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1 Universität Innsbruck School of Education, Bereich Didaktik der Sprachen (DiS) WS 2012/13 Die Kompetenz Sprachmittlungund ihre Implikationen für den Fremdsprachenunterricht AG 1 Linguistische Kompetenzen: Wortschatz und Phraseologie LV-Leiterinnen: Mag. Erica Autelli, Dr. Christine Konecny Eingereicht von: Nadja Unterkofler

Die Kompetenz Sprachmittlung und ihre Implikationen für den ......1 Universität Innsbruck School of Education, Bereich Didaktik der Sprachen (DiS) WS 2012/13 Die Kompetenz „Sprachmittlung“

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Universität Innsbruck

School of Education, Bereich Didaktik der Sprachen (DiS)

WS 2012/13

Die Kompetenz „Sprachmittlung“ und ihre

Implikationen für den Fremdsprachenunterricht

AG 1 Linguistische Kompetenzen: Wortschatz und Phraseologie

LV-Leiterinnen:

Mag. Erica Autelli, Dr. Christine Konecny

Eingereicht von:

Nadja Unterkofler

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Unterkofler, Nadja (2013): Die Kompetenz „Sprachmittlung“ und ihre Implikationen für den Fremdsprachen-unterricht. Innsbruck: Universität Innsbruck (fachdidaktische Hausarbeit).

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Inhaltsverzeichnis

1. Grundlagen ...................................................................................................................... 3

2. Analyse Lehrmittel .......................................................................................................... 5

3. Geplante Unterrichtseinheit ............................................................................................ 9

3.1 Überlegungen .............................................................................................................. 9

3.2 Stundenbild .................................................................................................................11

3.3 Materialien ..................................................................................................................13

3.4 Reflexion des Feedbacks ............................................................................................21

4. Bibliographie ..................................................................................................................22

4.1. Schulbücher ...............................................................................................................22

4.2. Gemeinsamer Europäischer Referenzrahmen ...........................................................22

4.3. Sekundärliteratur ........................................................................................................22

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Unterkofler, Nadja (2013): Die Kompetenz „Sprachmittlung“ und ihre Implikationen für den Fremdsprachen-unterricht. Innsbruck: Universität Innsbruck (fachdidaktische Hausarbeit).

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1. Grundlagen

Der Begriff Sprachmittlung wird in der Literatur unterschiedlich definiert, da die Bedeutung

vom jeweiligen Fachgebiet abhängt, in welchem diese Kompetenz eingesetzt wird.

Grundsätzlich ist darunter die „Überführung eines ausgangssprachlichen Textes in einen

zielsprachlichen Text“1 zu verstehen. Dies kann sowohl in schriftlicher wie auch in

mündlicher Form geschehen. Im Bereich der professionellen Übersetzungsdidaktik beinhaltet

die Sprachmittlung das meist wortwörtliche Übersetzen schriftlicher Texte und das

Dolmetschen mündlicher Produktionen. Königs weist in seinem Beitrag ausdrücklich darauf

hin, dass es einen grundlegenden Unterschied zwischen der Übersetzungsdidaktik und der

Fremdsprachendidaktik gibt, da im Unterricht der Lernprozess im Mittelpunkt steht und der

Einsatz der Sprachmittlung in der Vergangenheit Grund zu teils heftigen Diskussionen

gegeben hat und lange Zeit als umstritten galt. Die fachliche Auseinandersetzung hat sich in

den letzten Jahren jedoch zugunsten der Sprachmittlung entwickelt. Der Autor weist

allerdings darauf hin, dass es keineswegs das Ziel des Fremdsprachenunterrichts sein kann,

Übersetzungsübungen als Lernzielkontrollen zu verwenden2, zumal die Sprachmittlung in

den Lehrbüchern wenig mit der wortwörtlichen Übersetzung von schriftlichen Texten zu tun

hat, da vielmehr die freie und sinngemäße Übersetzung fokussiert wird.

In diesem Zusammenhang weist Königs darauf hin, dass der Begriff der Sprachmittlung zwar

ursprünglich aus der Übersetzungsdidaktik stammt und damit das „Her- und Hinübersetzen“3

gemeint ist, dass es aber im Unterricht wenig Sinn machen würde, Sätze oder Textelemente

kontextlos zu übersetzen. Aus diesem Grund sind in den neueren Lehrbüchern die

klassischen Übersetzungen gestrichen worden und finden sich lediglich in Übungsserien für

„exotische“ Sprachen wie Arabisch oder Portugiesisch wieder, allerdings nicht in jenen für

die bei uns stark vertretenen schulischen Fremdsprachen wie Englisch, Französisch,

Spanisch und Italienisch.4

In der Fremdsprachendidaktik geht es im Bereich der Sprachmittlung in erster Linie darum,

die muttersprachliche Kompetenz zu fördern und das Verständnis der Fremdsprache zu

überprüfen, wobei die Vermittlung beziehungsweise Übersetzung von der Muttersprache in

die Zielsprache eine größere fachliche und sprachliche Kompetenz erfordert.5

Werfen wir nochmals einen Blick auf die historische Entwicklung der Kompetenz

Sprachmittlung und versuchen, sie anschließend möglichst treffend zu definieren. Seit der

Mitte des letzten Jahrhunderts wurde die Sprachmittlung bzw. Übersetzung wiederholt in

1 Königs, Frank G. (2003): „Übungen zur Sprachmittlung.“ In: Bausch, Karl-Richard [et al.]. (Hrsg.): Handbuch Fremdsprachen-

unterricht. Tübingen [et al.]: Francke, 315-317, hier: 315. 2 Vgl. Königs 2003, Übungen zur Sprachmittlung, 315.

3 Königs 2003, Übungen zur Sprachmittlung, 315.

4 Vgl. Königs 2003, Übungen zur Sprachmittlung, 315.

5 Vgl. Königs 2003, Übungen zur Sprachmittlung, 315.

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Unterkofler, Nadja (2013): Die Kompetenz „Sprachmittlung“ und ihre Implikationen für den Fremdsprachen-unterricht. Innsbruck: Universität Innsbruck (fachdidaktische Hausarbeit).

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Frage gestellt. In den 70er und 80er Jahren wurde das Übersetzen unter dem Einfluss des

kommunikativen Ansatzes und neuerer methodischer Zielsetzungen strikt abgelehnt. Im

Unterricht sollte Einsprachigkeit herrschen, wobei die Muttersprache stets einen gewissen

„Nischenplatz“6 eingenommen hat.7 Rössler bezeichnet dieses Phänomen als so genannte

„aufgeklärte Einsprachigkeit“8, welche folgendes, zum Großteil bis heute tonangebendes

Prinzip vertritt: „so wenig Muttersprache wie möglich, so viel Muttersprache wie (unbedingt)

nötig.“9 Seit einigen Jahren spielt die Muttersprache – durch den Anspruch der Aneignung

von Sprachmittlungskompetenzen – in den Lehrbüchern wieder eine Rolle. Das grund-

legende Prinzip besteht gemäß Rössler darin, dass die Sprachmittlung lediglich para-

phrasierend stattfindet und es sich um sinngemäßen Transfer (und somit nicht um wörtliches

Übersetzen) handelt.10

Zusammenfassend unterscheiden wir im Bereich der Sprachmittlung zwischen der

schriftlichen Sprachmittlung (textäquivalent bzw. frei zusammenfassend) und der mündlichen

Sprachmittlung (textäquivalent bzw. frei zusammenfassend).11 Andrea Rössler formuliert die

Definition unseres Begriffs wie folgt:

„Sprachmittlung ist die adressaten-, sinn- und situationsgerechte Übermittlung von Inhalten geschriebener und gesprochener Texte von einer Sprache in die andere.“

12

Das bedeutet konkret, dass nicht nur die ziel- und muttersprachliche Kompetenz eine Rolle

spielen, sondern ebenfalls die kommunikativen und interkulturellen Fähigkeiten, welche in

der jeweiligen von der Lehrperson fingierten oder realen Situation zum Einsatz kommen.

Was den GERS, den Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen, an-

belangt, so findet dort auch die Sprachmittlung Erwähnung. Dies ist deshalb besonders

wichtig, da sich der Lehrplan und die Fremdsprachendidaktik verständlicherweise sehr stark

am GERS orientieren. Dieser stuft die Sprachmittlung als kommunikative Aktivität ein:

„Kommunikative Aktivitäten und Strategien: […] Meistens produzieren die Sprachverwendenden, wenn sie sprechen oder schreiben, ihre eigenen Texte, um eigene Sprechabsichten darin auszudrücken. Manchmal agieren sie jedoch auch als Kommunikationskanal (oft, aber nicht notwendigerweise, in verschiedenen Sprachen) zwischen zwei oder mehreren Menschen, die aus irgendwelchen Gründen nicht direkt miteinander kommunizieren können. Dieser Prozess der Sprachmittlung kann interaktiv sein oder nicht.“

13

6 Rössler, Andrea (2008): „Die sechste Fertigkeit? Zum didaktischen Potenzial von Sprachmittlungsaufgaben im Französisch-

unterricht.“ In: Zeitschrift für Romanische Sprachen und ihre Didaktik 2/I, 53-77, hier: 55. 7 Vgl. Rössler 2008, Die sechste Fertigkeit, 54-55.

8 Rössler, Andrea (2009): „Strategisch sprachmitteln im Spanischunterricht.“ In: Fremdsprachen Lehren und Lernen 38, 158-

174; hier: 158. 9 Rössler 2009, Strategisch sprachmitteln, 158.

10 Vgl. Rössler 2009, Strategisch sprachmitteln, 159.

11 Vgl. Rössler 2008, Die sechste Fertigkeit, 57.

12 Rössler 2008, Die sechste Fertigkeit, 58.

13 Goethe-Institut (Hrsg.) (2001): Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen für Sprachen: Lernen, lehren, beurteilen. Berlin –

München – Wien – Zürich – New York: Langenscheidt, 62.

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Wenden wir uns nun der konkreten Umsetzung von Sprachmittlungsaktivitäten im Unterricht

zu. In diesem Zusammenhang ist anzumerken, dass die Situation möglichst realitätsnah zu

gestalten ist, und zwar in dem Sinne, dass eine ähnliche Situation im Rahmen beispielsweise

eines Schüleraustausches oder einer Reise tatsächlich stattfinden könnte. Als vorbereitende

Übungen sind Strategieübungen im Bereich der Lesetechniken und des Vokabulars

denkbar.14 Königs erwähnt als konkretes Beispiel die Vermittlung zwischen einer

ausländischen Partnerschule und der eigenen.15 Andrea Rössler wiederum präsentiert ein

Beispiel aus dem Bereich cinéma, welches ich als Inspiration für meine eigene

Unterrichtseinheit herangezogen habe. Dabei präsentieren die Schüler/innen französische

Filme auf Deutsch und werden auf die Besonderheit der zumeist fehlenden Anglizismen im

Französischen aufmerksam gemacht.16

Daniel Reimann präsentiert in seinem Artikel einen originellen Unterrichtsentwurf, der das

Erkennen von Stereotypen und die Sprachmittlung von Liedern zum Ziel hat. Die Grundlage

hierfür bildet zunächst das Lied „Aurélie“ von Wir sind Helden. Es geht darin um eine

Französin, die sich in Deutschland von den Männern unbeachtet fühlt und die fehlenden

Flirts und Liebesbeziehungen bedauert. In diesem interkulturellen Text können die

Lernenden Stereotype und Klischees analysieren, zum Beispiel: „Aurélie, du erwartest viel zu

viel, die Deutschen flirten sehr subtil“.17 Neben dem Humor der Deutschen und dem

Flirtverhalten werden die Schüler/innen auch dazu angehalten, die französische Version des

Liedes mit der deutschen zu vergleichen.18

2. Analyse Lehrmittel

Bei den analysierten Lehrmitteln handelt es sich um Schulbücher aus dem Französisch-

unterricht, welche in Österreich und der Schweiz im Einsatz sind: ECO.com, Génération pro,

Cours intensif und Réalités.

ECO.com ist ein schweizerisches Lehrmittel, das es sich zum Ziel gesetzt hat, die

Schüler/innen der Handels- und Berufsschulen auf das abschließende Wirtschaftszertifikat

vorzubereiten. Es werden hierbei die Niveaus A2/B1 abgedeckt, wobei der Schwerpunkt auf

dem Wirtschaftsfranzösisch liegt und der Situation der Mehrsprachigkeit sowie den

wirtschaftlichen Anforderungen des Arbeitsmarktes Rechnung getragen wird. In der

folgenden Tabelle sind zwei Beispiele aufgeführt:19

14

Vgl. Königs 2003, Übungen zur Sprachmittlung, 316. 15

Vgl. Königs 2003, Übungen zur Sprachmittlung, 317. 16

Vgl. Rössler 2008, Die sechste Fertigkeit, 68-70. 17

Reimann, Daniel (2010): „Von ‚Aurélie‘ bis ‚Tour de Franz‘.“ In: Der Fremdsprachliche Unterricht Französisch 105/2010, 18-22, hier: 18.

18 Vgl. Reimann 2010, 18-19.

19 Beyeler, Claude / Forni, Sandro (2003): ECO.com 2. Méthode de français économique et commercial. Zug: Klett und Balmer

Verlag, 22-23.

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ECO.com gibt konkrete Strategien an die Schüler/innen weiter, wie beispielsweise das

Markieren schwieriger Wörter und Kollokationen sowie das Umgehen allzu komplizierter

Formulierungen. Im obigen Beispiel wird den Schüler/inne/n auf diesem Niveau geraten,

bildhafte Ausdrücke nicht zu übersetzen, sondern diese mit eigenen Worten und sinngemäß

wiederzugeben.

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Das Lehrmittel Génération pro bezieht sich ebenfalls auf die Niveaus A2 und B1. Wir finden

hier zahlreiche auf die Altersgruppe (Jugendliche) abgestimmte Situationen aus dem Alltag

und dem Berufsleben, die auf dem Wortschatz der jeweiligen Lektion aufbauen. Das letzte

angeführte Beispiel zeigt sehr deutlich auf, dass die interkulturelle Kompetenz meist einen

zentralen Bestandteil der Sprachmittlung darstellt.

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Quelle:

1. Bild: Ernst Klett Verlag (Hrsg.) (2009): Génération pro. Niveau intérmediaire. Carnet d’activités Stuttgart: Klett Verlag,

35.

2. Bild: Ernst Klett Verlag (Hrsg.) (2009): Génération pro. Niveau intérmediaire. Stuttgart: Klett Verlag, 99.

3. Bild: Ernst Klett Verlag (Hrsg.) (2009): Génération pro. Niveau intérmediaire. Stuttgart: Klett Verlag, 109.

Der Cours intensif 320 ist für die Oberstufe (Niveau B1/B2) konzipiert und legt den

Schwerpunkt auf die Vermittlung von Texten. Im Übungsteil befinden sich zahlreiche Texte,

die paraphrasiert werden sollen. Die wenig abwechslungsreiche Herangehensweise könnte

jedoch stellenweise demotivierend auf die Schüler/innen wirken.

Die Kompetenz der Sprachmittlung beginnt meist mit dem Niveau A2/B1, da es sich um eine

sprachlich sehr anspruchsvolle Tätigkeit handelt. Trotzdem gibt es auch Schulbücher für

Anfänger, welche die Sprachmittlung fördern. Réalités gehört zu diesen Lehrwerken. Im

ersten Lernjahr sollen die Schüler/innen den Eltern im Französischurlaub eine französische

Internetseite auf Deutsch erläutern:

«Le Parc des oiseaux:

Avec tes parents, tu vas partir en vacances près de Lyon. Vous allez aussi visiter le Parc des oiseaux. Tes parents ne parlent pas français et ils ont des questions sur le parc. Voilà leurs questions. Regarde la page internet, p. 136. Réponds à

leurs questions. »21

20

Ballin, Susanne [et al.] (2008): Cours intensif 3. Französisch für den schulischen Unterricht. Stuttgart: Ernst Klett Verlag. 21 Cornelsen Verlag (Hrsg.) (2001): Réalités. Nouvelle édition 1. Berlin: Cornelsen Verlag, 135-136.

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3. Geplante Unterrichtseinheit

3.1 Überlegungen

Das Konzept der zwei ausgearbeiteten Stunden berücksichtigt sowohl die Mehrsprachigkeit

als auch den fächerübergreifenden Unterricht als neue Möglichkeit im Rahmen der

Sprachmittlung. Wichtig beim Entwurf der geplanten Unterrichtseinheit ist die altersgerechte

und realitätsnahe Situation, welche tatsächlich in dieser oder einer ähnlichen Art und Weise

vorliegen könnte. Der Schwerpunkt liegt auf der mündlichen Interaktion zwischen den

Schüler/inne/n.

Grundsätzlich behandelt das Unterrichtsthema den Bereich des Films und des Kinos, wobei

ich mich dabei von den Unterrichtsentwürfen und Ratschlägen von Königs und Rössler

inspirieren ließ und diese für meine Zwecke ausgebaut, verändert und variiert habe.22 Ich

habe mir die zwei Unterrichtsstunden als Zusammenarbeit zwischen einer Spanischgruppe

und einer Französischgruppe vorgestellt. Es erscheint mir besonders spannend, diese zwei

romanischen Sprachen zusammenzuführen und damit eine nahezu realistische Situation der

Sprachmittlung zu schaffen. Ich gehe von einer Gruppengröße von jeweils 14 Schüler/inne/n

aus. Das Niveau entspricht dem Niveau B1 des Europäischen Referenzrahmens.

Nach einem einleitenden Brainstorming, das die Interessen und Vorkenntnisse aktiviert, wird

der Wortschatz zum Thema Kino und Film in Form einer Zuordnungsübung erarbeitet.

Anschließend folgt ein gezieltes Aussprachetraining. Zum Einüben des Prinzips der

Sprachmittlung bekommen die Lernenden ein französisches Fernsehprogramm aus-

gehändigt, das sie ins Deutsche sprachmitteln sollen. Die Spanischgruppe absolviert zur

gleichen Zeit dieselben vorbereitenden Übungen in spanischer Sprache.

Im Anschluss daran werden via Zufallsprinzip Zweiergruppen gebildet. Eine Person

übernimmt die Rolle des/der französischen Austauschschülers/-in, die andere jeweils die

Rolle des/der österreichischen Gastschülers/-in. Die fingierte Situation sieht folgendermaßen

aus: Die Schüler/innen der französischen Partnerschule, die noch nicht gut Deutsch

sprechen, wohnen bei österreichischen Gastfamilien und wollen am Abend eine DVD

anschauen (zwar in der englischen Version, allerdings ist die Beschreibung auf Deutsch).

Leider ist der Klappentext auf Deutsch, weshalb die Schüler/innen versuchen sollen, diesen

auf Französisch mündlich zusammenzufassen. Im Anschluss an die Beschreibung eines

Films werden die Rollen getauscht.

22

Vgl. hierzu: Königs, Frank G. (2003): „Übungen zur Sprachmittlung.“ In: Bausch, Karl-Richard [et al.]. (Hrsg.): Handbuch Fremdsprachenunterricht. Tübingen [et al.]: Francke, 315-317, hier: 317. / Rössler, Andrea (2008): „Die sechste Fertigkeit? Zum didaktischen Potenzial von Sprachmittlungsaufgaben im Französischunterricht.“ In: Zeitschrift für Romanische Sprachen und ihre Didaktik 2/I, 53-77, hier: 68-70.

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10

Nach einer kurzen Pause werden die Schüler/innen der Spanisch-Gruppe und der

Französisch-Gruppe zusammengeführt und einander vorgestellt. Es werden Zweiergruppen

gebildet. In der ersten fingierten Situation nehmen wir an, dass die Klasse im Rahmen des

Comenius-Projekts eine Woche in Barcelona verbringt. Die Schüler/innen wollen einen Film

(in Originalversion, auf Englisch) im Kino anschauen, allerdings ist die Filmbeschreibung der

Kinoseite im Internet auf Spanisch. Der/Die Spanisch-Schüler/in vermittelt und übersetzt frei

vom Spanischen ins Deutsche. Dabei müssen mindestens 20 Sätze gesprochen werden, um

zu vermeiden, dass auf Schülerseite zu wenig gearbeitet wird. Bei der zweiten fingierten

Situation finden sich die Schüler/innen in der anderen Rolle wieder, und zwar in Paris, wo sie

eine Gemeinschaftswoche verbringen. Beide Situationen werden von jedem Pärchen

durchgespielt. Aus den Übungen soll jeder Schüler bzw. jede Schülerin zwei Beispiele

verschriftlichen.

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Unterkofler, Nadja (2013): Die Kompetenz „Sprachmittlung“ und ihre Implikationen für den Fremdsprachenunterricht. Innsbruck: Universität Innsbruck (fachdidaktische Hausarbeit).

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3.2 Stundenbild

Lehrperson/en: Nadja Unterkofler, Spanischkollegin (erste Unterrichtseinheit wird getrennt nach Sprachen durchgeführt)

DAUER THEMA / INHALT ANLIEGEN / ZIELE ANLIEGEN / ZIELE

5 Min. Brainstorming zum Thema Film, Kino und Fernsehprogramm anhand von PPP-Bildern (z.B. aktuelle oder bekannte Filmplakate)

vorhandene Wortschatzkenntnisse und Interessen aktivieren, Einstieg

PPP mit Bildern

(M0)

10 Min. Wortschatz zum Thema erarbeiten, d.h. zu den Themen Kino und Film

Wiederholung und Aktivierung von Wortschatz, Besonderheit des frankophonen Sprachraums in Bezug auf Anglizismen (siehe dazu auch die Unterrichtsbeispiele und Anmerkungen von Andrea Rössler)

Zuordnungsübung (Wortschatz) in Gruppenarbeit, Kärtchen

(M1)

10 Min. Ausspracheübung, eigene Sätze mit den jeweiligen neuen Ausdrücken formulieren

Aussprache festigen und Wortschatz verwenden / anwenden

Anwendung des Gelernten in Gruppenarbeit und im Plenum

10 Min. Französisches Fernsehprogramm einem/r österreichischen Mitschüler/in erklären, der/die nur Deutsch spricht

erstes Einüben der erworbenen Wortschatzkenntnisse und Vertrautmachen mit der Methode „Mediation“ und Sprachmittlung

AB „Französisches Fernsehprogramm“

(M2)

15 Min. (danach 5-10 Minuten

Es werden Gruppen mit jeweils zwei Personen gebildet („Zählen“). Eine Person übernimmt die Rolle des/der französischen Austauschschülers/-in, die andere jeweils

Erklären und mündliche Durchführung der Sprachmittlungsübung

AB mit Arbeitsauftrag und Klappentexten bzw. „echte“ DVDs

THEMA Filme, Kinoprogramm (Die Kompetenz „Sprachmittlung“ und ihre Implikationen für den Fremdsprachenunterricht)

SPRACHE/N Französisch, Spanisch (fächerübergreifend)

LERNJAHR, NIVEAU/S B1 (7./8. Klasse Gymnasium)

UNGEFÄHRE GRUPPENGRÖßE 14 Schüler/innen pro Gruppe (Französisch und Spanisch), Doppelstunde

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Pause) die Rolle des/der österreichischen Gastschülers/-in.

Fingierte Situation: Schüler/innen der französischen Partnerschule, die noch nicht gut Deutsch sprechen, wohnen bei österreichischen Gastfamilien und wollen am Abend eine DVD anschauen (zwar in der englischen Version, allerdings ist die Beschreibung auf Deutsch).

Leider ist der Klappentext auf Deutsch, weshalb die Schüler/innen versuchen sollen, diesen auf Französisch mündlich zusammenzufassen.

Nach der Beschreibung eines Films werden die Rollen getauscht.

Sprachmittlung von der Muttersprache in die Zielsprache

mitbringen

2 Filmbeschreibungen

Sprachmittlung in Partnerarbeit

(M3)

15-20 Min. Nach einer kurzen Pause werden die Schüler/innen der Spanisch-Gruppe und der Französisch-Gruppe zusammengeführt und einander vorgestellt. Es werden 2er-Gruppen gebildet.

1. Fingierte Situation: Die Klasse verbringt im Rahmen des Comenius-Projekts eine Woche in Barcelona. Die Schüler/innen wollen einen Film (in Originalversion, auf Englisch) im Kino anschauen, allerdings ist die Filmbeschreibung der Kinoseite im Internet auf Spanisch. Der/die Spanisch-Schüler/in vermittelt und übersetzt frei vom Spanischen ins Deutsche.

2. Fingierte Situation: gleiche Situation in Paris, wo die Schüler/innen eine Gemeinschaftswoche verbringen.

Beide Situationen werden von jedem Pärchen durchgespielt.

Sprachmittlung von der Zielsprache in die Muttersprache

Internetseiten:

http://www.france-cinema.com/Paris/UGC-Forum-Orient-Express.php

http://enbarcelona.com/barcelona/cine

15-20 Min. Jeweils zwei Beispiele aus beiden Übungen verschriftlichen.

Rest als HÜ

Verschriftlichung, freie Wahl (aus den besprochenen Beispielen)

Ergebnissicherung

Heft, Tafel

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3.3 Materialien - M0 : Imput PPP

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M1 : Le cinéma : Lernkärtchen (Zuordnungsübung)

le rôle die Rolle

l’écran der Bildschirm/die Leinwand

le public das Publikum

le spectateur/la spectatrice der Zuschauer

la vedette der Star (m.+f.)

le court métrage der Kurzfilm

le long métrage der Spielfilm

la réservation die Reservierung

le billet das Ticket/die Eintrittskarte

le dialogue der Dialog

le monologue der Monolog

l’histoire die Geschichte

le cinéma, le ciné das Kino

la salle de cinéma der Kinosaal

le multiplexe Kino mit mehreren Sälen

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15

tourner la scène eine Szene drehen

le cinéphile der Kinofan

la séance de cinéma die Filmvorstellung

la bande-annonce der Trailer

le film d’animation der Animationsfilm

le film pour enfants der Kinderfilm

le film d’action der Actionfilm

le film d’aventures der Abenteuerfilm

le film policier der Kriminalfilm

le film d’horreur/d’épouvante der Horrorfilm

le film de science-fiction der Science-Fiction-Film

le film fantastique der Fantasy-Film

le film historique der Historienfilm

le thriller der Thriller

la comédie die Komödie

la tragicomédie die Tragikomödie

Quel genre de film est-ce que tu aimes ? Welches Filmgenre gefällt dir ?

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Ce film est interdit aux moins de 18 ans. Der Film ist für Minderjährige untersagt.

Le film a été un véritable tabac ! Der Film war ein Bombenerfolg !

Comment tu as trouvé le film ? Wie fandest du den Film ?

Est-ce que la place est

libre/occupée ?

Ist der Platz frei/besetzt ?

Je voudrais regarder un

film en V.O./version

originale.

Ich würde gerne einen Film

in Originalversion

anschauen.

la musique du film die Filmmusik

Le film a été un fiasco. Der Film war ein Reinfall.

les sous-titres (m.) die Untertitel

le cadreur / le caméraman der Kameramann

le réalisateur / le metteur en scène der Regisseur

projeter / passer un film einen Film vorspielen

jouer le rôle principal die Hauptrolle spielen

le film de guerre der Kriegsfilm

le film catastrophe der Katastrophenfilm

le western der Western

la comédie romantique die romantische Komödie

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17

M2 : La télé: Compréhension de l’écrit

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M3 : Klappentexte

Mathilde – Eine grosse Liebe

(Vom Regisseur von „Die fabelhafte Welt der Amélie“)

Schauspieler: Audrey Tautou

Ein Film von Jean-Pierre Jeunet

„Ein bewegendes Meisterwerk!“ (Der Spiegel)

„Eine wunderbare Liebesgeschichte!“ (Cinema)

Im Jahr 1919 war Mathilde 19 Jahre alt. Zwei Jahre zuvor war ihr Verlobter Manech

zur Front an der Somme aufgebrochen. Wie Millionen andere starb er „auf dem Feld

der Ehre“. So steht es zumindest in den offiziellen Berichten. Doch Mathilde weigert

sich, das zu glauben. Wenn Manech tot wäre, dann würde sie das spüren.

Eigensinnig hält sie an ihrem intuitiven Gefühl fest, das sie wie ein Band der

Hoffnung mit ihrem Geliebten verbindet. Es ist ihr egal, dass ein ehemaliger

Sergeant berichtet, wie Manech im Niemandsland außerhalb eines Schützengrabens

namens Bingo Crépuscule gestorben ist – zusammen mit vier anderen Soldaten, die

zum Tode verurteilt waren. Auf ihrer Suche nach der Liebe ihres Lebens muss

Mathilde viele Hindernisse überwinden, aber sie kennt keine Angst. Wer dem

Schicksal trotzt, für den ist nichts unmöglich… Jean-Pierre Jeunet schuf mit seinem

Star Audrey Tautou ein Meisterwerk, einen Bilderrausch aus gewaltigen Schlachten

und überwältigenden Gefühlen.

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Unterkofler, Nadja (2013): Die Kompetenz „Sprachmittlung“ und ihre Implikationen für den Fremdsprachen-unterricht. Innsbruck: Universität Innsbruck (fachdidaktische Hausarbeit).

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L’auberge espagnole – Barcelona für ein Jahr

Ein Film von Cedric Klapisch

Ein Film wie Ferien: vergnüglich-entspannte Studentenkomödie

mit unwiderstehlich mediterranem Charme

Xavier, 25-jähriger Wirtschaftsstudent aus Paris, landet nach

tränenreichem Abschied von Dauer-Freundin Martine in der sommerlichen Metropole

Barcelona, um hier dank europäischem Austausch-Programm Erasmus sein letztes

Studienjahr zu absolvieren – und Spanisch zu lernen. Was gar nicht so einfach ist,

wo doch die Mitbewohner seiner neuen, buntgemischten, gesamteuropäischen WG

aus Italien, England, Dänemark, Belgien, Deutschland und Spanien kommen. Sie

alle verfolgen das gleiche Ziel: feiern, leben, lieben – ach ja, und studieren. Von der

mediterranen Sonne aufgetaut, lässt sich der sonst so kühle Xavier von seiner

lesbischen Kommilitonin Isabelle Verführungstricks beibringen, um sie sogleich an

der schüchternen Anne Sophie zu testen. Und das, obwohl diese mit seinem neuen

Bekannten Jean-Michel verheiratet ist.

Und auch sonst bietet ihm Barcelona jede Menge Ablenkung vom eigentlichen

Studium. Als er schließlich die Heimreise antreten muss, stellt Xavier schlagartig fest,

wie sehr sich seine Prioritäten und die eigenen Lebenspläne verändert haben. Wie

soll seine Zukunft aussehen?

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Unterkofler, Nadja (2013): Die Kompetenz „Sprachmittlung“ und ihre Implikationen für den Fremdsprachen-unterricht. Innsbruck: Universität Innsbruck (fachdidaktische Hausarbeit).

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Die fabelhafte Welt der Amélie

Ein Film von Jean-Pierre Jeunet

Schauspieler: Audrey Tautou und Mathieu Kassovitz

„Ein gigantischer Glückskeks – süß und süchtig machend!“

(Der Spiegel)

Amélie (Audrey Tautou) hat ihre eigene fabelhafte Welt. Sie liebt die kleinen Dinge,

die leisen Töne und die zarten Gesten. Sie hat ein Auge für Details, die jedem

anderen entgehen und einen Blick für magische Momente, die flüchtiger sind als ein

Wimpernschlag. Amélie hat den Kopf über den Wolken23, und steht dennoch mit

beiden Beinen auf der Erde24. Ihr kleines Universum ist bevölkert von

suizidgefährdeten Goldfischen, gescheiterten Genies, sehnsuchtskranken

Hypochondern und anderen skurrilen Gestalten. Als sie eines Tages beschließt, als

gute Fee in das Leben ihrer Mitmenschen zu treten, weiß sie genau, was sie zu tun

hat: Sie schickt einen Gartenzwerg auf Weltreise, zaubert jahrzehntelang

verschollene Liebesbriefe wieder herbei und wird zum Schutz- und Racheengel in

einer Person. Nur wenn es um ihr eigenes Glück geht, steht Amélie sich selbst im

Weg. Und als sie sich in den schüchternen Nico (Mathieu Kassovitz) verliebt, weiß

sie sich kaum noch einen Rat – bis ihr ein guter Geist auf die Sprünge hilft…

23

vivre sur son nuage 24

avoir les deux pieds sur terre

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3.4 Reflexion des Feedbacks

Das Feedback der anderen Studierenden und der Lehrveranstaltungsleiterinnen war für mich

persönlich sehr konstruktiv und wertvoll. Das von mir bearbeitete Thema war zunächst sehr

komplex und schwierig, da ich mich bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht theoretisch mit

diesem Aspekt des Fremdsprachenunterrichts befasst hatte. Meine Schüler/innen legen

anstelle einer schulinternen Abschlussprüfung die DFP-Prüfung, eine wirtschaftliche Version

der DELF-Prüfung, ab, im Rahmen derer sie einen wirtschaftlich geprägten deutschen Text

aus ihrem Erfahrungsfeld auf Französisch wiedergeben. Konkret bedeutet dies beispiels-

weise, dass die Lernenden einem französischsprachigen Arbeitskollegen bzw. einer -kollegin

den Inhalt eines Zeitungsartikels auf Französisch erklären sollen. Es handelt sich dabei um

Sprachmittlung par excellence, wobei viele Lernende große Schwierigkeiten damit haben

und oftmals den Fehler begehen, in die wortwörtliche Übersetzung des Textes abzugleiten.

Das Feedback der Professorinnen hat mir gezeigt, dass ich das Thema strukturiert und

verständlich aufgebaut habe sowie interessant vermitteln konnte. Was die konkrete

Umsetzung des Konzepts betrifft, so ist natürlich zu bedenken, dass die Unterrichtsstunde

zuerst getestet und allenfalls der Unterrichtsablauf für nachfolgende Klassen nachjustiert

werden muss, da die fächer- und klassenübergreifende Zusammenarbeit immer wieder

unerwartete Probleme aufwerfen kann. In Bezug auf die Übersetzung des Kinoprogramms

sollte außerdem darauf geachtet werden, dass die Schüler/innen eine Mindestanzahl an

Sätzen formulieren, da ansonsten die Gefahr besteht, dass sich manche das Leben leicht

machen und auf der bequemen und wenig produktiven Seite verweilen.

Was das Feedback der Studierenden anbelangt, so wurde dieses in drei verschiedenen

Gruppen erarbeitet und mir schriftlich und mündlich zu den Bereichen „Material und

Methoden“, „Zeitliche Einteilung“ und „Inhalt“ mitgeteilt. Hier möchte ich herausstreichen,

dass insbesondere der fächerübergreifende Unterricht zwischen Französisch und Spanisch

sowie die Unterstützung der Lehrmittelanalyse mit eingescannten Beispielen aus den

Schulbüchern als besonders motivierend empfunden wurde. Außerdem hat es mich gefreut,

dass die Studierenden meinen Vortrag als „freundlich und mitreißend“ beurteilt haben und

fanden, dass ich frei, klar und verständlich gesprochen habe, was schließlich eine wichtige

Eigenschaft als Fremdsprachenlehrerin ist.

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Unterkofler, Nadja (2013): Die Kompetenz „Sprachmittlung“ und ihre Implikationen für den Fremdsprachen-unterricht. Innsbruck: Universität Innsbruck (fachdidaktische Hausarbeit).

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4. Bibliographie

4.1. Schulbücher

Ballin, Susanne [et al.] (2008): Cours intensif 3. Französisch für den Unterricht. Stuttgart:

Klett Verlag.

Beyeler, Claude / Forni, Sandro (2003): ECO.com 2. Méthode de français économique et

commercial. Zug: Klett und Balmer Verlag.

Cornelsen Verlag (Hrsg.) (2001): Réalités. Nouvelle édition 1. Berlin: Cornelsen Verlag.

Ernst Klett Verlag (Hrsg.) (2009): Génération pro. Niveau intérmediaire. Stuttgart: Klett

Verlag.

4.2. Gemeinsamer Europäischer Referenzrahmen

Goethe-Institut (Hrsg.) (2001): Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen für Sprachen:

Lernen, lehren, beurteilen. Berlin – München – Wien – Zürich – New York:

Langenscheidt.

4.3. Sekundärliteratur

Königs, Frank G. (2003): „Übungen zur Sprachmittlung.“ In: Bausch, Karl-Richard [et al.].

(Hrsg.): Handbuch Fremdsprachenunterricht. Tübingen [et al.]: Francke, 315-317.

Reimann, Daniel (2010): „Von ‚Aurélie‘ bis ‚Tour de Franz‘.“ In: Der Fremdsprachliche

Unterricht Französisch 105/2010, 18-22.

Rössler, Andrea (2008): „Die sechste Fertigkeit? Zum didaktischen Potenzial von

Sprachmittlungsaufgaben im Französischunterricht.“ In: Zeitschrift für Romanische

Sprachen und ihre Didaktik 2/I, 53-77.

Rössler, Andrea (2009): „Strategisch sprachmitteln im Spanischunterricht.“ In: Fremd-

sprachen Lehren und Lernen 38, 158-174.