und im KisdorferWohld.

Grundmoränen

In dieser vergleichsweise ebenen Land-schaftseinheit wirkt der oberflächennah anste-hende Geschiebelehm als Wasserstauer, wes-halb hier Pseudogleye aus periglazialen Abla-gerungen (Fließerden, Geschiebedecksande)über Geschiebelehm die Leitbodenform dar-stellen. Bei mächtigerer periglazialer Überde-ckung treten Braunerden und deren Übergän-ge zum Pseudogley, bei Flugsanddecken auchPseudogley-Podsole hinzu. In Senken und Nie-

derungen bewirkt der Grundwassereinflussdie Ausbildung von Gleyen mit sämtlichenÜbergängen zu den oben genannten Bodenty-pen. Vergleichbare Bodengesellschaften sindbeispielsweise aus der Pinneberger Geest,von der Erfder Scholle, aus der Geest bei Os-tenfeld und aus dem Gebiet südlich vonSchwarzenbek bekannt.

Niederungen der Hohen Geest

Hierunter sollen nur die Niederungen verstan-den werden, die vom Höhenniveau und vonder geomorphologischen Situation nicht derVorgeest oder den Marschen zugerechnetwerden können. Es handelt sich anders als imÖstlichen Hügelland überwiegend um großflä-chige Bereiche, die im Saale-Spätglazial undwährend der Weichselvereisung mit periglazia-len Sedimenten, zum Teil auch Seesedimen-ten aufgefüllt wurden. Häufig setzte hier inder Nacheiszeit bei steigendem Meeresspie-gelanstieg und damit verbundenem Grund-wasseranstieg ein Moorwachstum ein, sodass heute häufig Bodengesellschaften mitNiedermooren oder Hochmooren als Leitbö-den auftreten. In Bereichen ohne Vermoorungdominieren dagegen Gleye und Gley-Podsoleaus periglazialen Ablagerungen, bei oberflä-chennahem Geschiebelehm auch mit Über-gängen zu Pseudogleyen. Kleinere und größe-re Flächen mit entsprechenden Bodengesell-schaften finden sich über die gesamte HoheGeest verteilt, häufig im Zusammenhang mitdem periglazialen und nacheiszeitlichen Ab-flusssystem.

Dünen

Dünen, die sich als Vollformen aus Flugsand-ablagerungen zusammensetzen, konnten sichunter periglazialen Bedingungen auch in derHohen Geest formen. Hier finden sich Boden-gesellschaften, die von kräftigen Podsolen (Ei-senhumuspodsolen) dominiert werden. Beischwerer wasserdurchlässigen Schichten imnäheren Untergrund tritt der Pseudogley-Pod-sol begleitend auf. In den jüngeren Dünensind dagegen die Regosole beherrschend. Lie-gen junge Flugsande über älteren, so findensich häufig Regosole über begrabenen Podso-len. Entsprechende Bodengesellschaften fin-den sich gehäuft am Geestrand, so zum Bei-spiel am Hohen Elbufer westlich von Lauen-burg, bei Elmshorn oder bei Schobüll. Siekommen aber auch in anderen Teilen der Ho-hen Geest wie zum Beispiel im SegebergerForst vor.

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4.4 Vorgeest

4.4.1 Lage, Oberflächenformung und

geologische Entstehung

Die Schleswig-Holsteinische Vorgeest ziehtsich als Gürtel von Norden nach Süden durchdas Land und trennt dadurch die Jungmorä-nenlandschaft (Vereisungsgebiet der letztenEiszeit) von der Altmoränenlandschaft (Verei-sungsgebiet vorangegangener Eiszeiten). Nurim nordöstlichen Hamburger-Rand, etwa aufeiner Linie Kisdorfer Wohld-Tangstedt, gren-zen Jung- und Altmoränenlandschaft unmittel-bar aneinander, so dass die Vorgeest hier aus-setzt. Südlich von Mölln beginnt sie wiederund bleibt bis zum Elbtalrand landschaftsprä-gend.

Die Vorgeest wird geologisch gesehen vonSchmelzwassersanden der letzten Eiszeit auf-gebaut, die sich hier fast tischeben, aber mitganz leichtem Gefälle von Ost nach West, ab-gesetzt haben (vgl. Tab. 4). Man spricht daherauch von der Sanderebene. Überwiegend han-delt es sich um mehrere Meter bis Zehnerme-ter mächtige Sandschichten, stellenweise kön-nen aber auch ältere geologische Bildungennur geringmächtig überlagert sein, oder sogar

als Vollformen aus der Sanderlandschaft he-rausragen.

Trotz ihres insgesamt sehr ebenen Charaktersweist die Landschaft eine geringe Oberflä-chenformung auf, die auf unterschiedlichespäteiszeitliche und holozäne Prozesse zurück-zuführen ist. Häufig sind drei Niveaus in derSchmelzwasserebene festzustellen: Erstensdas Niveau des hochglazialen Sanders, zwei-tens das Niveau des spätglazialen Talsanders,der von spätglazialen Niederschlags- undSchneeschmelzwässern herauspräpariert undzum Teil mit feinkörnigen Sanden (niveofluvia-tilen Sanden) aufgefüllt wurde. Das dritte Ni-veau, das häufig innerhalb des zweiten liegt,stellen die holozänen Talauen dar. Diese habensich als schmale Talsysteme in die Landschafteingeschnitten. Zudem wurden im Spätglazialund im frühen Holozän nach dem Trockenfal-len der Sander und bei nur schütterer Vegeta-tionsdecke Fein- und Mittelsande ausgewehtund zu Dünen aufgebaut.

Mit der Klimaerwärmung in der Nacheiszeitsetzte dann schließlich die Vermoorung in denNiederungen der Vorgeest ein, so dass eswiederum zu einem gewissen Reliefausgleichkam.

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Abbildung 10: Schematischer Schnitt durch die Vorgeest von Osten nach Westen

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Die Böden der Vorgeest weisen ein ver-gleichsweise enges Formeninventar auf, weilsie sich ganz überwiegend aus Sanden oderhumosen Weichschichten (z.B. Torfen) entwi-ckelt haben. Sie lassen sich in wenige Boden-gesellschaften einteilen.

4.4.2 Böden und Bodengesellschaften

Grundwasserferne Sanderebene ohne

Flugsandüberdeckung

In dieser Bodengesellschaft dominiert dieBraunerde, sie ist charakteristisch für den öst-lichen, etwas höher gelegenen Teil dieserLandschaft, wo nahe der Gletschertore meistgrobkörnige, häufig vom Mineralbestand starkgemischte Sande abgelagert wurden, die ver-gleichsweise reich an leicht verwitterbaren Mi-neralen sind. Sehr große Flächen mit derBraunerde als Leitbodentyp finden sich bei-spielsweise im Trappenkamper Sander oderim Büchener Sander. Hier treten als begleiten-de Bodentypen Übergänge der Braunerde zumPodsol und ganz untergeordnet Niedermooreund andere Böden mit nahem Grundwasserauf.

Grundwasserferne Sanderebene mit

Flugsanddecke

Diese Bodengesellschaft wird von Podsolendominiert, sie tritt verstärkt weiter im Westender Schmelzwasserebene auf, wo feinere undbesser sortierte, quarzreichere Sande abgela-gert wurden, die in der Regel von einer dün-nen Flugsandschicht überdeckt sind. Beson-

ders im Landesteil Schleswig ist diese dünneFlugsanddecke weit verbreitet. Die Flugsandesind besonders arm an leicht verwitterbarenSilikaten und zeichnen damit die Bodenent-wicklung zum Podsol vor. Die in dieser Land-schaft im Mittelalter weit verbreitete Heide-nutzung und die seit dem Ende des 19. Jahr-hunderts stark forcierte Aufforstung mit Na-delbäumen haben die Podsolierung durch denschwerer abbaubaren Bestandsabfall dieserVegetationstypen gefördert. Die Bodengesell-schaften mit Podsol als Leitboden werden inder Regel durch Übergänge des Podsols zurBraunerde und begleitend durch Gleye undGley-Podsole gekennzeichnet. Auch Nieder-und Hochmoore sind in den Niederungen an-zutreffen.

Grundwassernahe Sanderebene

Die grundwassernahen Sanderflächen weisenin der Regel eine geringmächtige Flugsandde-cke auf. In der Nacheiszeit entwickelten sichhier zunächst Podsole, die bei steigendemGrundwasserspiegel im Laufe des Holozänszu Gley-Podsolen wurden. Der Gley-Podsolaus Flugsand über Sandersand oder spätgla-zialem Talsand ist dementsprechend die Leit-bodenform dieser weit verbreiteten Bodenge-sellschaft. Er wird auf feuchteren Standortenvon podsolierten Gleyen, Anmoorgleyen undMoor-Podsolen begleitet. Trockenere Standor-te bilden meist Böden der Dünen, also Rego-sole und trockene Podsole. Diese Bodenge-sellschaft findet sich in ausgedehnter Form inder Schleswiger Vorgeest, auf dem Neumün-steraner Sander und in den Schlauchsandernder Osterau- und Störniederung.

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Foto 30: Sanderebene beiOwschlag

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Niederungen der Vorgeest

Bei noch höher anstehendem Grundwasserkonnten sich Böden aus organischen Weich-schichten, also aus Torfen und Mudden entwi-ckeln. Hierzu zählen in erster Linie Hochmooreund Niedermoore, die in der Vorgeest weitverbreitet sind. Viele Hochmoore der Vorgeestsind dem Torfabbau zu Brennzwecken oderzur Herstellung von Blumenerde und Pflanz-substraten für den Gartenbau zum Opfer ge-fallen, so dass einige dieser Flächen heutenicht mehr als Moore anzusprechen sind. Typi-scherweise ist die vererdete oberste Schichtder Hochmoore, die Bunkerde, vor der Abtor-fung abgetragen und bei wurzelechten, dasheißt direkt auf Sand aufgewachsenen, Hoch-mooren später über den mineralischen Boden-

horizonten wieder aufgebracht worden. Sol-che Profile lassen sich bodentypologischmeist als Moor-Podsole ansprechen.

Dünen

Zum Formeninventar der Landschaft gehörenaußerdem die Dünen. Diese tragen, sofern siespäteiszeitlicher Entstehung sind, ebenfallsPodsole, die hier besonders stark ausgebildetsind. Sind die Dünen in Folge der mittelalterli-chen Rodungen und damit verbundener Wind-erosion in der Fläche und erneuter Sedimenta-tion auf den vorhandenen Dünen von mittelal-terlichem Flugsand überdeckt, so finden sichhäufig zwei Böden übereinander. Ein jungerRegosol liegt über einem älteren „begrabe-nen“ Podsol.

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Foto 31: Sanderebene mitflachen Dünen beiSorgwohld

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In Bodenkarten werden Bodeneinheiten in ih-rer flächenhaften Verteilung dargestellt. Alszentraler Begriff der Bodenkartierung ist dieBodenform als Kombination von bodensyste-matischer Einheit (Bodentyp) und substratsys-tematischer Einheit (Ausgangsgestein der Bo-denbildung) anzusehen. Weil die Struktur derBodendecke jedoch in vielen Gebieten Schles-wig-Holsteins zu stark differenziert ist, um Bo-denformen als Bodeneinheiten in den Boden-karten darzustellen, werden zumindest beikleinmaßstäbigen Karten (z.B. 1:200.000) Bo-dengesellschaften mit dominierenden Leitbö-den und untergeordnet auftretenden Begleit-böden ausgewiesen (vgl. Abb. 5).

Die amtliche Bodenkartierung (bodenkundlicheLandesaufnahme) erfolgt durch den Staatli-chen Geologischen Dienst im Landesamt fürNatur und Umwelt des Landes Schleswig-Hol-stein (LANU). Für etwa die Hälfte der Landes-fläche liegen Bodenkarten im Maßstab1:25.000 vor, daneben existieren für einige Be-reiche größermaßstäbige Karten (1:5.000 und1:10.000) sowie als flächendeckendes Karten-werk die Bodenübersichtskarte im Maßstab1:200.000, die in Zusammenarbeit mit derBundesanstalt für Geowissenschaften undRohstoffe (BGR) herausgegeben wird.

Bodenbezogene Informationen können außeraus den amtlichen Bodenkarten und Geologi-schen Karten auch aus den Daten der Boden-schätzung der Finanz- und Katasterverwaltungund den Daten der Forstlichen Standortkartie-rung der Forstverwaltung entnommen wer-den. Forschungseinrichtungen und Universitä-ten, aber auch private Unternehmen verfügenhäufig über detaillierte kleinräumige oderpunktuelle Bodeninformationen.

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5 Bodenkarten

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Die Kenntnis über die Verbreitung der Bödenist eine wichtige Voraussetzung, um angemes-sen auf die meistens vom Menschen auf denBoden ausgehenden Einwirkungen reagierenzu können. Die einzelnen Bodenformen sindunterschiedlich empfindlich gegenüber be-stimmten Nutzungen und anderen Einwirkun-gen (z.B. diffuse Stoffeinträge). Auch die Leis-tungsfähigkeit der Böden in Bezug auf die un-terschiedlichen Funktionen (Produktionsfunkti-on, natürliche Funktionen) variiert stark in der

Fläche und kann mit Hilfe von Bodenkartenund entsprechenden Auswertungsmethodenbewertet werden. Darüber hinaus sind vieleInformationen, die in Bodenkarten enthaltensind, für andere umweltbezogene Anwendun-gen (Biotopentwicklung, Gewässer- undGrundwasserreinhaltung) von großem Nutzen.Schließlich liefern Bodenkarten einen Beitragzum Verständnis der Entstehung der Land-schaft. Sie sind somit auch von allgemeinemInteresse.

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Abbildung 11: Stand der bodenkundlichen Kartierung (1 : 25.000 und 1 : 50.000) in Schleswig-Holstein (Stand 2006)

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Erläuterungen zu Bodenkarten 1:5.000:

Erläuterungsheft 1: Broklandsautal Ost, Erläu-terungsheft 2: Broksbarger Koog, Erläute-rungsheft 3: Tielenhemme. Erläuterungsheft 4:Hohner See Ost, Erläuterungsheft 5: Sorge-koog Nord, Erläuterungsheft 6: Südfeld-Oden-koog Nordwest, Erläuterungsheft 7: Sorge-koog Nordost, Erläuterungsheft 8: Hohner SeeWest, Erläuterungsheft 9: Sorgekoog Mitte,Erläuterungsheft 10: Broklandsautal Mitte, Er-läuterungsheft 11: Obere Sorge, Erläuterungs-heft 12: Gemeinde Süderwöhrden, Erläute-rungsheft 13: Prinzenmoor, Erläuterungsheft14: Sorgekoog Südost, Erläuterungsheft 15:Tielenautal, Erläuterungsheft 16: Gieselau, Er-läuterungsheft 17: Broklandsautal (Nord), Er-läuterungsheft 19: Tielenbargen, Erläuterungs-heft 20: Delverkoog, Erläuterungsheft 21: Dell-stedt-Süderau, Erläuterungsheft 22: Rends-burg Rechtes Ufer und Schülp – Hörsten –Breiholz.

Erläuterungen zu Geologischen Karten

1:25.000: Ahrensbök (1929), Ahrensburg(2327), Bad Oldesloe (2128), Bargstedt (ehe-mals Holtdorf) (1824), Bergedorf (2527), Fuhls-büttel (ehem.Bergstedt) (2326), Bredstedt(1319), Brodersby (1424), Büchen (2529), Dell-stedt (1722), Drelsdorf (1320), Eggebek(1322), Flensburg-Nord (1122), Flensburg-Süd(1222), Glinde (2427), Glücksburg (1123),Gresse (2539), Hamberge (2129), Hamdorf(1723), Hattstedt (1420), Hennstedt (1924),Hohenwestedt (1923), Husby (1223), Jörl(1321), Jübek (1422), Krummesse (2229), Lü-beck (2130), Niendorf (2325), Ockholm (1318),Owschlag (1623), Ratzeburg (2230), Rends-burg (1624), Satrup (1323), Schleswig (1423),Schwartau (2030), Schwarzenbek (2428), Sie-seby und Dorotheenthal (1425/1426), Süsel(1930), Todenbüttel (1823), Trittau (2328), Ue-tersen (2323), Viöl (1421), Wedel (2424), Wob-benbüll (1419).

Erläuterungen zu beziehen über: LANU, Ham-burger Chaussee 25, 24220 Flintbek, Frau Grä-we. Telefon: 04347-704-230 bzw. E-Mail:[email protected]

Bodenlehrpfade in Schleswig-Holstein

(Einrichtung 1996):

Dodau

Mörel

Radesforder Berg

Ministerium für Umwelt, Natur und Forstendes Landes Schleswig-Holstein und AG „Bö-den in Schleswig-Holstein“ der Deutschen Bo-denkundlichen Gesellschaft (Hrsg.): Boden-lehrpfade in Schleswig-Holsteins Wäldern Nr.1 – 3. Eigenverlag, Broschüren, 6 S.

Broschüren zu beziehen über: Forstamt Sege-berg Glashütte, 23812 Glashütte oder LANU,Hamburger Chaussee 25, 24220 Flintbek, FrauGräwe. Telefon: 04347-704-230 bzw. E-Mail:[email protected]

Bodenerlebnispfade in Schleswig-Holstein

(Einrichtung 2005/2006):

Hof Siek (bei Nettelsee) integriert im LehrpfadKulturlandschaft Bothkamp – Hof Siek

Trappenkamp integriert im Erlebniswald Trap-penkamp

Faltblätter / Informationen zu beziehen über:LANU, Hamburger Chaussee 25, 24220 Flint-bek, Frau Gräwe. Telefon: 04347-704-230 bzw.E-Mail: [email protected]

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Informationen zum Thema Boden im Inter-

net (ausgewählte Seiten):

Bestellungen Bodenkarten von Schleswig-

Holstein: www.umweltdaten.landsh.de

Landesamt für Natur und Umwelt des Lan-

des Schleswig-Holstein: www.lanu-sh.de

Umweltbericht des Landes Schleswig-Hol-

stein: www.umweltbericht-sh.de

Umweltatlas des Landes Schleswig-Hol-

stein: www.umweltatlas-sh.de

Naturpilot des Landes Schleswig-Holstein:

www.naturpilot-sh.de

Umweltdatenkatalog: www.umweltdatenkatalog.de

Bund/Länder- Ausschuss Bodenforschung,

Ad-hoc-AG Boden: www.infogeo.de/info-geo/bla-geo/ad-hoc-ags/boden

Bund/Länder Arbeitsgemeinschaft Boden-

schutz: www.labo-deutschland.de

Umweltbundesamt: Reiseführer zu den Bö-

den Deutschlands: http://www.umweltbun-desamt.de/fwbs/publikat/reisef/dbd.htm

AG Böden in Schleswig-Holstein: http://um-welt.landsh.server.de/servlet/is/2627/in-dex.html

ahu AG (Projektleitung bodenwelten.de):

http://www.bodenwelten.de

Deutsche Bodenkundliche Gesellschaft:

www.dbges.de

Deutsche Bodenkundliche Gesellschaft, Ar-

beitskreis Bodensystematik:

www.bodensystematik.de

Bundesverband Boden: www.bvboden.de

Andere Medien:

CD-Rom: Entdecken Sie die Böden und

Landschaften in Schleswig-

Holstein

Landesamt für Natur und Um-welt des Landes Schleswig-Hol-stein

aid (2000): Bodenschutz Plus–

Spielerisch den Bodenschutz

im Griff.

Auswertungsdienst für Ernäh-rung Landwirtschaft und Forsten(aid)

Video: aid (2000): Die Haut der Erde –

Über den Boden von dem wir

leben.

Auswertungsdienst für Ernäh-rung Landwirtschaft und Forsten(aid)

Diaserien: Bodengefährdung in Schles-

wig-Holstein (AG Böden in

Schleswig-Holstein*)

Böden Schleswig-Holsteins

(AG Böden in Schleswig-Hol-

stein*)

aid (1999): Bodentypen - Nut-

zung, Gefährdung, Schutz

Auswertungsdienst für Ernäh-rung Landwirtschaft und Forsten(aid)

* Kontakt: M. Filipinski, LANU,Hamburger Chaussee 25, 24220Flintbek

90

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Fotos:

Nr. Objekt Lage Aufnahme Seite

Titel oben Grasnarbe Lindhof M. Filipinski 1

Foto 1 Lockersyrosem Lister Ellenbogen M. Filipinski 14

Foto 2 Regosol Spülfeld bei Geesthacht M. Filipinski 16

Foto 3 Pararendzina Kiel, Forstbaumschule M. Filipinski 18

Foto 4 Braunerde Krukow M. Filipinski 20

Foto 5 Parabraunerde Bothkamp B. Burbaum 22

Foto 6 Podsol Karlum M. Filipinski 24

Foto 7 Pseudogley Groß Niendorf M. Filipinski 26

Foto 8 Fehmaraner Schwarzerde Großenbrode M. Filipinski, B. Burbaum 28

Foto 9 Kolluvisol Achterwehr U. Herms 30

Foto 10 Plaggenesch Stapelholm U. Herms 32

Foto 11 Hortisol Halstenbek M. Filipinski 34

Foto 12 Gley Lindhöft E. Cordsen 36

Foto 13 Vega-Gley Sievershütten M. Filipinski 38

Foto 14 Anmoorgley Kropp M. Filipinski 40

Foto 15 Rohmarsch Neufeld, Vorland B. Burbaum, A.T. Grube 42

Foto 16 Kalkmarsch Finkhaus-Hallig-Koog U. Herms 44

Foto 17 Kleimarsch westlich von Niebüll M. Filipinski 46

Foto 18 Knickmarsch bei Rahmhusen H.-P. Blume 48

Foto 19 Dwogmarsch Hemmingstedt M. Filipinski 50

Foto 20 Organomarsch bei Brunsbüttel H.-P. Blume 52

Foto 21 Niedermoor Göhl M. Filipinski 54

Foto 22 Hochmoor Schülp J.U. Groth 56

Foto 23 Schlickwatt D. Elwert 64

Foto 24 Vorland am Sönke-Nissen-Koog M. Filipinski 65

Foto 25 Junge Marsch westl. von Niebüll M. Filipinski 66

Foto 26 Alte Marsch Hattstedt M. Filipinski 66

Foto 27 Grundmoränenlandschaft Lensahn M. Filipinski 70

Foto 28 Stauchmoränenlandschaft Aschberg, Ascheffel M. Filipinski 71

Foto 29 Altmoränenlandschaft südlich Büchen M. Filipinski 74

Foto 30 Sanderebene bei Owschlag H. Weinhold 77

Foto 31 Dünen Sorgwohld M. Filipinski 78

91

7 Verzeichnis der Fotos, Tabellen und Abbildungen

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Tabellen:

Nr. Titel Seite

Tabelle 1 Einteilung und Bezeichnung der Kornfraktionen 9

Tabelle 2 Landnutzung in Schleswig-Holstein 10

Tabelle 3 typische Entwicklungsreihen von Böden in Schleswig-Holstein in Abhängigkeit 11

vom Faktor Zeit

Tabelle 4 Geologie des jüngeren Eiszeitalters und der Nacheiszeit für Schleswig-Holstein 61

Tabelle 5 Meeresspiegelschwankungen in der Nacheiszeit und damit verbundene 62

Sedimentations- bzw. Bodenbildungsphasen (Dwogbildung)

Abbildungen:

Nr. Titel Seite

Abbildung 1 Bodenartendreieck (aus Ad-hoc-AG Boden 2005) 9

Abbildung 2 Ausschnitt einer Reliefkarte ca. 1:25.000, Blatt 1524 Hütten 10

Abbildung 3 Lage der vorgestellten Bodentypen in Schleswig-Holstein 13

Abbildung 4 Hauptnaturräume Schleswig-Holsteins 58

Abbildung 5 Bodentypenkarte von Schleswig-Holstein (Originalmaßstab 1:500.000) 59

Abbildung 6 Schematischer Schnitt durch den Hauptnaturraum Marsch 64

(mit Sänden, Watt und Vorlandgebieten) von Westen nach Osten

Abbildung 7 Schematischer Schnitt durch das Elbtal von Süden nach Norden 68

Abbildung 8 Schematischer Schnitt durch das Östliche Hügelland von Osten nach Westen 69

Abbildung 9 Schematischer Schnitt durch die Hohe Geest 73

Abbildung 10 Schematischer Schnitt durch die Vorgeest von Osten nach Westen 76

Abbildung 11 Stand der bodenkundlichen Kartierung (1:25.000 und 1:50.000) in Schleswig-Holstein 80

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Begriff Erklärung

Aa-Horizont mineralischer Oberbodenhorizont mit extrem starker Anreicherung von oranischer Sub-stanz (15-30%), diagnostischer Horizont der Anmoorgleye; a von anmoorig

Ablationsmoräne entsteht nach dem Abschmelzen des Gletschers aus auf dem Gletscher und im Glet-scher transportiertem Material, meist lockerer gelagert als Grundmoränenmaterial

Abluation flächenhafte Abspülung am Hang, typischer reliefausgleichender Prozess der Periglazi-algebiete

Abschlämmmassen geologischer Begriff für am Hang abgespültes, meist humoses Bodenmaterial (Kolluvi-um)

Absonderungsgefüge durch den Wechsel von Austrocknung und Befeuchtung des Bodens entstandenes Ge-füge, bei dem die Bodenteilchen in charakteristischer Form zu Aggregaten zusammen-geballt sind

Ackerland ackerbaulich genutzte Landwirtschaftsfläche

Aeh-Horizont A-Horizont mit dominierender Humusanreicherung und schwacher Humus- und Sesqui-oxidauswaschung

Ae-Horizont A-Horizont mit starker Humus- und Sesquioxid-Auswaschung, zusammen mit Bh-und/oder Bs-Horizont diagnostisch für Podsole

Aggregat Verband einzelner Bodenbestandteile (z.B. Körner und/oder Humus) untereinander,kann aus Einzelkörnern oder einem Kohärentgefüge hervorgegangen sein

Ah-Horizont humusangereicherter A-Horizont (h für Humus)

A-Horizont mineralischer Oberbodenhorizont, meist mit Akkumulation organischer Substanzund/oder Verarmung an mineralischer Substanz und/oder an Humus

Ai-Horizont meist geringmächtiger A-Horizont mit initialer Bodenbildung, Humusanteil <1 % (i fürinitial) oder kleiner 2cm und höherem Humusgehalt

Akkumulation Anreicherung

Al-Horizont A-Horizont mit Tonverarmung (Tonauswaschungshorizont), zusammen mit dem Bt-Hori-zont diagnostisch für Parabraunerden (l für lessiviert)

Alte Marsch niedrig gelegene Marschgebiete, meist länger als 400 Jahre eingedeicht

Altmoränengebiet in Schleswig-Holstein das Gebiet, in dem die Ablagerungen der Saale-Vereisung (vor-letzte Eiszeit) landschaftsprägend sind (Hohe Geest)

Anmoorgley Grundwasserboden mit extrem stark humosem Oberboden (im Übergang zum Moor)und ganzjährig hohen Grundwasserständen

Ap-Horizont regelmäßig gepflügter A-Horizont (p von gepflügt)

Archivfunktionen Funktion des Bodens als Archiv der Natur- und Kulturgeschichte

Ästuar trichterförmige Flussmündung, der Gezeiteneinfluss kann in Ästuaren bis weit ins Lan-desinnere wirksam sein, in Schleswig-Holstein insbesondere Elbe-Ästuar zwischenBrunsbüttel und Geesthacht

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8 Glossar

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Begriff Erklärung

Atlantikum geologischer Abschnitt des Holozäns, ca. 9000 bis 5500 vor heute

Auenablagerungen in Auen von Fließgewässern transportierte und abgelagerte warmzeitliche, meist hu-mose Sedimente mit unterschiedlich guter Sortierung und Korngrößenzusammenset-zung; Auensand, Auenlehm, Auenschluff, Auenton

Ausgangsgestein Material zu Beginn der Bodenbildung (auch Lockergesteine und organische Sedimen-(Bodenausgangsgestein) te)

Außensander Sanderflächen außerhalb des jeweiligen Vereisungsgebietes (in Schleswig-Holstein bil-den die weichselzeitlichen Außensander den Hauptnaturraum Vorgeest)

Axh-Horizont A-Horizont mit Humusanreicherung und starker biologischer Durchmischung (Regen-würmer, Bodenwühler) (x für gemixt, h für humos)

Bbh-Horizont B-Horizont mit bänderförmiger Humusanreicherung (b für gebändert, h für Humusanrei-cherung)

Beckensand in eiszeitlichen Seen (Eisstauseen) abgelagerter meist gut sortierter feinkörniger Sand(steinfrei bis -arm)

Beckenschluff feinkörnige (schluffdominierte) Ablagerung in eiszeitlichen Becken (Eisstauseen), sehrgut sortiert, z.T. mit jahreszeitlich bedingter Schichtung, steinfrei bis -arm

Beckenton feinkörnige (tondominierte) Ablagerung in eiszeitlichen Becken (Eisstauseen), sehr gutsortiert, z.T. mit jahreszeitlich bedingter Schichtung, steinfrei bis -arm

Begleitboden flächenhaft untergeordnet vorkommender Boden in einer Bodeneinheit (Bodengesell-schaft)

B-Horizont mineralischer Unterbodenhorizont, Veränderung der Farbe und des Stoffbestandes imVergleich zum Ausgangsgestein durch Verwitterung, Verlehmung und/oder Stoffanrei-cherung

Bhs-Horizont B-Horizont mit dominierender Sesquioxidanreicherung und schwächerer Humusanrei-cherung, zusammen mit Ae-Horizont diagnostisch für Podsole (h für Humusanreiche-rung, s für Sesquioxidanreicherung)

Bioturbation Durchmischung von Oberboden- und Unterbodenmaterial durch Bodenwühler wie Re-genwürmer und kleinere Nagetiere (Hamster), charakteristischer Prozess in Schwarzer-den und Hortisolen

Bodenart klassifizierte Korngrößenzusammensetzung des (Fein-) Bodens

Bodeneinheit Legendeneinheit einer Bodenkarte (kann je nach Kartenmaßstab und –konzeption so-wohl Bodenform als auch Bodengesellschaft mit Leit- und Begleitböden sein)

Bodenfließen siehe Solifluktion

Bodenform Verknüpfung von bodensystematischer Einheit (z.B. Bodentyp) und substratsystemati-scher Einheit (bzw. Bodenausgangsgestein)

Bodenfunktion Leistung des Bodens als Teil von Ökosystemen für Mensch und Umwelt aufgrund sei-ner Eigenschaften

Bodengefüge räumliche Anordnung der festen Bodenbestandteile

Bodengesellschaft räumlich eng nebeneinander vorkommende Böden; sie treten in der Regel nicht räum-lich isoliert, sondern in Vergesellschaftung auf

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Begriff Erklärung

Bodenkarte thematische Karte unterschiedlicher Maßstäbe, in der in der Regel bodensystemati-sche Einheiten (Bodentypen) in Verbindung mit der Bodenart und/oder dem Bodenaus-gangsgestein bzw. Bodengesellschaften in ihrer flächenhaften Verbreitung dargestelltwerden.

Bodenkundliche von der Ad-hoc-AG Boden der Staatlichen Geologischen Dienste und der BGR heraus-Kartieranleitung gegebene, bundesweit abgestimmte Empfehlung zur bodenkundlichen Profil –und (KA 4, KA 5) Flächenbeschreibung

Bodenkundliche Bodenkundliche Kartierung des Landes, in Schleswig-Holstein als Teil der integrierten Landesaufnahme geowissenschaftlichen Landesaufnahme, die Darstellung der Ergebnisse erfolgt in Bo-

denkarten der Maßstäbe 1:5.000 bis 1:500.000, Schwerpunkt ist die Kartierung imMaßstab 1:25.000 bis 1:50.000

Bodenprofil zweidimensionaler, vertikaler Bodenaufschluss (z.B. Grube oder natürlicher Anschnitt)

Bodenschätzung amtliche Schätzung der natürlichen Ertragsfähigkeit des Bodens durch die Finanzver-waltung (Reichsbodenschätzung)

Bodensystematik Regelwerk zur Klassifikation von Bodenentwicklungszustandsstufen (Bodentypen), fürDeutschland in der Bodenkundlichen Kartieranleitung (KA5) behandelt

Bodentyp in der Bodensystematik mittlere Hierarchiestufe zur Beschreibung eines Bodenent-wicklungszustandes

Bodenverdichtung physikalischer Prozess, der mit einer Zunahme der Dichte und Abnahme des Porenvo-lumens einhergeht. Verdichtungen entstehen in Folge von mechanischen Belastungen(meist anthropogen) oder als Einlagerungsverdichtung durch pedogene Einwanderungvon festen Stoffen.

Bodenversauerung Verlust an basisch wirkenden Kationen und Carbonaten durch bodeninterne Säurepro-duktion, Säureeinträge und Auswaschung, damit der Verlust der Fähigkeit des BodensSäuren zu neutralisieren

Boreal geologischer Abschnitt des Holozäns, ca. 10.500 bis 9.000 vor heute

Braunerde Bodentyp mit verbrauntem/verlehmtem Unterboden

Bsh-Horizont B-Horizont mit dominierender Humusanreicherung und schwächerer Sesquioxidanrei-cherung, zusammen mit Ae-Horizont diagnostisch für Podsole (s für Sequioxidanreiche-rung, h für Humusanreicherung)

Bt-Horizont B-Horizont mit Tonanreicherung (Tonanreicherungshorizont), zusammen mit Al-Horizontdiagnostisch für Parabraunerden (t für tonangereichert)

Bunkerde vererdetes Hochmoormaterial, das vor der Abtorfung abgeschoben und nach der Ab-torfung zur Rekultivierung eingesetzt wird

Bv-Horizont verbraunter/verlehmter Unterbodenhorizont, mit fein verteiltem Eisenoxid, diagnostischfür Braunerden (v von verbraunt, verlehmt)

C-Horizont mineralischer Untergrundhorizont, aus nicht oder nur schwach verwittertem Bodenaus-gangsmaterial

Cv-Horizont C-Horizont, schwach verwittert (v von verwittert)

Degradation Qualitätsverlust des Bodens durch Einwirkungen des Menschen, Änderung des Klimasund anderer Umweltbedingungen

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Begriff Erklärung

Denitrifikation bakterielle Umwandlung des im Nitrat (NO3) enthaltenen Stickstoffs in gasförmigeStickstoffverbindungen wie Lachgas(N2O) bzw. Distickstoff (N2)

Dünensand zu Vollformen aufgewehter Flugsand

Dwog begrabener Bodenhorizont (ehemalige Landoberfläche) in der Marsch

Dwogmarsch Überlagerung eines älteren Marschbodens durch einen jüngeren

eAh-Horizont kalkhaltiger, humusangereicherter A-Horizont (e für mergelig, h für humos)

eCn-Horizont kalkhaltiger unverwitterter C-Horizont (e für mergelig, n für neu, frisch, unverwittert)

eCv-Horizont kalkhaltiger, schwach verwitterter C-Horizont (e für mergelig, v für verwittert)

Eem Warmzeit (ca. 130.000 bis 115.000 vor heute) zwischen Saale- und Weichselkaltzeit

E-Horizont Bodenhorizont aus Plaggenmaterial (Esch-Horizont), diagnostischer Horizont von Plag-geneschen

Einzelkorngefüge Bodenteilchen liegen lose nebeneinander

Eisenhumuspodsol stark ausgeprägter Podsol mit Humus- und Eisenanreicherungshorizonten

Elster Fluss in Ostdeutschland, nach dem die drittletzte Eiszeit (400.000 bis 325.000 vor heu-te) benannt ist

Entkalkung Bodenbildungsprozess, bei dem es durch versickernde Niederschläge und von Pflan-zen ausgeschiedene, bzw. bei der Zersetzung von abgestorbenen Pflanzen freiwerden-de Säuren zur Lösung und Auswaschung von Carbonaten kommt

Erdniedermoor vererdetes, durch Entwässerung und Nutzung und damit verbundene Setzung,Schrumpfung und Humifizierung schwach bis mittel beeinflusstes Niedermoor

Erosion Bodenabtrag (durch Wind oder Wasser)

eSd-Horizont kalkhaltiger, wasserstauender (dichter) S-Horizont (e für mergelig, d für dicht, wasser-stauend)

Exaration Prozess der Glazialerosion, Ausräumung von Lockermaterial

fAe-Horizont begrabener (fossiler) A-Horizont mit starker Humus- und Sesquioxidauswaschung (f fürfossil, begraben, e für eluvial)

fAh-Horizont begrabener (fossiler) A-Horizont mit Humusanreicherung (f für fossil, begraben; h fürhumos)

fBsh-Horizont begrabener (fossiler) B-Horizont mit starker Humus- und schwächerer Sesquioxidanrei-cherung (f für fossil, begraben; s für Sesquioxidanreicherung; h für humos)

Feinboden Anteil des Bodens mit einer Korngröße unter 2mm Äquivalentdurchmesser

Fließerde periglaziales, schlecht sortiertes Sediment unterschiedlicher Korngrößenzusammenset-zung als Produkt der Solifluktion

Flugsand vom Wind transportierter, meist gut sortierter Fein- bis Mittelsand, in Schleswig-Hol-stein im Binnenland quarzreich und basenarm

fnHv-Horizont begrabener (fossiler), vererdeter H-Horizont aus Niedermoortorf (f für fossil; n für Nie-dermoortorf; v für vererdet)

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Begriff Erklärung

Forstliche Kartierung der Böden und ihrer Eigenschaften unter Wald durch die Forstverwaltung Standortkartierung

Geestinseln Nordfriesische Inseln mit Geestkern: Sylt, Amrum, Föhr

Geestmarsch veralteter Begriff für Boden aus geringmächtigem Klei über eiszeitlichem Material(Sand), heute Kleimarsch oder Organomarsch über Gley bzw. Podsol

Geestrandmoor Moorgebiet an der Grenze zwischen Marsch und Geest

Geschiebelehm entkalkter Geschiebemergel oder kalkfrei abgelagerter lehmiger Gletscherschutt mitweitem Korngrößenspektrum

Geschiebemergel kalkhaltiger Gletscherschutt, meist lehmig, mit weitem Korngrößenspektrum (von Tonbis Findlingen)

Geschiebesand bei Eiskontakt abgelagerter, in der Regel schlecht sortierter Sand

G-Horizont durch Grundwasser geprägter Horizont

glazial kaltzeitlich, eiszeitlich; Begriff wird angewandt auf Formen, Sedimente und Bildungen,die während einer Eiszeit entstanden

glazifluviatil durch eiszeitliches Schmelzwasser transportiert und abgelagert

glazigen bei Eiskontakt (Gletscher) entstanden

glazilimnisch während der Eiszeit in Seen entstanden (Beckensedimente)

Gletschertrübe feine Bestandteile des vom Gletscher herantransportierten und anschließend vonSchmelzwässern aufgenommenen Materials, das die Gewässer trübt, wird häufig inEisstauseen als Beckensediment abgelagert

Gley Grundwasserboden

Goethit Eisenoxid (α FeOOH), meist gelbbraun

Go-Horizont zeitweilig grundwassererfüllter Horizont mit oxidierten Eisenverbindungen (Rostfle-cken), zusammen mit Gr-Horizont diagnostisch für Gleye (o für oxidiert)

Gr-Horizont ständig grundwassererfüllter Horizont mit reduzierten Eisenverbindungen, zusammenmit Go-Horizont diagnostisch für Gleye (r für reduziert)

Grundwasser unterirdisches Wasser, das Hohlräume der Erdrinde zusammenhängend ausfüllt, derSchwerkraft unterworfen ist und sich durch Gefälle bzw. unterirdische Druckpotentialebewegen kann; tritt in Grundwasserböden, anders als Stauwasser in der Regel ganz-jährig auf

Grundwasserflurabstand Tiefe der Grundwasseroberfläche unter der Geländeoberfläche

Grünland als Wiese- und Weide genutzte Landwirtschaftsfläche

GW Grundwasser

Gw-Horizont Zeitweilig grundwassererfüllter G-Horizont mit wenig oder fehlenden Rostflecken (wfür zeitweilig)

Hallig Marscheninsel im Wattenmeer, bei Sturmfluten überspült, ohne nutzbares, oberflä-chennahes Grundwasser

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Begriff Erklärung

Hamburger Verzweigung der Elbe in mehrere Arme im Bereich Hamburg Stromteilungsgebiet

Hauptendmoräne die am stärksten ausgebildete Endmoräne eines Eisvorstoßes

H-Horizont Bodenhorizont aus Torf, diagnostischer Horizont der Moore

Hochmoor 1: Boden aus Hochmoortorf 2: Landschaftsform: sehr schwach aus der Umgebung herausragendes, regenwasser-abhängiges Moor u.a. aus Torfmoosen

Hohe Geest Gebiete in Schleswig-Holstein, in denen die Ablagerungen der vorletzten Eiszeit (Saale-Eiszeit) landschaftsprägend sind

Hohe Marsch Junge Marsch, hoch gelegene Marschgebiete, meist kürzer als 700 Jahre eingedeicht

Holozän Nacheiszeit, Warmzeit, seit 11.500 Jahren andauernd, wird unterteilt in Boreal, Atlanti-kum, Subboreal und Subatlantikum

Horizont nahezu horizontal bzw. oberflächenparallel verlaufende Zone, die durch bestimmte (Bodenhorizont) Bodenmerkmale charakterisiert ist und einen Entwicklungszustand widerspiegelt, steht

eigenständig neben der geologischen Schicht, die allein durch die Ablagerung bedingtist und nichts mit der darauf folgenden Bodenbildung zu tun hat

Horizontierung Abfolge von Bodenhorizonten eines Bodenprofils

Hortisol Gartenboden mit mächtigem Humuskörper

Humifizierung Prozess der Umwandlung abgestorbener (primärer) organischer Substanzen in (sekun-däre) Humusstoffe

Humus abgestorbene organische Substanz (Pflanzen und Tiere) und deren organische Um-wandlungsprodukte im Boden

Humusschwund Abbau organischer Substanz in mineralische Bestandteile (Mineralisation)

Hv-Horizont vererdeter H-Horizont

Inversionsrücken durch Reliefumkehr entstandene, längliche Vollformen (ehemals Rinnen, die durch Sa-ckung der Umgebung heute relativ gesehen höher liegen)

Junge Marsch hoch gelegene Marschgebiete meist kürzer als 700 Jahre eingedeicht

Jungmoränengebiet Vereisungsgebiet der Weichseleiszeit (Jungmoränenlandschaft)

Kalkmarsch ausgesüßter, noch kalkiger (oberhalb 4dm) Marschboden

kaltgründig durch verzögerte frühjährliche Erwärmung des Bodens gekennzeichnet

Kame Glaziale Vollform, die dadurch entsteht, dass zwischen Eispaketen Material (meistSand) (subaerisch) abgelagert wird. Nach dem Abschmelzen des Eises bleibt die ehe-malige Rinnenfüllung als Vollform bestehen.

kf-Wert Durchlässigkeitsbeiwert: Maß für die gesättigte Wasserleitfähigkeit in Böden (Einheit:cm/d )

Kies Korngröße mit einem Äquivalentdurchmesser zwischen 2mm und 6,3cm

Klei feinsandig-schluffiges bis toniges Gezeitensediment

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Begriff Erklärung

Kleimarsch ausgesüßter und mehr als 4dm tief entkalkter Marschboden

Knickmarsch Marschboden aus tonigem Gezeitensediment mit Staukörper

Kolluvisol Boden aus akkumuliertem, anderenorts erodiertem Bodenmaterial

konkav ausgehöhlt, einwärts gewölbt, nach innen gewölbt

konvex nach außen gewölbt

Kornfraktion Korngrößenbereich

Körnung Korngrößenzusammensetzung des Feinbodens (Verhältnis von Sand, Schluff und Ton (des Feinbodens) zueinander)

Küstenholozän Ablagerungsgebiet nacheiszeitlicher Meeressedimente

lC-Horizont lockerer, grabbarer C-Horizont

Leitboden flächenhaft bedeutender (dominanter) Boden für eine Bodeneinheit (Bodengesell-schaft)

Lockergestein Gegensatz zum Festgestein, grabbares Material einschließlich Torfen

Lockersyrosem sehr schwach entwickelter Boden (Rohboden) aus Lockergestein

Maibolt Eisen-Kalium-Sulfat, das unter stark sauren Bedingungen entsteht, typisch für Orga-nomarschen

marinogen Oberbegriff für sedimentäre Entstehung im Still- und Bewegtwasser der Meere undder gezeitenbeeinflussten Flüsse

Marmorierung Wechsel von gebleichten (Aggregatäußeres) und rostfarbenen Zonen (Aggregatinne-res) in staunassen Böden

Marsch landschaftlich: Schwemmland an der Nordseeküstebodenkundlich: Boden aus Gezeitensedimenten oberhalb MThw

M-Horizont Horizont aus umgelagertem Bodenmaterial, das durch Erosion oder in Auen transpor-tiert wurde.

Minutenböden Schluffig-tonige Böden, die nur in einem bestimmten Bodenfeuchtezustand gut bear-beitet werden können.

Mischwatt schluffig bis feinsandig ausgebildetes Watt, im Salzwassermilieu typisches Verbrei-tungsgebiet der Herzmuschel

Moorerde geologischer Begriff für stark mineralisierte Torfe und anmoorige Bildungen

Moormarsch veralteter Begriff für Boden aus geringmächtigem Klei (max. 4 dm) über Torf, heuteKleimarsch oder Organomarsch über Moor

Moräne Sammelbegriff für direkt vom Gletscher abgelagertes Material

MThw Mittleres Tidehochwasser

MTnw Mittleres Tideniedrigwasser

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Begriff Erklärung

Mudden organische und/oder mineralische Sedimente mit erkennbarem Anteil an organischerSubstanz und/oder Ausfällungen, die am Grund stehender Gewässer abgelagert wur-den; meist ungeschichtet, carbonatreich bis carbonatfrei

Mulmniedermoor vermulmtes, durch Entwässerung und Nutzung und damit verbundene Setzung,Schrumpfung und Humifizierung stark beeinflusstes Niedermoor

Murschniedermoor vermurschtes, durch Entwässerung und Nutzung und damit verbundene Setzung,Schrumpfung und Humifizierung sehr stark beeinflusstes Niedermoor

Nehrung Halbinsel aus küstenparallel mit der Strömung verlagertem Sand und Kies, z.T. mit Dü-nen versehen

nFK nutzbare Feldkapazität: Wassermenge, die ein Boden maximal gegen die Schwerkraftzurückhalten kann, abzüglich des nicht pflanzenverfügbaren Totwasseranteils; konven-tionell der Wassergehalt bei einer Saugspannung zwischen pF 1,8 und pF 4,2 (Einheit:mm)

Niedermoor 1: Boden aus Niedermoortorf 2: Landschaftselement: grundwasserbeeinflusstes Moor, typische torfbildende Pflan-zen: Seggen, Erlen, Weiden, Schilf

Niederterrasse weichselzeitlich angelegte Flussebene, in die sich die heutige Auenlandschaft einge-tieft hat

Nitratverlagerung Auswaschung von in der Bodenlösung befindlichen Nitraten in das Grundwasser

Normtyp bodensystematische Hierarchiestufe des Subtyps als Normalfall des hierarchisch darü-ber angesiedelten Bodentyps, z.B. (Norm-) Pseudogley

Oberboden oberer Teil des Bodens (A-Horizonte), in der Regel der stärker durchwurzelte Bereichdes Bodens

Organische Gesamtmenge an abgestorbenen pflanzlichen und tierischen Stoffen und deren organi-Substanz schen Umwandlungsprodukten

Organomarsch Marschboden aus stark humosen, meist tonigen Gezeitensedimenten

Orterde durch Einlagerung von Eisen- und Humus schwach verfestigtes Material der Bsh- undBhs-Horizonte von Podsolen

Ortstein durch Einlagerung von Eisen und Humus stark verfestigtes Material der Bsh- und Bhs-Horizonte von Podsolen

Os, Oser Glaziale Vollform, die durch Reliefumkehr (beim Abschmelzen des Eises) aus den Abla-gerungen von ursprünglich in oder unter dem Eis verlaufenden Schmelzwasserabflüs-sen (Tunneltälern) entstanden ist.

Östliches Hügelland Vereisungsgebiet der letzten Eiszeit (Weichseleiszeit) in Schleswig-Holstein

Paläoboden präholozäne, reliktische (überprägte) oder fossile (begrabene) Böden. In Schleswig-Hol-stein sind vor allem eemzeitliche sowie früh- und spätweichselzeitliche Bodenbildun-gen bekannt.

Parabraunerde Bodentyp mit vertikaler Tonverlagerung vom Ober- in den Unterboden P

ararendzina schwach entwickelter kalkhaltiger Boden mit Humusakkumulation im Oberboden

Pedogenese Bodenentwicklung

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Begriff Erklärung

periglazial peri = um, herum; glazies = Eis, kaltzeitlich aber nicht im Kontakt mit dem Gletscheroder dessen Schmelzwässern entstanden (z.B. durch Permafrost, Windeinwirkung etc.)

Permafrost Dauerfrost im Boden

pF-Wert Dekadischer Logarithmus der Wasserspannung bzw. des Matrixpotentials im Boden

pH-Wert Maß für die chemische (Säure/Basen) Reaktivität eines Bodens, angegeben wird dernegative dekadische Logarithmus der H+ -Ionen Konzentration

Plaggenesch Boden aus Plaggen

Podsol Bodentyp mit Eisen- und Humusverlagerung vom Ober- in den Unterboden

Podsolierung Bodenbildungsprozess, bei dem unter sauren Bedingungen metallorganische Komple-xe (Eisen, Aluminium, Mangan und Humus) vom Oberboden in den Unterboden verla-gert werden.

Präboreal geologischer Abschnitt des Holozäns, etwa von 11.500 bis 10.500 vor heute

Priel Wasserführender Tiefenbereich im Watt

Prismatisches Gefüge Absonderungsgefüge, bei dem die Bodenteilchen zu Aggregaten mit einer langensenkrechten und einer kürzeren Querachse zusammengefügt sind; die Aggregate wer-den in der Regel von fünf oder sechs Seitenflächen begrenzt

Produktionsfunktion Funktion als Standort für land- und forstwirtschaftliche Nutzung

Pseudogley typischer Stauwasserboden (mit Sw- und Sd-Horizonten)

Pufferkapazität Fähigkeit des Bodens auf pH-Einflüsse (z.B. Säureeinträge) zu reagieren, ohne dasseine plötzliche starke Veränderung seines Säure-Base-Zustandes auftritt.

Quellerzone Wattbereich im Salzwassermilieu von Queller besiedelt

Randlage im Sinne von Eisrandlage, Geländeposition, die durch eine längere Stillstandsphase desEises geprägt ist

Raseneisenstein zu Konkretionen oder Bänken zusammengeschlossene Eisenoxidanreicherung in Go-Horizonten der Gleye

Regosol schwach entwickelter, kalkfreier bis kalkarmer Boden mit Humusakkumulation imOberboden

Regression im Zuge des fallenden Meersspiegels erfolgter Rückzug des Wassers

Reife-Stadium unter den gegebenen Klimabedingungen das Endstadium der Bodenentwicklung

Relief Oberflächengestalt (einer Landschaft)

R-Horizont durch tiefgründige (>4dm) Bodenbearbeitung entstandener Durchmischungshorizont (Rvon rigolen)

Rohmarsch sehr schwach entwickelter Marschboden (meist im Vorland)

Saale Fluss in Ostdeutschland, nach dem die vorletzte Eiszeit (310.000 bis 128.000 vor heu-te) benannt ist

Salzmarsch veralteter Begriff für nicht ausgesüßte Marsch (durch Überflutung mit salzhaltigemMeerwasser), heute zu den (weiter gefassten) Rohmarschen zu zählen

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Begriff Erklärung

Salztorf sekundär durch salzhaltiges Grundwasser mit Salz angereicherter Torf, der in vergange-nen Jahrhunderten zur Salzgewinnung abgebaut wurde

Sand Korngröße mit einem Äquivalentdurchmesser zwischen 2mm und 0,063 mm

Sände (Außensände) Sandbänke (Platen) im Wattenmeer, die oberhalb des MThw liegen

Sandersand sandige Ablagerung in glaziären Schmelzwasserwasserebenen

Sandwatt feinsandig (schwach schluffig) ausgebildetes Watt, im Salzwassermilieu typisches Ver-breitungsgebiet des Pierwurms

Schlickwatt schluffig bis tonig (schwach feinsandig) ausgebildetes Watt (im Salzwassermilieu häu-fig von Queller sowie Strandschnecke und Wattschnecke besiedelt)

Schluff Korngröße mit einem Äquivalentdurchmesser zwischen 0,063mm (63µm) und0,002mm (2µm)

Schmelzwassersand hochglazial von Schmelzwässern (in Rinnen, Ebenen, Becken, im, zwischen oder vordem Eis) abgelagerter Sand

Schwarzerde Boden mit mächtigem humosem Oberboden, entstanden durch starke biologische Ak-tivität und Durchmischung, in der Regel auffallend dunkle Oberbodenfarbe

Schwarztorf stark zersetzter älterer Hochmoortorf (Atlantikum)

Schwerer Boden in der Landwirtschaft unterscheidet man zwischen leichten sandigen Böden undschweren lehmig/tonigen Böden

Sd-Horizont wasserstauender Horizont, in der Regel dichter gelagert und toniger als aufliegenderSw-Horizont, zusammen mit Sw-Horizont diagnostisch für Pseudogleye (d von dicht)

Sediment geologischer Begriff für Ablagerung (im Wasser)

Sedimentation Ablagerung (im Wasser)

Sesquioxide Eisen- Mangan- und Aluminiumoxide

S-Horizont durch Stauwasser geprägter Horizont

Sietland Alte Marsch, niedrig gelegene Marsch

Skelett Grobboden (Steine und Kiese) (Äquivalentdurchmesser > 2mm)

Solifluktion Bodenfließen: langsame, hangabwärts gerichtete Fließbewegung oder durch Regelati-on (Wiedergefrieren von Schmelzwasser) auf Ebenen ganzer, wassergesättigter Bo-denmassen über Dauerfrostboden oder Festgestein, die zur Bildung von Fließerdenführt; verschiedenkörniges Material

Sq-Horizont Stauwasserhorizont der Knickmarsch, durch starkes Quellen und Schrumpfen der Ton-minerale geprägt (q von quellen)

Standort (-verhältnisse) Gesamtheit der einwirkenden Umweltbedingungen, welche sich auf das Pflanzen-wachstum und die Bewirtschaftung auswirken

Stauwasser während Nassphasen im Boden auftretendes gestautes Niederschlagswasser, in Tro-ckenphasen fehlend

Steine Korngröße mit einem Äquivalentdurchmesser größer 6,3cm

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103

Begriff Erklärung

Strandboden sehr schwach entwickelter Boden der Strände der Nord- und Ostseeküste (oberhalbMThw) (Horizontfolge: Ai/(Cv)/G)

Strandrohgley Veraltete Bezeichnung für sehr schwach entwickelte Böden (Rohböden) aus Strand-und Strandwallsanden, heute Strandboden

Strandwall Flache Vollform aus mit der Strömung küstenparallel transportiertem Sand, Kies odergröberen Geröllen

Streu Bestandsabfall von Pflanzen (z.B. Laub, Nadeln etc.)

Sturmflutschichtung Schichtung, die während Sturmflutereignissen entstanden ist, meist mm bis cm dickeEinzelschichten unterschiedlicher Körnung

subaerisch unter der Luft; im Sinne von an der Erdoberfläche, nicht im oder unter dem Eis (subgla-zial)

Subatlantikum geologischer Abschnitt des Holozäns, dauert seit ca. 2500 Jahren an

Subboreal geologischer Abschnitt des Holozäns, ca. 5500 bis 2500 vor heute

Substrat mineralische und organische Festsubstanz eines Bodens; charakterisiert das bodenbil-dende Ausgangsgestein einschließlich seines Verwitterungs-, Umlagerungs- und Verla-gerungszustandes, wird in der Bodenkundlichen Kartieranleitung (KA 4/5) in Form einerhierarchischen Substratsystematik behandelt

Subtyp bodensystematische Hierarchiestufe unterhalb des Bodentyps, häufig in Bodenkartenmittlerer Maßstäbe verwendet, z.B. Übergangssubtyp zwischen Parabraunerde undPseudogley: Pseudogley-Parabraunerde

Sw-Horizont stauwasserleitender Horizont, in der Regel lockerer gelagert und weniger tonig alsnach unten folgender Sd-Horizont, zusammen mit Sd-Horizont diagnostisch für Pseudo-gleye (w für stauwasserleitend)

Talsand meist feinkörnige Sande der Niederungen, die im Periglazialbereich durch Schnee-schmelzwässer abgelagert wurden (niveo-fluviatile Sande, in der Geologie häufig mitder Genese p-f für periglazial-fluviatil gekennzeichnet)

Tidal-brackisch Mischungsbereich von Salz- und Süßwasser mit Salzgehalten zwischen 18‰ und (brackisch) 0,5‰; Gezeitensedimente vorwiegend tonig, carbonathaltig bis carbonatfrei, gelegent-

lich mit Schalen von Brackwassermolusken (z.B. Hydrobia stagnalis). Die Übergängezum tidal-marinen (marinen) und tidal-fluviatilen (perimarinen) Bereich sind fließend.

Tidal-fluviatil, Süßwassermilieu im Gezeitenrückstaubereich von Flüssen; Gezeitensedimente vor-(perimarin) wiegend tonig; carbonathaltig bis carbonatfrei

Tidal-marin (marin) Sedimentation im Seewasser mit Salzgehalten von > 18‰, im tidal-marinen (marinen)küstennahen Bereich; Gezeitensedimente sandig-schluffig bis tonig, carbonathaltig(Molluskenschalen).

Tide Gezeitenhub

Ton Korngröße mit einem Äquivalentdurchmesser kleiner 0,002mm (2 µm)

Tonmineral Minerale der Tonfraktion (<2 µm), z.B. Kaolinit, Smectit, Illit

Tonverlagerung Verlagerung von Tonteilchen im Bodenprofil mit dem Sickerwasser

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104

Begriff Erklärung

Toteis beim Rückschmelzen der Gletscher inaktiv gewordenes Eis, kann überdeckt wordenund dadurch erst sehr viel später geschmolzen sein

Totwasser im Boden gespeichertes aber für Kulturpflanzen nicht verfügbares Wasser; die benötig-te Saugspannung kann von Kulturpflanzen nicht aufgebracht werden (oberhalb von pF4,2)

Transgression im Zuge des Meeresspiegelanstiegs erfolgte Überflutung

Übergangswatt Verlandungsgürtel im älteren Buhnenbereich, Höhenlage um MThw, im Salzwassermi-lieu typisches Verbreitungsgebiet von Queller- und Schlickgras

Unterboden(horizont) unterer Teil des Bodens (häufig B-Horizonte), in dem es im Zuge der Bodenbildung zuStoffanreicherungen oder –umwandlungen gekommen ist.

Untergrundhorizont nicht oder nur schwach von der Bodenbildung erfasster Bereich eines Bodenprofils (C-Horizont)

Urstromtal Hauptentwässerungsrinne während einer Eiszeit, parallel zum Eisrand ausgebildet, inSchleswig-Holstein im engeren Sinne nur das Elbtal

Varietät bodensystematische Hierarchiestufe unterhalb des Subtyps, zur Kennzeichnung quali-tativer Modifikationen von Subtypen (z.B: podsolierte Braunerde)

Vega brauner Auenboden mit mächtigem Humuskörper

Verbraunung Bodenbildungsprozess, bei dem aus verwitterten Mineralen Eisenoxid (Goethit) gebil-det und fein verteilt an den Oberflächen der Minerale abgesetzt wird

Verschlämmung Lösung von Bodenpartikeln aus ihren Aggregaten und anschließendes Verstopfen dergröberen Poren, mit der Folge erhöhten Oberflächenabflusses

Versiegelung Abdeckung von Boden mit undurchlässigem Material (z.B. Asphalt)

Verwitterung grundlegender Prozess der Gesteins- und Mineralzerstörung oder Umformung

Vorgeest Sanderebene zwischen Östlichem Hügelland und Hoher Geest bzw. Elbtal

Vorland nicht bedeichte Flächen aus Gezeitensedimenten an der Nordsee

Wassererosion Bodenabtrag durch Wasser (Niederschläge)

Watt Bereich an der Nordseeküste zwischen MTnw und MThw

Weichsel Fluss in Polen nach dem die letzte Eiszeit (ca. 115.000-11.500 vor heute) benannt ist

Weißdünen sehr junge Dünen mit initialer Bodenbildung

Weißtorf schwach zersetzter jüngerer Hochmoortorf (Subatlantikum)

Winderosion Bodenabtrag durch Wind

Zersetzungsgrad Stärke der Umwandlung von abgestorbenen Pflanzenresten in kleinere Bestandteile (von Torfen)

Zungenbecken glaziale Hohlform, die durch die schürfende Wirkung des vorstoßenden Gletschers ge-bildet wurde, klassischerweise liegen Zungenbecken im Vorfeld von Endmoränenzügen

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1000jähriger Deich .....................45, 49, 51, 66Aa-Horizont..............................................41, 93Abluation ...........................................69, 73, 93Abschlämmmassen...............30, 31, 67, 70, 93Absonderungsgefüge ............................93, 101Achterwehr..............................................30, 91Ackerland...........................................21, 23, 93Aeh-Horizont............................................25, 93Ae-Horizont.........................................25, 93-95Aggregat .....................17, 47, 93, 99, 101, 104Ah-Horizont .....................19, 21, 27, 31, 37, 93A-Horizont ...........................12, 93, 94, 96, 100Ai-Horizont...............................................15, 93Akkumulation.................................................93Al-Horizont...................................22, 23, 93, 95Alster .............................................................72Alte Marsch.........................10, 62, 66, 93, 102Altmoränengebiet..............................23, 60, 92Amrum ..............................................33, 65, 97Angeln ...........................................................70Anmoorgley.................................41, 55, 77, 93Ap-Horizont....................................................93Archivfunktion................................................93Aschberg .................................................71, 91Ästuar ............................................................93Atlantikum .................................57, 94, 98, 102Auenablagerungen ..................................39, 94Ausgangsgestein (Bodenausgangsgestein) ..................6, 8, 12, 16, 21, 44, 48, 72, 79, 94, 103Außensander .....................................21, 72, 92Axh-Horizont ..................................................94Bad Segeberg..........................................68, 71Baugrund .....................................................5, 6Baumschule...................................................35Bbh-Horizont..................................................94Beckensand ....................21, 25, 27, 37, 72, 94Beckenschluff .............................27, 69, 72, 94Beckenton .........................................36, 72, 94Begleitboden ...........................................65, 94Bewegtwasserbereich .......................63, 65-66B-Horizont...................................12, 94-96, 104Bhs-Horizont....................................25, 94, 100Binnensander ..........................................68, 72Binsenzone ....................................................65Bioturbation .............................................35, 94Blauort ...........................................................65Bodenart ......8, 9, 21, 27, 29, 49, 51, 64, 92-95Bodenbildungsfaktor.................................11-12Bodenbildungsprozess .....................12, 16, 27, ..............................35, 70, 71, 74, 96, 101, 104Bodeneinheit .....................................79, 94, 99Bodenentwicklung ...........8, 10, 11, 15, 17, 23, ............43, 49, 63, 71, 72, 74, 77, 95, 100, 101Bodenform...........19, 37, 58, 70-71, 79, 81, 94Bodenfunktion .......................................6, 7, 94Bodengefüge...........................................65, 94Bodengesellschaft..58, 60, 63-67, 70-79, 94-99Bodengüte .....................................................13

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9 Stichwortverzeichnis

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Bodenkarte ..........5, 59, 79, 80, 82, 89, 90, 93, ..............................................................95, 103Bodenkundliche Kartieranleitung...................81Bodenkundliche Landesaufnahme ................79Bodenprofil ........12, 13, 15, 17, 19, 21, 23, 25,...27,.29, 31, 33, 35, 37, 39, 41, 43, 45, 47, 49, ............51, 53, 55, 57, 81, 87, 95, 99, 103, 104Bodenschätzung ......13, 14, 16, 18, 20, 22, 24, .........26, 28, 29, 30, 32, 34, 36, 38, 40, 42, 44, ................45, 46, 48, 50, 52, 54, 56, 79, 86, 95Bodenschutzgesetz...............5, 6, 7, 81, 82, 85Bodensystematik...............................53, 90, 95Bodentyp .......8, 11, 12, 13, 15, 17, 19, 27, 29, ..35, 37, 39, 53, 57, 59, 60, 67, 75, 77, 79, 81, ................87, 88, 90, 92, 94, 95, 100, 101, 103Bodenverdichtung.....13, 19, 21, 23, 27, 33, 37 ..............................................39, 49, 51, 53, 95Bodenversauerung...13, 15, 17, 19, 21, 23, 25, ....................................................27, 37, 86, 95Bokelholm......................................................72Bordesholm .............................................71, 83Boreal ..........................................29, 57, 95, 98Bothkamp..........................................22, 89, 91Braunerde ....11, 19, 20, 23, 25, 27, 31, 60, 67, ....................70, 71, 72, 74, 75, 77, 81, 95, 104Bredstedt.................................................73, 89Brunsbüttel............................43, 64, 65, 81, 93Bsh-Horizont .................................................95Bt-Horizont ........................................23, 93, 95Büchen ..............................................74, 89, 91Büchener Sander...........................................77Bungsberg .....................................................68Bunkerde .................................................78, 95Bv-Horizont..................................21, 23, 25, 95C-Horizont .....................12, 17, 95, 96, 99, 104Cv-Horizont........................................15, 27, 95Degradation .............................................29, 95Dithmarschen............45, 49, 51, 60, 65, 67, 83Dosenmoor....................................................57Düne ......15, 17, 67, 69, 72, 75, 76, 77, 78, 91, ............................................................100, 104Dünensand...............11, 15, 17, 25, 63, 65, 67, ................................................................72, 96Dwog.................................................51, 62, 96Dwogmarsch.........................50, 51, 66, 91, 96eAh-Horizont .................................................96Eckernförde.................................72, 83, 86, 87eCn-Horizont..................................................96eCv-Horizont ..................................................96Eem...........................................73, 74, 96, 100E-Horizont................................................33, 96Eider ............................................53, 57, 60, 71Eiderstedt....................................49, 51, 60, 66Einzelkorngefüge.........................14, 24, 25, 96Eisenhumuspodsol ............................11, 75, 96Elbe...............63, 64, 65, 67, 73, 84, 85, 88, 98Elmshorn .................................................75, 84Elster .......................................................69, 96Entkalkung ..........19, 23, 46, 47, 49, 51, 70, 96Erdniedermoor...............................................96Erfder Scholle ................................................75Erosion................13, 31, 33, 43, 67, 70, 96, 99eSd-Horizont ..................................................96

Exaration............................................68, 69, 96fAe-Horizont...................................................96fAh-Horizont .................................................96fBsh-Horizont.................................................96Fehmaraner Schwarzerde ...........28, 29, 70, 91Fehmarn ......................................29, 69, 71, 87Feinboden .....................................9, 21, 96, 99Flensburg ......68, 69, 72, 73, 74, 82, 84, 86, 89Fließerde .......................21, 23, 27, 75, 96, 102Flugsand ............14, 24, 25, 32, 72, 74, 75, 77, ..........................................................78, 86, 96fnHv-Horizont.................................................96Föhr .............................................33, 51, 85, 97Forstliche Standortkartierung ..................79, 97Gartenböden..................................................35Geesthacht......................16, 60, 63, 67, 91, 93Geestinseln .............................................63, 97Geestmarsch ...........................................67, 97Geestrandmoor .......................................67, 97Geschiebelehm........22, 23, 26, 27, 28, 29, 41, ..................................69, 70, 71, 72, 75, 83, 97Geschiebemergel .......11,19, 29, 69, 70, 82, 97Geschiebesand ...............19, 21, 69, 74, 75, 97Gettorf .....................................................71, 72G-Horizont ...............................................12, 97glazial ...........63, 68, 69, 72, 75, 76, 77, 83, 97, ..............................................98, 100, 102, 104glazifluviatil ........................................41, 71, 97glazigen..........................................................97Gley .........1, 27, 33, 36, 37, 39, 41, 57, 60, 67, ................................71, 72, 75, 77, 91, 97, 101Glückstadt .........................................64, 65, 84Goethit.............................................21, 97, 104Göhl .........................................................54, 91Go-Horizont .........................37, 45, 51, 97, 101Gr-Horizont ..................................37, 39, 41, 97Grömitz ..........................................................72Groß Niendorf..........................................26, 91Großenbrode ...........................................28, 91Grundwasser .......6, 10, 12, 13, 15, 17, 21, 25, .........27, 29, 33, 35, 36, 37, 38, 39, 40, 41, 42, ...............46, 48, 50, 51, 52, 53, 55, 57, 63, 67, ..........72, 74, 75, 77, 78, 93, 97, 100, 101, 102Grundwasserflurabstand ...............6, 17, 21, 97Grünland ............10, 13, 25, 27, 31, 33, 36, 37, .........38, 39, 40, 41, 43, 46, 47, 48, 49, 50, 51, ..................................52, 53, 54, 55, 56, 57, 97Gudow...........................................................68Gülzow...........................................................20GW...............15, 17, 19, 21, 23, 25, 27, 29, 31, ...............33, 35, 37, 39, 40, 41, 43, 45, 47, 49, ..............................................51, 53, 55, 57, 97Hallig ...............................43, 60, 65, 83, 91, 97Halstenbek ..............................................34, 91Hamburger Stromteilungsgebiet .............60, 63Hauptendmoräne.....................................72, 98Hemmingstedt ........................................50, 91H-Horizont ...............................................96, 98Hochmoor ................55, 56, 57, 60, 67, 75, 77, ..........................................................78, 91, 98Hohe Geest ..21, 58, 60, 67, 73, 75, 92, 93, 98Hohe Marsch...........................................10, 98Hohenweststedt............................................73

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Page 107: Die Böden Schleswig-Holsteins · PDF file3.13 Vega-Gley ... ha 1.576.297 97.204 8.172 10.302 63.452 1.137.897 149.881 76.464 32.970 . Entstehung Nutzung, Gefährdung . Entstehung

Holozän.....17, 4 58, 60, 67, 74, 76, 77, 84, 86, ..................................................94, 95, 98, 103Horizont (Bodenhorizont) .....14, 16, 20, 21, 22,..24, 26, 28, 30, 32, 34, 36, 38, 40, 42, 44, 46,........................................48, 50, 52, 95, 96, 98Horizontierung .........................................12. 98Hortisol ........................................34, 35, 91, 98Humifizierung .............................10, 96, 98,100Humus .......116, 23, 24, 28, 29, 32, 33, 35, 38, ..............................40, 87, 93, 96, 98, 100, 101Humusschwund ......................................13, 98Husum.........................................44, 83, 86, 87Hütten .....................................................10, 92Hv-Horizont....................................................98Inversionsrücken ...............................63, 65, 98Japsand .........................................................65Junge Marsch .......................62, 65, 66, 91. 98Jungmoränengebiet ........21, 23, 37, 58,60, 69, ..............................................72, 74, 85, 86, 98Kalkmarsch .........11, 29, 43, 44, 45, 47, 91, 98kaltgründig...............................................27, 98Kame .......................................................72, 98Karlum .....................................................24, 91kf-Wert.........15, 17, 19, 21, 23, 25, 27, 29, 31, .........33, 35, 37, 39, 41, 43, 45, 47, 49, 51, 53, ..........................................................55, 57, 98Kiel....18, 59, 71, 82, 83, 84, 85, 86, 87, 88, 91Kies ...............6, 8, 9, 15, 69, 98, 100, 102, 103Kisdorfer Wohld...................................... 75, 76Klei..................................................... 62, 97-99Kleimarsch ... 11, 46, 47, 49, 60, 65, 66, 97, 99Knickmarsch ...... 11, 47-49, 51, 53, 60, 66, 67, ..............................................................99, 102Kolluvisol....... 30, 31, 35, 37, 39, 67, 70-72, 99Königsmoor .................................................. 57konkav .............................................. 31, 68, 99konvex .................................................... 68, 99Kornfraktion .............................................. 9, 99Körnung............................ 8, 21, 43, 7, 99, 103Kropp ............................................................ 40Küstenholozän............................ 49, 58, 60, 99Küstenschutz.............................. 15, 17, 43, 63Landnutzung................................................. 10Lauenburg ................................... 57, 67, 73-75lC-Horizont.............................................. 17, 99Lebensraumfunktion ...................................... 7Leitboden.......... 21, 23, 25, 27, 65, 67, 70, 75,............................................................... 77, 99Lindhöft ........................................................ 36List................................................................ 14Lockergestein .................. 8, 15, 17, 19, 94, 99Lockersyrosem ........ 11, 14, 15, 17, 65, 72, 99Lübeck.......................................................... 69Lübecker Becken ................................... 68, 72Lundener Nehrung ................................. 53, 66Maibolt ............................................. 52, 53, 99marinogen ........................................ 11, 72, 99Marmorierung......................................... 27, 99Marsch......... 10, 41, 43,-58, 60, 62-67, 73, 75,........................................................ 93, 96-102Medelby ....................................................... 75M-Horizont.............................................. 31, 99Minutenböden.................................. 47, 49, 99

Mischwatt .................................................... 99Mölln ...................................................... 72, 76Moorerde................................................ 41, 99Moormarsch..................................... 53, 67, 99Moräne ............. 19, 21, 23, 25, 27, 37, 58, 60, .......................................68-76, 93, 98, 99, 104MThw............................................ 99, 102-104MTnw................................................... 99, 104Mudden.................................... 60, 68, 78, 100Mulmniedermoor........................................ 100Murschniedermoor............................... 55, 100Nehrung ................................... 53, 66, 67, 100Neufeld......................................................... 42Neumünsteraner Sander .............................. 77nFK . 15, 17, 19, 21, 23, 25, 27, 29, 31, 33, 35, 37, 39, 41, 43, 45, 47, 49, 51, 53, 55, 57, 100

Niebüll .................................................... 46, 66Niedermoor........ 39, 41, 53-55, 57, 60, 67, 69, ................................71, 72, 75, 77, 78, 96, 100Niederterrasse................................ 63, 67, 100Nitratverlagerung ... 13, 17, 21, 25, 37, 41, 100Nordfriesland ................................................ 65Nordhöhe...................................................... 74Normtyp ............................................... 12, 100Nortorf .......................................................... 71Oberboden... 10, 15, 17-19, 21, 25, 27, 29, 35, ...............................41, 49, 51, 93, 94, 100-102Organische Substanz ............... 41, 55, 98, 100Organomarsch ............. 52, 53, 67, 97, 99, 100Orterde ................................................. 25, 100Ortstein .................................... 24, 25, 32, 100Os, Oser............................................... 72, 100Ostenfeld...................................................... 75Osterauniederung..............................................Östliches Hügelland ............................. 68, 100Paläoboden................................................. 100Parabraunerde.... 11, 19, 21-23, 25, 27, 60, 70, ..............................71, 74, 75, 93, 95, 100, 103Pararendzina............................... 11, 18, 19, 23Pedogenese ..................................... 8, 11, 100 periglazial ........... 23, 29, 41, 67, 69-75, 93, 96, ............................................................101, 103Permafrost.................................................. 101pH-Wert.............................. 19, 23, 25, 49, 101Pinneberger Geest ....................................... 75Plaggenesch....................... 32, 33, 35, 96, 101Podsol......... 11, 17, 21, 24, 25, 27, 32, 33, 57, ................60, 67, 71, 72, 74, 75, 77, 78, 93-97, ....................................................100, 101, 104Podsolierung .... 21, 25, 71, 72, 74, 75, 77, 101Pommersche Hauptrandlage........................ 72Priel ................................................. 63-65, 101Probstei .................................................. 69, 70Produktionsfunktion ......................... 6, 80, 101Pronstorf....................................................... 72Pseudogley ........ 19, 21, 23, 25-27, 33, 37, 60, ......................................70-72, 74, 75, 100-103Pufferkapazität ......................... 15, 17, 19, 101Putlos ........................................................... 71Quarnbek...................................................... 71Quellerzone .......................................... 65, 101Ramhusen .............................................. 48, 52Randlage ............................ 68, 71, 72, 74, 101

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Page 108: Die Böden Schleswig-Holsteins · PDF file3.13 Vega-Gley ... ha 1.576.297 97.204 8.172 10.302 63.452 1.137.897 149.881 76.464 32.970 . Entstehung Nutzung, Gefährdung . Entstehung

Raseneisenstein ......................................... 101Regosol....... 11, 16, 17, 19, 25, 65, 67, 72, 75, ........................................................77, 78, 101Regression ..................................... 60, 62, 101Reife-Stadium............................................. 101Relief ....... 8, 10, 23, 27, 31, 63, 68-71, 73, 76, ................................................93, 98, 100, 101Rendsburg .................................................... 68R-Horizont............................................. 35, 101Rohmarsch..................... 9, 42, 43, 45, 65, 101Rohstofflagerstätte......................................... 6Saale ...................... 69, 73, 75, 93, 96, 98, 101Salemer Moor............................................... 57Salzgehalt .................................. 43, 63-65, 103Salzmarsch ..................................... 43, 65, 101Salztorf ................................................. 63, 102Sand...... 6-11, 15, 16-47, 58, 63-65, 67-78, 94, ................................................97-100, 102-104Sände (Außensände) ............................ 65, 102Sandersand .................. 21, 25, 37, 72, 77, 102Sandwatt .................................................... 102Schleswig .......... 5, 6, 8, 10-15, 17, 19, 21, 25, .........29, 31, 33, 37, 39, 41, 43, 45, 49, 51, 53, .................55, 57-60, 63-64, 67, 68, 70, 72, 73, .......................................76, 77, 79, 89, 93-104Schlickwatt ........................................... 64, 102Schluff ....... 8, 9, 19-21, 23, 25, 38, 39, 42, 43, ..................46-48, 50-53, 63, 65-67, 69, 72, 94, ................................................98, 99, 102, 103Schmelzwassersand ..... 20, 21, 27, 34, 68, 69, ..................................................72, 75, 76, 102Schnaaper Sander ........................................ 72Schobüll.................................................. 67, 75Schülp........................................................... 56Schwansen................................................... 70Schwarzenbek .............................................. 75Schwarzerde ...................... 28, 29, 70, 94, 102Schwarztorf .................................... 56, 57, 102Sd-Horizont.................................... 27, 101-103Sediment ...... 23, 37, 39, 41-47, 49, 51-53, 55, ................60, 63, 65-69, 71, 72, 74, 75, 78, 94, ................................................96-100, 102-104Sedimentation......... 43, 45, 51, 60, 62, 63, 78, ......................................................92, 102, 103Seeth ............................................................ 32Segeberger Forst.......................................... 75Sesquioxide.................................... 24, 32, 102S-Horizont....................................... 12, 96, 102Sietland................................................. 10, 102Sievershütten ............................................... 38Skelett .................................................... 8, 102Solifluktion ......................... 69, 73, 94, 96, 102Sönke-Nissen-Koog ...................................... 65Sorge ...................................................... 53, 57Sorgwohld .................................................... 78Speicherkoog................................................ 45Sq-Horizont........................................... 49, 102St. Peter-Ording............................................ 65Standortverhältnisse..................................... 12Stapelholm ............................................. 33, 75Stauwasser ......... 12, 26-29, 31, 48-50, 72, 74, .......................................................97, 101-103

Steine ......................................... 8, 15, 69, 102Stillwasserbereich ............................ 63, 66, 67Stolpe ........................................................... 72Störniederung............................................... 72Strandboden ....................................15, 65, 103Strandrohgley ....................................... 72, 103Strandwall ...............15, 17, 60, 67, 69, 72, 103Streu............................................... 10, 41, 103Sturmflut .................................... 43, 45, 63, 97Sturmflutschichtung ........................ 42-44, 103Subatlantikum ........................ 57, 98, 103, 104Subboreal ....................................... 57, 98, 103Substrat ............. 15-17, 19, 25, 27, 33, 36, 72, ............................................74, 78, 79, 94, 103Substratsystematische Einheit ..........................Subtyp .................................. 12, 100, 103, 104Sw-Horizont.................................. 27, 102, 103Sylt ......................................................... 33, 97Talsand .......................... 25, 37-41, 76, 77, 103Tangstedt...................................................... 76Tidal-brackisch (brackisch) ......... 42, 48-53, 103Tidal-fluviatil (perimarin) 43, 49, 53, 65, 66, 103Tidal-marin (marin) .................... 44, 46, 47, 103Tide ........................ 39, 43, 49, 51, 60, 99, 103Ton ........ 8, 9, 11, 19, 21, 36, 42-44, 46-53, 63, ..........................66, 67, 69, 70, 74, 96, 99, 103 Tonmineral ...........................................102, 103Tonverlagerung .... 22, 23, 49, 70, 74, 100, 103Toteis.............................................. 68, 71, 104Transgression ...................... 51, 60, 63, 65,104Trappenkamper Sander................................. 72Trave ............................................................. 72Treene .................................................... 53, 57Treßsee......................................................... 72Trischen ........................................................ 65Überflutung.......... 13, 39, 42, 43, 63, 101, 104Übergangswatt..................................... 65, 104Unterboden............ 21, 25, 29, 33, 45, 94, 95, ....................................................100, 101, 104Untergrundhorizont ........................ 12, 95, 104Urstromtal ................................ 63, 67, 73, 104Varietät ..................................................12, 104Vega ......................................... 38, 39, 67, 104Verbraunung........... 20, 21, 23, 25, 71, 74, 104Verschlämmung ..................13, 39, 47, 49, 104Versiegelung......................................... 13, 104Verwitterung ...................... 8, 21, 94, 103, 104Vorgeest............ 21, 25, 31, 55, 57, 58, 60, 73, ...................................................75-78, 94, 104Vorland ................. 43, 58, 64, 65, 67, 101, 104Wagrische Halbinsel............................... 29, 69Wassererosion ..............17, 19, 23, 27, 31, 104Watt ............................. 58, 60, 64, 65, 67, 104Weichsel ...................... 68, 69, 72, 73, 75, 104Weißdünen........................................... 15, 104Weißenhäuser Brök...................................... 72Weißtorf ......................................... 56, 57, 104Winderosion ............................. 31, 45, 78, 104Zersetzungsgrad (von Torfen)................. 7, 104Zungenbecken...................................... 72, 104

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