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Als alles begann . Als erster Fall der noch zurückverfolgt werden konnte, finden wir den grausamen Tod der total entstellten Jeanne Boulet (14) aus der Pfarrei Saint Etienne de Lugdarès, im Jahre 1764. Dies war der Anfang einer ganzen Serie von blutigen und tödlichen Angriffen auf Frauen und Kinder, dessen Funde jedes Mal ein Bild des absoluten Grauens darstellte. Es wird jedoch spekuliert ob der Tot von Jeanne Boulet tatsächlich der erste Fall gewesen sein sollte, da es davor bereits Berichte von schwersten Verletzungen gab. Die Morde rissen nicht ab im Gegenteil, das Jagdgebiet der Bestie verlagerte sich in die Gegend des Mercoire-Waldes südlich von Longognes. Die Morde die stets nur an Frauen und Kinder verübt wurden, zogen sich bis Ende 1764 weiter. Es wir eine Jagd organisiert . Einzelne Berichte über die Vorfälle im Gévaudan dringen bis nach Paris an den Königshof von König Ludvig XV (Louis XV) vor. Um wieder Ruhe in sein Reich zu bringen soll die Bestie umgehend gefunden und getötet werden. Der König entsendet hierzu eine Dragonereinheit unter dem Befehl von Capitaine Duhamel. Diese großzügige Geste hatten aber auch noch einen ganz anderen Hintergrund. Die Entsendung der Soldaten diente an sich zur Unterstützung der Jesuiten die sich im Kampf gegen die Hugenotten befanden und von denen man befürchtete sie könnten sich bewaffnen. Die ganze Jagd war auf 3 Gruppen aufgeteilt. Von 1764 bis 1765 waren die Dragoner unter dem Befehl von Duhamel in Saint- Chély-d'Apcher stationiert. Die bekannten Wolfstöter Denneval (Vater und Sohn) ließen sich Ende 1765 in Malzieu nieder. Im selben Jahr logierte der königliche Armbrustträger François Antoine im Schloss Besset. Im selben Jahr werden die Brüder Chastel beschuldigt etwas mit der Bestie zu tun zu haben, ja vielleicht sogar die Bestie herangezüchtet zu haben. Umso komischer war, dass während ihrer Inhaftierungszeit kein Mord durch die Bestie geschah. Im Februar 1765 nahmen 20.000 Personen an einer Treibjagd statt, das Morden ging jedoch weiter.

Die Bestie aus dem Gévaudan

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Page 1: Die Bestie aus dem Gévaudan

Als alles begann.

Als erster Fall der noch zurückverfolgt werden konnte, finden wir den grausamen Tod der total entstellten Jeanne Boulet (14) aus der Pfarrei Saint Etienne de Lugdarès, im Jahre 1764. Dies war der Anfang einer ganzen Serie von blutigen und tödlichen Angriffen auf Frauen und Kinder, dessen Funde jedes Mal ein Bild des absoluten Grauens darstellte. Es wird jedoch spekuliert ob der Tot von Jeanne Boulet tatsächlich der erste Fall gewesen sein sollte, da es davor bereits Berichte von schwersten Verletzungen gab.

Die Morde rissen nicht ab im Gegenteil, das Jagdgebiet der Bestie verlagerte sich in die Gegend des Mercoire-Waldes südlich von Longognes. Die Morde die stets nur an Frauen und Kinder verübt wurden, zogen sich bis Ende 1764 weiter.

Es wir eine Jagd organisiert. 

Einzelne Berichte über die Vorfälle im Gévaudan dringen bis nach Paris an den Königshof von König Ludvig XV (Louis XV) vor. Um wieder Ruhe in sein Reich zu bringen soll die Bestie umgehend gefunden und getötet werden. Der König entsendet hierzu eine Dragonereinheit unter dem Befehl von Capitaine Duhamel. Diese großzügige Geste hatten aber auch noch einen ganz anderen Hintergrund. Die Entsendung der Soldaten diente an sich zur Unterstützung der Jesuiten die sich im Kampf gegen die Hugenotten befanden und von denen man befürchtete sie könnten sich bewaffnen.  

Die ganze Jagd war auf 3 Gruppen aufgeteilt. Von 1764 bis 1765 waren die Dragoner unter dem Befehl von Duhamel in Saint-Chély-d'Apcher stationiert. Die bekannten Wolfstöter Denneval (Vater und Sohn) ließen sich Ende 1765 in Malzieu nieder. Im selben Jahr logierte der königliche Armbrustträger François Antoine im Schloss Besset.

Im selben Jahr werden die Brüder Chastel beschuldigt etwas mit der Bestie zu tun zu haben, ja vielleicht sogar die Bestie herangezüchtet zu haben. Umso komischer war, dass während ihrer Inhaftierungszeit kein Mord durch die Bestie geschah. Im Februar 1765 nahmen 20.000 Personen an einer Treibjagd statt, das Morden ging jedoch weiter.

Die Bestie scheint mehrere Leben zu haben.

1765 erlegte François Antoine, der vom König entsannt war, die Bestie. Dies glaubte er zumindest. Es handelte sich um einen stattlichen Wolf. Um sicher zu gehen wirklich die berüchtigte Bestie erlegt zu haben, wartet dieser mehrere Wochen bevor er Anspruch auf das Kopfgeld stellte. Er wurde später in Paris als Held gefeiert.

Später wird klar, dass er sich doch geirrt hatte. Im Dezember 1765 werden 2 Kinder angefallen. Die ganze Sache wird jedoch von den Behörden unter den Teppich gekehrt. Schließlich existierte die Bestie ja nicht mehr. Was in der folgenden Zeit geschah ist nur sehr spärlich Dokumentiert. Die angst vor übernatürlichen Wesen geht um.

1767 erlegt Jean Chastel die Bestie. Danach soll mit dem Morden Schluss gewesen sein. Es wird dem Jäger später jedoch nachgelegt die Bestie selbst aus einem Wolf und einem Hund gezüchtet und abgerichtet zu haben. Diese Lösung passte gut, da die Zeugen immer von einem Tier sprachen, das Vorgehen jedoch eher auf einen Menschen schließen ließ. Die

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Bestie sollen eine Länge von 1,50 m, eine Schulterhöhe von 77cm und eine Maulspannweiter von 19cm gehabt haben.

Es gibt unzählige Spekulationen über die Bestie aus dem Gévaudan. Ob es nun der Zorn Gottes, ein übernatürliches Wesen, ein großer Wolf oder gar ein nicht heimisches Tier wie eine Hyäne oder gar ein Löwe war bleibt auf immer ein Geheimnis.

Mike Schumacher