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2. Analyse von ~aterialien der Industrie, des Handels und der Landwirtsehaft 441 1,0 g Sulfanilamid in 90 ml Wasser + 10 ml konz. Salzs~ure hinzugemisehK Die Kupplungsreaktion wird dureh Zugabe yon 0,1~ Naphthyl~thylendiamin- ]5sung in Wasser dureh ein 0,25 mm weites Rohr und grfindlichem Durehmisehen bewirkt. Nach Enffernung etwa vorhandener Luftblasen wird die L5sung bei 550 nm eolorimetriert, die Ergebnisse werden aufgezeichnet. Anschlie~endes Ver- dfinnen mit Wasser soll die K~'istallbildung verhindern, trier trotzdem eine Verstop- fung auf, muB das System mit 1 N Ammoniak gereinig~ werden. -- Das Verfahren ist zwischen 0 und 35~ temperaturunabhangig. Bei Anwesenheit yon Nitrit wird die Probe einmal mit und einmal ohne Reduktor untersueht. Da ca. 5~ des Nitrits im Reduktor reduziert werden, mu~ der Blindwert des Nitrits vor der Subtraktiou korrigiert werden. [1] Deep-Sea Res. 1~, 765--772 (1965). Dept. Oceanography, Univ., Liverpool (Grol~britannien). -- [2] J. Mar. Res., 11, 87 (1952). A. Scn~D~ Die Bestimmung yon Antimon in natiirliehen Wiissern unter besonderer Be- riieksiehtigung yon Seewasser. J. E. PO~T~A~ und J. P. RILEY [1] bestimmen Antimon in Seewasserproben aus der Irisehen See. -- Das Antimon wird dureh Miff~llung an 2Manganoxidhydrat aus dem Wasser abgetrennt. Aus Tracerunter- suchungen mit 125Sb ergeben sieh die besten F~llungsbedingungen, wenn man 5 l- Proben mit 0,7 ml konz. Salzsiiure, 11 ml 1 n KaliumpermanganatlSsung und 11 ml J~thanol versetzt. Der Riickstand wird in 2 m Schwefels~ure, die mit Schwefel- dioxid ges~ttigt ist, gel5st. Diese LSsung wird mit Schwefels~ure und Kaliumjodid so versetzt, dal~ sie 5 molar an Schwefels~ure lind 0,0i molar an Jodid ist. Aus dieser LSsung wird das Antimon mit ~ethylisobutylketon extrahiert. Naeh der Riiek- extraktion mit 0,4 m Salzs~ure wird das Jodid mR 30~ Wasserstoffperoxid zu Jod oxydiert nnd das Jod mit Chloroform extrahiert. Das Antimon wird mit Rhod- amin B photometriseh bestimmt. Die Gesamtausbente des Verfahrens betr~gt etwa 80o/o. In Seewasserproben aus der Irischen See wurden 0,13--0,40 ?g Sb/1 gefunden. [1] Anal. Chim. Acta 35, 35--41 (1966). Dept. Oceanography, Univ., Liverpool (Gro~britannien). E. Scn~s~.~ Die Bestimmnng yon Vanadium in Meer- und natiirlichen W~ssern, bio- logischen ~aterialien und Silicatsedimenten und -gesteinen. K. M. C~A~ und J. P. t~Y [1] verbinden ein Ionenaustausch- mit einem spektralphotometrischen Verfuhren zur Bestimmung yon Vanadium in versehiedenen natfir]iehen Materialien. Zur Bestimmung yon Vanadium in Meerwasser muf~ dieses zuerst konzentriert werden, am besten durch quantitative Mitf~llung mit Eisen(III)-hydroxid bei pH 5--6, wobei man je Liter Meerwasser 10 mg Eisen in Form yon Eisen(III)- chlorid (0,5 g Eisenschwamm in 10 ml konz. Salpeters~ure gelSst, mit 15 ml konz. Salzs~ure elngedampft und mit 0,05 n Salzs~ure auf 500 ml verdiinnt: 1 ml enth~l$ 1 nag Eisen) zusetzt, das Hydroxid naeh 12 Std abfiltriert und sofort wieder in S~ure 15sK Bei /gitf~llung aus natfir]ichem Wasser bew~hr~ sich ein Zusatz yon I g Natriumehlorid/1 zur Aussalzung. Vanadium wird yon Eisen in einer 8 • 0,8 em- S~iule mit 80/o Zeo-Karb 225-Wachs (52--100mesh) dureh Eluieren mit 40 ml 0,3 ~ Wasserstoffperoxidl5sung getrennt. Gleiehzeifig bleiben etwa vorhandenes Aluminium, Kobal~, Zink, Titan, Uran und Cer neben Eisen in der Kolonne zuriiek (in Gesteinsproben, die dureh Digerieren mit Fluid- und Perehlors~ure gel5st wur- den). Das Eluat wird zur Zerst5rung des Wasserstoffperoxids in einem Platinbeh~lter zur Trockne eingedampft, und Vanadium danach mit der Diuminobenzidinmethode nach CgE~G mit einem Unicam SP 500-Spektralphotometer bestimmt. Beers Gesetz wird bis zu Konzentrationen yon mindestens 250 ~g V/25 ml befolgt. Gegen- wart yon 1 mg-Mengen Kupfer(II), Eisen(III), M~ngan(II), Zink, Blei(II), Molyb-

Die Bestimmung von Vanadium in Meer- und natürlichen WÄssern, biologischen Materialien und Silicatsedimenten und -gesteinen

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Page 1: Die Bestimmung von Vanadium in Meer- und natürlichen WÄssern, biologischen Materialien und Silicatsedimenten und -gesteinen

2. Analyse von ~aterial ien der Industrie, des Handels und der Landwirtsehaft 441

1,0 g Sulfanilamid in 90 ml Wasser + 10 ml konz. Salzs~ure hinzugemisehK Die Kupplungsreaktion wird dureh Zugabe yon 0,1~ Naphthyl~thylendiamin- ]5sung in Wasser dureh ein 0,25 mm weites Rohr und grfindlichem Durehmisehen bewirkt. Nach Enffernung etwa vorhandener Luftblasen wird die L5sung bei 550 nm eolorimetriert, die Ergebnisse werden aufgezeichnet. Anschlie~endes Ver- dfinnen mit Wasser soll die K~'istallbildung verhindern, trier trotzdem eine Verstop- fung auf, muB das System mit 1 N Ammoniak gereinig~ werden. -- Das Verfahren ist zwischen 0 und 35~ temperaturunabhangig. Bei Anwesenheit yon Nitri t wird die Probe einmal mit und einmal ohne Reduktor untersueht. Da ca. 5~ des Nitrits im Reduktor reduziert werden, mu~ der Blindwert des Nitrits vor der Subtraktiou korrigiert werden.

[1] Deep-Sea Res. 1~, 765--772 (1965). Dept. Oceanography, Univ., Liverpool (Grol~britannien). - - [2] J . Mar. Res., 11, 87 (1952). A. Scn~D~

Die Bestimmung yon Antimon in natiirliehen Wiissern unter besonderer Be- riieksiehtigung yon Seewasser. J. E. PO~T~A~ und J. P. RILEY [1] bestimmen Antimon in Seewasserproben aus der Irisehen See. -- Das Antimon wird dureh Miff~llung an 2Manganoxidhydrat aus dem Wasser abgetrennt. Aus Tracerunter- suchungen mit 125Sb ergeben sieh die besten F~llungsbedingungen, wenn man 5 l- Proben mit 0,7 ml konz. Salzsiiure, 11 ml 1 n KaliumpermanganatlSsung und 11 ml J~thanol versetzt. Der Riickstand wird in 2 m Schwefels~ure, die mit Schwefel- dioxid ges~ttigt ist, gel5st. Diese LSsung wird mit Schwefels~ure und Kaliumjodid so versetzt, dal~ sie 5 molar an Schwefels~ure lind 0,0i molar an Jodid ist. Aus dieser LSsung wird das Antimon mit ~ethylisobutylketon extrahiert. Naeh der Riiek- extraktion mit 0,4 m Salzs~ure wird das Jodid mR 30~ Wasserstoffperoxid zu Jod oxydiert nnd das Jod mit Chloroform extrahiert. Das Antimon wird mit Rhod- amin B photometriseh bestimmt. Die Gesamtausbente des Verfahrens betr~gt etwa 80o/o . In Seewasserproben aus der Irischen See wurden 0,13--0,40 ?g Sb/1 gefunden.

[1] Anal. Chim. Acta 35, 35--41 (1966). Dept. Oceanography, Univ., Liverpool (Gro~britannien). E. Scn~s~.~

Die Bestimmnng yon Vanadium in Meer- und natiirlichen W~ssern, bio- logischen ~aterialien und Silicatsedimenten und -gesteinen. K. M. C~A~ und J . P. t ~ Y [1] verbinden ein Ionenaustausch- mit einem spektralphotometrischen Verfuhren zur Bestimmung yon Vanadium in versehiedenen natfir]iehen Materialien. Zur Bestimmung yon Vanadium in Meerwasser muf~ dieses zuerst konzentriert werden, am besten durch quantitative Mitf~llung mit Eisen(III)-hydroxid bei pH 5--6, wobei man je Liter Meerwasser 10 mg Eisen in Form yon Eisen(III)- chlorid (0,5 g Eisenschwamm in 10 ml konz. Salpeters~ure gelSst, mit 15 ml konz. Salzs~ure elngedampft und mit 0,05 n Salzs~ure auf 500 ml verdiinnt: 1 ml enth~l$ 1 nag Eisen) zusetzt, das Hydroxid naeh 12 Std abfiltriert und sofort wieder in S~ure 15sK Bei /gitf~llung aus natfir]ichem Wasser bew~hr~ sich ein Zusatz yon I g Natriumehlorid/1 zur Aussalzung. Vanadium wird yon Eisen in einer 8 • 0,8 em- S~iule mit 80/o Zeo-Karb 225-Wachs (52--100mesh) dureh Eluieren mit 40 ml 0,3 ~ Wasserstoffperoxidl5sung getrennt. Gleiehzeifig bleiben etwa vorhandenes Aluminium, Kobal~, Zink, Titan, Uran und Cer neben Eisen in der Kolonne zuriiek (in Gesteinsproben, die dureh Digerieren mit Fluid- und Perehlors~ure gel5st wur- den). Das Eluat wird zur Zerst5rung des Wasserstoffperoxids in einem Platinbeh~lter zur Trockne eingedampft, und Vanadium danach mit der Diuminobenzidinmethode nach CgE~G mit einem Unicam SP 500-Spektralphotometer bestimmt. Beers Gesetz wird bis zu Konzentrationen yon mindestens 250 ~g V/25 ml befolgt. Gegen- wart yon 1 mg-Mengen Kupfer(II), Eisen(III), M~ngan(II), Zink, Blei(II), Molyb-

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442 Bericht: Spezielle analytische Methoden

d~n(VI), Wolfram(VI) oder Selen(IV) st5ren nicht. Die Genauigkeit des Verfahrens be t r ig t in Meerwasser 98 :~ 2 ~ Die Variationskoeffizienten bei der Bestimmung in Meerwasser, Meeresablagerungen und -pflanzen betrugen 2,8, 1,3 bzw. 2,5~ bei Gehalten yon 1,8 ~zg/1, 57 bzw. 2,2 ~zg/g. Im Standardgranit G 1 fund man 17,2 0,9 ~zg V/g. -- Aus]i~hrung. a) Bestimmung in Wfissern. 3 ] filtriertes Wasser wird mit 15 ml 1 n Salzsi~ure anges~uert und mit 30 ml obiger EisenchloridlSsung versetzt; dann stellt man mit 4 n Ammoniakl5sung pH 5--6 ein nnd ]~il~t fiber Naeht stehen. Danach zentrifugiert man, w~scht den Iqiederschlag mit 30 ml 0,5 ~ Ammonium- nitratlSsung und ]Sst ihn in 10--20 ml warmer 2 n Salzs~iure; die bis 0,1 n verdfinnte LSsung schiekt man durch die S~ule, w~ischt mit 50 ml 0,1 n Salzs~ure naeh, eluiert Vanadium mit 40 ml 0,3~ Wasserstoffperoxid, dampft das Einat zur Zer- stSrung des Wasserstoffperoxids mit 2--3 Tr. Perehlors~ure und zur ZerstSrnng organischer Substanzen unter einer IR-Lampe unter Bildung dichter weil~er Di~mpfe ein. Den Rfickstand nimmt man in 0,05 n Perehlors~ure auf, ffigt 1 ml 85~ Phosphors~ure, dann 1 ml Diaminobenzidinl5sung (0,1 g 3,3'-Diamino- benzidin gelSst in 25 ml Wasser) zu und verdfinnt die L5sung auf 10 ml. Nach 30 rain mil3t man die optische Dichte bei 470 nm in einer 4 cm-Kfivette. - - b) Zur Bestimmung in Silicatgesteinen wird eine 0,5 g-Probe des pulverisierten Materials fiber Nacht mit 4 ml 60~ Perchlors~iure und 15 ml 40~ Finf~siure im Platintiegel auf dem Wasserbad aufgesehlossen, die FluBs~iure abgedampft, weiter unter der IR-Lampe eingedampft und zuletzt mit 2 ml Perchlors~ure noehmals eingedampft. Der Rfiekstand wird in 2 nil Perchlors~ure q- 15 ml Wasser aufgenom- men, und die L5sung auf250 ml verdfinnt; 50 ml davon schickt man wie bei a) (lurch die Kolorme. - - c) Znr Bestimmung in biologischem Material oxydiert man 2- -5 g der bei 105~ getroekneten Substanz mit konz. Salpeters~ure vollst~ndig, dampft die LSsung mit 3 ml 60~ ~berehlors~ure zur Trockne ein, nimmt in 500 ml Wasser auf, zentrifugiert yon der Kiesels~ure ab nnd schiekt die LSsung durch die S~ule.

[1] Ana l Chim. Acta 84, 337--345 (1966). Dept. Oceanography Univ., Liverpool (Grol~britannien). L. J o ~ s ~

Spektralphotometrisehe Bestimmung yon Chlorpikrin in Wasser. Nach J. A. CASTRO und H. GoDoY [1] wird Chlorpikrin zun~ichst mit Cyanid zu Chlorcyan umgesetzt. Aus diesem entsteht nach der Methode yon EPSTEI~ [2] mi~ Pyridin und 1-Phenyl-3-methyl-pyrazolon-5 fiber Glutaconaldehyd als Zwischenprodukt eine tiefgefiirbte Verbindung mit einem Absorptionsmaximum bei 632 nm. Das Beersehe Gesetz wird bis zu 4 ~zg Chlorpikrin/ml efffillt. Da einige Salze die Farbintensiti~t beeinflussen, sollte das Chlorpikrin dutch Wasserdampfdestillation ans der Probe abgetrennt werden. Chlor, organisehe Chloramine und Sehwefeldioxid stSren. -- Arbeitsweise. Zu 2 ml einer Pyridin-Pyrazolon-LSsung (siehe unten) werden genau 0,30 ml einer 3~ (w/v) KCN-LSsung und 4 ml ProbelSsung gegeben. Man l~l~t die Mischung zur Entwieklung der Farbe eine bestimmte Zeit bei definierter Temperatur stehen (5 Std bei 15~ 4 Std bei 20~ 2,5 Std bei 26~ 1 Std bei 40~ 20 rain bei 50~ und mil~t dann in 1 em-Kfivetten die Absorption bei 632 nm. Blindprobe und Eiehproben werden in der gleichen Weise behandelt. Empfindlich- keit und Genauigkeit des Verfahrens h~ngeu vonder Temperatur ab, bei der man die Farbentwicklung vornimmt. Unterhalb 50~ kann man mit 1%hlern yon 3--50/0 reehnen. -- Pyridin.Pyrazolon.L6sung. 1 Teil Bis-(1-phenyl-3-methyl-pyrazolon-5) wird mit 5 Teilen 1-Phenyl-3-methyl-pyrazolon-5 gemiseht. 150 mg dieser Mischung werden in 25 ml friseh destilliertem Pyridin gelSst. Die LSsung ist im KfiMsehrank 1 Woehe lung haltbar. [1] Anal. Chim. Aeta 83, 679--683 (1965). Cat6dra Tocixol., Fac. Ciencias Exactas, Bue- nos Aires (Argentinien). - - [2] E~STEIN, J. : Anal. Chem. 19, 272 (1947). D. KLOCKOW