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Die Jugend von heute liebt des Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer. (Sokrates, Philosoph, 470-399 v. Chr.)

Die Jugend von heute liebt des Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander

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Page 1: Die Jugend von heute liebt des Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander

Die Jugend von heute liebt des Luxus hat schlechte Manieren und verachtet die AutoritaumltSie widersprechen ihren Eltern legen die Beine uumlbereinander und tyrannisieren ihre Lehrer

(Sokrates Philosoph 470-399 v Chr)

Autoritaumlt ohne Gewalt - Coaching fuumlr Eltern von Kindern mit Verhaltensproblemenldquo von

Haim Omer und Arist von Schlippe (Goumlttingen 2002)

Elterliche Praumlsenz und gewaltloser Widerstand

Gewalt Ursachen

Werteverlust Verunsicherte Erziehende Duumlstere Zukunftsperspektiven Uumlbermaumlssiger Medienkonsum Verhalten von Bezugspersonen helliphelliphelliphellip

Gewalt Einfluss von Erwachsenen

Zu hohe AnspruumlcheFehlende Wahrnehmung von Erfolgen

Wegsehen keine Grenzen setzten nicht fuumlhren

Uumlbermaumlssige ToleranzStarre Rollenzuweisung

Beschaumlmung Ironie Entwertung

Gewaltpraumlvention in der Familie Werthaltungen Ziele Lebenssinn

vermitteln Grenzen setzten und auf Uumlbertretung

reagieren Spannungen aushalten sich

auseinandersetzten Einfuumlhlungsvermoumlgen foumlrdern Vorbild in Konfliktsituationen Selbstvertrauen foumlrdern

Entwicklungsphasen

Fruumlhe KindheitKind erwirbt Grundmuster fuumlr den Umgang mit Gefuumlhlen und anderen MenschenBraucht viel Raum zum Experimentieren und Erproben

Spaumlte KindheitSoziale Umgebung veraumlndert sich Kind muss versuchen mit neuen Bezugspersonen eine Beziehung aufzubauenInteresse an der Umwelt waumlchst Neugier

JugendalterPhase des Selbstaumlndigwerdes Der die Jugendliche muss eine eigenePosition und Orientierung in der sozialen Umwelt findenEntwicklung von persoumlnlichen Wert- und LebensvorstellungenDistanzierung von der ErwachsenenweltAbloumlsung von Elternhaus und Schule

Pubertaumlt als Phase tiefgreifender Veraumlnderungen

In der Pubertaumlt veraumlndert sich der Koumlrper

In der Pubertaumlt veraumlndern sich Beziehungen

In der Pubertaumlt schwanken die Stimmungen

Entwicklungsaufgaben Abloumlsung vom Elternhaus Aufbau neuer Beziehungen zu Gleichaltrigen Entscheidung fuumlr ein Berufsziel Entwicklung von Zukunftsperspektiven Akzeptieren der eigenen koumlrperlichen

Erscheinung Entwicklung einer eigenen Geschlechtsrolle Entwicklung einer eigenen Sexualitaumlt

Das Eltern - Coaching ist ein Programm das von Haim Omer in Tel Aviv entwickelt und von Arist von Schlippe nach Deutschland gebracht wurde wurde um Eltern zu helfen ihre elterliche Autoritaumlt zuruumlckzugewinnen wenn diese weit gehend oder ganz verloren gegangen ist

1 Indikationen Gewalttaumltigkeit von Kindern

gegenuumlber ihren Geschwistern Eltern und anderen Familienmitgliedern

auffaumllliges und delinquentes

Verhalten z B Drogenkonsum Schuleschwaumlnzen Schulverweigerung Kriminalitaumlt

autoaggressives Verhalten z B

Selbstmord-Drohungen Selbstverstuumlmmelungen

Das Programm ist fuumlr Kinder ab einem Alter von zirka vier Jahren bis hin zu Jugendlichen geeignet

Fragen fuumlr Eltern die sich fragen ob das Konzept etwas fuumlr sie ist sind

Fuumlhlst du dich Zuhause wohl

Kannst du tun was du

willst Hast du die Kontrolle

daruumlber wer in einem Haus ein und aus geht

Hast du Zugang zum

Zimmer eines Kindes dass in irgendeiner Weise auffaumlllig ist

Bestimmst du die Regeln zu

Hause

bull

Was ist elterliche Praumlsenz

Zwei Pole die elterliche Praumlsenz definieren

Eltern sind Freunde Genoss(inn)en und Begleiter ihrer Kinder

Eltern sind aber auch Erzieher und Grenzsetzer

Rahmenbedingungen fuumlr den Verlust

elterlicher Praumlsenz

GesellschaftlicheRahmenbedingungenWirtschaftliche Lage

DominanzorientierungDes Kindes

Boykott durch andere Personen (Familie)

Probleme inDer elterlichenKooperation

UumlberforderungUumlberarbeitungErschoumlpfung Isolation

SchamRuumlckzug

Eskalations-dynamik

Steigerung des Gewalttaumltigen

Verhaltens

SchuldgefuumlhleDer Eltern

Ziele des Elterncoachingdie Zuruumlck-Gewinnung der Elterlichen

Praumlsenz wenn Kinder im haumluslichen Umfeld die Oberhand gewonnen haben

Wiederherstellung der notwendigen

elterlichen Autoritaumlt zwischen Kindern und Eltern

Faumlhigkeit aus dem Machtkampf auszusteigen

Die Aktionen haben nicht zum Ziel dass die Eltern einen Kampf gewinnen sondern ihre Praumlsenz deutlich zu machen

Elterliche Praumlsenz unterscheidet sich sowohl von einer bdquoantiautoritaumlrenldquo Erziehung als auch von einer rigiden Erziehung Sie ist gekennzeichnet durch

Verzicht auf Vorschriften Verzicht auf Beschuldigungen Gewaltfreiheit in der koumlrperlichen und seelischen Dimension Sensibilitaumlt fuumlr die Wuumlrde des Kindes Vermittlung von Kraft fuumlr die Eltern Elterliche Praumlsenz ist wertorientiert

Sie will Gewalt und delinquentes Verhalten der Kinder verringern und die Opfer schuumltzen In bestimmten Aktionen werden bestimmte Werte (Recht auf Intimsphaumlre des Kindes) verletzt zugunsten der Durchsetzung houmlherer Werte (Schutz der Geschwisterkinder)

Konkreter Es geht nicht darum das Eltern lernen die

Kaumlmpfe mit den Kindern zu gewinnen sondern aus der Eskalationsdynamik auszubrechen ohne sich selbst aufzugeben

Verzicht auf Belehrungen

Beschimpfungen Beleidigungen aber auch der Verzicht auf das Uumlberzeugen - wollen Drang zur Antwort bdquo

bdquoVergeltungsdrangldquo minimieren also Rache

zu uumlben fuumlr als verletzend oder als Unrecht empfundene Handlungen der Kinder

Destruktive Machtkaumlmpfe

Konstruktive Machtkaumlmpfe

Ziel Die Pflicht zu siegen Die Pflicht zum Widerstand

Beziehung Grundlegende Asymmetrie

Grundlegende Gleichheit

Verantwortung fuumlr den Schaden

Die andere Seite hat begonnenDie andere Seite ist schuldig

Wechselseitigkeit der Verantwortung wird anerkannt

Kontrolle Kontrolle des anderen als Hauptwunsch

Kontrolle als gefaumlhrliche IllusionKooperation wird angestrebt

Geheimhaltung Konspiratorische Geheimhaltung

Offenheit des Kampfes

Vergeltung Auge um Auge Versoumlhnungsmassnahmen

Zeit Unmittelbarkeitsprinzip

Prinzip der Reifebdquokaltes Eisenldquo

Prinzipien des gewaltlosen Widerstandes

Hartnaumlckigkeit und Standhaftigkeit auch gegenuumlber machtvollen oder erpresserisch gestellten Forderungen

Die Bereitschaft alles zu tun um schaumldlichen Handlungen vorzubeugen

Die Bereitschaft auf koumlrperliche oder verbale Gewalt absolut zu verzichten weder schlagen drohen beschimpfen beleidigen oder beschuldigen

Die Bereitschaft und Entschiedenheit eine Loumlsung zu finden in der das Kind sich weder gedemuumltigt noch besiegt fuumlhlt

Die Bereitschaft sich bei koumlrperlichen Auseinandersetzungen nur zu verteidigen dh Schlaumlge nur abzuwehren und nicht zuruumlckzuschlagen

1 Das Wichtigste aus dem Teufelskreis aussteigenSich nicht hineinziehen lassen den Provokationen widerstehenGewaltloser Widerstand ist eine Form des Protests keine Schlacht

Das Prinzip der verzoumlgerten Reaktion und des Schweigens das Predigen beenden

Wennlsquos mal schiefgegangen ist Mitten in der Eskalation kann man nichts tun Im Zweifelsfall geht der persoumlnliche Schutz vor

2 Die Ankuumlndigung

3 Das Sit-In

4 Das Siegel der Geheimhaltung brechenUnterstuumltzer Vermittler einbeziehen

5 Die TelefonrundeInformationen sammelnAnrufenMit verschiedenen Personen sprechen Freunde des Kindes Eltern der Freunde Lokalbesitzer Freizeitortmitarbeiter

6 Nachgehen und Aufsuchen

7 Der verlaumlngerte Sitzstreik

8 Befehle Dienstleistungen verweigern

9 Unverzichtbarer Bestandteil Gesten der Versoumlhnung

Ein typischer Ablauf 1048707 Du gehst nicht Ich gehe doch 1048707 Ich sagte du gehst nicht 1048707 Du kannst mir nicht sagen was ich tun soll 1048707 Solange du in meinem Haus wohnst wirst du dich nach den Regeln dieses Hauses richten 1048707 Ich frage dich nicht (knallt die Tuumlr laut zu)

Am Ende fuumlhrt das Kind seinen Willen aus Sie bleiben wuumltend und erschoumlpft zuruumlck der Konflikt hat sich wieder verschaumlrft Haumlufiger fuumlhren Ihre Versuche zu erklaumlren zu uumlberzeugen zu predigen und zu debattieren beim Kind zu einem totalen Ignorieren Es antwortet Ihnen nicht ignoriert Ihre Praumlsenz verlaumlsst bei Ihrem Eintreten das Zimmer was Sie macht- und hilflos erscheinen laumlsst

Hinweis1048707 Jede dieser Reaktionen bedeutet ein Hineingezogenwerden1048707 Jede dieser Formen des Hineingezogenwerdens fuumlhrt zur EskalationHinweis1048707 Zu viel zu reden ist eskalierend1048707 Zu viel zu reden entspringt der Hilflosigkeit1048707 Aumluszligerungen eines klaren Verbots fuumlhren zu weniger Eskalationen als Ihre Versuche zu uumlberzeugen zu predigen und zu debattieren

Eltern die sich haumlufiger in Auseinandersetzungen mit ihren Kindern hineinziehen lassen neigen dazu viel zu reden zu predigen zu diskutieren zu drohen zu entschuldigen zu rechtfertigen zu schreien zu uumlberzeugen und sich zu revanchieren

Das Prinzip sich nicht hineinziehen zu lassen wird ergaumlnzt durch das Prinzip des Aufschubs Der Gedankeman muumlsse auf jede Provokation des Kindes sofort reagieren ist grundlegend falsch

Hinweis1048707 Schieben Sie Ihre Reaktion auf Nehmen Sie sich Zeit um Ihre Reaktion zu planen1048707 Im Zweifelsfall schweigen und nicht reagieren Schweigen ist keine Kapitulation

Einem uumlbermaumlchtigen Kind Bedingungen zu stellen um eine gewuumlnschte Handlung zu erreichenfuumlhrt zu der Gefahr dass sich die Eskalation weiter verschaumlrft Es antwortet dann immer mit neuenStellen von Bedingungen

Bei solchen Kindern ist alles Stellen von Bedingungen (wenn dann) zu vermeidenVermeiden Sie das Hineingezogenwerden das Schreien das Predigen

Die Durchfuumlhrung eines Sit-in

Gehen Sie in das Zimmer des Kindes wenn es sich dort befindet zu einem Zeitpunkt den Sie gewaumlhlthaben Wichtig ist die Planung des Eintretens Nehmen Sie sich Zeit und Ruhe Schlieszligen Sie die Zimmertuumlr hinter sich und setzen Sie sich hin so dass das Kind schlecht das Zimmer verlassen kann

Wenn Sie sich hingesetzt haben sagen Sie ihm bdquowir koumlnnen uumlber dein Verhalten nicht mehr hinwegsehenund wollen damit nicht mehr weiter lebenldquo Dann benennen und beschreiben Sie das jeweilige nichtakzeptierte Verhalten des Kindes (sagen Sie ihm ein oder zwei Beispiele) bdquoWir sind hereingekommen umeine Loumlsung fuumlr das Problem zu finden Wir bleiben hier sitzen und warten auf deinen Vorschlag wie du deinVerhalten aumlndern willstldquo

Danach bleiben Sie ruhig sitzen und warten auf den Vorschlag des Kindes Die Vorschlaumlge die es eventuellmacht houmlren Sie sich ruhig an und waumlgen sie ab Lassen Sie sich nicht provozieren Lassen Sie sich nicht hineinziehen

Vermeiden Sie jeglichen Vorwurf alles Predigen Bedrohen oder Diskutieren

Warten Sie ruhig und geduldig und lassen Sie sich in keinen Kampf hineinziehen

Entschlossenheit Geduld und Ruhe vermitteln die Botschaft von Kraft und Stabilitaumlt

Wenn das Kind einen positiven Vorschlag gemacht hat koumlnnen Sie das Zimmer mit einer positivenBemerkung verlassen und deutlich machen dass Sie die Idee mit dem Kind ausprobieren wollen

Wenn das Kind keinen Vorschlag macht bleiben Sie angekuumlndigte Zeit lang sitzen und verlassen Sie dann das Zimmerohne zu drohen Sie wuumlrden zuruumlckkehren Sie koumlnnen eine Aussage machen bdquoEs ist noch keine Loumlsunggefundenldquo

Bei allen Aktionen gilt

Sie werden nicht im Zustand der Erregung durchgefuumlhrt sondern die

Eltern warten einen geeigneten Zeitpunkt ab (bdquoDas Eisen schmieden wenn es

kalt istldquo) Die Aktionen werden nie allein durchgefuumlhrt Die Eltern suchen sich

Unterstuumltzung im Freundes- und Familienkreis aber auch bei Lehrern und Sozialarbeitern

Die Aktionen werden strategisch geplant und vorbereitet Alle Eventualitaumlten werden bedacht und es werden entsprechende Strategien uumlberlegt Die Eltern druumlcken in den Aktionen ihren Standpunkt in wenigen wertschaumltzenden Worten aus

Wir sind deine Eltern wir sorgen uns um dich und wir wollen

dass Du nach Hause kommst nicht mehr gewalttaumltig bist uswhellip

Sie diskutieren belehren beschuldigen nicht und gehen auch nicht auf entsprechende Aktionen der Kinder ein

Uumlbung 1Die Technik der drei Koumlrbe

Der gruumlne KorbDies ist der groumlsste Korb in ihn gehoumlren alle Verhaltensweisen die aumlrgerlich sind bei denen aber auch zuzugestehen ist dass sie mit den Begrenzungen des Kindes oder des Jugendlichen zu tun hat ndash oder dass sie wenn die Beziehung nicht so eskaliert waumlre fuumlr das Kindes- und Jugendalterbeinahe als bdquonormalldquo angesehen werden koumlnnten Sie koumlnnen durchaus fuumlr die Eltern oder die Lehrpersonen einen hohen Wert haben und doch mit einem gewissen Bedauern oft aber auch mit Erleichterung in diesen Korb gelegt werden ein aufgeraumlumtes Kinderzimmer hat fuumlr alle Eltern die wir kennen einen hohen Wert und gleichzeitig kennen wir fast keine Familie in der die Kinderzimmerwirklich ordentlich sind Oder uumlbertragen auf die Schule die aufgeraumlumte SchulbankKaugummi kauen im Gespraumlch mit der LehrerinUnd so kommen in den gruumlnen Korb all die Verhaltensweise die zwar aumlrgerlich sind bei denen die Eltern oder die Lehrpersonen aber entscheiden bdquoDaruumlber regen wir uns nicht mehr aufldquo Diese Entscheidung hilft auch die einzelnen Verhaltensweisen von dem bdquoGrundsaumltzlichenldquo zu trennen Natuumlrlich sind Erinnerungen und Ermahnungen weiterhin moumlglich doch lohnt sich fuumlr diese Aspekte keine Eskalation

Der gelbe KorbDieser Korb ist sehr wichtig In ihn gehoumlren alle Verhaltensweisen die fuumlr die Eltern oder Lehrpersonen langfristig nicht akzeptabel sind die aber derzeit nicht im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen Hier sind alle Aspekte versammelt bei denen die Eltern oder die Lehrpersonen bereit sind zu verhandeln Kompromisse einzugehen Entgegenkommen zu signalisieren Hier sind also alle Verhaltensweisen die wichtig sind die jedoch nicht die Bedeutung haben dass sie Gegenstand gewaltloser Massnahmen werden sollten Doch wird um sie verhandelt werden sie werden als Thema in der Familie oder in der Schule bedeutsam bleiben

Der rote KorbDieser Korb ist der kleinste der drei In ihn gehoumlren die Verhaltensweisen hinein die die Eltern oder die Lehrpersonen auf keinen Fall akzeptieren koumlnnen Hier sind die Beschwerden versammelt fuumlr die es sich lohnt Widerstand zu zeigen und Massnahmen in Gang zu setzen Alle Aspekte kindlichen Verhaltens die mit Sicherheit zu tun haben gehoumlren ganz sicher hier hinein (Gefaumlhrdung seiner selbst durch selbstzerstoumlrerische Massnahmen Gefaumlhrdung der koumlrperlichen Integritaumlt anderer zB der Geschwister Mitschuumller der Eltern Zerstoumlrung von Gegenstaumlnden Ein grosser Teil der Beratungsarbeit wird darin bestehen in diesen Korb maximal vier bis fuumlnf Verhaltensweisen hineinzulegen Der jeweilige Aspekt muss so wichtig sein dass die Eltern dafuumlr bereit sind heftige Auseinandersetzungen in Kauf und die Muumlhe gewaltloser Widerstandsmassnahmen aufsich zu nehmenPartnerarbeit (2 x 15 Min) Werfen Sie im Dialog einige problematischeVerhaltensweisen aus dem privaten oder beruflichen Alltag mit

Kindern und Jugendlichen in die drei KoumlrbePlenum (ca 15 Min) Praumlsentation und Ordnen der Themen inden gelben und roten Koumlrben Nach einer Vorlage von Arist von Schlippe adaptiert von A Lanfranchi 2008

Uumlbung 2 Die Ankuumlndigung

Was wird angekuumlndigto In einer Ankuumlndigung wird grundsaumltzlich Verhalten benannt Eine Ankuumlndigung richtet sich nie an eine Person sondern immer nur an ein Verhalten bzw benennt erwuumlnschtes oder unerwuumlnschtes Verhalten und was dafuumlr oder dagegen getan wird

o Positive Ankuumlndigung das Verhalten das bleiben soll wird benannt Beispiel bdquoWir haben Dich als interessiertn und offenen Menschen kennen gelernt der gerne lernt und wir werden alles in unserer Macht stehende tun damit das so bleibtldquo

o Negative Ankuumlndigung das Verhalten das reduziert werden bzw verschwinden soll wird benannt Beispiel bdquoWir haben beobachtet dass Du in letzter Zeit haumlufig Schlaumlgereien hast Wir sind nicht bereit dieses Verhalten laumlnger hinzunehmen und werden deshalb alles in unserer Macht stehende tun damit das Schlagen aufhoumlrt Wir werden in Zufkunft Kontakt mit deinen Freunden aufnehmen und die Eltern deiner Freunde informierenldquo

Wer macht die Ankuumlndigungo Prinzipiell so viele Personen wie moumlglicho Fuumlr Personen die nicht anwesend sein koumlnnen wer- den zB Stuumlhle aufgestellt

Was ist zu beachten

Das Vorgehen muss zwischen allen Beteiligten abgesprochen seinWas angekuumlndigt wird (zB bdquoWir werden deine Freunde informierenldquo) muss imangekuumlndigten Zeitrahmen umgesetzt werdenDie Ankuumlndigung soll in einem klaren aber auf keinen Fall drohenden Ton gemacht werdenEs duumlrfen keine verurteilenden oder bewertenden Aussagen gemacht werden

Beispiel stattbdquoWir werden deine Grausamkeiten nicht laumlnger duldenldquo besser bdquoWir werden nicht laumlnger dulden dass Ihr du andere schlaumlgst und ihnen weh tustldquo Kleingruppenarbeit ca 4 Personen (20 Min)Suchen Sie ein Beispiel (Schule Familie ihre Organisation) diskutieren Sie Moumlglichkeiten der Ankuumlndigung formulieren Sie schriftlich eine Ankuumlndigung die Sie dann auch vortragen werden

Eskalationsdynamik zwischen Eltern und Kindern1 je groumlszliger die Herrschaftsausrichtung der Teilnehmer einer

konflikthaften Interaktion desto groumlszliger das Eskalationsrisiko 2 je houmlher die psychophysische Erregung der Beteiligten desto houmlher

ist die Eskalationsgefahr 3 elterliche Predigten Bitten und Abbitten verstaumlrken das Risiko von

Eskalation 4 der fortwaumlhrende feindselige Austausch fuumlhrt dazu dass die

Interaktion zwischen Eltern und Kind sich zunehmend verengt diese Einengung verringert die Moumlglichkeiten Konflikte zu vermeiden oder zu loumlsen noch weiter

5 Versoumlhnung helfen die Einengung der Prozesse zu uumlberwinden und

vermehren dadurch die Moumlglichkeiten erfolgreicher Konfliktloumlsungen

Aktionen um Elterliche Praumlsens wiederherzustellen

Sit Ins im Zimmer der Kinder bull Gewaltfreie Einschraumlnkung Die Eltern erscheinen an den

Orten des Problemverhaltens (in der Disco bei bdquoproblematischenldquo Freunden an den Aufenthaltsorten wenn Kinder zu spaumlt kommen)

bull Telefonaktionen Die Eltern sammeln Telefonnummern von

Freunden und Bekannten ihrer Kinder und telefonieren nach Moumlglichkeit zusammen mit Helfern mit allen Kontaktpersonen um einerseits zu erfahren wo ihre Kinder sich aufhalten um andererseits aber auch im Beziehungsnetz der Kinder praumlsent zu sein

Rahmenbedingungen Fuumlr den Verlust der

EigenenPraumlsenz

KooperationsproblemeBoykott intern

Kollegen Leitung

Wenig Ausbildung im Bereich

Beziehungsgestaltung Gruppendynamik

Leistungsdruckdurch

Lehrauftrag

SchuldgefuumlhleUnsicherheit

Angst vorAbwertung

IsolationSozialer Ruumlckzug

Angst vor negativerBewertung

Dominanzorientierung

Steigerung desDestruktiven

Verhaltens

Eskalationsdynamiken LehrerIn SchuumllerIn

Geheimhaltung

Kooperationsproblemeextern

zB Eltern

Professionelle Praumlsenz von LehrerInnen

Vier Dimensionen der Elterlichen Praumlsenz

Raumlumlichen Dimension (bdquoich bin anwesendldquo bdquoIch dringe wenn es notwendig ist in dein Territoriumeinldquo zB eigenes Zimmer gefaumlhrdende Aufenthaltsorte der Clique usw)

bull Zeitliche Dimension (bdquoich nehme mir Zeit fuumlr dichldquo)

bull Strukturelle Dimension (bdquoich bringe meine Regeln als VaterMutter zur Geltungldquo)

bull Beziehungsdimension (bdquoich kontrolliere und beaufsichtige mein Kind in den Bereichen in denen es notwendig istldquo zB an gefaumlhrdenden Orten in Kontakt zu gefaumlhrdenden Personen)

  • Slide 1
  • Elterliche Praumlsenz und gewaltloser Widerstand
  • Slide 3
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  • Slide 5
  • Slide 6
  • Slide 7
  • Slide 8
  • Slide 9
  • 1 Indikationen
  • Fragen fuumlr Eltern die sich fragen ob das Konzept e
  • Was ist elterliche Praumlsenz
  • Slide 13
  • Ziele des Elterncoaching
  • Slide 15
  • Konkreter
  • Slide 18
  • Slide 19
  • Slide 20
  • Slide 21
  • Slide 22
  • Slide 23
  • Slide 24
  • Slide 25
  • Bei allen Aktionen gilt
  • Slide 27
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  • Slide 30
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  • Eskalationsdynamik zwischen Eltern und Kindern
  • Aktionen um Elterliche Praumlsens wiederherzustellen
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  • Professionelle Praumlsenz von LehrerInnen
  • Vier Dimensionen der Elterlichen Praumlsenz
Page 2: Die Jugend von heute liebt des Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander

Autoritaumlt ohne Gewalt - Coaching fuumlr Eltern von Kindern mit Verhaltensproblemenldquo von

Haim Omer und Arist von Schlippe (Goumlttingen 2002)

Elterliche Praumlsenz und gewaltloser Widerstand

Gewalt Ursachen

Werteverlust Verunsicherte Erziehende Duumlstere Zukunftsperspektiven Uumlbermaumlssiger Medienkonsum Verhalten von Bezugspersonen helliphelliphelliphellip

Gewalt Einfluss von Erwachsenen

Zu hohe AnspruumlcheFehlende Wahrnehmung von Erfolgen

Wegsehen keine Grenzen setzten nicht fuumlhren

Uumlbermaumlssige ToleranzStarre Rollenzuweisung

Beschaumlmung Ironie Entwertung

Gewaltpraumlvention in der Familie Werthaltungen Ziele Lebenssinn

vermitteln Grenzen setzten und auf Uumlbertretung

reagieren Spannungen aushalten sich

auseinandersetzten Einfuumlhlungsvermoumlgen foumlrdern Vorbild in Konfliktsituationen Selbstvertrauen foumlrdern

Entwicklungsphasen

Fruumlhe KindheitKind erwirbt Grundmuster fuumlr den Umgang mit Gefuumlhlen und anderen MenschenBraucht viel Raum zum Experimentieren und Erproben

Spaumlte KindheitSoziale Umgebung veraumlndert sich Kind muss versuchen mit neuen Bezugspersonen eine Beziehung aufzubauenInteresse an der Umwelt waumlchst Neugier

JugendalterPhase des Selbstaumlndigwerdes Der die Jugendliche muss eine eigenePosition und Orientierung in der sozialen Umwelt findenEntwicklung von persoumlnlichen Wert- und LebensvorstellungenDistanzierung von der ErwachsenenweltAbloumlsung von Elternhaus und Schule

Pubertaumlt als Phase tiefgreifender Veraumlnderungen

In der Pubertaumlt veraumlndert sich der Koumlrper

In der Pubertaumlt veraumlndern sich Beziehungen

In der Pubertaumlt schwanken die Stimmungen

Entwicklungsaufgaben Abloumlsung vom Elternhaus Aufbau neuer Beziehungen zu Gleichaltrigen Entscheidung fuumlr ein Berufsziel Entwicklung von Zukunftsperspektiven Akzeptieren der eigenen koumlrperlichen

Erscheinung Entwicklung einer eigenen Geschlechtsrolle Entwicklung einer eigenen Sexualitaumlt

Das Eltern - Coaching ist ein Programm das von Haim Omer in Tel Aviv entwickelt und von Arist von Schlippe nach Deutschland gebracht wurde wurde um Eltern zu helfen ihre elterliche Autoritaumlt zuruumlckzugewinnen wenn diese weit gehend oder ganz verloren gegangen ist

1 Indikationen Gewalttaumltigkeit von Kindern

gegenuumlber ihren Geschwistern Eltern und anderen Familienmitgliedern

auffaumllliges und delinquentes

Verhalten z B Drogenkonsum Schuleschwaumlnzen Schulverweigerung Kriminalitaumlt

autoaggressives Verhalten z B

Selbstmord-Drohungen Selbstverstuumlmmelungen

Das Programm ist fuumlr Kinder ab einem Alter von zirka vier Jahren bis hin zu Jugendlichen geeignet

Fragen fuumlr Eltern die sich fragen ob das Konzept etwas fuumlr sie ist sind

Fuumlhlst du dich Zuhause wohl

Kannst du tun was du

willst Hast du die Kontrolle

daruumlber wer in einem Haus ein und aus geht

Hast du Zugang zum

Zimmer eines Kindes dass in irgendeiner Weise auffaumlllig ist

Bestimmst du die Regeln zu

Hause

bull

Was ist elterliche Praumlsenz

Zwei Pole die elterliche Praumlsenz definieren

Eltern sind Freunde Genoss(inn)en und Begleiter ihrer Kinder

Eltern sind aber auch Erzieher und Grenzsetzer

Rahmenbedingungen fuumlr den Verlust

elterlicher Praumlsenz

GesellschaftlicheRahmenbedingungenWirtschaftliche Lage

DominanzorientierungDes Kindes

Boykott durch andere Personen (Familie)

Probleme inDer elterlichenKooperation

UumlberforderungUumlberarbeitungErschoumlpfung Isolation

SchamRuumlckzug

Eskalations-dynamik

Steigerung des Gewalttaumltigen

Verhaltens

SchuldgefuumlhleDer Eltern

Ziele des Elterncoachingdie Zuruumlck-Gewinnung der Elterlichen

Praumlsenz wenn Kinder im haumluslichen Umfeld die Oberhand gewonnen haben

Wiederherstellung der notwendigen

elterlichen Autoritaumlt zwischen Kindern und Eltern

Faumlhigkeit aus dem Machtkampf auszusteigen

Die Aktionen haben nicht zum Ziel dass die Eltern einen Kampf gewinnen sondern ihre Praumlsenz deutlich zu machen

Elterliche Praumlsenz unterscheidet sich sowohl von einer bdquoantiautoritaumlrenldquo Erziehung als auch von einer rigiden Erziehung Sie ist gekennzeichnet durch

Verzicht auf Vorschriften Verzicht auf Beschuldigungen Gewaltfreiheit in der koumlrperlichen und seelischen Dimension Sensibilitaumlt fuumlr die Wuumlrde des Kindes Vermittlung von Kraft fuumlr die Eltern Elterliche Praumlsenz ist wertorientiert

Sie will Gewalt und delinquentes Verhalten der Kinder verringern und die Opfer schuumltzen In bestimmten Aktionen werden bestimmte Werte (Recht auf Intimsphaumlre des Kindes) verletzt zugunsten der Durchsetzung houmlherer Werte (Schutz der Geschwisterkinder)

Konkreter Es geht nicht darum das Eltern lernen die

Kaumlmpfe mit den Kindern zu gewinnen sondern aus der Eskalationsdynamik auszubrechen ohne sich selbst aufzugeben

Verzicht auf Belehrungen

Beschimpfungen Beleidigungen aber auch der Verzicht auf das Uumlberzeugen - wollen Drang zur Antwort bdquo

bdquoVergeltungsdrangldquo minimieren also Rache

zu uumlben fuumlr als verletzend oder als Unrecht empfundene Handlungen der Kinder

Destruktive Machtkaumlmpfe

Konstruktive Machtkaumlmpfe

Ziel Die Pflicht zu siegen Die Pflicht zum Widerstand

Beziehung Grundlegende Asymmetrie

Grundlegende Gleichheit

Verantwortung fuumlr den Schaden

Die andere Seite hat begonnenDie andere Seite ist schuldig

Wechselseitigkeit der Verantwortung wird anerkannt

Kontrolle Kontrolle des anderen als Hauptwunsch

Kontrolle als gefaumlhrliche IllusionKooperation wird angestrebt

Geheimhaltung Konspiratorische Geheimhaltung

Offenheit des Kampfes

Vergeltung Auge um Auge Versoumlhnungsmassnahmen

Zeit Unmittelbarkeitsprinzip

Prinzip der Reifebdquokaltes Eisenldquo

Prinzipien des gewaltlosen Widerstandes

Hartnaumlckigkeit und Standhaftigkeit auch gegenuumlber machtvollen oder erpresserisch gestellten Forderungen

Die Bereitschaft alles zu tun um schaumldlichen Handlungen vorzubeugen

Die Bereitschaft auf koumlrperliche oder verbale Gewalt absolut zu verzichten weder schlagen drohen beschimpfen beleidigen oder beschuldigen

Die Bereitschaft und Entschiedenheit eine Loumlsung zu finden in der das Kind sich weder gedemuumltigt noch besiegt fuumlhlt

Die Bereitschaft sich bei koumlrperlichen Auseinandersetzungen nur zu verteidigen dh Schlaumlge nur abzuwehren und nicht zuruumlckzuschlagen

1 Das Wichtigste aus dem Teufelskreis aussteigenSich nicht hineinziehen lassen den Provokationen widerstehenGewaltloser Widerstand ist eine Form des Protests keine Schlacht

Das Prinzip der verzoumlgerten Reaktion und des Schweigens das Predigen beenden

Wennlsquos mal schiefgegangen ist Mitten in der Eskalation kann man nichts tun Im Zweifelsfall geht der persoumlnliche Schutz vor

2 Die Ankuumlndigung

3 Das Sit-In

4 Das Siegel der Geheimhaltung brechenUnterstuumltzer Vermittler einbeziehen

5 Die TelefonrundeInformationen sammelnAnrufenMit verschiedenen Personen sprechen Freunde des Kindes Eltern der Freunde Lokalbesitzer Freizeitortmitarbeiter

6 Nachgehen und Aufsuchen

7 Der verlaumlngerte Sitzstreik

8 Befehle Dienstleistungen verweigern

9 Unverzichtbarer Bestandteil Gesten der Versoumlhnung

Ein typischer Ablauf 1048707 Du gehst nicht Ich gehe doch 1048707 Ich sagte du gehst nicht 1048707 Du kannst mir nicht sagen was ich tun soll 1048707 Solange du in meinem Haus wohnst wirst du dich nach den Regeln dieses Hauses richten 1048707 Ich frage dich nicht (knallt die Tuumlr laut zu)

Am Ende fuumlhrt das Kind seinen Willen aus Sie bleiben wuumltend und erschoumlpft zuruumlck der Konflikt hat sich wieder verschaumlrft Haumlufiger fuumlhren Ihre Versuche zu erklaumlren zu uumlberzeugen zu predigen und zu debattieren beim Kind zu einem totalen Ignorieren Es antwortet Ihnen nicht ignoriert Ihre Praumlsenz verlaumlsst bei Ihrem Eintreten das Zimmer was Sie macht- und hilflos erscheinen laumlsst

Hinweis1048707 Jede dieser Reaktionen bedeutet ein Hineingezogenwerden1048707 Jede dieser Formen des Hineingezogenwerdens fuumlhrt zur EskalationHinweis1048707 Zu viel zu reden ist eskalierend1048707 Zu viel zu reden entspringt der Hilflosigkeit1048707 Aumluszligerungen eines klaren Verbots fuumlhren zu weniger Eskalationen als Ihre Versuche zu uumlberzeugen zu predigen und zu debattieren

Eltern die sich haumlufiger in Auseinandersetzungen mit ihren Kindern hineinziehen lassen neigen dazu viel zu reden zu predigen zu diskutieren zu drohen zu entschuldigen zu rechtfertigen zu schreien zu uumlberzeugen und sich zu revanchieren

Das Prinzip sich nicht hineinziehen zu lassen wird ergaumlnzt durch das Prinzip des Aufschubs Der Gedankeman muumlsse auf jede Provokation des Kindes sofort reagieren ist grundlegend falsch

Hinweis1048707 Schieben Sie Ihre Reaktion auf Nehmen Sie sich Zeit um Ihre Reaktion zu planen1048707 Im Zweifelsfall schweigen und nicht reagieren Schweigen ist keine Kapitulation

Einem uumlbermaumlchtigen Kind Bedingungen zu stellen um eine gewuumlnschte Handlung zu erreichenfuumlhrt zu der Gefahr dass sich die Eskalation weiter verschaumlrft Es antwortet dann immer mit neuenStellen von Bedingungen

Bei solchen Kindern ist alles Stellen von Bedingungen (wenn dann) zu vermeidenVermeiden Sie das Hineingezogenwerden das Schreien das Predigen

Die Durchfuumlhrung eines Sit-in

Gehen Sie in das Zimmer des Kindes wenn es sich dort befindet zu einem Zeitpunkt den Sie gewaumlhlthaben Wichtig ist die Planung des Eintretens Nehmen Sie sich Zeit und Ruhe Schlieszligen Sie die Zimmertuumlr hinter sich und setzen Sie sich hin so dass das Kind schlecht das Zimmer verlassen kann

Wenn Sie sich hingesetzt haben sagen Sie ihm bdquowir koumlnnen uumlber dein Verhalten nicht mehr hinwegsehenund wollen damit nicht mehr weiter lebenldquo Dann benennen und beschreiben Sie das jeweilige nichtakzeptierte Verhalten des Kindes (sagen Sie ihm ein oder zwei Beispiele) bdquoWir sind hereingekommen umeine Loumlsung fuumlr das Problem zu finden Wir bleiben hier sitzen und warten auf deinen Vorschlag wie du deinVerhalten aumlndern willstldquo

Danach bleiben Sie ruhig sitzen und warten auf den Vorschlag des Kindes Die Vorschlaumlge die es eventuellmacht houmlren Sie sich ruhig an und waumlgen sie ab Lassen Sie sich nicht provozieren Lassen Sie sich nicht hineinziehen

Vermeiden Sie jeglichen Vorwurf alles Predigen Bedrohen oder Diskutieren

Warten Sie ruhig und geduldig und lassen Sie sich in keinen Kampf hineinziehen

Entschlossenheit Geduld und Ruhe vermitteln die Botschaft von Kraft und Stabilitaumlt

Wenn das Kind einen positiven Vorschlag gemacht hat koumlnnen Sie das Zimmer mit einer positivenBemerkung verlassen und deutlich machen dass Sie die Idee mit dem Kind ausprobieren wollen

Wenn das Kind keinen Vorschlag macht bleiben Sie angekuumlndigte Zeit lang sitzen und verlassen Sie dann das Zimmerohne zu drohen Sie wuumlrden zuruumlckkehren Sie koumlnnen eine Aussage machen bdquoEs ist noch keine Loumlsunggefundenldquo

Bei allen Aktionen gilt

Sie werden nicht im Zustand der Erregung durchgefuumlhrt sondern die

Eltern warten einen geeigneten Zeitpunkt ab (bdquoDas Eisen schmieden wenn es

kalt istldquo) Die Aktionen werden nie allein durchgefuumlhrt Die Eltern suchen sich

Unterstuumltzung im Freundes- und Familienkreis aber auch bei Lehrern und Sozialarbeitern

Die Aktionen werden strategisch geplant und vorbereitet Alle Eventualitaumlten werden bedacht und es werden entsprechende Strategien uumlberlegt Die Eltern druumlcken in den Aktionen ihren Standpunkt in wenigen wertschaumltzenden Worten aus

Wir sind deine Eltern wir sorgen uns um dich und wir wollen

dass Du nach Hause kommst nicht mehr gewalttaumltig bist uswhellip

Sie diskutieren belehren beschuldigen nicht und gehen auch nicht auf entsprechende Aktionen der Kinder ein

Uumlbung 1Die Technik der drei Koumlrbe

Der gruumlne KorbDies ist der groumlsste Korb in ihn gehoumlren alle Verhaltensweisen die aumlrgerlich sind bei denen aber auch zuzugestehen ist dass sie mit den Begrenzungen des Kindes oder des Jugendlichen zu tun hat ndash oder dass sie wenn die Beziehung nicht so eskaliert waumlre fuumlr das Kindes- und Jugendalterbeinahe als bdquonormalldquo angesehen werden koumlnnten Sie koumlnnen durchaus fuumlr die Eltern oder die Lehrpersonen einen hohen Wert haben und doch mit einem gewissen Bedauern oft aber auch mit Erleichterung in diesen Korb gelegt werden ein aufgeraumlumtes Kinderzimmer hat fuumlr alle Eltern die wir kennen einen hohen Wert und gleichzeitig kennen wir fast keine Familie in der die Kinderzimmerwirklich ordentlich sind Oder uumlbertragen auf die Schule die aufgeraumlumte SchulbankKaugummi kauen im Gespraumlch mit der LehrerinUnd so kommen in den gruumlnen Korb all die Verhaltensweise die zwar aumlrgerlich sind bei denen die Eltern oder die Lehrpersonen aber entscheiden bdquoDaruumlber regen wir uns nicht mehr aufldquo Diese Entscheidung hilft auch die einzelnen Verhaltensweisen von dem bdquoGrundsaumltzlichenldquo zu trennen Natuumlrlich sind Erinnerungen und Ermahnungen weiterhin moumlglich doch lohnt sich fuumlr diese Aspekte keine Eskalation

Der gelbe KorbDieser Korb ist sehr wichtig In ihn gehoumlren alle Verhaltensweisen die fuumlr die Eltern oder Lehrpersonen langfristig nicht akzeptabel sind die aber derzeit nicht im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen Hier sind alle Aspekte versammelt bei denen die Eltern oder die Lehrpersonen bereit sind zu verhandeln Kompromisse einzugehen Entgegenkommen zu signalisieren Hier sind also alle Verhaltensweisen die wichtig sind die jedoch nicht die Bedeutung haben dass sie Gegenstand gewaltloser Massnahmen werden sollten Doch wird um sie verhandelt werden sie werden als Thema in der Familie oder in der Schule bedeutsam bleiben

Der rote KorbDieser Korb ist der kleinste der drei In ihn gehoumlren die Verhaltensweisen hinein die die Eltern oder die Lehrpersonen auf keinen Fall akzeptieren koumlnnen Hier sind die Beschwerden versammelt fuumlr die es sich lohnt Widerstand zu zeigen und Massnahmen in Gang zu setzen Alle Aspekte kindlichen Verhaltens die mit Sicherheit zu tun haben gehoumlren ganz sicher hier hinein (Gefaumlhrdung seiner selbst durch selbstzerstoumlrerische Massnahmen Gefaumlhrdung der koumlrperlichen Integritaumlt anderer zB der Geschwister Mitschuumller der Eltern Zerstoumlrung von Gegenstaumlnden Ein grosser Teil der Beratungsarbeit wird darin bestehen in diesen Korb maximal vier bis fuumlnf Verhaltensweisen hineinzulegen Der jeweilige Aspekt muss so wichtig sein dass die Eltern dafuumlr bereit sind heftige Auseinandersetzungen in Kauf und die Muumlhe gewaltloser Widerstandsmassnahmen aufsich zu nehmenPartnerarbeit (2 x 15 Min) Werfen Sie im Dialog einige problematischeVerhaltensweisen aus dem privaten oder beruflichen Alltag mit

Kindern und Jugendlichen in die drei KoumlrbePlenum (ca 15 Min) Praumlsentation und Ordnen der Themen inden gelben und roten Koumlrben Nach einer Vorlage von Arist von Schlippe adaptiert von A Lanfranchi 2008

Uumlbung 2 Die Ankuumlndigung

Was wird angekuumlndigto In einer Ankuumlndigung wird grundsaumltzlich Verhalten benannt Eine Ankuumlndigung richtet sich nie an eine Person sondern immer nur an ein Verhalten bzw benennt erwuumlnschtes oder unerwuumlnschtes Verhalten und was dafuumlr oder dagegen getan wird

o Positive Ankuumlndigung das Verhalten das bleiben soll wird benannt Beispiel bdquoWir haben Dich als interessiertn und offenen Menschen kennen gelernt der gerne lernt und wir werden alles in unserer Macht stehende tun damit das so bleibtldquo

o Negative Ankuumlndigung das Verhalten das reduziert werden bzw verschwinden soll wird benannt Beispiel bdquoWir haben beobachtet dass Du in letzter Zeit haumlufig Schlaumlgereien hast Wir sind nicht bereit dieses Verhalten laumlnger hinzunehmen und werden deshalb alles in unserer Macht stehende tun damit das Schlagen aufhoumlrt Wir werden in Zufkunft Kontakt mit deinen Freunden aufnehmen und die Eltern deiner Freunde informierenldquo

Wer macht die Ankuumlndigungo Prinzipiell so viele Personen wie moumlglicho Fuumlr Personen die nicht anwesend sein koumlnnen wer- den zB Stuumlhle aufgestellt

Was ist zu beachten

Das Vorgehen muss zwischen allen Beteiligten abgesprochen seinWas angekuumlndigt wird (zB bdquoWir werden deine Freunde informierenldquo) muss imangekuumlndigten Zeitrahmen umgesetzt werdenDie Ankuumlndigung soll in einem klaren aber auf keinen Fall drohenden Ton gemacht werdenEs duumlrfen keine verurteilenden oder bewertenden Aussagen gemacht werden

Beispiel stattbdquoWir werden deine Grausamkeiten nicht laumlnger duldenldquo besser bdquoWir werden nicht laumlnger dulden dass Ihr du andere schlaumlgst und ihnen weh tustldquo Kleingruppenarbeit ca 4 Personen (20 Min)Suchen Sie ein Beispiel (Schule Familie ihre Organisation) diskutieren Sie Moumlglichkeiten der Ankuumlndigung formulieren Sie schriftlich eine Ankuumlndigung die Sie dann auch vortragen werden

Eskalationsdynamik zwischen Eltern und Kindern1 je groumlszliger die Herrschaftsausrichtung der Teilnehmer einer

konflikthaften Interaktion desto groumlszliger das Eskalationsrisiko 2 je houmlher die psychophysische Erregung der Beteiligten desto houmlher

ist die Eskalationsgefahr 3 elterliche Predigten Bitten und Abbitten verstaumlrken das Risiko von

Eskalation 4 der fortwaumlhrende feindselige Austausch fuumlhrt dazu dass die

Interaktion zwischen Eltern und Kind sich zunehmend verengt diese Einengung verringert die Moumlglichkeiten Konflikte zu vermeiden oder zu loumlsen noch weiter

5 Versoumlhnung helfen die Einengung der Prozesse zu uumlberwinden und

vermehren dadurch die Moumlglichkeiten erfolgreicher Konfliktloumlsungen

Aktionen um Elterliche Praumlsens wiederherzustellen

Sit Ins im Zimmer der Kinder bull Gewaltfreie Einschraumlnkung Die Eltern erscheinen an den

Orten des Problemverhaltens (in der Disco bei bdquoproblematischenldquo Freunden an den Aufenthaltsorten wenn Kinder zu spaumlt kommen)

bull Telefonaktionen Die Eltern sammeln Telefonnummern von

Freunden und Bekannten ihrer Kinder und telefonieren nach Moumlglichkeit zusammen mit Helfern mit allen Kontaktpersonen um einerseits zu erfahren wo ihre Kinder sich aufhalten um andererseits aber auch im Beziehungsnetz der Kinder praumlsent zu sein

Rahmenbedingungen Fuumlr den Verlust der

EigenenPraumlsenz

KooperationsproblemeBoykott intern

Kollegen Leitung

Wenig Ausbildung im Bereich

Beziehungsgestaltung Gruppendynamik

Leistungsdruckdurch

Lehrauftrag

SchuldgefuumlhleUnsicherheit

Angst vorAbwertung

IsolationSozialer Ruumlckzug

Angst vor negativerBewertung

Dominanzorientierung

Steigerung desDestruktiven

Verhaltens

Eskalationsdynamiken LehrerIn SchuumllerIn

Geheimhaltung

Kooperationsproblemeextern

zB Eltern

Professionelle Praumlsenz von LehrerInnen

Vier Dimensionen der Elterlichen Praumlsenz

Raumlumlichen Dimension (bdquoich bin anwesendldquo bdquoIch dringe wenn es notwendig ist in dein Territoriumeinldquo zB eigenes Zimmer gefaumlhrdende Aufenthaltsorte der Clique usw)

bull Zeitliche Dimension (bdquoich nehme mir Zeit fuumlr dichldquo)

bull Strukturelle Dimension (bdquoich bringe meine Regeln als VaterMutter zur Geltungldquo)

bull Beziehungsdimension (bdquoich kontrolliere und beaufsichtige mein Kind in den Bereichen in denen es notwendig istldquo zB an gefaumlhrdenden Orten in Kontakt zu gefaumlhrdenden Personen)

  • Slide 1
  • Elterliche Praumlsenz und gewaltloser Widerstand
  • Slide 3
  • Slide 4
  • Slide 5
  • Slide 6
  • Slide 7
  • Slide 8
  • Slide 9
  • 1 Indikationen
  • Fragen fuumlr Eltern die sich fragen ob das Konzept e
  • Was ist elterliche Praumlsenz
  • Slide 13
  • Ziele des Elterncoaching
  • Slide 15
  • Konkreter
  • Slide 18
  • Slide 19
  • Slide 20
  • Slide 21
  • Slide 22
  • Slide 23
  • Slide 24
  • Slide 25
  • Bei allen Aktionen gilt
  • Slide 27
  • Slide 28
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  • Slide 30
  • Slide 31
  • Eskalationsdynamik zwischen Eltern und Kindern
  • Aktionen um Elterliche Praumlsens wiederherzustellen
  • Slide 34
  • Slide 35
  • Professionelle Praumlsenz von LehrerInnen
  • Vier Dimensionen der Elterlichen Praumlsenz
Page 3: Die Jugend von heute liebt des Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander

Gewalt Ursachen

Werteverlust Verunsicherte Erziehende Duumlstere Zukunftsperspektiven Uumlbermaumlssiger Medienkonsum Verhalten von Bezugspersonen helliphelliphelliphellip

Gewalt Einfluss von Erwachsenen

Zu hohe AnspruumlcheFehlende Wahrnehmung von Erfolgen

Wegsehen keine Grenzen setzten nicht fuumlhren

Uumlbermaumlssige ToleranzStarre Rollenzuweisung

Beschaumlmung Ironie Entwertung

Gewaltpraumlvention in der Familie Werthaltungen Ziele Lebenssinn

vermitteln Grenzen setzten und auf Uumlbertretung

reagieren Spannungen aushalten sich

auseinandersetzten Einfuumlhlungsvermoumlgen foumlrdern Vorbild in Konfliktsituationen Selbstvertrauen foumlrdern

Entwicklungsphasen

Fruumlhe KindheitKind erwirbt Grundmuster fuumlr den Umgang mit Gefuumlhlen und anderen MenschenBraucht viel Raum zum Experimentieren und Erproben

Spaumlte KindheitSoziale Umgebung veraumlndert sich Kind muss versuchen mit neuen Bezugspersonen eine Beziehung aufzubauenInteresse an der Umwelt waumlchst Neugier

JugendalterPhase des Selbstaumlndigwerdes Der die Jugendliche muss eine eigenePosition und Orientierung in der sozialen Umwelt findenEntwicklung von persoumlnlichen Wert- und LebensvorstellungenDistanzierung von der ErwachsenenweltAbloumlsung von Elternhaus und Schule

Pubertaumlt als Phase tiefgreifender Veraumlnderungen

In der Pubertaumlt veraumlndert sich der Koumlrper

In der Pubertaumlt veraumlndern sich Beziehungen

In der Pubertaumlt schwanken die Stimmungen

Entwicklungsaufgaben Abloumlsung vom Elternhaus Aufbau neuer Beziehungen zu Gleichaltrigen Entscheidung fuumlr ein Berufsziel Entwicklung von Zukunftsperspektiven Akzeptieren der eigenen koumlrperlichen

Erscheinung Entwicklung einer eigenen Geschlechtsrolle Entwicklung einer eigenen Sexualitaumlt

Das Eltern - Coaching ist ein Programm das von Haim Omer in Tel Aviv entwickelt und von Arist von Schlippe nach Deutschland gebracht wurde wurde um Eltern zu helfen ihre elterliche Autoritaumlt zuruumlckzugewinnen wenn diese weit gehend oder ganz verloren gegangen ist

1 Indikationen Gewalttaumltigkeit von Kindern

gegenuumlber ihren Geschwistern Eltern und anderen Familienmitgliedern

auffaumllliges und delinquentes

Verhalten z B Drogenkonsum Schuleschwaumlnzen Schulverweigerung Kriminalitaumlt

autoaggressives Verhalten z B

Selbstmord-Drohungen Selbstverstuumlmmelungen

Das Programm ist fuumlr Kinder ab einem Alter von zirka vier Jahren bis hin zu Jugendlichen geeignet

Fragen fuumlr Eltern die sich fragen ob das Konzept etwas fuumlr sie ist sind

Fuumlhlst du dich Zuhause wohl

Kannst du tun was du

willst Hast du die Kontrolle

daruumlber wer in einem Haus ein und aus geht

Hast du Zugang zum

Zimmer eines Kindes dass in irgendeiner Weise auffaumlllig ist

Bestimmst du die Regeln zu

Hause

bull

Was ist elterliche Praumlsenz

Zwei Pole die elterliche Praumlsenz definieren

Eltern sind Freunde Genoss(inn)en und Begleiter ihrer Kinder

Eltern sind aber auch Erzieher und Grenzsetzer

Rahmenbedingungen fuumlr den Verlust

elterlicher Praumlsenz

GesellschaftlicheRahmenbedingungenWirtschaftliche Lage

DominanzorientierungDes Kindes

Boykott durch andere Personen (Familie)

Probleme inDer elterlichenKooperation

UumlberforderungUumlberarbeitungErschoumlpfung Isolation

SchamRuumlckzug

Eskalations-dynamik

Steigerung des Gewalttaumltigen

Verhaltens

SchuldgefuumlhleDer Eltern

Ziele des Elterncoachingdie Zuruumlck-Gewinnung der Elterlichen

Praumlsenz wenn Kinder im haumluslichen Umfeld die Oberhand gewonnen haben

Wiederherstellung der notwendigen

elterlichen Autoritaumlt zwischen Kindern und Eltern

Faumlhigkeit aus dem Machtkampf auszusteigen

Die Aktionen haben nicht zum Ziel dass die Eltern einen Kampf gewinnen sondern ihre Praumlsenz deutlich zu machen

Elterliche Praumlsenz unterscheidet sich sowohl von einer bdquoantiautoritaumlrenldquo Erziehung als auch von einer rigiden Erziehung Sie ist gekennzeichnet durch

Verzicht auf Vorschriften Verzicht auf Beschuldigungen Gewaltfreiheit in der koumlrperlichen und seelischen Dimension Sensibilitaumlt fuumlr die Wuumlrde des Kindes Vermittlung von Kraft fuumlr die Eltern Elterliche Praumlsenz ist wertorientiert

Sie will Gewalt und delinquentes Verhalten der Kinder verringern und die Opfer schuumltzen In bestimmten Aktionen werden bestimmte Werte (Recht auf Intimsphaumlre des Kindes) verletzt zugunsten der Durchsetzung houmlherer Werte (Schutz der Geschwisterkinder)

Konkreter Es geht nicht darum das Eltern lernen die

Kaumlmpfe mit den Kindern zu gewinnen sondern aus der Eskalationsdynamik auszubrechen ohne sich selbst aufzugeben

Verzicht auf Belehrungen

Beschimpfungen Beleidigungen aber auch der Verzicht auf das Uumlberzeugen - wollen Drang zur Antwort bdquo

bdquoVergeltungsdrangldquo minimieren also Rache

zu uumlben fuumlr als verletzend oder als Unrecht empfundene Handlungen der Kinder

Destruktive Machtkaumlmpfe

Konstruktive Machtkaumlmpfe

Ziel Die Pflicht zu siegen Die Pflicht zum Widerstand

Beziehung Grundlegende Asymmetrie

Grundlegende Gleichheit

Verantwortung fuumlr den Schaden

Die andere Seite hat begonnenDie andere Seite ist schuldig

Wechselseitigkeit der Verantwortung wird anerkannt

Kontrolle Kontrolle des anderen als Hauptwunsch

Kontrolle als gefaumlhrliche IllusionKooperation wird angestrebt

Geheimhaltung Konspiratorische Geheimhaltung

Offenheit des Kampfes

Vergeltung Auge um Auge Versoumlhnungsmassnahmen

Zeit Unmittelbarkeitsprinzip

Prinzip der Reifebdquokaltes Eisenldquo

Prinzipien des gewaltlosen Widerstandes

Hartnaumlckigkeit und Standhaftigkeit auch gegenuumlber machtvollen oder erpresserisch gestellten Forderungen

Die Bereitschaft alles zu tun um schaumldlichen Handlungen vorzubeugen

Die Bereitschaft auf koumlrperliche oder verbale Gewalt absolut zu verzichten weder schlagen drohen beschimpfen beleidigen oder beschuldigen

Die Bereitschaft und Entschiedenheit eine Loumlsung zu finden in der das Kind sich weder gedemuumltigt noch besiegt fuumlhlt

Die Bereitschaft sich bei koumlrperlichen Auseinandersetzungen nur zu verteidigen dh Schlaumlge nur abzuwehren und nicht zuruumlckzuschlagen

1 Das Wichtigste aus dem Teufelskreis aussteigenSich nicht hineinziehen lassen den Provokationen widerstehenGewaltloser Widerstand ist eine Form des Protests keine Schlacht

Das Prinzip der verzoumlgerten Reaktion und des Schweigens das Predigen beenden

Wennlsquos mal schiefgegangen ist Mitten in der Eskalation kann man nichts tun Im Zweifelsfall geht der persoumlnliche Schutz vor

2 Die Ankuumlndigung

3 Das Sit-In

4 Das Siegel der Geheimhaltung brechenUnterstuumltzer Vermittler einbeziehen

5 Die TelefonrundeInformationen sammelnAnrufenMit verschiedenen Personen sprechen Freunde des Kindes Eltern der Freunde Lokalbesitzer Freizeitortmitarbeiter

6 Nachgehen und Aufsuchen

7 Der verlaumlngerte Sitzstreik

8 Befehle Dienstleistungen verweigern

9 Unverzichtbarer Bestandteil Gesten der Versoumlhnung

Ein typischer Ablauf 1048707 Du gehst nicht Ich gehe doch 1048707 Ich sagte du gehst nicht 1048707 Du kannst mir nicht sagen was ich tun soll 1048707 Solange du in meinem Haus wohnst wirst du dich nach den Regeln dieses Hauses richten 1048707 Ich frage dich nicht (knallt die Tuumlr laut zu)

Am Ende fuumlhrt das Kind seinen Willen aus Sie bleiben wuumltend und erschoumlpft zuruumlck der Konflikt hat sich wieder verschaumlrft Haumlufiger fuumlhren Ihre Versuche zu erklaumlren zu uumlberzeugen zu predigen und zu debattieren beim Kind zu einem totalen Ignorieren Es antwortet Ihnen nicht ignoriert Ihre Praumlsenz verlaumlsst bei Ihrem Eintreten das Zimmer was Sie macht- und hilflos erscheinen laumlsst

Hinweis1048707 Jede dieser Reaktionen bedeutet ein Hineingezogenwerden1048707 Jede dieser Formen des Hineingezogenwerdens fuumlhrt zur EskalationHinweis1048707 Zu viel zu reden ist eskalierend1048707 Zu viel zu reden entspringt der Hilflosigkeit1048707 Aumluszligerungen eines klaren Verbots fuumlhren zu weniger Eskalationen als Ihre Versuche zu uumlberzeugen zu predigen und zu debattieren

Eltern die sich haumlufiger in Auseinandersetzungen mit ihren Kindern hineinziehen lassen neigen dazu viel zu reden zu predigen zu diskutieren zu drohen zu entschuldigen zu rechtfertigen zu schreien zu uumlberzeugen und sich zu revanchieren

Das Prinzip sich nicht hineinziehen zu lassen wird ergaumlnzt durch das Prinzip des Aufschubs Der Gedankeman muumlsse auf jede Provokation des Kindes sofort reagieren ist grundlegend falsch

Hinweis1048707 Schieben Sie Ihre Reaktion auf Nehmen Sie sich Zeit um Ihre Reaktion zu planen1048707 Im Zweifelsfall schweigen und nicht reagieren Schweigen ist keine Kapitulation

Einem uumlbermaumlchtigen Kind Bedingungen zu stellen um eine gewuumlnschte Handlung zu erreichenfuumlhrt zu der Gefahr dass sich die Eskalation weiter verschaumlrft Es antwortet dann immer mit neuenStellen von Bedingungen

Bei solchen Kindern ist alles Stellen von Bedingungen (wenn dann) zu vermeidenVermeiden Sie das Hineingezogenwerden das Schreien das Predigen

Die Durchfuumlhrung eines Sit-in

Gehen Sie in das Zimmer des Kindes wenn es sich dort befindet zu einem Zeitpunkt den Sie gewaumlhlthaben Wichtig ist die Planung des Eintretens Nehmen Sie sich Zeit und Ruhe Schlieszligen Sie die Zimmertuumlr hinter sich und setzen Sie sich hin so dass das Kind schlecht das Zimmer verlassen kann

Wenn Sie sich hingesetzt haben sagen Sie ihm bdquowir koumlnnen uumlber dein Verhalten nicht mehr hinwegsehenund wollen damit nicht mehr weiter lebenldquo Dann benennen und beschreiben Sie das jeweilige nichtakzeptierte Verhalten des Kindes (sagen Sie ihm ein oder zwei Beispiele) bdquoWir sind hereingekommen umeine Loumlsung fuumlr das Problem zu finden Wir bleiben hier sitzen und warten auf deinen Vorschlag wie du deinVerhalten aumlndern willstldquo

Danach bleiben Sie ruhig sitzen und warten auf den Vorschlag des Kindes Die Vorschlaumlge die es eventuellmacht houmlren Sie sich ruhig an und waumlgen sie ab Lassen Sie sich nicht provozieren Lassen Sie sich nicht hineinziehen

Vermeiden Sie jeglichen Vorwurf alles Predigen Bedrohen oder Diskutieren

Warten Sie ruhig und geduldig und lassen Sie sich in keinen Kampf hineinziehen

Entschlossenheit Geduld und Ruhe vermitteln die Botschaft von Kraft und Stabilitaumlt

Wenn das Kind einen positiven Vorschlag gemacht hat koumlnnen Sie das Zimmer mit einer positivenBemerkung verlassen und deutlich machen dass Sie die Idee mit dem Kind ausprobieren wollen

Wenn das Kind keinen Vorschlag macht bleiben Sie angekuumlndigte Zeit lang sitzen und verlassen Sie dann das Zimmerohne zu drohen Sie wuumlrden zuruumlckkehren Sie koumlnnen eine Aussage machen bdquoEs ist noch keine Loumlsunggefundenldquo

Bei allen Aktionen gilt

Sie werden nicht im Zustand der Erregung durchgefuumlhrt sondern die

Eltern warten einen geeigneten Zeitpunkt ab (bdquoDas Eisen schmieden wenn es

kalt istldquo) Die Aktionen werden nie allein durchgefuumlhrt Die Eltern suchen sich

Unterstuumltzung im Freundes- und Familienkreis aber auch bei Lehrern und Sozialarbeitern

Die Aktionen werden strategisch geplant und vorbereitet Alle Eventualitaumlten werden bedacht und es werden entsprechende Strategien uumlberlegt Die Eltern druumlcken in den Aktionen ihren Standpunkt in wenigen wertschaumltzenden Worten aus

Wir sind deine Eltern wir sorgen uns um dich und wir wollen

dass Du nach Hause kommst nicht mehr gewalttaumltig bist uswhellip

Sie diskutieren belehren beschuldigen nicht und gehen auch nicht auf entsprechende Aktionen der Kinder ein

Uumlbung 1Die Technik der drei Koumlrbe

Der gruumlne KorbDies ist der groumlsste Korb in ihn gehoumlren alle Verhaltensweisen die aumlrgerlich sind bei denen aber auch zuzugestehen ist dass sie mit den Begrenzungen des Kindes oder des Jugendlichen zu tun hat ndash oder dass sie wenn die Beziehung nicht so eskaliert waumlre fuumlr das Kindes- und Jugendalterbeinahe als bdquonormalldquo angesehen werden koumlnnten Sie koumlnnen durchaus fuumlr die Eltern oder die Lehrpersonen einen hohen Wert haben und doch mit einem gewissen Bedauern oft aber auch mit Erleichterung in diesen Korb gelegt werden ein aufgeraumlumtes Kinderzimmer hat fuumlr alle Eltern die wir kennen einen hohen Wert und gleichzeitig kennen wir fast keine Familie in der die Kinderzimmerwirklich ordentlich sind Oder uumlbertragen auf die Schule die aufgeraumlumte SchulbankKaugummi kauen im Gespraumlch mit der LehrerinUnd so kommen in den gruumlnen Korb all die Verhaltensweise die zwar aumlrgerlich sind bei denen die Eltern oder die Lehrpersonen aber entscheiden bdquoDaruumlber regen wir uns nicht mehr aufldquo Diese Entscheidung hilft auch die einzelnen Verhaltensweisen von dem bdquoGrundsaumltzlichenldquo zu trennen Natuumlrlich sind Erinnerungen und Ermahnungen weiterhin moumlglich doch lohnt sich fuumlr diese Aspekte keine Eskalation

Der gelbe KorbDieser Korb ist sehr wichtig In ihn gehoumlren alle Verhaltensweisen die fuumlr die Eltern oder Lehrpersonen langfristig nicht akzeptabel sind die aber derzeit nicht im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen Hier sind alle Aspekte versammelt bei denen die Eltern oder die Lehrpersonen bereit sind zu verhandeln Kompromisse einzugehen Entgegenkommen zu signalisieren Hier sind also alle Verhaltensweisen die wichtig sind die jedoch nicht die Bedeutung haben dass sie Gegenstand gewaltloser Massnahmen werden sollten Doch wird um sie verhandelt werden sie werden als Thema in der Familie oder in der Schule bedeutsam bleiben

Der rote KorbDieser Korb ist der kleinste der drei In ihn gehoumlren die Verhaltensweisen hinein die die Eltern oder die Lehrpersonen auf keinen Fall akzeptieren koumlnnen Hier sind die Beschwerden versammelt fuumlr die es sich lohnt Widerstand zu zeigen und Massnahmen in Gang zu setzen Alle Aspekte kindlichen Verhaltens die mit Sicherheit zu tun haben gehoumlren ganz sicher hier hinein (Gefaumlhrdung seiner selbst durch selbstzerstoumlrerische Massnahmen Gefaumlhrdung der koumlrperlichen Integritaumlt anderer zB der Geschwister Mitschuumller der Eltern Zerstoumlrung von Gegenstaumlnden Ein grosser Teil der Beratungsarbeit wird darin bestehen in diesen Korb maximal vier bis fuumlnf Verhaltensweisen hineinzulegen Der jeweilige Aspekt muss so wichtig sein dass die Eltern dafuumlr bereit sind heftige Auseinandersetzungen in Kauf und die Muumlhe gewaltloser Widerstandsmassnahmen aufsich zu nehmenPartnerarbeit (2 x 15 Min) Werfen Sie im Dialog einige problematischeVerhaltensweisen aus dem privaten oder beruflichen Alltag mit

Kindern und Jugendlichen in die drei KoumlrbePlenum (ca 15 Min) Praumlsentation und Ordnen der Themen inden gelben und roten Koumlrben Nach einer Vorlage von Arist von Schlippe adaptiert von A Lanfranchi 2008

Uumlbung 2 Die Ankuumlndigung

Was wird angekuumlndigto In einer Ankuumlndigung wird grundsaumltzlich Verhalten benannt Eine Ankuumlndigung richtet sich nie an eine Person sondern immer nur an ein Verhalten bzw benennt erwuumlnschtes oder unerwuumlnschtes Verhalten und was dafuumlr oder dagegen getan wird

o Positive Ankuumlndigung das Verhalten das bleiben soll wird benannt Beispiel bdquoWir haben Dich als interessiertn und offenen Menschen kennen gelernt der gerne lernt und wir werden alles in unserer Macht stehende tun damit das so bleibtldquo

o Negative Ankuumlndigung das Verhalten das reduziert werden bzw verschwinden soll wird benannt Beispiel bdquoWir haben beobachtet dass Du in letzter Zeit haumlufig Schlaumlgereien hast Wir sind nicht bereit dieses Verhalten laumlnger hinzunehmen und werden deshalb alles in unserer Macht stehende tun damit das Schlagen aufhoumlrt Wir werden in Zufkunft Kontakt mit deinen Freunden aufnehmen und die Eltern deiner Freunde informierenldquo

Wer macht die Ankuumlndigungo Prinzipiell so viele Personen wie moumlglicho Fuumlr Personen die nicht anwesend sein koumlnnen wer- den zB Stuumlhle aufgestellt

Was ist zu beachten

Das Vorgehen muss zwischen allen Beteiligten abgesprochen seinWas angekuumlndigt wird (zB bdquoWir werden deine Freunde informierenldquo) muss imangekuumlndigten Zeitrahmen umgesetzt werdenDie Ankuumlndigung soll in einem klaren aber auf keinen Fall drohenden Ton gemacht werdenEs duumlrfen keine verurteilenden oder bewertenden Aussagen gemacht werden

Beispiel stattbdquoWir werden deine Grausamkeiten nicht laumlnger duldenldquo besser bdquoWir werden nicht laumlnger dulden dass Ihr du andere schlaumlgst und ihnen weh tustldquo Kleingruppenarbeit ca 4 Personen (20 Min)Suchen Sie ein Beispiel (Schule Familie ihre Organisation) diskutieren Sie Moumlglichkeiten der Ankuumlndigung formulieren Sie schriftlich eine Ankuumlndigung die Sie dann auch vortragen werden

Eskalationsdynamik zwischen Eltern und Kindern1 je groumlszliger die Herrschaftsausrichtung der Teilnehmer einer

konflikthaften Interaktion desto groumlszliger das Eskalationsrisiko 2 je houmlher die psychophysische Erregung der Beteiligten desto houmlher

ist die Eskalationsgefahr 3 elterliche Predigten Bitten und Abbitten verstaumlrken das Risiko von

Eskalation 4 der fortwaumlhrende feindselige Austausch fuumlhrt dazu dass die

Interaktion zwischen Eltern und Kind sich zunehmend verengt diese Einengung verringert die Moumlglichkeiten Konflikte zu vermeiden oder zu loumlsen noch weiter

5 Versoumlhnung helfen die Einengung der Prozesse zu uumlberwinden und

vermehren dadurch die Moumlglichkeiten erfolgreicher Konfliktloumlsungen

Aktionen um Elterliche Praumlsens wiederherzustellen

Sit Ins im Zimmer der Kinder bull Gewaltfreie Einschraumlnkung Die Eltern erscheinen an den

Orten des Problemverhaltens (in der Disco bei bdquoproblematischenldquo Freunden an den Aufenthaltsorten wenn Kinder zu spaumlt kommen)

bull Telefonaktionen Die Eltern sammeln Telefonnummern von

Freunden und Bekannten ihrer Kinder und telefonieren nach Moumlglichkeit zusammen mit Helfern mit allen Kontaktpersonen um einerseits zu erfahren wo ihre Kinder sich aufhalten um andererseits aber auch im Beziehungsnetz der Kinder praumlsent zu sein

Rahmenbedingungen Fuumlr den Verlust der

EigenenPraumlsenz

KooperationsproblemeBoykott intern

Kollegen Leitung

Wenig Ausbildung im Bereich

Beziehungsgestaltung Gruppendynamik

Leistungsdruckdurch

Lehrauftrag

SchuldgefuumlhleUnsicherheit

Angst vorAbwertung

IsolationSozialer Ruumlckzug

Angst vor negativerBewertung

Dominanzorientierung

Steigerung desDestruktiven

Verhaltens

Eskalationsdynamiken LehrerIn SchuumllerIn

Geheimhaltung

Kooperationsproblemeextern

zB Eltern

Professionelle Praumlsenz von LehrerInnen

Vier Dimensionen der Elterlichen Praumlsenz

Raumlumlichen Dimension (bdquoich bin anwesendldquo bdquoIch dringe wenn es notwendig ist in dein Territoriumeinldquo zB eigenes Zimmer gefaumlhrdende Aufenthaltsorte der Clique usw)

bull Zeitliche Dimension (bdquoich nehme mir Zeit fuumlr dichldquo)

bull Strukturelle Dimension (bdquoich bringe meine Regeln als VaterMutter zur Geltungldquo)

bull Beziehungsdimension (bdquoich kontrolliere und beaufsichtige mein Kind in den Bereichen in denen es notwendig istldquo zB an gefaumlhrdenden Orten in Kontakt zu gefaumlhrdenden Personen)

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  • Elterliche Praumlsenz und gewaltloser Widerstand
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  • 1 Indikationen
  • Fragen fuumlr Eltern die sich fragen ob das Konzept e
  • Was ist elterliche Praumlsenz
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  • Ziele des Elterncoaching
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  • Konkreter
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  • Bei allen Aktionen gilt
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  • Eskalationsdynamik zwischen Eltern und Kindern
  • Aktionen um Elterliche Praumlsens wiederherzustellen
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  • Professionelle Praumlsenz von LehrerInnen
  • Vier Dimensionen der Elterlichen Praumlsenz
Page 4: Die Jugend von heute liebt des Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander

Gewalt Einfluss von Erwachsenen

Zu hohe AnspruumlcheFehlende Wahrnehmung von Erfolgen

Wegsehen keine Grenzen setzten nicht fuumlhren

Uumlbermaumlssige ToleranzStarre Rollenzuweisung

Beschaumlmung Ironie Entwertung

Gewaltpraumlvention in der Familie Werthaltungen Ziele Lebenssinn

vermitteln Grenzen setzten und auf Uumlbertretung

reagieren Spannungen aushalten sich

auseinandersetzten Einfuumlhlungsvermoumlgen foumlrdern Vorbild in Konfliktsituationen Selbstvertrauen foumlrdern

Entwicklungsphasen

Fruumlhe KindheitKind erwirbt Grundmuster fuumlr den Umgang mit Gefuumlhlen und anderen MenschenBraucht viel Raum zum Experimentieren und Erproben

Spaumlte KindheitSoziale Umgebung veraumlndert sich Kind muss versuchen mit neuen Bezugspersonen eine Beziehung aufzubauenInteresse an der Umwelt waumlchst Neugier

JugendalterPhase des Selbstaumlndigwerdes Der die Jugendliche muss eine eigenePosition und Orientierung in der sozialen Umwelt findenEntwicklung von persoumlnlichen Wert- und LebensvorstellungenDistanzierung von der ErwachsenenweltAbloumlsung von Elternhaus und Schule

Pubertaumlt als Phase tiefgreifender Veraumlnderungen

In der Pubertaumlt veraumlndert sich der Koumlrper

In der Pubertaumlt veraumlndern sich Beziehungen

In der Pubertaumlt schwanken die Stimmungen

Entwicklungsaufgaben Abloumlsung vom Elternhaus Aufbau neuer Beziehungen zu Gleichaltrigen Entscheidung fuumlr ein Berufsziel Entwicklung von Zukunftsperspektiven Akzeptieren der eigenen koumlrperlichen

Erscheinung Entwicklung einer eigenen Geschlechtsrolle Entwicklung einer eigenen Sexualitaumlt

Das Eltern - Coaching ist ein Programm das von Haim Omer in Tel Aviv entwickelt und von Arist von Schlippe nach Deutschland gebracht wurde wurde um Eltern zu helfen ihre elterliche Autoritaumlt zuruumlckzugewinnen wenn diese weit gehend oder ganz verloren gegangen ist

1 Indikationen Gewalttaumltigkeit von Kindern

gegenuumlber ihren Geschwistern Eltern und anderen Familienmitgliedern

auffaumllliges und delinquentes

Verhalten z B Drogenkonsum Schuleschwaumlnzen Schulverweigerung Kriminalitaumlt

autoaggressives Verhalten z B

Selbstmord-Drohungen Selbstverstuumlmmelungen

Das Programm ist fuumlr Kinder ab einem Alter von zirka vier Jahren bis hin zu Jugendlichen geeignet

Fragen fuumlr Eltern die sich fragen ob das Konzept etwas fuumlr sie ist sind

Fuumlhlst du dich Zuhause wohl

Kannst du tun was du

willst Hast du die Kontrolle

daruumlber wer in einem Haus ein und aus geht

Hast du Zugang zum

Zimmer eines Kindes dass in irgendeiner Weise auffaumlllig ist

Bestimmst du die Regeln zu

Hause

bull

Was ist elterliche Praumlsenz

Zwei Pole die elterliche Praumlsenz definieren

Eltern sind Freunde Genoss(inn)en und Begleiter ihrer Kinder

Eltern sind aber auch Erzieher und Grenzsetzer

Rahmenbedingungen fuumlr den Verlust

elterlicher Praumlsenz

GesellschaftlicheRahmenbedingungenWirtschaftliche Lage

DominanzorientierungDes Kindes

Boykott durch andere Personen (Familie)

Probleme inDer elterlichenKooperation

UumlberforderungUumlberarbeitungErschoumlpfung Isolation

SchamRuumlckzug

Eskalations-dynamik

Steigerung des Gewalttaumltigen

Verhaltens

SchuldgefuumlhleDer Eltern

Ziele des Elterncoachingdie Zuruumlck-Gewinnung der Elterlichen

Praumlsenz wenn Kinder im haumluslichen Umfeld die Oberhand gewonnen haben

Wiederherstellung der notwendigen

elterlichen Autoritaumlt zwischen Kindern und Eltern

Faumlhigkeit aus dem Machtkampf auszusteigen

Die Aktionen haben nicht zum Ziel dass die Eltern einen Kampf gewinnen sondern ihre Praumlsenz deutlich zu machen

Elterliche Praumlsenz unterscheidet sich sowohl von einer bdquoantiautoritaumlrenldquo Erziehung als auch von einer rigiden Erziehung Sie ist gekennzeichnet durch

Verzicht auf Vorschriften Verzicht auf Beschuldigungen Gewaltfreiheit in der koumlrperlichen und seelischen Dimension Sensibilitaumlt fuumlr die Wuumlrde des Kindes Vermittlung von Kraft fuumlr die Eltern Elterliche Praumlsenz ist wertorientiert

Sie will Gewalt und delinquentes Verhalten der Kinder verringern und die Opfer schuumltzen In bestimmten Aktionen werden bestimmte Werte (Recht auf Intimsphaumlre des Kindes) verletzt zugunsten der Durchsetzung houmlherer Werte (Schutz der Geschwisterkinder)

Konkreter Es geht nicht darum das Eltern lernen die

Kaumlmpfe mit den Kindern zu gewinnen sondern aus der Eskalationsdynamik auszubrechen ohne sich selbst aufzugeben

Verzicht auf Belehrungen

Beschimpfungen Beleidigungen aber auch der Verzicht auf das Uumlberzeugen - wollen Drang zur Antwort bdquo

bdquoVergeltungsdrangldquo minimieren also Rache

zu uumlben fuumlr als verletzend oder als Unrecht empfundene Handlungen der Kinder

Destruktive Machtkaumlmpfe

Konstruktive Machtkaumlmpfe

Ziel Die Pflicht zu siegen Die Pflicht zum Widerstand

Beziehung Grundlegende Asymmetrie

Grundlegende Gleichheit

Verantwortung fuumlr den Schaden

Die andere Seite hat begonnenDie andere Seite ist schuldig

Wechselseitigkeit der Verantwortung wird anerkannt

Kontrolle Kontrolle des anderen als Hauptwunsch

Kontrolle als gefaumlhrliche IllusionKooperation wird angestrebt

Geheimhaltung Konspiratorische Geheimhaltung

Offenheit des Kampfes

Vergeltung Auge um Auge Versoumlhnungsmassnahmen

Zeit Unmittelbarkeitsprinzip

Prinzip der Reifebdquokaltes Eisenldquo

Prinzipien des gewaltlosen Widerstandes

Hartnaumlckigkeit und Standhaftigkeit auch gegenuumlber machtvollen oder erpresserisch gestellten Forderungen

Die Bereitschaft alles zu tun um schaumldlichen Handlungen vorzubeugen

Die Bereitschaft auf koumlrperliche oder verbale Gewalt absolut zu verzichten weder schlagen drohen beschimpfen beleidigen oder beschuldigen

Die Bereitschaft und Entschiedenheit eine Loumlsung zu finden in der das Kind sich weder gedemuumltigt noch besiegt fuumlhlt

Die Bereitschaft sich bei koumlrperlichen Auseinandersetzungen nur zu verteidigen dh Schlaumlge nur abzuwehren und nicht zuruumlckzuschlagen

1 Das Wichtigste aus dem Teufelskreis aussteigenSich nicht hineinziehen lassen den Provokationen widerstehenGewaltloser Widerstand ist eine Form des Protests keine Schlacht

Das Prinzip der verzoumlgerten Reaktion und des Schweigens das Predigen beenden

Wennlsquos mal schiefgegangen ist Mitten in der Eskalation kann man nichts tun Im Zweifelsfall geht der persoumlnliche Schutz vor

2 Die Ankuumlndigung

3 Das Sit-In

4 Das Siegel der Geheimhaltung brechenUnterstuumltzer Vermittler einbeziehen

5 Die TelefonrundeInformationen sammelnAnrufenMit verschiedenen Personen sprechen Freunde des Kindes Eltern der Freunde Lokalbesitzer Freizeitortmitarbeiter

6 Nachgehen und Aufsuchen

7 Der verlaumlngerte Sitzstreik

8 Befehle Dienstleistungen verweigern

9 Unverzichtbarer Bestandteil Gesten der Versoumlhnung

Ein typischer Ablauf 1048707 Du gehst nicht Ich gehe doch 1048707 Ich sagte du gehst nicht 1048707 Du kannst mir nicht sagen was ich tun soll 1048707 Solange du in meinem Haus wohnst wirst du dich nach den Regeln dieses Hauses richten 1048707 Ich frage dich nicht (knallt die Tuumlr laut zu)

Am Ende fuumlhrt das Kind seinen Willen aus Sie bleiben wuumltend und erschoumlpft zuruumlck der Konflikt hat sich wieder verschaumlrft Haumlufiger fuumlhren Ihre Versuche zu erklaumlren zu uumlberzeugen zu predigen und zu debattieren beim Kind zu einem totalen Ignorieren Es antwortet Ihnen nicht ignoriert Ihre Praumlsenz verlaumlsst bei Ihrem Eintreten das Zimmer was Sie macht- und hilflos erscheinen laumlsst

Hinweis1048707 Jede dieser Reaktionen bedeutet ein Hineingezogenwerden1048707 Jede dieser Formen des Hineingezogenwerdens fuumlhrt zur EskalationHinweis1048707 Zu viel zu reden ist eskalierend1048707 Zu viel zu reden entspringt der Hilflosigkeit1048707 Aumluszligerungen eines klaren Verbots fuumlhren zu weniger Eskalationen als Ihre Versuche zu uumlberzeugen zu predigen und zu debattieren

Eltern die sich haumlufiger in Auseinandersetzungen mit ihren Kindern hineinziehen lassen neigen dazu viel zu reden zu predigen zu diskutieren zu drohen zu entschuldigen zu rechtfertigen zu schreien zu uumlberzeugen und sich zu revanchieren

Das Prinzip sich nicht hineinziehen zu lassen wird ergaumlnzt durch das Prinzip des Aufschubs Der Gedankeman muumlsse auf jede Provokation des Kindes sofort reagieren ist grundlegend falsch

Hinweis1048707 Schieben Sie Ihre Reaktion auf Nehmen Sie sich Zeit um Ihre Reaktion zu planen1048707 Im Zweifelsfall schweigen und nicht reagieren Schweigen ist keine Kapitulation

Einem uumlbermaumlchtigen Kind Bedingungen zu stellen um eine gewuumlnschte Handlung zu erreichenfuumlhrt zu der Gefahr dass sich die Eskalation weiter verschaumlrft Es antwortet dann immer mit neuenStellen von Bedingungen

Bei solchen Kindern ist alles Stellen von Bedingungen (wenn dann) zu vermeidenVermeiden Sie das Hineingezogenwerden das Schreien das Predigen

Die Durchfuumlhrung eines Sit-in

Gehen Sie in das Zimmer des Kindes wenn es sich dort befindet zu einem Zeitpunkt den Sie gewaumlhlthaben Wichtig ist die Planung des Eintretens Nehmen Sie sich Zeit und Ruhe Schlieszligen Sie die Zimmertuumlr hinter sich und setzen Sie sich hin so dass das Kind schlecht das Zimmer verlassen kann

Wenn Sie sich hingesetzt haben sagen Sie ihm bdquowir koumlnnen uumlber dein Verhalten nicht mehr hinwegsehenund wollen damit nicht mehr weiter lebenldquo Dann benennen und beschreiben Sie das jeweilige nichtakzeptierte Verhalten des Kindes (sagen Sie ihm ein oder zwei Beispiele) bdquoWir sind hereingekommen umeine Loumlsung fuumlr das Problem zu finden Wir bleiben hier sitzen und warten auf deinen Vorschlag wie du deinVerhalten aumlndern willstldquo

Danach bleiben Sie ruhig sitzen und warten auf den Vorschlag des Kindes Die Vorschlaumlge die es eventuellmacht houmlren Sie sich ruhig an und waumlgen sie ab Lassen Sie sich nicht provozieren Lassen Sie sich nicht hineinziehen

Vermeiden Sie jeglichen Vorwurf alles Predigen Bedrohen oder Diskutieren

Warten Sie ruhig und geduldig und lassen Sie sich in keinen Kampf hineinziehen

Entschlossenheit Geduld und Ruhe vermitteln die Botschaft von Kraft und Stabilitaumlt

Wenn das Kind einen positiven Vorschlag gemacht hat koumlnnen Sie das Zimmer mit einer positivenBemerkung verlassen und deutlich machen dass Sie die Idee mit dem Kind ausprobieren wollen

Wenn das Kind keinen Vorschlag macht bleiben Sie angekuumlndigte Zeit lang sitzen und verlassen Sie dann das Zimmerohne zu drohen Sie wuumlrden zuruumlckkehren Sie koumlnnen eine Aussage machen bdquoEs ist noch keine Loumlsunggefundenldquo

Bei allen Aktionen gilt

Sie werden nicht im Zustand der Erregung durchgefuumlhrt sondern die

Eltern warten einen geeigneten Zeitpunkt ab (bdquoDas Eisen schmieden wenn es

kalt istldquo) Die Aktionen werden nie allein durchgefuumlhrt Die Eltern suchen sich

Unterstuumltzung im Freundes- und Familienkreis aber auch bei Lehrern und Sozialarbeitern

Die Aktionen werden strategisch geplant und vorbereitet Alle Eventualitaumlten werden bedacht und es werden entsprechende Strategien uumlberlegt Die Eltern druumlcken in den Aktionen ihren Standpunkt in wenigen wertschaumltzenden Worten aus

Wir sind deine Eltern wir sorgen uns um dich und wir wollen

dass Du nach Hause kommst nicht mehr gewalttaumltig bist uswhellip

Sie diskutieren belehren beschuldigen nicht und gehen auch nicht auf entsprechende Aktionen der Kinder ein

Uumlbung 1Die Technik der drei Koumlrbe

Der gruumlne KorbDies ist der groumlsste Korb in ihn gehoumlren alle Verhaltensweisen die aumlrgerlich sind bei denen aber auch zuzugestehen ist dass sie mit den Begrenzungen des Kindes oder des Jugendlichen zu tun hat ndash oder dass sie wenn die Beziehung nicht so eskaliert waumlre fuumlr das Kindes- und Jugendalterbeinahe als bdquonormalldquo angesehen werden koumlnnten Sie koumlnnen durchaus fuumlr die Eltern oder die Lehrpersonen einen hohen Wert haben und doch mit einem gewissen Bedauern oft aber auch mit Erleichterung in diesen Korb gelegt werden ein aufgeraumlumtes Kinderzimmer hat fuumlr alle Eltern die wir kennen einen hohen Wert und gleichzeitig kennen wir fast keine Familie in der die Kinderzimmerwirklich ordentlich sind Oder uumlbertragen auf die Schule die aufgeraumlumte SchulbankKaugummi kauen im Gespraumlch mit der LehrerinUnd so kommen in den gruumlnen Korb all die Verhaltensweise die zwar aumlrgerlich sind bei denen die Eltern oder die Lehrpersonen aber entscheiden bdquoDaruumlber regen wir uns nicht mehr aufldquo Diese Entscheidung hilft auch die einzelnen Verhaltensweisen von dem bdquoGrundsaumltzlichenldquo zu trennen Natuumlrlich sind Erinnerungen und Ermahnungen weiterhin moumlglich doch lohnt sich fuumlr diese Aspekte keine Eskalation

Der gelbe KorbDieser Korb ist sehr wichtig In ihn gehoumlren alle Verhaltensweisen die fuumlr die Eltern oder Lehrpersonen langfristig nicht akzeptabel sind die aber derzeit nicht im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen Hier sind alle Aspekte versammelt bei denen die Eltern oder die Lehrpersonen bereit sind zu verhandeln Kompromisse einzugehen Entgegenkommen zu signalisieren Hier sind also alle Verhaltensweisen die wichtig sind die jedoch nicht die Bedeutung haben dass sie Gegenstand gewaltloser Massnahmen werden sollten Doch wird um sie verhandelt werden sie werden als Thema in der Familie oder in der Schule bedeutsam bleiben

Der rote KorbDieser Korb ist der kleinste der drei In ihn gehoumlren die Verhaltensweisen hinein die die Eltern oder die Lehrpersonen auf keinen Fall akzeptieren koumlnnen Hier sind die Beschwerden versammelt fuumlr die es sich lohnt Widerstand zu zeigen und Massnahmen in Gang zu setzen Alle Aspekte kindlichen Verhaltens die mit Sicherheit zu tun haben gehoumlren ganz sicher hier hinein (Gefaumlhrdung seiner selbst durch selbstzerstoumlrerische Massnahmen Gefaumlhrdung der koumlrperlichen Integritaumlt anderer zB der Geschwister Mitschuumller der Eltern Zerstoumlrung von Gegenstaumlnden Ein grosser Teil der Beratungsarbeit wird darin bestehen in diesen Korb maximal vier bis fuumlnf Verhaltensweisen hineinzulegen Der jeweilige Aspekt muss so wichtig sein dass die Eltern dafuumlr bereit sind heftige Auseinandersetzungen in Kauf und die Muumlhe gewaltloser Widerstandsmassnahmen aufsich zu nehmenPartnerarbeit (2 x 15 Min) Werfen Sie im Dialog einige problematischeVerhaltensweisen aus dem privaten oder beruflichen Alltag mit

Kindern und Jugendlichen in die drei KoumlrbePlenum (ca 15 Min) Praumlsentation und Ordnen der Themen inden gelben und roten Koumlrben Nach einer Vorlage von Arist von Schlippe adaptiert von A Lanfranchi 2008

Uumlbung 2 Die Ankuumlndigung

Was wird angekuumlndigto In einer Ankuumlndigung wird grundsaumltzlich Verhalten benannt Eine Ankuumlndigung richtet sich nie an eine Person sondern immer nur an ein Verhalten bzw benennt erwuumlnschtes oder unerwuumlnschtes Verhalten und was dafuumlr oder dagegen getan wird

o Positive Ankuumlndigung das Verhalten das bleiben soll wird benannt Beispiel bdquoWir haben Dich als interessiertn und offenen Menschen kennen gelernt der gerne lernt und wir werden alles in unserer Macht stehende tun damit das so bleibtldquo

o Negative Ankuumlndigung das Verhalten das reduziert werden bzw verschwinden soll wird benannt Beispiel bdquoWir haben beobachtet dass Du in letzter Zeit haumlufig Schlaumlgereien hast Wir sind nicht bereit dieses Verhalten laumlnger hinzunehmen und werden deshalb alles in unserer Macht stehende tun damit das Schlagen aufhoumlrt Wir werden in Zufkunft Kontakt mit deinen Freunden aufnehmen und die Eltern deiner Freunde informierenldquo

Wer macht die Ankuumlndigungo Prinzipiell so viele Personen wie moumlglicho Fuumlr Personen die nicht anwesend sein koumlnnen wer- den zB Stuumlhle aufgestellt

Was ist zu beachten

Das Vorgehen muss zwischen allen Beteiligten abgesprochen seinWas angekuumlndigt wird (zB bdquoWir werden deine Freunde informierenldquo) muss imangekuumlndigten Zeitrahmen umgesetzt werdenDie Ankuumlndigung soll in einem klaren aber auf keinen Fall drohenden Ton gemacht werdenEs duumlrfen keine verurteilenden oder bewertenden Aussagen gemacht werden

Beispiel stattbdquoWir werden deine Grausamkeiten nicht laumlnger duldenldquo besser bdquoWir werden nicht laumlnger dulden dass Ihr du andere schlaumlgst und ihnen weh tustldquo Kleingruppenarbeit ca 4 Personen (20 Min)Suchen Sie ein Beispiel (Schule Familie ihre Organisation) diskutieren Sie Moumlglichkeiten der Ankuumlndigung formulieren Sie schriftlich eine Ankuumlndigung die Sie dann auch vortragen werden

Eskalationsdynamik zwischen Eltern und Kindern1 je groumlszliger die Herrschaftsausrichtung der Teilnehmer einer

konflikthaften Interaktion desto groumlszliger das Eskalationsrisiko 2 je houmlher die psychophysische Erregung der Beteiligten desto houmlher

ist die Eskalationsgefahr 3 elterliche Predigten Bitten und Abbitten verstaumlrken das Risiko von

Eskalation 4 der fortwaumlhrende feindselige Austausch fuumlhrt dazu dass die

Interaktion zwischen Eltern und Kind sich zunehmend verengt diese Einengung verringert die Moumlglichkeiten Konflikte zu vermeiden oder zu loumlsen noch weiter

5 Versoumlhnung helfen die Einengung der Prozesse zu uumlberwinden und

vermehren dadurch die Moumlglichkeiten erfolgreicher Konfliktloumlsungen

Aktionen um Elterliche Praumlsens wiederherzustellen

Sit Ins im Zimmer der Kinder bull Gewaltfreie Einschraumlnkung Die Eltern erscheinen an den

Orten des Problemverhaltens (in der Disco bei bdquoproblematischenldquo Freunden an den Aufenthaltsorten wenn Kinder zu spaumlt kommen)

bull Telefonaktionen Die Eltern sammeln Telefonnummern von

Freunden und Bekannten ihrer Kinder und telefonieren nach Moumlglichkeit zusammen mit Helfern mit allen Kontaktpersonen um einerseits zu erfahren wo ihre Kinder sich aufhalten um andererseits aber auch im Beziehungsnetz der Kinder praumlsent zu sein

Rahmenbedingungen Fuumlr den Verlust der

EigenenPraumlsenz

KooperationsproblemeBoykott intern

Kollegen Leitung

Wenig Ausbildung im Bereich

Beziehungsgestaltung Gruppendynamik

Leistungsdruckdurch

Lehrauftrag

SchuldgefuumlhleUnsicherheit

Angst vorAbwertung

IsolationSozialer Ruumlckzug

Angst vor negativerBewertung

Dominanzorientierung

Steigerung desDestruktiven

Verhaltens

Eskalationsdynamiken LehrerIn SchuumllerIn

Geheimhaltung

Kooperationsproblemeextern

zB Eltern

Professionelle Praumlsenz von LehrerInnen

Vier Dimensionen der Elterlichen Praumlsenz

Raumlumlichen Dimension (bdquoich bin anwesendldquo bdquoIch dringe wenn es notwendig ist in dein Territoriumeinldquo zB eigenes Zimmer gefaumlhrdende Aufenthaltsorte der Clique usw)

bull Zeitliche Dimension (bdquoich nehme mir Zeit fuumlr dichldquo)

bull Strukturelle Dimension (bdquoich bringe meine Regeln als VaterMutter zur Geltungldquo)

bull Beziehungsdimension (bdquoich kontrolliere und beaufsichtige mein Kind in den Bereichen in denen es notwendig istldquo zB an gefaumlhrdenden Orten in Kontakt zu gefaumlhrdenden Personen)

  • Slide 1
  • Elterliche Praumlsenz und gewaltloser Widerstand
  • Slide 3
  • Slide 4
  • Slide 5
  • Slide 6
  • Slide 7
  • Slide 8
  • Slide 9
  • 1 Indikationen
  • Fragen fuumlr Eltern die sich fragen ob das Konzept e
  • Was ist elterliche Praumlsenz
  • Slide 13
  • Ziele des Elterncoaching
  • Slide 15
  • Konkreter
  • Slide 18
  • Slide 19
  • Slide 20
  • Slide 21
  • Slide 22
  • Slide 23
  • Slide 24
  • Slide 25
  • Bei allen Aktionen gilt
  • Slide 27
  • Slide 28
  • Slide 29
  • Slide 30
  • Slide 31
  • Eskalationsdynamik zwischen Eltern und Kindern
  • Aktionen um Elterliche Praumlsens wiederherzustellen
  • Slide 34
  • Slide 35
  • Professionelle Praumlsenz von LehrerInnen
  • Vier Dimensionen der Elterlichen Praumlsenz
Page 5: Die Jugend von heute liebt des Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander

Gewaltpraumlvention in der Familie Werthaltungen Ziele Lebenssinn

vermitteln Grenzen setzten und auf Uumlbertretung

reagieren Spannungen aushalten sich

auseinandersetzten Einfuumlhlungsvermoumlgen foumlrdern Vorbild in Konfliktsituationen Selbstvertrauen foumlrdern

Entwicklungsphasen

Fruumlhe KindheitKind erwirbt Grundmuster fuumlr den Umgang mit Gefuumlhlen und anderen MenschenBraucht viel Raum zum Experimentieren und Erproben

Spaumlte KindheitSoziale Umgebung veraumlndert sich Kind muss versuchen mit neuen Bezugspersonen eine Beziehung aufzubauenInteresse an der Umwelt waumlchst Neugier

JugendalterPhase des Selbstaumlndigwerdes Der die Jugendliche muss eine eigenePosition und Orientierung in der sozialen Umwelt findenEntwicklung von persoumlnlichen Wert- und LebensvorstellungenDistanzierung von der ErwachsenenweltAbloumlsung von Elternhaus und Schule

Pubertaumlt als Phase tiefgreifender Veraumlnderungen

In der Pubertaumlt veraumlndert sich der Koumlrper

In der Pubertaumlt veraumlndern sich Beziehungen

In der Pubertaumlt schwanken die Stimmungen

Entwicklungsaufgaben Abloumlsung vom Elternhaus Aufbau neuer Beziehungen zu Gleichaltrigen Entscheidung fuumlr ein Berufsziel Entwicklung von Zukunftsperspektiven Akzeptieren der eigenen koumlrperlichen

Erscheinung Entwicklung einer eigenen Geschlechtsrolle Entwicklung einer eigenen Sexualitaumlt

Das Eltern - Coaching ist ein Programm das von Haim Omer in Tel Aviv entwickelt und von Arist von Schlippe nach Deutschland gebracht wurde wurde um Eltern zu helfen ihre elterliche Autoritaumlt zuruumlckzugewinnen wenn diese weit gehend oder ganz verloren gegangen ist

1 Indikationen Gewalttaumltigkeit von Kindern

gegenuumlber ihren Geschwistern Eltern und anderen Familienmitgliedern

auffaumllliges und delinquentes

Verhalten z B Drogenkonsum Schuleschwaumlnzen Schulverweigerung Kriminalitaumlt

autoaggressives Verhalten z B

Selbstmord-Drohungen Selbstverstuumlmmelungen

Das Programm ist fuumlr Kinder ab einem Alter von zirka vier Jahren bis hin zu Jugendlichen geeignet

Fragen fuumlr Eltern die sich fragen ob das Konzept etwas fuumlr sie ist sind

Fuumlhlst du dich Zuhause wohl

Kannst du tun was du

willst Hast du die Kontrolle

daruumlber wer in einem Haus ein und aus geht

Hast du Zugang zum

Zimmer eines Kindes dass in irgendeiner Weise auffaumlllig ist

Bestimmst du die Regeln zu

Hause

bull

Was ist elterliche Praumlsenz

Zwei Pole die elterliche Praumlsenz definieren

Eltern sind Freunde Genoss(inn)en und Begleiter ihrer Kinder

Eltern sind aber auch Erzieher und Grenzsetzer

Rahmenbedingungen fuumlr den Verlust

elterlicher Praumlsenz

GesellschaftlicheRahmenbedingungenWirtschaftliche Lage

DominanzorientierungDes Kindes

Boykott durch andere Personen (Familie)

Probleme inDer elterlichenKooperation

UumlberforderungUumlberarbeitungErschoumlpfung Isolation

SchamRuumlckzug

Eskalations-dynamik

Steigerung des Gewalttaumltigen

Verhaltens

SchuldgefuumlhleDer Eltern

Ziele des Elterncoachingdie Zuruumlck-Gewinnung der Elterlichen

Praumlsenz wenn Kinder im haumluslichen Umfeld die Oberhand gewonnen haben

Wiederherstellung der notwendigen

elterlichen Autoritaumlt zwischen Kindern und Eltern

Faumlhigkeit aus dem Machtkampf auszusteigen

Die Aktionen haben nicht zum Ziel dass die Eltern einen Kampf gewinnen sondern ihre Praumlsenz deutlich zu machen

Elterliche Praumlsenz unterscheidet sich sowohl von einer bdquoantiautoritaumlrenldquo Erziehung als auch von einer rigiden Erziehung Sie ist gekennzeichnet durch

Verzicht auf Vorschriften Verzicht auf Beschuldigungen Gewaltfreiheit in der koumlrperlichen und seelischen Dimension Sensibilitaumlt fuumlr die Wuumlrde des Kindes Vermittlung von Kraft fuumlr die Eltern Elterliche Praumlsenz ist wertorientiert

Sie will Gewalt und delinquentes Verhalten der Kinder verringern und die Opfer schuumltzen In bestimmten Aktionen werden bestimmte Werte (Recht auf Intimsphaumlre des Kindes) verletzt zugunsten der Durchsetzung houmlherer Werte (Schutz der Geschwisterkinder)

Konkreter Es geht nicht darum das Eltern lernen die

Kaumlmpfe mit den Kindern zu gewinnen sondern aus der Eskalationsdynamik auszubrechen ohne sich selbst aufzugeben

Verzicht auf Belehrungen

Beschimpfungen Beleidigungen aber auch der Verzicht auf das Uumlberzeugen - wollen Drang zur Antwort bdquo

bdquoVergeltungsdrangldquo minimieren also Rache

zu uumlben fuumlr als verletzend oder als Unrecht empfundene Handlungen der Kinder

Destruktive Machtkaumlmpfe

Konstruktive Machtkaumlmpfe

Ziel Die Pflicht zu siegen Die Pflicht zum Widerstand

Beziehung Grundlegende Asymmetrie

Grundlegende Gleichheit

Verantwortung fuumlr den Schaden

Die andere Seite hat begonnenDie andere Seite ist schuldig

Wechselseitigkeit der Verantwortung wird anerkannt

Kontrolle Kontrolle des anderen als Hauptwunsch

Kontrolle als gefaumlhrliche IllusionKooperation wird angestrebt

Geheimhaltung Konspiratorische Geheimhaltung

Offenheit des Kampfes

Vergeltung Auge um Auge Versoumlhnungsmassnahmen

Zeit Unmittelbarkeitsprinzip

Prinzip der Reifebdquokaltes Eisenldquo

Prinzipien des gewaltlosen Widerstandes

Hartnaumlckigkeit und Standhaftigkeit auch gegenuumlber machtvollen oder erpresserisch gestellten Forderungen

Die Bereitschaft alles zu tun um schaumldlichen Handlungen vorzubeugen

Die Bereitschaft auf koumlrperliche oder verbale Gewalt absolut zu verzichten weder schlagen drohen beschimpfen beleidigen oder beschuldigen

Die Bereitschaft und Entschiedenheit eine Loumlsung zu finden in der das Kind sich weder gedemuumltigt noch besiegt fuumlhlt

Die Bereitschaft sich bei koumlrperlichen Auseinandersetzungen nur zu verteidigen dh Schlaumlge nur abzuwehren und nicht zuruumlckzuschlagen

1 Das Wichtigste aus dem Teufelskreis aussteigenSich nicht hineinziehen lassen den Provokationen widerstehenGewaltloser Widerstand ist eine Form des Protests keine Schlacht

Das Prinzip der verzoumlgerten Reaktion und des Schweigens das Predigen beenden

Wennlsquos mal schiefgegangen ist Mitten in der Eskalation kann man nichts tun Im Zweifelsfall geht der persoumlnliche Schutz vor

2 Die Ankuumlndigung

3 Das Sit-In

4 Das Siegel der Geheimhaltung brechenUnterstuumltzer Vermittler einbeziehen

5 Die TelefonrundeInformationen sammelnAnrufenMit verschiedenen Personen sprechen Freunde des Kindes Eltern der Freunde Lokalbesitzer Freizeitortmitarbeiter

6 Nachgehen und Aufsuchen

7 Der verlaumlngerte Sitzstreik

8 Befehle Dienstleistungen verweigern

9 Unverzichtbarer Bestandteil Gesten der Versoumlhnung

Ein typischer Ablauf 1048707 Du gehst nicht Ich gehe doch 1048707 Ich sagte du gehst nicht 1048707 Du kannst mir nicht sagen was ich tun soll 1048707 Solange du in meinem Haus wohnst wirst du dich nach den Regeln dieses Hauses richten 1048707 Ich frage dich nicht (knallt die Tuumlr laut zu)

Am Ende fuumlhrt das Kind seinen Willen aus Sie bleiben wuumltend und erschoumlpft zuruumlck der Konflikt hat sich wieder verschaumlrft Haumlufiger fuumlhren Ihre Versuche zu erklaumlren zu uumlberzeugen zu predigen und zu debattieren beim Kind zu einem totalen Ignorieren Es antwortet Ihnen nicht ignoriert Ihre Praumlsenz verlaumlsst bei Ihrem Eintreten das Zimmer was Sie macht- und hilflos erscheinen laumlsst

Hinweis1048707 Jede dieser Reaktionen bedeutet ein Hineingezogenwerden1048707 Jede dieser Formen des Hineingezogenwerdens fuumlhrt zur EskalationHinweis1048707 Zu viel zu reden ist eskalierend1048707 Zu viel zu reden entspringt der Hilflosigkeit1048707 Aumluszligerungen eines klaren Verbots fuumlhren zu weniger Eskalationen als Ihre Versuche zu uumlberzeugen zu predigen und zu debattieren

Eltern die sich haumlufiger in Auseinandersetzungen mit ihren Kindern hineinziehen lassen neigen dazu viel zu reden zu predigen zu diskutieren zu drohen zu entschuldigen zu rechtfertigen zu schreien zu uumlberzeugen und sich zu revanchieren

Das Prinzip sich nicht hineinziehen zu lassen wird ergaumlnzt durch das Prinzip des Aufschubs Der Gedankeman muumlsse auf jede Provokation des Kindes sofort reagieren ist grundlegend falsch

Hinweis1048707 Schieben Sie Ihre Reaktion auf Nehmen Sie sich Zeit um Ihre Reaktion zu planen1048707 Im Zweifelsfall schweigen und nicht reagieren Schweigen ist keine Kapitulation

Einem uumlbermaumlchtigen Kind Bedingungen zu stellen um eine gewuumlnschte Handlung zu erreichenfuumlhrt zu der Gefahr dass sich die Eskalation weiter verschaumlrft Es antwortet dann immer mit neuenStellen von Bedingungen

Bei solchen Kindern ist alles Stellen von Bedingungen (wenn dann) zu vermeidenVermeiden Sie das Hineingezogenwerden das Schreien das Predigen

Die Durchfuumlhrung eines Sit-in

Gehen Sie in das Zimmer des Kindes wenn es sich dort befindet zu einem Zeitpunkt den Sie gewaumlhlthaben Wichtig ist die Planung des Eintretens Nehmen Sie sich Zeit und Ruhe Schlieszligen Sie die Zimmertuumlr hinter sich und setzen Sie sich hin so dass das Kind schlecht das Zimmer verlassen kann

Wenn Sie sich hingesetzt haben sagen Sie ihm bdquowir koumlnnen uumlber dein Verhalten nicht mehr hinwegsehenund wollen damit nicht mehr weiter lebenldquo Dann benennen und beschreiben Sie das jeweilige nichtakzeptierte Verhalten des Kindes (sagen Sie ihm ein oder zwei Beispiele) bdquoWir sind hereingekommen umeine Loumlsung fuumlr das Problem zu finden Wir bleiben hier sitzen und warten auf deinen Vorschlag wie du deinVerhalten aumlndern willstldquo

Danach bleiben Sie ruhig sitzen und warten auf den Vorschlag des Kindes Die Vorschlaumlge die es eventuellmacht houmlren Sie sich ruhig an und waumlgen sie ab Lassen Sie sich nicht provozieren Lassen Sie sich nicht hineinziehen

Vermeiden Sie jeglichen Vorwurf alles Predigen Bedrohen oder Diskutieren

Warten Sie ruhig und geduldig und lassen Sie sich in keinen Kampf hineinziehen

Entschlossenheit Geduld und Ruhe vermitteln die Botschaft von Kraft und Stabilitaumlt

Wenn das Kind einen positiven Vorschlag gemacht hat koumlnnen Sie das Zimmer mit einer positivenBemerkung verlassen und deutlich machen dass Sie die Idee mit dem Kind ausprobieren wollen

Wenn das Kind keinen Vorschlag macht bleiben Sie angekuumlndigte Zeit lang sitzen und verlassen Sie dann das Zimmerohne zu drohen Sie wuumlrden zuruumlckkehren Sie koumlnnen eine Aussage machen bdquoEs ist noch keine Loumlsunggefundenldquo

Bei allen Aktionen gilt

Sie werden nicht im Zustand der Erregung durchgefuumlhrt sondern die

Eltern warten einen geeigneten Zeitpunkt ab (bdquoDas Eisen schmieden wenn es

kalt istldquo) Die Aktionen werden nie allein durchgefuumlhrt Die Eltern suchen sich

Unterstuumltzung im Freundes- und Familienkreis aber auch bei Lehrern und Sozialarbeitern

Die Aktionen werden strategisch geplant und vorbereitet Alle Eventualitaumlten werden bedacht und es werden entsprechende Strategien uumlberlegt Die Eltern druumlcken in den Aktionen ihren Standpunkt in wenigen wertschaumltzenden Worten aus

Wir sind deine Eltern wir sorgen uns um dich und wir wollen

dass Du nach Hause kommst nicht mehr gewalttaumltig bist uswhellip

Sie diskutieren belehren beschuldigen nicht und gehen auch nicht auf entsprechende Aktionen der Kinder ein

Uumlbung 1Die Technik der drei Koumlrbe

Der gruumlne KorbDies ist der groumlsste Korb in ihn gehoumlren alle Verhaltensweisen die aumlrgerlich sind bei denen aber auch zuzugestehen ist dass sie mit den Begrenzungen des Kindes oder des Jugendlichen zu tun hat ndash oder dass sie wenn die Beziehung nicht so eskaliert waumlre fuumlr das Kindes- und Jugendalterbeinahe als bdquonormalldquo angesehen werden koumlnnten Sie koumlnnen durchaus fuumlr die Eltern oder die Lehrpersonen einen hohen Wert haben und doch mit einem gewissen Bedauern oft aber auch mit Erleichterung in diesen Korb gelegt werden ein aufgeraumlumtes Kinderzimmer hat fuumlr alle Eltern die wir kennen einen hohen Wert und gleichzeitig kennen wir fast keine Familie in der die Kinderzimmerwirklich ordentlich sind Oder uumlbertragen auf die Schule die aufgeraumlumte SchulbankKaugummi kauen im Gespraumlch mit der LehrerinUnd so kommen in den gruumlnen Korb all die Verhaltensweise die zwar aumlrgerlich sind bei denen die Eltern oder die Lehrpersonen aber entscheiden bdquoDaruumlber regen wir uns nicht mehr aufldquo Diese Entscheidung hilft auch die einzelnen Verhaltensweisen von dem bdquoGrundsaumltzlichenldquo zu trennen Natuumlrlich sind Erinnerungen und Ermahnungen weiterhin moumlglich doch lohnt sich fuumlr diese Aspekte keine Eskalation

Der gelbe KorbDieser Korb ist sehr wichtig In ihn gehoumlren alle Verhaltensweisen die fuumlr die Eltern oder Lehrpersonen langfristig nicht akzeptabel sind die aber derzeit nicht im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen Hier sind alle Aspekte versammelt bei denen die Eltern oder die Lehrpersonen bereit sind zu verhandeln Kompromisse einzugehen Entgegenkommen zu signalisieren Hier sind also alle Verhaltensweisen die wichtig sind die jedoch nicht die Bedeutung haben dass sie Gegenstand gewaltloser Massnahmen werden sollten Doch wird um sie verhandelt werden sie werden als Thema in der Familie oder in der Schule bedeutsam bleiben

Der rote KorbDieser Korb ist der kleinste der drei In ihn gehoumlren die Verhaltensweisen hinein die die Eltern oder die Lehrpersonen auf keinen Fall akzeptieren koumlnnen Hier sind die Beschwerden versammelt fuumlr die es sich lohnt Widerstand zu zeigen und Massnahmen in Gang zu setzen Alle Aspekte kindlichen Verhaltens die mit Sicherheit zu tun haben gehoumlren ganz sicher hier hinein (Gefaumlhrdung seiner selbst durch selbstzerstoumlrerische Massnahmen Gefaumlhrdung der koumlrperlichen Integritaumlt anderer zB der Geschwister Mitschuumller der Eltern Zerstoumlrung von Gegenstaumlnden Ein grosser Teil der Beratungsarbeit wird darin bestehen in diesen Korb maximal vier bis fuumlnf Verhaltensweisen hineinzulegen Der jeweilige Aspekt muss so wichtig sein dass die Eltern dafuumlr bereit sind heftige Auseinandersetzungen in Kauf und die Muumlhe gewaltloser Widerstandsmassnahmen aufsich zu nehmenPartnerarbeit (2 x 15 Min) Werfen Sie im Dialog einige problematischeVerhaltensweisen aus dem privaten oder beruflichen Alltag mit

Kindern und Jugendlichen in die drei KoumlrbePlenum (ca 15 Min) Praumlsentation und Ordnen der Themen inden gelben und roten Koumlrben Nach einer Vorlage von Arist von Schlippe adaptiert von A Lanfranchi 2008

Uumlbung 2 Die Ankuumlndigung

Was wird angekuumlndigto In einer Ankuumlndigung wird grundsaumltzlich Verhalten benannt Eine Ankuumlndigung richtet sich nie an eine Person sondern immer nur an ein Verhalten bzw benennt erwuumlnschtes oder unerwuumlnschtes Verhalten und was dafuumlr oder dagegen getan wird

o Positive Ankuumlndigung das Verhalten das bleiben soll wird benannt Beispiel bdquoWir haben Dich als interessiertn und offenen Menschen kennen gelernt der gerne lernt und wir werden alles in unserer Macht stehende tun damit das so bleibtldquo

o Negative Ankuumlndigung das Verhalten das reduziert werden bzw verschwinden soll wird benannt Beispiel bdquoWir haben beobachtet dass Du in letzter Zeit haumlufig Schlaumlgereien hast Wir sind nicht bereit dieses Verhalten laumlnger hinzunehmen und werden deshalb alles in unserer Macht stehende tun damit das Schlagen aufhoumlrt Wir werden in Zufkunft Kontakt mit deinen Freunden aufnehmen und die Eltern deiner Freunde informierenldquo

Wer macht die Ankuumlndigungo Prinzipiell so viele Personen wie moumlglicho Fuumlr Personen die nicht anwesend sein koumlnnen wer- den zB Stuumlhle aufgestellt

Was ist zu beachten

Das Vorgehen muss zwischen allen Beteiligten abgesprochen seinWas angekuumlndigt wird (zB bdquoWir werden deine Freunde informierenldquo) muss imangekuumlndigten Zeitrahmen umgesetzt werdenDie Ankuumlndigung soll in einem klaren aber auf keinen Fall drohenden Ton gemacht werdenEs duumlrfen keine verurteilenden oder bewertenden Aussagen gemacht werden

Beispiel stattbdquoWir werden deine Grausamkeiten nicht laumlnger duldenldquo besser bdquoWir werden nicht laumlnger dulden dass Ihr du andere schlaumlgst und ihnen weh tustldquo Kleingruppenarbeit ca 4 Personen (20 Min)Suchen Sie ein Beispiel (Schule Familie ihre Organisation) diskutieren Sie Moumlglichkeiten der Ankuumlndigung formulieren Sie schriftlich eine Ankuumlndigung die Sie dann auch vortragen werden

Eskalationsdynamik zwischen Eltern und Kindern1 je groumlszliger die Herrschaftsausrichtung der Teilnehmer einer

konflikthaften Interaktion desto groumlszliger das Eskalationsrisiko 2 je houmlher die psychophysische Erregung der Beteiligten desto houmlher

ist die Eskalationsgefahr 3 elterliche Predigten Bitten und Abbitten verstaumlrken das Risiko von

Eskalation 4 der fortwaumlhrende feindselige Austausch fuumlhrt dazu dass die

Interaktion zwischen Eltern und Kind sich zunehmend verengt diese Einengung verringert die Moumlglichkeiten Konflikte zu vermeiden oder zu loumlsen noch weiter

5 Versoumlhnung helfen die Einengung der Prozesse zu uumlberwinden und

vermehren dadurch die Moumlglichkeiten erfolgreicher Konfliktloumlsungen

Aktionen um Elterliche Praumlsens wiederherzustellen

Sit Ins im Zimmer der Kinder bull Gewaltfreie Einschraumlnkung Die Eltern erscheinen an den

Orten des Problemverhaltens (in der Disco bei bdquoproblematischenldquo Freunden an den Aufenthaltsorten wenn Kinder zu spaumlt kommen)

bull Telefonaktionen Die Eltern sammeln Telefonnummern von

Freunden und Bekannten ihrer Kinder und telefonieren nach Moumlglichkeit zusammen mit Helfern mit allen Kontaktpersonen um einerseits zu erfahren wo ihre Kinder sich aufhalten um andererseits aber auch im Beziehungsnetz der Kinder praumlsent zu sein

Rahmenbedingungen Fuumlr den Verlust der

EigenenPraumlsenz

KooperationsproblemeBoykott intern

Kollegen Leitung

Wenig Ausbildung im Bereich

Beziehungsgestaltung Gruppendynamik

Leistungsdruckdurch

Lehrauftrag

SchuldgefuumlhleUnsicherheit

Angst vorAbwertung

IsolationSozialer Ruumlckzug

Angst vor negativerBewertung

Dominanzorientierung

Steigerung desDestruktiven

Verhaltens

Eskalationsdynamiken LehrerIn SchuumllerIn

Geheimhaltung

Kooperationsproblemeextern

zB Eltern

Professionelle Praumlsenz von LehrerInnen

Vier Dimensionen der Elterlichen Praumlsenz

Raumlumlichen Dimension (bdquoich bin anwesendldquo bdquoIch dringe wenn es notwendig ist in dein Territoriumeinldquo zB eigenes Zimmer gefaumlhrdende Aufenthaltsorte der Clique usw)

bull Zeitliche Dimension (bdquoich nehme mir Zeit fuumlr dichldquo)

bull Strukturelle Dimension (bdquoich bringe meine Regeln als VaterMutter zur Geltungldquo)

bull Beziehungsdimension (bdquoich kontrolliere und beaufsichtige mein Kind in den Bereichen in denen es notwendig istldquo zB an gefaumlhrdenden Orten in Kontakt zu gefaumlhrdenden Personen)

  • Slide 1
  • Elterliche Praumlsenz und gewaltloser Widerstand
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  • Slide 8
  • Slide 9
  • 1 Indikationen
  • Fragen fuumlr Eltern die sich fragen ob das Konzept e
  • Was ist elterliche Praumlsenz
  • Slide 13
  • Ziele des Elterncoaching
  • Slide 15
  • Konkreter
  • Slide 18
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  • Slide 20
  • Slide 21
  • Slide 22
  • Slide 23
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  • Slide 25
  • Bei allen Aktionen gilt
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  • Eskalationsdynamik zwischen Eltern und Kindern
  • Aktionen um Elterliche Praumlsens wiederherzustellen
  • Slide 34
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  • Professionelle Praumlsenz von LehrerInnen
  • Vier Dimensionen der Elterlichen Praumlsenz
Page 6: Die Jugend von heute liebt des Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander

Entwicklungsphasen

Fruumlhe KindheitKind erwirbt Grundmuster fuumlr den Umgang mit Gefuumlhlen und anderen MenschenBraucht viel Raum zum Experimentieren und Erproben

Spaumlte KindheitSoziale Umgebung veraumlndert sich Kind muss versuchen mit neuen Bezugspersonen eine Beziehung aufzubauenInteresse an der Umwelt waumlchst Neugier

JugendalterPhase des Selbstaumlndigwerdes Der die Jugendliche muss eine eigenePosition und Orientierung in der sozialen Umwelt findenEntwicklung von persoumlnlichen Wert- und LebensvorstellungenDistanzierung von der ErwachsenenweltAbloumlsung von Elternhaus und Schule

Pubertaumlt als Phase tiefgreifender Veraumlnderungen

In der Pubertaumlt veraumlndert sich der Koumlrper

In der Pubertaumlt veraumlndern sich Beziehungen

In der Pubertaumlt schwanken die Stimmungen

Entwicklungsaufgaben Abloumlsung vom Elternhaus Aufbau neuer Beziehungen zu Gleichaltrigen Entscheidung fuumlr ein Berufsziel Entwicklung von Zukunftsperspektiven Akzeptieren der eigenen koumlrperlichen

Erscheinung Entwicklung einer eigenen Geschlechtsrolle Entwicklung einer eigenen Sexualitaumlt

Das Eltern - Coaching ist ein Programm das von Haim Omer in Tel Aviv entwickelt und von Arist von Schlippe nach Deutschland gebracht wurde wurde um Eltern zu helfen ihre elterliche Autoritaumlt zuruumlckzugewinnen wenn diese weit gehend oder ganz verloren gegangen ist

1 Indikationen Gewalttaumltigkeit von Kindern

gegenuumlber ihren Geschwistern Eltern und anderen Familienmitgliedern

auffaumllliges und delinquentes

Verhalten z B Drogenkonsum Schuleschwaumlnzen Schulverweigerung Kriminalitaumlt

autoaggressives Verhalten z B

Selbstmord-Drohungen Selbstverstuumlmmelungen

Das Programm ist fuumlr Kinder ab einem Alter von zirka vier Jahren bis hin zu Jugendlichen geeignet

Fragen fuumlr Eltern die sich fragen ob das Konzept etwas fuumlr sie ist sind

Fuumlhlst du dich Zuhause wohl

Kannst du tun was du

willst Hast du die Kontrolle

daruumlber wer in einem Haus ein und aus geht

Hast du Zugang zum

Zimmer eines Kindes dass in irgendeiner Weise auffaumlllig ist

Bestimmst du die Regeln zu

Hause

bull

Was ist elterliche Praumlsenz

Zwei Pole die elterliche Praumlsenz definieren

Eltern sind Freunde Genoss(inn)en und Begleiter ihrer Kinder

Eltern sind aber auch Erzieher und Grenzsetzer

Rahmenbedingungen fuumlr den Verlust

elterlicher Praumlsenz

GesellschaftlicheRahmenbedingungenWirtschaftliche Lage

DominanzorientierungDes Kindes

Boykott durch andere Personen (Familie)

Probleme inDer elterlichenKooperation

UumlberforderungUumlberarbeitungErschoumlpfung Isolation

SchamRuumlckzug

Eskalations-dynamik

Steigerung des Gewalttaumltigen

Verhaltens

SchuldgefuumlhleDer Eltern

Ziele des Elterncoachingdie Zuruumlck-Gewinnung der Elterlichen

Praumlsenz wenn Kinder im haumluslichen Umfeld die Oberhand gewonnen haben

Wiederherstellung der notwendigen

elterlichen Autoritaumlt zwischen Kindern und Eltern

Faumlhigkeit aus dem Machtkampf auszusteigen

Die Aktionen haben nicht zum Ziel dass die Eltern einen Kampf gewinnen sondern ihre Praumlsenz deutlich zu machen

Elterliche Praumlsenz unterscheidet sich sowohl von einer bdquoantiautoritaumlrenldquo Erziehung als auch von einer rigiden Erziehung Sie ist gekennzeichnet durch

Verzicht auf Vorschriften Verzicht auf Beschuldigungen Gewaltfreiheit in der koumlrperlichen und seelischen Dimension Sensibilitaumlt fuumlr die Wuumlrde des Kindes Vermittlung von Kraft fuumlr die Eltern Elterliche Praumlsenz ist wertorientiert

Sie will Gewalt und delinquentes Verhalten der Kinder verringern und die Opfer schuumltzen In bestimmten Aktionen werden bestimmte Werte (Recht auf Intimsphaumlre des Kindes) verletzt zugunsten der Durchsetzung houmlherer Werte (Schutz der Geschwisterkinder)

Konkreter Es geht nicht darum das Eltern lernen die

Kaumlmpfe mit den Kindern zu gewinnen sondern aus der Eskalationsdynamik auszubrechen ohne sich selbst aufzugeben

Verzicht auf Belehrungen

Beschimpfungen Beleidigungen aber auch der Verzicht auf das Uumlberzeugen - wollen Drang zur Antwort bdquo

bdquoVergeltungsdrangldquo minimieren also Rache

zu uumlben fuumlr als verletzend oder als Unrecht empfundene Handlungen der Kinder

Destruktive Machtkaumlmpfe

Konstruktive Machtkaumlmpfe

Ziel Die Pflicht zu siegen Die Pflicht zum Widerstand

Beziehung Grundlegende Asymmetrie

Grundlegende Gleichheit

Verantwortung fuumlr den Schaden

Die andere Seite hat begonnenDie andere Seite ist schuldig

Wechselseitigkeit der Verantwortung wird anerkannt

Kontrolle Kontrolle des anderen als Hauptwunsch

Kontrolle als gefaumlhrliche IllusionKooperation wird angestrebt

Geheimhaltung Konspiratorische Geheimhaltung

Offenheit des Kampfes

Vergeltung Auge um Auge Versoumlhnungsmassnahmen

Zeit Unmittelbarkeitsprinzip

Prinzip der Reifebdquokaltes Eisenldquo

Prinzipien des gewaltlosen Widerstandes

Hartnaumlckigkeit und Standhaftigkeit auch gegenuumlber machtvollen oder erpresserisch gestellten Forderungen

Die Bereitschaft alles zu tun um schaumldlichen Handlungen vorzubeugen

Die Bereitschaft auf koumlrperliche oder verbale Gewalt absolut zu verzichten weder schlagen drohen beschimpfen beleidigen oder beschuldigen

Die Bereitschaft und Entschiedenheit eine Loumlsung zu finden in der das Kind sich weder gedemuumltigt noch besiegt fuumlhlt

Die Bereitschaft sich bei koumlrperlichen Auseinandersetzungen nur zu verteidigen dh Schlaumlge nur abzuwehren und nicht zuruumlckzuschlagen

1 Das Wichtigste aus dem Teufelskreis aussteigenSich nicht hineinziehen lassen den Provokationen widerstehenGewaltloser Widerstand ist eine Form des Protests keine Schlacht

Das Prinzip der verzoumlgerten Reaktion und des Schweigens das Predigen beenden

Wennlsquos mal schiefgegangen ist Mitten in der Eskalation kann man nichts tun Im Zweifelsfall geht der persoumlnliche Schutz vor

2 Die Ankuumlndigung

3 Das Sit-In

4 Das Siegel der Geheimhaltung brechenUnterstuumltzer Vermittler einbeziehen

5 Die TelefonrundeInformationen sammelnAnrufenMit verschiedenen Personen sprechen Freunde des Kindes Eltern der Freunde Lokalbesitzer Freizeitortmitarbeiter

6 Nachgehen und Aufsuchen

7 Der verlaumlngerte Sitzstreik

8 Befehle Dienstleistungen verweigern

9 Unverzichtbarer Bestandteil Gesten der Versoumlhnung

Ein typischer Ablauf 1048707 Du gehst nicht Ich gehe doch 1048707 Ich sagte du gehst nicht 1048707 Du kannst mir nicht sagen was ich tun soll 1048707 Solange du in meinem Haus wohnst wirst du dich nach den Regeln dieses Hauses richten 1048707 Ich frage dich nicht (knallt die Tuumlr laut zu)

Am Ende fuumlhrt das Kind seinen Willen aus Sie bleiben wuumltend und erschoumlpft zuruumlck der Konflikt hat sich wieder verschaumlrft Haumlufiger fuumlhren Ihre Versuche zu erklaumlren zu uumlberzeugen zu predigen und zu debattieren beim Kind zu einem totalen Ignorieren Es antwortet Ihnen nicht ignoriert Ihre Praumlsenz verlaumlsst bei Ihrem Eintreten das Zimmer was Sie macht- und hilflos erscheinen laumlsst

Hinweis1048707 Jede dieser Reaktionen bedeutet ein Hineingezogenwerden1048707 Jede dieser Formen des Hineingezogenwerdens fuumlhrt zur EskalationHinweis1048707 Zu viel zu reden ist eskalierend1048707 Zu viel zu reden entspringt der Hilflosigkeit1048707 Aumluszligerungen eines klaren Verbots fuumlhren zu weniger Eskalationen als Ihre Versuche zu uumlberzeugen zu predigen und zu debattieren

Eltern die sich haumlufiger in Auseinandersetzungen mit ihren Kindern hineinziehen lassen neigen dazu viel zu reden zu predigen zu diskutieren zu drohen zu entschuldigen zu rechtfertigen zu schreien zu uumlberzeugen und sich zu revanchieren

Das Prinzip sich nicht hineinziehen zu lassen wird ergaumlnzt durch das Prinzip des Aufschubs Der Gedankeman muumlsse auf jede Provokation des Kindes sofort reagieren ist grundlegend falsch

Hinweis1048707 Schieben Sie Ihre Reaktion auf Nehmen Sie sich Zeit um Ihre Reaktion zu planen1048707 Im Zweifelsfall schweigen und nicht reagieren Schweigen ist keine Kapitulation

Einem uumlbermaumlchtigen Kind Bedingungen zu stellen um eine gewuumlnschte Handlung zu erreichenfuumlhrt zu der Gefahr dass sich die Eskalation weiter verschaumlrft Es antwortet dann immer mit neuenStellen von Bedingungen

Bei solchen Kindern ist alles Stellen von Bedingungen (wenn dann) zu vermeidenVermeiden Sie das Hineingezogenwerden das Schreien das Predigen

Die Durchfuumlhrung eines Sit-in

Gehen Sie in das Zimmer des Kindes wenn es sich dort befindet zu einem Zeitpunkt den Sie gewaumlhlthaben Wichtig ist die Planung des Eintretens Nehmen Sie sich Zeit und Ruhe Schlieszligen Sie die Zimmertuumlr hinter sich und setzen Sie sich hin so dass das Kind schlecht das Zimmer verlassen kann

Wenn Sie sich hingesetzt haben sagen Sie ihm bdquowir koumlnnen uumlber dein Verhalten nicht mehr hinwegsehenund wollen damit nicht mehr weiter lebenldquo Dann benennen und beschreiben Sie das jeweilige nichtakzeptierte Verhalten des Kindes (sagen Sie ihm ein oder zwei Beispiele) bdquoWir sind hereingekommen umeine Loumlsung fuumlr das Problem zu finden Wir bleiben hier sitzen und warten auf deinen Vorschlag wie du deinVerhalten aumlndern willstldquo

Danach bleiben Sie ruhig sitzen und warten auf den Vorschlag des Kindes Die Vorschlaumlge die es eventuellmacht houmlren Sie sich ruhig an und waumlgen sie ab Lassen Sie sich nicht provozieren Lassen Sie sich nicht hineinziehen

Vermeiden Sie jeglichen Vorwurf alles Predigen Bedrohen oder Diskutieren

Warten Sie ruhig und geduldig und lassen Sie sich in keinen Kampf hineinziehen

Entschlossenheit Geduld und Ruhe vermitteln die Botschaft von Kraft und Stabilitaumlt

Wenn das Kind einen positiven Vorschlag gemacht hat koumlnnen Sie das Zimmer mit einer positivenBemerkung verlassen und deutlich machen dass Sie die Idee mit dem Kind ausprobieren wollen

Wenn das Kind keinen Vorschlag macht bleiben Sie angekuumlndigte Zeit lang sitzen und verlassen Sie dann das Zimmerohne zu drohen Sie wuumlrden zuruumlckkehren Sie koumlnnen eine Aussage machen bdquoEs ist noch keine Loumlsunggefundenldquo

Bei allen Aktionen gilt

Sie werden nicht im Zustand der Erregung durchgefuumlhrt sondern die

Eltern warten einen geeigneten Zeitpunkt ab (bdquoDas Eisen schmieden wenn es

kalt istldquo) Die Aktionen werden nie allein durchgefuumlhrt Die Eltern suchen sich

Unterstuumltzung im Freundes- und Familienkreis aber auch bei Lehrern und Sozialarbeitern

Die Aktionen werden strategisch geplant und vorbereitet Alle Eventualitaumlten werden bedacht und es werden entsprechende Strategien uumlberlegt Die Eltern druumlcken in den Aktionen ihren Standpunkt in wenigen wertschaumltzenden Worten aus

Wir sind deine Eltern wir sorgen uns um dich und wir wollen

dass Du nach Hause kommst nicht mehr gewalttaumltig bist uswhellip

Sie diskutieren belehren beschuldigen nicht und gehen auch nicht auf entsprechende Aktionen der Kinder ein

Uumlbung 1Die Technik der drei Koumlrbe

Der gruumlne KorbDies ist der groumlsste Korb in ihn gehoumlren alle Verhaltensweisen die aumlrgerlich sind bei denen aber auch zuzugestehen ist dass sie mit den Begrenzungen des Kindes oder des Jugendlichen zu tun hat ndash oder dass sie wenn die Beziehung nicht so eskaliert waumlre fuumlr das Kindes- und Jugendalterbeinahe als bdquonormalldquo angesehen werden koumlnnten Sie koumlnnen durchaus fuumlr die Eltern oder die Lehrpersonen einen hohen Wert haben und doch mit einem gewissen Bedauern oft aber auch mit Erleichterung in diesen Korb gelegt werden ein aufgeraumlumtes Kinderzimmer hat fuumlr alle Eltern die wir kennen einen hohen Wert und gleichzeitig kennen wir fast keine Familie in der die Kinderzimmerwirklich ordentlich sind Oder uumlbertragen auf die Schule die aufgeraumlumte SchulbankKaugummi kauen im Gespraumlch mit der LehrerinUnd so kommen in den gruumlnen Korb all die Verhaltensweise die zwar aumlrgerlich sind bei denen die Eltern oder die Lehrpersonen aber entscheiden bdquoDaruumlber regen wir uns nicht mehr aufldquo Diese Entscheidung hilft auch die einzelnen Verhaltensweisen von dem bdquoGrundsaumltzlichenldquo zu trennen Natuumlrlich sind Erinnerungen und Ermahnungen weiterhin moumlglich doch lohnt sich fuumlr diese Aspekte keine Eskalation

Der gelbe KorbDieser Korb ist sehr wichtig In ihn gehoumlren alle Verhaltensweisen die fuumlr die Eltern oder Lehrpersonen langfristig nicht akzeptabel sind die aber derzeit nicht im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen Hier sind alle Aspekte versammelt bei denen die Eltern oder die Lehrpersonen bereit sind zu verhandeln Kompromisse einzugehen Entgegenkommen zu signalisieren Hier sind also alle Verhaltensweisen die wichtig sind die jedoch nicht die Bedeutung haben dass sie Gegenstand gewaltloser Massnahmen werden sollten Doch wird um sie verhandelt werden sie werden als Thema in der Familie oder in der Schule bedeutsam bleiben

Der rote KorbDieser Korb ist der kleinste der drei In ihn gehoumlren die Verhaltensweisen hinein die die Eltern oder die Lehrpersonen auf keinen Fall akzeptieren koumlnnen Hier sind die Beschwerden versammelt fuumlr die es sich lohnt Widerstand zu zeigen und Massnahmen in Gang zu setzen Alle Aspekte kindlichen Verhaltens die mit Sicherheit zu tun haben gehoumlren ganz sicher hier hinein (Gefaumlhrdung seiner selbst durch selbstzerstoumlrerische Massnahmen Gefaumlhrdung der koumlrperlichen Integritaumlt anderer zB der Geschwister Mitschuumller der Eltern Zerstoumlrung von Gegenstaumlnden Ein grosser Teil der Beratungsarbeit wird darin bestehen in diesen Korb maximal vier bis fuumlnf Verhaltensweisen hineinzulegen Der jeweilige Aspekt muss so wichtig sein dass die Eltern dafuumlr bereit sind heftige Auseinandersetzungen in Kauf und die Muumlhe gewaltloser Widerstandsmassnahmen aufsich zu nehmenPartnerarbeit (2 x 15 Min) Werfen Sie im Dialog einige problematischeVerhaltensweisen aus dem privaten oder beruflichen Alltag mit

Kindern und Jugendlichen in die drei KoumlrbePlenum (ca 15 Min) Praumlsentation und Ordnen der Themen inden gelben und roten Koumlrben Nach einer Vorlage von Arist von Schlippe adaptiert von A Lanfranchi 2008

Uumlbung 2 Die Ankuumlndigung

Was wird angekuumlndigto In einer Ankuumlndigung wird grundsaumltzlich Verhalten benannt Eine Ankuumlndigung richtet sich nie an eine Person sondern immer nur an ein Verhalten bzw benennt erwuumlnschtes oder unerwuumlnschtes Verhalten und was dafuumlr oder dagegen getan wird

o Positive Ankuumlndigung das Verhalten das bleiben soll wird benannt Beispiel bdquoWir haben Dich als interessiertn und offenen Menschen kennen gelernt der gerne lernt und wir werden alles in unserer Macht stehende tun damit das so bleibtldquo

o Negative Ankuumlndigung das Verhalten das reduziert werden bzw verschwinden soll wird benannt Beispiel bdquoWir haben beobachtet dass Du in letzter Zeit haumlufig Schlaumlgereien hast Wir sind nicht bereit dieses Verhalten laumlnger hinzunehmen und werden deshalb alles in unserer Macht stehende tun damit das Schlagen aufhoumlrt Wir werden in Zufkunft Kontakt mit deinen Freunden aufnehmen und die Eltern deiner Freunde informierenldquo

Wer macht die Ankuumlndigungo Prinzipiell so viele Personen wie moumlglicho Fuumlr Personen die nicht anwesend sein koumlnnen wer- den zB Stuumlhle aufgestellt

Was ist zu beachten

Das Vorgehen muss zwischen allen Beteiligten abgesprochen seinWas angekuumlndigt wird (zB bdquoWir werden deine Freunde informierenldquo) muss imangekuumlndigten Zeitrahmen umgesetzt werdenDie Ankuumlndigung soll in einem klaren aber auf keinen Fall drohenden Ton gemacht werdenEs duumlrfen keine verurteilenden oder bewertenden Aussagen gemacht werden

Beispiel stattbdquoWir werden deine Grausamkeiten nicht laumlnger duldenldquo besser bdquoWir werden nicht laumlnger dulden dass Ihr du andere schlaumlgst und ihnen weh tustldquo Kleingruppenarbeit ca 4 Personen (20 Min)Suchen Sie ein Beispiel (Schule Familie ihre Organisation) diskutieren Sie Moumlglichkeiten der Ankuumlndigung formulieren Sie schriftlich eine Ankuumlndigung die Sie dann auch vortragen werden

Eskalationsdynamik zwischen Eltern und Kindern1 je groumlszliger die Herrschaftsausrichtung der Teilnehmer einer

konflikthaften Interaktion desto groumlszliger das Eskalationsrisiko 2 je houmlher die psychophysische Erregung der Beteiligten desto houmlher

ist die Eskalationsgefahr 3 elterliche Predigten Bitten und Abbitten verstaumlrken das Risiko von

Eskalation 4 der fortwaumlhrende feindselige Austausch fuumlhrt dazu dass die

Interaktion zwischen Eltern und Kind sich zunehmend verengt diese Einengung verringert die Moumlglichkeiten Konflikte zu vermeiden oder zu loumlsen noch weiter

5 Versoumlhnung helfen die Einengung der Prozesse zu uumlberwinden und

vermehren dadurch die Moumlglichkeiten erfolgreicher Konfliktloumlsungen

Aktionen um Elterliche Praumlsens wiederherzustellen

Sit Ins im Zimmer der Kinder bull Gewaltfreie Einschraumlnkung Die Eltern erscheinen an den

Orten des Problemverhaltens (in der Disco bei bdquoproblematischenldquo Freunden an den Aufenthaltsorten wenn Kinder zu spaumlt kommen)

bull Telefonaktionen Die Eltern sammeln Telefonnummern von

Freunden und Bekannten ihrer Kinder und telefonieren nach Moumlglichkeit zusammen mit Helfern mit allen Kontaktpersonen um einerseits zu erfahren wo ihre Kinder sich aufhalten um andererseits aber auch im Beziehungsnetz der Kinder praumlsent zu sein

Rahmenbedingungen Fuumlr den Verlust der

EigenenPraumlsenz

KooperationsproblemeBoykott intern

Kollegen Leitung

Wenig Ausbildung im Bereich

Beziehungsgestaltung Gruppendynamik

Leistungsdruckdurch

Lehrauftrag

SchuldgefuumlhleUnsicherheit

Angst vorAbwertung

IsolationSozialer Ruumlckzug

Angst vor negativerBewertung

Dominanzorientierung

Steigerung desDestruktiven

Verhaltens

Eskalationsdynamiken LehrerIn SchuumllerIn

Geheimhaltung

Kooperationsproblemeextern

zB Eltern

Professionelle Praumlsenz von LehrerInnen

Vier Dimensionen der Elterlichen Praumlsenz

Raumlumlichen Dimension (bdquoich bin anwesendldquo bdquoIch dringe wenn es notwendig ist in dein Territoriumeinldquo zB eigenes Zimmer gefaumlhrdende Aufenthaltsorte der Clique usw)

bull Zeitliche Dimension (bdquoich nehme mir Zeit fuumlr dichldquo)

bull Strukturelle Dimension (bdquoich bringe meine Regeln als VaterMutter zur Geltungldquo)

bull Beziehungsdimension (bdquoich kontrolliere und beaufsichtige mein Kind in den Bereichen in denen es notwendig istldquo zB an gefaumlhrdenden Orten in Kontakt zu gefaumlhrdenden Personen)

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  • Elterliche Praumlsenz und gewaltloser Widerstand
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  • 1 Indikationen
  • Fragen fuumlr Eltern die sich fragen ob das Konzept e
  • Was ist elterliche Praumlsenz
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  • Ziele des Elterncoaching
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  • Konkreter
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  • Bei allen Aktionen gilt
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  • Eskalationsdynamik zwischen Eltern und Kindern
  • Aktionen um Elterliche Praumlsens wiederherzustellen
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  • Professionelle Praumlsenz von LehrerInnen
  • Vier Dimensionen der Elterlichen Praumlsenz
Page 7: Die Jugend von heute liebt des Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander

Pubertaumlt als Phase tiefgreifender Veraumlnderungen

In der Pubertaumlt veraumlndert sich der Koumlrper

In der Pubertaumlt veraumlndern sich Beziehungen

In der Pubertaumlt schwanken die Stimmungen

Entwicklungsaufgaben Abloumlsung vom Elternhaus Aufbau neuer Beziehungen zu Gleichaltrigen Entscheidung fuumlr ein Berufsziel Entwicklung von Zukunftsperspektiven Akzeptieren der eigenen koumlrperlichen

Erscheinung Entwicklung einer eigenen Geschlechtsrolle Entwicklung einer eigenen Sexualitaumlt

Das Eltern - Coaching ist ein Programm das von Haim Omer in Tel Aviv entwickelt und von Arist von Schlippe nach Deutschland gebracht wurde wurde um Eltern zu helfen ihre elterliche Autoritaumlt zuruumlckzugewinnen wenn diese weit gehend oder ganz verloren gegangen ist

1 Indikationen Gewalttaumltigkeit von Kindern

gegenuumlber ihren Geschwistern Eltern und anderen Familienmitgliedern

auffaumllliges und delinquentes

Verhalten z B Drogenkonsum Schuleschwaumlnzen Schulverweigerung Kriminalitaumlt

autoaggressives Verhalten z B

Selbstmord-Drohungen Selbstverstuumlmmelungen

Das Programm ist fuumlr Kinder ab einem Alter von zirka vier Jahren bis hin zu Jugendlichen geeignet

Fragen fuumlr Eltern die sich fragen ob das Konzept etwas fuumlr sie ist sind

Fuumlhlst du dich Zuhause wohl

Kannst du tun was du

willst Hast du die Kontrolle

daruumlber wer in einem Haus ein und aus geht

Hast du Zugang zum

Zimmer eines Kindes dass in irgendeiner Weise auffaumlllig ist

Bestimmst du die Regeln zu

Hause

bull

Was ist elterliche Praumlsenz

Zwei Pole die elterliche Praumlsenz definieren

Eltern sind Freunde Genoss(inn)en und Begleiter ihrer Kinder

Eltern sind aber auch Erzieher und Grenzsetzer

Rahmenbedingungen fuumlr den Verlust

elterlicher Praumlsenz

GesellschaftlicheRahmenbedingungenWirtschaftliche Lage

DominanzorientierungDes Kindes

Boykott durch andere Personen (Familie)

Probleme inDer elterlichenKooperation

UumlberforderungUumlberarbeitungErschoumlpfung Isolation

SchamRuumlckzug

Eskalations-dynamik

Steigerung des Gewalttaumltigen

Verhaltens

SchuldgefuumlhleDer Eltern

Ziele des Elterncoachingdie Zuruumlck-Gewinnung der Elterlichen

Praumlsenz wenn Kinder im haumluslichen Umfeld die Oberhand gewonnen haben

Wiederherstellung der notwendigen

elterlichen Autoritaumlt zwischen Kindern und Eltern

Faumlhigkeit aus dem Machtkampf auszusteigen

Die Aktionen haben nicht zum Ziel dass die Eltern einen Kampf gewinnen sondern ihre Praumlsenz deutlich zu machen

Elterliche Praumlsenz unterscheidet sich sowohl von einer bdquoantiautoritaumlrenldquo Erziehung als auch von einer rigiden Erziehung Sie ist gekennzeichnet durch

Verzicht auf Vorschriften Verzicht auf Beschuldigungen Gewaltfreiheit in der koumlrperlichen und seelischen Dimension Sensibilitaumlt fuumlr die Wuumlrde des Kindes Vermittlung von Kraft fuumlr die Eltern Elterliche Praumlsenz ist wertorientiert

Sie will Gewalt und delinquentes Verhalten der Kinder verringern und die Opfer schuumltzen In bestimmten Aktionen werden bestimmte Werte (Recht auf Intimsphaumlre des Kindes) verletzt zugunsten der Durchsetzung houmlherer Werte (Schutz der Geschwisterkinder)

Konkreter Es geht nicht darum das Eltern lernen die

Kaumlmpfe mit den Kindern zu gewinnen sondern aus der Eskalationsdynamik auszubrechen ohne sich selbst aufzugeben

Verzicht auf Belehrungen

Beschimpfungen Beleidigungen aber auch der Verzicht auf das Uumlberzeugen - wollen Drang zur Antwort bdquo

bdquoVergeltungsdrangldquo minimieren also Rache

zu uumlben fuumlr als verletzend oder als Unrecht empfundene Handlungen der Kinder

Destruktive Machtkaumlmpfe

Konstruktive Machtkaumlmpfe

Ziel Die Pflicht zu siegen Die Pflicht zum Widerstand

Beziehung Grundlegende Asymmetrie

Grundlegende Gleichheit

Verantwortung fuumlr den Schaden

Die andere Seite hat begonnenDie andere Seite ist schuldig

Wechselseitigkeit der Verantwortung wird anerkannt

Kontrolle Kontrolle des anderen als Hauptwunsch

Kontrolle als gefaumlhrliche IllusionKooperation wird angestrebt

Geheimhaltung Konspiratorische Geheimhaltung

Offenheit des Kampfes

Vergeltung Auge um Auge Versoumlhnungsmassnahmen

Zeit Unmittelbarkeitsprinzip

Prinzip der Reifebdquokaltes Eisenldquo

Prinzipien des gewaltlosen Widerstandes

Hartnaumlckigkeit und Standhaftigkeit auch gegenuumlber machtvollen oder erpresserisch gestellten Forderungen

Die Bereitschaft alles zu tun um schaumldlichen Handlungen vorzubeugen

Die Bereitschaft auf koumlrperliche oder verbale Gewalt absolut zu verzichten weder schlagen drohen beschimpfen beleidigen oder beschuldigen

Die Bereitschaft und Entschiedenheit eine Loumlsung zu finden in der das Kind sich weder gedemuumltigt noch besiegt fuumlhlt

Die Bereitschaft sich bei koumlrperlichen Auseinandersetzungen nur zu verteidigen dh Schlaumlge nur abzuwehren und nicht zuruumlckzuschlagen

1 Das Wichtigste aus dem Teufelskreis aussteigenSich nicht hineinziehen lassen den Provokationen widerstehenGewaltloser Widerstand ist eine Form des Protests keine Schlacht

Das Prinzip der verzoumlgerten Reaktion und des Schweigens das Predigen beenden

Wennlsquos mal schiefgegangen ist Mitten in der Eskalation kann man nichts tun Im Zweifelsfall geht der persoumlnliche Schutz vor

2 Die Ankuumlndigung

3 Das Sit-In

4 Das Siegel der Geheimhaltung brechenUnterstuumltzer Vermittler einbeziehen

5 Die TelefonrundeInformationen sammelnAnrufenMit verschiedenen Personen sprechen Freunde des Kindes Eltern der Freunde Lokalbesitzer Freizeitortmitarbeiter

6 Nachgehen und Aufsuchen

7 Der verlaumlngerte Sitzstreik

8 Befehle Dienstleistungen verweigern

9 Unverzichtbarer Bestandteil Gesten der Versoumlhnung

Ein typischer Ablauf 1048707 Du gehst nicht Ich gehe doch 1048707 Ich sagte du gehst nicht 1048707 Du kannst mir nicht sagen was ich tun soll 1048707 Solange du in meinem Haus wohnst wirst du dich nach den Regeln dieses Hauses richten 1048707 Ich frage dich nicht (knallt die Tuumlr laut zu)

Am Ende fuumlhrt das Kind seinen Willen aus Sie bleiben wuumltend und erschoumlpft zuruumlck der Konflikt hat sich wieder verschaumlrft Haumlufiger fuumlhren Ihre Versuche zu erklaumlren zu uumlberzeugen zu predigen und zu debattieren beim Kind zu einem totalen Ignorieren Es antwortet Ihnen nicht ignoriert Ihre Praumlsenz verlaumlsst bei Ihrem Eintreten das Zimmer was Sie macht- und hilflos erscheinen laumlsst

Hinweis1048707 Jede dieser Reaktionen bedeutet ein Hineingezogenwerden1048707 Jede dieser Formen des Hineingezogenwerdens fuumlhrt zur EskalationHinweis1048707 Zu viel zu reden ist eskalierend1048707 Zu viel zu reden entspringt der Hilflosigkeit1048707 Aumluszligerungen eines klaren Verbots fuumlhren zu weniger Eskalationen als Ihre Versuche zu uumlberzeugen zu predigen und zu debattieren

Eltern die sich haumlufiger in Auseinandersetzungen mit ihren Kindern hineinziehen lassen neigen dazu viel zu reden zu predigen zu diskutieren zu drohen zu entschuldigen zu rechtfertigen zu schreien zu uumlberzeugen und sich zu revanchieren

Das Prinzip sich nicht hineinziehen zu lassen wird ergaumlnzt durch das Prinzip des Aufschubs Der Gedankeman muumlsse auf jede Provokation des Kindes sofort reagieren ist grundlegend falsch

Hinweis1048707 Schieben Sie Ihre Reaktion auf Nehmen Sie sich Zeit um Ihre Reaktion zu planen1048707 Im Zweifelsfall schweigen und nicht reagieren Schweigen ist keine Kapitulation

Einem uumlbermaumlchtigen Kind Bedingungen zu stellen um eine gewuumlnschte Handlung zu erreichenfuumlhrt zu der Gefahr dass sich die Eskalation weiter verschaumlrft Es antwortet dann immer mit neuenStellen von Bedingungen

Bei solchen Kindern ist alles Stellen von Bedingungen (wenn dann) zu vermeidenVermeiden Sie das Hineingezogenwerden das Schreien das Predigen

Die Durchfuumlhrung eines Sit-in

Gehen Sie in das Zimmer des Kindes wenn es sich dort befindet zu einem Zeitpunkt den Sie gewaumlhlthaben Wichtig ist die Planung des Eintretens Nehmen Sie sich Zeit und Ruhe Schlieszligen Sie die Zimmertuumlr hinter sich und setzen Sie sich hin so dass das Kind schlecht das Zimmer verlassen kann

Wenn Sie sich hingesetzt haben sagen Sie ihm bdquowir koumlnnen uumlber dein Verhalten nicht mehr hinwegsehenund wollen damit nicht mehr weiter lebenldquo Dann benennen und beschreiben Sie das jeweilige nichtakzeptierte Verhalten des Kindes (sagen Sie ihm ein oder zwei Beispiele) bdquoWir sind hereingekommen umeine Loumlsung fuumlr das Problem zu finden Wir bleiben hier sitzen und warten auf deinen Vorschlag wie du deinVerhalten aumlndern willstldquo

Danach bleiben Sie ruhig sitzen und warten auf den Vorschlag des Kindes Die Vorschlaumlge die es eventuellmacht houmlren Sie sich ruhig an und waumlgen sie ab Lassen Sie sich nicht provozieren Lassen Sie sich nicht hineinziehen

Vermeiden Sie jeglichen Vorwurf alles Predigen Bedrohen oder Diskutieren

Warten Sie ruhig und geduldig und lassen Sie sich in keinen Kampf hineinziehen

Entschlossenheit Geduld und Ruhe vermitteln die Botschaft von Kraft und Stabilitaumlt

Wenn das Kind einen positiven Vorschlag gemacht hat koumlnnen Sie das Zimmer mit einer positivenBemerkung verlassen und deutlich machen dass Sie die Idee mit dem Kind ausprobieren wollen

Wenn das Kind keinen Vorschlag macht bleiben Sie angekuumlndigte Zeit lang sitzen und verlassen Sie dann das Zimmerohne zu drohen Sie wuumlrden zuruumlckkehren Sie koumlnnen eine Aussage machen bdquoEs ist noch keine Loumlsunggefundenldquo

Bei allen Aktionen gilt

Sie werden nicht im Zustand der Erregung durchgefuumlhrt sondern die

Eltern warten einen geeigneten Zeitpunkt ab (bdquoDas Eisen schmieden wenn es

kalt istldquo) Die Aktionen werden nie allein durchgefuumlhrt Die Eltern suchen sich

Unterstuumltzung im Freundes- und Familienkreis aber auch bei Lehrern und Sozialarbeitern

Die Aktionen werden strategisch geplant und vorbereitet Alle Eventualitaumlten werden bedacht und es werden entsprechende Strategien uumlberlegt Die Eltern druumlcken in den Aktionen ihren Standpunkt in wenigen wertschaumltzenden Worten aus

Wir sind deine Eltern wir sorgen uns um dich und wir wollen

dass Du nach Hause kommst nicht mehr gewalttaumltig bist uswhellip

Sie diskutieren belehren beschuldigen nicht und gehen auch nicht auf entsprechende Aktionen der Kinder ein

Uumlbung 1Die Technik der drei Koumlrbe

Der gruumlne KorbDies ist der groumlsste Korb in ihn gehoumlren alle Verhaltensweisen die aumlrgerlich sind bei denen aber auch zuzugestehen ist dass sie mit den Begrenzungen des Kindes oder des Jugendlichen zu tun hat ndash oder dass sie wenn die Beziehung nicht so eskaliert waumlre fuumlr das Kindes- und Jugendalterbeinahe als bdquonormalldquo angesehen werden koumlnnten Sie koumlnnen durchaus fuumlr die Eltern oder die Lehrpersonen einen hohen Wert haben und doch mit einem gewissen Bedauern oft aber auch mit Erleichterung in diesen Korb gelegt werden ein aufgeraumlumtes Kinderzimmer hat fuumlr alle Eltern die wir kennen einen hohen Wert und gleichzeitig kennen wir fast keine Familie in der die Kinderzimmerwirklich ordentlich sind Oder uumlbertragen auf die Schule die aufgeraumlumte SchulbankKaugummi kauen im Gespraumlch mit der LehrerinUnd so kommen in den gruumlnen Korb all die Verhaltensweise die zwar aumlrgerlich sind bei denen die Eltern oder die Lehrpersonen aber entscheiden bdquoDaruumlber regen wir uns nicht mehr aufldquo Diese Entscheidung hilft auch die einzelnen Verhaltensweisen von dem bdquoGrundsaumltzlichenldquo zu trennen Natuumlrlich sind Erinnerungen und Ermahnungen weiterhin moumlglich doch lohnt sich fuumlr diese Aspekte keine Eskalation

Der gelbe KorbDieser Korb ist sehr wichtig In ihn gehoumlren alle Verhaltensweisen die fuumlr die Eltern oder Lehrpersonen langfristig nicht akzeptabel sind die aber derzeit nicht im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen Hier sind alle Aspekte versammelt bei denen die Eltern oder die Lehrpersonen bereit sind zu verhandeln Kompromisse einzugehen Entgegenkommen zu signalisieren Hier sind also alle Verhaltensweisen die wichtig sind die jedoch nicht die Bedeutung haben dass sie Gegenstand gewaltloser Massnahmen werden sollten Doch wird um sie verhandelt werden sie werden als Thema in der Familie oder in der Schule bedeutsam bleiben

Der rote KorbDieser Korb ist der kleinste der drei In ihn gehoumlren die Verhaltensweisen hinein die die Eltern oder die Lehrpersonen auf keinen Fall akzeptieren koumlnnen Hier sind die Beschwerden versammelt fuumlr die es sich lohnt Widerstand zu zeigen und Massnahmen in Gang zu setzen Alle Aspekte kindlichen Verhaltens die mit Sicherheit zu tun haben gehoumlren ganz sicher hier hinein (Gefaumlhrdung seiner selbst durch selbstzerstoumlrerische Massnahmen Gefaumlhrdung der koumlrperlichen Integritaumlt anderer zB der Geschwister Mitschuumller der Eltern Zerstoumlrung von Gegenstaumlnden Ein grosser Teil der Beratungsarbeit wird darin bestehen in diesen Korb maximal vier bis fuumlnf Verhaltensweisen hineinzulegen Der jeweilige Aspekt muss so wichtig sein dass die Eltern dafuumlr bereit sind heftige Auseinandersetzungen in Kauf und die Muumlhe gewaltloser Widerstandsmassnahmen aufsich zu nehmenPartnerarbeit (2 x 15 Min) Werfen Sie im Dialog einige problematischeVerhaltensweisen aus dem privaten oder beruflichen Alltag mit

Kindern und Jugendlichen in die drei KoumlrbePlenum (ca 15 Min) Praumlsentation und Ordnen der Themen inden gelben und roten Koumlrben Nach einer Vorlage von Arist von Schlippe adaptiert von A Lanfranchi 2008

Uumlbung 2 Die Ankuumlndigung

Was wird angekuumlndigto In einer Ankuumlndigung wird grundsaumltzlich Verhalten benannt Eine Ankuumlndigung richtet sich nie an eine Person sondern immer nur an ein Verhalten bzw benennt erwuumlnschtes oder unerwuumlnschtes Verhalten und was dafuumlr oder dagegen getan wird

o Positive Ankuumlndigung das Verhalten das bleiben soll wird benannt Beispiel bdquoWir haben Dich als interessiertn und offenen Menschen kennen gelernt der gerne lernt und wir werden alles in unserer Macht stehende tun damit das so bleibtldquo

o Negative Ankuumlndigung das Verhalten das reduziert werden bzw verschwinden soll wird benannt Beispiel bdquoWir haben beobachtet dass Du in letzter Zeit haumlufig Schlaumlgereien hast Wir sind nicht bereit dieses Verhalten laumlnger hinzunehmen und werden deshalb alles in unserer Macht stehende tun damit das Schlagen aufhoumlrt Wir werden in Zufkunft Kontakt mit deinen Freunden aufnehmen und die Eltern deiner Freunde informierenldquo

Wer macht die Ankuumlndigungo Prinzipiell so viele Personen wie moumlglicho Fuumlr Personen die nicht anwesend sein koumlnnen wer- den zB Stuumlhle aufgestellt

Was ist zu beachten

Das Vorgehen muss zwischen allen Beteiligten abgesprochen seinWas angekuumlndigt wird (zB bdquoWir werden deine Freunde informierenldquo) muss imangekuumlndigten Zeitrahmen umgesetzt werdenDie Ankuumlndigung soll in einem klaren aber auf keinen Fall drohenden Ton gemacht werdenEs duumlrfen keine verurteilenden oder bewertenden Aussagen gemacht werden

Beispiel stattbdquoWir werden deine Grausamkeiten nicht laumlnger duldenldquo besser bdquoWir werden nicht laumlnger dulden dass Ihr du andere schlaumlgst und ihnen weh tustldquo Kleingruppenarbeit ca 4 Personen (20 Min)Suchen Sie ein Beispiel (Schule Familie ihre Organisation) diskutieren Sie Moumlglichkeiten der Ankuumlndigung formulieren Sie schriftlich eine Ankuumlndigung die Sie dann auch vortragen werden

Eskalationsdynamik zwischen Eltern und Kindern1 je groumlszliger die Herrschaftsausrichtung der Teilnehmer einer

konflikthaften Interaktion desto groumlszliger das Eskalationsrisiko 2 je houmlher die psychophysische Erregung der Beteiligten desto houmlher

ist die Eskalationsgefahr 3 elterliche Predigten Bitten und Abbitten verstaumlrken das Risiko von

Eskalation 4 der fortwaumlhrende feindselige Austausch fuumlhrt dazu dass die

Interaktion zwischen Eltern und Kind sich zunehmend verengt diese Einengung verringert die Moumlglichkeiten Konflikte zu vermeiden oder zu loumlsen noch weiter

5 Versoumlhnung helfen die Einengung der Prozesse zu uumlberwinden und

vermehren dadurch die Moumlglichkeiten erfolgreicher Konfliktloumlsungen

Aktionen um Elterliche Praumlsens wiederherzustellen

Sit Ins im Zimmer der Kinder bull Gewaltfreie Einschraumlnkung Die Eltern erscheinen an den

Orten des Problemverhaltens (in der Disco bei bdquoproblematischenldquo Freunden an den Aufenthaltsorten wenn Kinder zu spaumlt kommen)

bull Telefonaktionen Die Eltern sammeln Telefonnummern von

Freunden und Bekannten ihrer Kinder und telefonieren nach Moumlglichkeit zusammen mit Helfern mit allen Kontaktpersonen um einerseits zu erfahren wo ihre Kinder sich aufhalten um andererseits aber auch im Beziehungsnetz der Kinder praumlsent zu sein

Rahmenbedingungen Fuumlr den Verlust der

EigenenPraumlsenz

KooperationsproblemeBoykott intern

Kollegen Leitung

Wenig Ausbildung im Bereich

Beziehungsgestaltung Gruppendynamik

Leistungsdruckdurch

Lehrauftrag

SchuldgefuumlhleUnsicherheit

Angst vorAbwertung

IsolationSozialer Ruumlckzug

Angst vor negativerBewertung

Dominanzorientierung

Steigerung desDestruktiven

Verhaltens

Eskalationsdynamiken LehrerIn SchuumllerIn

Geheimhaltung

Kooperationsproblemeextern

zB Eltern

Professionelle Praumlsenz von LehrerInnen

Vier Dimensionen der Elterlichen Praumlsenz

Raumlumlichen Dimension (bdquoich bin anwesendldquo bdquoIch dringe wenn es notwendig ist in dein Territoriumeinldquo zB eigenes Zimmer gefaumlhrdende Aufenthaltsorte der Clique usw)

bull Zeitliche Dimension (bdquoich nehme mir Zeit fuumlr dichldquo)

bull Strukturelle Dimension (bdquoich bringe meine Regeln als VaterMutter zur Geltungldquo)

bull Beziehungsdimension (bdquoich kontrolliere und beaufsichtige mein Kind in den Bereichen in denen es notwendig istldquo zB an gefaumlhrdenden Orten in Kontakt zu gefaumlhrdenden Personen)

  • Slide 1
  • Elterliche Praumlsenz und gewaltloser Widerstand
  • Slide 3
  • Slide 4
  • Slide 5
  • Slide 6
  • Slide 7
  • Slide 8
  • Slide 9
  • 1 Indikationen
  • Fragen fuumlr Eltern die sich fragen ob das Konzept e
  • Was ist elterliche Praumlsenz
  • Slide 13
  • Ziele des Elterncoaching
  • Slide 15
  • Konkreter
  • Slide 18
  • Slide 19
  • Slide 20
  • Slide 21
  • Slide 22
  • Slide 23
  • Slide 24
  • Slide 25
  • Bei allen Aktionen gilt
  • Slide 27
  • Slide 28
  • Slide 29
  • Slide 30
  • Slide 31
  • Eskalationsdynamik zwischen Eltern und Kindern
  • Aktionen um Elterliche Praumlsens wiederherzustellen
  • Slide 34
  • Slide 35
  • Professionelle Praumlsenz von LehrerInnen
  • Vier Dimensionen der Elterlichen Praumlsenz
Page 8: Die Jugend von heute liebt des Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander

Entwicklungsaufgaben Abloumlsung vom Elternhaus Aufbau neuer Beziehungen zu Gleichaltrigen Entscheidung fuumlr ein Berufsziel Entwicklung von Zukunftsperspektiven Akzeptieren der eigenen koumlrperlichen

Erscheinung Entwicklung einer eigenen Geschlechtsrolle Entwicklung einer eigenen Sexualitaumlt

Das Eltern - Coaching ist ein Programm das von Haim Omer in Tel Aviv entwickelt und von Arist von Schlippe nach Deutschland gebracht wurde wurde um Eltern zu helfen ihre elterliche Autoritaumlt zuruumlckzugewinnen wenn diese weit gehend oder ganz verloren gegangen ist

1 Indikationen Gewalttaumltigkeit von Kindern

gegenuumlber ihren Geschwistern Eltern und anderen Familienmitgliedern

auffaumllliges und delinquentes

Verhalten z B Drogenkonsum Schuleschwaumlnzen Schulverweigerung Kriminalitaumlt

autoaggressives Verhalten z B

Selbstmord-Drohungen Selbstverstuumlmmelungen

Das Programm ist fuumlr Kinder ab einem Alter von zirka vier Jahren bis hin zu Jugendlichen geeignet

Fragen fuumlr Eltern die sich fragen ob das Konzept etwas fuumlr sie ist sind

Fuumlhlst du dich Zuhause wohl

Kannst du tun was du

willst Hast du die Kontrolle

daruumlber wer in einem Haus ein und aus geht

Hast du Zugang zum

Zimmer eines Kindes dass in irgendeiner Weise auffaumlllig ist

Bestimmst du die Regeln zu

Hause

bull

Was ist elterliche Praumlsenz

Zwei Pole die elterliche Praumlsenz definieren

Eltern sind Freunde Genoss(inn)en und Begleiter ihrer Kinder

Eltern sind aber auch Erzieher und Grenzsetzer

Rahmenbedingungen fuumlr den Verlust

elterlicher Praumlsenz

GesellschaftlicheRahmenbedingungenWirtschaftliche Lage

DominanzorientierungDes Kindes

Boykott durch andere Personen (Familie)

Probleme inDer elterlichenKooperation

UumlberforderungUumlberarbeitungErschoumlpfung Isolation

SchamRuumlckzug

Eskalations-dynamik

Steigerung des Gewalttaumltigen

Verhaltens

SchuldgefuumlhleDer Eltern

Ziele des Elterncoachingdie Zuruumlck-Gewinnung der Elterlichen

Praumlsenz wenn Kinder im haumluslichen Umfeld die Oberhand gewonnen haben

Wiederherstellung der notwendigen

elterlichen Autoritaumlt zwischen Kindern und Eltern

Faumlhigkeit aus dem Machtkampf auszusteigen

Die Aktionen haben nicht zum Ziel dass die Eltern einen Kampf gewinnen sondern ihre Praumlsenz deutlich zu machen

Elterliche Praumlsenz unterscheidet sich sowohl von einer bdquoantiautoritaumlrenldquo Erziehung als auch von einer rigiden Erziehung Sie ist gekennzeichnet durch

Verzicht auf Vorschriften Verzicht auf Beschuldigungen Gewaltfreiheit in der koumlrperlichen und seelischen Dimension Sensibilitaumlt fuumlr die Wuumlrde des Kindes Vermittlung von Kraft fuumlr die Eltern Elterliche Praumlsenz ist wertorientiert

Sie will Gewalt und delinquentes Verhalten der Kinder verringern und die Opfer schuumltzen In bestimmten Aktionen werden bestimmte Werte (Recht auf Intimsphaumlre des Kindes) verletzt zugunsten der Durchsetzung houmlherer Werte (Schutz der Geschwisterkinder)

Konkreter Es geht nicht darum das Eltern lernen die

Kaumlmpfe mit den Kindern zu gewinnen sondern aus der Eskalationsdynamik auszubrechen ohne sich selbst aufzugeben

Verzicht auf Belehrungen

Beschimpfungen Beleidigungen aber auch der Verzicht auf das Uumlberzeugen - wollen Drang zur Antwort bdquo

bdquoVergeltungsdrangldquo minimieren also Rache

zu uumlben fuumlr als verletzend oder als Unrecht empfundene Handlungen der Kinder

Destruktive Machtkaumlmpfe

Konstruktive Machtkaumlmpfe

Ziel Die Pflicht zu siegen Die Pflicht zum Widerstand

Beziehung Grundlegende Asymmetrie

Grundlegende Gleichheit

Verantwortung fuumlr den Schaden

Die andere Seite hat begonnenDie andere Seite ist schuldig

Wechselseitigkeit der Verantwortung wird anerkannt

Kontrolle Kontrolle des anderen als Hauptwunsch

Kontrolle als gefaumlhrliche IllusionKooperation wird angestrebt

Geheimhaltung Konspiratorische Geheimhaltung

Offenheit des Kampfes

Vergeltung Auge um Auge Versoumlhnungsmassnahmen

Zeit Unmittelbarkeitsprinzip

Prinzip der Reifebdquokaltes Eisenldquo

Prinzipien des gewaltlosen Widerstandes

Hartnaumlckigkeit und Standhaftigkeit auch gegenuumlber machtvollen oder erpresserisch gestellten Forderungen

Die Bereitschaft alles zu tun um schaumldlichen Handlungen vorzubeugen

Die Bereitschaft auf koumlrperliche oder verbale Gewalt absolut zu verzichten weder schlagen drohen beschimpfen beleidigen oder beschuldigen

Die Bereitschaft und Entschiedenheit eine Loumlsung zu finden in der das Kind sich weder gedemuumltigt noch besiegt fuumlhlt

Die Bereitschaft sich bei koumlrperlichen Auseinandersetzungen nur zu verteidigen dh Schlaumlge nur abzuwehren und nicht zuruumlckzuschlagen

1 Das Wichtigste aus dem Teufelskreis aussteigenSich nicht hineinziehen lassen den Provokationen widerstehenGewaltloser Widerstand ist eine Form des Protests keine Schlacht

Das Prinzip der verzoumlgerten Reaktion und des Schweigens das Predigen beenden

Wennlsquos mal schiefgegangen ist Mitten in der Eskalation kann man nichts tun Im Zweifelsfall geht der persoumlnliche Schutz vor

2 Die Ankuumlndigung

3 Das Sit-In

4 Das Siegel der Geheimhaltung brechenUnterstuumltzer Vermittler einbeziehen

5 Die TelefonrundeInformationen sammelnAnrufenMit verschiedenen Personen sprechen Freunde des Kindes Eltern der Freunde Lokalbesitzer Freizeitortmitarbeiter

6 Nachgehen und Aufsuchen

7 Der verlaumlngerte Sitzstreik

8 Befehle Dienstleistungen verweigern

9 Unverzichtbarer Bestandteil Gesten der Versoumlhnung

Ein typischer Ablauf 1048707 Du gehst nicht Ich gehe doch 1048707 Ich sagte du gehst nicht 1048707 Du kannst mir nicht sagen was ich tun soll 1048707 Solange du in meinem Haus wohnst wirst du dich nach den Regeln dieses Hauses richten 1048707 Ich frage dich nicht (knallt die Tuumlr laut zu)

Am Ende fuumlhrt das Kind seinen Willen aus Sie bleiben wuumltend und erschoumlpft zuruumlck der Konflikt hat sich wieder verschaumlrft Haumlufiger fuumlhren Ihre Versuche zu erklaumlren zu uumlberzeugen zu predigen und zu debattieren beim Kind zu einem totalen Ignorieren Es antwortet Ihnen nicht ignoriert Ihre Praumlsenz verlaumlsst bei Ihrem Eintreten das Zimmer was Sie macht- und hilflos erscheinen laumlsst

Hinweis1048707 Jede dieser Reaktionen bedeutet ein Hineingezogenwerden1048707 Jede dieser Formen des Hineingezogenwerdens fuumlhrt zur EskalationHinweis1048707 Zu viel zu reden ist eskalierend1048707 Zu viel zu reden entspringt der Hilflosigkeit1048707 Aumluszligerungen eines klaren Verbots fuumlhren zu weniger Eskalationen als Ihre Versuche zu uumlberzeugen zu predigen und zu debattieren

Eltern die sich haumlufiger in Auseinandersetzungen mit ihren Kindern hineinziehen lassen neigen dazu viel zu reden zu predigen zu diskutieren zu drohen zu entschuldigen zu rechtfertigen zu schreien zu uumlberzeugen und sich zu revanchieren

Das Prinzip sich nicht hineinziehen zu lassen wird ergaumlnzt durch das Prinzip des Aufschubs Der Gedankeman muumlsse auf jede Provokation des Kindes sofort reagieren ist grundlegend falsch

Hinweis1048707 Schieben Sie Ihre Reaktion auf Nehmen Sie sich Zeit um Ihre Reaktion zu planen1048707 Im Zweifelsfall schweigen und nicht reagieren Schweigen ist keine Kapitulation

Einem uumlbermaumlchtigen Kind Bedingungen zu stellen um eine gewuumlnschte Handlung zu erreichenfuumlhrt zu der Gefahr dass sich die Eskalation weiter verschaumlrft Es antwortet dann immer mit neuenStellen von Bedingungen

Bei solchen Kindern ist alles Stellen von Bedingungen (wenn dann) zu vermeidenVermeiden Sie das Hineingezogenwerden das Schreien das Predigen

Die Durchfuumlhrung eines Sit-in

Gehen Sie in das Zimmer des Kindes wenn es sich dort befindet zu einem Zeitpunkt den Sie gewaumlhlthaben Wichtig ist die Planung des Eintretens Nehmen Sie sich Zeit und Ruhe Schlieszligen Sie die Zimmertuumlr hinter sich und setzen Sie sich hin so dass das Kind schlecht das Zimmer verlassen kann

Wenn Sie sich hingesetzt haben sagen Sie ihm bdquowir koumlnnen uumlber dein Verhalten nicht mehr hinwegsehenund wollen damit nicht mehr weiter lebenldquo Dann benennen und beschreiben Sie das jeweilige nichtakzeptierte Verhalten des Kindes (sagen Sie ihm ein oder zwei Beispiele) bdquoWir sind hereingekommen umeine Loumlsung fuumlr das Problem zu finden Wir bleiben hier sitzen und warten auf deinen Vorschlag wie du deinVerhalten aumlndern willstldquo

Danach bleiben Sie ruhig sitzen und warten auf den Vorschlag des Kindes Die Vorschlaumlge die es eventuellmacht houmlren Sie sich ruhig an und waumlgen sie ab Lassen Sie sich nicht provozieren Lassen Sie sich nicht hineinziehen

Vermeiden Sie jeglichen Vorwurf alles Predigen Bedrohen oder Diskutieren

Warten Sie ruhig und geduldig und lassen Sie sich in keinen Kampf hineinziehen

Entschlossenheit Geduld und Ruhe vermitteln die Botschaft von Kraft und Stabilitaumlt

Wenn das Kind einen positiven Vorschlag gemacht hat koumlnnen Sie das Zimmer mit einer positivenBemerkung verlassen und deutlich machen dass Sie die Idee mit dem Kind ausprobieren wollen

Wenn das Kind keinen Vorschlag macht bleiben Sie angekuumlndigte Zeit lang sitzen und verlassen Sie dann das Zimmerohne zu drohen Sie wuumlrden zuruumlckkehren Sie koumlnnen eine Aussage machen bdquoEs ist noch keine Loumlsunggefundenldquo

Bei allen Aktionen gilt

Sie werden nicht im Zustand der Erregung durchgefuumlhrt sondern die

Eltern warten einen geeigneten Zeitpunkt ab (bdquoDas Eisen schmieden wenn es

kalt istldquo) Die Aktionen werden nie allein durchgefuumlhrt Die Eltern suchen sich

Unterstuumltzung im Freundes- und Familienkreis aber auch bei Lehrern und Sozialarbeitern

Die Aktionen werden strategisch geplant und vorbereitet Alle Eventualitaumlten werden bedacht und es werden entsprechende Strategien uumlberlegt Die Eltern druumlcken in den Aktionen ihren Standpunkt in wenigen wertschaumltzenden Worten aus

Wir sind deine Eltern wir sorgen uns um dich und wir wollen

dass Du nach Hause kommst nicht mehr gewalttaumltig bist uswhellip

Sie diskutieren belehren beschuldigen nicht und gehen auch nicht auf entsprechende Aktionen der Kinder ein

Uumlbung 1Die Technik der drei Koumlrbe

Der gruumlne KorbDies ist der groumlsste Korb in ihn gehoumlren alle Verhaltensweisen die aumlrgerlich sind bei denen aber auch zuzugestehen ist dass sie mit den Begrenzungen des Kindes oder des Jugendlichen zu tun hat ndash oder dass sie wenn die Beziehung nicht so eskaliert waumlre fuumlr das Kindes- und Jugendalterbeinahe als bdquonormalldquo angesehen werden koumlnnten Sie koumlnnen durchaus fuumlr die Eltern oder die Lehrpersonen einen hohen Wert haben und doch mit einem gewissen Bedauern oft aber auch mit Erleichterung in diesen Korb gelegt werden ein aufgeraumlumtes Kinderzimmer hat fuumlr alle Eltern die wir kennen einen hohen Wert und gleichzeitig kennen wir fast keine Familie in der die Kinderzimmerwirklich ordentlich sind Oder uumlbertragen auf die Schule die aufgeraumlumte SchulbankKaugummi kauen im Gespraumlch mit der LehrerinUnd so kommen in den gruumlnen Korb all die Verhaltensweise die zwar aumlrgerlich sind bei denen die Eltern oder die Lehrpersonen aber entscheiden bdquoDaruumlber regen wir uns nicht mehr aufldquo Diese Entscheidung hilft auch die einzelnen Verhaltensweisen von dem bdquoGrundsaumltzlichenldquo zu trennen Natuumlrlich sind Erinnerungen und Ermahnungen weiterhin moumlglich doch lohnt sich fuumlr diese Aspekte keine Eskalation

Der gelbe KorbDieser Korb ist sehr wichtig In ihn gehoumlren alle Verhaltensweisen die fuumlr die Eltern oder Lehrpersonen langfristig nicht akzeptabel sind die aber derzeit nicht im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen Hier sind alle Aspekte versammelt bei denen die Eltern oder die Lehrpersonen bereit sind zu verhandeln Kompromisse einzugehen Entgegenkommen zu signalisieren Hier sind also alle Verhaltensweisen die wichtig sind die jedoch nicht die Bedeutung haben dass sie Gegenstand gewaltloser Massnahmen werden sollten Doch wird um sie verhandelt werden sie werden als Thema in der Familie oder in der Schule bedeutsam bleiben

Der rote KorbDieser Korb ist der kleinste der drei In ihn gehoumlren die Verhaltensweisen hinein die die Eltern oder die Lehrpersonen auf keinen Fall akzeptieren koumlnnen Hier sind die Beschwerden versammelt fuumlr die es sich lohnt Widerstand zu zeigen und Massnahmen in Gang zu setzen Alle Aspekte kindlichen Verhaltens die mit Sicherheit zu tun haben gehoumlren ganz sicher hier hinein (Gefaumlhrdung seiner selbst durch selbstzerstoumlrerische Massnahmen Gefaumlhrdung der koumlrperlichen Integritaumlt anderer zB der Geschwister Mitschuumller der Eltern Zerstoumlrung von Gegenstaumlnden Ein grosser Teil der Beratungsarbeit wird darin bestehen in diesen Korb maximal vier bis fuumlnf Verhaltensweisen hineinzulegen Der jeweilige Aspekt muss so wichtig sein dass die Eltern dafuumlr bereit sind heftige Auseinandersetzungen in Kauf und die Muumlhe gewaltloser Widerstandsmassnahmen aufsich zu nehmenPartnerarbeit (2 x 15 Min) Werfen Sie im Dialog einige problematischeVerhaltensweisen aus dem privaten oder beruflichen Alltag mit

Kindern und Jugendlichen in die drei KoumlrbePlenum (ca 15 Min) Praumlsentation und Ordnen der Themen inden gelben und roten Koumlrben Nach einer Vorlage von Arist von Schlippe adaptiert von A Lanfranchi 2008

Uumlbung 2 Die Ankuumlndigung

Was wird angekuumlndigto In einer Ankuumlndigung wird grundsaumltzlich Verhalten benannt Eine Ankuumlndigung richtet sich nie an eine Person sondern immer nur an ein Verhalten bzw benennt erwuumlnschtes oder unerwuumlnschtes Verhalten und was dafuumlr oder dagegen getan wird

o Positive Ankuumlndigung das Verhalten das bleiben soll wird benannt Beispiel bdquoWir haben Dich als interessiertn und offenen Menschen kennen gelernt der gerne lernt und wir werden alles in unserer Macht stehende tun damit das so bleibtldquo

o Negative Ankuumlndigung das Verhalten das reduziert werden bzw verschwinden soll wird benannt Beispiel bdquoWir haben beobachtet dass Du in letzter Zeit haumlufig Schlaumlgereien hast Wir sind nicht bereit dieses Verhalten laumlnger hinzunehmen und werden deshalb alles in unserer Macht stehende tun damit das Schlagen aufhoumlrt Wir werden in Zufkunft Kontakt mit deinen Freunden aufnehmen und die Eltern deiner Freunde informierenldquo

Wer macht die Ankuumlndigungo Prinzipiell so viele Personen wie moumlglicho Fuumlr Personen die nicht anwesend sein koumlnnen wer- den zB Stuumlhle aufgestellt

Was ist zu beachten

Das Vorgehen muss zwischen allen Beteiligten abgesprochen seinWas angekuumlndigt wird (zB bdquoWir werden deine Freunde informierenldquo) muss imangekuumlndigten Zeitrahmen umgesetzt werdenDie Ankuumlndigung soll in einem klaren aber auf keinen Fall drohenden Ton gemacht werdenEs duumlrfen keine verurteilenden oder bewertenden Aussagen gemacht werden

Beispiel stattbdquoWir werden deine Grausamkeiten nicht laumlnger duldenldquo besser bdquoWir werden nicht laumlnger dulden dass Ihr du andere schlaumlgst und ihnen weh tustldquo Kleingruppenarbeit ca 4 Personen (20 Min)Suchen Sie ein Beispiel (Schule Familie ihre Organisation) diskutieren Sie Moumlglichkeiten der Ankuumlndigung formulieren Sie schriftlich eine Ankuumlndigung die Sie dann auch vortragen werden

Eskalationsdynamik zwischen Eltern und Kindern1 je groumlszliger die Herrschaftsausrichtung der Teilnehmer einer

konflikthaften Interaktion desto groumlszliger das Eskalationsrisiko 2 je houmlher die psychophysische Erregung der Beteiligten desto houmlher

ist die Eskalationsgefahr 3 elterliche Predigten Bitten und Abbitten verstaumlrken das Risiko von

Eskalation 4 der fortwaumlhrende feindselige Austausch fuumlhrt dazu dass die

Interaktion zwischen Eltern und Kind sich zunehmend verengt diese Einengung verringert die Moumlglichkeiten Konflikte zu vermeiden oder zu loumlsen noch weiter

5 Versoumlhnung helfen die Einengung der Prozesse zu uumlberwinden und

vermehren dadurch die Moumlglichkeiten erfolgreicher Konfliktloumlsungen

Aktionen um Elterliche Praumlsens wiederherzustellen

Sit Ins im Zimmer der Kinder bull Gewaltfreie Einschraumlnkung Die Eltern erscheinen an den

Orten des Problemverhaltens (in der Disco bei bdquoproblematischenldquo Freunden an den Aufenthaltsorten wenn Kinder zu spaumlt kommen)

bull Telefonaktionen Die Eltern sammeln Telefonnummern von

Freunden und Bekannten ihrer Kinder und telefonieren nach Moumlglichkeit zusammen mit Helfern mit allen Kontaktpersonen um einerseits zu erfahren wo ihre Kinder sich aufhalten um andererseits aber auch im Beziehungsnetz der Kinder praumlsent zu sein

Rahmenbedingungen Fuumlr den Verlust der

EigenenPraumlsenz

KooperationsproblemeBoykott intern

Kollegen Leitung

Wenig Ausbildung im Bereich

Beziehungsgestaltung Gruppendynamik

Leistungsdruckdurch

Lehrauftrag

SchuldgefuumlhleUnsicherheit

Angst vorAbwertung

IsolationSozialer Ruumlckzug

Angst vor negativerBewertung

Dominanzorientierung

Steigerung desDestruktiven

Verhaltens

Eskalationsdynamiken LehrerIn SchuumllerIn

Geheimhaltung

Kooperationsproblemeextern

zB Eltern

Professionelle Praumlsenz von LehrerInnen

Vier Dimensionen der Elterlichen Praumlsenz

Raumlumlichen Dimension (bdquoich bin anwesendldquo bdquoIch dringe wenn es notwendig ist in dein Territoriumeinldquo zB eigenes Zimmer gefaumlhrdende Aufenthaltsorte der Clique usw)

bull Zeitliche Dimension (bdquoich nehme mir Zeit fuumlr dichldquo)

bull Strukturelle Dimension (bdquoich bringe meine Regeln als VaterMutter zur Geltungldquo)

bull Beziehungsdimension (bdquoich kontrolliere und beaufsichtige mein Kind in den Bereichen in denen es notwendig istldquo zB an gefaumlhrdenden Orten in Kontakt zu gefaumlhrdenden Personen)

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  • Elterliche Praumlsenz und gewaltloser Widerstand
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  • 1 Indikationen
  • Fragen fuumlr Eltern die sich fragen ob das Konzept e
  • Was ist elterliche Praumlsenz
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  • Ziele des Elterncoaching
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  • Konkreter
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  • Bei allen Aktionen gilt
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  • Eskalationsdynamik zwischen Eltern und Kindern
  • Aktionen um Elterliche Praumlsens wiederherzustellen
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  • Professionelle Praumlsenz von LehrerInnen
  • Vier Dimensionen der Elterlichen Praumlsenz
Page 9: Die Jugend von heute liebt des Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander

Das Eltern - Coaching ist ein Programm das von Haim Omer in Tel Aviv entwickelt und von Arist von Schlippe nach Deutschland gebracht wurde wurde um Eltern zu helfen ihre elterliche Autoritaumlt zuruumlckzugewinnen wenn diese weit gehend oder ganz verloren gegangen ist

1 Indikationen Gewalttaumltigkeit von Kindern

gegenuumlber ihren Geschwistern Eltern und anderen Familienmitgliedern

auffaumllliges und delinquentes

Verhalten z B Drogenkonsum Schuleschwaumlnzen Schulverweigerung Kriminalitaumlt

autoaggressives Verhalten z B

Selbstmord-Drohungen Selbstverstuumlmmelungen

Das Programm ist fuumlr Kinder ab einem Alter von zirka vier Jahren bis hin zu Jugendlichen geeignet

Fragen fuumlr Eltern die sich fragen ob das Konzept etwas fuumlr sie ist sind

Fuumlhlst du dich Zuhause wohl

Kannst du tun was du

willst Hast du die Kontrolle

daruumlber wer in einem Haus ein und aus geht

Hast du Zugang zum

Zimmer eines Kindes dass in irgendeiner Weise auffaumlllig ist

Bestimmst du die Regeln zu

Hause

bull

Was ist elterliche Praumlsenz

Zwei Pole die elterliche Praumlsenz definieren

Eltern sind Freunde Genoss(inn)en und Begleiter ihrer Kinder

Eltern sind aber auch Erzieher und Grenzsetzer

Rahmenbedingungen fuumlr den Verlust

elterlicher Praumlsenz

GesellschaftlicheRahmenbedingungenWirtschaftliche Lage

DominanzorientierungDes Kindes

Boykott durch andere Personen (Familie)

Probleme inDer elterlichenKooperation

UumlberforderungUumlberarbeitungErschoumlpfung Isolation

SchamRuumlckzug

Eskalations-dynamik

Steigerung des Gewalttaumltigen

Verhaltens

SchuldgefuumlhleDer Eltern

Ziele des Elterncoachingdie Zuruumlck-Gewinnung der Elterlichen

Praumlsenz wenn Kinder im haumluslichen Umfeld die Oberhand gewonnen haben

Wiederherstellung der notwendigen

elterlichen Autoritaumlt zwischen Kindern und Eltern

Faumlhigkeit aus dem Machtkampf auszusteigen

Die Aktionen haben nicht zum Ziel dass die Eltern einen Kampf gewinnen sondern ihre Praumlsenz deutlich zu machen

Elterliche Praumlsenz unterscheidet sich sowohl von einer bdquoantiautoritaumlrenldquo Erziehung als auch von einer rigiden Erziehung Sie ist gekennzeichnet durch

Verzicht auf Vorschriften Verzicht auf Beschuldigungen Gewaltfreiheit in der koumlrperlichen und seelischen Dimension Sensibilitaumlt fuumlr die Wuumlrde des Kindes Vermittlung von Kraft fuumlr die Eltern Elterliche Praumlsenz ist wertorientiert

Sie will Gewalt und delinquentes Verhalten der Kinder verringern und die Opfer schuumltzen In bestimmten Aktionen werden bestimmte Werte (Recht auf Intimsphaumlre des Kindes) verletzt zugunsten der Durchsetzung houmlherer Werte (Schutz der Geschwisterkinder)

Konkreter Es geht nicht darum das Eltern lernen die

Kaumlmpfe mit den Kindern zu gewinnen sondern aus der Eskalationsdynamik auszubrechen ohne sich selbst aufzugeben

Verzicht auf Belehrungen

Beschimpfungen Beleidigungen aber auch der Verzicht auf das Uumlberzeugen - wollen Drang zur Antwort bdquo

bdquoVergeltungsdrangldquo minimieren also Rache

zu uumlben fuumlr als verletzend oder als Unrecht empfundene Handlungen der Kinder

Destruktive Machtkaumlmpfe

Konstruktive Machtkaumlmpfe

Ziel Die Pflicht zu siegen Die Pflicht zum Widerstand

Beziehung Grundlegende Asymmetrie

Grundlegende Gleichheit

Verantwortung fuumlr den Schaden

Die andere Seite hat begonnenDie andere Seite ist schuldig

Wechselseitigkeit der Verantwortung wird anerkannt

Kontrolle Kontrolle des anderen als Hauptwunsch

Kontrolle als gefaumlhrliche IllusionKooperation wird angestrebt

Geheimhaltung Konspiratorische Geheimhaltung

Offenheit des Kampfes

Vergeltung Auge um Auge Versoumlhnungsmassnahmen

Zeit Unmittelbarkeitsprinzip

Prinzip der Reifebdquokaltes Eisenldquo

Prinzipien des gewaltlosen Widerstandes

Hartnaumlckigkeit und Standhaftigkeit auch gegenuumlber machtvollen oder erpresserisch gestellten Forderungen

Die Bereitschaft alles zu tun um schaumldlichen Handlungen vorzubeugen

Die Bereitschaft auf koumlrperliche oder verbale Gewalt absolut zu verzichten weder schlagen drohen beschimpfen beleidigen oder beschuldigen

Die Bereitschaft und Entschiedenheit eine Loumlsung zu finden in der das Kind sich weder gedemuumltigt noch besiegt fuumlhlt

Die Bereitschaft sich bei koumlrperlichen Auseinandersetzungen nur zu verteidigen dh Schlaumlge nur abzuwehren und nicht zuruumlckzuschlagen

1 Das Wichtigste aus dem Teufelskreis aussteigenSich nicht hineinziehen lassen den Provokationen widerstehenGewaltloser Widerstand ist eine Form des Protests keine Schlacht

Das Prinzip der verzoumlgerten Reaktion und des Schweigens das Predigen beenden

Wennlsquos mal schiefgegangen ist Mitten in der Eskalation kann man nichts tun Im Zweifelsfall geht der persoumlnliche Schutz vor

2 Die Ankuumlndigung

3 Das Sit-In

4 Das Siegel der Geheimhaltung brechenUnterstuumltzer Vermittler einbeziehen

5 Die TelefonrundeInformationen sammelnAnrufenMit verschiedenen Personen sprechen Freunde des Kindes Eltern der Freunde Lokalbesitzer Freizeitortmitarbeiter

6 Nachgehen und Aufsuchen

7 Der verlaumlngerte Sitzstreik

8 Befehle Dienstleistungen verweigern

9 Unverzichtbarer Bestandteil Gesten der Versoumlhnung

Ein typischer Ablauf 1048707 Du gehst nicht Ich gehe doch 1048707 Ich sagte du gehst nicht 1048707 Du kannst mir nicht sagen was ich tun soll 1048707 Solange du in meinem Haus wohnst wirst du dich nach den Regeln dieses Hauses richten 1048707 Ich frage dich nicht (knallt die Tuumlr laut zu)

Am Ende fuumlhrt das Kind seinen Willen aus Sie bleiben wuumltend und erschoumlpft zuruumlck der Konflikt hat sich wieder verschaumlrft Haumlufiger fuumlhren Ihre Versuche zu erklaumlren zu uumlberzeugen zu predigen und zu debattieren beim Kind zu einem totalen Ignorieren Es antwortet Ihnen nicht ignoriert Ihre Praumlsenz verlaumlsst bei Ihrem Eintreten das Zimmer was Sie macht- und hilflos erscheinen laumlsst

Hinweis1048707 Jede dieser Reaktionen bedeutet ein Hineingezogenwerden1048707 Jede dieser Formen des Hineingezogenwerdens fuumlhrt zur EskalationHinweis1048707 Zu viel zu reden ist eskalierend1048707 Zu viel zu reden entspringt der Hilflosigkeit1048707 Aumluszligerungen eines klaren Verbots fuumlhren zu weniger Eskalationen als Ihre Versuche zu uumlberzeugen zu predigen und zu debattieren

Eltern die sich haumlufiger in Auseinandersetzungen mit ihren Kindern hineinziehen lassen neigen dazu viel zu reden zu predigen zu diskutieren zu drohen zu entschuldigen zu rechtfertigen zu schreien zu uumlberzeugen und sich zu revanchieren

Das Prinzip sich nicht hineinziehen zu lassen wird ergaumlnzt durch das Prinzip des Aufschubs Der Gedankeman muumlsse auf jede Provokation des Kindes sofort reagieren ist grundlegend falsch

Hinweis1048707 Schieben Sie Ihre Reaktion auf Nehmen Sie sich Zeit um Ihre Reaktion zu planen1048707 Im Zweifelsfall schweigen und nicht reagieren Schweigen ist keine Kapitulation

Einem uumlbermaumlchtigen Kind Bedingungen zu stellen um eine gewuumlnschte Handlung zu erreichenfuumlhrt zu der Gefahr dass sich die Eskalation weiter verschaumlrft Es antwortet dann immer mit neuenStellen von Bedingungen

Bei solchen Kindern ist alles Stellen von Bedingungen (wenn dann) zu vermeidenVermeiden Sie das Hineingezogenwerden das Schreien das Predigen

Die Durchfuumlhrung eines Sit-in

Gehen Sie in das Zimmer des Kindes wenn es sich dort befindet zu einem Zeitpunkt den Sie gewaumlhlthaben Wichtig ist die Planung des Eintretens Nehmen Sie sich Zeit und Ruhe Schlieszligen Sie die Zimmertuumlr hinter sich und setzen Sie sich hin so dass das Kind schlecht das Zimmer verlassen kann

Wenn Sie sich hingesetzt haben sagen Sie ihm bdquowir koumlnnen uumlber dein Verhalten nicht mehr hinwegsehenund wollen damit nicht mehr weiter lebenldquo Dann benennen und beschreiben Sie das jeweilige nichtakzeptierte Verhalten des Kindes (sagen Sie ihm ein oder zwei Beispiele) bdquoWir sind hereingekommen umeine Loumlsung fuumlr das Problem zu finden Wir bleiben hier sitzen und warten auf deinen Vorschlag wie du deinVerhalten aumlndern willstldquo

Danach bleiben Sie ruhig sitzen und warten auf den Vorschlag des Kindes Die Vorschlaumlge die es eventuellmacht houmlren Sie sich ruhig an und waumlgen sie ab Lassen Sie sich nicht provozieren Lassen Sie sich nicht hineinziehen

Vermeiden Sie jeglichen Vorwurf alles Predigen Bedrohen oder Diskutieren

Warten Sie ruhig und geduldig und lassen Sie sich in keinen Kampf hineinziehen

Entschlossenheit Geduld und Ruhe vermitteln die Botschaft von Kraft und Stabilitaumlt

Wenn das Kind einen positiven Vorschlag gemacht hat koumlnnen Sie das Zimmer mit einer positivenBemerkung verlassen und deutlich machen dass Sie die Idee mit dem Kind ausprobieren wollen

Wenn das Kind keinen Vorschlag macht bleiben Sie angekuumlndigte Zeit lang sitzen und verlassen Sie dann das Zimmerohne zu drohen Sie wuumlrden zuruumlckkehren Sie koumlnnen eine Aussage machen bdquoEs ist noch keine Loumlsunggefundenldquo

Bei allen Aktionen gilt

Sie werden nicht im Zustand der Erregung durchgefuumlhrt sondern die

Eltern warten einen geeigneten Zeitpunkt ab (bdquoDas Eisen schmieden wenn es

kalt istldquo) Die Aktionen werden nie allein durchgefuumlhrt Die Eltern suchen sich

Unterstuumltzung im Freundes- und Familienkreis aber auch bei Lehrern und Sozialarbeitern

Die Aktionen werden strategisch geplant und vorbereitet Alle Eventualitaumlten werden bedacht und es werden entsprechende Strategien uumlberlegt Die Eltern druumlcken in den Aktionen ihren Standpunkt in wenigen wertschaumltzenden Worten aus

Wir sind deine Eltern wir sorgen uns um dich und wir wollen

dass Du nach Hause kommst nicht mehr gewalttaumltig bist uswhellip

Sie diskutieren belehren beschuldigen nicht und gehen auch nicht auf entsprechende Aktionen der Kinder ein

Uumlbung 1Die Technik der drei Koumlrbe

Der gruumlne KorbDies ist der groumlsste Korb in ihn gehoumlren alle Verhaltensweisen die aumlrgerlich sind bei denen aber auch zuzugestehen ist dass sie mit den Begrenzungen des Kindes oder des Jugendlichen zu tun hat ndash oder dass sie wenn die Beziehung nicht so eskaliert waumlre fuumlr das Kindes- und Jugendalterbeinahe als bdquonormalldquo angesehen werden koumlnnten Sie koumlnnen durchaus fuumlr die Eltern oder die Lehrpersonen einen hohen Wert haben und doch mit einem gewissen Bedauern oft aber auch mit Erleichterung in diesen Korb gelegt werden ein aufgeraumlumtes Kinderzimmer hat fuumlr alle Eltern die wir kennen einen hohen Wert und gleichzeitig kennen wir fast keine Familie in der die Kinderzimmerwirklich ordentlich sind Oder uumlbertragen auf die Schule die aufgeraumlumte SchulbankKaugummi kauen im Gespraumlch mit der LehrerinUnd so kommen in den gruumlnen Korb all die Verhaltensweise die zwar aumlrgerlich sind bei denen die Eltern oder die Lehrpersonen aber entscheiden bdquoDaruumlber regen wir uns nicht mehr aufldquo Diese Entscheidung hilft auch die einzelnen Verhaltensweisen von dem bdquoGrundsaumltzlichenldquo zu trennen Natuumlrlich sind Erinnerungen und Ermahnungen weiterhin moumlglich doch lohnt sich fuumlr diese Aspekte keine Eskalation

Der gelbe KorbDieser Korb ist sehr wichtig In ihn gehoumlren alle Verhaltensweisen die fuumlr die Eltern oder Lehrpersonen langfristig nicht akzeptabel sind die aber derzeit nicht im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen Hier sind alle Aspekte versammelt bei denen die Eltern oder die Lehrpersonen bereit sind zu verhandeln Kompromisse einzugehen Entgegenkommen zu signalisieren Hier sind also alle Verhaltensweisen die wichtig sind die jedoch nicht die Bedeutung haben dass sie Gegenstand gewaltloser Massnahmen werden sollten Doch wird um sie verhandelt werden sie werden als Thema in der Familie oder in der Schule bedeutsam bleiben

Der rote KorbDieser Korb ist der kleinste der drei In ihn gehoumlren die Verhaltensweisen hinein die die Eltern oder die Lehrpersonen auf keinen Fall akzeptieren koumlnnen Hier sind die Beschwerden versammelt fuumlr die es sich lohnt Widerstand zu zeigen und Massnahmen in Gang zu setzen Alle Aspekte kindlichen Verhaltens die mit Sicherheit zu tun haben gehoumlren ganz sicher hier hinein (Gefaumlhrdung seiner selbst durch selbstzerstoumlrerische Massnahmen Gefaumlhrdung der koumlrperlichen Integritaumlt anderer zB der Geschwister Mitschuumller der Eltern Zerstoumlrung von Gegenstaumlnden Ein grosser Teil der Beratungsarbeit wird darin bestehen in diesen Korb maximal vier bis fuumlnf Verhaltensweisen hineinzulegen Der jeweilige Aspekt muss so wichtig sein dass die Eltern dafuumlr bereit sind heftige Auseinandersetzungen in Kauf und die Muumlhe gewaltloser Widerstandsmassnahmen aufsich zu nehmenPartnerarbeit (2 x 15 Min) Werfen Sie im Dialog einige problematischeVerhaltensweisen aus dem privaten oder beruflichen Alltag mit

Kindern und Jugendlichen in die drei KoumlrbePlenum (ca 15 Min) Praumlsentation und Ordnen der Themen inden gelben und roten Koumlrben Nach einer Vorlage von Arist von Schlippe adaptiert von A Lanfranchi 2008

Uumlbung 2 Die Ankuumlndigung

Was wird angekuumlndigto In einer Ankuumlndigung wird grundsaumltzlich Verhalten benannt Eine Ankuumlndigung richtet sich nie an eine Person sondern immer nur an ein Verhalten bzw benennt erwuumlnschtes oder unerwuumlnschtes Verhalten und was dafuumlr oder dagegen getan wird

o Positive Ankuumlndigung das Verhalten das bleiben soll wird benannt Beispiel bdquoWir haben Dich als interessiertn und offenen Menschen kennen gelernt der gerne lernt und wir werden alles in unserer Macht stehende tun damit das so bleibtldquo

o Negative Ankuumlndigung das Verhalten das reduziert werden bzw verschwinden soll wird benannt Beispiel bdquoWir haben beobachtet dass Du in letzter Zeit haumlufig Schlaumlgereien hast Wir sind nicht bereit dieses Verhalten laumlnger hinzunehmen und werden deshalb alles in unserer Macht stehende tun damit das Schlagen aufhoumlrt Wir werden in Zufkunft Kontakt mit deinen Freunden aufnehmen und die Eltern deiner Freunde informierenldquo

Wer macht die Ankuumlndigungo Prinzipiell so viele Personen wie moumlglicho Fuumlr Personen die nicht anwesend sein koumlnnen wer- den zB Stuumlhle aufgestellt

Was ist zu beachten

Das Vorgehen muss zwischen allen Beteiligten abgesprochen seinWas angekuumlndigt wird (zB bdquoWir werden deine Freunde informierenldquo) muss imangekuumlndigten Zeitrahmen umgesetzt werdenDie Ankuumlndigung soll in einem klaren aber auf keinen Fall drohenden Ton gemacht werdenEs duumlrfen keine verurteilenden oder bewertenden Aussagen gemacht werden

Beispiel stattbdquoWir werden deine Grausamkeiten nicht laumlnger duldenldquo besser bdquoWir werden nicht laumlnger dulden dass Ihr du andere schlaumlgst und ihnen weh tustldquo Kleingruppenarbeit ca 4 Personen (20 Min)Suchen Sie ein Beispiel (Schule Familie ihre Organisation) diskutieren Sie Moumlglichkeiten der Ankuumlndigung formulieren Sie schriftlich eine Ankuumlndigung die Sie dann auch vortragen werden

Eskalationsdynamik zwischen Eltern und Kindern1 je groumlszliger die Herrschaftsausrichtung der Teilnehmer einer

konflikthaften Interaktion desto groumlszliger das Eskalationsrisiko 2 je houmlher die psychophysische Erregung der Beteiligten desto houmlher

ist die Eskalationsgefahr 3 elterliche Predigten Bitten und Abbitten verstaumlrken das Risiko von

Eskalation 4 der fortwaumlhrende feindselige Austausch fuumlhrt dazu dass die

Interaktion zwischen Eltern und Kind sich zunehmend verengt diese Einengung verringert die Moumlglichkeiten Konflikte zu vermeiden oder zu loumlsen noch weiter

5 Versoumlhnung helfen die Einengung der Prozesse zu uumlberwinden und

vermehren dadurch die Moumlglichkeiten erfolgreicher Konfliktloumlsungen

Aktionen um Elterliche Praumlsens wiederherzustellen

Sit Ins im Zimmer der Kinder bull Gewaltfreie Einschraumlnkung Die Eltern erscheinen an den

Orten des Problemverhaltens (in der Disco bei bdquoproblematischenldquo Freunden an den Aufenthaltsorten wenn Kinder zu spaumlt kommen)

bull Telefonaktionen Die Eltern sammeln Telefonnummern von

Freunden und Bekannten ihrer Kinder und telefonieren nach Moumlglichkeit zusammen mit Helfern mit allen Kontaktpersonen um einerseits zu erfahren wo ihre Kinder sich aufhalten um andererseits aber auch im Beziehungsnetz der Kinder praumlsent zu sein

Rahmenbedingungen Fuumlr den Verlust der

EigenenPraumlsenz

KooperationsproblemeBoykott intern

Kollegen Leitung

Wenig Ausbildung im Bereich

Beziehungsgestaltung Gruppendynamik

Leistungsdruckdurch

Lehrauftrag

SchuldgefuumlhleUnsicherheit

Angst vorAbwertung

IsolationSozialer Ruumlckzug

Angst vor negativerBewertung

Dominanzorientierung

Steigerung desDestruktiven

Verhaltens

Eskalationsdynamiken LehrerIn SchuumllerIn

Geheimhaltung

Kooperationsproblemeextern

zB Eltern

Professionelle Praumlsenz von LehrerInnen

Vier Dimensionen der Elterlichen Praumlsenz

Raumlumlichen Dimension (bdquoich bin anwesendldquo bdquoIch dringe wenn es notwendig ist in dein Territoriumeinldquo zB eigenes Zimmer gefaumlhrdende Aufenthaltsorte der Clique usw)

bull Zeitliche Dimension (bdquoich nehme mir Zeit fuumlr dichldquo)

bull Strukturelle Dimension (bdquoich bringe meine Regeln als VaterMutter zur Geltungldquo)

bull Beziehungsdimension (bdquoich kontrolliere und beaufsichtige mein Kind in den Bereichen in denen es notwendig istldquo zB an gefaumlhrdenden Orten in Kontakt zu gefaumlhrdenden Personen)

  • Slide 1
  • Elterliche Praumlsenz und gewaltloser Widerstand
  • Slide 3
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  • Slide 9
  • 1 Indikationen
  • Fragen fuumlr Eltern die sich fragen ob das Konzept e
  • Was ist elterliche Praumlsenz
  • Slide 13
  • Ziele des Elterncoaching
  • Slide 15
  • Konkreter
  • Slide 18
  • Slide 19
  • Slide 20
  • Slide 21
  • Slide 22
  • Slide 23
  • Slide 24
  • Slide 25
  • Bei allen Aktionen gilt
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  • Eskalationsdynamik zwischen Eltern und Kindern
  • Aktionen um Elterliche Praumlsens wiederherzustellen
  • Slide 34
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  • Professionelle Praumlsenz von LehrerInnen
  • Vier Dimensionen der Elterlichen Praumlsenz
Page 10: Die Jugend von heute liebt des Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander

1 Indikationen Gewalttaumltigkeit von Kindern

gegenuumlber ihren Geschwistern Eltern und anderen Familienmitgliedern

auffaumllliges und delinquentes

Verhalten z B Drogenkonsum Schuleschwaumlnzen Schulverweigerung Kriminalitaumlt

autoaggressives Verhalten z B

Selbstmord-Drohungen Selbstverstuumlmmelungen

Das Programm ist fuumlr Kinder ab einem Alter von zirka vier Jahren bis hin zu Jugendlichen geeignet

Fragen fuumlr Eltern die sich fragen ob das Konzept etwas fuumlr sie ist sind

Fuumlhlst du dich Zuhause wohl

Kannst du tun was du

willst Hast du die Kontrolle

daruumlber wer in einem Haus ein und aus geht

Hast du Zugang zum

Zimmer eines Kindes dass in irgendeiner Weise auffaumlllig ist

Bestimmst du die Regeln zu

Hause

bull

Was ist elterliche Praumlsenz

Zwei Pole die elterliche Praumlsenz definieren

Eltern sind Freunde Genoss(inn)en und Begleiter ihrer Kinder

Eltern sind aber auch Erzieher und Grenzsetzer

Rahmenbedingungen fuumlr den Verlust

elterlicher Praumlsenz

GesellschaftlicheRahmenbedingungenWirtschaftliche Lage

DominanzorientierungDes Kindes

Boykott durch andere Personen (Familie)

Probleme inDer elterlichenKooperation

UumlberforderungUumlberarbeitungErschoumlpfung Isolation

SchamRuumlckzug

Eskalations-dynamik

Steigerung des Gewalttaumltigen

Verhaltens

SchuldgefuumlhleDer Eltern

Ziele des Elterncoachingdie Zuruumlck-Gewinnung der Elterlichen

Praumlsenz wenn Kinder im haumluslichen Umfeld die Oberhand gewonnen haben

Wiederherstellung der notwendigen

elterlichen Autoritaumlt zwischen Kindern und Eltern

Faumlhigkeit aus dem Machtkampf auszusteigen

Die Aktionen haben nicht zum Ziel dass die Eltern einen Kampf gewinnen sondern ihre Praumlsenz deutlich zu machen

Elterliche Praumlsenz unterscheidet sich sowohl von einer bdquoantiautoritaumlrenldquo Erziehung als auch von einer rigiden Erziehung Sie ist gekennzeichnet durch

Verzicht auf Vorschriften Verzicht auf Beschuldigungen Gewaltfreiheit in der koumlrperlichen und seelischen Dimension Sensibilitaumlt fuumlr die Wuumlrde des Kindes Vermittlung von Kraft fuumlr die Eltern Elterliche Praumlsenz ist wertorientiert

Sie will Gewalt und delinquentes Verhalten der Kinder verringern und die Opfer schuumltzen In bestimmten Aktionen werden bestimmte Werte (Recht auf Intimsphaumlre des Kindes) verletzt zugunsten der Durchsetzung houmlherer Werte (Schutz der Geschwisterkinder)

Konkreter Es geht nicht darum das Eltern lernen die

Kaumlmpfe mit den Kindern zu gewinnen sondern aus der Eskalationsdynamik auszubrechen ohne sich selbst aufzugeben

Verzicht auf Belehrungen

Beschimpfungen Beleidigungen aber auch der Verzicht auf das Uumlberzeugen - wollen Drang zur Antwort bdquo

bdquoVergeltungsdrangldquo minimieren also Rache

zu uumlben fuumlr als verletzend oder als Unrecht empfundene Handlungen der Kinder

Destruktive Machtkaumlmpfe

Konstruktive Machtkaumlmpfe

Ziel Die Pflicht zu siegen Die Pflicht zum Widerstand

Beziehung Grundlegende Asymmetrie

Grundlegende Gleichheit

Verantwortung fuumlr den Schaden

Die andere Seite hat begonnenDie andere Seite ist schuldig

Wechselseitigkeit der Verantwortung wird anerkannt

Kontrolle Kontrolle des anderen als Hauptwunsch

Kontrolle als gefaumlhrliche IllusionKooperation wird angestrebt

Geheimhaltung Konspiratorische Geheimhaltung

Offenheit des Kampfes

Vergeltung Auge um Auge Versoumlhnungsmassnahmen

Zeit Unmittelbarkeitsprinzip

Prinzip der Reifebdquokaltes Eisenldquo

Prinzipien des gewaltlosen Widerstandes

Hartnaumlckigkeit und Standhaftigkeit auch gegenuumlber machtvollen oder erpresserisch gestellten Forderungen

Die Bereitschaft alles zu tun um schaumldlichen Handlungen vorzubeugen

Die Bereitschaft auf koumlrperliche oder verbale Gewalt absolut zu verzichten weder schlagen drohen beschimpfen beleidigen oder beschuldigen

Die Bereitschaft und Entschiedenheit eine Loumlsung zu finden in der das Kind sich weder gedemuumltigt noch besiegt fuumlhlt

Die Bereitschaft sich bei koumlrperlichen Auseinandersetzungen nur zu verteidigen dh Schlaumlge nur abzuwehren und nicht zuruumlckzuschlagen

1 Das Wichtigste aus dem Teufelskreis aussteigenSich nicht hineinziehen lassen den Provokationen widerstehenGewaltloser Widerstand ist eine Form des Protests keine Schlacht

Das Prinzip der verzoumlgerten Reaktion und des Schweigens das Predigen beenden

Wennlsquos mal schiefgegangen ist Mitten in der Eskalation kann man nichts tun Im Zweifelsfall geht der persoumlnliche Schutz vor

2 Die Ankuumlndigung

3 Das Sit-In

4 Das Siegel der Geheimhaltung brechenUnterstuumltzer Vermittler einbeziehen

5 Die TelefonrundeInformationen sammelnAnrufenMit verschiedenen Personen sprechen Freunde des Kindes Eltern der Freunde Lokalbesitzer Freizeitortmitarbeiter

6 Nachgehen und Aufsuchen

7 Der verlaumlngerte Sitzstreik

8 Befehle Dienstleistungen verweigern

9 Unverzichtbarer Bestandteil Gesten der Versoumlhnung

Ein typischer Ablauf 1048707 Du gehst nicht Ich gehe doch 1048707 Ich sagte du gehst nicht 1048707 Du kannst mir nicht sagen was ich tun soll 1048707 Solange du in meinem Haus wohnst wirst du dich nach den Regeln dieses Hauses richten 1048707 Ich frage dich nicht (knallt die Tuumlr laut zu)

Am Ende fuumlhrt das Kind seinen Willen aus Sie bleiben wuumltend und erschoumlpft zuruumlck der Konflikt hat sich wieder verschaumlrft Haumlufiger fuumlhren Ihre Versuche zu erklaumlren zu uumlberzeugen zu predigen und zu debattieren beim Kind zu einem totalen Ignorieren Es antwortet Ihnen nicht ignoriert Ihre Praumlsenz verlaumlsst bei Ihrem Eintreten das Zimmer was Sie macht- und hilflos erscheinen laumlsst

Hinweis1048707 Jede dieser Reaktionen bedeutet ein Hineingezogenwerden1048707 Jede dieser Formen des Hineingezogenwerdens fuumlhrt zur EskalationHinweis1048707 Zu viel zu reden ist eskalierend1048707 Zu viel zu reden entspringt der Hilflosigkeit1048707 Aumluszligerungen eines klaren Verbots fuumlhren zu weniger Eskalationen als Ihre Versuche zu uumlberzeugen zu predigen und zu debattieren

Eltern die sich haumlufiger in Auseinandersetzungen mit ihren Kindern hineinziehen lassen neigen dazu viel zu reden zu predigen zu diskutieren zu drohen zu entschuldigen zu rechtfertigen zu schreien zu uumlberzeugen und sich zu revanchieren

Das Prinzip sich nicht hineinziehen zu lassen wird ergaumlnzt durch das Prinzip des Aufschubs Der Gedankeman muumlsse auf jede Provokation des Kindes sofort reagieren ist grundlegend falsch

Hinweis1048707 Schieben Sie Ihre Reaktion auf Nehmen Sie sich Zeit um Ihre Reaktion zu planen1048707 Im Zweifelsfall schweigen und nicht reagieren Schweigen ist keine Kapitulation

Einem uumlbermaumlchtigen Kind Bedingungen zu stellen um eine gewuumlnschte Handlung zu erreichenfuumlhrt zu der Gefahr dass sich die Eskalation weiter verschaumlrft Es antwortet dann immer mit neuenStellen von Bedingungen

Bei solchen Kindern ist alles Stellen von Bedingungen (wenn dann) zu vermeidenVermeiden Sie das Hineingezogenwerden das Schreien das Predigen

Die Durchfuumlhrung eines Sit-in

Gehen Sie in das Zimmer des Kindes wenn es sich dort befindet zu einem Zeitpunkt den Sie gewaumlhlthaben Wichtig ist die Planung des Eintretens Nehmen Sie sich Zeit und Ruhe Schlieszligen Sie die Zimmertuumlr hinter sich und setzen Sie sich hin so dass das Kind schlecht das Zimmer verlassen kann

Wenn Sie sich hingesetzt haben sagen Sie ihm bdquowir koumlnnen uumlber dein Verhalten nicht mehr hinwegsehenund wollen damit nicht mehr weiter lebenldquo Dann benennen und beschreiben Sie das jeweilige nichtakzeptierte Verhalten des Kindes (sagen Sie ihm ein oder zwei Beispiele) bdquoWir sind hereingekommen umeine Loumlsung fuumlr das Problem zu finden Wir bleiben hier sitzen und warten auf deinen Vorschlag wie du deinVerhalten aumlndern willstldquo

Danach bleiben Sie ruhig sitzen und warten auf den Vorschlag des Kindes Die Vorschlaumlge die es eventuellmacht houmlren Sie sich ruhig an und waumlgen sie ab Lassen Sie sich nicht provozieren Lassen Sie sich nicht hineinziehen

Vermeiden Sie jeglichen Vorwurf alles Predigen Bedrohen oder Diskutieren

Warten Sie ruhig und geduldig und lassen Sie sich in keinen Kampf hineinziehen

Entschlossenheit Geduld und Ruhe vermitteln die Botschaft von Kraft und Stabilitaumlt

Wenn das Kind einen positiven Vorschlag gemacht hat koumlnnen Sie das Zimmer mit einer positivenBemerkung verlassen und deutlich machen dass Sie die Idee mit dem Kind ausprobieren wollen

Wenn das Kind keinen Vorschlag macht bleiben Sie angekuumlndigte Zeit lang sitzen und verlassen Sie dann das Zimmerohne zu drohen Sie wuumlrden zuruumlckkehren Sie koumlnnen eine Aussage machen bdquoEs ist noch keine Loumlsunggefundenldquo

Bei allen Aktionen gilt

Sie werden nicht im Zustand der Erregung durchgefuumlhrt sondern die

Eltern warten einen geeigneten Zeitpunkt ab (bdquoDas Eisen schmieden wenn es

kalt istldquo) Die Aktionen werden nie allein durchgefuumlhrt Die Eltern suchen sich

Unterstuumltzung im Freundes- und Familienkreis aber auch bei Lehrern und Sozialarbeitern

Die Aktionen werden strategisch geplant und vorbereitet Alle Eventualitaumlten werden bedacht und es werden entsprechende Strategien uumlberlegt Die Eltern druumlcken in den Aktionen ihren Standpunkt in wenigen wertschaumltzenden Worten aus

Wir sind deine Eltern wir sorgen uns um dich und wir wollen

dass Du nach Hause kommst nicht mehr gewalttaumltig bist uswhellip

Sie diskutieren belehren beschuldigen nicht und gehen auch nicht auf entsprechende Aktionen der Kinder ein

Uumlbung 1Die Technik der drei Koumlrbe

Der gruumlne KorbDies ist der groumlsste Korb in ihn gehoumlren alle Verhaltensweisen die aumlrgerlich sind bei denen aber auch zuzugestehen ist dass sie mit den Begrenzungen des Kindes oder des Jugendlichen zu tun hat ndash oder dass sie wenn die Beziehung nicht so eskaliert waumlre fuumlr das Kindes- und Jugendalterbeinahe als bdquonormalldquo angesehen werden koumlnnten Sie koumlnnen durchaus fuumlr die Eltern oder die Lehrpersonen einen hohen Wert haben und doch mit einem gewissen Bedauern oft aber auch mit Erleichterung in diesen Korb gelegt werden ein aufgeraumlumtes Kinderzimmer hat fuumlr alle Eltern die wir kennen einen hohen Wert und gleichzeitig kennen wir fast keine Familie in der die Kinderzimmerwirklich ordentlich sind Oder uumlbertragen auf die Schule die aufgeraumlumte SchulbankKaugummi kauen im Gespraumlch mit der LehrerinUnd so kommen in den gruumlnen Korb all die Verhaltensweise die zwar aumlrgerlich sind bei denen die Eltern oder die Lehrpersonen aber entscheiden bdquoDaruumlber regen wir uns nicht mehr aufldquo Diese Entscheidung hilft auch die einzelnen Verhaltensweisen von dem bdquoGrundsaumltzlichenldquo zu trennen Natuumlrlich sind Erinnerungen und Ermahnungen weiterhin moumlglich doch lohnt sich fuumlr diese Aspekte keine Eskalation

Der gelbe KorbDieser Korb ist sehr wichtig In ihn gehoumlren alle Verhaltensweisen die fuumlr die Eltern oder Lehrpersonen langfristig nicht akzeptabel sind die aber derzeit nicht im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen Hier sind alle Aspekte versammelt bei denen die Eltern oder die Lehrpersonen bereit sind zu verhandeln Kompromisse einzugehen Entgegenkommen zu signalisieren Hier sind also alle Verhaltensweisen die wichtig sind die jedoch nicht die Bedeutung haben dass sie Gegenstand gewaltloser Massnahmen werden sollten Doch wird um sie verhandelt werden sie werden als Thema in der Familie oder in der Schule bedeutsam bleiben

Der rote KorbDieser Korb ist der kleinste der drei In ihn gehoumlren die Verhaltensweisen hinein die die Eltern oder die Lehrpersonen auf keinen Fall akzeptieren koumlnnen Hier sind die Beschwerden versammelt fuumlr die es sich lohnt Widerstand zu zeigen und Massnahmen in Gang zu setzen Alle Aspekte kindlichen Verhaltens die mit Sicherheit zu tun haben gehoumlren ganz sicher hier hinein (Gefaumlhrdung seiner selbst durch selbstzerstoumlrerische Massnahmen Gefaumlhrdung der koumlrperlichen Integritaumlt anderer zB der Geschwister Mitschuumller der Eltern Zerstoumlrung von Gegenstaumlnden Ein grosser Teil der Beratungsarbeit wird darin bestehen in diesen Korb maximal vier bis fuumlnf Verhaltensweisen hineinzulegen Der jeweilige Aspekt muss so wichtig sein dass die Eltern dafuumlr bereit sind heftige Auseinandersetzungen in Kauf und die Muumlhe gewaltloser Widerstandsmassnahmen aufsich zu nehmenPartnerarbeit (2 x 15 Min) Werfen Sie im Dialog einige problematischeVerhaltensweisen aus dem privaten oder beruflichen Alltag mit

Kindern und Jugendlichen in die drei KoumlrbePlenum (ca 15 Min) Praumlsentation und Ordnen der Themen inden gelben und roten Koumlrben Nach einer Vorlage von Arist von Schlippe adaptiert von A Lanfranchi 2008

Uumlbung 2 Die Ankuumlndigung

Was wird angekuumlndigto In einer Ankuumlndigung wird grundsaumltzlich Verhalten benannt Eine Ankuumlndigung richtet sich nie an eine Person sondern immer nur an ein Verhalten bzw benennt erwuumlnschtes oder unerwuumlnschtes Verhalten und was dafuumlr oder dagegen getan wird

o Positive Ankuumlndigung das Verhalten das bleiben soll wird benannt Beispiel bdquoWir haben Dich als interessiertn und offenen Menschen kennen gelernt der gerne lernt und wir werden alles in unserer Macht stehende tun damit das so bleibtldquo

o Negative Ankuumlndigung das Verhalten das reduziert werden bzw verschwinden soll wird benannt Beispiel bdquoWir haben beobachtet dass Du in letzter Zeit haumlufig Schlaumlgereien hast Wir sind nicht bereit dieses Verhalten laumlnger hinzunehmen und werden deshalb alles in unserer Macht stehende tun damit das Schlagen aufhoumlrt Wir werden in Zufkunft Kontakt mit deinen Freunden aufnehmen und die Eltern deiner Freunde informierenldquo

Wer macht die Ankuumlndigungo Prinzipiell so viele Personen wie moumlglicho Fuumlr Personen die nicht anwesend sein koumlnnen wer- den zB Stuumlhle aufgestellt

Was ist zu beachten

Das Vorgehen muss zwischen allen Beteiligten abgesprochen seinWas angekuumlndigt wird (zB bdquoWir werden deine Freunde informierenldquo) muss imangekuumlndigten Zeitrahmen umgesetzt werdenDie Ankuumlndigung soll in einem klaren aber auf keinen Fall drohenden Ton gemacht werdenEs duumlrfen keine verurteilenden oder bewertenden Aussagen gemacht werden

Beispiel stattbdquoWir werden deine Grausamkeiten nicht laumlnger duldenldquo besser bdquoWir werden nicht laumlnger dulden dass Ihr du andere schlaumlgst und ihnen weh tustldquo Kleingruppenarbeit ca 4 Personen (20 Min)Suchen Sie ein Beispiel (Schule Familie ihre Organisation) diskutieren Sie Moumlglichkeiten der Ankuumlndigung formulieren Sie schriftlich eine Ankuumlndigung die Sie dann auch vortragen werden

Eskalationsdynamik zwischen Eltern und Kindern1 je groumlszliger die Herrschaftsausrichtung der Teilnehmer einer

konflikthaften Interaktion desto groumlszliger das Eskalationsrisiko 2 je houmlher die psychophysische Erregung der Beteiligten desto houmlher

ist die Eskalationsgefahr 3 elterliche Predigten Bitten und Abbitten verstaumlrken das Risiko von

Eskalation 4 der fortwaumlhrende feindselige Austausch fuumlhrt dazu dass die

Interaktion zwischen Eltern und Kind sich zunehmend verengt diese Einengung verringert die Moumlglichkeiten Konflikte zu vermeiden oder zu loumlsen noch weiter

5 Versoumlhnung helfen die Einengung der Prozesse zu uumlberwinden und

vermehren dadurch die Moumlglichkeiten erfolgreicher Konfliktloumlsungen

Aktionen um Elterliche Praumlsens wiederherzustellen

Sit Ins im Zimmer der Kinder bull Gewaltfreie Einschraumlnkung Die Eltern erscheinen an den

Orten des Problemverhaltens (in der Disco bei bdquoproblematischenldquo Freunden an den Aufenthaltsorten wenn Kinder zu spaumlt kommen)

bull Telefonaktionen Die Eltern sammeln Telefonnummern von

Freunden und Bekannten ihrer Kinder und telefonieren nach Moumlglichkeit zusammen mit Helfern mit allen Kontaktpersonen um einerseits zu erfahren wo ihre Kinder sich aufhalten um andererseits aber auch im Beziehungsnetz der Kinder praumlsent zu sein

Rahmenbedingungen Fuumlr den Verlust der

EigenenPraumlsenz

KooperationsproblemeBoykott intern

Kollegen Leitung

Wenig Ausbildung im Bereich

Beziehungsgestaltung Gruppendynamik

Leistungsdruckdurch

Lehrauftrag

SchuldgefuumlhleUnsicherheit

Angst vorAbwertung

IsolationSozialer Ruumlckzug

Angst vor negativerBewertung

Dominanzorientierung

Steigerung desDestruktiven

Verhaltens

Eskalationsdynamiken LehrerIn SchuumllerIn

Geheimhaltung

Kooperationsproblemeextern

zB Eltern

Professionelle Praumlsenz von LehrerInnen

Vier Dimensionen der Elterlichen Praumlsenz

Raumlumlichen Dimension (bdquoich bin anwesendldquo bdquoIch dringe wenn es notwendig ist in dein Territoriumeinldquo zB eigenes Zimmer gefaumlhrdende Aufenthaltsorte der Clique usw)

bull Zeitliche Dimension (bdquoich nehme mir Zeit fuumlr dichldquo)

bull Strukturelle Dimension (bdquoich bringe meine Regeln als VaterMutter zur Geltungldquo)

bull Beziehungsdimension (bdquoich kontrolliere und beaufsichtige mein Kind in den Bereichen in denen es notwendig istldquo zB an gefaumlhrdenden Orten in Kontakt zu gefaumlhrdenden Personen)

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  • Elterliche Praumlsenz und gewaltloser Widerstand
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  • 1 Indikationen
  • Fragen fuumlr Eltern die sich fragen ob das Konzept e
  • Was ist elterliche Praumlsenz
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  • Ziele des Elterncoaching
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  • Konkreter
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  • Bei allen Aktionen gilt
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  • Eskalationsdynamik zwischen Eltern und Kindern
  • Aktionen um Elterliche Praumlsens wiederherzustellen
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  • Professionelle Praumlsenz von LehrerInnen
  • Vier Dimensionen der Elterlichen Praumlsenz
Page 11: Die Jugend von heute liebt des Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander

Fragen fuumlr Eltern die sich fragen ob das Konzept etwas fuumlr sie ist sind

Fuumlhlst du dich Zuhause wohl

Kannst du tun was du

willst Hast du die Kontrolle

daruumlber wer in einem Haus ein und aus geht

Hast du Zugang zum

Zimmer eines Kindes dass in irgendeiner Weise auffaumlllig ist

Bestimmst du die Regeln zu

Hause

bull

Was ist elterliche Praumlsenz

Zwei Pole die elterliche Praumlsenz definieren

Eltern sind Freunde Genoss(inn)en und Begleiter ihrer Kinder

Eltern sind aber auch Erzieher und Grenzsetzer

Rahmenbedingungen fuumlr den Verlust

elterlicher Praumlsenz

GesellschaftlicheRahmenbedingungenWirtschaftliche Lage

DominanzorientierungDes Kindes

Boykott durch andere Personen (Familie)

Probleme inDer elterlichenKooperation

UumlberforderungUumlberarbeitungErschoumlpfung Isolation

SchamRuumlckzug

Eskalations-dynamik

Steigerung des Gewalttaumltigen

Verhaltens

SchuldgefuumlhleDer Eltern

Ziele des Elterncoachingdie Zuruumlck-Gewinnung der Elterlichen

Praumlsenz wenn Kinder im haumluslichen Umfeld die Oberhand gewonnen haben

Wiederherstellung der notwendigen

elterlichen Autoritaumlt zwischen Kindern und Eltern

Faumlhigkeit aus dem Machtkampf auszusteigen

Die Aktionen haben nicht zum Ziel dass die Eltern einen Kampf gewinnen sondern ihre Praumlsenz deutlich zu machen

Elterliche Praumlsenz unterscheidet sich sowohl von einer bdquoantiautoritaumlrenldquo Erziehung als auch von einer rigiden Erziehung Sie ist gekennzeichnet durch

Verzicht auf Vorschriften Verzicht auf Beschuldigungen Gewaltfreiheit in der koumlrperlichen und seelischen Dimension Sensibilitaumlt fuumlr die Wuumlrde des Kindes Vermittlung von Kraft fuumlr die Eltern Elterliche Praumlsenz ist wertorientiert

Sie will Gewalt und delinquentes Verhalten der Kinder verringern und die Opfer schuumltzen In bestimmten Aktionen werden bestimmte Werte (Recht auf Intimsphaumlre des Kindes) verletzt zugunsten der Durchsetzung houmlherer Werte (Schutz der Geschwisterkinder)

Konkreter Es geht nicht darum das Eltern lernen die

Kaumlmpfe mit den Kindern zu gewinnen sondern aus der Eskalationsdynamik auszubrechen ohne sich selbst aufzugeben

Verzicht auf Belehrungen

Beschimpfungen Beleidigungen aber auch der Verzicht auf das Uumlberzeugen - wollen Drang zur Antwort bdquo

bdquoVergeltungsdrangldquo minimieren also Rache

zu uumlben fuumlr als verletzend oder als Unrecht empfundene Handlungen der Kinder

Destruktive Machtkaumlmpfe

Konstruktive Machtkaumlmpfe

Ziel Die Pflicht zu siegen Die Pflicht zum Widerstand

Beziehung Grundlegende Asymmetrie

Grundlegende Gleichheit

Verantwortung fuumlr den Schaden

Die andere Seite hat begonnenDie andere Seite ist schuldig

Wechselseitigkeit der Verantwortung wird anerkannt

Kontrolle Kontrolle des anderen als Hauptwunsch

Kontrolle als gefaumlhrliche IllusionKooperation wird angestrebt

Geheimhaltung Konspiratorische Geheimhaltung

Offenheit des Kampfes

Vergeltung Auge um Auge Versoumlhnungsmassnahmen

Zeit Unmittelbarkeitsprinzip

Prinzip der Reifebdquokaltes Eisenldquo

Prinzipien des gewaltlosen Widerstandes

Hartnaumlckigkeit und Standhaftigkeit auch gegenuumlber machtvollen oder erpresserisch gestellten Forderungen

Die Bereitschaft alles zu tun um schaumldlichen Handlungen vorzubeugen

Die Bereitschaft auf koumlrperliche oder verbale Gewalt absolut zu verzichten weder schlagen drohen beschimpfen beleidigen oder beschuldigen

Die Bereitschaft und Entschiedenheit eine Loumlsung zu finden in der das Kind sich weder gedemuumltigt noch besiegt fuumlhlt

Die Bereitschaft sich bei koumlrperlichen Auseinandersetzungen nur zu verteidigen dh Schlaumlge nur abzuwehren und nicht zuruumlckzuschlagen

1 Das Wichtigste aus dem Teufelskreis aussteigenSich nicht hineinziehen lassen den Provokationen widerstehenGewaltloser Widerstand ist eine Form des Protests keine Schlacht

Das Prinzip der verzoumlgerten Reaktion und des Schweigens das Predigen beenden

Wennlsquos mal schiefgegangen ist Mitten in der Eskalation kann man nichts tun Im Zweifelsfall geht der persoumlnliche Schutz vor

2 Die Ankuumlndigung

3 Das Sit-In

4 Das Siegel der Geheimhaltung brechenUnterstuumltzer Vermittler einbeziehen

5 Die TelefonrundeInformationen sammelnAnrufenMit verschiedenen Personen sprechen Freunde des Kindes Eltern der Freunde Lokalbesitzer Freizeitortmitarbeiter

6 Nachgehen und Aufsuchen

7 Der verlaumlngerte Sitzstreik

8 Befehle Dienstleistungen verweigern

9 Unverzichtbarer Bestandteil Gesten der Versoumlhnung

Ein typischer Ablauf 1048707 Du gehst nicht Ich gehe doch 1048707 Ich sagte du gehst nicht 1048707 Du kannst mir nicht sagen was ich tun soll 1048707 Solange du in meinem Haus wohnst wirst du dich nach den Regeln dieses Hauses richten 1048707 Ich frage dich nicht (knallt die Tuumlr laut zu)

Am Ende fuumlhrt das Kind seinen Willen aus Sie bleiben wuumltend und erschoumlpft zuruumlck der Konflikt hat sich wieder verschaumlrft Haumlufiger fuumlhren Ihre Versuche zu erklaumlren zu uumlberzeugen zu predigen und zu debattieren beim Kind zu einem totalen Ignorieren Es antwortet Ihnen nicht ignoriert Ihre Praumlsenz verlaumlsst bei Ihrem Eintreten das Zimmer was Sie macht- und hilflos erscheinen laumlsst

Hinweis1048707 Jede dieser Reaktionen bedeutet ein Hineingezogenwerden1048707 Jede dieser Formen des Hineingezogenwerdens fuumlhrt zur EskalationHinweis1048707 Zu viel zu reden ist eskalierend1048707 Zu viel zu reden entspringt der Hilflosigkeit1048707 Aumluszligerungen eines klaren Verbots fuumlhren zu weniger Eskalationen als Ihre Versuche zu uumlberzeugen zu predigen und zu debattieren

Eltern die sich haumlufiger in Auseinandersetzungen mit ihren Kindern hineinziehen lassen neigen dazu viel zu reden zu predigen zu diskutieren zu drohen zu entschuldigen zu rechtfertigen zu schreien zu uumlberzeugen und sich zu revanchieren

Das Prinzip sich nicht hineinziehen zu lassen wird ergaumlnzt durch das Prinzip des Aufschubs Der Gedankeman muumlsse auf jede Provokation des Kindes sofort reagieren ist grundlegend falsch

Hinweis1048707 Schieben Sie Ihre Reaktion auf Nehmen Sie sich Zeit um Ihre Reaktion zu planen1048707 Im Zweifelsfall schweigen und nicht reagieren Schweigen ist keine Kapitulation

Einem uumlbermaumlchtigen Kind Bedingungen zu stellen um eine gewuumlnschte Handlung zu erreichenfuumlhrt zu der Gefahr dass sich die Eskalation weiter verschaumlrft Es antwortet dann immer mit neuenStellen von Bedingungen

Bei solchen Kindern ist alles Stellen von Bedingungen (wenn dann) zu vermeidenVermeiden Sie das Hineingezogenwerden das Schreien das Predigen

Die Durchfuumlhrung eines Sit-in

Gehen Sie in das Zimmer des Kindes wenn es sich dort befindet zu einem Zeitpunkt den Sie gewaumlhlthaben Wichtig ist die Planung des Eintretens Nehmen Sie sich Zeit und Ruhe Schlieszligen Sie die Zimmertuumlr hinter sich und setzen Sie sich hin so dass das Kind schlecht das Zimmer verlassen kann

Wenn Sie sich hingesetzt haben sagen Sie ihm bdquowir koumlnnen uumlber dein Verhalten nicht mehr hinwegsehenund wollen damit nicht mehr weiter lebenldquo Dann benennen und beschreiben Sie das jeweilige nichtakzeptierte Verhalten des Kindes (sagen Sie ihm ein oder zwei Beispiele) bdquoWir sind hereingekommen umeine Loumlsung fuumlr das Problem zu finden Wir bleiben hier sitzen und warten auf deinen Vorschlag wie du deinVerhalten aumlndern willstldquo

Danach bleiben Sie ruhig sitzen und warten auf den Vorschlag des Kindes Die Vorschlaumlge die es eventuellmacht houmlren Sie sich ruhig an und waumlgen sie ab Lassen Sie sich nicht provozieren Lassen Sie sich nicht hineinziehen

Vermeiden Sie jeglichen Vorwurf alles Predigen Bedrohen oder Diskutieren

Warten Sie ruhig und geduldig und lassen Sie sich in keinen Kampf hineinziehen

Entschlossenheit Geduld und Ruhe vermitteln die Botschaft von Kraft und Stabilitaumlt

Wenn das Kind einen positiven Vorschlag gemacht hat koumlnnen Sie das Zimmer mit einer positivenBemerkung verlassen und deutlich machen dass Sie die Idee mit dem Kind ausprobieren wollen

Wenn das Kind keinen Vorschlag macht bleiben Sie angekuumlndigte Zeit lang sitzen und verlassen Sie dann das Zimmerohne zu drohen Sie wuumlrden zuruumlckkehren Sie koumlnnen eine Aussage machen bdquoEs ist noch keine Loumlsunggefundenldquo

Bei allen Aktionen gilt

Sie werden nicht im Zustand der Erregung durchgefuumlhrt sondern die

Eltern warten einen geeigneten Zeitpunkt ab (bdquoDas Eisen schmieden wenn es

kalt istldquo) Die Aktionen werden nie allein durchgefuumlhrt Die Eltern suchen sich

Unterstuumltzung im Freundes- und Familienkreis aber auch bei Lehrern und Sozialarbeitern

Die Aktionen werden strategisch geplant und vorbereitet Alle Eventualitaumlten werden bedacht und es werden entsprechende Strategien uumlberlegt Die Eltern druumlcken in den Aktionen ihren Standpunkt in wenigen wertschaumltzenden Worten aus

Wir sind deine Eltern wir sorgen uns um dich und wir wollen

dass Du nach Hause kommst nicht mehr gewalttaumltig bist uswhellip

Sie diskutieren belehren beschuldigen nicht und gehen auch nicht auf entsprechende Aktionen der Kinder ein

Uumlbung 1Die Technik der drei Koumlrbe

Der gruumlne KorbDies ist der groumlsste Korb in ihn gehoumlren alle Verhaltensweisen die aumlrgerlich sind bei denen aber auch zuzugestehen ist dass sie mit den Begrenzungen des Kindes oder des Jugendlichen zu tun hat ndash oder dass sie wenn die Beziehung nicht so eskaliert waumlre fuumlr das Kindes- und Jugendalterbeinahe als bdquonormalldquo angesehen werden koumlnnten Sie koumlnnen durchaus fuumlr die Eltern oder die Lehrpersonen einen hohen Wert haben und doch mit einem gewissen Bedauern oft aber auch mit Erleichterung in diesen Korb gelegt werden ein aufgeraumlumtes Kinderzimmer hat fuumlr alle Eltern die wir kennen einen hohen Wert und gleichzeitig kennen wir fast keine Familie in der die Kinderzimmerwirklich ordentlich sind Oder uumlbertragen auf die Schule die aufgeraumlumte SchulbankKaugummi kauen im Gespraumlch mit der LehrerinUnd so kommen in den gruumlnen Korb all die Verhaltensweise die zwar aumlrgerlich sind bei denen die Eltern oder die Lehrpersonen aber entscheiden bdquoDaruumlber regen wir uns nicht mehr aufldquo Diese Entscheidung hilft auch die einzelnen Verhaltensweisen von dem bdquoGrundsaumltzlichenldquo zu trennen Natuumlrlich sind Erinnerungen und Ermahnungen weiterhin moumlglich doch lohnt sich fuumlr diese Aspekte keine Eskalation

Der gelbe KorbDieser Korb ist sehr wichtig In ihn gehoumlren alle Verhaltensweisen die fuumlr die Eltern oder Lehrpersonen langfristig nicht akzeptabel sind die aber derzeit nicht im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen Hier sind alle Aspekte versammelt bei denen die Eltern oder die Lehrpersonen bereit sind zu verhandeln Kompromisse einzugehen Entgegenkommen zu signalisieren Hier sind also alle Verhaltensweisen die wichtig sind die jedoch nicht die Bedeutung haben dass sie Gegenstand gewaltloser Massnahmen werden sollten Doch wird um sie verhandelt werden sie werden als Thema in der Familie oder in der Schule bedeutsam bleiben

Der rote KorbDieser Korb ist der kleinste der drei In ihn gehoumlren die Verhaltensweisen hinein die die Eltern oder die Lehrpersonen auf keinen Fall akzeptieren koumlnnen Hier sind die Beschwerden versammelt fuumlr die es sich lohnt Widerstand zu zeigen und Massnahmen in Gang zu setzen Alle Aspekte kindlichen Verhaltens die mit Sicherheit zu tun haben gehoumlren ganz sicher hier hinein (Gefaumlhrdung seiner selbst durch selbstzerstoumlrerische Massnahmen Gefaumlhrdung der koumlrperlichen Integritaumlt anderer zB der Geschwister Mitschuumller der Eltern Zerstoumlrung von Gegenstaumlnden Ein grosser Teil der Beratungsarbeit wird darin bestehen in diesen Korb maximal vier bis fuumlnf Verhaltensweisen hineinzulegen Der jeweilige Aspekt muss so wichtig sein dass die Eltern dafuumlr bereit sind heftige Auseinandersetzungen in Kauf und die Muumlhe gewaltloser Widerstandsmassnahmen aufsich zu nehmenPartnerarbeit (2 x 15 Min) Werfen Sie im Dialog einige problematischeVerhaltensweisen aus dem privaten oder beruflichen Alltag mit

Kindern und Jugendlichen in die drei KoumlrbePlenum (ca 15 Min) Praumlsentation und Ordnen der Themen inden gelben und roten Koumlrben Nach einer Vorlage von Arist von Schlippe adaptiert von A Lanfranchi 2008

Uumlbung 2 Die Ankuumlndigung

Was wird angekuumlndigto In einer Ankuumlndigung wird grundsaumltzlich Verhalten benannt Eine Ankuumlndigung richtet sich nie an eine Person sondern immer nur an ein Verhalten bzw benennt erwuumlnschtes oder unerwuumlnschtes Verhalten und was dafuumlr oder dagegen getan wird

o Positive Ankuumlndigung das Verhalten das bleiben soll wird benannt Beispiel bdquoWir haben Dich als interessiertn und offenen Menschen kennen gelernt der gerne lernt und wir werden alles in unserer Macht stehende tun damit das so bleibtldquo

o Negative Ankuumlndigung das Verhalten das reduziert werden bzw verschwinden soll wird benannt Beispiel bdquoWir haben beobachtet dass Du in letzter Zeit haumlufig Schlaumlgereien hast Wir sind nicht bereit dieses Verhalten laumlnger hinzunehmen und werden deshalb alles in unserer Macht stehende tun damit das Schlagen aufhoumlrt Wir werden in Zufkunft Kontakt mit deinen Freunden aufnehmen und die Eltern deiner Freunde informierenldquo

Wer macht die Ankuumlndigungo Prinzipiell so viele Personen wie moumlglicho Fuumlr Personen die nicht anwesend sein koumlnnen wer- den zB Stuumlhle aufgestellt

Was ist zu beachten

Das Vorgehen muss zwischen allen Beteiligten abgesprochen seinWas angekuumlndigt wird (zB bdquoWir werden deine Freunde informierenldquo) muss imangekuumlndigten Zeitrahmen umgesetzt werdenDie Ankuumlndigung soll in einem klaren aber auf keinen Fall drohenden Ton gemacht werdenEs duumlrfen keine verurteilenden oder bewertenden Aussagen gemacht werden

Beispiel stattbdquoWir werden deine Grausamkeiten nicht laumlnger duldenldquo besser bdquoWir werden nicht laumlnger dulden dass Ihr du andere schlaumlgst und ihnen weh tustldquo Kleingruppenarbeit ca 4 Personen (20 Min)Suchen Sie ein Beispiel (Schule Familie ihre Organisation) diskutieren Sie Moumlglichkeiten der Ankuumlndigung formulieren Sie schriftlich eine Ankuumlndigung die Sie dann auch vortragen werden

Eskalationsdynamik zwischen Eltern und Kindern1 je groumlszliger die Herrschaftsausrichtung der Teilnehmer einer

konflikthaften Interaktion desto groumlszliger das Eskalationsrisiko 2 je houmlher die psychophysische Erregung der Beteiligten desto houmlher

ist die Eskalationsgefahr 3 elterliche Predigten Bitten und Abbitten verstaumlrken das Risiko von

Eskalation 4 der fortwaumlhrende feindselige Austausch fuumlhrt dazu dass die

Interaktion zwischen Eltern und Kind sich zunehmend verengt diese Einengung verringert die Moumlglichkeiten Konflikte zu vermeiden oder zu loumlsen noch weiter

5 Versoumlhnung helfen die Einengung der Prozesse zu uumlberwinden und

vermehren dadurch die Moumlglichkeiten erfolgreicher Konfliktloumlsungen

Aktionen um Elterliche Praumlsens wiederherzustellen

Sit Ins im Zimmer der Kinder bull Gewaltfreie Einschraumlnkung Die Eltern erscheinen an den

Orten des Problemverhaltens (in der Disco bei bdquoproblematischenldquo Freunden an den Aufenthaltsorten wenn Kinder zu spaumlt kommen)

bull Telefonaktionen Die Eltern sammeln Telefonnummern von

Freunden und Bekannten ihrer Kinder und telefonieren nach Moumlglichkeit zusammen mit Helfern mit allen Kontaktpersonen um einerseits zu erfahren wo ihre Kinder sich aufhalten um andererseits aber auch im Beziehungsnetz der Kinder praumlsent zu sein

Rahmenbedingungen Fuumlr den Verlust der

EigenenPraumlsenz

KooperationsproblemeBoykott intern

Kollegen Leitung

Wenig Ausbildung im Bereich

Beziehungsgestaltung Gruppendynamik

Leistungsdruckdurch

Lehrauftrag

SchuldgefuumlhleUnsicherheit

Angst vorAbwertung

IsolationSozialer Ruumlckzug

Angst vor negativerBewertung

Dominanzorientierung

Steigerung desDestruktiven

Verhaltens

Eskalationsdynamiken LehrerIn SchuumllerIn

Geheimhaltung

Kooperationsproblemeextern

zB Eltern

Professionelle Praumlsenz von LehrerInnen

Vier Dimensionen der Elterlichen Praumlsenz

Raumlumlichen Dimension (bdquoich bin anwesendldquo bdquoIch dringe wenn es notwendig ist in dein Territoriumeinldquo zB eigenes Zimmer gefaumlhrdende Aufenthaltsorte der Clique usw)

bull Zeitliche Dimension (bdquoich nehme mir Zeit fuumlr dichldquo)

bull Strukturelle Dimension (bdquoich bringe meine Regeln als VaterMutter zur Geltungldquo)

bull Beziehungsdimension (bdquoich kontrolliere und beaufsichtige mein Kind in den Bereichen in denen es notwendig istldquo zB an gefaumlhrdenden Orten in Kontakt zu gefaumlhrdenden Personen)

  • Slide 1
  • Elterliche Praumlsenz und gewaltloser Widerstand
  • Slide 3
  • Slide 4
  • Slide 5
  • Slide 6
  • Slide 7
  • Slide 8
  • Slide 9
  • 1 Indikationen
  • Fragen fuumlr Eltern die sich fragen ob das Konzept e
  • Was ist elterliche Praumlsenz
  • Slide 13
  • Ziele des Elterncoaching
  • Slide 15
  • Konkreter
  • Slide 18
  • Slide 19
  • Slide 20
  • Slide 21
  • Slide 22
  • Slide 23
  • Slide 24
  • Slide 25
  • Bei allen Aktionen gilt
  • Slide 27
  • Slide 28
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  • Eskalationsdynamik zwischen Eltern und Kindern
  • Aktionen um Elterliche Praumlsens wiederherzustellen
  • Slide 34
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  • Professionelle Praumlsenz von LehrerInnen
  • Vier Dimensionen der Elterlichen Praumlsenz
Page 12: Die Jugend von heute liebt des Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander

bull

Was ist elterliche Praumlsenz

Zwei Pole die elterliche Praumlsenz definieren

Eltern sind Freunde Genoss(inn)en und Begleiter ihrer Kinder

Eltern sind aber auch Erzieher und Grenzsetzer

Rahmenbedingungen fuumlr den Verlust

elterlicher Praumlsenz

GesellschaftlicheRahmenbedingungenWirtschaftliche Lage

DominanzorientierungDes Kindes

Boykott durch andere Personen (Familie)

Probleme inDer elterlichenKooperation

UumlberforderungUumlberarbeitungErschoumlpfung Isolation

SchamRuumlckzug

Eskalations-dynamik

Steigerung des Gewalttaumltigen

Verhaltens

SchuldgefuumlhleDer Eltern

Ziele des Elterncoachingdie Zuruumlck-Gewinnung der Elterlichen

Praumlsenz wenn Kinder im haumluslichen Umfeld die Oberhand gewonnen haben

Wiederherstellung der notwendigen

elterlichen Autoritaumlt zwischen Kindern und Eltern

Faumlhigkeit aus dem Machtkampf auszusteigen

Die Aktionen haben nicht zum Ziel dass die Eltern einen Kampf gewinnen sondern ihre Praumlsenz deutlich zu machen

Elterliche Praumlsenz unterscheidet sich sowohl von einer bdquoantiautoritaumlrenldquo Erziehung als auch von einer rigiden Erziehung Sie ist gekennzeichnet durch

Verzicht auf Vorschriften Verzicht auf Beschuldigungen Gewaltfreiheit in der koumlrperlichen und seelischen Dimension Sensibilitaumlt fuumlr die Wuumlrde des Kindes Vermittlung von Kraft fuumlr die Eltern Elterliche Praumlsenz ist wertorientiert

Sie will Gewalt und delinquentes Verhalten der Kinder verringern und die Opfer schuumltzen In bestimmten Aktionen werden bestimmte Werte (Recht auf Intimsphaumlre des Kindes) verletzt zugunsten der Durchsetzung houmlherer Werte (Schutz der Geschwisterkinder)

Konkreter Es geht nicht darum das Eltern lernen die

Kaumlmpfe mit den Kindern zu gewinnen sondern aus der Eskalationsdynamik auszubrechen ohne sich selbst aufzugeben

Verzicht auf Belehrungen

Beschimpfungen Beleidigungen aber auch der Verzicht auf das Uumlberzeugen - wollen Drang zur Antwort bdquo

bdquoVergeltungsdrangldquo minimieren also Rache

zu uumlben fuumlr als verletzend oder als Unrecht empfundene Handlungen der Kinder

Destruktive Machtkaumlmpfe

Konstruktive Machtkaumlmpfe

Ziel Die Pflicht zu siegen Die Pflicht zum Widerstand

Beziehung Grundlegende Asymmetrie

Grundlegende Gleichheit

Verantwortung fuumlr den Schaden

Die andere Seite hat begonnenDie andere Seite ist schuldig

Wechselseitigkeit der Verantwortung wird anerkannt

Kontrolle Kontrolle des anderen als Hauptwunsch

Kontrolle als gefaumlhrliche IllusionKooperation wird angestrebt

Geheimhaltung Konspiratorische Geheimhaltung

Offenheit des Kampfes

Vergeltung Auge um Auge Versoumlhnungsmassnahmen

Zeit Unmittelbarkeitsprinzip

Prinzip der Reifebdquokaltes Eisenldquo

Prinzipien des gewaltlosen Widerstandes

Hartnaumlckigkeit und Standhaftigkeit auch gegenuumlber machtvollen oder erpresserisch gestellten Forderungen

Die Bereitschaft alles zu tun um schaumldlichen Handlungen vorzubeugen

Die Bereitschaft auf koumlrperliche oder verbale Gewalt absolut zu verzichten weder schlagen drohen beschimpfen beleidigen oder beschuldigen

Die Bereitschaft und Entschiedenheit eine Loumlsung zu finden in der das Kind sich weder gedemuumltigt noch besiegt fuumlhlt

Die Bereitschaft sich bei koumlrperlichen Auseinandersetzungen nur zu verteidigen dh Schlaumlge nur abzuwehren und nicht zuruumlckzuschlagen

1 Das Wichtigste aus dem Teufelskreis aussteigenSich nicht hineinziehen lassen den Provokationen widerstehenGewaltloser Widerstand ist eine Form des Protests keine Schlacht

Das Prinzip der verzoumlgerten Reaktion und des Schweigens das Predigen beenden

Wennlsquos mal schiefgegangen ist Mitten in der Eskalation kann man nichts tun Im Zweifelsfall geht der persoumlnliche Schutz vor

2 Die Ankuumlndigung

3 Das Sit-In

4 Das Siegel der Geheimhaltung brechenUnterstuumltzer Vermittler einbeziehen

5 Die TelefonrundeInformationen sammelnAnrufenMit verschiedenen Personen sprechen Freunde des Kindes Eltern der Freunde Lokalbesitzer Freizeitortmitarbeiter

6 Nachgehen und Aufsuchen

7 Der verlaumlngerte Sitzstreik

8 Befehle Dienstleistungen verweigern

9 Unverzichtbarer Bestandteil Gesten der Versoumlhnung

Ein typischer Ablauf 1048707 Du gehst nicht Ich gehe doch 1048707 Ich sagte du gehst nicht 1048707 Du kannst mir nicht sagen was ich tun soll 1048707 Solange du in meinem Haus wohnst wirst du dich nach den Regeln dieses Hauses richten 1048707 Ich frage dich nicht (knallt die Tuumlr laut zu)

Am Ende fuumlhrt das Kind seinen Willen aus Sie bleiben wuumltend und erschoumlpft zuruumlck der Konflikt hat sich wieder verschaumlrft Haumlufiger fuumlhren Ihre Versuche zu erklaumlren zu uumlberzeugen zu predigen und zu debattieren beim Kind zu einem totalen Ignorieren Es antwortet Ihnen nicht ignoriert Ihre Praumlsenz verlaumlsst bei Ihrem Eintreten das Zimmer was Sie macht- und hilflos erscheinen laumlsst

Hinweis1048707 Jede dieser Reaktionen bedeutet ein Hineingezogenwerden1048707 Jede dieser Formen des Hineingezogenwerdens fuumlhrt zur EskalationHinweis1048707 Zu viel zu reden ist eskalierend1048707 Zu viel zu reden entspringt der Hilflosigkeit1048707 Aumluszligerungen eines klaren Verbots fuumlhren zu weniger Eskalationen als Ihre Versuche zu uumlberzeugen zu predigen und zu debattieren

Eltern die sich haumlufiger in Auseinandersetzungen mit ihren Kindern hineinziehen lassen neigen dazu viel zu reden zu predigen zu diskutieren zu drohen zu entschuldigen zu rechtfertigen zu schreien zu uumlberzeugen und sich zu revanchieren

Das Prinzip sich nicht hineinziehen zu lassen wird ergaumlnzt durch das Prinzip des Aufschubs Der Gedankeman muumlsse auf jede Provokation des Kindes sofort reagieren ist grundlegend falsch

Hinweis1048707 Schieben Sie Ihre Reaktion auf Nehmen Sie sich Zeit um Ihre Reaktion zu planen1048707 Im Zweifelsfall schweigen und nicht reagieren Schweigen ist keine Kapitulation

Einem uumlbermaumlchtigen Kind Bedingungen zu stellen um eine gewuumlnschte Handlung zu erreichenfuumlhrt zu der Gefahr dass sich die Eskalation weiter verschaumlrft Es antwortet dann immer mit neuenStellen von Bedingungen

Bei solchen Kindern ist alles Stellen von Bedingungen (wenn dann) zu vermeidenVermeiden Sie das Hineingezogenwerden das Schreien das Predigen

Die Durchfuumlhrung eines Sit-in

Gehen Sie in das Zimmer des Kindes wenn es sich dort befindet zu einem Zeitpunkt den Sie gewaumlhlthaben Wichtig ist die Planung des Eintretens Nehmen Sie sich Zeit und Ruhe Schlieszligen Sie die Zimmertuumlr hinter sich und setzen Sie sich hin so dass das Kind schlecht das Zimmer verlassen kann

Wenn Sie sich hingesetzt haben sagen Sie ihm bdquowir koumlnnen uumlber dein Verhalten nicht mehr hinwegsehenund wollen damit nicht mehr weiter lebenldquo Dann benennen und beschreiben Sie das jeweilige nichtakzeptierte Verhalten des Kindes (sagen Sie ihm ein oder zwei Beispiele) bdquoWir sind hereingekommen umeine Loumlsung fuumlr das Problem zu finden Wir bleiben hier sitzen und warten auf deinen Vorschlag wie du deinVerhalten aumlndern willstldquo

Danach bleiben Sie ruhig sitzen und warten auf den Vorschlag des Kindes Die Vorschlaumlge die es eventuellmacht houmlren Sie sich ruhig an und waumlgen sie ab Lassen Sie sich nicht provozieren Lassen Sie sich nicht hineinziehen

Vermeiden Sie jeglichen Vorwurf alles Predigen Bedrohen oder Diskutieren

Warten Sie ruhig und geduldig und lassen Sie sich in keinen Kampf hineinziehen

Entschlossenheit Geduld und Ruhe vermitteln die Botschaft von Kraft und Stabilitaumlt

Wenn das Kind einen positiven Vorschlag gemacht hat koumlnnen Sie das Zimmer mit einer positivenBemerkung verlassen und deutlich machen dass Sie die Idee mit dem Kind ausprobieren wollen

Wenn das Kind keinen Vorschlag macht bleiben Sie angekuumlndigte Zeit lang sitzen und verlassen Sie dann das Zimmerohne zu drohen Sie wuumlrden zuruumlckkehren Sie koumlnnen eine Aussage machen bdquoEs ist noch keine Loumlsunggefundenldquo

Bei allen Aktionen gilt

Sie werden nicht im Zustand der Erregung durchgefuumlhrt sondern die

Eltern warten einen geeigneten Zeitpunkt ab (bdquoDas Eisen schmieden wenn es

kalt istldquo) Die Aktionen werden nie allein durchgefuumlhrt Die Eltern suchen sich

Unterstuumltzung im Freundes- und Familienkreis aber auch bei Lehrern und Sozialarbeitern

Die Aktionen werden strategisch geplant und vorbereitet Alle Eventualitaumlten werden bedacht und es werden entsprechende Strategien uumlberlegt Die Eltern druumlcken in den Aktionen ihren Standpunkt in wenigen wertschaumltzenden Worten aus

Wir sind deine Eltern wir sorgen uns um dich und wir wollen

dass Du nach Hause kommst nicht mehr gewalttaumltig bist uswhellip

Sie diskutieren belehren beschuldigen nicht und gehen auch nicht auf entsprechende Aktionen der Kinder ein

Uumlbung 1Die Technik der drei Koumlrbe

Der gruumlne KorbDies ist der groumlsste Korb in ihn gehoumlren alle Verhaltensweisen die aumlrgerlich sind bei denen aber auch zuzugestehen ist dass sie mit den Begrenzungen des Kindes oder des Jugendlichen zu tun hat ndash oder dass sie wenn die Beziehung nicht so eskaliert waumlre fuumlr das Kindes- und Jugendalterbeinahe als bdquonormalldquo angesehen werden koumlnnten Sie koumlnnen durchaus fuumlr die Eltern oder die Lehrpersonen einen hohen Wert haben und doch mit einem gewissen Bedauern oft aber auch mit Erleichterung in diesen Korb gelegt werden ein aufgeraumlumtes Kinderzimmer hat fuumlr alle Eltern die wir kennen einen hohen Wert und gleichzeitig kennen wir fast keine Familie in der die Kinderzimmerwirklich ordentlich sind Oder uumlbertragen auf die Schule die aufgeraumlumte SchulbankKaugummi kauen im Gespraumlch mit der LehrerinUnd so kommen in den gruumlnen Korb all die Verhaltensweise die zwar aumlrgerlich sind bei denen die Eltern oder die Lehrpersonen aber entscheiden bdquoDaruumlber regen wir uns nicht mehr aufldquo Diese Entscheidung hilft auch die einzelnen Verhaltensweisen von dem bdquoGrundsaumltzlichenldquo zu trennen Natuumlrlich sind Erinnerungen und Ermahnungen weiterhin moumlglich doch lohnt sich fuumlr diese Aspekte keine Eskalation

Der gelbe KorbDieser Korb ist sehr wichtig In ihn gehoumlren alle Verhaltensweisen die fuumlr die Eltern oder Lehrpersonen langfristig nicht akzeptabel sind die aber derzeit nicht im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen Hier sind alle Aspekte versammelt bei denen die Eltern oder die Lehrpersonen bereit sind zu verhandeln Kompromisse einzugehen Entgegenkommen zu signalisieren Hier sind also alle Verhaltensweisen die wichtig sind die jedoch nicht die Bedeutung haben dass sie Gegenstand gewaltloser Massnahmen werden sollten Doch wird um sie verhandelt werden sie werden als Thema in der Familie oder in der Schule bedeutsam bleiben

Der rote KorbDieser Korb ist der kleinste der drei In ihn gehoumlren die Verhaltensweisen hinein die die Eltern oder die Lehrpersonen auf keinen Fall akzeptieren koumlnnen Hier sind die Beschwerden versammelt fuumlr die es sich lohnt Widerstand zu zeigen und Massnahmen in Gang zu setzen Alle Aspekte kindlichen Verhaltens die mit Sicherheit zu tun haben gehoumlren ganz sicher hier hinein (Gefaumlhrdung seiner selbst durch selbstzerstoumlrerische Massnahmen Gefaumlhrdung der koumlrperlichen Integritaumlt anderer zB der Geschwister Mitschuumller der Eltern Zerstoumlrung von Gegenstaumlnden Ein grosser Teil der Beratungsarbeit wird darin bestehen in diesen Korb maximal vier bis fuumlnf Verhaltensweisen hineinzulegen Der jeweilige Aspekt muss so wichtig sein dass die Eltern dafuumlr bereit sind heftige Auseinandersetzungen in Kauf und die Muumlhe gewaltloser Widerstandsmassnahmen aufsich zu nehmenPartnerarbeit (2 x 15 Min) Werfen Sie im Dialog einige problematischeVerhaltensweisen aus dem privaten oder beruflichen Alltag mit

Kindern und Jugendlichen in die drei KoumlrbePlenum (ca 15 Min) Praumlsentation und Ordnen der Themen inden gelben und roten Koumlrben Nach einer Vorlage von Arist von Schlippe adaptiert von A Lanfranchi 2008

Uumlbung 2 Die Ankuumlndigung

Was wird angekuumlndigto In einer Ankuumlndigung wird grundsaumltzlich Verhalten benannt Eine Ankuumlndigung richtet sich nie an eine Person sondern immer nur an ein Verhalten bzw benennt erwuumlnschtes oder unerwuumlnschtes Verhalten und was dafuumlr oder dagegen getan wird

o Positive Ankuumlndigung das Verhalten das bleiben soll wird benannt Beispiel bdquoWir haben Dich als interessiertn und offenen Menschen kennen gelernt der gerne lernt und wir werden alles in unserer Macht stehende tun damit das so bleibtldquo

o Negative Ankuumlndigung das Verhalten das reduziert werden bzw verschwinden soll wird benannt Beispiel bdquoWir haben beobachtet dass Du in letzter Zeit haumlufig Schlaumlgereien hast Wir sind nicht bereit dieses Verhalten laumlnger hinzunehmen und werden deshalb alles in unserer Macht stehende tun damit das Schlagen aufhoumlrt Wir werden in Zufkunft Kontakt mit deinen Freunden aufnehmen und die Eltern deiner Freunde informierenldquo

Wer macht die Ankuumlndigungo Prinzipiell so viele Personen wie moumlglicho Fuumlr Personen die nicht anwesend sein koumlnnen wer- den zB Stuumlhle aufgestellt

Was ist zu beachten

Das Vorgehen muss zwischen allen Beteiligten abgesprochen seinWas angekuumlndigt wird (zB bdquoWir werden deine Freunde informierenldquo) muss imangekuumlndigten Zeitrahmen umgesetzt werdenDie Ankuumlndigung soll in einem klaren aber auf keinen Fall drohenden Ton gemacht werdenEs duumlrfen keine verurteilenden oder bewertenden Aussagen gemacht werden

Beispiel stattbdquoWir werden deine Grausamkeiten nicht laumlnger duldenldquo besser bdquoWir werden nicht laumlnger dulden dass Ihr du andere schlaumlgst und ihnen weh tustldquo Kleingruppenarbeit ca 4 Personen (20 Min)Suchen Sie ein Beispiel (Schule Familie ihre Organisation) diskutieren Sie Moumlglichkeiten der Ankuumlndigung formulieren Sie schriftlich eine Ankuumlndigung die Sie dann auch vortragen werden

Eskalationsdynamik zwischen Eltern und Kindern1 je groumlszliger die Herrschaftsausrichtung der Teilnehmer einer

konflikthaften Interaktion desto groumlszliger das Eskalationsrisiko 2 je houmlher die psychophysische Erregung der Beteiligten desto houmlher

ist die Eskalationsgefahr 3 elterliche Predigten Bitten und Abbitten verstaumlrken das Risiko von

Eskalation 4 der fortwaumlhrende feindselige Austausch fuumlhrt dazu dass die

Interaktion zwischen Eltern und Kind sich zunehmend verengt diese Einengung verringert die Moumlglichkeiten Konflikte zu vermeiden oder zu loumlsen noch weiter

5 Versoumlhnung helfen die Einengung der Prozesse zu uumlberwinden und

vermehren dadurch die Moumlglichkeiten erfolgreicher Konfliktloumlsungen

Aktionen um Elterliche Praumlsens wiederherzustellen

Sit Ins im Zimmer der Kinder bull Gewaltfreie Einschraumlnkung Die Eltern erscheinen an den

Orten des Problemverhaltens (in der Disco bei bdquoproblematischenldquo Freunden an den Aufenthaltsorten wenn Kinder zu spaumlt kommen)

bull Telefonaktionen Die Eltern sammeln Telefonnummern von

Freunden und Bekannten ihrer Kinder und telefonieren nach Moumlglichkeit zusammen mit Helfern mit allen Kontaktpersonen um einerseits zu erfahren wo ihre Kinder sich aufhalten um andererseits aber auch im Beziehungsnetz der Kinder praumlsent zu sein

Rahmenbedingungen Fuumlr den Verlust der

EigenenPraumlsenz

KooperationsproblemeBoykott intern

Kollegen Leitung

Wenig Ausbildung im Bereich

Beziehungsgestaltung Gruppendynamik

Leistungsdruckdurch

Lehrauftrag

SchuldgefuumlhleUnsicherheit

Angst vorAbwertung

IsolationSozialer Ruumlckzug

Angst vor negativerBewertung

Dominanzorientierung

Steigerung desDestruktiven

Verhaltens

Eskalationsdynamiken LehrerIn SchuumllerIn

Geheimhaltung

Kooperationsproblemeextern

zB Eltern

Professionelle Praumlsenz von LehrerInnen

Vier Dimensionen der Elterlichen Praumlsenz

Raumlumlichen Dimension (bdquoich bin anwesendldquo bdquoIch dringe wenn es notwendig ist in dein Territoriumeinldquo zB eigenes Zimmer gefaumlhrdende Aufenthaltsorte der Clique usw)

bull Zeitliche Dimension (bdquoich nehme mir Zeit fuumlr dichldquo)

bull Strukturelle Dimension (bdquoich bringe meine Regeln als VaterMutter zur Geltungldquo)

bull Beziehungsdimension (bdquoich kontrolliere und beaufsichtige mein Kind in den Bereichen in denen es notwendig istldquo zB an gefaumlhrdenden Orten in Kontakt zu gefaumlhrdenden Personen)

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  • Elterliche Praumlsenz und gewaltloser Widerstand
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  • 1 Indikationen
  • Fragen fuumlr Eltern die sich fragen ob das Konzept e
  • Was ist elterliche Praumlsenz
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  • Ziele des Elterncoaching
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  • Konkreter
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  • Bei allen Aktionen gilt
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  • Eskalationsdynamik zwischen Eltern und Kindern
  • Aktionen um Elterliche Praumlsens wiederherzustellen
  • Slide 34
  • Slide 35
  • Professionelle Praumlsenz von LehrerInnen
  • Vier Dimensionen der Elterlichen Praumlsenz
Page 13: Die Jugend von heute liebt des Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander

Rahmenbedingungen fuumlr den Verlust

elterlicher Praumlsenz

GesellschaftlicheRahmenbedingungenWirtschaftliche Lage

DominanzorientierungDes Kindes

Boykott durch andere Personen (Familie)

Probleme inDer elterlichenKooperation

UumlberforderungUumlberarbeitungErschoumlpfung Isolation

SchamRuumlckzug

Eskalations-dynamik

Steigerung des Gewalttaumltigen

Verhaltens

SchuldgefuumlhleDer Eltern

Ziele des Elterncoachingdie Zuruumlck-Gewinnung der Elterlichen

Praumlsenz wenn Kinder im haumluslichen Umfeld die Oberhand gewonnen haben

Wiederherstellung der notwendigen

elterlichen Autoritaumlt zwischen Kindern und Eltern

Faumlhigkeit aus dem Machtkampf auszusteigen

Die Aktionen haben nicht zum Ziel dass die Eltern einen Kampf gewinnen sondern ihre Praumlsenz deutlich zu machen

Elterliche Praumlsenz unterscheidet sich sowohl von einer bdquoantiautoritaumlrenldquo Erziehung als auch von einer rigiden Erziehung Sie ist gekennzeichnet durch

Verzicht auf Vorschriften Verzicht auf Beschuldigungen Gewaltfreiheit in der koumlrperlichen und seelischen Dimension Sensibilitaumlt fuumlr die Wuumlrde des Kindes Vermittlung von Kraft fuumlr die Eltern Elterliche Praumlsenz ist wertorientiert

Sie will Gewalt und delinquentes Verhalten der Kinder verringern und die Opfer schuumltzen In bestimmten Aktionen werden bestimmte Werte (Recht auf Intimsphaumlre des Kindes) verletzt zugunsten der Durchsetzung houmlherer Werte (Schutz der Geschwisterkinder)

Konkreter Es geht nicht darum das Eltern lernen die

Kaumlmpfe mit den Kindern zu gewinnen sondern aus der Eskalationsdynamik auszubrechen ohne sich selbst aufzugeben

Verzicht auf Belehrungen

Beschimpfungen Beleidigungen aber auch der Verzicht auf das Uumlberzeugen - wollen Drang zur Antwort bdquo

bdquoVergeltungsdrangldquo minimieren also Rache

zu uumlben fuumlr als verletzend oder als Unrecht empfundene Handlungen der Kinder

Destruktive Machtkaumlmpfe

Konstruktive Machtkaumlmpfe

Ziel Die Pflicht zu siegen Die Pflicht zum Widerstand

Beziehung Grundlegende Asymmetrie

Grundlegende Gleichheit

Verantwortung fuumlr den Schaden

Die andere Seite hat begonnenDie andere Seite ist schuldig

Wechselseitigkeit der Verantwortung wird anerkannt

Kontrolle Kontrolle des anderen als Hauptwunsch

Kontrolle als gefaumlhrliche IllusionKooperation wird angestrebt

Geheimhaltung Konspiratorische Geheimhaltung

Offenheit des Kampfes

Vergeltung Auge um Auge Versoumlhnungsmassnahmen

Zeit Unmittelbarkeitsprinzip

Prinzip der Reifebdquokaltes Eisenldquo

Prinzipien des gewaltlosen Widerstandes

Hartnaumlckigkeit und Standhaftigkeit auch gegenuumlber machtvollen oder erpresserisch gestellten Forderungen

Die Bereitschaft alles zu tun um schaumldlichen Handlungen vorzubeugen

Die Bereitschaft auf koumlrperliche oder verbale Gewalt absolut zu verzichten weder schlagen drohen beschimpfen beleidigen oder beschuldigen

Die Bereitschaft und Entschiedenheit eine Loumlsung zu finden in der das Kind sich weder gedemuumltigt noch besiegt fuumlhlt

Die Bereitschaft sich bei koumlrperlichen Auseinandersetzungen nur zu verteidigen dh Schlaumlge nur abzuwehren und nicht zuruumlckzuschlagen

1 Das Wichtigste aus dem Teufelskreis aussteigenSich nicht hineinziehen lassen den Provokationen widerstehenGewaltloser Widerstand ist eine Form des Protests keine Schlacht

Das Prinzip der verzoumlgerten Reaktion und des Schweigens das Predigen beenden

Wennlsquos mal schiefgegangen ist Mitten in der Eskalation kann man nichts tun Im Zweifelsfall geht der persoumlnliche Schutz vor

2 Die Ankuumlndigung

3 Das Sit-In

4 Das Siegel der Geheimhaltung brechenUnterstuumltzer Vermittler einbeziehen

5 Die TelefonrundeInformationen sammelnAnrufenMit verschiedenen Personen sprechen Freunde des Kindes Eltern der Freunde Lokalbesitzer Freizeitortmitarbeiter

6 Nachgehen und Aufsuchen

7 Der verlaumlngerte Sitzstreik

8 Befehle Dienstleistungen verweigern

9 Unverzichtbarer Bestandteil Gesten der Versoumlhnung

Ein typischer Ablauf 1048707 Du gehst nicht Ich gehe doch 1048707 Ich sagte du gehst nicht 1048707 Du kannst mir nicht sagen was ich tun soll 1048707 Solange du in meinem Haus wohnst wirst du dich nach den Regeln dieses Hauses richten 1048707 Ich frage dich nicht (knallt die Tuumlr laut zu)

Am Ende fuumlhrt das Kind seinen Willen aus Sie bleiben wuumltend und erschoumlpft zuruumlck der Konflikt hat sich wieder verschaumlrft Haumlufiger fuumlhren Ihre Versuche zu erklaumlren zu uumlberzeugen zu predigen und zu debattieren beim Kind zu einem totalen Ignorieren Es antwortet Ihnen nicht ignoriert Ihre Praumlsenz verlaumlsst bei Ihrem Eintreten das Zimmer was Sie macht- und hilflos erscheinen laumlsst

Hinweis1048707 Jede dieser Reaktionen bedeutet ein Hineingezogenwerden1048707 Jede dieser Formen des Hineingezogenwerdens fuumlhrt zur EskalationHinweis1048707 Zu viel zu reden ist eskalierend1048707 Zu viel zu reden entspringt der Hilflosigkeit1048707 Aumluszligerungen eines klaren Verbots fuumlhren zu weniger Eskalationen als Ihre Versuche zu uumlberzeugen zu predigen und zu debattieren

Eltern die sich haumlufiger in Auseinandersetzungen mit ihren Kindern hineinziehen lassen neigen dazu viel zu reden zu predigen zu diskutieren zu drohen zu entschuldigen zu rechtfertigen zu schreien zu uumlberzeugen und sich zu revanchieren

Das Prinzip sich nicht hineinziehen zu lassen wird ergaumlnzt durch das Prinzip des Aufschubs Der Gedankeman muumlsse auf jede Provokation des Kindes sofort reagieren ist grundlegend falsch

Hinweis1048707 Schieben Sie Ihre Reaktion auf Nehmen Sie sich Zeit um Ihre Reaktion zu planen1048707 Im Zweifelsfall schweigen und nicht reagieren Schweigen ist keine Kapitulation

Einem uumlbermaumlchtigen Kind Bedingungen zu stellen um eine gewuumlnschte Handlung zu erreichenfuumlhrt zu der Gefahr dass sich die Eskalation weiter verschaumlrft Es antwortet dann immer mit neuenStellen von Bedingungen

Bei solchen Kindern ist alles Stellen von Bedingungen (wenn dann) zu vermeidenVermeiden Sie das Hineingezogenwerden das Schreien das Predigen

Die Durchfuumlhrung eines Sit-in

Gehen Sie in das Zimmer des Kindes wenn es sich dort befindet zu einem Zeitpunkt den Sie gewaumlhlthaben Wichtig ist die Planung des Eintretens Nehmen Sie sich Zeit und Ruhe Schlieszligen Sie die Zimmertuumlr hinter sich und setzen Sie sich hin so dass das Kind schlecht das Zimmer verlassen kann

Wenn Sie sich hingesetzt haben sagen Sie ihm bdquowir koumlnnen uumlber dein Verhalten nicht mehr hinwegsehenund wollen damit nicht mehr weiter lebenldquo Dann benennen und beschreiben Sie das jeweilige nichtakzeptierte Verhalten des Kindes (sagen Sie ihm ein oder zwei Beispiele) bdquoWir sind hereingekommen umeine Loumlsung fuumlr das Problem zu finden Wir bleiben hier sitzen und warten auf deinen Vorschlag wie du deinVerhalten aumlndern willstldquo

Danach bleiben Sie ruhig sitzen und warten auf den Vorschlag des Kindes Die Vorschlaumlge die es eventuellmacht houmlren Sie sich ruhig an und waumlgen sie ab Lassen Sie sich nicht provozieren Lassen Sie sich nicht hineinziehen

Vermeiden Sie jeglichen Vorwurf alles Predigen Bedrohen oder Diskutieren

Warten Sie ruhig und geduldig und lassen Sie sich in keinen Kampf hineinziehen

Entschlossenheit Geduld und Ruhe vermitteln die Botschaft von Kraft und Stabilitaumlt

Wenn das Kind einen positiven Vorschlag gemacht hat koumlnnen Sie das Zimmer mit einer positivenBemerkung verlassen und deutlich machen dass Sie die Idee mit dem Kind ausprobieren wollen

Wenn das Kind keinen Vorschlag macht bleiben Sie angekuumlndigte Zeit lang sitzen und verlassen Sie dann das Zimmerohne zu drohen Sie wuumlrden zuruumlckkehren Sie koumlnnen eine Aussage machen bdquoEs ist noch keine Loumlsunggefundenldquo

Bei allen Aktionen gilt

Sie werden nicht im Zustand der Erregung durchgefuumlhrt sondern die

Eltern warten einen geeigneten Zeitpunkt ab (bdquoDas Eisen schmieden wenn es

kalt istldquo) Die Aktionen werden nie allein durchgefuumlhrt Die Eltern suchen sich

Unterstuumltzung im Freundes- und Familienkreis aber auch bei Lehrern und Sozialarbeitern

Die Aktionen werden strategisch geplant und vorbereitet Alle Eventualitaumlten werden bedacht und es werden entsprechende Strategien uumlberlegt Die Eltern druumlcken in den Aktionen ihren Standpunkt in wenigen wertschaumltzenden Worten aus

Wir sind deine Eltern wir sorgen uns um dich und wir wollen

dass Du nach Hause kommst nicht mehr gewalttaumltig bist uswhellip

Sie diskutieren belehren beschuldigen nicht und gehen auch nicht auf entsprechende Aktionen der Kinder ein

Uumlbung 1Die Technik der drei Koumlrbe

Der gruumlne KorbDies ist der groumlsste Korb in ihn gehoumlren alle Verhaltensweisen die aumlrgerlich sind bei denen aber auch zuzugestehen ist dass sie mit den Begrenzungen des Kindes oder des Jugendlichen zu tun hat ndash oder dass sie wenn die Beziehung nicht so eskaliert waumlre fuumlr das Kindes- und Jugendalterbeinahe als bdquonormalldquo angesehen werden koumlnnten Sie koumlnnen durchaus fuumlr die Eltern oder die Lehrpersonen einen hohen Wert haben und doch mit einem gewissen Bedauern oft aber auch mit Erleichterung in diesen Korb gelegt werden ein aufgeraumlumtes Kinderzimmer hat fuumlr alle Eltern die wir kennen einen hohen Wert und gleichzeitig kennen wir fast keine Familie in der die Kinderzimmerwirklich ordentlich sind Oder uumlbertragen auf die Schule die aufgeraumlumte SchulbankKaugummi kauen im Gespraumlch mit der LehrerinUnd so kommen in den gruumlnen Korb all die Verhaltensweise die zwar aumlrgerlich sind bei denen die Eltern oder die Lehrpersonen aber entscheiden bdquoDaruumlber regen wir uns nicht mehr aufldquo Diese Entscheidung hilft auch die einzelnen Verhaltensweisen von dem bdquoGrundsaumltzlichenldquo zu trennen Natuumlrlich sind Erinnerungen und Ermahnungen weiterhin moumlglich doch lohnt sich fuumlr diese Aspekte keine Eskalation

Der gelbe KorbDieser Korb ist sehr wichtig In ihn gehoumlren alle Verhaltensweisen die fuumlr die Eltern oder Lehrpersonen langfristig nicht akzeptabel sind die aber derzeit nicht im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen Hier sind alle Aspekte versammelt bei denen die Eltern oder die Lehrpersonen bereit sind zu verhandeln Kompromisse einzugehen Entgegenkommen zu signalisieren Hier sind also alle Verhaltensweisen die wichtig sind die jedoch nicht die Bedeutung haben dass sie Gegenstand gewaltloser Massnahmen werden sollten Doch wird um sie verhandelt werden sie werden als Thema in der Familie oder in der Schule bedeutsam bleiben

Der rote KorbDieser Korb ist der kleinste der drei In ihn gehoumlren die Verhaltensweisen hinein die die Eltern oder die Lehrpersonen auf keinen Fall akzeptieren koumlnnen Hier sind die Beschwerden versammelt fuumlr die es sich lohnt Widerstand zu zeigen und Massnahmen in Gang zu setzen Alle Aspekte kindlichen Verhaltens die mit Sicherheit zu tun haben gehoumlren ganz sicher hier hinein (Gefaumlhrdung seiner selbst durch selbstzerstoumlrerische Massnahmen Gefaumlhrdung der koumlrperlichen Integritaumlt anderer zB der Geschwister Mitschuumller der Eltern Zerstoumlrung von Gegenstaumlnden Ein grosser Teil der Beratungsarbeit wird darin bestehen in diesen Korb maximal vier bis fuumlnf Verhaltensweisen hineinzulegen Der jeweilige Aspekt muss so wichtig sein dass die Eltern dafuumlr bereit sind heftige Auseinandersetzungen in Kauf und die Muumlhe gewaltloser Widerstandsmassnahmen aufsich zu nehmenPartnerarbeit (2 x 15 Min) Werfen Sie im Dialog einige problematischeVerhaltensweisen aus dem privaten oder beruflichen Alltag mit

Kindern und Jugendlichen in die drei KoumlrbePlenum (ca 15 Min) Praumlsentation und Ordnen der Themen inden gelben und roten Koumlrben Nach einer Vorlage von Arist von Schlippe adaptiert von A Lanfranchi 2008

Uumlbung 2 Die Ankuumlndigung

Was wird angekuumlndigto In einer Ankuumlndigung wird grundsaumltzlich Verhalten benannt Eine Ankuumlndigung richtet sich nie an eine Person sondern immer nur an ein Verhalten bzw benennt erwuumlnschtes oder unerwuumlnschtes Verhalten und was dafuumlr oder dagegen getan wird

o Positive Ankuumlndigung das Verhalten das bleiben soll wird benannt Beispiel bdquoWir haben Dich als interessiertn und offenen Menschen kennen gelernt der gerne lernt und wir werden alles in unserer Macht stehende tun damit das so bleibtldquo

o Negative Ankuumlndigung das Verhalten das reduziert werden bzw verschwinden soll wird benannt Beispiel bdquoWir haben beobachtet dass Du in letzter Zeit haumlufig Schlaumlgereien hast Wir sind nicht bereit dieses Verhalten laumlnger hinzunehmen und werden deshalb alles in unserer Macht stehende tun damit das Schlagen aufhoumlrt Wir werden in Zufkunft Kontakt mit deinen Freunden aufnehmen und die Eltern deiner Freunde informierenldquo

Wer macht die Ankuumlndigungo Prinzipiell so viele Personen wie moumlglicho Fuumlr Personen die nicht anwesend sein koumlnnen wer- den zB Stuumlhle aufgestellt

Was ist zu beachten

Das Vorgehen muss zwischen allen Beteiligten abgesprochen seinWas angekuumlndigt wird (zB bdquoWir werden deine Freunde informierenldquo) muss imangekuumlndigten Zeitrahmen umgesetzt werdenDie Ankuumlndigung soll in einem klaren aber auf keinen Fall drohenden Ton gemacht werdenEs duumlrfen keine verurteilenden oder bewertenden Aussagen gemacht werden

Beispiel stattbdquoWir werden deine Grausamkeiten nicht laumlnger duldenldquo besser bdquoWir werden nicht laumlnger dulden dass Ihr du andere schlaumlgst und ihnen weh tustldquo Kleingruppenarbeit ca 4 Personen (20 Min)Suchen Sie ein Beispiel (Schule Familie ihre Organisation) diskutieren Sie Moumlglichkeiten der Ankuumlndigung formulieren Sie schriftlich eine Ankuumlndigung die Sie dann auch vortragen werden

Eskalationsdynamik zwischen Eltern und Kindern1 je groumlszliger die Herrschaftsausrichtung der Teilnehmer einer

konflikthaften Interaktion desto groumlszliger das Eskalationsrisiko 2 je houmlher die psychophysische Erregung der Beteiligten desto houmlher

ist die Eskalationsgefahr 3 elterliche Predigten Bitten und Abbitten verstaumlrken das Risiko von

Eskalation 4 der fortwaumlhrende feindselige Austausch fuumlhrt dazu dass die

Interaktion zwischen Eltern und Kind sich zunehmend verengt diese Einengung verringert die Moumlglichkeiten Konflikte zu vermeiden oder zu loumlsen noch weiter

5 Versoumlhnung helfen die Einengung der Prozesse zu uumlberwinden und

vermehren dadurch die Moumlglichkeiten erfolgreicher Konfliktloumlsungen

Aktionen um Elterliche Praumlsens wiederherzustellen

Sit Ins im Zimmer der Kinder bull Gewaltfreie Einschraumlnkung Die Eltern erscheinen an den

Orten des Problemverhaltens (in der Disco bei bdquoproblematischenldquo Freunden an den Aufenthaltsorten wenn Kinder zu spaumlt kommen)

bull Telefonaktionen Die Eltern sammeln Telefonnummern von

Freunden und Bekannten ihrer Kinder und telefonieren nach Moumlglichkeit zusammen mit Helfern mit allen Kontaktpersonen um einerseits zu erfahren wo ihre Kinder sich aufhalten um andererseits aber auch im Beziehungsnetz der Kinder praumlsent zu sein

Rahmenbedingungen Fuumlr den Verlust der

EigenenPraumlsenz

KooperationsproblemeBoykott intern

Kollegen Leitung

Wenig Ausbildung im Bereich

Beziehungsgestaltung Gruppendynamik

Leistungsdruckdurch

Lehrauftrag

SchuldgefuumlhleUnsicherheit

Angst vorAbwertung

IsolationSozialer Ruumlckzug

Angst vor negativerBewertung

Dominanzorientierung

Steigerung desDestruktiven

Verhaltens

Eskalationsdynamiken LehrerIn SchuumllerIn

Geheimhaltung

Kooperationsproblemeextern

zB Eltern

Professionelle Praumlsenz von LehrerInnen

Vier Dimensionen der Elterlichen Praumlsenz

Raumlumlichen Dimension (bdquoich bin anwesendldquo bdquoIch dringe wenn es notwendig ist in dein Territoriumeinldquo zB eigenes Zimmer gefaumlhrdende Aufenthaltsorte der Clique usw)

bull Zeitliche Dimension (bdquoich nehme mir Zeit fuumlr dichldquo)

bull Strukturelle Dimension (bdquoich bringe meine Regeln als VaterMutter zur Geltungldquo)

bull Beziehungsdimension (bdquoich kontrolliere und beaufsichtige mein Kind in den Bereichen in denen es notwendig istldquo zB an gefaumlhrdenden Orten in Kontakt zu gefaumlhrdenden Personen)

  • Slide 1
  • Elterliche Praumlsenz und gewaltloser Widerstand
  • Slide 3
  • Slide 4
  • Slide 5
  • Slide 6
  • Slide 7
  • Slide 8
  • Slide 9
  • 1 Indikationen
  • Fragen fuumlr Eltern die sich fragen ob das Konzept e
  • Was ist elterliche Praumlsenz
  • Slide 13
  • Ziele des Elterncoaching
  • Slide 15
  • Konkreter
  • Slide 18
  • Slide 19
  • Slide 20
  • Slide 21
  • Slide 22
  • Slide 23
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  • Slide 25
  • Bei allen Aktionen gilt
  • Slide 27
  • Slide 28
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  • Slide 31
  • Eskalationsdynamik zwischen Eltern und Kindern
  • Aktionen um Elterliche Praumlsens wiederherzustellen
  • Slide 34
  • Slide 35
  • Professionelle Praumlsenz von LehrerInnen
  • Vier Dimensionen der Elterlichen Praumlsenz
Page 14: Die Jugend von heute liebt des Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander

Ziele des Elterncoachingdie Zuruumlck-Gewinnung der Elterlichen

Praumlsenz wenn Kinder im haumluslichen Umfeld die Oberhand gewonnen haben

Wiederherstellung der notwendigen

elterlichen Autoritaumlt zwischen Kindern und Eltern

Faumlhigkeit aus dem Machtkampf auszusteigen

Die Aktionen haben nicht zum Ziel dass die Eltern einen Kampf gewinnen sondern ihre Praumlsenz deutlich zu machen

Elterliche Praumlsenz unterscheidet sich sowohl von einer bdquoantiautoritaumlrenldquo Erziehung als auch von einer rigiden Erziehung Sie ist gekennzeichnet durch

Verzicht auf Vorschriften Verzicht auf Beschuldigungen Gewaltfreiheit in der koumlrperlichen und seelischen Dimension Sensibilitaumlt fuumlr die Wuumlrde des Kindes Vermittlung von Kraft fuumlr die Eltern Elterliche Praumlsenz ist wertorientiert

Sie will Gewalt und delinquentes Verhalten der Kinder verringern und die Opfer schuumltzen In bestimmten Aktionen werden bestimmte Werte (Recht auf Intimsphaumlre des Kindes) verletzt zugunsten der Durchsetzung houmlherer Werte (Schutz der Geschwisterkinder)

Konkreter Es geht nicht darum das Eltern lernen die

Kaumlmpfe mit den Kindern zu gewinnen sondern aus der Eskalationsdynamik auszubrechen ohne sich selbst aufzugeben

Verzicht auf Belehrungen

Beschimpfungen Beleidigungen aber auch der Verzicht auf das Uumlberzeugen - wollen Drang zur Antwort bdquo

bdquoVergeltungsdrangldquo minimieren also Rache

zu uumlben fuumlr als verletzend oder als Unrecht empfundene Handlungen der Kinder

Destruktive Machtkaumlmpfe

Konstruktive Machtkaumlmpfe

Ziel Die Pflicht zu siegen Die Pflicht zum Widerstand

Beziehung Grundlegende Asymmetrie

Grundlegende Gleichheit

Verantwortung fuumlr den Schaden

Die andere Seite hat begonnenDie andere Seite ist schuldig

Wechselseitigkeit der Verantwortung wird anerkannt

Kontrolle Kontrolle des anderen als Hauptwunsch

Kontrolle als gefaumlhrliche IllusionKooperation wird angestrebt

Geheimhaltung Konspiratorische Geheimhaltung

Offenheit des Kampfes

Vergeltung Auge um Auge Versoumlhnungsmassnahmen

Zeit Unmittelbarkeitsprinzip

Prinzip der Reifebdquokaltes Eisenldquo

Prinzipien des gewaltlosen Widerstandes

Hartnaumlckigkeit und Standhaftigkeit auch gegenuumlber machtvollen oder erpresserisch gestellten Forderungen

Die Bereitschaft alles zu tun um schaumldlichen Handlungen vorzubeugen

Die Bereitschaft auf koumlrperliche oder verbale Gewalt absolut zu verzichten weder schlagen drohen beschimpfen beleidigen oder beschuldigen

Die Bereitschaft und Entschiedenheit eine Loumlsung zu finden in der das Kind sich weder gedemuumltigt noch besiegt fuumlhlt

Die Bereitschaft sich bei koumlrperlichen Auseinandersetzungen nur zu verteidigen dh Schlaumlge nur abzuwehren und nicht zuruumlckzuschlagen

1 Das Wichtigste aus dem Teufelskreis aussteigenSich nicht hineinziehen lassen den Provokationen widerstehenGewaltloser Widerstand ist eine Form des Protests keine Schlacht

Das Prinzip der verzoumlgerten Reaktion und des Schweigens das Predigen beenden

Wennlsquos mal schiefgegangen ist Mitten in der Eskalation kann man nichts tun Im Zweifelsfall geht der persoumlnliche Schutz vor

2 Die Ankuumlndigung

3 Das Sit-In

4 Das Siegel der Geheimhaltung brechenUnterstuumltzer Vermittler einbeziehen

5 Die TelefonrundeInformationen sammelnAnrufenMit verschiedenen Personen sprechen Freunde des Kindes Eltern der Freunde Lokalbesitzer Freizeitortmitarbeiter

6 Nachgehen und Aufsuchen

7 Der verlaumlngerte Sitzstreik

8 Befehle Dienstleistungen verweigern

9 Unverzichtbarer Bestandteil Gesten der Versoumlhnung

Ein typischer Ablauf 1048707 Du gehst nicht Ich gehe doch 1048707 Ich sagte du gehst nicht 1048707 Du kannst mir nicht sagen was ich tun soll 1048707 Solange du in meinem Haus wohnst wirst du dich nach den Regeln dieses Hauses richten 1048707 Ich frage dich nicht (knallt die Tuumlr laut zu)

Am Ende fuumlhrt das Kind seinen Willen aus Sie bleiben wuumltend und erschoumlpft zuruumlck der Konflikt hat sich wieder verschaumlrft Haumlufiger fuumlhren Ihre Versuche zu erklaumlren zu uumlberzeugen zu predigen und zu debattieren beim Kind zu einem totalen Ignorieren Es antwortet Ihnen nicht ignoriert Ihre Praumlsenz verlaumlsst bei Ihrem Eintreten das Zimmer was Sie macht- und hilflos erscheinen laumlsst

Hinweis1048707 Jede dieser Reaktionen bedeutet ein Hineingezogenwerden1048707 Jede dieser Formen des Hineingezogenwerdens fuumlhrt zur EskalationHinweis1048707 Zu viel zu reden ist eskalierend1048707 Zu viel zu reden entspringt der Hilflosigkeit1048707 Aumluszligerungen eines klaren Verbots fuumlhren zu weniger Eskalationen als Ihre Versuche zu uumlberzeugen zu predigen und zu debattieren

Eltern die sich haumlufiger in Auseinandersetzungen mit ihren Kindern hineinziehen lassen neigen dazu viel zu reden zu predigen zu diskutieren zu drohen zu entschuldigen zu rechtfertigen zu schreien zu uumlberzeugen und sich zu revanchieren

Das Prinzip sich nicht hineinziehen zu lassen wird ergaumlnzt durch das Prinzip des Aufschubs Der Gedankeman muumlsse auf jede Provokation des Kindes sofort reagieren ist grundlegend falsch

Hinweis1048707 Schieben Sie Ihre Reaktion auf Nehmen Sie sich Zeit um Ihre Reaktion zu planen1048707 Im Zweifelsfall schweigen und nicht reagieren Schweigen ist keine Kapitulation

Einem uumlbermaumlchtigen Kind Bedingungen zu stellen um eine gewuumlnschte Handlung zu erreichenfuumlhrt zu der Gefahr dass sich die Eskalation weiter verschaumlrft Es antwortet dann immer mit neuenStellen von Bedingungen

Bei solchen Kindern ist alles Stellen von Bedingungen (wenn dann) zu vermeidenVermeiden Sie das Hineingezogenwerden das Schreien das Predigen

Die Durchfuumlhrung eines Sit-in

Gehen Sie in das Zimmer des Kindes wenn es sich dort befindet zu einem Zeitpunkt den Sie gewaumlhlthaben Wichtig ist die Planung des Eintretens Nehmen Sie sich Zeit und Ruhe Schlieszligen Sie die Zimmertuumlr hinter sich und setzen Sie sich hin so dass das Kind schlecht das Zimmer verlassen kann

Wenn Sie sich hingesetzt haben sagen Sie ihm bdquowir koumlnnen uumlber dein Verhalten nicht mehr hinwegsehenund wollen damit nicht mehr weiter lebenldquo Dann benennen und beschreiben Sie das jeweilige nichtakzeptierte Verhalten des Kindes (sagen Sie ihm ein oder zwei Beispiele) bdquoWir sind hereingekommen umeine Loumlsung fuumlr das Problem zu finden Wir bleiben hier sitzen und warten auf deinen Vorschlag wie du deinVerhalten aumlndern willstldquo

Danach bleiben Sie ruhig sitzen und warten auf den Vorschlag des Kindes Die Vorschlaumlge die es eventuellmacht houmlren Sie sich ruhig an und waumlgen sie ab Lassen Sie sich nicht provozieren Lassen Sie sich nicht hineinziehen

Vermeiden Sie jeglichen Vorwurf alles Predigen Bedrohen oder Diskutieren

Warten Sie ruhig und geduldig und lassen Sie sich in keinen Kampf hineinziehen

Entschlossenheit Geduld und Ruhe vermitteln die Botschaft von Kraft und Stabilitaumlt

Wenn das Kind einen positiven Vorschlag gemacht hat koumlnnen Sie das Zimmer mit einer positivenBemerkung verlassen und deutlich machen dass Sie die Idee mit dem Kind ausprobieren wollen

Wenn das Kind keinen Vorschlag macht bleiben Sie angekuumlndigte Zeit lang sitzen und verlassen Sie dann das Zimmerohne zu drohen Sie wuumlrden zuruumlckkehren Sie koumlnnen eine Aussage machen bdquoEs ist noch keine Loumlsunggefundenldquo

Bei allen Aktionen gilt

Sie werden nicht im Zustand der Erregung durchgefuumlhrt sondern die

Eltern warten einen geeigneten Zeitpunkt ab (bdquoDas Eisen schmieden wenn es

kalt istldquo) Die Aktionen werden nie allein durchgefuumlhrt Die Eltern suchen sich

Unterstuumltzung im Freundes- und Familienkreis aber auch bei Lehrern und Sozialarbeitern

Die Aktionen werden strategisch geplant und vorbereitet Alle Eventualitaumlten werden bedacht und es werden entsprechende Strategien uumlberlegt Die Eltern druumlcken in den Aktionen ihren Standpunkt in wenigen wertschaumltzenden Worten aus

Wir sind deine Eltern wir sorgen uns um dich und wir wollen

dass Du nach Hause kommst nicht mehr gewalttaumltig bist uswhellip

Sie diskutieren belehren beschuldigen nicht und gehen auch nicht auf entsprechende Aktionen der Kinder ein

Uumlbung 1Die Technik der drei Koumlrbe

Der gruumlne KorbDies ist der groumlsste Korb in ihn gehoumlren alle Verhaltensweisen die aumlrgerlich sind bei denen aber auch zuzugestehen ist dass sie mit den Begrenzungen des Kindes oder des Jugendlichen zu tun hat ndash oder dass sie wenn die Beziehung nicht so eskaliert waumlre fuumlr das Kindes- und Jugendalterbeinahe als bdquonormalldquo angesehen werden koumlnnten Sie koumlnnen durchaus fuumlr die Eltern oder die Lehrpersonen einen hohen Wert haben und doch mit einem gewissen Bedauern oft aber auch mit Erleichterung in diesen Korb gelegt werden ein aufgeraumlumtes Kinderzimmer hat fuumlr alle Eltern die wir kennen einen hohen Wert und gleichzeitig kennen wir fast keine Familie in der die Kinderzimmerwirklich ordentlich sind Oder uumlbertragen auf die Schule die aufgeraumlumte SchulbankKaugummi kauen im Gespraumlch mit der LehrerinUnd so kommen in den gruumlnen Korb all die Verhaltensweise die zwar aumlrgerlich sind bei denen die Eltern oder die Lehrpersonen aber entscheiden bdquoDaruumlber regen wir uns nicht mehr aufldquo Diese Entscheidung hilft auch die einzelnen Verhaltensweisen von dem bdquoGrundsaumltzlichenldquo zu trennen Natuumlrlich sind Erinnerungen und Ermahnungen weiterhin moumlglich doch lohnt sich fuumlr diese Aspekte keine Eskalation

Der gelbe KorbDieser Korb ist sehr wichtig In ihn gehoumlren alle Verhaltensweisen die fuumlr die Eltern oder Lehrpersonen langfristig nicht akzeptabel sind die aber derzeit nicht im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen Hier sind alle Aspekte versammelt bei denen die Eltern oder die Lehrpersonen bereit sind zu verhandeln Kompromisse einzugehen Entgegenkommen zu signalisieren Hier sind also alle Verhaltensweisen die wichtig sind die jedoch nicht die Bedeutung haben dass sie Gegenstand gewaltloser Massnahmen werden sollten Doch wird um sie verhandelt werden sie werden als Thema in der Familie oder in der Schule bedeutsam bleiben

Der rote KorbDieser Korb ist der kleinste der drei In ihn gehoumlren die Verhaltensweisen hinein die die Eltern oder die Lehrpersonen auf keinen Fall akzeptieren koumlnnen Hier sind die Beschwerden versammelt fuumlr die es sich lohnt Widerstand zu zeigen und Massnahmen in Gang zu setzen Alle Aspekte kindlichen Verhaltens die mit Sicherheit zu tun haben gehoumlren ganz sicher hier hinein (Gefaumlhrdung seiner selbst durch selbstzerstoumlrerische Massnahmen Gefaumlhrdung der koumlrperlichen Integritaumlt anderer zB der Geschwister Mitschuumller der Eltern Zerstoumlrung von Gegenstaumlnden Ein grosser Teil der Beratungsarbeit wird darin bestehen in diesen Korb maximal vier bis fuumlnf Verhaltensweisen hineinzulegen Der jeweilige Aspekt muss so wichtig sein dass die Eltern dafuumlr bereit sind heftige Auseinandersetzungen in Kauf und die Muumlhe gewaltloser Widerstandsmassnahmen aufsich zu nehmenPartnerarbeit (2 x 15 Min) Werfen Sie im Dialog einige problematischeVerhaltensweisen aus dem privaten oder beruflichen Alltag mit

Kindern und Jugendlichen in die drei KoumlrbePlenum (ca 15 Min) Praumlsentation und Ordnen der Themen inden gelben und roten Koumlrben Nach einer Vorlage von Arist von Schlippe adaptiert von A Lanfranchi 2008

Uumlbung 2 Die Ankuumlndigung

Was wird angekuumlndigto In einer Ankuumlndigung wird grundsaumltzlich Verhalten benannt Eine Ankuumlndigung richtet sich nie an eine Person sondern immer nur an ein Verhalten bzw benennt erwuumlnschtes oder unerwuumlnschtes Verhalten und was dafuumlr oder dagegen getan wird

o Positive Ankuumlndigung das Verhalten das bleiben soll wird benannt Beispiel bdquoWir haben Dich als interessiertn und offenen Menschen kennen gelernt der gerne lernt und wir werden alles in unserer Macht stehende tun damit das so bleibtldquo

o Negative Ankuumlndigung das Verhalten das reduziert werden bzw verschwinden soll wird benannt Beispiel bdquoWir haben beobachtet dass Du in letzter Zeit haumlufig Schlaumlgereien hast Wir sind nicht bereit dieses Verhalten laumlnger hinzunehmen und werden deshalb alles in unserer Macht stehende tun damit das Schlagen aufhoumlrt Wir werden in Zufkunft Kontakt mit deinen Freunden aufnehmen und die Eltern deiner Freunde informierenldquo

Wer macht die Ankuumlndigungo Prinzipiell so viele Personen wie moumlglicho Fuumlr Personen die nicht anwesend sein koumlnnen wer- den zB Stuumlhle aufgestellt

Was ist zu beachten

Das Vorgehen muss zwischen allen Beteiligten abgesprochen seinWas angekuumlndigt wird (zB bdquoWir werden deine Freunde informierenldquo) muss imangekuumlndigten Zeitrahmen umgesetzt werdenDie Ankuumlndigung soll in einem klaren aber auf keinen Fall drohenden Ton gemacht werdenEs duumlrfen keine verurteilenden oder bewertenden Aussagen gemacht werden

Beispiel stattbdquoWir werden deine Grausamkeiten nicht laumlnger duldenldquo besser bdquoWir werden nicht laumlnger dulden dass Ihr du andere schlaumlgst und ihnen weh tustldquo Kleingruppenarbeit ca 4 Personen (20 Min)Suchen Sie ein Beispiel (Schule Familie ihre Organisation) diskutieren Sie Moumlglichkeiten der Ankuumlndigung formulieren Sie schriftlich eine Ankuumlndigung die Sie dann auch vortragen werden

Eskalationsdynamik zwischen Eltern und Kindern1 je groumlszliger die Herrschaftsausrichtung der Teilnehmer einer

konflikthaften Interaktion desto groumlszliger das Eskalationsrisiko 2 je houmlher die psychophysische Erregung der Beteiligten desto houmlher

ist die Eskalationsgefahr 3 elterliche Predigten Bitten und Abbitten verstaumlrken das Risiko von

Eskalation 4 der fortwaumlhrende feindselige Austausch fuumlhrt dazu dass die

Interaktion zwischen Eltern und Kind sich zunehmend verengt diese Einengung verringert die Moumlglichkeiten Konflikte zu vermeiden oder zu loumlsen noch weiter

5 Versoumlhnung helfen die Einengung der Prozesse zu uumlberwinden und

vermehren dadurch die Moumlglichkeiten erfolgreicher Konfliktloumlsungen

Aktionen um Elterliche Praumlsens wiederherzustellen

Sit Ins im Zimmer der Kinder bull Gewaltfreie Einschraumlnkung Die Eltern erscheinen an den

Orten des Problemverhaltens (in der Disco bei bdquoproblematischenldquo Freunden an den Aufenthaltsorten wenn Kinder zu spaumlt kommen)

bull Telefonaktionen Die Eltern sammeln Telefonnummern von

Freunden und Bekannten ihrer Kinder und telefonieren nach Moumlglichkeit zusammen mit Helfern mit allen Kontaktpersonen um einerseits zu erfahren wo ihre Kinder sich aufhalten um andererseits aber auch im Beziehungsnetz der Kinder praumlsent zu sein

Rahmenbedingungen Fuumlr den Verlust der

EigenenPraumlsenz

KooperationsproblemeBoykott intern

Kollegen Leitung

Wenig Ausbildung im Bereich

Beziehungsgestaltung Gruppendynamik

Leistungsdruckdurch

Lehrauftrag

SchuldgefuumlhleUnsicherheit

Angst vorAbwertung

IsolationSozialer Ruumlckzug

Angst vor negativerBewertung

Dominanzorientierung

Steigerung desDestruktiven

Verhaltens

Eskalationsdynamiken LehrerIn SchuumllerIn

Geheimhaltung

Kooperationsproblemeextern

zB Eltern

Professionelle Praumlsenz von LehrerInnen

Vier Dimensionen der Elterlichen Praumlsenz

Raumlumlichen Dimension (bdquoich bin anwesendldquo bdquoIch dringe wenn es notwendig ist in dein Territoriumeinldquo zB eigenes Zimmer gefaumlhrdende Aufenthaltsorte der Clique usw)

bull Zeitliche Dimension (bdquoich nehme mir Zeit fuumlr dichldquo)

bull Strukturelle Dimension (bdquoich bringe meine Regeln als VaterMutter zur Geltungldquo)

bull Beziehungsdimension (bdquoich kontrolliere und beaufsichtige mein Kind in den Bereichen in denen es notwendig istldquo zB an gefaumlhrdenden Orten in Kontakt zu gefaumlhrdenden Personen)

  • Slide 1
  • Elterliche Praumlsenz und gewaltloser Widerstand
  • Slide 3
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  • Slide 5
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  • Slide 9
  • 1 Indikationen
  • Fragen fuumlr Eltern die sich fragen ob das Konzept e
  • Was ist elterliche Praumlsenz
  • Slide 13
  • Ziele des Elterncoaching
  • Slide 15
  • Konkreter
  • Slide 18
  • Slide 19
  • Slide 20
  • Slide 21
  • Slide 22
  • Slide 23
  • Slide 24
  • Slide 25
  • Bei allen Aktionen gilt
  • Slide 27
  • Slide 28
  • Slide 29
  • Slide 30
  • Slide 31
  • Eskalationsdynamik zwischen Eltern und Kindern
  • Aktionen um Elterliche Praumlsens wiederherzustellen
  • Slide 34
  • Slide 35
  • Professionelle Praumlsenz von LehrerInnen
  • Vier Dimensionen der Elterlichen Praumlsenz
Page 15: Die Jugend von heute liebt des Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander

Die Aktionen haben nicht zum Ziel dass die Eltern einen Kampf gewinnen sondern ihre Praumlsenz deutlich zu machen

Elterliche Praumlsenz unterscheidet sich sowohl von einer bdquoantiautoritaumlrenldquo Erziehung als auch von einer rigiden Erziehung Sie ist gekennzeichnet durch

Verzicht auf Vorschriften Verzicht auf Beschuldigungen Gewaltfreiheit in der koumlrperlichen und seelischen Dimension Sensibilitaumlt fuumlr die Wuumlrde des Kindes Vermittlung von Kraft fuumlr die Eltern Elterliche Praumlsenz ist wertorientiert

Sie will Gewalt und delinquentes Verhalten der Kinder verringern und die Opfer schuumltzen In bestimmten Aktionen werden bestimmte Werte (Recht auf Intimsphaumlre des Kindes) verletzt zugunsten der Durchsetzung houmlherer Werte (Schutz der Geschwisterkinder)

Konkreter Es geht nicht darum das Eltern lernen die

Kaumlmpfe mit den Kindern zu gewinnen sondern aus der Eskalationsdynamik auszubrechen ohne sich selbst aufzugeben

Verzicht auf Belehrungen

Beschimpfungen Beleidigungen aber auch der Verzicht auf das Uumlberzeugen - wollen Drang zur Antwort bdquo

bdquoVergeltungsdrangldquo minimieren also Rache

zu uumlben fuumlr als verletzend oder als Unrecht empfundene Handlungen der Kinder

Destruktive Machtkaumlmpfe

Konstruktive Machtkaumlmpfe

Ziel Die Pflicht zu siegen Die Pflicht zum Widerstand

Beziehung Grundlegende Asymmetrie

Grundlegende Gleichheit

Verantwortung fuumlr den Schaden

Die andere Seite hat begonnenDie andere Seite ist schuldig

Wechselseitigkeit der Verantwortung wird anerkannt

Kontrolle Kontrolle des anderen als Hauptwunsch

Kontrolle als gefaumlhrliche IllusionKooperation wird angestrebt

Geheimhaltung Konspiratorische Geheimhaltung

Offenheit des Kampfes

Vergeltung Auge um Auge Versoumlhnungsmassnahmen

Zeit Unmittelbarkeitsprinzip

Prinzip der Reifebdquokaltes Eisenldquo

Prinzipien des gewaltlosen Widerstandes

Hartnaumlckigkeit und Standhaftigkeit auch gegenuumlber machtvollen oder erpresserisch gestellten Forderungen

Die Bereitschaft alles zu tun um schaumldlichen Handlungen vorzubeugen

Die Bereitschaft auf koumlrperliche oder verbale Gewalt absolut zu verzichten weder schlagen drohen beschimpfen beleidigen oder beschuldigen

Die Bereitschaft und Entschiedenheit eine Loumlsung zu finden in der das Kind sich weder gedemuumltigt noch besiegt fuumlhlt

Die Bereitschaft sich bei koumlrperlichen Auseinandersetzungen nur zu verteidigen dh Schlaumlge nur abzuwehren und nicht zuruumlckzuschlagen

1 Das Wichtigste aus dem Teufelskreis aussteigenSich nicht hineinziehen lassen den Provokationen widerstehenGewaltloser Widerstand ist eine Form des Protests keine Schlacht

Das Prinzip der verzoumlgerten Reaktion und des Schweigens das Predigen beenden

Wennlsquos mal schiefgegangen ist Mitten in der Eskalation kann man nichts tun Im Zweifelsfall geht der persoumlnliche Schutz vor

2 Die Ankuumlndigung

3 Das Sit-In

4 Das Siegel der Geheimhaltung brechenUnterstuumltzer Vermittler einbeziehen

5 Die TelefonrundeInformationen sammelnAnrufenMit verschiedenen Personen sprechen Freunde des Kindes Eltern der Freunde Lokalbesitzer Freizeitortmitarbeiter

6 Nachgehen und Aufsuchen

7 Der verlaumlngerte Sitzstreik

8 Befehle Dienstleistungen verweigern

9 Unverzichtbarer Bestandteil Gesten der Versoumlhnung

Ein typischer Ablauf 1048707 Du gehst nicht Ich gehe doch 1048707 Ich sagte du gehst nicht 1048707 Du kannst mir nicht sagen was ich tun soll 1048707 Solange du in meinem Haus wohnst wirst du dich nach den Regeln dieses Hauses richten 1048707 Ich frage dich nicht (knallt die Tuumlr laut zu)

Am Ende fuumlhrt das Kind seinen Willen aus Sie bleiben wuumltend und erschoumlpft zuruumlck der Konflikt hat sich wieder verschaumlrft Haumlufiger fuumlhren Ihre Versuche zu erklaumlren zu uumlberzeugen zu predigen und zu debattieren beim Kind zu einem totalen Ignorieren Es antwortet Ihnen nicht ignoriert Ihre Praumlsenz verlaumlsst bei Ihrem Eintreten das Zimmer was Sie macht- und hilflos erscheinen laumlsst

Hinweis1048707 Jede dieser Reaktionen bedeutet ein Hineingezogenwerden1048707 Jede dieser Formen des Hineingezogenwerdens fuumlhrt zur EskalationHinweis1048707 Zu viel zu reden ist eskalierend1048707 Zu viel zu reden entspringt der Hilflosigkeit1048707 Aumluszligerungen eines klaren Verbots fuumlhren zu weniger Eskalationen als Ihre Versuche zu uumlberzeugen zu predigen und zu debattieren

Eltern die sich haumlufiger in Auseinandersetzungen mit ihren Kindern hineinziehen lassen neigen dazu viel zu reden zu predigen zu diskutieren zu drohen zu entschuldigen zu rechtfertigen zu schreien zu uumlberzeugen und sich zu revanchieren

Das Prinzip sich nicht hineinziehen zu lassen wird ergaumlnzt durch das Prinzip des Aufschubs Der Gedankeman muumlsse auf jede Provokation des Kindes sofort reagieren ist grundlegend falsch

Hinweis1048707 Schieben Sie Ihre Reaktion auf Nehmen Sie sich Zeit um Ihre Reaktion zu planen1048707 Im Zweifelsfall schweigen und nicht reagieren Schweigen ist keine Kapitulation

Einem uumlbermaumlchtigen Kind Bedingungen zu stellen um eine gewuumlnschte Handlung zu erreichenfuumlhrt zu der Gefahr dass sich die Eskalation weiter verschaumlrft Es antwortet dann immer mit neuenStellen von Bedingungen

Bei solchen Kindern ist alles Stellen von Bedingungen (wenn dann) zu vermeidenVermeiden Sie das Hineingezogenwerden das Schreien das Predigen

Die Durchfuumlhrung eines Sit-in

Gehen Sie in das Zimmer des Kindes wenn es sich dort befindet zu einem Zeitpunkt den Sie gewaumlhlthaben Wichtig ist die Planung des Eintretens Nehmen Sie sich Zeit und Ruhe Schlieszligen Sie die Zimmertuumlr hinter sich und setzen Sie sich hin so dass das Kind schlecht das Zimmer verlassen kann

Wenn Sie sich hingesetzt haben sagen Sie ihm bdquowir koumlnnen uumlber dein Verhalten nicht mehr hinwegsehenund wollen damit nicht mehr weiter lebenldquo Dann benennen und beschreiben Sie das jeweilige nichtakzeptierte Verhalten des Kindes (sagen Sie ihm ein oder zwei Beispiele) bdquoWir sind hereingekommen umeine Loumlsung fuumlr das Problem zu finden Wir bleiben hier sitzen und warten auf deinen Vorschlag wie du deinVerhalten aumlndern willstldquo

Danach bleiben Sie ruhig sitzen und warten auf den Vorschlag des Kindes Die Vorschlaumlge die es eventuellmacht houmlren Sie sich ruhig an und waumlgen sie ab Lassen Sie sich nicht provozieren Lassen Sie sich nicht hineinziehen

Vermeiden Sie jeglichen Vorwurf alles Predigen Bedrohen oder Diskutieren

Warten Sie ruhig und geduldig und lassen Sie sich in keinen Kampf hineinziehen

Entschlossenheit Geduld und Ruhe vermitteln die Botschaft von Kraft und Stabilitaumlt

Wenn das Kind einen positiven Vorschlag gemacht hat koumlnnen Sie das Zimmer mit einer positivenBemerkung verlassen und deutlich machen dass Sie die Idee mit dem Kind ausprobieren wollen

Wenn das Kind keinen Vorschlag macht bleiben Sie angekuumlndigte Zeit lang sitzen und verlassen Sie dann das Zimmerohne zu drohen Sie wuumlrden zuruumlckkehren Sie koumlnnen eine Aussage machen bdquoEs ist noch keine Loumlsunggefundenldquo

Bei allen Aktionen gilt

Sie werden nicht im Zustand der Erregung durchgefuumlhrt sondern die

Eltern warten einen geeigneten Zeitpunkt ab (bdquoDas Eisen schmieden wenn es

kalt istldquo) Die Aktionen werden nie allein durchgefuumlhrt Die Eltern suchen sich

Unterstuumltzung im Freundes- und Familienkreis aber auch bei Lehrern und Sozialarbeitern

Die Aktionen werden strategisch geplant und vorbereitet Alle Eventualitaumlten werden bedacht und es werden entsprechende Strategien uumlberlegt Die Eltern druumlcken in den Aktionen ihren Standpunkt in wenigen wertschaumltzenden Worten aus

Wir sind deine Eltern wir sorgen uns um dich und wir wollen

dass Du nach Hause kommst nicht mehr gewalttaumltig bist uswhellip

Sie diskutieren belehren beschuldigen nicht und gehen auch nicht auf entsprechende Aktionen der Kinder ein

Uumlbung 1Die Technik der drei Koumlrbe

Der gruumlne KorbDies ist der groumlsste Korb in ihn gehoumlren alle Verhaltensweisen die aumlrgerlich sind bei denen aber auch zuzugestehen ist dass sie mit den Begrenzungen des Kindes oder des Jugendlichen zu tun hat ndash oder dass sie wenn die Beziehung nicht so eskaliert waumlre fuumlr das Kindes- und Jugendalterbeinahe als bdquonormalldquo angesehen werden koumlnnten Sie koumlnnen durchaus fuumlr die Eltern oder die Lehrpersonen einen hohen Wert haben und doch mit einem gewissen Bedauern oft aber auch mit Erleichterung in diesen Korb gelegt werden ein aufgeraumlumtes Kinderzimmer hat fuumlr alle Eltern die wir kennen einen hohen Wert und gleichzeitig kennen wir fast keine Familie in der die Kinderzimmerwirklich ordentlich sind Oder uumlbertragen auf die Schule die aufgeraumlumte SchulbankKaugummi kauen im Gespraumlch mit der LehrerinUnd so kommen in den gruumlnen Korb all die Verhaltensweise die zwar aumlrgerlich sind bei denen die Eltern oder die Lehrpersonen aber entscheiden bdquoDaruumlber regen wir uns nicht mehr aufldquo Diese Entscheidung hilft auch die einzelnen Verhaltensweisen von dem bdquoGrundsaumltzlichenldquo zu trennen Natuumlrlich sind Erinnerungen und Ermahnungen weiterhin moumlglich doch lohnt sich fuumlr diese Aspekte keine Eskalation

Der gelbe KorbDieser Korb ist sehr wichtig In ihn gehoumlren alle Verhaltensweisen die fuumlr die Eltern oder Lehrpersonen langfristig nicht akzeptabel sind die aber derzeit nicht im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen Hier sind alle Aspekte versammelt bei denen die Eltern oder die Lehrpersonen bereit sind zu verhandeln Kompromisse einzugehen Entgegenkommen zu signalisieren Hier sind also alle Verhaltensweisen die wichtig sind die jedoch nicht die Bedeutung haben dass sie Gegenstand gewaltloser Massnahmen werden sollten Doch wird um sie verhandelt werden sie werden als Thema in der Familie oder in der Schule bedeutsam bleiben

Der rote KorbDieser Korb ist der kleinste der drei In ihn gehoumlren die Verhaltensweisen hinein die die Eltern oder die Lehrpersonen auf keinen Fall akzeptieren koumlnnen Hier sind die Beschwerden versammelt fuumlr die es sich lohnt Widerstand zu zeigen und Massnahmen in Gang zu setzen Alle Aspekte kindlichen Verhaltens die mit Sicherheit zu tun haben gehoumlren ganz sicher hier hinein (Gefaumlhrdung seiner selbst durch selbstzerstoumlrerische Massnahmen Gefaumlhrdung der koumlrperlichen Integritaumlt anderer zB der Geschwister Mitschuumller der Eltern Zerstoumlrung von Gegenstaumlnden Ein grosser Teil der Beratungsarbeit wird darin bestehen in diesen Korb maximal vier bis fuumlnf Verhaltensweisen hineinzulegen Der jeweilige Aspekt muss so wichtig sein dass die Eltern dafuumlr bereit sind heftige Auseinandersetzungen in Kauf und die Muumlhe gewaltloser Widerstandsmassnahmen aufsich zu nehmenPartnerarbeit (2 x 15 Min) Werfen Sie im Dialog einige problematischeVerhaltensweisen aus dem privaten oder beruflichen Alltag mit

Kindern und Jugendlichen in die drei KoumlrbePlenum (ca 15 Min) Praumlsentation und Ordnen der Themen inden gelben und roten Koumlrben Nach einer Vorlage von Arist von Schlippe adaptiert von A Lanfranchi 2008

Uumlbung 2 Die Ankuumlndigung

Was wird angekuumlndigto In einer Ankuumlndigung wird grundsaumltzlich Verhalten benannt Eine Ankuumlndigung richtet sich nie an eine Person sondern immer nur an ein Verhalten bzw benennt erwuumlnschtes oder unerwuumlnschtes Verhalten und was dafuumlr oder dagegen getan wird

o Positive Ankuumlndigung das Verhalten das bleiben soll wird benannt Beispiel bdquoWir haben Dich als interessiertn und offenen Menschen kennen gelernt der gerne lernt und wir werden alles in unserer Macht stehende tun damit das so bleibtldquo

o Negative Ankuumlndigung das Verhalten das reduziert werden bzw verschwinden soll wird benannt Beispiel bdquoWir haben beobachtet dass Du in letzter Zeit haumlufig Schlaumlgereien hast Wir sind nicht bereit dieses Verhalten laumlnger hinzunehmen und werden deshalb alles in unserer Macht stehende tun damit das Schlagen aufhoumlrt Wir werden in Zufkunft Kontakt mit deinen Freunden aufnehmen und die Eltern deiner Freunde informierenldquo

Wer macht die Ankuumlndigungo Prinzipiell so viele Personen wie moumlglicho Fuumlr Personen die nicht anwesend sein koumlnnen wer- den zB Stuumlhle aufgestellt

Was ist zu beachten

Das Vorgehen muss zwischen allen Beteiligten abgesprochen seinWas angekuumlndigt wird (zB bdquoWir werden deine Freunde informierenldquo) muss imangekuumlndigten Zeitrahmen umgesetzt werdenDie Ankuumlndigung soll in einem klaren aber auf keinen Fall drohenden Ton gemacht werdenEs duumlrfen keine verurteilenden oder bewertenden Aussagen gemacht werden

Beispiel stattbdquoWir werden deine Grausamkeiten nicht laumlnger duldenldquo besser bdquoWir werden nicht laumlnger dulden dass Ihr du andere schlaumlgst und ihnen weh tustldquo Kleingruppenarbeit ca 4 Personen (20 Min)Suchen Sie ein Beispiel (Schule Familie ihre Organisation) diskutieren Sie Moumlglichkeiten der Ankuumlndigung formulieren Sie schriftlich eine Ankuumlndigung die Sie dann auch vortragen werden

Eskalationsdynamik zwischen Eltern und Kindern1 je groumlszliger die Herrschaftsausrichtung der Teilnehmer einer

konflikthaften Interaktion desto groumlszliger das Eskalationsrisiko 2 je houmlher die psychophysische Erregung der Beteiligten desto houmlher

ist die Eskalationsgefahr 3 elterliche Predigten Bitten und Abbitten verstaumlrken das Risiko von

Eskalation 4 der fortwaumlhrende feindselige Austausch fuumlhrt dazu dass die

Interaktion zwischen Eltern und Kind sich zunehmend verengt diese Einengung verringert die Moumlglichkeiten Konflikte zu vermeiden oder zu loumlsen noch weiter

5 Versoumlhnung helfen die Einengung der Prozesse zu uumlberwinden und

vermehren dadurch die Moumlglichkeiten erfolgreicher Konfliktloumlsungen

Aktionen um Elterliche Praumlsens wiederherzustellen

Sit Ins im Zimmer der Kinder bull Gewaltfreie Einschraumlnkung Die Eltern erscheinen an den

Orten des Problemverhaltens (in der Disco bei bdquoproblematischenldquo Freunden an den Aufenthaltsorten wenn Kinder zu spaumlt kommen)

bull Telefonaktionen Die Eltern sammeln Telefonnummern von

Freunden und Bekannten ihrer Kinder und telefonieren nach Moumlglichkeit zusammen mit Helfern mit allen Kontaktpersonen um einerseits zu erfahren wo ihre Kinder sich aufhalten um andererseits aber auch im Beziehungsnetz der Kinder praumlsent zu sein

Rahmenbedingungen Fuumlr den Verlust der

EigenenPraumlsenz

KooperationsproblemeBoykott intern

Kollegen Leitung

Wenig Ausbildung im Bereich

Beziehungsgestaltung Gruppendynamik

Leistungsdruckdurch

Lehrauftrag

SchuldgefuumlhleUnsicherheit

Angst vorAbwertung

IsolationSozialer Ruumlckzug

Angst vor negativerBewertung

Dominanzorientierung

Steigerung desDestruktiven

Verhaltens

Eskalationsdynamiken LehrerIn SchuumllerIn

Geheimhaltung

Kooperationsproblemeextern

zB Eltern

Professionelle Praumlsenz von LehrerInnen

Vier Dimensionen der Elterlichen Praumlsenz

Raumlumlichen Dimension (bdquoich bin anwesendldquo bdquoIch dringe wenn es notwendig ist in dein Territoriumeinldquo zB eigenes Zimmer gefaumlhrdende Aufenthaltsorte der Clique usw)

bull Zeitliche Dimension (bdquoich nehme mir Zeit fuumlr dichldquo)

bull Strukturelle Dimension (bdquoich bringe meine Regeln als VaterMutter zur Geltungldquo)

bull Beziehungsdimension (bdquoich kontrolliere und beaufsichtige mein Kind in den Bereichen in denen es notwendig istldquo zB an gefaumlhrdenden Orten in Kontakt zu gefaumlhrdenden Personen)

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  • Elterliche Praumlsenz und gewaltloser Widerstand
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  • 1 Indikationen
  • Fragen fuumlr Eltern die sich fragen ob das Konzept e
  • Was ist elterliche Praumlsenz
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  • Ziele des Elterncoaching
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  • Bei allen Aktionen gilt
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  • Eskalationsdynamik zwischen Eltern und Kindern
  • Aktionen um Elterliche Praumlsens wiederherzustellen
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  • Professionelle Praumlsenz von LehrerInnen
  • Vier Dimensionen der Elterlichen Praumlsenz
Page 16: Die Jugend von heute liebt des Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander

Elterliche Praumlsenz unterscheidet sich sowohl von einer bdquoantiautoritaumlrenldquo Erziehung als auch von einer rigiden Erziehung Sie ist gekennzeichnet durch

Verzicht auf Vorschriften Verzicht auf Beschuldigungen Gewaltfreiheit in der koumlrperlichen und seelischen Dimension Sensibilitaumlt fuumlr die Wuumlrde des Kindes Vermittlung von Kraft fuumlr die Eltern Elterliche Praumlsenz ist wertorientiert

Sie will Gewalt und delinquentes Verhalten der Kinder verringern und die Opfer schuumltzen In bestimmten Aktionen werden bestimmte Werte (Recht auf Intimsphaumlre des Kindes) verletzt zugunsten der Durchsetzung houmlherer Werte (Schutz der Geschwisterkinder)

Konkreter Es geht nicht darum das Eltern lernen die

Kaumlmpfe mit den Kindern zu gewinnen sondern aus der Eskalationsdynamik auszubrechen ohne sich selbst aufzugeben

Verzicht auf Belehrungen

Beschimpfungen Beleidigungen aber auch der Verzicht auf das Uumlberzeugen - wollen Drang zur Antwort bdquo

bdquoVergeltungsdrangldquo minimieren also Rache

zu uumlben fuumlr als verletzend oder als Unrecht empfundene Handlungen der Kinder

Destruktive Machtkaumlmpfe

Konstruktive Machtkaumlmpfe

Ziel Die Pflicht zu siegen Die Pflicht zum Widerstand

Beziehung Grundlegende Asymmetrie

Grundlegende Gleichheit

Verantwortung fuumlr den Schaden

Die andere Seite hat begonnenDie andere Seite ist schuldig

Wechselseitigkeit der Verantwortung wird anerkannt

Kontrolle Kontrolle des anderen als Hauptwunsch

Kontrolle als gefaumlhrliche IllusionKooperation wird angestrebt

Geheimhaltung Konspiratorische Geheimhaltung

Offenheit des Kampfes

Vergeltung Auge um Auge Versoumlhnungsmassnahmen

Zeit Unmittelbarkeitsprinzip

Prinzip der Reifebdquokaltes Eisenldquo

Prinzipien des gewaltlosen Widerstandes

Hartnaumlckigkeit und Standhaftigkeit auch gegenuumlber machtvollen oder erpresserisch gestellten Forderungen

Die Bereitschaft alles zu tun um schaumldlichen Handlungen vorzubeugen

Die Bereitschaft auf koumlrperliche oder verbale Gewalt absolut zu verzichten weder schlagen drohen beschimpfen beleidigen oder beschuldigen

Die Bereitschaft und Entschiedenheit eine Loumlsung zu finden in der das Kind sich weder gedemuumltigt noch besiegt fuumlhlt

Die Bereitschaft sich bei koumlrperlichen Auseinandersetzungen nur zu verteidigen dh Schlaumlge nur abzuwehren und nicht zuruumlckzuschlagen

1 Das Wichtigste aus dem Teufelskreis aussteigenSich nicht hineinziehen lassen den Provokationen widerstehenGewaltloser Widerstand ist eine Form des Protests keine Schlacht

Das Prinzip der verzoumlgerten Reaktion und des Schweigens das Predigen beenden

Wennlsquos mal schiefgegangen ist Mitten in der Eskalation kann man nichts tun Im Zweifelsfall geht der persoumlnliche Schutz vor

2 Die Ankuumlndigung

3 Das Sit-In

4 Das Siegel der Geheimhaltung brechenUnterstuumltzer Vermittler einbeziehen

5 Die TelefonrundeInformationen sammelnAnrufenMit verschiedenen Personen sprechen Freunde des Kindes Eltern der Freunde Lokalbesitzer Freizeitortmitarbeiter

6 Nachgehen und Aufsuchen

7 Der verlaumlngerte Sitzstreik

8 Befehle Dienstleistungen verweigern

9 Unverzichtbarer Bestandteil Gesten der Versoumlhnung

Ein typischer Ablauf 1048707 Du gehst nicht Ich gehe doch 1048707 Ich sagte du gehst nicht 1048707 Du kannst mir nicht sagen was ich tun soll 1048707 Solange du in meinem Haus wohnst wirst du dich nach den Regeln dieses Hauses richten 1048707 Ich frage dich nicht (knallt die Tuumlr laut zu)

Am Ende fuumlhrt das Kind seinen Willen aus Sie bleiben wuumltend und erschoumlpft zuruumlck der Konflikt hat sich wieder verschaumlrft Haumlufiger fuumlhren Ihre Versuche zu erklaumlren zu uumlberzeugen zu predigen und zu debattieren beim Kind zu einem totalen Ignorieren Es antwortet Ihnen nicht ignoriert Ihre Praumlsenz verlaumlsst bei Ihrem Eintreten das Zimmer was Sie macht- und hilflos erscheinen laumlsst

Hinweis1048707 Jede dieser Reaktionen bedeutet ein Hineingezogenwerden1048707 Jede dieser Formen des Hineingezogenwerdens fuumlhrt zur EskalationHinweis1048707 Zu viel zu reden ist eskalierend1048707 Zu viel zu reden entspringt der Hilflosigkeit1048707 Aumluszligerungen eines klaren Verbots fuumlhren zu weniger Eskalationen als Ihre Versuche zu uumlberzeugen zu predigen und zu debattieren

Eltern die sich haumlufiger in Auseinandersetzungen mit ihren Kindern hineinziehen lassen neigen dazu viel zu reden zu predigen zu diskutieren zu drohen zu entschuldigen zu rechtfertigen zu schreien zu uumlberzeugen und sich zu revanchieren

Das Prinzip sich nicht hineinziehen zu lassen wird ergaumlnzt durch das Prinzip des Aufschubs Der Gedankeman muumlsse auf jede Provokation des Kindes sofort reagieren ist grundlegend falsch

Hinweis1048707 Schieben Sie Ihre Reaktion auf Nehmen Sie sich Zeit um Ihre Reaktion zu planen1048707 Im Zweifelsfall schweigen und nicht reagieren Schweigen ist keine Kapitulation

Einem uumlbermaumlchtigen Kind Bedingungen zu stellen um eine gewuumlnschte Handlung zu erreichenfuumlhrt zu der Gefahr dass sich die Eskalation weiter verschaumlrft Es antwortet dann immer mit neuenStellen von Bedingungen

Bei solchen Kindern ist alles Stellen von Bedingungen (wenn dann) zu vermeidenVermeiden Sie das Hineingezogenwerden das Schreien das Predigen

Die Durchfuumlhrung eines Sit-in

Gehen Sie in das Zimmer des Kindes wenn es sich dort befindet zu einem Zeitpunkt den Sie gewaumlhlthaben Wichtig ist die Planung des Eintretens Nehmen Sie sich Zeit und Ruhe Schlieszligen Sie die Zimmertuumlr hinter sich und setzen Sie sich hin so dass das Kind schlecht das Zimmer verlassen kann

Wenn Sie sich hingesetzt haben sagen Sie ihm bdquowir koumlnnen uumlber dein Verhalten nicht mehr hinwegsehenund wollen damit nicht mehr weiter lebenldquo Dann benennen und beschreiben Sie das jeweilige nichtakzeptierte Verhalten des Kindes (sagen Sie ihm ein oder zwei Beispiele) bdquoWir sind hereingekommen umeine Loumlsung fuumlr das Problem zu finden Wir bleiben hier sitzen und warten auf deinen Vorschlag wie du deinVerhalten aumlndern willstldquo

Danach bleiben Sie ruhig sitzen und warten auf den Vorschlag des Kindes Die Vorschlaumlge die es eventuellmacht houmlren Sie sich ruhig an und waumlgen sie ab Lassen Sie sich nicht provozieren Lassen Sie sich nicht hineinziehen

Vermeiden Sie jeglichen Vorwurf alles Predigen Bedrohen oder Diskutieren

Warten Sie ruhig und geduldig und lassen Sie sich in keinen Kampf hineinziehen

Entschlossenheit Geduld und Ruhe vermitteln die Botschaft von Kraft und Stabilitaumlt

Wenn das Kind einen positiven Vorschlag gemacht hat koumlnnen Sie das Zimmer mit einer positivenBemerkung verlassen und deutlich machen dass Sie die Idee mit dem Kind ausprobieren wollen

Wenn das Kind keinen Vorschlag macht bleiben Sie angekuumlndigte Zeit lang sitzen und verlassen Sie dann das Zimmerohne zu drohen Sie wuumlrden zuruumlckkehren Sie koumlnnen eine Aussage machen bdquoEs ist noch keine Loumlsunggefundenldquo

Bei allen Aktionen gilt

Sie werden nicht im Zustand der Erregung durchgefuumlhrt sondern die

Eltern warten einen geeigneten Zeitpunkt ab (bdquoDas Eisen schmieden wenn es

kalt istldquo) Die Aktionen werden nie allein durchgefuumlhrt Die Eltern suchen sich

Unterstuumltzung im Freundes- und Familienkreis aber auch bei Lehrern und Sozialarbeitern

Die Aktionen werden strategisch geplant und vorbereitet Alle Eventualitaumlten werden bedacht und es werden entsprechende Strategien uumlberlegt Die Eltern druumlcken in den Aktionen ihren Standpunkt in wenigen wertschaumltzenden Worten aus

Wir sind deine Eltern wir sorgen uns um dich und wir wollen

dass Du nach Hause kommst nicht mehr gewalttaumltig bist uswhellip

Sie diskutieren belehren beschuldigen nicht und gehen auch nicht auf entsprechende Aktionen der Kinder ein

Uumlbung 1Die Technik der drei Koumlrbe

Der gruumlne KorbDies ist der groumlsste Korb in ihn gehoumlren alle Verhaltensweisen die aumlrgerlich sind bei denen aber auch zuzugestehen ist dass sie mit den Begrenzungen des Kindes oder des Jugendlichen zu tun hat ndash oder dass sie wenn die Beziehung nicht so eskaliert waumlre fuumlr das Kindes- und Jugendalterbeinahe als bdquonormalldquo angesehen werden koumlnnten Sie koumlnnen durchaus fuumlr die Eltern oder die Lehrpersonen einen hohen Wert haben und doch mit einem gewissen Bedauern oft aber auch mit Erleichterung in diesen Korb gelegt werden ein aufgeraumlumtes Kinderzimmer hat fuumlr alle Eltern die wir kennen einen hohen Wert und gleichzeitig kennen wir fast keine Familie in der die Kinderzimmerwirklich ordentlich sind Oder uumlbertragen auf die Schule die aufgeraumlumte SchulbankKaugummi kauen im Gespraumlch mit der LehrerinUnd so kommen in den gruumlnen Korb all die Verhaltensweise die zwar aumlrgerlich sind bei denen die Eltern oder die Lehrpersonen aber entscheiden bdquoDaruumlber regen wir uns nicht mehr aufldquo Diese Entscheidung hilft auch die einzelnen Verhaltensweisen von dem bdquoGrundsaumltzlichenldquo zu trennen Natuumlrlich sind Erinnerungen und Ermahnungen weiterhin moumlglich doch lohnt sich fuumlr diese Aspekte keine Eskalation

Der gelbe KorbDieser Korb ist sehr wichtig In ihn gehoumlren alle Verhaltensweisen die fuumlr die Eltern oder Lehrpersonen langfristig nicht akzeptabel sind die aber derzeit nicht im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen Hier sind alle Aspekte versammelt bei denen die Eltern oder die Lehrpersonen bereit sind zu verhandeln Kompromisse einzugehen Entgegenkommen zu signalisieren Hier sind also alle Verhaltensweisen die wichtig sind die jedoch nicht die Bedeutung haben dass sie Gegenstand gewaltloser Massnahmen werden sollten Doch wird um sie verhandelt werden sie werden als Thema in der Familie oder in der Schule bedeutsam bleiben

Der rote KorbDieser Korb ist der kleinste der drei In ihn gehoumlren die Verhaltensweisen hinein die die Eltern oder die Lehrpersonen auf keinen Fall akzeptieren koumlnnen Hier sind die Beschwerden versammelt fuumlr die es sich lohnt Widerstand zu zeigen und Massnahmen in Gang zu setzen Alle Aspekte kindlichen Verhaltens die mit Sicherheit zu tun haben gehoumlren ganz sicher hier hinein (Gefaumlhrdung seiner selbst durch selbstzerstoumlrerische Massnahmen Gefaumlhrdung der koumlrperlichen Integritaumlt anderer zB der Geschwister Mitschuumller der Eltern Zerstoumlrung von Gegenstaumlnden Ein grosser Teil der Beratungsarbeit wird darin bestehen in diesen Korb maximal vier bis fuumlnf Verhaltensweisen hineinzulegen Der jeweilige Aspekt muss so wichtig sein dass die Eltern dafuumlr bereit sind heftige Auseinandersetzungen in Kauf und die Muumlhe gewaltloser Widerstandsmassnahmen aufsich zu nehmenPartnerarbeit (2 x 15 Min) Werfen Sie im Dialog einige problematischeVerhaltensweisen aus dem privaten oder beruflichen Alltag mit

Kindern und Jugendlichen in die drei KoumlrbePlenum (ca 15 Min) Praumlsentation und Ordnen der Themen inden gelben und roten Koumlrben Nach einer Vorlage von Arist von Schlippe adaptiert von A Lanfranchi 2008

Uumlbung 2 Die Ankuumlndigung

Was wird angekuumlndigto In einer Ankuumlndigung wird grundsaumltzlich Verhalten benannt Eine Ankuumlndigung richtet sich nie an eine Person sondern immer nur an ein Verhalten bzw benennt erwuumlnschtes oder unerwuumlnschtes Verhalten und was dafuumlr oder dagegen getan wird

o Positive Ankuumlndigung das Verhalten das bleiben soll wird benannt Beispiel bdquoWir haben Dich als interessiertn und offenen Menschen kennen gelernt der gerne lernt und wir werden alles in unserer Macht stehende tun damit das so bleibtldquo

o Negative Ankuumlndigung das Verhalten das reduziert werden bzw verschwinden soll wird benannt Beispiel bdquoWir haben beobachtet dass Du in letzter Zeit haumlufig Schlaumlgereien hast Wir sind nicht bereit dieses Verhalten laumlnger hinzunehmen und werden deshalb alles in unserer Macht stehende tun damit das Schlagen aufhoumlrt Wir werden in Zufkunft Kontakt mit deinen Freunden aufnehmen und die Eltern deiner Freunde informierenldquo

Wer macht die Ankuumlndigungo Prinzipiell so viele Personen wie moumlglicho Fuumlr Personen die nicht anwesend sein koumlnnen wer- den zB Stuumlhle aufgestellt

Was ist zu beachten

Das Vorgehen muss zwischen allen Beteiligten abgesprochen seinWas angekuumlndigt wird (zB bdquoWir werden deine Freunde informierenldquo) muss imangekuumlndigten Zeitrahmen umgesetzt werdenDie Ankuumlndigung soll in einem klaren aber auf keinen Fall drohenden Ton gemacht werdenEs duumlrfen keine verurteilenden oder bewertenden Aussagen gemacht werden

Beispiel stattbdquoWir werden deine Grausamkeiten nicht laumlnger duldenldquo besser bdquoWir werden nicht laumlnger dulden dass Ihr du andere schlaumlgst und ihnen weh tustldquo Kleingruppenarbeit ca 4 Personen (20 Min)Suchen Sie ein Beispiel (Schule Familie ihre Organisation) diskutieren Sie Moumlglichkeiten der Ankuumlndigung formulieren Sie schriftlich eine Ankuumlndigung die Sie dann auch vortragen werden

Eskalationsdynamik zwischen Eltern und Kindern1 je groumlszliger die Herrschaftsausrichtung der Teilnehmer einer

konflikthaften Interaktion desto groumlszliger das Eskalationsrisiko 2 je houmlher die psychophysische Erregung der Beteiligten desto houmlher

ist die Eskalationsgefahr 3 elterliche Predigten Bitten und Abbitten verstaumlrken das Risiko von

Eskalation 4 der fortwaumlhrende feindselige Austausch fuumlhrt dazu dass die

Interaktion zwischen Eltern und Kind sich zunehmend verengt diese Einengung verringert die Moumlglichkeiten Konflikte zu vermeiden oder zu loumlsen noch weiter

5 Versoumlhnung helfen die Einengung der Prozesse zu uumlberwinden und

vermehren dadurch die Moumlglichkeiten erfolgreicher Konfliktloumlsungen

Aktionen um Elterliche Praumlsens wiederherzustellen

Sit Ins im Zimmer der Kinder bull Gewaltfreie Einschraumlnkung Die Eltern erscheinen an den

Orten des Problemverhaltens (in der Disco bei bdquoproblematischenldquo Freunden an den Aufenthaltsorten wenn Kinder zu spaumlt kommen)

bull Telefonaktionen Die Eltern sammeln Telefonnummern von

Freunden und Bekannten ihrer Kinder und telefonieren nach Moumlglichkeit zusammen mit Helfern mit allen Kontaktpersonen um einerseits zu erfahren wo ihre Kinder sich aufhalten um andererseits aber auch im Beziehungsnetz der Kinder praumlsent zu sein

Rahmenbedingungen Fuumlr den Verlust der

EigenenPraumlsenz

KooperationsproblemeBoykott intern

Kollegen Leitung

Wenig Ausbildung im Bereich

Beziehungsgestaltung Gruppendynamik

Leistungsdruckdurch

Lehrauftrag

SchuldgefuumlhleUnsicherheit

Angst vorAbwertung

IsolationSozialer Ruumlckzug

Angst vor negativerBewertung

Dominanzorientierung

Steigerung desDestruktiven

Verhaltens

Eskalationsdynamiken LehrerIn SchuumllerIn

Geheimhaltung

Kooperationsproblemeextern

zB Eltern

Professionelle Praumlsenz von LehrerInnen

Vier Dimensionen der Elterlichen Praumlsenz

Raumlumlichen Dimension (bdquoich bin anwesendldquo bdquoIch dringe wenn es notwendig ist in dein Territoriumeinldquo zB eigenes Zimmer gefaumlhrdende Aufenthaltsorte der Clique usw)

bull Zeitliche Dimension (bdquoich nehme mir Zeit fuumlr dichldquo)

bull Strukturelle Dimension (bdquoich bringe meine Regeln als VaterMutter zur Geltungldquo)

bull Beziehungsdimension (bdquoich kontrolliere und beaufsichtige mein Kind in den Bereichen in denen es notwendig istldquo zB an gefaumlhrdenden Orten in Kontakt zu gefaumlhrdenden Personen)

  • Slide 1
  • Elterliche Praumlsenz und gewaltloser Widerstand
  • Slide 3
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  • Slide 5
  • Slide 6
  • Slide 7
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  • Slide 9
  • 1 Indikationen
  • Fragen fuumlr Eltern die sich fragen ob das Konzept e
  • Was ist elterliche Praumlsenz
  • Slide 13
  • Ziele des Elterncoaching
  • Slide 15
  • Konkreter
  • Slide 18
  • Slide 19
  • Slide 20
  • Slide 21
  • Slide 22
  • Slide 23
  • Slide 24
  • Slide 25
  • Bei allen Aktionen gilt
  • Slide 27
  • Slide 28
  • Slide 29
  • Slide 30
  • Slide 31
  • Eskalationsdynamik zwischen Eltern und Kindern
  • Aktionen um Elterliche Praumlsens wiederherzustellen
  • Slide 34
  • Slide 35
  • Professionelle Praumlsenz von LehrerInnen
  • Vier Dimensionen der Elterlichen Praumlsenz
Page 17: Die Jugend von heute liebt des Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander

Konkreter Es geht nicht darum das Eltern lernen die

Kaumlmpfe mit den Kindern zu gewinnen sondern aus der Eskalationsdynamik auszubrechen ohne sich selbst aufzugeben

Verzicht auf Belehrungen

Beschimpfungen Beleidigungen aber auch der Verzicht auf das Uumlberzeugen - wollen Drang zur Antwort bdquo

bdquoVergeltungsdrangldquo minimieren also Rache

zu uumlben fuumlr als verletzend oder als Unrecht empfundene Handlungen der Kinder

Destruktive Machtkaumlmpfe

Konstruktive Machtkaumlmpfe

Ziel Die Pflicht zu siegen Die Pflicht zum Widerstand

Beziehung Grundlegende Asymmetrie

Grundlegende Gleichheit

Verantwortung fuumlr den Schaden

Die andere Seite hat begonnenDie andere Seite ist schuldig

Wechselseitigkeit der Verantwortung wird anerkannt

Kontrolle Kontrolle des anderen als Hauptwunsch

Kontrolle als gefaumlhrliche IllusionKooperation wird angestrebt

Geheimhaltung Konspiratorische Geheimhaltung

Offenheit des Kampfes

Vergeltung Auge um Auge Versoumlhnungsmassnahmen

Zeit Unmittelbarkeitsprinzip

Prinzip der Reifebdquokaltes Eisenldquo

Prinzipien des gewaltlosen Widerstandes

Hartnaumlckigkeit und Standhaftigkeit auch gegenuumlber machtvollen oder erpresserisch gestellten Forderungen

Die Bereitschaft alles zu tun um schaumldlichen Handlungen vorzubeugen

Die Bereitschaft auf koumlrperliche oder verbale Gewalt absolut zu verzichten weder schlagen drohen beschimpfen beleidigen oder beschuldigen

Die Bereitschaft und Entschiedenheit eine Loumlsung zu finden in der das Kind sich weder gedemuumltigt noch besiegt fuumlhlt

Die Bereitschaft sich bei koumlrperlichen Auseinandersetzungen nur zu verteidigen dh Schlaumlge nur abzuwehren und nicht zuruumlckzuschlagen

1 Das Wichtigste aus dem Teufelskreis aussteigenSich nicht hineinziehen lassen den Provokationen widerstehenGewaltloser Widerstand ist eine Form des Protests keine Schlacht

Das Prinzip der verzoumlgerten Reaktion und des Schweigens das Predigen beenden

Wennlsquos mal schiefgegangen ist Mitten in der Eskalation kann man nichts tun Im Zweifelsfall geht der persoumlnliche Schutz vor

2 Die Ankuumlndigung

3 Das Sit-In

4 Das Siegel der Geheimhaltung brechenUnterstuumltzer Vermittler einbeziehen

5 Die TelefonrundeInformationen sammelnAnrufenMit verschiedenen Personen sprechen Freunde des Kindes Eltern der Freunde Lokalbesitzer Freizeitortmitarbeiter

6 Nachgehen und Aufsuchen

7 Der verlaumlngerte Sitzstreik

8 Befehle Dienstleistungen verweigern

9 Unverzichtbarer Bestandteil Gesten der Versoumlhnung

Ein typischer Ablauf 1048707 Du gehst nicht Ich gehe doch 1048707 Ich sagte du gehst nicht 1048707 Du kannst mir nicht sagen was ich tun soll 1048707 Solange du in meinem Haus wohnst wirst du dich nach den Regeln dieses Hauses richten 1048707 Ich frage dich nicht (knallt die Tuumlr laut zu)

Am Ende fuumlhrt das Kind seinen Willen aus Sie bleiben wuumltend und erschoumlpft zuruumlck der Konflikt hat sich wieder verschaumlrft Haumlufiger fuumlhren Ihre Versuche zu erklaumlren zu uumlberzeugen zu predigen und zu debattieren beim Kind zu einem totalen Ignorieren Es antwortet Ihnen nicht ignoriert Ihre Praumlsenz verlaumlsst bei Ihrem Eintreten das Zimmer was Sie macht- und hilflos erscheinen laumlsst

Hinweis1048707 Jede dieser Reaktionen bedeutet ein Hineingezogenwerden1048707 Jede dieser Formen des Hineingezogenwerdens fuumlhrt zur EskalationHinweis1048707 Zu viel zu reden ist eskalierend1048707 Zu viel zu reden entspringt der Hilflosigkeit1048707 Aumluszligerungen eines klaren Verbots fuumlhren zu weniger Eskalationen als Ihre Versuche zu uumlberzeugen zu predigen und zu debattieren

Eltern die sich haumlufiger in Auseinandersetzungen mit ihren Kindern hineinziehen lassen neigen dazu viel zu reden zu predigen zu diskutieren zu drohen zu entschuldigen zu rechtfertigen zu schreien zu uumlberzeugen und sich zu revanchieren

Das Prinzip sich nicht hineinziehen zu lassen wird ergaumlnzt durch das Prinzip des Aufschubs Der Gedankeman muumlsse auf jede Provokation des Kindes sofort reagieren ist grundlegend falsch

Hinweis1048707 Schieben Sie Ihre Reaktion auf Nehmen Sie sich Zeit um Ihre Reaktion zu planen1048707 Im Zweifelsfall schweigen und nicht reagieren Schweigen ist keine Kapitulation

Einem uumlbermaumlchtigen Kind Bedingungen zu stellen um eine gewuumlnschte Handlung zu erreichenfuumlhrt zu der Gefahr dass sich die Eskalation weiter verschaumlrft Es antwortet dann immer mit neuenStellen von Bedingungen

Bei solchen Kindern ist alles Stellen von Bedingungen (wenn dann) zu vermeidenVermeiden Sie das Hineingezogenwerden das Schreien das Predigen

Die Durchfuumlhrung eines Sit-in

Gehen Sie in das Zimmer des Kindes wenn es sich dort befindet zu einem Zeitpunkt den Sie gewaumlhlthaben Wichtig ist die Planung des Eintretens Nehmen Sie sich Zeit und Ruhe Schlieszligen Sie die Zimmertuumlr hinter sich und setzen Sie sich hin so dass das Kind schlecht das Zimmer verlassen kann

Wenn Sie sich hingesetzt haben sagen Sie ihm bdquowir koumlnnen uumlber dein Verhalten nicht mehr hinwegsehenund wollen damit nicht mehr weiter lebenldquo Dann benennen und beschreiben Sie das jeweilige nichtakzeptierte Verhalten des Kindes (sagen Sie ihm ein oder zwei Beispiele) bdquoWir sind hereingekommen umeine Loumlsung fuumlr das Problem zu finden Wir bleiben hier sitzen und warten auf deinen Vorschlag wie du deinVerhalten aumlndern willstldquo

Danach bleiben Sie ruhig sitzen und warten auf den Vorschlag des Kindes Die Vorschlaumlge die es eventuellmacht houmlren Sie sich ruhig an und waumlgen sie ab Lassen Sie sich nicht provozieren Lassen Sie sich nicht hineinziehen

Vermeiden Sie jeglichen Vorwurf alles Predigen Bedrohen oder Diskutieren

Warten Sie ruhig und geduldig und lassen Sie sich in keinen Kampf hineinziehen

Entschlossenheit Geduld und Ruhe vermitteln die Botschaft von Kraft und Stabilitaumlt

Wenn das Kind einen positiven Vorschlag gemacht hat koumlnnen Sie das Zimmer mit einer positivenBemerkung verlassen und deutlich machen dass Sie die Idee mit dem Kind ausprobieren wollen

Wenn das Kind keinen Vorschlag macht bleiben Sie angekuumlndigte Zeit lang sitzen und verlassen Sie dann das Zimmerohne zu drohen Sie wuumlrden zuruumlckkehren Sie koumlnnen eine Aussage machen bdquoEs ist noch keine Loumlsunggefundenldquo

Bei allen Aktionen gilt

Sie werden nicht im Zustand der Erregung durchgefuumlhrt sondern die

Eltern warten einen geeigneten Zeitpunkt ab (bdquoDas Eisen schmieden wenn es

kalt istldquo) Die Aktionen werden nie allein durchgefuumlhrt Die Eltern suchen sich

Unterstuumltzung im Freundes- und Familienkreis aber auch bei Lehrern und Sozialarbeitern

Die Aktionen werden strategisch geplant und vorbereitet Alle Eventualitaumlten werden bedacht und es werden entsprechende Strategien uumlberlegt Die Eltern druumlcken in den Aktionen ihren Standpunkt in wenigen wertschaumltzenden Worten aus

Wir sind deine Eltern wir sorgen uns um dich und wir wollen

dass Du nach Hause kommst nicht mehr gewalttaumltig bist uswhellip

Sie diskutieren belehren beschuldigen nicht und gehen auch nicht auf entsprechende Aktionen der Kinder ein

Uumlbung 1Die Technik der drei Koumlrbe

Der gruumlne KorbDies ist der groumlsste Korb in ihn gehoumlren alle Verhaltensweisen die aumlrgerlich sind bei denen aber auch zuzugestehen ist dass sie mit den Begrenzungen des Kindes oder des Jugendlichen zu tun hat ndash oder dass sie wenn die Beziehung nicht so eskaliert waumlre fuumlr das Kindes- und Jugendalterbeinahe als bdquonormalldquo angesehen werden koumlnnten Sie koumlnnen durchaus fuumlr die Eltern oder die Lehrpersonen einen hohen Wert haben und doch mit einem gewissen Bedauern oft aber auch mit Erleichterung in diesen Korb gelegt werden ein aufgeraumlumtes Kinderzimmer hat fuumlr alle Eltern die wir kennen einen hohen Wert und gleichzeitig kennen wir fast keine Familie in der die Kinderzimmerwirklich ordentlich sind Oder uumlbertragen auf die Schule die aufgeraumlumte SchulbankKaugummi kauen im Gespraumlch mit der LehrerinUnd so kommen in den gruumlnen Korb all die Verhaltensweise die zwar aumlrgerlich sind bei denen die Eltern oder die Lehrpersonen aber entscheiden bdquoDaruumlber regen wir uns nicht mehr aufldquo Diese Entscheidung hilft auch die einzelnen Verhaltensweisen von dem bdquoGrundsaumltzlichenldquo zu trennen Natuumlrlich sind Erinnerungen und Ermahnungen weiterhin moumlglich doch lohnt sich fuumlr diese Aspekte keine Eskalation

Der gelbe KorbDieser Korb ist sehr wichtig In ihn gehoumlren alle Verhaltensweisen die fuumlr die Eltern oder Lehrpersonen langfristig nicht akzeptabel sind die aber derzeit nicht im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen Hier sind alle Aspekte versammelt bei denen die Eltern oder die Lehrpersonen bereit sind zu verhandeln Kompromisse einzugehen Entgegenkommen zu signalisieren Hier sind also alle Verhaltensweisen die wichtig sind die jedoch nicht die Bedeutung haben dass sie Gegenstand gewaltloser Massnahmen werden sollten Doch wird um sie verhandelt werden sie werden als Thema in der Familie oder in der Schule bedeutsam bleiben

Der rote KorbDieser Korb ist der kleinste der drei In ihn gehoumlren die Verhaltensweisen hinein die die Eltern oder die Lehrpersonen auf keinen Fall akzeptieren koumlnnen Hier sind die Beschwerden versammelt fuumlr die es sich lohnt Widerstand zu zeigen und Massnahmen in Gang zu setzen Alle Aspekte kindlichen Verhaltens die mit Sicherheit zu tun haben gehoumlren ganz sicher hier hinein (Gefaumlhrdung seiner selbst durch selbstzerstoumlrerische Massnahmen Gefaumlhrdung der koumlrperlichen Integritaumlt anderer zB der Geschwister Mitschuumller der Eltern Zerstoumlrung von Gegenstaumlnden Ein grosser Teil der Beratungsarbeit wird darin bestehen in diesen Korb maximal vier bis fuumlnf Verhaltensweisen hineinzulegen Der jeweilige Aspekt muss so wichtig sein dass die Eltern dafuumlr bereit sind heftige Auseinandersetzungen in Kauf und die Muumlhe gewaltloser Widerstandsmassnahmen aufsich zu nehmenPartnerarbeit (2 x 15 Min) Werfen Sie im Dialog einige problematischeVerhaltensweisen aus dem privaten oder beruflichen Alltag mit

Kindern und Jugendlichen in die drei KoumlrbePlenum (ca 15 Min) Praumlsentation und Ordnen der Themen inden gelben und roten Koumlrben Nach einer Vorlage von Arist von Schlippe adaptiert von A Lanfranchi 2008

Uumlbung 2 Die Ankuumlndigung

Was wird angekuumlndigto In einer Ankuumlndigung wird grundsaumltzlich Verhalten benannt Eine Ankuumlndigung richtet sich nie an eine Person sondern immer nur an ein Verhalten bzw benennt erwuumlnschtes oder unerwuumlnschtes Verhalten und was dafuumlr oder dagegen getan wird

o Positive Ankuumlndigung das Verhalten das bleiben soll wird benannt Beispiel bdquoWir haben Dich als interessiertn und offenen Menschen kennen gelernt der gerne lernt und wir werden alles in unserer Macht stehende tun damit das so bleibtldquo

o Negative Ankuumlndigung das Verhalten das reduziert werden bzw verschwinden soll wird benannt Beispiel bdquoWir haben beobachtet dass Du in letzter Zeit haumlufig Schlaumlgereien hast Wir sind nicht bereit dieses Verhalten laumlnger hinzunehmen und werden deshalb alles in unserer Macht stehende tun damit das Schlagen aufhoumlrt Wir werden in Zufkunft Kontakt mit deinen Freunden aufnehmen und die Eltern deiner Freunde informierenldquo

Wer macht die Ankuumlndigungo Prinzipiell so viele Personen wie moumlglicho Fuumlr Personen die nicht anwesend sein koumlnnen wer- den zB Stuumlhle aufgestellt

Was ist zu beachten

Das Vorgehen muss zwischen allen Beteiligten abgesprochen seinWas angekuumlndigt wird (zB bdquoWir werden deine Freunde informierenldquo) muss imangekuumlndigten Zeitrahmen umgesetzt werdenDie Ankuumlndigung soll in einem klaren aber auf keinen Fall drohenden Ton gemacht werdenEs duumlrfen keine verurteilenden oder bewertenden Aussagen gemacht werden

Beispiel stattbdquoWir werden deine Grausamkeiten nicht laumlnger duldenldquo besser bdquoWir werden nicht laumlnger dulden dass Ihr du andere schlaumlgst und ihnen weh tustldquo Kleingruppenarbeit ca 4 Personen (20 Min)Suchen Sie ein Beispiel (Schule Familie ihre Organisation) diskutieren Sie Moumlglichkeiten der Ankuumlndigung formulieren Sie schriftlich eine Ankuumlndigung die Sie dann auch vortragen werden

Eskalationsdynamik zwischen Eltern und Kindern1 je groumlszliger die Herrschaftsausrichtung der Teilnehmer einer

konflikthaften Interaktion desto groumlszliger das Eskalationsrisiko 2 je houmlher die psychophysische Erregung der Beteiligten desto houmlher

ist die Eskalationsgefahr 3 elterliche Predigten Bitten und Abbitten verstaumlrken das Risiko von

Eskalation 4 der fortwaumlhrende feindselige Austausch fuumlhrt dazu dass die

Interaktion zwischen Eltern und Kind sich zunehmend verengt diese Einengung verringert die Moumlglichkeiten Konflikte zu vermeiden oder zu loumlsen noch weiter

5 Versoumlhnung helfen die Einengung der Prozesse zu uumlberwinden und

vermehren dadurch die Moumlglichkeiten erfolgreicher Konfliktloumlsungen

Aktionen um Elterliche Praumlsens wiederherzustellen

Sit Ins im Zimmer der Kinder bull Gewaltfreie Einschraumlnkung Die Eltern erscheinen an den

Orten des Problemverhaltens (in der Disco bei bdquoproblematischenldquo Freunden an den Aufenthaltsorten wenn Kinder zu spaumlt kommen)

bull Telefonaktionen Die Eltern sammeln Telefonnummern von

Freunden und Bekannten ihrer Kinder und telefonieren nach Moumlglichkeit zusammen mit Helfern mit allen Kontaktpersonen um einerseits zu erfahren wo ihre Kinder sich aufhalten um andererseits aber auch im Beziehungsnetz der Kinder praumlsent zu sein

Rahmenbedingungen Fuumlr den Verlust der

EigenenPraumlsenz

KooperationsproblemeBoykott intern

Kollegen Leitung

Wenig Ausbildung im Bereich

Beziehungsgestaltung Gruppendynamik

Leistungsdruckdurch

Lehrauftrag

SchuldgefuumlhleUnsicherheit

Angst vorAbwertung

IsolationSozialer Ruumlckzug

Angst vor negativerBewertung

Dominanzorientierung

Steigerung desDestruktiven

Verhaltens

Eskalationsdynamiken LehrerIn SchuumllerIn

Geheimhaltung

Kooperationsproblemeextern

zB Eltern

Professionelle Praumlsenz von LehrerInnen

Vier Dimensionen der Elterlichen Praumlsenz

Raumlumlichen Dimension (bdquoich bin anwesendldquo bdquoIch dringe wenn es notwendig ist in dein Territoriumeinldquo zB eigenes Zimmer gefaumlhrdende Aufenthaltsorte der Clique usw)

bull Zeitliche Dimension (bdquoich nehme mir Zeit fuumlr dichldquo)

bull Strukturelle Dimension (bdquoich bringe meine Regeln als VaterMutter zur Geltungldquo)

bull Beziehungsdimension (bdquoich kontrolliere und beaufsichtige mein Kind in den Bereichen in denen es notwendig istldquo zB an gefaumlhrdenden Orten in Kontakt zu gefaumlhrdenden Personen)

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  • Elterliche Praumlsenz und gewaltloser Widerstand
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  • Fragen fuumlr Eltern die sich fragen ob das Konzept e
  • Was ist elterliche Praumlsenz
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  • Ziele des Elterncoaching
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  • Eskalationsdynamik zwischen Eltern und Kindern
  • Aktionen um Elterliche Praumlsens wiederherzustellen
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  • Professionelle Praumlsenz von LehrerInnen
  • Vier Dimensionen der Elterlichen Praumlsenz
Page 18: Die Jugend von heute liebt des Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander

Destruktive Machtkaumlmpfe

Konstruktive Machtkaumlmpfe

Ziel Die Pflicht zu siegen Die Pflicht zum Widerstand

Beziehung Grundlegende Asymmetrie

Grundlegende Gleichheit

Verantwortung fuumlr den Schaden

Die andere Seite hat begonnenDie andere Seite ist schuldig

Wechselseitigkeit der Verantwortung wird anerkannt

Kontrolle Kontrolle des anderen als Hauptwunsch

Kontrolle als gefaumlhrliche IllusionKooperation wird angestrebt

Geheimhaltung Konspiratorische Geheimhaltung

Offenheit des Kampfes

Vergeltung Auge um Auge Versoumlhnungsmassnahmen

Zeit Unmittelbarkeitsprinzip

Prinzip der Reifebdquokaltes Eisenldquo

Prinzipien des gewaltlosen Widerstandes

Hartnaumlckigkeit und Standhaftigkeit auch gegenuumlber machtvollen oder erpresserisch gestellten Forderungen

Die Bereitschaft alles zu tun um schaumldlichen Handlungen vorzubeugen

Die Bereitschaft auf koumlrperliche oder verbale Gewalt absolut zu verzichten weder schlagen drohen beschimpfen beleidigen oder beschuldigen

Die Bereitschaft und Entschiedenheit eine Loumlsung zu finden in der das Kind sich weder gedemuumltigt noch besiegt fuumlhlt

Die Bereitschaft sich bei koumlrperlichen Auseinandersetzungen nur zu verteidigen dh Schlaumlge nur abzuwehren und nicht zuruumlckzuschlagen

1 Das Wichtigste aus dem Teufelskreis aussteigenSich nicht hineinziehen lassen den Provokationen widerstehenGewaltloser Widerstand ist eine Form des Protests keine Schlacht

Das Prinzip der verzoumlgerten Reaktion und des Schweigens das Predigen beenden

Wennlsquos mal schiefgegangen ist Mitten in der Eskalation kann man nichts tun Im Zweifelsfall geht der persoumlnliche Schutz vor

2 Die Ankuumlndigung

3 Das Sit-In

4 Das Siegel der Geheimhaltung brechenUnterstuumltzer Vermittler einbeziehen

5 Die TelefonrundeInformationen sammelnAnrufenMit verschiedenen Personen sprechen Freunde des Kindes Eltern der Freunde Lokalbesitzer Freizeitortmitarbeiter

6 Nachgehen und Aufsuchen

7 Der verlaumlngerte Sitzstreik

8 Befehle Dienstleistungen verweigern

9 Unverzichtbarer Bestandteil Gesten der Versoumlhnung

Ein typischer Ablauf 1048707 Du gehst nicht Ich gehe doch 1048707 Ich sagte du gehst nicht 1048707 Du kannst mir nicht sagen was ich tun soll 1048707 Solange du in meinem Haus wohnst wirst du dich nach den Regeln dieses Hauses richten 1048707 Ich frage dich nicht (knallt die Tuumlr laut zu)

Am Ende fuumlhrt das Kind seinen Willen aus Sie bleiben wuumltend und erschoumlpft zuruumlck der Konflikt hat sich wieder verschaumlrft Haumlufiger fuumlhren Ihre Versuche zu erklaumlren zu uumlberzeugen zu predigen und zu debattieren beim Kind zu einem totalen Ignorieren Es antwortet Ihnen nicht ignoriert Ihre Praumlsenz verlaumlsst bei Ihrem Eintreten das Zimmer was Sie macht- und hilflos erscheinen laumlsst

Hinweis1048707 Jede dieser Reaktionen bedeutet ein Hineingezogenwerden1048707 Jede dieser Formen des Hineingezogenwerdens fuumlhrt zur EskalationHinweis1048707 Zu viel zu reden ist eskalierend1048707 Zu viel zu reden entspringt der Hilflosigkeit1048707 Aumluszligerungen eines klaren Verbots fuumlhren zu weniger Eskalationen als Ihre Versuche zu uumlberzeugen zu predigen und zu debattieren

Eltern die sich haumlufiger in Auseinandersetzungen mit ihren Kindern hineinziehen lassen neigen dazu viel zu reden zu predigen zu diskutieren zu drohen zu entschuldigen zu rechtfertigen zu schreien zu uumlberzeugen und sich zu revanchieren

Das Prinzip sich nicht hineinziehen zu lassen wird ergaumlnzt durch das Prinzip des Aufschubs Der Gedankeman muumlsse auf jede Provokation des Kindes sofort reagieren ist grundlegend falsch

Hinweis1048707 Schieben Sie Ihre Reaktion auf Nehmen Sie sich Zeit um Ihre Reaktion zu planen1048707 Im Zweifelsfall schweigen und nicht reagieren Schweigen ist keine Kapitulation

Einem uumlbermaumlchtigen Kind Bedingungen zu stellen um eine gewuumlnschte Handlung zu erreichenfuumlhrt zu der Gefahr dass sich die Eskalation weiter verschaumlrft Es antwortet dann immer mit neuenStellen von Bedingungen

Bei solchen Kindern ist alles Stellen von Bedingungen (wenn dann) zu vermeidenVermeiden Sie das Hineingezogenwerden das Schreien das Predigen

Die Durchfuumlhrung eines Sit-in

Gehen Sie in das Zimmer des Kindes wenn es sich dort befindet zu einem Zeitpunkt den Sie gewaumlhlthaben Wichtig ist die Planung des Eintretens Nehmen Sie sich Zeit und Ruhe Schlieszligen Sie die Zimmertuumlr hinter sich und setzen Sie sich hin so dass das Kind schlecht das Zimmer verlassen kann

Wenn Sie sich hingesetzt haben sagen Sie ihm bdquowir koumlnnen uumlber dein Verhalten nicht mehr hinwegsehenund wollen damit nicht mehr weiter lebenldquo Dann benennen und beschreiben Sie das jeweilige nichtakzeptierte Verhalten des Kindes (sagen Sie ihm ein oder zwei Beispiele) bdquoWir sind hereingekommen umeine Loumlsung fuumlr das Problem zu finden Wir bleiben hier sitzen und warten auf deinen Vorschlag wie du deinVerhalten aumlndern willstldquo

Danach bleiben Sie ruhig sitzen und warten auf den Vorschlag des Kindes Die Vorschlaumlge die es eventuellmacht houmlren Sie sich ruhig an und waumlgen sie ab Lassen Sie sich nicht provozieren Lassen Sie sich nicht hineinziehen

Vermeiden Sie jeglichen Vorwurf alles Predigen Bedrohen oder Diskutieren

Warten Sie ruhig und geduldig und lassen Sie sich in keinen Kampf hineinziehen

Entschlossenheit Geduld und Ruhe vermitteln die Botschaft von Kraft und Stabilitaumlt

Wenn das Kind einen positiven Vorschlag gemacht hat koumlnnen Sie das Zimmer mit einer positivenBemerkung verlassen und deutlich machen dass Sie die Idee mit dem Kind ausprobieren wollen

Wenn das Kind keinen Vorschlag macht bleiben Sie angekuumlndigte Zeit lang sitzen und verlassen Sie dann das Zimmerohne zu drohen Sie wuumlrden zuruumlckkehren Sie koumlnnen eine Aussage machen bdquoEs ist noch keine Loumlsunggefundenldquo

Bei allen Aktionen gilt

Sie werden nicht im Zustand der Erregung durchgefuumlhrt sondern die

Eltern warten einen geeigneten Zeitpunkt ab (bdquoDas Eisen schmieden wenn es

kalt istldquo) Die Aktionen werden nie allein durchgefuumlhrt Die Eltern suchen sich

Unterstuumltzung im Freundes- und Familienkreis aber auch bei Lehrern und Sozialarbeitern

Die Aktionen werden strategisch geplant und vorbereitet Alle Eventualitaumlten werden bedacht und es werden entsprechende Strategien uumlberlegt Die Eltern druumlcken in den Aktionen ihren Standpunkt in wenigen wertschaumltzenden Worten aus

Wir sind deine Eltern wir sorgen uns um dich und wir wollen

dass Du nach Hause kommst nicht mehr gewalttaumltig bist uswhellip

Sie diskutieren belehren beschuldigen nicht und gehen auch nicht auf entsprechende Aktionen der Kinder ein

Uumlbung 1Die Technik der drei Koumlrbe

Der gruumlne KorbDies ist der groumlsste Korb in ihn gehoumlren alle Verhaltensweisen die aumlrgerlich sind bei denen aber auch zuzugestehen ist dass sie mit den Begrenzungen des Kindes oder des Jugendlichen zu tun hat ndash oder dass sie wenn die Beziehung nicht so eskaliert waumlre fuumlr das Kindes- und Jugendalterbeinahe als bdquonormalldquo angesehen werden koumlnnten Sie koumlnnen durchaus fuumlr die Eltern oder die Lehrpersonen einen hohen Wert haben und doch mit einem gewissen Bedauern oft aber auch mit Erleichterung in diesen Korb gelegt werden ein aufgeraumlumtes Kinderzimmer hat fuumlr alle Eltern die wir kennen einen hohen Wert und gleichzeitig kennen wir fast keine Familie in der die Kinderzimmerwirklich ordentlich sind Oder uumlbertragen auf die Schule die aufgeraumlumte SchulbankKaugummi kauen im Gespraumlch mit der LehrerinUnd so kommen in den gruumlnen Korb all die Verhaltensweise die zwar aumlrgerlich sind bei denen die Eltern oder die Lehrpersonen aber entscheiden bdquoDaruumlber regen wir uns nicht mehr aufldquo Diese Entscheidung hilft auch die einzelnen Verhaltensweisen von dem bdquoGrundsaumltzlichenldquo zu trennen Natuumlrlich sind Erinnerungen und Ermahnungen weiterhin moumlglich doch lohnt sich fuumlr diese Aspekte keine Eskalation

Der gelbe KorbDieser Korb ist sehr wichtig In ihn gehoumlren alle Verhaltensweisen die fuumlr die Eltern oder Lehrpersonen langfristig nicht akzeptabel sind die aber derzeit nicht im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen Hier sind alle Aspekte versammelt bei denen die Eltern oder die Lehrpersonen bereit sind zu verhandeln Kompromisse einzugehen Entgegenkommen zu signalisieren Hier sind also alle Verhaltensweisen die wichtig sind die jedoch nicht die Bedeutung haben dass sie Gegenstand gewaltloser Massnahmen werden sollten Doch wird um sie verhandelt werden sie werden als Thema in der Familie oder in der Schule bedeutsam bleiben

Der rote KorbDieser Korb ist der kleinste der drei In ihn gehoumlren die Verhaltensweisen hinein die die Eltern oder die Lehrpersonen auf keinen Fall akzeptieren koumlnnen Hier sind die Beschwerden versammelt fuumlr die es sich lohnt Widerstand zu zeigen und Massnahmen in Gang zu setzen Alle Aspekte kindlichen Verhaltens die mit Sicherheit zu tun haben gehoumlren ganz sicher hier hinein (Gefaumlhrdung seiner selbst durch selbstzerstoumlrerische Massnahmen Gefaumlhrdung der koumlrperlichen Integritaumlt anderer zB der Geschwister Mitschuumller der Eltern Zerstoumlrung von Gegenstaumlnden Ein grosser Teil der Beratungsarbeit wird darin bestehen in diesen Korb maximal vier bis fuumlnf Verhaltensweisen hineinzulegen Der jeweilige Aspekt muss so wichtig sein dass die Eltern dafuumlr bereit sind heftige Auseinandersetzungen in Kauf und die Muumlhe gewaltloser Widerstandsmassnahmen aufsich zu nehmenPartnerarbeit (2 x 15 Min) Werfen Sie im Dialog einige problematischeVerhaltensweisen aus dem privaten oder beruflichen Alltag mit

Kindern und Jugendlichen in die drei KoumlrbePlenum (ca 15 Min) Praumlsentation und Ordnen der Themen inden gelben und roten Koumlrben Nach einer Vorlage von Arist von Schlippe adaptiert von A Lanfranchi 2008

Uumlbung 2 Die Ankuumlndigung

Was wird angekuumlndigto In einer Ankuumlndigung wird grundsaumltzlich Verhalten benannt Eine Ankuumlndigung richtet sich nie an eine Person sondern immer nur an ein Verhalten bzw benennt erwuumlnschtes oder unerwuumlnschtes Verhalten und was dafuumlr oder dagegen getan wird

o Positive Ankuumlndigung das Verhalten das bleiben soll wird benannt Beispiel bdquoWir haben Dich als interessiertn und offenen Menschen kennen gelernt der gerne lernt und wir werden alles in unserer Macht stehende tun damit das so bleibtldquo

o Negative Ankuumlndigung das Verhalten das reduziert werden bzw verschwinden soll wird benannt Beispiel bdquoWir haben beobachtet dass Du in letzter Zeit haumlufig Schlaumlgereien hast Wir sind nicht bereit dieses Verhalten laumlnger hinzunehmen und werden deshalb alles in unserer Macht stehende tun damit das Schlagen aufhoumlrt Wir werden in Zufkunft Kontakt mit deinen Freunden aufnehmen und die Eltern deiner Freunde informierenldquo

Wer macht die Ankuumlndigungo Prinzipiell so viele Personen wie moumlglicho Fuumlr Personen die nicht anwesend sein koumlnnen wer- den zB Stuumlhle aufgestellt

Was ist zu beachten

Das Vorgehen muss zwischen allen Beteiligten abgesprochen seinWas angekuumlndigt wird (zB bdquoWir werden deine Freunde informierenldquo) muss imangekuumlndigten Zeitrahmen umgesetzt werdenDie Ankuumlndigung soll in einem klaren aber auf keinen Fall drohenden Ton gemacht werdenEs duumlrfen keine verurteilenden oder bewertenden Aussagen gemacht werden

Beispiel stattbdquoWir werden deine Grausamkeiten nicht laumlnger duldenldquo besser bdquoWir werden nicht laumlnger dulden dass Ihr du andere schlaumlgst und ihnen weh tustldquo Kleingruppenarbeit ca 4 Personen (20 Min)Suchen Sie ein Beispiel (Schule Familie ihre Organisation) diskutieren Sie Moumlglichkeiten der Ankuumlndigung formulieren Sie schriftlich eine Ankuumlndigung die Sie dann auch vortragen werden

Eskalationsdynamik zwischen Eltern und Kindern1 je groumlszliger die Herrschaftsausrichtung der Teilnehmer einer

konflikthaften Interaktion desto groumlszliger das Eskalationsrisiko 2 je houmlher die psychophysische Erregung der Beteiligten desto houmlher

ist die Eskalationsgefahr 3 elterliche Predigten Bitten und Abbitten verstaumlrken das Risiko von

Eskalation 4 der fortwaumlhrende feindselige Austausch fuumlhrt dazu dass die

Interaktion zwischen Eltern und Kind sich zunehmend verengt diese Einengung verringert die Moumlglichkeiten Konflikte zu vermeiden oder zu loumlsen noch weiter

5 Versoumlhnung helfen die Einengung der Prozesse zu uumlberwinden und

vermehren dadurch die Moumlglichkeiten erfolgreicher Konfliktloumlsungen

Aktionen um Elterliche Praumlsens wiederherzustellen

Sit Ins im Zimmer der Kinder bull Gewaltfreie Einschraumlnkung Die Eltern erscheinen an den

Orten des Problemverhaltens (in der Disco bei bdquoproblematischenldquo Freunden an den Aufenthaltsorten wenn Kinder zu spaumlt kommen)

bull Telefonaktionen Die Eltern sammeln Telefonnummern von

Freunden und Bekannten ihrer Kinder und telefonieren nach Moumlglichkeit zusammen mit Helfern mit allen Kontaktpersonen um einerseits zu erfahren wo ihre Kinder sich aufhalten um andererseits aber auch im Beziehungsnetz der Kinder praumlsent zu sein

Rahmenbedingungen Fuumlr den Verlust der

EigenenPraumlsenz

KooperationsproblemeBoykott intern

Kollegen Leitung

Wenig Ausbildung im Bereich

Beziehungsgestaltung Gruppendynamik

Leistungsdruckdurch

Lehrauftrag

SchuldgefuumlhleUnsicherheit

Angst vorAbwertung

IsolationSozialer Ruumlckzug

Angst vor negativerBewertung

Dominanzorientierung

Steigerung desDestruktiven

Verhaltens

Eskalationsdynamiken LehrerIn SchuumllerIn

Geheimhaltung

Kooperationsproblemeextern

zB Eltern

Professionelle Praumlsenz von LehrerInnen

Vier Dimensionen der Elterlichen Praumlsenz

Raumlumlichen Dimension (bdquoich bin anwesendldquo bdquoIch dringe wenn es notwendig ist in dein Territoriumeinldquo zB eigenes Zimmer gefaumlhrdende Aufenthaltsorte der Clique usw)

bull Zeitliche Dimension (bdquoich nehme mir Zeit fuumlr dichldquo)

bull Strukturelle Dimension (bdquoich bringe meine Regeln als VaterMutter zur Geltungldquo)

bull Beziehungsdimension (bdquoich kontrolliere und beaufsichtige mein Kind in den Bereichen in denen es notwendig istldquo zB an gefaumlhrdenden Orten in Kontakt zu gefaumlhrdenden Personen)

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  • Aktionen um Elterliche Praumlsens wiederherzustellen
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  • Professionelle Praumlsenz von LehrerInnen
  • Vier Dimensionen der Elterlichen Praumlsenz
Page 19: Die Jugend von heute liebt des Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander

Prinzipien des gewaltlosen Widerstandes

Hartnaumlckigkeit und Standhaftigkeit auch gegenuumlber machtvollen oder erpresserisch gestellten Forderungen

Die Bereitschaft alles zu tun um schaumldlichen Handlungen vorzubeugen

Die Bereitschaft auf koumlrperliche oder verbale Gewalt absolut zu verzichten weder schlagen drohen beschimpfen beleidigen oder beschuldigen

Die Bereitschaft und Entschiedenheit eine Loumlsung zu finden in der das Kind sich weder gedemuumltigt noch besiegt fuumlhlt

Die Bereitschaft sich bei koumlrperlichen Auseinandersetzungen nur zu verteidigen dh Schlaumlge nur abzuwehren und nicht zuruumlckzuschlagen

1 Das Wichtigste aus dem Teufelskreis aussteigenSich nicht hineinziehen lassen den Provokationen widerstehenGewaltloser Widerstand ist eine Form des Protests keine Schlacht

Das Prinzip der verzoumlgerten Reaktion und des Schweigens das Predigen beenden

Wennlsquos mal schiefgegangen ist Mitten in der Eskalation kann man nichts tun Im Zweifelsfall geht der persoumlnliche Schutz vor

2 Die Ankuumlndigung

3 Das Sit-In

4 Das Siegel der Geheimhaltung brechenUnterstuumltzer Vermittler einbeziehen

5 Die TelefonrundeInformationen sammelnAnrufenMit verschiedenen Personen sprechen Freunde des Kindes Eltern der Freunde Lokalbesitzer Freizeitortmitarbeiter

6 Nachgehen und Aufsuchen

7 Der verlaumlngerte Sitzstreik

8 Befehle Dienstleistungen verweigern

9 Unverzichtbarer Bestandteil Gesten der Versoumlhnung

Ein typischer Ablauf 1048707 Du gehst nicht Ich gehe doch 1048707 Ich sagte du gehst nicht 1048707 Du kannst mir nicht sagen was ich tun soll 1048707 Solange du in meinem Haus wohnst wirst du dich nach den Regeln dieses Hauses richten 1048707 Ich frage dich nicht (knallt die Tuumlr laut zu)

Am Ende fuumlhrt das Kind seinen Willen aus Sie bleiben wuumltend und erschoumlpft zuruumlck der Konflikt hat sich wieder verschaumlrft Haumlufiger fuumlhren Ihre Versuche zu erklaumlren zu uumlberzeugen zu predigen und zu debattieren beim Kind zu einem totalen Ignorieren Es antwortet Ihnen nicht ignoriert Ihre Praumlsenz verlaumlsst bei Ihrem Eintreten das Zimmer was Sie macht- und hilflos erscheinen laumlsst

Hinweis1048707 Jede dieser Reaktionen bedeutet ein Hineingezogenwerden1048707 Jede dieser Formen des Hineingezogenwerdens fuumlhrt zur EskalationHinweis1048707 Zu viel zu reden ist eskalierend1048707 Zu viel zu reden entspringt der Hilflosigkeit1048707 Aumluszligerungen eines klaren Verbots fuumlhren zu weniger Eskalationen als Ihre Versuche zu uumlberzeugen zu predigen und zu debattieren

Eltern die sich haumlufiger in Auseinandersetzungen mit ihren Kindern hineinziehen lassen neigen dazu viel zu reden zu predigen zu diskutieren zu drohen zu entschuldigen zu rechtfertigen zu schreien zu uumlberzeugen und sich zu revanchieren

Das Prinzip sich nicht hineinziehen zu lassen wird ergaumlnzt durch das Prinzip des Aufschubs Der Gedankeman muumlsse auf jede Provokation des Kindes sofort reagieren ist grundlegend falsch

Hinweis1048707 Schieben Sie Ihre Reaktion auf Nehmen Sie sich Zeit um Ihre Reaktion zu planen1048707 Im Zweifelsfall schweigen und nicht reagieren Schweigen ist keine Kapitulation

Einem uumlbermaumlchtigen Kind Bedingungen zu stellen um eine gewuumlnschte Handlung zu erreichenfuumlhrt zu der Gefahr dass sich die Eskalation weiter verschaumlrft Es antwortet dann immer mit neuenStellen von Bedingungen

Bei solchen Kindern ist alles Stellen von Bedingungen (wenn dann) zu vermeidenVermeiden Sie das Hineingezogenwerden das Schreien das Predigen

Die Durchfuumlhrung eines Sit-in

Gehen Sie in das Zimmer des Kindes wenn es sich dort befindet zu einem Zeitpunkt den Sie gewaumlhlthaben Wichtig ist die Planung des Eintretens Nehmen Sie sich Zeit und Ruhe Schlieszligen Sie die Zimmertuumlr hinter sich und setzen Sie sich hin so dass das Kind schlecht das Zimmer verlassen kann

Wenn Sie sich hingesetzt haben sagen Sie ihm bdquowir koumlnnen uumlber dein Verhalten nicht mehr hinwegsehenund wollen damit nicht mehr weiter lebenldquo Dann benennen und beschreiben Sie das jeweilige nichtakzeptierte Verhalten des Kindes (sagen Sie ihm ein oder zwei Beispiele) bdquoWir sind hereingekommen umeine Loumlsung fuumlr das Problem zu finden Wir bleiben hier sitzen und warten auf deinen Vorschlag wie du deinVerhalten aumlndern willstldquo

Danach bleiben Sie ruhig sitzen und warten auf den Vorschlag des Kindes Die Vorschlaumlge die es eventuellmacht houmlren Sie sich ruhig an und waumlgen sie ab Lassen Sie sich nicht provozieren Lassen Sie sich nicht hineinziehen

Vermeiden Sie jeglichen Vorwurf alles Predigen Bedrohen oder Diskutieren

Warten Sie ruhig und geduldig und lassen Sie sich in keinen Kampf hineinziehen

Entschlossenheit Geduld und Ruhe vermitteln die Botschaft von Kraft und Stabilitaumlt

Wenn das Kind einen positiven Vorschlag gemacht hat koumlnnen Sie das Zimmer mit einer positivenBemerkung verlassen und deutlich machen dass Sie die Idee mit dem Kind ausprobieren wollen

Wenn das Kind keinen Vorschlag macht bleiben Sie angekuumlndigte Zeit lang sitzen und verlassen Sie dann das Zimmerohne zu drohen Sie wuumlrden zuruumlckkehren Sie koumlnnen eine Aussage machen bdquoEs ist noch keine Loumlsunggefundenldquo

Bei allen Aktionen gilt

Sie werden nicht im Zustand der Erregung durchgefuumlhrt sondern die

Eltern warten einen geeigneten Zeitpunkt ab (bdquoDas Eisen schmieden wenn es

kalt istldquo) Die Aktionen werden nie allein durchgefuumlhrt Die Eltern suchen sich

Unterstuumltzung im Freundes- und Familienkreis aber auch bei Lehrern und Sozialarbeitern

Die Aktionen werden strategisch geplant und vorbereitet Alle Eventualitaumlten werden bedacht und es werden entsprechende Strategien uumlberlegt Die Eltern druumlcken in den Aktionen ihren Standpunkt in wenigen wertschaumltzenden Worten aus

Wir sind deine Eltern wir sorgen uns um dich und wir wollen

dass Du nach Hause kommst nicht mehr gewalttaumltig bist uswhellip

Sie diskutieren belehren beschuldigen nicht und gehen auch nicht auf entsprechende Aktionen der Kinder ein

Uumlbung 1Die Technik der drei Koumlrbe

Der gruumlne KorbDies ist der groumlsste Korb in ihn gehoumlren alle Verhaltensweisen die aumlrgerlich sind bei denen aber auch zuzugestehen ist dass sie mit den Begrenzungen des Kindes oder des Jugendlichen zu tun hat ndash oder dass sie wenn die Beziehung nicht so eskaliert waumlre fuumlr das Kindes- und Jugendalterbeinahe als bdquonormalldquo angesehen werden koumlnnten Sie koumlnnen durchaus fuumlr die Eltern oder die Lehrpersonen einen hohen Wert haben und doch mit einem gewissen Bedauern oft aber auch mit Erleichterung in diesen Korb gelegt werden ein aufgeraumlumtes Kinderzimmer hat fuumlr alle Eltern die wir kennen einen hohen Wert und gleichzeitig kennen wir fast keine Familie in der die Kinderzimmerwirklich ordentlich sind Oder uumlbertragen auf die Schule die aufgeraumlumte SchulbankKaugummi kauen im Gespraumlch mit der LehrerinUnd so kommen in den gruumlnen Korb all die Verhaltensweise die zwar aumlrgerlich sind bei denen die Eltern oder die Lehrpersonen aber entscheiden bdquoDaruumlber regen wir uns nicht mehr aufldquo Diese Entscheidung hilft auch die einzelnen Verhaltensweisen von dem bdquoGrundsaumltzlichenldquo zu trennen Natuumlrlich sind Erinnerungen und Ermahnungen weiterhin moumlglich doch lohnt sich fuumlr diese Aspekte keine Eskalation

Der gelbe KorbDieser Korb ist sehr wichtig In ihn gehoumlren alle Verhaltensweisen die fuumlr die Eltern oder Lehrpersonen langfristig nicht akzeptabel sind die aber derzeit nicht im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen Hier sind alle Aspekte versammelt bei denen die Eltern oder die Lehrpersonen bereit sind zu verhandeln Kompromisse einzugehen Entgegenkommen zu signalisieren Hier sind also alle Verhaltensweisen die wichtig sind die jedoch nicht die Bedeutung haben dass sie Gegenstand gewaltloser Massnahmen werden sollten Doch wird um sie verhandelt werden sie werden als Thema in der Familie oder in der Schule bedeutsam bleiben

Der rote KorbDieser Korb ist der kleinste der drei In ihn gehoumlren die Verhaltensweisen hinein die die Eltern oder die Lehrpersonen auf keinen Fall akzeptieren koumlnnen Hier sind die Beschwerden versammelt fuumlr die es sich lohnt Widerstand zu zeigen und Massnahmen in Gang zu setzen Alle Aspekte kindlichen Verhaltens die mit Sicherheit zu tun haben gehoumlren ganz sicher hier hinein (Gefaumlhrdung seiner selbst durch selbstzerstoumlrerische Massnahmen Gefaumlhrdung der koumlrperlichen Integritaumlt anderer zB der Geschwister Mitschuumller der Eltern Zerstoumlrung von Gegenstaumlnden Ein grosser Teil der Beratungsarbeit wird darin bestehen in diesen Korb maximal vier bis fuumlnf Verhaltensweisen hineinzulegen Der jeweilige Aspekt muss so wichtig sein dass die Eltern dafuumlr bereit sind heftige Auseinandersetzungen in Kauf und die Muumlhe gewaltloser Widerstandsmassnahmen aufsich zu nehmenPartnerarbeit (2 x 15 Min) Werfen Sie im Dialog einige problematischeVerhaltensweisen aus dem privaten oder beruflichen Alltag mit

Kindern und Jugendlichen in die drei KoumlrbePlenum (ca 15 Min) Praumlsentation und Ordnen der Themen inden gelben und roten Koumlrben Nach einer Vorlage von Arist von Schlippe adaptiert von A Lanfranchi 2008

Uumlbung 2 Die Ankuumlndigung

Was wird angekuumlndigto In einer Ankuumlndigung wird grundsaumltzlich Verhalten benannt Eine Ankuumlndigung richtet sich nie an eine Person sondern immer nur an ein Verhalten bzw benennt erwuumlnschtes oder unerwuumlnschtes Verhalten und was dafuumlr oder dagegen getan wird

o Positive Ankuumlndigung das Verhalten das bleiben soll wird benannt Beispiel bdquoWir haben Dich als interessiertn und offenen Menschen kennen gelernt der gerne lernt und wir werden alles in unserer Macht stehende tun damit das so bleibtldquo

o Negative Ankuumlndigung das Verhalten das reduziert werden bzw verschwinden soll wird benannt Beispiel bdquoWir haben beobachtet dass Du in letzter Zeit haumlufig Schlaumlgereien hast Wir sind nicht bereit dieses Verhalten laumlnger hinzunehmen und werden deshalb alles in unserer Macht stehende tun damit das Schlagen aufhoumlrt Wir werden in Zufkunft Kontakt mit deinen Freunden aufnehmen und die Eltern deiner Freunde informierenldquo

Wer macht die Ankuumlndigungo Prinzipiell so viele Personen wie moumlglicho Fuumlr Personen die nicht anwesend sein koumlnnen wer- den zB Stuumlhle aufgestellt

Was ist zu beachten

Das Vorgehen muss zwischen allen Beteiligten abgesprochen seinWas angekuumlndigt wird (zB bdquoWir werden deine Freunde informierenldquo) muss imangekuumlndigten Zeitrahmen umgesetzt werdenDie Ankuumlndigung soll in einem klaren aber auf keinen Fall drohenden Ton gemacht werdenEs duumlrfen keine verurteilenden oder bewertenden Aussagen gemacht werden

Beispiel stattbdquoWir werden deine Grausamkeiten nicht laumlnger duldenldquo besser bdquoWir werden nicht laumlnger dulden dass Ihr du andere schlaumlgst und ihnen weh tustldquo Kleingruppenarbeit ca 4 Personen (20 Min)Suchen Sie ein Beispiel (Schule Familie ihre Organisation) diskutieren Sie Moumlglichkeiten der Ankuumlndigung formulieren Sie schriftlich eine Ankuumlndigung die Sie dann auch vortragen werden

Eskalationsdynamik zwischen Eltern und Kindern1 je groumlszliger die Herrschaftsausrichtung der Teilnehmer einer

konflikthaften Interaktion desto groumlszliger das Eskalationsrisiko 2 je houmlher die psychophysische Erregung der Beteiligten desto houmlher

ist die Eskalationsgefahr 3 elterliche Predigten Bitten und Abbitten verstaumlrken das Risiko von

Eskalation 4 der fortwaumlhrende feindselige Austausch fuumlhrt dazu dass die

Interaktion zwischen Eltern und Kind sich zunehmend verengt diese Einengung verringert die Moumlglichkeiten Konflikte zu vermeiden oder zu loumlsen noch weiter

5 Versoumlhnung helfen die Einengung der Prozesse zu uumlberwinden und

vermehren dadurch die Moumlglichkeiten erfolgreicher Konfliktloumlsungen

Aktionen um Elterliche Praumlsens wiederherzustellen

Sit Ins im Zimmer der Kinder bull Gewaltfreie Einschraumlnkung Die Eltern erscheinen an den

Orten des Problemverhaltens (in der Disco bei bdquoproblematischenldquo Freunden an den Aufenthaltsorten wenn Kinder zu spaumlt kommen)

bull Telefonaktionen Die Eltern sammeln Telefonnummern von

Freunden und Bekannten ihrer Kinder und telefonieren nach Moumlglichkeit zusammen mit Helfern mit allen Kontaktpersonen um einerseits zu erfahren wo ihre Kinder sich aufhalten um andererseits aber auch im Beziehungsnetz der Kinder praumlsent zu sein

Rahmenbedingungen Fuumlr den Verlust der

EigenenPraumlsenz

KooperationsproblemeBoykott intern

Kollegen Leitung

Wenig Ausbildung im Bereich

Beziehungsgestaltung Gruppendynamik

Leistungsdruckdurch

Lehrauftrag

SchuldgefuumlhleUnsicherheit

Angst vorAbwertung

IsolationSozialer Ruumlckzug

Angst vor negativerBewertung

Dominanzorientierung

Steigerung desDestruktiven

Verhaltens

Eskalationsdynamiken LehrerIn SchuumllerIn

Geheimhaltung

Kooperationsproblemeextern

zB Eltern

Professionelle Praumlsenz von LehrerInnen

Vier Dimensionen der Elterlichen Praumlsenz

Raumlumlichen Dimension (bdquoich bin anwesendldquo bdquoIch dringe wenn es notwendig ist in dein Territoriumeinldquo zB eigenes Zimmer gefaumlhrdende Aufenthaltsorte der Clique usw)

bull Zeitliche Dimension (bdquoich nehme mir Zeit fuumlr dichldquo)

bull Strukturelle Dimension (bdquoich bringe meine Regeln als VaterMutter zur Geltungldquo)

bull Beziehungsdimension (bdquoich kontrolliere und beaufsichtige mein Kind in den Bereichen in denen es notwendig istldquo zB an gefaumlhrdenden Orten in Kontakt zu gefaumlhrdenden Personen)

  • Slide 1
  • Elterliche Praumlsenz und gewaltloser Widerstand
  • Slide 3
  • Slide 4
  • Slide 5
  • Slide 6
  • Slide 7
  • Slide 8
  • Slide 9
  • 1 Indikationen
  • Fragen fuumlr Eltern die sich fragen ob das Konzept e
  • Was ist elterliche Praumlsenz
  • Slide 13
  • Ziele des Elterncoaching
  • Slide 15
  • Konkreter
  • Slide 18
  • Slide 19
  • Slide 20
  • Slide 21
  • Slide 22
  • Slide 23
  • Slide 24
  • Slide 25
  • Bei allen Aktionen gilt
  • Slide 27
  • Slide 28
  • Slide 29
  • Slide 30
  • Slide 31
  • Eskalationsdynamik zwischen Eltern und Kindern
  • Aktionen um Elterliche Praumlsens wiederherzustellen
  • Slide 34
  • Slide 35
  • Professionelle Praumlsenz von LehrerInnen
  • Vier Dimensionen der Elterlichen Praumlsenz
Page 20: Die Jugend von heute liebt des Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander

1 Das Wichtigste aus dem Teufelskreis aussteigenSich nicht hineinziehen lassen den Provokationen widerstehenGewaltloser Widerstand ist eine Form des Protests keine Schlacht

Das Prinzip der verzoumlgerten Reaktion und des Schweigens das Predigen beenden

Wennlsquos mal schiefgegangen ist Mitten in der Eskalation kann man nichts tun Im Zweifelsfall geht der persoumlnliche Schutz vor

2 Die Ankuumlndigung

3 Das Sit-In

4 Das Siegel der Geheimhaltung brechenUnterstuumltzer Vermittler einbeziehen

5 Die TelefonrundeInformationen sammelnAnrufenMit verschiedenen Personen sprechen Freunde des Kindes Eltern der Freunde Lokalbesitzer Freizeitortmitarbeiter

6 Nachgehen und Aufsuchen

7 Der verlaumlngerte Sitzstreik

8 Befehle Dienstleistungen verweigern

9 Unverzichtbarer Bestandteil Gesten der Versoumlhnung

Ein typischer Ablauf 1048707 Du gehst nicht Ich gehe doch 1048707 Ich sagte du gehst nicht 1048707 Du kannst mir nicht sagen was ich tun soll 1048707 Solange du in meinem Haus wohnst wirst du dich nach den Regeln dieses Hauses richten 1048707 Ich frage dich nicht (knallt die Tuumlr laut zu)

Am Ende fuumlhrt das Kind seinen Willen aus Sie bleiben wuumltend und erschoumlpft zuruumlck der Konflikt hat sich wieder verschaumlrft Haumlufiger fuumlhren Ihre Versuche zu erklaumlren zu uumlberzeugen zu predigen und zu debattieren beim Kind zu einem totalen Ignorieren Es antwortet Ihnen nicht ignoriert Ihre Praumlsenz verlaumlsst bei Ihrem Eintreten das Zimmer was Sie macht- und hilflos erscheinen laumlsst

Hinweis1048707 Jede dieser Reaktionen bedeutet ein Hineingezogenwerden1048707 Jede dieser Formen des Hineingezogenwerdens fuumlhrt zur EskalationHinweis1048707 Zu viel zu reden ist eskalierend1048707 Zu viel zu reden entspringt der Hilflosigkeit1048707 Aumluszligerungen eines klaren Verbots fuumlhren zu weniger Eskalationen als Ihre Versuche zu uumlberzeugen zu predigen und zu debattieren

Eltern die sich haumlufiger in Auseinandersetzungen mit ihren Kindern hineinziehen lassen neigen dazu viel zu reden zu predigen zu diskutieren zu drohen zu entschuldigen zu rechtfertigen zu schreien zu uumlberzeugen und sich zu revanchieren

Das Prinzip sich nicht hineinziehen zu lassen wird ergaumlnzt durch das Prinzip des Aufschubs Der Gedankeman muumlsse auf jede Provokation des Kindes sofort reagieren ist grundlegend falsch

Hinweis1048707 Schieben Sie Ihre Reaktion auf Nehmen Sie sich Zeit um Ihre Reaktion zu planen1048707 Im Zweifelsfall schweigen und nicht reagieren Schweigen ist keine Kapitulation

Einem uumlbermaumlchtigen Kind Bedingungen zu stellen um eine gewuumlnschte Handlung zu erreichenfuumlhrt zu der Gefahr dass sich die Eskalation weiter verschaumlrft Es antwortet dann immer mit neuenStellen von Bedingungen

Bei solchen Kindern ist alles Stellen von Bedingungen (wenn dann) zu vermeidenVermeiden Sie das Hineingezogenwerden das Schreien das Predigen

Die Durchfuumlhrung eines Sit-in

Gehen Sie in das Zimmer des Kindes wenn es sich dort befindet zu einem Zeitpunkt den Sie gewaumlhlthaben Wichtig ist die Planung des Eintretens Nehmen Sie sich Zeit und Ruhe Schlieszligen Sie die Zimmertuumlr hinter sich und setzen Sie sich hin so dass das Kind schlecht das Zimmer verlassen kann

Wenn Sie sich hingesetzt haben sagen Sie ihm bdquowir koumlnnen uumlber dein Verhalten nicht mehr hinwegsehenund wollen damit nicht mehr weiter lebenldquo Dann benennen und beschreiben Sie das jeweilige nichtakzeptierte Verhalten des Kindes (sagen Sie ihm ein oder zwei Beispiele) bdquoWir sind hereingekommen umeine Loumlsung fuumlr das Problem zu finden Wir bleiben hier sitzen und warten auf deinen Vorschlag wie du deinVerhalten aumlndern willstldquo

Danach bleiben Sie ruhig sitzen und warten auf den Vorschlag des Kindes Die Vorschlaumlge die es eventuellmacht houmlren Sie sich ruhig an und waumlgen sie ab Lassen Sie sich nicht provozieren Lassen Sie sich nicht hineinziehen

Vermeiden Sie jeglichen Vorwurf alles Predigen Bedrohen oder Diskutieren

Warten Sie ruhig und geduldig und lassen Sie sich in keinen Kampf hineinziehen

Entschlossenheit Geduld und Ruhe vermitteln die Botschaft von Kraft und Stabilitaumlt

Wenn das Kind einen positiven Vorschlag gemacht hat koumlnnen Sie das Zimmer mit einer positivenBemerkung verlassen und deutlich machen dass Sie die Idee mit dem Kind ausprobieren wollen

Wenn das Kind keinen Vorschlag macht bleiben Sie angekuumlndigte Zeit lang sitzen und verlassen Sie dann das Zimmerohne zu drohen Sie wuumlrden zuruumlckkehren Sie koumlnnen eine Aussage machen bdquoEs ist noch keine Loumlsunggefundenldquo

Bei allen Aktionen gilt

Sie werden nicht im Zustand der Erregung durchgefuumlhrt sondern die

Eltern warten einen geeigneten Zeitpunkt ab (bdquoDas Eisen schmieden wenn es

kalt istldquo) Die Aktionen werden nie allein durchgefuumlhrt Die Eltern suchen sich

Unterstuumltzung im Freundes- und Familienkreis aber auch bei Lehrern und Sozialarbeitern

Die Aktionen werden strategisch geplant und vorbereitet Alle Eventualitaumlten werden bedacht und es werden entsprechende Strategien uumlberlegt Die Eltern druumlcken in den Aktionen ihren Standpunkt in wenigen wertschaumltzenden Worten aus

Wir sind deine Eltern wir sorgen uns um dich und wir wollen

dass Du nach Hause kommst nicht mehr gewalttaumltig bist uswhellip

Sie diskutieren belehren beschuldigen nicht und gehen auch nicht auf entsprechende Aktionen der Kinder ein

Uumlbung 1Die Technik der drei Koumlrbe

Der gruumlne KorbDies ist der groumlsste Korb in ihn gehoumlren alle Verhaltensweisen die aumlrgerlich sind bei denen aber auch zuzugestehen ist dass sie mit den Begrenzungen des Kindes oder des Jugendlichen zu tun hat ndash oder dass sie wenn die Beziehung nicht so eskaliert waumlre fuumlr das Kindes- und Jugendalterbeinahe als bdquonormalldquo angesehen werden koumlnnten Sie koumlnnen durchaus fuumlr die Eltern oder die Lehrpersonen einen hohen Wert haben und doch mit einem gewissen Bedauern oft aber auch mit Erleichterung in diesen Korb gelegt werden ein aufgeraumlumtes Kinderzimmer hat fuumlr alle Eltern die wir kennen einen hohen Wert und gleichzeitig kennen wir fast keine Familie in der die Kinderzimmerwirklich ordentlich sind Oder uumlbertragen auf die Schule die aufgeraumlumte SchulbankKaugummi kauen im Gespraumlch mit der LehrerinUnd so kommen in den gruumlnen Korb all die Verhaltensweise die zwar aumlrgerlich sind bei denen die Eltern oder die Lehrpersonen aber entscheiden bdquoDaruumlber regen wir uns nicht mehr aufldquo Diese Entscheidung hilft auch die einzelnen Verhaltensweisen von dem bdquoGrundsaumltzlichenldquo zu trennen Natuumlrlich sind Erinnerungen und Ermahnungen weiterhin moumlglich doch lohnt sich fuumlr diese Aspekte keine Eskalation

Der gelbe KorbDieser Korb ist sehr wichtig In ihn gehoumlren alle Verhaltensweisen die fuumlr die Eltern oder Lehrpersonen langfristig nicht akzeptabel sind die aber derzeit nicht im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen Hier sind alle Aspekte versammelt bei denen die Eltern oder die Lehrpersonen bereit sind zu verhandeln Kompromisse einzugehen Entgegenkommen zu signalisieren Hier sind also alle Verhaltensweisen die wichtig sind die jedoch nicht die Bedeutung haben dass sie Gegenstand gewaltloser Massnahmen werden sollten Doch wird um sie verhandelt werden sie werden als Thema in der Familie oder in der Schule bedeutsam bleiben

Der rote KorbDieser Korb ist der kleinste der drei In ihn gehoumlren die Verhaltensweisen hinein die die Eltern oder die Lehrpersonen auf keinen Fall akzeptieren koumlnnen Hier sind die Beschwerden versammelt fuumlr die es sich lohnt Widerstand zu zeigen und Massnahmen in Gang zu setzen Alle Aspekte kindlichen Verhaltens die mit Sicherheit zu tun haben gehoumlren ganz sicher hier hinein (Gefaumlhrdung seiner selbst durch selbstzerstoumlrerische Massnahmen Gefaumlhrdung der koumlrperlichen Integritaumlt anderer zB der Geschwister Mitschuumller der Eltern Zerstoumlrung von Gegenstaumlnden Ein grosser Teil der Beratungsarbeit wird darin bestehen in diesen Korb maximal vier bis fuumlnf Verhaltensweisen hineinzulegen Der jeweilige Aspekt muss so wichtig sein dass die Eltern dafuumlr bereit sind heftige Auseinandersetzungen in Kauf und die Muumlhe gewaltloser Widerstandsmassnahmen aufsich zu nehmenPartnerarbeit (2 x 15 Min) Werfen Sie im Dialog einige problematischeVerhaltensweisen aus dem privaten oder beruflichen Alltag mit

Kindern und Jugendlichen in die drei KoumlrbePlenum (ca 15 Min) Praumlsentation und Ordnen der Themen inden gelben und roten Koumlrben Nach einer Vorlage von Arist von Schlippe adaptiert von A Lanfranchi 2008

Uumlbung 2 Die Ankuumlndigung

Was wird angekuumlndigto In einer Ankuumlndigung wird grundsaumltzlich Verhalten benannt Eine Ankuumlndigung richtet sich nie an eine Person sondern immer nur an ein Verhalten bzw benennt erwuumlnschtes oder unerwuumlnschtes Verhalten und was dafuumlr oder dagegen getan wird

o Positive Ankuumlndigung das Verhalten das bleiben soll wird benannt Beispiel bdquoWir haben Dich als interessiertn und offenen Menschen kennen gelernt der gerne lernt und wir werden alles in unserer Macht stehende tun damit das so bleibtldquo

o Negative Ankuumlndigung das Verhalten das reduziert werden bzw verschwinden soll wird benannt Beispiel bdquoWir haben beobachtet dass Du in letzter Zeit haumlufig Schlaumlgereien hast Wir sind nicht bereit dieses Verhalten laumlnger hinzunehmen und werden deshalb alles in unserer Macht stehende tun damit das Schlagen aufhoumlrt Wir werden in Zufkunft Kontakt mit deinen Freunden aufnehmen und die Eltern deiner Freunde informierenldquo

Wer macht die Ankuumlndigungo Prinzipiell so viele Personen wie moumlglicho Fuumlr Personen die nicht anwesend sein koumlnnen wer- den zB Stuumlhle aufgestellt

Was ist zu beachten

Das Vorgehen muss zwischen allen Beteiligten abgesprochen seinWas angekuumlndigt wird (zB bdquoWir werden deine Freunde informierenldquo) muss imangekuumlndigten Zeitrahmen umgesetzt werdenDie Ankuumlndigung soll in einem klaren aber auf keinen Fall drohenden Ton gemacht werdenEs duumlrfen keine verurteilenden oder bewertenden Aussagen gemacht werden

Beispiel stattbdquoWir werden deine Grausamkeiten nicht laumlnger duldenldquo besser bdquoWir werden nicht laumlnger dulden dass Ihr du andere schlaumlgst und ihnen weh tustldquo Kleingruppenarbeit ca 4 Personen (20 Min)Suchen Sie ein Beispiel (Schule Familie ihre Organisation) diskutieren Sie Moumlglichkeiten der Ankuumlndigung formulieren Sie schriftlich eine Ankuumlndigung die Sie dann auch vortragen werden

Eskalationsdynamik zwischen Eltern und Kindern1 je groumlszliger die Herrschaftsausrichtung der Teilnehmer einer

konflikthaften Interaktion desto groumlszliger das Eskalationsrisiko 2 je houmlher die psychophysische Erregung der Beteiligten desto houmlher

ist die Eskalationsgefahr 3 elterliche Predigten Bitten und Abbitten verstaumlrken das Risiko von

Eskalation 4 der fortwaumlhrende feindselige Austausch fuumlhrt dazu dass die

Interaktion zwischen Eltern und Kind sich zunehmend verengt diese Einengung verringert die Moumlglichkeiten Konflikte zu vermeiden oder zu loumlsen noch weiter

5 Versoumlhnung helfen die Einengung der Prozesse zu uumlberwinden und

vermehren dadurch die Moumlglichkeiten erfolgreicher Konfliktloumlsungen

Aktionen um Elterliche Praumlsens wiederherzustellen

Sit Ins im Zimmer der Kinder bull Gewaltfreie Einschraumlnkung Die Eltern erscheinen an den

Orten des Problemverhaltens (in der Disco bei bdquoproblematischenldquo Freunden an den Aufenthaltsorten wenn Kinder zu spaumlt kommen)

bull Telefonaktionen Die Eltern sammeln Telefonnummern von

Freunden und Bekannten ihrer Kinder und telefonieren nach Moumlglichkeit zusammen mit Helfern mit allen Kontaktpersonen um einerseits zu erfahren wo ihre Kinder sich aufhalten um andererseits aber auch im Beziehungsnetz der Kinder praumlsent zu sein

Rahmenbedingungen Fuumlr den Verlust der

EigenenPraumlsenz

KooperationsproblemeBoykott intern

Kollegen Leitung

Wenig Ausbildung im Bereich

Beziehungsgestaltung Gruppendynamik

Leistungsdruckdurch

Lehrauftrag

SchuldgefuumlhleUnsicherheit

Angst vorAbwertung

IsolationSozialer Ruumlckzug

Angst vor negativerBewertung

Dominanzorientierung

Steigerung desDestruktiven

Verhaltens

Eskalationsdynamiken LehrerIn SchuumllerIn

Geheimhaltung

Kooperationsproblemeextern

zB Eltern

Professionelle Praumlsenz von LehrerInnen

Vier Dimensionen der Elterlichen Praumlsenz

Raumlumlichen Dimension (bdquoich bin anwesendldquo bdquoIch dringe wenn es notwendig ist in dein Territoriumeinldquo zB eigenes Zimmer gefaumlhrdende Aufenthaltsorte der Clique usw)

bull Zeitliche Dimension (bdquoich nehme mir Zeit fuumlr dichldquo)

bull Strukturelle Dimension (bdquoich bringe meine Regeln als VaterMutter zur Geltungldquo)

bull Beziehungsdimension (bdquoich kontrolliere und beaufsichtige mein Kind in den Bereichen in denen es notwendig istldquo zB an gefaumlhrdenden Orten in Kontakt zu gefaumlhrdenden Personen)

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  • Elterliche Praumlsenz und gewaltloser Widerstand
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  • 1 Indikationen
  • Fragen fuumlr Eltern die sich fragen ob das Konzept e
  • Was ist elterliche Praumlsenz
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  • Ziele des Elterncoaching
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  • Konkreter
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  • Bei allen Aktionen gilt
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  • Eskalationsdynamik zwischen Eltern und Kindern
  • Aktionen um Elterliche Praumlsens wiederherzustellen
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  • Professionelle Praumlsenz von LehrerInnen
  • Vier Dimensionen der Elterlichen Praumlsenz
Page 21: Die Jugend von heute liebt des Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander

Ein typischer Ablauf 1048707 Du gehst nicht Ich gehe doch 1048707 Ich sagte du gehst nicht 1048707 Du kannst mir nicht sagen was ich tun soll 1048707 Solange du in meinem Haus wohnst wirst du dich nach den Regeln dieses Hauses richten 1048707 Ich frage dich nicht (knallt die Tuumlr laut zu)

Am Ende fuumlhrt das Kind seinen Willen aus Sie bleiben wuumltend und erschoumlpft zuruumlck der Konflikt hat sich wieder verschaumlrft Haumlufiger fuumlhren Ihre Versuche zu erklaumlren zu uumlberzeugen zu predigen und zu debattieren beim Kind zu einem totalen Ignorieren Es antwortet Ihnen nicht ignoriert Ihre Praumlsenz verlaumlsst bei Ihrem Eintreten das Zimmer was Sie macht- und hilflos erscheinen laumlsst

Hinweis1048707 Jede dieser Reaktionen bedeutet ein Hineingezogenwerden1048707 Jede dieser Formen des Hineingezogenwerdens fuumlhrt zur EskalationHinweis1048707 Zu viel zu reden ist eskalierend1048707 Zu viel zu reden entspringt der Hilflosigkeit1048707 Aumluszligerungen eines klaren Verbots fuumlhren zu weniger Eskalationen als Ihre Versuche zu uumlberzeugen zu predigen und zu debattieren

Eltern die sich haumlufiger in Auseinandersetzungen mit ihren Kindern hineinziehen lassen neigen dazu viel zu reden zu predigen zu diskutieren zu drohen zu entschuldigen zu rechtfertigen zu schreien zu uumlberzeugen und sich zu revanchieren

Das Prinzip sich nicht hineinziehen zu lassen wird ergaumlnzt durch das Prinzip des Aufschubs Der Gedankeman muumlsse auf jede Provokation des Kindes sofort reagieren ist grundlegend falsch

Hinweis1048707 Schieben Sie Ihre Reaktion auf Nehmen Sie sich Zeit um Ihre Reaktion zu planen1048707 Im Zweifelsfall schweigen und nicht reagieren Schweigen ist keine Kapitulation

Einem uumlbermaumlchtigen Kind Bedingungen zu stellen um eine gewuumlnschte Handlung zu erreichenfuumlhrt zu der Gefahr dass sich die Eskalation weiter verschaumlrft Es antwortet dann immer mit neuenStellen von Bedingungen

Bei solchen Kindern ist alles Stellen von Bedingungen (wenn dann) zu vermeidenVermeiden Sie das Hineingezogenwerden das Schreien das Predigen

Die Durchfuumlhrung eines Sit-in

Gehen Sie in das Zimmer des Kindes wenn es sich dort befindet zu einem Zeitpunkt den Sie gewaumlhlthaben Wichtig ist die Planung des Eintretens Nehmen Sie sich Zeit und Ruhe Schlieszligen Sie die Zimmertuumlr hinter sich und setzen Sie sich hin so dass das Kind schlecht das Zimmer verlassen kann

Wenn Sie sich hingesetzt haben sagen Sie ihm bdquowir koumlnnen uumlber dein Verhalten nicht mehr hinwegsehenund wollen damit nicht mehr weiter lebenldquo Dann benennen und beschreiben Sie das jeweilige nichtakzeptierte Verhalten des Kindes (sagen Sie ihm ein oder zwei Beispiele) bdquoWir sind hereingekommen umeine Loumlsung fuumlr das Problem zu finden Wir bleiben hier sitzen und warten auf deinen Vorschlag wie du deinVerhalten aumlndern willstldquo

Danach bleiben Sie ruhig sitzen und warten auf den Vorschlag des Kindes Die Vorschlaumlge die es eventuellmacht houmlren Sie sich ruhig an und waumlgen sie ab Lassen Sie sich nicht provozieren Lassen Sie sich nicht hineinziehen

Vermeiden Sie jeglichen Vorwurf alles Predigen Bedrohen oder Diskutieren

Warten Sie ruhig und geduldig und lassen Sie sich in keinen Kampf hineinziehen

Entschlossenheit Geduld und Ruhe vermitteln die Botschaft von Kraft und Stabilitaumlt

Wenn das Kind einen positiven Vorschlag gemacht hat koumlnnen Sie das Zimmer mit einer positivenBemerkung verlassen und deutlich machen dass Sie die Idee mit dem Kind ausprobieren wollen

Wenn das Kind keinen Vorschlag macht bleiben Sie angekuumlndigte Zeit lang sitzen und verlassen Sie dann das Zimmerohne zu drohen Sie wuumlrden zuruumlckkehren Sie koumlnnen eine Aussage machen bdquoEs ist noch keine Loumlsunggefundenldquo

Bei allen Aktionen gilt

Sie werden nicht im Zustand der Erregung durchgefuumlhrt sondern die

Eltern warten einen geeigneten Zeitpunkt ab (bdquoDas Eisen schmieden wenn es

kalt istldquo) Die Aktionen werden nie allein durchgefuumlhrt Die Eltern suchen sich

Unterstuumltzung im Freundes- und Familienkreis aber auch bei Lehrern und Sozialarbeitern

Die Aktionen werden strategisch geplant und vorbereitet Alle Eventualitaumlten werden bedacht und es werden entsprechende Strategien uumlberlegt Die Eltern druumlcken in den Aktionen ihren Standpunkt in wenigen wertschaumltzenden Worten aus

Wir sind deine Eltern wir sorgen uns um dich und wir wollen

dass Du nach Hause kommst nicht mehr gewalttaumltig bist uswhellip

Sie diskutieren belehren beschuldigen nicht und gehen auch nicht auf entsprechende Aktionen der Kinder ein

Uumlbung 1Die Technik der drei Koumlrbe

Der gruumlne KorbDies ist der groumlsste Korb in ihn gehoumlren alle Verhaltensweisen die aumlrgerlich sind bei denen aber auch zuzugestehen ist dass sie mit den Begrenzungen des Kindes oder des Jugendlichen zu tun hat ndash oder dass sie wenn die Beziehung nicht so eskaliert waumlre fuumlr das Kindes- und Jugendalterbeinahe als bdquonormalldquo angesehen werden koumlnnten Sie koumlnnen durchaus fuumlr die Eltern oder die Lehrpersonen einen hohen Wert haben und doch mit einem gewissen Bedauern oft aber auch mit Erleichterung in diesen Korb gelegt werden ein aufgeraumlumtes Kinderzimmer hat fuumlr alle Eltern die wir kennen einen hohen Wert und gleichzeitig kennen wir fast keine Familie in der die Kinderzimmerwirklich ordentlich sind Oder uumlbertragen auf die Schule die aufgeraumlumte SchulbankKaugummi kauen im Gespraumlch mit der LehrerinUnd so kommen in den gruumlnen Korb all die Verhaltensweise die zwar aumlrgerlich sind bei denen die Eltern oder die Lehrpersonen aber entscheiden bdquoDaruumlber regen wir uns nicht mehr aufldquo Diese Entscheidung hilft auch die einzelnen Verhaltensweisen von dem bdquoGrundsaumltzlichenldquo zu trennen Natuumlrlich sind Erinnerungen und Ermahnungen weiterhin moumlglich doch lohnt sich fuumlr diese Aspekte keine Eskalation

Der gelbe KorbDieser Korb ist sehr wichtig In ihn gehoumlren alle Verhaltensweisen die fuumlr die Eltern oder Lehrpersonen langfristig nicht akzeptabel sind die aber derzeit nicht im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen Hier sind alle Aspekte versammelt bei denen die Eltern oder die Lehrpersonen bereit sind zu verhandeln Kompromisse einzugehen Entgegenkommen zu signalisieren Hier sind also alle Verhaltensweisen die wichtig sind die jedoch nicht die Bedeutung haben dass sie Gegenstand gewaltloser Massnahmen werden sollten Doch wird um sie verhandelt werden sie werden als Thema in der Familie oder in der Schule bedeutsam bleiben

Der rote KorbDieser Korb ist der kleinste der drei In ihn gehoumlren die Verhaltensweisen hinein die die Eltern oder die Lehrpersonen auf keinen Fall akzeptieren koumlnnen Hier sind die Beschwerden versammelt fuumlr die es sich lohnt Widerstand zu zeigen und Massnahmen in Gang zu setzen Alle Aspekte kindlichen Verhaltens die mit Sicherheit zu tun haben gehoumlren ganz sicher hier hinein (Gefaumlhrdung seiner selbst durch selbstzerstoumlrerische Massnahmen Gefaumlhrdung der koumlrperlichen Integritaumlt anderer zB der Geschwister Mitschuumller der Eltern Zerstoumlrung von Gegenstaumlnden Ein grosser Teil der Beratungsarbeit wird darin bestehen in diesen Korb maximal vier bis fuumlnf Verhaltensweisen hineinzulegen Der jeweilige Aspekt muss so wichtig sein dass die Eltern dafuumlr bereit sind heftige Auseinandersetzungen in Kauf und die Muumlhe gewaltloser Widerstandsmassnahmen aufsich zu nehmenPartnerarbeit (2 x 15 Min) Werfen Sie im Dialog einige problematischeVerhaltensweisen aus dem privaten oder beruflichen Alltag mit

Kindern und Jugendlichen in die drei KoumlrbePlenum (ca 15 Min) Praumlsentation und Ordnen der Themen inden gelben und roten Koumlrben Nach einer Vorlage von Arist von Schlippe adaptiert von A Lanfranchi 2008

Uumlbung 2 Die Ankuumlndigung

Was wird angekuumlndigto In einer Ankuumlndigung wird grundsaumltzlich Verhalten benannt Eine Ankuumlndigung richtet sich nie an eine Person sondern immer nur an ein Verhalten bzw benennt erwuumlnschtes oder unerwuumlnschtes Verhalten und was dafuumlr oder dagegen getan wird

o Positive Ankuumlndigung das Verhalten das bleiben soll wird benannt Beispiel bdquoWir haben Dich als interessiertn und offenen Menschen kennen gelernt der gerne lernt und wir werden alles in unserer Macht stehende tun damit das so bleibtldquo

o Negative Ankuumlndigung das Verhalten das reduziert werden bzw verschwinden soll wird benannt Beispiel bdquoWir haben beobachtet dass Du in letzter Zeit haumlufig Schlaumlgereien hast Wir sind nicht bereit dieses Verhalten laumlnger hinzunehmen und werden deshalb alles in unserer Macht stehende tun damit das Schlagen aufhoumlrt Wir werden in Zufkunft Kontakt mit deinen Freunden aufnehmen und die Eltern deiner Freunde informierenldquo

Wer macht die Ankuumlndigungo Prinzipiell so viele Personen wie moumlglicho Fuumlr Personen die nicht anwesend sein koumlnnen wer- den zB Stuumlhle aufgestellt

Was ist zu beachten

Das Vorgehen muss zwischen allen Beteiligten abgesprochen seinWas angekuumlndigt wird (zB bdquoWir werden deine Freunde informierenldquo) muss imangekuumlndigten Zeitrahmen umgesetzt werdenDie Ankuumlndigung soll in einem klaren aber auf keinen Fall drohenden Ton gemacht werdenEs duumlrfen keine verurteilenden oder bewertenden Aussagen gemacht werden

Beispiel stattbdquoWir werden deine Grausamkeiten nicht laumlnger duldenldquo besser bdquoWir werden nicht laumlnger dulden dass Ihr du andere schlaumlgst und ihnen weh tustldquo Kleingruppenarbeit ca 4 Personen (20 Min)Suchen Sie ein Beispiel (Schule Familie ihre Organisation) diskutieren Sie Moumlglichkeiten der Ankuumlndigung formulieren Sie schriftlich eine Ankuumlndigung die Sie dann auch vortragen werden

Eskalationsdynamik zwischen Eltern und Kindern1 je groumlszliger die Herrschaftsausrichtung der Teilnehmer einer

konflikthaften Interaktion desto groumlszliger das Eskalationsrisiko 2 je houmlher die psychophysische Erregung der Beteiligten desto houmlher

ist die Eskalationsgefahr 3 elterliche Predigten Bitten und Abbitten verstaumlrken das Risiko von

Eskalation 4 der fortwaumlhrende feindselige Austausch fuumlhrt dazu dass die

Interaktion zwischen Eltern und Kind sich zunehmend verengt diese Einengung verringert die Moumlglichkeiten Konflikte zu vermeiden oder zu loumlsen noch weiter

5 Versoumlhnung helfen die Einengung der Prozesse zu uumlberwinden und

vermehren dadurch die Moumlglichkeiten erfolgreicher Konfliktloumlsungen

Aktionen um Elterliche Praumlsens wiederherzustellen

Sit Ins im Zimmer der Kinder bull Gewaltfreie Einschraumlnkung Die Eltern erscheinen an den

Orten des Problemverhaltens (in der Disco bei bdquoproblematischenldquo Freunden an den Aufenthaltsorten wenn Kinder zu spaumlt kommen)

bull Telefonaktionen Die Eltern sammeln Telefonnummern von

Freunden und Bekannten ihrer Kinder und telefonieren nach Moumlglichkeit zusammen mit Helfern mit allen Kontaktpersonen um einerseits zu erfahren wo ihre Kinder sich aufhalten um andererseits aber auch im Beziehungsnetz der Kinder praumlsent zu sein

Rahmenbedingungen Fuumlr den Verlust der

EigenenPraumlsenz

KooperationsproblemeBoykott intern

Kollegen Leitung

Wenig Ausbildung im Bereich

Beziehungsgestaltung Gruppendynamik

Leistungsdruckdurch

Lehrauftrag

SchuldgefuumlhleUnsicherheit

Angst vorAbwertung

IsolationSozialer Ruumlckzug

Angst vor negativerBewertung

Dominanzorientierung

Steigerung desDestruktiven

Verhaltens

Eskalationsdynamiken LehrerIn SchuumllerIn

Geheimhaltung

Kooperationsproblemeextern

zB Eltern

Professionelle Praumlsenz von LehrerInnen

Vier Dimensionen der Elterlichen Praumlsenz

Raumlumlichen Dimension (bdquoich bin anwesendldquo bdquoIch dringe wenn es notwendig ist in dein Territoriumeinldquo zB eigenes Zimmer gefaumlhrdende Aufenthaltsorte der Clique usw)

bull Zeitliche Dimension (bdquoich nehme mir Zeit fuumlr dichldquo)

bull Strukturelle Dimension (bdquoich bringe meine Regeln als VaterMutter zur Geltungldquo)

bull Beziehungsdimension (bdquoich kontrolliere und beaufsichtige mein Kind in den Bereichen in denen es notwendig istldquo zB an gefaumlhrdenden Orten in Kontakt zu gefaumlhrdenden Personen)

  • Slide 1
  • Elterliche Praumlsenz und gewaltloser Widerstand
  • Slide 3
  • Slide 4
  • Slide 5
  • Slide 6
  • Slide 7
  • Slide 8
  • Slide 9
  • 1 Indikationen
  • Fragen fuumlr Eltern die sich fragen ob das Konzept e
  • Was ist elterliche Praumlsenz
  • Slide 13
  • Ziele des Elterncoaching
  • Slide 15
  • Konkreter
  • Slide 18
  • Slide 19
  • Slide 20
  • Slide 21
  • Slide 22
  • Slide 23
  • Slide 24
  • Slide 25
  • Bei allen Aktionen gilt
  • Slide 27
  • Slide 28
  • Slide 29
  • Slide 30
  • Slide 31
  • Eskalationsdynamik zwischen Eltern und Kindern
  • Aktionen um Elterliche Praumlsens wiederherzustellen
  • Slide 34
  • Slide 35
  • Professionelle Praumlsenz von LehrerInnen
  • Vier Dimensionen der Elterlichen Praumlsenz
Page 22: Die Jugend von heute liebt des Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander

Eltern die sich haumlufiger in Auseinandersetzungen mit ihren Kindern hineinziehen lassen neigen dazu viel zu reden zu predigen zu diskutieren zu drohen zu entschuldigen zu rechtfertigen zu schreien zu uumlberzeugen und sich zu revanchieren

Das Prinzip sich nicht hineinziehen zu lassen wird ergaumlnzt durch das Prinzip des Aufschubs Der Gedankeman muumlsse auf jede Provokation des Kindes sofort reagieren ist grundlegend falsch

Hinweis1048707 Schieben Sie Ihre Reaktion auf Nehmen Sie sich Zeit um Ihre Reaktion zu planen1048707 Im Zweifelsfall schweigen und nicht reagieren Schweigen ist keine Kapitulation

Einem uumlbermaumlchtigen Kind Bedingungen zu stellen um eine gewuumlnschte Handlung zu erreichenfuumlhrt zu der Gefahr dass sich die Eskalation weiter verschaumlrft Es antwortet dann immer mit neuenStellen von Bedingungen

Bei solchen Kindern ist alles Stellen von Bedingungen (wenn dann) zu vermeidenVermeiden Sie das Hineingezogenwerden das Schreien das Predigen

Die Durchfuumlhrung eines Sit-in

Gehen Sie in das Zimmer des Kindes wenn es sich dort befindet zu einem Zeitpunkt den Sie gewaumlhlthaben Wichtig ist die Planung des Eintretens Nehmen Sie sich Zeit und Ruhe Schlieszligen Sie die Zimmertuumlr hinter sich und setzen Sie sich hin so dass das Kind schlecht das Zimmer verlassen kann

Wenn Sie sich hingesetzt haben sagen Sie ihm bdquowir koumlnnen uumlber dein Verhalten nicht mehr hinwegsehenund wollen damit nicht mehr weiter lebenldquo Dann benennen und beschreiben Sie das jeweilige nichtakzeptierte Verhalten des Kindes (sagen Sie ihm ein oder zwei Beispiele) bdquoWir sind hereingekommen umeine Loumlsung fuumlr das Problem zu finden Wir bleiben hier sitzen und warten auf deinen Vorschlag wie du deinVerhalten aumlndern willstldquo

Danach bleiben Sie ruhig sitzen und warten auf den Vorschlag des Kindes Die Vorschlaumlge die es eventuellmacht houmlren Sie sich ruhig an und waumlgen sie ab Lassen Sie sich nicht provozieren Lassen Sie sich nicht hineinziehen

Vermeiden Sie jeglichen Vorwurf alles Predigen Bedrohen oder Diskutieren

Warten Sie ruhig und geduldig und lassen Sie sich in keinen Kampf hineinziehen

Entschlossenheit Geduld und Ruhe vermitteln die Botschaft von Kraft und Stabilitaumlt

Wenn das Kind einen positiven Vorschlag gemacht hat koumlnnen Sie das Zimmer mit einer positivenBemerkung verlassen und deutlich machen dass Sie die Idee mit dem Kind ausprobieren wollen

Wenn das Kind keinen Vorschlag macht bleiben Sie angekuumlndigte Zeit lang sitzen und verlassen Sie dann das Zimmerohne zu drohen Sie wuumlrden zuruumlckkehren Sie koumlnnen eine Aussage machen bdquoEs ist noch keine Loumlsunggefundenldquo

Bei allen Aktionen gilt

Sie werden nicht im Zustand der Erregung durchgefuumlhrt sondern die

Eltern warten einen geeigneten Zeitpunkt ab (bdquoDas Eisen schmieden wenn es

kalt istldquo) Die Aktionen werden nie allein durchgefuumlhrt Die Eltern suchen sich

Unterstuumltzung im Freundes- und Familienkreis aber auch bei Lehrern und Sozialarbeitern

Die Aktionen werden strategisch geplant und vorbereitet Alle Eventualitaumlten werden bedacht und es werden entsprechende Strategien uumlberlegt Die Eltern druumlcken in den Aktionen ihren Standpunkt in wenigen wertschaumltzenden Worten aus

Wir sind deine Eltern wir sorgen uns um dich und wir wollen

dass Du nach Hause kommst nicht mehr gewalttaumltig bist uswhellip

Sie diskutieren belehren beschuldigen nicht und gehen auch nicht auf entsprechende Aktionen der Kinder ein

Uumlbung 1Die Technik der drei Koumlrbe

Der gruumlne KorbDies ist der groumlsste Korb in ihn gehoumlren alle Verhaltensweisen die aumlrgerlich sind bei denen aber auch zuzugestehen ist dass sie mit den Begrenzungen des Kindes oder des Jugendlichen zu tun hat ndash oder dass sie wenn die Beziehung nicht so eskaliert waumlre fuumlr das Kindes- und Jugendalterbeinahe als bdquonormalldquo angesehen werden koumlnnten Sie koumlnnen durchaus fuumlr die Eltern oder die Lehrpersonen einen hohen Wert haben und doch mit einem gewissen Bedauern oft aber auch mit Erleichterung in diesen Korb gelegt werden ein aufgeraumlumtes Kinderzimmer hat fuumlr alle Eltern die wir kennen einen hohen Wert und gleichzeitig kennen wir fast keine Familie in der die Kinderzimmerwirklich ordentlich sind Oder uumlbertragen auf die Schule die aufgeraumlumte SchulbankKaugummi kauen im Gespraumlch mit der LehrerinUnd so kommen in den gruumlnen Korb all die Verhaltensweise die zwar aumlrgerlich sind bei denen die Eltern oder die Lehrpersonen aber entscheiden bdquoDaruumlber regen wir uns nicht mehr aufldquo Diese Entscheidung hilft auch die einzelnen Verhaltensweisen von dem bdquoGrundsaumltzlichenldquo zu trennen Natuumlrlich sind Erinnerungen und Ermahnungen weiterhin moumlglich doch lohnt sich fuumlr diese Aspekte keine Eskalation

Der gelbe KorbDieser Korb ist sehr wichtig In ihn gehoumlren alle Verhaltensweisen die fuumlr die Eltern oder Lehrpersonen langfristig nicht akzeptabel sind die aber derzeit nicht im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen Hier sind alle Aspekte versammelt bei denen die Eltern oder die Lehrpersonen bereit sind zu verhandeln Kompromisse einzugehen Entgegenkommen zu signalisieren Hier sind also alle Verhaltensweisen die wichtig sind die jedoch nicht die Bedeutung haben dass sie Gegenstand gewaltloser Massnahmen werden sollten Doch wird um sie verhandelt werden sie werden als Thema in der Familie oder in der Schule bedeutsam bleiben

Der rote KorbDieser Korb ist der kleinste der drei In ihn gehoumlren die Verhaltensweisen hinein die die Eltern oder die Lehrpersonen auf keinen Fall akzeptieren koumlnnen Hier sind die Beschwerden versammelt fuumlr die es sich lohnt Widerstand zu zeigen und Massnahmen in Gang zu setzen Alle Aspekte kindlichen Verhaltens die mit Sicherheit zu tun haben gehoumlren ganz sicher hier hinein (Gefaumlhrdung seiner selbst durch selbstzerstoumlrerische Massnahmen Gefaumlhrdung der koumlrperlichen Integritaumlt anderer zB der Geschwister Mitschuumller der Eltern Zerstoumlrung von Gegenstaumlnden Ein grosser Teil der Beratungsarbeit wird darin bestehen in diesen Korb maximal vier bis fuumlnf Verhaltensweisen hineinzulegen Der jeweilige Aspekt muss so wichtig sein dass die Eltern dafuumlr bereit sind heftige Auseinandersetzungen in Kauf und die Muumlhe gewaltloser Widerstandsmassnahmen aufsich zu nehmenPartnerarbeit (2 x 15 Min) Werfen Sie im Dialog einige problematischeVerhaltensweisen aus dem privaten oder beruflichen Alltag mit

Kindern und Jugendlichen in die drei KoumlrbePlenum (ca 15 Min) Praumlsentation und Ordnen der Themen inden gelben und roten Koumlrben Nach einer Vorlage von Arist von Schlippe adaptiert von A Lanfranchi 2008

Uumlbung 2 Die Ankuumlndigung

Was wird angekuumlndigto In einer Ankuumlndigung wird grundsaumltzlich Verhalten benannt Eine Ankuumlndigung richtet sich nie an eine Person sondern immer nur an ein Verhalten bzw benennt erwuumlnschtes oder unerwuumlnschtes Verhalten und was dafuumlr oder dagegen getan wird

o Positive Ankuumlndigung das Verhalten das bleiben soll wird benannt Beispiel bdquoWir haben Dich als interessiertn und offenen Menschen kennen gelernt der gerne lernt und wir werden alles in unserer Macht stehende tun damit das so bleibtldquo

o Negative Ankuumlndigung das Verhalten das reduziert werden bzw verschwinden soll wird benannt Beispiel bdquoWir haben beobachtet dass Du in letzter Zeit haumlufig Schlaumlgereien hast Wir sind nicht bereit dieses Verhalten laumlnger hinzunehmen und werden deshalb alles in unserer Macht stehende tun damit das Schlagen aufhoumlrt Wir werden in Zufkunft Kontakt mit deinen Freunden aufnehmen und die Eltern deiner Freunde informierenldquo

Wer macht die Ankuumlndigungo Prinzipiell so viele Personen wie moumlglicho Fuumlr Personen die nicht anwesend sein koumlnnen wer- den zB Stuumlhle aufgestellt

Was ist zu beachten

Das Vorgehen muss zwischen allen Beteiligten abgesprochen seinWas angekuumlndigt wird (zB bdquoWir werden deine Freunde informierenldquo) muss imangekuumlndigten Zeitrahmen umgesetzt werdenDie Ankuumlndigung soll in einem klaren aber auf keinen Fall drohenden Ton gemacht werdenEs duumlrfen keine verurteilenden oder bewertenden Aussagen gemacht werden

Beispiel stattbdquoWir werden deine Grausamkeiten nicht laumlnger duldenldquo besser bdquoWir werden nicht laumlnger dulden dass Ihr du andere schlaumlgst und ihnen weh tustldquo Kleingruppenarbeit ca 4 Personen (20 Min)Suchen Sie ein Beispiel (Schule Familie ihre Organisation) diskutieren Sie Moumlglichkeiten der Ankuumlndigung formulieren Sie schriftlich eine Ankuumlndigung die Sie dann auch vortragen werden

Eskalationsdynamik zwischen Eltern und Kindern1 je groumlszliger die Herrschaftsausrichtung der Teilnehmer einer

konflikthaften Interaktion desto groumlszliger das Eskalationsrisiko 2 je houmlher die psychophysische Erregung der Beteiligten desto houmlher

ist die Eskalationsgefahr 3 elterliche Predigten Bitten und Abbitten verstaumlrken das Risiko von

Eskalation 4 der fortwaumlhrende feindselige Austausch fuumlhrt dazu dass die

Interaktion zwischen Eltern und Kind sich zunehmend verengt diese Einengung verringert die Moumlglichkeiten Konflikte zu vermeiden oder zu loumlsen noch weiter

5 Versoumlhnung helfen die Einengung der Prozesse zu uumlberwinden und

vermehren dadurch die Moumlglichkeiten erfolgreicher Konfliktloumlsungen

Aktionen um Elterliche Praumlsens wiederherzustellen

Sit Ins im Zimmer der Kinder bull Gewaltfreie Einschraumlnkung Die Eltern erscheinen an den

Orten des Problemverhaltens (in der Disco bei bdquoproblematischenldquo Freunden an den Aufenthaltsorten wenn Kinder zu spaumlt kommen)

bull Telefonaktionen Die Eltern sammeln Telefonnummern von

Freunden und Bekannten ihrer Kinder und telefonieren nach Moumlglichkeit zusammen mit Helfern mit allen Kontaktpersonen um einerseits zu erfahren wo ihre Kinder sich aufhalten um andererseits aber auch im Beziehungsnetz der Kinder praumlsent zu sein

Rahmenbedingungen Fuumlr den Verlust der

EigenenPraumlsenz

KooperationsproblemeBoykott intern

Kollegen Leitung

Wenig Ausbildung im Bereich

Beziehungsgestaltung Gruppendynamik

Leistungsdruckdurch

Lehrauftrag

SchuldgefuumlhleUnsicherheit

Angst vorAbwertung

IsolationSozialer Ruumlckzug

Angst vor negativerBewertung

Dominanzorientierung

Steigerung desDestruktiven

Verhaltens

Eskalationsdynamiken LehrerIn SchuumllerIn

Geheimhaltung

Kooperationsproblemeextern

zB Eltern

Professionelle Praumlsenz von LehrerInnen

Vier Dimensionen der Elterlichen Praumlsenz

Raumlumlichen Dimension (bdquoich bin anwesendldquo bdquoIch dringe wenn es notwendig ist in dein Territoriumeinldquo zB eigenes Zimmer gefaumlhrdende Aufenthaltsorte der Clique usw)

bull Zeitliche Dimension (bdquoich nehme mir Zeit fuumlr dichldquo)

bull Strukturelle Dimension (bdquoich bringe meine Regeln als VaterMutter zur Geltungldquo)

bull Beziehungsdimension (bdquoich kontrolliere und beaufsichtige mein Kind in den Bereichen in denen es notwendig istldquo zB an gefaumlhrdenden Orten in Kontakt zu gefaumlhrdenden Personen)

  • Slide 1
  • Elterliche Praumlsenz und gewaltloser Widerstand
  • Slide 3
  • Slide 4
  • Slide 5
  • Slide 6
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  • Slide 8
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  • 1 Indikationen
  • Fragen fuumlr Eltern die sich fragen ob das Konzept e
  • Was ist elterliche Praumlsenz
  • Slide 13
  • Ziele des Elterncoaching
  • Slide 15
  • Konkreter
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  • Bei allen Aktionen gilt
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  • Eskalationsdynamik zwischen Eltern und Kindern
  • Aktionen um Elterliche Praumlsens wiederherzustellen
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  • Professionelle Praumlsenz von LehrerInnen
  • Vier Dimensionen der Elterlichen Praumlsenz
Page 23: Die Jugend von heute liebt des Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander

Das Prinzip sich nicht hineinziehen zu lassen wird ergaumlnzt durch das Prinzip des Aufschubs Der Gedankeman muumlsse auf jede Provokation des Kindes sofort reagieren ist grundlegend falsch

Hinweis1048707 Schieben Sie Ihre Reaktion auf Nehmen Sie sich Zeit um Ihre Reaktion zu planen1048707 Im Zweifelsfall schweigen und nicht reagieren Schweigen ist keine Kapitulation

Einem uumlbermaumlchtigen Kind Bedingungen zu stellen um eine gewuumlnschte Handlung zu erreichenfuumlhrt zu der Gefahr dass sich die Eskalation weiter verschaumlrft Es antwortet dann immer mit neuenStellen von Bedingungen

Bei solchen Kindern ist alles Stellen von Bedingungen (wenn dann) zu vermeidenVermeiden Sie das Hineingezogenwerden das Schreien das Predigen

Die Durchfuumlhrung eines Sit-in

Gehen Sie in das Zimmer des Kindes wenn es sich dort befindet zu einem Zeitpunkt den Sie gewaumlhlthaben Wichtig ist die Planung des Eintretens Nehmen Sie sich Zeit und Ruhe Schlieszligen Sie die Zimmertuumlr hinter sich und setzen Sie sich hin so dass das Kind schlecht das Zimmer verlassen kann

Wenn Sie sich hingesetzt haben sagen Sie ihm bdquowir koumlnnen uumlber dein Verhalten nicht mehr hinwegsehenund wollen damit nicht mehr weiter lebenldquo Dann benennen und beschreiben Sie das jeweilige nichtakzeptierte Verhalten des Kindes (sagen Sie ihm ein oder zwei Beispiele) bdquoWir sind hereingekommen umeine Loumlsung fuumlr das Problem zu finden Wir bleiben hier sitzen und warten auf deinen Vorschlag wie du deinVerhalten aumlndern willstldquo

Danach bleiben Sie ruhig sitzen und warten auf den Vorschlag des Kindes Die Vorschlaumlge die es eventuellmacht houmlren Sie sich ruhig an und waumlgen sie ab Lassen Sie sich nicht provozieren Lassen Sie sich nicht hineinziehen

Vermeiden Sie jeglichen Vorwurf alles Predigen Bedrohen oder Diskutieren

Warten Sie ruhig und geduldig und lassen Sie sich in keinen Kampf hineinziehen

Entschlossenheit Geduld und Ruhe vermitteln die Botschaft von Kraft und Stabilitaumlt

Wenn das Kind einen positiven Vorschlag gemacht hat koumlnnen Sie das Zimmer mit einer positivenBemerkung verlassen und deutlich machen dass Sie die Idee mit dem Kind ausprobieren wollen

Wenn das Kind keinen Vorschlag macht bleiben Sie angekuumlndigte Zeit lang sitzen und verlassen Sie dann das Zimmerohne zu drohen Sie wuumlrden zuruumlckkehren Sie koumlnnen eine Aussage machen bdquoEs ist noch keine Loumlsunggefundenldquo

Bei allen Aktionen gilt

Sie werden nicht im Zustand der Erregung durchgefuumlhrt sondern die

Eltern warten einen geeigneten Zeitpunkt ab (bdquoDas Eisen schmieden wenn es

kalt istldquo) Die Aktionen werden nie allein durchgefuumlhrt Die Eltern suchen sich

Unterstuumltzung im Freundes- und Familienkreis aber auch bei Lehrern und Sozialarbeitern

Die Aktionen werden strategisch geplant und vorbereitet Alle Eventualitaumlten werden bedacht und es werden entsprechende Strategien uumlberlegt Die Eltern druumlcken in den Aktionen ihren Standpunkt in wenigen wertschaumltzenden Worten aus

Wir sind deine Eltern wir sorgen uns um dich und wir wollen

dass Du nach Hause kommst nicht mehr gewalttaumltig bist uswhellip

Sie diskutieren belehren beschuldigen nicht und gehen auch nicht auf entsprechende Aktionen der Kinder ein

Uumlbung 1Die Technik der drei Koumlrbe

Der gruumlne KorbDies ist der groumlsste Korb in ihn gehoumlren alle Verhaltensweisen die aumlrgerlich sind bei denen aber auch zuzugestehen ist dass sie mit den Begrenzungen des Kindes oder des Jugendlichen zu tun hat ndash oder dass sie wenn die Beziehung nicht so eskaliert waumlre fuumlr das Kindes- und Jugendalterbeinahe als bdquonormalldquo angesehen werden koumlnnten Sie koumlnnen durchaus fuumlr die Eltern oder die Lehrpersonen einen hohen Wert haben und doch mit einem gewissen Bedauern oft aber auch mit Erleichterung in diesen Korb gelegt werden ein aufgeraumlumtes Kinderzimmer hat fuumlr alle Eltern die wir kennen einen hohen Wert und gleichzeitig kennen wir fast keine Familie in der die Kinderzimmerwirklich ordentlich sind Oder uumlbertragen auf die Schule die aufgeraumlumte SchulbankKaugummi kauen im Gespraumlch mit der LehrerinUnd so kommen in den gruumlnen Korb all die Verhaltensweise die zwar aumlrgerlich sind bei denen die Eltern oder die Lehrpersonen aber entscheiden bdquoDaruumlber regen wir uns nicht mehr aufldquo Diese Entscheidung hilft auch die einzelnen Verhaltensweisen von dem bdquoGrundsaumltzlichenldquo zu trennen Natuumlrlich sind Erinnerungen und Ermahnungen weiterhin moumlglich doch lohnt sich fuumlr diese Aspekte keine Eskalation

Der gelbe KorbDieser Korb ist sehr wichtig In ihn gehoumlren alle Verhaltensweisen die fuumlr die Eltern oder Lehrpersonen langfristig nicht akzeptabel sind die aber derzeit nicht im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen Hier sind alle Aspekte versammelt bei denen die Eltern oder die Lehrpersonen bereit sind zu verhandeln Kompromisse einzugehen Entgegenkommen zu signalisieren Hier sind also alle Verhaltensweisen die wichtig sind die jedoch nicht die Bedeutung haben dass sie Gegenstand gewaltloser Massnahmen werden sollten Doch wird um sie verhandelt werden sie werden als Thema in der Familie oder in der Schule bedeutsam bleiben

Der rote KorbDieser Korb ist der kleinste der drei In ihn gehoumlren die Verhaltensweisen hinein die die Eltern oder die Lehrpersonen auf keinen Fall akzeptieren koumlnnen Hier sind die Beschwerden versammelt fuumlr die es sich lohnt Widerstand zu zeigen und Massnahmen in Gang zu setzen Alle Aspekte kindlichen Verhaltens die mit Sicherheit zu tun haben gehoumlren ganz sicher hier hinein (Gefaumlhrdung seiner selbst durch selbstzerstoumlrerische Massnahmen Gefaumlhrdung der koumlrperlichen Integritaumlt anderer zB der Geschwister Mitschuumller der Eltern Zerstoumlrung von Gegenstaumlnden Ein grosser Teil der Beratungsarbeit wird darin bestehen in diesen Korb maximal vier bis fuumlnf Verhaltensweisen hineinzulegen Der jeweilige Aspekt muss so wichtig sein dass die Eltern dafuumlr bereit sind heftige Auseinandersetzungen in Kauf und die Muumlhe gewaltloser Widerstandsmassnahmen aufsich zu nehmenPartnerarbeit (2 x 15 Min) Werfen Sie im Dialog einige problematischeVerhaltensweisen aus dem privaten oder beruflichen Alltag mit

Kindern und Jugendlichen in die drei KoumlrbePlenum (ca 15 Min) Praumlsentation und Ordnen der Themen inden gelben und roten Koumlrben Nach einer Vorlage von Arist von Schlippe adaptiert von A Lanfranchi 2008

Uumlbung 2 Die Ankuumlndigung

Was wird angekuumlndigto In einer Ankuumlndigung wird grundsaumltzlich Verhalten benannt Eine Ankuumlndigung richtet sich nie an eine Person sondern immer nur an ein Verhalten bzw benennt erwuumlnschtes oder unerwuumlnschtes Verhalten und was dafuumlr oder dagegen getan wird

o Positive Ankuumlndigung das Verhalten das bleiben soll wird benannt Beispiel bdquoWir haben Dich als interessiertn und offenen Menschen kennen gelernt der gerne lernt und wir werden alles in unserer Macht stehende tun damit das so bleibtldquo

o Negative Ankuumlndigung das Verhalten das reduziert werden bzw verschwinden soll wird benannt Beispiel bdquoWir haben beobachtet dass Du in letzter Zeit haumlufig Schlaumlgereien hast Wir sind nicht bereit dieses Verhalten laumlnger hinzunehmen und werden deshalb alles in unserer Macht stehende tun damit das Schlagen aufhoumlrt Wir werden in Zufkunft Kontakt mit deinen Freunden aufnehmen und die Eltern deiner Freunde informierenldquo

Wer macht die Ankuumlndigungo Prinzipiell so viele Personen wie moumlglicho Fuumlr Personen die nicht anwesend sein koumlnnen wer- den zB Stuumlhle aufgestellt

Was ist zu beachten

Das Vorgehen muss zwischen allen Beteiligten abgesprochen seinWas angekuumlndigt wird (zB bdquoWir werden deine Freunde informierenldquo) muss imangekuumlndigten Zeitrahmen umgesetzt werdenDie Ankuumlndigung soll in einem klaren aber auf keinen Fall drohenden Ton gemacht werdenEs duumlrfen keine verurteilenden oder bewertenden Aussagen gemacht werden

Beispiel stattbdquoWir werden deine Grausamkeiten nicht laumlnger duldenldquo besser bdquoWir werden nicht laumlnger dulden dass Ihr du andere schlaumlgst und ihnen weh tustldquo Kleingruppenarbeit ca 4 Personen (20 Min)Suchen Sie ein Beispiel (Schule Familie ihre Organisation) diskutieren Sie Moumlglichkeiten der Ankuumlndigung formulieren Sie schriftlich eine Ankuumlndigung die Sie dann auch vortragen werden

Eskalationsdynamik zwischen Eltern und Kindern1 je groumlszliger die Herrschaftsausrichtung der Teilnehmer einer

konflikthaften Interaktion desto groumlszliger das Eskalationsrisiko 2 je houmlher die psychophysische Erregung der Beteiligten desto houmlher

ist die Eskalationsgefahr 3 elterliche Predigten Bitten und Abbitten verstaumlrken das Risiko von

Eskalation 4 der fortwaumlhrende feindselige Austausch fuumlhrt dazu dass die

Interaktion zwischen Eltern und Kind sich zunehmend verengt diese Einengung verringert die Moumlglichkeiten Konflikte zu vermeiden oder zu loumlsen noch weiter

5 Versoumlhnung helfen die Einengung der Prozesse zu uumlberwinden und

vermehren dadurch die Moumlglichkeiten erfolgreicher Konfliktloumlsungen

Aktionen um Elterliche Praumlsens wiederherzustellen

Sit Ins im Zimmer der Kinder bull Gewaltfreie Einschraumlnkung Die Eltern erscheinen an den

Orten des Problemverhaltens (in der Disco bei bdquoproblematischenldquo Freunden an den Aufenthaltsorten wenn Kinder zu spaumlt kommen)

bull Telefonaktionen Die Eltern sammeln Telefonnummern von

Freunden und Bekannten ihrer Kinder und telefonieren nach Moumlglichkeit zusammen mit Helfern mit allen Kontaktpersonen um einerseits zu erfahren wo ihre Kinder sich aufhalten um andererseits aber auch im Beziehungsnetz der Kinder praumlsent zu sein

Rahmenbedingungen Fuumlr den Verlust der

EigenenPraumlsenz

KooperationsproblemeBoykott intern

Kollegen Leitung

Wenig Ausbildung im Bereich

Beziehungsgestaltung Gruppendynamik

Leistungsdruckdurch

Lehrauftrag

SchuldgefuumlhleUnsicherheit

Angst vorAbwertung

IsolationSozialer Ruumlckzug

Angst vor negativerBewertung

Dominanzorientierung

Steigerung desDestruktiven

Verhaltens

Eskalationsdynamiken LehrerIn SchuumllerIn

Geheimhaltung

Kooperationsproblemeextern

zB Eltern

Professionelle Praumlsenz von LehrerInnen

Vier Dimensionen der Elterlichen Praumlsenz

Raumlumlichen Dimension (bdquoich bin anwesendldquo bdquoIch dringe wenn es notwendig ist in dein Territoriumeinldquo zB eigenes Zimmer gefaumlhrdende Aufenthaltsorte der Clique usw)

bull Zeitliche Dimension (bdquoich nehme mir Zeit fuumlr dichldquo)

bull Strukturelle Dimension (bdquoich bringe meine Regeln als VaterMutter zur Geltungldquo)

bull Beziehungsdimension (bdquoich kontrolliere und beaufsichtige mein Kind in den Bereichen in denen es notwendig istldquo zB an gefaumlhrdenden Orten in Kontakt zu gefaumlhrdenden Personen)

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  • Elterliche Praumlsenz und gewaltloser Widerstand
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  • 1 Indikationen
  • Fragen fuumlr Eltern die sich fragen ob das Konzept e
  • Was ist elterliche Praumlsenz
  • Slide 13
  • Ziele des Elterncoaching
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  • Konkreter
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  • Bei allen Aktionen gilt
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  • Eskalationsdynamik zwischen Eltern und Kindern
  • Aktionen um Elterliche Praumlsens wiederherzustellen
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  • Professionelle Praumlsenz von LehrerInnen
  • Vier Dimensionen der Elterlichen Praumlsenz
Page 24: Die Jugend von heute liebt des Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander

Einem uumlbermaumlchtigen Kind Bedingungen zu stellen um eine gewuumlnschte Handlung zu erreichenfuumlhrt zu der Gefahr dass sich die Eskalation weiter verschaumlrft Es antwortet dann immer mit neuenStellen von Bedingungen

Bei solchen Kindern ist alles Stellen von Bedingungen (wenn dann) zu vermeidenVermeiden Sie das Hineingezogenwerden das Schreien das Predigen

Die Durchfuumlhrung eines Sit-in

Gehen Sie in das Zimmer des Kindes wenn es sich dort befindet zu einem Zeitpunkt den Sie gewaumlhlthaben Wichtig ist die Planung des Eintretens Nehmen Sie sich Zeit und Ruhe Schlieszligen Sie die Zimmertuumlr hinter sich und setzen Sie sich hin so dass das Kind schlecht das Zimmer verlassen kann

Wenn Sie sich hingesetzt haben sagen Sie ihm bdquowir koumlnnen uumlber dein Verhalten nicht mehr hinwegsehenund wollen damit nicht mehr weiter lebenldquo Dann benennen und beschreiben Sie das jeweilige nichtakzeptierte Verhalten des Kindes (sagen Sie ihm ein oder zwei Beispiele) bdquoWir sind hereingekommen umeine Loumlsung fuumlr das Problem zu finden Wir bleiben hier sitzen und warten auf deinen Vorschlag wie du deinVerhalten aumlndern willstldquo

Danach bleiben Sie ruhig sitzen und warten auf den Vorschlag des Kindes Die Vorschlaumlge die es eventuellmacht houmlren Sie sich ruhig an und waumlgen sie ab Lassen Sie sich nicht provozieren Lassen Sie sich nicht hineinziehen

Vermeiden Sie jeglichen Vorwurf alles Predigen Bedrohen oder Diskutieren

Warten Sie ruhig und geduldig und lassen Sie sich in keinen Kampf hineinziehen

Entschlossenheit Geduld und Ruhe vermitteln die Botschaft von Kraft und Stabilitaumlt

Wenn das Kind einen positiven Vorschlag gemacht hat koumlnnen Sie das Zimmer mit einer positivenBemerkung verlassen und deutlich machen dass Sie die Idee mit dem Kind ausprobieren wollen

Wenn das Kind keinen Vorschlag macht bleiben Sie angekuumlndigte Zeit lang sitzen und verlassen Sie dann das Zimmerohne zu drohen Sie wuumlrden zuruumlckkehren Sie koumlnnen eine Aussage machen bdquoEs ist noch keine Loumlsunggefundenldquo

Bei allen Aktionen gilt

Sie werden nicht im Zustand der Erregung durchgefuumlhrt sondern die

Eltern warten einen geeigneten Zeitpunkt ab (bdquoDas Eisen schmieden wenn es

kalt istldquo) Die Aktionen werden nie allein durchgefuumlhrt Die Eltern suchen sich

Unterstuumltzung im Freundes- und Familienkreis aber auch bei Lehrern und Sozialarbeitern

Die Aktionen werden strategisch geplant und vorbereitet Alle Eventualitaumlten werden bedacht und es werden entsprechende Strategien uumlberlegt Die Eltern druumlcken in den Aktionen ihren Standpunkt in wenigen wertschaumltzenden Worten aus

Wir sind deine Eltern wir sorgen uns um dich und wir wollen

dass Du nach Hause kommst nicht mehr gewalttaumltig bist uswhellip

Sie diskutieren belehren beschuldigen nicht und gehen auch nicht auf entsprechende Aktionen der Kinder ein

Uumlbung 1Die Technik der drei Koumlrbe

Der gruumlne KorbDies ist der groumlsste Korb in ihn gehoumlren alle Verhaltensweisen die aumlrgerlich sind bei denen aber auch zuzugestehen ist dass sie mit den Begrenzungen des Kindes oder des Jugendlichen zu tun hat ndash oder dass sie wenn die Beziehung nicht so eskaliert waumlre fuumlr das Kindes- und Jugendalterbeinahe als bdquonormalldquo angesehen werden koumlnnten Sie koumlnnen durchaus fuumlr die Eltern oder die Lehrpersonen einen hohen Wert haben und doch mit einem gewissen Bedauern oft aber auch mit Erleichterung in diesen Korb gelegt werden ein aufgeraumlumtes Kinderzimmer hat fuumlr alle Eltern die wir kennen einen hohen Wert und gleichzeitig kennen wir fast keine Familie in der die Kinderzimmerwirklich ordentlich sind Oder uumlbertragen auf die Schule die aufgeraumlumte SchulbankKaugummi kauen im Gespraumlch mit der LehrerinUnd so kommen in den gruumlnen Korb all die Verhaltensweise die zwar aumlrgerlich sind bei denen die Eltern oder die Lehrpersonen aber entscheiden bdquoDaruumlber regen wir uns nicht mehr aufldquo Diese Entscheidung hilft auch die einzelnen Verhaltensweisen von dem bdquoGrundsaumltzlichenldquo zu trennen Natuumlrlich sind Erinnerungen und Ermahnungen weiterhin moumlglich doch lohnt sich fuumlr diese Aspekte keine Eskalation

Der gelbe KorbDieser Korb ist sehr wichtig In ihn gehoumlren alle Verhaltensweisen die fuumlr die Eltern oder Lehrpersonen langfristig nicht akzeptabel sind die aber derzeit nicht im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen Hier sind alle Aspekte versammelt bei denen die Eltern oder die Lehrpersonen bereit sind zu verhandeln Kompromisse einzugehen Entgegenkommen zu signalisieren Hier sind also alle Verhaltensweisen die wichtig sind die jedoch nicht die Bedeutung haben dass sie Gegenstand gewaltloser Massnahmen werden sollten Doch wird um sie verhandelt werden sie werden als Thema in der Familie oder in der Schule bedeutsam bleiben

Der rote KorbDieser Korb ist der kleinste der drei In ihn gehoumlren die Verhaltensweisen hinein die die Eltern oder die Lehrpersonen auf keinen Fall akzeptieren koumlnnen Hier sind die Beschwerden versammelt fuumlr die es sich lohnt Widerstand zu zeigen und Massnahmen in Gang zu setzen Alle Aspekte kindlichen Verhaltens die mit Sicherheit zu tun haben gehoumlren ganz sicher hier hinein (Gefaumlhrdung seiner selbst durch selbstzerstoumlrerische Massnahmen Gefaumlhrdung der koumlrperlichen Integritaumlt anderer zB der Geschwister Mitschuumller der Eltern Zerstoumlrung von Gegenstaumlnden Ein grosser Teil der Beratungsarbeit wird darin bestehen in diesen Korb maximal vier bis fuumlnf Verhaltensweisen hineinzulegen Der jeweilige Aspekt muss so wichtig sein dass die Eltern dafuumlr bereit sind heftige Auseinandersetzungen in Kauf und die Muumlhe gewaltloser Widerstandsmassnahmen aufsich zu nehmenPartnerarbeit (2 x 15 Min) Werfen Sie im Dialog einige problematischeVerhaltensweisen aus dem privaten oder beruflichen Alltag mit

Kindern und Jugendlichen in die drei KoumlrbePlenum (ca 15 Min) Praumlsentation und Ordnen der Themen inden gelben und roten Koumlrben Nach einer Vorlage von Arist von Schlippe adaptiert von A Lanfranchi 2008

Uumlbung 2 Die Ankuumlndigung

Was wird angekuumlndigto In einer Ankuumlndigung wird grundsaumltzlich Verhalten benannt Eine Ankuumlndigung richtet sich nie an eine Person sondern immer nur an ein Verhalten bzw benennt erwuumlnschtes oder unerwuumlnschtes Verhalten und was dafuumlr oder dagegen getan wird

o Positive Ankuumlndigung das Verhalten das bleiben soll wird benannt Beispiel bdquoWir haben Dich als interessiertn und offenen Menschen kennen gelernt der gerne lernt und wir werden alles in unserer Macht stehende tun damit das so bleibtldquo

o Negative Ankuumlndigung das Verhalten das reduziert werden bzw verschwinden soll wird benannt Beispiel bdquoWir haben beobachtet dass Du in letzter Zeit haumlufig Schlaumlgereien hast Wir sind nicht bereit dieses Verhalten laumlnger hinzunehmen und werden deshalb alles in unserer Macht stehende tun damit das Schlagen aufhoumlrt Wir werden in Zufkunft Kontakt mit deinen Freunden aufnehmen und die Eltern deiner Freunde informierenldquo

Wer macht die Ankuumlndigungo Prinzipiell so viele Personen wie moumlglicho Fuumlr Personen die nicht anwesend sein koumlnnen wer- den zB Stuumlhle aufgestellt

Was ist zu beachten

Das Vorgehen muss zwischen allen Beteiligten abgesprochen seinWas angekuumlndigt wird (zB bdquoWir werden deine Freunde informierenldquo) muss imangekuumlndigten Zeitrahmen umgesetzt werdenDie Ankuumlndigung soll in einem klaren aber auf keinen Fall drohenden Ton gemacht werdenEs duumlrfen keine verurteilenden oder bewertenden Aussagen gemacht werden

Beispiel stattbdquoWir werden deine Grausamkeiten nicht laumlnger duldenldquo besser bdquoWir werden nicht laumlnger dulden dass Ihr du andere schlaumlgst und ihnen weh tustldquo Kleingruppenarbeit ca 4 Personen (20 Min)Suchen Sie ein Beispiel (Schule Familie ihre Organisation) diskutieren Sie Moumlglichkeiten der Ankuumlndigung formulieren Sie schriftlich eine Ankuumlndigung die Sie dann auch vortragen werden

Eskalationsdynamik zwischen Eltern und Kindern1 je groumlszliger die Herrschaftsausrichtung der Teilnehmer einer

konflikthaften Interaktion desto groumlszliger das Eskalationsrisiko 2 je houmlher die psychophysische Erregung der Beteiligten desto houmlher

ist die Eskalationsgefahr 3 elterliche Predigten Bitten und Abbitten verstaumlrken das Risiko von

Eskalation 4 der fortwaumlhrende feindselige Austausch fuumlhrt dazu dass die

Interaktion zwischen Eltern und Kind sich zunehmend verengt diese Einengung verringert die Moumlglichkeiten Konflikte zu vermeiden oder zu loumlsen noch weiter

5 Versoumlhnung helfen die Einengung der Prozesse zu uumlberwinden und

vermehren dadurch die Moumlglichkeiten erfolgreicher Konfliktloumlsungen

Aktionen um Elterliche Praumlsens wiederherzustellen

Sit Ins im Zimmer der Kinder bull Gewaltfreie Einschraumlnkung Die Eltern erscheinen an den

Orten des Problemverhaltens (in der Disco bei bdquoproblematischenldquo Freunden an den Aufenthaltsorten wenn Kinder zu spaumlt kommen)

bull Telefonaktionen Die Eltern sammeln Telefonnummern von

Freunden und Bekannten ihrer Kinder und telefonieren nach Moumlglichkeit zusammen mit Helfern mit allen Kontaktpersonen um einerseits zu erfahren wo ihre Kinder sich aufhalten um andererseits aber auch im Beziehungsnetz der Kinder praumlsent zu sein

Rahmenbedingungen Fuumlr den Verlust der

EigenenPraumlsenz

KooperationsproblemeBoykott intern

Kollegen Leitung

Wenig Ausbildung im Bereich

Beziehungsgestaltung Gruppendynamik

Leistungsdruckdurch

Lehrauftrag

SchuldgefuumlhleUnsicherheit

Angst vorAbwertung

IsolationSozialer Ruumlckzug

Angst vor negativerBewertung

Dominanzorientierung

Steigerung desDestruktiven

Verhaltens

Eskalationsdynamiken LehrerIn SchuumllerIn

Geheimhaltung

Kooperationsproblemeextern

zB Eltern

Professionelle Praumlsenz von LehrerInnen

Vier Dimensionen der Elterlichen Praumlsenz

Raumlumlichen Dimension (bdquoich bin anwesendldquo bdquoIch dringe wenn es notwendig ist in dein Territoriumeinldquo zB eigenes Zimmer gefaumlhrdende Aufenthaltsorte der Clique usw)

bull Zeitliche Dimension (bdquoich nehme mir Zeit fuumlr dichldquo)

bull Strukturelle Dimension (bdquoich bringe meine Regeln als VaterMutter zur Geltungldquo)

bull Beziehungsdimension (bdquoich kontrolliere und beaufsichtige mein Kind in den Bereichen in denen es notwendig istldquo zB an gefaumlhrdenden Orten in Kontakt zu gefaumlhrdenden Personen)

  • Slide 1
  • Elterliche Praumlsenz und gewaltloser Widerstand
  • Slide 3
  • Slide 4
  • Slide 5
  • Slide 6
  • Slide 7
  • Slide 8
  • Slide 9
  • 1 Indikationen
  • Fragen fuumlr Eltern die sich fragen ob das Konzept e
  • Was ist elterliche Praumlsenz
  • Slide 13
  • Ziele des Elterncoaching
  • Slide 15
  • Konkreter
  • Slide 18
  • Slide 19
  • Slide 20
  • Slide 21
  • Slide 22
  • Slide 23
  • Slide 24
  • Slide 25
  • Bei allen Aktionen gilt
  • Slide 27
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  • Slide 29
  • Slide 30
  • Slide 31
  • Eskalationsdynamik zwischen Eltern und Kindern
  • Aktionen um Elterliche Praumlsens wiederherzustellen
  • Slide 34
  • Slide 35
  • Professionelle Praumlsenz von LehrerInnen
  • Vier Dimensionen der Elterlichen Praumlsenz
Page 25: Die Jugend von heute liebt des Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander

Die Durchfuumlhrung eines Sit-in

Gehen Sie in das Zimmer des Kindes wenn es sich dort befindet zu einem Zeitpunkt den Sie gewaumlhlthaben Wichtig ist die Planung des Eintretens Nehmen Sie sich Zeit und Ruhe Schlieszligen Sie die Zimmertuumlr hinter sich und setzen Sie sich hin so dass das Kind schlecht das Zimmer verlassen kann

Wenn Sie sich hingesetzt haben sagen Sie ihm bdquowir koumlnnen uumlber dein Verhalten nicht mehr hinwegsehenund wollen damit nicht mehr weiter lebenldquo Dann benennen und beschreiben Sie das jeweilige nichtakzeptierte Verhalten des Kindes (sagen Sie ihm ein oder zwei Beispiele) bdquoWir sind hereingekommen umeine Loumlsung fuumlr das Problem zu finden Wir bleiben hier sitzen und warten auf deinen Vorschlag wie du deinVerhalten aumlndern willstldquo

Danach bleiben Sie ruhig sitzen und warten auf den Vorschlag des Kindes Die Vorschlaumlge die es eventuellmacht houmlren Sie sich ruhig an und waumlgen sie ab Lassen Sie sich nicht provozieren Lassen Sie sich nicht hineinziehen

Vermeiden Sie jeglichen Vorwurf alles Predigen Bedrohen oder Diskutieren

Warten Sie ruhig und geduldig und lassen Sie sich in keinen Kampf hineinziehen

Entschlossenheit Geduld und Ruhe vermitteln die Botschaft von Kraft und Stabilitaumlt

Wenn das Kind einen positiven Vorschlag gemacht hat koumlnnen Sie das Zimmer mit einer positivenBemerkung verlassen und deutlich machen dass Sie die Idee mit dem Kind ausprobieren wollen

Wenn das Kind keinen Vorschlag macht bleiben Sie angekuumlndigte Zeit lang sitzen und verlassen Sie dann das Zimmerohne zu drohen Sie wuumlrden zuruumlckkehren Sie koumlnnen eine Aussage machen bdquoEs ist noch keine Loumlsunggefundenldquo

Bei allen Aktionen gilt

Sie werden nicht im Zustand der Erregung durchgefuumlhrt sondern die

Eltern warten einen geeigneten Zeitpunkt ab (bdquoDas Eisen schmieden wenn es

kalt istldquo) Die Aktionen werden nie allein durchgefuumlhrt Die Eltern suchen sich

Unterstuumltzung im Freundes- und Familienkreis aber auch bei Lehrern und Sozialarbeitern

Die Aktionen werden strategisch geplant und vorbereitet Alle Eventualitaumlten werden bedacht und es werden entsprechende Strategien uumlberlegt Die Eltern druumlcken in den Aktionen ihren Standpunkt in wenigen wertschaumltzenden Worten aus

Wir sind deine Eltern wir sorgen uns um dich und wir wollen

dass Du nach Hause kommst nicht mehr gewalttaumltig bist uswhellip

Sie diskutieren belehren beschuldigen nicht und gehen auch nicht auf entsprechende Aktionen der Kinder ein

Uumlbung 1Die Technik der drei Koumlrbe

Der gruumlne KorbDies ist der groumlsste Korb in ihn gehoumlren alle Verhaltensweisen die aumlrgerlich sind bei denen aber auch zuzugestehen ist dass sie mit den Begrenzungen des Kindes oder des Jugendlichen zu tun hat ndash oder dass sie wenn die Beziehung nicht so eskaliert waumlre fuumlr das Kindes- und Jugendalterbeinahe als bdquonormalldquo angesehen werden koumlnnten Sie koumlnnen durchaus fuumlr die Eltern oder die Lehrpersonen einen hohen Wert haben und doch mit einem gewissen Bedauern oft aber auch mit Erleichterung in diesen Korb gelegt werden ein aufgeraumlumtes Kinderzimmer hat fuumlr alle Eltern die wir kennen einen hohen Wert und gleichzeitig kennen wir fast keine Familie in der die Kinderzimmerwirklich ordentlich sind Oder uumlbertragen auf die Schule die aufgeraumlumte SchulbankKaugummi kauen im Gespraumlch mit der LehrerinUnd so kommen in den gruumlnen Korb all die Verhaltensweise die zwar aumlrgerlich sind bei denen die Eltern oder die Lehrpersonen aber entscheiden bdquoDaruumlber regen wir uns nicht mehr aufldquo Diese Entscheidung hilft auch die einzelnen Verhaltensweisen von dem bdquoGrundsaumltzlichenldquo zu trennen Natuumlrlich sind Erinnerungen und Ermahnungen weiterhin moumlglich doch lohnt sich fuumlr diese Aspekte keine Eskalation

Der gelbe KorbDieser Korb ist sehr wichtig In ihn gehoumlren alle Verhaltensweisen die fuumlr die Eltern oder Lehrpersonen langfristig nicht akzeptabel sind die aber derzeit nicht im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen Hier sind alle Aspekte versammelt bei denen die Eltern oder die Lehrpersonen bereit sind zu verhandeln Kompromisse einzugehen Entgegenkommen zu signalisieren Hier sind also alle Verhaltensweisen die wichtig sind die jedoch nicht die Bedeutung haben dass sie Gegenstand gewaltloser Massnahmen werden sollten Doch wird um sie verhandelt werden sie werden als Thema in der Familie oder in der Schule bedeutsam bleiben

Der rote KorbDieser Korb ist der kleinste der drei In ihn gehoumlren die Verhaltensweisen hinein die die Eltern oder die Lehrpersonen auf keinen Fall akzeptieren koumlnnen Hier sind die Beschwerden versammelt fuumlr die es sich lohnt Widerstand zu zeigen und Massnahmen in Gang zu setzen Alle Aspekte kindlichen Verhaltens die mit Sicherheit zu tun haben gehoumlren ganz sicher hier hinein (Gefaumlhrdung seiner selbst durch selbstzerstoumlrerische Massnahmen Gefaumlhrdung der koumlrperlichen Integritaumlt anderer zB der Geschwister Mitschuumller der Eltern Zerstoumlrung von Gegenstaumlnden Ein grosser Teil der Beratungsarbeit wird darin bestehen in diesen Korb maximal vier bis fuumlnf Verhaltensweisen hineinzulegen Der jeweilige Aspekt muss so wichtig sein dass die Eltern dafuumlr bereit sind heftige Auseinandersetzungen in Kauf und die Muumlhe gewaltloser Widerstandsmassnahmen aufsich zu nehmenPartnerarbeit (2 x 15 Min) Werfen Sie im Dialog einige problematischeVerhaltensweisen aus dem privaten oder beruflichen Alltag mit

Kindern und Jugendlichen in die drei KoumlrbePlenum (ca 15 Min) Praumlsentation und Ordnen der Themen inden gelben und roten Koumlrben Nach einer Vorlage von Arist von Schlippe adaptiert von A Lanfranchi 2008

Uumlbung 2 Die Ankuumlndigung

Was wird angekuumlndigto In einer Ankuumlndigung wird grundsaumltzlich Verhalten benannt Eine Ankuumlndigung richtet sich nie an eine Person sondern immer nur an ein Verhalten bzw benennt erwuumlnschtes oder unerwuumlnschtes Verhalten und was dafuumlr oder dagegen getan wird

o Positive Ankuumlndigung das Verhalten das bleiben soll wird benannt Beispiel bdquoWir haben Dich als interessiertn und offenen Menschen kennen gelernt der gerne lernt und wir werden alles in unserer Macht stehende tun damit das so bleibtldquo

o Negative Ankuumlndigung das Verhalten das reduziert werden bzw verschwinden soll wird benannt Beispiel bdquoWir haben beobachtet dass Du in letzter Zeit haumlufig Schlaumlgereien hast Wir sind nicht bereit dieses Verhalten laumlnger hinzunehmen und werden deshalb alles in unserer Macht stehende tun damit das Schlagen aufhoumlrt Wir werden in Zufkunft Kontakt mit deinen Freunden aufnehmen und die Eltern deiner Freunde informierenldquo

Wer macht die Ankuumlndigungo Prinzipiell so viele Personen wie moumlglicho Fuumlr Personen die nicht anwesend sein koumlnnen wer- den zB Stuumlhle aufgestellt

Was ist zu beachten

Das Vorgehen muss zwischen allen Beteiligten abgesprochen seinWas angekuumlndigt wird (zB bdquoWir werden deine Freunde informierenldquo) muss imangekuumlndigten Zeitrahmen umgesetzt werdenDie Ankuumlndigung soll in einem klaren aber auf keinen Fall drohenden Ton gemacht werdenEs duumlrfen keine verurteilenden oder bewertenden Aussagen gemacht werden

Beispiel stattbdquoWir werden deine Grausamkeiten nicht laumlnger duldenldquo besser bdquoWir werden nicht laumlnger dulden dass Ihr du andere schlaumlgst und ihnen weh tustldquo Kleingruppenarbeit ca 4 Personen (20 Min)Suchen Sie ein Beispiel (Schule Familie ihre Organisation) diskutieren Sie Moumlglichkeiten der Ankuumlndigung formulieren Sie schriftlich eine Ankuumlndigung die Sie dann auch vortragen werden

Eskalationsdynamik zwischen Eltern und Kindern1 je groumlszliger die Herrschaftsausrichtung der Teilnehmer einer

konflikthaften Interaktion desto groumlszliger das Eskalationsrisiko 2 je houmlher die psychophysische Erregung der Beteiligten desto houmlher

ist die Eskalationsgefahr 3 elterliche Predigten Bitten und Abbitten verstaumlrken das Risiko von

Eskalation 4 der fortwaumlhrende feindselige Austausch fuumlhrt dazu dass die

Interaktion zwischen Eltern und Kind sich zunehmend verengt diese Einengung verringert die Moumlglichkeiten Konflikte zu vermeiden oder zu loumlsen noch weiter

5 Versoumlhnung helfen die Einengung der Prozesse zu uumlberwinden und

vermehren dadurch die Moumlglichkeiten erfolgreicher Konfliktloumlsungen

Aktionen um Elterliche Praumlsens wiederherzustellen

Sit Ins im Zimmer der Kinder bull Gewaltfreie Einschraumlnkung Die Eltern erscheinen an den

Orten des Problemverhaltens (in der Disco bei bdquoproblematischenldquo Freunden an den Aufenthaltsorten wenn Kinder zu spaumlt kommen)

bull Telefonaktionen Die Eltern sammeln Telefonnummern von

Freunden und Bekannten ihrer Kinder und telefonieren nach Moumlglichkeit zusammen mit Helfern mit allen Kontaktpersonen um einerseits zu erfahren wo ihre Kinder sich aufhalten um andererseits aber auch im Beziehungsnetz der Kinder praumlsent zu sein

Rahmenbedingungen Fuumlr den Verlust der

EigenenPraumlsenz

KooperationsproblemeBoykott intern

Kollegen Leitung

Wenig Ausbildung im Bereich

Beziehungsgestaltung Gruppendynamik

Leistungsdruckdurch

Lehrauftrag

SchuldgefuumlhleUnsicherheit

Angst vorAbwertung

IsolationSozialer Ruumlckzug

Angst vor negativerBewertung

Dominanzorientierung

Steigerung desDestruktiven

Verhaltens

Eskalationsdynamiken LehrerIn SchuumllerIn

Geheimhaltung

Kooperationsproblemeextern

zB Eltern

Professionelle Praumlsenz von LehrerInnen

Vier Dimensionen der Elterlichen Praumlsenz

Raumlumlichen Dimension (bdquoich bin anwesendldquo bdquoIch dringe wenn es notwendig ist in dein Territoriumeinldquo zB eigenes Zimmer gefaumlhrdende Aufenthaltsorte der Clique usw)

bull Zeitliche Dimension (bdquoich nehme mir Zeit fuumlr dichldquo)

bull Strukturelle Dimension (bdquoich bringe meine Regeln als VaterMutter zur Geltungldquo)

bull Beziehungsdimension (bdquoich kontrolliere und beaufsichtige mein Kind in den Bereichen in denen es notwendig istldquo zB an gefaumlhrdenden Orten in Kontakt zu gefaumlhrdenden Personen)

  • Slide 1
  • Elterliche Praumlsenz und gewaltloser Widerstand
  • Slide 3
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  • 1 Indikationen
  • Fragen fuumlr Eltern die sich fragen ob das Konzept e
  • Was ist elterliche Praumlsenz
  • Slide 13
  • Ziele des Elterncoaching
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  • Konkreter
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  • Bei allen Aktionen gilt
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  • Eskalationsdynamik zwischen Eltern und Kindern
  • Aktionen um Elterliche Praumlsens wiederherzustellen
  • Slide 34
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  • Professionelle Praumlsenz von LehrerInnen
  • Vier Dimensionen der Elterlichen Praumlsenz
Page 26: Die Jugend von heute liebt des Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander

Bei allen Aktionen gilt

Sie werden nicht im Zustand der Erregung durchgefuumlhrt sondern die

Eltern warten einen geeigneten Zeitpunkt ab (bdquoDas Eisen schmieden wenn es

kalt istldquo) Die Aktionen werden nie allein durchgefuumlhrt Die Eltern suchen sich

Unterstuumltzung im Freundes- und Familienkreis aber auch bei Lehrern und Sozialarbeitern

Die Aktionen werden strategisch geplant und vorbereitet Alle Eventualitaumlten werden bedacht und es werden entsprechende Strategien uumlberlegt Die Eltern druumlcken in den Aktionen ihren Standpunkt in wenigen wertschaumltzenden Worten aus

Wir sind deine Eltern wir sorgen uns um dich und wir wollen

dass Du nach Hause kommst nicht mehr gewalttaumltig bist uswhellip

Sie diskutieren belehren beschuldigen nicht und gehen auch nicht auf entsprechende Aktionen der Kinder ein

Uumlbung 1Die Technik der drei Koumlrbe

Der gruumlne KorbDies ist der groumlsste Korb in ihn gehoumlren alle Verhaltensweisen die aumlrgerlich sind bei denen aber auch zuzugestehen ist dass sie mit den Begrenzungen des Kindes oder des Jugendlichen zu tun hat ndash oder dass sie wenn die Beziehung nicht so eskaliert waumlre fuumlr das Kindes- und Jugendalterbeinahe als bdquonormalldquo angesehen werden koumlnnten Sie koumlnnen durchaus fuumlr die Eltern oder die Lehrpersonen einen hohen Wert haben und doch mit einem gewissen Bedauern oft aber auch mit Erleichterung in diesen Korb gelegt werden ein aufgeraumlumtes Kinderzimmer hat fuumlr alle Eltern die wir kennen einen hohen Wert und gleichzeitig kennen wir fast keine Familie in der die Kinderzimmerwirklich ordentlich sind Oder uumlbertragen auf die Schule die aufgeraumlumte SchulbankKaugummi kauen im Gespraumlch mit der LehrerinUnd so kommen in den gruumlnen Korb all die Verhaltensweise die zwar aumlrgerlich sind bei denen die Eltern oder die Lehrpersonen aber entscheiden bdquoDaruumlber regen wir uns nicht mehr aufldquo Diese Entscheidung hilft auch die einzelnen Verhaltensweisen von dem bdquoGrundsaumltzlichenldquo zu trennen Natuumlrlich sind Erinnerungen und Ermahnungen weiterhin moumlglich doch lohnt sich fuumlr diese Aspekte keine Eskalation

Der gelbe KorbDieser Korb ist sehr wichtig In ihn gehoumlren alle Verhaltensweisen die fuumlr die Eltern oder Lehrpersonen langfristig nicht akzeptabel sind die aber derzeit nicht im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen Hier sind alle Aspekte versammelt bei denen die Eltern oder die Lehrpersonen bereit sind zu verhandeln Kompromisse einzugehen Entgegenkommen zu signalisieren Hier sind also alle Verhaltensweisen die wichtig sind die jedoch nicht die Bedeutung haben dass sie Gegenstand gewaltloser Massnahmen werden sollten Doch wird um sie verhandelt werden sie werden als Thema in der Familie oder in der Schule bedeutsam bleiben

Der rote KorbDieser Korb ist der kleinste der drei In ihn gehoumlren die Verhaltensweisen hinein die die Eltern oder die Lehrpersonen auf keinen Fall akzeptieren koumlnnen Hier sind die Beschwerden versammelt fuumlr die es sich lohnt Widerstand zu zeigen und Massnahmen in Gang zu setzen Alle Aspekte kindlichen Verhaltens die mit Sicherheit zu tun haben gehoumlren ganz sicher hier hinein (Gefaumlhrdung seiner selbst durch selbstzerstoumlrerische Massnahmen Gefaumlhrdung der koumlrperlichen Integritaumlt anderer zB der Geschwister Mitschuumller der Eltern Zerstoumlrung von Gegenstaumlnden Ein grosser Teil der Beratungsarbeit wird darin bestehen in diesen Korb maximal vier bis fuumlnf Verhaltensweisen hineinzulegen Der jeweilige Aspekt muss so wichtig sein dass die Eltern dafuumlr bereit sind heftige Auseinandersetzungen in Kauf und die Muumlhe gewaltloser Widerstandsmassnahmen aufsich zu nehmenPartnerarbeit (2 x 15 Min) Werfen Sie im Dialog einige problematischeVerhaltensweisen aus dem privaten oder beruflichen Alltag mit

Kindern und Jugendlichen in die drei KoumlrbePlenum (ca 15 Min) Praumlsentation und Ordnen der Themen inden gelben und roten Koumlrben Nach einer Vorlage von Arist von Schlippe adaptiert von A Lanfranchi 2008

Uumlbung 2 Die Ankuumlndigung

Was wird angekuumlndigto In einer Ankuumlndigung wird grundsaumltzlich Verhalten benannt Eine Ankuumlndigung richtet sich nie an eine Person sondern immer nur an ein Verhalten bzw benennt erwuumlnschtes oder unerwuumlnschtes Verhalten und was dafuumlr oder dagegen getan wird

o Positive Ankuumlndigung das Verhalten das bleiben soll wird benannt Beispiel bdquoWir haben Dich als interessiertn und offenen Menschen kennen gelernt der gerne lernt und wir werden alles in unserer Macht stehende tun damit das so bleibtldquo

o Negative Ankuumlndigung das Verhalten das reduziert werden bzw verschwinden soll wird benannt Beispiel bdquoWir haben beobachtet dass Du in letzter Zeit haumlufig Schlaumlgereien hast Wir sind nicht bereit dieses Verhalten laumlnger hinzunehmen und werden deshalb alles in unserer Macht stehende tun damit das Schlagen aufhoumlrt Wir werden in Zufkunft Kontakt mit deinen Freunden aufnehmen und die Eltern deiner Freunde informierenldquo

Wer macht die Ankuumlndigungo Prinzipiell so viele Personen wie moumlglicho Fuumlr Personen die nicht anwesend sein koumlnnen wer- den zB Stuumlhle aufgestellt

Was ist zu beachten

Das Vorgehen muss zwischen allen Beteiligten abgesprochen seinWas angekuumlndigt wird (zB bdquoWir werden deine Freunde informierenldquo) muss imangekuumlndigten Zeitrahmen umgesetzt werdenDie Ankuumlndigung soll in einem klaren aber auf keinen Fall drohenden Ton gemacht werdenEs duumlrfen keine verurteilenden oder bewertenden Aussagen gemacht werden

Beispiel stattbdquoWir werden deine Grausamkeiten nicht laumlnger duldenldquo besser bdquoWir werden nicht laumlnger dulden dass Ihr du andere schlaumlgst und ihnen weh tustldquo Kleingruppenarbeit ca 4 Personen (20 Min)Suchen Sie ein Beispiel (Schule Familie ihre Organisation) diskutieren Sie Moumlglichkeiten der Ankuumlndigung formulieren Sie schriftlich eine Ankuumlndigung die Sie dann auch vortragen werden

Eskalationsdynamik zwischen Eltern und Kindern1 je groumlszliger die Herrschaftsausrichtung der Teilnehmer einer

konflikthaften Interaktion desto groumlszliger das Eskalationsrisiko 2 je houmlher die psychophysische Erregung der Beteiligten desto houmlher

ist die Eskalationsgefahr 3 elterliche Predigten Bitten und Abbitten verstaumlrken das Risiko von

Eskalation 4 der fortwaumlhrende feindselige Austausch fuumlhrt dazu dass die

Interaktion zwischen Eltern und Kind sich zunehmend verengt diese Einengung verringert die Moumlglichkeiten Konflikte zu vermeiden oder zu loumlsen noch weiter

5 Versoumlhnung helfen die Einengung der Prozesse zu uumlberwinden und

vermehren dadurch die Moumlglichkeiten erfolgreicher Konfliktloumlsungen

Aktionen um Elterliche Praumlsens wiederherzustellen

Sit Ins im Zimmer der Kinder bull Gewaltfreie Einschraumlnkung Die Eltern erscheinen an den

Orten des Problemverhaltens (in der Disco bei bdquoproblematischenldquo Freunden an den Aufenthaltsorten wenn Kinder zu spaumlt kommen)

bull Telefonaktionen Die Eltern sammeln Telefonnummern von

Freunden und Bekannten ihrer Kinder und telefonieren nach Moumlglichkeit zusammen mit Helfern mit allen Kontaktpersonen um einerseits zu erfahren wo ihre Kinder sich aufhalten um andererseits aber auch im Beziehungsnetz der Kinder praumlsent zu sein

Rahmenbedingungen Fuumlr den Verlust der

EigenenPraumlsenz

KooperationsproblemeBoykott intern

Kollegen Leitung

Wenig Ausbildung im Bereich

Beziehungsgestaltung Gruppendynamik

Leistungsdruckdurch

Lehrauftrag

SchuldgefuumlhleUnsicherheit

Angst vorAbwertung

IsolationSozialer Ruumlckzug

Angst vor negativerBewertung

Dominanzorientierung

Steigerung desDestruktiven

Verhaltens

Eskalationsdynamiken LehrerIn SchuumllerIn

Geheimhaltung

Kooperationsproblemeextern

zB Eltern

Professionelle Praumlsenz von LehrerInnen

Vier Dimensionen der Elterlichen Praumlsenz

Raumlumlichen Dimension (bdquoich bin anwesendldquo bdquoIch dringe wenn es notwendig ist in dein Territoriumeinldquo zB eigenes Zimmer gefaumlhrdende Aufenthaltsorte der Clique usw)

bull Zeitliche Dimension (bdquoich nehme mir Zeit fuumlr dichldquo)

bull Strukturelle Dimension (bdquoich bringe meine Regeln als VaterMutter zur Geltungldquo)

bull Beziehungsdimension (bdquoich kontrolliere und beaufsichtige mein Kind in den Bereichen in denen es notwendig istldquo zB an gefaumlhrdenden Orten in Kontakt zu gefaumlhrdenden Personen)

  • Slide 1
  • Elterliche Praumlsenz und gewaltloser Widerstand
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  • 1 Indikationen
  • Fragen fuumlr Eltern die sich fragen ob das Konzept e
  • Was ist elterliche Praumlsenz
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  • Ziele des Elterncoaching
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  • Bei allen Aktionen gilt
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  • Eskalationsdynamik zwischen Eltern und Kindern
  • Aktionen um Elterliche Praumlsens wiederherzustellen
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  • Professionelle Praumlsenz von LehrerInnen
  • Vier Dimensionen der Elterlichen Praumlsenz
Page 27: Die Jugend von heute liebt des Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander

Wir sind deine Eltern wir sorgen uns um dich und wir wollen

dass Du nach Hause kommst nicht mehr gewalttaumltig bist uswhellip

Sie diskutieren belehren beschuldigen nicht und gehen auch nicht auf entsprechende Aktionen der Kinder ein

Uumlbung 1Die Technik der drei Koumlrbe

Der gruumlne KorbDies ist der groumlsste Korb in ihn gehoumlren alle Verhaltensweisen die aumlrgerlich sind bei denen aber auch zuzugestehen ist dass sie mit den Begrenzungen des Kindes oder des Jugendlichen zu tun hat ndash oder dass sie wenn die Beziehung nicht so eskaliert waumlre fuumlr das Kindes- und Jugendalterbeinahe als bdquonormalldquo angesehen werden koumlnnten Sie koumlnnen durchaus fuumlr die Eltern oder die Lehrpersonen einen hohen Wert haben und doch mit einem gewissen Bedauern oft aber auch mit Erleichterung in diesen Korb gelegt werden ein aufgeraumlumtes Kinderzimmer hat fuumlr alle Eltern die wir kennen einen hohen Wert und gleichzeitig kennen wir fast keine Familie in der die Kinderzimmerwirklich ordentlich sind Oder uumlbertragen auf die Schule die aufgeraumlumte SchulbankKaugummi kauen im Gespraumlch mit der LehrerinUnd so kommen in den gruumlnen Korb all die Verhaltensweise die zwar aumlrgerlich sind bei denen die Eltern oder die Lehrpersonen aber entscheiden bdquoDaruumlber regen wir uns nicht mehr aufldquo Diese Entscheidung hilft auch die einzelnen Verhaltensweisen von dem bdquoGrundsaumltzlichenldquo zu trennen Natuumlrlich sind Erinnerungen und Ermahnungen weiterhin moumlglich doch lohnt sich fuumlr diese Aspekte keine Eskalation

Der gelbe KorbDieser Korb ist sehr wichtig In ihn gehoumlren alle Verhaltensweisen die fuumlr die Eltern oder Lehrpersonen langfristig nicht akzeptabel sind die aber derzeit nicht im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen Hier sind alle Aspekte versammelt bei denen die Eltern oder die Lehrpersonen bereit sind zu verhandeln Kompromisse einzugehen Entgegenkommen zu signalisieren Hier sind also alle Verhaltensweisen die wichtig sind die jedoch nicht die Bedeutung haben dass sie Gegenstand gewaltloser Massnahmen werden sollten Doch wird um sie verhandelt werden sie werden als Thema in der Familie oder in der Schule bedeutsam bleiben

Der rote KorbDieser Korb ist der kleinste der drei In ihn gehoumlren die Verhaltensweisen hinein die die Eltern oder die Lehrpersonen auf keinen Fall akzeptieren koumlnnen Hier sind die Beschwerden versammelt fuumlr die es sich lohnt Widerstand zu zeigen und Massnahmen in Gang zu setzen Alle Aspekte kindlichen Verhaltens die mit Sicherheit zu tun haben gehoumlren ganz sicher hier hinein (Gefaumlhrdung seiner selbst durch selbstzerstoumlrerische Massnahmen Gefaumlhrdung der koumlrperlichen Integritaumlt anderer zB der Geschwister Mitschuumller der Eltern Zerstoumlrung von Gegenstaumlnden Ein grosser Teil der Beratungsarbeit wird darin bestehen in diesen Korb maximal vier bis fuumlnf Verhaltensweisen hineinzulegen Der jeweilige Aspekt muss so wichtig sein dass die Eltern dafuumlr bereit sind heftige Auseinandersetzungen in Kauf und die Muumlhe gewaltloser Widerstandsmassnahmen aufsich zu nehmenPartnerarbeit (2 x 15 Min) Werfen Sie im Dialog einige problematischeVerhaltensweisen aus dem privaten oder beruflichen Alltag mit

Kindern und Jugendlichen in die drei KoumlrbePlenum (ca 15 Min) Praumlsentation und Ordnen der Themen inden gelben und roten Koumlrben Nach einer Vorlage von Arist von Schlippe adaptiert von A Lanfranchi 2008

Uumlbung 2 Die Ankuumlndigung

Was wird angekuumlndigto In einer Ankuumlndigung wird grundsaumltzlich Verhalten benannt Eine Ankuumlndigung richtet sich nie an eine Person sondern immer nur an ein Verhalten bzw benennt erwuumlnschtes oder unerwuumlnschtes Verhalten und was dafuumlr oder dagegen getan wird

o Positive Ankuumlndigung das Verhalten das bleiben soll wird benannt Beispiel bdquoWir haben Dich als interessiertn und offenen Menschen kennen gelernt der gerne lernt und wir werden alles in unserer Macht stehende tun damit das so bleibtldquo

o Negative Ankuumlndigung das Verhalten das reduziert werden bzw verschwinden soll wird benannt Beispiel bdquoWir haben beobachtet dass Du in letzter Zeit haumlufig Schlaumlgereien hast Wir sind nicht bereit dieses Verhalten laumlnger hinzunehmen und werden deshalb alles in unserer Macht stehende tun damit das Schlagen aufhoumlrt Wir werden in Zufkunft Kontakt mit deinen Freunden aufnehmen und die Eltern deiner Freunde informierenldquo

Wer macht die Ankuumlndigungo Prinzipiell so viele Personen wie moumlglicho Fuumlr Personen die nicht anwesend sein koumlnnen wer- den zB Stuumlhle aufgestellt

Was ist zu beachten

Das Vorgehen muss zwischen allen Beteiligten abgesprochen seinWas angekuumlndigt wird (zB bdquoWir werden deine Freunde informierenldquo) muss imangekuumlndigten Zeitrahmen umgesetzt werdenDie Ankuumlndigung soll in einem klaren aber auf keinen Fall drohenden Ton gemacht werdenEs duumlrfen keine verurteilenden oder bewertenden Aussagen gemacht werden

Beispiel stattbdquoWir werden deine Grausamkeiten nicht laumlnger duldenldquo besser bdquoWir werden nicht laumlnger dulden dass Ihr du andere schlaumlgst und ihnen weh tustldquo Kleingruppenarbeit ca 4 Personen (20 Min)Suchen Sie ein Beispiel (Schule Familie ihre Organisation) diskutieren Sie Moumlglichkeiten der Ankuumlndigung formulieren Sie schriftlich eine Ankuumlndigung die Sie dann auch vortragen werden

Eskalationsdynamik zwischen Eltern und Kindern1 je groumlszliger die Herrschaftsausrichtung der Teilnehmer einer

konflikthaften Interaktion desto groumlszliger das Eskalationsrisiko 2 je houmlher die psychophysische Erregung der Beteiligten desto houmlher

ist die Eskalationsgefahr 3 elterliche Predigten Bitten und Abbitten verstaumlrken das Risiko von

Eskalation 4 der fortwaumlhrende feindselige Austausch fuumlhrt dazu dass die

Interaktion zwischen Eltern und Kind sich zunehmend verengt diese Einengung verringert die Moumlglichkeiten Konflikte zu vermeiden oder zu loumlsen noch weiter

5 Versoumlhnung helfen die Einengung der Prozesse zu uumlberwinden und

vermehren dadurch die Moumlglichkeiten erfolgreicher Konfliktloumlsungen

Aktionen um Elterliche Praumlsens wiederherzustellen

Sit Ins im Zimmer der Kinder bull Gewaltfreie Einschraumlnkung Die Eltern erscheinen an den

Orten des Problemverhaltens (in der Disco bei bdquoproblematischenldquo Freunden an den Aufenthaltsorten wenn Kinder zu spaumlt kommen)

bull Telefonaktionen Die Eltern sammeln Telefonnummern von

Freunden und Bekannten ihrer Kinder und telefonieren nach Moumlglichkeit zusammen mit Helfern mit allen Kontaktpersonen um einerseits zu erfahren wo ihre Kinder sich aufhalten um andererseits aber auch im Beziehungsnetz der Kinder praumlsent zu sein

Rahmenbedingungen Fuumlr den Verlust der

EigenenPraumlsenz

KooperationsproblemeBoykott intern

Kollegen Leitung

Wenig Ausbildung im Bereich

Beziehungsgestaltung Gruppendynamik

Leistungsdruckdurch

Lehrauftrag

SchuldgefuumlhleUnsicherheit

Angst vorAbwertung

IsolationSozialer Ruumlckzug

Angst vor negativerBewertung

Dominanzorientierung

Steigerung desDestruktiven

Verhaltens

Eskalationsdynamiken LehrerIn SchuumllerIn

Geheimhaltung

Kooperationsproblemeextern

zB Eltern

Professionelle Praumlsenz von LehrerInnen

Vier Dimensionen der Elterlichen Praumlsenz

Raumlumlichen Dimension (bdquoich bin anwesendldquo bdquoIch dringe wenn es notwendig ist in dein Territoriumeinldquo zB eigenes Zimmer gefaumlhrdende Aufenthaltsorte der Clique usw)

bull Zeitliche Dimension (bdquoich nehme mir Zeit fuumlr dichldquo)

bull Strukturelle Dimension (bdquoich bringe meine Regeln als VaterMutter zur Geltungldquo)

bull Beziehungsdimension (bdquoich kontrolliere und beaufsichtige mein Kind in den Bereichen in denen es notwendig istldquo zB an gefaumlhrdenden Orten in Kontakt zu gefaumlhrdenden Personen)

  • Slide 1
  • Elterliche Praumlsenz und gewaltloser Widerstand
  • Slide 3
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  • 1 Indikationen
  • Fragen fuumlr Eltern die sich fragen ob das Konzept e
  • Was ist elterliche Praumlsenz
  • Slide 13
  • Ziele des Elterncoaching
  • Slide 15
  • Konkreter
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  • Bei allen Aktionen gilt
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  • Eskalationsdynamik zwischen Eltern und Kindern
  • Aktionen um Elterliche Praumlsens wiederherzustellen
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  • Professionelle Praumlsenz von LehrerInnen
  • Vier Dimensionen der Elterlichen Praumlsenz
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Uumlbung 1Die Technik der drei Koumlrbe

Der gruumlne KorbDies ist der groumlsste Korb in ihn gehoumlren alle Verhaltensweisen die aumlrgerlich sind bei denen aber auch zuzugestehen ist dass sie mit den Begrenzungen des Kindes oder des Jugendlichen zu tun hat ndash oder dass sie wenn die Beziehung nicht so eskaliert waumlre fuumlr das Kindes- und Jugendalterbeinahe als bdquonormalldquo angesehen werden koumlnnten Sie koumlnnen durchaus fuumlr die Eltern oder die Lehrpersonen einen hohen Wert haben und doch mit einem gewissen Bedauern oft aber auch mit Erleichterung in diesen Korb gelegt werden ein aufgeraumlumtes Kinderzimmer hat fuumlr alle Eltern die wir kennen einen hohen Wert und gleichzeitig kennen wir fast keine Familie in der die Kinderzimmerwirklich ordentlich sind Oder uumlbertragen auf die Schule die aufgeraumlumte SchulbankKaugummi kauen im Gespraumlch mit der LehrerinUnd so kommen in den gruumlnen Korb all die Verhaltensweise die zwar aumlrgerlich sind bei denen die Eltern oder die Lehrpersonen aber entscheiden bdquoDaruumlber regen wir uns nicht mehr aufldquo Diese Entscheidung hilft auch die einzelnen Verhaltensweisen von dem bdquoGrundsaumltzlichenldquo zu trennen Natuumlrlich sind Erinnerungen und Ermahnungen weiterhin moumlglich doch lohnt sich fuumlr diese Aspekte keine Eskalation

Der gelbe KorbDieser Korb ist sehr wichtig In ihn gehoumlren alle Verhaltensweisen die fuumlr die Eltern oder Lehrpersonen langfristig nicht akzeptabel sind die aber derzeit nicht im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen Hier sind alle Aspekte versammelt bei denen die Eltern oder die Lehrpersonen bereit sind zu verhandeln Kompromisse einzugehen Entgegenkommen zu signalisieren Hier sind also alle Verhaltensweisen die wichtig sind die jedoch nicht die Bedeutung haben dass sie Gegenstand gewaltloser Massnahmen werden sollten Doch wird um sie verhandelt werden sie werden als Thema in der Familie oder in der Schule bedeutsam bleiben

Der rote KorbDieser Korb ist der kleinste der drei In ihn gehoumlren die Verhaltensweisen hinein die die Eltern oder die Lehrpersonen auf keinen Fall akzeptieren koumlnnen Hier sind die Beschwerden versammelt fuumlr die es sich lohnt Widerstand zu zeigen und Massnahmen in Gang zu setzen Alle Aspekte kindlichen Verhaltens die mit Sicherheit zu tun haben gehoumlren ganz sicher hier hinein (Gefaumlhrdung seiner selbst durch selbstzerstoumlrerische Massnahmen Gefaumlhrdung der koumlrperlichen Integritaumlt anderer zB der Geschwister Mitschuumller der Eltern Zerstoumlrung von Gegenstaumlnden Ein grosser Teil der Beratungsarbeit wird darin bestehen in diesen Korb maximal vier bis fuumlnf Verhaltensweisen hineinzulegen Der jeweilige Aspekt muss so wichtig sein dass die Eltern dafuumlr bereit sind heftige Auseinandersetzungen in Kauf und die Muumlhe gewaltloser Widerstandsmassnahmen aufsich zu nehmenPartnerarbeit (2 x 15 Min) Werfen Sie im Dialog einige problematischeVerhaltensweisen aus dem privaten oder beruflichen Alltag mit

Kindern und Jugendlichen in die drei KoumlrbePlenum (ca 15 Min) Praumlsentation und Ordnen der Themen inden gelben und roten Koumlrben Nach einer Vorlage von Arist von Schlippe adaptiert von A Lanfranchi 2008

Uumlbung 2 Die Ankuumlndigung

Was wird angekuumlndigto In einer Ankuumlndigung wird grundsaumltzlich Verhalten benannt Eine Ankuumlndigung richtet sich nie an eine Person sondern immer nur an ein Verhalten bzw benennt erwuumlnschtes oder unerwuumlnschtes Verhalten und was dafuumlr oder dagegen getan wird

o Positive Ankuumlndigung das Verhalten das bleiben soll wird benannt Beispiel bdquoWir haben Dich als interessiertn und offenen Menschen kennen gelernt der gerne lernt und wir werden alles in unserer Macht stehende tun damit das so bleibtldquo

o Negative Ankuumlndigung das Verhalten das reduziert werden bzw verschwinden soll wird benannt Beispiel bdquoWir haben beobachtet dass Du in letzter Zeit haumlufig Schlaumlgereien hast Wir sind nicht bereit dieses Verhalten laumlnger hinzunehmen und werden deshalb alles in unserer Macht stehende tun damit das Schlagen aufhoumlrt Wir werden in Zufkunft Kontakt mit deinen Freunden aufnehmen und die Eltern deiner Freunde informierenldquo

Wer macht die Ankuumlndigungo Prinzipiell so viele Personen wie moumlglicho Fuumlr Personen die nicht anwesend sein koumlnnen wer- den zB Stuumlhle aufgestellt

Was ist zu beachten

Das Vorgehen muss zwischen allen Beteiligten abgesprochen seinWas angekuumlndigt wird (zB bdquoWir werden deine Freunde informierenldquo) muss imangekuumlndigten Zeitrahmen umgesetzt werdenDie Ankuumlndigung soll in einem klaren aber auf keinen Fall drohenden Ton gemacht werdenEs duumlrfen keine verurteilenden oder bewertenden Aussagen gemacht werden

Beispiel stattbdquoWir werden deine Grausamkeiten nicht laumlnger duldenldquo besser bdquoWir werden nicht laumlnger dulden dass Ihr du andere schlaumlgst und ihnen weh tustldquo Kleingruppenarbeit ca 4 Personen (20 Min)Suchen Sie ein Beispiel (Schule Familie ihre Organisation) diskutieren Sie Moumlglichkeiten der Ankuumlndigung formulieren Sie schriftlich eine Ankuumlndigung die Sie dann auch vortragen werden

Eskalationsdynamik zwischen Eltern und Kindern1 je groumlszliger die Herrschaftsausrichtung der Teilnehmer einer

konflikthaften Interaktion desto groumlszliger das Eskalationsrisiko 2 je houmlher die psychophysische Erregung der Beteiligten desto houmlher

ist die Eskalationsgefahr 3 elterliche Predigten Bitten und Abbitten verstaumlrken das Risiko von

Eskalation 4 der fortwaumlhrende feindselige Austausch fuumlhrt dazu dass die

Interaktion zwischen Eltern und Kind sich zunehmend verengt diese Einengung verringert die Moumlglichkeiten Konflikte zu vermeiden oder zu loumlsen noch weiter

5 Versoumlhnung helfen die Einengung der Prozesse zu uumlberwinden und

vermehren dadurch die Moumlglichkeiten erfolgreicher Konfliktloumlsungen

Aktionen um Elterliche Praumlsens wiederherzustellen

Sit Ins im Zimmer der Kinder bull Gewaltfreie Einschraumlnkung Die Eltern erscheinen an den

Orten des Problemverhaltens (in der Disco bei bdquoproblematischenldquo Freunden an den Aufenthaltsorten wenn Kinder zu spaumlt kommen)

bull Telefonaktionen Die Eltern sammeln Telefonnummern von

Freunden und Bekannten ihrer Kinder und telefonieren nach Moumlglichkeit zusammen mit Helfern mit allen Kontaktpersonen um einerseits zu erfahren wo ihre Kinder sich aufhalten um andererseits aber auch im Beziehungsnetz der Kinder praumlsent zu sein

Rahmenbedingungen Fuumlr den Verlust der

EigenenPraumlsenz

KooperationsproblemeBoykott intern

Kollegen Leitung

Wenig Ausbildung im Bereich

Beziehungsgestaltung Gruppendynamik

Leistungsdruckdurch

Lehrauftrag

SchuldgefuumlhleUnsicherheit

Angst vorAbwertung

IsolationSozialer Ruumlckzug

Angst vor negativerBewertung

Dominanzorientierung

Steigerung desDestruktiven

Verhaltens

Eskalationsdynamiken LehrerIn SchuumllerIn

Geheimhaltung

Kooperationsproblemeextern

zB Eltern

Professionelle Praumlsenz von LehrerInnen

Vier Dimensionen der Elterlichen Praumlsenz

Raumlumlichen Dimension (bdquoich bin anwesendldquo bdquoIch dringe wenn es notwendig ist in dein Territoriumeinldquo zB eigenes Zimmer gefaumlhrdende Aufenthaltsorte der Clique usw)

bull Zeitliche Dimension (bdquoich nehme mir Zeit fuumlr dichldquo)

bull Strukturelle Dimension (bdquoich bringe meine Regeln als VaterMutter zur Geltungldquo)

bull Beziehungsdimension (bdquoich kontrolliere und beaufsichtige mein Kind in den Bereichen in denen es notwendig istldquo zB an gefaumlhrdenden Orten in Kontakt zu gefaumlhrdenden Personen)

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  • Elterliche Praumlsenz und gewaltloser Widerstand
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  • 1 Indikationen
  • Fragen fuumlr Eltern die sich fragen ob das Konzept e
  • Was ist elterliche Praumlsenz
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  • Ziele des Elterncoaching
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  • Konkreter
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  • Bei allen Aktionen gilt
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  • Eskalationsdynamik zwischen Eltern und Kindern
  • Aktionen um Elterliche Praumlsens wiederherzustellen
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  • Professionelle Praumlsenz von LehrerInnen
  • Vier Dimensionen der Elterlichen Praumlsenz
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Uumlbung 2 Die Ankuumlndigung

Was wird angekuumlndigto In einer Ankuumlndigung wird grundsaumltzlich Verhalten benannt Eine Ankuumlndigung richtet sich nie an eine Person sondern immer nur an ein Verhalten bzw benennt erwuumlnschtes oder unerwuumlnschtes Verhalten und was dafuumlr oder dagegen getan wird

o Positive Ankuumlndigung das Verhalten das bleiben soll wird benannt Beispiel bdquoWir haben Dich als interessiertn und offenen Menschen kennen gelernt der gerne lernt und wir werden alles in unserer Macht stehende tun damit das so bleibtldquo

o Negative Ankuumlndigung das Verhalten das reduziert werden bzw verschwinden soll wird benannt Beispiel bdquoWir haben beobachtet dass Du in letzter Zeit haumlufig Schlaumlgereien hast Wir sind nicht bereit dieses Verhalten laumlnger hinzunehmen und werden deshalb alles in unserer Macht stehende tun damit das Schlagen aufhoumlrt Wir werden in Zufkunft Kontakt mit deinen Freunden aufnehmen und die Eltern deiner Freunde informierenldquo

Wer macht die Ankuumlndigungo Prinzipiell so viele Personen wie moumlglicho Fuumlr Personen die nicht anwesend sein koumlnnen wer- den zB Stuumlhle aufgestellt

Was ist zu beachten

Das Vorgehen muss zwischen allen Beteiligten abgesprochen seinWas angekuumlndigt wird (zB bdquoWir werden deine Freunde informierenldquo) muss imangekuumlndigten Zeitrahmen umgesetzt werdenDie Ankuumlndigung soll in einem klaren aber auf keinen Fall drohenden Ton gemacht werdenEs duumlrfen keine verurteilenden oder bewertenden Aussagen gemacht werden

Beispiel stattbdquoWir werden deine Grausamkeiten nicht laumlnger duldenldquo besser bdquoWir werden nicht laumlnger dulden dass Ihr du andere schlaumlgst und ihnen weh tustldquo Kleingruppenarbeit ca 4 Personen (20 Min)Suchen Sie ein Beispiel (Schule Familie ihre Organisation) diskutieren Sie Moumlglichkeiten der Ankuumlndigung formulieren Sie schriftlich eine Ankuumlndigung die Sie dann auch vortragen werden

Eskalationsdynamik zwischen Eltern und Kindern1 je groumlszliger die Herrschaftsausrichtung der Teilnehmer einer

konflikthaften Interaktion desto groumlszliger das Eskalationsrisiko 2 je houmlher die psychophysische Erregung der Beteiligten desto houmlher

ist die Eskalationsgefahr 3 elterliche Predigten Bitten und Abbitten verstaumlrken das Risiko von

Eskalation 4 der fortwaumlhrende feindselige Austausch fuumlhrt dazu dass die

Interaktion zwischen Eltern und Kind sich zunehmend verengt diese Einengung verringert die Moumlglichkeiten Konflikte zu vermeiden oder zu loumlsen noch weiter

5 Versoumlhnung helfen die Einengung der Prozesse zu uumlberwinden und

vermehren dadurch die Moumlglichkeiten erfolgreicher Konfliktloumlsungen

Aktionen um Elterliche Praumlsens wiederherzustellen

Sit Ins im Zimmer der Kinder bull Gewaltfreie Einschraumlnkung Die Eltern erscheinen an den

Orten des Problemverhaltens (in der Disco bei bdquoproblematischenldquo Freunden an den Aufenthaltsorten wenn Kinder zu spaumlt kommen)

bull Telefonaktionen Die Eltern sammeln Telefonnummern von

Freunden und Bekannten ihrer Kinder und telefonieren nach Moumlglichkeit zusammen mit Helfern mit allen Kontaktpersonen um einerseits zu erfahren wo ihre Kinder sich aufhalten um andererseits aber auch im Beziehungsnetz der Kinder praumlsent zu sein

Rahmenbedingungen Fuumlr den Verlust der

EigenenPraumlsenz

KooperationsproblemeBoykott intern

Kollegen Leitung

Wenig Ausbildung im Bereich

Beziehungsgestaltung Gruppendynamik

Leistungsdruckdurch

Lehrauftrag

SchuldgefuumlhleUnsicherheit

Angst vorAbwertung

IsolationSozialer Ruumlckzug

Angst vor negativerBewertung

Dominanzorientierung

Steigerung desDestruktiven

Verhaltens

Eskalationsdynamiken LehrerIn SchuumllerIn

Geheimhaltung

Kooperationsproblemeextern

zB Eltern

Professionelle Praumlsenz von LehrerInnen

Vier Dimensionen der Elterlichen Praumlsenz

Raumlumlichen Dimension (bdquoich bin anwesendldquo bdquoIch dringe wenn es notwendig ist in dein Territoriumeinldquo zB eigenes Zimmer gefaumlhrdende Aufenthaltsorte der Clique usw)

bull Zeitliche Dimension (bdquoich nehme mir Zeit fuumlr dichldquo)

bull Strukturelle Dimension (bdquoich bringe meine Regeln als VaterMutter zur Geltungldquo)

bull Beziehungsdimension (bdquoich kontrolliere und beaufsichtige mein Kind in den Bereichen in denen es notwendig istldquo zB an gefaumlhrdenden Orten in Kontakt zu gefaumlhrdenden Personen)

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  • Elterliche Praumlsenz und gewaltloser Widerstand
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  • 1 Indikationen
  • Fragen fuumlr Eltern die sich fragen ob das Konzept e
  • Was ist elterliche Praumlsenz
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  • Ziele des Elterncoaching
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  • Eskalationsdynamik zwischen Eltern und Kindern
  • Aktionen um Elterliche Praumlsens wiederherzustellen
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  • Vier Dimensionen der Elterlichen Praumlsenz
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Eskalationsdynamik zwischen Eltern und Kindern1 je groumlszliger die Herrschaftsausrichtung der Teilnehmer einer

konflikthaften Interaktion desto groumlszliger das Eskalationsrisiko 2 je houmlher die psychophysische Erregung der Beteiligten desto houmlher

ist die Eskalationsgefahr 3 elterliche Predigten Bitten und Abbitten verstaumlrken das Risiko von

Eskalation 4 der fortwaumlhrende feindselige Austausch fuumlhrt dazu dass die

Interaktion zwischen Eltern und Kind sich zunehmend verengt diese Einengung verringert die Moumlglichkeiten Konflikte zu vermeiden oder zu loumlsen noch weiter

5 Versoumlhnung helfen die Einengung der Prozesse zu uumlberwinden und

vermehren dadurch die Moumlglichkeiten erfolgreicher Konfliktloumlsungen

Aktionen um Elterliche Praumlsens wiederherzustellen

Sit Ins im Zimmer der Kinder bull Gewaltfreie Einschraumlnkung Die Eltern erscheinen an den

Orten des Problemverhaltens (in der Disco bei bdquoproblematischenldquo Freunden an den Aufenthaltsorten wenn Kinder zu spaumlt kommen)

bull Telefonaktionen Die Eltern sammeln Telefonnummern von

Freunden und Bekannten ihrer Kinder und telefonieren nach Moumlglichkeit zusammen mit Helfern mit allen Kontaktpersonen um einerseits zu erfahren wo ihre Kinder sich aufhalten um andererseits aber auch im Beziehungsnetz der Kinder praumlsent zu sein

Rahmenbedingungen Fuumlr den Verlust der

EigenenPraumlsenz

KooperationsproblemeBoykott intern

Kollegen Leitung

Wenig Ausbildung im Bereich

Beziehungsgestaltung Gruppendynamik

Leistungsdruckdurch

Lehrauftrag

SchuldgefuumlhleUnsicherheit

Angst vorAbwertung

IsolationSozialer Ruumlckzug

Angst vor negativerBewertung

Dominanzorientierung

Steigerung desDestruktiven

Verhaltens

Eskalationsdynamiken LehrerIn SchuumllerIn

Geheimhaltung

Kooperationsproblemeextern

zB Eltern

Professionelle Praumlsenz von LehrerInnen

Vier Dimensionen der Elterlichen Praumlsenz

Raumlumlichen Dimension (bdquoich bin anwesendldquo bdquoIch dringe wenn es notwendig ist in dein Territoriumeinldquo zB eigenes Zimmer gefaumlhrdende Aufenthaltsorte der Clique usw)

bull Zeitliche Dimension (bdquoich nehme mir Zeit fuumlr dichldquo)

bull Strukturelle Dimension (bdquoich bringe meine Regeln als VaterMutter zur Geltungldquo)

bull Beziehungsdimension (bdquoich kontrolliere und beaufsichtige mein Kind in den Bereichen in denen es notwendig istldquo zB an gefaumlhrdenden Orten in Kontakt zu gefaumlhrdenden Personen)

  • Slide 1
  • Elterliche Praumlsenz und gewaltloser Widerstand
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  • 1 Indikationen
  • Fragen fuumlr Eltern die sich fragen ob das Konzept e
  • Was ist elterliche Praumlsenz
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  • Ziele des Elterncoaching
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  • Aktionen um Elterliche Praumlsens wiederherzustellen
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  • Vier Dimensionen der Elterlichen Praumlsenz
Page 31: Die Jugend von heute liebt des Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander

Aktionen um Elterliche Praumlsens wiederherzustellen

Sit Ins im Zimmer der Kinder bull Gewaltfreie Einschraumlnkung Die Eltern erscheinen an den

Orten des Problemverhaltens (in der Disco bei bdquoproblematischenldquo Freunden an den Aufenthaltsorten wenn Kinder zu spaumlt kommen)

bull Telefonaktionen Die Eltern sammeln Telefonnummern von

Freunden und Bekannten ihrer Kinder und telefonieren nach Moumlglichkeit zusammen mit Helfern mit allen Kontaktpersonen um einerseits zu erfahren wo ihre Kinder sich aufhalten um andererseits aber auch im Beziehungsnetz der Kinder praumlsent zu sein

Rahmenbedingungen Fuumlr den Verlust der

EigenenPraumlsenz

KooperationsproblemeBoykott intern

Kollegen Leitung

Wenig Ausbildung im Bereich

Beziehungsgestaltung Gruppendynamik

Leistungsdruckdurch

Lehrauftrag

SchuldgefuumlhleUnsicherheit

Angst vorAbwertung

IsolationSozialer Ruumlckzug

Angst vor negativerBewertung

Dominanzorientierung

Steigerung desDestruktiven

Verhaltens

Eskalationsdynamiken LehrerIn SchuumllerIn

Geheimhaltung

Kooperationsproblemeextern

zB Eltern

Professionelle Praumlsenz von LehrerInnen

Vier Dimensionen der Elterlichen Praumlsenz

Raumlumlichen Dimension (bdquoich bin anwesendldquo bdquoIch dringe wenn es notwendig ist in dein Territoriumeinldquo zB eigenes Zimmer gefaumlhrdende Aufenthaltsorte der Clique usw)

bull Zeitliche Dimension (bdquoich nehme mir Zeit fuumlr dichldquo)

bull Strukturelle Dimension (bdquoich bringe meine Regeln als VaterMutter zur Geltungldquo)

bull Beziehungsdimension (bdquoich kontrolliere und beaufsichtige mein Kind in den Bereichen in denen es notwendig istldquo zB an gefaumlhrdenden Orten in Kontakt zu gefaumlhrdenden Personen)

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  • Elterliche Praumlsenz und gewaltloser Widerstand
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  • Fragen fuumlr Eltern die sich fragen ob das Konzept e
  • Was ist elterliche Praumlsenz
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  • Aktionen um Elterliche Praumlsens wiederherzustellen
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  • Vier Dimensionen der Elterlichen Praumlsenz
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Rahmenbedingungen Fuumlr den Verlust der

EigenenPraumlsenz

KooperationsproblemeBoykott intern

Kollegen Leitung

Wenig Ausbildung im Bereich

Beziehungsgestaltung Gruppendynamik

Leistungsdruckdurch

Lehrauftrag

SchuldgefuumlhleUnsicherheit

Angst vorAbwertung

IsolationSozialer Ruumlckzug

Angst vor negativerBewertung

Dominanzorientierung

Steigerung desDestruktiven

Verhaltens

Eskalationsdynamiken LehrerIn SchuumllerIn

Geheimhaltung

Kooperationsproblemeextern

zB Eltern

Professionelle Praumlsenz von LehrerInnen

Vier Dimensionen der Elterlichen Praumlsenz

Raumlumlichen Dimension (bdquoich bin anwesendldquo bdquoIch dringe wenn es notwendig ist in dein Territoriumeinldquo zB eigenes Zimmer gefaumlhrdende Aufenthaltsorte der Clique usw)

bull Zeitliche Dimension (bdquoich nehme mir Zeit fuumlr dichldquo)

bull Strukturelle Dimension (bdquoich bringe meine Regeln als VaterMutter zur Geltungldquo)

bull Beziehungsdimension (bdquoich kontrolliere und beaufsichtige mein Kind in den Bereichen in denen es notwendig istldquo zB an gefaumlhrdenden Orten in Kontakt zu gefaumlhrdenden Personen)

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  • Fragen fuumlr Eltern die sich fragen ob das Konzept e
  • Was ist elterliche Praumlsenz
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  • Ziele des Elterncoaching
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  • Professionelle Praumlsenz von LehrerInnen
  • Vier Dimensionen der Elterlichen Praumlsenz
Page 33: Die Jugend von heute liebt des Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander

Vier Dimensionen der Elterlichen Praumlsenz

Raumlumlichen Dimension (bdquoich bin anwesendldquo bdquoIch dringe wenn es notwendig ist in dein Territoriumeinldquo zB eigenes Zimmer gefaumlhrdende Aufenthaltsorte der Clique usw)

bull Zeitliche Dimension (bdquoich nehme mir Zeit fuumlr dichldquo)

bull Strukturelle Dimension (bdquoich bringe meine Regeln als VaterMutter zur Geltungldquo)

bull Beziehungsdimension (bdquoich kontrolliere und beaufsichtige mein Kind in den Bereichen in denen es notwendig istldquo zB an gefaumlhrdenden Orten in Kontakt zu gefaumlhrdenden Personen)

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  • Elterliche Praumlsenz und gewaltloser Widerstand
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  • 1 Indikationen
  • Fragen fuumlr Eltern die sich fragen ob das Konzept e
  • Was ist elterliche Praumlsenz
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  • Ziele des Elterncoaching
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  • Konkreter
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  • Bei allen Aktionen gilt
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  • Eskalationsdynamik zwischen Eltern und Kindern
  • Aktionen um Elterliche Praumlsens wiederherzustellen
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