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984 FLEISCH und DOMENJOZ, Adenyls~ure und Adenosintriphosphors~iure. Klinische Woehense~rift Tabelle 3. Wachstumshindernde Wirkung. (Schizosaccharomyces.) 11 I. IOOO I; 25OO I:75oo I: IOOOO Jocodon ...... -- + + + Hexylresorcin .... -- -- + Tabelle 4. Pilzabt6tende Wirkung. (Schizosaccharomyces.) Septex Hexylresorcm io Mm. io Min 5o ioo 25o 5oo 75 ~ I000 7500 + + + + + + Sagrotan Jocodon Io Mm. io Min. + + + + + + + Tabelle 5. Pilzabtbtende "W~rkung. + Kaufmann- ]Trichophyton ] Mikrosporon ] Favus W~ I gypseum I . . . . . . . I exy r'sor'in I I 1:2OOO . , . -- . . . . . Jodocon 1: ~ooo ; ; -- Tabelle 6. Wachstumshindernde Wirkung. Favus Kaufmann Tnchophyton Mikrosporon Wolf gypseum ....... !I: 15.......... II: I5ooc ....... 1I:15oor ~ooo@.~5ooo HexyI- ] resorcin . -- -- -- -- Jocodon.. + ~ ~ ~ ; -- Tabelle 5 und 6 machen mit der Wirkung yon Jocodon und Hexylresorcin auf Trichophyton, Mikrosporon und Favus im Vergleich mit der auf Epidermophyton bekannt. Auch hier ist die Wirkung eine gute. Jedoch ist Hexylresorcin bier gleichfalls fiberlegen. Auffallend ist die Tatsache, dab Trichophyton gypseum deutlich widerstandsfghiger gegen- fiber Jocodon ist als das Epidermophyton. Dieser Befund wdrde der gelegentlich geiul3erten Annahme widersprechen, dab das Epidermophyton ein Trichophyton ist. In Tabelle 6 hegt die noch wirksame Grenzkonzentration {fir Jocodon auf Trichophyton bei I : 75oo. Aus den Tabellen geht augerdem hervor, dab die Wirkung der 'einzelnen Prgparate auf Faden- und Hefepilze eine verschiedene ist. Letztere sind widerstandsfahiger. Bei dem krankmachenden Schizo- saccharomyces bedarf es der 2--4fachen Konzentration so- wohl im wachstumshindernden als auch im pilzabt6tenden Versuch, um die erwfinschte Wirkung zu bekommen. Dies stimmt mit den "klinischen Beobachtungen fiberein. Anwendung. Der Hauptvorteil yon Jocodon besteht in seiner desinfizierenden Wirkung bei vorbengenden Mal3- nahmen. So wird das Pr~parat auf zahlreichen Kohlenzechen in einer Verdfinnung yon i:2ooo--I:3ooo in Trogen und %Vannen angewandt, dutch die die Bergleute beim Betreten und Verlassen der Duschraume hindurchgehen mfissen. Auch zur Desinfektion der in den Duschr~iumen getragenen I-iolz- pantinen und der Arbeitsger~ite hat es sich bew/ihrt. Es er- setzt bier vollkommen das devisenbelastete Sublimat und an- dere Quecksilberverbindungen. In der Anwendung beim einzelnen Patienten ist es dem Sublimat und anderen pilzabt6tenden i%Iitteln deutlich ~iber- legen. Jocodon wird in akuten ErkrankungsEillen zu B~idern (2mal t~iglich IO Minuten in einer Verdunnung I:3ooo ) benutzt. Im AnschluB wird eine I--2proz. alkoholische ]ocodonschiittelmixtur oder Jocodonzinkdl auf die erkrankten Hautstellen aufgebracht. Sehnelle Dauerheilungen wurden beobachtet. Bei chronlschen Erkrankungsf~illen ist seine W~rkung derjemgen aller anderen Mittel gleichwertig. Man darf aber nicht vergessen, dab es auch bier Versager geben kann. Ahnliche Wirkungen zeigt das Hexylresorcin. 5{anche Patienten klagen fiber Jucken und Brennen w~ihrend der B~ider. Diese Erscheinungen lassen aber bald nach. Es kgnnen bier Verdfinnungen-bis 8ooo Anwendung Iinden. Ob Jocodon oder Hexylresorcin sich aui die Dauer am besten bew~ihren, wird die Zukunft zeigen. Literatur: BANG, Dermat. Wschr. I937 II, lO96. -- BUR- LINGAME U. IR~DDISH, J. Labor. a. din. Med. 24, 765 (I939). -- CRAWFORD-JONES, J. army Ned. Corps Nov. I935. -- LOMHOLT, Med. Klin. x938, II8. -- Loos, Arch. f. Dermat. I73, lO9 (1935). -- MEMMESHEIM~R, Klin. Wschr. 2o6; x938, 56 -- Zbl. Hautkrkh. 57, 161 (1937) -- Z. ~rztl. Fortbildg 35, 438 (1938) -- Strahlenther. 66, 145 (I939). DIE GEFASSERWEITERNDE WIRKUNG VON ADENYLS.~URE UND ADENOSINTRI- PHOSPHORSAURE. Von Prof. A. FLEISCH und Dr. R. DOMEXJOZ. Aus dem PhyslologischenInstitut der Universltat Lausanne. Seit dutch die Arbeiten yon MEYERHOF, LOHMANN, PARNAS und OSTERN sowie NEXDHA~ die Bedeutung der Adenyls/iure und der Adenosintnphosphorsaure im biologi- schen Abbau der Kohlehydrate sichergestetlt worden ist, er- regte neben ihrer biologischen Funktion auch ihre pharma- kologische Bedeutung reges Interesse. Die pharmakologlsche Wirkung dieser Adenosinverbindungen wurde yon DRURY und SZENT-GYORGY 1 entdeckt und sp/iter von anderen Autoren weiterverfolgt. Bald konnte der anfanglich nut als Bestandteil der Nucleinsiuren bekannten Adenylsgure eine zentrale Bedeutung bei den Phosphorylierungsprozessen zu- gesprochen werden. Die Adenosintriphosphors~iure (ATP.) liefert dabei die notwendige Phosphorsgure zur Umwandlung des Glykogens in Fructosediphosphorsgure, wobei sich die ATP. in Mnskeladenyls~iure (= Adenylsgure = MAP.) um- wandelt, die ihrerseits wiederum Phosphors/lure aufnimmt und wieder zu ATP. wird. Eln weiterer wichtiger Schritt wnrde durch ~VARBURG und CHRISTIAN 2 und H. v. EULER 3 gemacht, die zeigten, dab die Co-Zymase und das War- burgsche Atmungsferment MAP.- enthaltende Pyrimidin- Nucleotide sind. Interessanterweise haben beide I(orper, MAP. und auch ATP., eine starke gef/igerweiternde \Virkung, wie zum ersten- real yon DRuRY und SZENT-GYORGY festgestellt werden konnte. Es ist hbchst wahrscheinlich, dab diese gef/igdilata- torische VVirkung eine gewisse Rolle spielt bei der Entstehnng der reaktiven Hyper/imie und bei der vermehrten Durch- blutung arbeitender Organe. Darauf haben RIGLER ~, FLI~ISCH und SIBUL5, SCI-IOEDEL 6 und FLXlSCK und WEagla~ hin- gewlesen. Aus den Untersuchungen yon FLEISC~ und WEG~R ergab sich, dab sowohl MAP. als auch ATP. sehr stark gef~iBdilata- torisch wirken, wobel aber ATP. ungefahr ioomal aktiver als MAP. war, ein Befund, der lm Gegensatz zu den Ergebnissen yon SCHOEDEL steht, welcher ffir beide Kdrper eine glelch starke Gefagwlrksamkelt fand. MAP. wirkt in Konzentration yon m/30000 deutlich gefiiBerweiternd, bei Verdfinnungen von ~/7000 wird das Stromvolumen bereits verdoppelt. Diese ~'ir- kungsst/irke wurde sowohl yon SC~O~DEL als auch yon FLEISCH und YVEGER gefunden. ATP. hat einen Schwellen- wert yon ungef~hr ~/5000000 w~ihrend Dosen im Bereich yon m/700000 bereits das Stromvolumen verdoppeln. Dieser starkeren Wirkung der ATP. im Vergleich zur MAP. haftet eme gewisse Unsicherheit an, da wit seinerzeit MAP. und ATP. yon verschledenen Herstellern erhaKen hatten nnd somit ein versehiedener IReinheltsgrad der untersuchten Stoffe yon EinfluB auf unsere Resultafe sein konnte. Da seit emigen Jahren sowohl MAP. als auch ATP. in immer gr6Berem MaBe Minische Verwendung finden (s. Sammelreferat yon H~RBRAXDS), schien es angezeigt> die fruheren Untersuchungen

Die Gefässerweiternde Wirkung von Adenylsäure und Adenosintri-Phosphorsäure

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Page 1: Die Gefässerweiternde Wirkung von Adenylsäure und Adenosintri-Phosphorsäure

984 FLEISCH und DOMENJOZ, Adenyls~ure und Adenosintriphosphors~iure. Klinische Woehense~rift

Tabelle 3. W a c h s t u m s h i n d e r n d e W i r k u n g . (Schizosaccharomyces.)

11 I . IOOO I ; 25OO I : 7 5 o o I : IOOOO

Jocodon . . . . . . -- + + + Hexylresorcin . . . . -- -- +

Tabelle 4. P i l z a b t 6 t e n d e W i r k u n g . (Schizosaccharomyces.)

Septex Hexylresorcm io Mm. io Min

5o

ioo

25o

5oo

75 ~

I000

7500

+ + + + + +

Sagrotan Jocodon Io Mm. io Min.

+ + + + + + +

Tabelle 5. P i l z a b t b t e n d e "W~rkung.

+

Kaufmann- ]Trichophyton ] Mikrosporon ] Favus W~ I gypseum I . . . . . . . I

exy r'sor'in I I 1:2OOO . , . - - . . . . .

Jodocon 1: ~ooo ; ; --

Tabelle 6. W a c h s t u m s h i n d e r n d e W i r k u n g .

Favus Kaufmann Tnchophyton Mikrosporon Wolf gypseum

. . . . . . . !I: 15 . . . . . . . . . . II: I5ooc . . . . . . . 1I:15oor ~ooo@.~5ooo

HexyI- ] resorcin . -- -- -- --

J o c o d o n . . + ~ ~ ~ ; --

Tabel le 5 und 6 machen mi t der Wi rkung yon Jocodon und Hexyl resorc in auf Tr ichophyton , Mikrosporon und F a v u s im Vergleich m i t der auf E p i d e r m o p h y t o n bekannt . Auch hier ist die Wi rkung eine gute. Jedoch ist Hexyl resorc in bier gleichfalls fiberlegen. Auffal lend ist die Tatsache, dab Tr i chophy ton gypseum deut l ich widers tandsfghiger gegen- fiber Jocodon ist als das Ep ide rmophy ton . Dieser Befund wdrde der gelegentl ich geiul3erten Annahme widersprechen, dab das E p i d e r m o p h y t o n ein T r i chophy ton ist. I n Tabel le 6 heg t die noch wirksame Grenzkonzen t ra t ion {fir Jocodon auf T r i chophy ton bei I : 75oo. Aus den Tabel len � 9 geht augerdem hervor, dab die Wi rkung der 'einzelnen P rgpa ra t e auf Faden- und Hefepi lze eine verschiedene ist. Le tz te re sind widerstandsfahiger . Bei dem k rankmachenden Schizo- saccharomyces bedarf es der 2 - - 4 f a c h e n Konzen t r a t i on so- wohl im wachs tumsh indernden als auch im p i lzab t6 tenden Versuch, um die erwfinschte Wi rkung zu bekommen. Dies s t i m m t mi t den "klinischen Beobach tungen fiberein.

Anwendung. Der H a u p t v o r t e i l yon Jocodon bes teh t in se iner desinfizierenden Wi rkung bei vorbengenden Mal3- nahmen. So wird das P r~para t auf zahlreichen Kohlenzechen in einer Verdf innung yon i : 2 o o o - - I : 3 o o o in Trogen und %Vannen angewandt , du tch die die Bergleute beim Be t re t en und Verlassen der Duschraume h indurchgehen mfissen. Auch zur Desinfekt ion der in den Duschr~iumen ge t ragenen I-iolz- pant inen und der Arbeitsger~ite h a t es sich bew/ihrt . Es er- setzt bier vo l lkommen das devisenbelas te te Subl imat und an- dere Quecksi lberverbindungen.

In der Anwendung beim einzelnen P a t i e n t e n ist es dem Subl imat und anderen p i lzab t6 tenden i%Iitteln deut l ich ~iber- legen. Jocodon wird in aku ten ErkrankungsEi l len zu B~idern (2mal t~iglich IO Minuten in einer Verdunnung I : 3 o o o ) benutz t . I m AnschluB wird eine I - - 2 p r o z . alkoholische ]ocodonsch i i t t e lmix tu r oder Jocodonzinkdl auf die e rkrank ten Hau t s t e l l en aufgebracht . Sehnelle Dauerhe i lungen wurden beobachte t . Bei chronlschen Erkrankungsf~il len ist seine W~rkung der jemgen aller anderen Mit tel gleichwertig. Man

darf aber n ich t vergessen, dab es auch bier Versager geben kann.

Ahnl iche Wi rkungen zeigt das Hexylresorcin . 5{anche Pa t i en t en klagen fiber Jucken und Brennen w~ihrend der B~ider. Diese Ersche inungen lassen aber bald nach. Es kgnnen bier Verdf innungen-bis � 9 8ooo Anwendung Iinden. Ob Jocodon oder Hexyl resorc in sich aui die Dauer am bes ten bew~ihren, wird die Zukunf t zeigen.

L i t e r a t u r : BANG, Dermat. Wschr. I937 II, lO96. -- BUR- LINGAME U. IR~DDISH, J. Labor. a. din. Med. 24, 765 (I939). -- CRAWFORD-JONES, J. army Ned. Corps Nov. I935. -- LOMHOLT, Med. Klin. x938, II8. -- Loos, Arch. f. Dermat. I73, lO9 (1935). - - MEMMESHEIM~R, Klin. Wschr. �9 2o6; x938, 56 -- Zbl. Hautkrkh. 57, 161 (1937) -- Z. ~rztl. Fortbildg 35, 438 (1938) -- Strahlenther. 66, 145 (I939).

D I E G E F A S S E R W E I T E R N D E W I R K U N G

V O N A D E N Y L S . ~ U R E U N D A D E N O S I N T R I -

P H O S P H O R S A U R E .

Von

Prof . A. FLEISCH u n d Dr. R. DOMEXJOZ. Aus dem Physlologischen Institut der Universltat Lausanne.

Sei t du tch die Arbe i ten yon MEYERHOF, LOHMANN, PARNAS und OSTERN sowie NEXDHA~ die Bedeu tung der Adenyls/ iure und der Adenos in tnphosphorsaure im biologi- schen Abbau der Koh lehydra t e sichergestet l t worden ist, er- regte neben ihrer biologischen Funk t ion auch ihre pharma- kologische Bedeu tung reges Interesse. Die pharmakologlsche Wi rkung dieser Adenos inverb indungen wurde yon DRURY und SZENT-GYORGY 1 en tdeck t und sp/iter von anderen Autoren wei terverfolgt . Bald konnte der anfangl ich nu t als Bes tandte i l der Nuc le ins iu ren bekann ten Adenylsgure eine zentrale Bedeu tung bei den Phosphoryl ierungsprozessen zu- gesprochen werden. Die Adenosintriphosphors~iure (ATP.) l iefert dabei die notwendige Phosphorsgure zur U m w a n d l u n g des Glykogens in Fructosediphosphorsgure , wobei sich die ATP. in Mnskeladenyls~iure ( = Adenylsgure = MAP.) um- wandel t , die ihrersei ts wiederum Phosphors/ lure a u f n i m m t und wieder zu ATP. wird. E ln weiterer wicht iger Schr i t t wnrde durch ~VARBURG und CHRISTIAN 2 und H. v. EULER 3 gemacht, die zeigten, dab die Co-Zymase und das War- burgsche Atmungsferment MAP.- enthaltende Pyrimidin- Nucleotide sind.

Interessanterweise haben beide I(orper, MAP. und auch ATP., eine starke gef/igerweiternde \Virkung, wie zum ersten- real yon DRuRY und SZENT-GYORGY festgestellt werden konnte. Es ist hbchst wahrscheinlich, dab diese gef/igdilata- torische VVirkung eine gewisse Rolle spielt bei der Entstehnng der reaktiven Hyper/imie und bei der vermehrten Durch- blutung arbeitender Organe. Darauf haben RIGLER ~, FLI~ISCH und SIBUL 5, SCI-IOEDEL 6 und FLXlSCK und WEagla~ hin- gewlesen.

Aus den Un te r suchungen yon FLEISC~ und WEG~R ergab sich, dab sowohl MAP. als auch ATP. sehr s tark gef~iBdilata- tor isch wirken, wobel aber ATP. ungefahr i o o m a l ak t ive r als MAP. war, ein Befund, der lm Gegensatz zu den Ergebnissen yon SCHOEDEL steht, welcher ffir beide Kdrper eine glelch s tarke Gefagwlrksamkel t fand. M A P . wirk t in Konzen t r a t ion yon m/30000 deut l ich gefiiBerweiternd, bei Verdf innungen von ~/7000 wird das S t romvo lumen berei ts verdoppel t . Diese ~ ' i r - kungsst / i rke wurde sowohl yon SC~O~DEL als auch yon FLEISCH und YVEGER gefunden. A T P . h a t einen Schwellen- wer t yon ungef~hr ~/5000000 w~ihrend Dosen im Bereich yon m/700000 bereits das S t r o m v o l u m e n verdoppeln . Dieser � 9 s tarkeren Wi rkung der ATP. im Vergleich zur MAP. ha f t e t eme gewisse Uns icherhe i t an, da wi t seinerzei t MAP. und ATP. yon verschledenen Hers te l le rn erhaKen h a t t e n nnd somit ein ve r seh iedener IReinheltsgrad der un te r such ten Stoffe yon EinfluB auf unsere Resu l ta fe sein konnte . Da sei t emigen Jah ren sowohl MAP. als auch A T P . in immer gr6Berem MaBe Minische Verwendung f inden (s. Sammel re fe ra t yon H~RBRAXDS), schien es angezeigt> die f ruheren Unte r suchungen

Page 2: Die Gefässerweiternde Wirkung von Adenylsäure und Adenosintri-Phosphorsäure

Jg. I9, Heft 38 FLXlSCH und DOMI~NJOZ, Adeilyls~ure und Adenosintriphosphors~ure. 985 2I. September 194o

zu wiederholen , wobe i wi r dieses Mal be ide Subs tanze i i y o n de r se lben F a b r i k e r h a l t e n ha t t e i i* . E i n e n~Lhere U n t e r - suchung , besoi iders der d i l a t a t o r i s c h e n W i r k u n g be ider K6rpe r , i s t wti i lschei iswert , da die H a u p t i i l d i k a t i o n e n f l i t i h re t h e r a p e u t i s e h e Ve rwendu i ig in vascul~ireii S t6 rungen , beson- ders in der m a n g e l h a f t e n D u r e h b l u t u n g ve r seh iede i i s t e r Organe, speziell des Herzeiis , u n d da i i eben a u c h de r peri- p h e r e n Geb ie te liegei1.

Unsere Technik war folgende: Die Versuche wurden an 6 Hun- den in Morphin-NumaI-Narkose ausgefi~hrt. Eine Hin terex t remi ta t wurde mit Eigenblut durch- stromt, das durch Liquoid unger innbar gemacht wurde. Zur Perfusion verwendeten wit die Kreislaufpumpe yon A. FLt~ISCI~ 9. Mit Hllfe dle- ses Apparates wird der Durehst r6mungsdruck auto- mat isch ant gleicher H6he gehalten, wgbreiid die abso- lute Durchst r6mungsmenge fortlaufend optisch regi- s tr ier t wird. Das absolute St romvolumen ist uns dabei in jedem Augenblick be- k a n n t und damit auch die wirksame Endkonzen t ra t ion des injizierten Pharmakons. Die operat ive Teehnik war folgende: nach Freilegung einer Art. femoralis w~rd eine Kanifie in den zentralen und eiiie in den peripheren Stumpf der Arterie ein- gebunden. Das Blut des Versuchstieres fiiegt aus dem proximMen Tell seiner Art. femoralis in die Kreislaufpumpe, wo die Durchflul3menge fortlaufeiid registriert und der Durchstr6rnuiigsdruck auf Konstanz reguliert wird. Vom Perfusionsapparat gelangt das Blur dutch die periphere Kanule in den distalen Abschni t t der Art. Iemoralis und fliel3t yon dort dutch die arterielle und veii6se Gef/iBbahn in den allgememnen t~2reislanf.

Gleichzeitig mi t der Registrierung des Stromvolumens in der Hinterext remit~t wird der BIutdruck des Versuchstieres aus der Carotis aufgeschriebeii.

Die untersuchten Substanzen wurden in RingerI6sung auf die gewt~nschte Koiizentratioii gebracht. Alle im folgeiiden angegebe- hen Konzentratioiien bedeuten Molarkonzentratlon im arteriellen Blute.

Resultate: Z u n ~ c h s t i s t fes tzustel le i i , d ab die e inze lnen Ver suchs t i e r e sehr v e r s c h i e d e n empf i i ld l ich s ind. Die Schwellei ldosis k a n n y o n Tier zu Tier i m VerhXl tn is yon I : IO var i i e ren . Fer i ie r s ind al le Tiere zu ]3egiiin des Versuches sehr viel empf ind l icher , w e r d e n abe r sukzess ive un emp f i n d l i ch e r , n a c h d e m eine Serie I I I j ekf ionen g e m a c h t w o r d e n ist, so d ab die Dosen ges te ige r t w e r d e n miisseii . Ff i r MAP. h a b e n wir f a s t regelm~fi ig deu t l i ehe D i l a t a t i o n e n gesehen be i Molar- k o n z e n t r a t i o n e i l y o n ~/7000o, ft~r A T P . dagegen be i eii ier Ver - dt i i i i iung yon' ~/5000000 im s t r 6 m e n d e n ar ter ie l le i i Blur . Diese G r e n z w e r t e s t immei l ange i l~he r t m i t de i i jen igen fibereiii, die FLEISCH ui id WEGER fr t iher ai igegebei l habei l . W i t be to i i en dieses U b e r e i i i s t i m m e n , d a ill d iesen V e r s u c h e n die ver - w e n d e t e n P r ~ p a r a t e yon einer andere i i F a b r i k s t a m m t e n u n d d a in den j e t z igen U n t e r s u c h u n g e n H u n d e v e r w e n d e t wurden , w / ih r end die f r f iheren A r b e i t e n a n K a t z e n ausgef f ih r t w o r d e n waren .

Schon die Ai lgabe des Schwel lenwer tes zeigt, d ab ATP . st/~rker d i l a t a t o r i s c h w i r k s a m is t als MAP. U m das Verh~tlt- Ills der W i r k s a m k e i t yon MAP. u n d A T P . ge i lauer fests tel lei i zu k 6 n n e n , w u r d e n bei deli I n j ek t i one i i die be iden S u b s t a n z e n so dosier t , d ab die e r h a l t e n e n Reak t i o i i en unge f~hr gleich s t a r k waren . Zu r B e r e c h n u n g des Verh~ l tn i s ses de r Wir - k u n g s s t ~ r k e w u r d e n i m m e r n u r d i r e k t au fe i i i ander fo lgende R e a k t i o n e i i ve rwer t e t , dies u m V e r ~ n d e r u i i g e n ill der E m p f i n d - t i chke i t des Ver suchs t i e r e s ausschl ieBen zu k6ni ien . W i r

* Der Fi rma Dr. Georg Henmng, Berlin, danken wi t fur die freundliehe Oberlassung der Substanz.

giilgeii dabe i fo lgende rmaBen vo r : Zuer#c w u r d e ui iser Stai i - da rdpr~ ipa ra t A T P . in e iner Dosis v e r ab re i ch t , die eine deu t - l iche, abe r n i c h t zu s t a r k e Gef~Berwei te rung e rzeug t (s. Abb . I). Soba ld diese Gef / igd i l a t a t ion zur i ickgegangei i ist, ken i i t l i eh a m A b f a l l e n der Geschwi i id igke i t sku rve V des S t romvolumei l s , wi rd eine solche Dosis MAP. inj iz ier t , y o n de r Mile a i inXhernd gleiche R e a k t i o n zu e r w a r t e n ist. I n der Abb . I betr~igt die Z u n a h m e des S t r o m v o l u m e n s bei I I I jek t ion y o n ATP . ui i- gef~hr 24 %, bei MAP. 3 ~ %. Es w i rd niiI1 die W i r k u n g s - s t / i rke v o n MAP. im Verh~l t i l i s zu d e r j e n i g e n y o n A T P . Be-

Abb. I. Registrierung derDurehblutlmgsgeschwindigkei(der Hinterextremit~it eines Hundes. P = Blutdruek, I mm Ordinate = 9,5 mm Hg. Vr = relat ive Stromgesehwindigkeit. Nullinie gflltig ffir Vr mad p . Va = absolute Stromgeschwindigkeit, wobei ein sehwarzes Rechteek pIus welBe Lficke zusammen einer absoluten DurehfluBmenge yon 6 ecru Blur entspreehen. Zwlsehen I mad 2, Injekfion yon Adenosintri- phosphorsaure in einer solehen Menge, dab die Endkonzentration im arteriellen Blute m : o , i i �9 io s betr~gt; zwisehen 3 und 4, Injektlon yon

Muskeladenosinphosphorsaure, entsprechend einer Endkonzentration von m:o,~7 �9 lO%

rechne t , wobei l e t z t e re gleich I gese tz t wird. Also 24 : 30 wie I : X . Die v e r w e n d e t e Dosis MAP. im Beispie l der Abb . i w i r k t also 1 ,25mal so s t a r k wie die y o n ATP. , wobei das ge- wichtsm~Ll3ige Verhg l tn i s der ve rabfo lg te i l Mengen MAP. zu A T P . ioo : i u n d das mola re Verh~Lltnis 246 : i betrAgt. Auf diese A r t w u r d e n im g a n z e n 67 D o p p e l v e r s u c h e aus- gewer te t . Die R e s u l t a t e w u r d e n n a c h d e m Verh / i l tn i s der m o l a r e n K o n z e n t r a t i o n e n k luss ie r t u n d de r M i t t e l w e r t ffir jede R u b r i k b e s t i m m t . Die so e r h M t e n e n R e s u l t a t e s ind in Abb . 2 darges te l l t . Als Abszisse i s t das Verh/~ltnis de r Molar-

t I I I 12/( I t 3 / I , ' , r

~ ' ~

"~ ~qO 20 qO 6'0 80 "I00 "i20 r 160 180 200 220 2qO 260 Verhaltn/s de," igolaPiwn2en/ral/on yon HAP/ATP

Abb. 2.

k o n z e n t r a t i o n e n y o n M A P . / A T P . au fge t r agen , als O r d i n a t e w/ ih l t en wir die d i l a t a to r i s che W i r k s a m k e i t y o n MAP. , be- zogen auf A T P . = I.

13et rachten wir zu i i~chs t die K u r v e A T P . , , f rei" , die m i t e inem P r ~ p a r a t y o n freier A d e n o s i n t r i p h o s p h o r s ~ u r e e r h a l t e n wurde . I m l i i lken Tell der 1Kurve siiid die Mo leku l a rkonzen - t r a t i o n e i l voil MAP. i 4 ~ 2 8 - - 5 o m a l gr6Ber als d ie j en igen voii A T P . : t r o t z d e m w i r k t MAP. schw~t6her d i la t ie re l ld als A T P . E r s t bei e inem Verh/ i l tn i s y o n M A P . / A T P . = 68 schi ie ide t die K u r v e die O r d i n a t e n h 6 h e I, was bedeu t e t , d ab b ie r die St~Lrke der Gef~Berwei terui ig d u t c h MAP. i d e n t i s c h i s t m i t de r j en igen y o n A T P . E s erg ib t , s ich also, daB m a n u n g e f ~ h r

Klinische Wochensehrfft, 19, Jahrg. 7 7

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986 SCHMITZ und WEDEKIND, Luftionisation als Klimafaktor. Klinische Wochenschrfft

70 real gr613ere Molarkonzentrationen von MAP. als von ATP. verwenden mug, nm die gleicbe Wirkung zti erhalten.

Aul3er der freien S~Lure haben wir noeh das Bariumsalz der ATP. zur Untersuchung herangezogen, die hierbei mit Schwefelsgure und Natronlauge aus ihrer ]3indung gel6st wurde. Die aus Ba-Salz freigemachte ATP. zeigt gem/tB der Kurve ,,Ba-Salz" (Abb. 2) eine gr6Bere Wlrksamkeit. Tat- s~chlich braucht es eine I4ofach gr6Bere Dosis MAP., um eine der ATP. gleiche Wirkung zu erhMten.

Zusammen/ass~ng: 1)as VerhXltnis der gef~iBerweiternden Wirkung yon Muskeladenyls~ture (MAP.) und Adenosin- triphosphors~ture (ATP.) wird an der kfinstlich durchbluteten Hinterextremita t VOlt Hunden untersucht. Die reine, aus Bariumsalz frisch hergestellte ATP. ist etwa i4omal starker wirksam als die entsprechende Molarkonzentration von MAP.

Die zur Verwendung gekommene freie S~iure ATP. ist, bezogen auf molare Konzentration, etwa 7omal wirksamer als MAP. and somit halb so stark wirksam als das Bariumsalz der ATP.

Dieser Unterscbied erkl~trt sich vermutlich aus der ge- ringeren Stabilit~t der ATP. in freiem Zustand.

L i t e r a t u r : 1 A. N. DRURY U. A. SZENT-GYORGY, J. Of Physiol. 68, 213 (1929). -- ~ O. WARBURO U. W. CHRISTIAN, Biochem. Z. 1936, 287. -- a H. YoN EUL~R, Chemie der Enzyme. Mfinchen. -- * R. RmLER, Naunyn-Schmiedebergs Arch. I67, 54. -- 5 A. FLEISCH U. J. SIBUL, Pfffigers Arch. 23I , 787. -- 6 W. SCHOEDEL, Pflfigers Arch. 236 , 93. -- v A. FLEISCH U. P. WEGER, Pflflgers Arch. 239, 362. _ s W. HERBRAND, Dtsch. med. Wschr. I937, I841. -- 9 A. FLEISCH, Handbuch der biologischen Arbeitsmethoden Abt. 5, T1. 8, lOO 7.

L U F T I O N I S A T I O N A L S K L I M A F A K T O R .

V o n

A. SCHMITZ und TH. WEDEKIND Assistent der Klinik. Oberarzt der Klinik.

Aus der Medizinischen Univermtatsklimk Koln-Lindenburg (Direktor: Prof. Dr. H. W, KNIPPING).

]3ekanntlich haben unter Umst~Lnden bestimmte Eigen- schaften des Klimas eine groBe Bedeutung fur das Wohl- befinden des Gesunden und insbesondere des Kranken. ]3ei der Empfehlung bestimmter Luftkurorte zeigt es sich oft, dab nur einigen oder sehr wenigen klimatischen Eigenarten des jeweiligen l~limas eine gfinstige Wirkung zugeschrieben wird. 1)as gleiche gilt bei der ]3eurteilung eines ffir den Men- schen ungfinstigen Klimas. Durch die Beschreibung weniger Klimafaktorea, wie beispielsweise der Sonneneinstrahlung, der Temperatur, der H6henlage usw., kann nie ein IKlima eindeutig definiert werden. Ein IKlima ist, wenn es sich such in vielen Merkmalen yon einem anderen unterscheidet, jeweils als ein einheitlich Ganzes aufzufassen, uad die Ganzheit seiner vielen Komponenten wirkt auf den Menschea eia. Dies be- deutet jedoch nicht, dab der Yorscher nicht verpflichtet w~re, die Wirkung jeder Komponente ffir sich auf das biologische Geschehen zu untersuchen und sich zu bemfihen, hierbei Ge- setzm~iBigkeitea aufzudecken.

Die ~vVirkung bestimmter Energien, wie die der Ultra- violettstrahlen, der W~rme, des mehr oder weniger grol3en Feuchtigkeitsgehaltes de rLuf t usw., sind weitgehendst unter- sucht und finden in der Therapie mannigfache Anwendung. Sehr problematisch ist zur Zeit noch die Frage, inwieweit der sog. Luftionisation eine biologische Bedeutung zuzumessen ist. Das Schrift tum hieruber ist bereits ziemlich umfangreich. In der vorliegenden Arbeit soil jedoch hierauf nur, soweit un- bedingt n6tig, eingegangen werden.

LINKE sieht einen EinfluB der in der Atmosphere vor- kommenden Ionen als noch nicbt erwiesen an. 1)agegen lieges tierexperimentelle Arbeiten yon vielen Seiten vor, welche bei kritischer ]3eurteilung einen wesentlichen EinfluB auf den Organismus zu beweisen scheinen. GroBe Unstimmigkeiten herrsehen such bei der Beurteilung der Wirkung ionisierter Luft auf den Menschen. N. ZVr und A. OBROSSOW stellten lest, dab MXuse unter langdauernder :Einwirknng einer Luft, die 2--5 Mill. tonen pro 1Kubikzentimeter ent- hielt, zugrunde gingen. C . T . CHASE und C. H. WILLEY

beobacbteten bei hochgradiger Ionisation das Eingehen yon Taufliegen (Drosophila melanogaster). A. TSCHIJEWSKY be- richtete, dab ionisierte Luft einen gfinstigen EinfluB auf lungentuberkul6se Menschen und such auf Tiere auslibe. Neuerdings stellte E. •0STER sehr fiberzeugende Tierver- suche an, die unseres Erachtens eine gfinstige Wirkung stark ionisierter Raumluft auf den Verlauf der Erkrankung tuberkul6s infizierter Mause und mit Ca.-Ascites geimpfter Tiere mit fast mathematischer Sicherheit beweisen. Auch 1)ESSAUER, STRASSBURGER u n d H A P P E L berichten von grin- stigen bzw. ungimstigen Einwirkungen der Luftionisation auf den Menschen. Im allgemeinen giinstig uncl wohltuend wurden hiernach negative Ionen der Luft, als unangenehm positive Ionen empfunden. DENIER fand bei negativen Ionen eine Verminderung des Grundumsatzes. Dies wurde yon HAPPEL und IKOSTER bestatigt. Die Richtigkeit dieser Unter- suchungen wurde auf Grund yon Versuchen des Amerikaners YAGLOH, der jedoch seine Versuche unter anderen Bedin- gungen anstellte, in Zweifel gezogen.

Umfassende klinische Untersuchungen stellten 1)ESSAUER und STRASSBURGER an, deren Ergebnisse von uns (W.) bei eigenen, allerdings unter ge~nderter Form durchgefiihrten Versuchen nicht in dem angegebenen MaBe best~tigt werden konnten.

Wir selbst (Scm) lieBen Patienten mit cirrhotisch-pro- duktiver Lungentuberkulose fiber l~Lngere Zeit taglich io bis 35 Minuten unter der Barthelschen Dfise* bei aagelegter Spannung yon 60 kV und eiaer Wasserversprayung yon 2o--3o ccm pro Minute, in einer Entfernung yon der Dfise yon i1 /2--2m, inhalieren. Dabei fanden wir in einigen Fallen eine scbon yon I~AUFMANN beobachtete Vermehrung der Monoeyten im Blur. (KAUFMANN stellte seine Versuche bei gesunden Versuchstieren an.) Bei 2 Patienten, die vorher fiber Monate normMe Temperatur hatten, stieg diese nach 8 Inhalationen langsam auf 380 an and ging bei Verktirzung der Inhalationszeit langsam zur Norm zurfick. Das gleiche wurde bei Versuchen gefunden, welche in einer gr6Beren Heilst~ttte vor einigen Jahren durchgeffihrt wurden. Wenn auch in allen diesen FSllen yon einem therapeutischen Erfolg nicht gesproehen werden kann, so beweist unseres Erach- tens das Gefundene, dab der menschliche Organismus auf eine Behandlung mit ioaisierten Nebeln reagiert.

Vergleicht man die Versuchsbedingungen der einzelnen Untersucher, so kommt man zu dem SchlnB, dab diese in allen F~illen verschieden sind. DESSAUER versprtihte Erd- alkalien (Staubionen), t(OSTER verwendet Hydrosole (negativ aufgeladene kleinste Wassertr6pfchen), CHASE nnd WILLEY erzeugten eine Luftionisation dutch Hochvoltspitzenentladung (Luftionisation). 1)iese Methode wurde auch yon verschie- denen russischen Forschern angewendet, zum Teil in Kom- bination mit Wasserversprayung.

Bei den znletzt aufgeffihrten Arbeitsweisen k6nnen Ver- suchsfehler insofern entstehen, als Nitrosegase, Ozon usw. sich bilden, welche die Versuche st6ren.

Ist schon wegen der Ungleichheit der verwendeten Sub- stanzen (Stanbteilchen, Wasser~r6pfchen und Molekfilaggre- gate der Lnft) ein Vergleich der angeffihrten Versuche nieht m6glich, so unterseheiden sie sich ganz wesentlich dutch die Ar t der Ionisation an sich. In einigen F~tlen ist die ver- wendete Versnchsluft auBerordentlich ionenreich (ZwoNITZKY 2-- 5 Mill. pro Kubikzentimeter), in anderen F~illen, z. ]3. bei der yon uns angewandten Apparatur nach BARTHEL, ver- hXltnism~LBig gering (ira Durchschnitt 7oooo) .

Selbst unter normalen Bedingungen schwankt die Zahl der Luftionen ziemlich betr~tchtlich. In der Atmosphere finden wir in Bodenhhhe meist keine oder nur eine sehr ge- tinge Ionisation der Luft. An Kiisten, in verschiedenen Wald- t/ilern, aber auch fiber GroBst~idten (Rauchentwicklung), n immt die Zahl der geladenen Luft-, Wasser- oder Staubteil- chen erheblieh zu (6ooo--8ooo pro Kubikzentimeter).

Schon bei gew6hnlicher Zerst~tubung yon ~r (Wasser- fall, Brandnng des Meeres) l~tdt sich der entstehende Nebel

* s. WEDEKIND, Brauers Beltr. Kiln. Tbk, 89, 297.