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212 Bericht: Spezieile analytische Methoden versag~ die Rest51methode, da bei der Isoliertmg des Aldehyds mit Hydrogensulfit im 01 vorhandene Zimts~ure ebenfalls reagiert und so zusitzlieh aus dem RestS1 entfernt wird. Man maeht deshalb yon der dutch Znmisehversuehe erprobten Be- ziehung Gebraueh, dal~ 01e, deren Gehalt mit Hilfe yon Hydrogensulfit im Cassia- kolben bestimmt worden war, naeh dem Zusatz yon gleiehen Teflen Zimtaldehyd MTK-Werte lieferten, die einigermal~en veto arithmisehen MSttel entfernt lagen, und nimmt an, daI~ die MTK des reinen Zimtaldehyds (65~ zur MTK des CassiaSles in einem einfaehen Verhiltnis stehen. Die einfaehen Gleichungen zur Berechnung yon Zimtaldehyd und der MTK sind angegeben. Brauchbarkeit und Grenzen der MTK-Methode werden anhand yon Messungen diskutiert. -- Absehliel~end wird noeh fiber die Bestimmung von ~thanol, das haufig zur Filschung verwendet wird, im Zimt6l beriehtet. In Abinderung der Methode naeh R. FiscHv,~ und F. KOL~iY~ [2] verf~hrt man folgendermal~en: 5 ml des zu priifenden Cassia5ls werden mit 5 ml Trichlorithylen versetzt und nacheinander mit 8 ml, dann mit 4 ml und sehliel~- lich mit so viel Wasser (etwa 1,5--2,5 ml) ausgeschfittelt, dab genau 15 ml wa~rig- Mkoholiseher Flfissigkeit erhalten werden. Diese enthi~lt nan das gesamte im ZimtS1 vorhandene ~_thanol. ]:)avon werden 5 ml mit iibersehfissigem Kalium- carbonat sicc. ges~ttigt und mit 2,5 ml Benzol [puriss. Merck (nD ~ 1,5014)] 3 rain lang kr~ftig geschiittelt; dann wird, nStigenfalls naeh Zentrffugieren, der n~ im Refraktometer bestimmt. Man entnimmt die Werte einer entsprechend hergestellten Eiehkurve. -- Zum qualitativen Nachweis yon ~thanol wird das ~thanolhaltige Benzol mit etwa gleichen Teilen dest. Wasser geschiittelt and in dieser w~l~rigen Fliissigkeit nach dem Abtrennen des Benzols das ~_thanol naehgewiesen, indem man mit Chromsaure oxydier~ and auf entstehenden Acetaldehyd im H~ngetropfen mit p-Nitrophenylhydrazin priift (gesattigt in 15~ Essigsaure). Bei Priifang des Verfahrens wurde eine Fehlergrenze yon 0,5--1 ~ gefunden. [1] Pharm. Zentralhalle 108, 243--249 (1964). Institut ffir Pharmakognosie der Universitit Graz (0sterreieh). -- [2] Pharm. Zentralhalle 93, 54 (1964) ; vgl. diese Z. 14:5, 122 (1955). I. Bimm Die Bestimmung yon o-Methoxy-zimtaldehyd in CassiaiJl durch IR-Absorption verwenden M. A. O~OWDKV~Sund W. D. WILLIAMS Ill als Methode, um z.B. die unterschiedliche Zusammensetzung von Olen aus t~inden, Blg#ern und Zweigen vo~ Cinnamomum cassia-Bhme zu iiberpriifen. Der Vergleich der Spektren von Zim~- aldehyd und o-Methoxy-zimtaldehyd zeigt, dab die Absorption bei 1260 cm-i fiir die Untersuehung herangezogen werden kann. -- ExperimenteIles. Man stellt zu- n~chst ein aldehydfreies 01 (50 ml ZimtSl) her durch einstiindiges Kochen in Methanol (500 ml) unter l%iiekflu• mit Girard T-i~eagens (50 g), anschlieBendes Abkiihlen, Versetzen mit 1000 ml Wasser und Extraktion des 01s mit Petrol~ther (KP 40--60~ Zur Isolierung wird der _~therextrakt mit verd. i~aOH-L5sung (1 ~ 50 ml) und mit SalzlSsung (3 • 50 ml) gewasehen, getrocknet (Na~SOa) und im Vakuum zur Troekne gebraeht. Man bereitet nun dureh Zugabe yon Zimt- aldehyd ein StandardS1 mit einem Gehalt yon 85,2 ~ (w/w) Aldehyd. -- Die Eichkurve fiir diese Messung erh~lt man dureh Zufiigen bestimmter ~engen o-Methoxy- zimtaldehyd zu dem Standard61 in Acetonitril bei einer Standardtemperatur (Daten der LSsungen sind tabellariseh festgehalten), Bestimmung der Absorption im Bereich yon 2000--1000 em-i, Subtraktion des Wertes fiir Zimtaldehyd und Registrierung des Ergebnisses gegen den Gehalt an o-Methoxy-zimtaldehyd. Die KoiTektur fiir Zimtaldehyd (100 ~ Zimtaldehyd ~ 6,8 ~ o-Methoxyzimtaldehyd) basiert auf dem Extinktionsvergleich der LSsungen beider Aldehyde in Acetonitrfl. -- Zur Bestim- mung ~mtersucht man 2 ml einer 10~ LSsung des 01es in Acetonitrfl auf seine Absorption im Bereich 2000--i000 cm-i und ermittelt den prozentualen Anteil

Die Bestimmung von o-Methoxy-zimtaldehyd in Cassiaöl

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Page 1: Die Bestimmung von o-Methoxy-zimtaldehyd in Cassiaöl

212 Bericht: Spezieile analytische Methoden

versag~ die Rest51methode, da bei der Isoliertmg des Aldehyds mit Hydrogensulfit im 01 vorhandene Zimts~ure ebenfalls reagiert und so zusitzlieh aus dem RestS1 entfernt wird. Man maeht deshalb yon der dutch Znmisehversuehe erprobten Be- ziehung Gebraueh, dal~ 01e, deren Gehalt mit Hilfe yon Hydrogensulfit im Cassia- kolben bestimmt worden war, naeh dem Zusatz yon gleiehen Teflen Zimtaldehyd MTK-Werte lieferten, die einigermal~en veto arithmisehen MSttel entfernt lagen, und nimmt an, daI~ die MTK des reinen Zimtaldehyds (65~ zur MTK des CassiaSles in einem einfaehen Verhiltnis stehen. Die einfaehen Gleichungen zur Berechnung yon Zimtaldehyd und der MTK sind angegeben. Brauchbarkeit und Grenzen der MTK-Methode werden anhand yon Messungen diskutiert. -- Absehliel~end wird noeh fiber die Bestimmung von ~thanol, das haufig zur Filschung verwendet wird, im Zimt6l beriehtet. In Abinderung der Methode naeh R. FiscHv,~ und F. KOL~iY~ [2] verf~hrt man folgendermal~en: 5 ml des zu priifenden Cassia5ls werden mit 5 ml Trichlorithylen versetzt und nacheinander mit 8 ml, dann mit 4 ml und sehliel~- lich mit so viel Wasser (etwa 1,5--2,5 ml) ausgeschfittelt, dab genau 15 ml wa~rig- Mkoholiseher Flfissigkeit erhalten werden. Diese enthi~lt nan das gesamte im ZimtS1 vorhandene ~_thanol. ]:)avon werden 5 ml mit iibersehfissigem Kalium- carbonat sicc. ges~ttigt und mit 2,5 ml Benzol [puriss. Merck (nD ~ 1,5014)] 3 rain lang kr~ftig geschiittelt; dann wird, nStigenfalls naeh Zentrffugieren, der n~ im Refraktometer bestimmt. Man entnimmt die Werte einer entsprechend hergestellten Eiehkurve. -- Zum qualitativen Nachweis yon ~thanol wird das ~thanolhaltige Benzol mit etwa gleichen Teilen dest. Wasser geschiittelt and in dieser w~l~rigen Fliissigkeit nach dem Abtrennen des Benzols das ~_thanol naehgewiesen, indem man mit Chromsaure oxydier~ and auf entstehenden Acetaldehyd im H~ngetropfen mit p-Nitrophenylhydrazin priift (gesattigt in 15~ Essigsaure). Bei Priifang des Verfahrens wurde eine Fehlergrenze yon 0,5--1 ~ gefunden. [1] Pharm. Zentralhalle 108, 243--249 (1964). Institut ffir Pharmakognosie der Universitit Graz (0sterreieh). -- [2] Pharm. Zentralhalle 93, 54 (1964) ; vgl. diese Z. 14:5, 122 (1955). I. B imm

Die Bestimmung yon o-Methoxy-zimtaldehyd in CassiaiJl durch IR-Absorption verwenden M. A. O~OWDKV~S und W. D. WILLIAMS Ill als Methode, um z.B. die unterschiedliche Zusammensetzung von Olen aus t~inden, Blg#ern und Zweigen vo~ Cinnamomum cassia-Bhme zu iiberpriifen. Der Vergleich der Spektren von Zim~- aldehyd und o-Methoxy-zimtaldehyd zeigt, dab die Absorption bei 1260 cm -i fiir die Untersuehung herangezogen werden kann. -- ExperimenteIles. Man stellt zu- n~chst ein aldehydfreies 01 (50 ml ZimtSl) her durch einstiindiges Kochen in Methanol (500 ml) unter l%iiekflu• mit Girard T-i~eagens (50 g), anschlieBendes Abkiihlen, Versetzen mit 1000 ml Wasser und Extraktion des 01s mit Petrol~ther (KP 40--60~ Zur Isolierung wird der _~therextrakt mit verd. i~aOH-L5sung (1 ~ 50 ml) und mit SalzlSsung (3 • 50 ml) gewasehen, getrocknet (Na~SOa) und im Vakuum zur Troekne gebraeht. Man bereitet nun dureh Zugabe yon Zimt- aldehyd ein StandardS1 mit einem Gehalt yon 85,2 ~ (w/w) Aldehyd. -- Die Eichkurve fiir diese Messung erh~lt man dureh Zufiigen bestimmter ~engen o-Methoxy- zimtaldehyd zu dem Standard61 in Acetonitril bei einer Standardtemperatur (Daten der LSsungen sind tabellariseh festgehalten), Bestimmung der Absorption im Bereich yon 2000--1000 em -i, Subtraktion des Wertes fiir Zimtaldehyd und Registrierung des Ergebnisses gegen den Gehalt an o-Methoxy-zimtaldehyd. Die KoiTektur fiir Zimtaldehyd (100 ~ Zimtaldehyd ~ 6,8 ~ o-Methoxyzimtaldehyd) basiert auf dem Extinktionsvergleich der LSsungen beider Aldehyde in Acetonitrfl. -- Zur Bestim- mung ~mtersucht man 2 ml einer 10~ LSsung des 01es in Acetonitrfl auf seine Absorption im Bereich 2000--i000 cm - i und ermittelt den prozentualen Anteil

Page 2: Die Bestimmung von o-Methoxy-zimtaldehyd in Cassiaöl

3. Analysenmethoden auf dem Gebiete der Fharmazie 213

o-Methoxy-zimtaldehyd (B) aus der Eichl~urve. Den wahren Gehalt ~n o-Methoxy- zimtaldehyd ermittelt man im AnschluB an eine Aldehydgesamtbestimmung (A) (berechnet als Zim~aldehyd) dureh Hydroxylamin nach Frozent o-Methoxy-zimt- ~ldehyd = 1,06 B--0,072 A, durch UV-Spek~roskopie n~ch Prozent o-Methoxy- zimtaldehyd ---- 1,04 B--0,071 A.

[1] J. Pharm. Pharmacol. 16, 347--351 (1964). Pharm. Dept., Royal College Sci. Teehno]., Glasgow (GroBbritannien). I. B ~ r ~

Zur diinnsehiehtchromatographisehen Untersuehung yon Anis61 haben M. ZAoS- ~6-Szisz und Gu S7_Asz [1] zun~clmt lViodellversuche mit den Hauptbestandteflen Anethol, Anisaldehyd, Anisketon, Me~hylchavicol, Aniss~ure und 4,4'-Bismethoxy. stflben (,,Photoanethol") durchgef/ihrt. Aus den ersten f/inf Substanzen warden 0,5~ aus Photoanethol, einer eharakteristischen Verunreinigung des AnisSls, eine 0,25~ BenzollSsung hergestellt und je 5--10 ~zg enthaltende Mengen aufgetragen. Die dfinnsehichtehromatographische Einrichtung is~ bereits in einer frfiheren Arbeit bescin'ieben worden [2]. Die aus Kieselgel (l~/Iel'Ck) und Gips hergestellte w/~l~rige Suspension wird bei Zimmertemperatur getroeknet und 1 Std vor Versuehsbeginn bei 110~ aktiviert. Gleichzeitig wird das Chromatographier- gef~B (1200 ml Vol.) 1 Std gesgttigt, Fflterpapierauskleidung 200 cm 2, Fliel]mittel Benzol/Chloroform 1 : 1 (50 ml). Bei einer Laufzeit yon 30 rain betr~gt die Laufstrecke 9,5--10 era. - - Untersuchung yon Anis6l. Aus dem 01 bereitet man mit 90~ Athanol eine 1 ~ wean notwendig, aueh eine konzentriertere LSslmg. Das ent- wiekelte und getroeknete Chromatogramm ~ird mit UV-Licht besVrahlt and der blau fluorescierende Fleck desPhotoanethols (R f-Weft 0,69/Naehweisempfindlichkeit 3 ~zg) bestimmt. Unmittelbar darfiber befindet sich der dureh alkalische l%rmanganat- 15sung (1 g K_Mn04 + 2 g Na~CO a �9 10 H,~O in dest. Wasser zu 100 ml) entwickelte Anethol-Fleek (0,83/10 ~zg). Die Aniss~ure wird mit Bromkresolgr/inlSsung (siehe unten) bespriiht (0,0--0,06/10 ~zg). Mit gesgtt., frisch hergestellter 2,4-Dinitro- phenylhydrazinlSsung in 90~ Athanol erscheinen Anisaldehyd und Anlsketou (0,44/0,5 ~zg bzw. 0,33/2 ~g), mit PhloroglueinlSsung (siehe unten) der rote Fleck des .Methylchavicols (0,28/2 9g) -- Bromkresolgri~nlSsung. 0,04 g Bromkresolgr/in werden mi~ 0,58 ml 0,1 n Natronlauge verrieben, daan im l~eBkolben auf 100 ml verd/innt. Vor der Benutzung muB die LSsung mit 0,01 n Natronlauge auf Blau eingestellO werden. -- Phloroglucinl6,~ng. 0,5 g Phloroglucin werden in 60ml 90% igem Athanol gelSst, die LSsung mit konz. Salzs~ure auf 100 ml verdiinnt.

[1] F e t e , Seifen, Anstrichmittel 67, 332--334 (1965). Pharm.-ehem. Inst., Mediz. Univ., Budapest (Ung~rn). - - [2] SzAsz, Gr., L. KHI~ u. R. Be~V.4RI: Act~ Pharmac. Bung. 33, 245 (1963). W. Czrsz

~Iit derBestimmung des ~lgehalts der Samen yon Pistaeia terebinthus befaBt sich eine Arbeit von L. B ~ E O ~ und F. B~YKVT [1]. Das aus den gesehglten Samen ge- prel]te 01 wurde 10~ in Eisessig gelSst. Ein 0,10 ml-Allquot wurde darm mit einer Mikropipette auf eine mit Petrol/~ther vorbehandel~e S~ule gegeben, deren Herrichtung bereits in einer fr/iheren Arbeit besehrieben worden ist [2]. Eluiert warde naeh der~Gradientenmethode mit M/sehungen weehselnder Zusammensetzung aus Eisessig and Benzin-ges~tt. Wasser, und zwar im Verh~ltnis 70, 75, 80, 85 und 90 auf Hundert, je 40 ml (aul]er dem 9: l-Gemiseh, yon dem 80 ml verwendet wurden). Die ersten 40 ml des Einats wurden verworfen und dann jeweils 2 ml-Portionen auf- gefangen. Diese warden bei Raumtemperatur im Exsiccator fiber NaOI-I-Pl~tzehen eingetrocknet, der R/iekstand in welfig Chloroform gelSst und zur weiteren Identi- fizierung papierehromatographlsch entwickelt. Die Arbeitsweise ist bereits in der