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370 Nachw. d.Albumin i. Ham. -Pflanz.-Blbinismus. - Pettbild. b. d. nied. Pilzen. Zusatzes anfmerksam eu machen. (Journal de Pharmacie et de Chimie. Serie 5. Tome I. pag. 149.) C. Kr. Nachweis des Albumin im Earn. - BO d e c k e r hat eine hochst empfindlichu Nethode der Albuminnachweisung im H arn angegeben, die dark besteht, dass man den zu priifenden Harn mit Essigsaure schwach ansauert , d a m demselben einige Tropfen Ferrocyankaliumlosung hinzufigt und schwach erwarmt. Beim Vorhandensein von Albumin, auch der geringsten Mengen dessel- ben, entsteht sofort eine Triibung und beim Hinstellen in kurzer Zeit eine flockige Ausscheidung. Pflsnzen - Albinismus. - Church's Versuche zeigen, dass weisse Blatter bei Tage selbst im vollen Sonuenscheine keinen Sauerstoff entwickeln wie griine Hatter, dass sie vielmehr, wie Blumenblatter bei Tage iind wie die griinen Blatter bei Nacht, Kohlensaure aushauchen und zwar in betrachtlichem Maasse. 6Er oxperimentirte mit den Bliittern von Acer Negundo, Ilex aquifolium, Hedera Helix und Alocasia makrorhiza. Die weissen Bllitter von Beer N. entwickeln in zwei Stunden 16,63 Thle. Kohlensaure auf 10000 Luft, dieselbe Menge griiner Bliitter entwickelt nur 0,44 Xohlensaure, weisse Epheublatter entwickeln 18,83 COB auf 10000 Luft, griine 4,49, weisve Alocasia- Blatter gaben in 2 Eaperimenten 15,06 und 38,96 COB auf 10000 Luft, griine 1,14. Der Verfasser hat auch Gewichts -Verlust und Gewinu bei weissem und griinem Laube verglichen, Weisse Epheuzweige , in Wasser gestellt, gewannen binnen 2 Stunden 0,29 Proc. an Gewicht, griine unter gleichen Urnstanden 1,55 ; war kein Wasser darge- boten, so verloren jene 0,54 Procent, diese 10,26 Procent. Friihere Versuche haben erwiesen , dass weisse Blattcr weni- ger Kalk enthalten, als griine, aber mehr nicht albuminosen Stick- stoff ale diese, der Starkegehalt ist bei beiden gleich. (The €!harm. Die Fettbildung bei den niederen Pihen. - In der Thierphgsiologie besteht bekanntlich noch Streit dariiber , ob die Fette aus Albuminaten oder aus Kohlehydraten (Liebig) entstehen. I n der Pflanzenphysiologie ist diese Frage noch kaum erortert worden. Man sieht zwar, dass Fette und Kohlehydrate einander oft vertreten, dass die einen Gewiichse Fett ahhailfen, wo ver- w d t e Arten Stiirkemehl aufNpeichern, ferner dass Starkemehl in cinem Gewebe verscbwindet, worahf Ftttt an dessen Stelle tritt oder auob nmgekuhrt. Doch gelten solche Beobaclitungen noch nicht ale unbestreitbare Gewissheit, dass wirklich die Substanz der einen Verbindung in die andere Verbindung uingewandelt ist. Nach v. N a e g e li und L oew lasst sich die Entstehung der Fette bei den niederen Yilzen mit vollkoiiin~uner Sicherheit aus G. H. Joum. ad Transact. Third Ser. No. 492. p. 436.) WP.

Die Fettbildung bei den niederen Pilzen

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Page 1: Die Fettbildung bei den niederen Pilzen

370 Nachw. d.Albumin i. Ham. -Pflanz.-Blbinismus. - Pettbild. b. d. nied. Pilzen.

Zusatzes anfmerksam eu machen. (Journal de Pharmacie et de Chimie. Serie 5. Tome I. pag. 149.) C. Kr.

Nachweis des Albumin im Earn. - BO d e c k e r hat eine hochst empfindlichu Nethode der Albuminnachweisung im H arn angegeben, die da rk besteht, dass man den zu priifenden Harn mit Essigsaure schwach ansauert , dam demselben einige Tropfen Ferrocyankaliumlosung hinzufigt und schwach erwarmt. Beim Vorhandensein von Albumin, auch der geringsten Mengen dessel- ben, entsteht sofort eine Triibung und beim Hinstellen in kurzer Zeit eine flockige Ausscheidung.

Pflsnzen - Albinismus. - Church's Versuche zeigen, dass weisse Blatter bei Tage selbst im vollen Sonuenscheine keinen Sauerstoff entwickeln wie griine Hatter, dass sie vielmehr, wie Blumenblatter bei Tage iind wie die griinen Blatter bei Nacht, Kohlensaure aushauchen und zwar in betrachtlichem Maasse. 6Er oxperimentirte mit den Bliittern von Acer Negundo, Ilex aquifolium, Hedera Helix und Alocasia makrorhiza. Die weissen Bllitter von Beer N. entwickeln in zwei Stunden 16,63 Thle. Kohlensaure auf 10000 Luft, dieselbe Menge griiner Bliitter entwickelt nur 0,44 Xohlensaure, weisse Epheublatter entwickeln 18,83 COB auf 10000 Luft, griine 4,49, weisve Alocasia- Blatter gaben in 2 Eaperimenten 15,06 und 38,96 COB auf 10000 Luft, griine 1,14.

Der Verfasser hat auch Gewichts -Verlust und Gewinu bei weissem und griinem Laube verglichen, Weisse Epheuzweige , in Wasser gestellt, gewannen binnen 2 Stunden 0,29 Proc. an Gewicht, griine unter gleichen Urnstanden 1,55 ; war kein Wasser darge- boten, so verloren jene 0,54 Procent, diese 10,26 Procent.

Friihere Versuche haben erwiesen , dass weisse Blattcr weni- ger Kalk enthalten, als griine, aber mehr nicht albuminosen Stick- stoff ale diese, der Starkegehalt ist bei beiden gleich. (The €!harm.

Die Fettbildung bei den niederen Pihen. - In der Thierphgsiologie besteht bekanntlich noch Streit dariiber , ob die Fette aus Albuminaten oder aus Kohlehydraten (Liebig) entstehen. In der Pflanzenphysiologie ist diese Frage noch kaum erortert worden. Man sieht zwar, dass Fette und Kohlehydrate einander oft vertreten, dass die einen Gewiichse Fett ahhailfen, wo ver- w d t e Arten Stiirkemehl aufNpeichern, ferner dass Starkemehl in cinem Gewebe verscbwindet, worahf Ftttt an dessen Stelle tritt oder auob nmgekuhrt. Doch gelten solche Beobaclitungen noch nicht ale unbestreitbare Gewissheit, dass wirklich die Substanz der einen Verbindung in die andere Verbindung uingewandelt ist.

Nach v. N a e g e l i und L oew lasst sich die Entstehung der Fette bei den niederen Yilzen mit vollkoiiin~uner Sicherheit aus

G. H.

Joum. a d Transact. Third Ser. No. 492. p. 436.) WP.

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Krnnkheit der Zwiebel. - Urnwandlung der Superphosphate. 37 1

Albuminaten und anderen Stickstoffkohlenstoffverbindungen einer- seits iind aus Kohlehydraten und anderen stickstofffreien Kohlen- stoffverbindungen andererseits darthun. Beziiglich der entsprechcn- den Vermche verweise ich auf die Originalarbeit ; die angefuhrten Thatsachen beweisen unzweifelhaft, dass die Pilzzellen das Materia, fur die Fettbildung aus den verschiedensten stickstoffhaltigen und stickstofflosen Verbindungen entnchmen konnen. Sie geben aber keinen Aufschluss uber den nlchsten Urspriing des Fettes.

Was die Beziehung der Fettbildung zur Respiration anbelangt, so tritt dieselbe bei den niederen Pilzen sehr deutlich hervor. Die Schimmelpilze wachsen blos bei Zutritt von freiem Sauerstoff und sind fettreich, die Bierhefe dagegen entwickelt sich bei sehr man- gelhalftem Sauerstoffgenuss und i d fettarm. Zur Bildung der Sporen , welche viel Fett enthalten, ist freier Luftzutritt nothwen- dig. Warum die Pilze zur Erzeugung von Fett gerade Sauerstoff bediirfen, ist vorliiufig noch eine offene Frage. (Journ. f. pruct. Chem. 21, 97.) c. J.

Krankheit der Zwiebel (Allinm Cepa). - Nach einer Mittheilung von Cornu werdcn in der Umgegend von Paris die Zwiebeln neiierdings von einer dort bisher noch iiicht beobachteten Krankheit ergriffen, welche init einem schwarzen (Sporen -) Staub die ganze innere Substanz der Zwiebelschuppen iind die Basis der Blatter erfullt. Es ist dies eine unter dem Yikroskop leicht zu crkennende Ustilaginee (Urocystes Cepalae Farlow), welche schon Heit einigen Jahren in Nordamcrika, , , besonders. in Connecticut und Massachussets , der dort sehr gepflegten Zwiebelcultur grossen Schaden zufugte und nun, wie es scheint, anfangt, sich auch in Europa auszubreiten. (Journal de Pharnzacie et de Gtimie. 4. Se- rie. Tome XXX. pag. 422.) C. Ei.

Urnwandlung der Superphosphate. - Jou l i e fand, dass die Ursache der oft berechtigten Rlagen uber veminderten Gehalt an loslicher Phosphorsaure in den Superphosphaten darin besteht, dass besonders in neuester Zeit man ofters bei deren Fabrikation auch weniger gehaltreiche iind uberdies oft starker mit Eisen und Thonerde verunreinigte Phosphate anwendete. Waren die Super- phosphate mit einer geniigenden Menge Saure dargestellt, so erlei- den sie, selbst wenn sie viel Eisen und Thonerde enthalten, kei- nen Ruckgang der assimilirbaren Phosphorsiiure (loslich in basi- schem Ammoniumcitrat). Sie bleiben jedoch sehr hadig teigig und sind ungeeignet zum Ausstreuen. War die Saiiremenge verringert und in Folge dessen die Einwirkung derselben unvollstandig, so trocknet wohl die Masse besser aus, aber die assimilirbare Phos- phorsiiure erfahrt einen quantitativen Ruckgang in Folge der Ein- wirkung der Oxyde auf die anfanglich sich bildenden sauren Cal-

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