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Die Bedeutung von Steinvorkommen als Habitat in den Flachwasserzonen der schleswig-holsteinischen Ostseeküste; ein Beispiel aus der Hohwachter Bucht. Gitta Ann von Rönn 1 , Markus Franz 2 , K. Schwarzer 1 , M. Wahl 2 , H.-C. Reimers 3 , R. Karez 3 1 Institut für Geowissenschaften, Sedimentologie, Küsten- und Schelfgeologie, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel 2 Benthosökologie, GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel 3 Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume

Die Bedeutung von Steinvorkommen als Habitat in den

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Die Bedeutung von Steinvorkommen als Habitat in den Flachwasserzonen der schleswig-holsteinischen Ostseeküste;

ein Beispiel aus der Hohwachter Bucht.

Gitta Ann von Rönn1, Markus Franz2,

K. Schwarzer1, M. Wahl2, H.-C. Reimers3, R. Karez3

1Institut für Geowissenschaften, Sedimentologie, Küsten- und Schelfgeologie, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

2Benthosökologie, GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel

3Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume

Übersicht

• Vorstellung der Daten 2015 von Ausfahrten mit FK Littorina und Schlauchboot

Übersicht der Arbeitsgebiete und Geräteeinsatz

Erste Ergebnisse der Seitensichtsonar-Aufnahmen

Teil 1: GeoHab-BALDESH

Teil 2: BioHab-BALDESH

• Vorstellung der kommenden Untersuchungen zur Stabilität von Steinvorkommen in 2016

Erfassung von möglichen Einflussfaktoren auf Epibenthosgemeinschaften

2

Ausfahrten GeoHab - BALDESH

Schiff/Ausfahrt Gebiet Zeitraum Schiffstage

Schlauchboot Schilksee 23.03. - 27.03.2015 5

FK Littorina Kieler Förde 07.04. - 10.04.2015 4

FK Littorina Hohwachter Bucht 08.06. - 12.06.2015 5

Schlauchboot Hohwachter Bucht 22.06. - 03.07.2015 10

FK Littorina Hohwachter Bucht 28.07. - 07.08.2015 10

Schlauchboot Hohwachter Bucht 17.08. - 28.08.2015 10

Haithabu Schönhagen 21.09. – 22.09.2015 2

FK Littorina SE Fehmarn 16.11. – 20.11.2015 5

FK Littorina SE Fehmarn 14.12. – 18.12.2015 5

FK Littorina SE Fehmarn 15.02. – 19.02.2016 5

Anzahl Schiffstage

gesamt:

61

3

Messfahrten FK Littorina

Van-Veen-Greifer

Seitensichtsonar

Fächerecholot

Unterwasservideo

Sedimentecholot

4 http://www.wessexarch.com

Messfahrten Schlauchboot

Seitensichtsonar (SSS)

Halterung für das SSS am Schlauchboot

Echolot

Differentielles GPS

Decks- und Bedienungseinheiten

5

Überblick Arbeitsgebiete 2015

Hohwachter Bucht

SE Fehmarn

6

FK Littorina (Li15-10, Li15-14, Li15-15) 08.06.15 bis 12.06.15 28.07.15 bis 31.07.15 03.08.15 bis 07.08.15

Schlauchboot 22.06.15 bis 03.07.15 17.08.15 bis 28.08.15

insgesamt 35 Schiffstage

7

8

A

A

B

B

100 m

190 m

9

10

Ausfahrten mit FK Littorina: Li15-20 und Li15-22 16.11.15 bis 20.11.15 14.12.15 bis 18.12.15 15.02.16 bis 19.02.16 insgesamt 15 Schiffstage

SE Fehmarn

1

100 m

Abb. 1 • Durchmesser: 33 m • Tiefe: 2 m • Geschiebemergelbrocken

1

2

4 5

3

Abb. 2 • Ringförmige Strukturen • Durchmesser: ca. 13 m

11

2

400 m

4 5

400 m 200 m

Abb. 5 • Steine und Blöcke • Seegras • Miesmuschelbänke

3

400 m Grobsedimentflächen

Abb. 4 • Grobsedimentflächen • Ringförmige Strukturen

12

1

2

4 5

3

13

10 cm

14

10 cm

• Bearbeitung der Daten

– Greiferproben (Laboranalysen)

– Auswertung der SES Daten (Untergrund)

• Geländearbeiten:

Littorina

• 15.02. bis 19.02.2016

• 11.07. bis 15.07.2016

• 25.07. bis 02.08.2016

Schlauchboot • 6-7 Wochen im

Sommerhalbjahr • Abhängig von den

Wetterbedingungen

Taucharbeiten mit Hilfe der Forschungstauchgruppe des IfG

15

Planung 2016

Auswertung Video Auswertung der MB Daten (Bathymetrie)

Biohab - Einfluss von Umweltfaktoren auf die Diversität von

Hartsubstratgemeinschaften

• Artenvielfalt als Deskriptor des guten Umweltzustandes innerhalb der MSRL

Diversität als Mittel zur Bewertung von Riffgemeinschaften

• Zahlreiche Einflüsse bestimmen/limitieren die Diversität

• Anthropogenen oder natürlichen Ursprungs

Multimetrische Bewertungsansätze (z.B. MarBIT)

Einleitung

Welche Komponenten müssen für Riffe berücksichtigt werden?

Mc Arthur et al. Estuarine, Coastal and Shelf Science 88 (2010) 21-32

Welche Faktoren beeinflussen Hartsubstratgemeinschaften?

Substratgröße & -stabilität

Umliegendes Sediment - Abrasion?

Salinität

Licht

Sauerstoffgehalt Nährstoffe

Temperatur

Hintergrundbild: Uli Kunz, Submaris

Einfluss von Wasserparametern

(Abiotik Projekt)

Einfluss der geologischen Variabilität

Geplante Projekte

• Beziehung Steingröße und Diversität: Je größer desto besser?

• Parameter: • Diversität & Stabilität

versch. Steingrößen • Exposition • Abrasiver Effekt durch

umliegende Sedimente

• Wasserparameter für Flachwasserbereiche (≤ 5m WT) kaum vorhanden

• Dynamische Flachwasserbereiche schwer modellierbar

• Stationsnetz entlang der s.h. Küste

• Hohwachter Bucht

• 2 Standorte: Heterogene & homogene Größenverteilung

• Ca. 50 m2 Flächen

• Zeitraum: 6 Monate

Geologische Variabilität

Lippe

• Monatliche Intervalle

• Auswahl potentieller Standort mittels SSS

• Genauere Auswahl vor Ort mit Tauchern

Quelle: Google Earth

Geologische Variabilität

Besiedlungsplatten (Abrasiver Effekt)

Gipsbälle (Exposition)

Kratzproben

Markierung von Steinen (Stabilität)

Taucher: http://www.sticker-art.de/wp-content/uploads/2013/11/Taucher.jpg

Geologische Variabilität

Mögliche Ergebnisse: • Mittlere Steingrößen mit höchster Diversität

intermediate disturbance (Osman 1977, Sousa 1979)

• Diversität steigt mit Steingröße: • Mikrohabitate (Kuklinski et al. 2006, Le Hir & Hily 2005)

• Mehr Ökosystemingenieure (Grzelak & Kuklinski 2010)

• Verminderte Verbreitung von Makroalgen durch Sandschliff (Bucas 2007) oder Welleneintrag (Sanderson 1997)

Hughes, A. (2010) Disturbance and Diversity: An Ecological Chicken and Egg Problem. Nature Education Knowledge 3(10):48

Geologische Variabilität

Mögliche Ergebnisse: • Mittlere Steingrößen mit höchster Diversität

intermediate disturbance (Osman 1977, Sousa 1979)

• Diversität steigt mit Steingröße: • Mikrohabitate (Kuklinski et al. 2006, Le Hir & Hily 2005)

• Mehr Ökosystemingenieure (Grzelak & Kuklinski 2010)

• Verminderte Verbreitung von Makroalgen durch Sandschliff (Bucas 2007) oder Welleneintrag (Sanderson 1997)

Hughes, A. (2010) Disturbance and Diversity: An Ecological Chicken and Egg Problem. Nature Education Knowledge 3(10):48

Welche Faktoren beeinflussen Hartsubstratgemeinschaften?

Substratgröße & -stabilität

Salinität

Licht

Sauerstoffgehalt Nährstoffe

Temperatur

Umliegendes Sediment - Abrasion?

Hintergrundbild: Uli Kunz, Submaris

Abiotik Projekt

• Datenlogger messen: Salinität, O2-Gehalt, Licht und Temperatur in 2,5 m WT • Messpunkt / 10 min. • Ergänzende monatliche Nährstoffproben • Regelmäßige Wartung der Logger (Reinigung & auslesen)

• Welche Umweltparameter beeinflussen Hartsubstratgemeinschaften? – Geologische Variabilität: Stabilität des Substrates, Exposition,

Abrasion (Sandschliff) – Abiotische Wasserparameter – Welche Faktoren erklären den größten Anteil der Varianz

• Ziel: Wichtigste Faktoren sollten Einfluss auf den Bewertungsprozess haben – Neue Bewertungskomponente für multimetrischen Index – Klassifizierungsmerkmal innerhalb LRT Riff

• Natürliches „Hintergrundrauschen“ von anthropogenen Einflüssen trennen

• DENN: Geringe Diversität ≠ Schlechter Zustand

Zusammenfassung

Ziel der Projekte

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit

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