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Die Erstlinge moderner spanischer Ornithologie

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Die Hrstlinge modcrner spanischer Ornithologie. Uebersetzt

v o n

Dr. Carl Bolle.

Spanien war bisher in ornithologischer Hinsicht eines der unbekann- testen yon allen L~ndern Europas, ja vieUeicht das am meisten in Dun- kel verhiillt gebliebene. Es scheint dem 19. Jahrhunderte, welches uns auf eine H0he gefiihrt hat, yon welcher wit die Gesammtheit der Natur- erzeugnisse unsres Welttheils yon Tag zu Tag deutlicher iiberschauen, vorbehalten zu sein, auch die Falten dieses Schleiers zu ltiften und tiber Pyren~ien und Meet den ersten freien Blick zu gestatten. Am Er- freulichsten ist es, dass dieser Fortschritt yon Spanien selbst ausgebt, wo sich zur Zeit eine rege Th/itigkeit auf den verschiedenartigsten Ge- bieten entwickelt, die yon siidlich-glUhendem patriotischem Eifer und yon leidenschaftlicher Vorliebe far den vaterl~indischen Boden getragen, die sch0nsten Frtichte far die Zukunft verspricht. Es liegen uns in den ,~Memorias de la Real Academia de ciencias de Madrid ~' yore .lahre 1850 und 51 zwei Arbeiten correspondirender Mitglieder dieses Insti- ruts, iiber die VOgel Galiciens und Valencias, vor, die in jeder Bezie- bung, haupts~icblich abet durch die Neuheit des behandelten Terrains, unsres lnteresses wtirdig sind. Der Maassstab, mit dem dieselben ge- messen sein wollen, darf freilich nicht der sein, weichen wit an Lei- stungen ,aus 'den wissenschaftlich gliicklicher situirten Ltindern Mittei- europas zu legen gewohnt sind. Was bier die Vorarbeiten yon Gene- rationen erleichtern, beruht in Spanien noch allein auf den Forschungen und Beobachtungen einzelner M~inner. In nur wenigen der Naturbe- tracbtung gefiffneten Augen kOnnen nicht alle Birder der Vogelwelt, nicht alte Thatsachen, in verh~iltnissmassig kurzer Zeit, sich gleich vollst~indig abspiegeln; da muss noch manches zu Entdeckende kommenden Tagen vorbehalten bleiben. Auf der pyren~iischen ilalbinsel hat Jahrhunderte hindurch ein schwerer geistiger Druck gelastet, der in der zweiten H~ilfte des vorig"en Jabrbunderts unter KOnig Ferdinand VI., einem ei- frigen Beschiitzer derKtinste und Wissenschaften, zwar erleichtert wurde und fur mancbe Zweige des Wissens, die Pflanzenkunde z. B. einem sch0nen Morgenrotb zu weichen begann; bald jedoch, ohne dass fur Ornithologie irgend etwas Bedeutendes geleistet worden w~ire, sich in die gleich grossen Hemmnisse der bis auf unsre Zeit dauernden politi- scben Erschatterungen, verlor.

Die neuerdings yon der K0nigin Isabella If. (1847) gegriindete Academia de ciencias exactas, fisicas y naturales scheint in ihren Denk- schriften ein Organ fiir die erwachenden Regungen des Zeitgeistes auf dem Gebiete der Naturwissenschaften werden zu wolleu. Die Jahr- g~inge yon 1850 und 51 bringen zuerst Ornithologisches. Es sind Be- strebungen, in welchen die ganze Frische des 18. Jahrhunderts athmet, jener Duft, der bei einer angetretenen Reise um die ersten B~iume der Landstrasse weht. Wit haben uns desshalb und um dem Leser einen mOglichst deutlichen Begriff yon dem Standpuncte unserer Wissenschaft

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in Spanien zu geben, beim Uebertragen nur die nothwendigsten "Ver- ktirzungen erlaubt; bedauern indess, namentlieh den einleitenden Theil von Rios Naeeyro's Arbeit~ der fiir den diesen Bltittern zugemessnen Raum etwas zu weitl~iuftig und allgemein gehalten ist, nicht vollst~indig, wie wit dies bei Vidal's mehr localer Introduction gethan haben, wieder- geben zu k0nnen. Mit lebendigem Bedauern redet darin der gaticische Ornitholog yon tier Versp~itung, die Spanien, den andern Nationen Euro- pa's gegentiber, auf dem Wege der Naturforschung yore Schicksal auf- erlegt wordeu sei, you dem regen Geistesleben der maurischen Epochen, welches auch sparer hie ganz erloschen sei, wie eine lunge Reihe von im Auslande meist ignorirter spanischer Gelehrter, die er autFtihrt, be- weisen soil. Mit Begeisterung rtihnat er die nnersch0pfliche Fruchtbar- keit und den Productenreichthum des spanischen Bodens. Auf seine eigene Heimath. Gaticien endlich iibergehend, jenen nordwestlichen Yor- sprung der Halbinsel, der mit Portugal die fast gleiche Sprache und alas feuchtwarme lnselklima theilt, - - ein Land, dessen giganthische Bergk~imme und steile Felsenktisten dem Schreiber dieser Zeilen, vom Meere aus gesehen, ein grossartiges und unvergessliches Bild im Ge- d~ichtniss hinterlassen haben; eine Gegend yon der aus einstein H u m- b o l d t nachAmerika sich einschiffte, - - f~ihrt er folgendermaassen fort: ,,Wenn also Spanien der an Naturerzeugnissen reichste Boden~ yon ganz Europa wenigstens, ist, wie sp~itere Beobachtungen es sicher einst her- ausstellen .werden, so ist Galicien, dies gesegnete Land, an dern der Sch0pfer den Glanz seinerAllmacht verschwendet zu haben'sche.int, ohne Zweifel you jenem wiederum die fruchtbarste Provinz. Seine 937 Qua- dratmeilen bedingen mit ihren hohen Bergen, ihren breiten und tiefen Thiilern, ihren Laubwaldungen uud Hochebenen, eine gewaltige Abwech- selung im Klima. Dieses und die Galicien in einer Ausdehnung yon 117 Meilen umgUrtende unermessliche Ktiste, der Wasserreiehthum seiner nach allen Seiten hin.es durchstr0menden Fltisse und B~iche, setzen es in den Stand, fast siimmtliche Erzeugnisse der Halbinsel in seinem Schoosse zu vereinigen."

Wit erfahren ferner, dass der Verfasser far seinen Freund Dr. Gutierrez de la Cruz ein nicht unbedeuteudes Kabinet spauischer VOgel zusammengebraeht I habe und you diesem eifrigen Bef0rderer tier vater- l~indischen Ornithologie haupts:,ichlich zur Ver~ffentlichung seiner vor- liegenden Arbeit angefeuert worden sei. Ausser Galicien, wo er seine Bemtihungen vorzugsweise der Umgegend seines Wohnortes Santiago widmet% sind auch einige Str[che yon Alt- und Neu-Kastilien, sowie das obere Estremadura ~;on Rios Naceyro ornithologisch durchforscht worden. Wahrscheinlich bleiben seine hier gemachten Wahrnehmungen ~p~iteren Publicationen vorbehalten. Da er sich erst seit 8 Jahren, einem verh~iltnissm~issig kurzen Zeitraume, den Forschungen auf dem Gebiet der Vogelkunde hingiebt, so hofft er wohl mit Recht, dass vorzugsweise den Species der artenreicheren Gattungen, wie Sylvia, Alauda, Emberiza, Fringilla, Larus, Anas u. a. bald noch manches Neue und Interessante hinzuzuftigen sein werde. Es ist mehr als tier 3. Theft sammtlicher europaischer VOgel nach Temminck~ den Rios Nace~'ro bisher in den

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van ihm durehsuehten spanisehen Landstrichen gefanden hat. Er darf sich daher~ bei der Vertretung fast alter Zouen van der aretischen his zu einer subtropischen, woh| mit Recht die Vermuthung gestatten, mit der Zeit fast siimmfliche Species Europas and fiigen wir hinzu - - auch manche nordafrikanische und orientalische als Burger van Spaniens Ornis nachzuweisen.

M0ge denn, sehliesst er die Einleituug, das Streben so vieler arbeit- samer, spanischer Zeitgenossen and jener gelehrten Fremden, die unser Land zu erforschen ko,nmen, Unterstiitzung finden, miige der hochher- zige Entschluss tier Regierung: auf den Universitiiten und an alleu wis- sensehaftlichen Anstalten, Museen der Erzeugnisse jeder Provinz zu grtinden, 4n Erftilfnng gehen. MOge jene traurige Richtung aus dem Lande. verbannt werden, die nnr daraaf ausgeht~ sich Settenheiten zu verschaffen, dabei abet nut die aus enffernten Liindern aehtet, wiihrend sie die, welche wit selbst besitzen, vernachliissigt und was schlimmer ist, ignorirt. Dana wird der Tag kommen, an dem derSpruch des un- sterblichen Linn6 eadlich fUr Spanien in Erfiillung geht: ,Veniet tempus, qua ista qnae nnac latent in lucern dies extrahat, et longioris aevi diligentia." - Sicher auch fiir Deutschland beherzigungswerthe Wortei

Beide ornithologische Studien, die Rios Naceyro's, sowie die Vidal's, zu ihrem Sehauptatz die entgegengesetzten Puncte tier Halbinsel, im ~iassersten Westen and Osten-Wfihlend, berechtigen zu den gliinzendsten Erwartungen fiir eine nahe Zukunft nnd beweisen zugleich, dass jener Genius, iter mitten in der westgothischen Finsterniss den Bischof Isidor van Sevilla zu einer Uebersetzung der Thiergeschichte des Aristoteles, ins Lateinische nebst angeh~ingtem Verzeichniss aller den Alten bekann- ten Vogelnamen, spiiter Avicenna, den hervorragendsten unter den zahl- reichen' Naturkundigen maurisch-hispanischer Nation, urns Jahr 1000 unsrer Zeitrechnung, zu einer Uebertragang desselben Aators ins Ara- bische antrieb, - - seine Fttigel wieder zu entfalten beginnt. An leiden- schaftlicher Liebhaberei ftir-Ornithologie, - - tier Sprachgebrauch nennt alle die, wetche Interesse an Naturgegenstiinden, mithin auch an Viigeln nehmen ,curioso#' - - hat es hie in Spanien gefehlt. Zenge davon ist, um eins van vielen Beispielen anzuhihren, jener Pater Andres Valde- cebro, der, als za Cromwells Zeiten der englische Admiral Blake die heimkehrende Silberflotte vor Teneriffa verbrannte, van all den ver- nichteten Schiffen and Schiitzen nichts so bitter beklagte, als den Vet- lust vierer van ibm heimgebvachter Colihribiilge. - - M0ge die wissen- schaftliche Beharrlichkeit gleichen Schritt mit dieser Vorliebe halten; damn wird auch in ornithologischer Hinsicht das iibermiithige Wart jenes Franzosen: ,Afrika beginne am Fuss der Pyreniien" den letzten Schein van Wahrheit einbtissen.

I. Catalog der in der Umgegend van Santiago und an andern Puncten Galiciens beobachteten VOgel; van D. Francisco de los R ios N a c e y r o . (Memoiren der ~Iadrider Ak;~demm der Wissen- scl~aiten yam Jahre 1850.) Vultur fulvus L Castil. Buitre, auf Gallego oder galicisch Butre.

Standvogel. Gemeiu in mauchen Berggegenden. Umgebung van Santiago.

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Catharte:~ percnopte~$ Temm. Castle Buitre alimoche, ohne Tri- vialnamen im Gallego. Zufiilliger, seltner Gast. Gemeinde Arines nah bei Santiago gegen Stidost gelegen. Von diesem Geier stehen zwei Exemplare im Museum tier Universitiit yon Santjago, einer an dem ge- nannten Orte, der zweite bei Cprunna ertegt. Vielleicht leben sie auf den Hochgehirgen Galiciens, die Landleute haben mir versichert, man beobaehte dort unter andern Geiern auch weisse. Gehfiren diese nun zur gegenwfirtigen Species oder sind es Junge yon Vultuv fulvus?

Falco subbuteo Lath. Castil. Buaro, ohne Trivialnamen im Gallego. Zufiillig and selten. Umgegend yon Corunna im November.

F. tinnunculus L. Castil. Cernicalo. Gall. Lagarteiro. (Eidechsen- fresser.) Peneirinno; welches letztere Wort, wie aach der spanische Name einen ,~Rtittler" bezeichnet. AIs Standvogel in ganz Galicien gemein.

F. nisus L. Castil Gavil~n. Gall. Azor. Standvogel. Im Winter gemeia in tier N~ihe yon Santiago.

F. milvus L. Castil. Milano. Gall. Minhato. Standvogel; gemein bei Santiago.

F. ater L. Castil. Milano negro. Ohne Galtego-Namen. Zufiiltig and wenig gemein. Auf der Insel Sisarga nordwestlieh yon Coranna. September.

F. buteo L. Castil. Milano rojo. Gall. Buxardo. Als Standvogel gemein, zumal im Winter in tier Nachbarsehaft Santiago's. - - Diese Art variirt ziemlich stark in unsrer Provinz.

F. rufus L. Castil. Arpella. Ohne Trivialnamen. Standvogel, indess nicht hiiufig. Ich habe beim Dorfe Grijoa, n~rdlich yon Santiago, in zwei verschiedenen Jahren, zwei ganz schwarze lndividuen geschossen, die nur einen leiehten grauen Anflug batten. Einen-derselben besitzt Dr. Gutierrez in seinem Kabinette; der andere war zu sehr zerschossen nm ansgestopft werden zu kiinnen.

F. cyaneus Mont. Castil. Ave de S. Martin. Gall. Rapinna. Ge- meiner Standvogel in der Umgebung Santiago's. Obwohl man bei uns einigen Raubv~gelarten besondere Namen giebt, so heissen sie doch im Allgemeinen nile: Azores, Bexatos, Minnatos, Minnotos, Muxatos, je nach den Often. Da das ganze Land durchweg gebirgig und iiusserst wildreich ist, so ist es wahrscheinlich: class es viel mehr Species giebt, als ich bisher beobachten konnte.

Strix aluco Mey. Castil. Estrige. Ohne Trivialnamen. Zufiillig and selten. Die zwei yon mir beobachteten Individuen, M~nnchen nnd Weibchen, wurden in verschiedenen Jahren erlegt; das eine in der Ge- meinde Leyra bei Santiago, das andere nab bei Corunna, beide im Winter.

St. flammea L. Castil. Bruja, (Hexe.) Gall. Curuxa. Standvogel; gemein in ganz Galicien.

St. passerina auct. CastiL Lechuza. Gall. Moucho. Ein in ganz Galicien gemeiner Standvogel.

St. brachyotos Lath. Castil. Buho Braquisto. Ohne Trivialnamen. Zufiillig and selten. Gemeinde Urdilde westlich yon Santiago.

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St. Bubo L. CastiL Buho. Gall. Boy, (Ochs.) Standvogel z. B. in der Gemeinde Fecha nordwestlich yon Santiago. Gemein in vielen Gebirgsgegenden Galiciens.

St. otus L. Castil. Buho mediano. Ohne Trivialnamen. Zuf~illig, wenig gemein. Gemeinde Conjo bei Santiago im Winter.

Corvus corax L. Castil. Cuervo negro Gall. Corvo. Standvogel, gemein an vielen Orten Galiciens.

C. corone L. Castil. Corneja negra. Gall. Cho~'a. Zugvogel; gemein in ganz Galicien. Kommt und geht mit der Saatkr~ihe.

C. fmtgilegus L. Castil. Corneja cairn. Gall. Choya. Zugvogel; gemein in ganz Galicien. lfommt im November in zahlreichen Schaaren an und bleibt bis zum Marz.

Corvus Pica L. Castil. Urraca. Gall. Pega rabi-larga. In ganz Galicien gemeiner Standvogel.

Garrulus glandarius. Castil. Grajo. Gall. Pega marza. In ganz Galicien gemeiner Standvogel.

Pyrrhocorax graculus Temm. Castil. Chova. Gall. Cho~'a. Auf dem Zuge. Gemein in der Umgebung Corunna's. Stellt sich um die- selbe Zeit, wie die Raben- und Saatkr~he ein und besucht dieselben Orte wie diese. Desswegen verwechselt das Landvolk diese 3 Arten und giebt ihnen gleichen Namen, trotz der hervorstechenden rothen Farbe des Sehnabels und der Beine des Letzteren.

Oriolus Galbula L. Castil. Oropdndula. Gall. Papagayo und mit Nachahmung seines Gcsanges: Biche 1o crego. Zugvogel. Gemein in ganz Galicien. Kommt Anfang Mais und bleibt his September.

Sturnus vulgaris L. Castil. Estornino. Gall. Estorninno. In ganz Galicien gemeiner Standvogel.

St. unicolor Marm. Castil. Estornino de un solo color. Gall. wie der vorige. In ganz Galicien gemeiner Standvogel. - - Da die Meistcn die Unterschiede zwischen nab verwandten V0geln nicht kennen, so fiih- ten in Galicien oft mehre Arten derselben, oder auch verschiedener Gattungen gleichen Namen. So die erwahnten beiden Staa~:e.

Lanius meridionalis Temm. Castil. Pica griega meridional. Ohne Trivialnamen. Seltener Zugvogel. Umgebungen yon San@go gegen Nordost bin. Erscheint im Januar, zieht im M~irz fort. - - Wenn ich diesen Vogel selten nenne, so geschieht dies nicht, well er in einem Jahre etwa, oder iiberhaupt nur einmal gesehen worden ist, sondern well sich um die angegebene Jahreszeit 2 oder 3 Individuen einzeln zeigen.

L. Collurio Briss. Castil. Degollador. Ohne Trivialnamen. Nicht h~iufiger Zugvogel in der Umgegend Santiago's. - - Stellt sich im Friih- linge ein und zieht im Sommer weg.

Jlttscicapa grisola L. Castil. Papa-moscas gris. Ohne Trivial- namen; Seltner Zugvogel. Siidliche Umgegend yon Santjago. Kommt im Sommer and verschwindet bei den ersten Winterfi'0sten. Diese Art babe ich nur 1849 beim Dorfe Conjo beobachtet.

M. l~tctuosa Temm. Papa-moscas luctuosa. Ohne Trivialnamen. Nicht h~iufiger Zugvogel in der Nachbarschaft Santiago's. Kommt und geht mit dem Vorigen. - - Diesen Fliegenschn~ipper babe ich nur 184S

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und |84% im ersten Jahre nur siidfistlieh yon Santiago, im zweiten all- gemeiner, aueh nach Westen bin verbreitet, angetroffen. Wenn er bei uns ankommt, tr~gt er bereits das Winterkleid.

Turdus viscivorus L. Castil. Drena. Gall. Tordo real. Wenig gemeiner Zugvogel. Umgegend yon Santjago. Erscheint im FrUhling, zieht Ende Sommer's wieder fort.

T. pilaris L. Castil. Zorzal. Ohae Trivialnamen. hrieht h~ufiger Zugvogel. NordOstlieh yon Santjago. Erscheint im Januar in kleinen Gesellsehaften, um im Mfirz wieder wegzuziehen.

T. musicus L. Castil. Tordo. Gall. ebenso. Zugvogel. Gernein in Galieien. Kommt im Winter und zieht im Mfirz oder April weg.

T. merula L. Castit. Mirlo. Gall Melro. In ganz Galieien g e - meiner Standvogel.

T. saxatilis Lath. Caslil. Mirto de rocas. Ohne Trivialnamen. Seltner Standvogel. Bei Santiago am Berge S. Juan da Cova und ~st- lieh yon der Briieke Ulla.

Cinclus aquaticus Bechst. Castil. Mirlo de agua. Gall. Rieiro Ein an allen Bfiehen Galieiens gemeiner Standvogel.

Sylvia luscinia Lath. Castil. Ruisennor. Zugvogel. All vielen Orten Galiciens hfinfig. Erscheint im Friihlinge, wandert im Herbst fort.

S. atricapilla Lath. Castil. Curruca de cabeza negra. Ohne Tr i - vialnamen. Nieht hfiufiger Zugvogel bei Santiago. Erscheint im Frtih- linge, zieht im Sommer fort.

S. sarda Marm. Castil. Curruca sarda. Ohne Trivialnamen. l~/ieht hiiufiger Zugvogel bei Santiago. Vom Friihling bis Ende Sommers.

S. cinerea Lath. Castil. Curruca gris. Gall. Papuda. Gememer Zugvogel bei Santiago. Vom Frtihjahr bis Herbst.

S. rubecula Lath. Castil. Gargantirojo. Gall. Peifoque. In Ga- licien hiiufiger Standvogel.

S. tith!/s Scop. Castil. Cola roja. Gall. Fizon. Ferreiro[o, Nicht hiiufiger Standvogel um Santjago und an verschiedenen andern Orten Galiciens.

S. hypolais Lath. Castil. Curruca de pecho amarillo. Ohne Tri- vialnamen. Nicht hiiufiger Zugvogel bei Santiago. Kommt im Friihling nnd zieht im Sommer weg.

S. tufa Lath. Castil. Curruca roja. Gall. Papuda. Bei Santjago gemeiner Standvogel. - - Vielen Species dieser Gattung giebt man im Lande den unbestimmten Namen Papuda.

Regulus ignicapiUus Brehm. Castil. Reyezuelo de ires fagas. Ohne Trivialnamen. Nieht hiiufiger Standvogel bei Santiago.

Troglodytes .vulgaris Lath. Castil. Troglodita. Gall. Carrizo. Gemein in 6alicien als Standvogel.

Saxicola oenanthe Bechst. Castil. Caliblanco grande Gall. Pedreiro. Nicht hiiuflger Zugvogel bei Santiago. Stellt sich im Mai ein und wan- dert im Sommer fort.

S. rubicola Bechst. Castil. CoIlalba. Gall. Chaseo. In ganz Ga- licien gemeiner Standvogel.

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Jllotacilla alba L. Castil. Lavandera,, Gall. Lavandeira. In Ga- licien gemeiner Standvoget.

Jl. boarula L. Castil. Pastorcilla, Gall. Lavandeira paviza, Nicht hfiufiger Standvogel bei Santjago.

Anthus arboreus Bechst. Castil. Alondra pipi. Gall. Pio. Ge- meiner Standvogel bei Santiago,

Alauda awensis L Castil. Alondra de campo. Gall. Laverca. In ganz Galizien gemeiner Standvogel.

A. cristata L. Castil, Cogujada, Gall. Calandra. Nicht h~iufiger Zugvogel bei Santiago. Trifft im Friihjahr ein und zieht Ende Sommers wieder fort.

Pavns major L. Castil. Carbonero grande. Gall. Xilgaro ferreiro. Gemeiner Standvogel bei Santiago.

P. ater L. Castil. Carbonero pequenno. Gall. Pica-f611a. Ge- meiner Standvogel bei Santiago.

F . coeruleus L. Castil. Parvazul. Gall, Pica-folla. (Blattstecher.) Nicht h~iafiger Standvogel bei Santiago.

P. cristatus L. Castil, Paro monnudo. Ohne Trivialnamen. Selten, auf dem Zuge, Gemeinde Grijoa im Norden yon Santiago im Eichwalde am Ufer des Jambreflusses, Erscheint in den strengsten Wintern. Diese Meise habe ich nur im Jaauar 1844 and 47 beobachtet.

P. caudatus L. Castil. Paro rabilargo. Ohne Vulg/irnamen, Auf dem Zuge. Setten bei Santiago. Ich habe die Schwaazmeise stets nur im M~irz und April gesehen.

Emberi~a eitrinella L. Castil. Verderon de seto. Gall. Trigueiro. gemeiner Standvogel.

E. cia L. Castil. Verderon Ioco. Nicht h~iufiger Standvogel bei Santiago.

E. cirlus L. Verderon. Gemeiner Standvogel. (Der Zaunammer scheint, da er auf Spanisch schlechtweg Verderon heisst~ die aadern Ammern aber diese Benennung mit Beiw(irtern fiihren, der am hfiufig- sten auf der pyrenfiischen Halbinsel verkommende zu sein.) Diese drei Arten werden in Galicien alte mit demselben Namen bezeichnet.

P!]rrhula vutgaris Briss. Castil. Pirrula. Gall. Cardenal. Nicht hfiufiger Zugvogel bei Santiago. l(ommt mit Anfang des Friihlings und bleibt his zum Spiitsommer.

Fringilla Chloris Temm. Castil. Verdecillo. Gall. Verdero]. Wenig gemeiaer Standvogel bei Santiago.

F. domestica L. Castil. Gorrioa. Gall. ebenso, Gemeiner Stand- vogel in Galicien.

F. serinus L. Castil. Gin/. Gall. Serin. Gemeiner Standvogel bei Santiago.

F. coelebs L. Castil. PiazGn. Gall. Chinchon. Gemeiner Stand- vogel bei Santjago.

F. cannabina L. Castil. Pardillo, Gall. ebenso. Gemeiner Stand- vogel bei Santiago.

F. Carduelis L. Castil. Gilguero. Gall. Xilgaro. 5i'icht hfiufiger Standvogel bei Santiago.

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Cuculus canorus L. Castil. Cuclillo. Gall. Cuco. Z u g v o g e l . - Hiiufig bei Santiago. Erscheint im Frtihlinge, verschwindet im Spiitsommer.

Pious viridis L. Castil. Pico verde. Gall. Peto real. Gemeiner Standvogel bei Santiago.

P. ma~or L. Castil. Pico variado. Gall. Peto negro. Nieht hiiu- tiger Standvogel.

Jynx torquiUa L. Castil. Torcecuello. Ohne Trivialnamen. Bei Monforte, Provinz Lugo. Das Cabinet der Universitfit yon Santiago b e - sitzt diese Species. Ein Wendehals wurde vom Dr. Casares im Septem- ber gefangen. Ich weiss nicht, ob er Zug- oder Standvogel~ selten oder hiiufig ist.

Certhia familiaris L. Castil. Trepador. Gall. Pica folla. Ge - meiner Standvogel. - - Mit dem Baumliiufer geht es, wie mit den be i - den Staaren; man vereinigt ihn unter demselben Namen mit mehreren Meisen.

Upupa Epops L. Castil. Abubilla. Gall• Rubela. Nicht hfiufiger Zugvogel bei Santiago. Erscheint im Frtihling, zieht im Spfitsommer fort•

Alcedo ispida L. Castil. Martin pescador. Gall• ebenso; in den Seehfifen westlich and sfidwestlich yon Santiago, we]che er besucht, aber: Ruisennor de mar. (~Ieernaehtigall!) Standvogel. Gemein an den Bfichen um Santiago und am Gestade des Meeres.

Hirundo ~ustica L. Castil. Golondrina. Gall. ebenso. In ganz Galicien hiiufiger Zugv%el. Erscheint im Frahling, zieht im Spfitsommer weg.

1t. urbica L. Castil. Golondra dine ventana. Ohne Trivialnamen. Zugvogel. Gemein zu Santiago and an andern Orten Galiciens. Kommt and geht mit der vorigen.

1-1. riparia L. Castit. Golondrina de ribera. Gall• ohne Trivialnamen. Selten. Diese Schwalbe habe icb einzig and allein am Ufer des Flusses Tambre, nordOsttich yon Santiago beobachtet• ]hren Zug kenne ich nicht, doeh vermuthe ich darin Uebereinstimmung mit den abrigen Schwal- ben, denn im Winter sieht man sie nicht.

1t. rupestris Temm. Castil. Golondrina de rocas. Gall. ohne Tri- vialnamen. Seltner Standvogel. Die Felsenschwalbe halt sich am Ufer des Flusses Ulla an einigen sehr hohen Felsen, nah bei der Briicke gleichen Namens auf. Obwohl alte Beobachtungen, die ich hinsichtlich ihrer zu jeder Jahreszeit 1849 and im Winter und Friihting 1850 machte, sie als S t a n d v o g e l hinstellen, so denke ich dieselben doch fortzu- setzen, nm alle n~heren Umstiinde besser zu ergranden. - - S~immtliche Schwalben ftihren in Galicien den Namea Golondrina.

Cypselus murarius Temm. Vencejo. Gall. Vencexo. In ganz Ga- licien gemeiner Zugvogel. Erscheint etwas spiiter, als die Schwalbea and vertiisst uns aueh fi'tiher.

Caprimulgus europaeus L. Castilien. Papa-vientos Gall. Denoiteira. Nichthiiufiger Zugvogel. Vom Frtihling bis znm October.

Columba Palumbus L. Castil. Palomo. Gall. Pombo. Nicht hiiu- tiger Standvoget. Ende Herbst vereinigen sie sich in Truppea yon 30 his 40 Stack und vertauschen die Nordseite der Gegend yon Santiago mit der sadlichen.

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C. livia Briss. Castil. Palomo zurano. Gall. Pomba. Aiff dem Zuge oder vieUeicht als Flachtting aus den Tanbenschlfigen~ w o e s ihr all Nahrung fehlt. Erscheint im Juui und Juli bei Santiago, und zwar in Schw~irmen you .50--100 StUck, um bald wieder zu verschwindeu.

C. turtur L. Castil. Tortola. Gall. Rula. In Galizieu gemeiner Zugvogel. Erscheint im Frahlinge, verl~isst uns im Sp~itsommer.

Perdix rubra Briss. Castil. Perdiz roja. Gall. Perdis. Stand- vogel Variirt bei uns, obwohl sehr selten, so wie Temmiuck es anftihrt.

P. Cotuvnix Lath. Castil Codorniz. Gall. Cuturnis, und nach ihrem Schlage Pas-Palkis. - - In Galizien gemeiner Zugvoge[. Erscheint im Frahling und wandert im Sp~itsommer wieder fort.

Otis tetvax L. Castil. Avutarda pequenna. Gall ohne Trivial- name. Selten, auf dem Zuge. Erscheint im September bei Mellid, im Januar und Februar einzeln oder hfichstens zu zweien bei Corunna und Santiago. Verschwindet im M~irz. Alle Individuen, "die ieh sail, waren Weibchen oder junge M~innchen.

Oedicnemus crepitans Temm Gall. Alcaravan. •icht hiiuliger Zugvogel. Kommt im Frahting, wandert im Sp~itsommer fort.

tlaematopus ostralegus L. Ohne Gallegonamen. Zuf~iUiger, sel- tenet Gast. Ria del Burgo bei Corunna. Im Januar.

Charadrius pluvialis L. Castil. Pluvial dorado. Gall. Chorlito, Pilrro. Standvogel. Gemein an vielen Flussmandungen Galiziens. In manchen Jahren im Januar und Februar auf dem Zuge bei Santiago.

Ch. minor Meyer. Castil. Pluvial pequenno. Gall. Pillara. Stand- vogel. Hiiufig am Meeresstrand Galiciens~ zumal an den Flussmtindungen.

Ch. cantianus Lath. Castil. Pluvial de collar interrompido. Gall. Pillara. Zuf~illig, nicht hfiufig. Ria de Arosa, vom August bis October.

Vanellus melanogaster Bechst. Castil. Ave-fria vistosa. Gatl. ohne Trivialnameu. Zuffillig und selten. Ria del Burgo bei Corunna. Januar.

V. cristatus Meyer. Castii. Ave-fria. Gall. Gatlo-marinno. Gemein auf dem Zug~ bei Santjago. Erscheint in den M0naten December, Ja- nuar, Februar iu mehr oder weniger zahlreicheu Schw~irmeu~ besucht die feuchten Striche, am liebsten aber frischgepfliigte Aecker.

Strepsilas collaris Temm. Castil. Revuelve-piedras. Gall. Pillera. Gemeiner Standvogel. Ria de Arosa und anderw~irts an tier galizi- schen Kiiste.

Ciconia alba Bell. Castil. Ciguenna. Ohne'Trivialnamen. Zufiitlig nnd selten einmal auf dem Zuge. Zwei Stiirche, die ich sah, wurden in verschiedenen Jahren, nahe bei der Bracke Ul]a, gegen Ende des Sp~itsommers, ohne Zweifel auf der Wanderung verirrt, erlegt.

Arden cinerea Lath. Castil. Garza cristada. Gall. Garza. Stand- vogel. Gemein an allen Flussmiiuduugen Galiciens. Zieht sich im Win- ter iu's Innere und erscheint an alien Fltissen der Gegend yon Santiago.

A. stellaris L. Castil. Garza dorada. Gall. Boy. (Ochs.) Nicht hiiu- tiger Standvoge]. Ria de Ares bei Corunna, nud im Sp~itsommer und Herbst am Ufer des Flusses Tambre, nordwestlich you Santiago.

Platalea leucorodia L. Castil. Espatula hlanca. Ohne Trivialnamen. Zuf~illig uad nicht h~iufig. Ria del Burgo bei Corunna. Januar. -- Ob-

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wohl ich Grund habe, anzunehmen, dass der Ltiffelreiher bei Malpca, n~)rdlich yon den Biidern yon Carballo brtite, so will ich es doch nicht versichern, da ich mir vorgenommeu habe, nur alas hier niederzuschrei- ben, was auf meiner eigenen Beobachtung beruht.

i~tmenins arcuatus Lath. Castil. Zarapito real. Gall. Mazarico. Gemeiner Standvogel an allen Flussmtindungen Galiciens. Wandert im Winter mitunter in's Inhere. Er ist mehrmals im Januar und Februar bei Santiago geschossen worden.

N. tenuirostris Vieill. Castilisch Zarapito de pico de]gado. Gall. Mazarico pequenuo. Zufiillig und nicht gemein. Insel Cortegada bei der Ria de Arosa im August und September.

Totanus ochropus Temm. Castil. Arenoso. Gall. Andariv. 5Ticht hfiufiger Zugvogel. - - Standvogel am Rio Tambre, n/Jrdlich yon Sant- jago; im Winter an den Bfichen der Umgegend dieser Stadt.

Scolopax ruslicola L. Gall. Arcea. Gemein auf dem Zuge bei Santiago. Erscheint im November, bleibt his Ende Februar.

Sc. Gallinago L. Gall. Aguaneta. Gemein auf dem Zuge bei Sant- iago. Erscheint zu Anfange Winters und verschwindet im Mfirz.

Sc. Gallinula L. Castil. Agachadiza pequenna oder sorda. Gall. Aguaneta pequenna Nicht hi~ufig, Zugvogel bei Santjago. Kommt und geht mit der vorigeu.

Gallinula Crex Lath. Castil. Rey de las codornices. Gall. Guiou de Pas-paltds. Nicht htiufiger Zugvogel. Kommt im /¢Iai, zieht im Herbst fort

G. porzana Lath. Cas'til. Polla de Agua porzana. Ohne Trivial- namen. Zuftillig und selten. Bei Corunna im Februar.

G. Baillonii Yieill. Castil. Polla de agua Baillon. Ohne Trivial- namen. Zuftillig und selten. Bei Corunua im Februar.

G. chloropus Lath. Castil. Polla de agua. Gall. Galinnola. Auf dem Zuge; nicht htiufig. An den Ufern der Btiche um Santiago nur im Winter.

Fulica atra L. Castil. Diab]o de mar Ohne Trivialnamen. Zu- ftillig: Ria del Burgo bei Corunna im Januar.

Podiceps minor Lath. Castit. Colimbo pequenno. Gall. Pito. Zu- ftillig. Ria de Arosa. - Gemein im September und October.

Sterna cantiaca Gruel. Castil. Golondrina de mar pagada. Ohne Trivialnamen. Zuftillig'; nicht htiufig: Ria de Arosa. Umgebung yon Rianjo ira August, September und October.

St. hirundo L. Castil. Gran golondrina de mar. Gall. Carran, weil sie so im Fluge schreien. Hin und wieder gemein. Zur selben Zeit und an denselben Often, wie die vorige.

Larus argentatus Briinn. Castil. Gaviota de manto gris. Gall. Gaivota. Gemeiner Standvogel an der Ria de Arosa.

L. flavipes L. Castil. Gaviota de pies amarillos. Ohne Trivial- namen. Standvogel. An denselben Often und ebenso zahlreich, wie die vorige.

L. tridactylus Lath. Castil. Gaviota di tres dedos. Ohne Tri- vialnamen. Gemein an der Ria de Aroso yore August bis October. - -

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Zugvogel. Hin and wieder einma| in einigen Wintern, obwohl einzeln oder hOchstens zu zwei oder dreien an den FlUssen der Gegend yon Santiago.

L, aericilla L. CastiL Gaviota manchada cenicienta. Ohne Tri- vialnamen. Zuflillig; nicht hiiufig. Ria de Arosa, Umgegend yon Cam- bados im December. Im Allgemeinen heissen alle M0ven in Galicien Gaivotas.

Anas boscas L. Castil. Pato silvestre. Gall. Pato, Lavanco, Par- r, ilo, Standvogel auf dem Flasse Tambol und dem See Berreo bei Sant- jago. Gemein an Galiciens Flussmiinduagen. Auf dem Zage im Winter an etwas wasserreichen Fliissen und Teic.hen des Inaeren.

A. penelope L. Castil. Pato silbador. Ohne Trivialnamen. Zufiillig and nicht gemein. Ria del Burgo bei Corunna im Januar und Februar

A. querquedula L. Cast. Cerceta comun. Gall. Lavanquillo, Chu- paran. Nicht hiiufiger Standvogel. Ria de Arosa. I'm Winter hill und wieder aug den Fltissen des Inneren, abet in geringer Zahl. Bei Santiago.

A. [uligula L. Castil. Anade cristado de Ribera. Ohne Trivial- namen. Zufiillig; wenig gemein. Ria del Burgo bei Corunna, im Ja - nuar und Februar. - - Alle Enlen heissen in Galicien, wenn sie gross sind, Lavancos, Patos, Parrdlos; die kteinen aber Lavanquitlos~ obwohl letzterer Name nut einer Art speciell zukommt.

Mergus merganser L. Cast. Mergo. Gall. Trullo. Zufiillig. Ria del Burgo, lNachbarschaft yon Corunna. Im Januar und Febraar hiiufig. Alle yon mir beobachteten Siiger waren Weibchen and junge M~inncben.

Carbo Cormoranus Meyer. Castil. Gran Cormoran. Gall. Corvo marinno. Standvogel. Gemein an Galiciens KListen.

C. crislalus Temm. Cast. Cormoran de copete. Ohne Trivial- namen. Zufiillig und selten; nur im October t846.

Sula alba Mey. Cast Aveloca manchada. Ohne Trivialnamen. Auf dem Zuge bin and wieder. Maria bei Pontevedra, Ria de Ares bei Corunna im October~ "ffovember~ December. Selten an beiden Often und um diesetbe Zeit.

Colymbus glacialis L. Cast. Somormujo. Gall. Patouta. Zufiillig; nicht h~iufig. Ria del Bargo bei Corunna im Januar und Februar. Zur genannten Zeit babe ich nur Weibchen nnd junge Mfinnchen beobachtet.

Uria TToile Lath. Castil. Guillem'ote. Gall. Arau, in Nachahmung ibres Schreies. Zaffillig; gemein an der Ria de Arosa im August~ Sep- tember und October.

Mormon fratercula Temm. Cast. Pinguino. Ohne Trivialnamen. Zuffillig; nicht hfiufig. Zwisehen Ferrol and Corunna im Janaar und Februar.

II. Verzeichniss der VOgel des See's A l b u f e r a bei Valencia; yon Don I g n a c i o Vida l . (Memoiren dcr Mildrlder Ak,(Icmic der Wissen.,chafte~l yore Jahre 1851.) Einer yon den 0rten der Provinz Valencia, welche dem sinnigen

Beobachter der belebten 5tatar das gr0sste Interesse darbieten, ist ohne Zweifel der ,Albufera ~' genannte See. Die Ausdehnung dieses grossen

Joutn E Ornilh., In. Jahrg,., Nr. t6, Juli 1555. ~ 0

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Stisswasserbeckens, seine durch Waldungen und bebaute Fluren gebil- deten Ufer sind, so wie die Nachbarschaft des Meeres ebcnso viel Be- dingungen, die mfichtig dazu beitragen mnssten, das Dasein zahlreicher und mannigfacher GeschOpfe zu begiinstigen. Und in der That finden wir auch in ihm fast alle Klassen des Thierreichs vertreten. Da nun aber ein solches Zusammenstrtimen schwer zu verstehen ist, wenn nicht eine genaue Kenntaiss der Oertlichkeit vorangeht, so wird es passend sein, sie zu beschreiben, ehe wir eine Aufz/~hlung ihrer zahlreichen Bewohner liefern.

Zwei kleine Meiten yon der Stadt Valencia, nach Mittag zu, tritt uns der Albufera entgegea Dieser See misst tiber 4 Meilen in der Lfinge yon Nord nach Slid, nn(t etwas mehr als eine ]~Ieile in der Breite. Oesttieh begrenzt ihn eine Landzunge~ die an ihrer breitesten Stelle ungeffihr eine halbe 5ieile im Darchmesser hat. Sie trennt den See vom Meere und }teisst die Dehesa. Das Uferiand besteht, nach Norden, Westcn und Stiden zu aus fenchten Niederungen, die frliher einen Theil des See's selbst bildeten und heut zn Tage in fruchtbare Reis~cker umgeschaffen worden sind, die den acht nfiehsten Ortschaftcn: Ruzufa, Alfafar, Masanasa~ Catarroja, Albal~ Silla, Sollana und Sueea angehOren. Der Grund des See's ist schlammig und liegt tiefer, als der des Meeres an der nahen Ktiste, so dass er stets eine grosse ])Ieage Wasser ent- hfilt, dessen Tiefe, je nach den Unebenheiten des Bettes, zwischen einer Cuarta und zwei Vara's schwankt.

Gegen den siidds|lichen Winkel des Albufera lain erblickt man einen schmalen Verbindungskanal mit dem Meere. Dieser wird zu be- stimmten Zeiten ge0ffnet und verschlossen, je nach dem Bediirfniss des Steigens und Fallens der Gewiisser, wie es einerseits die Fischerei, andererscits die Cultur der Reisfelder fordert. Ausserdem empffingt der See alles iiberfliissige Wasser der Fltisse Turia und Jucar, das dutch zahllose Bewfisserungskanfile oder ,acequias :' zu ihm gelangt; auch nimmt er verschiedene Bfiche in sich auf, die zur Vermehrung seines Wasserreichthums um ein nicht Gering'es beitragen.

Wasserpfianzen sind ira A]bufera in reichlicher Menge vorhanden, darunter vorherrschend der Carrizzo, (Schwertlilie oder Schilf~) die Enea und die Charen oder Armleuchter, anf valencianisch Asprella genannt, welche Inseln yon hetrfichtliehem Umfange bilden und die Ausdehnung des Wassers dermaagsen zu vermindern scheinen, dass sie in dem See gleichsam Teiche von mehr oder weniger Gr(isse~ und CanEle', welche diese letzteren unter sich verbinden~ bilden. In der Dehesa, welche den See vom Meeresgestade scheidet, wachsen Waldpfianzen, einige Bfiume, wie Fichten und Weiden~ und viel Buschwerk.

Ihr Boden ist sandig und sehr uneben; denn er bildet his zum Strande bin eine Reihe yon wechselnden Hiigeln und Vertiefungen.

Aus der kurzen Zusammenstellung topographischer Thatsachen, wie wit sie eben gegeben haben, erkl~irt es sich, wie vorher angedeutet wurde, dass der" Albufera die trefflichsten Bedingungen flir den Aufent- halt fast siimmtlicher Thierklassen in sich vereinigt; denn der Ucberfiuss und die Vorziigliehkeit seiner Gewfichse lockt die Herbivoren an und

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diese dienen wiederum fiir die yore Raube Lebenden als Anziehungs- mitte|. Die Dehesa bietet verschiedenen Sfiugethieren~ Raub-und Sing- v0geln, vielen Reptilien uud Insecten Nahrung und Asyl dar. Die Ge- ri~hriehte des See's und die angrenzenden Niederungen iocken und bergen in ihren Schoos beinahe alle europfiischen Wader und Pahnipeden. Die Verbindung zwischen See und Meer erleichtert vorzugsweise den Eintrilt mancher Fische, w~ihrend die Gewfisser des ersteren zugleich einer Menge Amphibien, Crustaceen, Mollusken und Wtirmern das Dasein geben.

Schwer, wenn auch niitzlich wfire es, s~immtliche Thierarten, die die den Albufera und seine Umgebungen bev01kern, namhaft zu machen; denu die Bildung eines solchen General-Cataloges wiirde viet mehr Zeit und Stndium erheischen, als Jemand ihr widmen kann~ dem verschie- denartige Beschfiftigungen obtiegen. Da ich reich indess durch meine angeborene Geistesrichtung fiir verpftichtet halte, diess Geschfift zu tibernehmen, so habe ich schon seit geraumer Zeit v~rsucht; die dazu nOt'higen Materialien zu sammeln~ um es in tier Reihenfolge: welche die wissenschaftliche Zoologie verlangt, zur Ausftihrmig zu bringen.

Von vorn herein habe ich der Abtheilung der VOgel den Vorzug gegeben, well sie diejenige ist~ welche die griSsste Anzahl yon der tins besch~iftigenden Oertlichkeit eigenthtimlichen Species umfasst und aus- serdem den Vortheil hat sich leichter der Betrachtung~ dem Studium und der Beobachtuag riicksichtli..h ihrer Lebensweise~ darzubicten.

Der Catalog derselben, welchen ich zusammengebracht babe, ob- wohl ich ihn nicht als vollstiindig hinstelle, mtige als erster Theil ciner allgemeinen Aufzfihlung sfimmtIicher Thiere des Atbufera betrachtet werden.

Die VOgel unseres Districtes haben so sehr die Aufmerksarakeit der Jagdiiebhaber auf sich gezogen, dass yon jeher yon ihnen gesagt werden konnte, sie bOten den Valencianern Nuizen und Yergniigen zu- g|eich dar. Obwohl der Albufera k0nigtiches Eigenthum ist und seine besondere Verwaltung hat, steht die Jagd darauf dennoch dem Publi- cure im Winter~ mittelst einer Licenz, an zwei bestimmten Tagen des Novembers sogar ohne diese, frei. Dann versammelt sich eine unge- heuere Menge yon J~igern~ sowohl aus der Stadt~ wie aus den nah am See liegenden Ortschaften und eine zahllose Menge yon Enten, Blesshtihnern und anderem Vogelwildpret der Winterzeit wird erlegt.

Diese Jagden sind in Spanien und im Ausla'nde zu beriihmt, als dass es nOthig wfire~ sie zu beschreiben. Ich habe ihrer nut erwfihnt~ um den nattirlichen Reiz zu erkliiren, den die VOgel des Albufera, als Wesen yon besonders merkwtirdigen Sitten ausiiben and die Wichtigkeit ihrer Kenntniss, als dem Menschen nutzbarer Gesch0pfe, in's rechte Licht zu stellen.

Bei Abfassung dieses allgemeinen Verzeichnisses diirfte ich reich nicht auf die Ergebnisse meiner eigenea Beobachtung beschrfinken, ohne vorher die Specialarbeiten der auf demselben Gehiete ihfitig gewesenen Miinner zu priifen. Ich sammelte desshalb aus der Geschichte und den Chroniken yon Yalencia~ aus den Archiven des k0niglichen Patrimo- niums und aus denen des Tribunals und der Verwaltung des Albufera~

20 ~*

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alle Notizen, die Bezug auf die yon mir unternommcne Arbeit hatten. Folgendes sind die Documente, die ieh fand: ~')

1) Eine Beschreibung der Oertlichkeit des Albufera yon Escolano, im 6. Buche seiner Geschichte Valencia's, Cap. 2 7 - - 2 9 , nebst Aufztih- lung derjenigen VOgel, welche damals auf jenem Gebiet bekannt waren; eine Beschreibung, welche mit sehr wenigen Abweichungen in den Jour- nalen dieser Stadt, yore Jail 1792 nachgedruckt erschien und neuer- dings wieder in den INummern 128, 132 und 137 des hiesigen ,~Boletin official" yore Jahre 1846 ver0ffentlicht worden ist.

2) Ein Catalog und eine Beschreibung der VOgel des Atbufera yon Don Mareos Antonio de Orellana in valencianischer Sprache, 1795 publieirt; sp~iter in's Castilisehe fibersetzt und 1827 herausgegeben.

3) Ein Index der VOgel des Albufera, welche Don Thomas de Vil- lanova prfiparirte und 1807 nach Madrid brachte; erschienen in den ,Verhandlungen tier 6conomischen Gesellschaft der Freunde des Landes" in dieser Stadt, Jahrgang yon 1807.

4) Ein Memoire fiber den valencianischen Albufera, yon Don An- tonio Vives~ 1820 in der hbsicht herausgegeben, den landwirlhschaft- lichen Zustand jener Localitfit abzuhandeln und Verbesserungen im An- ban des Reises vorzuschlagen.

5) Einige zerstreute Berichte fiber lateinische und Trivialnamen der VOgel des Albufera, in den Werken yon Juan Bautista Agnesio und Diego de Funez, und fiber auf den See selbst und seine Umgebungen beziigliche in denen yon Don Antonio Cavanilles und Don Guillermo Bowles.

Escolano citirt eine ]ange Liste yon VOgeln, deren Namen meist fehlerhaft angegeben sind. Er geffillt sich darin, mit einem Aufwand yon Gelehrsamkeit die Etymologie und die griechische und lateinische Synonymie vieler derselben zu geben/ er vergr0ssert so die Verwir- rung~ slatt sie aufzuhellen. Fast alle yon diesem Schriftsteller ange- geftihrte ~amen sind valeneianisch und yon ihm castilisirt (d. h. in die spanisehe Sehriftsprache fibertragen) worden. Die VOgel, auf welehe sie sieh beziehen, sind so schleeht eharakterisirL dass man sie nur mit grosser Schwierigkeit herausfinden kann. Indem ich diesen Tadel gegen einen unter den Historikern Valeneia's so wohl angeschriebenen Autor ausspreehe, gestehe ieh zugleich freudig, dass er viele gute Daten fiber die Lebensweise gewisser VOgel geliefert uud den Zustand, in welehem sich der Albufera ~u seiner Zeit befand, mit Genauigkeit beschrieben hat.

Das Werkchen 0rellana's ist in der Absicht gesehrieben, einen voltstfindigen Begriff yon den Y0geln zu geben, welche den Albufera bewohnen~ ohne sich, wie Escolano, in Betrachtungen anderer Art fiber den See selbst zu ergehen. Es ist ein ornithologischer Index dieser

*) INach Hart lau b (,,Bericht iiber die Leistungen in der Naturgeschichte der Yfge[ w~ihrend des Jahres.t852") existirt ausser den yon Vida[ erw~ihnten Wer- ken noch eiue Apologia s. ]iber de avibus quae in Albufera palude prope Va- lenciam degunt, ton Agnesio..0per poet. 1545, welches der Aufmerksamkeit unseres Autors entgangen zu sein scheint~ da er der Schriften Agnesio's nur ganz kurz Erwiihnung thut,

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Oertlichkeit; da er aber yon einem Manne geschrieben warde, der, ob- wohl er sie liebte, dennoch ein Laie in den Naturwissenschaften war, so fehlen ihm die Grundbedingungen, welche der Arbeit einen wahrhaft scientifischen Werth geben k6nnten.

Dieser Catolog, in limousinischer Sprache geschrieben, enthtilt die alphabetisch geordaeten Trivialnamen yon 49 VOgeln, deren stets un- vollkommene und oftmats dunkle Beschreibungen kein anderes Verdienst haben, als die Angeben tiber das Erscheinen und Wegziehen, in einem Wort, tiber das Verweilen aller Species. Es ist eine ntitzliche Arbeit, werthvoll als Commentar zu der vorangehenden Escolano's.

Der Index Villanova's erschien im l l. Bande der Memoiren der K0nigl. 0conomischen Gesellschaft der Freunde des Landes yon Valencia nnd wurde 180"~ gedruckt, als eine Arbeit, fiber welche in der 0gent- lichen Junta im vorhergehenden Jahre Rechenschaft abgelegt worden war. Sein Titel ist: Index der VOgel, welche die votlst~indige Samm- lung der dem See Albufera in Valencia eigenen Species bilden, die Don Thomas de Villanova pr~iparirt und naeh dem System seines atl- gemeinen Werkes tiber Oruithologie, sowie in alphabetische Reihenfolge geordnet hat. Es enthtilt die spanischeu Namen yon 76 V0geln, wie der Titel es besagt, alphabetisch auf eiaat,der folgend, ohne lateinische Synonymie und mit den generischen und specifischen lndicationen aus einem Werke, welches hie erschienen ist. Lassen wir die seltsame Anmaassung~ eiae VOgelsammlung vollst~indig zu nennen, die so viele Liicken hat, bei Seite, so kann man das Verdienst dieses ersten ratio- nellen Catalogs der VOgel yore Atbufera nicht verkennen; aber der Naturforscher, der das Bnch zur Hand nimmt, um sp~iter in anderen Werken die Beschreibung tier angeftihrten Species nachzuschlagen, be- dauert den Mangel der, um sie zu erkennen, so nothwendigen lateini- schen Synonymie. Ebenso stellt sich heraus, dass Villanova bei Abfas- sung des Cataloges weder Escolano noch Orellana zu Rathe zog, sonst warde er bemerkt haben, dass in seiner Liste einige VOgel fehlen, die jene hubert. Zuletzt macht es der beklagenswerthe Umstand, dass seine Ornithologie, auf welche sich der in Retie stehende Index bezieht, nie gedruckt worden ist, sehr oft ganz unm0glich, die aufgeftihrten Arten zu erkennen.

Es folgt hierauf ein in 3 Colonnen sehr instructiv einander ge- gentiber gestellter Abdruck aller yon den erw~ihuten drei Schriftstellern gegebener zNamen, und eine lunge kritische Abi~andlung, bestimmt die unter der Anwendung sehr vieler dieser Benennuugeu noch schwebende Dunkelheit zu erhellen. Wir tibergehen dieselbe, da sie yon rein localem Interesse ist.

Abet ich konnte mich, f~ihrt tier Autor fort, nicht mit dieser Ar- beit, insofern sie nut Interpretation war, begniigen. Beim Vergleichen meiner eigenen Liste mit der jener Schriftsteller, wobei sich ein bedeu- tender Zuwachs an Species ergab, stieg mein Verlangen fiir alle ihre valencianische Synonymie festzustellen Zu diesem Zwecke musste ich reich, in Ermangelung aller wissenschaftlichen Autorit~iten, an die tra- ditionelle, wie sie unter den Jagern und Bootsleuten des Albufera lebb

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halten. Das war ein noch schwierigeres Gesch~ift, als das vorige, abet es war zugleich daakbarer far Mie Bestimmung der VOgel und setzte mich in den Stand, die wissenschaftliche Kenntniss des angenehmsten Theiles unserer vaterl~indischen Naturgeschichte in weiteren Kreisen zu verbreiten. Ich babe desshalb kein Mittel unversucht gelassen, die Na- men der Albuferav0gel zu sammeln, und es ist mir gelungen, verschie- dene Verzeichnisse derselben, unter denen es wiederum n0thig war neue Uebereinstimmungen festzusetzen, in meinen Besitz zu bekommen. Andererseits babe ich ot't versucht yon den Jiigern die Beschreibung eines Vogels nach dem Namen, den er triigt, zu erlangen, nachdem ich yon Anderen diesen Namen Angesichts des Thieres selbst hatte veri- ficiren lassen.

Dutch solche Beobachtungen und dutch so oft wiederholte Prtifun- gen schmeichle ich mir, dahin gelangt zu sein~ einen hinreichend ge- nauen Catolog" der Arten zu schreiben, welche zur Zeit, sei es als Stand- oder Zugvogel, auf dem See und seiner Umgebung bekannt sind. Die Zahl der Species ist 1(15; abet ich wage durchaus nicht ihn fiir voltst~indig auszugeben, denn es fehlen mir mehrere in den Listen Escolano's, Orellana's und Villanova's angegebene und andere, deren Trivialnamen mir yon dell J~gern gesagt worden sind. Das kommt wohl daher, well erstens die mir unbekannt gebliebenen VOgel nicht alle Jahr auf dem Albufera erscheinen, oder sich nnr im Sommer kurze Zeit da- selbst aufhalten, we es tier Schonzeit wegen unmtiglich ist, sich in ihren Besitz zu setzen.

Um endlich diese schon zu lange Einleitnng zu beschliessen, muss ich sagen, dass trotz meines Eifers die valencianische Nomenclatur aller Arten aufzufinden, sie doch bei einigen nicht mit angegeben wurde, well sie wirklich unter dem Volke in Anbetracht der grossen Selten- heir der VOgel unbekannt ist.

Bei anderen, obwohl sie Namen fiihren, babe ich dieselben nicht mit der erforderlichen Genauigkeit erforschen k0nnen. Die Phrase ,ohne Namen, ~' welche viele Species meines Cataloges begleitet, darf mithin nicht im absoluten Sinne~ sondern als mangelhaftes Resultat meiner bisherigen Erkundigungen verstanden werden. Sp~iter vielleicht werde ich diese Lticken vervollstandigen und ausfiillen k0nnen. Dann wird mein sehnlicher Wunsch erftillt werden, der darin besteht, das Ver- zeichniss tier VOgel veto Alhufera mit einem Complement vermehren zu k0nnen.

A c c i p i t r e s . Buteo vulgaris Bechst. Castilisch Milano rojo; Valencianisch Aguila

peixcadora. Der Junge ist sehr gemein in tier Dehesa. Pernis apivorus Cur. Castil. Halcon abejero; Valenc. Pilotero.

Ausgewachsen in der Dehesa, jung sehr gemein daselbst. Accipiter nisus Pall. Castil. Gavilan; Vatencianisch Gavihi. Zu-

f/iltig in der Dehesa. Circus aer~#ino.~us Say. Castil. Arpelta; Valenc. Pilotero. Stand-

vogel und sehr zahlreich am Seeufer.

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Otus brachyotus Boie. Castil. Buho de orejas eortas; Valene. Musol mar/; eap-gros. Gemein in der Dehesa.

P a s s e r e s . Cypselus apus Illig. Castil. Vencejo; Valene. Fa[sia. Zugvogel,

gemein im Frtihjahre. Hirundo rustica L. Castil. Golondrina; Valene. Oroneta. Gemein;

auf dem Zuge im Friihjahre. Cotyte riparia Boie CastiL Golondrina de ribera; Vaienc. Oro-

neta. Eine weniger h~iufige Species, als die vorige; ebenfalls Zugvoffel. Cotyle rupestris Bole. Castil. Golondrina de roca; Valenc. Oro-

neta. Wie die vorige Art. Chelidon urbica Boie. Castil. Golondrina de ventana; Valenc. Oro-

neta. Wie die Rauchschwalbe. Alcedo ispida L. Castil. Martin pescador; Valenc. Martinet de

riu; Blavet. Gemein am See. Calamodyta strepera Mey. et Wolf. Sylvia palustris Bechst.

Castil. Pico fino verderon; Valenc. ohne Namen. Gemein in den AI- marjalen, d. h. in den mit Sodagewiichsen oder Chenopodien (Almarj% sosa) bewachsenen wtisten Fl~ichen der Seeufer,

Sylvia undata Gr. Motacilla provincialis Gmel. Castil. Pico- fino provenzal; Valenc. ohne Namen. Gemein an denselben Often.

Cisticola schoenicola Bonap, Castil, Pico-fino cisticola; Valenc. ohne iNamen. Gemein in den Almarjalen.

Regulus ignicapiUus Nauru. Castil. Abadejo o Reyezuelo de tres fajas; Valenc. Reyet. 6emein in den Schilfdickichten.

Saxicola Oenanthe Bechst. Castil. Culihlanco grande; Valenc. ohne Namen. (!) Gemein zwischen dem Meere und dem Albufera.

Pratincola rubicola Koch. Castil. Collalba; Valenc. Cagamanecs oder Pucha-soques. Gemein im Frtihjahre zwischen dem See und tier Kiiste.

Corvus frugilegus L. Castil. Corneja calva; Valenc. Corp. Zu- fiillig in der Dehesa.

FringiIla coelebs L. Castil. Pinzon; Vatenc. PinsL Gemein im Frtihling zwischen dem See und dem Meere.

FringiUa carduelis L. Castil. Gilguero; Valenc. Cagarnera. Wie die vorhergehende Art.

AIauda arvensis L. Castil. Alondra del campo; Valenc. Terrerola. Gemein und auf dem Zuge im Herbste.

A. ~ristata L. CastiI. Cognjada; Valenc. Totovia; Cogullada. Ge- mein in der Umgebi~ng des See's.

A. brachydactyla Leisl. Castil. Alondra de dedos cortos; Valenc. Terreroli. Gemein und auf dem Zuge im Herbste.

Gral lae . Oedicnemus crepitans Temm. Castil, Alcaravan; Valenc. Alcarawi.

6emein an allen Ufern des See's. Glareola pratincola Leach. Castil. Glareola concollar; Valenc.

Carregada; Carregadet. Ein nicht sehr gemeiner Sommervogel.

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VaneUus cristatus Mey. Castil. Ave-fria monnuda; Valeno. Claudia. Sehr gemein w~ihrend des Winters.

Squatarola helvetica Brehm. Castit. Pieudilla odor Ave-fria de Suiza; Valeuc. Fusell de mar. Ein seltener Vogel~ der zur Frtihliugs- zeit durchzieht.

Charadrius pluvialis L. Castil. Pluvial dorado; Valeue. Fusell. Sehr gemein im Winter.

Ch. hiaticula L. Castil. Pluvial mayor de collar; Valenc. Corriol cabut. Gemein wfihrend des gauzen Jahres.

Ch. curonicus Bechst. Ch. minor Yley. Castil. Pluvial menor de collar; Valenc. Corriolet. Diese Art ist noch gemeiner, als die vor- hergehende.

Haematopus ostralegus L. Castil. Zampa- oshas; Valenc. ohne Namen. Sehr seltener Sommervogel.

Grus cinerea Bechst. Castil. Grulla cenicienta; Valenc. firulla. Auf dem Zuge in mancheu sehr rauhen Wintern.

Ardea cinerea L. Castil. Garza-comun; Valenc. Garsa parva odor blava. Sehr gemein an den Uferu und in den Schilfdickichteu des See's.

Ardea purpurea L. Castil. Garza purpurea; Valenc. Agro. Eiu Sommervogel~ heckt am Albufera und das Junge ist daselbst vorzugs- weise nnter dem Namen ,Agro ~' bekannt.

Arden garzetta L. Castil. Garzeta odor Garzota; Valene. Garzeta blanca. Gemein im Sommer.

Arden comala Pall. A. ralloides Scop. Castil. Garza cangrejera; Valenc. Oroval.' Das Jahr hindurch gemein.

Arden minuta L. Castil. Avetoro menor; Valenc. Espluga-bons oder Gornet (erwachseu,)Toret (juug.) Gemein wfihrend des ganzen Jahres; heckt am See.

Botaurus slellaris Steph. Castil. Avetoro mayor; Valenc. Vitor odor Vitol. Gemein im Winter.

Nycticorax griseus Gr. Castil. Zumaya; Valene. Martinet de gar- rofera oder de olivera, Martinieo real. Zahlreich im Sommer.

Platalea leucorodia L. Castil. Esp~itula blanca; Valenc. ohne Namen. Selten; auf dem Zuge im October.

Ibis falcinellus Temm. Castil. Falcinelo; Valenc. ohne Namen. Selten; auf dem Zuge im Winter.

Numenius arcuata Lath. Castil. Zarapito real; Valenc. Sislot odor Sirlot. Sehr gemein im Winter.

N. phaeopus Lath. Castil. Zarapito menor; Valeue. Chuit. Seltener Vogel; auf dem Zuge im Friihling und Herbst.

Limosa lapponica Gr. Castil. Limosa roja odor parda; Valene. Tetol. Das Juuge ist im Sommer gemein.

L. aegocephala Leach. Castil. Limosa comun oder de cola negra. Valenc. Serranet. Sommervogel and zwar im Ueberfluss.

Totanus fuscus Leisl. Castil. Caballero arlequin; Va]enc. Serrauet. Besucht den See ira Sommer und Winter, ist aber stets selten.

T. calidris Bechst. Castil. Caballero gambeta; Valene. Tifort. Gemein zur Sommerszeit in den Almarjalen.

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T. ochropus Temm. Castil. Caballero de pies amarillos; Valenc. Sisera blauea. Gemein im Sommer.

T. glareola Temm. Castil. Caballero silvestre; Valenc. Tifort de pates roches. Gemein im Herbste.

T. glottis Bcchst. Castill Caballero labrador; Valenc. Tifort. Zug- vogel; pfiegt sich nieht jeden Frtihling sehen zu lassen.-

T. stagnatilis Bechst. Castil, Caballero Chorlito; VaIenc. Siseta. Selten und auf dem Zuge im Frtihling.

Tringoides macularia Gr. Castil. Caballero perlado; Valenc. Ti- fort de pates roches. Sommervogel und selten.

Tr. hypoleuca Gr. Castil. Caballero de vientre b]anco; Valenc. Sisera. Gemein wiihrend des Sommers.

tlecurvirostra Avocetta L. Castil. Avoceta de pescnezo negro; Valenc. Primavera. Selten und auf dem Zuge im Frtihling.

Himantopus candidus Gr. Castil. Zancas largas; Valenc. Camil- longa oder Camallonga. Gemein in den Amarjalen wiihrend des Sommers.

Philomachus pugnax Gr. Castil. Pave marine; Valene. Tifort, Redonell? Seltener Wintervogel; manchmal wandert er im October durch. 5[iemals hat man ihn bei uns im Sommerkleide erblickt.

Tringa canutaL. Castil. Alondra de mar cenicienta; Valenc. ohne Namen. Seltene Art; Sommervogel.

Tr. alpina L. Castfl Alondra de mar comun oder de Girardin; Valenc. Sisera. Selten und auf dem Zuge im Friihjahre.

Tr. Temmincki Leisl. Castil. Alondra de mar de Temminck i Va- lenc. Terretita. Gemein wfihrend des Sommers.

Tr. subarcuata Temm. Castil. Alondra de mar de Baffon; Valenc. Sisera rocha. Gemein im Sommer.

Gallinago media Leach. Castil. Agachadiza oder Gallineta ciega; Valenc. Bequeruda. Sehr gemeiner Wintervogel.

Gall. gallinula Bonap. Castil. Rayuelo; Valenc. Bequet. Nicht so hfiufig, wie die vorige; besucht um dieselbe Jahreszeit die Ufer des See's.

Scolopax rusticola L. Castil. Chocha perdiz; Valenc. Becada fran- sesa. Gemein im Winter.

Phalaropus fulicarius Bonap. Castil. Falaropo de pico chato; Valenc. ohne Namen. Zufiillig und htichst selten im Sommer.

Rallus aquaticus L Castil. Polla de agua; Valenc. Rascl6. Sehr gemein an den Seeufern; wo er sich das ganze Jabr durch aufhii[t.

Ortygometra Crex Leach. Castil. Bascon, Biter oder Rey de co- dornices; Valenc. Guala maresa. Gemein in den Almarjalen w~ihrend des $ommers.

Ortygometra Porz.ana Steph. Castil. Pol]a de agua menor; Va- lene. Picardona. Ein das ganze Jahr durch gemeiner Vogel.

Ortygom. Baillonii Steph. Castil. Polla de agua de Baillon; Va- lent. Picard6~ Picardonet. Gemein; wohnt das ganze Jahr durch am See.

Gallinula chloropus Lath. CastiI. Gallinfi de agua; Valenc. Polla d'aigua, Polleta. Eine auf dem Albufera sehr gemeine Art~ die man zu jeder Zeit dort antrifft.

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Porphyrio hyacinthinus Temm. Castil. Calamon de Europa ; Valenc. Gall de cannar. Bringt das ganze Jahr in den Gertihrichten des See's zu und briitet dase]bst. Sonst wurde es als Hausthier gehalten und war sehr zahlreich; jetzt finder man es nur noch wild und seine Anzahl vermindert sich.

Fulica a tra L. Castil. Foja oder P~ijaro diablo; Valenc. Focha oder Fotja. Lebt das ganze Jahr hindurch auf dem See und ist die gemeinste a]ler Arten, die man auf dem Albufera sieht.

F. cristata Gruel. Castil Foja cornuda; VaJenc. Fotja de cuernets, Focha de bannons. D e g l a n d sagt in seiner europfiischen Ornithologie, dass diese Species jfihrlich durch Spanien ziehe, und versichert auf Autoritfit des flrn. Barthelemy, dass man diess Wasserhuhn jedes Jahr auf dem Albufera erlege. Ich halte sein Erscheinen auf dem Albufera weder fiir so h~iufig noch ftir regelm~issig. Mir ist es trotz meiner vieljiihrigen Beobachtungen und trotz slier Auftr~ige, die ich den J/igern gab, um sie zu erhalten, erst in den Besitz yon zwei Exemplaren zn kommen gegliickt. Ich betrachte es daher als einen seltenen Vogel, obwohl mir versichert worden ist, es sei auf den Balearischen Inseln wiihrend der Zugzeit h~iufig.

. A n s e r e s .

Phoenicopterus roseus PAll. Castil. Flamenco oder Flamante; Va- lent. Flamenc. Gemein wfihrend des Winters.

Anser segelum Mey. Castil. Ganso silvestre; Valenc. Oca. Ge- mein auf dem Zuge im Herbst.

Cygnus olor Bole. Castil. Cisne domestico; Valenc. Sisne. Zu- fiillig auf dem Zuge in strengen Wintern.

Mareca penelope Selby. Castil. Anade silbador; Valenc. Piulo. Gemein im Winter.

Dafila acuta Eyton. Castil. Pato de cola larga; Valenc. Cua de chune. Sehr gemein wfihrend des Winters.

Anas boschas L. Castil. Anade si[vestre; Valenc. Collvert, Anet. Gemeiner als die vorige Art und zu derselben Jahreszeit.

Ouerquedula crecca Steph. Castil, Cerceta de invierno; Valenc. Sarset. Im Ueberflusse zur Winterszeit.

Ouerq. angustirostris Bonap; Anas marmorata Temm Castil. Cerceta jas~)eada; Valenc. Roseta. Nicht sehr gemeiner Sommervogel.

Pterocyanea circia Bonap.; Anas querquedula L. Castil. Cer- ceta comun oder de verano; Valenc. Roncade]l. Eine Ente, die zu ihrer Jahreszeit nicht so hfiufig ist, wie O. crecca im Winter.

Chaulelasmus slrepera Gr. Castii. Anade ridente; Valenc. Ascle. Weniger hfiufig, als die wilde Ente und zu dersetben Jahreszeit.

Spatula clypeata Bole. Castit. Anade de pico ancho; Valenc. Bragat, Culiereta. Sehr gemein im Winter.

Branta rufina Boie. Castil. Anade silbador cristado; Valenc. Si- vert. Gemein im Wintei'.

Fuligula cristata Steph. Castil. Anade eristado de ribera; Valenc. Morell eapellut. Hiiufig im Winter.

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Nyroca ferina Flem. Castil. Anade ferino; Va~ene. Boix. Wie die vorige.

iV. leucophthalmos Flem. Castil. Anade niroca oder Pato de ojos blaneos; Valenc. Rochet. Wintervogel; das Mfinnchen hfiufiger, als das Weibcben.

Clangula glaucion Brehm. Castil. Pato de ojos dorados; Valenc. Retor. Seltene Ente; im Winter.

Oidemia fusca Flem. Castil. Anade negreta doble; Valenc. Morell de mar. Gleich der vorigen Art.

Oidemia nigra Flem. Castil. Anade negreta; Valenc. Ocascle. Ein ebenso seltener Wintergast, als die beiden vorhergehenden Arten.

Mergus serrator L. Castil. Mergo cristado; Valenc. Serreta. Win- tervogel. Die Weibchen sieht man h~iufiger, als die Mfinnchen.

Colymbus septenlrionalis L. Castil. Colimbo de garganta roja; Valene. ohne Blamen. Sehr seltener Vogel, den man nut wtihrend tines strengen Winters, and zwar im ersten Jugendkleide, angetroffen hat.

Podiceps cristatus Lath. Castil. Somorgujo cristado; Valene. Ca- brellot. Heckt auf dem Albufera, wo er das ganze Jahr hindurch zu- bringt~ ohne indess sehr gemein zu sein.

P. aurilus Lath. Castil. Somorgujo orejudo; Valenc. Escabus6 pardo, Vuida fiascos. Sehr gemein auf dem See wfihrend des Winters, im ersten Jugendkleide.

P. minor Lath. Castil. Somorgujo castanno; Valenc. Escabusonet. Sehr gemein alas ganze Jahr hindurch.

Larus marinus L. Castil. Gaviota de manto negro; Valenc. Ga- viki. Die Jungen sind sehr zah]reich auf dem Albufera w~ihrend des ganzen Jahres.

L. fuscus L. Casti[. Gaviota de pies amarillos, l)Ieauca; Valenc. Gavina. Eine seltene MOve, die sich nur im Jugendkleide zu zei- gen pfiegt.

L. argentatus Brii~m. Castil. Gaviota de manto azul; Valenc. Ga- vi/fi de mar~ Alcatros und Alccorroc. Finder sich das ganze Jahr am See~ ohne sehr hfiufig zu sein.

L. canus L. Castil. Gaviota cenicienta comun; Valenc. Gavina. Eine se/tene MOve des llerbstes.

L. ridibundus L. Castil. Gaviola risuenna; Valenc. Gavina. Sehr gemeia am See, wo sie briitet und das ganze Jahr zubringt.

L. capistratus Temm. Casti/. Gaviota de cara parda; Valenc. Gavina. Eine noch seltenere M0ve~-als L. fuscus, welche ich reich nut naeh Ansicht eines einzigen in der ersten Friihlingsmauser begrif- fenen Jungen aufzunehmen entschlossen babe. Dieses gleicht dem Jun- gen der Lachmiive so sehr, dass man beinahe Degland~ der sie nicht a[s verschiedene Art annimmt, beipflichten m~chte. Sie unterscheidet sich in der GrOsse~ sowohl des ganzen K0rpers, a/s auch der Tarsen and des Schnabels, so dass die Aufstellung als Art, die yon Temminck ausgeht und yon Gra.v and Bonaparte angenommen worden ist~ aufrecht erhalten werden muss.

Rissa (Larus) tridactyla Macgiil. Castil. Gaviota de tres dedos. Va-

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lene. Gavina. Ein zufiilliger Zugvogel im Herbste. Das einzige Exem plat, welehes das Cabinet unserer Uuiversit~t besitzt, ist eia ausgewaeh- senes Individuum im Winterkleide, dessert Charaktere sich in etwas yon denen Temminck's und Degland's in ihren Besehreibungen angegebenen entfernen; denn es fehlen die sehwarzen Striehe in der vorderen Augen- gegend, und start ihrer stehen daselbst einige Borsten yon derselben Farbe. Ausserdem verltiuft die 2te und 3te Ruderfeder in einen gros- sen schwarzen Fleck ohue anders gefiirbte Sehattirung, die 4re und 5re haben denselben sehwarzen Fleck mit weisser Spitze, und die 6te Flfi- ge]feder tr~igt zwei sehwarze Fleekcben an ihrem Ende.

Sterna anglica Mont. Castil. Golondrina de mar., Hansel oder inglesa; Va|ene. Tisoreta, Correu. Gemein im Sommer.

Hydrochelidon nigra Gr. Castil. Golondrina de mar negra, Espan- tajo; Valene. Fumarell. Sehr gemein wiihrend des ganzen Jahres, ausser im Winter. In unserer Landessprache bezeiehuet man den, aas dem A]ter und der Jahreszeit hervorgehenden Federweehset mit ver - schiedenen tNamen und leitet verschiedene Vogelarten aus denselben her. So heisst Negret der Vogel im Sommerkleide, welcher sieh im April zu zeigen beginnt; Fumarell oder Fumadell in dem im August erschei- nenden Wintergefieder, und Moneheta das Junge der ersten urid zwei- ten Mauser.

Graeulus carbo Gr. Castil. (]ran Cormoran; Valene. Cormor~i, Corva marina. Pflegt sich in einem .und dem andern Winter auf dem Afbufera zu zeigen.

Es erhellt aus dem vorstehenden Verzeichnisse, welches der Autor selbst beseheiden genug ist, ffir der Vervollstiindigung noeh sehr be- dtirftig zu halten, dass derselbe sieh streng an den See und dessen allerniiehste Umgebung gebunden hat. Htitte er seinem Gebiete nut etwas weitere Ausdehnung geben wollen, so wiirden die Aufsehltisse, die er uns fiber die Fauna Valeneia's liefert, noeh umfassender gewor- den sein. Manche Gattungen, z.B die Ammeru, die Meisen, die Dros- seln sind ganz unbertihrt geblieben, und doch fiihrt schon Villanova den Ortolans mehrere Meisen und Baehstelzen, endlich Sylvia curr~tea als Albufera-Viigel auf. Eseolano eitirt aueh zwei Hfihnerarten: das Fran- colin und die Waehtel. Das erstere, zu seiner Zeit im Ueberflusse in der Dehesa vorhanden, wird jetzt vergebens daselbst gesueht. Die Waehtel ist in den weiteren Umgebungen des See's noeh jetzt, so wie in ganz Spanien, ungemein hfiufig. Die ~'amen yon zwei Arten endlich, die Orellana hat~ lassen dieselben zwar nieht mit Bestimmtheit erken- hen, haben indess in Vidal die auf Griinden beruhende Vermuthung erzeugt, der den Seesehwalben angereihte ,Pasin" genannte Vogel miJge Puffinus major, und der auf die Mtiven folgende zweite ,Skua% Ster- corarius catarractes Gr. sein.