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Die Behandlung des Ulcus cruris mit Stoßwellen:
Eine monozentrische Anwendungsbeobachtung an 43 PatientenChristian Busch, Andrea Gawaz, Saskia Schnabl, Anke Strölin
Universitäts-Hautklinik Tübingen
Das chronische Ulcus cruris stellt eine Belastung für die betroffenen
Patienten und eine Herausforderung für den behandelnden Arzt dar. Alle
bisherigen Therapieansätze sind mit einem sehr hohen finanziellen
Aufwand verbunden, führen oft nicht zur Abheilung und haben aufgrund
eines überraschenden Mangels an Placebo-kontrollierten klinischen
Studien zur Wirksamkeit folgerichtig auch nur einen niedrigen
Evidenzgrad in den klinischen Behandlungsleitlinien. Daher ist ein
kostensparender, innovativer und im besten Fall langfristig wirksamer
Ansatz für die Behandlung von Patienten mit schlecht heilenden,
chronischen Ulzera ein bisher noch unerfülltes Ziel in der
Wundbehandlung.
Die Stoßwellenbehandlung ist ein physikalisches Therapieprinzip, bei
dem in geringen Zeitintervallen repetitiv ultrakurze Stoßwellenimpulse mit
einer maximalen Energieentwicklung auf das Gewebe des Ulcus cruris
und dessen Wundrand appliziert wird.
Einleitung Methode / Ergebnisse
Methode: 43 Patienten mit insgesamt 51 Ulzera wurden bisher in die
Anwendungsbeobachtung aufgenommen. Voraussetzung: chronisches
Ulcus (53% venös, 22% venös-arteriell, 25% andere Genese), Alter >18
Jahre, Einwilligung. Behandlungsmodalitäten (CellSonic® Gerät): 100
Stoßwellen/cm² Ulcusfläche (4/sek, Stufe 4) + 200 bei Ulzera <20 cm²,
bzw. 100 Stoßwellen/cm² im Bereich des Wundrands bei Ulzera >20cm².
Durchschnittlich werden pro Behandlung ca. 1000 Schuss appliziert. Die
Behandlung erfolgt bei Bedarf insgesamt 4 Mal im Abstand von jeweils 4
Wochen; Nachbeobachtung im Rahmen der ambulanten Kontrolltermine.
Ergebnisse unter weiterhin fortlaufender Behandlung:
8/51 Ulzera (15%) heilten bisher vollständig ab, 29/51 (57%) sind
größenregredient (kleiner und/oder flacher), 11/51 (22%) sind bisher
größenkonstant, und 3/54 (1 x Livedovaskulopathie, 1 x Ulcus venosum,
1 x Ulcus mixtum; 6%) waren 4 Wochen nach der ersten Behandlung
größenprogredient, so daß die Therapie nicht fortgeführt wurde.
15 klinische Behandlungsverläufe