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462 Bericht: Analyse organischer Stoffe Bd. 180 Einen Beitrag zur Unterseheidung yon Alkylarylsulfon- und aromatisehen Sulfamidgruppen dutch IR-Spektrographie ffir analytische Probleme in der Farbstoffchemie gibt E. MEl%IAN i. Die Me~hylsulfonylgruppe besitzt 2 charak- teristische Banden bei 1310--1325 cm -~ und 964--976 cm-L Beide Banden kom- men in Sulfonamiden nicht vor. Von den beiden Sulfonylbandcn k~nn die Bande bei 1145--1172 em -i verh~ltnism~i~ig eindeutig der Sulfonylgruppe zugeordnet werden; die andere bei 1310--1370 cm -iist nicht eindeutig. Primire Sulfamid- gruppen zeigen die ~fir die NIt~-Gruppe eharakteristische Doppe]b~nde bei 3250 und 3330 cm-L Sekund~ire Sulfamide haben hier nur eine B~nde, terti~ire Sul~amide und Alkylsu]fonylverbindungen keine. Au~erdem tritt bei prim~ren Sulfamiden noch sine sehr starke Bande bei 905--910 cm -i auf; sic ist bei den sekundiren und tertiiren Verbindungen nur sehr schwach ausgepragt. Ihre Abwesenheit schlie~t die Anwesenheit primirer Sulfamide aus. _&Is eindeatige Bande fiir sekund~re Sulfamide gibt der Verf. die Bande bei 1410--1418 cm -i an; sic ist nicht sehr aus- gepragt. Terti~re Sul~amide sind mit einiger Sieherheit bei 702--712 cm -1 und 948--960 cm -1 nachzuweisen. In diesem Wcllenliingenbereich zeigen primare und sekuad~re Sulfamide and Alkylsulfony]verbindungen keine Absorption. Die Arbcit enth~lt 12 Spektren der angegebenen Verbindungen yon 4000--600 cm i, die teils direkt, teils in KBr-Bre~lingen odor in Nujol aafgenomrnen sind. 1Helv. chim. Acta 43, 1122--t127 (1960). Farbstoff-Forschungsabt., Sandoz A.G., Basel (Schweiz). H. S~ECKE~ Uber Naehweis und Unterseheidung yon o- und p-Nitrophenol dureh Tiipfel- analyst berichten F. FEIGT, und D. HAOVE~V~ 1. Der 1. Test beruht auf der selektiven Sublimierb~rkeit yon o-Nitrophenol bei 120 ~ C und Bildung des gelben Alkalisalzes. Als 2. Test auf p-Nitrophenol wird die ]~eaktion mit geschmolzenem hydratisiertem Natriumthiosulfat bei 120 ~ C herangezogen, die ~fir das p-Isomere charakteristiseh ist. -- Arbeitsweise. Test au/o-Nitrophenol. Eine geringe Menge der Probe (untGer Umst~nden zuvor zur Trockne eingedampfl~) wird in eil%Mikroreagcns- glas gegeben, dus mit einem Stfick Filterpapier bedeckt wird./)as Filterpapier wird mit verd. Na0H- oder Na~S-L5sung angefeuchtet~ und nun das mit dem ~ngefeuch- teten Papier bedeckte l~6hrchen in ein Glycerinbad yon 120 ~ C gestel]~. Bei An- wesenhcit yon o-Nitrophenol bildet sich innerhalb yon 2--4 rain ein gelber oder orangefarbener Fleck. -- Test au/p-Nitrophenol. Eine geringc Menge der Probe wird in einem Mikroreugensglas mit einigen Krist~llchen ~Ta2S203 5H~O versctzt und das ]~eagensglischen in ein Glyeerinbad yon 120~ gestellt. ~ach einigcn Minutcn wird die gekfihlte Schmelze in 4--5 Tr. Wasser gelSst and mit 4--5 Tr. Benzol ausgeschfittelt. Der Test ist positiv, wenn die wM3rige Schicht gelb gef~trbt ist. Die Nachweisgrenzen beider Tests liegen bei 1,5 bzw. 2,5/~g o- und p-Nitro- phenol. Die Tests erlauben den Naehweis yon 2,5 bzw. 5,0 #g o- und p-Nitrophenol in Gegenwart yon 2000 ttg des en~sprechenden Isomeren. i Chemist-Analyst 49, 43--44 (1960). Lab. Producao Mineral, Minist. Agric., Rio de Janeiro (Brasilien). 1~. Fl%~s~IUS Die Bestimmung yon aromatisehen Aldehyden mit Hilfe der Spektralphoto- metrie im nahen Infrarot fiihrtcn 1%. M. PowEI%s, J. L. HAl%eEl% and If. T)d i aus. Die im Spektrum yon Benzaldehyd beobachteten Banden bei 2,210 und 2,248 # k6nnen Kombinationsbanden der C--I-I und C~O Frequenzen der Formylgruppe zugeordnet werden, was durch Messung der Spektren der entsprechenden Deu- teriumverbindungen gestfitzt wird. Die Bande bei 2,210 # ist relativ frei yon Interferenzen. In diesem Bereich stSren nur endstgndige Epoxyde und endstindige Cyclopropylgruppen. Die Autoren stellcn die beobachteten und berechncten Ab-

Die Bestimmung von aromatischen Aldehyden

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Page 1: Die Bestimmung von aromatischen Aldehyden

462 Bericht: Analyse organischer Stoffe Bd. 180

Einen Beitrag zur Unterseheidung yon Alkylarylsulfon- und aromat isehen Sulfamidgruppen dutch IR-Spektrographie ffir analyt ische Probleme in der Farbstoffchemie gibt E. MEl%IAN i. Die Me~hylsulfonylgruppe besi tzt 2 charak- teristische Banden bei 1310--1325 cm -~ und 964--976 cm-L Beide Banden kom- men in Sulfonamiden nicht vor. Von den beiden Sulfonylbandcn k~nn die Bande bei 1145--1172 em - i verh~ltnism~i~ig eindeutig der Sulfonylgruppe zugeordnet werden; die andere bei 1310--1370 cm - i i s t n icht eindeutig. P r imi re Sulfamid- gruppen zeigen die ~fir die NIt~-Gruppe eharakterist ische Doppe]b~nde bei 3250 und 3330 cm-L Sekund~ire Sulfamide haben hier nur eine B~nde, terti~ire Sul~amide und Alkylsu]fonylverbindungen keine. Au~erdem t r i t t bei prim~ren Sulfamiden noch sine sehr starke Bande bei 905--910 cm - i auf; sic ist bei den sekundi ren und t e r t i i r en Verbindungen nur sehr schwach ausgepragt. Ihre Abwesenheit schlie~t die Anwesenheit p r imi re r Sulfamide aus. _&Is eindeatige Bande fiir sekund~re Sulfamide gibt der Verf. die Bande bei 1410--1418 cm - i an; sic ist n icht sehr aus- gepragt. Terti~re Sul~amide sind mit einiger Sieherheit bei 702--712 cm -1 und 948--960 cm -1 nachzuweisen. In diesem Wcllenliingenbereich zeigen primare und sekuad~re Sulfamide and Alkylsulfony]verbindungen keine Absorption. Die Arbcit enth~l t 12 Spektren der angegebenen Verbindungen yon 4000--600 cm i, die teils direkt, teils in KBr-Bre~lingen odor in Nujol aafgenomrnen sind.

1Helv. chim. Acta 43, 1122--t127 (1960). Farbstoff-Forschungsabt. , Sandoz A.G., Basel (Schweiz). H. S~ECKE~

Uber Naehweis und Unterseheidung yon o- und p-Nitrophenol dureh Tiipfel- ana lys t ber ichten F. FEIGT, und D. H A O V E ~ V ~ 1. Der 1. Test beruht auf der selektiven Sublimierb~rkeit yon o-Nitrophenol bei 120 ~ C und Bildung des gelben Alkalisalzes. Als 2. Test auf p-Nitrophenol wird die ]~eaktion mi t geschmolzenem hydrat is ier tem Natr iumthiosulfa t bei 120 ~ C herangezogen, die ~fir das p-Isomere charakterist iseh ist. - - Arbeitsweise. Test au/o-Nitrophenol. Eine geringe Menge der Probe (untGer Umst~nden zuvor zur Trockne eingedampfl~) wird in eil% Mikroreagcns- glas gegeben, dus mit einem Stfick Fil terpapier bedeckt wi rd . / ) a s Fil terpapier wird mit verd. N a 0 H - oder Na~S-L5sung angefeuchtet~ und nun das mi t dem ~ngefeuch- te ten Papier bedeckte l~6hrchen in ein Glycerinbad yon 120 ~ C gestel]~. Bei An- wesenhcit yon o-Nitrophenol bildet sich innerhalb yon 2 - -4 rain ein gelber oder orangefarbener Fleck. - - Test au/p-Nitrophenol. Eine geringc Menge der Probe wird in einem Mikroreugensglas mi t einigen Krist~llchen ~Ta2S203 �9 5H~O versctzt und das ]~eagensglischen in ein Glyeerinbad yon 120~ gestellt. ~ a c h einigcn Minutcn wird die gekfihlte Schmelze in 4- -5 Tr. Wasser gelSst and mi t 4 - -5 Tr. Benzol ausgeschfittelt. Der Test ist positiv, wenn die wM3rige Schicht gelb gef~trbt ist. Die Nachweisgrenzen beider Tests liegen bei 1,5 bzw. 2,5/~g o- und p-Nitro- phenol. Die Tests erlauben den Naehweis yon 2,5 bzw. 5,0 #g o- und p-Nitrophenol in Gegenwart yon 2000 ttg des en~sprechenden Isomeren.

i Chemist-Analyst 49, 43--44 (1960). Lab. Producao Mineral, Minist. Agric., Rio de Janeiro (Brasilien). 1~. Fl%~s~IUS

Die Bestimmung yon aromatisehen Aldehyden mit Hilfe der Spektra lphoto- metrie im nahen Infrarot fiihrtcn 1%. M. PowEI%s, J. L. HAl%eEl% and If. T)d i aus. Die im Spektrum yon Benzaldehyd beobachteten Banden bei 2,210 und 2,248 # k6nnen Kombinat ionsbanden der C--I-I und C ~ O Frequenzen der Formylgruppe zugeordnet werden, was durch Messung der Spektren der entsprechenden Deu- ter iumverbindungen gestfitzt wird. Die Bande bei 2,210 # ist relat iv frei yon Interferenzen. In diesem Bereich stSren nur endstgndige Epoxyde und endst indige Cyclopropylgruppen. Die Autoren stellcn die beobachte ten und berechncten Ab-

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1961 2. Qualitative und quantitative Analyse 463

sorptionsmaxima und -intensitgten bei 2,210 # fiir folgende Aldehyde zusammen: l-Naphthaldehyd, P@eronal, 2,2'-B~)henaldehyd, Benzaldehyd und folgende Deri- vate des Benzaldehyds. 2-CI-5-OH-, 2-OtI-, 2-OCHa-, 4-OCHa-, 3-CH3-, 4-CH3-, 2-N02-, 3-2kT02-, 4-N02-. Bei Benutzung yon MeBzellen unterschiedlieher Linge (1, 5, 10 cm) wurde im Konzentrationsbereieh 0,006--0,6 3/[ol/1 Benzaldehyd in CCI~ die G/iltigkeit des Beerschen Gesetzes festgestellt. In synthetischen Misehungen yon Benzaldehyd mit Aeetophenon oder Benzophenon in CC11 ergab sich ein Fehler yon 3,30/0 fiir Benzaldehyd, wenn doppelt soviel Keton wit Aldehyd vorlag; hin- gegen entstand ein Fehler yon 7,7O/o bei einer Mischung g]eicher Teile Acetophenon und Benzaldehyd. o- und p-Nitrobenzaldehyd konnten bei 2,175 #, o- und m-Nitro- benzaldehyd bei 2,203 # im Spektrum untersehieden werden. Zwisehen p- und m-Nitrobenzaldehyd dagegen war auf Grund der grol?en Ahnlichkeit des Spektrums such bei enderen Wellenlingen eine Unterscheidung nicht mehr mSglich. Alle Messungen wurden mit den Beckman Spektralphotometern DK 2 und IR 4 durehgefiihrt.

1 Analyt. Chemistry 32, 1287--1289 (1960). A. E. Staley Mannfacturing Co., Decatur, Ill. (USA). A. NIE~{AN~-

Zur Best immung yon basischen e~-Epoxiden beschreibt J. ]3. LnARY 1 eine direkte Methode, welche auf der Umsetzung mit Natriumthiosulfat bei Gegcnwart yon iibersehfissiger Essigs/~ure und jodometrischer Titration des iiberschiissigen Thiosulfats beruht. Des neue Verfehren hat den Vortefl, dab keine Blindwert- bestimmungen erforderlich sind. -- Arbeitsweise. In einen 50 ml-Erlenmeyer- Kolben, der 5,0 ml 0,25 n Essigs/~ure enth~lt, gibt man die w~l~rige Probel6sung mit etwa 1,0 mAq Epoxid. Naeh Zngabe yon 25,0 ml 0,1 n Natriumthiosulfat- 15sung l~Bt man 15 rain in einem 70 ~ C heil3en Wasserbad stehen, kiihlt im Eis und ti tr iert sofort anschlieBend mi~ 0,1 n Jod16sung unter Verwendung yon Stirke- 10sung zurfick. -- Aeht verschiedene basische Epoxyverbindungen wurden zu 85-- 100~ wiedergefunden.

i j . Amer. phermae. Assoc., sci. Edit. 49, 606--608 (1960). Analyt. Develop. Dpt., Eli Lilly & Co., Indianapolis, Ind. (USA). H. GAI~SCttAGEN

Einen spezifischen Tiipfeltest Iiir Isatin geben F. F~IOL und D. GOLDSTEIN i an. Des Isatin-fi-4-nitrophenylhydrazon gibt in wiBriger LSsung mit Magnesium- salzen einen blanch Komplex, der 0,5/~g Isa~in nachzuweisen gestattet.

N 0 \rag \ / - ~ C ~ , , / N = ~ _ / ~ - - ~ O 2 m g (mg = 1/2Mg)

Derivate yon Isatin, die eberffalls mit Nitrophenylhydrazin reagieren, diirften sieh ihnlieh verhalten. Diese Reaktion ist aueh im emmoniakalisehen Medium aus- ftihrbar. Uber den Naehweis yon Mg anf diesem Wege soll sparer beriehtet werden. -- Arbeitsweise. In einem l:~eagensglas erhitzt man einige K6rnchen des festen Materials oder 1 Tr. LSsung mit 1 Tr. alkoholiseher 4-NitrophenylhydrazinlSsung 5--10 rain lang. Man l~gt abkiihlen, gibt 1 Tr. 10~ Netronleuge und 1 Tr. 1~ ~{a- gnesiumnitratlSsung zu und beobachtet bei Anwesenheit yon Isatin das Auftreten eines blauen Niederschleges. Bei weniger als 20 #g Isatin empfiehlt es sich, das iibersehfissige Nitrophenylhydrazin mil~ Xt~her zu cnt~fernen. - - Diese Arbeitsweise ist ebelffalls geeignet zum Nachweis yon 2 #g 4-Nitrophenylhydrazin.

1 Talenta (London) 4, 209--210 (1960). Lab. Produggo Mineral, Minist6rio Agricult., Rio de Janeiro (Brasilien). MAnGOT Z I M ~ E ~ i ~