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Babelsberg / Zentrum Ost B-Plan Griebnitzsee / Aula für Lenné- Schule / Neue Kaufhalle im Zentrum Ost Forum Potsdamer Klimakonzept/ Dürfen wir uns Utopien erlauben? Links informiert Kreisvorstand in Klausur/ Superwahljahr 2011 Februar 2011 Nr. 2 · 7. Jahrgang Potsdams ] andere [ Seiten Die Linke Monatszeitung für die Landeshauptstadt 3 6– 8 Für Gerechtigkeit auf die Straße! Von Bernd Giewolies, Potsdam Das Jahr 2011 beginnt mit ei- ner weiteren Ausgrenzung und Isolierung der Hartz-IV- Empfänger, die die Spaltung der Gesellschaft vertieft: Ei- ner peinlich geringen Er- höhung der Regelsätze ste- hen verschärfte Sanktions- möglichkeiten gegenüber, Heizkosten für die Wohnung und der Zuschuss zur Ren- tenversicherung werden nicht mehr geleistet. Hartz-IV- Empfänger müssen auch kommerzielle „1-Euro-Jobs“ annehmen, die reguläre Ar- beitsplätze verdrängen. Für Viele sind diese Zustände nicht mehr hinnehmbar. Sie tragen den Protest auf die Straße, so auch wir in Pots- dam. Jeden dritten Montag im Monat findet die Montags- kundgebung des „Aktions- bündnisses gegen Hartz IV“ auf dem Platz der Einheit (Süd) statt. Die Soziale Bewe- gung Brandenburg veranstal- tet am 19.02. um 10 Uhr im Haus der Generationen eine Zusammenkunft mit Demon- stration. Der diesjährige Os- termarsch durch Potsdam beginnt am 16.04. um 14:00 Uhr vor dem Brandenburger Tor. Wir arbeiten zum Beispiel mit der Friedenskoordination und der Sozialen Bewegung Bran- (Fortsetzung auf SEITE 2) Hoffnung trotz Sperrung Neues zum Griebnitzseeufer/Von Dr. Walter Raffauf Die Nachricht, dass der Bund nach langem Hin und Her jetzt einen Ver- kauf seiner Flächen am Griebnitzsee an die Stadt Potsdam plant, kam am 19. Januar 2011. Es besteht also die Hoffnung, dass am Ende der Ausein- andersetzung am Griebnitzsee die Vernunft obsiegt haben wird und ein friedliches Zusammenleben aller Be- teiligten möglich ist. Bis dahin ist es allerdings noch ein gutes Stück Arbeit: Der  Verkauf an Potsdam muss beurkundet werden, der neue B-Plan muss Rechtsgültigkeit bekommen und er muss vor allem umgesetzt werden.  Hier wird es Wi- derstände geben. In dem Maß aller- dings, in dem die Stadt Potsdam durch Flächenerwerb auch psycho- logisch eine ernst zu nehmende Größe am Griebnitzseeufer wird, wird die Zahl der  Gegner der öffentlichen Planung schrumpfen. Die aktuellen Sperren zeugen vor allem von der Angst einiger Protagonisten, politisch an Terrain zu verlieren. Der Rechts- anwalt Christoph Partsch, der die sperrenden Anrainer anwaltlich ver- tritt und sich auch privat als Erwerber eines jetzt gesperrten Grundstücks engagiert hat, wird die Entscheidung des Bundes geahnt haben. Durch die Sperrung  versucht er sich  noch ein- mal in Szene zu setzen. Am Ende wird er das Feld  räumen müssen. In Deutschland wird täglich ent- eignet, für den Bau von Autobahnen, demnächst wahrscheinlich für die Olympiade in München und Enteig- nung droht auch den Sturköpfen am Griebnitzsee. In dieser Situation wäre eigentlich die CDU gefragt, die immer Verhandlungen auf Augenhöhe an- gemahnt hat und sich öffentlich für einen öffentlichen Weg ausgespro- chen hat. Wenn Herr Breetz  es fertig brächte, seine sich sperrende Klientel dazu zu bringen, den Weg freiwillig für die Öffentlichkeit wieder zu öffnen und Grunddienstbarkeiten einzutra- gen, täte er ganz Potsdam etwas Gutes. Für das dadurch gesparte Geld fände sich bestimmt eine Verwen- dung. (Mehr auf den Seiten 6 – 8) 9/10 Auf ein Wort … Anlässlich der Frauenwoche vom 3. bis 13. März 2011, die in Potsdam unter dem Motto: „100 Jahre Frauentag – Spuren und Visio- nen“ durchgeführt wird, laden Die LINKE.Potsdam und Ministe- rin Anita Tack am Freitag, dem 11. März 2011, ab 16 Uhr in das Haus der LINKEN in der Alleestraße 3 in Potsdam ein zur Vernissage der Ausstellung: „Der Zeit voran“, Frauenbilder von Gisela Kurk- haus-Müller. Die Berliner Künstlerin Gisela Kurkhaus-Müller ist unter ande- rem bekannt für farbenkräftige Siebdrucke. Ihr Thema in der letz- ten Zeit waren vor allem Film- schauspielerinnen und Politike- rinnen. Anlässlich der 100-jähri- gen Jubiläen des Internationalen Frauentags und der Filmstadt Ba- belsberg laden DIE LINKE.Pots- dam und Ministerin Anita Tack ein zu der Ausstellung ihrer Frauenbilder. Vorgemerkt: Frauenwoche im März Eine „Mauer“ aus Stämmen wurde am 15.Januar errichtet. Scharfe Hunde auf der ehemaligen Grenze – ein schreckliches Bild in 2011. No pasaran – Naziaufmarsch in Dresden stoppen! DIE LINKE.Potsdam hält gemein- sam mit vielen Verbänden, Or- ganisationen und Parteien am erklärten Ziel fest, Europas größ- ten Naziaufmarsch endgültig Geschichte werden zu lassen, und ruft für den 19.2. bundesweit zur Verhinderung des Naziauf- marschs mittels Massenblocka- den auf. Es hat sich abgezeichnet, dass die Nazis an diesem Tag ihr (Fortsetzung auf SEITE 2)

Die Linke Monatszeitung für die Landeshauptstadt · Babelsberg/Zentrum Ost B-Plan Griebnitzsee/Aula für Lenné-Schule/Neue Kaufhalle im Zentrum Ost Forum Potsdamer Klimakonzept

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Babelsberg/Zentrum Ost B-Plan Griebnitzsee/Aula für Lenné-

Schule/Neue Kaufhalle im Zentrum Ost

Forum

Potsdamer Klimakonzept/ Dürfen wir uns Utopien erlauben?

Links informiert Kreisvorstand in Klausur/

Superwahljahr 2011

Februar 2011 Nr. 2 · 7. Jahrgang

Potsdams]andere[SeitenDie Linke Monatszeitung für die Landeshauptstadt

3 6– 8

Für Gerechtigkeitauf die Straße!Von Bernd Giewolies, Potsdam

Das Jahr 2011 beginnt mit ei-ner weiteren Ausgrenzungund Isolierung der Hartz-IV-Empfänger, die die Spaltung der Gesellschaft vertieft: Ei-ner peinlich geringen Er-höhung der Regelsätze ste-hen verschärfte Sanktions-möglichkeiten gegenüber,Heizkosten für die Wohnungund der Zuschuss zur Ren-tenversicherung werden nichtmehr geleistet. Hartz-IV-Empfänger müssen auchkommerzielle „1-Euro-Jobs“annehmen, die reguläre Ar-beitsplätze verdrängen.Für Viele sind diese Zuständenicht mehr hinnehmbar. Sietragen den Protest auf dieStraße, so auch wir in Pots-dam. Jeden dritten Montagim Monat findet die Montags-kundgebung des „Aktions-bündnisses gegen Hartz IV“auf dem Platz der Einheit(Süd) statt. Die Soziale Bewe-gung Brandenburg veranstal-tet am 19.02. um 10 Uhr imHaus der Generationen eineZusammenkunft mit Demon-stration. Der diesjährige Os-termarsch durch Potsdambeginnt am 16.04. um 14:00Uhr vor dem BrandenburgerTor.Wir arbeiten zum Beispiel mitder Friedenskoordination undder Sozialen Bewegung Bran-

(Fortsetzung auf SEITE 2)

Hoffnung trotz SperrungNeues zum Griebnitzseeufer/Von Dr. Walter Raffauf

Die Nachricht, dass der Bund nachlangem Hin und Her jetzt einen Ver-kauf seiner Flächen am Griebnitzseean die Stadt Potsdam plant, kam am19. Januar 2011. Es besteht also dieHoffnung, dass am Ende der Ausein-andersetzung am Griebnitzsee dieVernunft obsiegt haben wird und einfriedliches Zusammenleben aller Be-teiligten möglich ist.

Bis dahin ist es allerdings noch eingutes Stück Arbeit: Der  Verkauf anPotsdam muss beurkundet werden,der neue B-Plan muss Rechtsgültigkeitbekommen und er muss vor allemumgesetzt werden.  Hier wird es Wi-derstände geben. In dem Maß aller-dings, in dem die Stadt Potsdamdurch Flächenerwerb auch psycho-logisch eine ernst zu nehmendeGröße am Griebnitzseeufer wird, wirddie Zahl der  Gegner der öffentlichenPlanung schrumpfen. Die aktu ellenSperren zeugen vor allem von derAngst einiger Protagonisten, politischan Terrain zu verlieren. Der Rechts-anwalt Christoph Partsch, der diesperrenden Anrainer anwaltlich ver-

tritt und sich auch privat als Erwerbereines jetzt gesperrten Grundstücksengagiert hat, wird die Entscheidungdes Bundes geahnt haben. Durch dieSperrung  versucht er sich  noch ein-mal in Szene zu setzen. Am Endewird er das Feld  räumen müssen.

In Deutschland wird täglich ent-eignet, für den Bau von Autobahnen,demnächst wahrscheinlich für dieOlympiade in München und Enteig-nung droht auch den Sturköpfen amGriebnitzsee. In dieser Situation wäreeigentlich die CDU gefragt, die immerVerhandlungen auf Augenhöhe an-gemahnt hat und sich öffentlich füreinen öffentlichen Weg ausgespro-chen hat. Wenn Herr Breetz  es fertigbrächte, seine sich sperrende Klienteldazu zu bringen, den Weg freiwilligfür die Öffentlichkeit wieder zu öffnenund Grunddienstbarkeiten einzutra-gen, täte er ganz Potsdam etwasGutes. Für das dadurch gesparte Geldfände sich bestimmt eine Verwen-dung.

(Mehr auf den Seiten 6 – 8)

9/10

Auf ein Wort…

Anlässlich der Frauenwoche vom3. bis 13. März 2011, die in Potsdamunter dem Motto: „100 JahreFrauentag – Spuren und Visio-nen“ durchgeführt wird, ladenDie LINKE.Potsdam und Ministe-rin Anita Tack am Freitag, dem 11.März 2011, ab 16 Uhr in das Hausder LINKEN in der Alleestraße 3 inPotsdam ein zur Vernissage derAusstellung: „Der Zeit voran“,Frauenbilder von Gisela Kurk-haus-Müller.

Die Berliner Künstlerin GiselaKurkhaus-Müller ist unter ande-rem bekannt für farbenkräftigeSiebdrucke. Ihr Thema in der letz-ten Zeit waren vor allem Film-schauspielerinnen und Politike-rinnen. Anlässlich der 100-jähri-gen Jubiläen des InternationalenFrauentags und der Filmstadt Ba-belsberg laden DIE LINKE.Pots-dam und Ministerin Anita Tackein zu der Ausstellung ihrer Frauenbilder.

Vorgemerkt:

Frauenwoche im März

Eine „Mauer“ aus Stämmen wurde am 15.Januar errichtet.

Scharfe Hunde auf der ehemaligen Grenze – ein schreckliches Bild in 2011.

No pasaran – Naziaufmarschin Dresden stoppen!DIE LINKE.Potsdam hält gemein-sam mit vielen Verbänden, Or-ganisationen und Parteien amerklärten Ziel fest, Europas größ-ten Naziaufmarsch endgültigGeschichte werden zu lassen,

und ruft für den 19.2. bundesweitzur Verhinderung des Naziauf-marschs mittels Massenblocka-den auf. Es hat sich abgezeichnet,dass die Nazis an diesem Tag ihr

(Fortsetzung auf SEITE 2)

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Etymologisch hat das Amt zunächstmit der Dienststellung, Aufgabe undVerpflichtung der Person zu tun, die esversieht; erst später übertrug sich dieBezeichnung auf den Ort der Ausübung,das Amt als Gebäude, den Dienstsitz.Der Ursprung stammt von germani-schen, gotischen und altenglischen Ter-mini, die allesamt den Diener oder Ge-folgsmann bezeichneten. Insofern istes eigentlich nicht weiter verwunderlich,dass sich die Beamten des AuswärtigenAmtes – zumindest in ihrer übergroßenMehrheit – zwischen 1933 und 1945 alsgetreue Gefolgsleute des „Führers“ ver-standen. Der Historiker Hans Mommsenspricht von einer „kumulativen Radi-kalisierung“ des NS-Systems. Die hatnatürlich kein Amt ausgelassen, auchnicht das Auswärtige.

Das Ende Oktober 2010 erschieneneBuch: „Das Amt und die Vergangenheit:Deutsche Diplomaten im Dritten Reichund in der Bundesrepublik“ schlug vorallem deshalb so hohe Wellen, weil dasAA eine andere Legende vor sich her-getragen hatte, die des eigentlich ver-breiteten Widerstandes, der zumindestinnerlich waltete, so dass die Herrennach 1949 frohgemut wieder ans Werkgehen konnten. Das Judenreferat warsozusagen der braune Fleck auf deransonsten weißen Weste; man hatteimmer nur das Beste für das deutscheVaterland gewollt. Damit ist es jetztvorbei. Nach diesem Buch ist klar: Esgibt keine Institution, die rein ist, in ei-nem blutbefleckten System des Schmut-zes. Das Amt als Ganzes hatte seinenPlatz in dem NS-Herrschaftssystem.

Damit verbinden sich verschiedeneFragen. Eine stellte die WochenzeitungDer Spiegel in ihrer Nummer 44 (vom

1. November 2010): Noch in den 1970-er Jahren existierten „Netzwerke NS-Belasteter“, die weit in die FDP reichtenund Täter schützten. Von 1969 bis 1998amtierten drei FDP-Außenminister, Wal-ter Scheel, Hans-Dietrich Genscher undKlaus Kinkel, die nichts taten „zur Auf-klärung der NS-Verstrickung von Di-plomaten“. Einen Gesichtspunkt merktDer Spiegel unmittelbar an: „Pikanter-weise waren sowohl Genscher wieScheel NSDAP-Mitglieder.“

Danach war sich offenbar die Redak-tion ihrer eigenen Courage nicht mehrsicher und veröffentlichte in Spiegel-Online am 5. November 2010 eine Be-kundung des früheren AA-Staatsse-kretärs Wolfgang Ischinger, der betonte,als ehemaliger 68-er auch schon früherkritische Fragen gestellt zu haben. In-sofern dürfe „die Studie“ (die Rede istvon einem geschichtswissenschaftli-chen Fachbuch von 880 Seiten, an demvier international renommierte Histo-riker etwa fünf Jahre gearbeitet haben)nicht dazu benutzt werden, das AAund seine heutigen Mitarbeiter „in Ver-ruf zu bringen“. Die „kritische Beschäf-tigung des AA mit seiner Vergangen-heit“ habe „natürlich nicht erst 2005oder 2010“ begonnen. Hier taucht danndie nächste Frage auf: Was ist Beschäf-tigung mit der Vergangenheit? In ge-wissem Sinne ist natürlich auch dasSchreiben der „Netzwerke NS-Belaste-ter“ von Nachrufen für ihre verstorbe-nen Zugehörigen Beschäftigung mitder Vergangenheit. Nur eben eine an-dere, als das Schreiben von „Studien“über die dunklen Seiten. Aber genaudas Nachrufswesen im AA hatte ja be-kanntlich dazu geführt, dass der da-malige Außenminister Joseph Fischer

den Auftrag für das For-schungsprojekt gab,zwar zögerlich und amEnde seiner Amtszeit,aber immerhin.

En passant wurdestillschweigend be-stätigt, dass die in demin der DDR 1965 her-ausgegebenen „Braun-buch Kriegs- und Na-ziverbrecher in der Bun-desrepublik“ gemach-ten Angaben auch zuAngehörigen des AAnicht falsch und reinePropaganda waren, alsdie sie damals im Kon-text des Kalten Kriegesdargestellt wurden.Man wusste also oderkonnte wissen, wenn man denn wollte.Es war eine Frage der Perspektive, wasman denn sehen wollte. In der DDRwurde das gesamte außenpolitisch-di-plomatische Personal neu herangebil-det. Der Bruch mit dem Faschismusbedeutete, ehemalige Nazis zur Außen-vertretung des neuen Staates nichtheranzuziehen. Adenauer, der nicht nureinen Globke hatte, hatte andere Qua-

litäten im Sinn. Die alten Herren, diedas neue AA aufzubauen hatten, brach-ten das notwendige antikommunisti-sche Rüstzeug mit, das im Kalten Kriegwieder gebraucht wurde. Und so wares denn auch logisch, dass Genscher,das ehemalige NSDAP-Mitglied, nach1990 keinen aus dem DDR-Außenmi-nisterium in seinem AA wollte.

Attila Kiraly

denburg zusammen. Des-halb sprechen wir nebenHartz IV auch den Krieg inAfghanistan und anderegesellschaftliche Problemean.Wie DIE LINKE fühlen

auch wir vom „Aktions-bündnis gegen Hartz IV“uns der sozialen Gerech-tigkeit verpflichtet und ma-chen die Menschen inPotsdam auf die (un-) so-zialen Probleme in unsererStadt aufmerksam, umVeränderungen herbeizu-führen. Wir würden unsfreuen, wenn auch Sie anunseren Veranstaltungenteilnehmen!

IMPRESSUM„Potsdams andere Seiten“Die Linke Monatszeitung für die Landeshauptstadt. HERAUSGEBER: Kreisvorstand DIELINKE. Potsdam; Sascha Krämer, Vor-sitzender. Alleestraße 3, 14469 Pots-dam. REDAKTION: medienpunktpotsdam;Hessestraße 5, 14469 Potsdam BerndMartin (V.i.S.d.P.); Rainer Dyk, Redak-teur; H. Jo. Eggstein, Layout; Jens Hörnig, Reisen, Ser vice; Gerlinde Krahnert, freie Mitarbeit; RenateFrenz, Redaktionssekretariat; Tel.:0331/ 20 01 89-70; Fax: -71; email:pas.redaktion@ gmx.net; ANZEIGEN: Sekretariat. BANKVERBINDUNG: Mittelbrandenbur-gische Sparkasse, Kto-Nr.3508020699; BLZ: 160 500 00„PaS“ erscheint monatlich für 12.000LeserInnen. Nachdruck, auch aus-zugsweise, nur mit schriftlicher Ge-nehmigung der Redaktion.Veröffentlichungen, die nicht aus-drücklich als Stellung nahme desKreisvorstandes und/oder der Redak-tion gekennzeichnet sind, stellen diepersönliche Meinung des/der AutorIndar. Für unverlangt eingesandte Ma-nuskripte bzw. Fotos kann keine Haf-tung übernommen werden. Für dieVeröffentlichung von Leserpost behältsich die Redaktion das Recht sinn-wahrender Kürzungen vor.BILDAUTOREN: Redaktion, Archiv DRUCK: Nordost-Druck GmbH Neubrandenburg.

(Fortsetzung von SEITE 1)

aktuell notiert Potsdams andere Seiten · Februar 2011

Anmerkungen zum Amt

zentrales „Event“ veranstaltenwollen, was es auf jeden Fall zuverhindern gilt! Der KreisverbandDIE LINKE unterstützt die Aktio-nen des Bündnisses „Nazifrei -Dresden stellt sich quer“. Wir ru-fen die Potsdamer auf, Flaggegegen Rechtsextremismus, Men-schenfeindlichkeit und Ge-schichtsfälschung zu zeigen. Ge-meinsam mit den Dresdnern, so-wie allen demokratischen Kräftenaus den Gewerkschaften, Partei-en, Jugend- und Studierenden-verbänden und der Friedens- undUmweltbewegung aus dem ge-samten Bundesgebiet wollen wirein deutliches Zeichen gegenden alljährlichen Aufmarsch derNazis setzen. Nie wieder Faschis-mus – nie wieder Krieg!

Im letzten Jahr haben über10.000 Menschen erfolgreich ge-gen den Naziaufmarsch demon-striert. Die Aktionen waren fried-

lich und haben dazu beigetragen,dass die Ewiggestrigen nicht aufihren geplanten Routen durchdie Stadt ziehen konnten. VieleRechtsextreme sind noch nichteinmal in die Stadt hinein ge-kommen. Auch in diesem Jahrsoll der Marsch verhindert wer-den. Wie  Ihr sicher schon denverschiedensten Medien entneh-men konntet, will die NPD auchin diesem Jahr anlässlich derBombardierung Dresdens eineGroßdemonstration in Dresdendurchführen. Alle demokrati-schen Kräfte sind aufgerufen,diese Demo zu blockieren.

Damit sich viele Potsdamerdaran beteiligen können, hat derKreisvorstand DIE LINKE.Pots-dam  einen Bus gemietet. Weram 19.02.2011 in Dresden mitdabei sein möchte, melde sichbitte bis 12.02.2011 unter: E-Mail:[email protected]

Der KreisvorstandDIE LINKE.Potsdam

No pasaran – Naziaufmarsch in Dresden stoppen!

(Fortsetzung von SEITE 1)

Bundeswehr abschaffen!Nach dem Willen von Verteidi-gungsminister Carl Theodor zuGuttenberg soll die Bundeswehrschrumpfen und entsprechendweniger kosten; die Wehrpflichtsoll ausgesetzt, aber nicht end-gültig abgeschafft werden.Gleichzeitig wird betont, dass dieBundeswehr fit für Auslands -einsätze gemacht werden muss.Ich sehe da mehrere Wider-sprüche.Eine reine Verteidigungsarmee?

Zum einen sagt mir ein Blickins Grundgesetz, dass die Bun-deswehr eine reine Verteidigungs-armee sein soll. Die Väter undMütter des Grundgesetzes habenaus den Erfahrungen zweier Welt-kriege die Lehre gezogen, dassvon deutschem Boden NIE WIE-DER ein Krieg ausgehen darf. Zudieser Lehre passen die derzeiti-gen Einsätze der Bundeswehr inAfghanistan und vor Somaliaganz und gar nicht, obendreinsind sie nicht gerade ein Beitragzum Sparprogramm. Das wirdvon der schwarz-gelben Regie-rung ebenso ignoriert wie zuvorvon der rot-grünen. Doppelt ge-fährlich ist, dass rund 70 % derBürgerinnen und Bürger jeglicheKriegsbeteiligung der Bundes-wehr ablehnen, ohne dass diesedemokratische Mehrheit berück-sichtigt wird.

Wer bedroht hier wen?

Zum anderen frage ich michaus pazifistischer Überzeugung:Brauchen wir überhaupt eine Ar-mee? Der Einsatz der Bundeswehrim Inneren ist laut Verfassungverboten; auch dies eine Konse-quenz aus den bitteren histori-schen Erfahrungen des vergan-genen Jahrhunderts. Der Einsatzvon Militärgerät beim Castor oderin Heiligendamm war bereits eineÜbertretung dieses Verbots undzeigt, wie ernst es die regierendenChristdemokraten mit solchenVerboten nehmen. Auch ein Ver-teidigungsfall nach außen istnicht in Sicht und wird hoffentlichnie eintreten. Mit Ausnahme dersprichwörtlich neutralen Schweizgrenzen an Deutschland nur Mit-gliedsstaaten der EuropäischenUnion. Von denen geht keinerleiGefahr aus. Auch im weiterengeostrategischen Umfeld gibt eskeinen Machtfaktor mehr, dereine Bedrohung darstellt. SelbstRussland geht mit der NATO im-mer engere militärische Verflech-tungen ein und fällt damit alsBedrohungskulisse aus. Und wasdie „Tigerstaaten“ in Südostasienbetrifft, so haben sie ihre Armeenbereits abgeschafft, und das, ob-wohl die politischen Verhältnissedort weniger stabil sind als inEuropa. Chris Kühnl

Linksjugend [solid]

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In sieben Ländern Deutsch-lands stehen in diesem JahrLandtagswahlen an. Start

dafür ist am 20. Februar in Ham-burg. Und im März folgen dannSachsen-Anhalt, Baden-Würt-temberg und Rheinland-Pfalz.Über Bremen, Mecklenburg-Vor-pommern geht’s dann bis zumSeptember in Berlin.

Landtagswahlkampf ist immerauch eine Materialschlacht. Unddeshalb hängen sie dann wiederlandauf, landab – die Plakate mit„global-konkreten“ Versprechun-gen, Losungen etc. Ich erinneremich, was in Vorjahren auf denPlakaten der CDU stand: „Wirhaben die Kraft“. Bei der FDPlautete das „Deutschland kannes besser“, und die SPD startetegar mit „Wir können das besser“.Und was sagte Obama? „Yes, wecan“.

Sie alle KONNTEN es, seit Jah-ren hätten Sie geKONNT, nur al-lein – sie TATEN es nicht. EineWortspielerei, sicher: Aber es ver-wundert schon; wie diese altenRezepte immer noch dafür sor-gen, dass sich die Machtverhält-nisse in unserem Land nurschwer ändern.

Die Menschen haben einerseitsAngst vor dem, was ist, und nochmehr vor dem, was sein könnte,aber vor notwendigen Verände-rungen offenkundig auch. Dabeischien es doch so klar wie langenicht, dass dieser Kapitalismus

tatsächlich genau die Krisen undVerelendungen produziert, diewir in der Schule vermittelt be-kamen. Also warum in eine Rich-tung gehen, die in die Irre führt?.

Es ist aber auch feststellbar,dass Argumente von LINKS vielenMenschen aus der Seele spre-chen. Das merken manchmal so-gar die neoliberalen Politiker. Siewissen schon, dass Afghanistanein Reizthema ist, und sprechendarüber, dass die deutschen Sol-daten da raus müssten, aberWANN genau, sagen sie nicht.

Sie wissen auch, dass die Fragedes Arbeitsmarktes eine ent-scheidende ist für Zukunftsper-spektiven. Interessant ist zu be-obachten, dass man zunehmendvon „Beschäftigung“ spricht undnicht von „Arbeit“, aber auchSprache ist Politik. Wir habeneine tiefe Rezession. Aber dasProgramm dagegen ist ein „Kon-junkturprogramm“ – selbst wennes rückwärts geht, geht es auf-wärts. Die, die ihre Arbeit geben,sind ja auch deshalb wohl Ar-beitnehmer, demnächst dannnur noch Beschäftigte. Im Zehn-jahresvergleich von 1998 bis 2008hat sich die Anzahl der Erwerbs -tätigen um 6,5 % auf 34,7 Mil-lionen erhöht. Dabei stieg die

Zahl der atypischen Beschäfti-gungsverhältnisse um 46,2 %und die der Solo-Selbstständigenum 27,8 % an. Demgegenüberist ein Rückgang der Normalar-beitsverhältnisse um 3,0 % zubeobachten. Die Anzahl der ge-ringfügig Beschäftigten wuchsum 71,5 % und ist somit die amstärksten wachsende Form vonErwerbstätigkeit.

Das unterschiedlich starkeWachstum der verschiedenenBeschäftigungsformen führt zueiner strukturellen Veränderungdes Arbeitsmarktes: Der Anteilder Normalbeschäftigten sinkt,während der Anteil der atypi-schen Arbeitsverhältnisse sowieder Anteil der Solo-Selbststän-digkeit zunehmen. Waren 1998noch 72,6 % der Erwerbstätigenin Normalarbeitsverhältnissenbeschäftigt, sank der Anteil in2008 auf 66,0 %.

Das sind Fakten, die klar einigeUrsachen für die Fehlentwick-lungen und für wachsende Ar-mut in Deutschland benennen.Wer wissen will, wo Kaufkraft -rückgang herkommt, kann es andiesen Zahlen erkennen. Der siehtaber auch, wie sich die Ausbeu-tung der Menschen verschärfthat und warum Zukunftsängste

begründet sind. Wenn man die-sen Zahlen die Dimension desBanken- und Finanzskandals ge-genüber stellt, wird man schnellerkennen, wo Gewinne privati-siert und Verluste sozialisiertwerden. Immer höhere Belastun-gen für jene, die noch in sozialeSicherungssysteme einzahlen.Immer mehr Bedarfe nach so-zialen Sicherungsleistungen aufder einen Seite, aber auch immermehr Reglementierungen undSanktionen bei Hartz IV. DenPreis für diese Politik zahlen nurwir ALLE. Und wenn sich an denpolitischen Proportionen in Berlinnichts ändert, bleibt das so. Dereinzige Weg für eine andere Po-litik geht nur über mehr LINKS.Und für diese Politik von LINKSwerben wir. Wir haben schonmanches bewegt. Wenn nun dieMenschen sich ein Stück dieserlinken Argumente angenommenhaben, dann haben es die Kon-servativen plötzlich auch in ihrenProgrammen, allein sie tun dannnichts, wenn sie gewählt werden.Deshalb sollten wir den Men-schen glaubhaft vermitteln:Wenn sie LINKS ihre Stimme ge-ben, dann bewegt sich was indiesem Land. Ubrigens, ein biss -chen Obama ist schon ok. Also:„Yes, we can!“, und das Wichtigsteist: Uns kann man beim Wortenehmen!

Bernd Martin

3Potsdams andere Seiten · Februar 2011 links informiert

Die Realität unserer GesellschaftEs gibt jetzt eine Bertelsmann-Studie über soziale Gerech-tigkeit. In 31 OECD-Ländern,das ist wirklich spannend, aufwelchem Platz wir landen. BeiBertelsmann. Das ist keinelinke Einrichtung, wenn ichdaran erinnern darf. Also, beider Armutsvermeidung undbei der Bekämpfung von Ar-mut liegen wir bei den 31 Län-dern auf Platz 14. Bei derBekämpfung von Kinderarmutliegen wir auf Platz 14. Drei-zehn Länder sind besser. BeiEinkommensunterschiedenliegen wir auf Platz 15, weilsie so angestiegen sind inDeutschland. Bei den Ausga-ben für frühkindliche Bildungliegen wir auf Platz 16. BeimZugang zur Bildung liegen wirauf Platz 22. Zweiundzwanzig!Es gibt nur neun Länder, dieschlechter sind diesbezüglichals wir. Kinder von Arbeitneh-merinnen und Arbeitnehmernhaben es inzwischen, das ha-ben wir geschafft, in den USAleichter zu studieren, als inDeutschland. Das ist die Wahr-heit. Und das hat übrigenssich bei Schröder und Fischernicht um einen Millimeterverändert. Das ist auch einewichtige Wahrheit. Und dannkommt das Letzte. DieBekämpfung der Langzeitar-beitslosigkeit. Wisst ihr, aufwelchem Platz wir da sind?Auf Platz 30! Es gibt ein Land,das da noch schlechter ist.Das ist die Slowakei. Anson-sten haben wir Platz 30. Ber-telsmann-Studie. Kann manalles nachlesen. Das sind dieRealitäten unserer Gesell-schaft.“

(aus: Rede von Gregor Gysi zum Politischen Jahresauf-takt am 10. Januar2011)

Obama lässt grüßenGedanken zum Super-Wahljahr 2011

Bürgerumfrage in der LandeshauptstadtKreisvorstand DIE LINKE.Potsdam traf sich zu Klausur

Das Projekt einer „Offenen Ge-schäftsstelle“ in der Innenstadtwurde im Vorstand wieder auf-gegriffen. Weiter will DIELINKE.Potsdam mit einer Bürger-umfrage zu Themen, die die Men-schen in Potsdam aktuell bewe-gen, in der Öffentlichkeit stärkerpräsent werden. Die Befragung,die im April stattfindet, solle dazubeitragen, das inhaltliche Pro-gramm der LINKEN für Potsdamzu schärfen, und die Fraktion indie Lage zu versetzen, anhandder Probleme, Wünsche und Sor-gen den Draht zum Bürger zuhalten, die Fraktion quasi mitAufträgen für die tagespolitischeArbeit „zu füttern“.

„In unseren Hochburgen wieim Süden der Stadt sind wir nachwie vor die aktivste Partei mitdem größten Einfluss“, berichteteder Kreisvorsitzende Sascha Krä-mer. „Dort müssen wir unserenEinfluss halten, stabilisieren undgegebenenfalls ausbauen.“ Dem-gegenüber habe man „vor allemin den nördlichen Stadtgebieten“die Bürger nur schwach erreicht.Die Einschätzung, der Kreisver-band entwickele „nicht genug

Mobilisierungskraft“, treffegrundsätzlich zu, „wenn wir denhohen Nichtwähleranteil an un-serem Anspruch messen, mög-lichst viele Bürger an der Demo-kratie zu beteiligen“, erklärte Krä-mer. Die Klausur werfe die Frageauf, wie DIE LINKE in Potsdam –unter Bewahrung des linken Pro-

fils – alte und neue Schichtenansprechen kann. „Wie weit istdie Partei noch im gesellschaft-lichen Leben verankert? Wie kön-nen wir neue Kontakte knüpfen?Diesen Fragen müssen wir unsoffen stellen“, so der Kreisvorsit-zende. Es gehe um die Feststel-lung, ob „die LINKE die richtigen

Themen“ habe, so Krämer kritisch.Solche Fragen wie frauenpoliti-sche Themen im politischen All-tag, die „Nachwuchsförderung“über das bewährte Mentoring-Programm, innerparteiliche Bil-dung bis hin zur Kinderbetreuungbei Parteiveranstaltungen sollenzukünftig greifen.

Der Kreisvorstand während seiner zweitägigen Klausurberatungen. Foto: Frehse

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4 kalenderblätter Potsdams andere Seiten · Februar 2011

Am 03. 02. 1926 verstarb Dr. Jo-hannes Lepsius. „Eine Anklage-schrift wider die christlichenGroßmächte und ein Aufruf andas christliche Deutschland“ -so ist das erste große Werk zuseinem Lebensthema unter-schrieben. 1896 bringt der evan-gelische Theologe und Orienta-list Johannes Lepsius (1858 bis1926) sein aufrüttelndes Werk„Armenien und Europa“ überdie Massaker der Osmanen unterSultan Abdülhamid II. an denArmeniern heraus. Den Pogro-men waren zwischen 1894 und1896 bis zu 80 000 Armenierzum Opfer gefallen. Lepsius’Schrift wurde in mehreren Län-dern publiziert und verhalf dem

Orientalisten zu großem Anse-hen. Die Unterdrückung der Ar-menier und den späteren Völ-kermord durch die Türken konnteLepsius’ Engagement freilichnicht verhindern.

Johannes Lepsius, dessen Ge-burtstag sich am 15. Dezemberzum 150. Mal jährt, war der Sohndes Ägyptologen Carl RichardLepsius. Er wuchs in Berlin auf,studierte Theologie und Philo-sophie. Auf einer Reise nachÄgypten mit seinen Eltern knüpf-te er die ersten Kontakte zu Ar-meniern, deren Schicksal ihnsein ganzes Leben beschäftigensollte. Lepsius gründete Endeder 1890-er Jahre das armeni-sche Hilfswerk und rief 1914 die

deutsch-armenische Gesellschaftins Leben. In Potsdam, wo Lepsiusin einem ehemaligen Weinmeis -terhaus zwischen 1908 und 1925lebte, entstand seine umfang-reiche Dokumentation über denVölkermord an den Armeniern,dem im Schatten des erstenWeltkrieges rund 1,5 MillionenMenschen zum Opfer fielen. Sein„Bericht über die Lage des ar-menischen Volkes in der Türkei“konnte Lepsius noch in 20 000Exemplaren unter anderem andie deutschen Pfarrstellen ver-schicken, ehe das Werk zensiertwurde. Nach seinem Tod wid-mete ihm Franz Werfel ein li-terarisches Denkmal mit demArmenier-Roman „Die vierzig

Tage des Musa Dagh“. Lepsiuswird darin als „Schutzengel derArmenier“ geehrt.

Auch Potsdam ehrt Lepsius.Nach Verzögerungen wird derAusbau des Lepsiushauses zueiner Forschungs- und Gedenk-stätte in den kommenden Wo-chen weitergehen, die kompli-zierte Finanzierung ist nun ge-klärt. 2005 hatte die Stiftungpreußische Schlösser und Gärtendie Fassade von Lepsius’ einsti-gem Wohnhaus saniert. Im Ja-nuar soll der Innenausbau star-ten. Das umfangreiche Lepsius-archiv wird so frühestens nächs -ten Herbst der Öffentlichkeit zu-gänglich gemacht.“ (MAZ, 13./14.12. 2008)

Lepsius – Theologe, Publizist und Menschenrechtler

Am 10. 02. 1961 starb der DEFA-Schauspieler Erich Franz. Die„MV“ schrieb: „Volkskammerab-geordneter Erich Franz, einer derbeliebtesten Schauspieler derDDR, ist im 58. Lebensjahr ver-storben. Nachdem Bertolt Brechtden Dreher und späteren Berg-baubrigadier vor zehn Jahren fürdas „Berliner Ensemble“ gewon-

nen hatte, wurde der großartigeMenschendarsteller mit vielenRollen in DEFA-Filmen betrautund als einfühlsamer Sprecherfür viele Hörfolgen im Rundfunkeingesetzt.

Der seit 1920 politisch organi-sierte Arbeiter gestaltete nacheiner ersten Rolle in „GeheimakteSolvay“ den Artur Vierbreiter im

„Thälmann“-Film. „Alarm im Zir-kus“, „Eine Berliner Romanze“,„Schlösser und Katen“, „Gene-sung“, „Traumschiff“, „52 Wochensind ein Jahr“, „Sie kannten sichalle“, „Sie nannten ihn Amigo“,„Maibowle“ und zuletzt „Silves -terpunsch“ sind einige Titel vonDEFA-Filmen, denen seine großeDarstellungskunst zum Erfolg

verhalf.“ (MV, 11. 02. 1961) DasDEFA-Studio für Spielfilme schlosssich an: „Noch vor wenigen Mo-naten konnte unsere Regierungihn für seine große künstlerischeLeistung mit dem Kunstpreis 1960auszeichnen. Sein Leben warKampf für die Arbeiterklasse undunermüdliche Arbeit für unseresozialistische Kunst.“

Erich Franz verstorben

In der Zeitung der KPD des Lan-des Brandenburg „Volkswille“erscheint am 3. Februar 1946 der„Aufruf des Kulturbundes zurdemokratischen ErneuerungDeutschlands an die Jugend derProvinz Brandenburg“; in demvon Otto Nagel, Vorsitzender des„Kulturbund...“ der Provinz Bran-denburg, mit formulierten Aufrufheißt es u.a.:

„Aufs Gründlichste hat der Na-zismus die Kultur mißbraucht,sie in seine Propagandamaschineeingebaut. Das Erobern und Mor-den wurde in den Werken der

Nazikunst gepriesen. [...] So wur-den die jungen Menschen, dieJünglinge und Mädchen, für dasblutige Abenteuer willig ge-macht. [...]

Erst als die Rückschläge kamenund dann endlich der Zusam-menbruch, da fing die Masseder Jugendlichen an zu begrei-fen, daß da etwas nicht stimmte.[...] Aus Trümmern und Schuttsoll und muß nun wieder einneues Deutschland entstehen.Die Jugend aber, DeutschlandsZukunft, muß sich einreihen indiesen Aufbauprozess. [...]

Der Kulturbund zur demokra-tischen Erneuerung Deutsch-lands, er wird der Jugend beider Erfüllung ihrer Aufgaben zurSeite stehen, er wird Einfluß neh-men auf die geistige Betreuungder deutschen Jugenderziehungund der studentischen Jugend.[...] Er will darüber hinaus anStelle einer verlogenen Nazikul-tur wieder wirkliche deutscheKultur pflegen, die, freiheitlichund humanistisch, wahrhaft na-tionale Traditionen unseresVolkes in sich trägt. Er will diegeistigen Errungenschaften der

anderen Völker in den kulturellenNeuaufbau unseres Vaterlandeseinbeziehen, er will eine Ver-ständigung mit den Kulturträ-gern der anderen Völker anbah-nen. Die Wiedergewinnung desVertrauens und der Achtung derWelt ist eines seiner vornehms -ten Ziele. [...] Wir rufen die Jugendauf, sich in die Kulturbundarbeiteinzureihen. Kommt zu uns!Habt Vertrauen, wie wir der deut-schen Jugend trotz alledem un-ser Vertrauen schenken!...“

Kulturbund: Ein neues Deutschland muss entstehen

Februar 1926

Am 12. 02. 1946 beschloss derEinheitsausschusses SPD-KPDdes Kreises Potsdam: „Die Lei-tungen der beiden Parteien be-grüßen die gemeinsame Entsch-ließung vom 20./21. Dezember1945 und die durch den Zentral-ausschuß der SPD am 11. Februar1946 veröffentlichte Bekanntgabeauf der Zonenkonferenz desFDGB in Berlin zur baldigen Ver-einigung der beiden Parteien inder sowjetischen Zone. Sie ge-loben, mit aller Kraft auf diesesZiel hinzuarbeiten. Sie sind sich

bewusst, dass die endgültigeAusrottung des Faschismus, desMilitarismus und der Reaktion,die ihren Ausdruck in dem „Geistvon Potsdam“ fanden, die orga-nisatorische Einheit der Arbei-terklasse zur Voraussetzung hat.Um die in den hinter uns lie-genden Monaten bereits ge-schaffene Aktionseinheit imKampf gegen die Not und fürden Wiederaufbau zu vertiefenund um das freundschaftlicheund enge Zusammenarbeitenunserer Mitglieder noch herzli-

cher zu gestalten, hat der Ein-heitsausschuß folgende Maß-nahmen beschlossen:

1. Durchführung gemeinsamerMitgliederversammlungen undFunktionärsitzungen...

2. Einheitliches Auftreten beiden Gewerkschafts- und Be-triebsratswahlen.

3. Gemeinsame Versammlun-gen unserer Betriebsgruppenund Durchführung von Schu-lungskursen.

4. Gemeinsames Auftreten inden schon bestehenden kultur-,

sozial- und wirtschaftspolitischenAusschüssen bei den Behörden.

5. Gemeinsame tatkräftige Vor-bereitung der Frühjahrsbestel-lung und Durchführung des Wirt-schaftsplanes für 1946 zusam-men mit den Gewerkschaften.

6. Vorbereitung eines ständigengemeinsamen Organisations-büros, das die Aufgabe hat, allefür die baldige Verschmelzungunserer Parteien notwendigenMaßnahmen zu ergreifen...“

Ausschuss SPD-KPD Potsdam beschloss Vereinigung

Februar 1946

Februar 1961

Februar 1946

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5Potsdams andere Seiten · Februar 2011 links im rathaus

Petition zur Verbesserung derSituation von Lehrenden undStudierenden ander UniversitätPotsdam

DIE LINKE.Potsdam unter-stützt eine Open-Petition andas Minis terium für Wissen-schaft, Forschung und Kulturin Brandenburg. Die zentraleForderung der Initiative lautet:Änderung des Kap. V, § 6 (2):Abkoppelung der Anzahl derLehraufträge von den Zulas-sungszahlen. Die UniversitätPotsdam und das Ministeriumfür Wissenschaft, Forschungund Kultur des Landes Bran-denburg sollen sich für eineÄnderung des Kap. V, § 6 (2)einsetzen, um Lehraufträgevon den Zulassungszahlen ab-zukoppeln.

DIE LINKE unterstützt Haltung der Uni Potsdamgegen NPD-Praktikum

Zum Streit darüber, ob dieUni Potsdam ein Praktikumbei der rechtsextremen NPDanerkennen muss, erklärt derhochschulpolitische Sprecherder Landtagsfraktion der LIN-KEN Peer Jürgens: „Die UniPotsdam zeigt mit ihrer Hal-tung Zivilcourage. Dafür ge-bührt ihr Respekt und Aner-kennung. Sie macht damitdeutlich: Im Kampf gegen denRechtsextremismus brauchtes den Mut des Einzelnen. DIELINKE unterstützt alle Bestre-bungen, sich auch an Hoch-schulen für Toleranz und ge-gen rechtsextreme Ideologieeinzusetzen. Der klagende Stu-dent ist immerhin der stell-vertretende BrandenburgischeLandesvorsitzende der NPD.

Dass es auf das entschlos-sene Handeln des Einzelnenankommt, machte auch kürz-lich ein Hoteldirektor in BadSaarow deutlich. Er stelltedem Chef der rechtsextremenNPD bestimmt den Stuhl vordie Tür und erteilte ihm Haus-verbot. Daher wünscht dieFraktion DIE LINKE der UniPotsdam in dem Rechtsstreitviel Erfolg.“

„An die Ermordung der Kom-munistenführer Karl Liebknechtund Rosa Luxemburg vor 92 Jah-ren ist in Potsdam am Wochen-ende auf ganz unterschiedlicheWeise erinnert worden“, so be-richtete es eine Potsdamer Ta-geszeitung am 17.Januar 2011.Zwei Reizwörter in einem –„Kommunisten“ und „Führer“ -zeigen anschaulich die Denk-weise der Redakteurin des Blat-tes, meinen wir. Und dann: „DieFeierlichkeiten der Partei DIELINKE, die sowohl am Samstagwie am Sonntag Kränze für dieRevolutionäre niederlegten, be-kam dabei zum zweiten MalKonkurrenz von den „Ultras Ba-belsberg“, einer Fangemeinschaftdes Fußball-Regionalligisten SVBabelsberg.“ Was ist daran „Kon-kurrenz“? Nein, es ist vielmehrbemerkenswert und positiv her-vorzuheben, dass sich Fußball-fans eben nicht nur darum küm-mern, dass das „Runde ins Ecki-ge“ fliegt. Vielmehr ehren underinnern sie an von der ReaktionErmordete.

Das ist wichtig und gut so!Traditionell ehrte eine kleine

Delegation der LINKEN bereitsam Samstagmorgen Karl Lieb-knecht vor der Gedenktafel inder Hegelallee 38. Dort wurdebekanntlich Liebknecht 1914 vonseinen Potsdamer Genossen be-auftragt, gegen die Kriegskrediteim Reichstag zu stimmen. „Die-sen Auftrag sollte man sich be-wusst machen und in Potsdambewahren“, so Dr. Scharfenberg.

Am gleichen Tag trafen sichin den Abendstunden rund 60Fußball-Fans von den „Ultras Ba-belsberg“ und weitere Interes-sierte an der „Flamme der Re-volution“ im Lustgarten, um Lieb-knechts und Luxemburgs zu ge-denken. Mit dabei auch der Pots-damer Kreisvorsitzende der LIN-KEN, Sascha Krämer. Krämer er-klärte: „Ich hoffe, dass junge Leu-te auch zur zweiten Gedenkver-anstaltung der LINKEN am Sonn-tag kommen.“ Und am Sonn-tagvormittag kamen dann auchmehr als 200 Menschen zumLiebknecht-Luxemburg-Geden-

ken in den Lustgarten. Hier be-tonte Sascha Krämer: „In den 92Jahren seit der Ermordung RosaLuxemburgs und Karl Lieb-knechts hat sich noch keine Ge-sellschaftsform herausgebildet,die ihren Vorstellungen gerechtwerden konnte.“ Rosa Luxem-burg habe darauf beharrt, dass

Sozialismus und Demokratie zu-sammengehören. „Dies gilt auchfür Freiheit und Gleichheit“, soKrämer. Werte und Inhalte, mitdenen sich DIE LINKE auch inihrer Programmdiskussion aus-einandersetzt. Alles in allem alsoein guter und traditioneller Jah-resbeginn, meinen wir. -bm

Ein guter JahresbeginnKarl-und-Rosa-Ehrungen im Januar 2011 in Potsdam

Potsdam ist KulturstadtPotsdam wird häufig zu Recht als die Stadt der Schlösser undGärten, als der Medienstandort, als Wissenschaftsstadt klassifiziert.Das ist sicher richtig. Die kommunale Aufgabe allerdings ist, dasgesamte kulturelle Leben der Stadt zum Blühen zu bringen. DasRenommee Potsdams wird maßgeblich durch seine kulturellenEinrichtungen, Kulturvereine und deren Aktivitäten getragen, dieoft überregionale, sogar bundesweite Ausstrahlung genießen, wiefabrik e.V. oder die Musikfestspiele Potsdam Sanssouci. Sie allebringen das unverwechselbare Lebensgefühl “Potsdam“.

Diese Tatsache wird oft für selbstverständlich gehalten. Allerdingsgilt es bei allen, die darüber zu entscheiden haben - und dabeigeht es unzweifelhaft ums Geld -, sich stets aufs Neue klar zumachen, welche Schätze wir in unserer Stadt mit der facettenreichenKulturlandschaft eigentlich haben. Schnell gerät das in Vergessenheit.Kulturpolitische Leitlinien und Konzepte wurden erarbeitet, mitgroßer Kraftanstrengung konnten wir Investitionen sichern, wiezum Beispiel für die Bibliothek oder für die Museen. All das mussin der Stadtpolitik nicht nur Wertschätzung erfahren, sondern eineWiderspieglung im Haushalt 2011 finden.

Daraus ergibt sich die Frage, was ist uns die Kultur wert? In denletzten Wochen haben gerade freie Träger ihre Probleme im Kultur -ausschuss geschildert. Beispielsweise fallen bei der fabrik Bundes-mittel weg, das Theaterschiff benötigt dringend Geld, um diesenbeliebten Ort wieder flott zu machen, die bildenden Künste sollenebenfalls besser gefördert werden, die ehrenamtliche Arbeit mussstärker anerkannt werden, die Bibliothek braucht Mobiliar.... undVieles mehr!

DIE LINKE erwartet vom Kämmerer für 2011, dass er einen gutausgestatteten Kulturhaushalt vorlegt. Die Landeszuweisungenhaben sich übrigens für die Landeshauptstadt günstiger gestaltet,als von ihm zunächst angenommen war. Erst kürzlich stellte sichsogar heraus, dass Potsdam für 2008 einen Überschuss von über30 Millionen Euro nachweisen konnte. Das ist unerwartet - wegender Sparmaßnahmen - und erfreulich zugleich. Deshalb soll dieKultur von diesem Kuchen nicht nur einen Krümel, sondern eingroßes Stück erhalten. Wir vermuten aber, dafür müssen sich nochviele einsetzen! Denn: Potsdam ist Kulturstandort.

Dr. Karin SchröterVorsitzende des Kulturausschusses der StVV Potsdam

Verbraucherschutz muss Priorität haben Der aktuelle Fall von Dioxin-Verunreinigungen in Futtermitteln zeigtlaut Verbraucherschutzministerin Anita Tack (LINKE) einmal mehr,dass die Sicherheit von Futtermitteln erhöht werden muss. „Ver-braucherschutz muss auch in der Futtermittelherstellung Prioritäthaben“, so Tack. Jüngst wurde bekannt, dass Ferkel aus Thüringen,die vermutlich mit belastetem Futter gefüttert worden waren, andrei Brandenburgische Betriebe geliefert wurden. Bei den dreiBetrieben handelt es sich um reine Vermittlungsbüros. Durch das zu-ständige Landesamt werden jetzt vorsorglich die Vertriebswege derFerkel ermittelt, um ggf. erforderliche Maßnahmen zu ergreifen.

„Für Verbraucherinnen und Verbraucher ist insbesondere in Kri-senzeiten eine umfassende und schnelle Information wichtig“,sagt Tack. Nur so könnten Verunsicherungen vermieden werden.Sie fordert von der Bundesregierung, bei der derzeitigen Novellierungdes Verbraucherinformationsgesetzes klare Rechtsgrundlagen fürdie zeitnahe Veröffentlichung und Weitergabe von Untersuchungs-ergebnissen, betroffenen Waren und Betrieben sowie sonstigenbehördlichen Erkenntnissen zu schaffen.

Das Brandenburgische Verbraucherschutzministerium hat eineTelefon-Hotline unter der Rufnummer 0331/866-74 65 (9 bis 16Uhr) eingerichtet. Verbraucherinnen und Verbraucher haben darüberhinaus die Möglichkeit, sich im Internet über die aktuelle Situationzu informieren. Aufgrund der schrittweisen Auswertung der Lie-ferwege kann noch kein abschließender Sachstand dargestelltwerden.

Tack appelliert noch einmal an Verbraucherinnen und Verbraucher,vor allem regionale Produkte zu kaufen. „Regional vermarkteteProdukte ermöglichen aufgrund der kurzen Transportwege mehrTransparenz und Vertrauen und können einen Beitrag zur gesundenErnährung leisten“, sagt die Ministerin.

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6 babelsberg/zentrum ost Potsdams andere Seiten · Februar 2011

S-Bahn fährt an-ders

Die S-Bahn Berlin GmbH än-derte ab dem 24.Januar 2011den Fahrplan auf ihren Linien.Aufgrund der Reduzierung derFahrgeschwindigkeit kommendie Züge der S-Bahn-Linie S 7später in Potsdam an und fah-ren früher nach Berlin zurück.Dieser Winterfahrplan sollzunächst bis Ende Februar gel-ten.

Die endlose Geschichte vomdefekten Fahrstuhlam Bahnhof GriebnitzseeSicherlich bemerkten es nurdiejenigen, die auf Fahrstühlean Bahnhöfen angewiesensind, dass am Bahnhof Grieb-nitzsee der Fahrstuhl fast re-gelmäßig defekt war.

Die S-Bahn hatte nun nachvielen Beschwerden (sieheRaul.de) in der Zeit von Sep-tember bis Mitte November2010 die beiden Aufzüge amS-Bahnhof Griebnitzsee aus-getauscht. Doch die Freudewährte nicht lange. 14 Tagenach der Inbetriebnahme sol-len Brandstifter den Fahrstuhlam 05.12.2010 angezündet ha-ben. So gibt er jetzt diesestrostlose Bild immer noch ab.

B-Plan für freien Uferweg am GriebnitzseeErneut ein Rückschlag für das freieUfer am Griebnitzsee: Der AnwaltPartsch hat durch die Sperrung ei-nes von ihm offensichtlich für die-sen Zweck erworbenen Teilstücksdes Uferstreifens auch den bishernoch freien Uferweg zwischen demHotel am Griebnitzsee und derStadtgrenze zu Berlin in RichtungKohlhaasenbrück unterbrochen. Esliegt auf der Hand, dass er mitdieser ausschließlich auf das Ei -geninteresse ausgerichteten rück-sichtslosen Handlung die Be -mühungen der Stadt um die zumVerkauf stehenden Grundstückedes Bundes konterkarieren will. DieEntscheidung über diesen Verkauf,die der Haushaltsausschuss desBundestages treffen soll, ist bereitsmehrfach verschoben worden. DieStadt hat sich nach massiver Kritikan diesem auf die Erzielung einesHöchsterlöses ausgerichteten Ver-fahren dafür entschieden, sich zubeteiligen. Spätestens nach derneuerlichen Sperrung ist der Bundin seiner Verantwortung aufgefor-dert, nicht einseitig auf hohe Ein-nahmen zu drängen, sondern aucheinen konkreten Beitrag für die Ge-währleistung des Allgemeinwohlszu leisten. Umso wichtiger ist auch,das Verfahren um die Erstellungeines neuen Bebauungsplanes fürdas Ufer am Griebnitzsee zügigund akribisch voranzutreiben. Hiersind in der Vergangenheit viele Feh-ler gemacht und Versäumnisse zu-gelassen worden, so die viel zuspäte Erarbeitung eines B-Planes2007 und dessen gerichtlicheAußerkraftsetzung 2009. DIE LINKE

war treibende Kraft für eine kon-sequente Sicherung des freien Ufer-weges, konnte sich jedoch nichtimmer durchsetzen.

Mit dem im Dezember 2010 vor-gelegten Entwurf für einen neuenB-Plan soll der öffentliche Weg soweit wie möglich an das Ufer ver-

legt werden, um möglichst wenigeprivate Flächen in Anspruch zu neh-men. Zugleich soll den Anliegerndadurch entgegen gekommen wer-den, dass bis zu 40 Bootshäuserund 17 Stege zugelassen werdenkönnen. Im Planentwurf sind auchdie voraussichtlichen Kosten an-

gegeben, die mit der Umsetzungverbunden sind. Der Gesamtauf-wand wird auf 13 Millionen Eurogeschätzt, wobei 3 Millionen Eurofür den Grunderwerb beim Bund,0,5 Millionen Euro für Grunderwerbvon privat, 3,8 Millionen Euro fürEntschädigungen und 1,5 MillionenEuro für Rechtsberatungs- und Ver-fahrenskosten vorgesehen sind.Dazu kommen noch etwa 4 Mio.Euro, die für die Herstellung derWege und Grünflächen und fürAusgleichsmaßnahmen eingeplantsind. Das ist viel Geld. Aber dieseKraftanstrengung ist die einzigeMöglichkeit, um in absehbarer Zeitden Uferweg dauerhaft frei zu-gänglich zu machen. Der Aufwandist nicht zuletzt damit zu rechtfer-tigen, dass auch künftige Genera-tionen von dieser Investition pro-fitieren werden.

Dr. Hans-Jürgen ScharfenbergFraktionsvorsitzender, MdL

Die “Villa Urbig” in der VirchowstraßeEntscheidend für die Höhe desder Gesamtkosten für den Ufer-weg wird sein, wie die Villenbe-sitzer auf den B-Plan reagieren.Im Bild die „Villa Urbig“, auch„Haus Seefried“ genannt. Sie be-findet sich in der VirchowstraßeNummer 23. Die Villa wurde imJahr 1915 für einen Mitinhaberder Deutschen Bank, Franz Urbig,gebaut. Urbig hatte noch zahl-reiche weitere Aufsichtsratspos -ten, so bei der Deutsch-Asiati-schen Bank und der deutschenRentenbank. Architekt war Lud-wig Mies van der Rohe. Wie vander Rohe mochte auch Frau Urbigden Baustil Karl Friedrich Schin-kels. Deshalb ist auch ihr Bauim Stile des Neoklassizismusstreng gegliedert. Auffällig sinddie bis an den Boden gezogenenso genannten FranzösischenFens ter im Erdgeschoss. 1917wurde das Haus bezogen. DieInneneinrichtung orientierte sichan den Ansprüchen des großbür-

gerlichen Bauherrn der damali-gen Zeit. Man verfügte über Mu-sik-, Speise-, und Turnsäle. Es gabeine Domestikenetage, ein Gärt-nerhaus, sowie einen eigenenBootsanlegeplatz am Griebnitz-see.

Die Villa Urbig diente als Dreh -ort für den UFA-Film „FrischerWind aus Kalkutta“. Zum Zeit-

punkt des Baus wurde die VillaUrbig als „Haus Seefried“ ge-nannt.

Bis kurz vor der PotsdamerKonferenz, im Jahr 1945, wohntedie Stief-Enkelin des BankiersFranz Urbig, Marie Louise Gerike,mit ihrer Tante in der Villa. Siehatten gehofft, nach der Konfe-renz das Haus wieder beziehen

zu können. Dann war es jedochschon alliierter Sperrbezirk undder „Eiserne Vorhang“ zog sichquer durch den Garten.

Während des Potsdamer Ab-kommens, war die Villa derWohnsitz des britischen Primier-ministers Winston S. Churchillund seines Nachfolger ClementR. Attlee. Damals hieß die„Virchowstraße“ noch „Ring -straße“.

Nach 1950 wurde die Villa Ur-big ein Gästehaus der „Akademieder Staats- und Rechtswissen-schaften der DDR“. Dafür wurdesie zu einem zweigeschossigenPutzbau mit Walmdach und Pi-lastergliederung umgebaut, indessen Erdgeschoss sich fran-zösische Fenster befinden.

Im Februar 2009 erwarb derSAP-Aufsichtsratsvorsitzende,Softwaremilliardär und Pots-dam-Mäzen Hasso Plattner dieVilla.

(Quelle: Potsdam-wiki.de)

Zu einer Floßfahrt vor den gesperrten Ufergrundstücken hatte die Bürgerinitiative am Sonntag, 23.Januar, aufgerufen.

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Wieder -eröffnungspartydesKulturhauses BabelsbergDie Sanierungsarbeiten sind vollständigabgeschlossen. Das Kultur- und Bürger-haus öffnet für alle, insbesondere für be-hinderte Menschen, seine Pforten, umseine Angebote mehr Besuchern zur Ver-fügung zu stellen. Der neue Fahrstuhlsowie automatische Türen ermöglichennun erstmalig einen barrierefreien Eintrittin das Veranstaltungshaus. Es gibt inallen neusanierten und renovierten Räu-men verschiedene Aktivitäten und Un-terhaltungsprogramme - u. a. eine Aus-stellung zur Sanierung, Kinderprogrammund SoulJazz. Der Eintritt ist frei - am:11.Februar 2011 ab 17.00Uhr.

Die Gesamtschule „Peter JosephLenné“ in Zentrum Ost bekommtendlich eine Aula. Zurzeit wirdnoch fleißig in der ehemaligenSchülerspeisung auf der anderenSeite des Humboldtrings gewer-kelt, aber wenn alles klappt, sinddie Arbeiten im April abgeschlos-sen. Der Mietvertrag ist bereitsunterschrieben, wie der Chefdes Kommunalen Immbolien-service’ (KIS) noch im vergange-nen Jahr mitteilte. Dann stehenetwa 600 Quadratmeter für dieEinnahme deas Schulessens undfür schulische Veranstaltungenzur Verfügung, für die bisherentsprechende Räumlichkeitenfehlten.

Die Forderung nach einer sol-chen Aula steht seit längerem.Insbesondere DIE LINKE und die

SPD hatten dieses Anliegen mitverschiedenen Initiativen in derStadtverordnetenversammlungbefördert. Dabei war aus Sichtder Schule von vornherein diezu DDR-Zeiten gebaute Schüler-speisung das bevorzugte Objekt.Allerdings war dieser „Speise-würfel“ in Wendezeiten nichtder Kommune, sondern der TLGzugeschlagen worden und langedurch verschiedene Nutzungen,unter anderem als Videothek,blockiert. Dabei verschlechtertesich der äußere Zustand des Ge-bäudes immer mehr. Erst einkürzlich erfolgter Eigentümer-wechsel und das herzhafte En-gagement des neuen Eigentü-mers haben den erfreulichenFortschritt ermöglicht. Nebender schulischen Nutzung sind

weitere Ansiedlungen im Hausgeplant, die die Attraktivität desWohngebietszentrums erhöhenwerden.

Jetzt bleibt nur zu hoffen, dassdie Witterung den gewünschten

Baufortschritt zulässt und dieAula tatsächlich zum Ende diesesSchuljahres schon zur Verfügungsteht.

Dr. Hans-Jürgen Scharfenberg

Eine Aula für die Lenné-Schule

Die Diskussion um den Erhaltvon Kaufhallen hat in den ver-gangenen Jahren in der Stadteine zunehmende Rolle gespielt.Das gilt für die Kaufhalle amKeplerplatz ebenso wie für dieKaufhalle am Schlaatz und diein Zentrum Ost. Diese Einrich-tungen sichern eine wohnort-nahe Versorgung nicht nur fürdie älteren Bewohner und sindzugleich die Anker in den Wohn-gebietszentren. Die Entwicklungdieser Standorte regelt sich nichtnur über den Markt, sondernbedarf einer gezielten Einfluss -nahme durch die Stadtverwal-tung.

Als in Zentrum Ost vor zweiJahren bekannt wurde, dass dieREWE-Kauhalle geschlossen wer-den soll, stieß das auf massivenProtest insbesondere von Seni-orinnen und Senioren. ZahlreicheUnterschriften wurden gesam-melt und die Verantwortung derStadt eingefordert. DIE LINKEhat sich von Anfang an für diesesAnliegen eingesetzt und konntesich dabei auf günstige Rah-menbedingungen stützen.Schließlich stand die Landtags-wahl 2009 vor der Tür und dieOberbürgermeisterwahl war inSicht. Außerdem hatten die Aus-einandersetzungen um die Kauf-

halle am Schilfhof gezeigt, dasseine öffentliche Diskussion unddie konkrete Einflussnahme derStadtverordneten den Oberbür-germeister und seine Beigeord-neten „auf Trab bringen“ kön-nen.

Heute ist festzustellen, dassdie Kaufhalle in Zentrum Ostentgegen den ursprünglichenPlanungen immer noch geöffnetist. Auf einer gut besuchten Ver-anstaltung in der Seniorenfrei-zeitstätte wenige Tage vor demWeihnachtsfest informierte dervon mir eingeladene Herr Rauhvon REWE über den aktuellenStand. Es war sehr erfreulich für

die Zuhörer, dass alle wichtigenVoraussetzungen gegeben sind,um am jetzigen Standort eineneue Kaufhalle zu errichten. DerAbriss der alten Halle soll nachErteilung der Baugenehmigungbis Mitte des Jahres 2011 begin-nen. In dieser Zeit wird eine vorü-bergehende Versorgung in ei-nem Zelt gesichert.

Wesentlichen Anteil an dieserpositiven Entwicklung hat Her-bert Schlomm, der die Veran-staltung organisiert hatte undsich als Stadtverordneter undBewohner von Zentrum Ost un-ermüdlich für die Halle ein setzte.

Dr. Hans-Jürgen Scharfenberg

Zentrum Ost bekommt eine neue Kaufhalle

Ansetzungenim „KarLi“Im Februar 2011 laufen fol-gende Spielansetzungen imBabelsberger „Karl-Liebknecht-Stadion“:

Sonnabend, 5.Februar, ab 14.00Uhr:SV Babelsberg 03 - Rot-Weiß Ahlen

Sonntag, 6.Februar, ab 11.00Uhr:1.FFC Turbine Potsdam - FCR Duisburg

Sonnabend, 19.Februar, ab 14.00Uhr:SV Babelsberg 03 - FC Rot-Weiß Erfurt

Sonntag, 20.Februar, ab 11.00Uhr:1.FFC Turbine Potsdam - 1.FC Saarbrücken

Potsdams andere Seiten · Februar 2011 babelsberg/zentrum ost 7

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8 babelsberg/zentrum ost Potsdams andere Seiten · Februar 2011

HPI –Sprungbrettzum ErfolgEhemalige Studenten des Has-so-Plattner-Instituts am Pots-damer Griebnitzsee berichtenam Freitag, dem 4.Februar2011, über ihren Berufseinstiegnach dem Studium: Wie sindsie in ihre heutigen Jobs ge-kommen? Was macht ihre Auf-gabe spannend? Vom Grün-derteam eines Berliner Start -ups bis zum Angestellten imIT-Weltunternehmen erhältman/frau einen breiten Ein-blick in junge IT-Karrieren. DieVeranstaltung im HPI, Prof. Dr.Helmert-Straße 2 - 3, ist öf-fentlich. Eine Anmeldung un-ter [email protected] ist erforderlich.

Schulentwicklungsplanung gegen ElternwillenZweiter Gymnasialanlauf für Babelsberger Goetheschule

Potsdams Gesamtschulen plat-zen aus allen Nähten: Die Vol-taire-Schule kämpft um zusätz-liche Räume, Lenné möchte vorü-bergehend nur noch drei 7. Klas-sen aufnehmen und für sechsganze Klassen war schon zu Be-ginn des vergangenen Schuljah-res kein Platz mehr an den Pots-damer Gesamtschulen.

Anders die Situation an denGymnasien: Zwei Klassen mehrhätten sie im vergangenen Jahrnoch aufnehmen können – auchohne dass die Goetheschule zumGymnasium wurde. Hier wurdenstattdessen im Eilverfahren undauf Druck des staatlichen Schul-amtes vier Gesamtschulklassenaufgenommen – beschlossenaber wiederum nur als Proviso-rium für ein Jahr. Von den Gym-

nasialplänen mochte man sichtrotz mahnender Worte immernoch nicht verabschieden.

Die Zitterpartie geht damitweiter – insbesondere für diebetroffene Schule. Denn die Pro-gnosen für die neuen 7. Klassenzeigen: Selbst wenn in Babels-berg erneut vier Gesamtschul-klassen aufgenommen werdensollten, wird noch ein deutlicherBewerberüberhang erwartet. DieGymnasialplätze reichen dage-gen schon jetzt aus – werdenaber schon zu diesem Schuljahrweiter aufgestockt. So eröffnetin Potsdam-West eine Filiale desEinstein-Gymnasiums, die per-spektivisch eigenständig werdensoll. In Babelsberg eröffnen gleichzwei neue Schulen privater Trä-ger, unter anderem das hoch ge-

lobte Filmgymnasium. Sichermuss man die geradezu explo-sionsartige Entwicklung freierSchulträger sehr kritisch sehen.Die Auswirkungen dieser Ent-wicklung auf die Anwahl staat-licher Schulen muss natürlichdennoch berücksichtigt werden.Die Chancen für ein Gymnasiuman der Goetheschule haben sichdamit sicher nicht verbessert.Einmal mehr zeigt sich an dieserEntwicklung, wie kurzsichtig dieReduzierung der Schulkapazitä-ten in den 90-er Jahren war.

Die Elternumfragen des letztenJahres zeigen klar, was die Elternwollen – und warum: Sie wollenan die Gesamtschule, weil sie

eine hohe Durchlässigkeit zwi-schen den Bildungsgängen undmehrheitlich auch ein dreizehn-jähriges Abitur für ihre Kinderanstreben.

Potsdams Schülerzahlen wer-den auch in den kommendenJahren weiter steigen – dafürgilt es, heute vorzusorgen.Goethe hat eine Zukunft – alsGesamtschule mit einem aufJahre hinaus sicheren Schüler-potenzial. Dieser Verantwortungmuss sich die städtische Politikjetzt stellen!

Stefan WollenbergBildungspolitischerSprecher der FraktionDIE LINKE in der SVV

Es war einmal vor über 70 Jahren,da schlossen die Nazis in Potsdamdie Marienschule. Nun begab essich zum Beginn des neuen Jahr-tausends, dass in Babelsberg einSchulhaus vakant war. Um diesesgab es nicht viele Freier. Ernsthaftwohl nur das Erzbistum Berlin.So war allseits die Freude groß.Die Schule am Espengrund solltewieder mit Leben erfüllt werden,die benachbarte Grundschulemit dem Erlös saniert und somitdas gesamte Gelände künftigden modernsten Bildungsstan-dards entsprechen, wozu aucheine große neue Turnhallegehören würde. Damit alles gutgelänge, ward die Planung ineine Hand gelegt, sowohl für diekommunale Schule als auch diezu Marien. Der Architekt empfahl,die Kinder mögen für ein, zweiJahre ein anderes Quartier zumLernen wählen, damit das Ge-samtwerk gut werde. Darüberwar die Elternschaft der Grieb-nitzseeschule überrascht, ein der-

art langer Umbau solchen Schul-baues war bisher in der Stadtunbekannt. Eher im Gegenteilwurden die Fachleute der Eltern-schaft vergleichbaren Tuns vonder Elternschaft dazu dringendangehalten, ihr Werk viel rascherzu vollenden. Nein, sagte die El-ternschaft, wir wollen mit Kin-dern und Gelehrten hier harrenund dem Werden freudig bei-wohnen, auch wenn Handwerks-geklapper zeitweilig laut werdenkann. Da ihr Ansinnen anfänglichim städtischen Rat auf Unver-ständnis stieß, schrieben sie öf-fentliche Traktate, um gehört zuwerden. Die Blätter der Stadtbrachten die Kunde zu allen in-teressierten Bürgern, doch einzigder Hans-Jürgen vom ScharfenBerg bat sein Gefolge aus derRatsversammlung, zu gehen undzu hören, was die Menschen be-drücke. So erhielten die Elternauf diesem Wege die Möglichkeit,Ansinnen und Abwägungen vorden jeweiligen Ausschüssen, ja

selbst der großen Versammlungmehrfach kundzutun. Alles schiengut zu werden, bis kurz vor demKampf um den ersten Ratsstuhldie Nachricht auf einem Schulfestdie Runde machte, die alte Turn-halle müsse viel eher geschleiftwerden, weit vor der Fertigstel-lung der Neuen. So kam das Gru-seln zu Eltern, Kindern und Ge-lehrten. Auf diesem Fest warauch Herr vom Scharfen Bergund ebenso perplex ob dieserKunde, war seine und seiner Ge-nossen Stimme und wohl auchdie anderer Fraktionen doch un-ter anderen Vorzeichen für denVerkauf gegeben worden. Die El-tern staunten nicht nur, dasswiederum nur LINKEs Gefolgesich ihrer Sorgen öffentlich an-nahm, nein, sie waren sehr ver-wundert und enttäuscht ob desSchweigens des obersten Bür-germeisters, des Jakobs‘ Jann, derdoch den von ihm besetzten ers -ten Stuhl im Rathaus eben zudieser Zeit gegen den Hans-Jür-

gen verteidigte. Unbeirrt setztesich der Unterlegene wieder dafürein, dass die Eltern ihre Sorgenöffentlich vor dem Rat und seinenInstitutionen vortrugen, undbrachte entsprechende Anträgeein. Nach seinem Sieg nun sprachsogar Jakobs‘ Jann  für den An-trag seines alten Kontrahentenund positionierte sich an derSeite der Elternschaft der Babels-berger Schule am Griebnitzsee.So ward zu Beginn dieses Jahresein Termin gefunden, der alle Be-teiligten an einen Tisch rief, umeinen Kompromiss auszuhandeln,der viel schneller zu einer neuenTurnhalle führen solle und dieZeit ohne Sportunterricht erheb-lich verkürze. Und wie diese Ge-schichte guten enden kann, er-fährt man zur kommenden Weih-nacht, denn da soll der Kompro-miss Realität in Stein gewordensein.

Die betroffene Märchenerzählerin„Rosi“

Von einer, die nicht auszog …… oder ein Kapitel aus der unendlichen Geschichte Potsdamer Schulsanierungen

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9Potsdams andere Seiten · Februar 2011 forum

Potsdams Klimaschutzkonzept – „Stein des Weisen“? (Teil I)Immer mehr Städte lassen sichkommunale Klimaschutzkonzep-te erarbeiten. Das ist ein not-wendiger Schritt, um den deut-schen Nachhaltigkeitszielen einerealisierbare Chance einzuräu-men. Seit September 2010 liegtdas „Integrierte Klimaschutzkon-zept 2010“ der Stadt Potsdamvor, das unter Federführung desPotsdamer Institutes für Klima-folgenforschung PIK erstellt wor-den ist und eine innovative, fleißi-ge und tiefgreifenden Analysebeinhaltet. Potsdam hat sich dasZwischenziel gesetzt, den CO2-Ausstoß bis 2020 um 20 %(173.334 t) gegenüber dem Ba-sisjahr 2005 zu reduzieren. ImKlimaschutzkonzept wurden 99Maßnahmen-Vorschläge unter-breitet.

Um keine Missverständnisseaufkommen zu lassen – ich binfür nachhaltige Maßnahmenzum Klimaschutz auf kommu-naler Ebene. Da jedoch die Stadt-verordneten darüber entscheidenmüssen, welche der 99 mögli-chen Maßnahmen mit welcherPriorität umzusetzen sind, mussman schon kritisch diese Dingehinterfragen.

Da zum überwiegenden TeilMaßnahmen zusammengestelltwurden, die nicht zu Lasten derLandeshauptstadt gehen, son-dern über städtische Unterneh-men oder über private oder ge-nossenschaftliche Eigentümerfinanziert und realisiert werden,werden diese Investitionen inder Regel auf höhere Preise oderMieten umgelegt. Die LINKEmuss deshalb fordern, dass dieseLasten sozial gerecht verteiltwerden.

Die Maßnahmen wurden sechsHandlungsfeldern zugeordnet.Im diesem Beitrag möchte ichmich zunächst nur auf die Ener-giebereitstellung beschränken.

Keine Fernwärmeerweiterung!

Im Klimaschutzkonzept gehtman davon aus, dass das größteCO2-Einsparpotenzial der Stadtin der Fernwärmeverdichtungund der extensiven Erweiterungder Fernwärmeversorgungschlummert. Man erhofft sich,damit 68.000 t/CO2 pro Jahr bei70 Mio. € Gesamtkosten einzu-sparen. Diese Einsparung klapptauf dem Papier über einen offi-ziellen Rechentrick. Beheizt manein Haus mit Erdgas, muss manmit einem Primärenergiefaktorvon 1,1 rechnen. Heizt man dasgleiche Haus über Fernwärme,die bei der Stromerzeugung an-fällt, dann wird heute dieserPrimärenergiefaktor im Falle vonPotsdam auf 0,1836 gesenkt. Man

errechnet sich damit, dass manangeblich 83 % weniger CO2 indie Atmosphäre ausstößt. Dasklingt wie die Erfindung des Per-petuum mobile – da sollte mandoch bereit sein, ohne viel nach-zudenken, 70  Mio € zu inves -tieren – oder? Dieser offizielleRechentrick klappt jedoch nurdurch die gleichzeitige Überbe-wertung des Primärenergiefak-tors für Strom (z. Z. 2,6). Durchdie stetige Erhöhung des Anteils

an erneuerbarer Energie im bun-desdeutschen Strommix sinktaber der Primärenergiefaktor fürden Strom und der für die Fern-wärme steigt. Dann wird dieCO2-Einsparung über die Fern-wärme also immer kleiner undist damit keine nachhaltige Ein -sparung, sondern reine Augen-wischerei. Außerdem ist zu be-denken, dass die Fernwärme mit13 bis 15 % Wärmeverlusten, dassind ca. 67  GWh oder 30.000 tCO2 pro Jahr, bei einem ver-gleichsweise höheren Preis zumEndverbraucher gebracht wird.Die EWP kann die ineffektiveFernwärme nur über die Fern-wärmesatzung halten. Jede ex-tensive Erweiterung der Fern-wärme unterbindet durch denAnschlusszwang die Eigeninitia-tiven der Eigentümer zum Einbauvon thermischen Solaranlagen,des Einsatzes von Brennwertkes-seln etc. Die Fernwärmeerwei-terung ist deshalb abzulehnen.

Langfristig muss die Marktver-zerrung durch die Fernwärme-satzung abgeschafft werden. DieEWP muss Wege finden, dass dieFernwärme zu einem ökologi-schen und marktfähigen Produktwird.

Saisonale AquiferspeicherEin interessanter Punkt ist die

Testung von saisonalen Aquifer-speichern. Hier will die EWP imSommer überschüssige Wärme-

energie aus der Stromerzeugungin Boden-Schichten unterhalbvon 300 m pumpen, um diesedann im Winter mit 65 % Wir-

kungsgrad wieder zur Beheizungzurück zu gewinnen. Die erstenbeiden Standorte sollen dasBornstedter Feld und das Zen-trum Ost sein. Allerdings sinddie Investitionen erheblich undman rechnet erst nach 18 Jahrenmit einer Amortisation. Trifftman allerdings im unterirdischenRaum auf Hindernisse, kann dieszu finanziellen Mehraufwendun-gen führen. Die Autoren des Kli-

maschutzkonzeptes beziffern dieEinsparung mit 6.000 t CO2 proJahr, die EWP-Vorlage vom6.11.2010 ist da etwas vorsichtigermit nur 1.000 t CO2 pro Jahr. Si-cher ist nur, dass diese Techno-logie zu einer wirklichen Reduk-tion des CO2-Ausstoßes führtund aus diesem Grund die beidengeplanten Pilotanlagen zu be-fürworten sind.

Die vorgelegte Analyse zu demPotenzial an Solardächern in

Potsdam ist überzeugend undbietet gute Entscheidungsgrund-lagen. Allerdings sind die zu er-wartenden Einsparungspoten-ziale sowohl bei der Photovoltaik,als auch bei der Solarthermiemehr als ernüchternd. Hier wer-den ca. 8000 t C02 jährlich bei153 Mio € Investitionen einge-spart. Falls diese Zahlen richtigsind, scheint dies mehr eine Ni-sche mehr für private Liebhaberzu sein, die nicht unbedingt aufeine Amortisation angewiesensind. Auch zeigt sich hier dieklare Grenze dieser Technik, dassnur ca. 4 % des Gesamtstromesdarüber erzeugbar sind. Der Ge-danke der Vermietung von Dach-flächen ist hervorragend. Schau-en Sie mal in das Solardachka-taster der Stadt Potsdam rein.

Biogas von Potsdams Randlagen

Zu befürworten ist der Plan,die Stromerzeugung zukünftig

zu dezentralisieren, so dass Kun-den, die einen hohen Strom- undWärmebedarf haben (z. B. Hotels,Schulen, Krankenhäuser), denHauptteil dieses Bedarfes überso genannte Mini-KWK Anlagenselbst decken können.

Etliche Maßnahmen beziehensich auf die Produktion von nach-wachsenden Rohstoffen zur Er-zeugung von Biogas und auf dieVerwendung von Biogas bzw.von Biomethan im Heizkraftwerk

Potsdam Süd KWK. In keiner derMaßnahmen wird jedoch Bezugauf die Herstellung von BiogasBezug genommen. Wäre es dannnicht logisch, dass die Stadt Pots-dam den Bau von Biogas-Anla-gen am Rande von Potsdam plantbzw. fördert?

Zusammenfassend kann mansagen, dass alle Maßnahmen,die die Abhängigkeit von denimmer knapper werdenden Re-serven an fossilen Energieträgernsenken, auch Beiträge für dieFriedenssicherung sind. Es istklug, sich rechtzeitig unabhängigvon diesem Markt zu machen.Außerdem tragen diese Maß-nahmen zu regionalen Stoff-, En-ergie- und Finanzkreisläufen bei.Die finanziellen Mittel, die sonstfür fossile Energieträger außerLandes gehen, bleiben somit inder Region und stärken nach-haltig regionale Erwerbstätig-keit.

Dr. Stephan Worseck

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10 forum Potsdams andere Seiten · Februar 2011

Dürfen, wollen wir uns noch Utopien erlauben? Von Sascha Krämer, Vorsitzender DIE LINKE.Potsdam

Eine Utopie ist Kritik an gegen-wärtigen Zuständen. Nach SlavojZizek leidet unsere Gesellschaftunter „einem grassierenden Uto-pienmangel“. Seiner These, nachder eine Gesellschaft, die sich ihrAnderes nicht vorstellen kannund will, im Kern krank ist, kannich nur zustimmen.

Nach den kritischen Äußerun-gen zu Sarrazins Publikation zi-tierten selbsternannte Wächterder westlichen Zivilisation ge-betsmühlenartig die Meinungs-freiheit. Sie würde verletzt, wennHerr Dr. Sarrazin nicht immerund überall seine verquastenThesen vorstellen könne.  Aberes darf doch andere Meinungengeben, oder? Fällt dagegendas „K-Wort“ im politischenRaum und dann noch von derLINKEN vorgetragen, so springeneinstige Befürworter der Mei-nungsfreiheit an wie Pawlow’sHund bei einem Klingelton undfordern Überwachung und sogarein Verbot der Partei DIE LINKE.Jede Idee, die vom Üblichen ab-weicht, wird verschrien! Die De-batte, die momentan geführtwird, hat sich aus meiner Sichtlängst vom Anlass gelöst. Es ent-steht der Eindruck, es geht vielendarum, das Ende der Geschichte

herbeizureden, als wäre der mo-mentane Zustand des Kapitalis-mus nicht überwindbar, als wärees verboten, darüber hinaus zudenken oder zu reden. Dabei gibtunser Grundgesetz dafür denRaum.

Die Begriffe Kommunismusund Sozialismus müssen sowohlvon ihrem ideellen Inhalt als auchvon den konkreten Erfahrungenher diskutiert werden. Dabei dür-fen Verbrechen, die im Namendieser Ideen begangen wurden,nicht verschwiegen werden. FürAlain Badiou macht die „Utopiedes Kommunismus die Men-schen zu politischen Subjekten,

denen die Emanzipation derMenschheit als Ganzes wichtigist“. Marx und Engels haben inihrem Kommunistischen Mani-fest eine kommunistische Ge-sellschaft beschrieben, in der sichKlassenlosigkeit durchgesetzthat, in der höchste soziale Ge-rechtigkeit herrscht, in der es füralle wirklich die gleichen Bildung-schancen gibt. Eine Gesellschaftmit höchs ter Emanzipation, mithöchster Partizipation, mit höchs -ter demokratischer Teilhabe. Siehaben geschrieben, „eine Gesell-schaft, in der die Freiheit des Ein-zelnen Voraussetzung der Freiheitfür alle ist“. Das ist doch wirklich

eine gute Vision. Das ist die eineRealität. Die zweite Realität ist,dass es viele gab, die sich Kom-munisten nannten, und die nichtsmit diesen Zielen zu tun hatten.Sie haben schlimmste Verbrechenbegangen, wenn ich zum Beispielan Stalin und Pol Pot erinnerndarf. Viele denken eben nicht andie Vision von Marx, wenn sieden Begriff Kommunismus hören,sondern an Stalin, sie denken anMauer, sie denken an Tote. Daskann man nicht ignorieren

Deshalb haben wir uns vomBegriff des Kommunismus in un-serer Programmatik verabschie-

det und gesagt, wir streben al-lerdings eine neue Gesellschaftan, nämlich den demokratischenSozialismus.

DIE LINKE eint die Vorstellungeiner solidarischen, ökologischen,friedlichen und demokratischenGesellschaft. Einer Gesellschaft,in der soziale Sicherheit und De-mokratie nicht gegeneinanderstehen, sondern miteinander ge-dacht werden. Einer Gesellschaft,in der die Freiheit des Einzelnenuntrennbar verknüpft ist mitdem Ziel der sozialen Gleichheit.Einer Gesellschaft, in der kapita-listische Ausbeutung überwun-den wird und umfassende ge-sellschaftliche Demokra tie mög-lich wird. Eine Demokratie, in derGewaltenteilung ebenso wieRechtsstaatlichkeit gewährleistetsind. Wir nennen unser Ziel daherdemokratischer Sozialismus.Denn Sozialismus im wirklichenSinne ist immer demokratisch.DIE LINKE ist heute zu recht allenWahrheitsgewissheiten gegenü-ber skeptisch, weil Gesellschaftsich rasant verändert, weil wiruns verändern und weil Neuesund Anderes ausprobiert werdenmuss. Mit dem jetzigen Zustandder Gesellschaft geben wir unsnicht zu frieden!

Eine philosophische AchterbahnfahrtRezension: Slavoj Zizek – „Auf verlorenem Posten“/Von Benjamin Kluge und Moritz Kirchner

Slavoj Zizek ist der derzeit wohlschillerndste und umstrittensteTheoretiker der politischen Lin-ken, verbindet äußerst unter-haltsam. Er ist durch die Kom-plexität seiner Theoriegebäudeauf den ersten Blick zwar einschwer verständlicher Denker,gleichzeitig jedoch durch die Ver-flechtung von komplexer Gesell-schaftstheorie mit Populärkulturäußerst unterhaltsam. Er studier-te in Ljubljana sowie in Paris, woer u. a. eine Ausbildung in Psy-choanalyse mit dem Schwerpunktauf den Theorien des französi-schen Epigonen Freuds, JacquesLacan, absolvierte. Heute unter-hält er weltweit Lehrstühle inPhilosophie und Soziologie undist ein gefragter Redner, das deut-sche Publikum durfte ihn zuletztin der Berliner Volksbühne beieiner Diskussion zum Thema„Idee des Kommunismus“ erle-ben.

Zizeks umfangreiches Werk, erhat bereits mehr als 40 Bücherveröffentlicht, durchzieht eineprofunde Kenntnis der „konti-nentalen Denker“ wie Descartes,Kant, Hegel und eben Marx. Da

er neben einem Kino im libera-leren Jugoslawien aufwuchs, ver-wendet er ebenso gern Filmsze-nen als Beispiele und und würztseine Schriften und Vorträge ger-ne mit zotigen Witzen. Legendärist beispielsweise seine Erläute-rung zu europäischen Ideologienanhand von verschiedenenr Toi-lettenformen.

Seit der Jahrtausendwende hatsich der Schwerpunkt seiner Ver-öffentlichungen von Kulturkritikmit marxistischen Wurzeln hinzu einem dezidierten Antikapi-talismus verschoben. Eines seinerneueren Werke, in welchem ermit dem postmodernen Kapita-lismus abrechnet, ist „Auf verlo-renem Posten“.

Abschied vom Ende der Geschichte

Er beginnt zunächst mit derBehauptung einer Abrechnungmit der vorherrschenden Vorstel-lung, in der heutigen Welt müss -ten alle Utopien von einem so-zialen Fortschritt der Menschheitad acta gelegt werden. Demnachsei, wie der PolitikwissenschaftlerFrancis Fukuyamas formulierte,

das „Ende der Geschichte“ mitdem Siegeszug der liberal-de-mokratischen Marktwirtschafterreicht. Bereits auf dem Buch-deckel macht Zizek deutlich: „.Soll-ten Sie auch nur die geringsteSympathie für diese Positionempfinden, können Sie aufhörenzu lesen und das vorliegendeBüchlein wegwerfen.“

Dass der kapitalistische Nor-malvollzug an seine Grenzenstößt, wird deutlich, beschäftigtman sich mit den „Vier Reiternder Apokalypse“, die Zizek amHorizont auftauchen sieht. Diesebestehen aus der sich abzeich-nenden ökologischen Katastro-phe, den Problemen mit „geisti-gem Eigentum“, sowie der Bio-genetik und einer neuen Apart-heid.

Die Vier Reiter der Apokalypse

1. Bemerkenswert an ZizeksAnalyse des Ökologieproblemsist sein Argument, unser Haupt-problem bestehe darin, dass wiruns eine globale Umweltkata-strophe zwar rational vorstellenkönnen, tief im Inneren jedoch

einfach nicht glauben wollen,dass unsere gesamte Welt sonicht weiterbestehen, so nichtmehr weiter existieren könnte.Darin sieht er das mangelndeEngagement begründet, dem Kli-mawandel effektiv entgegen zutreten.

2. Was das geistige Eigentumangeht, so verschiebt sich hierdie Machtperspektive. Währendfrüher die maßgeblichen Produk-tionsmittel, die Maschinen, inder Hand der Kapitalisten waren,sind jetzt die Köpfe der Arbeiterdie entscheidenden Produktions-mittel. Diese lassen sich jedochim Gegensatz zu Maschinen nichteinfach einschließen. Gerade inZeiten des Internet und der OpenSource Bewegung ist die freieAusbreitung von Wissen kaummehr eingrenzbar, Privateigen-tum an Wissen wird zunehmendzur Unmöglichkeit.

3. Im Bereich der Biogenetik er-geben sich aufgrund der nichtabschätzbaren Konsequenzenund der Kontaminationen gene-tisch unveränderter Lebensmittelund Organismen entscheidendeFragen der Reproduktion unserer

Lebensbedingungen. Zudem er-höht sich der Widerstand gegendie Monopolisierungen der Gen-technik, wie sie zum BeispielMonsanto betreibt.

4. Der letzte Punkt der neuenApartheid umfasst das Problemder globalen Ausbreitung vonElendsgebieten, die durch kei -nerlei staatliche Institutionenversorgt werden – Lebensbedin-gungen, mit welchen bereits heu-te schätzungsweise etwa 2 Mil-liarden Menschen konfrontiertsind. Während gleichzeitig in denreicheren Weltgegenden ge-schützte Wohnräume, so genann-te Gated Communities (auchPotsdam besitzt so etwas in derBerliner Vorstadt), zunehmen.

„Auf verlorenem Posten“ ist einsehr lesenswertes Buch, welchesden intellektuellen Horizont wei-tet, regelmäßig provoziert unddas Verständnis unserer postmo-dernen Welt erhöht. Vor allemaber verbleibt es nicht auf derEbene der Theorie, sondern legtder Linken auch bedenkenswerteviele Perspektiven nahe, die sehrbedenkenswert sind.

ZITIERT»Ich glaube, ich bin vor demVerdacht geschützt, ein Vor-kämpfer des Kommunismus zusein. Trotzdem kann ich nichtumhin, in dem Schrecken derbürgerlichen Welt vor dem WortKommunismus, diesemSchrecken, von dem der Faschis-mus so lange gelebt hat, etwasAbergläubisches und Kindischeszu sehen, die Grundtorheit un-serer Epoche....«

Thomas Mann 1946

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11Potsdams andere Seiten · Februar 2011 links informiert

DIE LINKE aufder GrünenWocheZu einem „Waldspaziergang“lud die BundestagsfraktionDIE LINKE während der Grü-nen Woche vom 21. bis zum30.Januar 2011 in die Messe -hallen am Berliner Funkturmein. Wälder sind Erholung purund/oder fleißige Produzen-ten. DIE LINKE wollte mitihrem Stand zwischen denHallen 6.2a (Bio-Halle) und6.2b (Verbraucherschutzhalle)auf der Internationalen Grü-nen Woche einen Beitrag zumiInternationalen Jahr der Wäl-der leisten. So konnteman/frau sich bei einem“Waldspaziergang“, der denMessetrubel etwas vergessenließ, über Naherholung, Wald-politik, Jagd und Umweltbil-dung informieren.

Kreatives Lernen, Toleranz und internationale Zusammenarbeit20 Jahre Odyssey of the Mind in Deutschland/Von Dr. Karl-Ernst Plagemann, Ehrendirektor von Germany International

20 Jahre gibt es nun schon dasOdyssey-of-the-Mind-Programmfür kreatives Lernen, Toleranz undinternationale Zusammenarbeitin Deutschland. Der amerikani-sche Professor für Design, Dr.Sa-muel C. Micklus, hat es im Jahre1978 mit seinen Studenten ander Rowen Universität in Glass -boro im Bundesstaat New Jerseyentwickelt. Ich brachte es von ei-nem Aufenthalt als Gastwissen-schaftler an der Universität vonSan Francisco in Kalifornien Weih-nachten 1990 mit nach Potsdam.Schon 1991 konnte ich PotsdamerSchulen für dieses einzigartigePogramm kreativen Lernens, dasden herkömmlichen Unterrichtdurch Formen gemeinschaftli-chen kreativen Lernens bereichertund zugleich Toleranz und inter-nationale Zusammenarbeit ent-wickelt, gewinnen. Frau Hanne-lore Knoblich, damals Dezernen-tin für Bildung in der PotsdamerStadtverwaltung, gab mir „grünesLicht“, eine Mannschaft aus Pots-damer Schülern zusammenzu-stellen und mit ihnen im Mai1991 zu den World Finals in Knox -ville/Tennessee zu reisen. DieKos ten für den Flug und den Auf-enthalt der ersten deutschenMannschaft zu World Finals inden USA übernahmen die Ame-rikaner.

Mit einer achtminütigen Auf-führung in englischer Sprachezum Thema „Pompeji“, begeis -terten die Potsdamer ihr ameri-kanisches und internationalesPublikum: Die Schüler der Helm-holtz- und Humboldt-Gymnasienstellten ihr Wissen über das Lebenin Pompeji zur Zeit der Zerstörungder Stadt durch den Ausbruchdes Vesuv in einer Art Kriminal-geschichte mit einem reichenPompejaner dar, der Versiche-rungsbetrug begehen will unddabei von einem Sheriff entdecktund vom Ausbruch des Vesuvüberrascht wird. Professor Mick-lus, der die Aufführung sah,schrieb dieser Tage in einem Bei-trag zum 20. Jahrestag des Pro-gramms in Deutschland: „Als ichdiese Aufführung der deutschenMannschaft sah, wusste ich, dasssie zur Weltklasse gehören unddie World Finals in den USA be-reichern werden.“

Inzwischen gibt es seit 1992jährliche Wettkämpfe von Odys-sey of the Mind in Deutschland,organisiert von Germany Inter-national als Teil der Berlin-Bran-denburgischen Auslandsgesell-schaft e.V. in Potsdam. Zehn Jahrelang waren auch amerikanischeSchulen in Deutschland Mitglied

von Germany International, bevorsie sich selbständig machten undamerikanische Schulen in wei-teren Ländern Europas für diesesProgramm gewannen. Im Sep-tember 1992 gründete ich mitProtagonisten von Odyssey ofthe Mind in Polen, Ungarn undRussland mit Unterstützung derLeitung des internationalen Pro-gramms in den USAein europäischesRegionalkomi-tee vonOdysseyof theMindmitdemerklär-tenZiel,dieseseinmali-ge Pro-gramm inweiteren Län-dern Europas zu verbreiten und jährliche Europa-festivals zwischen den nationalenWettkämpfen und den World Fi-nals in den USA durchzuführen.Sechsmal fanden solche Europa-festivals in Berlin und im LandBrandenburg statt. In den ver-gangenen Jahren haben Mann-schaften aus 14 Bundesstaatender USA sowie aus Polen, Ungarn,Slowakei, Tschechien, Russland,Belarus, Ukraine, Moldawien, Li-

tauen, Usbekistan, Kasachstan,Schweiz, Niederlande, China undKamerun an Wettbewerben,Sommerlagern und Europafesti-vals in Deutschland teilgenom-men. Durch Odyssey of the Mind ent-stand die erste Schulpartner-schaft zwischen einer Schule inChina und in Deutschland, der

Luwan Highschool inShanghai und

dem Hum-boldt- Gym-

nasium inPotsdam.

1992wurde

ich zumDirek-

tor vonGer-

many In-ternatio-

nal undzum Vorsit-

zenden des eu-ropäischen Regio-

nalkomitees von Odyssey of theMind gewählt. Beide Funktionenhabe ich ehrenamtlich ausgeübt.Bis ich im Mai 2005 beide Funk-tionen in bewährte jüngere Hän-de, an Stefan Hübner, übergab,bin ich in verschiedene LänderOsteuropas und Zentralasiens(Litauen, Belarus, Ukraine, St. Pe-tersburg/ Nordwestrussland, Us-bekistan, Kasachstan, Georgien)gereist, um Odyssey of the Mind

dort in Schulen und Universitätenbekannt zu machen und bei derEtablierung des Programms zuhelfen.

Inzwischen bin ich Ehrendirek-tor von Germany Internationalund helfe noch immer im Rah-men begrenzter gewordener kör-perlicher Möglichkeiten bei derEntwicklung der internationalenZusammenarbeit von Odyssey ofthe Mind. Der schöns te Lohn fürdieses Engagement sind die Sym-pathie und der Beifall von Kin-dern, Lehrern und Eltern, die mirin jedem Jahre bei der Eröffnungder Finals von Germany Interna-tional entgegenschlagen. Dashält mich im Herzen jung.

In diesen Wochen entsteht eineBroschüre zu 20 Jahren Odysseyof the Mind in Deutschland mitBeiträgen von Teilnehmern undOrganisatoren des Programmsaus verschiedenen Ländern. Aufeinem Empfang nach der Eröff-nung der 20. Finalwettkämpfeam 4. März 2011 an der John-F.-Kennedy-Schule in Berlin wirddiese Broschüre vorgestellt. Sol-che Empfänge gab es auch zum10. und 15. Jahrestag von Odysseyof the Mind in Deutschland, auf-merksam begleitet vom ehema-ligen Landtagspräsidenten Dr.Herbert Knoblich, und dem Mi-nister für Bildung, Jugend undSport, Holger Rupprecht, sowievon Repräsentanten der StadtPotsdam.

Schüler des Ernst-Haeckel-Gymnasiums Werder nahmen 2005 teil.

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12 service Potsdams andere Seiten · Februar 2011

GlückwünscheIm Namen der WeinheimerLINKEN möchte ich Euch zuEurem erfolgreichen Kreispar-teitag beglückwünschen.Dem neuen KreisvorsitzendenSascha Krämer und seinemVorstandsteam wünschenwir viel Erfolg bei den anste-henden Aufgaben. Wir freuenuns darauf, einander im Jahr2011 wieder zu sehen.

Carsten LabuddaVorsitzender DIE LINKE.Weinheim

Weinheim: DIE LINKE erkämpft BürgerbüroAm 2. Dezember 2010 wurdedas neue städtische Bürgerbüroin der Weinheimer Weststadteröffnet. Rund ein Drittel derEinwohner Weinheims wohnenin diesem Stadtteil. Seit rund 30Jahren fordern sie eine städtischeAnlaufstelle. Nun ist sie endlichda. Anfang des Jahres hattenBürgerinnen und Bürger den neugewählten Stadtrat der LINKEN,Carsten Labudda, auf das Themaangesprochen und sich zugleichdarüber beklagt, dass alle an-deren Stadträte in den vergan-gen Jahren zu wenig dafür getanhätten, damit Weinheims größ-ter Stadtteil endlich ein Bürger-büro erhält.

DIE LINKE wurde daraufhinaktiv. Im Laufe des Frühjahrssammelten die Genossen rund750 Unterschriften und wurdendabei auch von den Geschäfts-leuten der Weststadt unter-stützt. Mit Infoständen, Anträgenund Anfragen im Stadtrat ver-schaffte DIE LINKE dem Thema

neue Öffentlichkeit und bauteso den notwendigen politischenDruck auf. Über 20 Mal berich-tete die lokale Presse über dieseAktivitäten der LINKEN.

Obwohl alle anderen Parteienim Stadtrat sich gegen die In-itiative stellten, kam vom Ober-

bürgermeister kurz nach Pfings -ten die Zusage, dass das Bür-gerbüro gegen Ende des Jahreseingerichtet wird. Ob die imSommer erfolgte OB-Wahl einwenig Pate dabei stand, bleibtSpekulation.

Wichtig ist: Die Weinheimer

LINKE konnte einen großen kom-munalen Erfolg erzielen und zei-gen, dass mit einem guten Zu-sammenspiel von parlamenta-rischer und außerparlamenta-rischer Arbeit echte Verbesse-rungen für die Menschen er-reicht werden können.

Freitag, 04.02.2011:Info-Stände in den Stadtteilen:. 14.30Uhr: Kepler Platz/AM Stern,; 15.30 Uhr:HNC/Drewitz,; 16.00 Uhr: Haltestelle Fr.-Wolf-Str./Waldstadt II.

Sonnabend, 05.02.2011:Info-Stände in den Stadtteilen: 10.00 Uhr:Weberplatz/Babelsberg.; 10.00 Uhr:REWE-Markt/Zentrum-Ost,; 10.00 Uhr:Magnus-Zeller-Platz/Schlaatz.; 10.30 Uhr:Vor Kaiser‘s/Kirchsteigfeld.

Dienstag, 08.02.2011, 14.30 Uhr: „Eine Reise durch Kalifornien“:. Eine foto-grafische Reise mit Dr. Stephan Worseck.Begleiten Sie ihn durch verschiedene Na-tionalparks und interessante Städte, undSie werden feststellen, dass einige der(ostdeutschen?) Amerika-Klischees weitentfernt sind von der Wirklichkeit. *Dahl-weid

Dienstag, 08.02.2011, 19.30 Uhr:Wirtschaftslobbyismus gegen Volkswillen- wer regiert eigentlich Deutschland?**RLS

Mittwoch, 09.02.2011, 13.30 Uhr:„18, 20, Buben ’raus“ - Skatturnier unterLeitung von Dr. Herbert Schlomm undKarl-Heinz Kunicke. Alle Teilnehmer erhal-ten kleine Preise. *Dahlweid

Donnerstag, 10.02.2011, 18 Uhr:Runde der BO-Vorsitzenden in der Allee-straße 3.

Montag, 14.02.2011, 14.30 Uhr:„Der Neue Garten“:. Friedrich Wilhelm II.beauftragte 1786 den aus Wörlitz stam-menden Gartenkünstler Eyserbeck mitder Gestaltung dieser Gartenanlage. Un-ter Peter Joseph Lennés Leitung erhielt 30Jahre später dieser Garten sein heutigesAussehen. Überzeugen Sie sich von der

Schönheit dieser Gartenanlage. Ein Dia-vortrag in Überblendtechnik mit WalterHeller. *Dahlweid

Dienstag, 15.02.2011, 14.30 Uhr:„Spiel mir eine alte Melodie ...“: JederJahrgang hat seinen Wein und seine Lie-der – die schönsten Schlager zum Ratenund Wünschen. Gerald Meister lässt ganznach Ihren Wünschen einige der schön-sten Schlager mit den Stimmen IhrerLieblingsinterpreten erklingen. *Dahlweid

Montag, 21.02.2011, 14.30 Uhr: „Irland – die grüne Insel“ - Teil 2: die West-küste hinauf. Eine fotografischen Rundrei-se auf der kleinen grünen Insel, die nichtnur äußerst schön, sondern auch un-glaublich vielfältig ist. Der Reiz der Inselbesteht vor allem in den ständig wech-selnden Stimmungen, hervorgerufendurch Sonnenschein, Wolken, Wind undRegen. *Dahlweid

Montag, 21.02.2011, 17.00 Uhr:Montags-Demo auf dem Platz der Einheitam Deserteursdenkmal.

Dienstag, 22.02.2011, 14.30 Uhr: Potsdamer Stadtgespräche: „Historischesund Aktuelles“. Eine heitere und nach-denkliche Vortrags- und Gesprächsreihefür unsere Seniorinnen und Senioren mitDr. Herbert Schlomm. *Dahlweid

Mittwoch, 23.02.2011, 13.30 Uhr:„18, 20, Buben ’raus“. Skatturnier unterLeitung von Dr. Herbert Schlomm undKarl-Heinz Kunicke. Alle Teilnehmer erhal-ten kleine Preise.

Donnerstag, 24.02.2011, 18.00 Uhr:Die Friedensfrage in der Gegenwart:.Brauchen wir ein „Neues Denken“ nachdem Kalten Krieg? **RLS

Montag, 28..02.2011, 14.30 Uhr: „Eine Reise in Bildern durch Argentinien,Patagonien, Chile und nach Rapa Nui, dieeinmalige Osterinsel“ - Teil 1: Argentinien.Eine interessante Reise quer durch Süda-merika mit Eva Gretsch. *Dahlweid

Dienstag, 01.03.2011, 14.30 Uhr:Musikalisch-literarische Stunde: „HeitereKlassik – Illusionen“. Ein musikalisch-li-terarischer Nachmittag mit Filmmusikund Anekdoten, nicht nur aus der Filmge-schichte - ein Programm des Konzertpia-nisten Hartmut Valenske und derlangjährigen Sängerin und Moderatorindes Landespolizeiorchesters, Eva Dobr-zinski-Petersein. *Dahlweid

*Dahlweid - Seniorentreff der Dahlweid-Stiftung, Edisonallee 11, Zentrum Ost**RLS - Ros-Luxemburg-Stiftung, Dortu-straße 53

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Eine ältere Dame geht zur Bank,will ein Sparbuch eröffnen und1000 Euro einzahlen.Sie fragt: „Ist mein Geld bei Ihnenauch sicher?“Kassierer: „Klar doch!“Sie fragt weiter: „Und was ist, wennSie pleite machen?“Kassierer: „Dann kommt die Lan-deszentralbank auf!“Sie fragt: „Und was, wenn die pleitemachen?“Kassierer: „Dann kommt die Bun-desbank auf!“Die ältere Dame fragt noch einmal:„Und wenn die pleite macht?“Kassierer: „Dann tritt die Bundes-regierung zurück, und das sollte

Ihnen nun wirklich die 1000 Eurowert sein!“

*Edmund Stoiber macht einen Be-such auf einem Bauernhof und lädtdazu auch die Presse ein. Ein Foto-graf knipst ihn im Schweinestall.Stoiber sagt zu dem Fotografen:„Dass ihr mir aber nicht so dummesZeug unter das Bild schreibt, wieStoiber und die Schweine oder so!“„Nein nein, natürlich nicht.“Am nächsten Tag ist das Bild inder Zeitung und darunter zu lesen:„Stoiber (3.v.l.)“

*Ein Passant ist gestolpert und aufden Rücken gefallen.

Angela Merkel kommt zufällig vor-bei, hilft dem Ärmsten auf die Beineund scherzt:„Dafür müssen Sie aber bei dernächsten Wahl die CDU wählen!“„Aber Frau Merkel“, meint der Pas-sant, „ich bin auf den Rücken undnicht auf den Kopf gefallen!“

*Drei Leute unterhalten sich, werwohl dem ältesten Beruf nachgeht.Der Chirurg ist überzeugt: „Na, istdoch klar. Eva wurde aus einer Rippevon Adam geschaffen. Somit habenwir Chirurgen den ältesten Beruf.“Der Ingenieur schmunzelt undmeint: „Es gab zunächst nur dasChaos. Erst der Ingenieur hat in

dieses Chaos Ordnung gebrachtund die Erde geschaffen.“Nun ist es der Politiker der schmun-zeld: „Aber was glauben sie denn,wer das Chaos geschaffen hat?“

*Zwei Passanten füttern Tauben.Sagt der eine: „Tauben sind wie Po-litiker.“ „Wieso?“ fragt der andere.Antwort: „Solange sie unten sind,fressen sie einem aus der Hand.Aber sobald sie oben sind, be-scheißen sie uns!“

*Ich liebe Politiker auf Wahlplakaten:tragbar, geräuschlos und leicht zuentfernen.

GeWITZte Politik

Die Weinheimer LINKE präsentierte auf originelle Art die Unterschriftenlisten der Öffentlichkeit.

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