2
226 Berieht: Spezielle anMytisehe Methoden 10sung schfittelt. ~ach Trennung der Sehichten wird ein Tefl der organischen Phase fiber einen Pfropf aus gereinigter Baumwolle zur Absorptionsmessungin eine Mikro- kiivette abgelassen. -- Ammoniakalisehe CitratI6sung. Etwa 400 ml metallfreies Wasser und 0,5 ml Phenolrot-IndicatorlSsung werden in einem i 1-Mel]zylinder zu 500 g Citronens~ure-Monohydratgegeben. Unter Umriihren setzt man so viel konz. Ammoniak zu der Mischung hinzu, bis der Indicator naeh Rot umsehl~gt (pI-I 8,5). Man l~Bt abkfihlen und verdiinnt auf 1 1. Die LSsung wird nun dutch wiederholte Extraktion mit Dithizon in Kohlenstofftetrachlorid (20 rag/l) gereinigt, bis bei zwei aufeinanderfolgendenExtrakten die Reagensf~rbe unver~ndert bleibt. Zum Sehlul] wird restliches Dithizon mit Kohlenstofftetraehlorid aus der w~l~rigen LSsung ent- fernt. -- Aeetat-Jodid-SO~-t~eagens. Eine w~l~rige LOsung yon 8,3 g ~a-Aoetat und 10 g KJ pro Liter wird mit SO~ ges~ttigt und danach dureh Extruktion mit Dithizon in Kohlenstofftetraehlorid gereinigt. [1] Clin. Chim. Acta 11, 452--460 (1965)./~ioehem. Dept., Moredun Inst., Edinburgh, und Nuffield Dept. Clin. Biochem., Univ. Oxford (Grol~britannien). -- [2] I~w~% H. ~., ~nd E. J. BVTL~: Analyst 78, 571 (1953); vgl. diese Z. 144, 45~ (1955). D. K~oc~ow Die Bestimmung yon Magnesium in Serum lind Urin wirdvonW. K. STeWArT, F. HVTCm~SO~ und L. W. FL~LV~G [1] mittels AtomabsorTtions!ohotometrie durch- gefiihrt. Der Einflul~ yon ~qatrium, Kalium, Calcium, Phosphat und Sulfat auf die Absorption yon Magnesium wird untersucht. StS~geu sind iediglich dureh Cal- cium und Phosphat zu befiirehten. Diese StSrungen lassen sich vermindern, jedoch nicht ganz ausschliel~en, wenn man die Luft-Acetylen-Flamme des gestreekten Brermers ~nter geeigneten Bedingungen betreibt. ]Daher wird den Analysen- und den Eiehproben Calcium m~d Phosphat in geeigneter Menge zugesetzt. StSrungen durch untersehiedliche Viscosit~t der Proben sind nicht zu beobachten, obwohl durch Zusatz yon Glycerin die u der Proben versuchsweise zwischen 1,005 und 1,76 Centipoise und damit auch die Zerst~ubungsrate erheblich ge~ndert wurde. ]:)as wird yon den Autoren auf die wirks~mere Zerst~ubung bei verminderter Zer- st~ubungsrate zurfiekgefiihrt. Diese Kompensation zweier Einfiiisse h~ngt yon der Zerst~uberanordnung ab, insbesondere yon der L~nge des Zerst~uberrohres. Unter Berticksichtigung dieser Voruntersuehungen werden vier Methoden fiir die Vor- bereitung yon Serum beschrieben: 1. Na~verasehung mit konz. Salpeters~ure, 2. Deproteinisierung mit Trichloressigs~ure, 3. Yerdfinnung mit Wasser und 4. Ver- dfinnung mit Salzs~ure. Die genauesten Ergebnisse werden mit der 2. Methode erzie]t. Die Analyse yon 100 normalen Seren ergab nach dieser Methode einen mitt- leren Magnesiumgehalt yon 1,74 mAq/1. Die Standardabweichung der Methode betrEgt 0,11 mJkq/1. [1] J. Lab. Clin. Med. 61, 858--872 (1963). Dept. Med., Univ. St. Andrews and Reg. Physics Dept., Dundee (Sehottland). H. M~ss~A~ Die chelatometrisehe Titration yon Calcium und Magnesium in Serum durch ein halbautomatisicrtes Verfahren gegen Eriochrombl~u SE bietet nach J. D. Jo~Es und W. F. McG~cK~ [1] fiir den klinischen Routinebetrieb im Vergleich zur modi- fizierten !~r yon CLA~K und CoL~ [2] bei hervorragender Pr~zision den Vortefl, dal~ eine Bestimmung nur 3--5 rain beansprueht. Bei der CMeinmtitratiou mul~ mehr ~atronlauge angewendet werden, a]s zur Einstellnng eines pH-Wertes knapp fiber 12,0 ausreicht, um den Einflu~ der Ionenst~rke auf das Metallchelat des Indicators zu kompensieren. Die Eichkurve fiir Magnesium, das aus der Differenz zwisehen der Summe beider Erdalkaliionen und Calcium ermittel wird, weist bei 5 10-2 mg/ml einen Knick auf, weft zur direkten Titration yon Calcium bei pH 10ft

Die chelatometrische Titration von Calcium und Magnesium in Serum

  • Upload
    a-kosak

  • View
    219

  • Download
    1

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Die chelatometrische Titration von Calcium und Magnesium in Serum

226 Berieht: Spezielle anMytisehe Methoden

10sung schfittelt. ~ach Trennung der Sehichten wird ein Tefl der organischen Phase fiber einen Pfropf aus gereinigter Baumwolle zur Absorptionsmessung in eine Mikro- kiivette abgelassen. -- Ammoniakalisehe CitratI6sung. Etwa 400 ml metallfreies Wasser und 0,5 ml Phenolrot-IndicatorlSsung werden in einem i 1-Mel]zylinder zu 500 g Citronens~ure-Monohydrat gegeben. Unter Umriihren setzt man so viel konz. Ammoniak zu der Mischung hinzu, bis der Indicator naeh Rot umsehl~gt (pI-I 8,5). Man l~Bt abkfihlen und verdiinnt auf 1 1. Die LSsung wird nun dutch wiederholte Extraktion mit Dithizon in Kohlenstofftetrachlorid (20 rag/l) gereinigt, bis bei zwei aufeinanderfolgenden Extrakten die Reagensf~rbe unver~ndert bleibt. Zum Sehlul] wird restliches Dithizon mit Kohlenstofftetraehlorid aus der w~l~rigen LSsung ent- fernt. -- Aeetat-Jodid-SO~-t~eagens. Eine w~l~rige LOsung yon 8,3 g ~a-Aoetat und 10 g KJ pro Liter wird mit SO~ ges~ttigt und danach dureh Extruktion mit Dithizon in Kohlenstofftetraehlorid gereinigt. [1] Clin. Chim. Acta 11, 452--460 (1965)./~ioehem. Dept., Moredun Inst., Edinburgh, und Nuffield Dept. Clin. Biochem., Univ. Oxford (Grol~britannien). -- [2] I~w~% H. ~ . , ~nd E. J. BVTL~: Analyst 78, 571 (1953); vgl. diese Z. 144, 45~ (1955).

D. K~oc~ow

Die Bestimmung yon Magnesium in Serum lind Urin wirdvonW. K. STeWArT, F. HVTCm~SO~ und L. W. FL~LV~G [1] mittels AtomabsorTtions!ohotometrie durch- gefiihrt. Der Einflul~ yon ~qatrium, Kalium, Calcium, Phosphat und Sulfat auf die Absorption yon Magnesium wird untersucht. S t S ~ g e u sind iediglich dureh Cal- cium und Phosphat zu befiirehten. Diese StSrungen lassen sich vermindern, jedoch nicht ganz ausschliel~en, wenn man die Luft-Acetylen-Flamme des gestreekten Brermers ~nter geeigneten Bedingungen betreibt. ]Daher wird den Analysen- und den Eiehproben Calcium m~d Phosphat in geeigneter Menge zugesetzt. StSrungen durch untersehiedliche Viscosit~t der Proben sind nicht zu beobachten, obwohl durch Zusatz yon Glycerin die u der Proben versuchsweise zwischen 1,005 und 1,76 Centipoise und damit auch die Zerst~ubungsrate erheblich ge~ndert wurde. ]:)as wird yon den Autoren auf die wirks~mere Zerst~ubung bei verminderter Zer- st~ubungsrate zurfiekgefiihrt. Diese Kompensation zweier Einfiiisse h~ngt yon der Zerst~uberanordnung ab, insbesondere yon der L~nge des Zerst~uberrohres. Unter Berticksichtigung dieser Voruntersuehungen werden vier Methoden fiir die Vor- bereitung yon Serum beschrieben: 1. Na~verasehung mit konz. Salpeters~ure, 2. Deproteinisierung mit Trichloressigs~ure, 3. Yerdfinnung mit Wasser und 4. Ver- dfinnung mit Salzs~ure. Die genauesten Ergebnisse werden mit der 2. Methode erzie]t. Die Analyse yon 100 normalen Seren ergab nach dieser Methode einen mitt- leren Magnesiumgehalt yon 1,74 mAq/1. Die Standardabweichung der Methode betrEgt 0,11 mJkq/1. [1] J. Lab. Clin. Med. 61, 858--872 (1963). Dept. Med., Univ. St. Andrews and Reg. Physics Dept., Dundee (Sehottland). H. M~ss~A~

Die chelatometrisehe Titration yon Calcium und Magnesium in Serum durch ein halbautomatisicrtes Verfahren gegen Eriochrombl~u SE bietet nach J. D. Jo~Es und W. F. McG~cK~ [1] fiir den klinischen Routinebetrieb im Vergleich zur modi- fizierten !~r yon CLA~K und C o L ~ [2] bei hervorragender Pr~zision den Vortefl, dal~ eine Bestimmung nur 3--5 rain beansprueht. Bei der CMeinmtitratiou mul~ mehr ~atronlauge angewendet werden, a]s zur Einstellnng eines pH-Wertes knapp fiber 12,0 ausreicht, um den Einflu~ der Ionenst~rke auf das Metallchelat des Indicators zu kompensieren. Die Eichkurve fiir Magnesium, das aus der Differenz zwisehen der Summe beider Erdalkaliionen und Calcium ermittel wird, weist bei 5 �9 10 -2 mg/ml einen Knick auf, weft zur direkten Titration yon Calcium bei pH 10ft

Page 2: Die chelatometrische Titration von Calcium und Magnesium in Serum

4. Analyse yon biologisehem Material 227

in einem von der Magnesiummenge abh/~ngigen Grade mehr Mal3flfissigkeit ver- braucht wird als bei pH > 12,0. Phosphat, Cyanid, Fluorid und Tri~thanolamin rufen selbst in s~ark h~molysierten Proben keine StSrung hervor, ebensowenig pigmentreiche, m~l~ig lip~mische und Sera yon Patienten mit Gelbsuch~ oder Mye- lomen sowie solche, welche aueh abnorme Proteine enthalten. Hochlip/imisches Serum mug allerdings vor der Analyse mit dem doppelten Velumen an mit Wasser ges~tt. Di~thyl~ther extrahiert werden. -- Die Standardabweichung ergab sich aus 39 im Laufe yon 15 Tagen vorgenommenen Parallelversuchen an einer Serum- mischung der Konzentration 9,59 mg/100 ml zu ~: 0,044 rag/100 ml. Unter 0,05 rag/ 100 ml muB ein innerer Standard herangezogen oder die Eichung dem ver~Lnderten Arbeitsbereich angepa$~ werden. Die Abweichungen beziiglich der direkten Titration gcgen Calcon und der Riiektitration eines AGTA-~)berschusses mit Calcium gegen denselben metalloehromen Farbstoff fiberstiegen niemals 0,34 rag/100 ml. Im Ver- gleich zur modifizierten Clark-Collip-Methode [2] machten sic jedoch in fiber 200 F/~llen gleichm/~l~ig - - 3 ~ aus. -- AIs vorl~ufiger Mittelwert ( • Standardabweichung) aus den Daten ftir 40 normale Erwachsene kanu 9,47 ~: 0,26 mg Calcium und 2,38 ~_ 0,14 mg Magnesinm/100 ml gelten.

[1] Clin. Chem. 10, 767--780 (1964). Section Biochem., Mayo Clinic and Mayo Foundation, Rochester, Minn. (USA). -- [2] Powm~, M. H., R. Too~ooD, and L. ADA~SO~r Clin. Chem. ~, 278 (1956). A. Kosx~

Ein Ver[ahren zur dirckten chelatometrischen Bestimmung yon Calcium in 10--100 btl-Scrumproben mit Hilfe des Fluorescenzindicators 2,4-Bis[N,N'. di(carboxymethyl)aminomethyl]-fluorescein beschreiben D. F. H. WALLAC~ und T. L. STgcK [1]. Die durch Magnesium hervorgerufene StSrung lgBt sich dadurch besei- tigen, da~ man in alkalisehem Medium bei einer Hydroxyfionenkonzentration > 0,35 n arbeite~. Zum Alkalisieren der LSsungen wird Kalilauge verwendet, da Natronlauge den Fluorescenzuntergrund erhSht. Strontium und Barium werden mit Calcium mit~itriert, Schwermet~lhonen kSnnen durch Cyanid und Tri~hanolamiu maskicrt werden. Phosphat stSrt nicht. Verff. erreichten bei 20 Calciumbestimmun- gen in Serumproben yon jeweils 50 ~1 eine mittlere Standardabweichung yon =J= 1,7~ . - - Arbeitsweise. Alle verwendeten Vorrats- und Reaktionsgef/il3e (~us Poly/~thylen bzw. Borosilicatglas) mfissen ve t Gebrauch speziellen Reinigungs- operationen uuterzogen werden. Das verwende~e Wasser sell eine Leitf/~higkeit < 2 �9 10 -6 [Ohm -1] besitzen. -- 2 ml 0,7 m Kalilauge, 10 ~1 4 . 1 0 -4 m Indicator- 16sung (siehe untcn) sowie 10-- i00 tzl Serumprobe werden in ein 10 ml-Becherglas gegeben, welches vor einem dunkelroten Hintergrund durch eine Mikroskopier- leuchte yon der Seite her angestrahlt wird. Die Mischung wird vorsichtig gerfihrb und die Spitze der Mil~'ometerbfirette bis gerade unter die Flfissigkeitsoberfl~che eingetaucbt. Man titrier~ mit 2,0 mM bzw. 0,4 mM -~DTA-Ma$iSsung (je nach Serummenge) bis zum Verschwinden der hellgrfincn Fluoreseenz. Man wartet ab, ob nach 3- -5 rain nochmals eine schwache Fluoreseenz auftri t t und titriert darm zu Ende. -- lndicatorl6sung. 26,3 mg des kristallinen Farbstoffs [2] werden in einem 100 ml-MeSkolben mit 50 ml Wasser und soviel 0,7 m Kalilauge versetz$, his sieh alles gelSst hat. Man verdiinnt mit Wasser bis zm" Marke und bewahrt die LSsung in 10 ml-Anteilen in kleinen Poly~thylenflaschen in der K~lte und im Dmlkehl auf.

[1] Anal. Biochem. 6, 176--180 (1963). Dept. biol. Chem., Harvard Med. School, and Protein Found., Boston, Mass. (USA). -- [2] WXLLAC~I, D. F. H., D. M. Stmc~NOl~, J . SOD~RBrl~G, and E. D~I~r Anal. Chem. 81,456 (1959); vgl. diese Z. 17~, 122 (1960). D. t~LOCKOW

15"