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Die GattungWeiserianumBernh. Mit einer Beschreibung einer neuen Art der Gattung und einer Bestimmungs- tabelle der bis heute bekannt gewordenen Arten der Gattung (Col. Staphylinidae). (3. Beitrag zur Kenntnis der neotropischen Staliliyliniden). Von Otto Scheerpeltz, Wien. Mit vier Abbildungen im Text. Uriter den niir von Herrn Prof. Dr. H. KUNTZEN, Kustos am Zoolog. Museum der Universitat Berlin, seinerzeit zum Studium zugesandteri Staphyliniclen der Cordylaspis-, Scariphaeus-, Haematodes-Gruppe der Qziediini, fand sich ein Stuck eines Kurzfliiglers, das sich nach dem Studium der bezuglicben Literatur eindeutig als zur Gattung Weiseriaiium Bernh. gehorig herausstellte. Die Gattung Weiserianum wurde von Dr. BERNHAUER, Arcliiv f. Nitturgesch. XCI, 1926 (September 1927), Abt. A., H. 12, S. 247 wie folgt beschrieben : ,,Die neue Q-attung, welche in der allgemeinen Korpergestalt an Glyphestes erinnert, ist zweifellos der Gattung Haematodes auDer- ordentlicli nalie verwandt, stimmt in der Bildung der Mittelbrust init den weit getrennten Mittelhiiften und in der Bildung der Taster und Schienen und Schenkel iiberein und untersclieidet sicti im wesentlichen nur durch die viel schlankeren, nicht niedergedriickten Hintertarsen. Die Fiihler sind leider nicht vorhanden, so daB sich allfallige Unter- schiede nicht angeben lassen. Von gewolbter, gestreckter Gestalt, gefliigelt, lang und ziemlich diclit, aber viel weitlaufiger als bei Haematodes schwarz beborstet. Kopf viel schnialer als der Halsschild, quer, nach ruckwarts erweitert mit verrundeten Binterecken, ruckwarts scharf quer gefurcht, Augen m5iBig grolj, schrag auf die Oberseite verlangert, Schliifen lang, unten vollstiindig gerandet. Oberlippe hornig. zweilappig, vorn lang be- borstet. Kiefer schwach sichelfortnig, in der Mitte gezahnt, in der Basalhalfte des AuDenrandes breit und scharf gefurcht. Kiefertaster viel gestreckter als bei Haematodes, das 2. und 3. Glied ziemlich gleichgebildet, das 2. jedoch etwas gekriimmt, gegen die Spitze etwas stirker verdickt, das Endglied langgestreckt, um die Hiilfte liinger als das 3., dreimal so lang als breit, ziemlich gleichbreit, nur gegen die Spitze sanft verjiingt. Kinn quer trapezformig, die Zunge ist

Die Gattung Weiserianum Bernh. Mit einer Beschreibung einer neuen Art der Gattung und einer Bestimmungstabelle der bis heute bekannt gewordenen Arten der Gattung (Col. Staphylinidae)

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Die Gattung Weiserianum Bernh. Mit einer Beschreibung einer neuen Art der Gattung und einer Bestimmungs- tabelle der bis heute bekannt gewordenen Arten der

Gattung (Col. Staphylinidae). (3. Beitrag zur Kenntnis der neotropischen Staliliyliniden).

Von Otto Scheerpeltz, Wien.

Mit vier Abbildungen im Text.

Uriter den niir von Herrn Prof. Dr. H. KUNTZEN, Kustos am Zoolog. Museum der Universitat Berlin, seinerzeit zum Studium zugesandteri Staphyliniclen der Cordylaspis-, Scariphaeus-, Haematodes-Gruppe der Qziediini, fand sich ein Stuck eines Kurzfliiglers, das sich nach dem Studium der bezuglicben Literatur eindeutig als zur Gattung Weiseriaiium Bernh. gehorig herausstellte.

Die Gattung Weiserianum wurde von Dr. BERNHAUER, Arcliiv f. Nitturgesch. XCI, 1926 (September 1927), Abt. A., H. 12, S. 247 wie folgt beschrieben :

,,Die neue Q-attung, welche in der allgemeinen Korpergestalt an Glyphestes erinnert, ist zweifellos der Gattung Haematodes auDer- ordentlicli nalie verwandt, stimmt in der Bildung der Mittelbrust init den weit getrennten Mittelhiiften und in der Bildung der Taster und Schienen und Schenkel iiberein und untersclieidet sicti im wesentlichen nur durch die viel schlankeren, nicht niedergedriickten Hintertarsen. Die Fiihler sind leider nicht vorhanden, so daB sich allfallige Unter- schiede nicht angeben lassen.

Von gewolbter, gestreckter Gestalt, gefliigelt, lang und ziemlich diclit, aber viel weitlaufiger als bei Haematodes schwarz beborstet. Kopf viel schnialer als der Halsschild, quer, nach ruckwarts erweitert mit verrundeten Binterecken, ruckwarts scharf quer gefurcht, Augen m5iBig grolj, schrag auf die Oberseite verlangert, Schliifen lang, unten vollstiindig gerandet. Oberlippe hornig. zweilappig, vorn lang be- borstet. Kiefer schwach sichelfortnig, in der Mitte gezahnt, in der Basalhalfte des AuDenrandes breit und scharf gefurcht. Kiefertaster viel gestreckter als bei Haematodes, das 2. und 3. Glied ziemlich gleichgebildet, das 2. jedoch etwas gekriimmt, gegen die Spitze etwas stirker verdickt, das Endglied langgestreckt, um die Hiilfte liinger als das 3., dreimal so lang als breit, ziemlich gleichbreit, nur gegen die Spitze sanft verjiingt. Kinn quer trapezformig, die Zunge ist

Die Gattung Weiseriniircm Bernh. 339

bei dem einzigen bislier bekannteri Exemplar niclit cleutlich, die Lippentaster gestreckt, das 2. latiger als d:is l . , gegen die Spitze verdickt, das Eudglied vie1 liinger, 8hnlich wie bei den Kiefertastern. Das erste Glied der Fiihler oblong. ziemlich click und gegen die Spitze erweitert, das 2. kurz, wenig IHnger a19 breit, gegen die Spitze verdickt, die iibrigen felilen. Halsschild etwas schmaler als die Flugeldecken, stark ( p e r gewiilbt, betrachtlich breiter als lang, hinten gerundet vorgezogen, vorn abgestutzt, an den Seiten zieinlicli gerade, nach vorn deutlich ausgescliweift verengt, der Seitenrand bei seitlicher Ansiclit niclit nach abwarts geschwungen, fast gernde, die Epipleuren ziemlich horizontal, von der Seite wenig siclitbar. Sctiildclien groW, dreieckig init abgerundeter Spitze. Fliigeldecken hinten am Naht- winkel gemeinsarn ausgerandet. Hinterleib nach riickwsrts wenig verengt mit dicken, erhobenen Seitenrandern. Fortsatz der Mittel- brust breit dreieckig zwischeii die , Mittelhiiften tretend, diese weit voneinander absteliend. Beine kurz, die Schenkel und Schienen selir stark erweitert und iihnlich wie bei Hnematocles mit dicken, langen Staclieln dicht bewehrt ; Vordertaruen kurz, stark erweitert, die Mittel- und Hintertarsen niclit niedergedruckt, ziemlich gestreckt und schmal.

Ueber die Lebeusweisc des interessanten Tieres ist vorliiufig nichts naiheres bekannt.

Die Gattung sei den) leider zu friili verstorbenen Erforscher der argentinisclien Fa~iiia Herrii W e i s e r zu Ehren benannt."

Die Gattung wurde von Dr. BERNHAUER auf die damals neue Ar t W. W'oltersi Bernh. gegriindet, die er am a. a. 0. S. 248 folgender- m:iOen beschrieb :

,,Tiefscliwarz, gliinzend, die Fliigeldecken und die Hinterleibs- spitze voni 7. Tergit anget'aiigen hellrot.

Kopf grob, ungleiclimiiWig, ziemlich diclit, auf der Scheibe spiirlicll punktiert, daselbst iiberdies mit eiiier iiuOerst feinen, weitlgufigen runzeligen Grundskulptur. Halsschild iriit einer kaurri wahrnehm- baren, iiuBerst zarten Gruiitlskulptur, liings der Nitte mit 2 feineii Hiickenreilien, seitlich init eiriigen Punkten, vorn u n d in tlen Vorder- ectten dicliter punlrtiert. Schiltlclien zieinlicli fein und zienilicli tlicht, Plugeldecken m W g stark und spiirlich, Hinterleib weitlaufig und cleutlich gekornt punktiert.

Lknge: 12 nun. Argen t i n i e n : Prov. Ciitnlii : ~ r c n , Corral Queni:itlo, W o 1 t ers. Ein von B r u c l i erhultenes 9 :<

BB*

340 Otto Scheerpeltz ;

Nachdem mir vollkommen klar geworden war, daB das aus den Snmnilungen des Zoolog. Miiseum der Universitat Berlin vorliegende Stuck als eigene zweite Ar t und nicht etwa als $ zu dem Stiick Dr. BERNHAUERS (das nach den sehr stark erweiterten Vordertarsen vielleiclit aogar selbst ein nach der ungemein schwachen Ausrandung des sechsten Abdominalsternites allein scliwer erkennbares cj' sein konnte) in diese Gattung gehorte, entschloO ich niich, die Gattungsbeschreibung Dr. BERN- HAUERS an der Hand des vorliegenden Stuckes durch eine Abbilclung des Tieres, insbesondere aber clurch Beschreibung und Abbildung der Fiihler und Mundteile zu erganzen ; gleichzeitig wollte ich aucli den Kopulationsapparat in den Kreis der Untersuchungen einbeziehen. Wenn nuch das vorliegende Stuck aus den Sainnilungen des Zoolog. Museums der Universitat Berlin durch die weniger deutliche Ausbilduiig der von Dr. BERNHAUER fur seine A r t W. Woltersi angegebenen, scharfen Hals- querfurche des Kopfes und durch das Fehlen der dort angegebenen, feinrunzeligen Mikroskulptur des Kopfes und Halsschildes nicht uner- heblich von W. Woltersi Bernh. abweicht, so stinimt es doch in allen anderen wichtigen Belangen so genau mit der knappen Gattungsbe- sclireibung Dr. BERNHAUERS uberein, daS ich keiuen Anstand nebme, .die Gattungsbeschreibung nach diesem, meiner Ueberzeugung nach ein- wandfrei eine zweite Art der Gattung darstellenden Stucke zu erganzen.

Din Trennung der beiden bis heute bekannt gewordenen Arten der Gattung sol1 - auDer durcli die bereits in der weiter unten folgenden Bescllreibung der neuen Art angefuhrten Unterschiede - durch eine zum SchluD folgende, die augenfalligsten Unterschiede kurz zusammen- fassende Bestimmungstabelle leichter gestaltet werden.

Die Cfattung Weiserlanum Bernh. K o p f etwa uin ein Drittel schmaler als der Halsschild, quer, um

ein Drittel breiter als lang, flach gewolbt, Vorderrand des Clipeuv kantig-doppelbuchtig abgesetzt ; Augen ziemlich groB, langelliptisch, mit ihrein ruckwartigen Teil verhaltnismafiig stark schrag nach inneii auf die Kopfoberseite geruckt (wie bei den meisteii Gattungen der Subtribus Triacri der Tribus Quediiizi), Schlafenkonturen hinter den Augen nach ruckwarts etwas erweitert, nach Erreichung der Querlinie der groaten Breite am Ansatz der von der Unterseite des Kopfes heraufkommenden, starken und vollstandigen Schlafenkanten plijtzlich nach ruckwarts zum Hals auf etwa drei Fiinftel der Kopfbreite verengt, im Konturverlauf einen stumpfen Winkcl bildend; Hnls dorsal durch eine sehr dichte Anordnung ineinanderflieaender Puiikte mehr oder weniger deutlich

Die Gattung Weiseriunum Bernh. 341

quergefurcht. Kopfruiterseite init I~iiftigen, voni Vorderrande tler SchlSfen- kanten tiliter den Augen nusgeliendeii Schriigwiilsten hinter cleii Cnrdiues der ersten Masille, in der Liingsniitte niit deli voni Subnientuni lier-

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komnienden, tiefen Kelilfurclieii ziemlicli tief eingedriickt, a111 Kehlansatz init einer breiten, cluer gewulsteteii Kelilbasalkante, :ti1 die sicli die Ver- bindiingsiiieiiibraiieii ziir Vorderbrust anscliliellen. Kopfseiten, besondeis die Scliliifenwinltel, diclit init langen, abstehenden, dunlrleu Horsten besetgt.

342 Otto Scheerpeltz :

0 b e r 1 i p p e quer, in der Gesaintform halbrund, in der Mitte tief spitzbogig eingeschnitten, dadurch breit zweilappig, ihr Basalteil starker cliitinisiert und jederseits leicht gebuckelt, ilir Randteil mehr niemhr;tnou ; OberflBclio mit liingeren, dunklen Borsten besetzt, Vorderrand dicht mit kurzeren, scliriig gegen die Mitte gerichteten, liellen Rorsten geukuiiit.

S u b in e n t u m breit dreieckig, quer, in den Vordereclteri jederseits leiclit in eine abgerundete Spitze ausgezogen, in der Langsniitte niit zwei flachen Eindrucken hintereinander, jederseits mit einer langen, steifen Stachelborste. Kehlnahte tief eingeschnitten, einander in cler Mitte der Kopfunterseite sehr nahe ltommend, vor der queren Kelil- kante rasch auseinanderlaufend.

M a n d i b e l n ziemlich lang und verhaltnismallig schmal, ihre AuWen- kaute in der Basalhalfte tief und sctiarf langsgefurclit, die Unterkante auDen init einzelnen Haaren besetzt, Endteil ziemlicli diinn und lang, Innenrand im vorderen Drittel einen kleinen Doppelzalin bildend, dabei an der linken Mandibel der 1)oppelzahn deutliclier als an der recliteii; Iunnenrand hinter dein Zahn leicht uneben, gezahnelt oder gewellt und dann iu eineu membranosen, innen bewimperten Anhang ubergehend, der sich an der Basis der Mandibeln zu einer deutlichen, starker be- borsteten Prostheca erweitert.

An der e r s t e n M a x i l l e die C a r d i n e s lilein, fast rechteckig, n i t breit abgerundeter Hinterkante, in breiten, tiefen Gruben laufencl, S t i p i t e s langgestreckt, schmal dreieckig, niit zwei langen Stacliel- borsten an ihrer AuWenkante die S q u ani a p a1 p i g e r a der Kiefertaster &ch und schmal, mit ihrer Flache dorso-ventral gestellt, zwischen beider Enden eine kleine dreieckige Endschuppe, an der das erste, kleine, kegelstuinpfl'ormige, so lang wie breite Glied der K i e f e r t a s t e r inseriert; zweites Glied der Kiefertaster verkehrt kegelstumpif6rmig, leiclit ge- krummt, fast dreimal so lang wie das erste Glied, am Ende doppelt so breit wie dieses Glied, auWen und innen mit einzelnen, kurzeii Stachel- borsten besetzt; drittes Glied der Kiefertaster nur wenig llinger und dicker als das zweite Glied, noch etwas starker gekrunimt und uocli dichter init kurzen Stachelborvten besetzt ; viertes Glied (Endglied) der Kiefertaster ziemlich gestreckt, urn die Halfte langer als das dritte Glied, an der Basis nur wenig schnidler als dieses Glied, dreimal so lang wie breit, zum Ende allmahlicli flaschenartig verjiingt. nur init ganz kurzen Harchen bewimpert. I n n e n l a d e der e r s t e n M a x i l l e ( L a c i 11 i a) flach lappenforniig, gestreckt uiid leicht gedreht, Innensaum dicht niit diinnen Borsten besetzt, A u 11 e 11 1 a d e der e r s t e n M a x i 11 e dentlicli in zwei Teile zerfallend, Basalteil (S u b g a1 e a) starker chiti-

Die Gattung Weiseriaitum Bernh. 343

nisiert, fast Itegelstuiiifforiiiig, diclit init zieinlicli feilien Rorsten besetzt, Eiidteil (Gal e a) gestreckt und dunn :ibgefiaclit, : ~ i i i Elide niit xwei Buscheln feiiier Borsten, a11 den Seiteiikanten niit einzelnen feineii Wimperhaaren gesauint.

Abli. 2. Muudteile dcs d von Wciserimunz Ihwtze?ii nov. spec. - Oben dic Oherlippe. - Halbschematisch. - nIal3stah in nIillimeteru

M e 11 tuin selir stark p e r , schnial, trapezforniig, an1 breiteri Vorder- rand des Submentunis artikulierend, jederseits rnit je einer langeli steifen Stachelborste.

S y n c o x i t der z w e i t e n M a x i l l e selir groW. an1 Mentuiii breit ansclilieQend, nacli vorii stark trapexforniig verengt, nu der Basis rriit zwei eiig benaclibarten, scliinalen Langseindrucken, zwisclien den Pal- parieu der Lippentaster rnit eineni kurzen Kielclien, I 11 n e II l a d e 11 der z w e i t e n M a x i l l e als Vorderrand des Syncoxitw zu einer quer ab- gestutzten, in der Mitte klein dreieckig ausgeschuitteneii G 1 o s s a ver- wachsen ; dors:il nuf den1 Syncoxit die A u II en 1 a d e 11 der z w e i t e 11

M a x i l 1 e als selir gut eutwickelte, leiclit gekriininite, flugelartige, iriiieii feiii beborstete P ii r a g 1 o s s e n artikulierend ; ventral auf den] Syncoxit dau P:iIpariuni der L i p p e 11 t a Y t e F , deren erstes Glied verkelirt kegel- stumpff'ormig, etwa doppelt so laiig wie brcit, inueii iuit eiiier Reihe

344 Otto Scheerpeltz :

kurzer Stachelborsten besetzt; zweites Glied etwa um die Halfte langer, an der Basis nur wenig schmaler als das erste Glied, nni Eride ilini gleichbreit, innen ebenfalls mit einer Langsreihe kurzer Stachelborsteii besetzt; drittes Glied (Endglied) um die Halfte langer als das zweite Glied, an der Basis ihxn gleicli breit, so wie das Endglied der Kiefer- taster allmahlich zur Spitze flaschenartig verjungt und nur mit feineii Harchen bewimpert.

H y p o p h a r y nx breit kissenformig, mit ganz feinen Harclien und dazwischen mit feinen lrornchenartigen Erhabenheiten diclit besetzt.

F i i l i l e r deutlich abgeflacht, aber langer und schlanker, vor alleni aber die Glieder viel weniger zusammengeschlossen, sondern vonein- ander viel deutlicher getrennt, der ganze Fiililer also viel melir ge- gliedert als bei Haematodes Cast. Erstes Gliecl noch wenig abgeflacht,

etwa zweimal so lnng wie an der dicksten Stelle - im vorderen Viertel breit, init ziemlicli langen - - Borsten besetzt; zweites Glied klein, kegelstumpf- - formig, kaum halb so lang und halb so breit wie

das erste Glied, ebenfalls nocli wenig abgeflaclit, mit langeren Borsten ziemlich dicht besetzt ;

- drittes Glied etwas langer und etwas breiter als - - das zweite Glied, sclion deutlicher abgeflacht und - - zum distalen Ende verbreitert, leiclit herzforniig,

nur mit feinen Haiiren besetzt; viertes Glied nicht viel langer als das dritte Glied, gegen das distale Eude aber viel starker herzfiirmig verbreitert, quer s tkker abgeflacht, nur .nielir fein behaart ; die folgenden Glieder kaum an Liinge etwas, dagegen an Breite sehr stark zunehmend, stark quer herz- forniig, die Verbreiterungen an der AuDenkaxite der Fiihler starker als an der Innenkante, Fiihler-

in Millimetern. konturen deslialb dort fast gesagt erscheinend, Glieder stark abgeflacht und nur mehr mit einer

feiuen goldgelben Pubeszens bekleidet ; sechstes und siebentes Glied dreimal breiter als lang, die folgenden Glieder wieder etwas schmaler werdend, Endglied langer, aber viel schnialer als das vorhergehende Glied, so lang wie breit, aber auch abgeflacht: am Spitzenrand ausge- randet, im UmriD fast genau lierzformig. Trotz dttr lockeren Gliederung des Fiihlers ist seine Gesamtform aber eine flach-spindelige, erreiclit aber selbstverstandlicli bei weitem nicht die geschlossene, flach-keulige Form des Fiihlers von Haematodes Cast.

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Abb. 3.

Fiihler des d von Weiseriunum Kw- tzeni nov. spec. - Halb- schemati&. - - ~ \ i l ~ l ~ ~ ~ ~ b

Die Gattung Weiseriaxitnt Bernh. 345

H a l s s c h i l d etwa um ein Drittel breiter als der Kopf, zieinlicli stiwk gewiilbt, quer, in der unrnittelbar hinter der Mitte der Mittelllngc gelegenen Querlinie cler gr6Dten Breite urn ein Viertel breiter als in der Mittellinie laug, Seitenkonturen voiri Punkte tier grollteri Breite n:icli vorn zienilich stark und selir deutlicli konkav zu deli weiiig verrundeten, etwas vortretenden Vorderwinkeln verengt ; Vorderrand in der Oesmt - anlage fast gerade und senkreclit zur Kiirperlingsachse abgestutzt, in der Mitte etwas ltonvex vorgezogen, jederseits der Mitte ganz leicht nusgebuclitet ; Hinterrand voni Punkte der grollten Breite sehr stark und scliriig nacli riickwarts konvergent, in stark konvexeni Bogen ri:icli ruckwlirts gegen die Mitte abgerundet ; die Punktc der groflten Breitc iiii Kontiirverlauf der Seiteii stellen deniiiacli die stunipf abgerundeteii Hinterwinkel dar. Halsscliild ringsuni fein gerandet, liinter den Vorder- winkeln selir deutlich flach eingedruckt. Seitenrand in der Seitenansiclit in fast gerader, scliwticli geneigter Linie voni Punkte der grollten Breite zu den Vorderwinkeln, in steil ansteigender Kurve zur Basisniitte vcr- laufend. Epipleuren fast etwas gegeri die Korperniitte eingeschlagm, vorii stark ausgeliohlt, im riickwkrtigen Drittel fliicliig, stark dreiecltig niich innen verbreitert. Seitenteile des Halsscliiltles, besonders in den Vorderwinkelii untl in1 vorderen Teile des Seitenrandes diclit niit langeii Borsten besetzt.

P r o s t e r 11 u ni stark yuer, schnial, Vorderrand liinter den Kelil- menibranen seiclit ausgebuchtet, Hinterrand nacli riickwiirts stiirker konvex, zieinlich stark gerandet, in der Mitte init seicliteni, kleineni Langseindruck, Prosternalfortsatz tiefliepend, als kleines, an der Spitze ab- gerundetes Ureieck eiii wenig zwisclien die gaiiz eng nneinander gestellteu, mkclitigen Vorderliuften reichend. Episteriien der Vorderbrust ltlein, spitzdreieckig, wenig siclitbar, Epinieren zienilicli groB, flachig trapezoidal verbreitert, die Vorderhiiften untergreifend.

V o r d e r h ii f t e II selir groB, lang-elliptiscli, im Vorderteil rriliclitig verbreitert, niit dem Lingsdurcliniesser schrag riach inneii gestellt, in der Mittellinie des Korpers fast aneinander stollencl, iiineri niit liolien Wulstltanten, aullen init Verbreiterungen die Vordersclienkel etwas iiber- greifend ; Trochanteren der Vorderbeine groB urid gestreckt.

S cli i 1 d c 11 e n selir groll, dreieckig-spitzbogig init abgerundeter Spitze. M e son o t 11 ni nur schnial entwickelt, seitlicli aber niit breitgn, flugel-

artigeu Tergiten voni Scliildclien nacli ruckwarts auflen an die Epirneren des Mesosternuins anschliellend.

F l i i ge l d e c k e 11 an der Basis iiur wenig schtniiler als die griiWte Breite des Halsschildes, Seitenkonturen nach ruckwlrts deutlich etwas

346 Otto Scheerpeltz :

divergent, grofite Gesaintbreite vor den Hinterwinkeln um eiii Viertel griiller als die grollte Halsuchildbreite, gr6Ste Schulterlange (Vorderrmd- kante bis Hinterwinkel) um ein Viertel groWer, Nalitlange (Scliildclien- spitxe bis Natitwinkel) aber um ein Drittel kleiner als die Halsschild- niittellange, Hinterrand gemeinsam tief ausgesclinitten, vor den Hinter- winkeln zum Seitenrnnd schrag abgestutzt, Seitenrand niclit sehr breit lierabgeschlagen, ohne Epileuralkante, Naht mit sehr deutlichem, ver- liiiltnismiillig breitem Nnhtstreif auf jeder Decke.

F 1 ii g e 1 voll entwickelt, in gewohnlicher Weise eingefaltet und unter den Decken eingelagert.

M e s o s t e r n u m init dem Mesonotum iibereinstimmeiid verlikltnis- niallig schmal, ventral zuin groCiten Teil von den groDen Vorderhiiften iiberdeckt, in der Mitte des Vorderrandes jederseits im Rewequngsbereicli der Vorderhiiften breit flnchgrubig vertieft, Mesosternalfortsatz in Form eines fast gleichseitigen Dreieckes mit abgerundeter Spitze flacli zwisclien die Mittelhiiften reichend, diese urn zwei Drittel der Hiiftenquerbreite voneinander getrennt, Hinterrand durch die grofien Mittelliuften jeder- seits tief bogig ausgeschnitten ; Epinieren klein und trapezoidal, an die groDen Seitenflugel des Mesonotums ansclilieljend ; Episternen sehr lang- gestreckt, schmalrechteckig.

M i t t e 1 h ii f t e n gro9. elliptisch, mit ihrem Langsdurchmesser schrfig nacli innen gestellt. innen mit hohen Schragwiilsten die Bewegungs- gruben der Mittelschenkel uinfasserid ; Trochanteren groD, aber weniger gestreckt als an den Vorderliiiften, in der Mitte leiclit gebeult.

M e t a s t e r n u m groD und breit. am Vorderrand jed erseits ini Bcwegungsbereich der Mittelliiiften tief bogig ausgeschnitten, in der Mitte den Mesosternalfortsatr. flacli und breit untergreifend, Mittelflkclie zieinlich eben, Hinterrand jederseits ausgebuclitet ; Epimeren klein, drei- eckig, Episternen selir langgestreckt, schinal rechteckig.

H i n t e r h ii f t e n verhaltnismallig kleiii, bogig-dreieckig, i n der Mittel- h i e des Korpers voneinander nur schmal getrennt, im Endteil niit eiiier kleinen beuligen Erhabenheit ; Trochanteren sclinial und etwas kleiner als jene der Mittelbeine.

A b d o m e n an der Wurzel etwas schmaler als die groDte Breite der Flugeldecken, Gesamtkontur fast parallelseitig, erst vom fiinften Tergit ap etwas zur Spitze verengt, die ersten Segmentringe (sanit den Pleuriten und Epipleuriten) noch fast vierinal, das siebente (fiinfte frei- liegende) Tergit nur mehr uni die Halfte, das secliste freiliegende Tergit ~ i u r inelir uin ein Viertel breiter als lang. Pleurite und Epipleurite xienilich stark entwickelt, Abdomen deshalb ziemlich dick und hoch

Die Gattung Weiseriamm Bernh. 347

gerandet erscheinend ; die vier ersten freiliegenden Tergite niit feiiicn B~tsalquerlinien und ganz saoften, itach riickwiirts iiiimer undeutliclier wurdenden Bas:tl(luerfurcliei~, fiiiiftes freiliegetides Tergit aiii Hinterr;intl iiiit feineni, weillem Hautsaum.

B e i n e sehr kurz uiid kriiftig, im Gesilmtbau und in der starken Reborstung der Scliienen an jene der verwandten Gattungen Haemwtotles Cast., CordyZaspis Nordm., usw., erinnernd. Vorderschenkel Iturz, a hge- flaclit, leicht gekriimnit, innen von den Vorderhiiften teilweise uberdeckt, an der Innenkante fein bedornelt. Vorderschienen selir kurz, auch abgeflaclit, auDen selir lang, sehr stark uiid diclit, innen feiiier und kurzer bedornt, Ericl- donie besonders stark und dick. Vordertarsen (bei dein vorliegenden d) sehr stark verbreitert, die vier ersten Glieder fast viermal breiter als lang, sehr stark quer-lierzformig, gegeri ilas Klauenglied etwas kiirzer und schmller werdend, dieses selbst etwas abgeflacht, so lang wie die tlrei vorhergelienden Glieder z1isamiiieiigenominen, mit sehr langen, dunneri Klauen. Mittelsclienkel etwas liinger als die Vordersclienkel. ebenfitlls abgeflacht und leicht gekriimmt, innen fein bediirnelt. Mittelschienen etwas liinger als die Vorderschienen, nicht so stark abgeflacht wie jene, aber ebenso wie jene aullen lang, diclit und sehr stark, innen feirier ond kiirzer bedornt, Enddorne auch hier sehr stark und dick. Mitteltarsen sclimal-parallel, n u r wenig abgeflaclit, erstes Glied etwa doppelt so lang wie breit, die folgenden Glieder etwas kiirzer und scltinaler werdend, (ILLS Klauenglied so lang wie die drei vorliergehenden Glieder zusaninien- genommen, init groDen, langen und dunnen Klauen. Hinterschenkel etwas kiirzer und etwas breiter als die Mittelschenkel, weniger abgeflacht. aber zum Elide starker gekriimint, innen fein beborstet. Hinterscliienen etwas llinger uitd schlanker als die Mittelschienen, noch weniger itb-

geflacht als jene, aber a u h n ebeitso litng, diclit und stark, irinen zlber feiner und ltiirzer als jene bedornt, Enddorne aber noch etwas stlrker, laiiger und dicker als dort. Hintertarsen so wie die Mitteltarsen ge- bildet, ebenso leicht abgeflaclit uticl schinal-parallel wie jene, iiur etwws liinger und mit etwas liingerem Klauenglied, Klauert aucli liier selir lang und diinn.

Die systematisclte Stelluug der Gattung wurde schon von Dr. BERN- HAUEB in seiner (fattungsbesclireibung als der Gattung Haewzatodes Cast. uuniittelbar benachbilrt angegeben. Wei~eriunztm ist aber von dieser Gattung weniger durcli den Bail der Tarseii, als vielmehr vor allciii sofort durcli gnnz :tiidereti Bau der Mundteile - voti jenein der Fiililer ganz abgeselien -- leiclit zu scheiden. Sie wird in den Katalogen ~ n i

348 Otto Schcerpeltz :

besten zwisclien den Gattungen Scariphaezrs Er. und Haematodcs Cast. einzureihen sein.

Weiserianum Kuntzeni nov. spec. Kopf und Halsschild braunrot, Mundteile lieller rotgelb, Mandibeln

untl erstes Fulilerglied bmunscliwarz, die ubrigen Puhlerglieder dunkel braunrot, Schildclien. Flugeldecken und die beiden ersten freiliegenden Seginentringe des Abdomes tiefschwarz, dritter Segnientririg dunkelbraun Abdominalende voni vierten Segmentring an lieller braunrot, Hiiften und Schenkel schwarz, Schienen dunkel rotbraun, Tarsen etwas heller braunrot.

K o p f wie in der Gattungsbesc2ireibung angegeben ; Oberflache Lei gewohnliclier LupenvergrGDerung spiegelglntt, bei extrem starker Opak- vergroaerung und konzentrierter Beleuchtung in den Glanzlichtern eine inikroskopisclie Grundskulptur feinster Punktchen zeigend, auf dieseni stark gliinzenden Grunde zienilich didit und grob punktiert, durcli- scliiiittliclie Punktdurcliniesser so grolj wie drei benaclibarte Corneal- fwetten der Augen zusainiiiengenoinnien ; in der Langsmitte des Hinter- kopfes bis etwa in die Hohe des Augenliinterrandes und von dieser Stelle der Kopfmitte rechts und links nach sclirag auDen vorn punkt- freie Stellen, in der Naclibarschaft dieser Stellen die durchschnittlichen Zwisclienriiunie zwischen den Punkten etwa doppelt so grolj wie die Punktdurdimesser, gegen den Kopfliinterrand, den Clipeus, die Augen und Schlafen die Punkte immer dicliter gestellt, am Clipeusvorderrand, an den Sclilafenkanteri urid in einer schrnal vertieften Querlinie ani Hals die Punkte fast runzelig zusamiiienflielleud; in dieser an sich sclion starken Punktierung unregelmaDig angeorclnet noch starkere und tiefe Punkte uberall eingestreut. Der von oben siclitbare Llingsdurclimesser der fein facettierten Augen nur ganz wenig kurzer als die Schlafenllnge. I n der norinalen Punktierung inseriert eine ziemlich lange, aufstehende, in der Hauptsache iiach ruckwHrts gelegte, an den Schlafen nach vorn gerichtete, dunkle, in der Kopfrnitte bei gewisser Beleuchtung goldgelb scliimrnernde Borstenbehaarung, in den eingestreuten, groben Punkten stelien lange, weit abstehende, schwarze Borsten, die - wie bereitv in der Gattungsbesclireibung angegeben - besonders an den SchIafen ihre groflte Lange erreiclien.

F u h 1 e r wie in der Gattungsbeschreibung augegeben. H a1 s s c 11 i l d wie in der Gattungsbesclireibung beschrieben; niit

der gleiclien, bei gewoliiiliclier LupenvergroDerung spiegelglatten, bei besonders starker OpakvergrCDerung uiid konzentrierter Beleuchtung cine

Die Gattung Tl’eiswrircnisni Bernh. 349

inikroskopiscli feine Piinktcliensknlptur zeigenden Oberfliiclie wie der Kopf, die Piinktclien dieser Mikrosltulptur liier aber ein wenig deutliclier nls tlort. I n der Mittellinie vor den1 Hinterrnnde niit einer Andeutung einer kurzen, ganz seicliten Mittelfurclie, an1 Seitenrand hinter den Vorderwinkeln im vorderen Teil des flachen Gesaniteindrucltes niit eiriein ziemlich tiefen, runden Griibclien. Punktierung nur lialh so stark wie jene des Kopfes, Punkte aber vie1 weitliiufiger angeordnet als dort, in der Mittelregioii eine zienilicli breite Liingszone, an der Halsscliildbasis jederseits eine kurze Schriigzone, i n den Seitenteilen kleinere, unregel- niiillig verteilte Stellen fast punktfrei, nnr ringsuni an den Randern entlang und im Bereicli der Vorderwinlrel in griillerer Fliiche dicliter zusaninienruckend, clazwischen, wiedcr an den Seiten liaufiger als auf den iibrigen Teilen, griibere und tiefere Punkte eingestreut. In der normalen Punktierruig iiiseriert wie auf den1 Kopfe eiiie zienilich lange, ,zufstelientle, in der Hauptsnclie nacli riicltwarts gestellte Borstenbehaarung, in den groben Punkten stelien. vie dort, lange, weit absteliende, be- sonders in den Vorderwinlteln tlichter angeordnete, schwarze Rorsten, den Halsscliildvorderrand siiunit ein ziemlicli dichter Kainni braungelber. kurzer Haare.

S c h i 1 d c 11 e n sehr dicht, etwas feiner als der Halsscliild punktiert und ziemlicli lang xcliwarz behaart.

F l u ge l cl e c lte n nuf ziemlicli s t d t gliinzendem, nur wenig und leiclit etwas lederartig geruuzeltem, niikrosltulptierte~ii Grunde clicht und verlikltiiisniiillig fein, etwas feiner als der Halsschild punktiert, in cliese Punktierung aber sehr zalilreiche, grobe Punkte von etwa doppelter GriiDe der Grundpunktierung unregelniallig eingestreut, so dall die Flugel- decken in1 ganzen sehr dicht punktiert erscheinen. I n der normaleii Punktierung inseriert eine ziernlicli lange, leiclit aufstehende, gerade nach ruckwiirts gestellte, scliwarze Behaarung, in den groben Punkten lange untl stiirker aufgericlitete, nach riickwlrts gestellte, schwarze Rorxten, so dall die Decken zieinlicli rauh und dicht behaart uiid be- borstet erscheinen.

A b d o m e 11 an der Basis der ersten freiliegenden Tergite sehr diclit u n d nur halb so stark wie die Flugeldecken punktiert, auf den ubrigen Tergit- und Sternitfliiclien etwas weitliiufiger, aber imnier nodl sehr dicht uud fein punktiert, nur die basalen Geleiiksstreifen unniittelbar hinter den Iuterseginentalineinbraiieii und eiiie schmale Zone vor dem weiWen Hn11tsauin am siebenten (fiinften freiliegenclen) Tergite glatt wid fast pnnktfrei, Sternite um eine Spur weitliiufiger punktiert a19 die Tergite. Aucli liier in der dichteu, feinen Punktierung vereiuzelte griibere Punkte,

350 Otto Scheerpeltz :

vor allem an den Seiten der Sternite und auf den Pleuriten und Epi- pleuriten eingestreut. In der normalen Punktierung inseriert eine cliclite, ziemlich lange, aber fast anliegende, dunkle, gerade nach riickwlrtv ge- lagerte Reliaarung, in den groberen Punkten stehen einzelne, langere, dunkle, an den Seitenrandern dicliter angeordnete, schwarze Borsteii. Das zweite Sternit tragt jederseits am Vorderrand ein kleines, dicliter punktiertes, flaches Rundgrubchen, von dem es aber noch daliingestellt bleiben muD, ob es nicht zu der im folgenden weiter beschriebenen Sexualauszeichnung des Mannchens gehBrt.

Beini M a n n c h e n das fiinfte Sternit im Enddrittel seiner Liinge mit einem halbmondformig ausgebildeten Querfleck dichter feiner Pank-

A 23 c - -

2

Abb. 4. Oedeagus des d von Weiserimum Kuntzeni nov. spec. -Halbschematiscll. - A. Veutralansicht. - B. Lateralausicht. - C. Dorsalansicht. - Msllstab in Millimetem.

tierung, in dessen Punkten feine, aufgerichtete, bei gewisser Heleuclitnng goldgelb schimmernde Haare stehen, einer Auszeichnung in Form einer breiten queren Haarbiirste, die bei den Angehorigen der Tribus Qziediini wohl ziemlicli vereinzelt dastehen durfte. Sechstes Sternit am Hinter- rand i n der Mitte nur ganz wenig stunipfwinkelig ausgerandet, oline besondere Bildungen an den Randern der Ausrandung.

0 e d e ag u s fur eine dorso-ventrale Ebene symmetriscll gebaut, mit groOem, stark chitinisiertem Mittelkorper, dessen Seitenblatter am distuleii Ende stark abgestutzt und nach abwlrts zu einer stumpfen, drehrundeii Spitze vereinigt sind. Ventralseite in der Mitte ihrer beulig gewiilbten Endplatte mit zwei zaihnchenartigen Eriiabenheiten gegenuber der Mittel-

Die Gattung Weiseriarutm Rernh. 351

furche der Paramere. Paramere ebenfdls symmetrisch gebaut, an der Basis ziemlich tief ausgesclinitten, mit breiten Seitcnfliigeln, ilir Mittel- teil fast gerade gestreckt, parallelseitig, niit leiclit gewelltem Mittelfeld, an der Spitze abgestntzt und seicht ausgerandet, wobci ein knrzer flaclier Liingseindruck auf der Ventralseite von der Spitxe ansgelit ; ilire Dorsal- seite ziemlicli tief liingsgefurcht, die beitlen Seitenkanten leiclit, aber ziemlich dicht gezahnelt und gekiirnelt, unil so wie die Spitze mit kurzen Rorsteii besetzt. Innensack - soweit alles an dem einzigen, vorliegendcn Stuck ohne weitere Sektion erkennbar ist - an seiner Umstiilpnngs- stelle dorsal mit einein vorspringenden, doppeltgewolbten, platteriartig verbreiterten, am Elide niit kurzen Rorsten besetzten, zalinartigen Gebilde und seitlicli mit eiriigen LLngs-Cliitinstreifen in seineri Wandungen. Die fallweise vorliandene, iniiere Bewehrung des Iiinensackes ltonnte iiicht weitcr studiert werden, um das Priiparat nicht zii gefiihrtlen.

L a n g e (bei gestreckteni Abdomen): 18 mni. Es liegt eiri d vor (Typus), das einen griineii Zettel rnit den ge-

druckten Angaben : ,,Brasilien, Goyax, ,Tatally, Kolle V." tragt. Leider ist keinerlei Vermerk uber die Auffiiidungsumstantle des Tieres vor- linnden. Aus verscliiedenen Anzeictien ltonnte auf Hymenopteropliilie in, allgenieinen, vielleiclit auf Sphekophilie im besonderen gesclilovsen werden.

Die Type befindet sich in den Sainnilungen des Zoolog. Museunis der Universitat Berlin.

Aucli diese schijne, neue A r t erlaube icli mir Herrn Prof. Dr. H. KUNTXEN in Dankbarkeit zu widnien.

Zu ilirer raschen Scheidung von der zweiten Art der Gattung tliene die folgende

B e s t i m m u n gs t a h e l l e d e r b i s ti e u t e 11 e k a n 11 t g e w o r d e 11 e n A r t e n d e r G a t t u n g CYazseriajzum R e r n l i .

1 (2) Kopf und Halsschilcl mit einer feinen, ruiizeligen Grundsltiilptur, Kopf am Hinterrande selir deutlicli quer gefurclit, Abdonien weit- lilufig und tleutlicti gekornt punktiert. Kiirper tiefschwarz, gliiiizend, die Fliigeldecken und die Hinterleibsspitze voiii siebenten Tergit an hellrot. . . . . . . . . . . . . . Woltersi Rerii11.

Arch. Naturg. XCL, 1925 (1927), Abt. A, H. 12, S. 248. Hislier nut- ein Q (d ?) aus Nordwest-Argentinien, Prov. Catitmarca, Corral Queinltdo, Iiekannt geworden.

2 (1) Kopf und Halsscliild spiegelglatt und glkinzericl ersdieinend, erst bei sehr starker VergroBerung eine Mikroskulptur luBerst feiner Piillktchen erkeniibar, Kopf iini Hinterrande iiicht deutlicli quer

352 Otto Scheerpeltz : Die Gattung Wciseriunwt Bernh.

gefurcht, Abdomen sehr dicht und fein punktiert. Kopf und Halsschild braunrot, Flugeldecken und die beiden ersten Segment- ringe des Abdomens tiefschwarz, dritter Segmentring braun, Ah- domeri vom vierten Segmentring an heller braunrot.

Kuntzeni nov. spec. Risher nur ein d aus Mittcl-Brasilien, QOYRZ, Jatahy (am oberen Rio Claro, einem h'ebenflull des Paranahyba, Osthttng der Sierra Sollada, 18" 29' 8. B. und 61O 30' w. L. v. Gr.) bekannt geworden.

Druck ron Guutav Kunze (Dornbluth Nachf.) in Bernburg,