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+ + + Pressemitteilung + + + Pressemitteilung + + + Pressemitteilung + + + Weitere Informationen: DEUTSCHE HANDELSKAMMER FÜR SPANIEN Valerie Möhring Tel.: +34 91 353 09 24 [email protected] www.ahk.es Die deutsche Berufsausbildung, ein Erfolgsmodell AHK Spanien plädiert für Reform der spanischen Berufsausbildung und wirbt für das deutsche duale System. Nationale und regionale Arbeitsverwaltungen in Spanien, Unternehmen, Wirtschaftsverbände und Ausbildungszentren informieren sich auf der von der AHK Spanien organisierten Informationsveranstaltung in Madrid über das deutsche duale System und seine Anwendungsmöglichkeiten in Spanien. Madrid, den 24. Mai 2011. Im Rahmen des Espacio de Encuentro Hispano-Alemán 2011 („Deutschlandwochen“) hat die AHK Spanien mit freundlicher Unterstützung von TÜV Nord Cualicontrol-ACI, S.A.U. heute in Madrid das Seminar „Duale Berufsausbildung - Perspektiven in Spanien“ organisiert. Seit Jahren weist die AHK Spanien immer wieder darauf hin, dass die spanische „Formación Profesional“ verbesserungsbedürftig ist und plädiert für eine angepasste Übernahme des deutschen dualen Systems. „Sobald Spanien das Problem der praxisorientierten Berufsausbildung löst, wird es auch zu einem Produktivitätsschub in den Unternehmen und somit zu einer Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit seiner Wirtschaft insgesamt kommen“, sagte Walther von Plettenberg, Geschäftsführer der AHK Spanien. Über 80 Teilnehmer informierten sich auf der von der AHK Spanien organisierten Veranstaltung in Madrid über das deutsche duale System und seine Anwendungsmöglichkeiten in Spanien, darunter Vertreter der nationalen und regionalen Arbeitsverwaltungen in Spanien, Wirtschaftsverbände, Ausbildungszentren und Unternehmen.

Die deutsche Berufsausbildung, ein Erfolgsmodell - ahk.es · PDF fileDie deutsche Berufsausbildung, ein Erfolgsmodell AHK Spanien plädiert für Reform der spanischen Berufsausbildung

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Weitere Informationen: DEUTSCHE HANDELSKAMMER FÜR SPANIEN Valerie Möhring Tel.: +34 91 353 09 24 [email protected] www.ahk.es

Die deutsche Berufsausbildung, ein Erfolgsmodell

AHK Spanien plädiert für Reform der spanischen Beru fsausbildung und wirbt für das deutsche duale System. Nationale und regionale Arbeitsverwaltungen in Span ien, Unternehmen, Wirtschaftsverbände und Ausbildungszentren informie ren sich auf der von der AHK Spanien organisierten Informationsveran staltung in Madrid über das deutsche duale System und seine Anwendungs möglichkeiten in Spanien.

Madrid, den 24. Mai 2011. Im Rahmen des Espacio de Encuentro Hispano-Alemán 2011 („Deutschlandwochen“) hat die AHK Spanien mit freundlicher Unterstützung von TÜV Nord Cualicontrol-ACI, S.A.U. heute in Madrid das Seminar „Duale Berufsausbildung - Perspektiven in Spanien“ organisiert. Seit Jahren weist die AHK Spanien immer wieder darauf hin, dass die spanische „Formación Profesional“ verbesserungsbedürftig ist und plädiert für eine angepasste Übernahme des deutschen dualen Systems. „Sobald Spanien das Problem der praxisorientierten Berufsausbildung löst, wird es auch zu einem Produktivitätsschub in den Unternehmen und somit zu einer Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit seiner Wirtschaft insgesamt kommen“, sagte Walther von Plettenberg, Geschäftsführer der AHK Spanien.

Über 80 Teilnehmer informierten sich auf der von der AHK Spanien organisierten Veranstaltung in Madrid über das deutsche duale System und seine Anwendungsmöglichkeiten in Spanien, darunter Vertreter der nationalen und regionalen Arbeitsverwaltungen in Spanien, Wirtschaftsverbände, Ausbildungszentren und Unternehmen.

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Die Referenten während der Veranstaltung

Der Erfolg beruht auf dem Grundprinzip „Learning-by -Doing“

Lutwin Strauch, Leiter des Geschäftsbereichs Weiterbildung der IHK Pfalz, stellte den Teilnehmern das Konzept des deutschen dualen Systems vor, das sich vor allem durch seinen Praxisbezug auszeichne. Da die Ausbildung abwechselnd im Unternehmen und in der Berufsschule stattfinde, müsse der Auszubildende nicht nur theoretische, sondern auch praktische Prüfungen absolvieren. Ausschlaggebend für den Erfolg des dualen Systems ist Lutwin Strauch zufolge dessen Grundprinzip „Learning-by-Doing“ und die enge Kooperation zwischen Unternehmen und Berufsschule bei der Erstellung der Lehrinhalte und der Finanzierung der Ausbildung. Strauch zufolge liegen die Investitionen der Unternehmen bei circa 18.000 Euro pro Jahr und Kurs. „Im Gegenzug nehmen die Unternehmen Einfluss auf die Lehrinhalte, bilden ihre eigenen Nachwuchskräfte praxisnah aus und reduzieren mittelfristig die Kosten für Suche nach Fachkräften“, betonte Strauch. Die Daten sprechen für sich: 78 Prozent der

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Auszubildenden werden nach Abschluss der Ausbildung übernommen. Darüber hinaus wies Strauch auf die Vorteile für die Auszubildenden – die eine qualifizierte Ausbildung und ein Lehrgeld zwischen 500 und 800 Euro erhalten und während der Ausbildung sozialversichert sind – als auch für die Bundesregierung hin, die dank des Modells geringere Ausgaben in die Berufsbildung stecken muss und eine geringe Jugendarbeitslosigkeit vorweisen kann.

30 Milliarden Euro Investitionen der deutschen Wirt schaft

Laut Strauch investieren die deutschen Unternehmen jedes Jahr 30 Milliarden Euro in die Berufsausbildung, nicht nur die multinationalen Unternehmen, sondern auch die KMU. Das duale Modell verfügt über 350 Berufsbilder, davon sind 270 der Industrie und dem Handel zuzuordnen.

Fehlender Spezialisierunggrad der „Formación Profes ional“

„Spanien kann viel vom dem deutschen dualen System lernen“, so Santiago García Echevarría, von der Universität Alcalá de Henares, in seinem Vortrag. „Sie ermöglicht Jugendlichen einen direkten Einstieg in die Arbeitswelt und bereits im Alter von 16 Jahren eine berufliche Entwicklung.“ Laut dem Dozenten entscheiden sich in Spanien nur 30 Prozent der Schüler für eine Berufsausbildung, während die Quote in Deutschland bei 56 Prozent liegt. Anders als in der spanischen Berufsausbildung zeichne sich das deutsche System auch durch seine Flexibilität aus, da der Spezialisierungsgrad je nach Titel variiere.

Das baskische Modell der „geteilten“ Berufsausbildu ng

Im Anschluss stellte der ehemalige Leiter des Bereichs Ausbildung des baskischen Unternehmerverbandes Confebask, José Luis García Bengoa, den Teilnehmern das baskische Ausbildungsmodell der „geteilten“ Berufsausbildung (formación compartida) vor. Das Modell ist am deutschen dualen System inspiriert und wurde in den 90-er Jahren auf Initiative einer Gruppe von Unternehmern gemeinsam mit der baskischen Landesregierung ins Leben gerufen. Demnach verbringen die Auszubildenden zwei Tage die Woche in Unternehmen und drei Tage die Woche in der Berufsschule. „Die Unterstützung der baskischen Unternehmer war zunächst gering, doch bald wurde vielen klar, dass das Modell ihnen viele Vorteile bietet, unter anderem reduzierte Ausbildungs- und Rekrutierungskosten für Fachkräfte“, so García Bengoa. Die Landesregierung habe die Berufsausbildung im letzten Jahrzehnt weiterentwickelt und

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der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Realität angepasst. Dennoch fehlen im Baskenland Fachkräfte. „In den letzten Jahren sind viele gut ausgebildete Fachkräfte ausgewandert und eine Veränderung ist nicht in Sicht“, so García Bengoa.

ASET – Deutsche Berufsschulen in Spanien

Im Rahmen der Veranstaltung präsentierten Harald Jansen und Lothar Sprenzel, Direktoren der Berufsbildungszentren ASET (Asociación Hispano-Alemana de Enseñanzas Técnicas) in Madrid und Barcelona die Inhalte der von ihnen angebotenen Berufsbilder Industriekaufmann, Bankkaufmann und Kaufmann für Speditions- und Logistikdienstleistung. ASET ist ein gemeinnütziger Verein und bildet in Madrid und Barcelona zusammen mit in Spanien ansässigen multinationalen Unternehmen (überwiegend Tochtergesellschaften deutscher Konzerne) aus. Die zweisprachige Ausbildung ist in Deutschland anerkannt und wird staatlich gefördert.

Erfahrungen der deutschen Unternehmen

Den Abschluss der Veranstaltung bildeten die Erfahrungsberichte von Javier Conde, Personalleiter von Siemens in Spanien und Mariola Serrano, Personalverantwortliche des Automobilzulieferers Borgers. Beide zeigten sich sehr zufrieden mit den ASET-Schülern. Javier Conde wies darauf hin, dass Siemens bereits 450 Lehrlinge in Zusammenarbeit mit ASET ausgebildet habe, von denen über 250 übernommen wurden. „Einige von ihnen haben sich hochgearbeitet und besetzen inzwischen Führungspositionen“, so der Personalchef von Siemens. Mariola Serrano informierte über die Qualifikationen und Kompetenzen, die die Jugendlichen durch die ASET-Ausbildung erhalten und die dadurch entstehenden Vorteile für Unternehmen wie Borgers und betonte die Notwendigkeit, verstärkt die technischen Disziplinen in die duale Ausbildung zu integrieren.

Die AHK Spanien bedankt sich für die Unterstützung von: