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t~. Gerlach, Die Gaumennahtsprengung 243 ~rie Dr a cht er an der ~.f[inchener ](inderMinik an einem g~'ogen ]Krankengut nacl~weisen konnte, bet:r~g~ der iN~eigtmgswinkel der fJaumenpla~en bei SpaI'ren- ~rggern e~wa 15 ~ wgthrend er beim ~'orma.len S~ altsmach~. I)arct~ die Ga,umen- nah~sprengtmg wild die z~ s~eile Achsenneigung der Gemmenpla~en gesenkt, damit die Neignng der Nieferk6rper zl.~einander ebenfa,Ils gesenkt, und so eine normale ?~ins(?ellu~g beider [b2~efe~'hiilften zu.einander erreichto Mit diese:r i~'~e~hode werd en also nichj~ a.llein die Zfihne und die A]veolarforts~i~ze in i hrer S~ellung ver- 5ondert, sondern die XieferkSr]?er werden in eine ganz neue Position geb;rgcht~ Gera.de well beim Spaltentrager eineVerwaehsnng der s~tt. pal. reed. nicl% s{a.tt- gefunden lxat, die Mett~ode also aneh nur dem Sinne nach a.ngewandt werden kann, is~ die beschriebene Verfinderung der Gamnenlp]atten und der tf~eferk6~per relaiiv ]eicht dnrchzufiJhren. In diesem SJnne schein~c mir d~e Ga.mn~ennahisprengm~g bei Lippen-, Iiiefer- GaumenspaPcentrLigern yon unsehgttzba.rem !~rert zu sein~ Zusammenfassung ]~;s win:de an'~I'and ein~ger Fi~lle die sagittg]e ]~]ntwiekl~ng des lVrontzat~n- bogens dureh~ Ver~inderung des ]Frontzatmftberbisses bei gleiehbIeibender Lage- beziehtmg beider Niefer zneinander dargesteHt. AnsehlieBend wnrde das Yer- halten des Unterkiefers zgm plO~z]ieh erweiterLen Oberkiefer an }~[a.nd sehemaii- sober Zeietanungm~ erlii~terl~ AbsehiieBend werden einSge Bemerkungen iiber d:ie Behandlung yon Spalientr~igern mit der Gaumennahtsprengnng gemachi. Anschrift d. VerL: NL~nchen 15, ]3eeghovens~r. ]2 Die Gaumennahtsprengung Eine Be~raeht, ung; zur A~bdt~ yon ])r~ Ho Deriehsweiler, Miinehen 1) Yon Prof. Dr. I~o Gerla@, ;JSnk;Jping' Nit 5 Abbildungen ]~in relativ altes Verfah~ren wurde yon I)er:i chsweiler/~nier praktisehen und wissenschatt].ichen (~esichtspunkten neuerlich ~mtersucht. ~'esentliche Schh~.B- folgerungen seiner ~-a'beit miissen sowoll111insich.ttieh der praktisehen 5"uizanwen- dung des Verfa,hrens, a.ls at~e]~ beziiglieh der ~Jssensehaftli.e~en Beweisfiihnmg krilisc~? bele~.chlet, werden. Sie lal~fen gew:issen a,~lgemeinen biologisehen Grund- s~i4czen und l~'~rf~hrungen zn.~dder trod kO:nnten Anlal3 zu einer uneingesehriinkten ]Tndika'donsstelhlng des Verfahrens der Stt, tu:isprengnng geben, worin ich einige (] efahren set~eo Wenn ieh. eine persSnlicI~e, ]edooh durehans wohlgemein'~e l~emerkung voran- sehicken darf, so die, dab der ]0bliehen Absiel~{ des A~ators, der Gaumenn~d~t- sprengung eine breitere Ba~sis d er Anwendung zu versetxaffen, Wa.hrsol~einlieh n oeh besser ged:i.ent worden wgre, wenn au~eh auf die Gefgdlrenpunkte, ~'[6gliehkeiten ~md O~riinde yon 2~iigerfolgen hingewiesen wgre, Was n~vtiirtiol~ eine lgngere prak- *iselae }]rfaI!rung vorat!ssetzt. IAegt der Zweek eines Therapievorselxh~ges -- zu- ~nM wenn diese ]:herapie atts irgendwelehen Grfinden nielF~ so verbreitet war -- nicht da.rin, der Allgemeinhei{ das Problem dureh Nrarbei{ung neuer [Erkennt> nisse zngStngliell za maehen und zugleieh das l~r und Wider abzu.wggen, so dab a) Fortschr. Kieferorghop. 195a, H. 1, S. 5.

Die Gaumennahtsprengung

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t~. Gerlach, Die Gaumennahtsprengung 243

~rie Dr a cht er an der ~.f[inchener ](inderMinik an einem g~'ogen ]Krankengut nacl~weisen konnte, bet:r~g~ der iN~eigtmgswinkel der fJaumenpla~en bei SpaI'ren- ~rggern e~wa 15 ~ wgthrend er beim ~'orma.len S ~ altsmach~. I)arct~ die Ga,umen- nah~sprengtmg wild die z~ s~eile Achsenneigung der Gemmenpla~en gesenkt, damit die Neignng der Nieferk6rper zl.~einander ebenfa,Ils gesenkt, und so eine normale ?~ins(?ellu~g beider [b2~efe~'hiilften zu.einander erreichto Mit diese:r i~'~e~hode werd en also nichj~ a.llein die Zfihne und die A]veolarforts~i~ze in i hrer S~ellung ver- 5ondert, sondern die XieferkSr]?er werden in eine ganz neue Position geb;rgcht~ Gera.de well beim Spaltentrager eineVerwaehsnng der s~tt. pal. reed. nicl% s{a.tt- gefunden lxat, die Mett~ode also aneh nur dem Sinne nach a.ngewandt werden kann, is~ die beschriebene Verfinderung der Gamnenlp]atten und der tf~eferk6~per relaiiv ]eicht dnrchzufiJhren.

In diesem SJnne schein~c mir d~e Ga.mn~ennahisprengm~g bei Lippen-, Iiiefer- GaumenspaPcentrLigern yon unsehgttzba.rem !~rert zu sein~

Zusammenfassung ]~;s win:de an'~I'and ein~ger Fi~lle die sagittg]e ]~]ntwiekl~ng des lVrontzat~n-

bogens dureh~ Ver~inderung des ]Frontzatmftberbisses bei gleiehbIeibender Lage- beziehtmg beider Niefer zneinander dargesteHt. AnsehlieBend wnrde das Yer- halten des Unterkiefers zgm plO~z]ieh erweiterLen Oberkiefer an }~[a.nd sehemaii- sober Zeietanungm~ erlii~terl~ AbsehiieBend werden einSge Bemerkungen iiber d:ie Behandlung yon Spalientr~igern mit der Gaumennahtsprengnng gemachi.

Anschrift d. VerL: NL~nchen 15, ]3eeghovens~r. ]2

D i e G a u m e n n a h t s p r e n g u n g

Eine Be~raeht, ung; zur A~bdt~ yon ])r~ Ho D e r i e h s w e i l e r , Miinehen 1)

Yon Prof. Dr. I~o Gerla@, ;JSnk;Jping'

Nit 5 Abbildungen

]~in relativ altes Verfah~ren wurde yon I)er:i chswei ler /~nier praktisehen und wissenschatt].ichen (~esichtspunkten neuerlich ~mtersucht. ~'esentliche Schh~.B- folgerungen seiner ~-a'beit miissen sowoll111insich.ttieh der praktisehen 5"uizanwen- dung des Verfa,hrens, a.ls at~e]~ beziiglieh der ~Jssensehaftli.e~en Beweisfiihnmg krilisc~? bele~.chlet, werden. Sie lal~fen gew:issen a,~lgemeinen biologisehen Grund- s~i4czen und l~'~rf~hrungen zn.~dder trod kO:nnten Anlal3 zu einer uneingesehriinkten ]Tndika'donsstelhlng des Verfahrens der Stt, tu:isprengnng geben, worin ich einige (] efahren set~eo

Wenn ieh. eine persSnlicI~e, ]edooh durehans wohlgemein'~e l~emerkung voran- sehicken darf, so die, dab der ]0bliehen Absiel~{ des A~ators, der Gaumenn~d~t- sprengung eine breitere Ba~sis d er Anwendung zu versetxaffen, Wa.hrsol~einlieh n oeh besser ged:i.ent worden wgre, wenn au~eh auf die Gefgdlrenpunkte, ~'[6gliehkeiten ~md O~riinde yon 2~iigerfolgen hingewiesen wgre, Was n~vtiirtiol~ eine lgngere prak- *iselae }]rfaI!rung vorat!ssetzt. IAegt der Zweek eines Therapievorselxh~ges - - zu- ~nM wenn diese ]:herapie atts irgendwelehen Grfinden nielF~ so verbreitet war - - nicht da.rin, der Allgemeinhei{ das Problem dureh Nrarbei{ung neuer [Erkennt> nisse zngStngliell za maehen und zugleieh das l ~ r und Wider abzu.wggen, so dab

a) Fortschr. Kieferorghop. 195a, H. 1, S. 5.

244 Fortsehritte der Kie%rorthop'a,die 13d. 15 IK. 3 (1954}

bei aller sn!ojektiv positiven lBeWergmlg ~meh der l~findererfahrene ein gereehtes ).~ag f~ir das Problem gewhmt? Wit mfissen uns doeh ges*ehen, dab Mles, w~s wit am lebe:nden Org,~nismus verriol!ten, vieJgestalt~g lind d.a.her immer proble- matisch ist. Die C1aumenn~htspre~gu~g ist zwar eine technische Verriehtung, abet viel mehr ein biologisches Problem.

Die neuen ]:;rkenntnisse Der i ch s wei l e t s besagen, dab wit re.it der Gaumen- ~ahtsprengt~ng ,,das iA:[igverhiil'rnis zwisehem der Sollbreite des Zatmbogm~s ~.:md der apikMen Basis Lu~ds t r /Sms ausgleiehen k6nnen". S/;a'tt Extraktion ram- mekr - - Oaumennahtsprm~.guJ~g. ])ieses ist eine neue ]?ormel fiir die Praxis. t~eto:nt wird, dab die Erwe:itemmg des Zahnbogens trod des KieferkSrpers ohne ](ippung der Zfihne eintritt.

Die wissensehaftliet, e No:uzeption der Arbeit bezieht sieh speziell au:[ die 126sm~g des Problems, ob mit der (~au.meImahtsprengtmg eine Senk[mg des Ca~ntend~,el~es -trod des Nasenbodens einirf[t, was der Autor mit Gamnenknrven :naohgeWiesen habe:~l will. _Das wfirde heil3en, dab maeh der traumatisehe~l Su.tm'- 6ffnu~.g in kurzer Zeit und Jn jedem, der m~tersueht:en [Fgdle nieht m!r die ~)ber- briickur.g des Suturspaltes, sondern sogar o~uoh ein v611iger geweblieher Umbau des Gaumei~ges~iSlbes stattgeftw.den hat. Indirekt write dgmit zugleieh der lBeweis gef/s dab der hohe Gau:men speziell beim IMlmd.at:mer wirklieh eine blol3e mecha- nische ]?olgeerscheinu-r~g des Atmungsmodus wii.re. Damit wiirde die Kieferortho- piidie zugleict~ h tMt l i ch weiter a:n Vs Ms medizinisch-bio]ogische Wisse:nschaft verlieren, da, der Organis:nms ansehei:nend mehr den arithmetischen Gesetzen der Statik als de~, OrdntmgspN:nzip der Biologie fo]g/. Die Kiefero:rthop~idie k6nnte zukfinftig mit geeignete:n mechaniscl?en Mit!el:n --- ~e:tm ale :nm: st~rk gmmg wirkem - - den h6heren Ba~:ph~n des Ol'ganismus gewaltsam st6ren und ei~e

"t O geweblielm iRea.kt%n in sei~mm S'hm erzwi~::gen. J)a.s w~re gera.de das Gegente~l yon Lut~ d s t r S m s Erkenntn~s und der jener ;Kie:ferorthopiklen des In- und Aus- ]a~des, die sieh yon Mil3erfo]gen geleke'~, dazu bekermen, dal~ eine ])issonanz in der BeziehL~g v(:m I~ormom.eirise ~er Sol!breke des GebiBbogens m~d der ]Kiefer- basis viele U:rsaohe~:~ lmben ]~awa u~d nieltt nur mit mechanische~q 5{ittel zR be- sei/~gen ist.

Wit sehe~ ferner, dab gerade > e r i ehsweileT's Nodellmaterial vielfaeh je~'m 37~lle der Zahnaehsenkippu~g a.ufweist (tie naeh seinen E~ke~mt~isse~ bei der Su, turspre-t~.g,mg n:ioh{ auft 'ete~:~. leh behaupLe, gerade well sie au.ek auftrete~:~ ~k~ne~b erlorde~'t das ~herapeutisehe Vorgehen der Ga.umemml~tspre*;gung eine besondere I~dikaNo~L iDiese blieb uns der VeN%sser selmldig, bzw. fa.gte er sie i.,~ dem S~atz yore Ausgleieh z~isohen der Solib.reite des Zahnbogens m~d der apikalen ]~asis zus~m~men.

Dfe Pfaffseh, e Sehule in iLeipzig hat da.s Thema mehrfaoh bearbeitet und die (~aum~emmtltsprengm~g blieb dorrt au~eh im Unterrieht eixle St~nd.a.rdmethode, der ieh seit. mehr als 27 aahren ebenfa.lls anh~tDge. Ieh veNiige tiber geniigm~d L~2a'cerial, um die VorteUe, Gefahren mtd Indikationsstellup.g bem'teilen zu k/Smmn, m~d ieh hMt/e daher eine Attseinandersetmmg im saeh]iehen lnteresse fiir gebote:n.

it)ie Sutm'spre.nguJ~g -~ar urspriinglieh eine 1Kethode bei filteren Patienten jen- seits des 15. Lebe~sjaYtres, :naeh, Verebbm~g des intensiven Waehstumsprozesses~ eine OebiBregulierung duyeh transversMe Kiefererweiter~mg einzuleiten, sofern diese therapeutiseh geboten sehien. Die subperiosta.le traum~tisehe 8ugurOffn~mg brir~gt, wie es sehr ei~ffaeh r~'mtgenologisek und im Nodell bewiesen werden kann, eine Verbreiterung des Gebisses. Mitunter tibersteigt sie aber die OrOBe des ge- schaffenen SutuorspMtes, so dab die da,nn meBba~l'e extrenm &]rweiterung des

I-I. Gerlach, Die Gaumennahtsprengnng z4o

Gebi13bogens anders gedentet~ werden mltg. ~'aoh des medianen Trennung des Os pal~tinum einsehlieglieh der sagittale:n. Aufsplittemmg der Nasensoheidewand wird meines }~'raehtens in gee:igneten >~itllen, d .h . bei geniigendem ~6~iderstand der Zahnverankemmg und bei fortw~hrender Sehraubenspannm~g sine elastisehe Verformung des lateralen Teile des Os maxitlare eintreten. Am Joehbeinansatz d/irfte die Tendenz zur Verformmlg aueh. beim kindliehen lind seldeeht mineralt- sierten Xnoehen sin ~2nde l~aben. Es kommt also, wenn nietlt a:n den Ztihnen, so doeh im Kieferbereieh, za sines fiber die Alveolarteile hinausgehenden Auf- biegung der vorderen Gaunle.nhti.lften. Prfift man nil,relish Sutursprengmlgen, die }?insiel!ttieh. des Ael~senstelhmg der Ztih.ne der Krii;ik standhalten ~ also nicht bukkal gekippt sind, so kann man stash st) km:zer Zeit, wie sis D e r i e h swei le r angibt, keine @aumendaehsenkm~g naehweisen (Abbo 1). Die Verbin- dungsebene zwisehen den }f6ekeru yon zwei korrespondierenden. Z~hnen gibt den An sgangspunkt der ).[essu~Jg. Die tra:nsversale (~anme~fl~nrve wird zwar flasher (Abb. 1, WinkeI e und el), jedoeh m!r in dem 5:laBe, wie sieh die korrespondierenden Z~i,hne transver- sal voneinander erttfernen. I)er ver- tikale Abstand in Gaumennfitte bleibt unver/indert. Die Gaumendaehsen- kunge,~, wetehe hack den Gaumen- kurven yon. D e r i e h s w e i l e r demon- striert werden, k6nnen mi.ndestens in des ~auptsael~e nut alff meeh.anisehe Verfornmngen der laieral.en Gaumen- t:eile einselflieBlich bukkaler Aehser~- kippung des Zfihne zuriiekgeftihrt averden. Ieh weise auf das Bildmate- rial der GebiBmodelle des Verfassers bin (Abb. 4, 8, 1I, 1.4, 20, 21 usf.). >Nit einen wirklieh.en Xaehweis der (~anmendaehsenkung ist aul3e:t'dem :in jedem ]~alle nut sine Gaumenkn~tve hack dem Verfahren Sire on s dureh gnathostatisel!e 5Iodellorientierung beweisffihrend. Solcl~e Xtu:ven fehlen in des Arbeit. Eine augergew~)hnlieh grol3e meelianisehe -\erformung gleieht des X6rper dutch ein ~ezidiv wieder aus, wenn damit das statisehe Gleiehgewieltt (N*asseterfonu.s, Tom~s im Bereich der mimischen Z\.[u.skulatur) gestOrt wird., ]3eim passiven, muskelarm.en Individuum mit sehlechCer Mineralisation kann as sielCe:rlietl zur Einstelhmg sines neu~en Gleiel~- gewiehtes in des frfit~en Jugend kommen, wenn nicht sehon hier des Zalmhalte- apparat naehgab, die Ziihne also kippteno D e r i e h s w e i l e r hag seine Patienten sehei~fbar vorwiegend unter den Adenoiden gesamn~elt, und es w~tre interessant und wiehtig, etwas mehr fiber de:sen konstitt~tionellen. Status zu hbren. Ieh. vermufe, dab die Hgufung seines Zahnkippm~gen u.a. damit zusammenhgngto

t~ierin liegt sine grebe Gefahr, die allen jenen, die das meehanisehe Denken in tier Xieferorth.op~idie verurteilen, ~3rasser a.uf die Nfihlen geben, mug. [Es [iber- zeugt nieht yon der Methods, sond.ern sprieht gegen sis. Das wtire bedauerlieh, da die Gaumennal~tsprengung, riehtig angewendet und klar indiziert, sine aus-

Abb, 1. Odontogramm vorund naoh Sutursprengung s l i t entsprechendell t ransversa len Gaumenkurven , je- weils i~ber die palgt , ~lolarenh6cker reiehend. Sehou bei 8 mm Erwe i t e rung flaeh~ sieh die I (urve ab, wo- bei sieh des Neigungswinkel 0~ :-= ,i0 o auf a~ =: 4[8 ~ ver- gr~gert,. Keine Senkung des Dashes gemgg u tier l lbhenabs~gnde zwisehen G a u m e n m i t t e und 31o-

larenh6eker ... . . . Gaumenkurve ve t bz~ , - - n a e h S u t u r s p r e n g u n g

24r ~ortsehrRi:e der Itieferoriho#idie ]3d. ]g J{t. g (1954)

gezeiclmete 5{ethode darste!R, im Sinne einer f t t n k t i o n e l l e n W a e k s t u m s - a n r e g u n g zu wirken.

A]les hgngt yon dem gnatt~.ologisehml Bild ab, wie die I,~noelmimMqlstelle ver- zahnt, der I inoehen minera.lisiert ist u.nd ob das interstRielle Waet~stum noeh als progressiv fortsehreRenc! beurteiR werden kann . .D ie andere geite ]iegt in der

Gewebsbeurteihmg selbsb. ~Besi~czt das t%ro- dontium der Zghne, die den Selwanbal?parat ~ragen, melu: Widerstandskraft als die Sutm' ? Ein sohwaehes ]?arodontim.n gibt unweiger- ]ieh naeJa bzw~ kann das kuswei.ehen dureh fMsehe Dosierung der ~eize erzwungen Wet- den. Aueh die ]_~rweRerung der Al~IOaraturen tiber die Oamnenflgehe (Abb. 4), die ganz besonders sorgfliltig erwogen werden nmB, gnder~c daran niehts Orunds/itzliehes.

Sehon hierat~s mag .ersiehtlieh ~verden, dab die Indikationsstelhmg keineswegs naeh metrisehen 32a13s~gben vorgenonunen werden kann. ~Eine ])issonanz zwisehen apikaler Basis

.A.bb. 2. Xltere Art einer Sutursprengung l.tT[~d C, ebiBbogenweite t~al. meist ~ne~lr l<on- mit, 3s der 8eitenzghne und ebnf~hriger 8chraube mig tt.etentionsstift.en stitutionelle ais fnnk~ionelle [rrsae!len. Dee

Ab . 3. l,;ine an den ZLthnen verankerte Appa- ra iur IMt~ vOlliger li'reilassung des Gaumens und

mehrf[~hriger Sehraabe

Abb, g. Acryiatp[at%e, gutSaperchaunterfiit~er~, mi~G durehscheinenden Acrylatkappen iiber 6,5 4 @~ 5 6 zementier~ (Gefahr der Quetscl~nug yon Ginglval-

papiilenD

I)iffbrenz zwischen Se l f ur~d ]Tstwerten kmmnt nur eine diagnos{isehe [['eilo azissage zu, sie dar~ keineswegs allein eine lliehtlinie fiir den k.nsa.t~z de," SutursI0rengung sein. GilnstigenfMls erIebt man, wie gesag~, ein ~ezidiv. ~lan beae}lte also, dab das u bei der Oaumennah~sprengung eimnal tffSehst indisqdueHe }liieksichten erforder~, ARersgrenze und therapeutise}ms Ziel in. [~Ji~.k/ang z~ br~ngen hat ~md keineswegs eine Zahnbogenerwei{eru~g un{er allen [Tmstgnden erzvdngen sell. Die (]aumennal~tspre~gu~g hat ~ni{ der lndika- iion zur ]~xtrak{ion bei einer 1qegu.tierung meines Eraehtens niehts ~.u zu tu.n, wglxrend D e r i o h s w e i l e r glaubt, dab die eine an Stelle der anderen iri i t .

I{. (]erlacll, Die G~mmennahtsprengung 2~7

[Die ]~]rweiLerung des Gaumel~s bzw. des ~asenium.ens hat bekanI~dieh ffir die 7LOsu:ng des Problems der 5flmdatmu~g hSehstes Mi:nisehes Inl:eresse. Die praTk ~ tisohen ]~h'fahrungen spreche~l t i e r :in %delen ~"~illen durcha,us fiir die ~%~ettlode de~ Su%m"sprengu.ng, l~{a.n :m/3ohte sbh jedoeh erinnern, daft die ]~.[unda.hmmg ein mult;ikausales Syraptom. isfi und ich m/Sehte darer ~%rnen, die ][ndikation der S'utursprez~gun<.. . mi[ der Diagz~ose ,.~,iundatmung'". ~ ohne wei'~eres kausal zu. ver- knfipfen.1). ]#is ist mel~.r eine Allgemeinbeha.vptm~g, Wenn ])er iehswei[e~" sehl'eibt: ,,die Mundatmung wird in die ~*asenatmung umgesteilt". Sieher is% dab man solohe spontane "Umstellungen el'leb% at,.eh dab Patienten mFc eindrucks- volle,l Ver'gnderm~gen i~ der ganzen [[{altung reagieren und sotfffaJ~ge %' er- besse:rungen der kOrper]iehen ~md geistigen Fmnkiionen ze:igm~, gedoeh wage ieh kein [_.~rteil zl~ fgllen, welehe ,,%:~er/i;nderungen des veget.ati-ven Sy- st eros" naeh ]) e r i eh s wel l er ~.irk]ieh objektiv fagbar sind. ~ltere Padenten iiberzeugen tins mi~ erfreu~iehen An- g~ben, deren stLbjektive Fa,rbung auf ei.n psyehisohes Erlebnis himweist, -~/thrend die objektive Untersuehlmg "vo:n Xindern reeht set~wer sein d.ih:fte. im ganzen et~sl?riel~t das ][~ild dec Edmlu~g dcm ~aeh opera-dyer ]~nt- fe.rnung der t~ac, henwudh.eru~gen~

Meine I{ritik betr~fft hmner wieder die Ve~'al]gemeinerm~g dieses m6g- ti~hen ~rfo]ges. Dadureh darf a b e t .

Abb, 5. ]gror~to-oecipet,~les ~l{Sntgenbild d n e r Su~;ur~ die $.ee!misc]l ree]~% leieht.e I~eha,~d- s p r e n g u n g m i t hochre ichender ~ r e m m n g der 57asen- lu:ngsmed!ode nicht nook simpler ez ' - scheidewarld und LtJsttng im Bere ich der ]~inpfiat>

" zung in die Cris ta nasal is seB.einen. ~{eine ~ inw~inde a~nd ]~edeuken so l l ena ,~ I fd i e ~ - o t w e n d i g k e i t e i n g e h e n d e r d i a g n o s t i s e h e r S! ,udien e ines j ede~ ~ a l l e s 5 inweiser~ u~d die N[Ogliehkei~en amdere:r !~eakLione~t n ~ h e r r geken~

D e r i e h s w e i l e r bebzupte~ ferner, die Auswirkung der kppara tur beziehe sieh aueh aaf die ,, Begradigtmg der Septumdeviation, wenn diese fiber das phvslo- iogisehe :%usmag MnatisragC% Aaeh in diesem Pal]e geht seine Sch]uBfolgeruz~g ins allgemeine u, nd kann ;~offnungen erweeken, die meines Eraehtens ~_)ieht erffillt wesden k6nnen. Verbiegungen der Nase:nseheidewa.nd haben bekanndieh mehrere [Trs',~ch.eao Skid sie Teilerseheh~ang der a.llgemeiaen Sehl~delasymme~rie, so d~irft, e es ]<aujv. gefingen, sie dutch. StRurspreng~mg ztt beseidgen. Nntv, dekeln sie siok aus dem Vgiderst:reit der ~-erseMede:uea Waehstm:~simptflse yon Xiefer- knoehen and Nasenk/Sh.le in einer kri{isehen I[ntwieklungsperiode um das 6. his 8, gal~r, so kann de~ 3~]ingNff such eine Septu.mbegradigu.7~g bringeno D~s den kn/Sdhernen An tell d er Nssenseheidewamd bildende dfmne Pflugseharbein und die La,mlng~ media.ha des Siebbeins kiSnnen dabei vermu*dieh aaelh an den Naht- steilen aufreiBen, denn viele Patienten geben das Symptom des ,,Nasenwurzel-

al 8. C4er l a c h, Klinische Erfahrungen iiber die Xorrelat, ion yon Munda~mung und Kieferanomalien. Dtseh. za?mgrzi,1. Zschr. 19~1}, g. ] 8, S. 974.

2'48 Fortsehritte der Kieferorth%,~die Bd~ 15 It. 3 (1954)

schmerzes" an, wenn die Satursprengtmg sict~ vollzieht, l~Sntgenuntermxehpmge:n zeigen, dab es mSgliel~ ist, selbst die Seheidewand vertikal leieht a.ufzuspMten (Abb, 5)~

Dieser Vorgang isis aber darchoms an individu,elIe S~ru.kturver13gltnisse ge- bundeno Einfache intraorMe t{6n~genaufnMlmen geben ein ]3itd ~,~m den mannig- f~chen Sutureigentiimlicttkeite~b die sich a.uch in der Einpfl~nztmg der Naseno seheidewand in die Cmsta nasalis wiederfinden werden. Da.raus erklg.rt, sidh einerseils der versehiedena.ttige Mo&~s de,' Nar~t6ffmmg, was D e r i e h s w e i l e r ganz riohtig besehreibt, andererseits aber at:mh die un~ersehiedlichen Widerstgnd e, die zu./iberwinden sind. Ob letzten Endes eine Septtmlbegradigm~g a.ber stat.ionfir bleibt, babe ioh keine Oelegenheit geha.bt zu lmtersuehen. 5fan wird es wohl al::el~ kaum. grundsg~zlieh bejahen k5nnen, wenn der komplizi.erte mosMka.rtige A~ff- bau des R'asengeriistes und die vielerlei physiologischen M'6gtichkeiten der V~raehs- ~umsbeeinflussm~g ernstlich gepriift, werden. Unsere ki.eferorthopgdisehe Theraigie zielt auch hieing auf eine Septumbegradigung Nn. ]):iese stellt ohnel~in nur einen kleinen und nicht unbedingt flit die Mundatmang verantwortliohen Teilfaktor dar, den wit fiir u.nsere Indikatio:nsstelhmg auslassen kSnnen.

Alle diese kritisclmn Erwgtgungen sollen, wie xmehmals betont wird, :nieht gegen die a l t b e w i i h r t e ~ fe thode der Su t~ r s io r engung s p e e c h e s , son- d e r n ilxr ~eue A~xh/%nger zu f i i h r en , die das FOr und Wider :hath physiolo- giseben 5faBstgben beurteilen. Miit groBer Mtihe, na.eh vieten klinisehen Erfah- rungen m~d mit sorgfgl~iger wissenseh.aftlielxer Begriindung setzt, sich in d.er Kiefer. orthopgdie der Standimnkf dureh, dab es das h6ohste therapeutisehe giel sefn amtg, tgeiz und ~eakt ion bei einer l%gu]ierm~gsmaBnahme in ein adgqua.tes Ver- hS.ltnis z~t bringen. ~rieht zu sehaden, cla.s gilt ganz besonders fiir das Verfahren der Sutursprengung, x~ as sieh jeder vor Augen hMten muB, der nunmet~r da:mit beginnt rind vielleieht, x~o:n den ersten leioh.t errungenen ]{rfolgen sicl~erlich be- geister~, die gesetzten lndikationsgrenzen iiberschreitet.

Anschrfft d. Verf.: J6nk6ping (8chweden), Orthodont . AbK der Zentralkieferktinik

Arts der kieferort&opgdisehen Abteihng der Wiener allgemeinen Poliklinik (Leiter: Prof. Dr. A. M. Sehwarz)

~ber die Einwlrkung Meferortlaopiidlscher Geriite auf clle Nasenh~hle

Yon Prof. 1)r. k . ~ar t in Sehwarz, Wien

Mit 49 Abbildungen

2r)ie an den Z~i.hnen selbst a.ngreifenden festsitzenden ])ra.hfgerfite beeinflu.ssert das galmfaeh ,J,nd den I~ieferknoohen beka,nntlieh nur mittelbar, dabei oft un- zulgnglieh auf dem Umwege iiber die be~xegten Z~hnwurzelno

Dagegen geh~)rt es ztt den grundsgtztiehen Vorzflgen d.er abnehmb~u:en l~]a.tten- gmgte, da.g sie lmmitteIbaa" aueh auf Zahnfaeh und Kieferknoehen einwirken. Sie stellen daher gegentiber den mtr ,,orthodontisohen" festsitzenden Oerate:n die wM~.ren ,,kie:t'erorth:op~idiselmn" Gerttte im strengen Sinne des iBegriffes dar. ]~ust in (2) hat diesen U:ntersehied der Wirkung auf die Seitenwgnde des Ober- kiefers an Quersehnitten yon Modellen vor und naeYt einer gr6Beren Eiefer-