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28.09.2015
Die Evolutionäre Erkenntnistheorie und ihre Rolle für die
Verkehrsplanung
Dipl.-Ing. Dr. techn. Harald FREY Institut für Verkehrswissenschaften
Forschungsbereich Verkehrsplanung und Verkehrstechnik
TU Wien
28.09.2015
Die Evolutionäre Erkenntnistheorie (EE) weist nach, dass die Fähigkeit, mit welcher unsere Sinne und unser Gehirn uns auf diese Welt vorbereitet sein lassen, um schon unreflektiert in dieser erfolgreich zu agieren, auf Anpassung zurückgeht. Unser Erkenntnisapparat ist also ein Ergebnis der Evolution. Erkenntnisstrukturen stimmen mit den realen Strukturen (teilweise) überein, weil nur eine solche Übereinstimmung das Überleben ermöglichte (Vollmer, 1990)
EE: menschlichen Grenzen -> Grundlagen menschlichen Verhaltens, aber auch Fehlverhaltens werden prüfbar.
28.09.2015
Gestaltwahrnehmung -> Nicht mögliche Gegenstände, aber dennoch möglich sie zu zeichnen (aus Escher, 1975; in Riedl 1983).
Die angeborenen Lehrmeister – Von der Evolution zum Lernen gezwungen…
28.09.2015
Eigenschaften der Verkehrsteilnehmer (Anatomie, Leistungsgrenzen, Informationsverarbeitung, Wahrnehmung, Sinnesorgane, Zeitverrechnung, Energieverbrauch) -> Ausstattung und Grenzen Scheinbarer Unterschied zwischen planerischen oder verkehrstechnischen Realität und dem scheinbar „irrationalen“ Verhalten der Verkehrsteilnehmer (Knoflacher, 1968)
28.09.2015
Geschwindigkeit und Fahrbahnbreite
Fahrbahnbreite
MW Die Verkehrsanlage induziert das Verhalten und damit auch das Risiko (Knoflacher, 1975).
28.09.2015
Technische Wissenschaften
Zerteilung in Disziplinen
Wo steht „meine“ Disziplin? – Abhängigkeiten, Bedingungen?
28.09.2015
Bedingungen, aus welchen wir die Struktur einer Schicht verstehen können, stammen aus allen über- und untergeordneten Schichten. ALLES NEUE ENTSTEHT ALS ZWISCHENSCHICHT
Wie kommt das Neue in die Welt?
28.09.2015
Grundlegendes Verhaltensgesetz
Weber-Fechner’sche Empfindungsgesetz (1871)
E = ln I
z.B. nichtlineare Hellempfindung des menschlichen Auges Lärm, etc…
28.09.2015
• Exponentialfunktion als Summe der Erfahrungen, die in der Natur zur komplexen Ordnung (Speichern von Information) geführt haben, (Knoflacher, 2008).
• Ergebnis eines Lernprozesses dar (Anpassungs- bzw. Vermeidungslernen).
• Jeder Versuch ist mit Energieaufwand verbunden und die Exponentialfunktion beschreibt den Pfad des minimalen Energieaufwandes im Wechselspiel von Versuch und Irrtum.
• Keine Änderung bei Differenzieren und Integrieren <-> Schluss vom Verhalten der Menschen auf das Verhalten der Gesellschaft (und umgekehrt)
28.09.2015
Die Evolutionäre Erkenntnistheorie als Grundlage für das Verständnis im Umgang mit komplexen Systemen
• Kein Sensorium für exponentielles Wachstum • Lineare Erwartungshaltung und logarithmische Empfindung der Realität
führen zu exponentieller Eingriffen um Erwartungen zu erfüllen • Verständnis für Ursachenzusammenhänge und Wechselwirkungen -
keinen angeborenen Sinn für rekursive Kausalität (jegliche Wirkung wirkt auf ihre eigene Ursache zurück)
• - >„Jedes Ziel von morgen wirkt aus der gestrigen Absicht auf das Handeln heute.“
• Umgang mit Extrapolationen („empirischen Wahrheit“) • Phasenübergänge und Emergenz (nicht wiederholbar, neue
Eigenschaften,…) • Unterschiede zwischen Einzelsicht und Systemperspektive
Einzelerfahrung und Systemwirkung am Beispiel Treibstoffverbrauch
Quelle: Pfleiderer, Dieterich, 2002
28.09.2015
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
Kontakt: Dipl.-Ing. Dr.techn. Harald Frey
Tel.: +43 (1) 588 01-23117 Fax: +43 (1) 588 01-23199
Email: [email protected]
28.09.2015