8
Die Epicondylosis radialis humeri (Teil II) Akademie für Handrehabilitation, Rainer Zumhasch, Bad Pyrmont Rainer Zumhasch Behandlung: Nach Sicherstellung einer klassischen Epicondylitis humeri radialis Typ 2 ohne Mitbeteiligung von Typ 5 sowie einer Epicondylitis humeri medialis, hat sich in unserer therapeutischen Praxis folgendes Behandlungsver- fahren bewährt: Therapiedauer: 6-12 Einzeltherapien verteilt auf 2 - 3 Wochen Therapieeinheit: 30 - 45 Minuten Behandlungsverfahren im Überblick: Die vegetativen Stimulationstech- niken stehen zu Beginn des therapeu- tischen Behandlungsverfahrens im Vordergrund und werden je nach Therapieverlauf reduziert, wobei ihre Applikation im gesamten Therapie- konzept seine Anwendung findet. Neben der schmerzreduzierenden Wirkung, fördern diese Techniken die Stoffwechselaktivität und helfen den Heilungsprozess des pathologisch veränderten Gewebes zu beschleuni- gen. Die posturalen Koordinations- übungen sollen auch langfristig, im Sinne der dynamischen Rücken- schule, fortgesetzt werden. Sie helfen auch haltungsbedingten Folgepatho- logien, in Verbindung ergonomischer Maßnahmen, vorzubeugen (Verhaltens- prävention). Aufgrund der Komplexität und der Vielfalt von therapeutischen Behand- lungsmöglichkeiten, können nur eini- ge Therapievarianten in ihrer allge- meinen Wirkungsweise vorgestellt werden! Vegetative Stimulationstechniken: Heiße Rolle: Wirkung: Senkung des Aktivitätsgra- des der Formatio reticularis, verbun- den mit einer Herabsenkung des Muskeltonus. Rasch einsetzende re- aktive Gefäßdilatation, welche auch brachliegende Kapillargefäße um- fasst. Damit wird die Durchblutung flächenhaft gefördert. Material: 2 - 3 Handtücher 60 x 100 cm, ca. 1 Liter kochendes Wasser Indikation: Alle Formen der musku- lären Hypertonie und blande Ödeme im Sinne des Obelinskaja-Goljanitz- ki-Effektes. Risiken: Bei unsachgemäßer Anwen- dung „Verbrühungsgefahr" Vorbereitung: Die Handtücher wer- den zuerst der Länge nach gefaltet. Dann wird das erste Handtuch zu einer Wurst zusammengerollt und zwar in der Verlaufsform des längs gefalteten Handtuches. Die weiteren 1 - 2 Handtücher werden jetzt leicht versetzt der Reihe nach auf das zuerst gerollte gewickelt („Trichterbildung"). Anschließend wird das kochende Was- ser in die Trichteröffnung gegossen. Ausführung: Die Handtuchrolle wird mittels sehr kurzem Hautkontakt, mit einer leichten Querdehnung für die Aktivierung des lymphatischen Sys- KG-Intern 6/2002 Therapie-Plan: Zeitlicher Ablauf und Maßnahmen Akutphase: 0.-3./5. Tag: Kryo-Applikation innerhalb der ersten 10-20 im Sinne der posttraumati- schen Erstversorgung. Vegetative Stimulationstechniken wie z.B. BWS- Mobilisation im Bereich TH2/3 - TH8, Heiße Rolle, Akumat etc. Elektro- therapie, Ultraschall Absolute Belastungsschonung und Sportpause. Aktives Bewegen im „absolut schmerzfreien" Bewegungsausmaß und Einsatz eines Tapeverbandes bzw. einer Ellenbogenbandage, Zyklische Trainingsformen (z.B. Aqua-Jogging). Proliferationsphase: a.) ab 3.15. Tag bis 4 Wo. oder je nach Verlauf Vegetative Techniken. Querfriktionen (evt. TENS - Therapie) b.) ab 9. bis 12. Woche Querdehnung im Sinne des myofaszialen Release (ggf. leichte Längsdeh- nung) Schmerzfreie Bewegungsübungen und zunehmendes Antago- nistentraining Beginnende posturales Koordinationstraining Je nach Verlauf wird die Applikation von Bandagen (bzw. Tape) auf Belastungs- situationen beschränkt Zyklische Trainingsformen (z.B. Aqua-Jogging). Umbauphase: a.) ab 4./6. Wo. oder je nach Verlauf Zunehmendes Stabilitätstraining im Sinne je nach Verlauf eines gesteiger- ten Antagonistentrainings der posturalen Koordination b.) ab 9. bis 12. Woche Zyklische Trainingsformen (z.B. Aqua-Jogging) Dynamische Rückenschule im Sinne von Verhaltenänderungen und Ergonomiemaßnahmen. Die Ellenbogenbandagen sollten jetzt zunehmend abgesetzt werden.

Die Epicondylosis radialis humeri (Teil II) · Die Epicondylosis radialis humeri (Teil II) Akademie für Handrehabilitation, Rainer Zumhasch, Bad Pyrmont Rainer Zumhasch Behandlung:

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Die Epicondylosis radialis humeri (Teil II) · Die Epicondylosis radialis humeri (Teil II) Akademie für Handrehabilitation, Rainer Zumhasch, Bad Pyrmont Rainer Zumhasch Behandlung:

Die Epicondylosis radialis humeri (Teil II)Akademie für Handrehabilitation, Rainer Zumhasch, Bad Pyrmont

Rainer Zumhasch

Behandlung:Nach Sicherstellung einer klassischenEpicondylitis humeri radialis Typ 2ohne Mitbeteiligung von Typ 5 sowieeiner Epicondylitis humeri medialis,hat sich in unserer therapeutischenPraxis folgendes Behandlungsver-fahren bewährt:Therapiedauer: 6-12 Einzeltherapienverteilt auf 2 - 3 WochenTherapieeinheit: 30 - 45 Minuten

Behandlungsverfahrenim Überblick:Die vegetativen Stimulationstech-niken stehen zu Beginn des therapeu-tischen Behandlungsverfahrens imVordergrund und werden je nachTherapieverlauf reduziert, wobei ihreApplikation im gesamten Therapie-konzept seine Anwendung findet.Neben der schmerzreduzierendenWirkung, fördern diese Technikendie Stoffwechselaktivität und helfenden Heilungsprozess des pathologischveränderten Gewebes zu beschleuni-gen. Die posturalen Koordinations-übungen sollen auch langfristig, imSinne der dynamischen Rücken-schule, fortgesetzt werden. Sie helfenauch haltungsbedingten Folgepatho-logien, in Verbindung ergonomischerMaßnahmen, vorzubeugen (Verhaltens-prävention).

Aufgrund der Komplexität und derVielfalt von therapeutischen Behand-lungsmöglichkeiten, können nur eini-ge Therapievarianten in ihrer allge-meinen Wirkungsweise vorgestelltwerden!

VegetativeStimulationstechniken:

Heiße Rolle:Wirkung: Senkung des Aktivitätsgra-des der Formatio reticularis, verbun-den mit einer Herabsenkung desMuskeltonus. Rasch einsetzende re-aktive Gefäßdilatation, welche auchbrachliegende Kapillargefäße um-fasst. Damit wird die Durchblutungflächenhaft gefördert.Material: 2 - 3 Handtücher 60 x 100cm, ca. 1 Liter kochendes Wasser

Indikation: Alle Formen der musku-lären Hypertonie und blande Ödemeim Sinne des Obelinskaja-Goljanitz-ki-Effektes.Risiken: Bei unsachgemäßer Anwen-dung „Verbrühungsgefahr"Vorbereitung: Die Handtücher wer-den zuerst der Länge nach gefaltet.Dann wird das erste Handtuch zueiner Wurst zusammengerollt undzwar in der Verlaufsform des längsgefalteten Handtuches. Die weiteren1 - 2 Handtücher werden jetzt leichtversetzt der Reihe nach auf das zuerstgerollte gewickelt („Trichterbildung").Anschließend wird das kochende Was-ser in die Trichteröffnung gegossen.Ausführung: Die Handtuchrolle wirdmittels sehr kurzem Hautkontakt, miteiner leichten Querdehnung für dieAktivierung des lymphatischen Sys-

KG-Intern 6/2002

Therapie-Plan: Zeitlicher Ablauf und MaßnahmenAkutphase:0.-3./5. Tag: Kryo-Applikation innerhalb der ersten 10-20 im Sinne der posttraumati-

schen Erstversorgung. Vegetative Stimulationstechniken wie z.B. BWS-Mobilisation im Bereich TH2/3 - TH8, Heiße Rolle, Akumat etc. Elektro-therapie, Ultraschall Absolute Belastungsschonung und Sportpause.Aktives Bewegen im „absolut schmerzfreien" Bewegungsausmaß undEinsatz eines Tapeverbandes bzw. einer Ellenbogenbandage, ZyklischeTrainingsformen (z.B. Aqua-Jogging).

Proliferationsphase:a.) ab 3.15. Tag bis 4 Wo.

oder je nach Verlauf Vegetative Techniken. Querfriktionen (evt. TENS - Therapie)b.) ab 9. bis 12. Woche Querdehnung im Sinne des myofaszialen Release (ggf. leichte Längsdeh-

nung) Schmerzfreie Bewegungsübungen und zunehmendes Antago-nistentraining Beginnende posturales Koordinationstraining Je nachVerlauf wird die Applikation von Bandagen (bzw. Tape) auf Belastungs-situationen beschränkt Zyklische Trainingsformen (z.B. Aqua-Jogging).

Umbauphase:a.) ab 4./6. Wo.

oder je nach Verlauf Zunehmendes Stabilitätstraining im Sinne je nach Verlauf eines gesteiger-ten Antagonistentrainings der posturalen Koordination

b.) ab 9. bis 12. Woche Zyklische Trainingsformen (z.B. Aqua-Jogging) Dynamische Rückenschuleim Sinne von Verhaltenänderungen und Ergonomiemaßnahmen. DieEllenbogenbandagen sollten jetzt zunehmend abgesetzt werden.

Page 2: Die Epicondylosis radialis humeri (Teil II) · Die Epicondylosis radialis humeri (Teil II) Akademie für Handrehabilitation, Rainer Zumhasch, Bad Pyrmont Rainer Zumhasch Behandlung:

KG-Intern

tems, von der Brustwirbelsäule (TH2/3 - TH 8) über die hyperton gestellteMuskulatur des Schultergürtels bis inden Unterarm geführt (Applikations-dauer: ca. 10 bis maximal 20 Min.).Bei guter therapeutischer Anleitungkann die heiße Rolle am Unterarmauch vom Patienten selbst appliziertwerden.

Abb.: 15 Heiße Rolle

Myofasziales Release:Wirkung: Mittels des myofaszialenRelease wird die tendomyotisch hyper-ton gestellte Muskulatur (häufig z.B.M. supraspinatus, deltoideus, pectora-lis major und minor, biceps, Flexorendes Unterarmes und insbesondere derM. extensor carpi radialis brevis) inihrem physiologischen Z-förmigenVerlauf gedehnt und der Tonus wirdweiterhin gesenkt. Sie bewirkt in er-ster Linie der Wiederherstellung desmuskulären Synergismus. Das lym-phatische System wird aktiviert unddie großmolekularen Eiweisproteinedes negativen Stoffwechsels könnenabtransportiert werden. Bindegewe-bige Verklebungen im zwischenmus-kulären Faserraum werden gelöst unddie intramuskuläre Gleitfähigkeitwird erhöht. Zudem wird eine weite-re nozizeptive Hemmung der C-Fa-sern erreicht.

Ausführung: Der entsprechende hyper-tone Muskel wird im Querverlauf mitZeigefinger bzw. den Daumen ge-führt. Ein leichter Impuls in Höhe derMuskelspannung wird vom Thera-peuten gesetzt. Dieser Reiz bewirkteine zunehmendes Lösen der musku-lären Spannung. Diese Reizsetzungwird alternierend fortgesetzt. DieseTechnik erfordert von Seiten des Be-handlers eine hohe taktile Empfind-samkeit.

Querfriktion nach Cyriax:Wirkung: Cyriax vertrat die Vor-stellung, eine Massage quer zum Fa-serverlauf könne die Entstehung vonkollagenen Querverklebungen ver-

hindern oder bereits entstandene auf-lösen. Eine schmerzlindernde Wir-kung tritt durch Stimulation der a-Fasern (Mechanorezeptoren) undDämpfung der vegetativen C-Fasernein. (vgl.: Winkel, Vleeming, Fisher,Meijer, Vroege, Nicht operativeOrthopädie, Teil 3: Therapie derExtremitäten, Gustav Fischer Verlag,Stuttgart 1987, S. 42-43). Häufiggehen die Patienten erst innerhalbdes Stadium II-IV zum Arzt. In dieserZeit haben sich die wasserlöslichenCross-Links bereits in bindegewebigeCross-Links umgewandelt. DiesesStadium starker Gewebsverklebun-gen, kann die Indikation einer 15 Min.Querfriktion sein. Mittels dieser Maß-nahme wird der chronifizierte Zu-stand in den Akutzustand zurückver-setzt. Die therapeutische Vorgehens-weise wird entsprechend dieses Sta-diums fortgesetzt und zeigt in derRegel einen schnelleren und rezidiv-freieren Verlauf.

Abb.: 16 Myofasziales Release des M. supra-spinatus und Extensor carpi radialis brevis

Indikation: Schmerzlinderung, Stoff-wechselaktivierung und Vermeidungbzw. Lösen von „Cross Links" beiTendopathien frühestens 3 bis 5 Tagenach Trauma.Kontraindikation: Kompressionssyn-drome des N. radials.Ausgangsstellung: Der Patient sitztvor dem Handbehandlungstisch. DerOberarm ist um 45° abduziert, dasEllenbogengelenk um 90° gebeugtund der Unterarm supiniert. DerTherapeut sitzt an der Längsseite derBehandlungsliege dem Patientenschräg gegenüber.Ausführung: Der Therapeut palpiertmit seiner linken Daumenspitze denin dieser Stellung horizontal gelege-nen Anteil des Epicondylus lateralishumeri und sucht die druckempfind-lichste Stelle auf. Die andere Handfixiert von oben her den supiniertenUnterarm unmittelbar proximal vom

KG-Intern 6/2002

Page 3: Die Epicondylosis radialis humeri (Teil II) · Die Epicondylosis radialis humeri (Teil II) Akademie für Handrehabilitation, Rainer Zumhasch, Bad Pyrmont Rainer Zumhasch Behandlung:

KG-Intern

Handgelenk. Aus der Schulter herauswird durch Anteflexion das Endglieddes Daumens (und damit die ganzeHand) ungefähr 0,5 cm nach medialbewegt. Ein Weiterführen der Bewe-gung würde zum Kontakt der M. ex-tensor carpi radialis longus Fasernführen. Den angemessenen Daumen-druck herauszufinden bedarf einigerpersönlicher Erfahrungen. Ist bereitsein sehr leichter Daumendruck starkschmerzhaft, könnte lokal mit Eis (imSinne von 1 bis 2 Minuten Kryo-cinetics) anästhetisch vorbehandeltwerden.

Im Bereich der lateralen Sehnen-ansätze gilt die Kryotherapie in vonForm von Kryocinetics nicht alskontraproduktiv. Die Sehnen desradialen Epicondylus sind in Formeiner direkten Insertion mit demKnochen verbunden. Dieser tenoös-säre Ansatz hat eine Größe von ca.lmm und wird in 4 Zonen unterteilt.Ein therapeutischer Problembereichist der Übergang der Zone zwischen1 und 2. Dieser Bereich wird nichtdirekt mit Gefäßen versorgt. Der zel-luläre Stoffwechsel erfolgt mittelsDiffusion. Dies könnte eine Ursacheder Anfälligkeit des lateralen Seh-nenkomplexes für Pathologien dar-stellen. Aus diesem Grundgedankenheraus, kann eine kurzzeitige Kryo-applikation, mit der damit verbunde-nen Gefäßdilatation, von Vorteil sein.

Die anschließende Querfriktion hilftneben dem lösen von Cross Links,diese punktuell wichtige Zone imStoffwechsel zu aktivieren, um ent-sprechende Heilungsimpulse einzu-leiten.Behandlungsdauer: ca. 2 bis 5 Min.

Abb.: 17 Querfriktion des TennisellenbogenTyp 2 (bei guter therapeutischer Anleitungkann der Patient auch eine Eigenfriktiondurchführen

Eigenfriktionsmassage:Auch kann der Patient mittels einerEigenfriktionsmassage den muskulä-ren Tonus hemmen und den Stoff-wechsel aktivieren. Diese Technikeignet sich insbesondere nach demAblegen der Bandage und im Rah-men der Muskelpflege nach Belas-tungssituationen um einen erneutenrezidiv vorzubeugen.

Statisches Eigendehnprogramm:Wirkung: Mit der Proliferationsphasekann der Patient mit einer leichtenEigendehnung die Anordnung derkollagenen Fasern in Längsrichtungunterstützen. Sie helfen muskulären

Dysbalancen vorzubeugen, um einerfunktioneilen Hemmung von Syner-gisten und Antagonisten zu entspre-chen. Diese Dehnungen müssen ab-solut schmerzfrei ausgeführt werden,um neuen Gebwestraumen vorzu-beugen. Im Anschluss kann in das

Abb.: 18 Eigenfriktionsmassage

postisometrische Dehnen gewechseltwerden. Diese neuro-muskuläre Eigen-hemmung bewirkt eine „starke" Span-nungszunahme im Muskel und in derSehnenaponeurose. Das führt zu ei-ner Erregung der Golgi-Sehnenkör-per. Diese Spannungsänderung wird andas Alpha-Motoneuron im Rücken-mark weitergeleitet.

Während der Entspannungsphasereagiert das Alpha-Motoneuron miteiner zusätzlichen Hemmung derMuskelkontraktion und bewirkt einezusätzliche reflektorische muskuläreTiefenentspannung, welches denDehnprozess zusätzlich positiv be-einflussen kann. Der Muskel wirdnach einnehmen seiner Dehnstellung

KG-Intern 6/2002

Page 4: Die Epicondylosis radialis humeri (Teil II) · Die Epicondylosis radialis humeri (Teil II) Akademie für Handrehabilitation, Rainer Zumhasch, Bad Pyrmont Rainer Zumhasch Behandlung:

KG-Intern

nur durch kleine Positionsänderun-gen „ohne" Auslösen des Dehnre-flexes gedehnt. Ruckartige Bewe-gungen von Seiten des Patientenwürden diesen Schutzreflex auslösenund somit den Muskeltonus erhöhen.Aus diesem Grunde ist es wichtig dieindividuelle Intensität zu finden.Das Eigendehnprogramm sollten imAnschluss der vegetativen Impuls-techniken bzw. nach Belastungssitua-tionen und vor den aktiven Bewe-gungsübungen durchgeführt werden.Es sollte mindestens 5 bis 10 mal miteiner Haltephase von 10 bis 20Sekunden gedehnt werden. Auf einenruhigen Atemrhythmus sowie dasEinlegen von ausreichenden Pausenist zu achten. Das Dehngefühl mussangenehm sein und bedarf einigerÜbung.

Indikation: Alle Formen der Muskel-hypertonieKontraindikation: Muskelfaserrisseetc.Ausgangsstellung: Mit der gesundenHand fixiert der Patient seine andereHand von ulnar und hält diese inmaximaler Palmarflexion und Ulnar-abduktion. Der Unterarm befindetsich in maximaler Pronation, derEllenbogen ist leicht gebeugt.Ausführung: Während der Patient dieStellung von Hand, Handgelenk undUnterarm nicht verändert, streckt ersehr langsam, unter Berücksichtigungdes Dehnreflexes, sein Ellenbogen-gelenk.

Abb.: 19 Dehnung des M. extensor carpiradialis brevis und der Unterarmflexoren,welche in 25% der Fälle mitbetroffen sind

Tape bzw. Adaptioneiner Epicondylitisspange:

Tapeverband:Wirkung: Der Tapeverband verhin-dert die maximale Kontraktion des M.extensor carpi radialis brevis und ver-mindert somit die Zugwirkung auf dieStrecksehnenaponeurose. Er unter-

stützt die Prophylaxe weiterer Seh-nenaffektionen insbesondere inBelastungssituationen.Nachteil: Durch einen zu fest an-gebrachten Tapeverband kann eszur Beeinträchtigung der Durch-blutung kommen. Gelegentlichkommt es auch zu allergischenReaktionen. In diesem Falle mussein zusätzlicher antiallergischerVerband mit eingesetzt werden.Vorteil: Problemloses schnellesAnlegen, ist kaum auffällig undkann bequem unter der Kleidunggetragen werden.

Abb.: 20 einfacher Tapeverband

Epicondylitisspange:Gleiche Wirkungsweise ähnlichdem Tapeverband, übt zusätzlichnoch eine muskuläre Massage aufdem M. extensor carpi radialis bre-vis aus. Die detonisierende Reak-tion wird durch eine Friktions-pelotte erzielt. Sie unterstützt daslösen von Verklebungen und för-dert die Gleitfähigkeit des Seh-nengewebes. Die EPI-HIT derFirma Sporlastic bietet bei arthro-kinematischen Handgelenkspatho-logien, insbesondere zwischen Osscaphoideum und Os lunatum,eine zusätzliche Stützbandage amHandgelenk. Auch ein gestörtesGleitverhalten dieser beiden Hand-wurzelknochen kann zu einer To-nuserhöhung des M. extensor carpiradialis brevis beitragen und somitzu einer sekundären EpicondylosisTyp II führen.

Es ist günstig (situationsbedingt)zwischen verschiedenen Bandagenzu variieren.

KG-Intern 6/2002

Abb.: 21 Epicondylitisbandagen

Page 5: Die Epicondylosis radialis humeri (Teil II) · Die Epicondylosis radialis humeri (Teil II) Akademie für Handrehabilitation, Rainer Zumhasch, Bad Pyrmont Rainer Zumhasch Behandlung:

Aktive Bewegungs-übungen im Sinne desfunktioneilen antagonisti-schen Synergismus:

Ziel dieser Bewegungsübungen ist dieIntegration des pathologisch verän-derten Muskels in das gesamtefunktionelle synergistische Zusam-menspiel der oberen Extremitäten-muskulatur. Die sympathische Reflex-aktivität wird gehemmt und die Gleit-fähigkeit wird funktioneil gefördert.Ausführung: Der Arm wird langsamvom Bauch ausgehend nach außen indie Streckung bewegt. Diese Übungmuss absolut schmerzfrei ausgeführtwerden.

Abb.: 22 Aktive synergistische Bewegungs-übungen

Stabilitätstraining im Sinneeines Antagonistentrainings:Sobald keine Schmerzsymptomatikmehr ausgelöst werden kann, sollteder Patient mit einem Stabilitäts-training der betreffenden Muskulaturbeginnen. Dieses Training sollte aufder einen Seite eine weitere Hem-mung der hypertonen Muskulaturerfüllen und gleichzeitig einen Auf-bau der antagonistischen Muskulaturbewirken. Dieses therapeutische Zielkann mittels des Thera-Bandes seineAnwendung finden.Ausführung: Die Thera-Band- Übun-gen sollten erst mittels eines Funk-tionstestes ihre Anwendung finden.Der Funktionstest dient der Kon-trolle von Tonusveränderungen nachder Durchführung von Manipulatio-nen am Bewegungsapparat, in Formvon vegetativen Stimulationstech-niken, manualtherapeutischen Ver-fahren oder Eigenübungen von Sei-ten des Patienten!

Neben der Scapula, Hüftfunktions-und dem Gangablauftestes, sind diegebräuchlichsten Überprüfungsver-fahren der HWS-Rotationstest unddas Th5 Wippen:

HWS - Rotationstest:Ausgangsstellung: Aufrechte mittlereKörperhaltung mit hängenden Ar-men. Die Füße werden mittels der3-Punkte Belastung in Hüftabduk-tion fixiert, um eine gute Unter-stützungsfläche zu erwirken.Ausführung: Vor der Übung führt derPatient eine endgradige schmerzfreieHWS - Rotation aus und fixiert mitden Augen zwei Punkte im Raum,welche gerade noch in seinem Sicht-feld liegen. Dieser Vorgang wird nacheiner Übung etc. wiederholt. Kommtder Patient über die Punkte hinaus,liegt eine Tonussenkung vor und dieTherapiemaßnahme kann als wirk-sam in das therapeutische Verfahrenintegriert werden. Kann der Patientden Fixpunkt nicht mehr erreichen,so ist die Manipulation als kontrain-diziert einzustufen.Die anschließenden Thera-Band-übungen sollten ca. 5 mal, bei positi-ven Funktionstest über den Tag, mitje ca. 5 Wiederholungen pro gewähl-ter Übung, ausgeführt werden. AlsWiderstand ist in der Regel beiFrauen weiß bis gelb und bei Män-nern gelb bis rot zu wählen.

Thera-Band - Wicklung:

Abb.: 23 Thera-Band - Wicklung

Wichtig ist das Thera-Band nicht mitder Faust zu fixieren. Diese Muskel-kontraktion der Flexoren lässt eineendgradige antagonistische Bewe-gung als auch Anspannung der Ex-tensoren nicht zu. Damit ist ein syn-ergistisches Training nicht möglich.Innerhalb der Alltagsbewegungen istin der heutigen Zeit ein Funktions-überwiegen der Flexorengruppen dieRegel. In vielen Berufen z.B. amComputerarbeitsplatz zwingt einenichtergonomische Tastatur den An-wender in eine persistierende Flex-ions- und Innenrotationshaltung.Aufgrund dieser Tatsache entwickeltsich in diesen Muskelgruppen eineHypertonie und dementsprechend in

den antagonistischen Extensoren eineHypotonie d.h. Muskelschwäche.Eine Faustfixierung des Thera-Bandwürde die gewünschten Bildungsreizezum konzentrischen-exzentrischenMuskelaufbau ungenügend setzenund eine Verstärkung innerhalb derhypertonen Muskulatur bewirken.Nur eine gezielte Bandfixierung imExtensionsmuster der Finger kannein physiologisches synergistischesTraining gewährleisten.

Thera-Band - Übung derFingerextensoren:Funktionstest: HWS - RotationAusgangsstellung: Aufrechte Körper-haltung, die Ellbogen stehen in 90°Flexion und die Handgelenke in Null-stellung mit leichter Dorsalflexion.Die eine Hand wickelt das Thera -Band nach den Prinzipien der Thera -Band - Wicklung und die andereHand liegt im Faustschluss zwischendiesem Band.Ausführung: Der Patient bewegt dieFinger gegen den Widerstand desThera-Bandes in die Extension undführt diese langsam exzentrisch in dieFlexion zurück. Dieser Ablauf wird5 mal dynamisch wiederholt. Ein er-neuter Funktionstest überprüft dieWirksamkeit der Behandlung auf dieTonussenkung. Bei positiven Funk-tionstest wird die Übung in das tägli-che Eigenprogramm integriert.

Abb.: 24 Thera-Band - Übung der Fingerex-

tensoren

Thera-Band - Übung für diePalmarflexoren des Handgelenkes:Funktionstest: HWS - RotationAusgangsstellung: Aufrechte Körper-haltung, der Ellenbogen ist 90° flek-tiert, das Handgelenk ist supiniert, dieFinger sind extendiert und abduziert.Der andere Arm steht in Außenrota-tion, der Ellenbogen und die Fingersind gestreckt. Diese Verriegelungunterstützt die aufrechte Körperhal-tung. Das Thera - Band wird um denHandrücken gewickelt und mit Zug-richtung nach kaudal mit dem paral-lel stehenden Fuß fixiert.

KG-Intern 6/2002

KG-Intern

Page 6: Die Epicondylosis radialis humeri (Teil II) · Die Epicondylosis radialis humeri (Teil II) Akademie für Handrehabilitation, Rainer Zumhasch, Bad Pyrmont Rainer Zumhasch Behandlung:

Ausführung: Der Patient bewegt dasHandgelenk aus der supinierten Null-stellung in die Palmarflexion undführt langsam exzentrisch die Handin die Ausgangsstellung zurück.Dieser Vorgang wird 5 mal langsamwiederholt und bei positiven Funk-tionstest in das Eigenübungspro-gramm integriert.

PosturaleKoordinationsübungen:

„Die posturalen Übungen solltenstets in Verbindung der spezifischenrehabilitativen Therapie, im Sinne derstrukturellen Geweberegeneration,erfolgen".

Abb.: 25 Posturale Koordinationsübungen

Indikation: Funktionelle Haltungs-störungen innerhalb der Wirbelsäule,in Verbindung seinen weiterlaufen-den bzw. rücklaufenden Auswirkun-gen innerhalb bzw. aus den Extremi-

täten. Bei ungenügender spezifischerpropiozeptiver Afferenz und abwei-chende Programmierung, organischoder funktionell bedingter Störungensowie fehlender Synergismus im ges-amten Bewegungsapparat. Nach post-operativen Eingriffen muss eine aus-reichende Gewebestabilität vorhan-den sein. Es sollte stets im absolutenschmerzfreien Empfinden trainierenwerden!

Ätiologie der schmerz-freien oder schmerzhaftenHaltung und Bewegung:

Die Propriozeption ist ein ständigerInformationsfluss über die posturaleLage im Raum und über die Bewe-gung im muskuloskelettalen System.Auch die Haltung ist eine Form derBewegung. Der Organismus wird in-nerhalb der Schwerkraft ständig aus-balanciert. Auch diese Fähigkeit derKoordination hängt von der Proprio-zeption und Steuerungsarbeit deszentralen Nervensystems (ZNS) ab.Im ZNS wird entschieden, welchemInformationsfluss der posturalenHaltung und über deren Bewegungs-abläufe, einschließlich der dazuge-hörigen muskulären Spannungsverän-derungen innerhalb des Bewegungs-apparates, die Priorität eingeräumtwird. Innerhalb dieser Schaltstellewerden entsprechende Schutzmecha-nismen durch Aktivierung der ent-sprechenden Muskeln (tendomyoti-

sehe Reaktion) eingeleitet. DieseAktivierung der Schutzmechanismendrückt sich in der Verschaltung ent-sprechender Muskelketten und derdamit verbundenen Schmerzreaktionaus. Ein weiterer ätiologischer Faktorfür die nozizeptive Afferenz ist derpsychische Sektor (der unbewusstenErlebnisebene). Beide ätiologischeFaktoren aus der Propriozeption unddem psychischen Sektor finden ihreSchmerzentstehung innerhalb dermedialen Kerne des limbischen Sys-tems.

Ursachen einer propriozeptivenafferenten Störung:1. Negative Beeinträchtigung der

propriozeptiven Meldeorgane(z.B. Hyperalgesie)

2. Nach einer Abheilung von verletz-ten Geweben bildet sich die zen-tralnervöse Steuerung der Schutz-funktion des Haltungs- und Bewe-gungsapparates nicht mehr in denNormbereich zurück

3. Psychisch bedingte Schmerzsyn-drome

4. Psychische und physische (wech-selseitige) in unmittelbaren Zu-sammenhang stehende Störungen

Beispiel einer propriozeptivenafferenten Störung:Durch eine direkte Gewalteinwir-kung auf ein Gelenk (z.B. Ellenbo-gengelenk) kommt es zu einer Verän-derung der Aktivierungsreihenfolge

KG-Intern 6/2002

KG-Intern

Page 7: Die Epicondylosis radialis humeri (Teil II) · Die Epicondylosis radialis humeri (Teil II) Akademie für Handrehabilitation, Rainer Zumhasch, Bad Pyrmont Rainer Zumhasch Behandlung:

im Bereich des Armes sowie inner-halb des ganzen Körpers aus demZNS, um den verletzten Gewebs-bereich zu schützen. Damit soll dasverletzte Gewebsgebiet vor weiterenmuskulären Zugkräften bewahrt wer-den, welche eine weitere Gewebe-schädigung begünstigen könnten. DieMuskulatur der betroffenen Struk-turen schalten hyperton um einerweiteren Gewebsschädigung vorzu-beugen. Die Bewegung in die contra-laterale Richtung wird verhindert.Die antagonistische Muskulatur schal-tet hypoton. Damit ist der Grundsteinein muskulären Dysbalance gelegt,welche sich rücklaufend bzw. weiter-laufend auf alle Bewegungsabschnit-te des Körpers (im Sinne des postura-len Gleichgewichtes im Raum derSchwerkraft) auswirkt. Diese Störungder muskulären Dysbalance kannsich forttragen, obwohl eine direkteGewebeschädigung nicht mehr be-steht. Die Aktivierung der Muskel-ketten für ein Bewegungssegmentvollzieht sich in einer anderen Rei-henfolge, welche für die Druckver-teilung der Gelenkstrukturen nichtmehr optimal sind. Weitere Patholo-gien können in der ätiologischenPhase sein.

Ziel der propriozeptiven postu-ralen Übungen:Ziel der propriozeptiven zentralner-vösen Steuerung ist die Förderungphysiologischer Bewegungsabläufe,Steigerung der Reaktionszeit undlangfristige Erhaltung der Schmerz-freiheit. Die posturalen Übungen ver-suchen die Informationen aus dempropriozeptiven System rhythmischzu verstärken um im zentralen Ner-vensystem Impulse für eine optimier-te Afferenz zu setzen. Das Übungs-programm orientiert sich nach der

aktuellen rehabilitativen Behand-lung, d.h. in welcher Phase der Gewe-beregeneration sich der Patient be-findet.

Prinzip und Vorgehensweiseposturaler Übungen:Das Übungsprogramm beruht aufdem Prinzip der schrittweisen Durch-führung immer komplizierter wer-dender Bewegungsabläufe. Die Be-wegungen sollten zunächst bewusstkontrolliert wahrgenommen und spä-ter in automatisierte internalisiertsein. Wichtig ist nicht nur die Konzen-tration auf die Gleichgewichtsreak-tionen der unteren Extremität, son-dern die bewusst wahrgenommenAuseinandersetzung mit der Integra-tion von Übungsabläufen in die obe-ren Extremitäten. Die Übungen wer-den mit eine Haltekonstanz von 2 bis8 Sekunden begonnen und später auf8 bis 15 Sekunden gesteigert. Die pos-turalen Übungen müssen grundsätz-lich schmerzfrei ausgeführt werden.Kontraindikationen: Akute Schmerz-symptomatik, entzündliche Prozessejeglicher Art im Sinne eines Kapsel-musters, Bursitis etc. sowie organi-scher Erkrankungen im ZNS (z.B.transversale Rückenmarksläsion).

Koordinationsübungenim Sinne der Lokomotion:1. Gleichgewichtsübungen sind bei

statischen Arbeiten mit Bewe-gungsarmut bzw. Bewegungen imkleinen sehr begrenzten Raum un-erlässlich.

2. Nur mit einer gut ausgeprägtenPropriozeption und der damit ver-bunden Lokomotion im Raum sinddynamische und damit gelenk-schonende Bewegungen erst mög-lich.

3. Um diese mehr als wichtige senso-

rische Leistung des Körpers opti-mal zu halten, ist es wichtig denBewegungsapparat auch entspre-chenden Reizen auszusetzen.

4. Voraussetzung ist ein genügendtherapeutisch vorbereitetes Binde-gewebe um Gewebstraumata zuvermeiden.

5. Ein lokomotorisches Training soll-te mehrmals täglich für wenigeMinuten ausgeübt werden, um denKörper genügend zellförderndeBildungsreize zu setzen.

6. Gut eignet sich das Airex Balance- Pad. Es ist klein, leicht und somitgut transportabel, sodass ein sol-ches Training quasi an jedem Ortvollzogen werden kann.

7. Wichtig ist die Beachtung derabsoluten Schmerzfreiheit wäh-rend der Übungsphase. Tremorund plötzlicher Kraftverlust sindebenfalls Zeichen einer Kontra-indikation.

8. Gegebenenfalls ist ein Brügger -Funktionstest in das Übungspro-gramm (z.B. HWS - Rotationstest)zu integrieren.

Ausführung einiger posturalenÜbungen im Sinne derLokomotion:Als Einstieg der lokomotiven Ko-ordinationsübungen kann mit einemleichten Gangtraining auf dem Ba-lance - Pad begonnen werden. AlsSteigerung wird ein Bein im Knie-gelenk leicht flektiert und im Sprung-gelenk extendiert. Mit dem Ober-körper wird die Balance gehalten.Ein Arm steht ebenfalls in Extension.Die Übung sollte 2 mal täglich 5fachwiederholt werden. In der nächstenAbfolge wird das Übungsprogrammmittels eines Balles fortgeführt. DerBall wird zunächst mit je einer Handin die Luft geworfen und mit flektier-

KG-Intern 6/2002

KG-Intem

Page 8: Die Epicondylosis radialis humeri (Teil II) · Die Epicondylosis radialis humeri (Teil II) Akademie für Handrehabilitation, Rainer Zumhasch, Bad Pyrmont Rainer Zumhasch Behandlung:

ten Knie- und extendierten Sprung-gelenk aufgefangen. 2 mal täglich5fach wiederholen (anschließend mitzwei Bällen fortfahren). Im Anschlusskönnen die Übungen mit dem Thera-Band fortgeführt werden.

Zyklische Trainingsformen:

Ausdauertraining im Sinne von z.B.Lauftraining oder Aquajogging eig-nen sich hervorragend, das Allge-meinbefinden und die körperlicheLeistungsfähigkeit zu steigern. Einegesunde, fettarme und vitaminreicheErnährung helfen präventiv weiterenKrankheitsprozessen vorzubeugen.

Optimierung des Umfeldesim Sinne der Entstehungs-ätiologie ADL „Die dyna-mische Rückenschule":

Eine ergonomische Tastatur undMousepad mit Silikonauflage förderndie physiologische Aufrichtung des

Bewegungsapparates, verbessern dieStellung der Hand und fördern somitden muskulären Synergismus undden allgemeinen Stoffwechsel, wel-cher für eine langfristige Belastungs-fähigkeit wichtig ist.

Abb.: 26 Ergonomische Tastaturen im Sinneder Optimierung des Bewegungsumfeldes

Medikamentöse Therapie:

Mit einer guten Therapie kann aufeine medikamentöse Begleittherapieverzichtet werden. Sie geben keinensicheren Rückschluss mehr auf dieSchmerzgrenze während der thera-peutischen Maßnahmen und könnensomit therapiebedingte Gewebsschä-digungen begünstigen. Zudem kön-

nen entzündungshemmende Präpa-rate z.B. einen Reizmagen begünsti-gen und innerhalb der vegetativenVerknüpfung der Ellbogenmusku-latur über die BrustwirbelsäuleTH2/3 - TH8 den für die Gewebere-generation wichtigen Stoffwechselungünstig beeinflussen. Von der Infil-tration von Cortisonpräparaten sollteAbstand genommen werden. Siewirkt sich hemmend auf die Gewebe-regeneration des Sehnengewebes aus.

Eine ausführliche Literaturliste er-halten Sie auf Anfrage beim IFK e.V.Telefonnummer: 0234/97745-0

KG-Intern 6/2002