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DIE KRAFT DER ALPEN IN TIEGEL VERPACKT Text: Maike Grunwald Wild wachsende Blumen, Alpenkräuter, Honig, Propolis, Bierhefe und Murmelöl: Die Tiroler Produktlinie alpienne setzt auf 100 Prozent Natur. Was als Alternative zu fernöstlichen Wellnessbehandlungen in der österreichischen Luxushotellerie begann, wird auch bei Einzelkundinnen in Deutschland immer beliebter. GENiESSEN

Die Kraft der Alpen in Tiegel verpackt

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Artikel im Landspiegel Dezember 2010

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die krafT der alpen in TieGel verpackT

Text: Maike Grunwald

Wild wachsende Blumen, alpenkräuter, honig, Propolis, Bierhefe und Murmelöl: die tiroler Produktlinie alpienne setzt auf 100 Prozent natur. Was als alternative zu fernöstlichen Wellnessbehandlungen in der österreichischen Luxushotellerie begann,

wird auch bei einzelkundinnen in deutschland immer beliebter.

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e r Duft von Kräutern und Bienenhonig, die zarten Farben kleiner

Wildblumen, die Luft durchdrungen mit der

Kraft der Berge – haben Sie auch schon einmal davon geträumt, eine blühende Almwiese einfach mit nach Hause zu nehmen? Die Kräuterbauern, die für die österreichische Natur-Pflegeserie al-pienne in den Tiroler Alpen Blüten mit der Hand sammeln und verarbeiten, tun im Grunde genau dies. Sie verdie-nen ihren Lebensunterhalt mit der Pro-duktion von Cremes, Lotionen, Pflege-masken, Ölen und Essenzen, die unser Wohlbefinden fördern. Sitz der Firma und Produktionsort ist das Pitztal, das zum Naturpark Kaunergrat gehört – ein besonders gesundes und ursprüng-liches Umfeld.

Die Idee, naturreine Alpenprodukte für unsere Wellness herzustellen, kam den Erfindern eigentlich für die

Zwecke der österreichischen Spa-Hotel-lerie. „Meinen Geschäftspartner Rein-hard Schuler und mich hat es gestört, dass in den guten Wellnesshotels im Al-penraum fast ausschließlich Fernöstli-ches angeboten wurde“, erklärte Josef Knabl diesem Magazin. „Das boden-ständige Alpine, das so gesund vor der Haustüre wächst, hatte kaum eine Wer-tigkeit. Nicht zuletzt auch deshalb, weil es dafür in der gehobenen Hotellerie keine gut aufgemachte Marke mit 100 Prozent Natur gab. alpienne hat da eine Lücke geschlossen.“

Heute gibt ihm der Erfolg recht. Ei-gentlich kein Wunder, denn der Un-ternehmensberater Knabl gilt als Pio-nier und erfahrener Experte in Sachen Wellness. Ende der 80er-Jahre brachte er den neuen Wohlfühltrend aus Kali-fornien ins Tirol. 1992 gründete er mit verschiedenen Hoteliers eine Vereini-gung von luxuriösen Spa-Hotels, die heute unter dem Namen Best Wellness

Hotels Austria 25 Häuser in Österreich und Südtirol zusammenfasst.

Die individuell geführten Hotels, meist Familienunternehmen, müssen mindestens vier Sterne haben und zu-sätzlichen Standards genügen, die sich die Gruppe selbst auferlegt hat. Dazu gehören nicht nur „harte“ Fakten, die für die Vergabe von Sternen maßgebend sind, wie etwa die Qua drat meter grö ße des Wellnessbereichs. Ausschlaggebend sind auch „weiche“ Kriterien wie die Schönheit der Lage und die Freundlich-keit der Mitarbeiter. Die strengen Qua-litätskriterien werden jedes Jahr durch nicht angekündigte, heimliche „Mys-tery Checks“ kontrolliert. Fünf Mal im Jahr wird jedes Hotel der Gruppe Best Wellness Hotels Austria von einer un-abhängigen Firma geprüft. Das Ergeb-nis: hervorragende Qualität und ein Service, der an Herzlichkeit nicht zu überbieten ist. Nicht umsonst gelten die Österreicher als Vorreiter, wenn es

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um Gastlichkeit und Wohlbefinden geht.

Nun sind fern-östliche Angebote wie die wohltuende Klangschalenmassage auch weiterhin ein wichtiger Bestandteil des Well ness-ange bots. Doch umweltfreundliche und naturreine Produkte direkt aus der je-weiligen Region werden immer gefrag-ter – gerade auch beim verwöhnten, gut informierten Gast. Dass der Biotrend in der Wellnessbranche recht spät erkannt wurde, hat Josef Knabl besonders ge-stört. „Oft waren Produkte dabei, die vor Chemie nur so strotzten“, bemän-gelt er. Ein ausschlaggebender Grund für die Entwicklung einer Produktlinie, die dem Wunsch nach Natürlichkeit und Nachhaltigkeit gerecht wird.

„Weniger ist mehr“ lautet dann auch das Credo von alpienne, das sich das Team gleich mehrfach auf die Fahne geschrieben hat. Die Produkte kommen

gänzlich ohne synthetische Farb-, Duft- und Konservierungsstoffe aus. Sie wer-den mit einem Minimum an CO2-Aus-stoß verarbeitet: Die Transportwege der Rohstoffe sind kurz, die Ernte erfolgt sorgfältig per Hand statt mit Maschi-nen. Im Einklang mit der Natur pflü-cken die bäuerlichen Hersteller wild wachsende Kräuter direkt von der Alm. „Es ist mir auch ganz wichtig zu erwäh-nen, dass wir keinerlei Tierversuche durchführen“, betont Knabl.

Aber was ist nun eigentlich drin in den Naturprodukten aus den Bergen? Die Liste ist lang und reicht von Ar-nika bis Zirbelholz. Die gelb blühende Arnika gilt als wirkungsvolle Heil-pflanze gegen Verspannungen, Ver-letzungen und Hautbeschwerden, das

himmlisch duftende Holz der Zirbelkie-fer als Wunder mittel gegen Schlafprob-leme. Wild gewach-

sene Kamille wirkt entzündungshem-mend, Johanniskraut beruhigt, Honig glättet und nährt die Haut, Moor stärkt die natürliche Abwehr und lindert chro-nische Entzündungen, Ringelblume hilft bei gereizter, trockener Haut, Wa-cholder bei neuralgischen Schmerzen. Viele Inhaltsstoffe der alpienne-Linie sind bekannte Heilpflanzen, die der Volksmedizin seit Jahrhunderten ge-läufig sind und deren Wirkung auch schulmedizinisch längst bestätigt ist.

Exotischer mutet der Inhaltsstoff „Murmelöl“ an, gewonnen aus dem Fett der Murmeltiere. Die Älteren schwärmen von dem alpinen Allheil-mittel gegen Gelenkbeschwerden, Ver-krampfungen und Hauterkrankungen. Schulmedizinische Untersuchungen

Wie zu Omas Zeiten: die Produkte der Linie alpienne werden in liebevoller handarbeit hergestellt. Je nach saison sind sechs bis acht tiroler Bauernfamilien damit beschäf-tigt, die Kräuter zu sammeln und zu verar-beiten.

Fleißige Bienen: honig und Propolis („Bie-nenharz“) sind wichtige Bestandteile vieler alpienne-Produkte. über 700 Bienenstöcke sammeln auf höhenlagen zwischen 1.000 und 1.900 Metern Blütenstaub von Wild-blumen.

überliefertes Wissen: Kräuter wie die rin-gelblume (re.) sind in der volkstümlichen naturheilkunde schon lange wichtig. die entzündungshemmende, heilende Wirkung der calendula officinalis ist wissenschaftlich anerkannt.

„Wenn es um unser Wohlbefinden geht, verwischen die Grenzen zwischen

Schönheits­ und Gesundheitspflege.“

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bescheinigen dem Öl einen hohen An-teil an natürlichem Kortison, ein Wirk-stoff gegen Beschwerden des Bewe-gungsapparates.

Als natürliches Antibiotikum gilt Propolis, die von den Bienen gegen Bakterien und Pilze in ihrem Stock ein-gesetzt wird. In der Naturheilkunde wird Propolis gegen Hautprobleme wie Akne, Entzündungen und Sonnen-brand verwendet. Weniger bekannt ist das Mineral Zeolith, das sich in Gestein findet. Mit seinem natürlichen Silizium gilt es als eines der stärksten An ti oxi-dan ti en und wird ebenfalls als natür-liches Antibiotikum gegen Be schwer-den wie Neurodermitis, Herpes und Pilzerkrankungen eingesetzt. „Und weil wir glauben, dass Körperpflege gleichzeitig Gesundheitspflege ist, ver-wenden wir als Grundlage unserer Pro-dukte ausschließlich reines Olivenöl, Bienenwachs, Wollwachs und Propolis – also nur reine Naturstoffe, ohne Vase-line & Co.“, so die Hersteller von alpi-enne.

alpienne-Produkte bauen auf Er-kenntnisse der Volks- und Naturmedi-zin auf, die durch schulmedizinische

Studien gestützt werden. „Alles, was wir brauchen, um gesund zu bleiben, hat uns die Natur reichlich geschenkt“, wird Sebastian Kneipp auf der Home-page der Produktlinie zitiert. Tatsäch-lich finden sich so viele Heilpflanzen und -Stoffe in den alpienne-Produkten, dass die Hersteller in ihrem Internet-shop alpienne.at vorsichtshalber mehr-fach darauf hinweisen, dass ihre Pro-dukte einen Arztbesuch auf keinen Fall ersetzen dürfen.

Dabei ist es nicht verwunderlich, dass bewährte Wirkstoffe auch in Pfle-geprodukten Verwendung finden. Ge-sundheit und Schönheit ge hören nun einmal zusammen, nirgends sehen wir dies deutlicher als in der Natur. In der Wellnessbranche gilt dasselbe: Wenn es um unser Wohlbefinden geht, ver-wischen die Grenzen zwischen Schön-heits- und Gesundheitspflege, schließ-lich fühlt man sich nur gut, wenn man frei von Beschwerden ist, und wer sich gut fühlt, sieht auch so aus.

Schon der Ursprung des Begriffs „Wellness“ weist auf die enge Bezie-hung zur Medizin hin: Das Wort, das in der Schreibweise „wealnesse“ 1654

Arbeiten mit der Natur in der Natur: sitz der Firma alpienne ist der tiroler naturpark Kaunergrat, die rohstoffe kommen aus der region und werden von örtlichen Bauern direkt per hand verarbeitet. neben Pflegeprodukten gibt es auch Kissen mit duftender Zirbelholz-Füllung für einen erholsamen schönheitsschlaf.

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erstmals belegt ist, wird im Oxford English Dictionary als Gegensatz zu „illness“ („Krankheit“) mit „gute Ge-sundheit“ übersetzt. Die Weltgesund-heitsorganisation WHO definiert „Ge-sundheit“ wiederum als „Zustand des vollständigen körperlichen, geisti-gen und sozialen Wohlergehens und nicht nur das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen.“ Eine Definition, die „Gesundheit“ quasi mit „Wohlbe-finden“ gleichsetzt, die Grenzen zum „Wellness“-Begriff sind kaum noch er-kennbar. Heute wird „Wellness“ auch als Maßnahme zur Erhaltung der Ge-sundheit und Vorbeugung von Krank-heiten verstanden.

Daraus folgt, dass Wellnessange-bote individuell zusammengestellt wer-den müssen, unter Berücksichtigung des jeweiligen Gesundheitszustandes. Und: Wellness sollte nicht nur auf we-nige Tage Spa-Urlaub beschränkt sein, sondern im Alltag weitergeführt wer-den können, wie jede Form von Ge-sundheitsvorsorge.

Allerneueste Trends in der Wellness-hotellerie greifen diese Gedanken auf.

So hat die Gruppe Best Wellness Hotels Austria ein neues Konzept namens „Best Care“ entwickelt: Anstatt die Gäs te je nach Verfügbarkeit irgendeine nette Massage buchen zu lassen, wer-den schon vor dem Wellnessurlaub F ragen gestellt, die einem medizini-schen Anamnesebogen ähneln: Wel-che gesundheitlichen Einschränkun-gen gibt es? Wie sieht es mit den Schlaf- und Ernäh rungs gewohn hei ten aus? Wie ist das Stresslevel einzuschät-zen? Gebucht wird eine Zeitspanne. Die eigentlichen Wellnessanwendun-gen für diese Zeitspanne werden dann anhand des Vorab-Fragebogens und eines Beratungsgespräches zu Beginn des Aufenthalts individuell zusam-mengestellt, wobei auch die Ernährung und das Fitnessprogramm entspre-chend angepasst werden können. Idea-lerweise führt der Gast die Empfehlun-gen nach dem Urlaub zu Hause weiter fort.

Eines der ersten Wellnesshotels, die das Programm Best Care im Angebot haben, ist das Alpenresort Schwarz in Mieming, Tirol. Hoteldirektor Franz-

Josef Pirktl setzt wie mehr als die Hälfte der Best Wellness Hotels Austria auf die Naturprodukte von alpienne und findet, dass sie sich hervorragend mit dem neuen Konzept verbinden lassen. „Wir verwenden alpienne, weil es eine hochwertige Naturkosmetik ist, die frei ist von künstlichen Inhaltsstoffen. Die Produkte stammen aus unserer Region und sind überaus verträglich“, sagt er. „Die Kräuter sind handgepflückt, man riecht den Honig und auch die einzel-nen Kräuter. Unsere Gäste schätzen vor allem die Propolis- und Zirbelprodukte. In Verbindung mit dem Best-Care-Kon-zept können die Produkte und auch die entwickelten Behandlungsmetho-den noch individueller auf den Gast ab-gestimmt werden.“

Um so schöner ist es, dass man sich die Kraft der Alpen über den alpienne-Onlineshop auch nach Hause holen kann. Denn unabhängig davon, ob man sich in einem Tophotel verwöhnen lässt oder einen Wellnesstag zu Hause ein-legt: Mit Naturprodukten, die umwelt-schonend hergestellt sind, fühlt man sich dauerhaft natürlich wohl.

Idealerweise führt der Gast die Empfehlungen nach dem Urlaub zu Hause weiter fort.

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vor gut fünf Jahren sind Sie mit der Naturproduktlinie alpi-enne an den mark gegangen. Wie lautet ihre Bilanz?Mit der Idee, 100 Prozent Natur unter Verwendung von Roh-stoffen aus dem alpinen Raum, sind wir gerade zur rechten Zeit gekommen. alpienne ist mit seinen Produkten und vor allem auch Behandlungsformen eine gute Ergänzung zu den fernöstlichen Pendants. Vor allem ist alpienne bodenständig und authentisch. Wir haben in der gehobenen Wellness- und Spa-Hotellerie sehr großen Anklang gefunden und fassen inzwischen auch bei den Privatkunden über unseren Inter-netshop und den Vertrieb über die Hotelgäste immer besser Fuß. Viele Dankschreiben und E-Mails von Gästen beweisen, dass wir eine hohe Zufriedenheit erreichen und die alpinen Kräuter auch tatsächlich helfen.

Welche Herausforderungen mussten Sie meistern? War es anfangs schwierig, die verschiedenen Kräuterbauern unter einen Hut zu bekommen? Die Kooperation mit den bäuerlichen Partnern und das Sam-meln der Rohstoffe aus natürlichem Wildwuchs war die leichteste Übung. Im alpinen Raum wachsen eine Vielzahl von Kräutern mit hervorragenden Wirkstoffen. Problemati-scher und natürlich kostenintensiver ist die händische und 100-prozentig naturreine Verarbeitung der Kräuter. Hier sind kleine, auf 100 Prozent Natur ausgerichtete Hersteller wie wir den großen, teilweise mit chemischen Wirkstoffen arbei-tenden Herstellern natürlich unterlegen.

alpienne berücksichtigt modernste wissenschaftliche For-schung, aktuelle Bio- und Wellnesstrends, aber auch uralte volksweisheiten aus der Bergwelt. Wie passt dies zusammen?Zum Start war es enorm wichtig, die Konsumenten zu über-zeugen, dass unsere wild gewachsenen Kräuter und natürli-chen Rohstoffe hervorragende Wirkstoffe enthalten und dass dies auch wissenschaftlich nachgewiesen werden kann. Ge-meinsam mit Professor Schobersberger und Dr. Hoffmann vom Grazer Joanneum Research Institute haben wir bereits vorliegende wissenschaftlichen Studien dazu zusammenge-tragen und für jedermann verständlich aufbereitet. Dabei konnte anhand einer Studie auch die alte Irrmeinung wider-legt werden, dass Murmelöl knochenschädigend sei. Im Ge-genteil, Murmelöl enthält natürliches Kortison und kann bei Behandlungen im Bewegungsapparat hervorragend einge-setzt werden. Lediglich der Geruch musste durch Einsatz von natürlichen Duftstoffen verbessert werden!

Unsere Volksweisheiten decken sich häufig mit Aussagen und „Weisheiten“ aus der fernöstlichen Welt. Allerdings ver-wenden wir im Alpenraum dafür Kräuter und Rohstoffe, die bei uns ganz natürlich vorkommen und tragen nicht zuletzt auch damit zu einer positiven CO2-Bilanz bei.

ihre Firma sitzt im tiroler Naturpark Kaunergrat. Wie wirkt sich dies auf die produktion aus?Alle Pflanzen und Kräuter, die für unsere Produkte verwen-det werden, sammeln wir gemeinsam mit den bäuerlichen

Josef Knabl gilt als Wellnesspionier. ende der 80er-Jahre brachte der tiroler den Wohl-

fühltrend aus Kalifornien nach österreich, wenig später gründete er mit verschiedenen

hoteliers eine Vereinigung luxuriöser spa-hotels, die Best Wellness hotels austria. Mit der

erfindung einer alpinen naturpflegeserie, die gänzlich auf synthetische Farb-, duft- und

Konservierungsstoffe verzichtet, erkannte er eine Marktlücke in der Wellnessindustrie. der

unternehmens berater ist zusammen mit dem Mitbegründer reinhard schuler geschäfts-

führer von alpienne.

von Maike Grunwald

Josef Knabl, Mitbegründer von alpienne, im interview mit dem landSpiegel.

„Die Nachfrage nach alpinen Naturprodukten steigt“

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Partnern. Der Produktionsstandort im Pitztal in Tirol hat dabei sehr viele Vorteile: Nahezu alle Rohstoffe werden auf kürzesten Transportwegen angeliefert und können beson-ders schonend verarbeitet werden. Über 700 Bienenstöcke liefern den Rohstoff Propolis. In besonders gesundem Um-feld sammeln die Bienen auf Höhenlagen zwischen 1.000 und 1.900 m Seehöhe den Blütenstaub und liefern den Honig sowie Propolis. Wasser wird aus der nahe gelegenen Radon-quelle verwendet. Auch die Bierhefe, das Zirbelholz und die Wirkstoffe aus dem Moor kommen aus der Region. Eine der-zeit laufende Evaluierung unseres Produktionsablaufes be-scheinigt uns um 70 Prozent weniger CO2-Ausstoß als der Großteil der Mitbewerber.

Wie kommt es, dass murmelöl in ihren produkten zu finden ist? Stehen die tiere nicht unter Schutz?Im alpinen Raum gibt es eine große Murmeltier-Population, die durch die Abschüsse der Jäger im natürlichen Gleichge-wicht gehalten werden muss. Die Jagdbehörde gibt die jähr-liche Abschussquote vor. alpienne bekommt von den Jägern das Murmelfett geliefert. Es werden also weder zusätzlich Tiere erlegt noch werden Tiere dafür gezüchtet. Davon unab-hängig ist mir auch ganz wichtig zu erwähnen, dass wir kei-nerlei Tierversuche durchführen.

mehr als die Hälfte der Best Wellness Hotels Austria nut-zen alpienne-Wellnessbehandlungen und -produkte. Warum ist alpienne so populär in der gehobenen Spa-Hotellerie?

Die Häuser der Best Wellness Hotels Austria befinden sich fast alle in einem sehr natürlichen alpinen Umfeld und möchten ihren Gästen neben den verschiedensten Behand-lungsmethoden und Produkten eben auch eine 100-prozen-tig naturreine alpine Lösung anbieten – wohl wissend, dass die Nachfrage nach Naturprodukten und nachhaltiger Pro-duktion stetig steigt.

Haben Sie ein persönliches lieblingsprodukt?Ich selbst verwende am liebsten das Honig-Propolis Hair-Body und die Johanniskraut-Körperlotion. Meine Mutter schwört auf die hervorragende Wirkung des Murmelöls.

Welche rolle spielen Bioprodukte und Nachhaltigkeit allge-mein in ihrem leben, zum Beispiel bei der Ernährung?Ich bezeichne mich nicht als Biofreak, bin aber sehr wähle-risch, was die Anbauweise, Lagerung und Verarbeitung der Lebensmittel betrifft. In unserer Familie kommt größtenteils das auf den Tisch, was saisonal und regional im Angebot ist. Das garantiert natürlichen, guten Geschmack und nahrhafte Inhaltsstoffe.

und inwieweit richten Sie sich persönlich nach überliefer-ten volksweisheiten?Bei der Gartenarbeit wird möglichst auf die Weisheiten des Bauernkalenders und auf die Mondphasen Rücksicht ge-nommen. Den alljährliche Weihnachtsbaum holen wir bei einem befreundeten Bauern, der diesen zum richtigen Zeit-punkt fällt.

Bunt wie eine Blumenwiese: eine auswahl der Produkte. unter www.alpienne.at kann man sie direkt beim hersteller bestellen.