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59 Seit wenigstens 3.500 Jahren fangen, zähmen und dressieren Menschen Ele- fanten. Doch Elefanten wurden nie planmäßig gezüchtet und dabei der Umwelt des Menschen angepasst, wie es mit typischen Haustieren wie etwa Rind, Pferd oder Haushund geschah und immer noch geschieht. Gezähmte und abgerichtete Elefanten sind keine domestizierten, sondern Wildtiere in Menschenobhut und die meisten von ihnen wurden und werden immernoch aus Wildbeständen gefangen. In den Ursprungsländern leben zur Zeit ungefähr 14.000 Asiatische Ele- fanten in Menschenobhut, weitere 1.000 Asiatische und 1.000 Afrikani- sche Elefanten stehen in Zoos und Zirkussen (BAKER & KASHIO, 2002; EUROPEAN ELEPHANT GROUP, 2003). Häufig sind die Lebensbedingungen gefangener Ele- fanten so miserabel, dass sie physische und psychische Belastung nicht durch genetische oder traditionelle Anpas- sungen an den natürlichen Lebensraum bewältigen können. Physische, psy- chische und verhaltensbedingte Stö- rungen sind offensichtlich. Von weni- gen Ausnahmen abgesehen werden Elefanten in direktem Kontakt zum Menschen gehalten. Ernsthafte Unfälle ereignen sich verhältnismäßig häufig. Der Beruf des Elefantenpflegers und -trainers gilt als gefährlich. Fang, Zähmung, Dressur und Führen von Elefanten sind traditionell verbunden mit Misshandlungen, die seit dem Altertum mit Recht kritisiert werden. Allerdings verweisen „Elefanten- männer“, sogar solche aus westlichen Zoos und Zirkussen, auf ihre alten asiatischen Traditionen. Diese Tradi- tionen entstanden aber just in buddhis- tischen und hinduistischen Regionen, wo Elefanten religiös verehrt werden und ihre Tötung tabu ist. Um dieses Missverständnis zu erklä- ren, beginnt dieser Beitrag mit einem kurzen Überblick über die Geschichte der Elefantenkulturen. Der zweite Abschnitt widmet sich dem Wohler- gehen der Elefanten in verschiedenen Haltungsformen, der dritte befasst sich mit den Möglichkeiten der Arter- haltung in Menschenobhut. Die Daten dieses Beitrages stammen aus verschie- denen Studien und Reisen, die der Autor während der letzten 50 Jahre in Sri Lanka, Südindien, Assam, Myanmar und Thailand, bzw. in ver- schiedenen europäischen Zoos und Zirkussen durchgeführt hat. Dschungeldörfer Im 15. vorchristlichen Jahrhundert entstanden in Nordostindien und Südchina fast gleichzeitig Elefanten- kulturen bei jagenden Stämmen, die ihre Praktiken geändert hatten, den Die Geschichte der Haltung von Elefanten in Menschenobhut Fred Kurt Abb. 1: Ein Pannikiya (traditioneller Elefantenfänger auf Sri Lanka) baut eine Schlingenfalle. Uda Walawe, Sri Lanka. A Pannikiya, a traditional elephant catcher of Sri Lanka, prepares a noose trap. Uda Walawe, Sri Lanka. (Foto: Fred Kurt) Zeitschrift des Kölner Zoo · Heft 2/2006 · 49. Jahrgang

Die Geschichte der Haltung von Elefanten in … · entstanden in Nordostindien und Südchina fast gleichzeitig Elefanten-kulturen bei jagenden Stämmen, die ihre Praktiken geändert

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Page 1: Die Geschichte der Haltung von Elefanten in … · entstanden in Nordostindien und Südchina fast gleichzeitig Elefanten-kulturen bei jagenden Stämmen, die ihre Praktiken geändert

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Seit wenigstens 3.500 Jahren fangen,zähmen und dressieren Menschen Ele-fanten. Doch Elefanten wurden nieplanmäßig gezüchtet und dabei derUmwelt des Menschen angepasst, wiees mit typischen Haustieren wie etwaRind, Pferd oder Haushund geschahund immer noch geschieht. Gezähmteund abgerichtete Elefanten sind keine

domestizierten, sondern Wildtiere inMenschenobhut und die meisten vonihnen wurden und werden immer nochausWildbeständen gefangen.

In den Ursprungsländern leben zurZeit ungefähr 14.000 Asiatische Ele-fanten in Menschenobhut, weitere1.000 Asiatische und 1.000 Afrikani-

sche Elefanten stehen in Zoos und Zirkussen (BAKER & KASHIO,2002; EUROPEAN ELEPHANTGROUP, 2003). Häufig sind dieLebensbedingungen gefangener Ele-fanten so miserabel, dass sie physischeund psychische Belastung nicht durchgenetische oder traditionelle Anpas-sungen an den natürlichen Lebensraumbewältigen können. Physische, psy-chische und verhaltensbedingte Stö-rungen sind offensichtlich. Von weni-gen Ausnahmen abgesehen werdenElefanten in direktem Kontakt zumMenschen gehalten. Ernsthafte Unfälleereignen sich verhältnismäßig häufig.Der Beruf des Elefantenpflegers und -trainers gilt als gefährlich. Fang, Zähmung, Dressur und Führen vonElefanten sind traditionell verbundenmit Misshandlungen, die seit demAltertum mit Recht kritisiert werden.Allerdings verweisen „Elefanten-männer“, sogar solche aus westlichenZoos und Zirkussen, auf ihre altenasiatischen Traditionen. Diese Tradi-tionen entstanden aber just in buddhis-tischen und hinduistischen Regionen,wo Elefanten religiös verehrt werdenund ihre Tötung tabu ist.

Um dieses Missverständnis zu erklä-ren, beginnt dieser Beitrag mit einemkurzen Überblick über die Geschichteder Elefantenkulturen. Der zweiteAbschnitt widmet sich dem Wohler-gehen der Elefanten in verschiedenenHaltungsformen, der dritte befasstsich mit den Möglichkeiten der Arter-haltung in Menschenobhut. Die Datendieses Beitrages stammen aus verschie-denen Studien und Reisen, die derAutor während der letzten 50 Jahre in Sri Lanka, Südindien, Assam,Myanmar und Thailand, bzw. in ver-schiedenen europäischen Zoos undZirkussen durchgeführt hat.

Dschungeldörfer

Im 15. vorchristlichen Jahrhundertentstanden in Nordostindien undSüdchina fast gleichzeitig Elefanten-kulturen bei jagenden Stämmen, dieihre Praktiken geändert hatten, den

Die Geschichte der Haltung von Elefanten in Menschenobhut

Fred Kurt

Abb. 1: Ein Pannikiya (traditioneller Elefantenfänger auf Sri Lanka) baut eine Schlingenfalle.Uda Walawe, Sri Lanka. A Pannikiya, a traditional elephant catcher of Sri Lanka, prepares a noose trap. Uda Walawe,Sri Lanka. (Foto: Fred Kurt)

Zeitschrift des Kölner Zoo · Heft 2/2006 · 49. Jahrgang

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Elefanten als ihr Totem betrachtetenund ihn zwar jagten, aber nicht töte-ten. Kleine Gruppen von Jägern fingenselektiv junge Elefanten in Boden-oder Handschlingen (Abb. 1 undAbb. 2). Einige der Stämme lernten,wie sich Elefantengruppen in natür-liche Fallen, zum Beispiel Schluchtenoder Gewässer oder einfach gebauteFallgruben (Abb. 3 und Abb. 4) undFanggehege treiben ließen, bevor siegefesselt wurden. Später lernten einigedieser Kulturen, auf dem Rücken zah-mer Elefanten reitend sich unbemerktwilden Artgenossen zu nähern, um sie mit Schlingen fangen zu können(KURT, 1992).

Das Wissen über Verhaltensweisen,Nahrungs- und Heilpflanzen von wil-den wie zahmen Elefanten bewahrtendie alten erfahrenen Meister der Jagd,die es an jüngere Stammesangehörigeweitergaben. Jeder der Jäger begannseine Karriere als Helfer und Spuren-leser, bevor er Reiter, Fänger undschließlich Meister wurde. Die Meisterbesaßen das gesamte Wissen über Ele-

fanten und waren zudem Ärzte undPriester, die das Totem, d.h. das Fang-verbot, ausschalten konnten, indem sie die Jagd mit langwierigen Ritualenvorbereiteten (GILES, 1930). Für dieStammesangehörigen waren die Elefan-ten Statussymbol, Reit- und Transport-tiere und später während Feudal- undKolonialzeiten auch Handelsobjekte.

In abgelegenen Gebieten überlebtenbis heute elefantenführende Stammes-angehörige (Abb. 5), die ihre Tiereextensiv halten, d.h. die gezähmtenElefanten leben mit „gehobbelten“,d.h. zusammengebundenen Vorder-füßen, im Dschungel, wenn sie nichtgebraucht werden. Dort finden sie ihreNahrung, trinken, schlafen und treffenmit wilden wie zahmen Artgenossenzusammen. Zwischen zahmen Elefan-ten entstehen enge soziale Beziehun-gen. Sie pflanzen sich regelmäßig fort,wenn die Besitzer nichts dagegenunternehmen. Bei Geburten und Auf-zucht helfen Ammen. Väter der inMenschenobhut geborenen Jungtieresind meist wilde Bullen, die den ge-fangenen überlegen sind. Währendeiner vergleichsweise kurzen Musth-zeit werden gefangene Bullen an Ket-ten gelegt. Allerdings lassen Legendenvermuten, dass erwachsene Bullenwährend der Musth, einem brunftähn-lichen Zustand, ursprünglich freige-lassen wurden. Heute noch ist daspraktische Wissen der Stammesange-

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hörigen über Ökologie und Verhaltender Elefanten enorm. Enge Beziehun-gen zwischen ihnen und ihren Elefan-ten sind Gang und Gäbe und Unfälleäußerst selten.

Feudalsysteme

Im Altertum und Mittelalter besaßendie buddhistischen, hinduistischenund später die islamistischen Herr-scherfamilien das Elefantenmonopol.Sie verlangten nach großen Elefanten-beständen. Die Tierriesen waren Sta-tussymbole, fanden Verwendung beimTransport und beim Bau von Tempeln,Palästen und Staudämmen. Sie wirktenals Scharfrichter,als Kampf- und Kriegs-elefanten. Beim Bau der Tempelanlagenvon Angkhor (1113 bis 1115) fandenneben 100.000 Menschen auch 60.000Elefanten Arbeit. Die indischen Groß-reiche der Maurya (322 bis 185 v.Chr.),der Delhi Sultane (1200 bis 1526) oderder Moghulen (1527 bis 1700) hieltenHerden von wenigstens 3.000 bis40.000 Elefanten. Bereits im vierten vor-christlichen Jahrhundert exportiertenindische Reiche jährlich Hunderte vonElefanten in den Nahen und MittlerenOrient und nach Zentralchina alsTauschmittel für Pferde, die im Kern-raum der Elefantenkulturen äußerstkrankheitsanfällig waren. Vor 2.300Jahren, als die Mittelmeermächte ihreArmeen ausbauten, führten südindi-sche Experten die Kunst des Zähmens

Abb. 2: Ein junges Weibchen (links unten)lockt einen Bullen in seine Nähe. Schlingen-fänger fesseln ihn an Hals und Hinterbeinen.Tempelfries aus Konarak um 1250.A young female (below left) decoys a wildbull in its neighbourhood while huntersnoose him on neck and hind feet. Carving inthe temple of Konarak about 1250 AD.

(Foto: Peter Jaeggi)

Abb. 3: Ein junger Elefant wird in einer Fall-grube gefangen. Kerala, Südindien.A young elephant has been caught in a pittrap. Kerala, South India.

(Foto: Jacob V. Cheeran)

Abb. 4: Die Halsschlinge wird gesichert, bevor der Frischfang aus der Grube geführt wird.Kerala, Südindien.The neck rope is secured, before the captured elephant is taken out of the pit. Kerala, SouthIndia. (Foto: Jacob V. Cheeran)

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und Führens von Afrikanischen Elefanten in Ägypten und später inKarthago und Axum (Äthiopien) ein.

Viele der Elefanten in Südasien kamenals Tribute von Vasallen und als Kriegs-beute in die Ställe der Feudalherren.Zusätzliche Tiere kauften sie vonStammesangehörigen oder befreunde-ten Mächten. Zudem befriedigten dieHerrscherhäuser ihren Elefantenhun-ger mit Fangaktionen, welche die Jagden der Urbevölkerung ums Viel-fache übertrafen. Die Männer ganzerRegionen mussten große Herden inSchluchten, Seen oder große Kraaletreiben, wo Kampfelefanten, Hungerund Durst die Frischfänge dermaßenschwächten, dass viele an Erschöpfungstarben. Solche so genannten Kheddasverlangten nach hochspezialisiertenKasten von Futtersammlern, Seilma-chern, Schlingenfängern, Ausbildern,Elefantendoktoren und Dutzendenvon Kumkies, d.h. Helferelefanten.

Hunderte von Elefanten lebten in denStädten in einem intensiven Haltungs-system wie es heute noch in Tempel-bezirken oder Touristenzentren zufinden ist (Abb. 6). Sie standen immeran Ketten, wenn sie nicht gebraucht

wurden (Abb. 7 und Abb. 8) und wur-den ausschließlich vom Menschen ge-füttert. Soziale Kontakte zwischen ge-fangenen Elefanten wurden vermiedenund solche mit wilden waren unwahr-scheinlich. Fortpflanzung war uner-wünscht und galt sogar als schlechtesOmen. Unfälle ereigneten sich regel-

mäßig. Daher wurden Menschen, dieeinen Elefanten reizten, bestraft. Wur-den sie von einem Elefanten getötet,hatten die Hinterbliebenen kein Klage-recht. Hingegen wurde die Nachlässig-keit von Pfleger und Besitzer, die zumTode eines Elefanten führten, als Kapi-talverbrechen geahndet.

Abb. 5: Nardi, ein Dorf der traditionell elefantenführenden Kurumbas. Tamil Nadu, Südindien.Nardi, a village of traditionally elephant riding tribal people in Tamil Nadu, South India. (Foto: Fred Kurt)

Abb. 6: Die meisten Tempelelefanten in Kerala (Südindien) sind Bullen.Most temple elephants in Kerala (South India) are bulls. (Foto: Fred Kurt)

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Innerhalb der Feudalsysteme kannteniemand alles Wissen um den Elefan-ten. Jeder mit den Tierriesen Betrautewar ein Spezialist. Eine Reihe von„Handbüchern“ regelten Haltung undPflege der Elefanten. Es sind für west-liche Wissenschaft kaum verständlicheWerke, in denen das Wissen der ele-fantenführenden Stammesangehörigenund der Pferdehaltung vermischt wer-den mit transzendentalem Denkenund wilden Spekulationen, die sich oftwidersprechen. Allerdings entwickel-ten buddhistische und hinduistischeFeudalsysteme bereits im Altertumrespektable Managementpläne zur Er-haltung der wilden Elefantenbestände.Der selektive Fang von Stoßzähne tra-genden Bullen in Sri Lanka führte zueiner Zunahme von stoßzahnlosen„Maknas“ um nahezu 100%.

Kolonialzeit

Im 18. und 19. Jahrhundert erhöhtedie holländische Kolonialmacht in SriLanka die Nachfrage nach gefangenenElefanten enorm, ließ bis zu 400 ineinen einzigen Kraal treiben (Abb. 9)und exportierte jährlich 200 bis 300der überlebenden Frischfänge nachSüd- und Nordindien. Im 19. und 20.Jahrhundert leitete die British IndianCompany eine tiefgreifende Land-schaftsveränderung auf dem indischenSubkontinent ein. Riesige Waldgebietefielen dem Kahlschlag zum Opfer, umTeegärten und Pflanzungen Platz zumachen und um den Holzhunger der Schiffsbauer und Eisenbahngesell-schaften zu stillen. Wilde Elefantengalten entweder als Schädlinge underlagen zu Tausenden den Sportjägern,

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oder als willkommene Hilfskräfte fürForstwirtschaft und Armee (Abb. 10).Jetzt arbeiteten plötzlich Forstdiensteund Stammesangehörige eng zusam-men. In Süd- und Nordostindien,Myanmar und Thailand wuchs derBestand zahmer Elefanten in denDschungeldörfern rasch an.

Im 19. und frühen 20. Jahrhundertverbesserten britische Beamte die Hal-tungsform und formulierten eineReihe von Richtlinien, welche Fang,Haltung und Arbeitsleistung regulier-ten. Für die nach wie vor in Waldge-bieten extensiv gehaltenen Elefantenschrieben sie energiereiche Zusatz-nahrung aus Reis, Kopra, Zuckerrohrund Salz vor (Abb. 11). Das Wissender Kolonialherren über wilde Elefan-ten bezog sich auf eigene Jagderleb-nisse oder Berichte von Einheimischenund auf das Wissen über gefangeneElefanten aus Aufzeichnungen kolo-nialer Tierärzte.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts unter-hielten britische Holzgesellschaftenallein in Myanmar einen Bestand vonetwa 10.000 Arbeitselefanten, die sichin erstaunlich hohem Maße fortpflanz-ten. Trotzdem stammten die meistenTiere weiterhin von Fangaktionen.Zwischen dem späten 19. Jahrhundertund 1950 wurden jährlich allein inAssam wenigstens 500 Elefanten ge-fangen. Beachtliche Fangergebnissewurden aus anderen Teilen Indiens(Abb. 12), aus Myanmar und SriLanka gemeldet. Neugeborene Frisch-fänge, welche die Fangaktionen über-lebten, galten als billiges Nebenpro-dukt. Sie wurden an Tierhändler ausdem Westen verkauft.

Abb. 8: Der Tempel von Guruvayur in Kerala (Südindien) besitztrund 70 Bullen.The temple of Guruvajur in Kerala (South India) possesses about 70bulls. (Foto: Fred Kurt)

Abb. 9: Im 18. und 19. Jahrhundert vergrößerten die holländischen und später die britischenKolonialmächte die traditionellen Kraale und damit die Zahl der gefangenen Elefanten. SriLanka.In the 18th and 19th century Dutch and later British colonial powers enlarged the traditionalkraals and the number of captured elephants. Sri Lanka. (Archiv: Fred Kurt)

Abb. 7: Intensiv gehaltene Elefanten leben an Ketten, wenn sie nichtgebraucht werden. Kegalle, Sri Lanka.When not used, intensively kept elephants live on chains. Kegalle, SriLanka. (Foto: Fred Kurt)

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KURT, 2006, dieses Heft), was unteranderem auch zu einer Zunahme derGeburten führt (Abb. 13). Kettenmachen zunehmend großzügigenBoxen Platz. Bullen leben ausschließ-lich in „protected conctact“. Besondersin den Niederlanden, in Frankreichund Spanien breitet sich dieses Hal-tungssystem für alle Elefanten aus. InNordamerika und Südeuropa sind inden letzten Jahren einige großflächigeElefantenparks entstanden, die ent-weder Problemtiere aufnehmen oder

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Zwischen dem 18. und der Mitte des 19. Jahrhunderts kamen weniger als 50 Elefanten (beide Arten) nach Europaund Amerika. Als dann aber riesigeDschungelgebiete in Südasien weichenmussten, schoss die Anzahl der Ele-fanten in Zoo und Zirkus in einerungeahnten Weise nach oben. Zwi-schen dem Ende des 19. und der Mittedes 20. Jahrhunderts besaßen diegroßen amerikanischen und europäi-schen Zirkusse Herden von 40 bis 70Elefanten (OETTERMANN, 1982).Der Zirkus betrachtete den Elefantenals Haustier und hielt ihn an Ketten.Viele schwere, oft tödliche Unfällenahm er in Kauf. Im Zoo lebten dieersten Elefanten in Gehegen. Dochrasch setzte sich auch hier die wesent-lich billigere Kettenhaltung durch.Auch im Zoo hatten die Tierriesen wieim Zirkus aufzutreten und Besucherdurch den Zoo zu tragen. Dabei ent-puppten sich Bullen als gefährlichesProblem. Viele mussten getötet wer-den und die meisten Zoos hieltenfortan nur noch Elefantenkühe.

Die gegenwärtige Situation

Ohne Importe und/oder drastischeErhöhung der Nachwuchsraten ver-schwinden die Elefantenbestände inNordamerika innerhalb der kommen-den 50 Jahre (WIESE, 2000). In Europa wird der gegenwärtige Be-stand von etwa 240 Elefanten in 88Zirkusunternehmen (90 Afrikanische,

150 Asiatische) bis 2020 ausgestorbensein. In 83 europäischen Zoos undSafariparks lebte 2005 ein Bestand von300 Asiatischen Elefanten, der ohneImporte bis 2015 bis auf etwa 180Tiere in 25 bis 30 Anlagen einbrechenund sich dann stabilisieren oder garleicht ansteigen wird. Wahrscheinlichwird sich ein Bestand von 218 Afrika-nischen Elefanten in den kommendenzehn Jahren zahlenmäßig halten kön-nen (HAUFELLNER, 2005).

Eine zunehmende Zahl modernereuropäischer Zoos hält Elefanten unternaturnahen Bedingungen (GARAÏ &

Abb. 10: Ein Teil der Hilfskräfte während einer Kraalfangaktion in Kakanakote, Karnataka,Südindien.A part of the capturing team during a kraal operation in Kakanakote, Karnataka, South India.

(Archiv: Fred Kurt)

Abb. 11: Extensiv gehaltene Elefanten erhal-ten energiereiches Zusatzfutter. Nardi, TamilNadu, Südindien.Extensively kept elephants receive dailyadditional portions of food rich in energy.Nardi, Tamil Nadu, South India.

(Foto: Fred Kurt)

Abb. 12: Die zweitletzte Kraalfangaktion in Kakanakote, Karnataka, Südindien, fand 1968statt.The second last kraal operation in Kakanakote, Karnataka, South India, took place in 1968.

(Foto: Fred Kurt)

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überzählige Bullen. NOGGE (2004)gibt eine ausführliche Darstellungüber die Geschichte der Elefantenhal-tung im Kölner Zoo.

In den asiatischen Ursprungsländernschwinden die in Menschenobhutlebenden Bestände mehr oder wenigerschnell in Folge stark eingeschränkterFangaktionen, hoher Juvenilsterblich-keit und fehlender Arbeitsmöglichkei-ten, die zu einer Abwanderung vielerArbeitselefanten von den letzten Wäl-dern in städtische Gebiete führten(BAKER & KASHIO, 2002). In Indienzum Beispiel führten die Restriktionenvon Holzfällaktionen, die der ObersteGerichtshof 1996 verfügte, zu einembeachtlichen Exodus von zahmen Ele-fanten aus Assam, während die Zahlder in den Tempeln von Kerala gehal-tenen Elefanten von 250 in 1983 aufmehr als zur Zeit 800 hoch schnellte

(BIST et al., 2002). Die meistenArbeitselefanten Thailands warenplötzlich arbeitslos, als 1989 die Regie-rung den Holzeinschlag verbot. Ent-weder erschienen sie dann zusammenmit ihren Mahuts auf Betteltouren inden Städten und Tourismuszentrenoder in Laos bei illegalen Holzfäller-camps, wo ihnen Amphetamine ver-abreicht werden, um ihre Arbeits-leistung zu erhöhen. Schließlich endendie völlig überarbeiteten Tiere inSchlachthäusern. Ihr Fleisch wirddann verkauft (SALWALA, 2002).

In vielen städtischen Gebieten führenunerfahrene Menschen die Elefanten.

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Das Wissen der Stammesangehörigenist verloren gegangen. Die häufig dro-gen- und alkoholabhängigen Führerversuchen mit brutalsten Methodendie Tiere gefügig zu halten und schwereUnfälle sind die logische Konsequenz.Aber immerhin entwickeln sich inThailand, Indien und auf Sri Lankaneue Haltungsformen, Elefantenparksund Waisenstationen. In Sri LankasPinnawela Elephant Orphanage, wozwischen 60 bis 70 Elefanten leben,begann 1982 ein erfolgreiches Zucht-programm. Bis heute sind dort wenig-stens 23 Junge zur Welt gekommen(Abb. 14). Nur eines starb kurz nachder Geburt.

Mütter MothersNoch nicht reproduzierende Töchter Not yet reproducing daughters

Söhne SonsLeben in Pinnawela Living at Pinnawela

An Tempel oder Armee abgegeben Donated to temples or armyKünstlich aufgezogen Artificially raised

Abb. 14: Entwicklung der Mutterfamilien in der Pinnawela Elephant Orphanage von SriLanka zwischen 1983 und 2003. Development of mother-offspring groups at the Pinnawela Elephant Orphanage of Sri Lankabetween 1983 and 2003.

Abb. 13: Oben: Bis zum März 2006 wurdenin Europa (EU ) 243 Asiatische Elefanten(Elephas maximus) geboren. In Nordameri-ka (NA ) sind es 154.Unten: Die erste Zoogeburt eines Afrikani-schen Elefanten (Loxodonta africana) fand1943 statt. Bis heute wurden in Europa (EU ) 81 und in Nordamerika (NA ) 45geboren. Daten: European Elephant Group.Above: Until March 2006 243 Asian elephants were born in Europe (EU ) and154 in North America (NA ).Below: In 1943 the first African elephant wasborn in a western zoo. Until today 81 wereborn in Europe (EU ) and 45 in NorthAmerica (NA ).

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1910 1920 1930 1940 1950 1960 1970 1980 1990 2000

1940 1950 1960 1970 1980 1990 2000

Elephas maximus

EU

NA

Loxodonta africana

EU

NA

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Fang und Einbrechen

Wie aus dem bereits Geschriebenenhervorgeht, hat Gefangenschaft fürElefanten viele Gesichter. Sie umfasseneine Bandbreite, die Dschungelcampseinschließt, wo Elefanten in natürlicherökologischer und sozialer Umweltleben ebenso wie Haltungsformen, indenen sie mehr oder weniger einzelnan Ketten leben. Gefangene Elefantenkönnen von Menschen versorgt undgeführt werden, die ihr traditionellesWissen vom Leben wilder Elefantenableiten, wie von Opportunisten,denen das Wissen um wilde Elefantenvöllig fehlt, die aber Elefanten als poten-tiell gefährliche Haustiere betrachtenund sie dementsprechend behandeln.Ein derart breites Haltungsspektrumführt zu den verschiedensten Formenvon physischem und psychischemStress.

Alle Fangmethoden führen zum kom-pletten Zerfall bestehender sozialerBeziehungen. Frischfänge wurdenfrüher nach dem Fang in Schlingenoder Kraals durch Kampfelefanten,Wasser- und Futterentzug geschwächt,bevor sie in die Trainingscampskamen. Solche Einflüsse spiegeln sichwider in hohen Sterblichkeitsraten: Inden zahlreichen Fallgruben Südindiensstarben bis ins 19. Jahrhundert bis zu90% der Frischfänge, während auf SriLanka 86 bis 97% der Elefanten, dievon den Pannikiyas, die sich mutig zuFuß in die wilden Herden wagten undselektiv junge Elefanten mit Hand-schlingen fingen, überlebten. In denriesigen Kraalanlagen der Holländerund Briten starben im 19. Jahrhundertbis zu 70% der Frischfänge. Spätergelang es, die Verluste auf 5 bis 30%zu verringern. Bei Mela-Shikar, dieMethode, bei der die Jäger Wildelefan-ten vom Rücken hochspezialisierterJagdelefanten mit Schlingen sicherten,starben in Myanmar etwa 14%(KURT et al., 1995).

Die Kurumbas in Südindien, die seit2.000 Jahren mit Fang und Führungvertraut sind, zähmten die Frischfängeunter „protected contact“. Sie hieltensie nach dem Fang einzeln in einem re-lativ großen Kraal von ungefähr 20 m2

Grundfläche (Abb. 15 und Abb. 16). In Teilen Thailands und Myanmarswerden Frischfänge oder in Gefangen-schaft geborene Elefanten in kleinereKraals verbracht, die den gleichenEffekt haben: Starke Baumstämme

schützen den Wildfang vor Schlägen,den Trainer vor Fußtritten und Rüsselhieben. Bei beiden Methodenlernt der Frischfang die ersten Kom-mandi, zum Beispiel „Vorwärts“,„Rückwärts“ oder „Fußheben“ ledig-lich mit „positive enforcement“, alsodank Belohnung mit Futter, das er ausder Hand des zukünftigen Mahutsnimmt.

Während der Feudal- und später derKolonialzeit stieg die Nachfrage nachElefanten dermaßen an, dass diesesverhältnismäßig humane, aber zeit-

raubende Training durch brutale Zähmungsmethoden in direktemKontakt ersetzt wurde (Abb. 17). Die Frischfänge wurden dabei voll-ständig gefesselt (oft sogar der Rüssel).Man fesselte ihre Hälse an starkeBäume, so dass sie sich nicht hinlegenkonnten. Holzgestelle oder „Schau-keln“, wie in Sri Lanka oder einigenGebieten Myanmars (Abb. 18),erzwangen die aufrechte Haltung.Zudem wurden Hinter- wie Vorder-füße eng aneinander gebunden.Helferelefanten hatten dann denFrischfang so zu „spannen“, dass

Abb. 15: Ein Arbeitselefant baut einen Zähmungs-Kraal. Coorg, Südindien.A working elephant builds the taming-kraal. Coorg, South India. (Foto: Fred Kurt)

Abb. 16: Junge Elefanten, die in Menschenobhut geboren werden, lernen den Zähmungs-Kraal in Anwesenheit der Mutter kennen. Mudumalai, Tamil Nadu, Südindien.Young captive born elephants become familiar with the taming-kraal in the presence of theirmothers. Mudumalai, Tamil Nadu, South India. (Foto: Fred Kurt)

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die vorderen und hinteren Fußkettenihn schließlich in einer Position hielten, in der das Körpergewichtschmerzvoll auf Ellbogen- und Knie-gelenke drückte. Während dem Ein-brechen wurden Elefanten, sobald siesich zur Wehr setzen, von mehrerenMännern geschlagen. Wohlverhaltenbelohnte der zukünftige Mahut mitFutter (Abb. 19) und die Schar der Peiniger stimmte ein in einen beruhi-genden Chorgesang (Abb. 20). Aberimmerhin überlebte selbst bei solchenbrutalen Methoden des Einbrechensnoch ein letzter Respekt vor dem Tier-riesen. Ließ die Renitenz der Frisch-fänge nach drei bis fünf Tagen nichtnach, entließ man sie in die Freiheitzurück.

In Dschungelcamps, wo heute nochElefanten zur Welt kommen, trennendie Mahuts gewaltsam die Jungtiere imAlter von wenigstens zwei (Südindien)oder wenigstens vier (Myanmar) Jah-ren von ihren Müttern und zähmen siemit den bereits erwähnten Methoden.Die Trennung erfolgt, um Angriffe derMutter und erhöhte Renitenz der Jungen zu vermeiden. Genaue Pläneder Beamten verhindern, dass sichMutter und Kind je wieder treffen.Die Trennung vor dem Training unddas Einbrechen von Jungen, die inMenschenobhut zur Welt kamen,scheint ebenfalls mit der hohen Nachfrage nach Elefanten und mit der damit verbundenen Zeitnot derMahuts zusammenzuhängen. Denn in

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ursprünglicheren Haltungssystemenlernte das Kind in Anwesenheit seinerMutter, meist indem es diese imitierte,und das quälerische Einbrechen fandnicht statt. So geschieht dies heutenoch z.B. auf den Andamanen oder in modernen Zoos. In intensiven Haltungssystemen, wie z.B. das derTempelelefanten von Kerala, werdenBullen regelmäßig nach Ablauf ihrerMusthperioden zur Wiederherstellungder Dominanzverhältnisse zwischenMahut und Elefant erneut eingebro-chen (Abb. 21).

Abb. 19: Während der Zähmung füttert der zukünftige Mahut den Frischfang. Kakanakote,Karnataka, Südindien.During taming the future mahout is feeding the newly captured elephant. Kakanakote, Karnataka,South India. (Foto: Fred Kurt)

Abb. 20: Die Zähmung ist abgeschlossen,wenn Menschen den Frischfang berührenkönnen und der zukünftige Mahut sich aufden Hinterrücken setzen kann. Kakanakote,Karnataka, Südindien.Taming ends when men can touch the newlycaptured elephant and the future mahout cansit on the hind back of the elephant. Kakana-kote, Karnataka, South India.

(Foto: Fred Kurt)

Abb. 18: Zähmung eines in Menschenobhut geborenen Elefanten inMyanmar.Taming of a captive born elephant in Myanmar.

(Foto: Fred Kurt)

Abb. 17: Frischfang, der in direktem Kontakt gezähmt wird. Wundensind unvermeidlich. Kakanakote, Karnataka, Südindien.Newly captured elephant tamed in direct contact. Wounds are in-evitable. Kakanakote, Karnataka, South India. (Foto: Fred Kurt)

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Intensive Haltungssysteme und damitauch der Zirkus betrachteten Aggres-sionen nie als Konsequenz der nahezupermanenten Kettenhaltung und derregelmäßigen Züchtigungen. Ganz im Gegenteil: Besitzer und Führerglaubten fest, dass andauernde Unter-drückung schließlich zur komplettenUnterwerfung führen würde. Dieswar nicht die einzige Fehlinterpreta-tion der Zirkustrainer. Ihnen fehlte das traditionelle Wissen asiatischer

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Dressur und Arbeit

Elefanten, die in Kraalen gezähmtwerden, lernen das Befolgen einfacherBefehle unter geschütztem Kontaktund durch Belohnung. Ihre spätereAusbildung erfolgt in direktem Kon-takt zum Menschen und mit Hilfe von zwei oder mehr Helferelefanten(Abb. 22), die auf jeder Seite des Aus-zubildenden angebunden werden. Solernt dieser einen Menschen zuerst aufdem Hinterrücken, zuletzt auf Schul-ter und Hals zu tragen und die Helfer-elefanten zu imitieren, welche dengesprochenen und taktilen Befehlender Trainer gehorchen. Die Arbeits-elefanten in den Dschungeldörfernwerden entweder ohne physischeHilfsmittel (Laos), mit kurzen Ruten(Kurumbas, Südindien, Abb. 23) odereinfachen Elefantenhaken (Südost-asien) geführt.

Zur Kontrolle der Elefanten führtendie Feudalsysteme ein ausgeklügeltesKettenwerk ein, mit dem der reitendeoder neben dem Elefanten gehendeMahut die Schrittlängen des Tieres ver-kürzen konnte (Abb. 24). Besondersrenitente Elefanten wurden zudem mitscharfkantigen oder dornenbewehrtenFußfesseln kontrolliert sowie mit Lan-zen und Messern. Musth-Bullen anden Fürstenhöfen waren Symbole fürFruchtbarkeit und Reichtum undwurden in Kriegen eingesetzt. Kriegs-elefanten lernten mit Hilfe des Ankus,des Elefantenhakens, ihre Köpfe un-natürlich hoch zu tragen, um denMahut, der auf dem Nacken saß, vorfeindlichen Geschossen zu schützen.

Mahuts, die jungen Elefanten erlaub-ten, ältere Artgenossen bei der Dressur zu imitieren und damit aktiv zu lernen. Sie erzwangen diegewünschten Tricks mit Hilfe vonFesseln, Seilen und sogar Kränen.

Die Arbeit, welche Elefanten in Holz-fällerlagern täglich während höchstenssechs Stunden zu leisten haben, istzweifellos hart, aber auch vielfältigerund abwechslungsreicher als alles

Abb. 21: Tempelbullen werden regelmäßig nach der Musth erneuteingebrochen.Regularly after musth, temple bulls are broken in again.

(Archiv: European Elephant Group)

Abb. 22: Frischfänge lernen durch Imitation von Helferelefanten,zwischen denen sie angebunden werden. Kakanakote, Karnataka,Südindien.Newly captured elephants are fettered between two helper elephantsand learn by imitation. Kakanakote, Karnataka, South India.

(Foto: Fred Kurt)

Abb. 23: Kurumbas führen ihre Elefantenlediglich mit einer dünnen Rute. Nardi,Tamil Nadu, Südindien.Kurumbas guide their elephants only with a thin rod. Nardi, Tamil Nadu, South India.

(Foto: Fred Kurt)

Abb. 24: Wie alle intensiv gehaltenen Elefan-ten werden Tempelelefanten mit Hilfe eineskomplizierten Kettensystems und langenStangen geführt. Kerala, Südindien.Like all intensively kept elephants also templebulls are controlled with an elaborate chainwork and long poles. Kerala, South India.

(Foto: Fred Kurt)

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andere, was Menschen anderswo denTierriesen abfordern (Abb.25). Häufigsind sie zum „Mitdenken“ gefordert.So unterlegen sie den zu schleppendenBaumstämmen, wenn sie in steilenGebieten ins Rutschen oder Rollenkommen, sofort kopfgroße Steineoder armdicke Aststücke und stoppenmit diesen Keilen ungewünschteBewegung der Last. In Myanmarschleppen die Arbeitselefanten dieStämme bis zum nächsten Fluss, dersie beim nächsten Hochwasser weitertransportiert. Doch in felsigen Strom-schnellen können sie sich verfangen

und ineinander verkeilen. Hochspe-zialisierte Bullen lösen dann gelegent-lich sogar schwimmend das Gewirr(GALE, 1974). Derartige körperlichwie kognitiv anspruchsvolle Leistun-gen sind zirkusreif. Im wirklichen Zirkus dagegen kennen Elefanten,wenn es hoch kommt, etwa ein Dutzend Tricks (z.B. Vorwärts- undRückwärtsgehen, Stehen, Hochstehen,Sitzen, Liegen, Fassen und Fangen),die sie als Jungtiere lernten und dannstereotyp bei entsprechendem Kom-mando zeigen müssen. Auch neueProgramme schaffen kaum Abwechs-lung, sind sie doch lediglich neueAbfolgen bereits bekannter Tricks.Noch eintöniger verlaufen die Leis-tungen von Tempelelefanten (Abb.26).

Gefangenschaft und physischer Stress

Zeichen von Stress verursacht durchHunger, physisches und thermalesLeiden, Wunden und Krankheit sindoft leicht auszumachen, z.B. in un-natürlich wachsenden Extremitätenund Hufen, Wunden, entzündetenoder blinden Augen. Es sind Folgenvon mehr oder weniger permanenterHaltung an Ketten oder in kleinenStällen, Überarbeitung, häufigen Be-strafungen, schmutzigen und feuch-ten Standplätzen und Sorglosigkeit(Abb. 27). Es liegen genügend Studienvor, die dokumentieren, dass solcheSymptome physischen Stresses häufi-ger bei intensiver als bei extensiverHaltung vorkommen und ein erschre-ckendes Ausmaß in Kleinzirkussenoder in elefantenführenden Bettler-

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gruppen erreichen, wo auch an-steckende Krankheiten wie z.B.Pocken und Tuberkulose am häufig-sten sind (EUROPEAN ELEPHANTGROUP, 2000). Bei intensiv gehalte-nen Elefanten auf Sri Lanka zeigtebereits ein Viertel der Jungtiere leichtsichtbare Wunden von Haken undMessern der Mahuts und 95% derüber 45 Jahre alten waren an verschie-denen Körperstellen regelmäßig ver-letzt worden (LUDESCHER, 2001).

Fehlendes Wissen um den Elefantenkann physischen Stress vergrößern.Zirkusleute, zum Beispiel, überschät-zen regelmäßig die Muskelkraft derTierriesen und zwingen sie zu extremkräftezehrenden Tricks, die regel-mäßig zu Hernien und Schädigungenvon Gelenken und Sehnen führen.Erfrorene Ohrränder finden sichregelmäßig bei schlechter Haltung imWesten und können auch infolge vonSchock und Stress beschleunigt auftre-ten (GARAÏ, 1997), während Sonnen-brand in Südasien regelmäßig auftritt,wenn intensiv gehaltene Elefantenwährend langer Zeit ungeschützt inder prallen Sonne stehen müssen. Pral-les Sonnenlicht kann auch zu Augen-schäden führen. Erkrankungen undVerletzungen der Augen kommen beiallen in Menschenobhut gehaltenenElefanten vor, sind aber bei intensivgehaltenen vergleichsweise häufig.Von 121 durch KERSCHBAUMER(2001) auf Sri Lanka untersuchten Tieren hatten 55% pathologische Ver-änderungen an einem oder beidenAugen. Die auffallendsten warengering- bis hochgradig seröser Aus-

Abb. 25: Verglichen mit den Aktivitäten anderer gefangener Elefantenist die Beschäftigung in Holzfällercamps vielfältig. Mudumalai, TamilNadu, Südindien.As compared to the activities of other captive elephants the work intimber camps is variable. Mudumalai, Tamil Nadu, South India.

(Foto: Fred Kurt)

Abb. 27: Intensiv gehaltene Elefanten tragen häufig Wunden undNarben am ganzen Körper. Kandy, Sri Lanka.Intensively kept elephants often carry wounds and scars all over theirbodies. Kandy, Sri Lanka.

(Foto: Marion Garaï)

Abb. 26: Intensiv gehaltene Elefantenwährend einer Perahera. Kandy, Sri Lanka.Intensively kept elephants during a Perahera.Kandy, Sri Lanka. (Foto: Fred Kurt)

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fluss (bei 35% aller untersuchtenTiere), Nickhautvorfall (26%), Linsen-trübung (12%), Bindehautentzündung(3%) und Bulbusretraktion bzw. Bul-busverlust (3%).

Verzögertes Körperwachstum ist eintypisches Symptom intensiver Ele-fantenhaltung. Extremfälle sind vonElefanten bei südasiatischen Privat-besitzern bekannt sowie vor allem vonAfrikanischen Elefanten in europä-ischen Kleinzirkussen. Es tritt auchinfolge von Schock und Stress auf.Unterernährung verzögert die Puber-tät. Ausgelöst wird sie durch unge-nügende Futtermenge, dem Fehlengenügender Zeit, um die dargeboteneNahrung aufzunehmen oder dem fehlenden Wissen des Elefanten, wiedas dargebotene Futter mundgerechtvorbereitet werden kann. Unterer-nährung kann auch Folge geringer Futterqualität sein. Arbeitselefanten inDschungelcamps finden die gleichenFutterpflanzen wie die wildlebendenArtgenossen. Zudem erhalten odererhielten sie vielerorts energiereichesZusatzfutter. Die in Südindien und aufSri Lanka intensiv gehaltenen Elefan-ten leben fast ausschließlich lediglichvom Laub und Holz von drei Pflan-zenarten (Abb. 28). Bettelnde Elefan-ten auf den Straßen südasiatischerHauptstädte ernähren sich vorwie-gend von Abfall oder stark kontami-niertem Gras (KURT & MAR, 2003).

Zahlreiche moderne Zoos begannen,verschiedenstes Futter anzubieten undfüttern ihre Elefanten u.a. auch mitmöglichst großen Ästen verschieden-ster europäischer Baumarten. DieseForm des „behavioural enrichments“,gewissermaßen Beschäftigungsthera-pie, reduziert die pro Zeiteinheit auf-genommene Nahrungsmenge wesent-lich und damit auch die notorischenÜbergewichtsprobleme von Zooele-fanten, welche in extremen Fällen zu ernsthaften gesundheitlichen Pro-blemen an Gelenken und Sehnen der Extremitäten führen (KURT &KUMARASINGHE, 1998).

Gefangenschaft und sozialer Stress

Beziehungen zwischen Müttern,Ammen und Töchtern bestehen zeit-lebens. Zahlreiche Verhaltensweisenetablieren sich nur dann richtig, wennjunge Elefanten in enger Gesellschaftmit älteren Artgenossen aufwachsen.Fang und gewaltsame Trennung von

Müttern und Nachkommen schaffenWaisen. Von 438 Asiatischen Elefan-ten, die in westliche Zoos gebrachtwurden, waren ungefähr 50% Neuge-borene (1 bis 2 Jahre) und 25% ältereKinder (3 bis 4 Jahre), als sie von ihrenFamilien getrennt worden waren undhatten nie die Gelegenheit, Geburtenmitzuerleben oder gar dabei zu helfenund damit Erfahrungen zu sammeln,die ihnen später die Geburt eigenerNachkommen erleichtern könnten.Von 63 fortpflanzungsfähigen Elefan-tenkühen in europäischen Zoos wur-

den 29 früh, d.h. spätestens im Altervon drei Jahren, von ihren Mütterngetrennt. Bei 34 gab es entweder keineoder eine vergleichsweise späte Tren-nung frühestens im vierten Lebens-jahr. Die Gruppe der „Frühgetrenn-ten“ brachten 51 Nachkommen zurWelt. Davon wurden lediglich 33%angenommen, 67,7% kamen tot zurWelt, wurden von ihren Müttern nichtangenommen oder gar getötet. In derzweiten Gruppe der „Spät- oderNichtgetrennten“ wurden 80,3% der61 Nachkommen angenommen und

Abb. 28: Intensiv gehaltene Elefanten leben von wenigen Pflanzenarten, z.B. Kitulpalmen.Kandy, Sri Lanka.Intensively kept elephants live from a few plant species, as for instance Kitul palms. Kandy, SriLanka. (Foto: Fred Kurt)

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lediglich 19,7% wurden entwedernicht angenommen, tot geboren odergetötet.

Die Anwesenheit von Müttern undAmmen kann ausschlaggebend seinfür die physische Entwicklung derNachkommen, was Beobachtungen inder Pinnawela Elephant Orphanageergaben (KURT, 2001; KURT &GARAÏ, 2006). Zahlreiche Waisen ha-ben verzögertes Wachstum (Abb. 29)und bereiten ihre Nahrungsportionen,die verhältnismäßig klein sind, häufigmit ineffektiven Methoden vor(Abb. 30). Als ineffektiv gelten jeneMethoden der Futtervorbereitung, beidenen entweder Backenzähne oderRüsselhand die zu zerkleinerndenPflanzenteile fixieren, so dass der Pro-zess von Kauen und Nachschub zeit-raubend unterbrochen wird. Dochkeines der Jungtiere, die mit ihrenFamilien aufwuchsen, wuchs lang-samer als wilde Elefanten. Offenbarlernten sie effektive Methoden von

ihren Müttern und Ammen. Die psy-chischen Effekte auf Waisen, die ohneMütter und Ammen aufwachsen, soll-ten nicht unterschätzt werden, da siezu physischen wie psychischen Ent-wicklungsstörungen führen (GARAÏet al., eingereicht).

Solche engen Beziehungen zwischenjungen und älteren Elefanten findenbei intensiver Haltung kaum statt, weildieses System Sozialverhalten unter-drückt und beispielsweise Zirkuselefan-ten entsprechend ihrer Körpergrößeim Stall an Ketten zu stehen haben unddamit Jungtiere von Älteren und Er-fahrenen kaum etwas lernen können.In Südasien leben intensiv gehalteneElefanten in sozial ziemlich homo-genen Gruppen. So stehen zum Bei-spiel in den Tempeln von Kerala praktisch nur Bullen und in Jaipur, woElefanten Touristen zu den Palästentragen, nahezu nur Weibchen. In denDschungelcamps mit extensiver Hal-tung sind sozial heterogene Gruppen

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die Regel. Sie bestehen aus Tieren allerAltersgruppen und beiden Geschlech-tern.

Eine andere typische Verhaltensweiseintensiv gehaltener Elefanten erfuhr,jedenfalls in den Ursprungsländern,bis heute kaum Beachtung. Damit sindverschiedene Formen von Bewegungs-stereotypien gemeint. Stereotypienwie „Weben“ sind Symptome eineskomplexen pathologischen Prozesses,der ursprünglich ausgelöst wird durchsoziale Isolation im Jugendalter. Beiregelmäßig angebundenen Elefantenentwickelt sich das „Weben“ aus voll-ständigen Vorwärts- und Rückwärts-schritten und suchenden Rüsselbewe-gungen. Mit zunehmendem Alter undZeit in Gefangenschaft ritualisiert sichdieses Suchverhalten, d.h. die einzel-nen Bewegungen reduzieren sich all-mählich zum „Weben“, zum Vor- undRückwärtsschaukeln oder regelmäßi-gen Hin- und Herbewegungen desKörpers und/oder rhythmischemKopfnicken (Abb. 31). Stereotypiensind übrigens nicht zwangsläufigAnzeichen für schlechte Haltungs-bedingungen, wie Tierschutzorganisa-tionen glauben (z.B. CLUBB &MASON, 2001), sicher aber Anzei-chen für ein Trauma im Jugendalter.

Sozial integrierte Elefanten weben,wenn überhaupt, nur während derTrennungen von vertrauten Kumpa-nen. Bei älteren Tieren, die währendvieler Jahre fast ausschließlich in Kettenlebten, können selbst kleinste Aufre-gungen stereotypes Verhalten auslösenund sie „weben“ auch, wenn sie „nichtwissen, was sie tun sollen“, selbstdann, wenn sie plötzlich kettenfreigehalten werden (KURT & GARAÏ,2006). Solche Elefanten fallen aufdurch verzögertes Wachstum, verspä-tete Pubertät und sie sind häufig nichtmehr in der Lage, sich sozial normalzu verhalten.Manche Zirkusangehörigeinterpretieren die meist vor und nachProben oder Vorstellungen auftreten-den Stereotypien als Voraussetzungfür normale Blutzirkulation oder garals Zeichen der Freude.

Menschen und Elefanten

Bei der Kraalmethode übernimmt derzukünftige Mahut Zähmung und Dres-sur. Bei Methoden im direkten Kontakthält sich der zukünftige Mahut mitSchlägen zurück, füttert und lobt denFrischfang. Zwischen Mahut und Ele-

in Pinnawela geborene Elefanten Animals born in Pinnawela Waisen Orphans

Mittelwert Mean10% Abweichung vom Mittelwert Deviation of 10% from mean

Abb. 29: Schulterhöhe (in cm) und geschätztes Gewicht (in kg) von Bullen und Weibchen inder Pinnawela Elephant Orphanage verglichen mit den mittleren Schulterhöhen und Gewich-ten von wilden Elefanten. Altersangaben in Jahren. Shoulder height (in cm) and estimated weight (in kg) of males and females in the PinnawelaElephant Orphanage compared with the mean shoulder height and weight of wild elephants.Age is given in years.

Schulterhöhe BullenShoulder height bulls

Schulterhöhe WeibchenShoulder height females

Gewicht BullenWeight bulls

Gewicht WeibchenWeight females

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fant kann sich im Laufe der Zeit eineenge Beziehung entwickeln, die täglichzweimal verstärkt wird, wenn derMahut seinen Elefanten beim Badenausgiebig schrubbt und massiert. Einguter Mahut erlaubt seinem Elefantenwährend des Marsches und der ArbeitNahrung aufzunehmen und führt ihngelegentlich zum Wasser. Er kann dieStimmung seines Elefanten abschätzenund fordert nicht allzu viel, wenn die-ser schlecht gelaunt ist. Trotzdem darfer seine dominante Rolle nicht verlie-ren. Allerdings ändert sich das Rang-verhältnis während der Musth; dennMusth bedeutet absolute Dominanz.Musth-Bullen greifen selektiv ihreFührer an.

Bei intensiver Haltung sind die Elefan-tenführer häufig unerfahren und dievon ihren Tieren verlangten Arbeits-zeiten häufig zu lang. Hier muss sichder Mahut mit Strafen durchsetzen

und riskiert dabei Angriffe, die er wie-derum mit Schlägen pariert. So wirdder Führer allmählich zum Peiniger,sein Elefant zur tödlichen Gefahr. DieHäufigkeit von Strafen korreliert posi-tiv mit der Häufigkeit von Unfällen.Die Kurumbas in den südindischenWäldern führen ihre Arbeitselefantenäußerst einfühlend. Schläge mit derdünnen Holzrute sind selten. Unfälleereignen sich kaum. Intensiv gehal-tene Elefanten auf Sri Lanka werdenregelmäßig mit dem Ankus geschlagenund gestochen. Dass sich derartgequälte Tiere widersetzen, zeigt dieStatistik: Auf Sri Lanka gelten 25%der „zahmen“ Elefantinnen als poten-tiell gefährlich und 8% haben schonwenigstens einen Menschen getötet.Bei Bullen sind die Werte höher: 40% sind allgemein gefährlich und20% haben schon wenigstens einenMenschen getötet (ILANGAKOON,1993).

Entlang eines Gradienten zwischenden Extremen der Haltungsformen,also zwischen extensiver Haltung imDschungel und intensiver Haltung instädtischen Gebieten, werden dieMethoden und Hilfsmittel der Zäh-mung und Führung immer brutaler.Dabei nimmt das Wohlbefinden derElefanten eindeutig ab. Außerdemstirbt das Wissen um den Elefantenzunehmend aus, was neben vielem an-deren auch aus den Kenntnissen übernatürliche Heilmittel besteht. Dies-bezüglich interviewte WASANTHAKUMARI GODAGAMA (1996) aufSri Lanka 82 Elefantenbesitzer. Vonihnen hatten 54 wenig oder kein Wissen, aber immerhin 67 ließen ihreTiere von einem Aliwedamahattaya,einem traditionellen Elefantendoktorbehandeln, an dessen Erfolg auch dreiViertel der Mahuts glauben. Ihr Wissen führen diese seit der Feudal-zeit traditionellen Elefantendoktorenauf alte Schriften zurück, die im Laufevon 2.000 Jahren oft falsch wieder-gegeben wurden und heute zu falscher Behandlung führen können.So finden an Stelle der einst durchaussinnvollen Augenmedikamente ledig-lich noch die Behandlung des Augen-umfelds mit ringförmig aufgetragenemÖl statt, was übrigens auch westlicheZirkusse und Zoos übernahmen. Den dunklen Ringen kommt aberkeine heilende Wirkung zu, wie WIESNER (1992) zeigte und dabeiauf den mythischen Charakter desauffallenden Merkmals hinwies: Dieschwarze Umrandung der Augendient als Abwehrzauber gegen den„Bösen Blick“.

In Indien und auf Sri Lanka ging einGroßteil des traditionellen Wissensüber Heilpflanzen allmählich verlo-ren. In Thailand geschieht es jetztabrupt; denn Arbeitslosigkeit triebStammesangehörige und ihre Elefan-ten schlagartig aus den plötzlichgeschützten Wäldern in die Städte undTouristenzentren, wo, wenn über-haupt, zunehmend westliche Medi-kamente zum Einsatz kommen (PREECHA et al., 2005). Aber im-merhin kennen die älteren Mahutsnoch wenigstens 83 Heilmittel aus 78 Pflanzen- und sechs Tierartensowie Mineralien (NEIMANIS &PRANEE, 2005). Die meisten stamm-ten von streng gehüteten und tra-dierten Kenntnissen aus uralten undimmer wieder überprüften Direkt-beobachtungen an wilden Elefanten,

Abb. 30: Mittleres Frischgewicht der vorbereiteten Futterportionen von den Stämmen der Kitul-Palme (Caryota), Wedeln der Kokos-Palme (Cocos) und der Kitul-Palme sowieÄsten des Jack-Baumes (Artocarpus) dargestellt in Abhängigkeit von Alter und Körper-wachstum.Mean wet weight of food portions prepared from Caryota stems, Cocos leaves, Caryota leavesand Artocarpus branches according to age and body growth.

Normales Wachstum Normal body growth Verzögertes Wachstum Retarded body growth

Caryota St. Cocos

Caryota L. Artocarpus

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Bis ins 20. Jahrhundert erlangten dieMeister der ursprünglichen Elefanten-kulturen nicht nur als Naturheilkun-dige hohes Ansehen. Einige wurdenTräger hoher Orden und sogar Mi-nister. Gelegentlich erreichten ihreSöhne Königsrang, wie Jayavarman II.(ca. 770 bis ca. 843), der Gründer vonAngkor, oder Weltruhm als Filmstarwie Selar Shaik Sabu (1924 bis 1963),der „Jungle Boy“ und „Dieb von Bag-dad“, dessen Vater Mahut beim letztenregierenden Maharadscha von Mysorewar. Heute leben die Elefantenführerin städtischen Gebieten am Existenz-minimum und viele von ihnen sind,wahrscheinlich infolge permanenterAngst, drogen- oder alkoholabhängiggeworden. Auf Sri Lanka stammt nurnoch jeder Dritte aus traditionellenMahutfamilien. Die meisten wissennicht, dass die Aggressivität intensivgehaltener Elefanten durch Kettenhal-tung auf kleinstem Raum von etwa16 m2 erhöht wird, und sie wissennicht, dass extrem eingeschränkteBewegungsfreiheit ebenso wie dasFehlen des artspezifischen Sozialisie-

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rungsprozesses (GARAÏ & KURT,2006, dieses Heft) Stress bedingen, denElefanten wie andere Tiere auch u.a.mit vermehrter Angriffslust zu bewäl-tigen versuchen.

Nationale und internationale Tier-schutzorganisationen bemühen sichheute um das Wohlergehen der gefan-genen Elefanten in Indien, Thailandund anderen Ländern. Sie finanzierenfahrende Kliniken, Tierärzte undHandbücher über die Pflege der Tier-riesen. Doch auch ihnen ist es bisheute nicht gelungen, die intensivenHaltungsbedingungen grundsätzlichzu ändern oder wenigstens die Zahlder tierquälerisch gehaltenen Elefantenzu verkleinern. Vergeblich warten dieMahuts in städtischen Gebieten aufhöhere Löhne und höheren sozialenStatus.

Wohin mit 14.000 zahmen Elefantenin den Ursprungsländern?

Ungefähr 14.000 Asiatische Elefantenleben zur Zeit in Menschenobhut. Dassind 25 bis 30% des weltweiten Ge-samtbestandes von Elephas maximus.Für eine hochbedrohte Tierart wie den Asiatischen Elefanten bedeutetGefangenschaft, in der er sich kaum fortpflanzt, einen ernsthaftenVerlust von genetischer und etholo-gischer Vielfalt. Elefanten gelten als„keystone-species“. Solche „Schlüssel-arten“ spielen eine bedeutende Rolleinnerhalb ihres arttypischen Ökosys-tems, indem sie Salzlager und Wasser-quellen erschließen, Samen verbreitenund in Zusammenarbeit mit Klein-lebewesen die Bodenfruchtbarkeit erhöhen. Von einem ökologischenStandpunkt aus betrachtet, bedeutetGefangenschaft Verlust von ökolo-gischen Funktionen in natürlichenÖkosystemen. Nachzucht in Men-schenobhut ist zwangsläufig eine der Möglichkeiten zur Erhaltung allerFormen natürlicher Vielfalt.

In Südasien leben noch 60% der14.000 gefangenen Elefanten im oder inder Nähe von Waldgebieten (BAKER& KASHIO, 2002). Nach dem Verbotforstwirtschaftlicher Nutzung natürli-cher Restwälder in mehreren Länderngilt es neue Aufgaben für Arbeitsele-fanten zu finden, um den Exodus instädtische Gebiete zu vermeiden. Dankihrer Geländegängigkeit eignen sichElefanten hervorragend als Reittierefür Wildschutzpatrouillen, Wissen-

die etwa bei Verdauungsstörungenund Parasitenbefall oder kurz vorGeburten bestimmte heilende und lindernde Pflanzen oder Mineralienaufnehmen.

Gleiches ist von afrikanischen Men-schenaffen bekannt, von denen diemoderne Zoopharmakognosie (dasWissen um die Selbstmedikation beiWildtieren) annimmt, dass sie aus-schlaggebend waren für das Wissen derMedizinmänner (HUFFMAN, 2001).In Südasien fehlen Menschenaffen bisauf den auf kleinen Verbreitungsinselnvorkommenden Orang-Utan. So lages nahe, dass sich Stammesangehörigeauf der Suche nach natürlichen Heil-mitteln an den allgegenwärtigen,erkenntnisfähigen, Traditionen bilden-den Elefanten hielten und sich dessenmedizinische Kenntnisse zu eigenmachten. Die Heilpflanzen der Elefan-ten wirken tatsächlich auch beimMenschen. Logischerweise waren dieMeister der ursprünglichen Elefanten-kulturen auch zuständig für dieBehandlung kranker Menschen.

Abb. 31: Entwicklung von Stereotypien bei 44 Elefanten. Mit zunehmendem Alter und Zeitin Menschenobhut werden die Vorschritte reduziert (oben), Kopf- und Rüsselbewegungenerfolgen dabei zunehmend senkrecht zur Körperachse oder es werden Nickbewegungen entwickelt.Development of stereotypy in 44 Asian elephants. With increasing age and time in captivity forward steps are reduced (above) and head and trunk are increasingly moved vertically to thelongitudinal body axis or “nodding” appears (below).

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schaftler und Ökotouristen. Besondersin Indien und Nepal sind sie unersetz-liche Partner für Naturschutz undForschung. Seit dem Altertum tragenhochspezialisierte Jagdelefanten Fän-ger in wilde Herden zur Mela Shikar,zum selektiven Schlingenfang vonWildelefanten. In Indien, Malaysia,Myanmar und Thailand spielen solcheTiere heute immer noch eine wichtigeRolle bei der Ausbildung oder Um-siedlung von Wildelefanten.

Ökotourismus mit Reitelefanten hatsich in Indien und Thailand etabliertund breitet sich zur Zeit in Kambod-scha, Sri Lanka und Vietnam rasch aus.Auch im Naturschutz könnten ver-mehrt Elefanten eingesetzt werden.Thailand z.B. besitzt 100 National-parks und andere Schutzgebiete. Wennjedes von ihnen lediglich vier „über-flüssig“ gewordene Arbeitselefantenfür Schutzpatrouillen beschäftigte,könnten 400 in natürlichem Habitatüberleben (SALWALA, 2002). DieErhaltung von Arbeitselefanten inDschungelgebieten bedeutet auchArbeit für die Lokalbevölkerung, die sich häufig aus Stammesange-hörigen zusammensetzt. Ihr traditio-nelles Wissen über Elefanten undnatürliche Vielfalt könnte zu einemwichtigen Beitrag für Naturschutzund angewandte Forschung werden.

Vor 2.000 Jahren schlug die Arthasa-stra, ein indisches Werk über Staats-führung, den Herrschern vor, einMrgavana, einen eingezäunten Park,für (gezähmte) Elefanten und andereWildtiere zu schaffen. Diese Idee mussheute wieder aufgegriffen werden.Große eingezäunte Flächen vonwenigstens einem km2 und mit elefan-tengerechter Einrichtung könnten verwaisten und anderen Problem-elefanten, z.B. gefährlichen oder über-flüssigen, neuen Lebensraum bieten,in dem sie künstlich gefüttert undveterinärmedizinisch betreut, sonstaber ohne Kontakt zu Menschengehalten werden. In Südeuropa undden USA existieren bereits solcheAnlagen und in Südafrika liegt reicheErfahrung vor mit der Pflege von Elefanten in großen eingezäuntenGehegen (GARAÏ, 2002).

Neben der Pinnawela Elephant Orpha-nage auf Sri Lanka (Abb.32) kümmernsich ähnliche Stationen in Assam,Malaysia oder Thailand um verwaisteElefanten, die mit Unterstützung von

arteigenen Ammen besser aufwachsenkönnen. Unter den überflüssig gewor-denen Arbeitselefanten wäre es leichtsolche Ammen zu finden, denn vieleerwachsene Elefantenkühe, sogar sol-che, die sich nie fortgepflanzt haben,verhalten sich altruistisch gegenüberJungtieren, ja stillen sie sogar (GARAÏ,1977). Ammen sollten zukünftig auchin so genannten Transit Homes Ver-wendung finden. In Transit Homes,wie zum Beispiel dem am Rande desUda Walawe Nationalparks auf SriLanka, wachsen Elefantenwaisen bisins Alter von fünf bis neun Jahren in Menschenobhut auf, bevor sie gruppenweise ausgewildert werden.Die bisherigen Experimente in UdaWalawe sollen bisher erfolgreich ver-laufen sein, obwohl die Neuzugängeverzögertes Wachstum hatten undwenigstens einer starb (JAYAWAR-DENA et al., 2002). Beides beruhtwahrscheinlich auf dem Fehlen vonAmmen (GARAÏ & KURT, 2006, dieses Heft).

In Südasien schmelzen gleichermaßendie letzten Waldgebiete und dieBestände der wilden Elefanten. InRiau (Zentralsumatra) zum Beispielbrach infolge rücksichtsloser Waldro-dung und Wilderei der Bestand vonschätzungsweise 1.100 bis 1.600 Ele-fanten in 1983 auf 350 bis 430 in 2003zusammen (WWF INDONESIA,2006). Noch in der Mitte des letztenJahrhunderts zogen Abertausende von

wilden Elefanten durch die Wäldervon Kambodscha, Laos und Vietnam.Heute sind es noch einige Hundert(BAKER & KASHIO, 2002). Elfen-beinwilderer und Bauern, die ihre Felder schützen, töten selektiv Bullen. In Südindien führte dies bereits vor 20 Jahren zu oft unnatürlichen Ge-schlechterverhältnissen, im Extremfallvon nur einem erwachsenen Bullen auf300 erwachsene Weibchen (KURT etal., 1995).

Im Way Kambas Nationalpark vonSumatra führten Wilderei und Fang-aktionen durch das Indonesian ForestDepartment zu einer messbaren Ver-änderung in der Altersstruktur desschwindenden Bestandes, der zuneh-mend vor allem aus drei- bis sieben-jährigen Mitgliedern besteht (REILLY,2002). Fehlender Kontakt zu allensozialen Klassen bedingt bei Elefantenphysische und psychische Fehlent-wicklungen (GARAÏ & KURT, 2006,dieses Heft), was bis vor kurzer Zeitnur aus Zoos bekannt war. Zooähn-liche Verhältnisse entstehen für Wild-elefanten aber auch dadurch, dass ihreklein gewordenen letzten Lebensräumezunehmend eingezäunt werden müs-sen, um Menschen und Felder vor Elefanten und Elefanten vor Men-schen zu schützen. Derart isolierteRestbestände bedürfen zunehmendveterinärmedizinischer Betreuung undUmsiedlungen, wie sie in Zoos typischsind. Kurz: Die Lebensbedingungen

Abb. 32: Eine Alternative zur traditionellen Elefantenhaltung könnte die Pinnawela ElephantOrphanage auf Sri Lanka werden.The Pinnawela Elephant Orphanage of Sri Lanka could become an alternative to the traditio-nal methods of elephant keeping. (Foto: Marion Garaï)

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wilder Asiatischer Elefanten werdenimmer zooähnlicher, während sichmoderne Zoos bemühen, ihre Elefan-ten immer naturnäher zu halten. Unddamit wächst die Bedeutung des Zoosfür die Erhaltung der letzten Asiati-schen Elefanten.

Zusammenfassung

In den Ursprungsländern des Asiati-schen Elefanten entstanden vor wenig-stens 3.500 Jahren Elefantenkulturendurch waldbewohnende Stammesan-gehörige, die auf das Töten der Tier-riesen verzichteten, sie aber weiterhinfingen und dann zähmten und abrich-teten. Die Haltung von gezähmtenElefanten, die nie zu Haustieren wur-den, übernahmen im Altertum undMittelalter buddhistische, hinduisti-sche und islamische Herrscherhäuserund später auch die Kolonialmächte.Zur Zeit leben schätzungsweise je1.000 Afrikanische und Asiatische Elefanten in Zoos und Zirkussen und14.000 Asiatische in den Ursprungs-ländern, wo sie zunehmend in Städtenund Touristenzentren gehalten werden.In den kommenden zehn Jahren ver-kleinert sich der in europäischen Zooslebende Bestand von 300 AsiatischenElefanten um etwa 40%, stabilisiertsich dann oder wächst sogar leicht aninfolge naturnaher Haltung. Ein Ver-gleich zwischen verschiedenen Hal-tungssystemen macht deutlich, dassdie ursprünglichen Elefantenkulturenin Dschungelgebieten ihre Tiere unterbesseren Lebensbedingungen hieltenals z.B. südasiatische Tempel und Tou-ristenzentren oder westliche Zirkusseund altmodische Zoos. Das Wissenum den Elefanten ist bei Mahuts inDschungelgebieten größer als in urba-nen Zonen. Für die Erhaltung desAsiatischen Elefanten, der zu fast 30%in Menschenobhut lebt, nimmt dieBedeutung moderner Zoos zu.

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Dr. Fred KurtAsian Elephant Specialist Group(AsESG/IUCN)European Elephant Group (EEG)Pfarrer-Steinacker-Straße 1286551 Aichach

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Since at least 3,500 years elephants are traditionally captured,tamed and trained by man. But they have never been thesubject of sustained captive breeding, nor have they beenselected for particular characteristics and adapted to man’senvironment, as it was, and still is, the case with trulydomesticated animals such as cattle, horses or dogs. Tameand trained elephants are wild animals in captivity andmost of them had to be, and occasionally still are, capturedfrom wild populations.

The present captive population includes about 14,000Asian elephants kept in the countries of origin for multipleand diverse deployment, as well as about 1,000 Asian and1,000 African elephants living in zoos and circuses (BAKER& KASHIO, 2002; EUROPEAN ELEPHANT GROUP,2003). Their living conditions are often so miserable that ecological and social stress cannot be coped by geneticor traditional adaptations, and physical, psychological and behavioural captivity related aberrations are obvious.With a few exceptions captive elephants are managed in direct contact to man. Serious accidents are common and the professions of elephant keeper and trainer are considered as being most dangerous. Capturing, taming,training and guiding elephants are related with cruel practices that have been criticised since antiquity. However, elephant men, even those in western circusesand zoos, refer to their old Asian traditions. These traditions evolved in predominantly Buddhist and Hinduregions, where the elephant is diversely venerated and its killing is taboo.

To explain this paradox, an overview of history and biologyof elephant cultures is given in the following, beforeimpacts on well-fare of different forms of captivity andpossibilities for the preservation of elephants in captivityare discussed. Data presented stem from various studiesand surveys carried out in the last 50 years in Sri Lanka,South India, Assam, Myanmar and Thailand, as well as inseveral European zoos and circuses.

Jungle-based tribal elephant cultures

In the 15th century BC the first elephant cultures evolvedalmost simultaneously in Northeast India and in SouthChina from hunting tribes who changed their practices,considered the elephant as their totem and refrained fromkilling it. Juvenile elephants were selectively captured bysmall teams using ground nooses and hand nooses (Fig. 1and Fig. 2). Some of these societies learned to drive smallgroups of elephants into natural traps like ravines or waterbodies, or small man-made pits (Fig. 3 and Fig. 4) andstockades before noosing them. Furthermore some ofthese elephant men learned to use trained elephants toapproach wild ones so closely that they could be noosed(KURT, 1992).

Knowledge on wild and captive elephant behaviour, foodand medicinal plants was passed on from old experiencedmasters to the members of the clan who started off as helpers and trackers before becoming riders, noosers andfinally masters. The masters possessed complete knowledgeon elephants and at the same time were doctors and priestswho knew how to overcome the elephant totem and preparethe hunt by complex rituals (GILES, 1930). The tribal elephant riders used elephants as status symbol and fortransport and later during feudal and colonial times as trading objects.

In remote regions elephant knowledge still remains amongcertain jungle based tribes (Fig. 5), who keep their elephantsin extensive keeping systems. When not in use the elephantslive in the jungle with hobbled forefeet, where they findfood, sleep, meet their tame and wild conspecifics, bondwith captive ones and reproduce if not prevented by theowners. Allomothers assist in parturition and in raisingthe offspring of a captive mother and a wild father, as thehobbled captive bulls hardly achieve dominant ranks andfitness for successful reproduction compared to the wildones. During their relatively short musth periods captivebulls are chained and kept in or close to the villages.However, old legends suggest that in former times, bullswere released from work and fetters during musth. Eventoday, the tribal elephant men’s practical knowledge onecology and behaviour of wild and captive elephants isenormous. Close bonds between man and elephants arecommon and accidents rare.

Feudal systems

In antique and medieval Buddhist, Hindu and later Muslimcivilisations the royal families possessed the monopoly overelephants. Their demand for captive elephants was oftenextremely high, as they were used as status symbol and fortransport, but also for construction works, executioners of criminals, trade, battle and war. To build the temples of Angkor (1113 – 1150) the Khmers employed next to100,000 labourers 60,000 working elephants. The Indianempires of the Maurya (322 – 185 BC), the Delhi Sultans(1200 – 1526) or the Moguls (1527 – 1700) maintainedherds of at least 3,000 – 40,000 elephants. Already in the 4th century BC Indian empires exported hundreds of elephants annually to the Near and Middle East to trade for horses, which did not do well in the core area of elephant cultures. Some 2,000 years ago, when Mediterranean powers greatly developed their armies,South Indian experts introduced the art of capturing andtraining (African) elephants to Egypt (Meroe) and laterCarthage and Axum (Ethiopia).

Many captive elephants in feudal South Asia were tributesfrom subordinate vassals, plundered from enemies, bought

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History of management in captive elephantsFred Kurt

Zeitschrift des Kölner Zoo · Heft 2/2006 · 49. Jahrgang

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from tribal elephant men or imported from Bengal, Myanmar and Sri Lanka. Furthermore the reigning families met their needs with royal capture operations,which exceeded the hunts of tribal societies manifold. The men from entire regions were engaged as beaters todrive large herds of elephants into ravines, lakes or hugekraals, where fighter elephants, hunger and thirst weakenedthe captives and often led to extreme high mortality ratesamongst them. Casts of specialists such as food collectors,rope makers, noosers, trainers, doctors and dozens ofkoomkies, i.e. helper elephants, were necessary for thesekheddas.

Hundreds of elephants were kept in urban centres, wherethey lived in intensive keeping system as it is still foundtoday in Asian temples or tourist centres (Fig. 6). Theywere permanently chained when idle (Fig. 7 and Fig. 8)and fed exclusively on prepared fodder. Contact with captive conspecifics was avoided and contact with wildones unlikely because intensive keeping was concentratedto urban regions. Reproduction was undesired and considered as bad luck. Accidents occurred regularly.Accordingly teasing an elephant was considered a legaloffence, and death caused by an elephant was not a reasonto prosecute. But the negligence of keepers or owners leading to the death of a captive elephant was considered a capital offence.

Within the feudal systems nobody possessed all the knowledge on elephants like the tribal societies had. Eachperson dealing with elephants was a specialist. A numberof management manuals on keeping and care of elephantswere available. They were a mixture of practical knowledgeof tribal elephant men, domesticated animal husbandry,transcendental thinking and wild speculations often leadingto contradictions in terms. However, it must be pointedout that Buddhist and Hindu kingdoms introduced a respectable management plan for wild populations, but in the isolated population of Sri Lanka the selective capture of tuskers led to a almost 100% increase of maknas (tuskless bulls).

Colonial period

In the 18th and 19th century, Dutch powers in Sri Lankaenormously increased the demand for elephants, capturingup to 400 elephants in a single kraal operation (Fig. 9) andannually exported 200 to 300 of the animals that survivedcapture and taming. In the 19th and 20th century, the BritishIndia Company led to fundamental ecological impacts on the Indian subcontinent. Large jungle tracts were deforested to make room for plantations and to satisfy thegreat demand for timber by ship and railroad companies.Wild elephants were considered either vermin and ruthlessly shot or captured, or as welcome helpers in forestry work or army convoys (Fig. 10). Forestry nowcollaborated with members of tribal elephant cultures,greatly increasing the extensively kept jungle based captive elephant populations in South and NortheastIndia, Myanmar and Thailand.

In the 19th and early 20th century British civil servantsimproved local practices and formulated a number of guidelines to regulate capture, care, work and prescribed

additional food rations for working elephants, such as rice,coconuts, sugar cane and salt (Fig. 11). The knowledge ofcolonial powers on wild elephants stemmed from theirown hunting experiences or reports by local people. The knowledge on captive elephants was provided by veterinarians who worked as civil servants.

At the beginning of the 20th century British Timber Companies maintained a stock of 10,000 timber elephantsalone in Myanmar with respectable captive breeding success. However, most timber elephants were still captured. Between the late 19th century and 1950 at least500 elephants were captured annually in Assam. Considerable numbers of captured elephants are alsoreported from other parts of India (Fig. 12), Myanmar and Sri Lanka. Neonates and infants which survived thecapture were considered as cheap by-products and sold to western animal dealers.

Between the 8th and the middle of the 19th century less than50 elephants (both species) were exhibited in Europe andNorth America. But when the huge areas of South Asianjungles were cleared, the number of captive elephants inwestern circuses and zoos shot up considerably. Betweenthe end of the 19th and the middle of the 20th century largeAmerican and European circuses possessed herds of 40 to70 elephants (OETTERMANN, 1982). Circuses consideredcaptive elephants as domesticated animals and kept themshackled when not used. They put up with innumerableserious and often deadly accidents with the often extremelyaggressive giants. At the end of the 19th century, zoos keptelephants first in enclosures, but fast changed to the moreeconomical intensive chaining system. Like in circuses the elephants had to perform and were used as mounts for visitors. But bulls became increasingly a dangerousproblem, many had to be killed, and most zoos now onlykept females.

The current situation

In North America the captive elephant population isexpected to become extinct in the next 50 years withoutcontinued import or a drastic increase in birth rate(WIESE, 2000). In Europe it is expected that the current population of about 240 elephants in 88 circuses (90 African, 150 Asian) will disappear by 2020. In 2005there were 300 Asian elephants in 83 European zoos and safari parks. Without imports this number will drop by 2015 to about 180 animals in 25 to 30 establishments.Then the population will stabilise or even slightly increase. It is likely that the population of 218 African elephants in 2005 can be maintained numerically in thecoming 10 years (HAUFELLNER, 2005).

An increasing number of modern European zoos keep elephants under near-natural conditions (GARAÏ &KURT, 2006 a, this volume) which has led amongst otherfactors to a remarkable increase in birth rates (Fig. 13).Night-chaining is increasingly replaced by larger chain-free boxes, and all subadult and adult bulls live under protected contact. Protected contact is already wide spread in the Netherlands, France and Spain. In the lastyears some extremely large enclosures were constructed to house either problematic elephants or surplus bulls.

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GUNTHER NOGGE (2004) gives a detailed account on the history of elephant keeping at the Cologne Zoo.

In the Asian range countries the overall captive population,which still occasionally drains the wild ones, is dwindlingmore or less rapidly due to low reproduction and high(juvenile) mortality, and mainly the restriction of captureoperations and the lack of employment opportunities has resulted in considerable shifts from forested to urbanareas (BAKER & KASHIO, 2002). In India for instance,restriction of logging operations imposed by the SupremeCourt in 1996 resulted in a great exodus of captive elephants,while their number has increased in Kerala from about 250in 1983 to more than 800 at present (BIST et al., 2002).Most captive elephants all over Thailand suddenly becameunemployed after the government banned logging in 1989.Many elephants were brought to the cities on beggingtours or are engaged in illegal logging operations in Laos,where they are given amphetamines in order to increasetheir working ability. Over-worked elephants are sent toslaughter houses and their meat is sold (SALWALA, 2002).

In many urban areas, elephants are looked after by unskilledpersons. Most of the knowledge of the original tribal elephant cultures has been lost. The often drug or alcoholdependent mahouts try to control their elephants withoften brutal methods and numerous accidents are the logicalconsequence of the cruel management practices. However,new keeping systems, elephant parks or orphanages, areevolving in Thailand, India or Sri Lanka. In Sri Lanka’sPinnawela Elephant Orphanage, which harbours 60 to 70elephants, captive propagation started very promisingly in1982 and until now 23 offspring have been born (Fig. 14)and only one died shortly after parturition.

Capture and breaking in

As already pointed out captivity has extremely diversefaces, ranging from jungle-based camps, where elephantslive in a natural ecological and social environment, tosystems of more or less solitary confinement. They are looked after by men, who deduce their traditional knowledge from wild elephants, as well as by opportunists,who lack knowledge of wild elephants, but consider thecaptive ones as potentially dangerous domesticated animalsand treat them accordingly. Such a wide array of keepingsystems is bound to induce different forms of physical andpsychological stress.

All capture methods result in a complete rupture of socialbonds. Until recently freshly captured elephants would be weakened with the help of fighter elephants, hungerand thirst before they were removed from the traps. Thepost-capture impacts are reflected in the high mortalityrate. In South India the use of pitfalls until the end of the19th century caused mortality rates of up to 90%, while inSri Lanka 86% to 97% of hand-noosed elephants survivedthe capture operation of the highly specialised Pannikiyatribal society. In the Dutch and British kraals in Sri Lankathe mortality rate could be as high as 70%. Later this wasreduced to between 5% to 30%. The mela–shikar, i.e. noosing selected animals from the back of tame elephants,produced mortality rates of some 14% (KURT et al.,1995).

The tribal elephant cultures of the Kurumbas in SouthIndia are familiar with capturing and taming elephantssince 2,000 years. They tamed newly captured elephantsunder protected contact, i.e. in a large wooden kraal with asize of about 20 m2 (Fig. 15 and Fig. 16). In some parts ofThailand and Myanmar newly captured or young captiveborn elephants were brought into smaller kraals which hadthe same effect. The wooden structures protected both,trainer and trainee, from unwanted attacks and flogging,respectively. In both methods the trainees learned to obeyto the first commands such as “forward”, “backward” orlifting a forefoot with positive enforcement, i.e. by foodoffered from the hand of the future mahout.

During feudal and colonial periods the demand for captiveelephants increased in such a way that the comparablyhumane but time consuming taming under protectedcontact was replaced by methods of free contact (Fig. 17),i.e. the elephant was completely fettered, kept in uprightposition by tying the neck tightly to a tree trunk or forcingthe elephants into elaborate wooden constructions andcradles as in Sri Lanka or parts of Myanmar (Fig. 18). Furthermore hind legs were bound together and pulledbackwards so that the elephant’s weight rested painfully onits elbows and knees. The whole process was accompaniedby regular flogging by numerous men, noise and fire.Especially renitent animals were stabbed with spears ontheir trunk and trunk base. Well behaving was rewardedby food offered by the future mahout (Fig. 19) and by calming songs of the men (Fig. 20). However, even withsuch cruel methods some respect for the elephants remained:Traditional rules prescribed the release of the captives, iftheir resistance did not cease visibly after three to five days.

In jungle camps, where reproduction occurs, captive borncalves are weaned after their 2nd (e.g. South India) or 4th

year (Myanmar) and tamed with the same methods asmentioned above. They are forcefully separated from theirmothers to avoid attacks from the mother and increasedresistance from the offspring. Meticulous managementplans prevent mother and offspring from ever meetingagain. Separation of mother and offspring before tamingand training also seems to be a consequence of the highdemand for captive elephants and the lack of time resultingfrom it, since in the original keeping systems the captiveborn juvenile elephant learned in the presence of itsmother, mainly by imitating her, and cruel breakingmethods were absent. These procedures still survive forinstance on the Andaman Isles or in modern zoos. Inintensive systems such as that of temple elephants inKerala, bulls are regularly broken in after their musth periods to restore the rank order between mahouts andelephants (Fig. 21).

Training and work

Elephants tamed in kraals, learn to obey simple commandsunder protected contact and positive enforcement. Later the training continues in free contact and with theassistance of two or more monitor elephants fettered oneither side (Fig. 22). The trainee learns to carry a man, who sits first on the hips, later on the shoulder and finallyon the neck, and to imitate the monitors who obey spokenor tactile commands given by the trainer. Tame elephants

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from jungle villages are either controlled without physicaltools (Laos), with a short stick (Kurumba, South India;Fig. 23) or simple elephant hooks (Southeast Asia).

The feudal systems introduced an elaborate chainingsystem to control the step lengths and accordingly thespeed of the elephants by the riding or walking mahoutFig. 24). Extremely renitent elephants had to carry spikedfetters and were lead with spears and knives. Musth bullswere considered as symbols of fertility and wealth andpreferably used in warfare. War elephants were trainedwith the ankus, the elephant-hook, to keep their headsunnaturally high to protect the mahout sitting behindfrom the enemy missiles.

Under intensive management including circuses, aggressionwas never considered as a consequence of almost permanentchaining and regular beating. Quite the contrary, elephantowners and mahouts strongly believed that such permanentsuppression would stop aggression. In circuses this wasnot the only misinterpretation of the captive elephants.Circus trainers lacked the traditional knowledge of Asianmahouts who allowed young elephants to learn activelyby imitation, but rather forced them to learn tricks byusing ropes, winches and cranes.

The work done by timber elephants during maximum 6hours a day, is strenuous but also much more diversifiedand eventful than all other things men demand of their elephants elsewhere (Fig. 25). Often timber elephants arerequired to tackle problems on their own. For examplethey regularly put large stones and thick branches underthe logs they have to hall when they start rolling or glidingand these wedges stop unwanted movement of the load. InMyanmar timber elephants bring the logs to the nearestriver which transports them further during the next flood.However, the logs can become entangled and blocked. Highly specialised bulls unravel them, occasionally whileswimming (GALE, 1994). Such superior performanceswould be ripe for the show. But in the real, circus elephantsknow at most about 12 different tricks (e.g. go forwardand backward, stay, stand on hind legs, sit, lie down, holdand catch) which they learn at a young age and later performthem stereotypically after the respective command. Newprograms hardly bring changes since they only recombinethe old well known tricks. The working day of temple elephants is even duller (Fig. 26).

Captivity and physical stress

Signs of stress from hunger, physical, psychological andthermal discomfort, injury and disease are often easilyvisible, such as for instance distorted extremities and hooves, wounds and inflamed or blind eyes. They resultfrom more or less permanent chaining or other strict confinement, overuse, continual beating, filthy and muddystands and carelessness (Fig. 27). There are ample studiesdocumenting that such forms of physical stress are morecommon in intensive keeping system than in extensiveones, reaching most extreme abuse in small circuses or in begging elephants, where also infectious diseases such as elephant pox or tuberculosis are most common(EUROPEAN ELEPHANT GROUP, 2000). In SriLanka 25% of young intensively kept elephants carry

wounds from ankuses and knives of the mahouts and 95% of the animals older than 45 years in Sri Lanka have been wounded regularly on different parts of their bodies(LUDESCHER, 2001).

Lack of knowledge can also add considerably to physicalstress. Circus trainers, for instance, regularly overestimatethe muscle strength of elephants and force them to performextremely strenuous tricks, which regularly lead to hernias,damaged joints and ligaments. Frozen ear edges occurunder mismanagement in western establishments and havebeen shown to also be a result of shock and stress (GARAÏ,1997) while sunburns are regularly found in intensivelykept elephants when they are forced to stand for hoursunprotected in the bright sun. Bright sunlight can alsodamage the eyes. Diseases and injuries of the eyes arefound in all keeping systems, but they are relatively common in intensive ones. During the examination of 121 tame elephants PAMELA KERSCHBAUMER (2001)found that 55% of them had pathological defects on oneor both eyes. The most conspicuous among these wereslight to extreme serous discharge (in 35% of all animalscontrolled), prolapse of the nictitating membrane (26%),cataracts (12%), conjunctivitis (3%) and retraction or lossof the bulbous (3%). Serous discharge is a side effect ofinflammatory diseases and is a result of conjunctivitis andsometimes of the prolapse of the nictitating membrane.

Retarded body growth is a typical symptom of intensivelykept elephants. Extreme cases are reported from privatelyowned elephants in South Asia as well as mainly Africanones in small European circuses. It is also a consequenceof shock and psychological stress. Malnutrition delayspuberty and is caused by lack of sufficient food, lack oftime to eat the food offered or lack of knowledge by theelephant of efficient methods to prepare the offered foodinto eatable portions. Furthermore it can be assumed thatmalnutrition can also be caused by inferior food quality.Timber elephants find the same food plants as wild ones.They receive also additional energy rich food. In Sri Lankaand South India intensively kept elephants receive leavesand branches of only one to three different tree species(Fig. 28). Begging elephants in the roads of South Asiancities live mainly from garbage and contaminated grass(KURT & MAR, 2003).

Numerous zoos have started to diversify the food qualityand offer for instance large branches cut from local trees.This form of behavioural enrichment prolongs the time of food preparation and reduces the amount of food eaten per time and could be a tool to reduce the degree of notorious obesity in zoo elephants, which leads inextreme cases to joint- and ligament problems in the extremities (KURT & KUMARASINGHE, 1998).

Captivity and social stress

Bonds between mothers, allomothers and female offspringlast lifelong and many behaviour patterns can establishonly in the presence of bonded older conspecifics. Captureof wild or forced separation of captive born elephantsresults in many orphans. Out of 438 Asian elephants shipped to western zoos about 50% were neonates (1 – 2 years) and 25% infants (3 – 4 years), when they

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were separated from their families, and therefore lackedthe opportunity to observe or even help during a parturition and to acquire the necessary knowledge for the birth of their own offspring later in life. Of 63reproducing females in European zoos, 29 were weanedfrom their mothers early in their life, i.e. at the latest intheir third year, 34 were separated in their fourth year ornot at all. On reaching maturity the early weaned group gave birth to 51 offspring of which only 33.3% wereaccepted by the mothers, and 67.7% were stillborn, killed or not accepted. In the second group with no or late weaning, 80.3% of 61 newly born were accepted by their mothers and only 19.7% stillborn, killed or not accepted.

The presence of mothers and allomothers can be vital forthe physical development of young conspecifics as foundat the Pinnawela Orphanage (KURT & GARAÏ, 2006 b).Numerous orphans show retarded body growth (Fig. 29)and often use ineffective methods to prepare relative smallfood portions (Fig. 30). Methods using the trunk or themolars for fixation of the food while it is prepared wereconsidered as ineffective, as this uses up time for chewingand ingestion. Growth retardation was not observed incaptive born offspring growing up in their family group,where they obviously learned to employ the most efficientmethods to prepare food. The psychological effects onorphans growing up without mothers and allomothers,must not be underestimated and can also lead to retardeddevelopment both physically and psychologically (GARAÏet al., in review).

Such detailed connections between older and younger elephants are not considered by traditional intensive elephant managers, as already demonstrated in the classicalcircus, where elephants are chained in a line according tobody size. Furthermore establishments with intensivekeeping systems possess more or less socially homogenousgroups, mainly older bulls, as for instance in the temples of Kerala, or practically only females, as in Jaipur, whereelephants have to carry tourists to the palaces. However,jungle camps with an extensive keeping system harbourheterogenous herds similar to wild ones.

Another behaviour of intensively kept elephants hardlyconsidered in the countries of origin, are the differentforms of stereotypy. Stereotypy such as “weaving” can be considered as symptomatic for a complex pathologicalprocess triggered by social isolation in young age. In regularly fettered elephants it evolves from complete forward and backward steps and exploratory trunk movements. With increasing age and time in captivity this appetitive behaviour is ritualised, i.e. the movementsare reduced to on-the-spot weaving and swaying forwardsand backwards, or from one to the other side, and/or rhythmical head nodding (Fig. 31). Stereotypies are notinevitably indicative for an unsuitable environment, aswelfare organisation believe (e.g. CLUBB & MASON,2001), but doubtless for a trauma at young age.

Circus people interpret the extreme high frequency of stereotype weaving before rehearsal and performance either as paramount for blood circulation or even as a sign of joyfulness.

Men and elephants

In the kraal method the future mahout tames and trainsthe elephant. In taming and training under direct contactthe future mahout refrains from flogging the elephant, butrewards it with food and calming words. In due course closebonds between mahout and elephant can be formed andenforced twice daily when the mahout brings his elephantto the bath, where he intensively scrubs and massages it. Afirst class mahout allows his elephant to grab food duringwalking and working and occasionally brings it to thewater for drinking. He can sense the mood of his elephantand never asks too much from it, when it is in a bad mood.However, the mahout must never lose his dominance.Only during musth this hierarchy is reversed since musthmeans absolute dominance and musth bulls selectivelyattack their mahouts.

In intensive keeping systems the mahouts are often inexperienced and the working time of the animals oftenlong. Then the mahout has to ascertain himself with flogging and thereby risks attacks, which are again wardedoff with flogging. So the mahout gradually becomes a tormentor and his elephant a deadly danger. The frequencyof punishments correlates positively with the frequency of accidents. The Kurumbas in the South Indian forestsguide their elephants with extreme insight. Flogging with a wooden rod is rare and accidents hardly occur. Butintensively kept elephants in Sri Lanka are regularly hitand stabed with the ankus. That such regularly torturedanimals become aggressive is shown by statistics: In SriLanka 25% of the “tame” females are considered as potentially dangerous and 8% have killed at least one man.Values are higher in bulls: 40% of them are potentiallydangerous and 20% have killed already one or more men(ILANGAKOON, 1993).

Along a gradient between the extremes of keeping systems,i.e. between extensive jungle based and intensive urbankeeping systems, a gradual decrease of well-being is conspicuous. The methods and tools used to capture,break or tame, train and guide elephants become increasinglymore cruel and the degree of knowledge on elephants disappears gradually, such as for instance the knowledgeon natural elephant medicine. In this context WASANTHAKUMARI GODAGAMA (1996) interviewed 82 elephantowners in Sri Lanka. Fiftyfour of them had little or noidea, but still 67 allowed their elephants to be treated by an Aliwedamahattaya, a traditional elephant doctor, who is also highly esteemed by three quarter of the mahouts.These elephant doctors acquired their knowledge from old manuscripts which have often been wrongly copied inthe last 2,000 years and today can lead to false treatment.Instead of the application of originally useful medicationdiseased eyes are treated only with oils which are smearedin a ring around the eyes. This method has been taken over by western circuses and old fashioned zoos. But the dark rings have no healing qualities, as it was shownby HENNIG WIESNER (1992), who pointed out themythical character of this conspicuous mark. The darkring functions as a charm against the “evil eye”.

In India and Sri Lanka a large part of traditional knowledgeon medical plants gradually became lost. In Thailand this

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is now happening abruptly. Lack of work has suddenlyforced tribal mahouts and their elephants to move fromprotected forest into cities and tourist centres, where, if at all, increasingly western medications are used (PREECHA et al., 2005). But older mahouts still know at least 83 natural remedies made from 78 medical plantsand 6 animal species as well as minerals (NEIMANIS &PRANEE, 2005). Most of them stem from the well protected traditional knowledge of very old and regularlyreconsidered direct observations on wild elephants, whoeat certain curative and relieving plants or minerals whenthey are faced for instance with digestive problems, attacksby parasites or expect parturition. The same is knownfrom African great apes. Modern zoopharmacognosy (thescience on self-medication in wild animals) assumes thatthe traditional medicinal knowledge of man stems fromobservations on great apes (HUFFMAN, 2001). In SouthAsia great apes are lacking except the Orang-utan, whichoccurs only in small ranges. So it was obvious, that tribalpeople on their search for natural medicines concentratedon the omnipresent, cognitive and tradition forming elephant and took over its medicinal knowledge. In fact,the medical plants used by elephants are also effective inhumans. Logically, therefore the masters of tribal elephantcultures were also competent in treating humans.

Until the 20th century the masters of traditional elephantculture not only achieved high reputation as nature healingpractitioners. Some of them were highly decorated bytheir kings or colonial powers and some became ministers.Occasionally their sons became kings like Jayavarman II(ca. 770 – ca. 843), the founder of Angkor, or world-widefamous actors like Selar Shaik Sabu (1924 – 1963), the“Jungle Boy” and “Thieve of Bagdad”, whose father was amahout of the last ruling Maharaja of Mysore. Today themahouts live in urban areas at the subsistence minimumand many of them became drug or alcohol addicts mostprobably due to permanent fear. In Sri Lanka only one outof three mahouts comes from a mahout family and mostof them have no idea any more, that elephants increasinglybecome more aggressive when they are kept on chains onsome 16 m2, nor that narrow confinement and lack of asocialisation process (GARAÏ & KURT, 2006, this volume)cause stress, which elephants, like other animals, try tocope with through heightened aggression.

In the countries of origin, captive Asian elephants havebecome the main focus of national and international welfareorganisations in India, Thailand and other countries. They finance mobile elephant hospitals, veterinarians andguidelines on care and medical treatment. But until todaythey have not achieved a radical change in the cruel intensivekeeping methods, nor a reduction of suffering in captivepopulations. The mahouts wait in vain for higher salariesand social status.

What to do with 14,000 captive Asian elephants in the range countries?

Today about 14,000 Asian elephants live in captivity,equalling 25% to 30% of the entire population. None of the captive populations is self-sustaining. For such ahighly endangered species, captivity means a serious loss of genetic and behavioural diversity of the species.

Elephants are considered as keystone-species, i.e. they play an important role within the species-specific ecologicalsystem by creating salt-licks, water-sources, dispersal ofseeds and, in collaboration with invertebrates, improvingsoil fertility. Seen from an ecological point of view, captivitymeans loss of ecological functions for the natural ecosystem.Captive propagation is therefore imperative to maintainingall forms of diversity. This applies primarily to captive elephants living in their natural habitat.

About 60% of the captive elephants in South Asia are keptextensively and still live in or close to the jungle (BAKER& KASHIO, 2002). Following the logging bans in severalcountries, new jobs must be found for the elephants toavoid an undesired exodus into urban areas. With theirextreme cross-country mobility, elephants are uniquemounts for anti-poaching patrols, researchers and eco-tourists and are used mainly in India and Nepal as irreplaceable partners in the management and studies ofwildlife. Since antiquity specially trained hunting elephantscarry elephant catchers into the herds of wild elephants formela shikar (selective noosing). Such koonkies still play an important role in taming, training and translocatingwild elephants in India, Malaysia, Myanmar, or Thailand.

Today eco-tourism on elephant back is established in Indiaand Thailand. Those former working elephants not suitablefor tourism could be used for diverse conservation works.Thailand, for instance, harbours 100 national parks andother nature reserves. If only four are assigned to patrol ineach of them 400 elephants could survive in a near naturalhabitat (SALWALA, 2002). Conservation of captive Asianelephants in jungle camps also means employment of local, often tribal elephant people. The importance of theirtraditional knowledge of elephants and biodiversity of thenatural habitat can be usefully employed for conservationand applied research.

2000 years ago the Arthasastra proposed the establishmentof a Mrgavana, a fenced park for (tamed) elephants andother wild animals. This idea should be revived. Large areasof at least a quarter of a km2 could be fenced and furnishedwith adequate sources of water, shady places etc. to becomea home for orphaned and otherwise problematic (e.g. dangerous, surplus) elephants. Elephants kept in such elephant parks might have to be fed artificially and regularlychecked by veterinarians. But otherwise contacts betweenman and elephants could be reduced to a minimum. InSouthern Europe and the USA there are already such establishments. There is a great deal of experience in SouthAfrica with elephants kept in fenced range areas, and itwould be worthwhile to learn from South African experts(GARAÏ, 2002 b).

Next to the Pinnawela Elephant Orphanage in Sri Lanka(Fig. 32) there are several other, more or less similar establishments in Thailand, Assam or Malaysia, whereorphaned elephants are cared for. According to the studiesin Pinnawela, orphans without social contacts to olderfemales showed strong tendencies to retardation in bodygrowth, social isolation and proneness to several diseases.Allomothers could easily be found amongst unemployedfemale elephants, since many adult elephants, even those,who never reproduced, behave altruistically towards young

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ones and even occasionally may nurse them (GARAÏ,1997). Allomothers should also be employed in so-calledtransit homes, as for example the one at the edge of theUda Walawe National Park in Sri Lanka, where orphansare cared for up to the age of 5 to 9 nine years before theyare released in groups into the wild. Although some of thereleases look promising (JAYAWARDENA et al., 2002),not all have been successful, and this could be due to lackingallomothers (GARAÏ et al., in review).

In South Asia the last jungles are disappearing in the sameway as the wild elephant populations. In Riau (CentralSumatra) for example the elephant population broke down from about 1,000 - 1,600 in 1983 to 350 – 430 in2003 due to ruthless deforestation and poaching (WWF INDONESIA, 2006). Until the middle of the last centurythousands of elephants roamed the jungles of Cambodia,Laos and Vietnam. Today only a few hundreds are left(BAKER & KASHIO 2002). Ivory poachers and farmers,who protect their fields, selectively kill bulls. In SouthIndia this has led, in extreme cases, to an unbalanced sexratio of about 1 bull for 300 females (KURT et al., 1995).

In the Way Kambas National Park in Sumatra poachingand capture operations of the Indonesian Forest Departmentproduced a measurable change in the age structure of the population, which contains increasingly mainly 3 to 7years old juveniles (REILLY, 2002). The lack of contacts to all social classes disrupts physical and psychological development in elephants (GARAÏ & KURT, 2006, thisvolume), a fact known until recently only from zoos. But zoo-like conditions are also developing for wild elephants due to reduced habitat, which is increasingly fenced to protect humans and their cultivation from elephants, and elephants from humans. Such isolated

rest populations increasingly need veterinary care andtranslocation as is known from zoos. Living conditions of wild elephants become more and more zoo-like, whilemodern zoos try to keep their elephants in nature-likeconditions, and therefore the significance of zoos for thepreservation of the last Asian elephants increases.

Abstract

At least 3,500 years ago first elephant cultures evolved in the Asian elephant’s range countries in tribal societies,who stopped hunting elephants, but continued to captureand later tame and train them. Captive elephants neverbecame domesticated. In Antiquity and the Middle Ageselephant keeping was taken over by Buddhist, Hindu and later feudal rulers and later by colonial powers. At present there are approximately 1,000 elephants each of both species in zoos and circuses and about 13,000Asian elephants in the countries of origin, where they are increasingly concentrated in urban and tourist centres. In the coming 10 years the population of 300 Asian elephants in European zoos will decrease by about 40% and then stabilise or increase slightly due to morenature-like living conditions in modern zoos.

A comparison between different keeping systems revealedthat the original elephant cultures in jungle areas offeredbetter living conditions than e.g. temple and tourist centresor western circuses and old fashioned zoos. The knowledgeon elephants is far greater in the elephant men living injungle areas than in those from urban regions. The sameapplies to the well being of the elephants. About 30% ofthe overall population of Asian elephants live in captivityand the significance of modern zoos for their preservationincreases constantly.