10
Kien widmet sein Leben der Wissenschaft und dem Sammeln von Büchern. In seiner riesigen Bibliothek führt er ein groteskes Höhlenleben, eigensinnig und verschroben. Eingeengt auf seine Bibliomanie , heiratet er die Frau, die Bücher am gewissenhaftesten zu behandeln vorgibt: seine ungebildete Haushälterin Therese. In der Hochzeitsnacht entlarvt sich Therese: Bei dem Versuch, Kien zu verführen, fegt sie mit einer Handbewegung Bücher von dessen Schlafdiwan. Kien ist schockiert und flüchtet. Es beginnt ein erbarmungsloser Kampf um die Vorherrschaft in der gemeinsamen Wohnung, der „Bücherfestung“. Therese ist an materiellen Dingen interessiert (Räume der Wohnung, Möbel, Geld). Beim Möbelkauf verliebt sie sich in den Verkäufer Herrn Grob, den sie in Gedanken liebevoll „Herr Puda“ nennt und dessen Namensbildung auf das zufällige Lesen des Buchtitels Buddha zurückgeht. Kien hingegen verlangt Ruhe (Sprechverbot) und Zutritt zu seiner Bibliothek. Erste Anzeichen von Irrsinn werden deutlich: Als Zermürbungstaktik sitzt er wochenlang apathisch vor seinem Schreibtisch, „verwandelt sich in Stein“. Schließlich eskaliert die Auseinandersetzung: Im Kampf um sein (freilich nur noch in unbedeutenden Resten vorhandenes) Vermögen wird Kien von Therese aus seiner eigenen Wohnung vertrieben. Kien verfällt zunehmend dem Wahnsinn: Er richtet eine „Kopfbibliothek“ ein und irrt in der ihm fremden Stadt umher. In der Bar Zum idealen Himmel stößt er auf den zwielichtigen Siegfried Fischer, genannt Fischerle, einen buckligen Zwerg und Zuhälter, der sich für ein Schachgenie hält. Fischerle träumt von einem Leben als Schachweltmeister in Amerika; hierfür benötigt er Geld. Als Kien seine Berufung in der „Errettung“ von Büchern findet, die für das Pfandleihhaus „Theresianum“ bestimmt sind, schickt Fischerle verschiedene Mittelsmänner mit immer demselben Bücherpaket dorthin, das von Kien für immer höhere Beträge von der Verpfändung „freigekauft“ wird. So ergaunert er sich einen Teil von Kiens Geld – das er freilich für diesen zuvor aus einem Raubüberfall im „idealen Himmel“ gerettet hat. Von einem von Fischerles Mittelsmännern erfährt Kien die unwahre Nachricht vom Tod Thereses und malt sich ein Schreckensszenario ihres langsamen Hungertodes und ihrer Selbstverspeisung aus. Fischerle ist es auch, der Kiens Bruder aus einer Laune heraus mit einem Telegramm über dessen desolaten Zustand informiert und damit eine Möglichkeit zu dessen Rettung eröffnet. In der weiteren Folge wird er von einem Liebhaber seiner Frau (einer seiner früheren „Mitarbeiter“, mit denen er Kien um sein Geld geprellt hat, genannt „Der Blinde“) ermordet. Inzwischen beginnt die sexuell frustrierte Therese eine Affäre mit dem sadistischen Hausbesorger Benedikt Pfaff, genannt der „rote Kater“, dessen Passion das Verprügeln von Bettlern, seiner Frau (die daran auch stirbt) und seiner Tochter, die er ebenfalls in den Tod treibt, ist. Gemeinsam wollen sie die Bücher der Bibliothek zum Theresianum bringen. Dort stoßen sie auf Kien (der Therese für eine Halluzination hält, da sie ja tot sein müsste). Eine Schlägerei beginnt, in deren Folge die Polizei gerufen wird. Es beginnt ein von Missverständnissen geprägtes Verhör, da Kien denkt, er habe Therese umgebracht und sie trotz allem anwesend ist. Er gesteht den (nicht begangenen) Mord, und Therese denkt ab sofort, dass Kien seine erste Frau umgebracht habe. Zuletzt wird dieser doch laufen gelassen. Er zieht in

Die Blendung.docx

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Die Blendung.docx

Kien widmet sein Leben der Wissenschaft und dem Sammeln von Büchern. In seiner riesigen

Bibliothek führt er ein groteskes Höhlenleben, eigensinnig und verschroben. Eingeengt auf

seine Bibliomanie, heiratet er die Frau, die Bücher am gewissenhaftesten zu behandeln vorgibt: seine

ungebildete Haushälterin Therese. In der Hochzeitsnacht entlarvt sich Therese: Bei dem Versuch,

Kien zu verführen, fegt sie mit einer Handbewegung Bücher von dessen Schlafdiwan. Kien ist

schockiert und flüchtet. Es beginnt ein erbarmungsloser Kampf um die Vorherrschaft in der

gemeinsamen Wohnung, der „Bücherfestung“. Therese ist an materiellen Dingen interessiert (Räume

der Wohnung, Möbel, Geld). Beim Möbelkauf verliebt sie sich in den Verkäufer Herrn Grob, den sie in

Gedanken liebevoll „Herr Puda“ nennt und dessen Namensbildung auf das zufällige Lesen des

Buchtitels Buddha zurückgeht. Kien hingegen verlangt Ruhe (Sprechverbot) und Zutritt zu seiner

Bibliothek. Erste Anzeichen von Irrsinn werden deutlich: Als Zermürbungstaktik sitzt er wochenlang

apathisch vor seinem Schreibtisch, „verwandelt sich in Stein“. Schließlich eskaliert die

Auseinandersetzung: Im Kampf um sein (freilich nur noch in unbedeutenden Resten vorhandenes)

Vermögen wird Kien von Therese aus seiner eigenen Wohnung vertrieben.

Kien verfällt zunehmend dem Wahnsinn: Er richtet eine „Kopfbibliothek“ ein und irrt in der ihm fremden

Stadt umher. In der Bar Zum idealen Himmel stößt er auf den zwielichtigen Siegfried Fischer, genannt

Fischerle, einen buckligen Zwerg und Zuhälter, der sich für ein Schachgenie hält. Fischerle träumt von

einem Leben als Schachweltmeister in Amerika; hierfür benötigt er Geld. Als Kien seine Berufung in

der „Errettung“ von Büchern findet, die für das Pfandleihhaus „Theresianum“ bestimmt sind, schickt

Fischerle verschiedene Mittelsmänner mit immer demselben Bücherpaket dorthin, das von Kien für

immer höhere Beträge von der Verpfändung „freigekauft“ wird. So ergaunert er sich einen Teil von

Kiens Geld – das er freilich für diesen zuvor aus einem Raubüberfall im „idealen Himmel“ gerettet hat.

Von einem von Fischerles Mittelsmännern erfährt Kien die unwahre Nachricht vom Tod Thereses und

malt sich ein Schreckensszenario ihres langsamen Hungertodes und ihrer Selbstverspeisung aus.

Fischerle ist es auch, der Kiens Bruder aus einer Laune heraus mit einem Telegramm über dessen

desolaten Zustand informiert und damit eine Möglichkeit zu dessen Rettung eröffnet. In der weiteren

Folge wird er von einem Liebhaber seiner Frau (einer seiner früheren „Mitarbeiter“, mit denen er Kien

um sein Geld geprellt hat, genannt „Der Blinde“) ermordet.

Inzwischen beginnt die sexuell frustrierte Therese eine Affäre mit dem sadistischen Hausbesorger

Benedikt Pfaff, genannt der „rote Kater“, dessen Passion das Verprügeln von Bettlern, seiner Frau (die

daran auch stirbt) und seiner Tochter, die er ebenfalls in den Tod treibt, ist. Gemeinsam wollen sie die

Bücher der Bibliothek zum Theresianum bringen. Dort stoßen sie auf Kien (der Therese für eine

Halluzination hält, da sie ja tot sein müsste). Eine Schlägerei beginnt, in deren Folge die Polizei

gerufen wird. Es beginnt ein von Missverständnissen geprägtes Verhör, da Kien denkt, er habe

Therese umgebracht und sie trotz allem anwesend ist. Er gesteht den (nicht begangenen) Mord, und

Therese denkt ab sofort, dass Kien seine erste Frau umgebracht habe. Zuletzt wird dieser doch laufen

gelassen. Er zieht in die Wohnung des Hausbesorgers, wo er immer offensichtlicher als Gefangener

gehalten und immer unverblümter beraubt wird, ohne dies noch recht wahrzunehmen. Noch immer

hält er Therese für tot; als sie ihm gegenübertritt, hält er sie für eine Halluzination und beginnt an

seinem Verstand zu zweifeln.

In dieser ausweglosen Situation tritt der von Fischerle benachrichtigte Bruder Kiens, der Pariser

Psychiater Georg Kien, auf. Er ist als Einziger ernsthaft an der Errettung des verehrten Bruders

interessiert, sorgt für das Verschwinden Pfaffs und Thereses aus dessen Leben und führt Kien in

seine Bibliothek zurück. Kiens Welt ist scheinbar wiederhergestellt, Georg kehrt zu seinen eigenen

drängenden Angelegenheiten in Paris zurück. Kien jedoch kann auch Georg nur noch als einen Störer

und Feind des Gelehrtendaseins wahrnehmen, dem seine Bücher keinesfalls in die Hände fallen

dürfen.

Page 2: Die Blendung.docx

Er verfällt nun vollständig dem Irrsinn: Von Thereses Mordvorwürfen verfolgt, von den Hilfeschreien

der (in seiner Wahnvorstellung) im Theresianum verbrennenden Bücher gepeinigt, verbrennt er sich

zusammen mit seiner Bibliothek.

Hintergrund[Bearbeiten]

Canetti schrieb das Buch in den Jahren 1931/32 in Wien. Wenngleich die Handlung im Wiener Milieu

verankert ist, so hat er doch offenbar wesentliche Anregungen bei seinem Aufenthalt in Berlin im

Sommer 1928 erhalten. Berlin erschien Canetti damals – im Vergleich zum gemütlichen Wien – wie

ein Irrenhaus.

„Ich war von der Schärfe und Vielfalt der Begabungen, die es damals in Berlin gab und die sich ganz

öffentlich zeigten, ungeheuer beeindruckt, so sehr, daß ich dadurch völlig durcheinander gebracht

wurde. Ich war völlig überwältigt davon. Zum Teil ist die ,Blendung‘ auch aus diesem merkwürdigen

Konflikt meiner Wiener Eindrücke mit den Berliner Erlebnissen entstanden. (…)

Aber was mich nach meiner Rückkehr aus Berlin am meisten beschäftigte, was mich nicht mehr

losließ, waren die extremen und besessenen Menschen, die ich da kennengelernt hatte. Eines Tages

kam mir der Gedanke, daß die Welt nicht mehr so darzustellen war, wie in früheren Romanen,

sozusagen vom Standpunkt des Schriftstellers aus. Die Welt war zerfallen, und nur wenn man den

Mut hatte, sie in ihrer Zerfallenheit zu zeigen, war es noch möglich, eine wahrhafte Vorstellung von ihr

zu geben. Das bedeutete aber nicht, daß man sich an ein chaotisches Buch zu machen hatte, in dem

nichts mehr zu verstehen war. Im Gegenteil: man musste mit strengster Konsequenz extreme

Individuen erfinden, so wie die, aus denen die Welt ja auch bestand, und diese auf die Spitze

getriebenen Individuen in ihrer Geschiedenheit nebeneinanderstellen.“

– IN: MANFRED DURZAK: GESPRÄCH ÜBER DEN ROMAN, A.A.O., S. 90 FF.

Einfluss auf den Roman hatten nach Canetti auch der „Hohn auf jedes Gefühl von Gerechtigkeit“

(a.a.O., S. 93) in den Prozessen gegen die rechten Mörder einiger Arbeiter im Burgenland

(Schattendorfer Urteil) und die anschließende Julirevolte in Wien mit dem Brand des Wiener

Justizpalastes und den 89 von der Polizei erschossenen Demonstranten.

Als reales Vorbild für die Romanfigur Therese, die Haushälterin des Büchermenschen Kien, gibt

Canetti eine ehemalige Wiener Vermieterin in der Hagenberggasse an.

„Vorm offenen Fenster besprach ich die Einzelheiten mit der Hausfrau. Ihr Rock reichte bis zum

Boden, sie hielt den Kopf schief und warf ihn manchmal auf die andere Seite; die erste Rede, die sie

mir hielt, findet sich wörtlich im dritten Kapitel der „Blendung“: über die Jugend von heute und die

Kartoffeln, die bereits das Doppelte kosten.“

– A.A.O., S. 93

Kein reales Vorbild hatte die Hauptfigur Kien, der Büchermensch, der schließlich im Feuer seiner

Bibliothek verbrennt. Canetti hatte ihn in ersten Entwürfen „B.“ genannt, ein abstraktes Kürzel für

„Büchermensch“, schließlich dann nach seinem Ende „Brand“, dies zeitweilig verfremdet zu „Kant“,

vorgesehener Buchtitel war dementsprechend zunächst „Kant fängt Feuer“. Erst auf

Drängen Hermann Brochs änderte Canetti den Namen der Figur in „Kien“[1].

Page 3: Die Blendung.docx

Als Einflüsse für „Die Blendung“ gab Canetti zunächst Franz Kafka an, dessen Erzählung Die

Verwandlung er zu dieser Zeit erstmals las. Als weitere Einflüsse nennt er GogolsRoman Die toten

Seelen und Stendhals Rot und Schwarz [2] .

„Mit Kafka ist etwas Neues in die Welt gekommen, ein genaueres Gefühl für ihre Fragwürdigkeit, das

aber nicht mit Haß, sondern Ehrfurcht für das Leben gepaart ist.“

– DIE PROVINZ DES MENSCHEN, MÜNCHEN 1973, S. 306

Trotz dieser humanistischen Berufung auf Kafka heben Rezensenten immer wieder die Mitleidlosigkeit

hervor, mit der die Figuren der Blendung gezeichnet sind[3].

Den Einfluss der Wiener Sprachumgebung auf sein Schreiben hat Canetti unter dem Einfluss von Karl

Kraus und Johann Nestroy schon 1937 mit der „Theorie der akustischen Maske“ zu fassen versucht.

Für sein Schreiben sammelte Canetti Höreindrücke verschiedener Wiener Sprachstile, durch

nächtelanges Zuhören in Volkskneipen, durch Sammeln von Redeweisen wie der von Alma Mahler-

Werfel, durch literarische Lesungen Nestroys und überraschenderweise auch aus dem

japanischen Kabuki-Theater [4] . Canetti entwirft auf dieser Basis Sprachsysteme für seine Figuren, die

häufig nicht mehr als 500 Wörter umfassen, die „akustische Maske des Menschen“[5].

„Diese sprachliche Gestalt eines Menschen, das Gleichbleibende seines Sprechens, diese Sprache,

die mit ihm entstanden ist, die er für sich allein hat, die nur mit ihm vergehen wird, nenne ich seine

akustische Maske.“

– IN: DURZAK, GESPRÄCH ÜBER DEN ROMAN, A.A.O., S. 116

Es sind wesentlich diese „akustischen Masken“, die beißend ironische Kennzeichnung der Figuren

aufgrund immer wiederkehrender Satzfetzen und Ausdrücke, die den bitteren Humor der „Blendung“

bestimmen. Dagmar Barnouw zitiert beispielhaft Elemente der Sprachmaske der Haushälterin

Therese oder des brutalen Hausbesorgers, der seine Tochter missbraucht und Bettlern und

Hausierern auflauert, um diese brutal zusammenzuschlagen:

„Was hat er zu reden – das wär noch schöner – was hat der zu suchen – der kriegt nichts – verlangen

kann jeder – ein Mann soll sich schämen – mit dem kann keiner – und das hat man von seiner Liebe“

– SPRACHFETZEN DER HAUSHÄLTERIN THERESE, ZIT. NACH: DAGMAR BARNOUW, A.A.O., S. 23

„Der Vater hat einen Anspruch … auf die Liebe seines Kindes. Zum Heiraten hat die Tochter … keine

Zeit. Das Futter gibt ihr … der gute Vater. Wenn die Tochter nicht brav ist, bekommt sie … Schläge.

Dafür lernt sie … was sich beim Vater gehört.“

– SPRACHMASKE DES HAUSBESORGERS, EBD.

Jede der Sprachmasken hat ihr eigenes Vokabular, ihren eigenen Rhythmus. Gemeinsam ist ihnen

das Verhaftetsein an Konventionen und Sprache des Spießers. Kaum verdeckt aber brechen sich die

eigentlichen, triebhaften Wünsche Bahn, vor allem in Form verzerrter Sexualität und kaum verdeckter

Aggression. Die Sprache des Unbewussten entlarvt dabei die Hohlheit der normierten Phrasen. Das

„Futter“, das der Vater seiner Tochter zuteilt, verweist kaum verdeckt darauf, dass die Tochter wie ein

Tier gehalten und benutzt wird. Dadurch wird der Appell an die Vaterliebe demaskiert als Floskel, als

Sprachmaske, hinter der sich der wahre Charakter des Hausbesorgers zeigt.

Page 4: Die Blendung.docx

Wie andere Werke aus dieser Zeit blieb „Die Blendung“ zunächst unveröffentlicht. Der Druck erfolgte

erst 1935. Canetti erklärt dies durch den moralischen Einfluss von Karl Krausund sein moralisches

Gegenbild Bertolt Brecht, der dem unerfahrenen Canetti in Berlin begegnet war und sich zynisch über

dessen Wertvorstellungen lustig gemacht hatte.

„Ich nahm mir also dann vor, als ich nach Wien zurückkehrte, noch mehr als je so zu leben, wie es

Karl Kraus gefordert hatte, nämlich streng, ganz rein, nicht für Geld zu schreiben, vor allem nichts zu

veröffentlichen, nur zu veröffentlichen, was man schon jahrelang gemacht hat und billigen kann.“

– DURZAK: GESPRÄCH ÜBER DEN ROMAN, A.A.O., S. 90

Horst Bienek sieht in der Figur Kiens durchaus auch Anspielungen auf Canetti selbst:

„Ich habe Canetti 1965 in London besucht, es war unsere erste persönliche Begegnung. Ich hatte

gerade erneut „Die Blendung“ gelesen, und als ich ihn sah, wie er mich vor seinem Haus in

Hampstead empfing, ging es mir plötzlich durch den Kopf: Das ist doch der Herr Doktor Kien, seine

Gestalt, sein Kopf, seine Gesten, seine Ausrufe … und als ich in das Haus hineinging, eine schmale,

enge Treppe hoch, an schweren, alten Möbeln vorbei, an Zeitungs- und Bücherstapeln, da trat ich in

die Bibliothek und zugleich in den Roman ein, ja, hier war Kien zu Hause …“

– HORST BIENEK: in: Werkstattgespräche mit Schriftstellern, a.a.O., S. 273

Die Figur Kien und seine Interessen spiegeln durchaus Seiten des Autors Canetti wider. Da ist

zunächst der feste Wunsch, sein ganzes Leben dem Schreiben und der Buchgelehrsamkeit zu

widmen. Wie Kien interessierte sich Canetti zeit seines Lebens für die alte chinesische Kultur. In der

Figur des Büchernarren ohne Welt finden sich also verschiedene Elemente einer selbstironischen

Gelehrtenkarikatur.[6]

Im Erscheinungsjahr der Blendung 1935 wohnte Canetti mit seiner Ehefrau Veza, die er im Jahr davor

geheiratet hatte, im Wiener Stadtteil Grinzing. In einem Brief berichtet er seinen Verwandten in Paris

mit verhaltenem Stolz über diesen ersten literarischen Erfolg, der für ihn eine Bestätigung seiner

Existenz als Schriftsteller darstellte und ihm auch einen gewissen finanziellen Rückhalt lieferte.

In Paris wohnten damals sein Bruder, der Arzt Georg Canetti – eine kaum verhüllte Vorlage für „Georg

Kien“ – und seine Mutter Mathilde Canetti, die wenig später starb.

Canettis groteske Komik[Bearbeiten]

Als „Comédie Humaine an Irren“ ist Die Blendung von einer ganzen Fülle obskurer Situationen

geprägt, die sich mit Karlheinz Stierle als komisch bestimmen lassen, weil die Handlung der

Protagonisten in diesen Situationen fremdbestimmt ist und scheitert.[7] Missverständnisse, falsche

Selbsteinschätzungen, Betrügereien, ein Streit ums Erbe, bei welchem beide Parteien von falschen

Vorstellungen betreffs der Höhe des zu erwartenden Geldes ausgehen, absurde Übungen im

Blindgehen, die aus einem Hass gegen Möbel herrühren und den Übenden – die Hauptfigur Peter

Kien – schließlich von einer Leiter fallen lassen: All das sind komische Situationen und burleske

Motive, die an die VolksstückeJohann Nestroys erinnern und Canettis Deutung der Blendung als

Beitrag zur menschlichen Komödie erklären.[8] Allerdings knüpfte Stierle den Effekt des Komischen an

die Bedingung, dass die fremdbestimmte und scheiternde Handlung – für den Zuschauer – folgenlos

und damit „enthebbar“ sei. Dank dieser „Enthebbarkeit“ könne die Negativität der Handlung letztlich

wieder positiviert werden, und weil sie folgenlos bliebe, könne man sie als komisch empfinden.[9] Ebendies verhält sich bei Canetti grundlegend anders. Scheiternde Handlungen sind in

Page 5: Die Blendung.docx

der Blendung niemals folgenlos, sondern enden stets im Schrecken, in der Fremd- oder

Selbstverstümmelung, in der Opferung, im Mord, in Brutalität, in Kannibalismus. Kein zweiter Autor

der Moderne hat sich mit dieser grausamen Kehrseite des Komischen und des Lachens so intensiv

beschäftigt wie Canetti. „Gewiß“, so heißt es im ersten Band von Masse und Macht unter

Bezugnahme auf Thomas Hobbes Theorie des Lachens aus Überlegenheit, „enthält das Lachen in

seinem Ursprung die Freude an einer Beute oder Speise, die einem als sicher erscheint.“[10] Manfred

Schneider hat diese von Canetti mehrfach bemerkte Verwandtschaft zwischen den Gesten des

Lachens und des Fressens als Indiz eines „Exorzismus des Komischen“, d.h. als Versuch Canettis

gedeutet, „das Lachen unmöglich zu machen.[11] Canetti fand jedoch nicht nur das Lachen entsetzlich,

sondern umgekehrt auch das Entsetzliche zum Lachen. Schon dem Arbeitstitel der Blendung ist diese

grotesk-sarkastische Komik[12]anzumerken: „Kant fängt Feuer“ lässt sich einerseits mit „Kant begeistert

sich“, andererseits mit „Kant brennt“ übersetzen. Diese beißende Ironie wird im Roman fortgeführt,

wenn beispielsweise drei der so überaus hinterhältigen Protagonisten in der „Ehrlichstraße 24“

wohnen, andere in der als abstoßend beschriebenen Kneipe „Zum idealen Himmel“ verkehren oder

das Kapitel über den sadistischen Hausbesorger Benedikt Pfaff, der Frau und Tochter erschlug, den

Titel „Der gute Vater“ trägt.

Interpretation[Bearbeiten]

Schon der Titel des Buches spielt auf die Verblendung aller Protagonisten an. Die Figuren lassen sich

in zwei Gruppen teilen. Zum einen diejenigen, die durch Geld verblendet sind (also Therese, „Herr

Puda“, auch Pfaff) und zum anderen diejenigen, die dem Ansehen oder der Anerkennung verfallen

sind (also Kien, Fischerle, „der Passfälscher“ und der Schneider). Die zweite Gruppe wird zwar der

ersten Gruppe überlegen dargestellt, es zeigt sich aber, dass generell kein Unterschied zwischen

ihnen besteht. Beide Gruppen befinden sich in einem Wahn, der von ihnen nicht als solcher erkannt

wird.

Ein Kernschema des Romans ist das Nichtverstehenkönnen der Romanfiguren untereinander. Keine

Figur, bis auf Kiens Bruder Georg, vermag es, sich in sein Gegenüber hineinzuversetzen, weshalb

sich alle permanent missverstehen. Das drückt die Isolation des Individuums in der Moderne par

excellence aus.

Der monologische, wahnhafte und sinnentleerte Zug der Sprache der Figuren in der „Blendung“ dient

dabei nicht nur der satirischen Entlarvung der verzerrten Welt, sondern ist Ausdruck eines tiefen

Sprachzweifels.

„Ich begriff, daß Menschen zwar zueinander sprechen, aber sich nicht verstehen; daß ihre Worte

Stöße sind, die an den Worten der anderen abprallen; daß es keine größere Illusion gibt als die

Meinung, Sprache sei ein Mittel der Kommunikation zwischen Menschen. Man spricht zum anderen,

aber so, daß er einen nicht versteht… Wie Bälle springen die Ausrufe hin und her, erteilen ihre Stöße

und fallen zu Boden. Selten dringt etwas in den anderen ein, und wenn es doch geschieht, dann etwas

Verkehrtes.“

– ELIAS CANETTI: zitiert nach: Manfred Durzak, Gespräche über den Roman, a.a.O., S. 117

Die Figur des Büchermenschen Kien repräsentiert den abstrakten Idealismus eines Intellektuellen, der

den Kontakt zur Wirklichkeit verloren hat (vgl. Teil 2 des Romans: „Kopf ohne Welt“). In diese isoliert-

intellektuelle Welt Kiens bricht mit der Haushälterin Therese eine Figur ein, deren triebhaften

Bedürfnissen und deren Ersatzform, der Gier nach Geld, Kien nichts entgegenzusetzen hat. Die Flucht

Kiens in die ihm unbekannte Stadt jenseits seiner geordneten Bücherwelt konfrontiert den

Büchermenschen mit einer beklemmenden „Galerie wahnhaft besessener Existenzen am Rande der

Page 6: Die Blendung.docx

menschlichen Gesellschaft“[13]. Jede dieser Figuren lebt ihr eigenes Wahnsystem bis zur

verbrecherischen Konsequenz aus.

„Die Statisten der «Kopflosen Welt» repräsentieren im Kontrast zum Sinologen Kien gleichsam eine in

beängstigende Bewegung geratene, triebhaft unreflektierte Wirklichkeit, von jeder Intellektualität,

geistigen Durchdringung der Erscheinung abgespalten, wie Marionetten, aus dem Mittelpunkt ihrer

«fixen Idee» dirigiert.“

– MANFRED DURZAK: Der Roman des abstrakten Idealismus als satirischer Roman. Elias Canettis „Die

Blendung“, in: Manfred Durzak, Gespräch über den Roman, a.a.O., S. 111

Stehen sich im ersten und zweiten Teil des Romans der Intellektuelle („Kopf ohne Welt“) und „kopflose

Welt“ gegenüber, so wird der Gegensatz im dritten Teil zur „Welt im Kopf“ zusammengeführt. In

Canettis Version der Verwandlung schafft sich der Wahn in der Figur des betrogenen

Bankiersbruders, der zum Gorilla mutiert, seine eigene Welt. In der Liebesbeziehung zu seiner

früheren Sekretärin, die ebenfalls alle Zivilisation aufgibt, findet dieser einen psychotischen Weg ins

Glück.

Canetti stellt der mythischen Rückkehr ins Paradies keine Heilung durch Rückkehr zur „Normalität“

gegenüber. Durzak sieht in Canettis Version der Verwandlung ins Tierhafte eine „Steigerung der

menschlichen Existenz“ (a.a.O., S. 113).

Diese wahnhaft geheilte Welt mit eigener Sprache und Logik kann Kien jedoch nur um den Preis

seines Untergangs herstellen. Für ihn ist die Bildung zu einer Barriere zwischen sich und der Welt

geworden. In seine Welt dringen äußere Eindrücke wie eigene Ängste und Wünsche nur extrem

verzerrt ein. Die ansteigende Angst vor den sexuellen Avancen seiner Haushälterin Therese

repräsentiert das Denken Kiens, reduziert auf die blaue Farbe ihres Rockes, die für ihn, übertragen in

die Fachsprache des Sinologen, zum Zeichen für seine Feinde wird.

„Leichtsinnige Philologen entlarven sich als Monstren, die man, in blaue Gewänder gehüllt, auf

Plätzen dem öffentlichen Spotte preisgeben sollte. Blau als die lächerlichste Farbe, die Farbe der

Kritiklosen, Vertrauensseligen und Gläubigen.“

– ELIAS CANETTI: Die Blendung, S. 406

Der realitätsblinde Kien als Don Quichotte der Worte muss an der Realität scheitern.

Ein Streit der Interpreten kreist um die Gestalt von Kiens Bruder Georg, einem erfolgreichen

Frauenarzt und Psychiater, der etwa Manfred Durzak oder Karl Markus Michel als einzig positive Figur

des Romans erscheint. Georg Kien verkörpert einen außerordentlich modernes Konzept der

Psychiatrie, wie es sich erst Jahrzehnte später entwickelte. Für Georg Kien kehrt sich das Verhältnis

zwischen Normalität und Wahnsinn teilweise um. Georg erscheint der zum Gorilla mutierte

Bankiersbruder als Bild wahrer Menschlichkeit. Dabei hält Georg selbst aber stets die Position

kontrollierender Vernunft. Gerade deshalb heben andere Sekundärtexte Georgs Scheitern hervor,

etwa aufgrund der Tatsache, dass sein Versuch, den Bruder zu retten, diesen in den Selbstmord

treibt.

„Canetti ist nicht Georg; mehr noch: er distanziert sich von ihm deutlicher als von Peter. Natürlich

besitzt Georg Intelligenz und kann die durchschauten Zusammenhänge durchspielen. Er scheut aber

Denkdisziplin und zieht eine Verdrehung der richtig erkannten, aber schwer kontrollierbaren Situation

deren allmählicher Entwirrung und Heilung vor.“

Page 7: Die Blendung.docx

– DAGMAR BARNOUW: a.a.O., S. 27

Auch Salman Rushdie teilt diese Auffassung, sieht in der ungeheuer gelehrten Debatte der Kien-

Brüder vor allem den Beweis, dass beide „in bezug auf die menschliche Natur nahezu völlig

unwissend sind – daß sie davon tatsächlich kaum mehr verstehen als Narren.“[14]

Für Susan Sontag ist ein Aspekt der „Blendung“ der „außerordentlich erfindungsreiche Frauenhaß“[15].

Sontag findet in diesem Zusammenhang eine „Menge solcher Kienscher Bekenntnisse“ in Canettis

Werk „Die Provinz des Menschen“.

„Der Verfasser der herablassenden Bemerkungen über Frauen, wie sie diese Aufzeichnungen

festhalten, mag die Einzelheiten von Kiens Delirium an Misogynie sehr wohl mit Genuss ersonnen

haben.“

– SUSAN SONTAG: Geist als Leidenschaft, in: Hüter der Verwandlung, a.a.O., S. 94

Sie sieht in der Konzeption Kiens einen deutlichen Selbstbezug Canettis, etwa „wenn der Roman

einen ungeheuren Gelehrten in Ausübung seines obsessiven Geschäfts wie einen Fisch im Wasser

manischer und raffinierter Ordnungzwänge darstellt.“[16]

Canetti hat solche Bezüge auf seine eigenen Buchforschungen und seine Bibliomanie nicht

zurückgewiesen, sondern eher bestätigt. Über Jahrzehnte hat er bei der Arbeit an seinem

theoretischen Hauptwerk Masse und Macht in solchen Bücherwelten gelebt, ist dabei sogar ähnlichen

Spuren nachgegangen, wie sein Protagonist Kien, hat sich für Mythen exotischer Völker und die alte

asiatische Philosophie interessiert. Dabei hat er explizit versucht, die Zersplitterung der Welt durch

Aneignung aufzuheben, hat seine „Welt im Kopf“ systematisch aufgebaut.

„Mein ganzes Leben ist nichts als ein verzweifelter Versuch, die Arbeitsteilung aufzuheben und alles

selbst zu bedenken, damit es sich in einem Kopf zusammenfindet und darüber wieder eines wird.“

– ELIAS CANETTI: zitiert nach: Dagmar Barnouw, Elias Canetti, a.a.O.

Salman Rushdie sieht in den düsteren Seiten der Blendung eine Analyse der Quellen des

Faschismus: „der Albdruck Elias Canettis endete als der böse Traum der Welt“[17]. Die

Bücherverbrennung Kiens erscheint Rushdie dabei nicht nur als Selbstvernichtung des Gelehrten

Kien, sondern als düsteres Menetekel der Bücherverbrennungen in Geschichte und Gegenwart. Dabei

treibe Kien das Heine-Wort „Dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man am Ende auch Menschen“

insofern auf die Spitze, als für ihn seine Bücher tatsächlich Menschen seien.

Publikationsgeschichte und Wirkung des Romans[Bearbeiten]

Die Bedeutung der „Blendung“ für die deutsche Literatur wurde erst spät entdeckt. Dies wird zum Teil

darauf zurückgeführt, dass Canetti in England lebte, am literarischen Leben in Deutschland also nur

wenig teilnahm. Canetti selbst nennt als weitere Gründe, dass er zunächst einige verständlichere,

kleinere Dinge habe veröffentlichen müssen, um sich eine Leserschaft zu erschließen, und die

Tatsache, dass viele Autoren den Einfluss der „Blendung“ auf ihr Schreiben aus verschiedenen

Gründen verschwiegen hätten[18].

Ungewöhnlich ist schon die Publikationsgeschichte. 1931 vollendete Canetti das Manuskript, ein

Verleger fand sich jedoch zunächst nicht. Nach 1933 kamen dafür nur Verlage in der Schweiz oder

Österreich in Frage, die ein solches Wagnis mit einem Debütroman wohl kaum eingegangen wären.

Erst 1935 erschien der Roman im Wiener Verlag Herbert Reichner[19], nachdem der Straßburger

Zeitungsverleger Jean Hoepffner das Risiko übernommen hatte. Hoepffner kannte und schätzte

Page 8: Die Blendung.docx

Canetti, hatte aber das Buch nicht einmal gelesen[20]. Da der Reichner Verlag auch eine Dépendance

in Leipzig hatte, konnte "Die Blendung" auch in Deutschland beworben und vertrieben werden.

Das Buch mit einer Umschlaggestaltung von Alfred Kubin stieß auf überraschend großes Interesse.

Es erschienen in verschiedenen wichtigen Feuilletons Rezensionen, darunter die mutige Besprechung

von Peter von Haselberg in der „Frankfurter Zeitung“[21].

„Indessen ist es […] vielmehr das Fehlen der vermittelnden Menschlichkeit, was die Spannung fast bis

zum Zerreißen der Form erhöht. Schon ist nicht mehr ganz deutlich, ob die Handelnden lebende

Wesen oder nur Figuren eines Spiels sind. An dieser Stelle ist es fraglich, ob eine Grenze der

Kunstform Roman erreicht ist oder vielleicht ein Weg zu neuen Möglichkeiten.“

– PETER VON HASELBERG: Ein Roman-Experiment, Frankfurter Zeitung vom 12. April 1936,

Literaturblatt S. 18, zitiert nach: Hüter der Verwandlung, a.a.O., S.286.

Positive Reaktionen erreichten Canetti auch von führenden Künstlern der Zeit, so von Alban

Berg, Thomas Mann und Robert Musil. Schon 1937 erschien in Prag eine Übersetzung ins

Tschechische. Die politischen Ereignisse der Jahre 1938 und 1939 nahmen dem Buch jedoch jede

Chance auf weiteren Erfolg[22].

Schon 1943 schloss Canetti einen Vertrag mit dem englischen Verlag Jonathan Cape, allerdings unter

der Bedingung, der Roman solle erst nach Ende des Krieges erscheinen. 1946 erschien dann die

Übersetzung der Historikerin Cicely Veronica Wedgwood unter dem Titel „Auto da Fé“. Bis 1947

erschien bereits die dritte Auflage, das Buch fand starke Beachtung in Zeitungen und Zeitschriften.

1949 erschien der Roman auf Französisch („La tour de Babel“). Grundlage waren hier Kontakte von

Canettis Bruder Georges zum Verlagsleiter des Hauses Arthaud. Raymond Queneau verhalf dem

Roman zu seinem ersten Literaturpreis, dem „Prix International“ für den besten ausländischen Roman

des Jahres 1949.

1948 erschien der Roman zum zweiten Mal auf Deutsch bei Willi Weismann in München. Rudolf

Hartung betreute das Lektorat und publizierte in der Folge regelmäßig zu Canetti. Im durch Krieg und

Nationalsozialismus von der literarischen Entwicklung abgeschnittenen Deutschland stieß „Die

Blendung“ auf wenig Interesse, die Auflage wurde verramscht. Auch der Hamburger Verlag Claassen,

der 1960 Canettis theoretisches Hauptwerk Masse und Macht publizierte, wies den Roman zurück[23].

Erst 1963 wagte der Carl Hanser Verlag die dritte deutsche Auflage. Als damaliger Leiter der

literarischen Abteilung hatte sich Herbert G. Göpfert von Jean Contou vom Pariser Verlag Arthaud von

der Bedeutung des Romans überzeugen lassen. In der Folge dieser Neuausgabe wurde der Roman

dann weltweit verbreitet und vielfach rezipiert.