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Hoch innovativ und exportstark –
Medizintechnik „Made in Ger
many“ erfreut sich weltweit ho
her Beliebtheit und genießt einen
aus gezeichneten Ruf. Medizintechnik ist
heute regelmäßig Hightech und deshalb
ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Ihr Bei
trag für den Industriestandort Deutschland
ist erheblich. Die deutschen Medizin
technikunternehmen investieren etwa
zehn Prozent ihres Umsatzes in Forschung
und Entwicklung. Das heißt, gut doppelt
so viel wie ein durchschnittliches Industrie
unternehmen in Deutschland! Die Medi
zintechnikindustrie ist zudem zentral für
die Bewältigung von Zukunftsaufgaben,
insbesondere dem demografischen
Wandel. Wie kaum eine andere Branche
greift die Medizintechnik hierbei auf ein
sehr breites Spektrum an unterschiedlichs
ten Schlüsseltechnologien zurück. Damit
nutzt die Medizintechnik schon heute
aktiv die Zukunftschancen Deutschlands
als HightechStandort.
Medizintechnische Innovationen sind im
mer häufiger das Ergebnis eines interdis
ziplinären Zusammenwirkens unterschied
licher Technologien und Wissenschaften.
In vielen Zukunftsfeldern, darunter die
Regenerative Medizin oder die Individua
lisierte Medizin, aber auch die Telemedizin
oder das Thema eHealth, geht die Indus
trie weit über die bisher angestammten
Bereiche der Medizintechnik hinaus. Des
halb ist es mir wichtig, die Innovationskraft
und Forschungsaktivitäten unserer Unter
nehmen durch ein bewährtes Förderin
strumentarium, das von der Förderung von
StartupUnternehmen über die Unterstüt
zung kleiner und mittlerer Unternehmen
bis hin zur Technologieförderung reicht,
weiterhin differenziert und zielgerichtet
zu unterstützen.
Die wohl größten Einflussfaktoren für die
Medizintechnikbranche sind die zuneh
mende Digitalisierung und Künstliche In
telligenz. Die Digitalisierung medizinischer
Versorgungs und Produktionsprozesse ist
im vollen Gang. Immer mehr operative
Eingriffe werden mithilfe von roboter
assistierten Operationssystemen durchge
führt. Mikroroboter werden in die Blut
bahn gespritzt und messen den Blutdruck
und das maschinelle Lernen ermöglicht
eine präzisere Auswertung von Bilddaten.
Lernfähige Systeme unterstützen Laboran
ten und Ärzte dort, wo der Computer den
menschlichen Fähigkeiten überlegen ist:
bei der Auswertung großer Datenmengen,
dem Erkennen von Mustern, dem Ab
gleich vieler verschiedener Symptome.
Dies bedeutet im Endeffekt eine höhere
Sicherheit für Arzt und Patient.
Auch bei Herausforderungen wie diesen,
werden wir die Unternehmen weiter un
terstützen. Die nationale Strategie Künst
liche Intelligenz der Bundesregierung ist
als lernende Strategie angelegt, die es
kontinuierlich gemeinsam durch Politik,
Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesell
schaft neu zu justieren gilt. Dies mit Mut
und Gestaltungswillen und immer mit
dem Fokus auf eine Künstliche Intelligenz
im Dienste und zum Wohle der Menschen.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und
uns allen weiterhin wirtschaftlichen Erfolg
und eine aufschlussreiche und anregende
Lektüre!
Peter AltmaierBundesminister für Wirtschaft und Energie
Grußwort
2
Inhalt Grußworte ....................................................................................................................... 1 – 4
BrancheDie Medizintechnikindustrie in Deutschland ..................................................................... 5 – 8
Medizintechnik in Europa ................................................................................................ 10 – 11
Die Medizintechnikindustrie weltweit .............................................................................. 12 – 15
Internationale Märkte Deutsche Medizintechnik ist gefragt – steht jedoch vor steigenden
Herausforderungen auf den Weltmärkten ......................................................................... 18 – 20
Russischer Markt für Medizintechnik bleibt auf Wachstumskurs ......................................... 22 – 23
Brasilianischer Medizintechnikmarkt im Aufwind ............................................................... 24 – 25
SPECTARISPartnerschaftsprojekt in Ostafrika – Erste Erfolge und Ausblick
auf die zweite Phase ........................................................................................................ 26
Chinas Medizintechnikindustrie: Ein lukrativer, aber zunehmend umkämpfter Markt ......... 28 – 31
Regulatory AffairsNur noch gut ein halbes Jahr bis zum Geltungsbeginn – Wo stehen wir in Sachen
Medical Device Regulation? ............................................................................................. 32 – 34
Die erfolgreiche Zulassung medizinischer Produkte in China – ein Weg mit
anspruchsvollen Hürden .................................................................................................... 36 – 38
“Hazardous substances” under the Medical Device Regulation ......................................... 40 – 41
CyberSicherheit im Gesundheitswesen ............................................................................ 42 – 44
MDSAP – Fünf auf einen Streich! ...................................................................................... 46– 47
Herstellerübergreifende Vernetzung von Medizingeräten ................................................... 48– 49
Forschung & InnovationVorwettbewerbliche Vorlaufforschung in der Medizintechnik: Geförderte IGFProjekte
der F.O.M. ....................................................................................................................... 50
Aktuelles von der AiFForschungsallianz Medizintechnik (FAM) .......................................... 52
„Adaptive Phasenkontrastmikroskopie zur Eliminierung des Randeffektes
in Mikrotiterplatten” ........................................................................................................ 54 – 55
Wird die steuerliche Forschungsförderung bringen, was man sich von ihr erhofft? ............. 56 – 57
Die Innovationsstärke der deutschen Medizintechnikhersteller .......................................... 58 – 59
GesundheitswesenRisiken durch payasyouliveModelle in der deutschen Krankenversicherung ................... 60 – 61
Veränderungen des Nutzenbewertungsverfahrens nach Terminservice und
Versorgungsgesetz .......................................................................................................... 62 – 63
Zugang zu Versorgungsleistungen aus Patientensicht ........................................................ 64–65
Hilfsmittelversorgung: Offene Baustellen für mehr Qualität in der Versorgung
mit Hilfsmitteln ................................................................................................................ 66 – 68
Kooperationsverträge mit medizinischen Einrichtungen und Fachkreisangehörigen ............. 70 – 72
Neue Rahmenbedingungen für die Vergabepraxis von Einkaufsgemeinschaften
bei Medizinprodukten ...................................................................................................... 73
Ethikaspekte in der Pflegebettversorgung ......................................................................... 74 – 75
Gesundheitsausgaben nach Arten, Einrichtungen und Ausgabenträgern ........................... 76– 79
Gesundheitsausgaben im internationalen Vergleich .......................................................... 80
SPECTARIS Jahrbuch 2019/2020 | Medizintechnik
DigitalisierungVoraussetzung für die Digitalisierung des Gesundheitssystems: Die Weiterentwicklung
von Bewertungsprozessen ................................................................................................ 82 – 83
Digitalisierung und Fachkräftemangel ............................................................................... 84 – 85
„Die Digitalisierung ist ein Prozess, der nie endet“ ............................................................ 86 – 87
Starker Heimatmarkt als weltweiter Erfolgsfaktor – wie Deutschland seinen
Vorsprung in der Medizintechnik verteidigen kann ............................................................ 88 – 89
Eine SoftwarePlattform für alle Anwendungen ................................................................ 90 – 92
AnhangTabellen .......................................................................................................................... 94–85
» Inlandsproduktion ausgewählter medizintechnischer Güter .......................................... 94–95
» Export und Import ....................................................................................................... 96
» Krankenhäuser ............................................................................................................. 97
ProfilSPECTARIS auf einen Blick ................................................................................................ 98 – 101
Medizintechnik im Deutschen Industrieverband SPECTARIS ............................................. 102 – 119
MedienpartnerMTDVerlag ..................................................................................................................... 122
HEALTHCARECOM .......................................................................................................... 123
BIOCOM AG .................................................................................................................... 124
DeviceMed ...................................................................................................................... 125
pn verlag ......................................................................................................................... 126
GesundheitsProfi ............................................................................................................. 127
medizin&technik .............................................................................................................. 128
mt | medizintechnik ......................................................................................................... 129
MED engineering ............................................................................................................. 130
Impressum und Bildnachweise ...................................................................................... 132
3
4 Grußwort | Dr. Martin Leonhard · Vorsitzender im Deutschen Industrieverband SPECTARIS – Medizintechnik
Die deutsche Medizintechnikindus
trie wächst. Triebfedern im Hinter
grund sind die Innovationskraft
der Branche und der demografische
Wandel. Das Wachstum schwächt sich
aber messbar ab. Trotz aller Lippenbekennt
nisse zur Stärkung des Standorts, der oft
Ausgangspunkt unserer internationalen
Erfolgsgeschichte ist, wird mögliches wei
teres Wachstum durch immer mehr regu
latorische Hürden gehemmt. Wachstum
und Innovation bedeuten auch neue und
zusätzliche Diagnose und Therapiemög
lichkeiten für Patienten, die auf diesen
Fortschritt angewiesen sind. Medizintech
nik hilft heilen. Für uns ist es eine Ver
pflichtung, neue Möglichkeiten im Markt
für Anwender und Patienten verfügbar zu
machen.
Wir als SPECTARIS vertreten die Interessen
der deutschen Medizintechnikindustrie.
Noch ist die Branche stark mittelständisch
geprägt. In einem halben Jahr erlangt die
neue europäische Medizinproduktever
ordnung ihre volle Geltung. Der Aufwand
zur Implementierung ist groß und bindet
enorme Ressourcen. Firmen müssen hohe
Prozentsätze ihres Jahresumsatzes in die
Implementierung der Medical Device
Regulation (MDR) stecken. Laut einer Stu
die im Auftrag des Schweizer Bundesamts
für Gesundheit und des Sekretariats für
Wirtschaft werden pro Jahr 9,3 Prozent
bezogen auf den Umsatz in die EU prog
nostiziert. Das hat negative Auswirkungen
auf Innovationsprojekte. Nischenprodukte
werden vom Markt verschwinden; ebenso
Unternehmen, die Nischen märkte be
dienen. Das betrifft kleine und mittlere
Unternehmen (KMU) besonders stark. Ein
Vorzeigeunternehmen, das Augenimplan
tate für Sehbehinderte entwickelt und
vermarktet hat, hat neben anderen Markt
teilnehmern bereits den Betrieb eingestellt.
Andere weichen ins Ausland aus und lassen
ihre Produkte zuerst oder nur auf dem
USamerikanischen Markt zu. Mittler weile
ist der Marktzugang dort einfacher und
schneller als auf dem europäischen
Heimat markt. Für den Wirtschafts und
Innovations standort Deutschland ist das
ein fatales Signal.
Als Verband fokussieren wir uns auf die
Interessen unserer Mitgliedsunternehmen,
auf die Interessen der deutschen Medizin
technikindustrie. Das regulatorische Um
feld verschärft sich auch nach der MDR
weiter. National wie international. Sofern
es Marktprozesse noch nicht bewirkt haben,
müssen wir auch durch den steigenden
regulatorischen Druck unsere Prozesse
ständig weiter auf optimale Effizienz aus
richten. Begreifen wir diese Herausforde
rung auch als Chance. Stärker werden wir
dadurch, dass Sie Ihre Expertise und Bei
spiele aus dem unternehmerischen Alltag
in unsere Position einbringen.
Unser Auftreten in der politischen Diskus
sion wird auch deswegen besonders ge
schätzt, weil SPECTARIS sachlich fundiert
Themen aufbereitet und entsprechend
vertritt. So wie Sie sich als Mitglied auf
den Verband verlassen können, so ver
lässlich ist unsere Position für unsere Ge
sprächspartner in Politik und Verwaltung.
Das Jahrbuch greift auch in diesem Jahr
wieder die wesentlichen Herausforderun
gen und Themen der MedTechBranche
auf, die MDR ist ja nur eine dieser vielfäl
tigen Herausforderungen. Ich wünsche
Ihnen eine angenehme Lektüre und wür
de mich sehr freuen, Sie demnächst auch
in den Reihen der Mitstreiter für bessere
Rahmenbedingungen für unsere Medizin
technikbranche begrüßen zu dürfen.
Allen Mitgliedern, Aktiven und Partnern
danke ich für die vertrauensvolle und kon
struktive Zusammenarbeit.
Ihr Dr. Martin Leonhard
Vorsitzender
Medizintechnik im Deutschen
Industrieverband SPECTARIS
Dr. Martin LeonhardVorsitzender Medizintechnik im Deutschen Industrieverband SPECTARIS
5
SPECTARIS Jahrbuch 2019/2020 | Medizintechnik
Branche | Die Medizintechnikindustrie in Deutschland
Die Medizintechnik-industrie in Deutschland Deutsche Medizintechnik-industrie ist Jobmotor, Wachstum durch Über-regulierung gefährdet
Im Jahr 2018 konnten die 1.350 deut
schen Medizintechnikhersteller nach An
gaben des Statistischen Bundesamtes ei
nen Gesamtumsatz von 30,3 Mrd. Euro
erwirtschaften. Rechnerisch liegt der Um
satz damit um 1,2 Prozent über dem Vor
jahresniveau. Aufgrund einer geänderten
Berechnungsgrundlage sind die Werte aus
2018 und 2017 aber nur eingeschränkt
vergleichbar, der tatsächliche Zuwachs
wird daher etwas höher ausgefallen sein.
Der Inlandsumsatz lag bei 10,5 Mrd. Euro,
das Auslandsgeschäft erreichte einen Wert
von 19,8 Mrd. Euro. Die Branche ist mittel
ständisch geprägt und hoch innovativ: Bei
mehr als 93 Prozent der Betriebe handelt
es sich um Unternehmen mit weniger als
250 Mitarbeitern. Die F&EQuote, also der
Anteil der Ausgaben für Forschung und
Entwicklung am Gesamtumsatz, liegt bei
etwa 9 Prozent. Wie in den Vorjahren hat
die Zahl der Beschäftigten auch in 2018
zugelegt. Sie stieg um 3,9 Prozent auf
rund 143.200 Mitarbeiter. Sorgen bereitet
der Branche die zunehmende Überregu
lierung, insbesondere durch die neue Me
dizinprodukteverordnung. Viele Firmen
erwarten, dass diese das weitere Umsatz
und Beschäftigungswachstum gefährdet
und sehen bereits heute erste Anzeichen
für diese Entwicklung.
Branche profitiert von gesell-schaftlichen Trends, spürt aber den Fachkräftemangel
Demgegenüber stehen Chancen aufgrund
der demografischen Entwicklung insbe
sondere in den reifen Volkswirtschaften
sowie durch hohe Gesundheitsinvestitio
nen vieler Schwellenländer. Auch die weiter » Quelle: SPECTARIS, Statistisches Bundesamt
Mitarbeiter und Betriebe
2017 – 2018
2018 » 143.178
2018 » 1.352
2017 » 137.857
2017 » 1.310
+ 3,9 %
+ 3,2 %
Mitarbeiter
Betriebe
Kontakt: Mike Bähren
SPECTARIS e. V.
steigende Bedeutung des Gutes Gesund
heit und technologische Neu oder Weiter
entwicklungen treiben den Markt an. Der
aktuell größte Einflussfaktor für die Bran
che ist die Digitalisierung. Die Gesund
heitswirtschaft befindet sich in einem
rasan ten Prozess des Wandels. Die Digi
talisierung berührt bereits alle Bereiche der
Versorgung. Als Folge ändert sich auch
das Geschäftsmodell der Hersteller: Vom
klassischen Anbieter von Gerätetechnik in
der letzten Dekade über den Lösungs
anbieter im aktuellen Jahrzehnt bis hin
zum Anbieter digitaler und ganzheitlicher
Gesundheitslösungen in der kommenden
Dekade. Damit das volle Potenzial dieses
6
Eine Hightechbranche im Überblick
Umsätze 2017 – 2018
2017 » 63,7 %
2018
Exportquote
65,4 %
Gesamtumsatz
30,28 Mrd. €
2018
2017 » 29,93 Mrd. €
Inlandsumsatz
10,49 Mrd. €
2018
2017 » 10,85 Mrd. €
Auslandsumsatz
19,79 Mrd. €
2018
2017 » 19,08 Mrd. €
» Quelle: SPECTARIS, Statistisches Bundesamt
Hinweise:
» Angaben beziehen sich auf Betriebe mit 20 Beschäftigten und mehr» Inklusive Kleinbetriebe: 32,73 Mrd. €, 11.600 Unternehmen, 198.000 Beschäftigte (2016)
Branche | Die Medizintechnikindustrie in Deutschland
Wandels erschlossen werden kann, müs
sen die Rahmenbedingungen des Leit
markts Deutschland optimiert und dem
Fachkräftemangel entschlossen begegnet
werden.
der deutschen Medizintechnikausfuhren
gingen im Jahr 2018 in Länder der Euro
päischen Union. Daher war die robuste
Nachfrageentwicklung in diesen Ländern
eine wichtige Basis für das Branchen
wachstum. Der Brexit wirft beim Geschäft
mit dem Vereinigten Königreich allerdings
seinen Schatten voraus – die Exporte lagen
in 2017 um sieben Prozent unter dem
Vorjahresniveau, in 2018 waren sie noch
immer leicht rückläufig. Mit Blick auf die
kommenden Jahre wird daneben erwartet,
dass das Umsatzwachstum auch in ande
ren europäischen Ländern durch die neue
Medizinprodukteverordnung an Dynamik
verlieren wird. Die Nachfrage aus Nord
amerika ist in 2018 erneut gestiegen. Die
Zuwachsrate war aber mit drei Prozent
vergleichsweise schwach. Dagegen haben
sich die Ausfuhren nach China sehr posi
tiv ent wickelt und verzeichneten ein hohes
Plus von zwölf Prozent. Nach einem An
stieg der Exporte nach Russland um fast
28 Prozent in 2017 war die Entwicklung
in 2018 etwas schwächer, mit einer Stei
gerung von vier Prozent aber immer noch
positiv.
Der Weltmarkt für Medizin-technik wächst weiter
Aufgrund der oben genannten Markt
treiber sind die Erwartungen der Hersteller
für die kommenden Jahre weitgehend
positiv. Dementsprechend wird auch für
2019 und 2020 von einem Umsatzplus
ausgegangen, auch wenn sich das Wachs
tum vor dem Hintergrund der konjunktu
rellen Entwicklung der Weltwirtschaft so
wie der skizzierten Überregulierung
verlangsamen kann. Experten prognosti
zieren für die kommenden Jahre einen
durchschnittlichen jährlichen Anstieg des
Weltmarktes für Medizintechnik in Höhe
von rund 5,6 Prozent. Die Marktgröße soll
in 2024 einen Wert von 595 Mrd. US
Dollar erreichen. Die deutsche Medizin
technik, die hoch innovativ, gut positio
niert und international wettbewerbsfähig
ist, wird von dieser Entwicklung weiterhin
profitieren.
Handelshemmnisse trüben das internationale Geschäft
Angesichts einer Exportquote von über 65
Prozent kommt dem Auslandsgeschäft
eine hohe Bedeutung zu. Rund 42 Prozent
7
SPECTARIS Jahrbuch 2019/2020 | Medizintechnik
» Betriebe mit 20 Beschäftigten und mehr; Daten enthalten Rundungsdifferenzen
» Quelle: SPECTARIS, Statistisches Bundesamt
» Die Angaben beziehen sich auf Betriebe mit 20 Beschäftigten und mehr.
» Quelle: SPECTARIS, Statistisches Bundesamt
Medizintechnik profitiert vom internationalen Geschäft
Umsätze 2011 – 2018 (in Mrd. €)
Der Mittelstand prägt das Bild der Branche
Betrachtet man die Verteilung der deutschen Medizintechnik
hersteller nach Größenklassen, zeigt sich das Bild einer mittel
ständisch geprägten Industrie. Die 1.262 Betriebe mit weniger
Gesamtumsatz
5
10
15
20
25
30
7,82
Gesamtumsatz
5
10
15
20
25
30
2013
24,62
15,9
1
8,72
Gesamtumsatz AuslandsumsatzInlandsumsatz
5
10
15
20
25
30
< 50 Beschäftigte
50 – 99 Beschäftigte
100 – 249 Beschäftigte
250 und mehr Beschäftigte
Gesamt Beschäftigte
143.178
1.352
30,28 Mrd. €
77.282
90
21,89 Mrd. €
22.911
151
4,08 Mrd. €
16.254
233
2,00 Mrd. €
26.731
878
2,31 Mrd. €
2011
23,17
14,4
6
8,71
2012
24,10
15,5
1
8,60
2014
25,44
16,3
9
9,05
20159,
97
17,6
3
27,60
2016
10,5
8
18,6
1
29,19
2017
10,8
5
19,0
8
29,93
2018
10,4
9
19,7
9
30,28
als 250 Mitarbeitern beschäftigten in 2018 fast 66.000 Menschen
und erzielten einen Umsatz von 8,4 Mrd. Euro.
Betr
iebe
Um
satz
8
Bayern
6,1 Mrd.
30.685
179
Nordrhein-Westfalen
1,6 Mrd.
13.094
227
Bremen
95 Mio.
690
12
Hamburg
614 Mio.
3.266
25
Schleswig- Holstein
2,3 Mrd.
10.184
64
Mecklenburg- Vorpommern
185 Mio.
1.981
36
Berlin
623 Mio.
4.153
68
Brandenburg
166 Mio.
2.484
53
Niedersachen
1,1 Mrd.
7.218
91
Sachsen
391 Mio.
3.954
85
Sachsen- Anhalt
69 Mio.
1.131
33
Saarland
982 Mio.
2.378
11
Rheinland- Pfalz
223 Mio.
2.454
55
Baden- Württemberg
6,6 Mrd.
34.839
265
Thüringen
887 Mio.
4.837
57
Hessen
3,3 Mrd.
13.523
88
» Die Daten beziehen sich auf das Jahr 2018 und auf Betriebe mit 20 Beschäftigten und mehr. Aus Gründen der Geheimhaltung sind bei einigen Bundesländern keine Werte für die Wirtschaftsklasse 26.6. (Herstellung von Bestrahlungs und Elektro therapie geräten) enthalten.
» Quelle: SPECTARIS, Statistische Landesämter
Bundesländer setzen auf Medizintechnik
Wirft man einen Blick auf die regionale Verteilung der Betriebe
zur Herstellung von Medizintechnik ist zu erkennen, dass
BadenWürttemberg, gemessen an der Anzahl der Hersteller und
am Umsatz, einen Spitzenplatz belegt. Weitere Spitzenplätze
belegen Bayern, Hessen, SchleswigHolstein und Nordrhein
Westfalen. Die meisten Bundesländer haben das große Poten zial
der Medizintechnik längst erkannt und Maßnahmen gestartet,
um die Ansiedlung neuer Unternehmen dieses Sektors aktiv zu
fördern.
> 1 Mrd. €
500 Mio.–1 Mrd. €
< 500 Mio. €
Umsatz
LEGEnDE:
Branche | Die Medizintechnikindustrie in Deutschland
9
SPECTARIS Jahrbuch 2019/2020 | Medizintechnik
Georgios Kampisiulis Kemmler
Die StiegelmeyerGruppe verzeichnet seit Jahren steigende Um
sätze. Das Unternehmen stattet Krankenhäuser und Pflegeheime
mit hochwertigen Betten und Möbeln aus. Die Tochtergesellschaft
Burmeier unterstützt mit modernen, wohnlichen Betten die Men
schen in der Pflege zu Hause. Komfortbetten für Privatkunden
vereinen hohe Lebensqualität und mitreißendes Design.
„Wir sind auf weltweites Wachstum ausgerichtet“, sagt Georgios
Kampisiulis Kemmler, der Vorsitzende der Geschäftsführung.
„Unsere neuen Produkte wurden begeistert auf nationalen und
internationalen Messen angenommen, zum Beispiel das VarioSafe
System für anpassbare Pflegebetten und unsere Lösungen im
Bereich Connectivity. Wir sind in den Bereichen Krankenhaus,
stationäre und häusliche Pflege mit Abstand deutscher Markt
führer. Das zeigt, dass unsere Produkte und Dienstleistungen
genau den Anforderungen der Kunden entsprechen.“
Betten für eine neue LebensqualitätZurzeit stellt das Unternehmen mehr als 125.000 Betten pro Jahr
her und beschäftigt rund 1.100 Mitarbeiter. Hauptsitz ist Herford,
weitere Produktionsstandorte befinden sich in Nordhausen in
Thüringen sowie in Stolno und Kepno in Polen.
Betten und Möbel von Stiegelmeyer sind eine sichere Investition
für jedes Haus. Das Unternehmen ist seit seiner Gründung im
Jahr 1900 familiengeführt und steht für Qualität und Verlässlich
keit – in Deutschland und weltweit. Vertriebsgesellschaften ar
beiten in Frankreich, Polen, den Niederlanden, Belgien, Finnland
und Südafrika. StiegelmeyerProdukte werden in über 60 Länder
exportiert. Bei der Produktion setzt das Unternehmen modernste
Technik ein und achtet zugleich auf den Schutz der Umwelt.
Der Bereich Krankenhaus umfasst Betten für alle Stationen. Die
Auswahl reicht vom Säuglingswagen bis zum Intensivpflegebett.
Hinzu kommen Nachttische und individuelle Objektmöbel für
Dienst, Patienten und Gemeinschaftsräume.
Kontakt:Stiegelmeyer GmbH & Co. KG · Ackerstraße 42 · 32051 Herford
Telefon: +49 (0)5221 1850 · Telefax: +49 (0)5221 185252 · www.stiegelmeyer.com
Mit Connectivity in die digitale ZukunftDie Chancen der Digitalisierung stehen im Mittelpunkt vieler
Debatten über die Zukunft der Krankenversorgung und Pflege.
Unter dem Leitbegriff „Connectivity“ entwickelt Stiegelmeyer
überzeugende Lösungen für das „Smart Hospital“. Connectivity,
also eine intelligente digitale Vernetzung, umfasst alle Bereiche:
Produkte, Prozesse der Pflege und Verwaltung, Planung und
Dokumentation sowie den Austausch zwischen Stiegelmeyer
und seinen Kunden. Ein Beispiel ist das intelligente Prozess
management MIO, das mit großer Flexibilität viele Arbeitsab läufe
im Krankenhaus unterstützt.
ErsatzteilversorgungAls starker Partner steht der Service den Kunden zur Seite. Er
satzteillieferungen bis zu 15 Jahre, ein Technischer Außendienst
mit engmaschigem Netz und individuelle Wartungsangebote
geben Sicherheit. Mit dem kostenlosen BESTScan und den Schu
lungsangeboten lotet der Service zudem Potenziale zur Optimie
rung aller bettenorientierten Prozesse im Krankenhaus aus.
„Familienunternehmen sind zukunftssicher“
Georgios Kampisiulis Kemmler wurde Ende 2012 nach Stationen bei Credit Suisse, Arthur An
dersen und Ernst & Young Vorsitzender der Geschäftsführung. Der 47jährige Betriebswirt und
Wirtschaftsprüfer ist mit Anja Kemmler verheiratet. Das Paar hat drei Söhne. Die Familie lebt in
der Schweiz.
Mit freundlicher Unterstützung | Stiegelmeyer GmbH & Co. KG
11
SPECTARIS Jahrbuch 2019/2020 | Medizintechnik
10 Branche | Die Medizintechnikindustrie in Europa
Medizintechnik in Europa Deutschland hat die Nase vorn
I nnerhalb Europas haben die deutschen Medizintechnikunter-
nehmen die Nase vorn. Vom erwirtschafteten Branchenumsatz
in der Europäischen Union, der in 2016 bei rund 78 Mrd. Euro
lag, entfallen über 40 Prozent auf deutsche Hersteller. Insgesamt
sind in Europa 68.000 Unternehmen im Bereich der Medizin-
technik tätig (inklusive Kleinbetriebe). Rund 530.000 Menschen
sind bei diesen Unternehmen beschäftigt. Die Zahlen belegen
eindrucksvoll, wie bedeutend die medizintechnische Industrie
nicht nur für Deutschland, sondern für die gesamte europäische
Wirtschaft ist.
1 Jahr 2016 oder letztes verfügbares Jahr; inklusive Kleinbetriebe
» Quelle: SPECTARIS, Eurostat
Land Umsatz ¹ (Mio.)
1. Deutschland 32.729
2. Frankreich 11.360
3. Italien 9.797
4. Vereinigtes Königreich 7.189
5. Schweden 2.274
6. Dänemark 2.245
7. Spanien 2.094
8. Österreich 1.733
9. Niederlande 1.568
10. Belgien 1.475
11. Polen 1.170
12. Ungarn 1.118
13. Finnland 954
14. Tschechien 832
15. Portugal 379
16. Slowakei 265
17. Rumänien 194
18. Island 146
19. Slowenien 144
20. Andere EU-Länder 492» Hinweis: Die Daten beziehen sich auf den
jew. Gesamtumsatz der lokalen Hersteller in 2016 oder im letztverfügbaren Jahr (inklusive Kleinbetriebe)
» Quellen: Eurostat, SPECTARIS
Frankreich
11.360 Mio. €
2
Italien
9.797 Mio. €
3
Schweden
2.274 Mio. €
5
Dänemark
2.245 Mio. €
6
Spanien
2.094 Mio. €
7
Niederlande
1.568 Mio. €
9 1
Deutschland
32.729 Mio. €
52 % der deutschen
Medizintechnik-exporte gehen in europäische
Länder
Vereinigtes Königreich
7.189 Mio. €
4
> 5 Mrd. €
1 Mrd. – 5. Mrd. €
< 1 Mrd. €
Umsatz
LegeNDe:
Kontakt: Mike Bähren
SPECTARIS e. V.
Österreich
1.733 Mio. €
8
Belgien
1.475 Mio. €
10
13
SPECTARIS Jahrbuch 2019/2020 | Medizintechnik
12
AfrikA
restliche welt
europäische union
nordAmerikA
Asien
nAher osten
» Quelle: SPECTARIS, Statistisches Bundesamt
mittel- und südAmerikA
18,5 %(+3,2 %)
26,7 %(+ 4,9 %)
restliches europA
9,6 %(+2,6 %)
11,9 %(-6,0 %)
42,1 %(+3,2 %)
33,0 %(+7,8 %)
18,7%(+4,5 %)
19,9 %(+5,1 %)
3,7 %(-5,2 %)
1,0 %(+7,9 %)
1,9 %(+3,8%)
0,1 %(+12,0 %)
1,8 %(+2,9 %)
1,2 %(+21,2 %)
3,6 %(+9,5 %)
6,3 %(+17,2 %)
Anteil am deutschen Medizintechnikgesamtexport 2018 (in Klammern: Exportzuwachs/-rückgang)
Anteil am deutschen Medizintechnikgesamtimport 2018 aus dieser Region 2018 (in Klammern: Importzuwachs/-rückgang)
import
export
legende:
Bedeutung der Emerging Markets steigt weiter, Europa bleibt wichtigster Handelspartner
W ichtigste Zielregion der deutschen Medizintechnik-
exporte 2018 war die Europäische Union, auf die
rund 42 Prozent der branchenrelevanten Ausfuhren
entfielen. Zusammen mit den Exporten in das restliche Europa
(9,6 Prozent) wurde damit mehr als die Hälfte aller Ausfuhren
medizintechnischer Güter ins europäische Ausland ausgeführt.
Branche | Die Medizintechnikindustrie weltweit
Auf die Regionen Nordamerika und Asien entfielen jeweils knapp
19 Prozent der Exporte. Auch bei den Importen dominierten
die Länder der Europäischen Union mit einem Anteil von 33
Prozent am deutschen Gesamtimport, gefolgt von Nordame rika
(Anteil: 26,7 Prozent) und Asien (Anteil: 19,9 Prozent).
Kontakt: mike Bähren
SPECTARIS e. V.
»» Quelle: SPECTARIS, Statistisches Bundesamt
3,91usA
TOP-5-Ursprungsländer deutscher Importe
schweiz
china
Japan
niederlande
2017 (Mrd. EUR)2018 (Mrd. EUR)
1,55 1,67
1,101,02
0,820,74
0,780,64
4,12
0 0,5 1 1,5 3 4 4,52 2,5 3,5
usA4,20
TOP-5-Zielländer deutscher Exporte
4,05
1,971,75
1,531,48
1,51
1,131,12
china
frankreich
niederlande
italien
2017 (Mrd. EUR)2018 (Mrd. EUR)
0 0,5 1 1,5 3 4 4,52 2,5 3,5
1,46
14 Branche | Die Medizintechnikindustrie weltweit
Der Weltmarkt für Medizintechnik bietet weiterhin ein großes Potenzial
» Quelle: Frost & Sullivan
Der Weltmarkt 2019 für Medizintechnik nach Bereichen
D as Marktforschungsunternehmen EvaluateMedTech
erwartet, dass der Weltmarkt für Medizintechnik und
InvitroDiagnostika (IVD) bis zum Jahr 2024 mit einer
durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 5,6 Prozent
ansteigen und dann einen Wert von 595 Mrd. USDollar erreichen
wird. Das Beratungsunternehmen Frost & Sullivan beziffert den
Weltmarkt für Medizintechnik 2018 (ohne IVD) auf 422 Mrd.
USDollar und geht davon aus, dass der Markt in 2019 um 5,6
Prozent zulegen wird und somit auf 446 Mrd. USDollar ansteigt.
www.spectaris.de
Der Weltmarkt für Medizintechnik wächst weiter
Quelle: Frost & Sullivan
» Erwartetes Wachstum Gesamt-markt 2019: +5,6 %
Orthopädie 12,2 %
Robotische Assistenzsysteme
1,9 %
Andere Bereiche
25,3 %
Quelle: Frost & Sullivan
» Hilfsmittel, medizinische Ausrüstung und Mobiliar, Verbrauchsgüter, Sterilisation, Dekontamination
Ästhetische Medizin 1,8 %
Neurologie 2,7 %
Urologie/Gynäkologie 1,8 %
Respiratorik/Anästhesie 4,6 %
Audiologie 4,3 %
Patientenüberwachung 5,1 %
Wundversorgung 5,3 %
Ophthalmologie8,4 %
Kardiologie9,4 %
Asien und Pazifik25,9 %
Nordamerika39,2 %
Mittel- und Südamerika4,6 %
Restliche Welt3,3 %
Europa27,0 %
445,5 Mrd. USD
Der Weltmarkt 2019 für Medizintechnik nach Bereichen
Der Weltmarkt 2019 für Medizintechnik nach Regionen
445,5 Mrd. USD
Minimal-Invasive Medizin10,3%
Bildgebende Verfahren 7,1 %
Minimalinvasive
15
SPECTARIS Jahrbuch 2019/2020 | Medizintechnik
» Quelle: Frost & Sullivan, EvaluateMedTech
www.spectaris.de
Der Weltmarkt für Medizintechnik wächst weiter
Quelle: Frost & Sullivan
» Erwartetes Wachstum Gesamt-markt 2019: +5,6 %
Orthopädie 12,2 %
Robotische Assistenzsysteme
1,9 %
Andere Bereiche
25,3 %
Quelle: Frost & Sullivan
» Hilfsmittel, medizinische Ausrüstung und Mobiliar, Verbrauchsgüter, Sterilisation, Dekontamination
Ästhetische Medizin 1,8 %
Neurologie 2,7 %
Urologie/Gynäkologie 1,8 %
Respiratorik/Anästhesie 4,6 %
Audiologie 4,3 %
Patientenüberwachung 5,1 %
Wundversorgung 5,3 %
Ophthalmologie8,4 %
Kardiologie9,4 %
Asien und Pazifik25,9 %
Nordamerika39,2 %
Mittel- und Südamerika4,6 %
Restliche Welt3,3 %
Europa27,0 %
445,5 Mrd. USD
Der Weltmarkt 2019 für Medizintechnik nach Bereichen
Der Weltmarkt 2019 für Medizintechnik nach Regionen
445,5 Mrd. USD
Minimal-Invasive Medizin10,3%
Bildgebende Verfahren 7,1 %
Der Weltmarkt 2019 für Medizintechnik nach Regionen
16
Gastbeitrag
Mit freundlicher Unterstützung | MEDICA – World Forum for Medicine
MEDICA – World Forum for Medicine Treffpunkt für die ganze Welt der Medizin zu den Trends
für den Gesundheitsmarkt
D ynamischer, digitaler und vernetzter denn je bewegt sich
die Medizinbranche Richtung Zukunft. Wer fit für die
Herausforderungen von Morgen sein will, muss am Puls
der Zeit bleiben. Unternehmen, Meinungsmacher, Entscheider,
Experten vom Fach oder auch aus Wissenschaft und Forschung
benötigen eine gemeinsame Plattform für den Dialog und länder
übergreifendes Business.
Diese Plattform heißt seit fast 50 Jahren MEDICA. Zur welt
größten und führenden Medizinmesse treffen sich jedes Jahr im
November in Düsseldorf Aussteller, Besucher und Medienvertre
ter aus der ganzen Welt. Sie ist Gradmesser des globalen Markt
geschehens: Drei viertel der zuletzt regelmäßig mehr als 5.000
Ausstellerbeteiligungen entfällt auf internationale Buchungen.
Die gut 120.000 Fachbesucher kommen aus über 150 Nationen.
Ebenso positiv hat sich seit ihrem Start im Jahr 1992 die Zu
liefererfachmesse COMPAMED entwickelt. Sie findet stets zeit
gleich zur MEDICA in Düsseldorf statt, ist mittlerweile absoluter
Hotspot für komplexe HightechLösungen und mit rund 20.000
Besuchern und zuletzt knapp 800 Ausstellern ebenfalls die in
ihrem Segment international führende Veranstaltung.
17
Kontakt:Messe Düsseldorf GmbH · Infoservice · Messeplatz · D40474 Düsseldorf
Telefon: +49 (0)211 4560 01 · Telefax: +49 (0)211 4560 668 · EMail: info@messeduesseldorf.de · www.messeduesseldorf.de
Alles! Und das auf den Punkt gebracht.
Zentraler Erfolgsfaktor ist neben dem konkurrenzlos hohen In
ternationalitätsgrad das Themenspektrum der MEDICA. Sie deckt
klar strukturiert und inhaltlich auf den Punkt gebracht nicht nur
einzelne Teilbereiche des Marktes ab, sondern den kompletten
Prozess ablauf der ambulanten und stationären Patientenbehand
lung. Schwerpunkte sind: Elektromedizin und Medizintechnik,
Digital Health (inkl. mHealth, eHealth, Praxis und KlinikIT),
Labortechnik und Diagnostica, Physiotherapie und Orthopädie
technik, Medizinprodukte sowie auch medizinisches Mobiliar.
Mit diesem Angebot und in Kombination mit der parallelen
COMPAMED wird damit jedes Jahr zu einem festen Zeitpunkt,
an einem Ort die gesamte Wertschöpfungskette medizintechni
scher Geräte, Instrumente und Produkte thematisiert. Daraus
ergeben sich gleichermaßen für Medizintechnikher steller, für ihre
Kunden auf Anwenderseite sowie ihre Zulieferer ideale Vor aus
setz ungen, um Partnerschaften zu schmieden und gemeinsame
Projekte zum Erfolg zu führen.
Impulsgeber für Ideengeber
Wer sich als Impulsgeber für die besonders innovationsgetriebe
ne Medizintechnikbranche versteht, muss selbst kreativ sein und
sich stets neu erfinden – so wie die MEDICA. Immer wieder
werden neue Programmelemente kreiert und in enger Koope
ration mit renommierten Partnern aus der Fachszene zu unver
zichtbaren Veranstaltungsbestandteilen ausgebaut.
Digitalisierung? Ist bei der MEDICA gelebter Alltag und mehr
als nur gehyptes Trendthema. Bereits in den 80er Jahren präsen
tierte eine spezielle Sonderschau den damals noch eher skeptischen
Ärzten erste Angebote für eine PraxisEDV. Daraus entstanden
die MEDICA MEDIA und später das MEDICA HEALTH IT FORUM
als Dialogplattformen – in einem zukunftsweisenden Mix aus
Bühnenprogramm, Expertendiskussion und Ausstellungsbereich.
Vernetzung? Kommt in Deutschland erst jetzt so richtig in
Schwung. Ausgehend von weltweiten Trends gibt die MEDICA
hier jedoch schon seit Jahren die passende Orientierung – mit
SPECTARIS Jahrbuch 2019/2020 | Medizintechnik
dem MEDICA CONNECTED HEALTHCARE FORUM und der inte
grierten MEDICA App COMPETITION als zentralem Pitch um die
global beste Mobile Health Solution.
Gründergeist? Digitalgetriebene Jungunternehmer finden als
wichtige Ideengeber der Branche Jahr für Jahr ihre feste Bühne
beim MEDICA STARTUP PARK. Auf diese Idee sind mittlerweile
auch andere Veranstalter gekommen. In „freundlicher Anerken
nung“ kopieren sie das Konzept, ebenso wie das der MEDICA
App COMPETITION. Ein Beleg für den richtigen Weg der welt
weiten Nummer eins!
Denn das Original ist und bleibt die MEDICA mit ihren vielen
Highlights der Fachmesse, den integrierten Foren und begleiten
den Konferenzen.
Informationen online unter:
https://www.medica.de
https://www.compamed.de
18 Internationale Märkte | Deutsche Medizintechnik ist gefragt – steht jedoch vor steigenden Herausforderungen auf den Weltmärkten
Deutsche Medizintechnik ist gefragt – steht jedoch vor steigenden Herausforderungen auf den Weltmärkten
Medizintechnik aus Deutschland ist weltweit gefragt.
Die Erfolge in der Zusammenarbeit mit anderen Län
dern belegen die Kennzahlen der Branche: Mit einer
Exportquote von mehr als 65 Prozent sind die wichtigsten Ziel
märkte außerhalb des Heimatmarktes zu finden, wobei die Län
der der Europäischen Union mit über 40 Prozent traditionell den
Großteil der Exportaktivitäten ausmachen. Nordamerika und
Asien belegen mit einem Anteil von jeweils knapp 19 Prozent
die folgenden Plätze. In Asien verzeichneten die Unternehmen
2018 einen Zuwachs von knapp 5 Prozent. Des Weiteren haben
sich die Märkte Lateinamerikas ein wenig erholt. Sie zeigen im
Vergleich zum Vorjahr wieder Wachstumstendenzen von rund
5 Prozent.
Der Handelskonflikt zwischen den großen Absatzmärkten USA
und China trübt jedoch die positiven Tendenzen und führt zu
einem höheren ComplianceAufwand bei den Unternehmen.
Durch den Rückzug der USA aus dem Joint Comprehensive Plan
of Action (JCPoA) und dem damit verbundenen Wiederaufleben
der USSanktionen, insbesondere gegenüber ausländischen
Finanz instituten, ist das IranGeschäft für viele deutsche Medi
zintechnikhersteller trotz Ausnahmegenehmigung größtenteils
zum Erliegen gekommen. Ein probates Gegenmittel konnte von
den verbliebenen Vertragspartnern des JCPoA bisher nicht ge
funden werden. Die Gründung von INSTEX –
Instrument in Support of Trade Ex
changes – soll erst mittel bis
lang fristig dazu beitragen, den
breiten Rückzug ausländi
scher Finanzinstitute aus
dem IranGeschäft zu
kompensieren.
Das derzeitige politi
sche Leitmotiv „America
first“ spiegelt sich ferner
in verschiedenen neuen
Gesetzesinitiativen zur Ver
schärfung der USSanktionen
gegenüber der Russischen Fö
deration sowie in der Ankündigung
möglicher Strafzölle auf Produkte der Europäischen Union wider.
Die Volatilität der USamerikanischen Handels und Zollpolitik
sowie der beim Redaktionsschluss immer noch nicht vollzogene
„Brexit“ bergen viele Unsicherheiten und Risiken für Unternehmen.
Durch sein umfangreiches Informations angebot und der Inter
essenvertretung auf deutscher, europäischer und USamerikani
scher Ebene versucht SPECTARIS konkret Einfluss auf die der
zeitigen politischen Entwicklungen zu nehmen und Strafzöllen
sowie einer Verschärfung der USSanktionen entgegenzuwirken.
Gleichzeitig zeigen sich im Bereich der Freihandelsabkommen
Erfolge, die sich positiv auf die Exporte deutscher Medizintechnik
auswirken können. Zum 1. Februar 2019 ist das Wirtschaftspart
nerschaftsabkommen zwischen der Europäischen Union und
Japan in Kraft getreten. Es ist das umfangreichste Freihandels
abkommen, das je von der EU ausgehandelt wurde. Im Rahmen
des Abkommens konnten entscheidende Verbesserungen bei
nichttarifären Handelshemmnissen erzielt werden. So hat sich
Japan verpflichtet, den Zugang zu öffentlichen Ausschreibungen
weiter zu liberalisieren. Unter anderem wird Japan europäischen
Unternehmen die Teilnahme an Vergabeverfahren bei 51 Univer
sitäten, 25 Krankenhäusern und 11 Industrie und industriellen
Forschungszentren ermöglichen.
Mit Vietnam und den MercosurStaaten konnten im Juni 2019
Einigungen auf neue Freihandelsabkommen erzielt werden. Das
Freihandelsabkommen mit den MercosurStaaten ist Teil eines
umfassenderen Assoziierungsabkommens zwischen der EU und
den vier MercosurStaaten Argentinien, Brasilien, Paraguay und
Uruguay. Dessen endgültige Fassung soll in Kürze vorliegen. Das
Abkommen mit Vietnam wird voraussichtlich Ende 2019 bzw.
Anfang 2020 in Kraft treten. Mit Australien und Neuseeland
werden derzeit ebenfalls Freihandelsabkommen verhandelt.
Auch die Verhandlungen zwischen der EU und den USA über
ein Handelsabkommen und zur Beilegung des Handelsstreits
könnte wieder Fahrt aufnehmen, nachdem die EUMitgliedstaa
ten der EUKommission im April ihre Zustimmung für die Auf
nahme förmlicher Verhandlungen über ein Abkommen zur Kon
formitätsbewertung und eines zur Abschaffung der Zölle auf
gewerbliche Waren erteilt hatten.
Kontakt: Jennifer GoldenstedeAnne-Kathrin Schmalz
SPECTARIS e. V.
19
SPECTARIS Jahrbuch 2019/2020 | Medizintechnik
Strukturierte Flankierung des Potenzials in Entwicklungs-und Schwellenländern hilft deutschen KMU der Medizintechnik
Wirft man einen Blick auf die Potenziale in den Schwellenländern
mit ihrer steigenden Wirtschaftskraft, lohnen sich Investitionen
in diese Zukunftsmärkte umso mehr. Die Länder sind nach wie
vor stark im Wachstum und bieten mit ihrem Potenzial hinsicht
lich steigender Nachfrage nach moderner Gesundheitsinfrastruk
tur gute Marktchancen für deutsche Exporteure im Bereich Kran
kenhausbau und ausstattung.
Übergreifend werden die Schwellenländer auch über Asien
hinaus weiterhin eine tragende Rolle für die deutschen Medi
zintechnikexporte spielen – das IW Köln errechnete, dass mitt
lerweile über 20 Prozent der gesamten Ausfuhren von medizi
nischen Apparaten und Materialien aus Deutschland in
Schwellenländer 1 geliefert werden, Tendenz steigend.
In diesen Märkten mit einer schnell wachsenden
digitalen Infrastruktur und einer großen Offen
heit für EHealthAnwendungen werden zu
dem neue digitale BusinessModelle stärker
nachgefragt, welche ausschlaggebend für
zukünftige Marktanteile sein könnten. Da
bei spielen verstärkt die Länder Afrikas eine
bedeutendere Rolle.
Daher möchte die Bundesregierung das
wirtschaftliche Potenzial Afrikas gezielter
adressieren und strebt umfassende Bezie
hungen zu den afrikanischen Staaten an, die
der politischen und wirtschaftlichen Bedeutung Afrikas und
seinen Potenzialen gerecht werden. Die Beziehungen sollen
zugleich die große regionale Diversität und Vielschichtigkeit
Afrikas respektieren sowie den deutschen und europäischen
Interessen dienen. Das ist bei einem so heterogenen wirtschaft
lichen und politischen Gefüge keine einfache Aufgabe. Verschie
dene Ansätze sollen daher zu einer strukturierten Flankierung
des Potenzials in den Staaten Afrikas führen – allen voran die
verstärkte Zusammenarbeit mit den „Compact with Africa“Län
dern. SPECTARIS engagiert sich hier gemeinsam mit der Bun
desregierung mittels verschiedener Aktivitäten. So unterstützen
wir den „Africa Business Guide“ der Germany Trade and Invest,
der die Informationen zu Chancen auf dem Kontinent übersicht
lich und branchenfokussiert abbilden soll. Darüber hinaus soll
das Wirtschaftsnetzwerk Afrika des Bundeswirtschaftsministe
riums Unternehmen gezielter bei ihren AfrikaAktivitäten unter
stützen. Auch hier ist SPECTARIS aktiv eingebunden und wird
speziell für die Gesundheitswirtschaft ein Pilotprojekt in Marok
ko begleiten. Über das Bundesministerium für Gesundheit wird
das Thema„Global Health“ bespielt. SPECTARIS unterstützt hier
1 Schwellenländer: Brasilien, Russland, Indien, China, Chile, Kolumbien,
Mexiko, Peru, Ägypten, Katar, Südafrika, Vereinigte Arabische Emirate,
Indonesien, Korea, Malaysia, Philippinen, Taiwan, Thailand, Türkei
» Quelle: IW Köln
Die übergreifenden Außenwirtschaftsthemen werden
bei SPECTARIS im Rahmen zahlreicher Veranstaltungen
thematisiert. So werden Zoll und exportkontrollrechtliche
Fragestellungen in den Arbeitsgruppen Zoll, Exportkon
trolle und Außenhandelspraxis diskutiert. Die Arbeits
gruppen tagen jeweils im Frühjahr und Herbst. Sie bieten
durch intensiven Erfahrungs und Meinungsaustausch
sowie durch Gastvorträge eine wichtige Hilfestellung und
ein nützliches Netzwerk für SPECTARISMitgliedsunter
nehmen, die sich im internationalen Geschäftsraum be
wegen. Als Herzstück der politischen Aktivitäten und des
Netzwerkens in Berlin findet zweijährlich der etablierte
Außenwirtschaftstag zu Trendthemen der Medizintechnik,
Pharmaindustrie und Labortechnik statt. Veranstaltungs
ort ist das Auswärtige Amt, das gemeinsam mit SPECTARIS
als Gastgeber der Netzwerkveranstaltung auftritt.
20 Internationale Märkte | Deutsche Medizintechnik ist gefragt – steht jedoch vor steigenden Herausforderungen auf den Weltmärkten
die Aktivitäten des Netzwerkes mit seiner Medizintechnikexper
tise. Über das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammen
arbeit und Entwicklung wird weiterhin die hohe Relevanz von
Gesundheitsthemen und die der Einbindung von Unternehmen
aus der Medizintechnik gesehen, sodass bei SPECTARIS seit März
2019 wieder ein EZScout ansässig ist. Dieser kann die Unter
nehmen gezielt bei ihren Aktivitäten in Afrika und anderen Ent
wicklungs und Schwellenländern beraten.
Ein EZ-Scout unterstützt Mitglieder bei Aktivitäten in Entwicklungs- und Schwellenländern
Mit fortschreitender Entwicklung reifen in den Entwicklungs und
Schwellenländern (ESL) Märkte für hochwertige und technolo
gisch hoch entwickelte Produkte heran. Damit werden solche
Länder zunehmend interessant für die exportorientierte Wirt
schaft, besonders auch für die von SPECTARIS vertretenen Bran
chen. Umgekehrt sind die ESL für die weitere Entwicklung und
Steigerung ihrer Leistungsfähigkeit zunehmend auf moderne,
hochwertige Technologien angewiesen. Die Verbindung der staat
lichen Entwicklungszusammenarbeit (EZ) mit der Außenwirtschaft
bietet den Partnerländern Deutschlands und der
deutschen Industrie hochinteressante Chancen. Dies gilt in
besonderem Maße für die Medizin sowie die Analysen, Bio und
Labortechnik in den sich entwickelnden Systemen der Gesund
heitsversorgung.
Seit März 2019 ist Dr. med. Franz von Roenne in der Abteilung
Außenwirtschaft als EZScout tätig. Entsandt von der Gesellschaft
für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH ist er Teil eines
Programms des Bundesministeriums für Wirtschaftliche Zusam
menarbeit und Entwicklung (BMZ) zur gezielten Förderung der
Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und den Programmen der
staatlichen Entwicklungszusammenarbeit. EZScouts gibt es in
insgesamt 17 Dach und Branchenverbänden, in drei Länderver
einen, bei elf IHKn sowie in Einrichtungen des Handwerks und
der Stiftungen.
Der SPECTARISEZScout bringt interessierte Mitglieder mit den
Programmen und Netzwerken der Entwicklungszusammenarbeit
und deren Schnittstellen mit Außenwirtschaftsförder instrumenten
in Kontakt. Er bietet Einzelberatung und information nach Bedarf
und organisiert thematische Informationsveranstaltungen. Er
sorgt für Vernetzung mit der Agentur für Wirtschaft und Ent
wicklung des BMZ, mit anderen EZScouts sowie ihren Äquiva
lenten an deutschen AHKn (ExperTS) und in Ländern mit einem
German Desk für die Verbindung der deutschen Außenwirtschaft
(Global Business Network). Durch Verbindung mit bilateralen
und multilateralen Programmen der Entwicklungszusammen
arbeit und deren Netzwerken hilft er beim Aufbau von spezifi
schen Kontakten.
Der EZScout unterstützt systematisch bei der Verzahnung von
Außenwirtschaft und Entwicklungszusammenarbeit, insbeson
dere vor Ort und anlassbezogen. Dafür gibt es einen gewichtigen
Grund: Gesundheitsversorgung, einschließlich Konzeption, Pla
nung und Finanzierung, liegt weltweit in der Verantwortung der
Öffentlichen Hand. Leistungsfähige Versorgung baut jedoch in
hohem Maße auf hochwertige, angepasste Technologien auf,
die von der Privatwirtschaft angeboten werden. Um hier Ange
bot und Nachfrage optimal aufeinander abzustimmen bedarf es
intensiver Zusammenarbeit, lange bevor die normalen markt
wirtschaftlichen Mechanismen zu Geschäften führen. Der EZ
Scout bei SPECTARIS will daher insbesondere zur Konzeption
und Nutzung optimierter Geschäftsmodelle mit interessierten
Mitgliedern ins Gespräch kommen. Im ersten Halbjahr seiner
Tätigkeit hat sich schon deutliches Interesse zahlreicher Mitglie
der gezeigt, die sich in ESL engagieren und ihre Erfahrungen
nutzen, erweitern und teilen wollen. Er steht für alle Fragen rund
um die Themen und Angebote der Entwicklungszusammenarbeit
zur Verfügung.
Kontakt:Dr. med. Franz von Roenne
EZScout der Deutschen Gesellschaft für Internationale
Zusammenarbeit (GIZ) GmbH im Auftrag des Bundesministeriums
für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Telefon: +49 (0)30 414 021 55
Mobil: +49 (0)170 54 14 357
EMail: ez[email protected]
21
SPECTARIS Jahrbuch 2019/2020 | Medizintechnik
Mit freundlicher Unterstützung | B. BRAun
Weltweit schätzen Chirurgen AESCULAP® als verlässlichen Partner für Behandlungskonzepte in Chirurgie, Orthopädie und interventioneller Gefäßmedizin. Ob chirurgische Instrumente, Nahtmaterial, Implantate oder Sterilcontainer – das Medizintechnikunternehmen strebt nach Innovationen, die medizinischen Fortschritt bringen. Seit 1976 gehört AESCULAP® zur B. Braun-Gruppe und ist damit Teil eines familiengeführten Konzerns mit 64.000 Mitarbei-tern in 64 Ländern. Durch konstruktiven Austausch entwickelt B. Braun hochwertige Produktsysteme und Serviceleistungen, die weiter gehen und weiter führen – und verbessert so die Gesundheit von Menschen auf der ganzen Welt.
INNOVATION WEITER DENKEN
Produkte und Dienstleistungen für chirurgische und interventionelle Kernprozesse
AESCULAP® Ennovate®
Ennovate® ist eine technologisch fort- geschrittene Lösungsplattform für die Versorgung von Wirbelsäulenerkrankungen. Das Design ist so konzipiert, dass der Chirurg mit einer einzigen Plattform Ein-griffe von der Brustwirbelsäule bis zum Becken behandeln kann. Die Einfachheit und Vielseitigkeit des Systems erlaubt es dem Operateur, das Implantatkonstrukt basierend auf den intra-operativen Gegebenheiten und der Anatomie des Patienten zu individualisieren, um so die bestmögliche Therapie zu erzielen. Weiter-hin verfügt das Implantat über die einzig- artige PolyLock®-Technologie. Mit diesem Mechanismus können die Eigenschaften des Implantates jederzeit an die individuellen Bedürfnisse des Patienten und des Chirur-gen angepasst werden.
AESCULAP® EinsteinVision®
Mit dem EinsteinVision® 3D-Visualisierungs-system bietet AESCULAP® eine innovative Lösung - einen Meilenstein in der 3D- Laparoskopie. Die hochwertigen optischen Komponenten und die maßgeschneiderte Elektronik liefern eine eindrucksvolle 3D-Tiefenwahrnehmung. Die Kamera- auflösung sorgt für extra-scharfe Bilder und - in Kombination mit dem großen 32" 3D-Monitor - für eine ausgezeichnete Bildqualität.
AESCULAP® Chirurgische Instrumente und ContainerChirurgische Instrumente und ein um- fassendes Sterilgutmanagement-System sind die Grundlage für erfolgreiche chirurgische Eingriffe. Die hohen Anfor- derungen an Präzision und konstanter Qualität spielen bei der Produktion von chirurgischen Instrumenten eine gleicher- maßen bedeutsame Rolle. Als weltweit führender Anbieter von Sterilgutmanage-ment-Lösungen bietet AESCULAP® ein im Klinikalltag bewährtes Produktportfolio an chirurgischen Instrumenten, Steril- containern, Siebkörben und Instrumenten-organisationssystemen, kombiniert mit intelligenten Serviceleistungen.
AESCULAP® – a B. Braun brand | Aesculap AG | www.aesculap.de
A-IM
1902
0
Weltweit schätzen Chirurgen AESCULAP® als verlässlichen Partner für Behandlungskonzepte in Chirurgie, Orthopädie und interventioneller Gefäßmedizin. Ob chirurgische Instrumente, Nahtmaterial, Implantate oder Sterilcontainer – das Medizintechnikunternehmen strebt nach Innovationen, die medizinischen Fortschritt bringen. Seit 1976 gehört AESCULAP® zur B. Braun-Gruppe und ist damit Teil eines familiengeführten Konzerns mit 64.000 Mitarbei-tern in 64 Ländern. Durch konstruktiven Austausch entwickelt B. Braun hochwertige Produktsysteme und Serviceleistungen, die weiter gehen und weiter führen – und verbessert so die Gesundheit von Menschen auf der ganzen Welt.
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AESCULAP® EinsteinVision®
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Weltweit schätzen Chirurgen AESCULAP® als verlässlichen Partner für Behandlungskonzepte in Chirurgie, Orthopädie und interventioneller Gefäßmedizin. Ob chirurgische Instrumente, Nahtmaterial, Implantate oder Sterilcontainer – das Medizintechnikunternehmen strebt nach Innovationen, die medizinischen Fortschritt bringen. Seit 1976 gehört AESCULAP® zur B. Braun-Gruppe und ist damit Teil eines familiengeführten Konzerns mit 64.000 Mitarbei-tern in 64 Ländern. Durch konstruktiven Austausch entwickelt B. Braun hochwertige Produktsysteme und Serviceleistungen, die weiter gehen und weiter führen – und verbessert so die Gesundheit von Menschen auf der ganzen Welt.
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AESCULAP® Ennovate®
Ennovate® ist eine technologisch fort- geschrittene Lösungsplattform für die Versorgung von Wirbelsäulenerkrankungen. Das Design ist so konzipiert, dass der Chirurg mit einer einzigen Plattform Ein-griffe von der Brustwirbelsäule bis zum Becken behandeln kann. Die Einfachheit und Vielseitigkeit des Systems erlaubt es dem Operateur, das Implantatkonstrukt basierend auf den intra-operativen Gegebenheiten und der Anatomie des Patienten zu individualisieren, um so die bestmögliche Therapie zu erzielen. Weiter-hin verfügt das Implantat über die einzig- artige PolyLock®-Technologie. Mit diesem Mechanismus können die Eigenschaften des Implantates jederzeit an die individuellen Bedürfnisse des Patienten und des Chirur-gen angepasst werden.
AESCULAP® EinsteinVision®
Mit dem EinsteinVision® 3D-Visualisierungs-system bietet AESCULAP® eine innovative Lösung - einen Meilenstein in der 3D- Laparoskopie. Die hochwertigen optischen Komponenten und die maßgeschneiderte Elektronik liefern eine eindrucksvolle 3D-Tiefenwahrnehmung. Die Kamera- auflösung sorgt für extra-scharfe Bilder und - in Kombination mit dem großen 32" 3D-Monitor - für eine ausgezeichnete Bildqualität.
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A-IM
1902
0
22 Internationale Märkte | Russischer Markt für Medizintechnik bleibt auf Wachstumskurs
Die Regierung steckt im Rahmen des Nationalen Projekts
„Gesundheitsfürsorge“ bis 2024 etwa 23,6 Mrd. Euro
ins staatliche Gesundheitswesen. Schwerpunkte sind die
Behandlung von HerzKreislauf und Krebserkrankungen. Da
durch soll die durchschnittliche Lebenserwartung der russischen
Bevölkerung bis 2024 um fünf Jahre steigen.
Der russische Markt für Medizintechnik wird 2019 auf etwa
4 Mrd. Euro (295 Mrd. Rubel) wachsen, schätzt das Industrie
ministerium. Im Vorjahr 2018 hatte der Markt um 10 Prozent
auf etwa 3,8 Mrd. Euro (281 Mrd. Rubel, EZBJahresdurchschnitts
wechselkurs 2018: 1 Euro = 74,04 Rubel) zugelegt. Etwa 80
Prozent der Beschaffungen werden von öffentlichen Gesund
heitseinrichtungen getätigt.
Markt für Privatmedizin wächst stark
Russlands Markt für medizinische Dienstleistungen ist 2018 um
11,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf etwa 41 Mrd. Euro
gestiegen. Dabei entfällt der größte Teil mit 56,8 Prozent auf
Leistungen der staatlichen Pflichtversicherung (OMS). Der Anteil
der Privatmedizin beträgt 15,8 Prozent.
Der private Gesundheitsmarkt gehört zu den aussichts reichsten
Marktsegmenten in Russland. Im Jahr 2018 stieg der Wert der
legal erbrachten privaten medizinischen Dienstleistungen um
10,8 Prozent auf etwa 6,5 Mrd. Euro. Bis 2021 könnte der Markt
auf etwa 8 Mrd. Euro wachsen, schätzt die Unternehmens
beratung KPMG. Da sie weniger strengen Vorgaben unterliegen,
können private Kliniken weiterhin uneingeschränkt ausländische
Medizintechnik beschaffen.
Gute Geschäftschancen bietet der Markt für Telemedizin
(eHealth). Im Jahr 2018 betrug das Marktvolumen etwa 100 Mio.
Hans-Jürgen Wittmann,
Büro Moskau,
Germany Trade and Invest
Kontakt:www.gtai.de
Euro. Bis 2030 könnte dieser Markt auf 1,2 Mrd. Euro wachsen.
Doch noch bremsen rechtliche Hürden und eine unausgereifte
Regulierung die weitere Entwicklung der Branche. Derzeit dürfen
Diagnosen noch nicht per OnlineKonsultationen erstellt werden.
Regierung unterstützt einheimische Hersteller
Die etwa 400 russischen Hersteller hatten Ende 2018 einen Um
satzanteil von rund 23 Prozent am heimischen Markt für Medi
zintechnik. Mit der „Strategie zur Entwicklung der medizinischen
Industrie bis 2030“ will das Industrieministerium das Produkti
onsvolumen der russischen Medizintechnikhersteller gegenüber
2017 (910 Mio. USDollar) um das 3,5fache steigern, die Aus
fuhren mehr als verzehnfachen auf 1 Mrd. USDollar und jährlich
mindestens 100 neue Medizinprodukte „Made in Russia“ zu
lassen.
Der Föderale Antimonopoldienst (Kartellamt) beklagt eine zu
geringe Austauschbarkeit von Medizinprodukten. Dies er schwere
einheimischen Herstellern den Marktzugang und verhindere
Preissenkungen. Standardisierungskataloge sollen Abhilfe
schaffen. Das Gesundheitsministerium will ein entsprechendes
Verzeichnis bis Ende 2019 erarbeiten.
Marktzugang für ausländische Hersteller wird erschwert
Das Industrieministerium strebt an, die Importabhängigkeit bei
111 Medizinprodukten bis 2020 reduzieren. Mit der Verordnung
Nr. 813 vom 26. Juni 2019 hat die Regierung die Liste der
ausländischen Medizinprodukte und geräte, für die Beschrän
kungen bei öffentlichen Beschaffungen gelten, um 14 Positionen
Gastbeitrag
Russischer Markt für Medizin-technik bleibt auf WachstumskursRegierung verstärkt Importsubstitution ausländischer Medizinprodukte
Moskau (GTAI) – Russland investiert 24 Milliarden Euro in sein Gesundheitssystem bis 2024.
Verschärfte Importsubstitutionsregeln drängen ausländische Medizintechnikhersteller zum
Aufbau lokaler Produktionen.
23
erweitert, darunter Otorinoskope, Tonometer zur Messung des
Augeninnendrucks, Beatmungsgeräte, Ultraschallscanner und
Intraokularlinsen. Wenn mindestens zwei russische Hersteller mit
ihren Produkten an einem öffentlichen Beschaffungsverfahren
teilnehmen, sind ausländische Analoga davon ausgeschlossen.
Premierminister Dmitri Medwedew hat im Juni 2019 eine Ver
ordnung unterzeichnet, die den Spielraum öffentlicher Einrich
tungen einengt, Medizintechnik über Wettbewerbsverfahren zu
beschaffen. Damit könnten neben dem Preis auch Qualitäts
kriterien herangezogen werden. Doch für Röntgenapparate,
optische Mikroskope, zahnärztliche und ophthalmologische
Instrumente, Sterilisatoren und andere Medizinprodukte ist nun
mehr der Preis das ausschlaggebende Kriterium.
Russland startet digitale Kennzeichnung von Rehatechnik
Außerdem dehnt Russland die Pflicht zur digitalen Kennzeichnung
von Waren auf Medizintechnik, speziell Rehatechnik, aus. So
sollen die Produkte auf ihrem Weg vom Hersteller bis zum End
verbraucher lückenlos rückverfolgt werden können. Den Auftakt
bildet ein Pilotprojekt zur Markierung von Rollstühlen vom
1. September 2019 bis 1. Juni 2021. In einer ersten Phase sind
Roll stühle mit manuellem Antrieb betroffen, danach folgen Roll
stühle mit einem Motor oder anderen mechanischen Bewegungs
vorrichtungen. Mit der Umsetzung des Projekts ist das Zentrum
zur Entwicklung aussichtsreicher Technologien (ZRPT) betraut, das
zum Firmenimperium des Oligarchen Alischer Usmanow gehört.
Gemeinsamer Medizintechnikmarkt macht Neuregistrierung erforderlich
Im Zuge der Schaffung eines einheitlichen Medizintechnikmarkts
in der Eurasischen Wirtschaftsunion (EAWU) müssen alle medi
zinischen Geräte bis Ende Dezember 2021 neu registriert werden.
Dazu wären mindestens 20 Jahre notwendig, schätzt der Verband
der Medizintechnikhersteller Medizinskie Resursy. Daher könnten
ab 2022 Engpässe bei Medizintechnik auftreten, warnt der Bran
chenverband. Eventuell kommt es zu einer Verschiebung der
Frist, aber ausländische Hersteller sollten sich bereits intensiv mit
den neuen Anforderungen der EAWU auseinandersetzen.
Deutsche Medizintechnikhersteller erweitern ihre Präsenz in Russland
Um trotz aller Hürden weiterhin Zugang zu staatlichen Aufträgen
zu erhalten, investieren deutsche Unternehmen in den Auf oder
Ausbau einer lokalen Produktion. Der Medizintechnikproduzent
Sarstedt legte im Juli 2019 in Sankt Petersburg den Grundstein
zum Bau eines Werks zur Herstellung von EinwegBlutentnah
mesystemen. Bis 2022 fließen etwa 31 Mio. Euro in das Projekt.
Der Medizinbedarfshersteller B. Braun investiert bis 2020 etwa
40 Mio. Euro in den Bau eines Logistikzentrums und die Er
weiterung des Produktionswerks im Gebiet Twer. Fresenius
Nephrocare errichtet bis 2020 für etwa 6 Mio. Euro drei Dialyse
zentren im Gebiet Rostow.
Für den Medizintechnikhersteller Otto Bock hat sich die Lokali
sierung der Produktion bereits gelohnt. Die russische Repräsen
tanz Otto Bock Mobility wurde 2018 neben drei weiteren An
bietern ausgewählt, insgesamt 39.000 Rollstühle des Modells
„Start” an staatliche Gesundheitseinrichtungen zu liefern.
Trotz der Ausweitung der Politik der Importsubstitution steigen
die Importe von Medizintechnik nach Russland. Die Ausfuhren
deutscher Hersteller nach Russland legten im Jahr 2018 um 3,9
Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf etwa 649 Mio. Euro zu.
Mit einem Anteil am Gesamtexport von 2,7 Prozent belegte
Russland damit Platz zehn der wichtigsten Abnehmerländer deut
scher Medizintechnik.
SPECTARIS Jahrbuch 2019/2020 | Medizintechnik
Zolltarifgruppe Produktgruppe 2017 2018 davon aus (HS-Code) Deutschland (2018)
» 9018.11 bis .20 Elektrodiagnoseapparate und -geräte 287,2 310,4 26,4» 9022 Röntgenapparate etc. 431,1 380,6 77,0» 8419.20 Sterilisierapparate 33,1 34,4 5,5» 8713 Rollstühle 29,0 33,1 6,2» 9018.41, .49 Zahnmedizinische Instrumente; a. n. g. 136,5 140,3 37,5» 9018.31 bis .39 Spritzen, Nadeln, Katheter, Kanülen etc. 322,3 368,7 66,7» 9018.50 Ophthalmologische Instrumente 91,1 109,2 26,0» 9018.90 Andere Instrumente, Apparate und Geräte 900,8 930,3 251,1» 9019, 9020 Therapiegeräte, Atmungsgeräte etc. 223,6 259,1 46,9» 9402 Medizinmöbel etc. 55,5 71,0 14,3» 9021 Orthopädietechnik, Prothesen etc. 661,1 715,7 98,1
» Quelle: UN Comtrade
Einfuhr ausgewählter medizintechnischer Produkte nach Russland (in Mio. US$)
24
Gastbeitrag
Internationale Märkte | Brasilianischer Medizintechnikmarkt im Aufwind
Brasilianischer Medizin-technikmarkt im Aufwind Brasilien ist mit etwas mehr als 210 Mio. Einwohnern unter den zehn bevölkerungsreichsten
Ländern und mit einem BIP von 2,14 Billionen US-Dollar (2018) die neuntgrößte Volkswirtschaft
der Welt. Bedeutend im Gesundheitsbereich ist die stark alternde Gesellschaft: Liegt der Anteil
der über 65-Jährigen im Jahr 2019 noch bei knapp 10 Prozent, so steigt dieser bis 2040 auf ca.
17 Prozent und verdoppelt sich bis 2060 auf über 25 Prozent. Zudem steigt die Lebenserwartung
von aktuell 76,5 auf 81 Jahre in 2060.1 Damit stellen sich viele Herausforderungen an das Land,
welche Chancen für deutsche Medizintechnikunternehmen bereithalten, zumal die Nachfrage
nach Medizintechnik anzieht.
Die brasilianische Wirtschaft erholt sich langsam und durch
die Mitte Juli 2019 in der ersten Instanz approbierte
Rentenreform voraussichtlich schneller. Die Regierung
des seit Januar 2019 amtierenden Präsidenten Jair Bolsonaro
zielt neben einer Entlastung des Staatshaushaltes mittels weiterer
Reformen auf eine Öffnung des Marktes ab. Außerdem werden
seit 2014 verstärkt Antikorruptionsmaßnahmen wie die Opera-
tion Lava Jato ergriffen.
Im Jahr 2018 wurden auf dem brasilianischen Arbeitsmarkt
528.000 formale Stellen geschaffen, 18 Prozent davon im Ge-
sundheitssektor.2 Mit dem nationalen Gesundheitssystem SUS
belegt das Land den achten Platz der größten Gesundheitsmärk-
te weltweit und verfügt mit 2,18 Ärzten pro 1.000 Einwohner
über die viertgrößte medizinische Bevölkerung der Welt. 2018
beliefen sich die Gesundheitsausgaben auf 637 Mrd. Brasiliani-
scher Real 3, ca. 9,3 Prozent des brasilianischen BIPs. Davon
waren 57 Prozent für die private Krankenversicherung oder
eigene Ausgaben und 43 Prozent öffentliche Mittel.4
Der MT-Markt wuchs 2018 um 13,5 Prozent und bewegte
10,5 Milliarden US-Dollar. Für 2019 wird ein Wachstum von fünf
bis sieben Prozent prognostiziert.5 Im Laufe des Jahres (2018)
stiegen die Importe um 21,8 Prozent auf insgesamt 5,4 Mrd.
US-Dollar und auch die nationale Produktion (51,5 Prozent des
Gesamt volumens des Sektors) wuchs um 5,6 Prozent auf 5,7
Mrd. US-Dollar. Der Anstieg ist zurückzuführen auf Investitionen
in elektromedizinische und -therapeutische sowie strahlungs-
technische Geräte und Einrichtungen.
Deutschland belegt mit 10,4 Prozent Platz zwei der brasiliani-
schen Importe von Medizintechnik, nach den USA mit 32,7
Prozent (2018). Die Verordnung RDC Nr. 208/2018 hat zur Ver-
einfachung der Verfahren für die Einfuhr von der Gesundheits-
überwachung unterliegenden Erzeugnissen gesorgt. Zudem
wurden Risikomanagement- und Frachtparametrisierungsver-
fahren eingeführt, welche die Analyse- und Freigabeprozesse
importierter Waren beschleunigen und deren Fristen verkürzen.
Dadurch konnte die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Medizin-
technikunternehmen erheblich verbessert werden.6 Die in 2015
von der Gesundheitsbehörde ANVISA und InMetro etablierte
1 IBGE2 GTT Healthcare3 2018 EUR-BRL: 4,4
4 ANAHP5 O Globo6 ABRAIDI» Quelle: ABIMO
Partnerschaft (Dauer fünf Jahre) zum
Schutz der Gesundheit der Bevölkerung
trägt maßgeblich zum Lösen komplexer
Auf gaben wie die Steigerung der Qualität
von Medikamenten, medizinischen Gerä-
ten und Prothesen bei. So kam es zur
merk lichen Verkürzung (bis hin zur Elimi-
nierung) von Warteschlangen bei der
Ricardo Castanho,
Abteilungsleiter Markteintritt
und Business Development
Services
Kontakt:[email protected]
Import (Mio. USD) Export (Mio. USD) » Med. Geräte 843,25 63,82» Implantate & Prothesen 188,65 60,27» Laborgeräte 981,39 47,5» Verbrauchsmaterialien 1.186,01 338,71» Zahnmedizintechnik 147,97 87,71» Geräte zur med. Bildgebung 566,4 27,73» Geräte zur Rehabilitation 448,99 53,34» Ges. 4,36 Mrd. USD 679,10
25
Produkt registrierung, zur Stärkung der Ana lysekapazität der La
boratorien und Ausweitung der Transparenz sowie zur Effizienz
steigerung in der Kommunikation zwischen den Akteuren. Zum
Teil wurde dies durch die vermehrte Nutzung von Technologien
zur Prozess automatisierung erreicht.
Seit einigen Jahren werden die Krankenhäuser vertikalisiert,
was Kostensenkungen und eine qualitativ hochwertige Ver
sorgung gewährleistet. Die Betreiber von Krankenversicherungen
investieren in ihre eigenen Netze und andersherum erstellen
Krankenhäuser ihre eigenen Krankenversicherungen. In dem
Rahmen gab es 2018 im Bereich Gesundheit, Hygiene und
Ästhetik 107 Fusionen und Übernahmen.7 Während inländische
vor ausländischen Investoren lagen, wird in den kommenden
Jahren mit mehr ausländischen Investoren gerechnet. Investiert
werden u. a. von dem CuraNetzwerk für diagnostische Medizin
300 Mio. Brasilianischer Real in die Eröffnung neuer Labore und
von Fleury 170 Mio. Brasilianischer Real in den Kauf des Lafe
Netzwerks von klinischen Analyselaboren in Rio de Janeiro. Sabin,
das fünftgrößte Unternehmen der Branche, hat von Oktober
2018 bis Februar 2019 sechs Labore übernommen und plant 170
Mio. Brasilianischer Real in die Expansion zu investieren. Ghelfond
und Wettbewerber wie Alliar wollen mit Dienstleistungen für
Krankenkassenbetreiber mit einem eigenen Netzwerk von
Kranken häusern und Kliniken wie NotreDame Intermédica und
Hapvida wachsen. Diese Betreiber erzielen durch eine bessere
Kontrolle ihrer Kosten eine überdurchschnittliche Leistung.8
Hapvida hat 2019 die Gruppe São Francisco für 5 Mrd. Brasilia
nischer Real erworben und ist mit 5,8 Mio. Kunden von (zahn)
medizinischen Krankenversicher ungen und einem Nettoeinkom
men von 6 Mrd. Brasilianischer Real zum wichtigsten Betreiber
hinsichtlich der Kundenanzahl geworden. Für deutsche Unter
nehmen liegen Chancen im Bereich der bild gebenden Verfahren,
die hohe Investitionen in Ausrüstung und spezialisierte Fachleute
erfordern. Diagnostikunternehmen setzen zudem stark auf Tech
nologie und die Entwicklung neuer Untersuchungen. Dasa, der
Branchenführer mit 250 Mio. durchgeführten Untersuchungen
pro Jahr, investiert 30 Mio. Brasilianischer Real in Künstliche
Intelligenz (KI), Digitalisierung und Gentests.
Übergreifend bietet auch das Handelsabkommen zwischen der
EU und Mercosur durch die Vereinfachung des bilateralen Handels
neue Impulse. Deutsche Medizintechnikunternehmen profitieren
von der Verwendung internationaler Standards und der Ausrich
tung technischer Regulierungen auf die Bedürfnisse von Mikro und
KMU sowie von der Transparenz durch die kosten lose Bereitstellung
relevanter Informationen sowie davon, dass der Mercosur die Er
füllung der technischen Vorschriften akzeptiert. Dies erleichtert
den Marktzugang, schafft (bürokratische) Hürden ab und kreiert
neue Geschäftsmöglichkeiten. Wenn sich eine rasche Verabschie
dung der Vereinbarung in den jeweiligen Parlamenten realisieren
lässt, ist mit einem Inkrafttreten in etwa fünf Jahren zu rechnen.
7 DCI 9 GTAI8 Valor Econômico 7 10 Abimo
Auch die DeutschBrasilianische Industrie und Handelskammer
(AHK) São Paulo hat das Ziel, Investitionen in die Region zu
holen, den bilateralen Handel zu stärken und die Zusammen
arbeit zwischen den Ländern des Mercosur und der EU sowie
die Geschäfte ihrer Mitglieder zu fördern. Als bedeutende Ge
schäftsplattform ermöglicht die AHK Interessierten bspw. mit hilfe
einer Geschäftspräsenz (u. a. virtuelle Geschäftsadresse in Brasi
lien, Betreuung durch mehrsprachige AHKMitarbeiter) den Ein
stieg in den brasilianischen Markt. Im Rahmen einer Geschäfts
partnervermittlung werden wichtige Handelsbeziehungen ge
schlossen. Durch einen PreMarketCheck wird der Markt nach
aktuellen Trends und Chancen sondiert. Auch werden individu
elle Markteintrittsstrategien in Absprache mit den Unternehmen
entwickelt, was bei dem sich im Aufschwung befindenden
Medizintechnikmarkt rentierende Aussichten verspricht.
Aktuelle Markttendenzen
1. Digitalisierung
» Gesundheitsministerium: Einführung elektronische
Patientenakte
» Intelligente Betten im Krankenhaus 9 de Julho in São Paulo
2. Telemedizin
(Wachstumsrate des Sektors 20 Prozent p. a.;
bis 2022 Umsatz von 12,2 Mrd. Brasilianischer Real) 10
» Synchrone Telemedizin im AlbertEinsteinKH in São Paulo
verbindet Ärzte & Patienten in Videokonferenzen
» Behandlung von Notfällen der Neurologie ((Schlag)Anfälle,
Kopfverletzungen) in Krankenhäusern der LeforteGruppe
in São Paulo
» Bundesstaat Rio Grande do Sul hat verkürzte Wartezeiten
für augenärztliche Beratung durch Teleoftalmo
3. Künstliche Intelligenz, Big Data
4. Verleih von MT-Geräten
Redaktion: Ronja Tewes, Deutsch-Brasilianische Industrie- und
Handelskammer
Die Chancen im Überblick
» Marktwachstumsprognosen von 5 – 7 Prozent deutlich
über dem Durchschnitt der brasilianischen Wirtschaft
(0,9 Prozent BIPWachstum für 2019)
» Hoher Anteil der Gesundheitsausgaben am BIP
(9,3 Prozent in 2018)
» Eines der zehn bevölkerungsreichsten Länder, stark
alternde Bevölkerung, neuntgrößte Volkswirtschaft
der Welt
» Nachfrage nicht durch nationale Produktion zu
decken: Brasilien kauft etwa 65 Prozent des Bedarfs
an Medizintechnik im Ausland 9
SPECTARIS Jahrbuch 2019/2020 | Medizintechnik
26 Internationale Märkte | SPECTARIS-Partnerschaftsprojekt in Ostafrika – Erste Erfolge und Ausblick auf die zweite Phase
Rückblick auf die erste Phase
Die auf drei Jahre angelegte erste Projektphase konzentrierte
sich darauf, die Gesundheitsbranche vor Ort zu stärken, die re
gionale Integration zu fördern und erste Kontakte zu deutschen
Herstellern für Medizintechnik zu etablieren. Unser Partner vor
Ort ist die East African Healthcare Platform (EAHP), die als zen
trale Institution zur Meinungsbildung und Unterstützung aller
Interessengruppen der Gesundheitswirtschaft in der Region auf
gebaut werden konnte. Ostafrikanische Unternehmen besuchten
während des Projektes Fachmessen wie die MEDICA in Düsseldorf
und analytica in München, wo ein erster Austausch mit deutschen
Herstellern stattfand. Die im Frühsommer 2019 vor Ort durch
geführte Projektfortschrittskontrolle berichtete über positive Ziel
erreichung und sprach sich für eine Fortsetzung des Projekts aus.
Ausblick auf die zweite Phase
SPECTARIS prüft aktuell die Fortsetzung des Projekts. In der fol
genden Phase soll unter anderem der Fokus stärker auf konkre
te Geschäfts und Kooperationschancen gesetzt werden, die
SPECTARIS-Partnerschafts-projekt in Ostafrika – Erste Erfolge und Ausblick auf die zweite Phase Seit 2016 engagiert sich SPECTARIS in einem von dem Bundesministerium für wirtschaftliche
Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) via sequa geförderten Projekt für den Ausbau der
Gesundheitsbranche in Ostafrika. Zielländer sind alle Mitgliedstaaten der East African Community
(EAC): Burundi, Kenia, Ruanda, Tansania, Uganda und seit dem Jahr 2018 Südsudan.
Kontakt: Krasimira
Maryanska SPECTARIS e. V.
Vermittlung von Marktanalysen sowie durch die Anbahnung von
Businesskontakten zu Anwendern und Distributoren aus dem
Gesundheitssektor vor Ort geschaffen werden. Die deutschen
Unternehmen der Medizin und Labortechnik werden die Chan
ce auf aktive Marktexploration durch die Teilnahme an Delega
tionsreisen, Studienreisen und Konferenzen vor Ort haben.
Weiter hin bestehen Aussichten auf Investitionsbeteiligung an
einem Pilotprojekt im privaten Gesundheitssektor und die Mög
lichkeit zur Durchführung finanzierter Workshops und Trainings
am eigenen Equipment. Die Partnerschaft mit der East African
Health Platform bietet die Möglichkeit, vertiefte Einblicke in den
ostafrikanischen Markt zu bekommen und diesen langfristig zu
erschließen und zu bearbeiten. Mit der EAHP hat SPECTARIS
einen verlässlichen Partner zur Sicherung und zum Ausbau zu
künftiger Marktchancen für unsere Mitgliedsunternehmen in der
Region Ostafrika im Portfolio.
verschiedene Beteiligungsmöglichkeiten
für Unternehmen bieten. Diese
könnten mit dem Aufbau von
Marktexpertise durch die
Firmenadresse der East African Health Platform in Arusha, Tansania.
» Quelle: Elke Carolin Demtschück, Organi sations und Wirt schaftsberatung, Change Map
Team von der East African Healthcare Platform
» Quelle: Elke Carolin Demtschück,Organisations und Wirtschafts beratung, Change Map
27
SPECTARIS Jahrbuch 2019/2020 | Medizintechnik
Internationale Märkte | SPECTARIS-Partnerschaftsprojekt in Ostafrika – Erste Erfolge und Ausblick auf die zweite Phase Mit freundlicher Unterstützung | JÜKE Systemtechnik GmbH
JükE Systemtechnik GmbHDienstleister der Medizintechnikbranche.
Kontakt:JÜKE Systemtechnik GmbH · Trumpenstiege 2 · 48341 Altenberge
Telefon: +49 (0)25 05 870 · EMail: [email protected] · www.jueke.de
Unsere StärkeJÜKE ist erfahrener Dienstleister für Entwicklung, Produktion und
Systemintegration in der Medizintechnik. Unser Knowhow speist
sich aus einem langjährigen Wissensvorrat in der Feinmechanik,
Präzisionstechnik, Mechatronik, Elektronik sowie der Firm und
Softwareentwicklung. Das Dienstleistungsspektrum für unsere
Kunden umfasst Engineering, Systementwicklung, Produktion
von der Zerspanung über Fertigung und Montage bis hin zur
Qualitätskontrolle, SupplyChainManagement sowie dem Zu
lassungsmanagement inkl. vollständiger Dokumentation.
Unsere Branchenerfahrung
» Medizintechnik» Dentaltechnik» Life Science» Biotechnologie» Biomedizin» Bioanalytik» nanoanalytik» Diagnostik
» Labor-und Analysentechnik» optische Technologie» Lasermesstechnik» Messtechnik» Automatisierungs- technik
Ihr VorteilWir richten uns genau auf die Bedürfnisse unserer Kunden aus
und verschaffen ihnen mit passgenauen technischen Lösungen
einen deutlichen Vorteil in ihrem Markt. Branchenübergreifende
Erfahrungen in der Medizintechnik, der Analysen, Bio und Labor
technik sowie den Optischen Technologien werden gewinn
bringend in Kundenprojekte eingebracht. Wir sind ein verläss licher
und qualitätsorientierter Partner, der den kompletten Produkt
Lebenszyklus verantwortlich begleitet.
Unser Know-howVon Nuklearmedizin über InvitroDiagnostik bis Dentaltechnik
sind wir erfahrener Hersteller im Bereich Medizintechnik. JÜKE
entwickelt und produziert auf der Grundlage vereinbarter Spe
zifikationen mechatronische Baugruppen sowie medizintechni
sche Geräte und Systeme – individuell maßgeschneidert und
systematisch optimiert. Dafür arbeiten wir eng mit unseren Kun
den zusammen und kümmern uns um jedes Detail. Wir über
nehmen die gesamte Produktion und Logistik vom Prototyp über
die Serie bis hin zur EndofLifeFertigung. Unsere Zertifizierung
nach ISO 9001 und ISO 13485 sichert dabei das hohe Qualitäts
niveau in jedem Detail.
28 Internationale Märkte | Chinas Medizintechnikindustrie: Ein lukrativer, aber zunehmend umkämpfter Markt
Gastbeitrag
Chinas Medizintechnikindustrie:Ein lukrativer, aber zunehmend umkämpfter Markt
Der Markt für Medizintechnik boomt zurzeit. Dabei ist der
chinesische Markt einer der größten weltweit. 2017
machte er bereits fast 19 Prozent des Weltmarktes aus.
Mit einer Rate von 8,3 Prozent wuchs er zwar deutlich langsamer
als zuvor – zwischen 2013 und 2016 wurden Raten von mehr
als 20 Prozent verzeichnet – aber im weltweiten Vergleich immer
noch fast doppelt so schnell.
Von 2011 bis 2017 verzeichnete China einen Außenhandels
überschuss bei medizintechnischen Geräten. Die drei wichtigsten
Produktkategorien auf dem chinesischen Markt liegen im Bereich
medizinische Bildgebung (16 Prozent Marktanteil), Invitro
Diagnostika (14 Prozent) und medizinische Verbrauchsartikel (13
Prozent). Die USA, Deutschland und Japan waren bei Medizin
geräten bis zuletzt die wichtigsten Bezugsländer für China. Die
Anna Holzmann, Wissenschaftliche Mitarbeiterin,
Mercator Institute for China Studies (MERICS), Berlin
Kontakt:MERICS gGmbH · Klosterstrasse 64 · 10179 Berlin
Telefon: +49 (0)30 3440 999-0
E-Mail: [email protected]
Größe Medizintechnikmarkt (Erlöse)
Gesamtausgaben für Gesundheitsversorgung
Bevölkerungsanteil > 65 Jahre
Anzahl an Krankenhäusern
Überblick zu Chinas Medizintechnikindustrie
1.998,0 Mrd. CnY
5.259,8 Mrd. CnY
2010 2017
20.918
31.056
2010 2017
23,9 Prozent 10,3 Prozent
8,4 Prozent
19,4 Mrd. USD
58,6 Mrd. USD
2010 2017 2010 20172017 2050* * Schätzung
8,4 Prozent113,5 Mio. Personen
10,3 Prozent146,0 Mio. Personen
23,9 Prozent331,0 Mio. Personen
» Quelle: OECD, NBS, Statista
29
bei weitem größten Produktkategorien sind dabei Ausrüs
tungen für Diagnose und Behandlung sowie für die
Zahnmedizin. Der Bedarf an Orthopädiegeräten ist
in China besonders hoch. Produkte „Made in
Germany“ sind hier sehr gefragt. Überhaupt
ist China nach den USA einer der wichtigs
ten Märkte für die deutsche Medizintech
nikbranche. Deutsche Unternehmen er
zielten 2017 einen Umsatz von rund 1,8
Mrd. Euro in China. Das Export volumen
ist damit im Vergleich zum Vorjahr um
fast 14 Prozent gestiegen.
Der Bedarf an Medizintechnik in China ist ungebrochen hoch
Die chinesische Regierung bemüht sich seit
den 1990er Jahren – insbesondere aber seit
2009 – darum, das System der Krankenversiche
rung sowie die Gesundheitsversorgung zu verbessern.
Mit einer wachsenden Mittelschicht und erhöhtem Ge
sundheitsbewusstsein sind die qualitativen Ansprüche gestie
gen. Dies ist ein wichtiger Grund für die hohe Nachfrage nach
fortschrittlichem, medizintechnischem Gerät. Zudem treiben die
vergleichsweise schnelle Alterung der chinesischen Gesellschaft
und der damit einhergehende Anstieg chronischer Erkrankungen
sowie altersbedingter Beschwerden den Bedarf an entsprechen
der Medizintechnik in die Höhe.
Die chinesische Regierung hat auf diese Entwicklung u. a. mit
einer Erhöhung der Budgets reagiert. Seit 2010 haben sich die
staatlichen Gesundheitsausgaben fast verdreifacht auf etwa 1.521
Mrd. chinesische Yuan (CNY) im Jahr 2017 1. Die Nachfrage nach
qualitativ und technisch hochwertiger Medizintechnik kann von
chinesischer Seite noch nicht selbst gedeckt werden.
Noch dominieren ausländische Hersteller das hochpreisige Segment der Medizintechnik
Der chinesische Medizintechnikmarkt ist grob in zwei Sek
to ren zu unterteilen: in den niedrig bis mittelpreisigen Be
reich und in das teurere, technologisch entwickeltere und
qualitativ hochwertigere Premiumsegment. Dieses wird klar
von ausländischen Unternehmen dominiert – allen voran
Philips, Roche und Medtronic. Aber auch Namen wie Siemens,
General Electric und Johnson & Johnson finden sich unter
den ausländischen TopUnternehmen auf Chinas Markt für
Medizintechnik.
Das niedrig bis mittelpreisige Segment ist wiederum klar in
chinesischer Hand. Mehr als 80 Prozent der chinesischen
Hersteller können diesem Bereich zugeordnet werden. Importe
aus dem Ausland spielen kaum noch eine Rolle. Darüber hinaus
drängen chinesische Anbieter aber auch zunehmend in das Pre
miumsegment vor. 2016 gelang gleich drei chinesischen Her
stellern die Einführung von hochklassigen PETCTGeräten. Das
DefactoImportMonopol in diesem Bereich war damit gebrochen.
Im darauffolgenden Jahr wurden bereits rund zehn Prozent des
oberen Segments medizintechnischer Geräte von chinesischen
Herstellern bedient.
Parallel zur fortschreitenden Modernisierung und Digitalisie
rung der Industrie verbessert sich auch das Niveau medizintech
nischer Produkte in China – u. a. dank finanzieller Unterstützung
des Staates 2. Die Ausgaben chinesischer Unternehmen für For
schung und Entwicklung sind im Vergleich zu ausländischen
Wettbewerbern gering. Bei Leistung und Qualität hinken medi
zintechnische Premiumprodukte aus China der ausländischen
Konkurrenz noch hinterher. Sie treten daher primär in Preiswett
bewerb mit internationalen Anbietern.1 1 CNY ≈ 0,13 EUR 2 Die Zentralregierung unterstützte 2018 beispielsweise 25 Forschungs und
Entwicklungsprojekte im Bereich digitaler Diagnosetechnik mit 150 Mio. CNY.
SPECTARIS Jahrbuch 2019/2020 | Medizintechnik
30 Internationale Märkte | Chinas Medizintechnikindustrie: Ein lukrativer, aber zunehmend umkämpfter Markt
Gastbeitrag
Chinas Medizintechnikmarkt ist ein zunehmend hart umkämpftes Pflaster
Der chinesische Markt ist hart umkämpft: 2017 gab es nach
Angaben der USRegierung in China etwa 16.000 chinesische
Hersteller von medizintechnischen Geräten. Angesichts reger
Fusionstätigkeiten dürfte sich diese Zahl jedoch deutlich ver
ringern. Die Medizintechnikindustrie Chinas ist dabei primär an
der Küste angesiedelt, vor allem in der Region BeijingTianjinHe
große Unternehmen. So befanden sich 2017 unter den größten
zehn Medizintechnikunternehmen in China bereits drei chine
sische, nämlich Mindray, Shinva und WeGo. Mindray ist auch
bereits international aktiv und gilt als großer Hoffnungsträger
der chinesischen Medizintechnikbranche.
Für Chinas Regierung hat der Fortschritt der Medizintechnik strategische Bedeutung
Die Medizintechnikbranche hat große strategische Bedeutung
in China. Die Rolle von Innovationen im Gesundheitswesen und
der Medizintechnik wird u. a. im aktuellen Fünfjahresplan betont,
dem zentralen Politikdokument für die Wirtschafts und Gesell
schaftsentwicklung der Volksrepublik. Eine Vielzahl weiterer
Pläne zur Förderung des Bereichs wurde in den vergangenen vier
Jahren veröffentlicht. Die Initiative „Internet+Gesundheit“ zur
forcierten Digitalisierung des chinesischen Gesundheitswesens
und die zugrunde liegende Strategie „Gesundes China 2030“
sind hier hervorzuheben. Letztere stellt die Gesundheitsvorsorge
einer rapide alternden Gesellschaft in den Vordergrund und wer
tet die Rolle von Hausärzten, lokaler medizinischer Versorgung
sowie privaten Gesundheitsdienstleistern auf. Auch die Tele
medizin und mobile Gesundheitsversorgung sollen weiterentwi
ckelt werden. Im digitalen Bereich sind Erfolge bereits sichtbar:
2015 gab es erst sechs sogenannte „InternetKrankenhäuser“,
die verstärkt auf den Einsatz künstlicher Intelligenz und neuer
Informationstechnologie setzen. Im Mai 2019 waren es bereits
158.
Auch im Rahmen der umfangreichen Innovationsstrategie
Made in China 2025 (MIC25) spielt Medizintechnik eine große
Rolle. Der Bereich medizinischer Hochleistungsgeräte wird als
eine von zehn Kernindustrien genannt, in denen China bis 2049
auch weltweit eine Spitzenposition einnehmen möchte. Dafür
soll u. a. der Lokalisierungsgrad – also der Anteil heimischer
Lösungen am chinesischen Markt – erhöht werden.
Bis 2020 Bis 2025
» Anteil Krankenhäuser auf Kreisebene, 50 % 70 % die chinesische Produkte im mittel- bis hochpreisigen Segment nutzen » Anteil Kernkomponenten (z. B. für 60 – 70 % 85 % medizinische Verwendung von Big Data und 3-D-Druck) aus chinesischer Produktion
» Quelle: NMSAC
bei, dem Yangtze und dem Perl flussDelta.
Doch auch im Landesinneren entwickeln
sich Gebiete etwa rund um Chongqing,
Chengdu und Wuhan zu interessanten
Zentren.
Viele chinesische Hersteller lassen ihre
Interessen von der China Association of
Medical Device Industry (CAMDI) – dem
nationalen Industrieverband für die
Medizintechnikbranche – vertreten. Es
handelt sich hierbei meist um kleinere
Unternehmen, die innerhalb einer relativ
homogenen Produktpalette konkurrieren.
Unterstützt von der chinesischen Regie
rung entstanden jedoch auch einige
31
MIC25 setzt ambitionierte Marktanteilsziele für chinesische Medizintechnik
Der heimische Markt soll bis 2025 eine Größe von umgerechnet
rund 168 Mrd. USDollar erreichen 3. Außerdem gilt es, die digi
tale Diagnostik, Implantationstechnik und die Entwicklung von
Instrumenten für klinische Tests, fortschrittliche Behandlungen
sowie die Überwachung des Gesundheitszustands von Patienten
voranzutreiben. Dafür wird zunächst auch auf ausländisches
Wissen zurückgegriffen. Gleichzeitig geht es aber darum, inter
national wettbewerbsfähige, hochqualitative chinesische Marken
zu fördern.
Heimische Hersteller werden am Beschaffungsmarkt bevorzugt
Das Wachstum des chinesischen Medizintechnikmarktes ist vor
allem auf die Beschaffungsaktivitäten von Krankenhäusern zu
rückzuführen. Sie sind die zentralen Akteure des chinesischen
Gesundheitswesens, wobei der Großteil der Dienstleistungen
von öffentlichen Einrichtungen erbracht wird. Ein grundlegendes
Verständnis des öffentlichen Ausschreibungswesens chinesischer
Krankenhäuser ist daher elementar. Es wird primär in zwei Ge
setzen geregelt, dem „Tender and Bidding Law (TBL)“ und dem
„Government Procurement Law (GPL)“. Die vom GPL betroffenen
Produkte und Dienstleistungen werden in einem zentralen Ka
talog aufgeführt. Darüber hinaus setzen Lokalregierungen aber
häufig eigene Kataloge und Regelungen ein. Der öffentliche
Beschaffungsmarkt in China gilt daher nach wie vor als intrans
parent. Er wird auch zum Vorteil chinesischer Bewerber genutzt.
So scheint oft der (geringere) Preis chinesischer Hersteller und
weniger die Kombination von Preis, Qualität und Leistung das
ausschlaggebende Kriterium für die Auftragsvergabe zu sein.
Zusätzlich wird die Verwendung heimischer Produkte von Re
gierungsstellen gefördert 4. Das GPL selbst betont, dass primär
auf heimische Lösungen zu setzten ist. Auch listet etwa die Na
tionale Kommission für Gesundheit (ehem. Nationale Kommis
sion für Gesundheit und Familienplanung) seit 2014 „exzellente“
heimische Medizintechnikprodukte auf. Die angeführten chine
sischen Hersteller werden dann meist bei Ausschreibungsverfah
ren bevorzugt.
Gute Kenntnisse der lokalen Bedingungen sind das A und O für ausländische Unternehmen
Grundsätzlich ist der chinesische Markt für Medizintechnik nicht
zuletzt aufgrund der beeindruckenden Wachstumszahlen und
einem hohen Bedarf an Produkten des Premiumsegments höchst
attraktiv für ausländische Unternehmen. Chinesische Alternati
ven sind hier noch keine allzu große Konkurrenz. Die Stärkung
heimischer Lösungen und Wettbewerber ist jedoch ein klar de
finiertes Ziel Pekings. Auch stellt die zunehmende Dezentralisie
rung der Gesundheitsversorgung eine Herausforderung für aus
ländische Hersteller von Medizintechnik dar. Vor allem für
kleinere Firmen dürfte es ohne lokale Partner schwierig sein, auf
dem chinesischen Markt Fuß zu fassen bzw. ihre Position zu
verteidigen. Ausländische Unternehmen sind daher gut beraten,
sich intensiv mit dem regulatorischen und strategischen Umfeld
der medizintechnischen Entwicklungen in China auseinander
zusetzen. Eine fundierte und umfassende ChinaStrategie ist
nötig, um auf dem zunehmend hart um
kämpften Binnenmarkt der Volksre
publik bestehen zu können.
3 1 USD ≈ 0,90 EUR4 Offiziell gilt ein Produkt als „heimisches“ Erzeugnis, sobald es großteils auf chinesischem
Boden produziert wird. In der Praxis wird die Bezeichnung jedoch meist auf das
Herkunftsland des Herstellers bezogen.
SPECTARIS Jahrbuch 2019/2020 | Medizintechnik
32 Regulatory Affairs | Nur noch gut ein halbes Jahr bis zum Geltungsbeginn – Wo stehen wir in Sachen Medical Device Regulation?
Nur noch gut ein halbes Jahr bis zum Geltungsbeginn – Wo stehen wir in Sachen Medical Device Regulation?
Flaschenhals Benannte Stellen (BS)
Noch immer fehlen viele Voraussetzungen, um die MDR auch
umsetzen zu können. Nach wie vor fehlt den Herstellern eine
ausreichende Anzahl an BS. Diese sind für die Marktzulassung
von Medizinprodukten jedoch zwingend notwendig. Denn sie
führen in Abhängigkeit von der Risikoklasse der Medizinprodukte
spezielle Prüfungen und Bewertungen durch. Auch bescheinigen
diese die Korrektheit der sogenannten Konformitätsbewertung.
Zu den weiteren Aufgaben gehören die Auditierung der QM
Systeme nach EN ISO 13485:2016 sowie Auditierungen zur Be
wertung der Einhaltungen der Anforderungen, wie sie sich aus
den MDSAP (Medical Device Single Audit Program) ergeben.
Hersteller können sich ihre BS grundsätzlich frei wählen und
schließen mit dieser einen Vertrag ab. Bevor eine BS jedoch un
ter der MDR tätig werden darf, muss sie selbst einen in der MDR
festgelegten, aufwändigen Benennungsprozess durchlaufen.
Dieser Prozess stellt sich als viel komplexer und langwieriger dar,
als von allen Beteiligten erwartet. Die durchschnittliche Verfah
rensdauer für den gesamten Prozess beträgt 18 Monate. Aktuell,
d. h. gut sechs Monate vor dem Geltungsbeginn der MDR, stehen
den rund 27.000 Medizintechnikunternehmen in Europa ledig
lich fünf BS europaweit für die Marktzulassung ihrer Medizin
produkte unter der neuen MDR zur Verfügung (Stand Anfang
Oktober 2019: Derzeit haben wir in der EU 58 Benannte Stellen
für die alte MDD/AIMDD). Der FlaschenhalsEffekt wird noch
dadurch verstärkt, dass auch Medizintechnikhersteller aus dem
NichtEUAusland eine BS brauchen, um ihre Produkte auf dem
Disclaimer: Redaktionsschluss des Jahrbuches war im Oktober 2019, sodass weitere Entwicklungen nicht mehr berücksichtigt
werden konnten.
Die neue Verordnung (EU) Nr. 2017/745 über Medizinprodukte (kurz „MDR“ – Medical Device
Regulation) ist am 5. Mai 2017 im Amtsblatt der Europäischen Union veröffentlicht worden und
zwanzig Tage nach ihrer Veröffentlichung in Kraft getreten. Ab dem 26. Mai 2020 erlangt sie
ihre volle Gültigkeit. Die MDR wird die aktuell gültigen Richtlinien 93/42/EWG für Medizinpro-
dukte (MDD – Medical Device Directive) und 90/385/EWG für aktive implantierbare medizinische
Geräte (AIMDD – Active Implantable Medical Device Directive) ersetzen. Wo stehen wir also gut
ein halbes Jahr vor dem Geltungsbeginn der Verordnung?
EUMarkt vertreiben zu können. Diese geringe Anzahl an BS ist
alarmierend, zumal mehrere bisher noch unter der MDD/AIMDD
tätigen BS bekannt gegeben haben, dass sie sich nicht unter der
MDR benennen lassen werden. Zu groß ist der finanzielle und
bürokratische Aufwand und viele haben Schwierigkeiten, qua
lifiziertes Fachpersonal zu finden. Die Situation wird zusätzlich
dadurch verschärft, dass sich die Anzahl der zu zertifizierenden
Produkte durch die MDR deutlich erhöhen und der jeweilige
Prüfaufwand wachsen wird.
Zukünftig könnte ein harter Brexit den Engpass weiter ver
schärfen, denn die BSI Assurance UK Ltd, als eine der bisher fünf
BS, würde im Falle eines Austritts Großbritanniens aus der EU
ohne Abkommen wieder wegfallen. Zudem nutzen 70 Prozent
aller nicht in der EU registrierten Unternehmen (v. a. aus den USA)
bislang BS in Großbritannien, die fortan auf den EU27Raum
ausweichen müssten. Die Europäische Kommission rechnet zwar
derzeit damit, dass bis Ende des Jahres bis zu 20 BS unter der
MDR benannt sein könnten. Jedoch selbst wenn dies der Fall
sein sollte, reicht dies nicht aus, um alle Hersteller und alle Pro
dukte bis zum 26. Mai 2020 neu zu bewerten.
Nichtverfügbarkeit von Medizinprodukten
Dies kann zukünftig auch auf die Produktvielfalt Auswirkungen
haben und zur Nichverfügbarkeit von Medizinprodukten, ins
besondere im Bereich der Nischenprodukte, führen. Es ist wahr
scheinlich, dass es aufgrund der zum Teil erheblich gestiegenen
regulativen Anforderungen an die Produkte zu Aufkündigungen
Kontakt: Corinna Mutter SPECTARIS e. V.
33
Rechtsunsicherheit
Viele der zur Implementierung der MDR zwingend erforderlichen
ausführenden EURechtsakte, Normen und Leitfäden liegen
noch nicht vor.
Diverse Standards müssen an die MDR angeglichen und har
monisiert werden. Das Verfahren hängt jedoch seit Monaten
wegen strittiger Punkte zwischen der EU Kommission und den
zuständigen Normungsgremien fest. Leidtragende sind die Unter
nehmen, die sich erheblicher Rechtsunsicherheit ausgesetzt sehen.
Die Europäische Datenbank für Medizinprodukte (Eudamed)
wird nicht mit allen Modulen rechtzeitig zum angekündigten
Termin fertig werden. Im „MDR/IVDR Implementation Rolling
Plan“ der EU Kommission heißt es dazu: „It is indicated that
modules for clinical investigation and market surveillance will not
be available at the time of application of the MDR due to wor
kability issues.” Ohne alle notwendigen funktionalen Spezifika
tionen dafür zu kennen, müssen die Unternehmen aber bereits
jetzt ihre ITSysteme anpassen, um rechtzeitig den Anforderungen
der MDR gerecht werden zu können.
Zudem fehlen noch immer nachgelagerte europäische Imple
mentierungsrechtsakte und Leitlinien, was ebenfalls zur Rechts
unsicherheit in den Unternehmen beiträgt.
Auch wenn es sich bei der MDR um eine europäische Verord
nung handelt, die bereits unmittelbar in allen Mitgliedstaaten
wie ein Gesetz wirkt, ist auch die nationale Gesetzgebung nicht
ganz außer Acht zu lassen. Denn die MDR ermöglicht es den
Mitgliedstaaten in bestimmten Punkten auch nationale Regelungen
altbewährter Medizinprodukte kommen wird. Dies geschieht
immer dann, wenn die Einhaltung der neuen Anforderungen an
die Medizinprodukte so kostenintensiv wird, dass der Erlös, der
mit den Produkten voraussichtlich zu erzielen ist, den Aufwand
nicht mehr rechtfertigen kann. Laut einer Schweizer Studie aus
dem Jahr 2018, beauftragt vom Schweizer Bundesamt für Ge
sundheit und dem Schweizer Staatssekretariat für Wirtschaft,
belaufen sich die Kosten für die Implementierung der MDR und
IVDR in ganz Europa von 2017 – 2020 auf ca. 18,8 Mrd. USDol
lar, der Großteil der Kosten (18,4 Mrd. USDollar) fällt bei den
Herstellern (inkl. deren marktseitiger Wert schöpfungskette) und
Zulieferern an. In der Schweiz wird die Summe der ab 2020
laufenden Kosten mit 525 Mio. Schweizer Franken jährlich
beziffert; das entspricht 9,3 Prozent des Jahresumsatzes der
Schweizer Medizintechnik in EU und EFTA. Die Kosten für die
Konformitätsbewertung werden voraussichtlich im Durchschnitt
um 50 – 60 Prozent ansteigen. Somit wird man vonseiten der
Hersteller über eine Portfoliobereinigung nachdenken und ent
sprechende Konsequenzen ziehen. Aus einer Umfrage des Deut
schen Industrie und Handelskammertags (DIHK) und SPECTARIS
aus dem Sommer 2018 geht hervor, dass rund 80 Prozent der
Medizintechnikunternehmen mit erheblichen Schwierigkeiten
rechnen, innovative Produkte zukünftig auf den Markt zu bringen.
Rund die Hälfte der befragten Unternehmen sieht sich ge
zwungen, ihre Produktlinien zu verringern, etwa ein Drittel plant,
Produkte gänzlich aus dem Programm zu nehmen.
» Quelle: SPECTARIS
3 Jahre Übergangsfrist
2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026
26. Mai 2017 •Inkrafttreten der MDR
2018 (oder später) •Rechtsakt zur Be nennung der UDI Issuing Agencies (bis dahin können GS1, HIBCC, ICCBA verwendet werden
26. november 2017 •Frühestes Datum für Benannten Stellen zur Beantragung der Neubenennung unter der MDR •Mitgliedsstaaten be nennen zuständige Behörden •Gründung der MDCG (aus Vertretern der Mitgliedsstaaten)
Juli 2019 •Vorausgesagte Verfügbarkeit der ersten Benannten Stelle unter der MDR
26. Mai 2020 •Anwendungsdatum der MDR •MDD und AIMDD verlieren ihre Gültigkeit •alle Benennungen der Benannten Stellen unter der MDD und AIMDD verlieren ihre Gültigkeit
27. Mai 2024 •Alle MDD/AIMD Zertifikate verlieren (spätestens) ihre Gültigkeit •Bis dahin können Hersteller MDD und MDRZertifikate parallel halten
26. Mai 2025 •Ende der „Abverkaufs regelung” für Produkte, die vor dem 26.05.2020 nach altem Recht oder ab dem 26.05.2020 mit einem weiterhin gültigen MDDZertifikat in Verkehr gebracht wurden
26. Mai 2025 •UDIKenn zeichnung muss auf dem Label von KlasseI Produkten angebracht werden
3. Mai 2018 •Veröffentlichung der Geschäfts ordnung und die Aufgaben beschreibung der MDCG
26. März 2020 •Frühestes Datum an dem EUDAMED in Betrieb gehen kann
6. Mai 2021 •UDIKenn zeichnung muss auf dem Label von implantierbaren und Klasse III Produkten ange bracht werden (falls wieder verwendbar: 26. Mai 2023)
26. november 2021 •Wirtschaftsakteure müssen die Informa tionen über das Produkt (Anhang VI, Teil A, Absatz 2) in EUDAMED eingeben •Benannte Stellen müssen die Informa tionen über die Pro duktzertifikate in EUDAMED eingeben
26. März 2023 •UDIKenn zeichnung muss auf dem Label von KlasseIIa und IbProduk ten angebracht werden
Zeitschiene zur Umsetzung der EU-MDR
SPECTARIS Jahrbuch 2019/2020 | Medizintechnik
34 Regulatory Affairs | nationale umsetzung MDR
zu treffen, die dann ebenfalls zu beachten sind. Das Bundesge
sundheitsministerium hat Ende August 2019 einen Referenten
entwurf zur Anpassung des Medizinprodukterechts vorgelegt.
Mit dem 163 Seiten umfassenden Gesetzentwurf wird unter
anderem das derzeitige Medizinproduktegesetz (MPG) angepasst
werden. Neben diesem Gesetzesvorhaben bereitet das Gesund
heitsministerium derzeit auch noch eine weitere Artikelverord
nung vor, mit der einige der bestehenden Rechtsverordnungen
zum Medizinprodukterecht aufgehoben, geändert und sogar
neu eingeführt werden.
Es ist bereits für größere Unternehmen eine enorme Heraus
forderung, bei den zahlreichen Verordnungen, Richtlinien, Ge
setzen und Standards auf nationaler, europäischer und inter
nationaler Ebene den Überblick zu behalten und die vielen
regulatorischen Anforderungen zu bewältigen. Für kleine und
mittelständische Unternehmen ist dies ohne externe Hilfe kaum
zu leisten und in einigen Fällen sogar existenzbedrohend.
Fazit
Die zentralen und wichtigen Ziele der MDR, die Patientensicher
heit und Qualitätssicherung zu erhöhen, werden bei dem der
zeitigen Umsetzungsstand nicht erreicht. Es ist nicht im Sinne
des Patienten, wenn benötigte Medizinprodukte zukünftig nicht
(mehr) zur Verfügung stehen. Die vielen und zum Teil unklaren
regulatorischen Anforderungen stellen die Unternehmen vor
enorme Herausforderungen. Es ist daher dringend erforderlich,
zunächst die Funktionalität des Gesamtsystems sicherzustellen.
Zur Funktionalität des Gesamtsystems gehört es unter anderem,
dass ausreichend Benannte Stellen für Produktzulassungen, eine
ausreichende Zahl von Expertengremien und Laborstellen für
klinische Prüfungen und eine funktionsfähige Datenbank Euda
med zur Verfügung stehen sowie die von den Unternehmen zu
erfüllenden Anforderungen hinreichend klar spezifiziert sind.
Das SPECTARIS „Regulatory Affairs Forum Medizintechnik“ und weitere Arbeitsgruppen
Um die Hersteller gerade in dieser besonderen Zeit zu unterstüt
zen, gibt es bei SPECTARIS speziell für den Bereich der Medizin
technik das Regulatory Affairs Forum Medizintechnik (ehemals
bekannt als Technische Kommission Medizintechnik) sowie wei
tere Regulatory Affairs Arbeitsgruppen.
Die Teilnehmer erhalten einen kompakten Überblick über ak
tuelle regulatorische Entwicklungen und Herausforderungen auf
nationaler, europäischer und internationaler Ebene. Die Arbeit
im Regulatory Affairs Forum Medizintechnik (RFMT) leistet wert
volle Hilfestellungen, um die Unternehmen beim Verstehen, der
Analyse und der Implementierung zu unterstützen. Im RFMT und
den Arbeitsgruppen besteht die Möglichkeit des Dialogs und
Erfahrungsaustausches zwischen den Herstellern. Dabei stehen
das Verstehen und das konforme Umsetzen regulativer Anfor
derungen im Vordergrund.
Neben dem direkten Dialog vermitteln das Regulatory Affairs
Forum sowie die Arbeitsgruppen auch zusätzliches Experten
wissen. So werden Fachreferenten als Gäste eingeladen. Erfah
rene ArbeitsgruppenMitglieder sind in nationalen, europäischen
und internationalen Expertengremien vertreten und bringen
aktuelle Problemstellungen, Interpretationen und Umsetzungs
ideen auf nationaler wie auch europäischer Ebene ein.
Über den Verband erhalten Mitglieder regelmäßig aktuelle
Informationen zu den regulatorischen Entwicklungen im Bereich
der Medizintechnik und die Möglichkeit, zu speziellen Legislativ
maßnahmen und aktuellen Fragestellungen Eingaben zu machen.
Zahlreiche neue Anforderungen kommen mit der MDR
auf die Hersteller von Medizinprodukten zu, u. a.:
» Einführung eines zusätzlichen Bewertungsverfahrens
(Scrutiny Verfahren) bei der klinischen Bewertung für
implantierbare Medizinprodukte der Klasse III und ak
tive Produkte der Klasse IIb, die dazu bestimmt sind,
ein Arzneimittel an den Körper abzugeben und/oder
zu entfernen
» Einführung eines elektronischen europäischen Vigilanz
und Marktüberwachungssystems mit kürzeren Melde
fristen
» Höhere Anforderungen an die klinische Bewertung
und die Erstellung klinischer Daten mit einer erschwer
ten Äquivalenzbetrachtung
» Obligatorische klinische Prüfungen für Implantate und
Produkte der Klasse III
» Wesentlich höhere Dokumentationspflichten: u. a. Plan
zur Überwachung nach dem Inverkehrbringen, regel
mäßig aktualisierter Bericht über die Sicherheit (ab
Klasse IIa), Plan und Bewertungsbericht zur klinischen
Überwachung nach dem Inverkehrbringen
» Einführung eines europäischen Systems der Rückver
folgbarkeit Unique Device Identification (UDI); zeitlich
gestaffelt in Abhängigkeit von der Risikoklasse des
Produktes
» Neue Klassifizierungsregeln; teilweise verbunden mit
Höherklassifizierungen (z. B. Produkte mit Nanomate
rialien, stoffliche Medizinprodukte, Einführung der
Klasse Ir (reusable) für wiederverwendbare chirurgische
Instrumente)
» Hersteller benötigen eine „für die Einhaltung der Re
gulierungsvorschriften verantwortliche Person“. Diese
Person hat wesentlich umfangreichere Aufgaben wahr
zunehmen als der heutige Sicherheitsbeauftragte des
Unternehmens.
35
SPECTARIS Jahrbuch 2019/2020 | Medizintechnik
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36
Gastbeitrag
Regulatory Affairs | Die erfolgreiche Zulassung medizinischer Produkte in China – ein Weg mit anspruchsvollen Hürden
Die erfolgreiche Zulassung medizinischer Produkte in China – ein Weg mit anspruchsvollen Hürden
Die Zulassung von Medizinprodukten in China beginnt
mit der Klassifizierung gemäß Medical Device Classi
fication Catalog, dessen aktuelle Version am 31. August
2017 von der China Food and Drug Administration (CFDA)
veröffentlicht wurde. Dieser Katalog ist anschaulich mit vielen
Beispielen versehen. Wenn keine eindeutige Einteilung eines
Geräts anhand der 22 vorgegebenen Produktkategorien vor
genommen werden kann, sind die Rules for Medical Device
Classification anzuwenden. In Grenzfällen besteht die Möglich
keit eines offiziellen Klassifizierungsantrags bei der National Me
dical Products Administration (NMPA vormals CFDA). Im Antrag
müssen potenzielle Risiken, spezifische Merkmale und Verwen
dung des Geräts beschrieben sein. Gemeinsam mit dem Antrag
sollte der Hersteller eine detaillierte Funktionsbeschreibung und
einen Beleg der Klassifizierung des Gerätes im Heimat land ein
reichen. Die Bearbeitung dieses Antrags kann mitunter mehrere
Monate in Anspruch nehmen. In China gelten die drei Risiko
klassen I, II und III für Medizintechnik und InvitroDiagnostik
(IVD). Die Einstufung in Europa kann lediglich als Hinweis auf
die Klasse in China dienen, da es in China sehr häufig zu einer
anderen Klassifizierung kommt. Wenn
dies der Fall ist, werden die euro
päischen Produkte in China in
der Regel eine Klasse höher
eingeordnet.
Wird das Gerät den
Risi koklassen II oder III
zugeordnet, folgt als
nächster Schritt im Re
gistrierungsprozess die
Erstellung der Technical
Requirements (früher
Registration Standard),
die die Voraussetzung für
die Vereinbarung von Typtests
mit einem chinesischen Testlabor darstellen. Aktive Medizin geräte
werden in China Prüfungen zur Leistungsfähigkeit, elektrischen
Sicherheit und elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV) unter
zogen. China verfügt über ein eigenständiges Normungswesen.
Chinesische Pflichtstandards werden GuoBiao (GB) genannt, was
wörtlich übersetzt so viel heißt wie Nationaler Standard. Die
chinesischen Industriestandards für medizintechnische Geräte
werden als YYStandards bezeichnet. Die Prüfnorm für die elek
trische Sicherheit heißt GB 9706.12007. Diese basieren auf dem
IEC 606011: 1988, 2005, 2012. Die Normen sind äquivalent
also nicht gänzlich gleich. Der Teststandard für die EMV in China
lautet YY 05052012 und ist identisch zum IEC 6060112: 2004.
Nichtsdestotrotz müssen die Tests bei einem in China von der
NMPA akkreditierten Testlabor durchgeführt werden. Biokom
patibilitätstests für Geräte mit Körperkontakt zum Patienten
werden in China anhand des GB/T 16886.12011 durchführt,
der wiederum identisch zum ISO 109931:2009 ist. Hier besteht
die Möglichkeit einer Anerkennung eines im Ausland durch
geführten Tests, wenn dieser bereits nach dem ISO 109931:2009
erfolgt ist und der Testbericht von einem Testlabor, das gemäß
Good Laboratory Practices (GLP) zugelassen ist, ausgestellt wor
den ist.
Parallel zu den Typtests kann mit der Vorbereitung des An
tragsdossiers begonnen werden. Kernstück des Antrags sind die
Typtestberichte und der Clinical Evaluation Report (CER). Ob für
den CER eine klinische Studie in China erforderlich ist, lässt sich
anhand verschiedener Ausschlusskriterien bestimmen. Die NMPA
hat mehrere Listen von Medizinprodukten und IVD der Klassen
II und III veröffentlicht, die bei der Registrierung keine Clinical
Trials in China benötigen. Diese Exception List liegt bei Medizin
technik bereits in der dritten und bei IVD in der zweiten erwei
terten Fassung vor. Es handelt sich um 855 befreite medizinische
Geräte und 393 befreite IVDProdukte, für die ein stark verein
fachter CER bei der Beantragung ausreichend ist. Anderenfalls
können seit 2018 auch klinische Daten, die in einer klinischen
Stefan Fischer,
Dipl. Ing. Elektrotechnik
Cisema (Hong Kong) Limited
Kontakt:[email protected]
37
Studie außerhalb Chinas erhoben worden sind, für die Erstellung
des CER verwendet werden, wenn sie den chinesischen Regula
rien entsprechen. Sollten derartige Daten nicht vorliegen, besteht
noch die Möglichkeit, ein in China zugelassenes Predicate Device
ausfindig zu machen, um dessen Daten zu verwenden. Allerdings
muss der Antragsteller auf legale Weise an die klinischen Daten
gelangt sein. Nur wenn diese drei Ansätze nicht zum Ziel führen,
ist eine klinische Studie für das Produkt unvermeidbar.
Medizinprodukte der Klasse I müssen weder einen Typtest noch
eine klinische Studie in China absolvieren. Bei ihnen genügt eine
einfache Notifizierung bei der NMPA.
Eine neue Herausforderung für die Registrierung von aktiven
Medizinprodukten stellen die am 14. Mai 2019 aktualisierten
Richtlinien für die technische Überprüfung der Lebensdauer (Nr.
232019) dar. Im Rahmen der Registrierung von Medizinproduk
ten müssen Antragsteller die Lebensdauer ihrer Produkte nach
weisen. Die Lebensdauer beschreibt den Zeitraum, in dem die
sichere Verwendung des Produkts gewährleistet ist.
Nach den Bestimmungen der NMPA kann ein Antrag auf Re
gistrierung von medizintechnischen Geräten nur durch eine in
China ansässige juristische Person erfolgen. Ausländische Her
steller von medizinischen Geräten benötigen für die Produkt
registrierung daher einen gesetzlichen Vertreter, den NMPA Legal
Agent. Für die Vertretung bei der NMPA muss der Hersteller eine
schriftliche Vollmacht ausstellen. Der NMPA Legal Agent spielt
eine entscheidende Rolle bei Beantragung, Änderungen und
Verlängerung von Zertifikaten sowie beim Import der Geräte in
China. Deshalb sollte er sehr sorgfältig ausgewählt werden. Die
wichtigsten Entscheidungskriterien dabei sind seine Erfahrung
im Umgang mit Regulierungsfragen, den betreffenden Produkt
standards und mit den verantwortlichen Behörden. Generell be
stehen drei Optionen für die Auswahl:
» 1. Das Tochterunternehmen des Herstellers in China übernimmt
die Funktion des Legal Agent.
» 2. Der Distributor wird als Legal Agent benannt. In diesem Fall
macht man sich allerdings vom Distributor weitestgehend ab
hängig, denn er erhält dadurch quasi Exklusivität.
» 3. Ein für die NMPA Registrierung verantwortliches Beratungs
unternehmen wird als NMPA Legal Agent benannt. Das hat
den Vorteil, dass man unabhängig ist und so viele Distributo
ren nutzen bzw. diese auch wechseln kann, wie man möchte.
Am 07. Mai 2019 gab das Center for Medical Device Evaluation
(CMDE) die Einführung einer elektronischen Plattform für die
Einreichung der Antragsdossiers (http://erps.cmde.org.cn) be
kannt. Das System dient zur elektronischen Verwaltung der Me
dizinprodukteRegistrierungen. Zukünftig sollen alle Dokumente
für die NMPA Registrierung über dieses eRPSSystem eingereicht
werden und keine Papierform mehr erforderlich sein.
Seit dem 10. Mai 2019 ist es deshalb möglich, ein Certificate
Authority (CA) zu beantragen. Das CAZertifikat ist erforderlich,
um sich beim eRPSSystem anzumelden. Bei importierten Medi
zinprodukten muss der NMPA Legal Agent im Namen des aus
ländischen Herstellers ein CAZertifikat beantragen.
Das Antragsdossier ist vollständig mit allen Begleitdokumenten,
wie Testberichte, Zertifikate, Zeugnisse etc. in Chinesisch einzu
reichen.
Die National Medical Products Administration prüft die einge
reichten Unterlagen innerhalb einer Woche, ob sie den formellen
Anforderungen entspricht. Die CMDE benötigt für die technische
Beurteilung der Unterlagen etwa 60 Arbeitstage für Klasse II
Produkte und etwa 90 Arbeitstage für Klasse III Produkte. Nach
dieser ersten technischen Beurteilung stellt der Gutachter eine
Supplementary Notice aus. Gemäß dieser Mitteilung muss der
Hersteller alle ergänzenden Unterlagen innerhalb eines Jahres
bereitstellen und bei der NMPA einreichen. Dann folgt die ab
schließende technische Beurteilung, für die in etwa 60 Arbeits
tage zu veranschlagen ist. Zur administrativen Genehmigung der
Registrierung und zur Ausstellung des Zertifikats benötigt die
NMPA noch einmal 30 Arbeitstage.
Zertifikate für Medizinprodukte der Klassen II und III sind fünf
Jahre gültig. Die Verlängerung des Zertifikats muss mindestens
sechs Monate vor dem Ablaufdatum beantragt werden. Bei
Klasse I Produkten gibt es kein Ablaufdatum des Zertifikats.
Um die Produktqualität im Bereich Lifescience sicherzustellen,
erwartet die NMPA bei ausländischen Herstellern eine proaktive
Mitarbeit der lokalen Rechtsvertreter. Die NMPA veröffentlichte
am 3. August 2018 eine Richtlinie zu den Zuständigkeiten –
Guide line for Imported Medical Device Legal Agent. Dazu zählen
die Unterstützung des Herstellers bei der Zulassung seiner Pro
dukte und eine vorschriftsmäßige chinesische Gebrauchsan
weisung. Ab 1. Januar 2019 ist der chinesische Firmenname für
alle importierten Medizinprodukte der Klasse II und III in der
chinesischen Gebrauchsanweisung und auf dem chinesischen
Etikett zu führen, was wiederum auch mit dem NMPA Zertifikat
übereinstimmen muss. Diese Anforderung ist exemplarisch dafür,
wie wichtig ein gut informierter, proaktiver und kooperativer
NMPA Legal Agent für die zeitnahe Umsetzung der aktuellen
Vorschriften in China ist. Weitere Verantwortlichkeiten des ge
setzlichen Vertreters umfassen die Überwachung und Meldung
von unerwünschten Ereignissen (Adverse Events) in China sowie
deren Rückmeldung an die Aufsichtsbehörden und die Unter
stützung der Aufsichtsbehörden bei der Qualitätsprüfung. Hier
zu hat die NMPA am 31. August 2018 den Erlass Nr. 1 über die
Meldung von unerwünschten Ereignissen für Medizinprodukte
veröffentlicht. Dort wird verfügt, dass unerwünschte Ereignisse
in Übersee an die NMPA gemeldet werden müssen und der Be
richt darüber vom lokalen Rechtsvertreter in China erstellt werden
muss. Mit dieser Vorschrift wird die Verantwortung für die Kon
trolle, das proaktive Monitoring und die Information über Qua
litätsprobleme gleichermaßen auf den Hersteller und den NMPA
Legal Agent übertragen. Das System soll eine Verbesserung
des Risikomanagements von Medizinprodukten bewirken. Es
zielt auf die Überwachung, Bewertung und Behebung von
SPECTARIS Jahrbuch 2019/2020 | Medizintechnik
38 Regulatory Affairs | Die erfolgreiche Zulassung medizinischer Produkte in China – ein Weg mit anspruchsvollen Hürden
Gastbeitrag
unerwünschten Ereignissen dieser Produktgruppe ab. Der NMPA
Legal Agent spielt darin eine weitaus wichtigere Rolle als zuvor.
Als lokaler Rechtsvertreter ist er dafür verantwortlich, dass die
Anforderungen nach dem Inverkehrbringen erfüllt werden, ohne
dass der Hersteller ein eigenes Büro in China errichten muss.
Zum Thema Adverse Events hat die State Administration of
Market Regulation (SAMR) am 30. Oktober 2018 zusammen mit
der Zollverwaltung General Administra tion of Customs of China
(GACC) eine gemeinsame Erklärung veröffentlicht, in der eine
engere Kooperation beim Rückruf von defekten Importgütern
bekanntgegeben wurde. Mit dieser Reform ist die SAMR für
Produktrückrufe in China hauptverantwortlich und der Fokus
wird verstärkt auf LifescienceArtikel und Lebensmittel, wie Me
dizinprodukte, Medikamente und Kosmetika sowie Health Food
und Säuglingsmilchnahrung gelegt. Die GACC setzt die SAMR
über Produkte in Kenntnis, die bei der Zollinspektion als defekt
identifiziert worden sind. Die SAMR informiert die GACC wie
derum über Zuwiderhandlungen bei Rückrufen, damit die GACC
Schritte gegenüber den betroffenen Firmen einleiten kann. Zu
dem können sich Her steller und Konsumenten über Rückrufe
auf der Internetseite der SAMR informieren. Auch die
WeChatMessengerDienste von SAMR und GACC veröffentli
chen regelmäßig Informationen zu Rückrufen.
Eine weitere Verstärkung der Produktsicherheitskontrolle stellt
die am 28. Dezember 2018 verabschiedete Verordnung für die
Verwaltung von Medizinprodukten und Medikamenten im Aus
land dar. In dieser Vorschrift wird geregelt, dass die NMPA
zukünftig auch Werksinspektionen bei Herstellern in anderen
Ländern durchführen soll, um die Sicherheit und Wirksamkeit
von importierten Medizinprodukten und Medikamenten zu ge
währleisten. Es wird dabei keine flächendeckende Überprüfung
aller Hersteller angestrebt, sondern auf Basis von Risikoeinschät
zungen nach dem Stichprobenverfahren vorgegangen. Bislang
wurden überwiegend chinesische Hersteller regelmäßig inspiziert.
Im Januar und März 2019 wurden bereits 24 ausländische Unter
nehmen, unter denen sich auch deutsche Firmen befanden,
an ihren Produktionsstandorten überprüft. In allen Fällen
wurden Mängel festgestellt. Die jeweiligen Probleme kön
nen online bei NMPA eingesehen werden. Für die Korrek
turmaßnehmen stehen den Herstellern dann 50 Arbeits
tage zur Verfügung.
Die NMPA hat am 23. August 2020 die Einführung des
UDISystems (Unique Device Identification) für Medizin
produkte in China angekündigt. Die neue UDIRegel tritt
am 01. Oktober 2019 in Kraft. Diese wichtigste Anforde
rung wird die Registrierung und den Import von Medizin
produkten nach China schon in allernächster Zukunft beein
flussen. Bisher wurden vier wichtige Dokumente zu UDI
veröffentlicht (NMPA Announcement on Issuing the Rule of UDI
System for Medical Devices, Rule for UDI System of Medical
Devices in China, YY/T 16302018 Fundamental Requirements
for the UDI, NMPA UDI Interpretation Rule). Ausländische Her
steller von Medizinprodukten sollten die folgen den Schritte
durchlaufen:
» 1. Erstellung eines DICodes (Device Identification) anhand
des UDICodeStandards der chinesischen Zulassungsbehörde
ANCC (Article Numbering Center of China) und Bestimmung
der PICodeStruktur (Production Identification)
» 2. Ab dem 01. Oktober 2019 muss der Antragsteller bei An
trägen auf Zulassung von Medizinprodukten – wie Neuzu
lassungen, erneute Zulassung und Änderung der Zulassung
von Medizinprodukten – den entsprechenden DICode bei der
NMPA einreichen.
» 3. Auswahl eines geeigneten Datenträgers – wie Barcode,
QRCode oder RFIDCode – gemäß Standard von ANCC und
Anbringen auf dem Produkt oder auf der Verpackung
» 4. Upload des DICodes und der zugehörigen Informationen
auf die UDIDatenbank für Medizinprodukte bevor Sie das
Produkt nach China importiert wird. Wichtig – diese UDI
Datenbank wurde von der NMPA noch nicht zur Verfügung
gestellt.
» 5. Wenn sich der DICode und die zugehörigen Informationen
ändern, muss der Antragsteller die Informationen in der
UDIDatenbank aktualisieren.
Für den Einstieg in den chinesischen Markt sind hohe regulato
rische Anforderungen zu überwinden. Aus diesem Grund sollten
dafür ausreichend Zeit und ein angemessenes Budget eingeplant
werden. Wenn die erforderlichen Tests erfolgreich durchlaufen
und ein solides Antragsdossier erstellt sind, steht der Weg in
diesen sehr erfolgsversprechenden Markt frei.
39
SPECTARIS Jahrbuch 2019/2020 | Medizintechnik
Mit freundlicher Unterstützung | WEInMAnn-Gruppe
WEINMANN-Gruppe in enger Zusammenarbeit
Kontakt:WEINMANN Emergency Medical Technology GmbH + Co. KG
Frohbösestraße 12 · 22525 Hamburg
Telefon: +49 (0)40 88 18 96 156 · Telefax: +49 (0)40 88 18 96 488
EMail: pr@weinmannemt.de · www.weinmannemergency.de
Das Hamburger Unternehmen WEINMANN Emergency legt mit
den Produktlinien Beatmung und Defibrillation / Monitoring den
Fokus auf die präklinische Versorgung von Notfallpatienten. Als
Entwicklungsdienstleister für die Medizintechnik betreut das
Unternehmen Corscience unterschiedlichste Kunden und
Projekte in diesem Bereich.
Die Nutzung der Synergien zwischen fundierter Expertise für
System, Hard, Software und MechanikEntwicklung in den
Kompetenzfeldern Elektrostimulation und Monitoring der
Corscience sowie die jahrelange Anwendererfahrung und
starke Marktnähe seitens der Firma WEINMANN Emergency,
ermöglicht immer wieder innovative Entwicklungen und
Weiterentwicklungen von Produkten im Bereich Defibrillation &
Monitoring.
Ein gelungenes Ergebnis der engen Zusammenarbeit zwischen
WEINMANN Emergency und Corscience ist der MEDUCORE
Standard ². Dieses Gerät ist eine handliche Defibrillations und
MonitoringEinheit für den anspruchsvollen Notfalleinsatz. Der
MEDUCORE Standard ² ermöglicht eine aussagekräftige Darstel
lung aller wichtigen Vitalparameter und unterstützt im Bedarfs
fall bei der Reanimation. Es ist damit ein Synonym der geballten
Expertise in den Kompetenzfeldern Elektrostimulation und
Monitoring – und das anwendergerecht.
(Hamburg) – Nachdem der zur WEINMANN Gruppe gehörende Entwicklungsdienstleister Corscience
Ende 2018 erfolgreich eine Produktionslinie in der modernen Fertigung des Hamburger Medizin-
produkteherstellers WEINMANN Emergency Medical Technology GmbH + Co. KG in Henstedt-
Ulzburg aufgebaut hat, werden auch weiterhin Synergien in der Produktentwicklung genutzt. Die
Corscience GmbH & Co. KG ist seit der Gründung im Jahr 2001 Teil der WEINMANN-Gruppe.
40
w
Gastbeitrag
Regulatory Affairs | “Hazardous substances” under the Medical Device Regulation
“Hazardous substances” under the Medical Device Regulation
Legal requirements
Substances and devices in scope
The requirements of MDR Section 10.4. apply if the following
conditions are met simultaneously:
» The substance is classified as carcinogenic, mutagenic or
toxic to reproduction (CMR) of category 1A or 1B; or has
endocrinedisrupting properties.
» The substance is contained in a device, or a part or material
thereof, which is invasive and comes into direct contact with
the human body; or which (re)administers medicines, body
liquids or other substances, including gases, to/from the
body; or which transports or stores such medicines, body
fluids or substances, including gases, to be (re)administered
to the body.
» The substance is contained at a concentration of 0.1% or
more by weight of the device, part or material concerned.
Manufacturer obligations
A manufacturer of devices containing substances which fulfil
the three abovementioned conditions have two key obligations
to fulfil:
» Risk justification: The manufacturer must conduct a benefit
risk assessment which proves that the benefits of using
the substance outweighs the risks. This assessment must
be documented in the technical file to allow scrutiny by
the Notified Body. The MDR requires that the justification
consists of (a) an analysis of potential exposure to the
substance, being a patient or user, (b) an analysis of possible
alternative substances, materials or designs; (c) the actual
riskbenefit assessment comparing the current device with
identified alternatives in terms of functionality, performance
and riskbenefit ratio, taking into account the intended use
of the device. The manufacturer must base the riskbenefit
assessment on the latest relevant scientific committee
guidelines. For phthalates, there will be the forthcoming
Guidelines of the Scientific Committee on Health and
Environmental Risks (SCHEER).
» Labelling: The presence of substances in scope of MDR
Section 10.4. must be labelled on the device itself and/or
on the packaging for each unit or, where appropriate, on
the sales packaging, with the list of such substances. The
acceptability of symbols to meet this labelling requirement is
still to be determined (see challenges below). If the intended
use of such devices includes treatment of children, pregnant,
breastfeeding woman or other patient groups considered
particularly vulnerable to such substances and/or materials,
information on residual risks for those patient groups and, if
applicable, appropriate precautionary measures shall be given
in the instructions for use.
Comparison with the Medical Device Directive
The following table compares the new requirements in the
Medical Device Regulation (MDR) with the existing requirements
for certain phthalates in the Medical Device Directive (MDD).
This shows that the MDR is much wider in scope than the MDD:
EU Regulation 2017/745 on medical devices (hereafter “Medical Device Regulation” or “MDR”)
introduces new legal requirements for certain “hazardous substances” in medical devices.
These requirements are established in Section 10.4. of Annex I (General Safety and Performance
Requirements). Section 10.4. specifies that the use of certain chemical substances in medical
device parts or materials in a concentration of 0.1% by weight or more will need to be justified in
the technical file. The presence of such substances will also need to be indicated on the device label.
Nathalie Buijs, Manager Regulations & Industrial Policy
MedTech Europe
Contact:[email protected]
41
w
SPECTARIS Jahrbuch 2019/2020 | Medizintechnik
been classified as hazardous for human health, even if they
do not necessarily pose a risk to the patient. The European
Commission’s factsheet for healthcare professionals states
in this regard that: “The MDR foresees that device labels
will have to indicate the presence of CMR substances or
endocrinedisrupting substances in medical devices above
certain concentrations. This labelling requirement does not
mean that a device is unsafe. The fact that it has been CE
marked means that both the manufacturer and the Notified
Body have established a positive riskbenefit ratio (MDR
Annex I, Chapter II, section 10.4.1).”2
» Finally, the MDR requirements come on top of existing
regulations on chemicals, several of which apply wholly
or partially on medical devices, e.g. Regulation (EC) No
1907/2006 on REACH, Regulation (EU) No 528/2012 on
Biocidal Products, Directive 2011/65/EU on the Restriction of
Hazardous Substances (RoHS). This means that one substance
may be subject to multiple requirements under each of these
regulations.
MedTech Europe has developed industry guidance to support
manufacturers with the MDR obligations related to hazardous
substances. The guidance is available to SPECTARIS members
free of charge. To obtain a copy, please contact regulatory@
medtecheurope.org.
not only has the number of substances
which are covered increased drastically;
also the obligations in terms of risk
justification and labelling have become
more stringent.
Key challenges
The medical technology industry is
strongly committed to the new Medical
Device Regulation and its full and
timely implementation. Medical device
manufacturers are investing heavily to
comply with the new requirements.
However, they are likely to face several
challenges when implementing the new
requirements on hazardous substances:
» Difficulty to define which devices are
in scope of the requirements (e.g.
meaning of ‘invasive’, ‘administering
substances to/from the body’).
» Challenge to establish the level (device,
material, part) at which to calculate
» Requirement Medical Device Directive Medical Device Regulation 93/42/EEC (EU) 2017/745
» Type of substances in scope
» Number of substances in scope
» Justification of the use of substances in scope
» Labelling of the presence of substances in scope
» Phthalates which are classified as CMR, of category 1 or 2
» 11 substances
» Justification about compliance with essential requirements, in particular risk of leaking
» Only if intended use in- cludes treatment of children or treatment of pregnant or nursing women
» To be labelled as a device containing phthalates
» All substances which are classified as CMR, of category 1A and 1B, and all substances having endocrine-disrupting properties identified in accordance with REACH or BPR
» + 1200 substances
» Justification must consist of analysis of exposure, analysis of alternatives and risk-benefit assess-
ment» Justification always
required
» To be labelled with ‘the list of substances’
the hazardous substance concentration.
» Knowledge of which substances are present in parts or
materials and at which concentration will require improved
communication with and information from suppliers and/or
testing by the medical device manufacturer.
» Keeping track of the list of substances classified as CMR 1A,
CMR 1B and endocrine disruptors. This includes monitoring
Adaptation to Technical Progress to the CLP Regulation (for
CMR substances) as well as updates of the REACH Candidate
list and identification of substances with endocrine
disrupting properties under the Biocidal Products Regulation
(for endocrine disruptors).
» Meeting the requirements for risk justification (including
assessment of potential alternatives) and ensuring that the
relevant scientific committee guidelines are met. In certain
cases, this may require manufacturers to implement design
changes in order to keep the device compliant with the law.
» Updating the list of substances on the label. To avoid multiple
label updates, MedTech Europe has developed a hazardous
substance symbol which could be used instead of a substance
list (which would require continuous updating of the label).
This symbol is currently subject to approval for inclusion in the
revised ISO 152231 standard and may eventually become
harmonised against the MDR. MedTech Europe developed
guidance on symbols under the MDR which is publicly
available on our website.1
» Potentially addressing concerns from patients and/or
healthcare professionals who will, by means of device labels,
be made aware of the presence of substances which have
» Classification: Refers to harmonised classification in accordance with Annex VI of the CLP Regulation (Regulation (EC) No 1272/2008 on the classification, labelling and packaging of substances and mixtures), formerly Annex I of Dangerous Substances Directive 67/548/EEC
» CMR: Carcinogenic, mutagenic or toxic to reproduction; Category 1A: ‘Known to have CMR potential for humans’; Category 1B: ‘Presumed to have CMR potential for humans’; Category 2: ‘Suspected human CMR’
» REACH: Regulation (EC) No 1907/2006 on the Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals» BPR: Regulation (EU) No 528/2012 concerning the making available on the market and use of biocidal products
1 https://www.medtecheurope.org/resourcelibrary/useofsymbolstoindicatecompliance
withthemdr/ 2 https://ec.europa.eu/growth/sectors/medicaldevices/gettingreadynewregulations/
healthcareprofessionalsandhealth_en
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Regulatory Affairs | Cyber-Sicherheit im Gesundheitswesen
Gastbeitrag
Cyber-Sicherheit im Gesundheitswesen
Gehackte Insulinpumpen und Herzschrittmacher – das
waren im letzten Jahr Themen, die nicht nur Patienten
und Ärzte, sondern Menschen weltweit bewegten. Ein
Jahr später stellen sich nach wie vor die folgenden Fragen:
» Wie steht es um die CyberSicherheit von Medizinprodukten?
» Gibt es Studien und verlässliche Datenerhebungen in diesem
Bereich?
» Wie können wir auf Vorfälle reagieren? Wie können wir ge
meinsam daran arbeiten, dass wir uns schnell von einem mög
lichen Angriff erholen (Resilienz)? Und wie schaffen wir es,
dass die CyberSicherheit von Produkten langfristig gesteigert
wird?
» Wie können wir mit der Digitalisierung Schritt halten (Innova
tionsdruck), ohne dabei die CyberSicherheit zu vernachlässi
gen?
» Wie kommuniziere ich auftretende Probleme sinnvoll nach
innen und nach außen?
Es ist Aufgabe des Bundesamts für Sicherheit in der Informati
onstechnik (BSI), die CyberSicherheit im Bereich der Digitalisie
rung des Gesundheitswesens mitzugestalten und voranzutreiben.
Die rasch fortschreitende Digitalisierung und die stetigen Inno
vationen im Bereich der Medizintechnik sollten nicht zu Lasten
der CyberSicherheit von Anwendungen und Produkten gehen.
Aus diesen Gründen arbeitet das BSI vermehrt an Themen rund
um die CyberSicherheit im Gesundheitswesen. In diesem Jahr
wurden zwei Projekte in den Bereichen CyberSicherheit in der
Altenpflege (eCare) und CyberSicherheit bei Medizinprodukten
(ManiMed) erfolgreich gestartet. Durch Gremienarbeit, die
Gründung des Expertenkreises „CyberMed“ und Veröf
fentlichungen aus dem ITSicherheitsbereich hat das BSI
eine große Bandbreite an Möglichkeiten, die Informa
tionssicherheit in der Digitalisierung für Staat, Wirt
schaft und Gesellschaft aktiv zu gestalten. Hierbei
besteht die größte Herausforderung darin, sich auf
nationaler, europäischer und internationaler Ebene
abzustimmen und gemeinsam Entwicklungen
voran zutreiben, welche die ITSicherheit stärker be
rücksichtigen.
Das Manufacturer Disclosure Statement for Medical Device Security
(MDS2)
Die im Herbst zu erwartende Veröffentlichung „Leitfaden
zur Nutzung des MDS2 aus 2019“ stellt einen wichtigen Mei
lenstein für die Kommunikation zwischen Herstellern und
Dr. Dina Truxius, Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik,
Referat DI 24 – Cyber-Sicherheit im Gesundheits- und Finanzwesen,
Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik
Kontakt:Godesberger Allee 185 – 189 · 53175 Bonn
Telefon: +49 (0)228 99 9582-6147
Telefax: +49 (0)228 99 10 9582-6147
E-Mail: [email protected] · www.bsi.bund.de · www.bsi-fuer-buerger.de
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SPECTARIS Jahrbuch 2019/2020 | Medizintechnik
Anwendern / Betreibern dar. Das MDS2 ist ein maschinenlesba
rer und standardisierter Fragenkatalog, der es Herstellern ermög
licht, Informationen zu cybersicherheitsrelevanten Attributen
und Funktionen ihrer Produkte in strukturierter Form an Betreiber
zu übermitteln. In den USA gibt es bereits seit 2004 einen Vor
läufer des aktuellen MDS2, das von der NEMA (National Electri
cal Manufacturers Association) veröffentlicht wurde und 2008
zum Standard (HN 12008) etabliert wurde. Seitdem sind Her
steller in den USA dazu angehalten, Medizinprodukte zusammen
mit dem zugehörigen MDS2 an die Betreiber der Systeme aus
zuhändigen.
Die Publikation „Leitfaden zur Nutzung des MDS2 aus 2019“
wurde im Expertenkreis „CyberMed“ konsolidiert und entwickelt.
Sie soll als Hilfestellung dienen, um das MDS2 bestmöglich aus
füllen und verwenden zu können. Der Expertenkreis „CyberMed“
besteht aus Vertretern von Industrie, Anwendern und Behörden.
Alle Beteiligten sollen miteinbezogen werden, um keine praxis
fernen oder unbrauchbaren Lösungen zu etablieren und das
CyberSicherheitsniveau von Medizinprodukten durch mehr Trans
parenz nachhaltig und dauerhaft zu verbessern.
Der Expertenkreis empfiehlt, das MDS2 als umfangreiche, stan
dardisierte Informations und Kommunikationsgrundlage zu
nutzen. Die Verwendung des MDS2 erfolgt auf freiwilliger Basis.
Allerdings ist es nicht als Teil der gesetzlich verpflichtenden Un
terlagen für Medizinprodukte zu betrachten. Das Dokument er
laubt zum einen eine bisher unmögliche Vergleichbarkeit von
Sicherheitseigenschaften verschiedener Produkte unterschiedli
cher Hersteller einer Geräteklasse. Zum anderen ermöglicht das
MDS2 die Beurteilung von Risiken, wie z. B. Schutzmechanismen
für sensible patientenbezogene Daten, im Vorfeld des eigent
lichen Beschaffungsprozesses. Die Nutzung von MDS2Formu
laren stellt für den Hersteller einen einfachen Weg dar, technische,
gerätespezifische und übliche Informationssicherheitsattribute
an Betreiber zu übermitteln. Hersteller können durch die Nutzung
des MDS2 deutlich machen, dass sie Transparenz gewährleisten
und sichere Lösungen nach Industriestandards entwickeln, indem
sie alle notwendigen Informationen teilen.
eCare – Digitalisierung in der Altenpflege
Durch den Einzug der Digitalisierung und Vernetzung in das
Gesundheitswesen werden vermehrt nicht nur „smarte“ Medi
zingeräte, sondern auch intelligente Systeme für den Bereich der
Alten und Krankenpflege produziert. All diesen Produkten ist
gemein, dass sie Komfort und Entlastung für das Pflegepersonal
bieten und dem Patienten idealerweise ein selbstbestimmteres
und komfortableres Leben ermöglichen.
Aufgrund der Erfahrungen in anderen Digitalisierungsbereichen
ist absehbar, dass die Entwicklung von digitalen Pflegeprodukten,
auch durch den Einsatz bereits bewährter Soft und Hardware
technologien, zu Lasten der ITSicherheit und somit des Patien
tenwohls gehen könnte. Schwachstellen in intelligenten Pflege
geräten sind Einfallstore für Kriminelle. Solche Geräte könnten
während der Übertragung von Daten oder schon vor der Aus
lieferung manipuliert werden. Dies führt möglicherweise zu einer
nicht sachgemäßen Ausführung von Pflegeroutinen und dazu,
dass der zu pflegende Mensch gesundheitlichen Schaden neh
men könnte. In Anbetracht des Personalmangels im Pflegebereich
und der einkehrenden Gesetzesneuerungen zum Ausbau der
Versorgung (Pflegekräftestärkungsgesetz II) spricht vieles dafür,
dass der Markt für intelligente Pflegeprodukte stetig wachsen
wird. Das BSI sieht hier Handlungsbedarf.
Ziel des Anfang 2019 gestarteten Projekts eCare ist es, die
CyberSicherheitslage von Produkten, die in der Pflege, insbe
sondere in der Alten und Patientenpflege, Anwendung finden,
realistisch einzuschätzen und zu untersuchen. Es wurde zunächst
eine Marktübersicht von Produkten erstellt, die in diesem Bereich
in den letzten zwei Jahren angeboten wurden. Im Anschluss an
die Marktsichtung hat das BSI Produkte aus verschiedenen Ka
tegorien, wie Erinnerungsdienste oder Geräte zur Vitaldaten
messung ausgewählt, die im weiteren Projektverlauf sicherheit
stechnisch untersucht werden sollen. Als Ergebnis dieses Projekts
soll eine Publikation in deutscher und englischer Sprache veröf
fentlicht werden, die sowohl die Marktsichtung als auch die
Untersuchungen zu den CyberSicherheitseigenschaften dieser
Produkte beinhaltet. Die Projektergebnisse werden voraussicht
lich Ende 2019 vorliegen.
ManiMed – Manipulation von Medizinprodukten
Das Projekt ManiMed startete Anfang 2019 und hat den An
spruch, innerhalb seiner Laufzeit von 18 Monaten ein möglichst
realistisches Bild der CyberSicherheitslage von vernetzten Me
dizinprodukten zu geben. Es sollen im Projekt voraussichtlich je
zwei Produkte aus fünf unterschiedlichen Geräteklassen sicher
heitstechnisch untersucht werden. Diese Produkte sollen in den
44
Regulatory Affairs | Cyber-Sicherheit im Gesundheitswesen
Gastbeitrag
letzten fünf Jahren in Deutschland in Verkehr gebracht worden
sein. Die zu untersuchenden Produktklassen umfassen:
» implantierbare Herzschrittmacher oder Defibrillatoren
und deren Zubehör
» Insulinpumpen
» Beatmungsgeräte
» Patientenmonitore
» Infusionspumpen
Zum Projektende wird das BSI eine ITSicherheitsbetrachtung der
getesteten Produkte auf der Webseite des BSI veröffentlichen.
Bei diesem Projekt ist es möglich, dass der Hersteller mittels
Teststellungsvertrag das entsprechende Produkt/die Produkte für
die sicherheitstechnischen Untersuchungen zur Verfügung stel
len kann. Der Vertrag ermöglicht einen offenen Umgang mit
Schwachstellen zwischen Sicherheitsforschern, Herstellern und
dem BSI. Hierdurch erhält der Hersteller eine kostenfreie, unab
hängige Sicherheitsprüfung und einen exklusiven Informations
vorsprung, wenn sensitive Sicherheitslücken gefunden werden.
Die Schwachstellen werden zunächst zwischen dem Hersteller,
den Forschern und dem BSI diskutiert, mit dem Ziel, diese zu
schließen. Die Projektergebnisse von ManiMed werden voraus
sichtlich Ende 2020 vorliegen.
FazitNach Abschluss beider
Projekte können konkrete
Aussagen zum CyberSicher
heits niveau der untersuchten Pro
dukte gemacht werden. Ein wichtiger
Aspekt beider Projekte ist, neben der technischen Expertise auch
die Kommunikation zwischen allen Beteiligten und das Sicher
stellen von gegenseitigem Vertrauen bei diesem Austausch. Das
bedeutet für das BSI, dass nicht nur mit den Sicherheitsforschern
vertrauensvoll zusammengearbeitet wird, sondern auch mit Her
stellern der entsprechenden Produkte, um gemeinsam die Cyber
Sicherheit von Medizinprodukten langfristig verbessern und auf
einem hohen Stand halten zu können. Der transparente und
offene Umgang mit Schwachstellen und der entsprechende Kom
munikationsaustausch in diesem Bereich sind notwendig, um
langfristig Vertrauen aufzubauen, zu halten und zu stärken. Ide
alerweise fließen die Ergebnisse beider Projekte bereits in die
Standardisierung/Normung und helfen dem BSI bei der Erstellung
Technische Richtlinien. Beide Projekte sollen dazu beitragen, dass
Kooperation aktiv vorgelebt und die Sensibilität für mehr Cyber
Sicherheit im Bereich der vernetzten Altenpflegeprodukte und
Medizinprodukte gesteigert wird. Auch im Anschluss an die Pro
jektarbeiten sehen wir einen großen Bedarf an der Fortführung
unserer gemeinschaftlichen Arbeit zur Verbesserung von Cyber
Sicherheitseigenschaften. Projekte dieser Art gab es bisher weder
auf nationaler noch internationaler Ebene, weswegen die Er
gebnisse möglicherweise wegweisend für das Vorgehen im Be
reich Gesundheitswesen sein können.
45
SPECTARIS Jahrbuch 2019/2020 | Medizintechnik
Mit freundlicher Unterstützung | BFL Leasing
über die BFL Leasing
Kontakt:BFL Leasing GmbH · Mergenthalerallee 42 · 65760 Eschborn
Telefon: +49 (0) 6196 5820 200 · EMail: [email protected]
Die BFL Leasing ist Spezialist für Absatzföderungen. Seit über 45
Jahren entwickelt die BFL Leasing GmbH passgenaue Finanzie
rungslösungen für Handels und Systemhäuser sowie Hersteller
der IT, Medizin und Bürotechnik. Flexibel, schnell und unbüro
kratisch. Gemeinsam mit ihren Vertriebspartnern realisiert die
BFL Leasing so die Investitionsvorhaben des Mittelstands. Ihr
Angebot umfasst das Leasing und die Vermietung von Hard und
Software, Projekte, Lizenzen und Dienstleistungen im ITBereich,
Medizintechnik, Bürotechnik und Informations und Kommuni
kationstechnologie und unterstützt so Unternehmen bei der Di
gitalisierung ihrer Geschäftsprozesse. Rund 50.000 Kunden ver
trauen bei ihren Investitionen auf die Erfahrung der BFL Leasing.
Die Besonderheit: Die BFL räumt ihren Vertriebspartnern die Mög
lichkeit ein, Gesellschafter zu werden und so einen direkten Ein
fluss auf die Gestaltung und Entwicklung des Unternehmens zu
nehmen. So kooperieren viele Partner nicht nur in der Finanzie
rung mit der BFL, sondern sind direkt am Geschäftserfolg be teiligt.
Bei der BFL Leasing arbeitet der Mittelstand für den Mittelstand.
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bleibende, festgelegte Rate. Vom klassischen Leasingmodell bis
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Medizintechnik nicht nur finanzieren, sondern sorgen auch gleich
für die richtige Wartung und das Verbrauchsmaterial – passgenau
auf Ihren Bedarf.
Beim Mietkauf wird das finanzierte Objekt mittel bis langfristig
zum Eigentum – in sicheren und planbaren Schritten, die auf die
Unternehmensziele und das Wachstum abgestimmt sind. Mit
der Zahlung der letzten Rate geht das Wunschobjekt in das Un
ternehmenseigentum über.
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46
Mit freundlicher Unterstützung | MDSAP – Fünf auf einen Streich!
Gastbeitrag
MDSAP – Fünf auf einen Streich!
MDSAP wurde durch das International Medical Device
Regulators Forum (IMDRF) ins Leben gerufen. Hierbei
wurde eine Arbeitsgruppe damit beauftragt, einen
Katalog zu entwerfen, anhand dessen Medizinprodukteher steller
einheitlich auditiert werden können. Ziel war es, einen gemein
samen Standard zu entwickeln, der zum einen die Anforderun
gen der ISO 13485 sowie fünf weitere Länderorganisationen
abdecken sollte. Nach einer Pilotphase von drei Jahren startete
MDSAP im Januar 2017. Immer mehr Firmen schließen sich an
und beantragen eine Zertifizierung. Vor allem für Unternehmen,
die ihr Medizinprodukt nach Kanada vertreiben möchten, ist das
Auditprogramm seit dem 1. Januar 2019 verpflichtend.
Ziel des Auditprogramms ist es, den Aufwand für Unternehmen
der Medizintechnik in Bezug auf Inspektionen zu verringern. Oft
mals wurden die bestehenden Qualitätsmanagementsysteme
mehrmals im Jahr durch einzelne Länderbehörden auditiert, was
teilweise zu einem immensen Aufwand führte. Für die Zulassun
gen in folgenden Ländern soll die Teilnahme an MDSAP eine
deutliche Vereinfachung bewirken:
» Australien/TGA (Therapeutic Goods Administration): An
erkennung von Auditberichten für Marktzulassungen, jedoch
Ausnahmen bei Medizinprodukten, die teilweise mensch
lichen oder tierischen Ursprungs sind
» Brasilien/ANVISA (Agencia Nacional de Vigilancia Sanitaria):
Anerkennung von Auditberichten für Marktzulassungen, je
doch Ausnahmen für Unternehmen, bei denen in der Ver
gangenheit schwerwiegende Abweichungen bei Inspektionen
auftraten
» Kanada/HC (Health Canada): Zu Beginn des Auditprogramms
parallele Auditierung der Unternehmen; seit 1. Januar 2019
MDSAPZertifikat zwingend notwendig für Neuzulassungen
oder Verlängerungen
» USA / FDA (Food and Drug Administration): Anerkennung
von Auditberichten als Ersatz für Routineinspektionen; wei
terhin selbstständiges Durchführen von Inspektionen, die
einen begründeten Anlass haben oder Folgeinspektionen auf
Grund schwerwiegender Abweichungen sind
» Japan / MHLW (Ministry of Health, Labor & Welfare): An
erkennung von Auditberichten für Marktzulassungen, jedoch
Ausnahmen bei Medizinprodukten, die teilweise mensch
lichen oder tierischen Ursprungs sind.
Besonders bietet sich MDSAP für alle Unternehmen der Medizin
technik an, die Zulassungen in einem der oben genannten Län
der anstreben. Dabei ist die Teilnahme weltweit möglich. Die
Anforderungen bauen initial auf der ISO 13485 auf und werden
durch die spezifischen Länderanforderungen erweitert, mit denen
sich Firmen vorab vertraut machen sollten. Allerdings ist zu be
achten, dass selbst wenn Unternehmen nicht bereits in alle teil
nehmenden Länder exportieren oder dies planen, sind die spe
zifischen Anforderungen für jedes einzelne MDSAPLand zu
erfüllen und eventuell auch Teil eines späteren Audits. Konkret
bedeutet dies, dass Firmen alle Regularien aller teilnehmenden
Länder erfüllen müssen, eine Auswahl einzelner Länder ist nicht
möglich. Beispielsweise plant ein Unternehmen seine Produkte
nicht nach Brasilien zu verkaufen, das würde strenggenommen
bedeuten, dass die brasilianischen Regularien nicht einzuhalten
Robert Gebhardt, Roger MedTech Contracting
Kontakt:Roger MedTech Contracting · Lilienstrasse 8a · 82216 Maisach
Telefon: +49 (0) 8141 529 15 9 · Mobil: +49 (0) 157 725 3 789 3
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MDSAP ist in der Medizintechnik in aller Munde. Die Abkürzung steht für „Medical Device
Single Audit Programm”. Was aber genau hat es damit auf sich? Und was müssen Unternehmen
beachten, die sich für eine Teilnahme an diesem Programm interessieren?
47
wären. Das gilt aber nicht bei der MDSAP, hier müssen die Re
gularien für alle beteiligten Länder gleichzeitig erfüllt werden,
unabhängig von einer existierenden Marktpräsents oder Plänen
für einen Markteintritt. Unternehmen sollten sich gut überlegen,
ob sich der zeitliche und finanzielle Aufwand für die Umstellung
lohnt. Um sich zertifizieren zu lassen, muss ein Antrag bei einer
autorisierten Organisation (Audit Organisation = AO) gestellt
werden. Viele – aber nicht alle – der bereits bekannten Notified
Bodies haben die Erlaubnis, den neuen Anforderungskatalog zu
prüfen. Die regulierenden Behörden der EU sind derzeit in Bezug
auf die MDSAPEinführung noch in einem Beobachterstatus und
analysiert wie die Branche mit dem Programm zurechtkommt.
Ablauf des Zertifizierungsprozesses
Ähnlich wie bei einer ISO1485Zertifzierung läuft auch die
MDSAPZertifizierung nach einem vorgegebenen Muster ab. Da
bei steht an erster Stelle das Erstzertifizierungsaudit. Dies teilt sich
in der Regel in zwei Stufen. Stufe eins beinhaltet zunächst eine
Vorabprüfung relevanter QMDokumente. In Stufe zwei findet
das eigentliche Zertifizierungsaudit statt. Wird dies erfolgreich
bestanden, stellt die auditierende Organisation ein Zertifikat für
drei Jahre aus. Innerhalb dieser drei Jahre finden zwei Überwa
chungsaudits statt, die im Umfang jedoch kürzer sind als das
initiale Audit und daher mit einem geringeren Aufwand einher
gehen. Nach Ablauf der drei Jahre erfolgt ein Rezertifizierungs
audit, welches mit einem Erstzertifizierungs audit zu vergleichen
ist. Auch unangemeldete Audits können in diesem Zeitraum
jederzeit stattfinden.
Neben den Vorgaben der ISO 13485 als Basis eines MDSAP
Audits wurden die einzelnen Anforderungen der Länder, z. B.
aus dem amerikanischen 21 CFR 820 oder den brasilianischen
GMPStandards, in den zu prüfenden Katalog mit aufgenommen.
Dabei ist die Vorgehensweise der Auditoren stark prozess
orientiert. Das bedeutet, sie prüfen, wie Unternehmensprozesse
ineinandergreifen und wie diese über die gesamte Lebensdauer
des Medizinprodukts aufrechterhalten werden. Dabei wird un
terschieden zwischen Primär und Sekundärprozessen. Zu den
Primärprozessen zählen unter anderem Abläufe im Management,
in Forschung und Entwicklung sowie der Produktion. Unter Se
kundärprozessen versteht man begleitende Prozesse, wie bei
spielweise die Beschaffung von Ausgangsmaterialien oder die
Registrierung der Medizinprodukte. Sind einzelne Unternehmens
bereiche nicht relevant, weil ein Unternehmen vielleicht nicht
entwickelt, sondern nur produziert, verringert sich der Auditum
fang entsprechend.
Im Anschluss an das Audit, ver
fassen die Auditoren einen Au
ditbericht, der in seinen Teilkapi
teln darauf verweist, aus welcher
Regularie welche Vorgabe stammt.
Hierfür stehen allgemeine Templates zur
Verfügung, sodass die Berichte unabhängig von der auditieren
den Organisation einheitlich aussehen. Abweichungen werden
eingestuft mit dem Schweregrad 1 bis 5, wobei 1 eine leichte
und 5 eine schwerwiegende Abweichung bedeutet. Je nach
Schweregrad müssen Unternehmen unterschiedlich schnell eine
Auditantwort liefern.
Vorteile der MDSAP
Die Vorteile für Unternehmen der Medizintechnik liegen bei die
sem neuen Auditprogramm klar auf der Hand. Denn Audits und
Inspektionen nehmen immer viel Zeit und Ressourcen in Anspruch,
vor allem auch in der Vor und Nachbereitung. Die Minimierung
der Anzahl der Audits führt daher zu einer immensen Kosten
ersparnis. Zusätzlich wird das Risiko minimiert, dass es bei Län
derzulassungen zu Problemen oder Verzögerungen kommt.
Aber auch für die teilnehmenden Länderbehörden bieten sich
entscheidende Vorteile. Denn für sie verringert sich der Aufwand
ebenfalls erheblich, da sie nicht für jedes zuzulassende Medizin
produkt eine eigene Inspektion durchführen müssen, sondern
Auditberichte anerkennen können. Des Weiteren findet ein bes
serer Austausch zwischen den Organisationen statt, da die Au
ditberichte für alle frei einsehbar sind. Schwarze Schafe in der
Medizintechnik werden so besser identifiziert, was langfristig
wiederum zu einer verbesserten Qualität und zu mehr Sicherheit
auf dem gesamten Markt führen wird.» Quellen:
www.tuevsued.de/produktpruefung/branchen/medizinprodukte/marktzulassungundzertifizierung/medicaldevicesingleauditprogrammdsap
www.tuv.com/germany/de/#
www.bsigroup.com/deDE/medicaldevices/UnsereDienstleistungen/MedicalDeviceSingleAuditProgramMDSAP/
www.devicemed.de/plaedoyerfuersmdsapfuenflaendereinpruefverfahrena655178/
www.johnerinstitut.de/blog/regulatoryaffairs/mdsapmedicaldevicesingleauditprogram/
SPECTARIS Jahrbuch 2019/2020 | Medizintechnik
48
Regulatory Affairs | Herstellerübergreifende Vernetzung von Medizingeräten
Gastbeitrag
Herstellerübergreifende Vernetzung von Medizingeräten Die Interoperabilitätsstandardfamilie IEEE 11073 SDC
Das Ziel der Digitalisierung der Gesundheitsversorgung ist
die Erhöhung der Effizienz und der Qualität der Patien
tenbehandlung. Stetiger Kostendruck, steigende Ser
viceanforderungen sowie begrenzte Ressourcen erfordern eine
kontinuierliche Weiterentwicklung des Krankenhauses als Ge
samtsystem. Ein wesentlicher Teil dieser Strategie ist die hersteller
unabhängige informationstechnische Vernetzung medizintech
nischer Geräte, um Daten zeitnah am Ort Ihrer Erzeugung
erfassen und ohne Medienbrüche weiterleiten zu können. Kran
kenhäuser können sich durch eine Vernetzung der an der Wert
schöpfung beteiligten Technologien einen wesentlichen subs
tanziellen Kosten und damit Wettbewerbsvorteil verschaffen.
Die Integration medizintechnischer Systeme wird bisher durch
die Anbieter proprietärer Systemlösungen realisiert. Diese Strate
gie hat den Nachteil, dass nach der Investitionsentscheidung für
einen Anbieter, dieser Anbieter ein QuasiMonopol besitzt und
eine Anpassung der Konfiguration bis zum Ende des laufenden
Investitionszykluses nur mit erheblichem (finanziellen) Mehrauf
wand möglich ist. Dadurch wird eine kontinuierliche Weiterent
wicklung der Effizienz, z. B. durch die Integration neuer Techno
logien, behindert und die Krankenhäuser werden in ihren
Gestaltungsmöglichkeiten massiv eingeschränkt. Die Veröffent
lichung der Standardfamilie IEEE 11073 SDC stellt hierfür den
Meilenstein zur Beseitigung des Engpasses dar. Durch die Stan
Thomas Neumuth (links), Martin Kasparick (rechts),
OR.NET e. V.
Kontakt:OR.NET e. V. · Kaiserstraße 100 · 52134 Herzogenrath
E-Mail: [email protected]
Abbildung 1: Beispiele für Mehrwertfunktionen in einem vernetzten Operationssaal
» Quellen: ICCAS Leipzig /Max Rockstroh
dardisierung der Schnittstellen für kom
plexe Medizintechnikgeräte wird eine
herstellerübergreifende Integration zu ei
nem Gesamtsystem sowie eine Vielzahl
geräteübergreifende Mehrwertfunktionen
ermöglicht (siehe Abbildung 1).
IEEE 11073 Service-oriented Deviceconnectivity (SDC)
Die IEEE 11073 SDCStandardfamilie (sie
he Abbildung 2) wird durch die Nutzer
vereinigung OR.NETet e. V. gepflegt und
weiterentwickelt. Der gemeinnützige Ver
ein entwickelt Nutzungsszenarien für ver
netzungsbasierte Mehrwertdienste, erar
beitet Guidelines zu deren Umsetzung und
unterstützt bei der softwaretechnischen
Implementierung der Schnittstellen.
Seit Anfang 2019 wurden durch den
OR.NET e.V. die drei Kernstandards der
IEEE 11073 SDC Standardfamilie in ihrer
49
modell und der Datenübertragung in zwei Standards sorgt für
Zukunftssicherheit: Sollte es in der Zukunft eine besser geeignete
Übertragungstechnologie geben, kann diese genutzt werden,
ohne dass sich die Modellierung der Geräte ändert. Darüber
hinaus wird etwa die Nutzung von anderen etablierten Standards
für Aspekte wie die Zeitsynchronisation oder Quality of Service
(QoS) beschrieben.
In Vernetzungslösungen auf der Basis von Standardhardware
und software kann es keine Patientensicherheit (Safety) ohne
Informationssicherheit (Security) geben. Daher beinhaltet die
IEEE 11073 SDC Familie Mechanismen für die Verschlüsselung
der Kommunikation, Autorisierung und Authentifizierung der
Vernetzungspartner etc.
Nachhaltige Technologie mit Zukunftspotenzial
Mit der kontinuierlichen Evolution der Digitalisierung im Gesund
heitssektor erleben auch alle klinischen Disziplinen neue Heraus
forderungen. Komplexe und patientenindividuell abgestimmte
Diagnostik und Therapie stellt hohe Anforderungen an das kli
nische Personal hinsichtlich der Erfassung und Verarbeitung von
Informationen und die Steuerung von unterstützenden techni
schen Systemen. Durch die herstellerunabhängige Interoperabi
lität der Systeme stehen Daten oder Funktionen nicht mehr nur
an den eingesetzten Systemen selbst, sondern auch in der über
geordneten Infrastruktur oder an anderen Geräten zur Verfügung.
Die Arbeit der Kliniker wird somit durch einen Umgang mit der
Technologie erleichtert, das Risiko zum Übersehen wesentlicher
Informationen verringert sich und es steht mehr Nettozeit für
die Kernaufgabe der Patientenbehandlung zur Verfügung.
Gesamtheit veröffentlicht und können von der Industrie um
gesetzt werden. Den Kern der Familie bildet das Domänen
Informations und ServiceModell (IEEE 1107310207). Dieses
ermöglicht es, jedes Medizingerät mit seinen Fähigkeiten, Mess
werten, Parametern, Verstell und Auslöseoperationen etc. im
Netzwerk zu beschreiben. Zusammen mit der Nutzung von
seman tischen Beschreibungstags, die einer Nomenklator ent
stammen (z. B. IEEE 110731010x Familie), ist es so möglich, dass
sich Medizingeräte über Herstellergrenzen hinweg „verstehen“.
D. h., dass die Geräte in der Lage sind, Informationen und Be
fehle korrekt zu interpretieren, ohne dass zur Entwicklungszeit
bekannt war, mit welchen Geräten später im Feld kommuniziert
werden wird.
Damit diese semantisch interpretierbaren Daten zwischen den
verschiedenen Geräten ausgetauscht werden können, wurde
das sogenannte Medical Devices Communication Profile for Web
Services, kurz MDPWS (IEEE 1107320702), entwickelt. Es setzt
auf dem etablierten DPWSStandard auf und definiert Erweite
rungen und Einschränkungen, um den medizinischen Anforde
rungen zu genügen. Zur Datenübertragung kann jedes IPfähige
Standardnetzwerk genutzt werden, beispielsweise Ethernet (IEEE
802.3 Familie) oder WLAN (IEEE 802.11 Familie). Solche Stan
dardtechnologien senken Kosten und Aufwand für den Einsatz
im Krankenhaus.
Die SDCKernstandards werden durch die Norm IEEE 11073
20701 vervollständigt. Diese definiert einerseits die Gesamt
architektur auf der Basis der Grundprinzipien einer service
orientierten Architektur (SOA) und spezifiziert andererseits das
Binding zwischen den beiden anderen Kernstandards und zu
anderen Standards. Die strikte Trennung zwischen dem Daten
Abbildung 2: Interoperable und herstellerübergreifende Medizingerätevernetzung: IEEE 11073 SDC Kernstandards
» Quellen: ICCAS Leipzig /Max Rockstroh
SPECTARIS Jahrbuch 2019/2020 | Medizintechnik
50
» 3DPolymerdruck von Brillengläsern (InkEye) Fraunhofer-Institute für Angewandte Optik und
Feinmechanik IOF Jena, für Silicatforschung ISC Würzburg sowie für Angewandte Polymerforschung IAP Potsdam [gestartet am 01.07.2019; IGF-Projekt 20750 BG]
» Entwicklung der LightPLASSchichtchemie zur Adhäsionsreduzierung von humanen Zellen auf Traumaimplantaten (LightTraum)
Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung IFAM Bremen [befürwortet am 27.06.2018; Start vsl. 01.11.2019]
» Mikroresonatoren für die PointofCareDiagnostik pathogener Keime (InfektResonator)
Hochschule Furtwangen, Institute of Precision Medicine IPM [befürwortet am 11.12.2018; Start vsl. 01.11.2019]
» Multimodale Erweiterung und Standardisierung zur verlässlichen Messung aktivitätsabhängiger Änderungen in komplexen Systemen (Metabox)
Universität Ulm, Core Facility für konfokale und Multiphotonen Mikroskopie; Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Neurologie; Leibniz-Institut für Alterns-
forschung FLI Jena [Antrag eingereicht am 06.05.2019; Entscheidung in Gutachtersitzung am 26.11.2019]
» Mouches volantes: OCTErfassung und UKPLaser Therapie (XFloater)
Laser Zentrum Hannover LZH [Antrag eingereicht am 13.06.2019; Entscheidung in Gutachtersitzung am 26.11.2019]
» Funktionalisierung metalloxidischer Oberflächen zum ökoeffizienten Weichlöten in der Medizintechnik und der Leistungselektronik
Fraunhofer-Institut für Schicht- und Oberflächentechnik IST Braunschweig; Hahn-Schickard-Gesellschaft, Stuttgart [Antragseinreichung in 09.2019]
» Zentrierbearbeitung miniaturisierter optischer Komponenten mit HartmetallWerkzeugen und Kurzpulslasern (OptiZent)
Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Fein- mechanik IOF Jena; Friedrich-Schiller-Universität Jena,
Institut für Angewandte Physik [Antragseinreichung bis E' 2019]
» Entwicklung neuartiger, schweißbarer MetallKeramik Werkstoffverbundlösungen durch textile Ankerstrukturen (AnchorTex) Fraunhofer-Institute für Keramische Technologien und Systeme IKTS Dresden sowie für Fertigungstechnik und
Angewandte Materialforschung IFAM Dresden; Sächsisches Textilforschungsinstitut Dresden [Antragseinreichung bis 03.2020]
» Detektion neurodegenerativer und neuroinflamma torischer Erkrankungen im Auge mittels polarisations sensitiver OCT (NOCTOPOS) Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT
Aachen; Experimental and Clinical Research Center (ECRC), Charité-Universitätsmedizin Berlin [Antragseinreichung bis 03.2020]
» Wundauflagen mit smartem Feuchtigkeitshaushalt (CellWund)
Fraunhofer IZI-BB Potsdam; Fraunhofer IAP Potsdam [Antragseinreichung bis 20.03.2020]
Kontaktieren Sie bei Interesse an den Forschungsprojekten und an Ihrer Einbindung in den Technologietransfer die F.O.M. unter
info@forschungfom.de.
Forschung & Innovation | Vorwettbewerbliche Vorlaufforschung in der Medizintechnik: Geförderte IGF-Projekte der F.O.M.
Vorwettbewerbliche Vorlauf-forschung in der Medizintechnik: Geförderte IGF-Projekte der F.O.M.
Die F.O.M. hat für das laufende Kalenderjahr bisher 1,5
Mio. Euro Fördermittel für Studien der industriellen
Machbarkeit eingeworben, davon 460.000 Euro für Me
dizintechnikprojekte (in 2018: insgesamt 1,2 Mio. Euro, davon
395.000 Euro für Medizintechnikprojekte). Von den in diesem
Kontakt: Dr. Markus
SafariczSPECTARIS e. V.
Gestartete und befürwortete IGF-Projekte der F.o.M., eingereichte Förderanträge, Anträge in Bearbeitung und neue Forschungsvorhaben aus der Medizintechnik
Jahr bisher geförderten Projekten transferiert die F.O.M. Techno
logieKnowhow von Zwischen und abschließenden Ergebnissen
an insgesamt 142 Unternehmen in projektbegleitenden Aus
schüssen (61 Unternehmen in den Medizintechnikprojekte).
51
SPECTARIS Jahrbuch 2019/2020 | Medizintechnik
Mit freundlicher Unterstützung | KuMAVISIOn AG
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52 Forschung & Innovation | Aktuelles von der AiF-Forschungsallianz Medizintechnik (FAM)
Aktuelles von der AiF-For-schungsallianz Medizintechnik (FAM)
Kontakt: Dr. Markus
SafariczSPECTARIS e. V.
Die Ende des vergangenen Jahres von sieben Forschungs
vereinigungen der Arbeitsgemeinschaft industrieller For
schungsvereinigungen „Otto von Guericke“ e. V. (AiF)
unter Federführung der F.O.M. gegründete AiFForschungsallianz
Medizintechnik (FAM) konstituierte sich zu Beginn des Jahres
2019. Seither befindet sie sich im Aufbau eines Transfernetzwerks
und entwickelt Instrumente.
Drei neue Mitglieder – Informationen zu noch mehr Medizintechnikprojekten
Den sieben Gründungsmitgliedern, DECHEMA (Chemische Tech
nik und Biotechnologie), FSKZ (Kunststoff), FILK (Leder und Kunst
stoffbahnen), FKT (Textil), F.O.M. (Überschneidungsbereich von
Präzisionsmechanik, Photonik und Medizintechnik), Hahn
Schickard (Mikrosystemtechnik) und IKV (Kunststoffverarbeitung)
traten inzwischen die drei folgenden weitere Forschungsvereini
gungen bei:
» Europäische Forschungsgemeinschaft Reinigungs und
Hygienetechnologie FRT
» Forschungsgemeinschaft Qualität FQS
» Forschungskuratorium Maschinenbau FKM
Gebündelte Forschungsthemen und -interessen
Die zehn FAMMitglieder koordinieren Vorlaufforschungsprojek
te der Medizintechnik zu dem folgenden, umfassenden Themen
katalog:
» 1. Analytik und Diagnostik
» 2. Sensorik, Monitoring, Positionserfassung und Tracking
» 3. Aktorik, Robotik, Automatisierung in der Medizintechnik
» 4. Künstliche Intelligenz, Digitalisierung, eHealth, Telemedizin
» 5. Personalisierte Medizintechnik und Pflege, Unterstützungs
systeme
» 6. Zellkulturtechnologie, Gewebezüchtung, Regenerative
Medizin
» 7. Material und Biomaterialentwicklung
» 8. Produktions, Werkstoff und Verfahrenstechnik, Additive
Fertigung
» 9. Oberflächenfunktionalisierung
» 10. Implantate, Prothetik, Rehabilitationstechnik
» 11. Hygiene und HygienenachweisSysteme, Sterilisations
verfahren, Reinraumtechnik
» 12. Qualität in Medizintechnik und Pflege
Erste Steckbriefe zu Projekten dieser Themenfelder finden Sie
unter www.forschungfom.de/fam/famforschungsthemen/.
In zwei ersten Themensträngen sollen die Forschung und die
Netzwerke aller FAMMitglieder gebündelt werden: An den The
men „Systembiomechanik“ und „Neurodegenerative Erkrankun
gen“ soll gesamtheitlich mit gekoppelten Forschungsprojekten
gearbeitet werden, um effizient von der Datengenerierung über
digitalisierte Verfahren zur Medizinprodukt und TherapieEnt
wicklung zu kommen. Zu diesem Zweck sollen Forschungsein
richtungen, Industrie, Mediziner, Pflegepersonal und Patienten
eingebunden werden.
Gemeinsame Fachkolloquien der FAM
Am 9. April 2019 veranstaltete die FAM in Frankfurt / Main, zu
Gast bei der DECHEMA, ihr erstes gemeinsames Fachkolloquium.
Ganz im Sinne der AiF, die Innovationsschöpfung des Mittelstands
über verschiedene Stadien hinweg zu unterstützen, wurden die
Ergebnisse von Machbarkeitsstudien sowie von Prototypentwick
lungen vorgestellt. Koordiniert wurde dies von den verschiedenen
FAMMitgliedern. Das zweite gemeinsame Fachkolloquium findet
am 24. März 2020 in Berlin statt. Das Bundesgesundheitsminis
terium hat bereits ein Grußwort in Aussicht gestellt.
53
SPECTARIS Jahrbuch 2019/2020 | Medizintechnik
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54 Forschung & Innovation | „Adaptive Phasenkontrastmikroskopie zur Eliminierung des Randeffektes in Mikrotiterplatten" (APERITIf)
„Adaptive Phasenkontrast-mikroskopie zur Eliminierung des Randeffektes in Mikrotiterplatten”
Kontakt: Dr. Markus
SafariczSPECTARIS e. V.
Die Herausforderung
Die Phasenkontrastmikroskopie ist eines der wichtigsten mikros
kopischen Kontrastverfahren, um transparente, ungefärbte Zellen
sichtbar zu machen. Dabei wird eine Ringblende in den Beleuch
tungsstrahlengang eines Durchlichtmikroskops eingebracht und
das Licht im Objektiv über einen Phasenring geleitet. Überlagern
sich Ringblendenabbild und Phasenring, entstehen Phasenkon
trastbedingungen.
Bei der Zellkulturherstellung, z. B. in der Stammzellenforschung,
werden standardisierte Mikrotiterplatten, bestehend aus meh
reren zylindrischen Einzelgefäßen („Wells“), zur Kultivierung
verwendet. In den Wells bildet das Nährmedium in Abhängigkeit
vom Verhältnis seiner Kohäsion zur Adhäsion zur Gefäßwand in
der Regel eine Oberflächenwölbung aus, sodass eine Flüssig
keitslinse entsteht. Die konkave Wölbung der Flüssigkeitslinse
bewirkt Verzerrungen des Ringblendenabbilds sowie Verschie
bungen durch den sich im Bildfeld verändernden Tangentialwin
kel. Dadurch ist die Überlagerung von Ringblende und Phasenring
in den stärker gewölbten Randbereichen nicht mehr in der Fläche
erstreckend einzustellen. Dieser Effekt ist extremer, je kleiner der
der WellDurchmesser ist. Das Phasenkontrastverfahren versagt
hier und ein Großteil der Zellen kann nicht untersucht werden.
Die Innovationsidee
Ziel dieses Projekts war die vollständige Wiederherstellung des
Phasenkontrasts durch eine automatische optische Kompen sation
der unerwünschten Effekte durch die Flüssigkeitslinse. Adaptive
Phasenkontrastmikroskopie kann diese Verzerrungen und Ver
schiebungen rein optisch ausgleichen, indem adaptive optische
Elemente in den Strahlengang eingebracht werden.
Die Forschungsvereinigung Feinmechanik, Optik und Medizintechnik (F.O.M.) wirbt im Rahmen
des BMWi-Förderprogramms „Industrielle Gemeinschaftsforschung“ (IGF) Fördermittel für vor-
wettbewerbliche Vorlaufforschungsprojekte ein, in denen unter anderem die industrielle Mach-
barkeit von Innovationsideen geprüft werden soll. Erfahren Sie hier Informationen und
Ergebnisse eines Projekts, in dem durch ein innovatives Verfahren die physikalischen Grenzen
bei der Untersuchung von Zellkulturen deutlich erweitert werden konnten.
Projektdaten» IGFProjekt 19083 N
» Laufzeit: 07/2016 – 06/2018
» IGFFördermittel: 183.900 EUR
Beteiligte Wissenschaftler» Tobias Piotrowski, M.Sc.
FraunhoferInstitut für Produktionstechnologie IPT
Projektbegleitender Ausschuss» ACQUIFER AG KMU
» Advanced Light Microscopy Facility
» ALS Automated Lab Solutions GmbH KMU
» Berliner Glas KGaA
» Eppendorf AG
» Greiner BioOne GmbH
» HOLOEYE Photonics AG KMU
» InCelligence KMU
» ITK Dr. Kassen GmbH KMU
» Lead Discovery Center GmbH KMU
» LIFE & BRAIN GmbH KMU
» LIFE IMAGING GmbH & Co. KG KMU
» OLYMPUS SOFT IMAGING SOLUTIONS GmbH
» Physik Instrumente GmbH & Co. KG KMU
55
SPECTARIS Jahrbuch 2019/2020 | Medizintechnik
Die Ergebnisse
Im Rahmen des Projekts wurde ein adapti
ves, flüssigkeitsgefülltes Prisma entwickelt,
das – in die Beleuchtung eingebracht – die
Veränderungen des Tangentialwinkels
durch die Flüssigkeitslinse kompensieren
kann. Das Prisma lässt sich über Motoren
im Winkel neigen. Ein Strahlteiler erlaubt
die gleichzeitige Beobachtung von Ring
blendenabbild und Phasenkontrastbild.
Die Ringblende wird durch eine transmis
sive Flüssigkristallanzeige (LCD), die wie
ein SmartphoneDisplay funktioniert, dy
namisch als SchwarzWeißMatrix erzeugt
und kann in Position sowie Form verändert
werden.
einheit am Markt in gleicher Weise zu platzieren. So können
einzelne Submodule, wie das adaptive Prisma mit seiner präzisen
Mechanik, von darauf spezialisierten Unternehmen angeboten
werden. Das gleiche gilt für die adaptive Ringblendeneinheit, bei
der bereits existierende DisplayTechnologie zum Einsatz kommen
kann. Die Modularisierung öffnet die Technologie für KMU. So
können Anbieter von Komplettsystemen auch auf KMUprodu
zierte Module zurückgreifen und sie in ihre Geräte integrieren.
In Zusammenarbeit mit den projektbegleitenden und weiteren
Industrieunternehmen sind weiterführende Verwertungsaktivi
täten geplant. Auf diese Weise wird das hier entwickelte Kom
pensationsverfahren gegen den Meniskuseffekt in konkrete Pro
duktinnovationen überführt.
Auf Basis einer kontinuierlichen Aus wertung der Überlagerung
im Ringblendenabbild bestimmen vollautomatische Algorithmen
die Einstellung von Ringblende und Prisma. Die ent wickelte Soft
ware erlaubt eine automatische Aufnahme von ganzen Mikro
titerplatten mit vollautomatischer Kompensation bei verschiede
nen Vergrößerungen. Dabei wird der Aufnahmebereich im
StopandgoModus abgerastert. Bei jedem Stopp wird die Art
der Überlagerung durch Bildverarbeitung bestimmt, Prisma und
Ringblende ausgerichtet und anschließend ein Phasenkontrastbild
aufgenommen. Die Beleuchtungselemente sind in einem Adap
ter zusammengefasst, der sich leicht an marktübliche Mikros kope
anpassen lässt.
Der Bereich, in dem Phasenkontrast möglich ist, konnte so
deutlich gesteigert werden. Je nach Vergrößerung und Well größe
kann bis mehr als das Zehnfache der Fläche unter Phasenkon
trastbedingungen aufgenommen werden. Damit ist es erstmals
möglich, automatisierte adaptive Phasenkontrastmikroskopie bei
StandardMikrotiterplatten durchzuführen.
Die Verwertung
Aufgrund der weiten Verbreitung der Phasenkontrastmikros kopie
als Standardverfahren ist die wirtschaftliche Bedeutung hoch.
Zum einen ist das für die manuelle Mikroskopieanwendung, zum
anderen bei automatisierten Mikroskopiesystemen mit automa
tisierten Bildverarbeitungsroutinen relevant. Hier sind schonende
Kontrastverfahren wichtig. Der Verzicht auf eine Fluoreszenz
färbung spart nicht nur Kosten und Zeit, sondern ist auch für
viele Lebendzellenuntersuchungen von Vorteil, da keine Farb
stoffe externe Störfaktoren darstellen.
Im Mikroskopiebereich zählen Systemintegration und Soft
wareentwicklung zu den Aufgabenfeldern der Gesamtsystem
anbieter. Mikroskopkameras, Scanningtische und Beleuchtungen
sind in der Regel Zukaufteile, die von spezialisierten Firmen ent
wickelt werden. Denkbar ist, die MeniskuseffektKompensations
» Quelle: FraunhoferInstitut für Produktionstechnologie IPT
F.O.M. – geförderte Innovationsprojekte für den
Mittelstand und Ihr Unternehmen!Die F.O.M. betreibt Industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF) und
vermittelt die Ergebnisse an Unternehmen der SPECTARIS-Branchen. Vom Bundeswirtschaftsministerium gefördert, ist die IGF eine kostengünstige
und bürokratiearme Möglichkeit, an der Innovationsforschung von Forschungs-instituten teilzuhaben und Fachkräftenachwuchs kennenzulernen.
Über die F.O.M. werden Projekte aller SPECTARIS-Technologiefelder gefördert.
Die gemeinnützige F.O.M. wirbt jährlich öffentliche Fördermittel in Höhe von ca. 1,5 Mio. EUR ein, um vorwettbewerbliche
Vorlaufforschung zu finanzieren. Der rege Technologietransfer erreicht 150 – 200 Unternehmen. Die Industrie trägt lediglich
die Administrationskosten.
Mehr Infos unter: www.forschung-fom.de
56 Forschung & Innovation | Wird die steuerliche Forschungsförderung bringen, was man sich von ihr erhofft?
Wird die steuerliche Forschungsförderung bringen, was man sich von ihr erhofft?
Die Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) empfiehlt
der Bundesregierung seit Jahren, die steuerliche Forschungs
förderung einzuführen. Diese würde insbesondere den kleinen
und mittleren Unternehmen (KMU) nutzen und deren eigene
FuElnvestitionstätigkeit anregen, so die Hypothese der EFIGut
achter.
Ab Januar 2020 sollen nun Aufwände für Forschung und Ent
wicklung (FuE) steuerlich gefördert werden. So stellt es der dem
Bundesrat am 17. Juni 2019 vorgelegte Gesetzentwurf der Bun
desregierung für das neue „Forschungszulagengesetz” (FZulG)
in Aussicht.
Klar ist, dass in der Wirtschaft ein Ausbau der öffentlichen
FuEFörderung dringend benötigt wird, um im globalen Innova
tionswettbewerb bestehen zu können. Doch vergleichen wir
einmal die ursprünglichen Wünsche und Ziele der Forderungen
nach Einführung einer steuerlichen Forschungsförderung mit
dem Gesetzentwurf des Bundesfinanzministeriums (BMF).
Die deutsche Industrie erhofft sich die folgenden Mehrwerte
durch die indirekte Forschungsförderung:
» Bürokratiefreier Zugang zu Fördermitteln für die eigenen
FuEAufwände – Themenoffenheit
» Förderfähigkeit von Sprunginnovationsforschung und
Weiterentwicklungen
» Anrechenbarkeit der Aufwände für extern vergebene
Forschungsaufträge
» Planungssicherheit
Das Ziel der Bundesregierung erscheint damit zunächst kom
patibel – nämlich mit der steuerlichen Forschungsförderung An
reize vorrangig für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) zu
setzen, in die eigene Forschung und Entwicklungstätigkeit mehr
zu investieren, ohne die größeren Unternehmen von der Förde
rung auszuschließen. Die in Deutschland gemeinsam getätigten
FuElnvestitionen sollen so auf insgesamt 3,5 Prozent des Brut
toinlandprodukts (BIP) gesteigert und hierdurch Technologie
vorsprünge im globalen Wettbewerb gesichert oder ausgebaut
werden.
Der vorgelegte Gesetzentwurf sieht vor, dass alle einkommens
und körperschaftssteuerpflichtigen Unternehmen – ohne Grö
ßenbeschränkung ab 2020 für zunächst vier Jahre FuEArbeits
löhne steuerlich geltend machen können. Nach Ablauf der
Wirtschaftsjahre können Forschungszulagen in Höhe von 25
Prozent der FuELohnkosten multipliziert mit dem Faktor 1,2 be
antragt werden – bis zu einem Fördermaximum von 500.000
Euro pro Unternehmen und Jahr. Auftragsforschung soll seitens
der Auftragsnehmer geltend gemacht werden können. Für die
vierjährige Pilotphase der steuerlichen Forschungsförderung
sollen 5 Mrd. Euro zur Verfügung gestellt werden.
Werden die Wünsche erfüllt? Nur teilweise!
Bürokratiefreier Zugang zu FuE-Fördermitteln: Nicht
gegeben!
Der Entwurf sieht ein zweistufiges Verfahren zur Überprüfung
der Anrechenbarkeit der Forschungsaufwände und zur Freigabe
der Forschungszulage vor. Mithilfe einer detaillierten Beschrei
bung aller geplanten FuETätigkeiten eines Wirtschaftsjahres, für
die Arbeitsaufwände steuerlich geltend gemacht werden sollen,
ist zunächst eine Bescheinigung einzuholen. Darin wird festge
stellt, dass die geplanten Tätigkeiten die Voraussetzungen für
den berechtigten Anspruch auf steuerliche Forschungsförderung
erfüllen. Nach Ablauf des Wirtschaftsjahres ist schließlich ein
Kontakt: Markus Safaricz SPECTARIS e. V.
Eine Bewertung des BMF-Gesetzentwurfs im Oktober 2019
Die deutsche Innovationskraft erhält seit vielen Jahren in den verschiedenen Rankings gute
Noten und ist im weltweiten Vergleich stets auf den vorderen Rängen – staatlich unterstützt
allein mit Projektförderung durch mehrere Partner. Doch viele Unternehmen suchen nach einer
neuen Unterstützung ihrer Innovationskraft möglichst ohne aufwendiges Antragsverfahren,
das bei der Projektförderung meist unumgänglich ist. Kann die geplante Einführung der steuer-
lichen Forschungsförderung diesen Förderbedarf decken? Kurz nach der Drucklegung dieses
Jahrbuches werden wir die Antwort kennen.
57
SPECTARIS Jahrbuch 2019/2020 | Medizintechnik
Antrag auf Forschungszulage zu stellen, in dem nachprüfbar zu
versichern ist, dass die anzurechnenden FuETätigkeiten ohne
Veränderung der in der Bescheinigung zugrunde gelegten Sach
verhalte durchgeführt wurden. Dieses zweistufige Verfahren stellt
daher keinen signifikant einfacheren Zugang zur Förderfähigkeit
von Forschungs und Entwicklungsaufwänden dar.
Themenoffenheit der förderfähigen Forschung:
Gegeben!
Eine inhaltliche Beschränkung der förderfähigen Forschung ist
nicht vorgesehen.
Förderfähigkeit von Sprunginnovationsforschung und
Weiterentwicklungen: Gegeben!
Es können die Aufwände für Grundlagenforschung, industrielle
Forschung und experimentelle Entwicklung steuerlich geltend
gemacht werden. Die steuerliche Forschungsförderung unter
stützt daher gleichermaßen die Entwicklung von disruptiven so
wie von inkrementellen Innovationen.
Anrechenbarkeit extern vergebener Forschungsaufträge:
Nicht gegeben!
Die Aufwände im Zusammenhang mit an externe Forschungs
einrichtungen vergebene Aufträge können steuerlich nicht gel
tend gemacht werden und an andere Unternehmen vergebene
Aufträge nur seitens der Auftragnehmer. Dies unterscheidet das
deutsche Modell von der Praxis in den meisten anderen Ländern
und hat mehrere Nachteile:
1. Während Unternehmen dafür steuerlich belohnt werden, ihre
Forschung im eigenen Unternehmen durchzuführen, wird die
Auftragsvergabe an Forschungseinrichtungen gehemmt, da
die Auftragsvergabe per se mit einem Negativanreiz versehen
ist. Der wichtige Technologietransfer zwischen Wissenschaft
und Wirtschaft wird damit ausgebremst.
2. Durch einen resultierenden Rückgang der Forschungsauf träge
aus der Industrie wird auch die Ausbildung des Fachkräfte
nachwuchses in Forschungseinrichtungen behindert.
Planungssicherheit: Teilweise gegeben!
Erfolgen Beantragung und Ausstellung der genannten Beschei
nigung zur Anspruchsberechtigung vor Beginn der FuEVorhaben
eines Wirtschaftsjahres, können Unternehmen mit der ausge
wiesenen Forschungszulage verbindlich rechnen und erhalten
hierdurch Planungssicherheit. Vorausgesetzt wird, dass die in der
Bescheinigung zugrunde gelegten Sachverhalte sich nicht ver
ändern. Anders verhält es sich bei Abweichungen von Vor
habenplänen. Zum Beispiel lassen sich bei Verzögerungen im
Forschungsverlauf förderfähige Aufwände nicht auf andere Wirt
schaftsjahre übertragen. Die verschobenen Tätigkeiten sind bei
der Beantragung der Bescheinigung des Folgejahres erneut zu
beschreiben, was den bürokratischen Aufwand erhöht. Auch bei
inhaltlichen Abweichungen der FuETätigkeiten vom beschei
nigten Förderanrecht ist eine neue Bescheinigung zu beantragen,
was wieder den bürokratischen Aufwand erhöht und zur Ein
schränkung der Planungssicherheit führt.
Fazit:
Insgesamt weist der vorgelegte Gesetzentwurf in die richtige
Richtung. Ob sich damit aber die Ziele der Bundesregierung
erreichen lassen, nämlich die Anreizsetzung für private FuEIn
vestitionen, insbesondere für KMU, kann angezweifelt werden.
SPECTARIS fordert Nachbesserungen, die im Einklang mit den
im Juni 2019 erhobenen Forderungen der zuständigen Bundes
ratsausschüsse stehen:
1. Auftraggeberseitige (anstatt auftragnehmerseitige) An rechen
barkeit von Arbeitsaufwänden bei unternehmens externer
Ver gabe von Forschungsaufträgen zur Unterstützung des
trans disziplinären Technologietransfers und der Ausbildung
von Fachkräftenachwuchs
2. Ausstellung von FuEVorhabenbezogenen (anstatt wirt
schaftsjahrbezogenen) Bescheinigungen der Anspruchs
berechtigung auf Forschungszulage zur Verringerung des
bürokratischen Aufwands und zur Ermöglichung einer länger
fristigen Planungssicherheit
3. Parallele Ausweitung der themenoffenen innovations
orientierten IGF und ZIMProjektförderung zum dringend
benötigten Ausbau der Förderung für vorwettbewerbliche
Machbarkeitsstudien und zur Stärkung der Innovationskraft
kleinerer KMU ohne Forschungsabteilungen oder Möglichkeit
zur privatfinanzierten Vergabe von Forschungsaufträgen
58
» Quelle: Europäisches Patentamt
Europäische Patentanmeldungen im Bereich Medizintechnik
2008 – 2018
2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018
3.000
5.000
4.000
6.000
7.000
8.000
9.000
10.000
11.000
12.000
13.000
14.000
8.01
8
7.65
8
11.1
36
10.6
28
10.5
02
10.7
82 11.2
34
12.5
31
12.3
82
13.1
34
13.7
95
Die Innovationsstärke der deutschen Medizintechnik-hersteller
Kontakt: Mike Bähren
SPECTARIS e. V.
Die deutsche Medizintechnik erzielt rund ein Drittel ihres
Umsatzes mit Produkten, die weniger als drei Jahre alt
sind. Die Branche setzt dafür in hohem Maße Kapital
und Personal für Forschung und Entwicklung (FuE) ein. Mit
FuEAufwendungen von etwa neun Prozent des Umsatzes und
einem FuEPersonaleinsatz von rund 15 Prozent der Beschäftig
ten liegen die FuEIntensitäten der Hersteller deutlich über dem
Industriedurchschnitt.
In 2018 lag die Medizintechnik in Bezug auf die beim europäi
schen Patentamt eingereichten Anmeldungen vorne: 13.795 (+5
Prozent) der insgesamt rund 174.000 Anmeldungen waren die
sem Bereich zuzuordnen. Deutschland liegt mit 1.336 Anmel
dungen hinter den USA (5.175 Anmeldungen) und vor Japan
(1.184 Anmeldungen) auf Platz 2.
Forschung & Innovation | Die Innovationsstärke der deutschen Medizintechnikhersteller
SPECTARIS Jahrbuch 2019/2020 | Medizintechnik
59
» Quelle: Europäisches Patentamt
Europäische Patentanmeldungen im Bereich Medizintechnik
Herkunft der Einreicher 2018
USA
Deutschland
Israel
Japan
Vereinigtes Königreich
Niederlande
Frankreich
Republik Korea
China
Andere
5.175
1.336
841
545
Schweiz 753
417
338
305
2.481
1.184
420
60
Gesundheitswesen | Risiken durch Pay-as-you-live-Modelle in der deutschen Krankenversicherung
Gastbeitrag
Wearables, FitnessTracker und GesundheitsApps fin
den zunehmend größeren Anklang in der deutschen
Bevölkerung. Angetrieben durch die Quantified
SelfBewegung entwickeln Hersteller immer bedienungsfreund
lichere Lösungen mit zunehmendem Funktionsumfang. Die Aus
breitung dieser Technologien spiegelt sich auch in den Umsatz
und Verkaufszahlen der Produkte wider. Eine Stagnation des
Trends ist nicht in Sicht.1 Insbesondere Versicherungen aus der
Gesundheitsbranche zeigen zunehmend Interesse an den ge
wonnenen, sensiblen Gesundheitsdaten und leiten mit deren
Hilfe neue Tarifprodukte und Bonusprogramme für ihre Kunden
ab. Payasyoulive ist hierfür das durch die Versicherungen er
fundene Synonym, mit welchem ein Zusammenhang zwischen
Lebensweise und Bezahlung bzw. Bonifizierung im Kontext der
Gesundheit geschaffen wird. Schon alleine durch die Nutzung
der Produkte soll der Versicherte ein besseres Körperbewusstsein
erlangen, durch welches eine gesündere Lebensführung erreicht
wird. Letztendlich kann dies natürlich zu einer Verbesserung der
Gesundheits und Lebensqualität führen, was auch für das Kol
lektiv der Versicherten ökonomisch interessant ist, wenn hierbei
die Kosten im Gesundheitssystem verringert werden. Glaubt man
den Zukunftsvisionen des derzeitigen Vorstands der Techniker
Krankenkasse, Jens Baas, so wird bald jeder über ein Gerät zur
Aufzeichnung solcher Daten verfügen.2 Kritisch zu betrachten
ist in diesem Zusammenhang die Gefahr der Entsolidarisierung
in der gesetzlichen Krankenversicherung, welche im § 3 des SGB V
festgehalten ist. Monetäre Anreize im PayasyouliveModell
sind derzeit noch nicht so hoch, dass ein unangemessener Druck
auf die Gesamtbreite der Versicherten ausgeübt wird, sich im
Sinne des Versicherers zu verhalten. Jedoch wird dies mit einer
zunehmenden Erhöhung der Bonusprämien geschehen. An die
ser Stelle muss kritisch hinterfragt werden, von welchem Budget
das Geld für die Prämienauszahlung langfristig kommen soll.
Werden die Beträge zur gesetzlichen Krankenversicherung hier
für angehoben, würden alle Versicherten, auch diese, die nicht
an den Bonusprogrammen teilnehmen, für die Nutzer der Bonus
programme mitbezahlen. Sind die Kriterien für eine gesunde
Lebensweise in solchen Programmen für Menschen mit einer
gesundheitlichen Einschränkungen nicht geeignet, werden Kranke
die Bonusprogrammprämien der Gesunden mit zahlen. Auch die
Frage, inwiefern sportliche Aktivitäten motiviert aus Payasyou
liveBonusprogrammen ein nach § 65a des SGB V qualitätsge
sichertes Angebot darstellen, ist zu klären und wurde bereits in
einer Arbeitstagung der Aufsichtsbehörde der Sozialversiche
rungsträger im November 2017 diskutiert.3 Durch payasyou
liveModelle im Bereich der gesetzlichen Krankenversicherung
besteht letztlich die Gefahr, dass die gesundheitliche Versorgung
und deren Finanzierung nicht mehr unabhängig von der gewähl
ten Art der Lebensführung oder dem Gesundheitszustand ist.
Constanze Neupetsch,
Gruppenleiterin Prothetik
und Instrumente,
Fraunhofer-Institut für
Werkzeugmaschinen und
Umformtechnik IWU
E-Mail:
constanze.neupetsch@iwu.
fraunhofer.de
www.iwu.fraunhofer.de
Risiken durch Pay-as-you-live-Modelle in der deutschen krankenversicherung
GESUNDHEITSSYSTEM
gesetzliche Krankenversicherung
SOLIDARISCHE FINANZIERUNG
VERSICHERTE
FINANZIERUNG der notwendigen
Gesundheitsleistungen
BONUSdurch PAYL
Sportlich Aktive, die
PAYL nutzen
Sportlich Aktive, die PAYL NICHT nutzen
NICHT sportlich Aktive, die PAYL
nutzen wollen, aber NICHT können
NICHT sportlich Aktive, die PAYL NICHT nutzen
wollen
61
Die Interessen des Einzelnen, sich durch Bonusausschüttungen
aufgrund gesundheitsbewussten Verhaltens einen finanziellen
Vorteil zu verschaffen, müssen hinter den Interessen der Versor
gung der Solidargemeinschaft stehen. Im Bereich der privaten
Krankenversicherung, welche die Beträge der Versicherten nach
Risiko und gewünschter Leistung bemisst, ist mit einer weiteren
Prämiendifferenzierung durch die Datenauswertung aus Wear
ables und GesundheitsApps zu rechnen. Grundsätzlich sollte
jedoch auch im Bereich der privaten Krankenversicherungen
sichergestellt werden, dass jeder Versicherungsnehmer eine
Wahlfreiheit hat, an solchen Tarifen teilzunehmen. Dies ist jedoch
nur so lange gegeben, wie noch klassische Versicherungstarife
mit adäquaten Preisen existieren. Bereits im Jahr 2015 warnte
die Bundesdatenschutzbeauftragte vor dem unbedachten Um
gang mit den Gesundheitsdaten zur Erzielung kurzfristiger
finanzieller Vorteile. Hierbei wurde auch die Frage aufgeworfen,
ob der Gesetzgeber den Schutz, den er gesetzlich Versicherten
gewährt, auch privat Versicherten gewähren sollte.4
1 Umsatz mit FitnessTrackern in Deutschland in den Jahren 2014 bis 2017. Hrsg. von Bitkom. 2017.
URL: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/459121/umfrage/umsatzmitfitnesstrackernindeutschland/.
2 Bohsem, G. und Schäfer, U.: „Jeder von uns wird so ein Gerät haben”. Süddeutsche Zeitung. 7.02.2016.
3 Aufsichtsbehörde der Sozialversicherungsträger – Beschluss: „Übermittlung von Daten durch FitnessApps und Wearables
(TOP 7 der 89. Arbeitstagung am 15. bis 16. November in Potsdam)”. 2017.
4 Deutscher Ärzteverlag GmbH: „Bundesdatenschutzbeauftragte warnt vor Einsatz von FitnessApps durch Krankenkassen“. 2015. URL:https://m.aerzteblatt.de/news/63512.htm.
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62 Gesundheitswesen | Veränderungen des Nutzenbewertungsverfahrens nach Terminservice- und Versorgungsgesetz
Veränderungen des Nutzen-bewertungsverfahrens nach Termin-service- und Versorgungsgesetz1
I. Änderungen des Methoden-bewertungsverfahrens beim G-BA
Im Jahr 2017 hat der Gesetzgeber mit dem Heil und Hilfsmittel
versorgungsgesetz bereits Änderungen für das Nutzenbewer
tungsverfahren im Zusammenhang mit der Aufnahme von inno
vativen Produkten in das Hilfsmittelverzeichnis beschlossen. Mit
dem Terminservice und Versorgungsgesetz (TSVG) traten nun
am 11. Mai 2019 weitere Änderungen für die Nutzenbewer
tungsverfahren von neuen Untersuchungs und Behandlungs
methoden (NUB) im Rahmen des gesetzlichen Krankenkassen
systems nach dem Sozialgesetzbuch V (SGB V) in Kraft. Zudem
werden im Rahmen aktueller Gesetzgebungsverfahren weitere
Änderungen im Verfahren zur Nutzenbewertung von NUBs dis
kutiert.
1. Kostentragungspflicht durch den Gemeinsamen
Bundesausschuss
Bei der Bewertung von NUB gemäß § 137e SGB V trägt nun der
Gemeinsame Bundesausschuss (GBA) grundsätzlich die Kosten
der Erprobungsstudie, wenn er eine Überprüfung der NUB man
gels ausreichender Evidenz für notwendig hält. Früher war die
Durchführung einer Erprobung von der Kostenbeteiligung der
jenigen Medizinproduktehersteller abhängig, auf deren
Medizinprodukten die NUB wesentlich basierte. Die lange Ab
stimmungsphase zur Verpflichtung der teilweisen Kostenüber
nahme für die Erprobungsstudie entfällt nun. Faktisch erfolgt so
eine Verkürzung des Verfahrens.
2. Kostenübernahme durch den Hersteller
Sollte ein Hersteller dennoch selbst die Kosten der Erprobung
tragen wollen, um so z. B. eine Verkürzung des administrativen
Verfahrens zu erreichen oder das unabhängige wissenschaftliche
Institut zur Begleitung der Erprobung selbst auswählen zu kön
nen, ist auch dies nach den Änderungen des SGB V durch das
TSVG nunmehr möglich. Für die Entscheidung und Meldung
interessierter Hersteller ist im Rahmen der Erprobungsrichtlinie
eine Frist von mindestens zwei Monaten vorzusehen.
Nicht geregelt ist im Gesetz, wie mit der Situation umzugehen
ist, wenn mehr als ein Hersteller die Erprobung selbst durchfüh
ren will.
3. Zügige Entscheidung bei ausreichenden
Evidenznachweisen
Zudem muss der GBA gemäß § 137e SGB V nun unverzüglich
über die Aufnahme einer Methode in die Erstattung entscheiden,
sobald eine Erprobung abgeschlossen wurde oder im Rahmen
des Bewertungsverfahrens ausreichende Nachweise für die Evi
denz eines Patientennutzens vorliegen.
Wichtig ist diese neue Regelung auch für die vom Hersteller
selbst initiierten Erprobungsverfahren. Bisher war das Verfahren
erfolglos, wenn bereits genügend Evidenznachweise für den
Nutzen der NUB vorlagen. Die gewünschte Erprobung war nicht
mehr notwendig, das Verfahren wurde daher beendet und der
Antrag auf Erprobung wurde abgelehnt. Durch die Änderung
der gesetzlichen Regelungen muss der GBA zukünftig auch bei
diesen Anträgen direkt über die Erstattung entscheiden. Inno
vative NUB mit ausreichendem Evidenznachweis sollten daher
durch einen Herstellerantrag zukünftig schneller zu dem gesetz
lich versicherten Patienten gelangen.
4. Erweiterte Beratungspflichten
Der Gesetzgeber regelt zu den erweiterten Verfahrensmöglich
keiten auch die Beratungspflichten des GBA. Hersteller können
Kontakt: Cordula Rapp SPECTARIS e. V.
1 Stand des Artikels 8. Oktober 2019
63
SPECTARIS Jahrbuch 2019/2020 | Medizintechnik
Gesundheitswesen | Veränderungen des Nutzenbewertungsverfahrens nach Terminservice- und Versorgungsgesetz
sich nun auch zu dem Verfahren der freiwilligen Kostenübernah
me für die Erprobungsstudie und die eigene Beauftragung eines
wissenschaftlichen Instituts nach Erlass einer Erprobungsrichtlinie
beraten lassen. Die Beratung soll dem Hersteller auch in die Lage
versetzen, eine bessere Risiko und Nutzenbewertung für die
einzelnen Verfahrensmöglichkeiten vorzunehmen.
Bezüglich des Verfahrens zur Bewertung von NUB mit Medizin
produkten hoher Risiko klassen gemäß § 137h SGB V ergeben
sich ab dem 26. Mai 2020 weitere Verfahrensänderungen.
5. Entfallen der Potenzialbewertung bei Verfahren nach
§ 137h SGB V
Im Rahmen der Bewertung von Untersuchungs und Behand
lungsmethoden mit Medizinprodukten hoher Risikoklassen nach
§ 137h SGB V entfällt zukünftig die Potenzialbewertung. Nur
wenn eine Methode das Potenzial einer Behandlungsalternative
bietet, ist eine Erprobung im Rahmen dieses Verfahrens bisher,
wie auch bei anderen Verfahren zur Methodenbewertung, über
haupt möglich. Besonderheit bei dem Verfahren nach § 137h
SGB V ist aber, dass eine negative Potenzialbewertung nicht nur
zum Ausschluss der Methode führt, sondern auch die Abrechen
barkeit für diese oft hoch innovativen und kostenintensiven Ver
fahren auch rückwirkend wieder ausgeschlossen wird. Folge sind
hohe Rückzahlungsforderungen gegen das betroffene Kranken
haus.
Der Wegfall der Potenzialbewertung bedeutet für das Verfah
ren, dass zukünftig nur noch zwischen Methoden unterschieden
wird, die aufgrund der vorliegenden Evidenz schädlich bzw. un
wirksam sind und jenen, bei denen weder ein Nutzen noch ein
Schaden festgestellt werden kann. Letztere sind einer Metho
denbewertung zuzuführen. Die oft komplizierte zusätzliche Po
tenzialbewertung entfällt, wodurch das Verfahren beschleunigt
werden kann.
6. Einvernehmen mit dem Hersteller beim Weiterleiten
von Unterlagen an den G-BA
Das Verfahren nach § 137h SGB V wird ausgelöst durch eine
NUBAnfrage eines Krankenhauses beim Institut für das Entgelt
system im Krankenhaus (InEK), das für ein innovatives Verfahren
ein höheres Entgelt als für eine bestehende Behandlungsmetho
de wünscht. Gleichzeitig sind Unterlagen zur Bewertung der
Methode an den GBA weiterzuleiten. Bisher müssen Kranken
häuser die Weiterleitung nur im „Benehmen“ mit dem Hersteller
durchführen. Dies beinhaltet lediglich die Information, dass die
Weiterleitung erfolgt ist. Problematisch ist dabei, dass gerade
dem Hersteller viele wichtige Unterlagen vorliegen, die für eine
umfassende Bewertung der NUB notwendig wären. Fehlen diese
Unterlagen, trifft der GBA vielleicht eine folgenschwere Ein
schätzung bezüglich des Nutzens oder der Schädlichkeit der Me
thode, die im schlimmsten Fall sogar zum Ausschluss der Me
thode führt. Zudem bedeuten unvollständige Anträge auch mehr
Zeitaufwand für die Bearbeitung beim GBA und führen oft zu
langwierigen Rückfragen. Damit zukünftig das Verfahren schnel
ler und die eingereichten Unterlagen von höherer Qualität sind,
ist zukünftig ein „Einvernehmen“ zwischen Krankenhaus und
Medizinproduktehersteller herzustellen, bevor die Unterlagen an
den GBA weitergeleitet werden.
7. Erweiterte kostenpflichtige Beratungsmöglichkeiten
beim G-BA zum Verfahren nach § 137h SGB V
Zudem gibt es eine erweiterte Beratungsmöglichkeit das Verfah
ren gemäß § 137h SGB V betreffend. Durch eine Änderung der
Kostenregelung wird diese Beratung aber nicht mehr kostenfrei
zur Verfügung stehen. Der Beratungsprozess kann aber für den
Medizinproduktehersteller nun ganzheitlicher gestaltet werden.
II. Bewertung
Insbesondere die genannten Änderungen unter den Punkten
eins bis drei können zukünftig Methodenbewertungsverfahren,
die durch den Hersteller im Rahmen des Antrags auf Erprobung
angestoßen wurden, beschleunigen. Die verpflichtende Über
führung des Herstellerantrags auf Erprobung in eine Erstattungs
entscheidung, wenn ausreichende Evidenz vorliegt, wird schnel
ler zu einem Ergebnis führen. Hersteller müssen aber bedenken,
dass eine Methode auch bei positivem Nutzennachweis aufgrund
zu hoher Kosten vom GBA von der Regelerstattung ausgeschlos
sen werden kann.
Zusätzlich eröffnet die Möglichkeit der freiwilligen Kostenüber
nahme für Hersteller einen Weg, auch durch den GBA selbst
veranlasste Methodenbewertungsverfahren zu beschleunigen.
III. Ausblick
Das kürzlich im Bundestag beschlossene Gesetz zur Errichtung
eines Implantateregisters Deutschland (ImplantateregisterErrich
tungsgesetz – EIRD) und das im Gesetzgebungsverfahren befind
liche Gesetz für eine bessere Versorgung durch Digitalisierung
und Innovation (DigitaleVersorgungGesetz – DVG) beinhalten
weitere Änderungen zur Straffung der Methodenbewertungs
verfahren. Sie reichen von der reinen Verkürzung von Fristen bis
zur Einführung von neuen Verfahren zur Aufnahme von digitalen
Versorgungsangeboten in die Erstattung und die damit verbun
dene Berücksichtigung neuer Nutzenkategorien.
Wie viele der vorgeschlagenen und beschlossenen Änderungen
tatsächlich zu einem erheblich schnelleren Zugang von Innova
tionen in die Regelerstattung beitragen können, muss sich in der
Praxis zeigen. Fest steht jedoch, dass seit langem nicht mehr so
viele Änderungen zu dem Verfahren der Methodenbewertung
von der Bundesregierung und dem Bundestag diskutiert wurden
wie in den letzten eineinhalb Jahren. So besteht Hoffnung, dass
zukünftig weitere Veränderungen das Verfahren beschleunigen
und praktikabler machen werden.
64
Gastbeitrag
Gesundheitswesen | Zugang zu Versorgungsleistungen aus Patientensicht
Zugang zu Versorgungs-leistungen aus Patientensicht
Um dem Patientennutzen gerecht zu werden, nimmt die
Bedarfsorientierung in der Medizintechnik einen immer
höheren Stellenwert ein. SPECTARIS unterhielt sich mit
Herrn Dr. Martin Danner, Bundesgeschäftsführer der BAG SELBST
HILFE, darüber, wie wichtig es ist, Patienten bei der Produktent
wicklung mit einzubeziehen.
Guten Tag Herr Dr. Danner, vielen Dank, dass Sie sich für
dieses Gespräch Zeit nehmen. Gemeinsam wollten wir
uns zu dem Thema „Einbeziehung von Patienten bei der
Produktentwicklung“ unterhalten. Da Sie das Thema ja
selbst vorgeschlagen haben: Was ist Ihnen besonders
wichtig dabei?
Guten Tag Frau Rapp. Ich freue mich auch, dass wir dieses span
nende Thema einmal gemeinsam beleuchten können.
Hersteller haben viele interessante Ideen, wie sie Produkte
weiterentwickeln können. Es gibt aber auch viele Ideen für neue
Produkte, die zunächst sinnvoll erscheinen, aber manchmal auch
an den Bedarfen der Betroffenen vorbeientwickelt wurden. Schon
dieser Umstand allein ist für Unternehmen sehr ungünstig. Im
Gesundheitswesen ist es darüber hinaus in vielen Fällen geboten,
in Nutzenbewertungsverfahren den Zusatznutzen eines Produkts
für Patientinnen und Patienten zu zeigen. Wenn es zur Bewer
tung des Patientennutzens kommt, fällt es dem Hersteller oft
schwer, entsprechende Evidenznachweise zu führen, nicht nur
weil Studien kostenintensiv sind und eine hohe Qualität in der
Evidenzgenerierung gefordert wird, sondern weil patientenrele
vante Aspekte in den Studien gar keine Rolle spielen.
Wie können Patienten und andere Betroffene sinnvoll
einbezogen werden?
Patientenorganisationen sollten viel häufiger in die Produktent
wicklung einbezogen werden. Vor allem geht es darum zu ver
Dr. Martin Danner, Bundesgeschäftsführer
Kontakt:BAG SELBSTHILFE, Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe von Menschen
mit Behinderung, chronischer Erkrankung und ihren Angehörigen e. V.
Kirchfeldstr. 149
40215 Düsseldorf
www.bag-selbsthilfe.de
stehen, was die Patienten wirklich brauchen und ob die Produk
te wirklich von ihnen genutzt werden können. Einige Hersteller
entwickeln Produkte und Produktverbesserungen im Austausch
mit den Patienten. Leider ist das aber eher die Ausnahme als die
Regel. In jedem Fall stehen Patientenorganisationen als Ansprech
partner zur Verfügung, falls Hersteller den Austausch mit den
Patienten suchen, um deren Bedürfnisse besser zu verstehen.
Auch dann, wenn Studien aufgelegt werden, um Produkte zu
testen, sollte mit Patientenvertreterinnen und vertretern durch
aus auch über das Studiendesign gesprochen werden, damit die
richtigen Fragestellungen mit der jeweiligen Studie erfasst wer
den.
Manchmal gibt es ja sogar Fälle, bei denen einzelne Pati-
enten sich direkt an Hersteller wenden, weil sie Produk-
te mitentwickeln wollen.
Für solche Fälle gibt es, z. B. bei seltenen Krankheiten oder Kom
binationen von Krankheiten, oft keine spezifischen Medizinpro
dukte, der Patient aber hat sehr konkrete Ideen, wie ein Produkt
aussehen müsste, um ihn zu unterstützen, und hat sich schon
selbst Gedanken über die Konstruktion gemacht. Manchmal
werden Patienten dann zu Mitentwicklern von Produkten.
Wo sollte die Patientensicht auch mehr einbezogen
werden?
Zumindest sollten Hersteller sich damit beschäftigen, was die
Bedürfnisse der jeweiligen Nutzergruppe bzw. der Patienten sind.
Welches Alter hat der Patient, der das Produkt nutzen soll, wel
che Kenntnisse und Fertigkeiten stehen ihm zur Verfügung?
Kurzum, er sollte Reflektionen zu den UserGruppen anstellen,
nicht nur zu Indikationsgebieten.
Generell sollten Hersteller auch bei Informationsmaterialen
zum Produkt mehr an die Zielgruppe der Patienten denken. Eine
65
Beschreibung oder Gebrauchsanweisung kann technisch noch
so gut sein, wenn der Anwender diese nur schwer versteht, kön
nen sehr leicht unnötige Fehler passieren oder das Produkt kommt
gar nicht zur Anwendung – der Patient ist also gar nicht thera
pietreu.
Patienten können beispielsweise aber auch bei der Prototyp
testung miteinbezogen werden. Dann können diese Probleme
bereits während der Entwicklung eines neuen Produkts behoben
werden.
Eine frühe Einbeziehung von Patienten während der
Entwicklung von neuen Produkten oder der Weiter-
entwicklung von Produkten kann sich letztendlich auch
auf eine verbesserte Situation bei der Evidenzgene-
rierung auswirken. Wie kann das gelingen?
Die Bedürfnisse und Ressourcen der Patientengruppen zu kennen
ist eine wichtige Voraussetzung, um neue sinnvolle Produkte zu
entwickeln. Es hilft dem Hersteller aber auch, die richtigen End
punkte für Studien zu ermitteln und die relevanten Daten zu
erheben.
Die Datensammlung bei den Patienten im Rahmen der Beglei
tung des Behandlungsgeschehens kann für den Beleg des Pati
entennutzens nicht nur des Produktes, sondern auch der mit
diesem in Verbindung stehenden Untersuchungs und Behand
lungsmethode genutzt werden. Der Patient nimmt hier dann
auch eine aktive Rolle ein.
Wie sieht es denn mit der Datensicherheit bzw. dem
Daten schutz bei der Umsetzung von Studien aus?
Diese Themen sollten gemeinsam mit den Patienten bzw. Be
troffenenorganisationen diskutiert werden. Natürlich muss der
Datenschutz auch von Unternehmen strikt gewahrt werden und
auch die Datensicherheit muss gewährleistet sein. Immerhin geht
es beim Austausch mit Patienten um sehr sensible Informationen.
Es darf auch keine Sekundär und Tertiärnutzung von Patienten
daten geben, die nicht abgesprochen ist. Auf Aufklärung und
Information zur Datennutzung kommt es an.
Wie relevant ist das Gesagte auch für digitale Produkte
wie Apps und Software zur direkten Anwendung durch
den Patienten?
Auch digitale Anwendungen müssen belegen, dass sie einen
zusätzlichen Patientennutzen erbringen und Datenschutz und
Datensicherheit gewährleistet wird. Dies gilt insbesondere für
Anwendungen, die von Unternehmen entwickelt werden.
Oft entwickeln Patientenorganisationen oder Patienten aber
auch selbst Apps, die sie bei der Therapie unterstützen sollen.
Manchmal werden dann sogar Startups gegründet, um die neue
App weiterzuentwickeln. Ob die App als Medizinprodukt einzu
stufen ist und weitere Schritte für den Marktzugang notwendig
sind, wird oft erst dann geklärt. All die Fragen werden für einen
Teil der Apps künftig beim BfArM diskutiert werden.
Die Bewertung gerade dieser digitalen Produkte stellt
für Hersteller oft eine Herausforderung dar. Die Weiter-
entwicklung ist ja in einem ständigen Fluss. Wie kann
damit umgegangen werden?
Oft helfen therapiebegleitende Apps, Selbstsicherheit zu gewin
nen oder zumindest weniger Ängste bezüglich der Erkrankung
zu haben. Hierfür muss es natürlich geeignete Messmethoden
geben. Zusätzlich gehört zur Bewertung von Methoden immer
eine Abwägung von Nutzen und Risiko. Gerade bei der Bewer
tung von Apps kann eine strukturierte Evidenzgewinnung, bei
der die ständige Verbesserung der App und die kontinuierliche
Abwägung von Nutzen und Risiko aufgrund einer sich immer
vergrößernden Datenbasis, in eine Studie eingebaut werden. Ak
tuell werden neuartige Bewertungsverfahren für digitale Gesund
heitsanwendungen diskutiert. Wir werden uns in diese Diskus
sionen weiter intensiv einbringen.
Herr Danner vielen Dank für das Gespräch. Das waren
doch viele spannende Aspekte, die sicher nicht jedem
Hersteller so bewusst sind.
Auch ich bedanke mich für das Gespräch. Ich denke wichtig ist,
dass die Belange von Patienten generell mehr im Fokus von For
schung und Entwicklung stehen müssen. Hierzu müssen Herstel
ler, Entwickler, Forscher und natürlich Patienten und ihre Orga
nisationen im Austausch bleiben.
Das Interview führte Cordula Rapp,
Referentin Medizintechnik beim SPECTARIS e. V.
SPECTARIS Jahrbuch 2019/2020 | Medizintechnik
66 Gesundheitswesen | Hilfsmittelversorgung: Offene Baustellen für mehr Qualität in der Versorgung mit Hilfsmitteln
Hilfsmittelversorgung: Offene Baustellen für mehr Qualität in der Versorgung mit Hilfsmitteln
Nicht zuletzt spiegelt sich der Kosten und Preisdruck in
einer mangelnden Qualität in der Versorgung mit Hilfs
mitteln wieder. Die Einsparungen der Krankenkassen
treffen vor allem ältere Menschen und Menschen mit Behinde
rung, die immer häufiger Zuzahlungen leisten müssen, um ein
für sie bewährtes und angemessenes Produkt zu erhalten.
SPECTARIS setzt sich seit jeher dafür ein, dass das Patienten und
Versichertenwohl grundsätzlich oberstes Ziel in der Hilfsmittel
versorgung sein muss. Die Qualität des Produktes sowie die je
nach Versorgungsbereich umfassende Dienstleistung rund um
das Hilfsmittel (Anpassung, Beratung, Lieferung, Wartung usw.)
und die Wirtschaftlichkeit der Versorgung müssen daher in einem
Kontakt: Marcus
KuhlmannSPECTARIS e. V.
Seit Jahren steigen die Ausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) für Hilfsmittel,
zuletzt auf ca. 8,5 Mrd. Euro im Jahr 2018. Dennoch liegt der Hilfsmittelausgabenanteil an den
Gesamtausgaben von ca. 226,5 Mrd. Euro relativ konstant bei 3,7 Prozent. Trotz dieses geringen
Kostenblocks, den die gesetzlichen Krankenkassen für Hilfsmittel aufwenden, herrscht in der
Hilfsmittelversorgung seit Jahren ein enormer Kostendruck, der an Leistungserbringer, Hersteller
und nicht zuletzt die Versicherten weitergeben wird.
» Darstellung: GKVSpitzenverband
» Quelle: Amtliche Statistik KV 1.– 4. Quartal
Ausgaben für Hilfsmittel
1. – 4. Quartal 2018 im Vergleich zum 1. – 4. Quartal 2017
Angaben in Mrd. €
6
5
7
8
9
2017 2018
8,068,44
angemessenen Verhältnis zueinander ste
hen und grundsätzlich an diesem priori
tären Ziel ausgerichtet sein. Nicht zuletzt,
um weitere gesundheitliche Schäden und
hohe Folgekosten zu vermeiden, ist wich
tig, dass Versicherte so schnell wie möglich
die individuell auf sie zugeschnittene, op
timale Behandlung erhalten. Folgekosten
resultierend aus einer unpassenden Hilfs
mittelversorgung sind z. B. Krankenhaus
aufenthalte, Verlust von Selbstständigkeit
im häuslichen Bereich oder starke Ein
schränkungen bei der Teilhabe am täg
lichen Leben. Zudem bedeutet eine Ein
schränkung der Lebensqualität auch eine
höhere Gefahr für Patienen, an einer de
pressiven Verstimmung oder einer echten
Depression zu erkranken.
In den vergangenen Jahren gab es so
wohl vonseiten der Versicherten als auch
vonseiten der Leistungserbringer regelmä
ßig Beschwerden über Defizite in der Ver
sorgung mit medizinischen Hilfsmitteln
bzw. Pflegehilfsmitteln. Beklagt wurden
Produktqualität, Beratungsqualität oder
67
SPECTARIS Jahrbuch 2019/2020 | Medizintechnik
auch, dass Versicherte Zuzahlungen für eine medizinisch ange
messene und notwendige Versorgung leisten mussten.
Mit dem im Frühjahr 2019 beschlossenen Terminservice und
Versorgungsgesetz (TSVG) wurde jetzt eine wesentliche gesetz
liche Stellschraube bezüglich der Qualität in der Hilfsmittelver
sorgung in die richtige Richtung gedreht. Mit dem Verbot von
Ausschreibungs und dem Vorrang von Verhandlungsverträgen
sowie dem Verbot von OpenHouseVerträgen wurde ein großer,
wichtiger Schritt gemacht, um sicherzustellen, dass die Versor
gung nicht nur nach finanziellen, sondern auch stärker als bisher
wieder nach Qualitätsaspekten erfolgt. Gleichwohl beeinflussen
neben den vertraglichen Vereinbarungen weitere gesetzliche
Faktoren die Qualität in der Hilfsmittelversorgung.
Kurz vor dem Redaktionsschluss für diesen Beitrag erreichte uns
noch die wenig erfreuliche Nachricht, dass die EU-Kommission
die Bundesregierung aufgefordert hat, das Verbot öffentlicher
Vergabeverfahren für medizinische Hilfsmittel wieder aufzuheben.
Das Verbot von Ausschreibungen auch in der Hilfsmittelversor-
gung verstoße gegen höherrangige europarechtliche Vorschrif-
ten. Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) teilt die Ansicht
der EU-Kommission allerdings nicht und hat zugesagt, das Aus-
schreibungsverbot zu verteidigen.
SPECTARIS fordert grundsätzlich, dass kurzfristige Einsparungen
künftig nicht mit einem Qualitätsverfall untermauert werden,
sondern einer langfristigen qualitätsorientierten Kostenbetrach
tung weichen. Insbesondere die gesundheitliche Langzeitwirkung
einer qualitativ hochwertigen Versorgung muss ausreichend und
deutlich stärker als bisher berücksichtigt werden. Zukünftige
Kostenreduzierungen, wie z. B. geringere Folgekosten bei weniger
Krankenhausaufenthalten und Arztbesuchen, drohen sonst über
sehen zu werden. Diese sind aber wichtige Faktoren, um auch
zukünftig die Krankenversorgung durch die gesetzliche Kran
kenversicherung zu sichern.
Aktuelle Herausforderungen für mehr Qualität in der Hilfsmittelversorgung
» 1. Vertragliche VereinbarungenDas „Wie“ der Vertragsgestaltung ist nur ein, wenn auch wich
tiger, Aspekt für die Qualität in der Hilfsmittelversorgung. Das
Ausschreibungsverbot und der Vorrang von Verhandlungsver
trägen bzw. Verbot von OpenHouseVerträgen ist ausdrücklich
zu begrüßen, aber:
» Auch in Verhandlungsverträgen muss sichergestellt sein, dass
Qualitätsanforderungen und kriterien angemessen berück
sichtigt werden; die 50ProzentGewichtung Preis / Qualität,
wie sie durch das Heil und Hilfsmittelversorgungsgesetz
(HHVG) von 2017 eingeführt wurde, muss bei Verhandlungs
verträgen genauso gelten wie bei Ausschreibungsverträgen.
» Vertragsverhandlungen zwischen Krankenkassen und Leistungs
erbringern müssen grundsätzlich auf Augenhöhe stattfinden.
Dies ist in vielen Bereichen nach wie vor nicht der Fall, insbe
sondere dann nicht, wenn sich große Ersatzkassen zusammen
tun und gemeinsam einen Versorgungsbereich betreuen.
» Hersteller und Leistungserbringer sollten von allen Kranken
kassen grundsätzlich als Partner in der Gesundheitsversorgung
angesehen werden und nicht nur als wirtschaftlicher Vertrags
partner. Durch gemeinsames Handeln und echte Partnerschaft
können langfristig Kosten eingespart werden.
» Darstellung: GKVSpitzenverband
» Quelle: Amtliche Statistik KJ1
Ausgaben für Hilfsmittel
Angaben in Mrd. €
7,0
6,5
7,5
8,0
8,5
20152013 2014 2016 2017
6,83
7,447,63
7,82
8,07
68 Gesundheitswesen | Hilfsmittelversorgung: Offene Baustellen für mehr Qualität in der Versorgung mit Hilfsmitteln
» Um zu verhindern, dass Krankenkassen die oft langwierigen
aufsichtsrechtlichen Verfahren zum Nachteil der betroffenen
Patienten aussitzen, muss das Bundesversicherungsamt (und
die entsprechenden Landesaufsichtsbehörden) dringend weiter
personell und mit den zur Verfügung stehenden Rechtsmitteln
ausgestattet und gestärkt werden.
» Krankenkassen müssen Patienten ausreichend über bestehen
de Verträge und Ansprüche informieren, damit sie ihre Rech
te als ganzheitlich informierte Versicherte über alle Versor
gungsbereiche wahrnehmen können.
» 2. VertragscontrollingDie Qualität der Versorgung muss nicht nur angemessen berück
sichtigt, sondern auch durch ein funktionierendes verbindliches,
bundesweit einheitliches und transparentes Vertragscontrolling
überwacht werden. Die Vorgaben aus dem Heil und Hilfsmit
telversorgungsgesetz (HHVG), wie beispielsweise die Rahmen
empfehlung des GKVSpitzenverbandes zum Vertragscontrolling,
sind unzureichend und nicht verbindlich genug. Konsequenz
dieser Unverbindlichkeit ist, dass Qualitätsdefizite, die ggfs. auch
durch unzureichende Erstattungspreise entstehen, von Kranken
kassen verschleiert werden können.
Im Sinne einer qualitätsgesicherten Versorgung der Patienten/
Versicherten, sollte ein verbindliches, bundesweit einheitliches
und transparentes Vertragscontrolling eingeführt werden. Dieses
sollte nicht durch die Krankenkassen (vertreten durch den GKV
SV), sondern durch eine beim Patientenbeauftragten der Bun
desregierung angesiedelten unabhängigen Stelle durchgeführt
werden.
» 3. Hilfsmittelverzeichnis Der GKVSpitzenverband muss gemäß § 139 SGB V ein syste
matisch strukturiertes Hilfsmittelverzeichnis (HMVZ) erstellen. In
dem Verzeichnis sind von der Leistungspflicht der Kranken und
Pflegekassen umfasste Hilfsmittel aufgeführt. Es soll eine um
fassende Produkttransparenz für Versicherte, Leistungserbringer,
Vertragsärzte und Krankenkassen schaffen und stellt insoweit
ein Hilfsinstrument der Krankenkassen dar. Es umfasst alle Hilfs
mittel, die aufgrund ihrer Funktionstauglichkeit und ihres medi
zinischen Nutzens verordnungsfähig sind, einschließlich ihrer
Qualitätsstandards, Beschreibungen und Indikationen, bei denen
sie, im Sinne der GKV, eingesetzt werden können. Das HMVZ ist
jedoch keine Positivliste, wie es allerdings von vielen Kranken
kassen häufig interpretiert wird. Die Abrechnung von Hilfsmitteln,
die nicht im HMVZ gelistet sind, darf nicht unangemessen er
schwert werden.
Noch immer dauern die Prozesse zur Aufnahme neuer oder
weiterentwickelter Hilfsmittel in das HMVZ viel zu lange. Die
diesbezüglichen Prozesse beim Spitzenverband der gesetzlichen
Krankenkassen (GKVSV) und beim Gemeinsamen Bundesaus
schuss (GBA) müssen weiter beschleunigt werden. Gesetzlich
vorgeschriebene Fristen müssen eingehalten werden.
Da mit dem HHVG explizit gefordert wurde, Innovationen im
Sinne der Versicherten zukünftig besser und schneller im Hilfs
mittelverzeichnis abzubilden, müssen Produkte, die im klinischen
Alltag zur Standardversorgung zählen, künftig schneller in das
Hilfsmittelverzeichnis aufgenommen werden, damit diese auch
im außerklinischen Versorgungsbereich zum Einsatz kommen
können.
» 4. Präqualifizierung und Qualifizierung des Personals bei den Leistungserbringern Bisher werden im Rahmen des Präqualifizierungsverfahrens aus
schließlich Forderungen zur Qualifizierung an den fachlichen
Leiter eines nichtärztlichen Leistungserbringers wie z. B. einem
Sanitätshaus gestellt. Für die Qualifikation von Personen, welche
die eigentliche Versorgungsdienstleistung am Patienten/Ver
sicherten erbringen, gibt es bis dato überhaupt noch keine
Anforderungen. Ebenso sollten für Leistungserbringer, die die
hygienische Aufbereitung von Hilfsmitteln anbieten, Qualifizie
rungsmaßnahmen festgelegt werden.
» 5. Mitspracherecht für Hersteller und LeistungserbringerUm im Sinne einer qualitätsorientierten Patientenversorgung die
aktive und verbindliche Beteiligung der Hersteller und Leistungs
erbringer in sämtlichen Prozessen und Verfahren der Hilfsmittel
versorgung sicherzustellen, braucht es mehr Mitspracherechte
der Leistungserbringer und Hersteller. Das bisher für Hersteller
und Leistungserbringer bestehende Anhörungsrecht ist nicht
ausreichend.
69
SPECTARIS Jahrbuch 2019/2020 | Medizintechnik
Kontakt:Roger MedTech Contracting Lilienstraße 8a · 82216 Maisach Telefon: +49 8141 529 15 9 Mobil: +49 157 725 3 789 3 E-Mail: [email protected] www.roger-mtc.de
Die Roger MedTech Contracting: Schnittstelle zwischen Medizintechnik und Consulting Roger MedTech Contracting mit Sitz in Maisach ist ein strategischer Partner für mittelständische Unternehmen der Medizintechnik. Das von Robert Gebhardt im Jahr 2019 gegründete Unternehmen versteht sich als Schnittstelle zwischen Herstellern der Branche sowie unabhängigen Beratern, die als Freiberufler oder Selbstständige ihrer Arbeit nachgehen. Von der neutralen Bedarfsanalyse über Themenbereiche wie Zulassungs-wesen und Qualitätssicherung bis zu Forschung und Entwicklung zeigt das fachkundige Consulting neue Möglichkeiten zur Unternehmens-entwicklung auf. Die Beauftragung freier Experten der MedTech- Branche lohnt dabei akut nach einem Audit oder beim generellen Wunsch nach einer strategischen Neuausrichtung, für die ein externer Berater wertvolle Impulse liefert.
Mit freundlicher Unterstützung | Roger MedTech Contracting
Roger MedTech Contracting
Hohes Fachwissen und große VermittlungskompetenzRoger MedTech Contracting ist mit allen Abläufen und Besonder heiten der Branche Medizintechnik vertraut. Hierdurch tritt der Vermittler seinen Kunden auf Augenhöhe gegenüber und hilft in fachkundigen Gesprächen, die individuell geforderten Kompetenzen eines Beraters zu ermitteln. Schnell erarbeitet das Unternehmen ein geeignetes Profil, das ein Freiberufler als potenzieller Kandidat für ein Consulting aufzuweisen hat. Bevor es zur Vorstellung eines Kandidaten beim Kunden kommt, findet ein detaillierter Referenzen-Check statt. Sofern Freelancer diesem Check nicht zustimmen oder projektbezogen nicht bestehen sollten, wer-den umgehend geeignete Alternativen gesucht. Firmen und Selbststän-dige profitieren gleichermaßen von dieser Vorgehensweise, da der Grund-stein für eine funktionierende Zusammenarbeit hierbei gelegt wird.
Hilfe beim sensiblen Thema PersonalvermittlungRoger MedTech Contracting ist als proaktiver und vorsorgender Partner zu verstehen, um rechtzeitig drohende Probleme sachgerecht zu erfassen und die strategisch richtigen Entscheidungen zu treffen. Hiermit grenzt sich der Dienstleister von einer klassischen Personalvermittlung ab, bei der oftmals ungeeignete Kandidaten aufgrund einer zuvor ausbleibenden, detaillierten Bedarfsanalyse vermittelt werden. Eine zugehörige Beratung ist Kunden außerdem im Themenbereich Scheinselbstständigkeit zu-gesichert, die bei langfristiger Zusammenarbeit mit einem Freiberufler als einziger Auftraggeber droht. Bereits im einleitenden Gespräch bei der Suche geeigneter Kandidaten findet eine Sensibilisierung für dieses The-ma statt, um ein Konfliktpoten zial frühzeitig zu erkennen.
Robert Gebhardt – Gründer von Roger MedTech ContractingAls Gründer des Unternehmens blickt Robert Gebhardt auf jahre lange Erfahrung in der Branche zurück. Bereits mit 21 Jahren erlangte er den Abschluss „Bachelor of Finance“ an der GIHE Hochschule in der Schweiz, gefolgt von mehreren Auslandsaufenthalten und Anstellungen in Auf-gabengebieten wie Qualitätssicherung, Controlling und Sales Manage-ment. Über die Jahre als Verantwortlicher für ein 40-köpfiges Team ent-wickelte Gebhardt spezifische Kompetenzen für Entwicklungsstrategien und Selektionsverfahren. Beide Fähigkeiten vereint, sind er und sein Unternehmen die Verbindung für Firmen und Berater der MedTech- Branche. Im persönlichen Gespräch sowie online haben beide Seiten die Möglichkeit, attraktive Projekte oder kompetente Selbstständige zu finden.
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70 Gesundheitswesen | Kooperationsverträge mit medizinischen Einrichtungen und Fachkreisangehörigen
Gastbeitrag
Für die Medizintechnikbranche ist die Zusammenarbeit mit
medizinischen Einrichtungen und Fachkreisangehörigen
von hoher Bedeutung. Denn nur so können Anwendungen
in der Praxis getestet und Informationen aus der Praxis beim
Anwender und Patienten gewonnen werden. Beispiele für solche
notwendige Kooperationen sind die Durchführung von klinischen
Studien, Vortragstätigkeiten oder Advisory Boards. Der Bedarf
an einem engen Austausch mit Anwendern wird mit Blick auf
die erhöhten Anforderungen an die klinischen Daten vor und
nach Zulassung mit der MDR weiter steigen.
In den vergangenen Jahren sind einige Kooperationsformen
aber auch von der Öffentlichkeit auf den Prüfstand gestellt
worden. Denn sie wurden teilweise genutzt, um Fachkreisange
hörigen unter dem Deckmantel einer Kooperation unrecht mäßige
Zuwendungen zukommen zu lassen. Deshalb ist es für Medizin
technikunternehmen heute wichtiger denn je, Kooperationen
mit Fachkreisangehörigen von Anfang an rechtlich sauber auf
zusetzen. Der rechtliche Rahmen ergibt sich neben den Zu
wendungsverboten des Heilmittelwerberechts, des Berufsrechts
sowie der Korruptionsstraftaten (allen voran §§ 299a, b StGB)
für die Mitglieder von SPECTARIS seit 2017 u. a. auch aus dem
SPECTARISCode of Conduct.
Kooperationen mit medizinischen Einrichtungen und Fachkreis
angehörigen sollten insbesondere folgende Kriterien ein halten:
1. Tatsächlicher Bedarf an der Zusammenarbeit
Vergütete Kooperationen sind nur dann zulässig, wenn das
Medizintechnikunternehmen einen tatsächlichen Bedarf an ihrer
Durchführung hat. In der Praxis bedeutet dies, dass die Unter
nehmen solche Kooperationen durchführen dürfen, die nach
objektiv sachlichen Maßstäben für das Unternehmen nachvoll
ziehbar nützlich sind. Dies gilt beispielsweise für die Gewinnung
von Informationen zur Produktweiterentwicklung, Fragestellun
gen zur Patientenversorgung oder die Einholung medizinischer
Meinungen zu Bereichen, in denen das Unternehmen tätig ist.
Insbesondere auch die regulatorischen Anforderungen an klini
sche Daten zu den Produkten nach der MDR können einen ob
jektiven Bedarf an einer Kooperation begründen. Der tatsächliche
Bedarf sollte nach außen erkennbar kommuniziert werden, z. B.
die Darstellung im Kooperationsvertrag oder in Einladungs
schreiben. Es sollte bei der Planung bereits berücksichtigt werden,
wie die Ergebnisse der Kooperation im Unternehmen später
konkret genutzt werden sollen. Die spätere Umsetzung sollte
ebenfalls nachgehalten und dokumentiert werden.
2. Konkrete Umsetzung mit den gewählten Kooperationspartnern
Bei der Auswahl, welche Partner das Medizintechnikunternehmen
unterstützen sollen, müssen vorab abstrakt die Anforderungen
an den/die Partner (Größe des Krankenhauses, Spezifizierung,
Qualifikation des Arztes etc.) festgelegt werden, um brauchbare
Ergebnisse für das Unternehmen sicherzustellen. Dementspre
chend muss die Auswahl der konkreten Partner anhand der vor
her festgelegten Kriterien erfolgen. Eine Auswahl auf Basis von
Umsatzzahlen o. ä. ist nicht möglich. Auch die erforderliche
Anzahl der Partner muss vorab bestimmt werden. Das Unter
nehmen muss sich beispielsweise die Frage stellen, wie viele
Aussagen verschiedener Partner in einer Marktforschung statis
tisch erforderlich sind, um belastbare Ergebnisse zu erhalten. Nur
diese Zahl darf dann tatsächlich in die Marktforschung mit ein
bezogen werden. Die Frage nach der erforderlichen Anzahl kann
u. a. von der Komplexität der zu diskutierenden Fragen oder der
Vielzahl von vorhandenen Meinungen abhängen.
Maria Heil, M.C.L.
(Mannheim/Adelaide)
Rechtsanwältin, Partner,
NOVACOS Rechtsanwälte
Kontakt:E-Mail:
www.novacos-law.com
kooperationsverträge mit medizinischen Einrichtungen und Fachkreisangehörigen
71
SPECTARIS Jahrbuch 2019/2020 | Medizintechnik
3. Angemessene Vergütung
Ist ein tatsächlicher Bedarf für die Kooperation vorhanden und
sind die Partner konkret nach den oben dargestellten Kriterien
ausgewählt, kann das Unternehmen dem Kooperationspartner
für dessen Leistungen eine angemessene Vergütung zahlen. Für
die Berechnung der Vergütung können generell verschiedene
Kriterien herangezogen werden. Welche das sind, hängt vor
allem von der Art der Leistung ab, die vergütet werden soll.
» Hat die Leistung eher einen Dienstleistungscharakter, z. B.
Teilnahme an Advisory Board, Referententätigkeit etc., dürfte
der Zeitaufwand im Vordergrund stehen, den der jeweils
Ausführende für die Leistung benötigt. So ist in einem Refe
rentenvertrag regelmäßig die Festlegung eines bestimmten
Stundensatzes für die Berechnung einer angemessenen Ver
gütung erforderlich. Für die Bestimmung der Höhe sind im
Einzelfall Kriterien wie die Qualifikation und Erfahrung des
Leistungserbringers, die Reputation in der Branche (national/
interna tional), die Schwierigkeit bzw. wissenschaftlicher An
spruch der Aufgabe etc. entscheidend. Viele Medi zintechnik
unternehmen haben bestimmte Kategorien gebildet und die
Stundensätze für Dienstleistungs tätigkeiten im Rahmen einer
Matrix vorab allgemein festgelegt.
» Hat die Leistung dagegen eher einen „sach bezogenen“
Charakter, z. B. Sponsoring leistung bei externer Fort
bildungsveranstaltung, kommt es im Gegensatz zu den
Dienstleistungen für die Berechnung der angemessenen
Vergütung nicht oder nur sekundär auf die persön
lichen Kriterien an, die mit dem Ausführenden zu
sammenhängen. Das Gleiche gilt für den Zeitfaktor
der Ausführung. Beispielsweise ist für den ange
messenen Wert einer Sponsoringleistung nicht
die Zeit und Expertise für das Aufhängen eines
Werbe plakates ausschlaggebend, sondern hier
sind andere Kriterien relevant, wie der Wert der
Werbung für das Unternehmen, Größe und
Bedeutung der Veranstaltung, Exklusivität der
Werbung etc. Diese äußeren Umstände muss
das Unternehmen von Projekt zu Projekt be
werten und „mit Leben füllen“. Auf dieser Basis
kann dann eine angemessene Vergütungsleistung
bestimmt werden. Wichtig ist in beiden Fällen eine
ordnungsgemäße Dokumentation der angewendeten
Kriterien, sodass auch nach Gewährung der Vergütung
im Nachhinein noch nachvollziehbar ist, anhand welcher
objektiv sachlicher Kriterien die Höhe der Vergütung be
stimmt wurde.
4. Formelle Anforderungen
Zwischen den Kooperationspartnern sollte in jedem Fall
ein schriftlicher Vertrag abgeschlossen werden, der die
Kooperation, die Hintergründe (Bedarf des Unternehmens,
Qualifikation des Partners etc.), die Leistung und insbesondere
die Vergütung festlegt. Nur so kann gegenüber Dritten ein
deutig nachgewiesen werden, auf welcher rechtlichen
Grundlage eine Zahlung an medizinische Einrichtungen oder
Fachkreisangehörige erfolgt. Wird der Vertrag mit einem
einzelnen Fachkreisangehörigen abgeschlossen und ist dieser
angestellt (etwa in einem Krankenhaus oder in einem MVZ), ist
darüber hinaus, wie bei allen wirtschaftlichen Leistungen, die
Genehmigung des Arbeitgebers für die konkrete Kooperation
erforderlich. Eine Nebentätigkeitsgenehmigung reicht nicht
aus.
Eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung spielt die
Do kumentation über die Einhaltung der CompliancePrinzipien,
da diese im Streitfall dem Nachweis dienen kann. Die Unter
nehmen sollten daher pro Kooperation einen einheitlichen
72
Gastbeitrag
Gesundheitswesen | Kooperationsverträge mit medizinischen Einrichtungen und Fachkreisangehörigen
elektronischen Vorgang haben, in dem nicht nur der schriftliche
Vertrag, sondern auch der Bedarf, die Kalkulation der Vergütung
etc. schriftlich nachgehalten und begründet sind.
5. Einseitige Unterstützungsleistungen nach dem SPECTARIS-Code of Conduct
Soll ausnahmsweise eine medizinische Einrichtung unterstützt
werden, ohne dass sie eine Gegenleistung erbringen muss, etwa
zu Forschungszwecken, ist das nach deutschem Recht grund
sätzlich in Form einer Spende möglich. Zusätzlich müssen die
Anforderungen aus dem SPECTARISCode of Conduct eingehal
ten werden. Dieser regelt etwa in Kapitel 4, Ziffer 3 einseitige
Zuwendungen zu Ausbildungszwecken. Unternehmen können
unter den dort beschriebenen Voraussetzungen externe Weiter
bildungsveranstaltungen unterstützen, Stipendien und Fellow
shipProgramme vergeben sowie Aufklärungskampagnen
(Disease Awareness) fördern. Kapitel 4, Ziffer 4 enthält Zuwen
dungen zu Forschungszwecken. Der Code gestattet danach die
Unterstützung (materiell oder finanziell) von zweckgebundenen
Forschungszuwendungen für klar definierte, von Drittparteien
initiierte Forschungsstudien für klinische oder nicht klinische For
schungsprogramme.
Ist das Unternehmen an den Ergebnissen der Forschung inte
ressiert, kann ggf. auch ein gegenseitiger Kooperationsvertrag
mit dem Ziel der Übertragung der Rechte an den Ergebnissen
das richtige Mittel der Wahl sein. Dabei ist dann aber darauf zu
achten, dass sich die Angemessenheit der Vergütung nicht nach
dem finanziellen Bedarf der Forschung richtet, sondern haupt
sächlich nach dem Wert der Daten für das Unternehmen.
6. Fazit
Eine rechtssichere Kooperation mit medizinischen Einrichtungen
und Fachkreisangehörigen ist möglich, wenn die Grundregeln
hierfür eingehalten werden. Dies erfordert beim Unternehmen
eine vorherige gründliche Planung und die Einbindung der Ab
teilungen, bei denen die Kooperation sinnvoll aufgehoben ist.
So sollte beispielweise eine klinische Studie nicht durch das Mar
ketingTeam gesteuert werden. Eine Marktforschung zu neuen
Werbeaussagen kann dagegen von der Werbeabteilung geplant
und durchgeführt werden. Die Anforderungen an Kooperationen
haben sich in den letzten Jahren nicht wesentlich geändert. Auf
grund des geänderten Risikoprofils insbesondere im nieder
gelassenen Bereich (§§ 299a, b StGB) hat zwar die umfassende
Dokumentation der Anforderungen eine noch größere Bedeutung
gewonnen. Dennoch ist die Planung und Durchführung von Ko
operationen bei Beachtung der oben skizzierten Rahmenbedin
gungen möglich.
Insbesondere aufgrund der Relevanz von klinischen Daten für
die Produktzulassung und beobachtung nach der MDR ist eine
Kooperation zwischen Industrie und Anwendern vom Gesetz
geber in bestimmten Bereichen sogar ausdrücklich gefordert.
73
Gastbeitrag
Dr. Oliver Esch,
Rechtsanwalt / Partner,
Fachanwalt für Vergaberecht,
Lehrbeauftragter Technische
Hochschule Köln
Neue Rahmenbedingungen für die Vergabepraxis von Einkaufsgemein-schaften bei Medizinprodukten
Am 19. Dezember 2019 hatte der Europäische Gerichtshof
(EuGH) in der Rechtssache Antitrust und Coopservice
(C-216/17) einen Fall zu entscheiden, bei dem es um die
Anforderungen an die Vergabe von Rahmenvereinbarungen ging.
Zwar erging die Entscheidung nicht unmittelbar zu Rahmen-
vereinbarungen, die von Einkaufsgemeinschaften für die von
ihnen vertretenen (öffentlichen) Krankenhausträger abgeschlos-
sen werden. Die Entscheidung hat gleichwohl Auswirkungen auf
deren Vergabepraxis und damit auf die Rechtsbeziehungen zwi-
schen Einkaufsgemeinschaften, Krankenhäusern und Lieferanten.
Dies gilt jedenfalls sofern und soweit Einkaufsgemeinschaften
für öffentliche Krankenhausträger beschaffen, also etwa Univer-
sitätskliniken oder Kliniken in kommunaler Trägerschaft, aber
auch berufsgenossenschaftliche Krankenhäuser und Kliniken in
Trägerschaft gesetzlicher Krankenkassen, bei denen es sich auch
um dem Vergaberecht unterworfene öffentliche Auftraggeber
handelt.
Der Entscheidung des Gerichtshofs lassen sich – bezogen auf
Einkaufsgemeinschaften im (öffentlichen) Krankenhaussektor –
drei Kernaussagen entnehmen:
1. Beim Abschluss von Rahmenvereinbarungen muss die Ver-
gabestelle die Höchstmenge, die aus der Rahmenvereinbarung
während der Vertragslaufzeit abgerufen werden kann, zu Ver-
fahrensbeginn angeben. Damit hängt dann unmittelbar die wei-
tere Feststellung zusammen, dass bei Erreichen dieser Menge
die Rahmenvereinbarung beendet werden und neu ausgeschrie-
ben werden muss.
2. Wenn eine Einkaufsgemeinschaft eine Rahmenvereinbarung
für mehrere Krankenhäuser abschließt, muss die Abrufmenge
bezogen auf die einzelnen Häuser zu Verfahrensbeginn aufge-
schlüsselt werden.
3. Der Kreis der Rahmenvereinbarungspartner muss während
der Vertragslaufzeit grundsätzlich feststehen und transparent
bezeichnet sein. Soweit Krankenhausträger später noch als Be-
zugsberechtigte (sog. sekundäre Auftraggeber) zu dem Vertrags-
werk hinzutreten können, müssen sie in den Vergabeunterlagen
von Beginn an erkennbar transparent bezeichnet werden.
Die Aussagen des Gerichtshofs sind nicht sämtlich neu, sondern
ergeben sich zum Teil bereits unmittelbar aus dem Richtlinien-
recht. Zwar erging die Entscheidung noch auf der Grundlage
eines nach der Vorgängerrichtlinie 2004/18/EG zu beurteilenden
Sachverhalts. Sie lässt sich in ihren Kernaussagen aber vollständig
auf das aktuelle Recht und die seit dem 18. April 2016 geltende,
in Deutschland in Form insbesondere des 4. Teils des Gesetzes
gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) und der Vergabe-
verordnung (VgV) umgesetzte, Richtlinie 2014/24/EU zur öffent-
lichen Auftragsvergabe übertragen.
Eine Art „Listung“ sämtlicher Lieferanten ohne jede Verbind-
lichkeit bei laufend wechselndem Bestand an bezugsberechtig-
ten Auftraggebern ist damit nicht kompatibel. Die Vergabepra-
xis wird hier anzupassen sein, um den geltenden Anforderungen
zu genügen.
In seiner Entscheidung betont der EuGH nochmals weitere
Grundsätze, die für den Abschluss von Rahmenvereinbarungen
und die Vergabe der Einzelaufträge auf Grundlage der Rahmen-
vereinbarung gelten. Diese ergeben sich jedoch bereits eindeutig
aus geltendem Recht, dabei insbesondere aus der Bestimmung
des § 21 VgV. Vertragspartner der Rahmenvereinbarung und des
Einzelauftrags bei Abschluss der Rahmenvereinbarung durch eine
Einkaufsgemeinschaft, die in aller Regel von den dahinterstehen-
den Krankenhausträgern bevollmächtigt wird (sog. Vollmachts-
modell, im Unterschied zum Großhändlermodell), ist stets das
einzelne Krankenhaus, nicht etwa die Einkaufsgemeinschaft. Den
einzelnen Häusern steht zudem bei der Vergabe der Einzelauf-
träge keine uneingeschränkte (insbesondere keine willkürliche)
Entscheidungsfreiheit zu. Dies können weder diese noch die Ein-
kaufsgemeinschaft reklamieren. Insbesondere bei einer Mehr-
partner-Rahmenvereinbarung sind Einkaufsgemeinschaften und
die teilnehmenden Häuser an die bekanntgemachten Kriterien
gebunden. Hierauf können sich die Lieferanten auch berufen.
Gesundheitswesen | Neue Rahmenbedingungen für die Vergabepraxis von Einkaufsgemeinschaften bei Medizinprodukten
SPECTARIS Jahrbuch 2019/2020 | Medizintechnik
Kontakt:ESCH BAHNER LISCH Rechtsanwälte Partnerschaft mbB · Erftstraße 19 a (Altes Eichamt) · 50672 Köln
Telefon: +49 (0) 221 716 116-0 · Telefax: +49 (0) 221 716 116-1 · [email protected] · www.eschbahnerlisch.de
74 Gesundheitswesen | Ethik in der Pflegebettenversorgung
Ethikaspekte in der Pflegebettversorgung
Eine ganz zentrale Bedeutung in der Pflege spielt das
Pflegebett. Das Bett als Point of Care bzw. zentraler Ort
der Pflege ist die Basis zur Erhaltung des oftmals letzten
persönlichen Lebensraums und ermöglicht die Pflege nach
aktuellen Standards und deren Einhaltung im täglichen Umgang
der Gesellschaft mit seinen „Pflegebedürftigen“. Vor diesem
Hintergrund besteht aus ethischmoralischer Sicht die Pflicht,
dass ein Pflegebett nicht aufgrund kurzfristiger wirtschaftlicher
Überlegungen lediglich mit minimaler Ausstattung auf den Markt
gebracht werden sollte.
Ethik in der Pflege hat zwar schon immer eine große Rolle
gespielt und seit dem Bestehen der professionellen Pflege exis
tieren auch berufsbezogene Verhaltenskodizes. Und doch haben
medizinethische Prinzipien zuletzt immer mehr an Bedeutung
gewonnen. Dies nicht zuletzt wegen einiger auch in der Öffent
lichkeit diskutierten „Pflegeskandale“.
Die Rechte pflege und hilfebedürftiger Menschen wurden in
der PflegeCharta in acht Artikeln festgeschrieben (siehe Kasten).
Ziel dieser Charta ist es, die Rolle und die Rechtstellung hilfe und
pflegebedürftiger Menschen zu stärken, indem grundlegende
und selbstverständliche Rechte von Menschen, die der Unter
stützung, Betreuung und Pflege bedürfen, zusammengefasst
werden. Diese Rechte sind Ausdruck der Achtung der Menschen
würde, sie sind daher auch in zahlreichen nationalen und inter
nationalen Rechtstexten verankert. Sie werden in den Erläute
rungen zu den Artikeln im Hinblick auf zentrale Lebensbereiche
und Situationen hilfe und pflegebedürftiger Menschen kom
mentiert. Darüber hinaus werden in der Charta Qualitätsmerk
male und Ziele formuliert, die im Sinne guter Pflege und Betreu
ung anzustreben und umzusetzen sind.
Die im Industrieverband SPECTARIS organisierten Hersteller
von Pflegebetten wollen explizit unter diesen ethischmoralischen
Aspekten den Fokus der Pflegediskussion auf das Pflegebett
als „Point of Care“ lenken, in dem der Bewohner bzw. die
zu pflegende Person oft die meiste Zeit verbringt. Derzeit ent
wickeln sie eine Selbsterklärungsverpflichtung, deren Ziel es ist
aufzuzeigen, wie die Hersteller von Pflegebetten die ethischen
Vorgaben aus der PflegeCharta in den Funktionalitäten eines
Pflegebetts zum Nutzen sowohl der Bewohner als auch des
Pflege personals und der Angehörigen berücksichtigen und um
setzen.
Pflegebetten sind Medizinprodukte und gewährleisten ein höchstes Sicherheitsniveau
Pflegebetten sind Medizinprodukte, die den hohen regulatori
schen Marktzugangsregelungen genügen. Bezüglich ihrer Qua
lität und Konstruktion werden sie stets so entwickelt, dass sie
sowohl für das Pflegepersonal als auch die Bewohner ein Höchst
maß an Sicherheit gewährleisten.
Pflegebetten unterstützen das Pflegepersonal und dienen gleichzeitig den Bewohner als Pflegehilfsmittel
Pflegebetten sind zugleich Medizinprodukt und Möbelstück, die
sowohl mit ihren zahlreichen Funktionen das Pflegepersonal
bei der alltäglichen Arbeit unterstützen als auch dem Bewoh
ner als Pflegehilfsmittel dienen. Dabei müssen die moderns
ten pflegewissenschaftlichen Erkenntnisse der Lagerung,
der Mobilisierung und der Dekubitusprophylaxe berück
sichtigt werden.
Ausgewogenes Verhältnis zwischen best-möglichem Schutz vor Stürzen und der
gleichzeitigen Wahrung von weitgehender Freiheit und Selbstbestimmtheit
Die Hersteller von Pflegebetten müssen jederzeit sorgfältig ab
wägen zwischen dem bestmöglichen Schutz des Bewohners vor
Stürzen aus dem Bett einerseits, um die zum Teil dramatischen
Kontakt: Marcus
KuhlmannSPECTARIS e. V.
75
SPECTARIS Jahrbuch 2019/2020 | Medizintechnik
Folgen zu vermeiden (Sturzfolgenprophylaxe) und dem Grund
recht des Bewohners auf Selbstbestimmt und Freiheit anderer
seits.
Pflegebetten tragen zur Wohnlichkeit am „Point of Care“ bei
Das Pflegebett als „Point of Care“ stellt in vielen Fällen den Ort
dar, in dem der Bewohner die meiste Zeit verbringt. Die Herstel
ler tragen insoweit zu einer erhöhten heimischen Lebensqualität
in einem wohnlichen Ambiente durch die Auswahl der einge
setzten Materialien und mit hochwertigen und modernen Designs
bei.
Hersteller leisten Beitrag zum Umweltschutz
Zu den ethischen Grundanforderungen gehört, dass die Her steller
den Gesamtlebenszyklus des Pflegebetts auch unter Umwelt
aspekten und Nachhaltigkeitsgesichtspunkten betrachten. Die
Auswahl der Materialien, die Produktion selbst, die Logistik, der
Einsatz bis hin zu einer möglichst unproblematischen Entsorgung
zum Ende des Lebenszyklus spielen dabei eine wesentliche Rolle.
Die hohe Qualität der Pflegebetten der Hersteller bewirkt zudem,
dass wenige Rückläufe zu verzeichnen sind und somit die
Austauschrate und Verschrottungsquote gering ist. Die Umwelt
in der Gesamtbetrachtung möglichst wenig zu belasten ist
Bestandteil des Gesamtprozesses. Das geht weit über die
Standardanforderungen hinaus, indem z. B. keine Tropenhölzer
verwendet werden oder ausschließlich Lacke zum Einsatz
kommen, die unter Umweltgesichtspunkten unbedenklich sind.
Code of Conduct, Arbeitsethik und Datenschutz
Unabhängig vom Produkt gehört zu der ethischen Ausrichtung
der Hersteller auch, dass diese im täglichen Umgang mit Mit
arbeitern, Lieferanten und Kunden stets fair agieren. Neben Fair
ness sind Offenheit, Ehrlichkeit sowie selbstverständlich die Be
achtung sämtlicher gesetzlichen Vorgaben und die Vermeidung
jedweder Diskriminierung ein wichtiger Bestandteil des täglichen
Umgangs miteinander.
Im Zusammenhang mit der zunehmenden Digitalisierung auch
im Pflegebereich, spielt der Datenschutz eine zentrale Rolle. Die
Hersteller verpflichten sich, im Rahmen der Digitalisierung ihrer
Produkte („Das smarte Pflegebett“) zur Einhaltung sämtlicher
Datenschutzvorschriften gemäß Datenschutzgrundverordnung
(DSGVO).
Als Mitglied im Deutschen Industrieverband SPECTARIS sehen
sich die Hersteller zudem an den SPECTARISCodeofConduct
zur Zusammenarbeit im Gesundheitswesen gebunden.
Pflege-Charta:
» Artikel 1: Selbstbestimmung und Hilfe
zur Selbsthilfe
Jeder hilfe und pflegebedürftige Mensch hat das
Recht auf Hilfe zur Selbsthilfe und auf Unterstützung,
um ein möglichst selbstbestimmtes und selbststän
diges Leben führen zu können.
» Artikel 2: Körperliche und seelische
Unversehrtheit, Freiheit und Sicherheit
Jeder hilfe und pflegebedürftige Mensch hat das
Recht, vor Gefahren für Leib und Seele geschützt zu
werden.
» Artikel 3: Privatheit
Jeder hilfe und pflegebedürftige Mensch hat das
Recht auf Wahrung und Schutz seiner Privat und
Intimsphäre.
» Artikel 4: Pflege, Betreuung und Behandlung
Jeder hilfe und pflegebedürftige Mensch hat das
Recht auf eine an seinem persönlichen Bedarf aus
gerichtete, gesundheitsfördernde und qualifizierte
Pflege, Betreuung und Behandlung.
» Artikel 5: Information, Beratung und
Aufklärung
Jeder hilfe und pflegebedürftige Mensch hat das
Recht auf umfassende Informationen über Möglich
keiten und Angebote der Beratung, der Hilfe und
Pflege sowie der Behandlung.
» Artikel 6: Kommunikation, Wertschätzung und
Teilhabe an der Gesellschaft
Jeder hilfe und pflegebedürftige Mensch hat das
Recht auf Wertschätzung, Austausch mit anderen
Menschen und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.
» Artikel 7: Religion, Kultur und
Weltanschauung
Jeder hilfe und pflegebedürftige Mensch hat das
Recht, seiner Kultur und Weltanschauung entspre
chend zu leben und seine Religion auszuüben.
» Artikel 8: Palliative Begleitung, Sterben
und Tod
Jeder hilfe und pflegebedürftige Mensch hat das
Recht, in Würde zu sterben.
76 Gesundheitswesen | Gesundheitsausgaben
Gesundheitsausgaben nach Arten, Einrichtungen und Ausgabenträgern Gesundheitsausgaben steigen weiter
D ie Gesundheitsausgaben in Deutschland beliefen sich
im Jahr 2017 auf 375,6 Mrd. Euro oder 4.544 Euro je
Einwohnerin bzw. Einwohner. Das entspricht einem An
stieg um 4,7 Prozent oder 16,9 Mrd. Euro gegenüber 2016. Der
Anteil der Ausgaben am Bruttoinlandsprodukt lag bei 11,5 Pro
zent. Die Gesundheitsausgaben überschritten damit im Jahr 2017
erstmals die Marke von einer Milliarde Euro pro Tag. Für das Jahr
2018 wird auf Basis bereits vorliegender und fortgeschriebener
Werte ein weiterer Anstieg auf 387,2 Mrd. Euro geschätzt, das
wären 3,1 Prozent mehr als im Jahr 2017.
Die soziale Pflegeversicherung verzeichnete 2017 mit +26,4
Prozent den stärksten Zuwachs aller Ausgabenträger. Im Vergleich
zum Vorjahr sind die Ausgaben um 7,8 Mrd. Euro auf 37,2 Mrd.
Euro gestiegen. Dieser starke Anstieg ist auf das dritte Pflegestär
kungsgesetz zurückzuführen, das am 1. Januar 2017 in Kraft trat.
Mit einem Ausgabenanteil von 57 Prozent war die gesetzliche
Krankenversicherung auch 2017 größter Ausgabenträger im Ge
sundheitswesen. Ihre Ausgaben beliefen sich auf 214,2 Mrd.
Euro und lagen somit um 3,4 Prozent über denen des Vorjahres.
Die Gesundheitsausgaben der öffentlichen Haushalte waren zum
Vorjahr rückläufig. Auf sie entfielen 15,8 Mrd. Euro, rund 1,3
Mrd. Euro oder 7,4 Prozent weniger als im Jahr 2016. Haupt
gründe hierfür sind die rückläufigen Ausgaben für Asylbewerber
leistungen und für Hilfe zur Pflege im Rahmen der Sozialhilfe.
Die laufenden Gesundheitsausgaben werden in Deutschland
primär von Arbeitnehmern, Arbeitgebern und durch staatliche
Transfers finanziert. Arbeitnehmer und Arbeitgeber finanzierten
2017 durch Sozialversicherungsbeiträge fast die Hälfte der lau
fenden Gesundheitsausgaben.
Kontakt: Mike Bähren
SPECTARIS e. V.
* vorläufige Werte
» Quelle (Einführungstext und Werte):
Statistisches Bundesamt 50,856,0
15,616,1
31,632,2
5,75,9
4,74,8
214,2221,3
375,6387,2
Deutsche Gesundheitsausgaben nach Ausgabenträgern in Mrd. €
Private Haushalte und private Organisationen ohne Erwerbszweck
Ausgabenträger insgesamt
Arbeitgeber
Gesetzliche Unfallversicherung
Soziale Pflegeversicherung
Öffentliche Haushalte
Private Krankenversicherung
Gesetzliche Rentenversicherung
Gesetzliche Krankenversicherung
Ausgabenträger Ausgaben
15,815,4
37,239,4
20172018
77
SPECTARIS Jahrbuch 2019/2020 | Medizintechnik
» Quelle: Statistisches Bundesamt
Gesundheitsausgaben in Deutschland nach Leistungsartenin Mrd. €
Leistungsart 2016 2017
Gesundheitsausgaben insgesamt ............................................................................................ 358,7 375,6» Investitionen .............................................................................................................................7,0 ................... 7,0
» laufende Gesundheitsausgaben ..........................................................................................351,7 ...............368,6
» Prävention/Gesundheitsschutz ......................................................................................... 11,8 ................. 12,1
» allgemeiner Gesundheitsschutz .........................................................................................3,9 ................... 4,0
» Gesundheitsförderung ......................................................................................................4,7 ................... 4,9
» Früherkennung von Krankheiten .......................................................................................1,9 ................... 2,0
» Gutachten und Koordination ............................................................................................1,3 ................... 1,2
» ärztliche Leistungen..........................................................................................................95,2 .................98,0
» Grundleistungen ............................................................................................................26,0 ................. 27,0
» Sonderleistungen ............................................................................................................49,7 ..................51,1
» Laborleistungen ............................................................................................................... 9,4 ................... 9,7
» strahlendiagnostische Leistungen ....................................................................................10,1 ................. 10,4
» pflegerische/therapeutische Leistungen ..........................................................................95,6 ...............105,8
» pflegerische Leistungen ..................................................................................................70,9 ................. 79,8
» therapeutische Leistungen ..............................................................................................23,5 ................. 24,8
» Mutterschaftsleistungen ...................................................................................................1,1 ................... 1,2
» Unterkunft/Verpflegung ................................................................................................... 27,8 .................28,7
» Waren ................................................................................................................................ 97,4 .................99,3
» Arzneimittel ....................................................................................................................55,8 ................. 57,3
» Hilfsmittel .......................................................................................................................19,4 ................. 19,6
» Zahnersatz (Material-/Laborkosten) ...................................................................................7,5 ................... 7,5
» sonstiger medizinischer Bedarf ........................................................................................14,7 ................. 14,9
» Transporte ............................................................................................................................7,1 ................... 7,5
» Verwaltungsleistungen .....................................................................................................16,8 ................. 17,2
................
78 Gesundheitswesen | Gesundheitsausgaben
Einrichtungen 2016 2017
Gesundheitsausgaben .............................................................................................................. 358,7 .................375,6» Investitionen .............................................................................................................................7,0 ..................... 7,0
» Laufende Gesundheitsausgaben .........................................................................................351,7 .................368,6
» Gesundheitsschutz ..............................................................................................................2,0 .....................2,0
» ambulante Einrichtungen ...............................................................................................180,3 .................185,5
» Arztpraxen .....................................................................................................................53,0 ...................55,0
» Zahnarztpraxen ..............................................................................................................26,3 ................... 26,7
» Praxen sonstiger medizinischer Berufe .............................................................................13,1 ................... 14,0
» Apotheken .................................................................................................................... 48,4 ...................49,3
» Gesundheitshandwerk/-einzelhandel ............................................................................. 20,8 ................... 21,2
» ambulante Pflege ...........................................................................................................18,9 ................... 19,4
» stationäre/teilstationäre Einrichtungen......................................................................... 132,9 .................138,4
» Krankenhäuser ...............................................................................................................92,5 ...................94,7
» Vorsorge- / Rehabilitationseinrichtungen ............................................................................9,5 ..................... 9,7
» stationäre/teilstationäre Pflege .......................................................................................30,9 ...................34,0
» Rettungsdienste ..................................................................................................................4,5 .....................4,8
» Verwaltung ........................................................................................................................ 18,9 ...................19,3
» sonstige Einrichtungen und private Haushalte ............................................................... 11,4 ...................16,8
» Ausland ................................................................................................................................ 1,7 ..................... 1,7
Gesundheitsausgaben in Deutschland nach Einrichtungen in Mrd. €
» Quelle: Statistisches Bundesamt
79
SPECTARIS Jahrbuch 2019/2020 | Medizintechnik
Gesundheitswesen | Gesundheitsausgaben
» Quelle: Statistisches Bundesamt
Kostenarten der Krankenhäuser im Jahr 2016 in Mrd. €
» Personalkosten insgesamt 61,1 63,8 » Ärztlicher Dienst 19,5 20,4 » Pflegedienst 18,4 19,2 » Medizinisch-technischer Dienst 8,3 8,7 » Funktionsdienst 6,2 6,5 » Klinisches Hauspersonal 0,4 0,4 » Wirtschafts- und Versorgungsdienst 1,6 1,6 » Technischer Dienst 0,9 1,0 » Verwaltungsdienst 3,8 4,0 » Sonderdienste 0,3 0,3 » sonstiges Personal 0,4 0,5 » nicht zurechenbare Personalkosten 1,2 1,2 » Sachkosten insgesamt 37,9 39,1 » Lebensmittel und bezogene Leistungen 2,3 2,4 » medizinischer Bedarf 18,6 19,2 dar.: » Arzneimittel 4,3 4,6
» Blut, Blutkonserven und -plasma 0,9 0,9
» Verband-, Heil-, Hilfsmittel 0,3 0,3
» ärztl. u. pfleger. Verbrauchsmaterial, Instrumente 2,3 2,4
» Narkose- und sonstiger OP-Bedarf 2,1 2,1
» Laborbedarf 1,1 1,1
» Wasser, Energie, Brennstoffe 2,1 2,0 » Wirtschaftsbedarf 3,5 3,7 » Verwaltungsbedarf 2,6 2,7 » Zentrale Verwaltungsdienste 1,0 1,0 » Zentrale Gemeinschaftsdienste 0,4 0,4 » Versicherungen und sonstige Abgaben 1,0 1,1 » Pflegesatzfähige Instandhaltung 3,7 3,8 » wiederbeschaffte Gebrauchsgüter 0,0 0,0 » sonstiges 2,7 2,7 » Zinsen und ähnliche Aufwendungen 0,5 0,5 » Steuern 0,1 0,2 » Kosten der Krankenhäuser insgesamt 99,6 103,6 » Kosten der Ausbildungsstätten 0,7 0,8 » Aufwendungen für den Ausbildungsfonds 1,4 1,4 » Brutto-Gesamtkosten 101,7 105,7 » Abzüge insgesamt 13,8 14,5 » Ambulanz 5,3 5,7 » wissenschaftliche Forschung und Lehre 3,2 3,4 » sonstige Abzüge 5,3 5,4 » Bereinigte Kosten 87,8 91,3
Ausgabenträger 2016 2017
.......
.......
.......
.......
.......
.......
.......
.......
.......
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.......
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.......
.......
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.......
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.......
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.......
.......
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.......
........................................................................................................ ................................................................................................................... .......................................................................................................................... ............................................................................................ .................................................................................................................... ....................................................................................................... .................................................................................... ................................................................................................................ ............................................................................................................... ....................................................................................................................... ................................................................................................................ .................................................................................... ............................................................................................................... ............................................................................. ............................................................................................................ ................................................................................................................. .................................................................................. ........................................................................................... ........................................................... ................................................................................ ................................................................................................................. ............................................................................................... ................................................................................................................. ............................................................................................................... ............................................................................................... ........................................................................................... .............................................................................. ......................................................................................... ...................................................................................... ............................................................................................................................... ............................................................................................................................................................................................................................... ...................................................................................... ................................................................................................ .............................................................................. ................................................................................................................. ..................................................................................................................... ............................................................................................................................. .............................................................................. ................................................................................................................... ......................................................................................................................
80
Gesundheitsausgaben im internationalen Vergleich
Gesundheitswesen | Gesundheitsausgaben im internationalen Vergleich
Bei den internationalen Gesundheitsausgaben, gemessen am jeweiligen Bruttoinlandsprodukt,
liegen Deutschland und Frankreich mit jeweils 11,2 Prozent unter den TOP 3. Nur die USA
(16,9 Prozent) und die Schweiz (12,2 Prozent) haben einen noch höheren Gesundheitsaus-
gabenanteil. Zum Vergleich: In 2005 lag dieser Wert bei 10,2 Prozent. Der OECD-Durchschnitt
lag in 2018 bei 8,8 Prozent.
Kontakt: Mike Bähren
SPECTARIS e. V.
» Quelle: OECD Health Data
Gesundheitsausgaben ausgewählter Länder in % des Bruttoinlandsprodukts Jahr 2018
4,2
16,9
12,2
11,2
11,2
11,0
10,9
10,7
10,5
10,4
10,3
10,2
9,9
9,8
9,3
9,3
9,1
9,1
8,9
8,9
8,8
8,3
8,1
7,9
7,8
7,5
7,5
7,0
6,8
6,7
6,6
6,4
6,3
5,9
5,5
5,4
USA
Schweiz
Deutschland
Frankreich
Schweden
Japan
Kanada
Dänemark
Belgien
Österreich
Norwegen
Niederlande
Vereinigtes Königreich
Neuseeland
Australien
Portugal
Finnland
Chile
Spanien
Italien
Island
Republik Korea
Slowenien
Griechenland
Israel
Tschechien
Irland
Litauen
Slowakai
Ungarn
Estland
Polen
Lettland
Mexiko
Luxemburg
Türkei
81
SPECTARIS Jahrbuch 2019/2020 | Medizintechnik
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82 Digitalisierung | Voraussetzung für die Digitalisierung des Gesundheitssystems: Die Weiterentwicklung von Bewertungsprozessen
Voraussetzung für die Digita-lisierung des Gesundheitssystems: Die Weiterentwicklung von Bewertungsprozessen Digitale Medizinprodukte sollen die Gesundheitsversorgung revolutionieren. Sie sollen dafür
sorgen, dass alles schneller, besser und vor allem kostengünstiger wird.
P atienten können ihre Krankheiten besser managen, Ärzte
könnten Fernbehandlungen durchführen und Ferndiag
nosen aufgrund der von Patienten übersandten Daten
stellen. Sie können so entscheiden, ob der Patient beruhigt zu
Hause bleiben kann oder doch ins Krankenhaus muss. Daten
können zusammengeführt werden, zusätzliche Untersuchungen
vermieden und dem Behandelnden kann eine Übersicht über die
gesamte Krankengeschichte sowie über die Arznei, Heil und
Hilfsmittelversorgung des Patienten gegeben werden. Zudem
kann künstliche Intelligenz Diagnosen unterstützen und Behand
lungsempfehlungen beschleunigen. Sogar Ärzte können über
weite Entfernungen gemeinsam Befunde diskutieren und Exper
tise bei der Beratung der Patienten vereinen.
Aber was wie die schöne neue Welt klingt, so einfach und
doch so effizient, scheitert nicht allein an der ethischen, der
fachlichen oder rechtlichen Diskussion.
Vielmehr sind es vor allem die Voraussetzungen des deutschen
Gesundheitssystems, die für digitale Medizinprodukte, wie z. B.
Software und Apps, eine Herausforderung sind.
Das deutsche gesetzliche Gesundheitssystem ist in der Regel
in zwei Sektoren aufgeteilt: den ambulanten Sektor und den
stationären. Jeder dieser Versorgungsprozesse folgt eigenen Re
geln für die Aufnahme einer Gesundheitsleistung in den Erstat
tungsprozess. Viele digitale Versorgungsangebote wirken aber
in einem einzigen Ablauf, der sektorenübergreifend ist. So erhebt
der Patient zu Hause beispielsweise Daten zu seinem Herzrhyth
mus mit einem mobilen EKG und stellt sie durch eine App seinem
behandelnden Facharzt zur Auswertung, aber auch einem Kran
kenhausarzt zur Ver fügung. Beide treffen dann gemeinsam eine
Entscheidung, ob eine Einweisung ins Krankenhaus notwendig
ist. Der Patient und der Facharzt befinden sich im ambulanten
Sektor, der Krankenhausarzt trifft aber seine Diagnoseentschei
dung im stationären Bereich. Mithilfe der App kann der Patient
auch verschiedene Messungen speichern. Sie gibt ihm vielleicht
auch Hinweise, wann Messungen sinnvoll sind und wann ein
Arzt dringend konsultiert werden sollte. Er fühlt sich trotz seiner
Herzinsuffizienz vielleicht sicherer, er genießt mehr Teilhabe, weil
er sich auch das Reisen zutraut. Wann immer er unsicher über
seinen Gesundheitszustand ist, kann er Daten erheben und sie
an seine deutschen Ärzte senden, die ihn dann aus Deutschland
in der Ferne beraten und be handeln. In diesem Fall sind nicht
nur Sektoren sondern auch Landesgrenzen überschritten worden.
Nun kommt es zu der Frage, wo die Dienstleistung erbracht
wurde, um sie abrechnen zu können.
Der Nutzen von digitalen Anwendungen ist oft ein Versor
gungsprozessnutzen, der über den typischen Patientennutzen
im Rahmen einer Behandlung hinausgehen kann.
Das Thema Nutzenbewertung ist ein großes Thema für alle
Medizinproduktehersteller, wenn sie Produkte im Rahmen von
neuen Untersuchungs und Behandlungsmethoden in die Er
stattung der gesetzlichen Krankenkassen bringen möchten oder
das Produkt selbst eine neue Untersuchungs oder Behandlungs
methode darstellt.
Die Kriterien für Nutzennachweise sind hoch gesetzt. In der
Regel werden randomisierte kontrollierte Studien (RCT) verlangt,
um den Nutzen evident nachzuweisen. Allein der Patienten nutzen
ist relevant bei der Bewertung, so schreibt es das Sozialgesetz
buch 5 vor. Hierbei werden Mortalität, Morbidität und gesund
heitsbezogene Lebensqualität bewertet. Weitere Vorteile einer
Methode werden nur bei der abschließenden Frage berücksich
tigt, ob sie als Alternative zu der bisherigen Untersuchungs und
Behandlungsmethode in die Erstattung aufgenommen werden
kann.
Diese beschriebenen Anforderungen sind aber keine spezifi
schen Herausforderungen bei der Bewertung von Methoden, die
auf digitalen Medizinprodukten basieren. Sie treffen die ge samte
Branche.
Besonderheiten für digitale Versorgungsangebote bestehen
zum einen in den „Innovationszyklen“ von digitalen Medizin
produkten wie Apps und Software zur Therapie oder Diagnose.
Diese erfahren eine weitaus schnellere Veränderung als klassische
Medizinprodukte, da Erfahrungen mit dem Produkt sofort in eine
Kontakt: Cordula Rapp SPECTARIS e. V.
83
SPECTARIS Jahrbuch 2019/2020 | Medizintechnik
neue Version überführt werden können. Die Anpassung und
qualitative Weiterentwicklung von Apps und Software vollzieht
sich kontinuierlich während der Nutzung. Es gibt nicht einen
festen funktionalen Status eines Produktes, der im Rahmen der
Methode genutzt wird. Zu der bereits bekannten Anwender
lernkurve, die die Bewertung von Medizinprodukten im Rah
men einer medizinischen Methode erschwert, kommt noch
die „Verbesserungskurve“ des digitalen Produktes hinzu.
Zum anderen passen sich die Produkte auch dem
Nutzer verhalten an, generieren Outcomes und
Empfeh lungen je nach vorhandener Daten lage, auf
die sie zurückgreifen können in Kombination mit
den Daten des Nutzers. Mit zunehmender Nutzung
steigt die Datenmenge, aus der Entscheidungsemp
fehlungen für diesen einen Patienten errechnet wer
den können.
Kurzum, das Produkt, mit dem die Studie begonnen
wurde, ist am Ende der Studie nicht mehr dasselbe.
Für diese Besonderheiten müssen neue Bewertungs
methodiken kreiert werden, neue Studien designs, die
den Besonderheiten der stetigen Weiterentwicklung ge
recht werden.
Oft sind es aber Prozessveränderungen, die den größten Teil
des Nutzens eines digitalen Produkts ausmachen. Der Patient
wird erst vom Arzt einbestellt, wenn die zu übermittelnden Wer
te sich verändert haben. Untersuchungen durch die assistieren
de Robotik eines Arztes haben natürlich den Vorteil, dass sie zu
Hause im gewohnten Umfeld stattfinden können. Ärzte müssen
nicht motiviert werden, ihre Praxis in den ländlichen Bereich zu
verlegen, damit eine wohnortnahe Versorgung möglich wird oder
müssen nur noch selten bei mobilitätseingeschränkten Patienten
Hausbesuche machen. Behandlungen werden vielleicht weniger
belastend, aber bleiben dennoch qualitativ hochwertig.
Dies bedeutet auch, dass eine Methodenbewertung einer Pro
zessbewertung weichen muss. Einen Ansatz hierfür findet man
bereits im Entwurf des geplanten Digitalisierungsgesetzes, das
von „positiven Versorgungseffekten“ spricht, die nachgewiesen
werden sollen.
Notwendig ist und bleibt aber die Entwicklung adäquater
Bewertungsverfahren für digitale Versorgungsangebote. Die
Besonderheiten beim Studiendesign, neue Nutzenkategorien
und kurze Innovations und Produktlebenszyklen sollten hier
unbedingt berücksichtigt werden.
Zudem sollten Anbieter digitaler Versorgungsangebote verbind
lich über Zugangsoptionen in das Erstattungssystem informiert
und beraten werden, damit gute innovative Ideen nicht an der
bloßen Wahl des falschen Zugangsweges scheitern.
Will Deutschland digitale Versorgungsangebote zum Wohle
der Versicherten einsetzen, müssen zudem nicht nur einzelne
Akteure einbezogen werden, sondern alle Stakeholder partner
schaftlich an neuen Konzepten nicht nur für die Bewertung ar
beiten.
Zugangswege sollten klar definiert und Bewertungsmetho diken
erläutert und gemeinsam im Austausch entwickelt werden. Pa
tienten müssen dabei in den Prozess der Weiterentwicklung des
Gesundheitssystems besser einbezogen werden. Denn am Ende
eines Bewertungsprozesses steht immer die Abwägung von
Risiken und Nutzen für die Versorgung von Patienten. Sie sollten
daher auch eine Stimme haben.
84 Digitalisierung | Digitalisierung und Fachkräftemangel
Digitalisierung und Fachkräftemangel
F ast acht Millionen Arbeitnehmer, und damit ein rundes
Fünftel der hierzulande sozialversicherungspflichtig Be
schäftigten, müssen damit rechnen, dass ihre Tätigkeit bis
2025 entweder komplett wegfällt oder sich zumindest grund
legend verändert. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der Bos
ton Consulting Group. Schlagzeilen wie diese prägen die Wahr
nehmung zur fortschreitenden Digitalisierung und erzeugen auf
den ersten Blick Unbehagen bei einer breiten Öffentlichkeit, die
den eigenen Arbeitsplatz als akut gefährdet betrachtet.
Alexander Mischner, Director, Service Line Executive Search
Practice Group Head MedTech/Life Sciences
Kontakt:Kienbaum Consultants International GmbH
Speditionstrasse 21 (Hafenspitze) · 40211 Düsseldorf
E-Mail: [email protected] · www.kienbaum.de
In dem Kontext verwirren auf den ersten Blick scheinbar gegen
teilige Meldungen, die Digitalisierung werde durch einen Fach
kräftemangel massiv ausgebremst. So vermeldet der VDI Verein
Deutscher Ingenieure, dass der deutsche Arbeitsmarkt dringend
auf Experten aus dem Ingenieur und Informatikbereich ange
wiesen ist, um in Punkto Digitalisierung nicht den Anschluss an
den internationalen Wettbewerb zu verlieren. Die SPECTARISStu
die „Gesundheit 4.0“ kommt in Bezug auf die deutsche Ge
sundheitsindustrie zu vergleichbaren Ergebnissen. Sie zeichnet
das Bild einer Branche, die bislang nur einen geringen Anteil
ihres Umsatzes mit digitalen Produkten und Dienstleistungen
erwirtschaftet und damit im Branchen und Nationenvergleich
hinterherhinkt. Als Hauptursache wird der Mangel an ge
eigneten Mit arbeitern mit den passenden digitalen Qua
lifikationen angeführt, die den Transformationspro
zess mitgestalten können. Das ist eine Beobachtung,
die wir so auch aus unserem ExecutiveSearch
Alltag bestätigen können. Die Suche nach
TopFührungskräften mit Digitalexpertise, die
Digitalisierung bei unseren Kunden aus der
Gesundheitswirtschaft voranbringen könn
ten, macht mittlerweile einen signifikanten
und kontinuierlich steigenden Anteil unse
res Geschäftes aus.
Wenn sich dieses Wachstumshemmnis
effektiv beseitigen ließe, so die „Gesundheit
4.0“Autoren, sei sogar von einem signifi
kanten Nettozuwachs an Arbeitsplätzen in
den nächsten Jahren auszugehen. Mehr als
10.000 zusätzliche Jobs in den nächsten Jahren
werden als Größenordnung genannt. Bei aller
Besorgnis über den Stand der Digitalisierung in
Deutschland lässt sich daraus die positive Schlussfolge
rung ziehen, dass die Gesundheits industrie auch in Zukunft
als Jobmotor der Gesamtwirtschaft dienen kann. Sofern heute
Gastbeitrag
85
SPECTARIS Jahrbuch 2019/2020 | Medizintechnik
Digitalisierung | Digitalisierung und Fachkräftemangel
geeignete Maßnahmen ergriffen und die Weichen langfristig in
die richtige Richtung gestellt werden.
Fangen wir mit dem ganz akuten Handlungsbedarf an. Die
Schwierigkeiten beginnen mit der Tatsache, dass laut „Gesund
heit 4.0“ nicht einmal 40 Prozent der Medizintechnikunterneh
men eine explizite Digitalisierungsstrategie ausformuliert haben.
Das steht in direktem Widerspruch zu der Beobachtung, dass
sich die meisten Unternehmen insofern einig sind, dass in der
Digitalisierung die Zukunft liegt und man auf diesem Gebiet
dringend „was machen müsse“. Allein an der Umsetzung hapert
es vielerorts, da sich viele Unternehmen schwer damit tun,
die abstrakte Thematik zu greifen, in handhabbare Stücke zu
untergliedern und daraus konkrete Handlungsfelder abzuleiten.
Diese Anstrengung muss jedoch ganz am Anfang stehen. Nur
so können Unternehmen im Rahmen ihrer strategischen Perso
nalplanung heute schon wichtige Grundlagen schaffen,
um künftig im hart umkämpften Fachkräftemarkt
die Mitarbeiter mit den digitalen Schlüsselkom
petenzen an sich zu binden und damit ent
scheidende Vorteile im Wettbewerb zu ge
winnen.
Damit sind wir bei den langfristigen
Weichenstellungen angelangt, die in der
öffentlichen Diskussion leider häufig zu
kurz kommen. Angesichts der tief grei
fenden Änderungen, welche die digitale
Transformation auch für den Arbeitsmarkt
mit sich bringt, ist es nicht mehr damit getan,
die Menschen mit den richtigen Qualifikatio
nen extern zu suchen und an sich zu binden. Viel
mehr werden in Zukunft Kompetenzen benötigt, die
es heute in der Kombination und Ausprägung noch nicht in
großer Zahl auf dem Arbeitsmarkt gibt. Einen guten Überblick
dazu liefert der Stifterverband mit seinem „HochschulBil
dungsReport 2020“, der zwischen drei verschiedenen Arten
von „Future Skills“ unterscheidet. Einer seits sind da die Techno
logischen Fähigkeiten wie komplexe Datenanalyse und Nutzer
zentriertes Designen, die für die Gestaltung von transformativen
Technologien erforderlich sind und für die sich TechnologieEx
perten herausbilden müssen. Aber auch in der Breite werden
sich Arbeitnehmer „Future Skills“ aneignen müssen, um am
Arbeitsmarkt der Zukunft bestehen zu können. Darunter fallen
zum einen digitale Schlüsselqualifikationen wie Agiles Arbeiten
oder Digitales Lernen sowie zum anderen übergeordnete nicht
digitale Schlüsselqualifikationen wie Kreativität oder Adaptati
onsfähigkeit.
Damit geht einher, dass in den nächsten fünf bis zehn Jahren
ganz neue Berufsbilder entstehen werden, die diese Kompetenzen
in sich vereinen. Berufsbildende Schulen und Universitäten / Fach
hochschulen sind heute schon dabei und werden ihre Anstren
gungen weiter forcieren müssen, passende neue Ausbildungs
und Studiengänge zu entwickeln. Durch das Schaffen geeigneter
Rahmenbedingungen kann hier
der politische Betrieb auf sehr
effektive Weise Digitalisierung
unterstützen. Aber auch in der
Breite muss sich etwas tun. Die Wich
tigkeit beruflicher Weiterbildung wird
weiter stark zunehmen. Hier sind Unter
nehmen in der Pflicht, ihren Mitarbeitern passen
de Angebote zu machen und die Bereitschaft zum vielzitierten
„lebenslangen Lernen“ aktiv einzufordern. Unternehmen, welche
die Vermittlung der oben genannten Kompetenzen an ihre Mit
arbeiter priorisieren und ihre eigenen digitalen Experten heran
ziehen, werden nach unserer festen Überzeugung in Zukunft
einen beträchtlichen Wettbewerbsvorteil haben!
Bei differenzierter Betrachtung verliert die eingangs formu
lierte Schlagzeile der anscheinend gefährdeten Arbeitsplätze
also einen Großteil ihres Schreckens. Unter der Bedingung, dass
Politik, Aus/Weiterbildungsträger und Unternehmen rasch und
couragiert oben skizzierte Maßnahmen ergreifen. Und dass jeder
einzelne seine „Employability“ durch kontinuierliche Weiter
bildung in die eigene Hand nimmt.
SPECTARIS Jahrbuch 2019/2020 | Medizintechnik
86
Mit freundlicher Unterstützung | BFL Leasing
Absatzfinanzierer mit Tradition: Die BFL Leasing nutzt ihre jahr
zehntelange Erfahrung als Partner für die Medizintechnik. Wie
hält man Schritt mit einer Branche, die wie keine zweite von der
Digitalisierung getrieben wird? Geschäftsführer Sascha Lerchl
über die Zukunft von Finanzierungsmodellen und warum er bei
Ärzten mit Zuverlässigkeit punkten kann.
Herr Lerchl, was macht die BFL Leasing aus?
Wir bieten als Absatzfinanzierer ganz unterschiedliche Miet
produkte und Leasingmodelle sowohl für mittelständische Fach
händler als auch DAXUnternehmen an. Wir vermitteln zwischen
unseren und deren Kunden, wenn es um die Anschaffung von
Medizintechnik und Serviceleistungen geht. Mit unseren pass
genauen Finanzierungslösungen ermöglichen wir, die gesamte
Leasingabwicklung schneller und einfacher zu gestalten.
Sie finanzieren seit mittlerweile über 40 Jahren in der
Informations- und Kommunikationstechnik – seit einigen
Jahren erschließen Sie auch die Medizintechnik für sich.
Was bedeutet dieser Markt für Sie?
Wir haben uns die Frage gestellt: In welchem Bereich wird die
Kombination aus Service, Finanzierung und HighTech immer
engmaschiger und akuter? Wenn ich die hochkomplexe, digita
le Medizintechnik in Arztpraxen und in klinischen Zentren be
„Die Digitalisierung ist ein Prozess, der nie endet“Auf dem Weg zum Equipment-Finanzierer des deutschen Mittelstands
trachte, sehe ich den enormen Bedarf an Service und Wartungs
leistungen.
Warum sollten Mediziner für eine Finanzierung zu Ihnen
kommen und nicht bei ihrer Hausbank nach einem Kredit
fragen?
Ich habe meine Laufbahn in der Bankenbranche begonnen und
weiß, wie Zahlenmenschen denken: Es fehlt ihnen gelegentlich
an Fantasie. Wenn Sie als Klinik oder Praxis Geld für Medizin
oder ITTechnik aufnehmen wollen, ist das für den Banker ein
bisschen wie Voodoo. Er kann den Wert des Objekts während
der Laufzeit nicht abschätzen, er sieht nicht die Sicherheit in den
Objekten. Wir hingegen verfügen genau über diese Objekt
expertise und lassen das in unsere Kalkulationen mit einfließen.
Das macht die Entscheidungen, ob wir etwas finanzieren sehr
unkompliziert und schnell.
Sie beobachten und begleiten den deutschen Mittelstand
seit Jahrzehnten. Was haben Sie über ihn gelernt?
Im Mittelstand können wir nur mit Glaubwürdigkeit überleben,
weshalb wir für unsere über 80.000 Kunden nach dem Motto
„aus der Branche für die Branche“ agieren. Das heißt, dass jeder
unserer Vertriebspartner die Möglichkeit hat, auch Gesellschafter
bei uns zu werden. Insgesamt haben wir 500 Partner – das
Gastbeitrag
Sascha Lerchl, Geschäftsführer
BFL Leasing GmbH
87
Netzwerken vereinfacht die Produktentwicklung. So haben wir
viel Einfluss auf die Gestaltungsmöglichkeiten, die wir beispiels
weise durch Workshops und Gesellschaftertreffen fördern.
Die Digitalisierung hat Ihre Branche wie kaum eine
andere verändert. Wie haben Sie darauf reagiert?
Die Digitalisierung ist ein Prozess, der nie endet. Wir denken
jeden Tag darüber nach, wie sich der unternehmerische Alltag
unserer Kunden und Partner durch die Digitalisierung ändert und
was das für unsere Rolle als Finanzierer bedeutet. Ein Aspekt ist
zum Beispiel Unkompliziertheit. Schon seit über zwanzig Jahren
geht das Finanzieren auch online: Seitdem können unsere
Vertriebspartner mit unserem OnlineSystem (VPOS) über das
Internet alle Finanzierungsanfragen schnell, automatisiert sowie
digital abwickeln.
Die Innovationen von damals sind der Standard von heute.
Mittlerweile erfolgen ca. 90 Prozent aller Finanzierungsent
scheidungen bei Leasing, Miete und Mietkauf online – innerhalb
von 24 Stunden.
Bleiben wir bei der Digitalisierung – wie sehen die Finan-
zierungsmodelle der Zukunft aus?
Moderne Finanzierer gehen immer weiter auf den Kunden zu.
Früher wurde in den Bankentürmen entschieden, was dem
Kunden schmecken soll. Diese Zeiten sind lange vorbei. Heute
müssen wir uns mit FintechStartups messen lassen, die u. a.
digitale Lösungen nur für das Smartphone anbieten. Der Kunde
bestimmt, welches Leistungsangebot für ihn wichtig ist und
welche Art der Flexibilität er braucht. Auch deshalb tauschen wir
uns mit verschiedenen Startups aus und freuen uns, wenn wir
voneinander lernen können. Ich bin davon überzeugt, dass das
Thema Besitz und damit auch die Finanzierung von Besitz
weiterhin sehr wichtig sein wird. Besitz hat auch immer einen
identitätsstiftenden Wert. Trotzdem werden Leasing und Finan
zierungen die Zukunft der Finanzierung sein. Der Erfolg von
innovativen Mietmodellen und der SharedEconomy bestätigen
das.
Was bedeutet das für Medizintechnik und die BFL
Leasing?
Früher haben wir sehr oft große Server und Computer finanziert,
die mit enormer Rechenleistung ausgestattet waren. Heute
stellen wir Finanzierungen für Clouds und flexiblere Endgeräte,
wie Tablets, bereit. Die Objektgrößen ändern sich, die Flexibilität
bei der Rückgabe, andere Restwerte von Hardware während der
Laufzeiten – wir müssen als Finanzdienstleister immer neu
denken und erkennen, wo wir mit unseren Produkten für den
Kunden und Partner Nutzen stiften können. In der Medizin technik
glauben wir, dass unsere Produkte die richtige Antwort auf den
Megatrend Miete sind. Wir sehen Medizintechnik als einen Schritt
auf dem Weg zum EquipmentFinanzierer des deutschen
Mittelstandes.
SPECTARIS Jahrbuch 2019/2020 | Medizintechnik
88 Digitalisierung | Starker Heimatmarkt als weltweiter Erfolgsfaktor – wie Deutschland seinen Vorsprung in der Medizintechnik verteidigen kann
Starker Heimatmarkt als weltweiter Erfolgsfaktor – wie Deutschland seinen Vorsprung in der Medizin-technik verteidigen kann
Herr Kaltenbach, in Ihrer Studie betrachten Sie den Status
quo der Digitalisierung im deutschen Gesundheitswesen
und wie sich dies auf die Medizintechnik auswirkt. Die
Branche galt lange Zeit als deutsche Vorzeige industrie.
Trifft dieser Anspruch heute noch zu?
Der Anspruch ist auf jeden Fall da und auch berechtigt. Deutsche
Medizintechnik ist weltweit gefragt, 64 Prozent der hierzulande
hergestellten Medizinprodukte werden exportiert. Insgesamt
halten die deutschen Hersteller mit 32 Mrd. Euro Jahresumsatz
und rund zehn Prozent Anteil am Weltmarkt immer noch Platz 2
nach den USA und vor Japan. Ich sage aber bewusst „noch“,
weil wir gerade eine Entwicklung erleben, die Anlass zu Sorge
gibt: Denn die deutsche Medizintechnik ist weltweit nur so er
folgreich, weil sie einen starken Heimatmarkt hat. Und der ist in
Gefahr, weil Deutschland beim Thema Digitalisierung hinterher
hinkt. Der Anspruch, Vorreiter zu sein, ist aktuell erfüllt, aber
damit dies auch in Zukunft so bleibt, muss jetzt gehandelt wer
den. Nur wenn Deutschland sich zum Leitmarkt für die digitale
Gesundheitswirtschaft weiterentwickelt, kann es seine Spitzen
position verteidigen.
Interview mit Dr. Thilo Kaltenbach, Senior Partner bei Roland Berger und Autor der Gemein-
schaftsstudie mit SPECTARIS zum Thema „Gesundheit 4.0 – Warum Deutschland Leitmarkt
der digitalen Gesundheitswirtschaft und Medizintechnik werden muss und was jetzt zu tun
ist.“ (online unter https://www.rolandberger.com/de/Publications/Digitalisierung-der-Gesund-
heitswirtschaft-in-Deutschland.html)
Kontakt:Telefon: +49 (0) 89 92 30 86 51 · EMail: [email protected]
Warum gelingt die digitale Transformation in anderen
Ländern besser?
Länder wie die Niederlande, Dänemark, Schweden, aber auch
Österreich oder Estland, alles Vorreiter der Digitalisierung im Ge
sundheitswesen, verbindet vor allem eines: Der politische Wille
zu handeln war früh vorhanden und dementsprechend wurden
auch früh die richtigen Weichen gestellt – z. B. in Österreich mit
der Einführung der Elektronischen Gesundheitsakte (ELGA) nach
dem OptoutPrinzip: Die Versicherten nehmen teil, sofern sie
nicht aktiv widersprechen. Das schafft natürlich einen erheblichen
Vorsprung an Erfahrung mit digitalen Methoden. In Deutschland
dagegen hat die Politik das Thema lange den Akteuren im Ge
sundheitssystem überlassen – gemäß dem Prinzip der Selbstver
waltung. Doch damit sinkt die Innovationsgeschwindigkeit, denn
de facto gibt dann der langsamste Akteur den Takt vor.
Welche Chancen bietet die Digitalisierung für die
deutschen Medizintechnikhersteller?
Lassen Sie mich das anhand der drei größten Risiken darlegen,
die die von uns befragten Medizintechnikunternehmen für den
Gastbeitrag
Roland Berger, 1967 gegründet, ist die einzige der weltweit führenden Unternehmensberatungen
mit deutscher Herkunft und europäischen Wurzeln. Mit rund 2.400 Mitarbeitern in 35 Ländern
ist das Unternehmen in allen global wichtigen Märkten erfolgreich aktiv. Das Competence Center
Pharma & Healthcare berät Kunden aus der pharmazeutischen Industrie, der Medizintechnologie
sowie Krankenversicherungen und Gesundheitsdienstleister in den Bereichen digitale Transfor-
mation, regulative Veränderungen, Reorganisation und Wachstumsstrategien.
89Digitalisierung | Starker Heimatmarkt als weltweiter Erfolgsfaktor – wie Deutschland seinen Vorsprung in der Medizintechnik verteidigen kann
Fall erwarten, dass Deutschland bei der Digitalisierung so zöger
lich weitermacht wie bisher: Verdrängung durch neue Wett
bewerber, erschwerter Marktzugang im Ausland, Verlust von
Marktanteilen. Digitale Innovationen sind unabdingbar, um die
eigenen Produkte überhaupt marktfähig zu erhalten, sonst ver
lieren die Hersteller ihre Kunden an Anbieter aus Ländern wie
den USA oder China. Darüber hinaus bietet die Digitalisierung
aber auch die Chance, zusätzlich zum klassischen Produktverkauf
neue Dienstleistungen anzubieten und so die eigene Bedeutung
im Markt und die Umsätze zu erhöhen. Dazu kommen weitere
Effekte, etwa im Bereich Entwicklung und Produktion, weil die
Hersteller ihre Geräte mit digitalen Methoden direkt im Einsatz
überwachen und Rückmeldungen der Anwender unmittelbar in
die weitere Entwicklung einfließen lassen können.
Was können die Unternehmen tun, um diese Potenziale
zu erschließen?
Wir haben in unserer Studie nicht nur ein Stimmungsbild zum
Thema Digitalisierung der Gesundheitsbranche abgefragt, son
dern auch Handlungsempfehlungen für Politik und Unternehmen
entwickelt. Im Fall der Medizintechnikhersteller ist ein Punkt
zentral. Sie sollten zuallererst die Bedeutung der Digitalisierung
anerkennen und ihr die entsprechende Priorität einräumen – so
weit sind längst noch nicht alle. Das heißt vor allem, eine klar
definierte Strategie zum Umgang mit dem Thema zu entwickeln.
Zentrale Fragen sind dabei zum Beispiel, wie und wo digitale
Technologien im eigenen Geschäft eingesetzt werden können,
welche Kompetenzen es dafür braucht und wie das Personal
entsprechend qualifiziert werden kann. Basierend auf der er
arbeiteten Strategie sollten die Unternehmen dann gezielt und
massiv in Digitalisierungsprojekte investieren – und zwar sowohl
für neue Produkte als auch für Dienstleistungen. Ideal wären
zwischen drei und fünf Prozent des Umsatzes – bisher sind es
oft weniger als zwei Prozent. Die Zurückhaltung liegt aber zum
Teil auch an der Politik, die noch einige Hausaufgaben zu erledi
gen hat.
Zum Beispiel?
Sie muss die Federführung übernehmen und durch klare regu
latorische Vorgaben den Rahmen schaffen, innerhalb dessen die
Unternehmen ihren Weg in Richtung Digitalisierung gehen kön
nen. Zu unseren Empfehlungen gehört daher neben der Ent
wicklung einer nationalen eHealthStrategie mit elektronischer
Patientenakte vor allem ein umfangreiches Infrastruktur programm
zur Vernetzung von ambulanter und stationärer Versorgung.
Außerdem brauchen wir gesetzliche Standards, z. B. für techni
sche Mindestanforderungen oder beim Datenschutz. Außerdem
muss die Zulassung von neuen digitalen Produkten und Dienst
leistungen beschleunigt sowie Prozesse zu deren Erstattung durch
die Kassen eingeführt werden. Bei all diesen Maßnahmen sollte
immer der Nutzen für die Patienten im Mittelpunkt stehen.
Reichen die aktuellen Gesetzesvorhaben dazu aus?
Es ist in den vergangenen Monaten schon vieles angestoßen
worden, was positiv ist. Allerdings bleiben die Gesetze oft zu
oberflächlich und überlassen doch wieder vieles der Selbst
verwaltung. Stattdessen müssen sie detailliert beschreiben, mit
welchen Maßnahmen die angestrebten Ziele erreicht werden
sollen. Dazu gehören auch klare Vorgaben, z. B. die Verpflichtung
für Ärzte und Apotheker, an der elektronischen Patientenakte
teilzunehmen.
Was ist Ihre Vision für die Gesundheitswirtschaft am
Standort Deutschland im Jahr 2030?
Auch wenn die Voraussetzungen für eine zügige Digitalisierung
des deutschen Gesundheitswesens besser sein könnten, bin ich
optimistisch. Deutschland ist heute Leitmarkt bei Medizintechnik
und kann es auch 2030 sein. Wie gesagt, die Gesetzesvorhaben
gehen bereits in die richtige Richtung. Dazu kommt, und das ist
ein wichtiger Faktor, dass immer mehr Beteiligte – von Ärzten
über Krankenhausbetreiber und Krankenkassen bis hin zu den
Patienten – der Digitalisierung aufgeschlossen gegenüberstehen.
Das liegt zum einen an einem Generationswechsel, aber auch
daran, dass digitale Technologien in immer mehr Lebensbereichen
alltäglich werden und daher die Akzeptanz auch im Gesund
heitsbereich zunimmt. Folgerichtig arbeiten auch immer mehr
Unternehmen und Startups an einschlägigen Projekten. Deutsch
land ist zwar spät dran, aber nicht zu spät und ich gehe davon
aus, dass es in den kommenden zehn Jahren seinen Marktvor
sprung verteidigen oder sogar ausbauen kann.
Das Interview führte Mike Bähren, Leiter Betriebwirtschaft und
Marktforschung bei SPECTARIS e. V.
» Quelle: SPECTARIS und Roland Berger
SPECTARIS Jahrbuch 2019/2020 | Medizintechnik
90
Mit freundlicher Unterstützung | KuMAVISIOn AG
Durchgängige, anwendungsübergreifende Prozesse, unterneh-
mensweite Auswertungen und maximale Flexibilität: Die aktu-
elle Version der Branchensoftware für die Medizintechnik von
KUMAVISION basiert auf der neuen Plattform Microsoft Dynamics
365. Technologie-Partner Microsoft stellt dabei eine weltweit
einmalige Umgebung bereit, die Geschäftsanwendungen wie
ERP, CRM, Business Intelligence und Office mit Zukunftsthemen
wie Internet der Dinge (IoT), Künstliche Intelligenz oder Big Data
nahtlos miteinander vernetzt. Unternehmen profitieren damit
gleich doppelt: einerseits von der langjährigen Branchen- und
Beratungskompetenz von KUMAVISION in der Medizintechnik,
andererseits von dem direkten Zugriff auf neueste Technologie
von Microsoft in Bereichen, die über klassische Business-Software
weit hinausgehen.
ERPLösungen weisen heute herstellerübergreifend einen hohen
Integrationsgrad auf, indem sie alle Unternehmensbereiche
miteinander vernetzen. Mit der Plattform Dynamics 365 läuten
KUMAVISION und Microsoft die nächste Stufe der Integration
ein: Alle Geschäftsanwendungen arbeiten mit einer einheitlichen
Datenbasis und kommunizieren ohne Schnittstellen miteinander.
Die Vorteile liegen auf der Hand: keine doppelte Datenhaltung,
keine isolierten Datensilos, keine Probleme mit Schnittstellen.
Welche Vorteile und Möglichkeiten sich daraus ergeben, zeigt
der Beitrag an ausgewählten Beispielen und Handlungsfeldern.
Praxisbewährte ERP-Branchensoftware
Herzstück im Portfolio von KUMAVISION ist die ERPBranchen
software für Medizintechnikfertiger, Medizinproduktehändler
und sonstige Leistungserbringer. Über 1.700 erfolgreiche Kunden
projekte und mehr als 20 Jahre ERPErfahrung bilden die
Grundlage für zahlreiche BestPracticeProzesse. Die ERPLösung
deckt die Anforderungen der Branche in allen Unternehmens
bereichen von Einkauf und Vertrieb über Produktion sowie Lager
und Logistik bis hin zu Finance und Controlling ab. Ein Allein
stellungsmerkmal ist die integrierte Finanzbuchhaltung, die
neben dem Warenfluss auch den Wertefluss transparent abbildet.
Unternehmen greifen so sekundengenau auf aktuelle Kenn zahlen
Eine Software-Plattform für alle AnwendungenKUMAVISION präsentiert Branchensoftware für Medizintechnik und Gesundheitsmarkt auf Basis von Microsoft Dynamics 365
zurück. KUMAVISION versteht sich jedoch nicht als reiner Soft
wareAnbieter, sondern steht für eine 360GradBetreuung der
Kunden: Die Berater verfügen über eine langjährige Branchen
erfahrung und sind so in der Lage, mit Kunden auf Augenhöhe
Projekte umzusetzen und Prozesse nachhaltig zu optimieren.
Normative Anforderungen
Ob ISO, MDR, GMP oder FDA: KUMAVISION bietet eine umfassen
de Abbildung der regulatorischen Vorgaben. ComplianceFunk
tionen, Risiko und Reklamationsmanagement (FMEA), AuditTrail,
Qualitätsmanagement mit mehrstufigen Prüfberichten und Prüf
mittelverwaltung, Rückverfolgbarkeit von Serien und Chargen
nummern über den gesamten Produktlebenszyklus, Lieferanten
bewertung, Geräteakten oder UDIUpload (EUDAMED in
Vor bereitung) legen unter anderem die Basis für eine erfolgreiche
Validierung. Darüber hinaus bietet KUMAVISION verschiedene
Beratungspakete und Dienstleistungsangebote zur Validierung.
Einfache Erweiterung
Die funktionale Erweiterung einer BusinessSoftware war in der
Vergangenheit immer mit zeit und kostenaufwändigen Program
mierarbeiten oder UpdateProjekten verbunden. Microsoft hat
das von Smartphone bekannte AppPrinzip auf die Dynamics
365Plattform übertragen: Zahlreiche Anbieter stellen auf dem
Microsoft AppSource Erweiterungen in Form von Apps bereit.
Diese lassen sich mit wenigen Klicks installieren und erweitern
so den Funktionsumfang der KUMAVISIONBranchensoftware
schnell und unkompliziert.
Neue Möglichkeiten durch IoT-Integration
Das Internet der Dinge eröffnet die einmalige Chance, Kunde,
Produkt und Hersteller in Echtzeit miteinander zu vernetzen und
auf dieser Basis letztlich neue Geschäftsmodelle wie „Miete statt
Kauf“, „Pay per Use“ oder „Vorausschauende Wartung“ zu eta
blieren. So lassen sich beispielsweise Betriebsdaten von Geräten
bei Kliniken oder Patienten automatisch über das Internet an
Gastbeitrag
91
den Hersteller oder Dienstleister übermitteln. Die Abrechnung
erfolgt dann nutzungsabhängig – etwa nach Betriebsstunden
oder vorgenommenen Eingriffen, die Rechnungsstellung wird
im Hintergrund vom System durchgeführt. Durch die Übertragung
der Betriebsdaten lassen sich auch drohende Ausfälle bereits im
Vorfeld erkennen. Auch hier werden Serviceaufträge automatisch
von der ERPSoftware generiert sowie der Versand eines Ersatz
gerätes bzw. der Einsatz eines Technikers geplant – inklusive
Bestückung des Fahrzeugs sowie der Übertragung von Auftrags
daten auf das Tablet der Techniker. Die Logistik stellt ein weiteres
Einsatzgebiet für IoTLösungen dar: Hier lassen sich über vernetz
te Sensoren für Temperatur, Feuchtigkeit und Erschütterung die
Lagerbedingungen sensibler Produkte lückenlos überwachen.
Die Messdaten fließen z. B. direkt in den Produktionsauftrag der
ERPSoftware und damit in das Qualitätsmanagement. Für die
Umsetzung von IoTProjekten stellt Microsoft mit Azure IoT eine
Reihe von Services bereit, die sich nahtlos in die Plattform ein
fügen. Medizintechnikunternehmen können damit beispiels weise
Geräte und Sensoren einfach miteinander vernetzen, verwalten
und auswerten sowie die Daten an die ERPBranchensoftware
von KUMAVISION übertragen.
Höhere Produktivität dank Office-Integration
Die tiefe Integration der KUMAVISIONBranchensoftware in
Microsoft Office sorgt für beschleunigte Prozesse und damit mehr
Produktivität. So lässt sich beispielsweise direkt im Posteingang
von Outlook mit wenigen Klicks aus einer EMail ein Auftrag in
der ERPSoftware generieren. Die erforderlichen Daten werden
automatisch erkannt und übernommen. Die Erfahrung aus zahl
reichen Kundenprojekten zeigt: Die OfficeIntegration sorgt für
eine hohe Benutzerakzeptanz, da die Mitarbeiter nicht mehr
umständlich die Anwendung wechseln und dabei Daten per Copy
& Paste übertragen müssen. Zudem verkürzt die bekannte Micro
softOberfläche die Einarbeitung neuer Mitarbeiter. Features wie
Sprachsteuerung werden die Abläufe zukünftig weiter beschleu
nigen. In umgekehrter Richtung lassen sich beispielsweise EMails
direkt aus der ERPSoftware versenden.
Mehr Transparenz durch KI
Für viele mittelständische Unternehmen sind Künstliche Intelligenz
und Big Data noch vage Zukunftsthemen. Zu Unrecht: Denn
bereits heute stellt Microsoft zahlreiche Tools und Services zur
Verfügung, mit denen Unternehmen beispielsweise Künstliche
Intelligenz in Form von Bilderkennung nutzen können. Zahlreiche
vorkonfigurierte Lösungen und Anwendungen sorgen dafür, dass
SPECTARIS Jahrbuch 2019/2020 | Medizintechnik
92
Mit freundlicher Unterstützung | KuMAVISIOn AG
Gastbeitrag
Unternehmen dabei nicht auf der grünen Wiese starten müssen.
Das PlattformKonzept ermöglicht auch hier eine einfache Inte
gration in die KUMAVISIONBranchensoftware. Ein typisches
Szenario für die Bilderkennung findet sich in der Logistik: Hier
wird durch Kameras überprüft, ob alle erforderlichen Kompo
nenten eines Geräts (Zubehör, Bedienungsanleitung, Netzteil
etc.) im Karton richtig zusammengestellt wurden. In der Produk
tion identifiziert die Bilderkennung selbstständig falsch bestück
te Platinen oder Abweichungen bei der Serienproduktion. Die
Ergebnisse werden direkt in der Branchensoftware dokumentiert
und fließen in das Qualitätsmanagement bzw. in die Lieferanten
bewertung. Weitere Einsatzgebiete für Künstliche Intelligenz sind
die automatische Erkennung und Auswertung von defekten
Maschinenteilen auf Basis von Fotos durch Maschinelles Lernen
sowie die darauf basierende Erstellung von Lösungsvorschlägen
oder die vereinfachte Steuerung von Maschinen und Geräte durch
Spracherkennung.
Grenzenlose Mobilität
Ob Service, Vertrieb oder Care: Der Außendienst nimmt in der
Medizintechnik eine zentrale Rolle ein. Mit den sogenannten
PowerApps stellt die MicrosoftPlattform ein flexibles Werkzeug
bereit, das den Informationsaustausch zwischen Innen und
Außen dienst extrem vereinfacht. PowerApps sind mobile An
wendungen, die plattformübergreifend auf Smartphones und
Tablets eingesetzt werden. Microsoft verfolgt bei der Entwicklung
ein revolutionär einfaches Konzept: PowerApps lassen sich ohne
Programmierkenntnisse selbst erstellen. Sie ermöglichen den
Zugriff auf alle im Unternehmen verfügbaren Informationen. So
lassen sich beispielsweise für ServiceEinsätze alle erforderlichen
Auftrags, Kunden und Gerätedaten automatisiert auf die
Tablets der Techniker schicken. Die Außendienstmitarbeiter no
tieren Fehlermeldungen, erfassen Arbeitszeiten und Reisekosten,
registrieren oder bestellen Ersatzteile und greifen auf die elekt
ronische Geräteakte zu. Mit PowerApps nutzen die Außendienst
mitarbeiter zudem die Kamera der mobilen Geräte. Damit lassen
sich nicht nur Einsätze dokumentieren. Darüber hinaus stellt
KUMAVISION MusterApps für Service und Care zur Verfügung,
die Kunden individuell anpassen können. Besonders wichtig für
den Einsatz in Kliniken: PowerApps sind offlinefähig.
Bessere Entscheidungen mit Power BI
Die MicrosoftPlattform beinhaltet mit Power BI eine ausgereifte
Lösung für Business Intelligence. Unternehmen erhalten damit
ein mächtiges Instrument, um strategische wie operative Ent
scheidungen auf Basis aktueller Kennzahlen zu treffen. Power
BI ist dabei keineswegs auf die Daten des ERPSystems beschränkt,
sondern erlaubt die Analyse und Visualisierung anwendungs
übergreifend erzeugter Daten. Damit fließen alle im Unternehmen
vorhandenen Daten (inklusive Finanzbuchhaltung) in die Ent
scheidungsfindung ein – versteckte Risiken werden so bereits im
Vorfeld erkannt. Interaktive Dashboards stellen Kennzahlen, Ent
wicklungen und Ergebnisse in attraktiven Diagrammen und
Karten übersichtlich bereit. Ein großer Vorteil: Anwender können
selbst mit wenigen Mausklicks eigene Dashboards und Reports
erstellen. Der Start in Business Analytics muss nicht aufwändig
sein: Die Smart StartPakete von KUMAVISION stellen unter an
derem vorgefertigte Auswertungen und Reports für Einkauf, La
ger und Logistik, Produktion sowie Vertrieb und Finanzplanung
bereit, die exakt auf die spezifischen Anforderungen der Medi
zintechnik abgestimmt sind. Unternehmen werden so in die Lage
versetzt, sofort produktiv mit Power BI zu arbeiten. Übrigens:
Power BI ist nicht auf die MicrosoftPlattform beschränkt und
bringt über 200 fertige Konnektoren für DrittanbieterLösungen
mit.
Keine Vision, sondern Realität
KUMAVISION stellt Medizintechnikunternehmen eine integrierte
SoftwarePlattform für alle BusinessAnwendungen bereit, die
zahlreiche branchenspezifische BestPracticeProzesse mitbringt.
Eine einheitliche Datenbasis und der damit einhergehende Ver
zicht auf isolierte Insellösungen beschleunigen unternehmensweit
Prozesse, steigern das Qualitätsniveau und schaffen ein bisher
unerreichtes Maß an Transparenz. Gleichzeitig werden damit die
Grundlagen gelegt, um auch zukünftig die verstärkten norma
tiven Anforderungen sicher zu erfüllen. Durch die enge Zusam
menarbeit mit dem Technologiepartner Microsoft können Sie
mit Ihrem Unternehmen IoT, Big Data oder Künstliche Intelligenz
in die BusinessSoftware einfach integrieren. Unternehmen er
halten damit maximale Investitions und Zukunftssicherheit.
Kontakt:Wolfgang Renner · Bereichsleiter Healthcare Solutions · KUMAVISION AG · Niederlassung Stuttgart
Löffelstraße 46 · 70597 Stuttgart · Telefon: +49 (0) 711 16069520
EMail: [email protected] · www.kumavision.com
93
SPECTARIS Jahrbuch 2019/2020 | Medizintechnik
Mit freundlicher Unterstützung | Messe Düsseldorf MEDICAlliance
Messe Düsseldorf – mit der MEDICAlliance ein Global Player im Medizinbereich als „Türöffner“ für Wachstumsmärkte
Kontakt: Dirk Zeisler· Senior Marketing Manager· UDKMS Marketing Services
Medizinmessen sind ein Herzstück des globalen Veranstaltungs
programms der Messe Düsseldorf. Dafür stehen am Standort
Düsseldorf zum Beispiel die weltgrößte Medizinmesse MEDICA,
die REHACARE als weltweit bedeutendste Fachmesse für Reha
bilitation und Pflege oder auch die COMPAMED als international
führende Fachmesse für den Zuliefermarkt der medizinischen
Fertigung.
Seit vielen Jahren organisiert die Messe Düsseldorf Group er
folgreich HealthcareVeranstaltungen im Ausland, die seit 2017
unter der neuen Dachmarke ‚MEDICAlliance‘ zusammengefasst
sind und weltweit einheitlich vermarktet werden. Dazu gehören
u. a. die MEDICAL FAIR INDIA (Mumbai/Neu Delhi), die MEDICAL
FAIR ASIA (Singapur), die MEDICAL FAIR THAILAND (Bangkok)
oder auch die MEDICAL FAIR CHINA (Suzhou) sowie weitere
Partnerveranstaltungen in Russland, Kolumbien und Brasilien.
Die Internationalisierungsstrategie gründet dabei auf zwei
parallel greifenden Stoßrichtungen: Zum einen werden die Leit
messen am Standort Düsseldorf, wie beispielsweise die MEDICA,
an internationalen Zielgruppen aus dem Bereich der Top
Entscheider thematisch vielfältig ausgerichtet und konsequent
welt umspannend vermarktet. Darüber hinaus trägt der weitere
Ausbau des Medizinmesseportfolios im Ausland dazu bei, Unter
nehmen der Gesundheitsbranche und der Medizintechnik
industrie auch in lukrativen Kontinental und Regionalmärkten
passende Geschäfts und Kommunikationsplattformen zu bieten –
quasi als „Türöffner“ für erfolgreiches Business mit Wachstums
potenzial.
Das Konzept: Erfolg wird exportiert
Getreu der Maxime „Erfolg wird exportiert“ hat die COMPAMED
ebenfalls ihren ersten Ableger im Ausland bekommen. Das Kon
zept der international führenden Fachmesse für die Zulieferer
der Medizintechnikindustrie hat das Team von Messe Düsseldorf
Asia aufgegriffen und mit der MEDICAL MANUFACTURING ASIA
im Jahr 2012 ein Pendant in Parallelität zur MEDICAL FAIR ASIA
am Standort Singapur an den Start gebracht. Mit Erfolg: Mittler
weile zählte die Veranstaltung mehr als 200 Aussteller und fand
zuletzt das Interesse von gut 6.000 Besuchern.
Die MEDICAL FAIR ASIA liefert zugleich einen Beleg dafür,
wie erfolgreiche Programmkomponenten der MEDICA auch in
das Rahmenprogramm einer weiteren Veranstaltung des MEDI
CAlliancePortfolios integriert werden. Anzuführen sind die
MEDICINE + SPORTS CONFERENCE als internationale Informations
und Dialogplattform für die Fachszene der Sportmediziner sowie
der STARTUP PARK, der kreativen Startups eine Start rampe bietet
für gute Kontakte hinein ins internationale HealthcareBusiness.
Neben den Medizin und Gesundheitsmessen zählen zu den
weiteren Schwerpunkten der Messe Düsseldorf Group die Ge
schäftsfelder „Maschinen, Anlagen und Ausrüstungen”, „Handel,
Handwerk und Dienstleistungen”, „Freizeit” sowie „Mode, Life
style und Schönheit”. Von den rund 50 Fachmessen, die am
Standort Düsseldorf stattfinden, sind 24 die internationale Leit
veranstaltung ihrer jeweiligen Branche. Die Messe Düsseldorf
Group zählt zu den fünf erfolgreichsten Messegesellschaften
weltweit. Ein Netzwerk von 75 Partnern bietet rund um den
Globus in mehr als 130 Nationen vielfältige Services für Aus steller,
Besucher und für die Medien.
Informationen zu den Medizinmessen der ‚MEDICAlliance‘ online
unter: https://www.medicalliance.global/
94 Anhang | Inlandsproduktion ausgewählter medizintechnischer Güter
Inlandsproduktion ausgewählter medizintechnischer Güter
Produktbezeichnung GP09- nummer
2017 in Mio. €
2018 in Mio. €
Anzahl prod.Unternehmen*
Röntgenapparate, -geräte für medizinische, chirurgische Zwecke 266011150 1.141 1.068 7
Apparate, Geräte, die Alpha-, Beta- oder Gammastrahlen verwenden 266011300 122 124 8
Röntgenröhren 266011500 286 278 5
Teile, Zubehör für Röntgen- u. a. radioaktive Strahlenapparate 266011705 329 348 22
Andere Teile, Zubehör, Untersuchungs- und Behandlungstische 266011709 100 115 10
Elektrokardiografen (Apparate und Geräte) 266012301 34 41 5
Zubehör für Elektrokardiografen (z. B. Klebeelektroden) 266012309 66 79 6
Andere Elektrodiagnoseapparate, -geräte, Teile, Zubehör 266012800 841 829 17
UV- oder Infrarotbestrahlungsgeräte für medizinische Zwecke, Teile, Zubehör 266013000 43 40 6
Schwerhörigengeräte 266014330 k. A. k. A. 4
Teile und Zubehör für Schwerhörigengeräte 266014390 26 27 5
Herzschrittmacher (ohne Teile und Zubehör) 266014500 k. A. k. A. 1
Teile für Sterilisierapparate für medizinische Geräte 282530803 127 125 6
Rollstühle, Fahrzeuge für Kranke ohne Motor 309220300 95 92 9
Rollstühle, Fahrzeuge für Kranke mit Motor 309220900 88 87 8
Teile und Zubehör für Rollstühle 309230700 140 160 24
Dentalbohrmaschinen, auch mit Sockel 325011300 365 337 5
Zahnärztliche Zangen, Modellier-, Polierinstrumente 325011505 185 192 15
Andere zahnärztliche Instrumente, Apparate, a. n. g. 325011509 315 302 27
Sterilisierapparate für medizinische Zwecke und Labore 325012000 80 79 12
Spritzen, auch mit Nadeln 325013110 149 151 12
Hohlnadeln aus Metall 325013130 9 9 4
Operationsnähnadeln 325013150 20 21 3
Katheter, Kanülen und dergleichen 325013170 468 506 47
Andere augenärztliche Instrumente und Geräte 325013200 348 388 17
Blutdruckmessgeräte 325013330 18 17 4
Endoskope für medizinische Zwecke 325013350 856 899 21
Fieberthermometer 325013400 k. A. k. A. 1
Künstliche Nieren 325013530 622 667 7
Apparate und Geräte für Diathermie 325013550 k. A. k. A. 2
Transfusionsgeräte einschließlich Infusionsgeräte 325013630 587 595 14
Apparate und Geräte für Anästhesie 325013650 323 341 8
Lithotripsie-Geräte mit Ultraschall 325013730 43 37 4
Andere elektromedizinische Apparate und Geräte 325013793 460 497 31
Chirurgische Scheren, Zangen, Nadelhalter u. Ä. 325013795 617 660 78
Andere medizinische Apparate und Geräte 325013799 3.130 3.324 132
Zentrifugen für Laboratorien 325013800 168 172 5
Elektrische Vibrations-Massagegeräte 325021303 5 6 8
Andere Apparate für die Mechanotherapie und Psychotechnik 325021305 19 25 7
95
SPECTARIS Jahrbuch 2019/2020 | Medizintechnik
* Betriebe mit 20 Beschäftigten und mehr; Mehrfachnennungen
» Verwendete Abkürzungen: a. n. g. „anderweitig nicht genannt“; k. A. „keine Angabe“
» Quelle: SPECTARIS, Statistisches Bundesamt
Produktbezeichnung GP09- nummer
2017 in Mio. €
2018 in Mio. €
Anzahl prod.Unternehmen*
Apparate, Geräte für die Ozontherapie, Beatmungsapparate 325021800 631 725 21
Künstliche Gelenke 325022350 670 719 18
Andere orthopädische Apparate und Vorrichtungen 325022390 856 914 185
Künstliche Zähne aus Kunststoffen 325022530 80 89 59
Künstliche Zähne aus anderen Stoffen 325022550 48 53 51
Andere Waren der Zahnprothetik 325022590 1.079 1.138 484
Andere Prothesen und andere Waren der Prothetik 325022901 788 830 125
Andere Vorrichtungen z. Beheben v. Funktionsschäden 325022905 446 485 49
Teile und Zubehör für Prothesen 325023000 135 182 19
Dental-, Friseurstühle o. ä. Stühle und Teile dafür 325030300 54 48 13
Andere Möbel für die Medizin oder Chirurgie 325030500 502 568 52
Zahnzement und andere Zahnfüllstoffe 325050100 502 545 19
Zubereitungen in Form von Gelen, für Medizin 325050200 k. A. k. A. 2
Nahtmaterial für chirurgische Zwecke, ohne Catgut 325050300 167 181 11
96 Anhang | Export und Import · TOP-20-Zielländer deutscher Medizintechnikexporte · TOP-20-ursprungsländer deutscher Medizintechnikimporte
ToP-20-Ursprungsländer deutscher Medizintechnikimporte
» Quelle: SPECTARIS, Statistisches Bundesamt
Land2017
in Mio. €2018
in Mio. €Abweichung
2018/2017Anteil am
Gesamtimport 2018
Vereinigte Staaten 4.117 3.912 -5,0 % 26,0 %
Schweiz 1.670 1.549 -7,2 % 10,3 %
China, Volksrepublik 1.025 1.100 7,4 % 7,3 %
Niederlande 742 818 10,2 % 5,4 %
Mexiko 643 784 22,1 % 5,2 %
Japan 726 779 7,4 % 5,2 %
Irland 527 612 16,3 % 4,1 %
Frankreich 590 602 2,0 % 4,0 %
Vereinigtes Königreich 467 470 0,7 % 3,1 %
Polen 423 462 9,2 % 3,1 %
Österreich 377 377 0,1 % 2,5 %
Malaysia 344 338 -1,7 % 2,2 %
Italien 281 283 0,9 % 1,9 %
Singapur 276 253 -8,3 % 1,7 %
Tschechische Republik 211 236 11,9 % 1,6 %
Ungarn 190 234 23,1 % 1,6 %
Belgien 168 204 21,3 % 1,4 %
Dänemark 168 182 8,4 % 1,2 %
Schweden 147 158 7,7 % 1,1 %
Israel 132 143 8,5 % 0,9 %
ToP-20-Zielländer deutscher Medizintechnikexporte
Land 2017 in Mio. €
2018 in Mio. €
Abweichung 2018/2017
Anteil am Gesamtexport 2018
Vereinigte Staaten 4.044 4.203 3,9 % 17,7 %
China, Volksrepublik 1.753 1.969 12,3 % 8,3 %
Frankreich 1.476 1.528 3,5 % 6,4 %
Niederlande 1.513 1.458 -3,6 % 6,2 %
Italien 1.116 1.128 1,1 % 4,8 %
Vereinigtes Königreich 1.020 1.017 -0,4 % 4,3 %
Schweiz 949 994 4,8 % 4,2 %
Spanien 735 814 10,7 % 3,4 %
Japan 687 677 -1,5 % 2,9 %
Russische Föderation 623 649 4,2 % 2,7 %
Polen 535 608 13,7 % 2,6 %
Österreich 574 575 0,1 % 2,4 %
Belgien 546 554 1,5 % 2,3 %
Schweden 394 416 5,4 % 1,8 %
Australien 390 391 0,3 % 1,6 %
Korea, Republik 308 326 5,7 % 1,4 %
Tschechische Republik 263 295 12,0 % 1,2 %
Brasilien 232 286 23,2 % 1,2 %
Indien 280 283 1,1 % 1,2 %
Singapur 266 273 2,8 % 1,2 %
» Quelle: SPECTARIS, Statistisches Bundesamt
97
SPECTARIS Jahrbuch 2019/2020 | Medizintechnik
Anhang | Export und Import · Krankenhäuser: Einrichtungen nach Trägerschaft SOWIE Einrichtungen und Betten nach Größenklassen
Krankenhäuser: Einrichtungen nach Trägerschaft 1996 – 2017
» Quelle: Statistisches Bundesamt
1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006
Insgesamt 2.269 2.258 2.263 2.252 2.242 2.240 2.221 2.197 2.166 2.139 2.104
öffentliche Einrichtungen 933 919 890 854 844 825 817 796 780 751 717
freigemeinnützige Einrichtungen 929 919 920 930 912 903 877 856 831 818 803
private Einrichtungen 407 420 453 468 486 512 527 545 555 570 584
2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017
Insgesamt 2.087 2.083 2.084 2.064 2.045 2.017 1.996 1.980 1.956 1.951 1.942
öffentliche Einrichtungen 677 665 648 630 621 601 596 589 577 570 560
freigemeinnützige Einrichtungen 790 781 769 755 746 719 706 696 679 674 662
private Einrichtungen 620 637 667 679 678 697 694 695 700 707 720
Krankenhäuser: Einrichtungen und Betten nach Größenklassen in 2017
» Quelle: Statistisches Bundesamt
Krankenhäuser (Anzahl) Aufgestellte Betten (Anzahl)
Krankenhäuser insgesamt 1.942 497.182
KH bis 1 Bett* 65 -
KH bis 49 Betten 365 7.374
KH mit 50 bis 99 Betten 236 17.063
KH mit 100 bis 149 Betten 252 30.894
KH mit 150 bis 199 Betten 187 32.452
KH mit 200 bis 299 Betten 243 60.141
KH mit 300 bis 399 Betten 185 63.209
KH mit 400 bis 499 Betten 129 57.165
KH mit 500 bis 599 Betten 105 57.148
KH mit 600 bis 799 Betten 78 53.729
KH mit 800 und mehr Betten 97 118.007
* Reine Tages oder Nachtkliniken mit ausschließlich teilstationärer Versorgung
99
SPECTARIS Jahrbuch 2019/2020 | Medizintechnik
MITGLIEDERVERSAMMLUNG
FV CO FV PHOTONIK FV MEDIZINTECHNIK FV ABL
MITGLIEDER FACHVERBAND CONSUMER OPTICS
MITGLIEDER FACHVERBAND PHOTONIK MITGLIEDER FACHVERBAND MEDIZINTECHNIK MITGLIEDER FACHVERBAND ABL
VORSTAND (e. V.)
Branchentag Consumer Optics Branchentag Photonik Branchentag Medizintechnik Branchentag Analysen-, Bio- und Labortechnik
FACHVERBAND-VORSITZENDE(R)
AG: SPECTARIS-ArbeitsgruppeLEGENDE:
AG: SPECTARIS-Regulatory-Affairs-
ArbeitsgruppeIF: SPECTARIS-
InormationsforumSPECTARIS-Fachgruppe VORSTANDSGREMIUM Kooperations-
GremiumRegulatory Affairs-
Gremien Lenkungskreis
AG IT Kontaklinsen
AG Photonik 4.0
AG PublicAffairs MT
AG Compliance
in der MT
AG eHealth
AG Hygiene und Aufbereitung
AG Hilfsmittel und außerklinische
Versorgung
AG Vernetzte
Laborgeräte
AG Messen und
Märkte
FGKontaktlinsen
FGRespiratorischeHeimtherapie
FGKrankenhaus- und
Pflegebetten
FGOphthalmologi-
sche Geräte
AGIntegration
im OP(mit ZVEI)
Extern:Projekt-
begleitende Ausschüsse der
F.O.M.
AK Nutzen-bewertung
(mit BVMed, VDGH, ZVEI)
FGFernoptik
FGFototechnik
IF Vertrieb
Augenoptik
Regu
lato
ry A
ffairs
For
um A
BL (R
F AB
L)
AG Optische
Materialien unter ROHS
Lenkungskreis Regulierung
Lenkungskreis Außenwirtschaft
Arbeitsgruppe Cyber-Sicherheit
Arbeitsgruppe Zoll AG Exportkontrolle & Außenhandelspraxis
Arbeitsgruppe Next Generation
Informationsforum Marketing Informationsforum Einkauf Informationsforum Personal
AG IVD
AG Fluorierte
Treibhausgase
Arbeitsgruppe Umweltrecht (Wintersitzung mit ZVEI)
AG VIGILANZ(mit ZVEI)
AG MDR
AG UDI
AG Inter-nationaler
Marktzugang
AG MDR/UDI
Augenoptik(Klasse 1) Re
gula
tory
Affa
irs F
orum
Pho
toni
k (R
F Ph
oton
ik)
Regu
lato
ry
Affa
irs F
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Regu
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For
um M
edizi
ntec
hnik
(R
F M
edizi
ntec
hnik
)
FACHVERBANDSVORSTANDFACHVERBAND-VORSITZENDE(R)
REGULATORY AFFAIRS
REGULATORY AFFAIRS
REGULATORY AFFAIRS
REGULATORY AFFAIRS
FACHVERBANDSVORSTANDFACHVERBAND-VORSITZENDE(R)
FACHVERBANDSVORSTANDFACHVERBAND-VORSITZENDE(R)
FACHVERBANDSVORSTAND
REGULATORY AFFAIRS
PUBLIC AFFAIRSMARKTFORSCHUNGAUSSENWIRTSCHAFT
KONSTITUIERT
BERICHTEN AN
BERICHTEN AN
BERICHTEN AN
LIEFERN ZU
BERICHTEN ANBERICHTEN AN
BERICHTEN ANBERÄT
KOORDINIERT KOORDINIERT
WÄHLT WÄHLT WÄHLT WÄHLT
KONSTITUIERT KONSTITUIERT
KANN KONSULTIEREN
KONSTITUIERT
WÄHLT
BERICHTEN AN
LIEF
ERN
ZULI
EFER
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KERN
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STEL
LE A
N
LIEF
ERN
ZU
100
SPECTARIS Jahrbuch 2019/2020 | Medizintechnik
Organigramm
MITGLIEDERVERSAMMLUNG
VORSTAND (e. V.)
Lenkungskreise
FACHVERBANDS-VORSTAND
BRANCHENTAG DES FACHVERBANDES
WÄHLT
KOORDI-NIEREN
Arbeitsgruppen(AG)
Informationsforen(IF)
Fachgruppen(FG)
BERATEN
BERICHTENAN
WÄHLT
BERICHTENAN
Der Vorstand gemäß Vereinsrecht ist oberster Entscheider über alle übergrei-fenden Belange des Verbands.
»
Der Fachverbandsvorstand entscheidetüber alle fachlichen Belange seiner im Verband vertretenen Branche. Alle Gremien berichten an einen der beiden Vorstände.
»
Lenkungskreise koordinieren Arbeitsgruppen, die verwandte Themen behandeln, z.B. aus dem Bereich Regulatory Affairs. Sie stellen sicher, dass SPECTARIS alles Wichtige im Blick hat und bearbeitet.
»
» Fachgruppen sind die Heimat von Teilbranchen innerhalb eines Fachverbands. Sie dienen als Plattform für den Austausch über grundsätzli-che Fragen der Teilbranche. Sie bereiten Ent-scheidungen und Positionen vor.» Informationsforen sind feste Gruppen
von interessierten Mitgliedsunternehmen, die sich über aktuelle Entwicklungen ihrer Fachgebiete auf dem Laufenden halten. Das „Regulatory Affairs Forum“ informiert z.B. übergreifend über regulatorische Themen eines Fachverbands.
» Arbeitsgruppen entwickeln Handlungsempfeh-lungen an die Vorstände, an Lenkungskreise und die Geschäftsführung, die zur Positionie-rung und zur Maßnahmenplanung von SPECTARIS berücksichtigt werden.
» Die vollständige Gremienstruktur können Sie auf der SPECTARISWebseite finden: www.spectaris.de.
101 Profil | Medizintechnik im Deutschen Industrieverband SPECTARIS
Die Medizintechnik im Deutschen Industrieverband SPECTARIS
S PECTARIS ist der Deutsche Industrie
verband für Optik, Photonik, Analy
sen und Medizintechnik mit Sitz in
Berlin. Der Verband vertritt 400 überwie
gend mittelständisch geprägte deutsche
Hightechunternehmen. Die Branchen
Consumer Optics, Photonik, Medizintech
nik sowie Analysen, Bio und Laborgerä
te erzielten im Jahr 2018 einen Gesamt
umsatz von knapp 72 Mrd. Euro und
beschäftigten rund 316.000 Menschen.
Die Medizintechnik im Deutschen
Industrie verband SPECTARIS vereint Unter
nehmen der mittelständisch geprägten
und exportstarken Medizintechnik. Ihr Ziel
ist es, die nationale und internationale
Wettbewerbs fähigkeit sowie die Inno
vationskraft der Mitgliedsunternehmen
durch ein gezieltes Dienstleistungsangebot
insbesondere in den Bereichen Regula tory
Affairs, Außenwirtschaft und Exportför
derung zu stärken. Der Verband wird als
durchsetzungsstarker Interessenvertreter
besonders deswegen geschätzt, weil er
sachlich fundierte und verlässliche Infor
mation ausgehend von der Expertise seiner
Mitgliedsunternehmen für die politische
Diskussion als Branchenstandpunkt zu
sammenträgt.
Die Medizintechnik im Deutschen Indus
trieverband SPECTARIS hat in Deutschland
ansässige – größtenteils mittel ständische –
Unternehmen der Medizintechnikindustrie
als Mitglieder. Die Mitgliedsunternehmen
erforschen und entwickeln Produkte und
Methoden für den medizinischen und pfle
gerischen Bedarf und zum Nutzen für den
Patienten. Im Bereich der respiratorischen
Heim therapie hat der Fachverband zusätz
lich zu den Herstellern auch die Leistungs
erbringer, sog. HomecareProvider, als
Mitglieder.
Die Unternehmen der Medizintechnik
industrie bewegen sich mit ihren innova
tiven, weltweit nachgefragten Produkten
im Zukunfts und Wachstumsmarkt Ge
sundheit. Die Branche ist bekannt durch
eine Reihe von Weltmarktführern in an
spruchsvollen Nischenmärkten und ge
prägt von kleinen und mittelständischen
Unternehmen. Sie entwickeln engagiert
für den medizinischen und pflegerischen
Bedarf und zum Nutzen für den Patienten
Produkte und Methoden.
Auf Basis der drei Säulen von SPECTARIS –
Interessenvertretung, Netzwerke, Dienst
leistungsangebote – führt der Fachver
band die Medizintechnik durch eine aktive
Vernetzung seiner Mitglieder im Rahmen
diverser Veranstaltungsformate und der
Knüpfung von Allianzen auf nationaler,
europäischer und internationaler Ebene
zusammen. Die Medizintechnik im Deut
schen Industrieverband SPECTARIS unter
hält engen Kontakt zur Politik, sowohl auf
nationaler als auch über den europäischen
Dachverband Medtech Europe auf euro
päischer Ebene. Zudem ist die Medizin
technik im Deutschen Industrieverband
SPECTARIS Partner der nationalen Bundes
ministerien, insbesondere dem für die
Medizintechnikbranche wichtigen Bun
desministerium für Gesundheit, aber ins
besondere auch zum Bundeswirtschafts
ministerium und nicht zuletzt dem
Bundesforschungsministerium. Partner
schaften und enger Kontakt be stehen
zudem zu benachbarten Industrie und
Marcus KuhlmannLeiter [email protected]
Fachverbänden und zu den zahl reichen
Institutionen des Gesundheits wesens
(GBA, IQWiG, ZLG, GKVSV, BfArM etc.).
Die Medizintechnik im Deutschen In
dustrieverband SPECTARIS bietet ihren
Mitgliedsunternehmen eine Plattform und
ein Forum für ihre Meinungsbildung sowie
eine kompetente Interessenvertretung
gegenüber Politik, Gesellschaft, Kunden
und weiteren Wertschöpfungspartnern.
102
SPECTARIS Jahrbuch 2019/2020 | Medizintechnik
Iris DietzeProjektassistentinSPECTARIS Empfang
Fon 030 41 40 210 [email protected]
Marcus KuhlmannLeiter Medizintechnik
Fon 030 41 40 21[email protected]
Jana MallokJuniorReferentin Medizintechnik
Fon 030 41 40 21[email protected]
Cordula RappReferentin Medizintechnik
Fon 030 41 40 21[email protected]
Fachverband Medizintechnik
SPECTARIS-Kernkompetenzen
Mike BährenLeiter
Benedikt WolbeckLeiter Verbandskommunikation
Dr. Markus SafariczLeiterForschung & Innovation
Fon 030 41 40 21[email protected]
Corinna MutterLeiterin Regulatory Affairs
Fon 030 41 40 21[email protected]
Jennifer GoldenstedeLeiterin Außenwirtschaft und Exportförderung
Fon 030 41 40 21[email protected]
Fon 030 41 40 2166 [email protected]
Betriebs, Volkswirtschaft und Marktforschung
Fon 030 41 40 21[email protected]
Madeleine WendtReferentin Medizintechnik und Regulatory Affairs
Fon 030 41 40 21[email protected]
Jörg MayerGeschäftsführer
Fon 030 41 40 21[email protected]
SPECTARIS – Geschäftsführung
103 Profil | Medizintechnik im Deutschen Industrieverband SPECTARIS
Vorstand Medizintechnik
Vorsitzender Dr. Martin Leonhard Bereichsleiter Technologie Management, Karl Storz SE & Co. KG
Stv. Vorsitzender Michael Koller Geschäftsführender Gesellschafter und Präsident, Münchener Medizin Mechanik GmbH
Stv. Vorsitzender Thorsten Weide Senior Consultant, Drägerwerk AG & Co. KGaA
weitere Mitglieder des Vorstandes
Dr. Steffen Gebauer Geschäftsführer, MELAG Medizintechnik oHG
Hubertus Lasthaus Regulatory Affairs & Risk Management, VitalAire GmbH
Louise Meiners Geschäftsführerin, b o n Optic Vertriebsgesellschaft mbH
Michael Scherf Vorstand Vertrieb & Marketing, GETEMED Medizin und Informationstechnik AG
Ludolf Schmitz Geschäftsführer, Schmitz u. Söhne GmbH & Co. KG
André Schulte Geschäftsführer, WEINMANN Emergency Medical Technology GmbH + Co. KG
Hans-Peter Welsch Geschäftsführer AESCULAP AKADEMIE AG
Ralf Wiedemann Geschäftsführer, Joh. Stiegelmeyer GmbH & Co. KG
Kooptierte Mitglieder Alexander Schmitt Geschäftsbereichsleitung, Ofa Bamberg GmbH
Christian Grapow Geschäftsführer Abbott Deutschland GmbH & Co. KG
» v. l. n. r.: Hr. Welsch, Hr. Weide, Hr. Dr. Leonhard, Hr. Dr. Gebauer, Fr. Meiners, Hr. Schulte, Hr. Lasthaus, Hr. Kuhlmann, Hr. Wiedemann
104
SPECTARIS Jahrbuch 2019/2020 | Medizintechnik
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105
SPECTARIS-Fachverband MedizintechnikMitglieder
Profil | Medizintechnik im Deutschen Industrieverband SPECTARIS – Mitglieder
Abbott GmbH & Co. KGBei Abbott setzen wir uns dafür ein, dass Menschen ihr Leben durch die Kraft der Gesundheit in bestmöglicher Weise führen können. Seit über 130 Jahren bringen wir der Welt neue Produkte und Technologien – unter anderem im Bereich des DiabetesManagements – und eröffnen dadurch mehr Menschen in all ihren Lebensphasen mehr Möglichkeiten, um nicht nur länger, sondern auch besser leben zu können.
Aesculap AGAesculap ist verlässlicher Partner für Behandlungskonzepte in Chirurgie, Orthopädie und interventioneller Gefäßmedizin. Das Unternehmen strebt nach Innovationen, die medizinischen Fortschritt bringen. Seit 1976 gehört Aesculap zur B. BraunGruppe und ist damit Teil eines familiengeführten Konzerns mit rund 64.000 Mitarbeitern in 64 Ländern.
air-be-c Medizintechnik GmbHDie airbec Medizintechnik GmbH ist ein bundesweit tätiger Hilfsmittelversorger für die Heimtherapie. Als Anbieter aller mobilen Sauerstoffkonzentratoren besitzt das mittelständische Unternehmen ein Alleinstellungsmerkmal. Beratung vor Ort und Kundendienst rund um die Uhr zählen ebenso zum Service wie Testmieten, Privatverkäufe und Kassenversorgungen.
Alcon Pharma GmbHAls weltweit führender Anbieter in der Augenheilkunde mit mehr als sieben Jahrzehnten Tradition bietet Alcon das umfassendste Produktportfolio zur Verbesserung der Sehkraft und zur Steigerung der Lebensqualität.Der Geschäftsbereich Vision Care konzentriert sich auf den Vertrieb und die Vermarktung von hochwertigen Kontaktlinsen und Pflegeprodukten. Alcon legt hier seinen Schwerpunkt auf ganzheitliche Kampagnen und Konzepte mit dem Fokus auf den stationären Fachhandel und eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Kontaktlinsenspezialisten.
ALS Automated Lab Solutions GmbHALS Automated Lab Solutions ist Spezialist für innovative, maßgeschneiderte Automatisierungslösungen. Durch Automatisierung + Standardisierung vormals manueller Verfahren sorgen die Lösungen von ALS für mehr Effizienz in verschiedensten Bereichen der Forschung und ebnen den Weg für neue Methoden + Möglichkeiten der Wissenschaft von Morgen.
Alu Rehab ApSDurch Lösungen, die für den einzelnen Benutzer angepasst sind, trägt Netti zu der Erhöhung der Lebensqualität der Rollstuhlfahrer bei. Das Ziel ist, dass der Benutzer sich auf alles andere als den Rollstuhl konzentrieren kann – einfach das Leben genießen. Für Netti ist das wichtigste Ziel neben einer neuen Rollstuhlanpassung für eine Verbesserung der Lebensqualität zu sorgen.
ASAnUS Medizintechnik GmbHSeit nahezu 20 Jahren entwickelt ASANUS mit langjährig erfahrenen Informatikern ausgereifte Software für die KrankenhausLogistik. Die ASANUS BarCon Logistiksoftware regelt und steuert intelligent den Transport, Umschlag, die Lagerung, Bereitstellung, Beschaffung und Verteilung von Medizinprodukten, Personen, Kosten und Informationen. Optimierungspotenziale werden aufgezeigt und dienen als Grundlage für weitere wertvolle Managemententscheidungen. Mit der ASANUS BarCon Logistiksoftware erzielen Sie nachhaltig hochwertige Leistungen, Qualität und Kostensenkung in Ihrem Haus.
ATMoS MedizinTechnik GmbH & Co. KGATMOS hat seinen Sitz in Lenzkirch im Schwarzwald. Die Unternehmensgeschichte reicht bis in das Jahr 1888 zurück. Neben Lösungen für alle denkbaren medizinischen Absauganwendungen gehören zum Portfolio Produkte und Systeme für die HNODiagnostik und Chirurgie sowie für die Gynäkologie. Idee, Entwicklung, Produktion sowie Produktmanagement und Vertrieb liegen dabei in einer Hand.
www.de.abbott/
www.aesculap.de
www.air-be-c.de
www.de.alcon.com
www.als-jena.de
www.my-netti.de
www.asanus.de
www.atmosmed.de
106
SPECTARIS Jahrbuch 2019/2020 | Medizintechnik
aXcent medical GmbHZiel der aXcent medical GmbH ist es, einer der weltweit führenden Anbieter für Patientenüberwachungssysteme, Anästhesiearbeitsplätze sowie Intensiv und Transportbeatmungsgeräte zu werden. Unser professionelles Team arbeitet mit großem Engagement, Kunden und Marktverständnis und hohem Fachwissen daran, die gemeinsamen Ziele zu erreichen und die Gesundheit der Patienten zu verbessern.
Bauer und Häselbarth-Chirurg GmbH
B. Braun AvitumB. Braun Avitum ist einer der weltweit führenden Anbieter von Produkten und Dienstleistungen für Menschen mit chronischem und akutem Nierenversagen. Als Systempartner in der Dialyse fokussiert sich B. Braun Avitum auf die drei Therapiefelder Hämodialyse, Akutdialyse und Apherese. B. Braun Avitum versorgt in mehr als 375 Dialysezentren über 31.000 Patienten in mehr als 30 Ländern.
Metallwarenfabrik Walter H. Becker GmbHAls Spezialist in der Produktion von Stahlmöbeln für die Medizintechnik setzt die Metallwarenfabrik Walter H. Becker GmbH nunmehr seit 40 Jahren neue Maßstäbe. Durchdachte langlebige Einrichtungen für Kliniken und Krankenhäuser werden für die Bereiche ZSVA, Endoskopie, OP und Behandlungsräume exakt abgestimmt.
Belimed GmbHBelimed ist ein weltweit führender Anbieter von innovativen Systemlösungen für Reinigung, Desinfektion und Sterilisation Medizin Sektor. Das Unternehmen beschäftigt rund 1.200 Mitarbeitende in zehn Ländern und ist mit einem Netz eigener Vertriebsgesellschaften und autorisierter Geschäftspartner in mehr als 80 Ländern vertreten.
Berliner Glas KGaA Herbert Kubatz GmbH & Co. KGMit der Entwicklung, Fertigung und Montage leistungsfähiger optischer, elektronischer und mechanischer Präzisionskomponenten, Baugruppen und Systeme treibt Berliner Glas die Weiterentwicklung in der Medizintechnik mit voran. Berliner Glas ist ein langfristiger OEM Partner für ihre Kunden – von der Idee bis zur Serienfertigung.
bon optic Verbtriebsgesellschaft mbHDie Firma bon ist seit 1982 ein starker Partner von Augenoptikern, Augenärzten und Kliniken.Das breit aufgestellte Unternehmen im Familienbesitz zeichnet sich besonders durch seinenherausragenden Service und seine kunden und lösungsorientierte Arbeitsweise aus.bon ist als Medizinproduktehersteller gemäß DIN EN ISO 13485 zertifiziert.
BoSCH + SoHn GmbH u. Co. KGPremiumQualität für Arzt, Klinik und Patienten.boso ist weltweit ein Synonym für präzise Blutdruckmessung. Seit über 90 Jahren ist das mittelständische Unternehmen aus Süddeutschland als PremiumAnbieter für hohe und ausgezeichnete Qualität sowie seine innovativen Technologien bekannt und wird den hohen Ansprüchen der professionellen Anwender gerecht.
BREAS Medical GmbH Die BREAS Medical GmbH mit Hauptsitz in Herrsching ist eine Tochtergesellschaft der BREAS Medical AB, Göteborg/Schweden. Das Unternehmen produziert und vertreibt weltweit seit über 25 Jahren Beatmungs und Schlaftherapiegeräte für den Homecare Bereich. Zur Breas Gruppe gehören die Firmen Human Design Medical/USA sowie B&D Electromedical / UK (seit 2017 „BREAS Medical ltd/UK“).
Carl Zeiss Meditec AGAls eines der weltweit führenden Medizintechnikanbieter in den Bereichen Ophthalmologie und Mikrochirurgie, bietet das Unternehmen innovative Technologien und applikationsorientierte Lösungen. Diese ermöglichen es Ärzten, die Lebensqualität ihrer Patienten zu verbessern.
Christoph Miethke GmbH & Co. KGWas mit einer guten Idee 1992 begann, hat sich bis heute zu einem weltweit agierenden Unternehmen entwickelt. Die Christoph Miethke GmbH & Co. KG ist ein Medizintechnik unternehmen, das innovative neurochirurgische Implantate für HydrocephalusPatienten entwickelt. Jedes Implantat wird mit modernster Fertigungstechnik und Sorgfalt einzeln produziert und weiterentwickelt.
www.axcentmedical.com
www.bh-chirurg.de/
www.bbraun.de
www.becker-triftern.de
www.belimed.com/de
www.berlinerglas.de
www.bon.de
www.boso.de
www.breas.com/de
www.zeiss.de/meditec
www.miethke.com
107
Profil | Medizintechnik im Deutschen Industrieverband SPECTARIS – Mitglieder
Condor® MedTec GmbH„Expand your possibilities“ – das ist der neue Claim von Condor® MedTec, der unsere Philosophie verdeutlicht. Seit der Gründung im Jahr 1997 entwickelte sich Condor® MedTec zu einem erfolgreichen, mittelständischen Familienunternehmen am Standort Salzkotten in Ostwestfalen. Mit dem orthopädischen Portfolio und als deutscher Marktführer für Wund SpreizerSysteme agiert Condor® MedTec weltweit.
DeVilbiss Healthcare GmbHDeVilbiss Healthcare GmbH ist ein weltweit führender Hersteller von medizinischen Produkten der respiratorischen Atemwegstherapie für den HomecareBereich. Schwerpunkt ist die Erarbeitung innovativer Lösungen für die Behandlung von Atemwegsstörungen. Hierzu gehören Geräte zur Sauerstoffversorgung, Schlaftherapie, Sekretabsaugung und Aerosolverneblung sowie ein breites Spektrum an Zubehör.
DMB Apparatebau GmbHWir stehen für umfassende Kompetenz in den Bereichen EOLohnsterilisation, EOSterilisatoren und Beratung. Unser EOSteriVITVerfahren steht für moderne, zeitgemäße Sterilisation und ermöglicht eine schonende und effiziente Behandlung Ihrer Medizin/pharmazeutischen Produkte. Die Anforderungen der Kunden sind unsere Antriebskraft für permanente Weiterentwicklung.
DoCERAM Medical Ceramics GmbHDOCERAM Medical Ceramics GmbH befasst sich seit über 20 Jahren mit der Entwicklung und Herstellung von ZirkonoxidKomponenten für die Dentaltechnik. Mit der Marke Nacera® erhält der Zahntechniker ein Zirkonoxid, das eine hohe Biegefestigkeit und das Maximum an Ästhetik vereint. Fräszentren und Dentallabore weltweit sind überzeugt. Hochwertige Nacera® ProzessoptimierungsProdukte und Zubehör zum Finalisieren vollmonolithischer Restaurationen komplettieren das Produktportfolio.
Dornier MedTech GmbHDie Dornier MedTech GmbH hat ihren Hauptsitz in Weßling bei München und ist Weltmarktführer für Lithotripter. Sie bietet unterschiedliche Stoßwellengeräte und medizinische Laser für die Steintherapie an. Auf der ganzen Welt steht die Marke Dornier für wissenschaftlich fundierte und richtungsweisende Produkte und Lösungen für die Urologie.
Dr. Hönle Medizintechnik GmbHDas bayrische Unternehmen Dr. Hönle Medizintechnik GmbH ist seit über 40 Jahren spezialisiert auf die Entwicklung, Produktion, den weltweiten Vertrieb und Service von qualitativ hochwertigen UVBestrahlungsgeräten sowie der LeitungswasserIontophorese zur Behandlung von Hauterkrankungen und Hyperhidrose. Besonderes Augenmerk gilt der sicheren und einfachen Bedienung der Medizinprodukte.
Dr. Mach GmbH + Co. KGDr. Mach steht im Bereich der medizinischen Untersuchungs und Operationsleuchten für höchste Qualität und modernste Technik. Unsere Fertigungstiefe beträgt 85 Prozent und reicht von Metallbearbeitung über Herstellung von Elektronikbauteilen bis hin zur Endmontage. Unseren Kunden bieten wir ein Höchstmaß an Flexibilität und eine gleichbleibend hohe Produktqualität.
Drägerwerk AG & Co. KGaADräger ist ein international führendes Unternehmen der Medizin und Sicherheitstechnik. Ob im Operationsbereich, auf der Intensivstation, bei der Feuerwehr oder im Rettungsdienst: Unsere Produkte schützen, unterstützen und retten Leben. Dräger beschäftigt weltweit mehr als 14.000 Mitarbeiter und ist in über 190 Ländern der Erde vertreten. „Technik für das Leben“ ist die Leitidee des Unternehmens.
Eppendorf AG Die Eppendorf AG ist ein international führendes Unternehmen der Life Sciences und entwickelt und vertreibt Geräte, Verbrauchsartikel und Services für Liquid Handling, Sample Handling und Cell Handling weltweit. Die Erzeugnisse von Eppendorf werden in akademischen oder industriellen Forschungslaboren, z. B. in Unternehmen der Pharma und Biotech sowie Chemie und Lebensmittelindustrie, eingesetzt.
www.condor-medtec.de
www.drivedevilbiss-int.com
www.dmb-apparatebau.de
www.nacera.de
www.dornier.com/de
www.drhoenle.de
www.dr-mach.de
www.draeger.com
www.eppendorf.com
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SPECTARIS Jahrbuch 2019/2020 | Medizintechnik
ERKA. Kallmeyer Medizintechnik GmbH & Co. KGERKA. ist ein traditionsreiches Familienunternehmen, das seit über 130 Jahren mit besonderer Leidenschaft Geräte zur Blutdruckmessung von höchster Präzision und Qualität entwickelt. Unser Anspruch bei ERKA ist es, Medizinern die exaktesten und effizientesten Geräte in die Hand zu geben, die sie zur Ausübung ihrer professionellen Tätigkeit benötigen. MADE IN GERMANY
Ernst Krauskopf – Fabrik für chirurgische und zahnärztliche Instrumente
Eschenbach optik GmbHEschenbach Optik zählt weltweit zu den führenden Herstellern optischer Erzeugnisse. Das Produktportfolio reicht von Brillenfassungen und Sonnenbrillen über Ferngläser bis zu vergrößernden Sehhilfen. Insbesondere mit letzteren gilt das Unternehmen als Garant für Innovation und hochwertige Markenqualität „Made in Germany“.
EsCo orthopädie-Service GmbH
Essilor GmbHEssilor ist weltweit führend in der Entwicklung, Herstellung und Personalisierung von Brillengläsern. Auf fünf Kontinenten vertreibt Essilor eine umfassende Auswahl an Brillengläsern für Kurz, Weitsichtigkeit und Presbyopie. Darüber hinaus entwickelt und vertreibt Essilor Instrumente sowie Serviceleistungen für Augenoptiker.
Ferdinand Menrad GmbH +Co. KGIn vierter Generation im Familienbesitz ist MENRAD seit 120 Jahren im Fassungsgeschäft aktiv. Die Fassungen und Sonnenbrillen aus dem Markenportfolio werden in eigenen Werken produziert und in über 100 Ländern verkauft. MENRAD ist eines der führenden Unternehmen dieser Branche.
FISBA AGSeit 1957 bietet FISBA weltweit führend optische Komponenten & Systeme für kunden spezifische Applikationen in den Bereichen Life Sciences, Luftfahrt & Verteidigung und Produktionstechnologie an. Spezialisierte Teams erfüllen hochkomplexe Anforderungen und begleiten ihre Kunden als Partner von der Idee bis hin zur Serienfertigung.
Fisher & Paykel Healthcare GmbHFisher & Paykel Healthcare ist ein Hersteller, Entwickler und Vermarkter von Produkten und Systemen für den respiratorischen Einsatz in der Akutversorgung bei Kindern und Erwachsenen und der Behandlung von obstruktiver Schlafapnoe. Mit Sitz in Neuseeland werden die Produkte und Systeme von über 4.000 Mitarbeitern in rund 120 Ländern weltweit vertrieben.
FLo Medizintechnik GmbH
FMB Care GmbHFMB care legt seit 2001 den Fokus auf die Entwicklung und Herstellung von hochwertigen und innovativen Pflegebetten. Die Pflegebetten und Einrichtungen von FMB Care für die stationäre Altenpflege und für den RehaBereich zählen zu den besten auf dem internationalen Markt. Alles getreu unserem Leitspruch: Gut liegen. Gut pflegen. Gut wohnen.
Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILTMit über 540 Mitarbeitern zählt das FraunhoferInstitut für Lasertechnik ILT in Aachen zu den führenden Auftragsforschungs und Entwicklungsinstituten seines Fachgebiets. Seit mehr als 30 Jahren entwickeln und optimieren unsere Experten Laserstrahlquellen und Laserverfahren für Produktion, Medizintechnik, Messtechnik, Energie und Umwelt.
Fritz Stephan GmbH – MedizintechnikSeit mehr als 40 Jahren bietet die Firma Fritz Stephan GmbH innovative Medizintechnik an und begeistert immer wieder mit innovativen Lösungen in den Bereichen Beatmung und Sauerstofferzeugung. Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Bereich der Herstellung von Beatmungsgeräten für Früh und Neugeborene, wobei auch das mobile Beatmungssystem EVE neue Maßstäbe im Erwachsenenbereich setzt.
Galifa Contactlinsen AGDas Schweizer Unternehmen Galifa ist spezialisiert auf die Entwicklung und Produktion von individuell gefertigten Präzisionskontaktlinsen nach Maß. Als Partner von Augenoptikern bietet das Schweizer Hightechunternehmen eine vielseitige Auswahl innovativer Kontaktlinsen für natürliches und gesundes Sehen, die nur im Fachhandel vertrieben werden.
www.erka.org
www.eschenbach-optik.de
www.esco-orthopaedie.com/
www.essilor.de
www.menrad.de
www.fisba.com/de
www.fphcare.com/de
www.flo-medizintechnik.de/
www.fmb-care.de
www.ilt.fraunhofer.de
www.stephan-gmbh.com
www.galifa.ch
109 Profil | Medizintechnik im Deutschen Industrieverband SPECTARIS – Mitglieder
Gebrüder Martin GmbH & Co. KG
GETEMED Medizin- und Informationstechnik AGMit über 30 Jahren Erfahrung entwickelt, produziert und vertreibt GETEMED Medizinprodukte für die kardiologische Funktionsdiagnostik, das ambulante VitalfunktionsMonitoring von Risikopatienten sowie für das Telemonitoring. Am Anfang stand die häusliche Überwachung von Neugeborenen im Vordergrund. Heute behauptet sich GETEMED als anerkannter Spezialist für das ambulante Monitoring von Risikopatienten aller Altersgruppen.
GIMMI GmbHSeit 1932 konzentriert man sich bei der Gimmi GmbH auf die Entwicklung und den Vertrieb von medizinischen Produkten. Neben der herausragenden Qualität unserer Produkte war es uns schon immer wichtig, unseren Kunden und ihren Patienten die bestmöglichen Lösungen anzubieten. Mit strategischen Allianzen, wie mit dem mexikanischen Unternehmen Vitalmex, ist man bestens gerüstet für die Zukunft.
Greiner GmbH
GTI medicare GmbHGTI medicare mit Hauptsitz in Hattingen sowie einem bundesweiten Filialnetz ist seit dem Jahr 2000 für die stationäre und mobile Sauerstoffversorgung erfolgreich auf dem deutschen Markt tätig und gehört seit Mai 2019 zur SapioGruppe. Seinen Partnern – u. a. dem medizinischen Fachhandel, Sanitätshäusern und dem Rettungsdienst – bietet die GTI die komplette apparative Ausrüstung zum Thema Sauerstoff und med. Gase an.
HäLSA Pharma GmbH
Handicare Group ABDie Handicare Gruppe produziert und liefert verschiedene Hilfsmittel zur Verbesserung der Mobilität im und um das Haus. Diese Produkte werden für Menschen mit einer Funktionsbeeinträchtigung und Senioren entwickelt, aber auch für Betreuer wie Familienmitglieder, Pfleger und Therapeuten. Handicare legt den Fokus in Deutschland auf Treppenlifte.
Hans Müller HMP Medizintechnik GmbHAls HomecareSpezialist setzt sich die Hans Müller Unternehmensgruppe dafür ein, dass Patienten auch außerhalb der Klinik von höchsten Standards profitieren. Mit den Bereichen Heimbeatmung, Schlafapnoe, Monitoring und Flüssigsauerstoff stehen wir als verlässlicher Partner an der Seite von Patienten, Angehörigen, Ärzten und Krankenkassen.
Hecht Contactlinsen GmbH HECHT ist eine Premiummarke mit hochwertigen individualisierten Produkten. Durch innovative Technologie und qualifizierte Anpassung durch unsere Anpasspartner erfüllen HECHT Kontaktlinsen die verschiedenen Erwartungen der Kontaktlinsenkunden optimal. Als mittelständisches Unternehmen leben wir diesen Anspruch seit nahezu 40 Jahren. Jeden Tag.
Heidelberg Engineering GmbHHeidelberg Engineering entwickelt nachhaltige Lösungen für die Augenheilkunde, die es Ärzten ermöglichen, die Patientenversorgung zu verbessern. Die eingesetzten Technologien für Bildgebung und HealthcareIT werden ständig optimiert und weiterentwickelt. Seit der Gründung im Jahr 1990 arbeitet das Unternehmen mit Wissenschaftlern, Ärzten und Industriepartnern daran, den klinischen Nutzen von innovativen Produkten zu maximieren.
HEInE optotechnik GmbH & Co. KG Als ein weltweit führender Hersteller von PrimärdiagnostikInstrumenten ist HEINE Optotechnik seit mehr als 70 Jahren ein zu 100 Prozent inhabergeführtes Familienunternehmen. HEINE entwickelt und fertigt Instrumente in den Produktionseinrichtungen in Deutschland, wo Erfahrung und Handwerkskunst mit modernsten Fertigungstechnologien vereint werden.
Andreas Hettich GmbH & Co. KGHettich ist Premiumhersteller von Laborzentrifugen sowie Brut und Kühlbrutschränken. Mit austauschbaren und vielseitigen Zubehör erfüllen Hettich Produkte sowohl Standard als auch Spezialanforderungen und erleichtern die tägliche Routine in den Laboren weltweit.
www.getemed.net/de
www.gimmi.de
www.greiner-gmbh.de/home.html
www.gti-medicare.de
www.haelsa.de/
www.handicare-
treppenlifte.de
www.hmp-
medizintechnik.de
www.hecht-
kontaktlinsen.de
www.heidelbergengineering.com/de
www.heine.com
www.hettichlab.com
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SPECTARIS Jahrbuch 2019/2020 | Medizintechnik
Hermann Bock GmbHHermann Bock ist ein international führender Entwickler und Hersteller von Pflegebetten. Die hoch funktionalen Betten des Familienunternehmens sind weltweit im Einsatz – in RehaEinrichtungen und Seniorenheimen ebenso wie in der häuslichen Pflege. Mit einer Vielzahl zukunftsweisender, patentierter Lösungen setzt bock neue Maßstäbe für verantwortungsvolle Pflege im Bett.
HEYER Medical AGHEYER Medical ist ein international führendes Unternehmen mit mehr als 130 Jahren Erfahrung in der Entwicklung, Herstellung und im Vertrieb von innovativen Medizinprodukten. Ein hochqualitatives Produktportfolio rund um die Kernkompetenz „Beatmung“ umfasst Produkt gruppen der AnästhesieArbeitsplätze, Patientenüberwachungssysteme, Intensivbeatmungsgeräte und Systeme zur Inhalations und Atemtherapie.
Hillrom GmbHHillrom ist ein weltweit führendes Medizintechnikunternehmen, das sich auf die ständige Weiterentwicklung der vernetzten Gesundheitsversorgung konzentriert. Unsere Innovationen ermöglichen eine frühere Diagnose und Behandlung, optimieren die chirurgische Effizienz und beschleunigen die Genesung der Patienten. Gleichzeitig vereinfachen unsere vernetzten intelligenten Betten, Patientenlifter, Technologien zur Patientenbewertung und überwachung die klinische Kommunikation.
Hittech Group BVHittech Group BV ist ein Systemlieferant und Partner von OEMUnternehmen. Die Gruppe ist spezialisiert auf die Entwicklung und Herstellung von Baugruppen und Geräten in den Bereichen Medizintechnik, Mikroelektronik und Halbleiterindustrie, Labor und Analyseausrüstungen und Verpackungsmaschinen.
Hoffrichter Medizintechnik GmbH
HP Medizintechnik GmbHDie HP Medizintechnik GmbH entwickelt, fertigt und vertreibt Geräte für den Labor, Analyse und Medizinbereich. Mit mehr als 40 Jahren Knowhow in der Herstellung von Laborgeräten und Medizinprodukten bieten wir dafür eine optimale Entwicklungs und Fertigungsstruktur.
Hu-Friedy Mfg.Co., LLC.Als einer der weltweit führenden Hersteller bietet HuFriedy über 10.000 hochwertige Instrumente und Produkte auf dem Gebiet der konservierenden und prothetischen Zahnheilkunde, der Kieferorthopädie, der Oralchirurgie sowie der Instrumentenwiederaufbereitung (IMS) an. Zudem offeriert HuFriedy fachspezifischen Fortbildungskurse und Serviceangebote, um Ihre hochwertigen HuFriedy Instrumente wiederaufzubereiten.
Industrieverband Schneid- und Haushaltswaren e.V.
Infors GmbH Deutschland INFORS bietet Geräte zur Kultivierung von Zellen im weitesten Sinne an. Die Schüttler und Bioreaktoren von INFORS werden im Wesentlichen in der LaborBiotechnologie, sprich in Forschung und Entwicklung, eingesetzt. Die neue Software eve ist eine Laborsoftware, weil man damit nicht nur die INFORSGeräte steuern kann, sondern auch 3. Geräte wie z. B. MassenSpektrometer. Möglich ist die 3. Gerätesteuerung, weil sowohl OPCProtokolle als auch Geräte mit analogen Schnittstellen eingebunden werden können. INFORS ist weltweit durch Tochterfirmen oder Händler aktiv.
infoteam Software AG Die infoteam Software AG ist langjähriger Anbieter von normativ regulierten Software lösungen für Labor und Medizintechnik gemäß MDR, IVDR, FDA, ISO 13485, IEC 62304, ISO 14971, IEC 623661. Das Leistungsportfolio umfasst die Entwicklung von Embedded und Stand alone Software bis hin zur Inverkehrbringung von z. B. Medical Apps. infoteam beschäftigt 300 Mitarbeiter an Standorten in Deutschland, der Schweiz und China.
Insulet Germany GmbHInsulet ist ein innovativer Hersteller von Medizinprodukten und unser Ziel ist es, Menschen mit Diabetes das Leben zu erleichtern. Wir sind der Entwickler und Hersteller des Omnipod®InsulinManagementSystems und unsere Technologie hat bereits mehr als 150.000 Menschen geholfen, besser mit ihrem Diabetes umzugehen. Insulet ist in den USA, Kanada und in Europa tätig.
www.bock.net
www.heyermedical.de
www.hillrom.com
www.hittech.de
www.hp-med.com
www.hu-friedy.de
www.ivsh.de
www.infors-ht.de
www.infoteam.de
www.insulet.com
111 Profil | Medizintechnik im Deutschen Industrieverband SPECTARIS – Mitglieder
InTERCo GmbHDie interco Group! bietet verschiedene Möglichkeiten der Zusammenarbeit: mit innovativen und hochwertigen Rehalösungen mehr Lebensqualität im Sitzen und Positionieren: ganzheitlich, individualisiert und patientengerecht optimiert. Ganzheitliche Sitzsysteme und Reha 4.0 Lösungen werden aus einer Hand geboten und nach individuellen Kundenwünschen angefertigt.
InTERSPIRo GmbH
Invacare GmbHDie Invacare GmbH gehört zur global agierenden Invacare Gruppe, Hersteller und Weltmarktführer häuslicher und institutioneller Hilfsmittel. Das Portfolio reicht von Mobilität über Reha bis hin zu Pflege und Therapie. Mit internationalen Standorten und über 4.700 Mitarbeitern zählt das Unternehmen zu den größten Herstellern von RehaHilfsmitteln.
Johnson & Johnson Medical GmbHJohnson & Johnson Vision sorgt mit einem breiten Spektrum an augenheilkundlichen Lösungen dafür, dass Millionen Menschen auf der ganzen Welt besser sehen können. Unter anderem mit der Kontaktlinsenmarke ACUVUE® sowie im Bereich der refraktiven Chirurgie ist das Unternehmen weltweit führend. Insgesamt beschäftigt es 10.000 Mitarbeiter in 103 Ländern.
Jüke Systemtechnik GmbHFür unsere Kunden sind wir erfahrener Dienstleister für Systementwicklung, Produktion und Regulatory Affairs in der Medizintechnik. Wir haben langjähriges Knowhow mit komplexen mechatronischen Baugruppen und Geräten, der Programmierung von Firm und Software, der Systemintegration und der normgerechten Dokumentation. Jüke ist ISO 13485 zertifiziert und kümmert sich um alle Phasen im Produktlebenszyklus.
Karl Kaps GmbH & Co. KGDas weltweit agierende Medizintechnikunternehmen Karl Kaps GmbH & Co. KG ist spezialisiert auf die Entwicklung und Herstellung von modernen Operations und Diagnosemikroskopen. Als innovatives deutsches Traditionsunternehmen ist Karl Kaps in mehr als 100 Ländern mit einem sehr gut ausgebauten Händlernetz erfolgreich tätig.
Karl Leibinger Medizintechnik GmbH & Co. KG
KARL SToRZ SE & Co. KGDas Familienunternehmen ist weltweit führender Anbieter von Endoskopen, endoskopischen Instrumenten und Geräten für humanmedizinische Fachdisziplinen. KARL STORZ entwickelt, fertigt und vertreibt seine Produkte mit Fokus auf funktionelles Design, handwerkliches Können und kontinuierlichen Fortschritt. Die neuesten Entwicklungen präsentiert KARL STORZ im Bereich Dokumentationssysteme und OperationssaalKonzepte.
KEK GmbH
Kendrion Kuhnke Automation GmbHKendrion bietet Herstellern medizinischer und analytischer Geräte die Entwicklung und Fertigung von Komponenten oder kompletten Funktionsmodulen. Das Unternehmen kann auf ein breites Portfolio eigener Produkte zurückgreifen. Dazu zählen u. a. mediengetrennte Ventile, Proportionalventile, hochpräzise Druckregler sowie innovative Anschlussplattentechnologie.
KaWe – KIRCHnER & WILHELM GmbH + Co. KGKaWe – KIRCHNER & WILHELM GmbH + Co. KG ist seit 1890 in der deutschen Medizin technik etabliert. Unsere kleindiagnostischen Produkte wie Otoskope, Laryngoskope und Stethoskope zeichnen sich durch hochwertige Qualität und besondere Zuverlässigkeit aus. Weltweit werden unsere Produkte in über 100 Ländern über den medizinischen Fachhandel angeboten.
KLS Martin GroupDie KLS Martin Group ist eine international agierende Unternehmensgruppe für innovative Medizintechnik. Seit 1923 widmet sich die Gruppe der Chirurgie und ist heute in über 140 Ländern aktiv. Mit dem Anspruch „Surgical Innovation is our Passion“ entwickelt und vertreibt die Unternehmensgruppe eine Vielzahl von hochwertigen medizintechnischen Produkten.
www.interco.gmbh
www.interspiro.de
www.invacare.de
www.jnj.de
www.jueke.de
www.kaps-optik.de/
medizintechnik
www.karlstorz.com
www.kek-dresden.com/
www.kuhnke.kendrion.com
www.kawemed.de/de
www.klsmartin.com
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SPECTARIS Jahrbuch 2019/2020 | Medizintechnik
Koberg & Tente GmbH + Co. KGSeit über 70 Jahren bieten wir hochwertige Brillenfassungen mit einem guten PreisLeistungsVerhältnis an. Wir bedienen AugenoptikFachgeschäfte in Deutschland, Benelux, Frankreich, Österreich und der Schweiz. Unser Verkaufsteam unterstützt Sie vor Ort oder telefonisch. Umfangreiche Marketing und Werbematerialien für den Optiker runden unser Dienst leistungsangebot ab. Derzeit führen wir sieben verschiedene Kollektionen für verschiedene Zielgruppen.
Kröber Medizintechnik GmbH
Labotect Labor-Technik Göttingen GmbH Labotect entwickelt, produziert und vertreibt eine große Auswahl an Produkten für den Einsatz im Bereich assistierte Reproduktion, in der Medizin und in naturwissenschaftlichen Laboren. Das herausragende Qualitätsmanagementsystem ist durch EC und ISO 13485Zertifikate belegt. Zudem wird mit unseren qualitativ hochwertigen Produkten – Made in Germany – in mehr als 60 Ländern gearbeitet.
Landesinnung Chirurgiemechanik
LAP GmbH Laser ApplikationenLAP ist ein weltweit führender Anbieter von Systemen zur Steigerung von Qualität und Effizienz durch Laserprojektion, Lasermessung und weiterer Verfahren. Jährlich liefert LAP 15.000 Einheiten an Kunden unter anderem aus den Branchen Strahlentherapie, Stahlerzeugung und CompositeVerarbeitung. 350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind an acht Standorten in Europa, Amerika und Asien tätig.
F. & M. Lautenschläger GmbH & Co. KGVor über 130 Jahren baute Mathias Lautenschläger den weltweit ersten Dampfsterilisator – ein Meilenstein in der Asepsis der Wundversorgung. Heute ist Lautenschläger einer der führenden Spezialisten für Sterilgutaufbereitung und liefert individuelle Systemlösungen im Bereich der Reinigungs, Desinfektions und Sterilisationstechnik für Medizin, Forschung und Industrie.
Leica Microsystems CMS GmbHLeica Microsystems entwickelt innovative optische und digitale Lösungen für die Bildgebung und Analyse von Mikro und Nanostrukturen. Mikroskope, Software und wissenschaftliche Instrumente von Leica Microsystems ermöglichen Kunden in aller Welt neue Erkenntnisse zu gewinnen in Forschung, Medizin, Materialwissenschaft, Industrie und der Forensik.
LEJ || Systempartner der PhotonikDie Leistungselektronik JENA GmbH ist Ihr Anbieter für professionelle Beleuchtungs und LeistungselektronikLösungen in den Bereichen Mikroskopie, Analytik, Halbleiter, Industrie sowie Medizintechnik. Neben einem dezidierten Portfolio an eigenen Markenprodukten bietet die LEJ ein Höchstmaß an Flexibilität und Geschwindigkeit in der Umsetzung kundenspezifisch modifizierter Produkte. Namhafte OEMs zählen auf LEJ als Systemlieferant für bspw. Laser und SystemStromversorgungen, LEDHochleistungstreiber sowie als Partner in der Entwicklung & Fertigung komplexer optomechanischer und optoelektronischer Baugruppen und Geräte im Kundenauftrag.
Linde Gas Therapeutics GmbH / Linde HealthcareLinde Healthcare Deutschland ist ein führender Anbieter für die Arzneimittelversorgung mit Gasen und den dazugehörigen Medizinprodukten. Wir versorgen Patienten zu Hause sowie in spezialisierten BeatmungspflegeCentern und vereinen die Bereiche Homecare und Hospital Care der Linde Gas Therapeutics GmbH sowie das Beatmungspflegekonzept der Linde Remeo Deutschland GmbH.
Löwenstein Medical GmbH & Co. KGLöwenstein Medical mit Sitz in Bad Ems agiert als weltweit tätiger Hersteller und Produzent hochwertiger Geräte und Medizinprodukte in Anästhesie, Intensivbeatmung und Neonatologie und Diagnostik sowie in ausgewählten Ländern als Vertriebspartner international führender Hersteller und Leistungserbringer in der außerklinischen respiratorischen Therapie.
Löwenstein Medical Innovation GmbH & Co. KGSeit über 50 Jahren entwickelt und produziert LMI lebenserhaltende Systeme für die klinische Anwendung und gehört zu den weltweit technologisch führenden Anbietern auf diesem Gebiet. Ein wesentlicher Fokus liegt dabei auf der Entwicklung von Intensivbeatmungs und Atemtherapiegeräten für den Einsatz in Intensivstationen und Akutbehandlungseinheiten.
www.koberg-tente.de
www.kroeber.de
www.labotect.com
www.lap-laser.com
www.lautenschlaeger.net
www.leica-microsystems.com/de/
www.lej.de
www.linde-healthcare.de
www.hul.de
www.loewensteinmedical.com
113 Profil | Medizintechnik im Deutschen Industrieverband SPECTARIS – Mitglieder
Löwenstein Medical Technology GmbH + Co. KGLöwenstein Medical Technology mit Sitz in Hamburg und weiteren Standorten in Deutschland ist Hersteller von Therapie und Diagnosesystemen zur Behandlung respiratorischer Störungen. Schwerpunkte im Produktportfolio des international ausgerichteten Unternehmens sind die außerklinische Beatmung, die Schlafatemtherapie sowie telemedizinische Anwendungen.
Luneau Technology Deutschland GmbH
MAICo Diagnostics GmbHDie MAICO Diagnostics GmbH ist Teil der internationalen Demant Holding. Seit mehr als 80 Jahren entwickeln und vertreiben wir innovative Geräte für Hörtests: vom Hörscreening für Neugeborene über Klinikbedarf bis hin zu Softwarelösungen für die Audiologie. Unser gesamtes Portfolio verbindet hierbei die intuitive Nutzerführung und einfache Handhabung. Unsere Vision: eine frühzeitige Erkennung von Hörverlusten heute für ein gesundes und glückliches Leben morgen.
Matachana Germany GmbHMATACHANA ist seit mehr als 55 Jahren als eines der global führenden Unternehmen im Healthcare und LifeScienceBereich tätig. Wir bieten Systemlösungen für die zentrale Sterilgutversorgungsabteilung (ZSVA/AEMP) sowie für den Wissenschaftssektor in Laboren und der Pharmaindustrie. Entwickelt werden Komplettlösungen mit hervorragendem Support für ein erstklassiges Anwendererlebnis. Wir sind mit unserem Service weltweit und über Distributoren in mehr als 110 Ländern vertreten.
MEDICARE Medizinische Geräte GmbH
Medicon eG Chirurgiemechaniker-GenossenschaftSeit 1941 bündelt die Medicon eG die Stärken von Herstellerbetrieben innerhalb der Genossenschaft und bietet ein Komplettprogramm von chirurgischen Instrumenten und Implantaten. Die Produkte unserer Kernbereiche SURGICAL, CMF und NEURO+SPINE genießen weltweit einen exzellenten Ruf hinsichtlich Ihrer Verlässlichkeit, Qualität und Verfügbarkeit.
MELAG Medizintechnik oHGÜber 60 Jahren bieten wir Komplettlösungen im Bereich Desinfektion und Sterilisation für Praxen und Kliniken. Unsere Mitarbeiter entwickeln und produzieren unsere Thermodesinfektoren, Siegelgeräte, Dampfsterilisatoren, Wasseraufbereitungsanlagen und Softwarelösungen und über 500.000 installierte Geräte weltweit sind Anerkennung und Antrieb, um unseren Kunden noch bessere Lösungen zu bieten.
Memmert GmbH + Co. KGIn der dritten Generation entwickelt und produziert Memmert an zwei Standorten in Deutschland Temperiergeräte. Die Produktpalette umfasst Wärme/Trockenschränke, Vakuumschränke, Sterilisatoren, Brutschränke, Kompressor/PeltierKühlbrutschränke, CO2Brutschänke, KonstantklimaKammern, Feuchtekammern, Klimaschränke, Umweltprüfschränke und Wasser/Ölbäder.
Die Messer GruppeDie Messer Group ist der größte privat geführte Spezialist für Industrie, Medizin und Spezialgase. Unter der Marke Messer – Gases for Life ist das Unternehmen in über 35 Ländern aktiv. Messer ist nicht nur als Industriegase, sondern auch als pharmazeutisches Unternehmen mit einem differenzierten Gaseprogramm speziell für den medizinischen Bereich aktiv.
MEYER-HAAKE GmbH oBERMÖRLEn Medical InnovationsMeyerHaake ist bekannt für qualitativ hochwertige Produkte, die mit Ärzten & Wissenschaftlern entwickelt werden. EPIGLU, der Gewebekleber, revolutioniert das Wundmanagement; wirtschaftliche, infektionssichere & schmerzlose Wundversorgung. Das RadiochirurgieGerät radioSURG 2200 bietet die neueste Technologie und sollte daher in keinem OP fehlen. Weitere innovative Produkte befinden sich im Sortiment.
Miele & Cie. KGEine starke strategische Aufstellung: Miele und Steelco.Während sich Miele auf innovative Lösungen für die Instrumenten und Laborglasaufbereitung in Arztpraxen und Laboren fokussiert, bietet das Tochterunternehmen Steelco kundenspezifische HighclassSystemlösungen für den Hospital, Pharma und LifeScienceBereich.
www.loewensteinmedical.com
www.luneautech.de
www.maico-diagnostics.de/
www.matachana.de
www.medicare-cpap.de
www.medicon.de
www.melag.com/de
www.memmert.com
www.messergroup.com
www.meyer-haake.com
www.miele.de
technology
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SPECTARIS Jahrbuch 2019/2020 | Medizintechnik
Mikrop AG
MMM Group Die MMM Group ist weltweit einer der führenden Systemanbieter für Lösungen zur Sterilgutaufbereitung. Mit einem Produkt und Dienstleistungsangebot rund um Reinigung, Desinfektion und Sterilisation für den Bereich Healthcare und Life Science hat sich die MMM als entscheidender Qualitäts und Innovationsträger im Markt positioniert. MMM. Protecting human health.
MÖLLER-WEDEL GmbH & Co.KGMöllerWedel GmbH & Co. KG befasst sich mit der Entwicklung und Produktion hochpräziser optischer Geräte für den Einsatz in der Mikrochirurgie. Die Bedürfnisse der Neuro & HNO Chirurgen sowie der Ophthalmologen und Zahnärzte sind die Inspiration der Produktentwicklungen. MöllerWedel wurde 1864 gegründet und 1990 in die HaagStreitGruppe mit Sitz in Köniz, Schweiz, eingegliedert. Seit 2018 ist die HaagStreitGruppe Teil der MetallZug Gruppe aus Zug in der Schweiz.
MPV MEDICAL GmbH MPV MEDICAL konzentriert sich mit seinen hochwertigen Medizinprodukten seit 1997 auf den Bereich Respiratory Care (z. B. Inhalationstherapie). Gemäß dem Grundsatz „Qualität, mit der Sie rechnen können“ bieten wir Apotheken, Sanitätshäusern und dem medizinischen Fachhandel innovative Hochqualitätsprodukte zu attraktiven Preisen.
Mühle Müller Pflegebetten | M2 handels- und vertriebs GmbH Wir sind Hersteller von Pflegebetten für die häusliche, private wie auch die öffentliche Altenpflege. Neben den Standardpflegebetten werden SonderPflegebetten entwickelt und produziert. Das Sortiment umfasst Pflegebetten, Lagerungsbetten, Niedrigbetten, Schwerlastbetten, Betteinsätze sowie Patientenlifter, Deckenlifter und weitere Produkte.
nDI Europe GmbH NDI ist ein weltweit führender Hersteller von 3DMesstechnik für den Einsatz in Industrie, Forschung und Medizintechnik. NDI NavigationsSysteme ermöglichen es dem Chirurgen, Instrumente im Körper des Patienten in Bezug auf medizinische Bilder (z. B. CT, MRT, etc.) zu navigieren, und machen dadurch minimalinvasive Eingriffe möglich.
nova:med GmbH & Co. KGnova:med verbessert nachhaltig die Lebensqualität seiner Patienten und bietet Ihnen die geeignete Unterstützung zur Aufrechterhaltung oder Verbesserung der Atmung. Mit unseren Service und Dienstleistungen wenden wir uns an Patienten mit Atemwegserkrankungen, Kliniken sowie Kostenträger. Durch unsere Arbeit möchten wir das Leben von chronisch kranken Menschen verbessern.
nova motum Services & Consulting GmbHnova motum erstellt Apps für Gerätekommunikation und Mobile Konnektivität sowie Serverlösungen zur Digitalen Transformation. Die BeMobilApp motiviert Kinder mit Orthesen bei Skoliose im Trageverhalten, die Phonak „Tinnitus Balance App” zur Klangtherapie. Mit unserem AppQualifier sorgen wir für Durchblick im Dickicht der vielen „medizinischen“ Apps.
oBERon GmbH Fiber TechnologiesOBERON Fiber Technologies entwickelt und produziert ausschließlich in Deutschland sterile medizinische Lasersonden für operative Anwendungen in der endovaskulären Chirurgie, Urologie, Orthopädie, Proktologie, Ophthalmologie, Gastroenterologie, Gynäkologie, Dentalmedizin und HNO. OBERON Fiber Technologies ist zertifizierter Medizinproduktehersteller nach ISO 13485 und verfügt über die notwendigen Zulassungen in der EU/EWR (CE) sowie in den USA (FDA), Australien (TGA), Brasilien (ANVISA) und Israel (AMAR).
oCULUS optikgeräte GmbHSeit 1895 sind wir Partner für Ophthalmologen, Optometristen, Augenoptiker und Arbeitsmediziner weltweit. Die hohen Ansprüche der Medizintechnik sind für uns der Maßstab in Entwicklung, Vertrieb und Schulung. Diagnostik und Therapie von morgen basieren auf zukunftsorientierten, vernetzten Technologien. Fortschrittliche HightechEntwicklung schreiben wir bei OCULUS groß.
www.mikrop.com
www.mmmgroup.com
www.haag-streit.com/
moeller-wedel
www.mpvmedical.com
www.muehle-mueller.de
www.ndigital.com
www.novamed.de
www.novamotum.net
www.oberonfiber.com
www.oculus.de
115 Profil | Medizintechnik im Deutschen Industrieverband SPECTARIS – Mitglieder
ofa Bamberg GmbHOfa Bamberg ist ein führender deutscher Hersteller für medizinische Kompressionsstrümpfe, orthopädische Bandagen und Orthesen. Vorbeugende Gesundheitsprodukte, darunter Vital und Reisestrümpfe sowie wohltuende Wärmekissen, runden das Produktportfolio ab. Seit 1928 verfolgt Ofa Bamberg einen klaren Anspruch: maximaler Komfort und attraktive Optik bei optimaler Wirksamkeit.
oLYMPUS SURGICAL TECHnoLoGIES EURoPE | olympus Winter & Ibe GmbH Olympus Surgical Technologies Europe ist als HightechSpezialist das Entwicklungs und Produktionszentrum für Endoskopie, bipolare HochfrequenzChirurgie, Systemintegration und Aufbereitung. Mit 1.700 Mitarbeitern steht das Unternehmen für Spitzenleistungen in Diagnostik und Therapie und bietet die gesamte Bandbreite modernster endoskopischer Anwendungen vom Produkt bis zur Systemlösung.
ottobock SE & Co. KGaAFür Menschen mit eingeschränkter Mobilität entwickelt Ottobock medizintechnische Produkte und Versorgungskonzepte in den Bereichen Prothetik, Orthetik, Human Mobility und MedicalCare. Tochtergesellschaften in über 50 Ländern bieten Qualität „Made in Germany“ weltweit an und beschäftigen mehr als 7.000 Menschen. Ottobock ist seit der Gründung 1919 ein familiengeführtes Unternehmen.
otto Rüttgers GmbH + Co. KG
ovesco Endoscopy AGDie Ovesco Endoscopy AG ist ein innovatives und internationales Medizintechnikunter nehmen mit den Standorten in Deutschland und den USA, welches in der flexiblen und der endoluminalen Chirurgie tätig ist. Wir entwickeln, produzieren und vertreiben Produkte für die Behandlung von gastrointestinalen Erkrankungen. Markenzeichen sind endoskopische Clip Systeme wie z. B. der OTSC® – OverthescopeClip.
PARI GmbH Spezialisten für effektive InhalationPARI ist als Hersteller von Medizinprodukten und Arzneimitteln im Bereich Atemwege mit dem Schwerpunkt auf Inhalationsgeräten seit vielen Jahrzehnten die Marke des Vertrauens für Ärzte, Apotheker und Patienten. Ein breites Produktportfolio findet seinen Einsatz von der Diagnose über die Behandlung bis zum Monitoring, um Patienten eine umfassende Versorgung zu bieten. Die PARI Unternehmensgruppe hat ihren Sitz in Starnberg mit weiteren Standorten in Weilheim, Gräfelfing und Gilching.
PEnTAX Europe GmbHPENTAX Medical ist ein Geschäftsbereich der Hoya Corporation und Anbieter flexibler Endoskope, die weltweit entwickelt werden. Der Anspruch von PENTAX Medical ist es, bevorzugter Partner für Krankenhäuser und Ärzte zu sein. Hierfür bieten wir endoskopische Systeme, Lösungen und therapeutische Produkte an. Dies erfolgt über Plattformen von Früherkennung über Diagnose bis Therapie und dient der Optimierung der Patientenversorgung.
phenox GmbHDas Bochumer Unternehmen phenox entwickelt, produziert und vertreibt Produkte zur Behandlung von Aneurysmen und Schlaganfällen. Die hochinnovativen Instrumente wie Stents, Flow Diverter und Katheter werden von Neuroradiologen weltweit in Kliniken zur interventionellen Behandlung in Hirnarterien eingesetzt.
Philips GmbH RespironicsPhilips Respironics ist ein führender Hersteller von Produkten für Schlaftherapie, außerklinische Beatmung sowie für Sauerstoff und Aerosoltherapie. Bei der Entwicklung neuer Produkte stehen die Bedürfnisse der Patienten im Mittelpunkt. Dank über 25 Jahren Erfahrung haben Fachhändler und medizinisches Fachpersonal mit uns einen starken Partner an ihrer Seite.
Radimed GmbHDie Radimed GmbH entwickelt und vertreibt Produkte zur Schmerztherapie an der Wirbel säule mit dem Fokus auf Methoden zwischen konventioneller Therapie und operativen Eingriffen. Die Spezialisierung der Radimed GmbH auf Methoden und nicht nur auf reine Pro dukte macht sie zu Ihrem kompetenten Zulieferer für minimalinvasive Eingriffe an der Wirbelsäule.
RAYLYTIC GmbH
www.ofa.de
www.olympus-oste.eu
www.ottobock.de
www.otto-ruettgers.com
www.ovesco.com
www.pari.com
www.pentaxmedical.com
www.phenox.net
www.respironics.com/de
www.radimed.de
www.raylytic.com/
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SPECTARIS Jahrbuch 2019/2020 | Medizintechnik
ResMed Deutschland GmbH Die ResMed Deutschland GmbH ist die deutsche Vertriebs und Servicegesellschaft für das Fachhandelsgeschäft des Medizintechnikherstellers ResMed Inc., San Diego (USA). Die ResMed Deutschland GmbH ist ein langjähriger und etablierter Ansprechpartner für ihre Kunden im Bereich der Schlaf und Beatmungsmedizin. Bundesweit tätige Homecare Provider, regional agierende Medizintechnikhändler sowie der qualifizierte Fachhandel werden durch ein kompetentes Team optimal betreut.
ResMed GmbH & Co. KG / ResMed Medizintechnik GmbH ResMed Healthcare steht als HomecareUnternehmen für Kompetenz im Bereich der Schlaf und Beatmungsmedizin. Das Unternehmen bietet Patienten, Ärzten, medizinischem Fachpersonal, Kliniken und Kostenträgern innovative Produkte sowie ausgezeichnete Serviceleistungen. Deutschlandweit ist das Unternehmen mit über 50 Filialen bzw. Dienstleistungszentren vertreten.
ReWalk Robotics GmbHReWalk Robotics ist seit sechs Jahren ein global führender Hersteller der ExoskelettTechnologie. Das etablierte ReWalk Personal 6.0 ermöglicht es Querschnittgelähmten wieder zu stehen, gehen sowie Treppen zu steigen und ist als Pionier das erste Exoskelett mit Hilfsmittellistung. Als neueste Entwicklung bringt ReWalk 2019 den ReStore Soft Exosuit für Schlaganfall patienten auf den Markt.
Richard Wolf GmbHRichard Wolf GmbH ist ein mittelständisches Medizintechnikunternehmen, das ein breites Spektrum an Produkten und Lösungen für die Endoskopie und extrakorporale Stoßwellenbehandlung anbietet. Integrierte OPSysteme runden das ProduktPortfolio ab. Das Unternehmen beschäftigt weltweit rund 1.500 Mitarbeiter und ist mit 15 Niederlassungen sowie 130 Auslandsvertretungen weltweit präsent.
RoWIAK GmbHUnsere Entwicklungen unterstützen Augenärzte weltweit bei der Diagnose und Behandlung von Patienten. Solide Innovation, Forschung und Entwicklung sind die Grundlage zur Herstellung ultrapräziser FemtosekundenLaser und hochsensibler OptoElektronik. Wir bauen Ihren Prototypen und entwickeln die passende Steuerungssoftware. Wir managen Ihr Projekt zuverlässig und dokumentieren lückenlos Prozesse und Ergebnisse. Wir unterstützen laufende Projekte lösungsorientiert und liefern einzelne OEMModule nach Ihren Vorgaben.
Rudolf Riester GmbHRudolf Riester hilft Dienstleistern in der Gesundheitsvorsorge und Krankenversorgung mit innovativen und diagnostischen Instrumenten das Leben ihrer Patienten zu verbessern. Wir reagieren auf die Bedürfnisse unserer Kunden mit Flexibilität, jedoch auch mit Innovationskraft, fortschrittlichen Fertigungsmethoden und dem qualifizierten Vertrieb eines Global Players.
Rupp + Hubrach optik GmbHDie Rupp + Hubrach Optik GmbH fertigt seit 1922 Qualitätsbrillengläser. Eine eigene Entwicklungsabteilung sowie ausgeprägte fachliche Kompetenz stellen die hohe Qualität der Gläser und Veredelungen sicher. Mehrfach wurden die Bamberger ausgezeichnet – z. B. mit dem German Brand Award – und in den Kreis der Top 100 innovativsten Unternehmen Deutschlands gewählt.
SAPIo Life – Spezialist in der respiratorischen Heimtherapie SAPIO Life ist ein Teil der ital. SAPIOGruppe mit europaweit rund 1.500 Mitarbeitern in fünf Ländern. Als Spezialist und FullServiceAnbieter in der respiratorischen Heimtherapie sind wir seit 1989 mit heute elf Standorten am deutschen Markt aktiv und für unsere Patienten jederzeit direkt vor Ort.
Sartorius AGDer SartoriusKonzern ist ein international führender Partner der biopharma zeutischen Forschung und Industrie. Die Sparte Lab Products & Services konzentriert sich mit innovativen Laborinstrumenten und Verbrauchsmaterialien auf Forschungs und Qualitätssicherungs labore in Pharma und Biopharmaunternehmen und akademischen Forschungseinrichtungen. Die Sparte Bioprocess Solutions trägt mit einem breiten Produktportfolio mit Fokus auf Einweg Lösungen dazu bei, dass BiotechMedikamente und Impfstoffe sicher und effizient hergestellt werden.
www.resmed.com
www.resmed-healthcare.de
www.rewalk.com/de
www.richard-
wolf.com/de
www.rowiak.de
www.riester.de/de
www.rh-brillenglas.de
www.sapiolife.de
www.sartorius.com
117 Profil | Medizintechnik im Deutschen Industrieverband SPECTARIS – Mitglieder
Schmidt + Haensch GmbH & Co.Seit 1864 verbindet SCHMIDT+HAENSCH Tradition mit Innovation bei der Herstellung und dem weltweiten Vertrieb von qualitativ hochwertigen optoelektronischen Messgeräten. Das Produktportfolio umfasst u. a. Polarimeter, Refraktometer, Laborgeräte, Laborautomation und Prozessanalytik. Eine neue Generation von Dichtemessern vervollständigt das Programm der quantitativen Flüssigkeitsanalyse.
SCHMITZ u. Söhne GmbH & Co. KGFast 90 Jahre Erfahrung in der Herstellung medizintechnischen Mobiliars zeichnen uns aus. Unser Produktportfolio umfasst Operationstische, Patiententransporter, Ambulanz und OP Mobiliar, gynäkologische Arbeitsplätze, FullHDVideokolposkope mit Monitor, Funktionswagen, all gemeines medizinisches Mobiliar sowie Entbindungsbetten.
SCHWInD eye-tech-solutions GmbH SCHWIND eyetechsolutions ist der führende Anbieter von Augenlasern zur Behandlung von Fehlsichtigkeit und Hornhauterkrankungen. Zum Produktportfolio gehören Excimer Laser, ein Femtosekundenlaser, Planungssoftware für ein einzigartig breites Anwendungsspektrum und Diagnosesysteme. Renommierte Augenchirurgen in mehr als 100 Ländern behandeln ihre Patienten mit SCHWIND Lasern.
seca gmbh & co. kgseca ist Weltmarkführer für medizinische Messsysteme und Waagen und bietet Anwendern wissenschaftlich validierte Präzision auf höchstem Niveau. Das Portfolio umfasst innovative Lösungen wie medizinische Waagen, Längenmessgeräte, vernetzte Vitaldatenmonitore, Messstationen, die miteinander kommunizieren, Service und Softwaresysteme und medical Body Composition Analyzer zur Erfassung der Körperzusammensetzung.
Semeda GmbH
SomnoMed® Germany GmbHSomnoMed® ist ein weltweit tätiges Unternehmen der Medizintechnik und ist auf Entwicklung, Herstellung und Vertrieb von intraoralen Schienen zur Behandlung des obstruktiven Schlaf apnoeSyndrom spezialisiert. SomnoMed bietet eine komfortable und hochwertige Lösung, damit Sie wieder erholsame Nächte genießen und die Tage ausgeschlafen und aktiv erleben können!
Sonovum AGDie Sonovum AG mit Sitz in Leipzig entwickelt und produziert Medizinprodukte auf Basis ihrer Ultraschalltechnologie, der Akustocerebrografie (ACG). Mit ACG lassen sich pathologische Zustandsänderungen im Gehirn nicht invasiv, schnell und kostengünstig erfassen. Wir nutzen hierbei die aktuellen Forschungsergebnisse im Bereich Ultraschall sowie Gehirndiagnostik und monitoring.
Söring GmbHDie Söring GmbH wurde 1985 von Holger Söring mit Hauptsitz in Quickborn gegründet. Seitdem stellt das Familienunternehmen hochwertige Produkte für die UltraschallChirurgie her. Mit seinen etablierten Anwendungen für die Leber, Neuro und Wirbelsäulenchirurgie sowie die Wundbehandlung steht es mittlerweile an der Weltspitze der UltraschallTechnologie. Bei Söring ist alles „Made in Germany“.
Stiegelmeyer GmbH & Co. KGStiegelmeyer beschäftigt sich seit 119 Jahren mit der Entwicklung innovativer Betten und Einrichtungslösungen für den Klinik und Pflegebereich. Unsere Kernprodukte produzieren wir selbst. Der Hauptsitz des Familienunternehmens ist in Herford – von dort aus agieren wir als einer der führenden Hersteller von Medizinprodukten in Deutschland, Europa und der Welt.
Sutter Medizintechnik GmbHSeit über 45 Jahren steht Sutter Medizintechnik für innovative Produkte im Bereich der minimalinvasiven Elektrochirurgie. Das Freiburger Familienunternehmen ist international als Pionier für die NonstickTechnologie bipolarer Pinzetten bekannt und führend in der RFChirurgie. Bei der Herstellung setzt Sutter auf höchste Qualität „Made in Germany“.
Textilia Stahlwaren-Manufaktur GmbH & Co. KG
www.schmidt-
haensch.com/de
www.schmitz-soehne.com
www.eye-tech-solutions.de
www.seca.com
www.semeda.de
www.somnomed.com/de
www.sonovum.de
www.soering.de
www.stiegelmeyer.com
www.sutter-med.de
www.textilia-solingen.de/
118
SPECTARIS Jahrbuch 2019/2020 | Medizintechnik
Thomashilfen für Körperbehinderte GmbH & Co. Medico KGAls Pionier ist Thomashilfen seit 50 Jahren eine Leitmarke im internationalen Pflege und Rehamarkt. Mit dem zukunftsweisenden digitalen PflegeCockpit beweist man erneut Pioniergeist, neben der weiteren Spezialisierung auf Lagerung in der Pflege und vor allem Bewegung und Mobilität. Ein Netzwerk lizensierter Vertriebspartner in 40 Ländern garantiert die kompetente Versorgung mit eigenen Produkten.
UniTransferKlinik Lübeck GmbHDie NonprofitUniTransferKlinik befördert Projekte, Produktentwicklungen und Startups auf der Plattform „www.industrieinklinik.de“, „www.Klinik.de“ und stellt die Testumgebung für Medizintechnik/Krankenhaus4.0 Anwendungen bereit. Eng vernetzt mit ihren Gesellschaftern und Medizintechnikhersteller überführt sie die breiten Kompetenzen des BioMedTecCampus Lübeck in Entwicklung und Erprobungskooperationen.
VacuTec Messtechnik GmbHGegründet im Jahr 1956, leistet VacuTec Messtechnik GmbH Pionierarbeit bei der Entwicklung von Detektoren für ionisierende Strahlung. VacuTec ist heute ein weltweit tätiges Unternehmen mit mehr als 50 hoch qualifizierten, engagierten Mitarbeitern und entwickelt, produziert und vertreibt ein breites Spektrum an Detektoren zur Messung ionisierender Strahlung.
VISTEC AG Vision Technologies Die Vistec AG ist bekannt für Ihre Zuverlässigkeit und Fachkompetenz und für die „Rundumbetreuung“ der Kunden in der Arbeits und Verkehrsmedizin. Dieser Service, der unsere Kunden in Ihrem Arbeitsalltag unterstützt, sorgt gleichzeitig für einen kontinuierlichen Erfahrungsaustausch. Dies hilft uns wiederum, unsere Leistungen noch enger an deren Bedürfnissen auszurichten.
VitalAire GmbHIn Zusammenarbeit mit Ärzten, Pflegediensten, Pflegeheimen und Angehörigen realisiert VitalAire eine zuverlässige Versorgung im außerklinischen Bereich. Das Versorgungsspektrum umfasst Monitoring, SauerstoffLangzeittherapie, SchlafapnoeTherapie und Beatmungsversorgung. Ergänzt wird das Angebot durch ein abgestimmtes ServiceKonzept und zertifiziertes Qualitätsmanagement.
Vivisol Deutschland GmbHWir sind ein bundesweiter spezialisierter HomecareDienstleister mit den Serviceschwerpunkten in den Bereichen LangzeitSauerstofftherapie, außerklinische Beatmung, SchlafapnoeTherapie, Monitoring und künstliche Ernährung. Unser Ziel ist die Verbesserung der Lebensqualität, vor allem für chronisch kranke Patienten, deren Behandlung zu Hause oder in spezialisierten Einrichtungen durchgeführt werden muss.
Völker GmbHDie Völker GmbH aus Witten entwickelt und fertigt multifunktionale und zugleich komfortable Pflege und Klinikbetten. Dabei setzt das 1912 gegründete Traditionsunternehmen auf Qualität aus Deutschland. Auf der eigenen Produktionsfläche produziert Völker zahlreiche Produkte für Pflegeeinrichtungen und Kliniken, die in die ganze Welt exportiert werden.
WEInMAnn Emergency Medical Technology GmbH + Co. KGWEINMANN Emergency ist ein international tätiges Medizintechnikunternehmen in Familienbesitz. Mit unseren mobilen Systemlösungen für die Bereiche Notfall, Transport und Katastrophenmedizin setzen wir Maßstäbe beim Retten von Menschenleben. Seit über 100 Jahren bieten wir unseren Kunden ein Höchstmaß an Verlässlichkeit, Erfahrung und Qualität Made in Germany.
WILAmed GmbHWILAmed ist ein international agierender Hersteller und Händler von medizinischen Geräten und Zubehör auf dem Gebiet der invasiven und nicht invasiven Beatmung. Das mittelständische Unternehmen betreut über autorisierte Fachhandelspartner den HomecareBereich ebenso wie Kliniken, Krankenhäuser und RehaEinrichtungen.
WILD GruppeWILD ist Auftragsentwickler und fertiger anspruchsvoller optomechatronischer Systeme und Komplettgeräte für Medical & Life Sciences, Labortechnik, lnvitroDiagnostik & Analytik, Laser technik sowie Lichtquellen & Operationsleuchten. Als Systempartner ist WILD dort gefragt, wo es auf Präzision ankommt und Innovationen stattfinden.
Xenios AG
www.thomashilfen.de
www.unitransferklinik.de
www.vacutec-gmbh.de/de
www.vistec-support.de
www.vitalaire.de
www.vivisol.de/
www.voelker.de
www.weinmann-
emergency.com
www.wilamed.com
www.wild.at
www.xenios-ag.com/
119 Mit freundlicher Unterstützung | DIn Deutsches Institut für normung e. V.
Normung – globale Chancen nutzen
Der gesamtwirtschaftliche Nutzen
der Normung wird für Deutsch
land auf 17 Mrd. Euro im Jahr
geschätzt. Unternehmen profitieren je
doch nicht nur durch die Anwendung von
Normen, die aktive Teilnahme am Nor
mungsprozess ist stets auch eine strategi
sche Entscheidung. Durch die Mitwirkung
in der Normung können Unternehmen
eigene Technologien oder Vorstellungen
einbringen, aber auch Festlegungen zur
Sicherheit mitgestalten.
Erfolg durch Normung
Normen fördern den weltweiten Handel
und dienen der Rationalisierung, der Qua
litätssicherung, dem Schutz der Gesell
schaft sowie der Sicherheit und Verstän
digung. Sie sorgen dafür, dass eins zum
anderen passt: Sei es als marktordnendes
Instrument zur Beseitigung von Handels
hemmnissen, zur Entlastung von Routi
neaufgaben oder zur Sicherstellung von
Sicherheit und Gesundheit durch Defini
tion des Stands der Technik.
Globaler Marktzugang und Handel
» normen sind die Sprache des Welthandels.
Internationale und Europäische Normen
funktionieren wie eine gemeinsame tech
nische Sprache der Handelspartner auf
dem globalen Markt. Für weltweit agie
rende Unternehmen sind Internationale
Normen ein wichtiges Kriterium, um das
Potenzial für eine Partnerschaft mit einem
Zulieferer einzuschätzen und Kunden ge
genüber Kompatibilität und Qualität si
cherzustellen. In Europa ist das harmoni
sierte europäische Normenwerk eine
entscheidende Grundlage für das Funkti
onieren des freien Warenverkehrs im Bin
nenmarkt.
Innovation und Normung
» normen sind Wissensbasis und Katalysator für Innovationen.
Frühzeitige Normung und Standardisie
rung ist entscheidend für die Etablierung
von Hochtechnologien auf den Weltmärk
ten. Normung ist das Instrument für die
Umsetzung von Innovationen in markt
fähige Produkte und Dienstleistungen.
Unternehmensstrategie
» Erfolgreiche Unternehmen beeinflussen die zukünftigen Rahmenbedingungen ihres Wirkungsfeldes.
Normung ist ein strategisches Instrument
im Wettbewerb. Die aktive Teilnahme am
Normungsprozess bietet vielfältige Vor
teile:
Strategisches Marketing: Die Möglich
keit, Technologien und Innovationen früh
zeitig und erfolgreich am Markt zu etab
lieren
Wettbewerbsvorteil: Direkte Einfluss
nahme auf die inhaltliche Gestaltung von
Normen auf nationaler, europäischer und
internationaler Ebene
Informationsvorsprung: Direkte Kon
takte zu Mitbewerbern und Marktpart
nern auf neutraler Plattform; frühzeitiges
Erkennen von Entwicklungstendenzen
und Marktchancen sowie Risikoverminde
rung bei Forschungs und Entwicklungs
aktivitäten; Kenntnis über die Inhalte der
künftigen Norm bereits vor deren Ver
öffentlichung
120
SPECTARIS Jahrbuch 2019/2020 | Medizintechnik
Kontakt:[email protected]
Mitgestalten – Märkte sichern
Die Erarbeitung von Normen ist eine
Dienstleistung, die DIN Deutsches Institut
für Normung e. V. für die interessierten
Kreise erbringt. Für den Inhalt der Normen
sind die Fachgremien der DINNormenaus
schüsse, d. h. konkret die mitwirkenden
Experten der interessierten Kreise aus z. B.
Wirtschaft, Wissenschaft, Prüfstellen und
Verwaltung, verantwortlich.
Der Prozess der Erarbeitung einer Norm
ist transparent, demokratisch und erfolgt
auf der Basis von festgelegten Regeln. DIN
übernimmt in diesem Prozess die Rolle des
Organisators und Koordinators auf natio
naler, europäischer und internationaler
Ebene.
Normung für die Medizintechnik
Von Aufbereitung über biologische Beur
teilung und klinische Prüfungen von Me
dizinprodukten bis hin zu zahnärztlichen
Instrumenten – Normung im Bereich des
Gesundheitswesens ist beispiellos vielfältig
und bei DIN im Aufgabenbereich verschie
dener Normenausschüsse verankert.
» Wie finde ich die für mich interes-santen norm-Projekte?
Das Normungsportal Gesundheitswesen
gibt einen umfassenden Überblick über
die Organisation der Normung im Gesund
heitswesen: www.din.de/de/servicefu
eranwender/normungsportale/gesund
heitswesen.
Es verzeichnet die zuständigen nationalen,
europäischen und internationalen Gremi
en. Eine Themenübersicht führt zielgerich
tet auf veröffentlichte Normen, Spezifika
tionen sowie in Bearbeitung befindliche
Projekte. Das Portal nennt Ansprechpart
ner, die für Fragen rund um die Normung
im jeweiligen Fachgebiet zur Verfügung
stehen und an die Sie sich bei Interesse an
einer Mitarbeit jederzeit wenden können.
Interessiert an der Mitarbeit?
DIN begrüßt jederzeit gerne neue enga
gierte Mitglieder in seinen Fachgremien.
Für die Mitwirkung gelten folgende Vor
aussetzungen:
» Anerkennung der Regeln der
Normungsarbeit;
» Autorisierung des Mitglieds durch
seine entsendende Stelle;
» Beteiligung an den Kosten der
Normungsarbeit.
» Gemeinsam Standards setzen. Für Ihren Erfolg.
Autorin: Elisabeth Beck ist Gruppenleiterin
bei DIN Deutsches Institut für Normung
e. V. und Geschäftsführerin der DIN-
Normenausschüsse Medizin (NAMed),
Rettungsdienst und Krankenhaus (NARK)
sowie Feinmechanik und Optik (NAFuO).
121 Medienpartner | MTD-Verlag
MTD-Verlag Kompetente Informationen für die Medizinproduktebranche
Seit 1974 konzentriert sich der MTDVerlag mit zielgerichteten
Verlagsdienstleistungen auf die Medizinproduktebranche. Ori
ginäre Zielgruppen sind der Fachhandel und die Industrie aus
den Bereichen Medizintechnik und Hilfsmittel. Im Fachhandels
bereich werden in erster Linie Sanitätshäuser, HomecareBetriebe
und medizintechnische Fachhändler angesprochen.
Gelesen werden die Print und Onlinemedien darüber hinaus von
weiteren Entscheidungsträgern im Gesundheitswesen. Zu nennen
sind die Kostenträger für Hilfsmittel, der KrankenhausEinkauf,
die Politik, Verbände und Dienstleister.
Fachzeitschrift MTDialogDie Fachzeitschrift MTDialog informiert als Wirtschaftsmagazin
über die Welt der Medizinprodukte. Berichtet wird beispielswei
se über die Auswirkungen der Gesundheitspolitik wie aktuell im
Fall der MDR, über Markttrends, über Entwicklungen bei den
Kunden des Fachhandels und der Industrie, über branchen
spezifisches Marketing, aber auch über Branchen
Veranstaltungen und innovative Medizinprodukte. MTDialog
möchte zudem Brücken schlagen zwischen den Marktbeteiligten
und den Dialog fördern.
Branchen-Informationsdienst MTD-InstantDer per EMail erhältliche und als App abrufbare wöchentliche
BranchenInformationsdienst MTDInstant bietet ergänzend Kurz
informationen. MTDInstant gibt einen raschen Überblick über
aktuelle, mitunter auch brisante Entwicklungen in der Branche.
KontaktMTDVerlag GmbH · Schomburger Str. 11 · 88279 Amtzell
Telefon +49 (0) 7520 9580 · Telefax +49 (0) 7520 95899
EMail: [email protected] · www.mtd.de
Vertrags- & AusschreibungsportalDas MTDOnlineportal unter www.medizinprodukteausschrei
bungen.de informiert tagesaktuell über Vertragsabsichten im
Hilfsmittelbereich von Krankenkassenseite, über Ausschreibungen
im Hilfsmittelbereich durch öffentliche Auftraggeber und über
MedizinprodukteAusschreibungen der Krankenhäuser und wei
terer öffentlicher Einrichtungen.
GesundheitskatalogDer Gesundheitskatalog ist als Verkaufsförderungsinstrument
für Industrie und Fachhandel konzipiert und richtet sich an statio
näre und ambulante Pflegedienste sowie pflegende Angehörige.
Im Mittelpunkt stehen Qualitätsprodukte für die Pflege. Der Ge
sundheitskatalog dient Pflegedienstleistern als Entscheidungs
hilfe für den Einkauf und privaten Pflegepersonen zur Bedarfs
information.
Gesundheitsmagazin WIE GEHT´S HEUTEDas vier Mal jährlich erscheinende Kundenmagazin „Wie geht’s
heute“ setzen Sanitätshäuser aktiv als Marketinginstrument ein.
Es vermittelt dem Leser Spaß am Leben, macht neugierig, weckt
Nachfrage und dient dem Sanitätsfachhändler als Türöffner für
Beratungsgespräche.
122
SPECTARIS Jahrbuch 2019/2020 | Medizintechnik
Medienpartner | E-HEALTH-COM
HEALTH-CARE-COM ist Verlag und Agentur. In beiden Sparten setzt das Unternehmen auf hohe
inhaltliche und gestalterische Qualität. Auch komplexe Sachverhalte werden zielgruppengerecht
und verständlich aufbereitet sowie in attraktiver und oft überraschender Form dargeboten.
HEALTH-CARE-COM GmbH
Verlag
EHEALTHCOM ist das unabhängige Fachmagazin für Gesund
heitstelematik, vernetzte Medizintechnik, Telemedizin und
HealthIT für Deutschland, Österreich und die Schweiz. Seit 2015
ist EHEALTHCOM offizielles Verbandsorgan des Bundesverban
des GesundheitsIT – bvitg e. V.
Im Printmagazin finden Beiträge zu aktuelle Entwicklungen,
neuen Anwendungen, Hintergrundthemen und Diskussionen
aus dem eHealthBereich ihren Platz. Dabei gewährleisten aner
kannte Experten als Autoren eine fachlich versierte Redaktion.
Gerade bei einem multidisziplinären Bereich wie eHealth ist es
wichtig, dass alle Beteiligten verstehen, wovon gesprochen wird.
EHEALTHCOM trägt dieser Anforderung Rechnung, indem auch
schwierige Sachverhalte immer allgemeinverständlich und auf
hohem journalistischen Niveau dargestellt werden.
Agentur
Unsere Stärke ist Corporate PublishingVon Blogbeiträgen über Anwenderberichte bis hin zu Live
Berichten von Ihrer Firmenveranstaltung – wir setzen Ihre Fakten
in Szene und erstellen professionell Ihren Content und liefern
nach kurzem Briefing punktgenaue Ergebnisse.
Erfahrung durch SpezialisierungSeit vielen Jahren arbeiten wir als Mediengestalter und Kommu
nikationsexperten für Kliniken, Krankenkassen, Verbände und
Ministerien sowie Dienstleister und Unternehmen im Gesund
heitswesen, in Forschung, Wissenschaft und Technik.
Wissen, wovon man sprichtWir verstehen nicht nur unser konzeptionelles Handwerk, son
dern auch Ihre Inhalte. In unserem Team sitzen namhafte Fach
journalisten, die seit Jahren das Geschehen im Gesundheitsmarkt
begleiten.
Kontakt:HEALTHCARECOM GmbH · Beate Gehm · Kaiserleistr. 8 A · 63067 Offenbach am Main
Telefon: +49 (0)69 84 0006 3030 · EMail: b.gehm@healthcarecom.de · www.healthcarecom.de
123 Medienpartner | BIOCOM AG
BIOCOM AG Innovative Medizintechnik – ein Wachstumsmotor der Life Sciences
Die BIOCOM AG mit Hauptsitz in Berlin ist europaweit das
führende Fachinformationsunternehmen in den Life
Sciences mit einem Erfahrungsschatz aus mehr als drei
Jahrzehnten. Ihr Produkt und Dienstleistungsspektrum reicht
von Zeitschriften über Bücher, OnlinePlattformen, Veranstaltun
gen, Public Relations, Filme, Studien bis hin zur Planung und
Realisierung kompletter Strategieprozesse. Neben Eigenpublika
tionen wie dem englischsprachigen „Guide to German Medtech
Companies“ und der deutschsprachigen Zeitschrift „medtech
zwo“ einschließlich OnlinePräsenz produziert BIOCOM auch
Auftrags und Kooperationspublikationen wie das „Life Sciences
Nord Magazin“ und den „MedTech Radar“. Die Medizintechnik
gilt bei BIOCOM innerhalb des weiten Feldes der Life Sciences
als strategischer Wachstumsmarkt. Mit ihren Innovationen findet
die Branche sinnvolle Lösungen für die Menschen und ist gleich
zeitig Teil des Mega trends „Gesundheit und alternde Gesell
schaft“. Für Deutschland bedeutet die Medizintechnik zudem
ein attraktives Geschäftsfeld auf den globalen Märkten.
Kontakt:BIOCOM AG · Lützowstr. 33 – 36 · 10785 Berlin
Telefon: +49 (0)30 26492156 · EMail: [email protected] · www.biocom.de
124
SPECTARIS Jahrbuch 2019/2020 | Medizintechnik
Medienpartner | DeviceMed
DeviceMed - Das Community-MagazinPraxiswissen für Profis in der Medtech-Branche
Kontakt:Vogel Communications Group · MaxPlanckStraße 7/9 · 97082 Würzburg
Dipl.Ing. (FH) Peter Reinhardt, Chefredakteur
Telefon: +49 (0) 931 4183201 · EMail: [email protected] · www.devicemed.de
Die DeviceMed ist das führende deutschsprachige Fach
medium für Hersteller medizintechnischer Produkte und
deren Zulieferer. Mit klarem Fokus auf die industrielle
Praxis werden in den Ressorts Konstruktion, Fertigung und
Management alle branchenrelevanten Informationen in einem
Magazin konzentriert. Einzigartige Marktübersichten geben den
Lesern ein klares Bild der verfügbaren Angebote.
Neben dem monatlich erscheinendem Magazin gehören die
OnlinePlattform www.devicemed.de und der zweimal wöchent
lich erscheinende Newsletter zur CommunityPlattform für
MedtechProfis.Und nicht zuletzt verbinden unsere erfahrenen
Redakteure durch die Moderation der XINGAmbassador
Community Medizintechnik mit über 27.000 Mitgliedern alle
Akteure der Branche.
www.twitter.com/devicemed
www.facebook.com/devicemed.de
www.xing.com/net/medtec
www.youtube.com/devicemed
125 Medienpartner | pn verlag
pn verlag Der renommierte Fachverlag im Gesundheitswesen
pn verlag
Kontakt:pn verlag Dr. Wolf Zimmermann · Leitenberg 5 · 86923 Finning
Telefon: +49 (0) 8806 95770 · Telefax: +49 (0) 8806 95770 · EMail: info@pnverlag.de · www.pnverlag.de
Healthcare-Plattform mit langer Tradition
Der pn verlag mit Hauptsitz in Finning am Ammersee konzentriert
seine Aktivitäten auf den deutschsprachigen Health careMarkt.
Mit seinen etablierten Fachzeitschriften „KTM – Krankenhaus
Technik + Management” sowie „RT – Radiologie Technik & IT
Systeme” gehört er zu den renommierten und traditionsreichen
Fachverlagen im deutschsprachigen Gesundheitssektor.
Mit ihrem journalistisch und fachlich fundierten Stil erreichen
diese modern gestalteten Medien die Führungskräfte in Kran
kenhäusern, Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) und Pra
xen. Beide Magazine richten sich an professionelle Zielgruppen
wie Ärzte, Krankenhausmanager, Geschäftsführer, FacilityMa
nager, ITSpezialisten, Hygieniker, Logistiker und alle anderen
Disziplinen in einem inter disziplinären HealthcareMarkt, wie er
sich heute darstellt.
Professionelle Print- und Online-Bericht-erstattung seit vielen Jahren
Seit über vier Jahrzehnten sorgen die „KTM” und seit knapp
zwei Jahrzehnten die „RT” für den fundierten Informationstrans
fer zwischen Medizintechnikherstellern und Medizintechnik
anwendern. Im Mittelpunkt steht dabei die informative Zusam
menstellung und Aufbereitung von Lösungen, mit deren Hilfe
Anwender ihre Prozesse rationeller gestalten, ihr Arbeiten siche
rer machen und ihre Gesundheitsleistung optimieren.
Ergänzend zu den übersichtlich ge stalteten PrintAusgaben
begleitet der pn verlag den Informationsaustausch mit seinem
InternetEngagement (www.pnverlag.de). Ebenso strukturiert
wie in den PrintFormaten erfahren so Praktiker und Professionals
der HealthcareBranche auch im Netz, was ihnen wertvolle Un
terstützung im Alltag liefert.
Hochwertiger Journalismus und sorgfältig recherchierte Infor
mationen sind Anspruch und Erfolgsrezept des pn verlags im
Dienst seiner Leser und Anzeigenkunden.
126
SPECTARIS Jahrbuch 2019/2020 | Medizintechnik
Medienpartner | GesundheitsProfi
GesundheitsProfiLesernähe ist unsere Stärke
GesundheitsProfi ist ein Fachmagazin für Sanitätshäuser
und orthopädietechnische Handwerksbetriebe. Wir
verstehen uns als journalistischer ServiceDienstleister,
der seiner Zielgruppe, den Entscheidern in Gesundheitsfach
handel und handwerk, in einem durch Politik und Kranken
kassen dominierten Markt beratend zur Seite steht.
GesundheitsProfi lässt Praktiker aus Handel und Industrie zu Wort
kommen. Die redaktionelle Arbeit steht unter dem Leitmotiv
„aus der Praxis – für die Praxis“.
GesundheitsProfi richtet den Blick bewusst über den Hilfsmittel
bereich hinaus in andere Handelsbranchen. Denn nur wer mehr
weiß, kann die Entwicklungen von morgen vorhersehen und
danach handeln.
GesundheitsProfi ist digital. Von der Website www.gesundheits
profi.de über den wöchentlichen Newsletter bis zum ePaper:
GesundheitsProfi informiert Sie über Ihren bevorzugten Kanal.
GesundheitsProfi erscheint seit 1995 im Verlag Sternefeld in Düs
seldorf. Das Familienunternehmen wurde 1946 gegründet und
ist auf B2BMedien spezialisiert.
medi. ich fühl mich besser. www.medi.de/world-of-compression
Einfach medi – die perfekte Farbharmonie!Starke Farben für alle mediven® Qualitäten!
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DIE FACHZEITSCHRIFT FÜR DAS SANITÄTSHAUS
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HANDEL:Impulse vom Deutschen Handelskongress
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Kontakt:Verlag Sternefeld GmbH & Co KG · Oberkasseler Straße 100 · 40545 Düsseldorf
Telefon: +49 (0) 211577080 · www.gesundheitsprofi.de
127 Medienpartner | Konradin Mediengruppe
konradin MediengruppeDas richtige Konzept für die Medizintechnikbranche
Die Technik für Menschen – das ist es, was die Medizintechnik
ausmacht. Für Entscheider in dieser spannenden Branche wurde
das Konzept der Fachzeitschrift medizin&technik entwickelt.
Ingenieurwissen für die Medizintechnik ist der Schwerpunkt
der Beiträge, sowohl in der Zeitschrift als auch im zugehörigen
Onlinemagazin. Die Artikel stellen neue Technologien vor,
sprechen Herausforderungen in der Anwendung ebenso an wie
geschickte Lösungen – die sich vielleicht aus anderen Branchen
übertragen lassen.
Exklusiv recherchierte Artikel, Interviews und Titelthemen
bieten einen Überblick über die aktuellen Entwicklungen mit
besonderem Potenzial. Das können Werkstoffe oder Verfahren
für den 3DDruck sein, Einsatzmöglichkeiten der Künstlichen
Intelligenz, Vernetzung über 5G oder andere Facetten der Digi
talisierung.
Kontakt:Redaktion medizin&technik · Konradin Mediengruppe · ErnstMeyStraße 8 · 70771 LeinfeldenEchterdingen
Telefon: +49 (0)711 7594 459 · www.medizinundtechnik.de
Damit die Technik für die Menschen so sicher ist, wie Ärzte und
Patienten es sich wünschen, müssen auch Qualitätssicherung
und regulatorische Vorgaben passen. Details zur MDR und Er
fahrungen der Unternehmen und Benannten Stellen mit dieser
neuen gesetzlichen Vorgabe sind seit 2017 Thema zahlreicher
Artikel, und der Medical Device Regulation ist eine eigene The
menseite im Onlinemagazin gewidmet:
www.medizinundtechnik.industrie.de/themen/medicalde
viceregulation/.
Nachwuchs an Fachkräften, die sich für die Branche begeistern
können, ist ebenfalls ein Anliegen für die Unternehmen. Was
die Medizintechnik an spannenden Produkten und Aufgaben für
Ingenieure bietet, haben wir zusammengefasst unter:
www.medizinundtechnik.industrie.de/medizintechnikstudium/
Sechs Mal jährlich erscheint medizin&technik in Deutschland,
Österreich und der Schweiz. Fortlaufend informieren das Online
magazin und ein regelmäßiger Newsletter über die Neuigkeiten
aus der Medizintechnikbranche.
Probeexemplar bestellen: http://hier.pro/O0tjv
128
SPECTARIS Jahrbuch 2019/2020 | Medizintechnik
mt | medizintechnikZeitschrift, Onlineportal und Newsletter für Hersteller und Betreiber
Die bei der TÜV Media GmbH er
scheinende mt medizintechnik ist
das Organ der VDIGesellschaft
Technologies of Life Sciences, des Fach
verbandes Biomedizinische Technik e. V.
und des Bundesverbandes der Sachver
ständigen in der MT e. V. Sie ist eine der
wichtigsten praxisorientierten Zeitschrif
ten zur Medizintechnik auf dem deutsch
sprachigen Markt.
mt medizintechnik informiert über aktu
elle Technologien, Produktentwicklungen
und Forschungen sowie das wirtschaftli
che, regulative und organisatorische Um
feld der Medizintechnik. Den Schwerpunkt
der Zeitschrift bilden redaktionell hoch
wertige Fachbeiträge zu den Themen Me
dizinprodukte, Medizinprodukterecht,
Krankenhaustechnik, IT und medizinische
Software sowie Strahlenschutz und Pati
entensicherheit.
Da ihr Themenspektrum alle relevanten
Aspekte der diagnostischen und kurativen
Medizintechnik umfasst, widmet sie sich
neben der Technik und dem Markt auch
dem organisatorischen, rechtlichen und
betriebswirtschaftlichen Umfeld. Hierbei
richtet sie sich gleichzeitig an Hersteller
und Betreiber von Medizinprodukten und
schlägt so die Brücke zwischen Medizin
und Technik.
Das Onlineportal www.mtmedizintech
nik.de und ein 14tägig erscheinender
Newsletter mit aktuellen News aus der
Medizintechnikszene ergänzen das Infor
mationsangebot der Zeitschrift.
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MED engineeringDie Fachzeitschrift für Konstrukteure und Entwickler von Medizingeräten
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www.medeng.de
MED engineering unterstützt …Konstrukteure und Entwickler in der Medizintechnikbranche mit
passenden und abgestimmten Artikeln, Meldungen und Infor
mationen. Aber auch der Vertrieb und das Marketing erhalten
relevante Informationen für die tägliche Praxis.
MED engineering schreibt über …Hard und Software, Gerätekomponenten, Halbzeuge sowie
Werkstoffe, die für die Geräteentwicklung, aber auch für die
Entwicklung von Endo und Exoprothesen von Belang sind. In
formationen aus der Messtechnik und über Software, Tools und
Testwerkzeuge unterstützen den Entwickler bei der täglichen
Arbeit.
Neue Technologien, Entwicklungsmethoden, das Thema Biokom
patibilität, Wissenswertes zu gesetzlichen Regelungen im MPG
(GPSG und MedGV), aber auch zu Normen und nationalen wie
internationalen Zertifizierungen sowie zu länderspezifischen An
forderungen auf den unterschiedlichen Medizintechnikmärkten
runden das Informationsangebot ab.
MED engineering erscheint …Siebenmal jährlich mit aktuellen Themen und passenden Mes
seausgaben sowie einmal jährlich als englischsprachige Ausgabe
zu Jahresbeginn. MED engineering MARKET bietet als Leistungs
verzeichnis eine nachhaltige Informationsquelle zur Lieferanten
recherche. Aus und Weiterbildungsangebote in der Branche
erscheinen einmal jährlich in der MED engineering Bildung.
Das Informationsportal www.medeng.de bringt Sie immer auf
den neuesten Stand – egal ob News, Branchenverzeichnis, die
neuesten Produkte oder unser Heftarchiv.
» Bildnachweise Titel: iStock / Martin Barraud; S. 4: Bundesministerium für Wirt
schaft und Energie; S. 5: SPECTARIS e. V.; S. 9: Stiegelmeyer
GmbH & Co. KG; S. 15: Andreas Hettich GmbH & Co. KG; ARRI
Medical GmbH; S. 16: Messe Düsseldorf GmbH; S. 17: ATMOS
MedizinTechnik GmbH & Co. KG; S. 18: B. BraunGruppe; S. 19:
bon Optic Verbtriebsgesellschaft mbH; HEINE Optotechnik
GmbH & Co. KG; S. 20: Condor MedTech GmbH; S. 21: B. Braun
Gruppe; S. 22: Germany Trade and Invest; S. 24: Deutsch
Brasilianische Industrie und Handelskammer (AHK); S. 26: Elke
Carolin Demtschück; S. 27: JÜKE Systemtechnik GmbH; S. 28:
MERICS gGmbH; S. 29: Carl Zeiss AG; DeVilbiss Healthcare GmbH;
S. 30: DOCERAM Medical Ceramics GmbH; ERKA. Kallmeyer
Medizintechnik GmbH & Co. KG; S. 31: Essilor GmbH; Fritz
Stephan GmbH – Medizintechnik; S. 35: WILD Gruppe; S. 36:
Cisema (Hong Kong) Limited; Löwenstein Medical GmbH & Co.
KG; S. 38: B. BraunGruppe; S. 39: WEINMANN Emergency
Medical Technology GmbH + Co. KG; S. 40: MedTech Europe;
S. 42: Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik; NDI
Europe GmbH; S. 43: INSULET Germany; S. 44: MAICO Diagno
stics GmbH; B. BraunGruppe; S. 46 – 47: Roger MedTech
Contracting; S. 48: OR.NET e. V.; ICCAS Leipzig / Max Rockstroh;
S. 51: Roger MedTech Contracting; S. 52: LAP GmbH Laser;
S. 55: FraunhoferInstitut für Produktions technologie IPT; S. 57:
F. & M. Lautenschläger GmbH & Co. KG; S. 59: WEINMANN
Emergency Medical Technology GmbH + Co. KG; MAICO Diag
nostics GmbH; S. 61: FISBA AG; S. 62: SCHWIND eyetech
solutions GmbH; S. 64: Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe
von Menschen mit Behinderung, chronischer Erkrankung und
ihren Angehörigen e. V.; S. 65: Invacare GmbH; S. 68: Invacare
GmbH; S. 69: KUMAVISION AG; S. 70: NOVACOS Rechtsan wälte;
S. 71: Ofa Bamberg GmbH; S. 72: Miele & Cie. KG; OBERON
GmbH Fiber Technologies; Ovesco Endoscopy AG; S. 73: ESCH
BAHNER LISCH Rechtsanwälte Partnerschaft mbB; S. 74: Völker
GmbH; S. 77: PARI GmbH; Philips GmbH Respironics; S. 78: QVH
Service GmbH; S. 81: MMM Münchener Medizin Mechanik
GmbH; S. 83: Mühle Müller Pflegebetten, Stiegelmeyer GmbH
& Co. KG; WILD GmbH; S. 84: Kienbaum Consultants Interna
tional GmbH; Heidelberg Engineering GmbH; S. 85: Hermann
Bock GmbH; WILAmed GmbH; S. 86: BFL Leasing GmbH; S. 87:
ERKA. Kallmeyer Medizintechnik GmbH & Co. KG; Eschenbach
Optik GmbH; S. 88: Roland Berger; S. 95: Philips GmbH
Respironics; Rupp & Hubrach Optik GmbH; S. 102 – 104:
SPECTARIS e. V.; S. 103: MeyerHaake GmbH; S. 105: Schmitz u.
Söhne GmbH; SCHWIND eyetechsolutions GmbH; S. 121: DIN
Deutsches Institut für Normung e. V.
» ISBn-nummer 9783981720570
» HerausgeberSPECTARIS
Deutscher Industriebverband für Optik, Photonik,
Analysen und Medizintechnik e.V.
Werderscher Markt 15, 10117 Berlin
Telefon: +49 (0) 30 41 40 21 0
Telefax: +49 (0) 30 41 40 21 33
EMail: [email protected]
www.spectaris.de
» RedaktionsschlussSeptember 2019
» Konzeption und RedaktionsleitungJana Mallok, JuniorReferentin Medizintechnik
» RedaktionMarcus Kuhlmann, Leiter Medizintechnik
Cordula Rapp, Referentin Medizintechnik
Mike Bähren, Leiter Betriebs, Volkswirtschaft und
Marktforschung
Corinna Mutter, Leiterin Regulatory Affairs
Jennifer Goldenstede, Leiterin Außenwirtschaft und
Exportförderung
AnneKathrin Schmalz, JuniorReferentin Außenwirtschaft
» Konzept und Gestaltungsku:l communication, www.skul.de
» DruckKöllen Druck+Verlag, www.koellen.de
» HaftungsausschlussDie Daten, Informationen und Berechnungen dieser Studie
wurden mit größter Sorgfalt erstellt. Dennoch sind alle
Angaben ohne Gewähr.
» Unerlaubte Vervielfältigung der PublikationDie Vervielfältigung der Studie (ganz oder in Auszügen) und
die Verwendung der in der Studie enthaltenen Bilder ist nur
mit ausdrücklicher Genehmigung der Herausgeber bzw. der
Inhaber der jeweiligen Bildrechte erlaubt. Die Veröffentlichung
von Ergebnissen mit Quellenangabe ist zulässig.
Impressum und Bildnachweise
131 Impressum und Bildnachweise
ISBN: 9783981720570Wir sind SPECTARIS
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ALS Automated Lab Solutions / Alu Rehab / AMO Germany / Analytik Jena / Andreas Hettich / AOYAMA Optical Germany / Arnold & Richter / ARRI
Lightning Stephanskirchen / ARRI Media / ARRI Medical / art photonics / ASAnuS Medizintechnik / asecos / asphericon / ATMOS MedizinTechnik / aXcent
medical / Axel Semrau B B. Braun Avitum Saxonia / Bauer und Häselbarth-Chirurg / Bausch & Lomb / BeamXpert / Walter H. Becker / Befort Wetzlar OD /
Belimed / Berghof Products + Instruments / Berliner Glas / Bierther Submikron / Blue Ocean nova / bon Optic / BOSCH + SOHn / BOW Berliner Optikwelt /
BRAnD / Braunwarth Optic Service / BREAS Medical / Breitfeld & Schliekert / Bresser / BÜCHI Labortechnik / Burmeier C Carl Martin / Carl Zeiss Jena / Carl
Zeiss Meditec / Carl Zeiss Microscopy / Carl Zeiss Sports Optics / Carl Zeiss Surgical / Carl Zeiss Vision / CETOnI / Christoph Miethke / Clearlab / Coherent /
Coherent Kaiserslautern / Coherent LaserSystems / COnDOR MedTec / CooperVision / CRYSTAL / CuLLMAnn GERMAnY D Deutsche Augenoptik AG /
DeVilbiss Healthcare / DITABIS / DMB Apparatebau / DOCERAM Medical Ceramics / Domino Laser / Dornier MedTech / DR. JOHAnnES HEIDEnHAIn /
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SIGn / EDDYCAM / Edmund Optics / Elementar Analysensysteme / EMCLAB / Eppendorf / ERKA Kallmeyer / Ernst Krauskopf / ERWEKA / Eschenbach Optik /
EsCo Orthopädie-Service / ESSILOR / ESW / Etuis Duggert / Eugen Stratemeyer / ewa-marine F F. W. Breithaupt & Sohn / Ferdinand Menrad / ficonTEC
Service / FISBA / Fisher & Paykel Healthcare / FLAIR Modellbrillen / FLO Medizintechnik / FMB Care / FPM Holding / FRAnK OPTIC PRODuCTS / Fraunhofer-
Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik IOF / Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT / Fraunhofer-Institut für nachrichtentechnik, Heinrich-
Hertz-Institut HHI / Fraunhofer-Institut für Photonische Mikrosysteme IPMS / Fraunhofer Institut für Physikalische Messtechnik IPM / Fraunhofer-Institut für
Produktionstechnologie IPT / Fraunhofer-Institut für Schicht- und Oberflächentechnik IST / F & W Frey & Winkler / FRIO international optics / Fritsch / Fritz
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stechnik / Gilson International BV Deutschland / Gimmi / Goebel Instrumentelle Analytik / Greiner / GTI medicare H HÄLSA Pharma / HAMAMATSu
PHOTOnICS Deutschland / Handicare Accessibility / Hans Müller HMP Medizintechnik / Hans-Joachim Marwitz / Haver & Boecker / HECHT Contactlinsen /
Heidelberg Engineering / Heidolph Instruments / HEInE Optotechnik / Heliopan Lichtfilter Technik / Hellma / Hellma Optik Jena / Hemovent / HEnSEL-VISIT /
Heraeus noblelight / Hermann Bock / Hermle Labortechnik / Herolab / HEYER MEDICAL / Hill-Rom / HiperScan / Hirschmann Laborgeräte / Hittech Prontor /
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Medizintechnik / Hu-Friedy I ILuDEST Destillationsanlagen / Image Engineering / IMT Masken und Teilungen / Industrieverband Schneid- und Haushalt-
waren / InFICOn / Infors / infoteam Software / InGEnERIC / InProcess Instruments / Instrument Systems / InSuLET Germany / InTEGRA Biosciences /
InTERCO / InTERSPIRO / InVACARE Deutschland / IVKO J J&M AnALYTIK / JEnOPTIK Advanced Systems / JEnOPTIK Automatisierungstechnik / JEnOPTIK
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Systeme / LASOS Lasertechnik / LAuDA DR. R. WOBSER / F. & M. Lautenschläger / LEICA Camera / Leica Geosystems / Leica Microsystems CMS / LEJ II
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Medical Innovation / Löwenstein Medical Technology / Luneau Technology M m2 Handels- u. Vertriebsgesellschaft / MAICO Diagnostics / mark’ennovy /
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