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360 Bericht: Chemische Analyse anorganiseher Stoffe. Aus/i~hrung. 1. Trennung yon Eisen. 10 ml der Probel5sung versetzt man mit ver- dfinntem Ammoniak, bis sich eben ein ~Niederschlag bildet, den man mit ver- dfinnter Salzs~ure gerade wider 15st. Dann reduziert man in der Siedehitze mit einigen Millilitern 5%iger HydroxylaminhydrochloridlSsung das Eisen, versetzt mit l%iger wgl~riger LSsung yon m-Picolinsgure bis zum 6fachen Uberschu2 (10~-60 ml) der anwesenden Eisenmenge, verdfinnt auf 100 ml, erhitzt zum Sieden und gibt tropfenweise 5%ige AmmoniumcarbonatlSsungunter R~ihren hinzu, bis sieh die Farbung nicht mehr vertieft. Den Niederschlag last man absitzen, filtriert, waseht mit 2%iger neutralisierter AmmoniumehloridlSsung aus und glfiht zu Aluminiumoxyd im Platintiegel bei 1100~ C. Der gfinstigste p~-Bereich zur A1-Fe- Trennung liegt zwischen 5,80 und 6,85. Der Analysenfehler betragt durchschnitt- lich j : 0,2% der vorgegebenen Menge. - - 2. Trennung yon Chrom. Zur sauren Probe- 15sung gibt man die llfache Menge ~eagenslSsung (10--70 ml) in bezug auf an- wesendes Chrom, und erhitzt 20 rain zum Sieden, bis die Farbe der LSsung von Griin nach Rotviolett umschl~gt. Man verdfinnt, versetzt mit einigen Tropfen Brom- kresolpurpurindieator und gibt siedend heiB solange AmmoniumcarbonatlSsung nnter l~iihren zu, bis die Farbe der LSsung naeh Blauviolett umschlEgt. Der Nieder- sehlag wird wie oben beschrieben welter behandelt. Bei gro$en Chromgehalten 15st man ihn zweckma~igerweise noehmals in retd. Salzs~ure und wiederholt die Fgllung in Gegenwart yon 5 ml ReagenslSsung. Die gfinstigsten Fgllungsbedin- gungen wurden zwischen den p~-Werten 6,25 nnd 7,05 ermittelt. Der Fehler lag aueh bier bei =~ 0,2% des Sollwertes. It. POHL. Die Bestimmung kleiner Mengen Thallium dutch Fiillung als [Co(NII3)~] (T1CI6) mit Hilfe yon radioaktivem [Co*(NH~)6]CI 3 bekannter spezifiseher Aktivit~t be- schreibt T. Is~I~.~iL -- ArbeitsvorschriJt. Zu einer bekannten Menge ThalliumlSsung gibt man 0,5 ml l%ige AmmoniumchloridlSsung, 1--2 Tropfen Salzsgure (1 : 1) End 3--5 Tropfen Kaliumchloratl6sung (1 g in 15 ml Wasser) und erhitzt vor- sichtig, bis das Volumen um etwas fiber die H~lfte abgenommen hat. Es sollen noch etwa 0,5--2 ml vorhanden sein. ~an l~g~ abkiihlen, versetzt mit 2--5 Tropfen aktivierter HexamminsalzlSsung (siehe unten), bis die LSsung eine orangerote Yarbe zeigt nnd l~Gt fiber Naeht stehen. Tritt ein siehtbarer Niederschlag auf, so braueht man nur kurze Zeit zu warren. Dell Niederschlag sammelt man auf einem Filter- stabeben und w~scht 4real mit 2%iger Sa]zsaure. Mit 1 ml 3%igem Wasserstoff- peroxyd und einigen Tropfen Essigs~ure spfilt man den iNiederseh]ag in das F~l- lungsgef~l], ]5st durch Erwarmen, saugt durch das Filterstgbchen in eine Glas- sehale, w~scht mit kleinen Anteilen Wasser nach, dampft die vereinigten LSsungen auf dem Wasserbad ein und bestimmt nach dem Abkfihlen die Aktivitat des Rfiek- standes. -- Ffir den Bereich yon 3,1--0,034 mg T1 benStigt man eine 0,05 m wa[lrige [Co(NH~)6]C1s-L5sung ([Co(NH~)~]CI~ dargestellt naeh H. B~LTZ: aus 10 g CoCle und etwa 2,5 mg ~~ ffir weniger als 30 #g T1 dient eine entspreehende L5sung, wobei jedoeh zur Darstellung des Hex~mminsalzes 0,5 g CoCt~ und etwa 5 mg ~~ verwendet werden. Im erstgenannten Bereieh betrggt der mittlcre Fehler =~ 6,5%, im letzteren 9,5%. StSrungen werden durch radioaktive Tl-Isotope verursacht. Bei der T1-Bestimmung in vulkanischen Gesteinen wurden ~engen von ungef~hr 5.10 ~ % erfal~t, F. WEIGEL. Seltene l~rden. K. CLOSerS and E. R. R~x~Ez z besehreiben eine Anord- hung, um die Seltenen Erden dureh die geringen Untersehiede der Wanderungs- geschwindigkeiten ihrer Ionen zu trennen. Das Prinzip der Methode, das von Bull. chem. Soc.Japan 26,336--338 (1953). Fac. of Science Kyushu-Univ. (Japan). Ubnngsbeispiele aus der anorg. Experimentalehemie, S. 165. Leipzig 1913. Helv. claim. Aeta ~6, 1160--1165 (1953). Univ. Ziirich.

Die Bestimmung kleiner Mengen Thallium durch Fällung als [Co(NH3)6] (TlCl6)

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360 Bericht: Chemische Analyse anorganiseher Stoffe.

Aus/i~hrung. 1. Trennung yon Eisen. 10 ml der Probel5sung versetzt man mit ver- dfinntem Ammoniak, bis sich eben ein ~Niederschlag bildet, den man mit ver- dfinnter Salzs~ure gerade wider 15st. Dann reduziert man in der Siedehitze mit einigen Millilitern 5%iger HydroxylaminhydrochloridlSsung das Eisen, versetzt mit l%iger wgl~riger LSsung yon m-Picolinsgure bis zum 6fachen Uberschu2 (10~-60 ml) der anwesenden Eisenmenge, verdfinnt auf 100 ml, erhitzt zum Sieden und gibt tropfenweise 5%ige AmmoniumcarbonatlSsung unter R~ihren hinzu, bis sieh die Farbung nicht mehr vertieft. Den Niederschlag last man absitzen, filtriert, waseht mit 2%iger neutralisierter AmmoniumehloridlSsung aus und glfiht zu Aluminiumoxyd im Platintiegel bei 1100 ~ C. Der gfinstigste p~-Bereich zur A1-Fe- Trennung liegt zwischen 5,80 und 6,85. Der Analysenfehler betragt durchschnitt- lich j : 0,2% der vorgegebenen Menge. - - 2. Trennung yon Chrom. Zur sauren Probe- 15sung gibt man die llfache Menge ~eagenslSsung (10--70 ml) in bezug auf an- wesendes Chrom, und erhitzt 20 rain zum Sieden, bis die Farbe der LSsung von Griin nach Rotviolett umschl~gt. Man verdfinnt, versetzt mit einigen Tropfen Brom- kresolpurpurindieator und gibt siedend heiB solange AmmoniumcarbonatlSsung nnter l~iihren zu, bis die Farbe der LSsung naeh Blauviolett umschlEgt. Der Nieder- sehlag wird wie oben beschrieben welter behandelt. Bei gro$en Chromgehalten 15st man ihn zweckma~igerweise noehmals in retd. Salzs~ure und wiederholt die Fgllung in Gegenwart yon 5 ml ReagenslSsung. Die gfinstigsten Fgllungsbedin- gungen wurden zwischen den p~-Werten 6,25 nnd 7,05 ermittelt. Der Fehler lag aueh bier bei =~ 0,2% des Sollwertes. It. POHL.

Die Bestimmung kleiner Mengen Thallium dutch Fiillung als [Co(NII3)~] (T1CI6) mit Hilfe yon radioaktivem [Co*(NH~)6]CI 3 bekannter spezifiseher Aktivit~t be- schreibt T. Is~I~.~iL - - ArbeitsvorschriJt. Zu einer bekannten Menge ThalliumlSsung gibt man 0,5 ml l%ige AmmoniumchloridlSsung, 1--2 Tropfen Salzsgure (1 : 1) End 3--5 Tropfen Kaliumchloratl6sung (1 g in 15 ml Wasser) und erhitzt vor- sichtig, bis das Volumen um etwas fiber die H~lfte abgenommen hat. Es sollen noch etwa 0,5--2 ml vorhanden sein. ~an l~g~ abkiihlen, versetzt mit 2--5 Tropfen aktivierter HexamminsalzlSsung (siehe unten), bis die LSsung eine orangerote Yarbe zeigt nnd l~Gt fiber Naeht stehen. Tritt ein siehtbarer Niederschlag auf, so braueht man nur kurze Zeit zu warren. Dell Niederschlag sammelt man auf einem Filter- stabeben und w~scht 4real mit 2%iger Sa]zsaure. Mit 1 ml 3%igem Wasserstoff- peroxyd und einigen Tropfen Essigs~ure spfilt man den iNiederseh]ag in das F~l- lungsgef~l], ]5st durch Erwarmen, saugt durch das Filterstgbchen in eine Glas- sehale, w~scht mit kleinen Anteilen Wasser nach, dampft die vereinigten LSsungen auf dem Wasserbad ein und bestimmt nach dem Abkfihlen die Aktivitat des Rfiek- standes. - - Ffir den Bereich yon 3,1--0,034 mg T1 benStigt man eine 0,05 m wa[lrige [Co(NH~)6]C1s-L5sung ([Co(NH~)~]CI~ dargestellt naeh H. B~LTZ: aus 10 g CoCle und etwa 2,5 mg ~~ ffir weniger als 30 #g T1 dient eine entspreehende L5sung, wobei jedoeh zur Darstellung des Hex~mminsalzes 0,5 g CoCt~ und etwa 5 mg ~~ verwendet werden. Im erstgenannten Bereieh betrggt der mittlcre Fehler =~ 6,5%, im letzteren 9,5%. StSrungen werden durch radioaktive Tl-Isotope verursacht. Bei der T1-Bestimmung in vulkanischen Gesteinen wurden ~engen von ungef~hr 5 .10 ~ % erfal~t, F. WEIGEL.

Seltene l~rden. K. CLOSerS and E. R. R~x~Ez z besehreiben eine Anord- hung, um die Seltenen Erden dureh die geringen Untersehiede der Wanderungs- geschwindigkeiten ihrer Ionen zu trennen. Das Prinzip der Methode, das von

Bull. chem. Soc.Japan 26,336--338 (1953). Fac. of Science Kyushu-Univ. (Japan). Ubnngsbeispiele aus der anorg. Experimentalehemie, S. 165. Leipzig 1913. Helv. claim. Aeta ~6, 1160--1165 (1953). Univ. Ziirich.