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W. Hem. Die innem ReibGng von Salxlosungen. 393
Die innere Reibung von Salzlosungen. Von
W. HERB.
Nachdem ich vor kurzem uber die innere Reibung von Kalium- haloidsalzlosungen berichtet habe, 1 hat in dankenswerter Weise so- eben Herr K R A U S ~ auf eine etwas in Vergessenheit geratene Abhand- lung von SPRIJNG~ aufmerksam gemacht, in der ein reiches Material uber die innere Reibung von Salzlosungen vorliegt. Ein kleiner Teil der von mir unten gegebenen Bestimmungen kann daher keinen Anspruch auf Prioritat erheben, doch halte ich ihre Wiedergabe im Zusammenhange mit meinen weiteren Versuchen fur zweckmagig, da die von mir benutzte Apparatur von der alteren SPBUNGSChen ab- weicht und meine Ergebnisse untereinander vollstandig vergleich- bar sind.
Die folgenden Versuche beziehen sich samtlich auf 25'' und wurden im OsrwaLDschen Apparate ausgefuhrt. Die Salze waren im Zustande moglichst groBer Reinheit von C. A. F. KAHLBAUM be- zogen. Das zur Herstellung der Losungen dienende Wasser gewann ich aus gewohnlichem destilliertem Wasser durch mehrfache Destilla- tion iiber Kaliumpermanganat.
Berechnet habe ich die relative Reibung der Losungen s . t
g = --
wo s das spez. Gew. der Losung und so das des Wassers, sowie t und to die entsprechenden AusfluBzeiten bedeuten.
S O ' t O '
Innere Iteibnng der Alkaliohloride.
Normalitat %/4 '7 Chlorkalium 4.174 1.1782 1.097
3.757 1.1592 1.067 2.818 1.1201 1.023
I 2. unorg. Chern. 86, 338. 't %. anorg. Ckem. 88, 171.
4 Vgl. dam W. HERZ und W. RATHMANN, Z. f. Elektrochern. 19, 589. Pogg. Ann. 159, 1.
W. Hem. 394
Chlorkalium
Chlornstrium
Chlorammonium
Normalitst 1.879 1.0 0.5 0.25 5.0 3.75 2.50 1.25 1.0 0.5 5.071 3.803 2.536 1.268 0.5
s25i4
1.0799
1.1831 1.1382 1'0936 1.0454
1.0680 1.0520 1.0346 1.0164
7 0.988 0.9872 ' 0.9874 ' 0.9903' 1.862 1.532 1.292 1.118 1.0973 1.0471 1.037 1.014 1.002 0.998 0.9976
Chlorkalium und Chlorammonium zeigen das gleiche Verhalten der inneren Reibung, indem ihre Konzentrationsreibungskurven ein Minimum durchlaufen (vgl. meine anfangs zitierte Abhandlung), wahrend das Chlornatrium eine vom Anfangspunkte des reinen Wassers ausgehende, regelmaBig ansteigende Kurve liefert.
Innere Reibnng von Chloriden zweiwertiger Metalle. Normalitat '2314 ?1
BaCI, 2.456 1.2122 1.384 1.842 1.1590 1.277 1.228 1.1057 1.159 0.614 1.0511 1.077
SrC1, 4.50 1.2879 2.077 3.375 1.2176 1.690 2.25 1.1456 1.400 1.125 1.0722 1.190
5.60 1.1941 3.388 4.20 1.1476 2.439 2.80 1.0994 1.780 1.40 1.0489 1.310
MuCl, 6.57 1.3174 3.680 4.93 1.2397 2.520 3.25 1.1607 1.871 1.64 1.0796 1.382
cuc1, 5.864 1.3205 2.686 4.398 1.2440 2.123 2.932 1.1650 1.685 1.466 1.0827 1.318 0.733 1.0400 1.170
MgCl,
' Nach WAGNER zit. n. LANDOLT-B~RNSTEIN-ROTHS Tabellen. Nach REIHEK zit. n. 7 , > > Nach KANITZ zit. n. 7 7 7 )
In allen Fiillen bezielit sich die Angabe der Normalitat auf das halbe Atomgewicht des zweiwertigen Kations.
Die innere Reibung von Salxlb'sungen. 395
Innere Reibnng von Sulfaten zweiwertiger Metalle.
MgSO, Normalitat s 2 5 / 4 'I
4.88 1.2580 5.932 3.66 1.1976 3.624 2.44 1.1333 2.279 1.22 1.0665 1.496
4.707 1.3144 5.424 3.138 1.2140 2.901 1.569 1.1073 1.670 0.784 1.0524 1.296
ZnSO, 5.56 1.4071 7.287 4.02 1.3100 4.193 2.78 1.2099 2.516 1.39 1.1057 1.571
1.704 1.1281 1.722 1.136 1.0848 1.445 0.568 1.0407 1.200
MnSO, 6.276 1.4099 10.198
cuso, 2.272 1.1708 2.051
Innere Reibnng von Nitraten zweiwertiger Metalle. Normalitat
3.12 1.56
MnW"J, 5.20 3.90 2.60 1.30
2.726 2.044 1.363 0.682
W N 0 3 ,
SY5i4
1.3116 1.2363 1.1592 1.0789 1.3092 1.2332 1.1558 1.0768
1.3708 1.2786 1.1851 1.0919
77
3.685 2.470 1.747 1.290
2.548 1.953 1.517 1.234 1.439 1.294 1.172 1.070
Zum Vergleich der inneren Reibung der einzelnen Sulfate, Chloride und Nitrate untereinander habe ich Kurven gezeichnet, in- dem die Normalitaten als Abszissen und die inneren Reibungen als Ordinaten aufgetragen wurden. Alle Kurven haben den gleichen Verlauf; von der inneren Reibung des Wassers gleich 1 ausgehend steigen sie regelmaBig im konkaven Bogen auf. Die nahere Be- trachtung lehrt weiter:
Die Kurven der Sulfate von Cu, Mg, Zn und Mn fallen beinahe vollig zusammen.
Die Kurven der Nitrate und Chloride zeigen, daB das Salz des Metalles mit kleinerem Atomgewicht die groBere innere Reibung besitzt. Wir haben also von der groBten Reibung ausgehend einmal die Reihenfolge Mg(NO,),, Mn(NO,), ? Pb(NO,), und das andere Ma1
396 W. Hem. Die innere Reibung von Snlxlosungen.
MgCl,, MnCl,, CuCI,, SrCI,, BaCl,. Die innere Reibung yon BaCI, und SrCI, ist nur ganz wenig verschieden.
Ein Vergleich der entsprechenden Konzentrationsreibungskurven der Kupfersalze, der Mangansalze und der Magnesiumsalze ergibt : In allen drei Salzreihen hat das Sulfat die groBte Reibung, dann folgt das Chlorid und zuletzt das Nitrat mit der geringsten inneren Reibung.
Bresluu, Pharmaxeutisches Institzlt der Umhersitat, 2. September 1914.
Bei der Redaktion eiogegangen am 7. September 1914.