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1963 Bericht: Analyse anorganischer Stoffe 387 Eine Methode zur selel~tiven spektrophotometrischen Bestimmung von Eisen mit .ADTA in Gegenwart von Kobalt, Chrom, Kup]er und Nickel beschreiben B. C. POE- DE~, G. DE~ BOEF und C. E. M. FRA~SWA1. Die Bestimmung beruht auf der Messung der Differenz der Extinktion zweier LSsungen, yon denen eine Wasser- stoffperoxid enth~lt, so dab sich der tiefviolette Eisen(III)-INH3-H202-~DTA- Komplex bildet. Die Messung erfolgt bei 515 nm. -- Durch/i~hrung. Die schwach saure ProbelSsung, die 0,2--5 mg Eisen enthi~lt, wird mit zweimal soviel J~DTA versetzt, als zum Komplexieren der anwesenden Metalle erforderlich ist. Sofern Kobalt anwesend ist, oxydiert man dutch Zusatz yon 0,5 g INatriumnitrit und 1 ml Eisessig und 2 Std lunges Erhitzen auf dem Wasserbad. Ist Chrom(III) an- wesend, wird die LSsung 30 min auf dem Wasserbad erhitzt. Die LSsung wird auf 25 ml gebracht. Je 10 ml werden in zwei 25 ml-Mel~kolben pipettiert und mit 10 ml Ammoniak-Ammoniumchloridpuffer auf p~ 10--10,5 gebracht. Der eine Me~kolben wird aufgefiillt und die LSsung in die eine Mel~zelle gebracht. In den anderen MeBkolben bringt man 2 ml 30~ Wasserstoffperoxid, ffillt auf, bringt die LSsung in die andere Mel]zelle und mil]t sofort. Der Eisengehalt wird einer Eichkurve entnommen. 1 Anal. ehim. Acta (Amsterdam) 27, 339--344 (1962). Lab. Anal. Chem., Univ. Amsterdam (Holland). L.J. OTTENDOI~FEI~ Die Trennung der Eisen(III)-ionen yon anderen MetaUionen mit Hilfe der Ver- teilungschromatographie mit umgekehrten Phasen beschreiben J. S. F~ITz un4 C. E. HEDI~ICK 1. Die Saule (1 • 15 em) ist mit ttaloport-F (Polytetrafluori~thylen der Fa. F. & M. Scientific Co., Newcastle, Del.) geffillt, das mit 2-Oetanon als station~rer Phase impri~gniert wurde. Mit einer 6--8 m w~13rigen Salzs~ure, die mit 2-Octanon ges~ttigt ist, wird die salzsaure Probe in die Saule gewasehen und das Eisen(III)-ion in tier station~ren Phase fixiert (gelber I%ing). So kSnnen 250/~Mol FelII yon 250 #Mol eines anderen Metallions (24 der am h~ufigsten vorkommenden Ionen) getrennt werden. Mit 20 ml Methanol, gefolgt yon 20 ml Ather wird das Eisen mit der station~ren Phase yon tier Si~ule eluiert und durch Eindampfen mit 10 ml eines Gemisches aus Perchlors~ure und Salpeters~ure (1:1) zurfick- gewonnen. Die quantitative Bestimmung der Metallionen erfolgt colorimetriseh. Die Abtrermung des Eisens wird nicht gestSrt dureh Phosphat, Fluorid und Citrat. Spuren Fe III kSnnen yon grol~en Mengen CuII und Zn II getrennt werden (Grenz- verh~ltnis 1:1000), umgekehrt auch TiIv-Spuren yon grol~en Mengen FeIII. 1Analyt. Chemistry 34, 1411--1414 (1962). Inst. Atomic l%es., Dept. Chem., Iowa State Univ., Ames, Iowa (USA). P. TttIEME Die Bestimmung yon Hexacyanoferraten in Mikrogramm-Mengen durch eine Impriignierungsmethode auf Filtrierpapier nach W. KIELCZEWSKI undJ. GnRA ~ beruht auf der Impr~gnierung yon Filtrierpapierstreifen mit einem unlSslichen Komplexsalz 2. Im vorliegenden Falle verwendet man die Verbindung aus Eisen(III)- chlorid und Anthranils~ure, die mit Hexacyanoferrat eine Verbindung bildet, dererl F~trbung yon der des Impr~gnierungsmittels verschieden ist. -- Arbeitsweise. Man tr~gt auf die vorbereiteten Streifen (s. u.) mit einer 2,8/~l-Mikropipette 25 mm vom Ende der Spitze die zu priifende Kexacyanoferratl5sung auf und trocknet bei etwa 100 ~C. Dann hi~ngt man die Zungen e~wa 3 mm tief in das Elutionsmittel aus 20 ml Athano1, 4 ml dest. Wasser and 0,4 ml Salzs~ure (1,18). ~aeh 3 Std werden die Streifen bei Zimmertemperatur getrocknet und die entstandenen Berlinerblau- Flecke auf Millimeterpapier planimetriert. Man nimmt den Mittelwert yon einiger~ (z. B. 5) wie unten angegeben behandelten Streifen. Der Fl~cheninha]t der Flecke in Quadratmfllimeter ist im Bereieh yon 2--8 #g proportional dem Hexacyano- ferratgehalt, der mit einer Eichkurve ermittelt wird. Obwohl bei ~ 8 ttg die

Die Bestimmung von Hexacyanoferraten in Mikrogramm-Mengen durch eine Imprägnierungsmethode auf Filtrierpapier

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1963 Bericht: Analyse anorganischer Stoffe 387

Eine Methode zur selel~tiven spektrophotometrischen Bestimmung von Eisen mit .ADTA in Gegenwart von Kobalt, Chrom, Kup]er und Nickel beschreiben B. C. POE- DE~, G. DE~ BOEF und C. E. M. FRA~SWA 1. Die Bestimmung beruht auf der Messung der Differenz der Extinktion zweier LSsungen, yon denen eine Wasser- stoffperoxid enth~lt, so dab sich der tiefviolette Eisen(III)-INH3-H202-~DTA- Komplex bildet. Die Messung erfolgt bei 515 nm. -- Durch/i~hrung. Die schwach saure ProbelSsung, die 0,2--5 mg Eisen enthi~lt, wird mit zweimal soviel J~DTA versetzt, als zum Komplexieren der anwesenden Metalle erforderlich ist. Sofern Kobalt anwesend ist, oxydiert man dutch Zusatz yon 0,5 g INatriumnitrit und 1 ml Eisessig und 2 Std lunges Erhitzen auf dem Wasserbad. Ist Chrom(III) an- wesend, wird die LSsung 30 min auf dem Wasserbad erhitzt. Die LSsung wird auf 25 ml gebracht. Je 10 ml werden in zwei 25 ml-Mel~kolben pipettiert und mit 10 ml Ammoniak-Ammoniumchloridpuffer auf p~ 10--10,5 gebracht. Der eine Me~kolben wird aufgefiillt und die LSsung in die eine Mel~zelle gebracht. In den anderen MeBkolben bringt man 2 ml 30~ Wasserstoffperoxid, ffillt auf, bringt die LSsung in die andere Mel]zelle und mil]t sofort. Der Eisengehalt wird einer Eichkurve entnommen.

1 Anal. ehim. Acta (Amsterdam) 27, 339--344 (1962). Lab. Anal. Chem., Univ. Amsterdam (Holland). L . J . OTTENDOI~FEI~

Die Trennung der Eisen(III)-ionen yon anderen MetaUionen mit Hilfe der Ver- teilungschromatographie mit umgekehrten Phasen beschreiben J. S. F~ITz un4 C. E. HEDI~ICK 1. Die Saule (1 • 15 em) ist mit t taloport-F (Polytetrafluori~thylen der Fa. F. & M. Scientific Co., Newcastle, Del.) geffillt, das mit 2-Oetanon als station~rer Phase impri~gniert wurde. Mit einer 6--8 m w~13rigen Salzs~ure, die mit 2-Octanon ges~ttigt ist, wird die salzsaure Probe in die Saule gewasehen und das Eisen(III)-ion in tier station~ren Phase fixiert (gelber I%ing). So kSnnen 250/~Mol FelII yon 250 #Mol eines anderen Metallions (24 der am h~ufigsten vorkommenden Ionen) getrennt werden. Mit 20 ml Methanol, gefolgt yon 20 ml Ather wird das Eisen mit der station~ren Phase yon tier Si~ule eluiert und durch Eindampfen mit 10 ml eines Gemisches aus Perchlors~ure und Salpeters~ure (1:1) zurfick- gewonnen. Die quantitative Bestimmung der Metallionen erfolgt colorimetriseh. Die Abtrermung des Eisens wird nicht gestSrt dureh Phosphat, Fluorid und Citrat. Spuren Fe III kSnnen yon grol~en Mengen CuII und Zn II getrennt werden (Grenz- verh~ltnis 1:1000), umgekehrt auch TiIv-Spuren yon grol~en Mengen FeIII.

1Analyt. Chemistry 34, 1411--1414 (1962). Inst. Atomic l%es., Dept. Chem., Iowa State Univ., Ames, Iowa (USA). P. TttIEME

Die Bestimmung yon Hexacyanoferraten in Mikrogramm-Mengen durch eine Impriignierungsmethode auf Filtrierpapier nach W. KIELCZEWSKI undJ . GnRA ~ beruht auf der Impr~gnierung yon Filtrierpapierstreifen mit einem unlSslichen Komplexsalz 2. Im vorliegenden Falle verwendet man die Verbindung aus Eisen(III)- chlorid und Anthranils~ure, die mit Hexacyanoferrat eine Verbindung bildet, dererl F~trbung yon der des Impr~gnierungsmittels verschieden ist. - - Arbeitsweise. Man tr~gt auf die vorbereiteten Streifen (s. u.) mit einer 2,8/~l-Mikropipette 25 mm vom Ende der Spitze die zu priifende Kexacyanoferratl5sung auf und trocknet bei etwa 100 ~ C. Dann hi~ngt man die Zungen e~wa 3 mm tief in das Elutionsmittel aus 20 ml Athano1, 4 ml dest. Wasser and 0,4 ml Salzs~ure (1,18). ~aeh 3 Std werden die Streifen bei Zimmertemperatur getrocknet und die entstandenen Berlinerblau- Flecke auf Millimeterpapier planimetriert. Man nimmt den Mittelwert yon einiger~ (z. B. 5) wie unten angegeben behandelten Streifen. Der Fl~cheninha]t der Flecke in Quadratmfllimeter ist im Bereieh yon 2--8 #g proportional dem Hexacyano- ferratgehalt, der mit einer Eichkurve ermittelt wird. Obwohl bei ~ 8 ttg die

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Proportionalitgt weiterbesteht, ist dann der Fleck so groB, dab breitere Streifen verwendet werden mfiBten. Thiocyanat, Arsenat und Phosphat in Mengen bis zum 25fachen des Cyanoferrats stSren die Bestimmung nicht. -- Reagensstrei/en. Ein 110 mm breiter Streifen Whatman-Papier Nr. 1 wird an den Schmalseiten zu einer Rolle zusammengeheftet und in eine Kristallisierschale mit einer etwa 2 mm hohen Schicht yon wgBriger 0,00021 m AnthranilsiurelOsung gebracht. Nach Aufsangen der LOsung wird die Rolle bei 60~ getrocknet, entrollt und in gleichmgBiger Be- wegung dureh eine 0,00014 m Eisen(III)-chloridl6sung gezogen. Man waseht das Papier mit flieBendem dest. Wasser, trocknet bei 60~ schneider in Streifchen yon 110• 15 mm und schneider das Ende zn einer Zunge yon 15• mm. Die Streifchen sind, in dunklem Glas aufbewahrt, 2 Monate lang haltbar.

i Chem. analit. (Warszawa) 7, 579--582 (1962) [Polnisch]. (Mit engl. Zus.fass.) Lehrst. allg. Chemie Landwirtseh. Hochsehule Posen (Polen). -- z Vgl. W. K~E~- CZEWSKI: Chem. Analit. (Warszawa) 2, 336 (1957); vgl. diese Z. 172, 57 (1960). -- KIELCZEWSKI, W., U. J. TO~KOWIAK: Chem. Analit. (Warsz~wa) 5, 889--892 (1960); vgl. diese Z. 184, 378 (1961). P. HAAs

Im Anschlufl an die kiirzlich veriiffentlichte Fiillung yon Nickeldimethyl- glyoximat aus homogener Liisung i befassen sich E. D. SALESIN, E. W. ABRAm~- SON und L. GOI~DO1,; 2 ausf/ihrlich mat dem Meehanismus dieses l~eaktionseyelus. Die zun/~chst entstehende gelbe LSsung konnte als fiberss LSsung yon Nickel- dimethylglyoximat identifiziert werden. MAt Hilfe yon polarographisehen nnd spektrophotometrischen Untersnchungen werden sowohl die kinetischen Vorginge als auch die Keimbildung untersucht. Von analytisehem Interesse dfirften haupt- s~ehlich die Untersuehungen fiber die Bildung fibers~ttigter LSsungen sein. Da ~bersit t igungskonzentrationen gemessen wurden, die mehrere hundert Mal so hoeh liegen als die normale Sittigungskonzentration, ist damit eine Erkl/~rung fair viele F i l le yon zu niedrigen Befunden gegeben. Der komplizierte kinetische Mechanismus l/~Bt sich durch die Bildung eines Komplexes zwisehen Diacetyl, Diacetylmonoxim und Nickel erkliren.

i SALESI~, E. D., and L. GORDON: Talanta (London) 5, 81 (1960); vgl. diese Z. 182, 222 (1961). - - ~ Talanta (London) 9, 699--714 (1962). Dept. Chem., Case Inst. Techn., Cleveland 6, Ohio (USA). L . J . OTTENDOI~FEI~

Didodeeyldithio-oxamid zur spektrophotometrischen Bestimmung yon Palladium verwenden W . D . JACOBS, C.M. W~EELE~ und W . H . WAGGONE~ i. Man el.halt in stark salzsaurer LSsung einen unl6slichen gelben Komplex, der mAt Chloroform extrahiert werden kann. Osmium in der doppelten und Iridium in der 10faehen Menge verursaehen einen Fehler yon mehr als 30/o; in derselben GrSBen- ordnung st6ren Kupfer(II), Eisen(III) und Gold(III), w/~hrend Platin, l~hodium und 1%utheninm, Kobalt, Nickel nnd Chrom sowie Nitrat und Sulfat hi Verh~ltnissen yon etwa 1 : 100 anwesend sein kSnnen. -- Durch/i~hrung. Bis zu 5 ml ProbelSsung mAt 30--100 #g Palladium werden in einem Scheidetriehter mAt kurzem Ablaufrohr mAt 10 ml konz. Salzs~nre und 5 ml der 0,5~ l~eagensl6sung in Aeeton versetzt. lXraeh 15 mAn extrahiert man mAt 2real 5 ml Chloroform, das mAt 6 m Salzs/iure iquil ibriert wurde. Der abgetrennte Extrakt ward anf 25 mi aufgeffillt und bei 450 nm photometriert.

i Talanta (London) 9, 243--248 (1962). Dept. Chem., Univ. Athens, Georgia (USA). L . J . OTTENDO~FER

Platin. Zur photometrischen Bestimmung vo~ 10--100 ttg/ml Pt aus technischen Materialien mat groBem Cu-, Se-, Te-Gehalt verwenden S. I. Gr~ZBVgG und L.G. S~LSKAJA 1 die PtIV-Bromokomplexe. H~[PtBr0] absorbiert im Gebiet 350 bis