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Reformierte Kirche Kanton Zug Kirche mit Zukunft 1/2017 Die Jüngste Das Kirchenzentrum Hünenberg ist ein vergleichsweise neuer Bau. Trotzdem stecken in ihm bereits viele spannende Geschichten. Herzlich willkommen ! Pfarrerin Ursula Schärer arbeitet neu als Seelsorgerin im Pflegezentrum beim Kantonsspital Baar. Sonntag ist Ruhetag. So war es früher einmal, so ist es aber immer weniger – dabei wäre die Sonntagsruhe wichtig und heilsam. Die Macht des Sonntags

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Reformierte KircheKanton Zug

Kirche mit Zukunft

1/2017

Die JüngsteDas Kirchenzentrum Hünenberg ist ein vergleichsweise neuer Bau. Trotzdem stecken in ihm bereits viele spannende Geschichten.

Herzlich willkommen !Pfarrerin Ursula Schärer arbeitet neu als Seelsorgerin im Pflegezentrum beim Kantonsspital Baar.

Sonntag ist Ruhetag. So war es früher einmal, so ist es aber immer weniger – dabei wäre die Sonntagsruhe wichtig und heilsam.

Die Macht des Sonntags

NACHRICHTEN

2 AUFTAKT 1 / 2017

Auf dem Weg zum Reformationsjubiläum:R-City Guide

Das Reformationsjubiläum 2017 ist endlich da! In ganz Europa nehmen die Festivitäten Fahrt auf. Wir halten Sie hier auf dem Lau-fenden.

Nach langen Monaten, je nachdem sogar Jahren der Vorbereitung ist es nun endlich so weit: Europa feiert 500 Jahre Reformation. Neben unzähligen offiziellen Veranstaltun-gen werden viele Reformierte das Jubeljahr wohl auch zum Anlass nehmen, auf eigene Faust die reformatorisch wichtigen Städte und Stätten zu erkunden. Genau für sie hat der Schweizerische Evangelische Kirchen-bund (SEK) die Handy-App «R-City Guide» veröffentlicht.

Die App bietet GPS-geführte Rundgänge durch die Reformationsstädte der Schweiz, von Zürich bis Basel, von Genf bis Wild-haus. Die Rundgänge führen wichtigen Sta-tionen der Reformation entlang. Die App liefert zu jeder Station spannende Informa-tionen in Bild und Ton, zum Beispiel zu Zwinglis Geburtshaus in Wildhaus, zum Disputationsfenster in der Kathedrale Lau-sanne oder zur Churer Hasenstube. Wem die Informationen noch nicht reichen, der fin-det weiterführende Texte unter ref-500.ch.

Neben den Stadtrundgängen hat «R-City Guide» auch noch einen praktischen Veran-staltungskalender parat. Zudem ergänzen Links zu den beteiligten reformierten Kan-tonalkirchen und den kantonalen Touris-musseiten das reichhaltige Angebot.

«R-City Guide» ist natürlich gratis und kann sowohl im AppStore als auch bei Google play heruntergeladen werden. Mindestvorausset-zungen sind iOS 7.0 oder Android 4.0.3

aufbau. Um die dringend benötigte Soforthilfe für die notleidende Bevölkerung zu sichern, hat das Hilfswerk bereits 500’000 Franken bereitgestellt. Auch die Reformierte Kirche Kanton Zug beteiligt sich finanziell: An seiner November-Sitzung beschloss der Kirchenrat, sich mit einer Spende von 10’000 Franken zu beteiligen.

Reformierte unterstützen «Podium 41»

Zug. Seit 2009 betreibt die gemeinnützige Sozial-firma GGZ@Work das Restaurant «Podium 41» am Zugersee. Im Restaurant arbeiten neben Fachkräften auch stets zwei bis drei stellen- suchende Sozialhilfebezüger, die so wieder an den Arbeitsmarkt herangeführt werden. Im vergangenen Dezember führte das Restaurant einen Weihnachtsanlass für armutsbetroffene und randständige Menschen durch. Das Fest, das 5200 Franken kostete, wurde vollumfäng-lich von der Reformierten Kirche Kanton Zug finanziert. Der Kirchenrat beschloss die Zuwen-dung in seiner November-Sitzung, nachdem Kirchenräte im Lokal positive Erfahrungen ge-macht hatten.

Museum Burg Zug sucht Ausstellungsmaterial

Zug. Das Museum Burg Zug plant 2017 eine Ausstellung zum Thema Aus- und Einwande-rung. Zu diesem Zweck sucht Ausstellungs- kurator Christoph Tschanz Briefe, Fotos, Filme, Dokumente, Erinnerungsgegenstände und der-gleichen. Wer Verwandte oder Bekannte hat, die einst aus dem Zugerland ins Ausland aus-gewandert sind – wie die hier abgebildete Dolores Iten –, kann mit Leihgaben aller Art zur Ausstellung betragen. Christoph Tschanz ist von Dienstag bis Freitag unter 041 728 29 73 oder [email protected] erreichbar.

Neue Pfarrerin für Rotkreuz

Baar. Im vergangenen Jahr wurde Pfarrer Roland Hadorn in Rotkreuz nicht wiederge-wählt. Pfarrer Rüdiger Oppermann übernahm das Amt interimistisch, und eine Pfarrwahl-kommission (PWK) machte sich auf die Suche nach einer geeigneten Nachfolge. Die PWK be-stand aus Kirchenratspräsident Rolf Berweger, Kirchenrat Pfarrer Hans-Jörg Riwar, den Be-zirkskirchenpflege-Mitgliedern Heidi Lienhard, Marlies Widmer und Klaus Rudel sowie den vier gewählten Gemeindemitgliedern Ulrike Liesa Rudel, Antje Suter, Adrian Müller und Thomas Neurauter. Ulrike Liesa Rudel über-nahm das Präsidium.

Von den zahlreichen Bewerberinnen und Bewer-bern wurden drei Personen zu einem Gespräch eingeladen – darunter Pfarrerin Corinna Boldt, die bisher in Walzenhausen (AR) als Pfarrerin amtete und in der Appenzeller Landeskirche in verschiedenen Funktionen aktiv ist. Sie verfügt über langjährige Erfahrung als Gemeindepfar-rerin; der Schwerpunkt ihres Wirkens liegt auf der Arbeit mit Kindern und Familien.

Der erste gute Eindruck bestätigte sich im wei-teren Verlauf des Auswahlverfahrens, so dass sich die PWK schliesslich einstimmig für Co-rinna Boldt als Pfarrerin im Bezirk Rotkreuz entschied. Die Gemeinde hiess den Vorschlag an der Bezirksversammlung vom 6. November 2016 gut, die Wahl durch den Grossen Kirchge-meinderat erfolgte am 14. November 2016. Co-rinna Boldt nimmt ihre Aufgaben als Pfarrerin im Bezirk Rotkreuz am 1. Juli auf.

Rolf Berweger wird Heks-Stiftungsrat

Bern. Per Ende 2016 trat Martin Stingelin als Mitglied des Stiftungsrats des Hilfswerks der Evangelischen Kirchen Schweiz (Heks) zurück. An der Herbst-Abgeordnetenversammlung An-fang November 2016 wurde die Vakanz neu be-setzt. Die Wahl fiel auf Rolf Berweger, Kirchen-ratspräsident der Reformierten Kirche Kanton Zug. Rolf Berweger hat den Posten des Stif-tungsratsmitglieds bei Heks seit 1. Januar vor-erst für den Rest der Amtsdauer 2014–2017 inne.

10’000 Franken für Haiti

Zug. Anfang Oktober 2016 fegte der Hurrikan «Matthew» über den Inselstaat Haiti hinweg. Er richtete grosse Schäden an und hinterliess unzählige Todesopfer. Weite Gebiete der Insel wurden überflutet; es droht eine Cholera- Epidemie. Es ist das zweite Mal im laufenden Jahrzehnt, dass Haiti von einer Naturkata- strophe heimgesucht wurde: 2010 erschütterte ein Erdbeben der Stärke 7,0 auf der Rich-terskala den Karibikstaat. Das Hilfswerk der Evangelischen Kirchen Schweiz (Heks) leistet in Haiti seit 40 Jahren humanitäre Hilfe und unterstützt verschiedene Projekte zum Wieder-

3AUFTAKT

«Sola lectura»

Bern. 2014 wurde das Institut für Theologie und Ethik (ITE) des Schweize-rischen Evangeli-schen Kirchenbunds (SEK) gegründet. Das Fachgremium be-steht aus 14 Wis- senschaftlerinnen und Wissenschaft-lern aus Theologie, Rechtswissenschaft, Pädagogik und Na- turwissenschaften. Kürzlich veröffent-lichte es seine erste Studie: Mit «Sola lectura? Aktuelle Herausforderungen des Lesens aus protestantischer Sicht» versucht das Gremium, einen neuen Blick auf das Thema Lesen zu werfen. «Lesen ist die Voraussetzung für die ungeschmälerte Teilhabe an Demokratie und Rechtsstaat», sagte Peter Schmid, ITE-Präsi-dent und SEK-Vizeratspräsident bei der Vor-stellung der Studie Mitte November in Basel. «Der Protestantismus kann ein besonders wich-tiges Element in den zeitgenössischen Diskurs einbringen: Lesen als Gemeinschaftserfahrung», hält die Studie zusammenfassend fest. Die Studie kann unter www.kirchenbund.ch gratis heruntergeladen werden.

Zugiger Luther

Berlin. Bei der Deutschen Bahn (DB) werden ICE-Züge seit 2002 nur noch im Rahmen von Patenschaften nach Städten und Gemeinden benannt. Seit Anfang gibt es eine Ausnahme, und die heisst «Martin Luther» – der einzige DB-Zug, der nach einer Persönlichkeit benannt ist. Die ungewöhnliche Ehrung hat mit einer Partnerschaft mit dem Verein «Reformationsju-biläum 2017» zu tun. Im Rahmen der Koopera-tion wird die DB unter anderem 120 Shutt-le-Züge für den Abschlussgottesdienst des Kirchentags in Wittenberg einsetzen. Geplant ist auch eine temporäre Verlängerung der Bahnsteige in Wittenberg und Wittenberg-Pra-tau sowie ein Sonderticket für eine Fahrt in ei-nem der Shuttle-Züge.

(Quellen: Kirche in Not, Jewish Telegraphic Agency, ref.ch, Heks, 20 Minuten)

Sabine Brändlin neue SEK-Rätin

Bern. Bereits im vergangenen November wähl-te die Abgeordnetenversammlung des Schwei-zerischen Evangelischen Kirchenbunds (SEK) Sabine Brändlin als Nachfolgerin der schei-denden Regula Kummer in den Rat. Die in Ba-sel und Bern ausgebildete Theologin wurde 2000 als Pfarrerin ordiniert und war anschlies- send zwölf Jahre lang als Gemeindepfarrerin tätig. 2013 übernahm sie die Leitung der Fach-stelle «Frauen, Männer, Gender» der Evange-lisch-Reformierten Landeskirche Aargau; 2016 stieg sie zum Mitglied der Geschäftsleitung auf, sie betreut den Bereich «Seelsorge und Kantonale Dienste». Ihre Arbeit als SEK-Rätin nimmt Sabine Brändlin per 1. Januar auf; sie nimmt sie für den Rest der Mandatszeit bis 2018 wahr.

Reformator geehrt

Basel. Neben den grossen Namen wie Luther und Zwingli wirkten viele weitere, oft wenig bekannte Menschen an der Reformation mit. Einer von ihnen, der 1515 geborene Sebastian Castellio, wurde kürzlich mit einer Gedenkpla-kette in Basel geehrt. Castellio steht geradezu symbolisch dafür, dass die Reformation ein schwieriger Prozess war, bei dem auch die han-delnden Personen zuweilen miteinander auf Kriegsfuss standen. Spannungen mit Johannes Calvin führten beispielsweise dazu, dass Ca-stellio mit seiner Frau und den sieben Kindern von Strassburg nach Basel umsiedeln musste. Er «revanchierte» sich mit einer flammenden Streitschrift gegen den Genfer Reformator na-mens «Contra Libellum Calvini». Calvins Ant-wort: «Dass Gott dich Satan vernichtet!» Wie

so viele Refor- matoren ver-fasste auch Castellio eine Bibelüberset-zung, die er dem jungen e n g l i s ch e n König Eduard VI. widmete. Im Lauf der Zeit wurden Castellio, der sich als Hu-manist für ein fr iedl iches Miteinander stark machte,

eine lange Liste von Häresien und Verfeh- lungen vorgeworfen. 1563 wurde schliesslich Anklage erhoben. Bevor es zu einem Urteil kam, verstarb Castellio. Wegen des Denk- malschutzes konnte die Gedenktafel mit der Inschrift «Einen Menschen töten heisst nicht, eine Lehre verteidigen, sondern einen Men-schen töten» nicht im Basler Münster an- gebracht werden, wo der Reformator begra- ben ist. Stattdessen ist die Plakette im Hof der St.-Alban-Kirche zu sehen, am Ende des Castelliowegleins.

Nein, das ist keine mathematische Gleichung, ich wäre wahrlich nicht die richtige Person, diese zu erklären! Im neuen Jahr 2017 feiern wir 500 Jahre Reformation, bekannt unter dem Kürzel «R500».Ich gebe es gern zu: Ich war ziemlich skep-tisch, als der Schweizerische Evangelische Kirchenbund bereits 2014 über eine grosse Zahl von nationalen Projekten informierte. Was hat denn der Anschlag von Luthers Thesen in Wittenberg mit uns Reformierten in der Schweiz zu tun? Sollten wir nicht eher das Jahr 2019 – als Huldrych Zwingli in Zürich die Reformation propagierte – als Jubiläumsjahr in die Planung aufnehmen? Ich wurde belehrt, in Deutschland werde eine derart grosse Flut an Anlässen organi-siert, dass deren Wellen unweigerlich auch die Schweiz mitreissen würden und wir bei diesen Festivitäten unmöglich abseits ste-hen könnten. Nun, im zweiten Halbjahr 2016 sind die Wel-len aus Deutschland tatsächlich bei uns ein-getroffen. Die Artikel der deutschen Presse und des Fernsehens werden von unseren Medien aufgegriffen. Der Papstbesuch in Schweden am (499.!) Reformationstag läute-te das Jubiläumsjahr eindrücklich und his-torisch ein.Und auch bei uns in der Schweiz und in Zug nehmen die Aktivitäten Fahrt auf. Bereits liegen gut besuchte Anlässe in einigen unse-rer Bezirke hinter uns. Sehr eindrücklich und bereichernd empfand ich die Vortrags-reihe «Warum kam es zur Reformation?» von Pfarrer Manuel Bieler und Martin Pryde, in welcher der bahnbrechende Einfluss der Reformation auf die Entstehung der heuti-gen Schweiz mit einfachen Pinselstrichen aufgezeigt wurde.Das Feuer der 500-Jahr-Feierlichkeiten hat mich gepackt! Lassen Sie sich doch auch an-stecken! Besuchen Sie einen der vielen An-lässe zum Reformationsjubiläum im neuen Jahr und lassen Sie sich überraschen, wie viel Zukunft und Zuversicht Sie aus diesem Jubiläum schöpfen können.Ich wünsche Ihnen für das R500-Jahr alles Gute und reformatorische Bereicherung !

Rolf BerwegerKirchenratspräsident

Meine Meinung2017 = R500

1 / 20174 FOKUS

Sonntag ist Ruhetag – und das soll auch so bleiben. Foto: Thomas Max Müller / pixelio.de Pfarrer Michael Sohn: «Am Umgang mit dem Sonntag zeigt sich, wie die Menschen mit sich selbst, ihren Lieben und mit dem Leben umgehen.» Foto: Beat Ghilardi

Rettet den Sonntag !

Sonntagsruhe – das klingt nach altem Zopf. Ruhe und Stille sind offenbar nicht mehr er-wünscht. Aber das bedeutet nicht, dass sie nicht mehr nötig sind.

«Sechs Tage sollst du deine Arbeit tun, am siebten Tag aber sollst du ruhen, da-mit dein Rind und dein Esel ausruhen und der Sohn deiner Magd und der Fremde aufatmen können.» (Ex 23,12) Schon in der Bibel wird ein Tag prokla-miert, an dem Ruhe herrschen soll. Was

in der jüdischen Tradition zum Sabbat wurde, führte im christlichen Westen zum Sonntag. Im Lauf der Ge-schichte kristallisierte sich dieser letzte Wochentag als jener Tag heraus, an dem die Menschen gemeinsam Gottesdienst feierten und sich zum Beispiel in der

traditionellen Sonntagsschule theolo-gisch erbauen liessen. Bereits mit der Industrialisierung geriet dieses Kon-zept jedoch ins Wanken. Produktivität stand über allem – so sehr, dass sich Regierungen gezwungen sahen, das sonntägliche Arbeitsverbot in Gesetzen zu verankern. Spätestens seit der Mensch im ausgehenden 20. Jahrhun-dert für sich das Recht reklamiert, über seine Zeit selbst und ohne Einschrän-kung frei zu entscheiden, ist die Sonn-tagsruhe jedoch endgültig in ihren Grundfesten erschüttert.

Sonntags ist Arbeit tabuNicht jedoch bei Rolf Berweger und seiner Familie. «Der Sonntag ist bei uns Familientag», sagt der Kirchenrats-

präsident. Der Geschäftscomputer ist dann tabu, gearbeitet werde nur, wenn es gar nicht anders gehe. «Diese Tradition stammt aus meiner Zeit in China», erzählt Rolf Berweger. «Dort sah ich als Wochenaufenthalter meine Familie nur an den Wochenenden. Da war es klar, dass dann nicht gearbeitet wird.» Dies seinen Vorgesetzten in der extrem umtriebigen Bankenbranche in einem extrem umtriebigen Land bei- zubringen, sei nicht immer einfach gewesen – aber letztlich immer erfolg-reich.

Alles mit MusseDie Sonntage haben bei Berwegers stets ein ähnliches Muster: Es wird ausge-schlafen, dann folgt ein reichhaltiges Frühstück und wenn möglich ein Got-tesdienstbesuch. Anschliessend wird ge- gessen – «das einzige Mal in der Woche, dass ich mir zum Mittagessen ein Glas Wein gönne», sagt der Kirchenratspräsi-dent. Am Nachmittag geht’s zu den Fussball- oder Unihockeyspielen der beiden Kinder und an die Sonntagszei-tungen. Abends schliesslich spielt die ganze Familie, meistens eine Jassrunde

Die ganze Woche ist voll mit Terminen. Das muss am Sonntag anders sein, damit man abschalten kann.Foto: I. Vista / pixelio.de

«Der Sonntag ist bei uns Familientag, der Geschäftscomputer ist dann tabu.»

5FOKUS

Am Sonntag soll einmal alles anders sein als unter der Woche – auch beim Frühstück. Foto: Andreas Hermsdorf / pixelio.de

ordnen. Dann ist man wie ein Pferd mit Scheuklappen, das einfach nur rennt und rennt, bis es zusammenklappt.» Dis- tanz bedeute in diesem Fall auch, nicht jede sonntägliche Minute mit irgend-welchen Aktivitäten zu verplanen. «Sonst ist die Freizeit plötzlich nur noch eine Fortsetzung der Arbeit, in der nur der Leistungsgedanke für sich, an-

Eltern gegen Kinder. «Mit dürftigem Er-folg für die Erwachsenen!», gibt Rolf Berweger zu. Für die Kinder, die immer-hin schon 19 und 22 Jahre alt sind, sei die Sonntagstradition keineswegs ein Muss: «Meist sind sogar sie es, die mit den Jasskarten zu uns kommen.»

Rhythmus des LebensFür den Chamer Pfarrer Michael Sohn werden solche bewusst arbeitsfreien Sonntage heutzutage viel zu sehr ver-nachlässigt. «Es geht dabei um viel mehr als nur um Arbeit oder Sonntag», sagt er. «Es geht auch darum, einen Rhythmus zu haben; Zeit für sich zu haben; Musse zu haben, sein Dasein zu reflektieren; loslassen zu können vom wochentäglichen Leistungsdruck; der begrenzten Zeit mehr Bedeutung zuzu-messen als nur den Dingen, die man er-ledigen kann.» Dass sich die Kirchen dagegen wehren, den Sonntag dem Kon-sum zu überlassen, habe also nicht mit altbackener Tradition zu tun oder mit der Angst, keine Gottesdienstbesucher mehr zu haben. «Vielmehr zeigt sich am Umgang mit dem Sonntag, wie die Men-schen mit sich selbst, ihren Lieben und mit dem Leben umgehen – und dies ist den Kirchen wichtig.»

Scheuklappen weg!Ein freier Sonntag, so der Pfarrer, be-deute nichts anderes, als Herr zu sein über sich selbst und frei zu sein von Verpflichtungen und Erwartungen. Zu dieser Freiheit müsse der moderne Mensch bis zu einem gewissen Grad auch ermuntert werden: «Hat man nie Distanz zum Alltag, kann man das Ge-leistete und Geschehene auch nie ein-

dere oder die Allgemeinheit zählt», ist Michael Sohn überzeugt. Selbst Gott sei ja am siebten Tag auf Distanz zu seinem Werk gegangen und habe geruht.

Macher gegen den SonntagDass der Sonntag nicht mehr als Ruhe-tag im eigentlichen Wortsinn betrachtet wird, ist kein ausschliessliches Problem

Der SonntagDer Sonntag ist herkunftsgeschichtlich ein recht komplizierter Tag. Dass er in der christlichen Welt als letzter Tag einer Woche gilt, war nicht immer so. Ursprünglich galt der Sonntag als Wochenanfang – benannt nach der aufgehenden Sonne. Im Judentum spielt der Sonntag noch heute diese Rolle. Dort endet die Woche am christlichen Samstag, dem Schabbat. So erklärt sich auch, weshalb christliche Gottesdienste ausgerechnet am Sonntag gefeiert wurden und werden. Man gedachte damit ursprünglich nämlich der Auferstehung Christi, die sich gemäss Mat 28 «nach dem Sabbat», «in der Morgendämmerung des ersten Tages der Woche» zugetragen hat – eben am Sonntag.

Dass man am Sonntag nicht arbeiten soll, ist rechtlich jedoch erst mit Kaiser Konstantin dem Grossen (ca. 270–337) belegt. Er verankerte per Gesetz, dass der Sonntag arbeits- und gerichtsfrei sein sollte: «Alle Richter und Einwohner der Städte, auch die Arbeiter aller Künste, sollen am ehrwürdigen Tage der Sonne ruhen.» Praktisch veranlagt, wie die Gesetzgebung damals noch war, waren dringliche landwirtschaftliche Arbeiten von dieser Regelung ausgenommen.

Je grösser der gesellschaftliche und politische Einfluss der Kirche im Verlauf des Mittelalters wurde, desto mehr wurde der sonntägliche Gottesdienstbesuch für gute Christen zum Pflichttermin. Am Sonntag zu arbeiten wurde zum «Sonntagsfrevel», der das Seelenheil akut gefährdete. Es waren die Reformatoren, die den Sonntag inhaltlich zu dem machten, was er heute ist: ein Tag, an dem man sich von den Strapazen der Woche erholen kann. «Denn die Natur lehrt und fordert das für das einfache Volk, für Knechte und Mägde, die die ganze Woche ihrer Arbeit und ihrem Geschäft nachgegangen sind, dass sie sich auch einen Tag lang zurückziehen, um sich auszuruhen und zu erquicken», heisst es in Martin Luthers Grossem Katechismus.

Die Industrialisierung des frühen 18. und 19. Jahrhunderts mit ihrem Wahn zur ultimativen Produktivität nagte schwer am sonntäglichen Erquicken. Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde die sonntägliche Arbeitsbe-schränkung auf eine gesetzliche Basis gestellt, in der Schweiz zum Beispiel mit dem Fabrikgesetz von 1877. Doch neuere Arbeitsgesetze ermöglichen heute immer mehr Ausnahmen – und Arbeitnehmer haben sich immer öfter zu fügen: 2013 beispielsweise entschied ein britisches Gericht, dass christliche Arbeitnehmer Sonntagsarbeit nicht unter Verweis auf ihren Glauben ablehnen dürfen.

1 / 20176 FOKUS

Selbstdisziplin ist gefragtDie Sonntagsruhe beschäftigt Psychologen schon seit Jahren. Othmar Loser-Kalbermatten, Psychotherapeut VPZ aus Luzern, erklärt, wie man sich wohl verdiente Sonntagsruhe verschafft.

Othmar Loser, wie wichtig ist die Sonntagsruhe aus der Sicht des Psychologen?Sehr wichtig! Wir leben in einer Zeit, in der sich die Strukturen zwischen Arbeitstagen und arbeitsfreien Tagen zusehends auflösen. Und durch die Globalisierung und das Internet kann der Mensch im Prinzip problemlos rund um die Uhr arbeiten.

Aber wie bringt man denn Ruhe in den Sonntag?Überraschenderweise ist die grösste Hürde nicht, gegenüber den Vorgesetzten Grenzen zu ziehen. Ungleich schwieriger ist es, sich selbst gegenüber Grenzen zu ziehen. Es braucht deshalb eine grosse Portion Selbstdisziplin – und je nachdem auch harte Regeln, die man einhalten muss, um nicht in die Burnout-Spirale zu geraten.

Heisst Sonntagsruhe, dass man rein gar nichts tun darf? Nicht einmal Freizeitaktivitäten verfolgen sollte?Auch bei vielen Freizeitaktivitäten geht es letztlich um Leistung, also das genaue Gegenteil von Ruhe. Dabei braucht man Zeit für sich, die nicht verplant ist und die ausserhalb der normalen Wochenparameter und Muster steht. Am besten definiert man Sonntagsruhe als einen Raum, in dem man ganz und gar bei sich selbst ankommen kann.

Pfarrer Andreas Schüpbach hat den Sonntagsgottesdienst auf den Freitag vorverlegt. Foto: Erik Brühlmann Psychotherapeut Othmar Loser-Kalbermatten weiss: Sonntagsruhe scheitert meist an mangelnder Selbstdisziplin. Foto: zVg

der prototypischen «heutigen Jugend». Michael Sohn: «Die Jungen haben es zwar insofern schwer mit der sonntäg-lichen Ruhe, als dass sie diese gar nicht mehr aus ihrem Umfeld kennen. Das Problem liegt aber bei den Älteren, die ihr Leben über die Leistung definiert haben und gar nicht mehr anders kön-nen als zu ‹machen› und anzupacken.»

Ironischerweise hätten ausgerechnet die Macher, die in der Nachkriegszeit die Welt wieder aufbauten, den Sonntag als erste vernachlässigt. Das Heilvolle, Soziale, Ruhige des Sonntags sei darob auf der Strecke geblieben.

Aus Sonntag mach FreitagThomas Schüpbach, Pfarrer in der re-formierten Kirchgemeinde Zürich-Sihl-feld, hat auf die gesellschaftliche Entwicklung reagiert: Seit Anfang Septem-ber letzten Jahrs fin-den im stadtbekann-ten «Monolith» über- haupt keine sonntäg-lichen Gottesdienste mehr statt. Dafür wird unter dem Namen «FeierWerk» schon und ausschliesslich am Freitagabend gefei-ert. Alltag für die meisten Menschen sei eben, dass sie tagsüber arbeiteten und ihre Wochenenden zur Aktiverholung verwendeten. Da sei der Gottesdienst am Freitagabend bestens aufgehoben. «Man freut sich auf das Wochenende, ist vom Druck der Arbeit befreit und kann nach dem Gottesdienst um 20 Uhr immer noch in den Ausgang», sagt der Pfarrer. Auf diese Weise müsse sich nie-mand zwischen spiritueller Erbauung und körperlicher und geistiger Erho-lung entscheiden – es geht beides. Auch die Seniorinnen und die Senioren seiner Gemeinde seien durchaus bereit, mit der sonntäglichen Gottesdiensttraditi-on zu brechen. Schüpbach: «Ich habe schon oft von Seniorinnen und Senioren gehört, dass auch sie am Sonntag ande-res vorhaben. Sie machen Ausflüge, wer-

den von den Kindern eingeladen – oder wären aus gesundheitlichen Gründen froh, nicht so früh raus zu müssen.»

Funktioniert das Konzept?So viel zur Theorie. Doch funktioniert das mutige und sicherlich nicht überall vorbehaltslos beliebte Konzept auch in der Praxis? «Es ist nicht so, dass wir jetzt plötzlich überrannt werden», räumt Thomas Schüpbach ein, «aber

die Basis ist uns er-halten geblieben, und ein paar neue Gesich-ter haben sich dazu-gesellt.» Prinzipver-weigerer gebe es je- denfalls keine, dafür «Foifer-und-Weggli- Gläubige», die am Frei- tag im Monolith und

am Sonntag anderswo in Zürich zum Gottesdienst gehen. Genau dies sei so quasi der Idealfall. Schüpbach: «Wir wollen Sonntagsgottesdienste in der Stadt weder abschaffen noch konkur-renzieren, sondern ein Zusatzangebot schaffen.» Dies vor allem mit Blick auf die grossen strukturellen Veränderun-gen der Reformierten Kirche in Zürich. Der Pfarrer hat auch nicht den Ein-druck, der Sonntag sei im Sihlfeld ab-gewertet worden. Vielmehr gehe man jetzt mit einem spirituellen Schub ins Wochenende – und habe am Sonntag Zeit, sich ganz der Familie zu widmen.

Erik Brühlmann

«Hat man nie Distanz zum Alltag, kann man das Geleistete und Geschehene auch nie einordnen.»

7KURZREPORTAGE

«Ich gehe hin und halte das aus»

Pfarrerinnen und Pfarrer prägen die Reformierte Kirche Kanton Zug – deshalb porträtieren wir sie in einer losen Serie. Heute ist Ursula Schärer an der Reihe. Vor einem Jahr wurde sie Seelsorgerin im Pflegezentrum Baar.

Königin. Das war der Berufswunsch von Ursula Schärer, als sie ein kleines Mäd-chen war. «Doch meine Mutter sagte, das gehe nicht», erzählt die 46-Jährige. «Dann dachte ich: Grossmutter wäre ein toller Beruf! Das fand meine Mutter schon besser, aber ich müsse damit noch ein bisschen warten.» Schliesslich entschied sich Ursula Schärer, wie die Mutter Lehrerin zu werden. Nach dem Gymnasium begann sie ein Studium zur Bezirksschullehrerin. Im dritten Semes-ter brach sie es aber ab. «Ich studierte Deutsch, Englisch und Geografie, und als wir uns mit der altenglischen Sprache beschäftigten, dachte ich: Was mache ich eigentlich hier? Und so entschied ich mich, zur Theologie zu wechseln.»

Dieser Richtungswechsel war nicht so abrupt, wie es vielleicht klingen mag. Ursula Schärer wuchs mit zwei Schwes-tern in einer gutbürgerlichen Familie in Aarau auf. Der Vater war Elektroingeni-eur und äusserte sich kaum zu Glau-bensfragen, die Mutter war der Kirche hingegen verbunden. «Eine Freundin meiner Mutter und die Gotte meiner Freundin waren beide Pfarrerinnen, und mit ihnen war es immer lustig und interessant – diese Frauen waren Vor-bilder für mich», sagt Ursula Schärer. Als Kind und Jugendliche sei sie zudem in der CEVI engagiert gewesen. «Ich fand es cool, im Wald biblische Ge-schichten nachzuspielen!»

Es gab aber noch weitere Gründe für die Wahl des Theologiestudiums. Während des Gymnasiums absolvierte Ursula Schärer ein Austauschjahr in Utah, der Heimat der Mormonen, und dort wurde sie ständig mit Glaubensfragen kon-frontiert. «Zudem bin ich ein eher ernst-hafter Mensch, und da macht man sich schon Gedanken zu religiösen Themen», ergänzt sie. «Und ich dachte, das Pfarr-amt könnte mir liegen – denn ich kann zwar nichts perfekt, aber vieles gut, und diese Vielfältigkeit ist für eine Pfarrerin günstig. Auch spielte ich gern Theater, und vor Menschen hinstehen zu können, ist eine wichtige Komponente dieses Berufs.»

Das Grundstudium absolvierte Ursula Schärer in Basel, das Hauptstudium in Lausanne. Sie wäre gern in der West-schweiz geblieben, aber für eine Deutschschweizerin war es schwierig, dort eine Pfarrausbildung zu bekommen. Nach dem Vikariat in Freiburg suchte

sie deshalb eine Anstellung in der Deutschschweiz, und so wurde sie Pfar-rerin im zürcherischen Schönenberg – mit gerade einmal 27 Jahren. Sie sollte diese Aufgabe allerdings nur ein Jahr lang allein ausüben, denn an einer Supervision lernte sie ihren späteren Mann kennen, den Pfarrer Hanspeter Schärer. Fortan teilten sich die beiden die Stelle. Ursula Schärer kümmerte sich vor allem um die Jugend-, Kinder- und Familienarbeit.

Während der Zeit in Schönenberg beka-men die Schärers drei Kinder, alles lief bestens, doch dann wurde das Pensum gekürzt, und eine 80-Prozent-Anstel-lung war dem Paar zu wenig. Hanspeter Schärer wurde ergänzend zu 50 Prozent Seelsorger am Zuger Kantonsspital in Baar. Die Veränderung führte schliess-lich zum Aufbruch. «Nach 14 Jahren in Schönenberg wurde uns klar: Wollen wir uns beruflich neu orientieren, dann jetzt, wo die Kinder noch in der Unter-stufe sind», sagt Ursula Schärer.

Hanspeter Schärer übernahm deshalb auch noch ein Teilzeit-Pensum als Seel-sorger am Kinderspital Zürich, und die Familie zog nach Affoltern am Albis. Ur-sula Schärer blieb zunächst daheim. «Mutter und Hausfrau – ein Jahr lang war das wirklich toll», sagt die Pfarre-rin, «aber dann musste ich wieder raus.» Erst spielte sie mit dem Gedanken, sich doch noch zur Lehrerin ausbilden zu lassen, dann aber kam die Anfrage, ob sie eine Stellvertretung am Kantonsspi-tal Baar übernähme – als Seelsorgerin der katholischen Kirche im selben Team wie ihr Mann. «Ich war erst skeptisch, denn ich dachte: Da wird es mir sicher schnell langweilig. Doch überraschen-derweise gefiel mir die Arbeit. Der Kon-takt mit den Menschen im Spital ist ein-drücklich, häufig entstehen innerhalb kürzester Zeit tiefe Gespräche.» Des-

halb bewarb sich Ursula Schärer schliesslich um das 20-Prozent-Pensum der Reformierten, das am Pflegezentrum Baar frei wurde. Vor rund einem Jahr konnte sie diese Stelle antreten. Fast gleichzeitig übernahm sie auch noch ein 20-Prozent-Pensum als Seelsorgerin am Spital Affoltern.

Auch wenn sich das Pflegezentrum gleich gegenüber vom Spital befindet, lägen hinsichtlich Seelsorge Welten zwischen den beiden Institutionen. «Ich hatte einen Kulturschock!», gibt sie zu. «Die Arbeit im Pflegezentrum ist sehr intensiv.» Jede Woche arbeitet sie zwei Vormittage lang im Pflegezentrum, sie besucht die Menschen in der Über-gangspflege, die viel Unterstützung be-nötigen, leitet Gottesdienste, macht Sterbebegleitungen, ist für alle da. Auch die Demenzabteilung sucht sie regel-mässig auf. «Ich versuche, in jedem Ge-genüber den Menschen zu sehen – was mir bei Dementen, die überhaupt nicht mehr reagieren, nicht so leicht fällt. Als private Person würde ich diesen Kon-takt nicht suchen. Doch als Pfarrerin sage ich mir: Ich gehe hin und halte das aus. Wir dürfen die Menschen nicht hängen lassen.»

Beobachtet man Ursula Schärer beim Umgang mit den Bewohnern des Pflege-zentrums, kann man sie nur bewun-dern: Sie ist zugänglich ohne jede An-biederung, wirkt überaus authentisch, aber immer liebevoll. Eine solche zu-rückhaltend-aufmerksame Betreuung kann man sich nur wünschen. Für die Menschen im Pflegezentrum ist es je-denfalls ein Glück, dass es in der Schweiz keinen Platz für Königinnen gibt – und Ursula Schärer einen ande-ren Berufsweg einschlagen musste, als sie sich einst erträumte.

Marius Leutenegger

1 / 20178 SERIE «GROSSE WORTE»

Dieser Gott ist uns nicht fern, sondern so nah, wie er nur sein kann. Solch ein Gott hat in dem Menschen Jesus alles erlebt, was unser Leben aufregend, schrecklich, schön, traurig und lang-weilig macht, ihm sind sogar Geburt, Sterben und Tod nicht fremd.

Zu diesem Gott bete ich, weil ich weiss, dass er mich versteht. Diesen Gott kann ich spüren, und ich kann darauf ver-trauen, dass er im Leben fest an meiner Seite ist.»

Pfarrer Hubertus Kuhn, Pfarramt Steinhausen

Grosses Wort: «Sünde»

Manche Begriffe sind mit viel Bedeutung aufge-laden. Wir haben einige dieser «Grossen Worte» den Zuger Pfarrerinnen und Pfarrern vorgelegt – und sie gebeten, sich dazu Gedanken zu machen. Für diese Ausgabe hat sich Hubertus Kuhn vom Pfarramt Steinhausen mit dem Wort «Sünde» beschäftigt.

«Das alte Wort Sünde ist weitgehend aus unserem Sprachgebrauch verschwunden. Zu sehr hat es einen negativen, altmodi-schen Geschmack bekommen. Geblieben

sind nur noch Reste in Sprichwörtern oder Rede-wendungen wie ‹das ist eine Sünde wert› oder Wör-ter wie ‹Verkehrssünder›.

Dieser Gebrauch in der Alltagssprache legt nahe, dass Sünde eine morali-sche Bewertung unseres Lebensstils ist. Die vielen Fehler und Fehltritte, die

wir machen, die Schuld, die wir auf uns laden, all das verbinden wir mit dem Wort Sünde.

Aber das meint das alte Wort Sünde in erster Linie nicht. Der Begriff leitet sich vermutlich aus der germanischen-alt-nordischen Sprache ab: ‹Sund› ist das, was getrennt ist, zerbrochen, gespalten. In geografischen Namen in Skandinavien taucht dieses Wort auch heute noch auf, zum Beispiel bei der Bezeichnung ‹Öresund› für die Meerenge zwischen Schweden und Dänemark, welche die beiden Länder voneinander trennt.

Sünde muss man also von dieser Bedeu-tung her sehen. Ursprünglich bezeich-nete sie unser unterbrochenes, getrenn-tes, gespaltenes Verhältnis zu Gott. Auf der einen Seite des Bruchs ist dieser allmächtige, übergrosse Gott, auf der anderen Seite bin ich, verletzliches und fehlbares Wesen, ein Mensch. Es ist ge-nau dieser Mensch, der fragt: ‹Warum lässt Gott das zu?› Und es ist derselbe, der Mühe hat, zu solch einem Gott zu beten, gar eine Beziehung zu ihm auf-zubauen. Für viele Menschen ist es heute Realität, dass Gott für sie fern und unnahbar ist. Genau dieser Zu-stand der empfundenen Gottesferne ist Sünde.

In der Reformationszeit formulierten die Theologen den Satz ‹Simul justus et pecator›. Alle Menschen sind Gerechte und Sünder zugleich. Sie wussten: Die Sünde, die Trennung zwischen Gott und Mensch, besteht, und sie ist der Grund, warum wir so oft im Leben danebenlie-gen und Schuld auf uns laden. Wer fern von Gott lebt, der wird eben auch oft

seine Gebote übertreten. Für diese Schuld suchen und brauchen wir Verge-bung.

Sünde aber muss nicht vergeben, son-dern überwunden werden. Und wie komme ich Mensch über diesen riesigen Graben zu Gott? Wo ist die Brücke?

Die Antwort lautet: Wir können den Graben nicht überwinden! Dazu müss-ten wir Menschen zu Gott werden. Wer es probiert, scheitert! Aber Gott kann es, indem er Mensch wird. Hier liegt der Ursprung des christlichen Glaubens: Wenn wir glauben, dass in diesem Men-schen, der Jesus von Nazareth genannt wird, Gott selbst war, dann bekommt dieser allmächtige Gott ein menschliches Gesicht. Dann sehen wir am Handeln Jesu seine Barmherzigkeit und Liebe zu uns Menschen. So kommt uns Gott über den Graben entgegen, und wird sind wirklich Sünder und Gerechte zugleich.

Damit begann laut Bibel unser unterbrochenes, getrenntes, gespaltenes Verhältnis zu Gott: der Sündenfall, hier in einer Darstellung des Niederländer Manieristen Cornelis van Haarlem (1562–1638).

«Die Sünde, die Trennung zwischen Gott und Mensch, besteht, und sie ist der Grund, warum wir so oft im Leben danebenliegen und Schuld auf uns laden.»

9KIRCHENSERIE

Der Kirchenraum ist hell und wirkt dadurch geräumig.

Von aussen erinnert wenig an einen Kirchenbau. Hans Schiess ist der erste und bisher einzige Sigrist und Betriebswart des Kirchenzentrums Hünenberg.

Fast schon dezent wurde die Orgel in den Kirchenraum eingepasst.

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Die Runde im Eckigen

Zum Abschluss unserer Reise durch den Kirchen-kanton Zug gelangen wir in den jüngsten Bezirk mit der neusten Kirche: nach Hünenberg.

Vor nicht allzu langer Zeit mussten die Reformierten von Hünenberg auswärts zum Gottesdienst – erst nach Cham, später nach Rotkreuz. Doch das Dorf vergrösserte sich, und mit ihm wuchs auch der Wunsch nach einer eigenen Kirche – ja, sogar nach einem eigenen Kirchenbezirk. Die Wünsche erfüllten sich: 1996 wurde der Grundstein zum Kirchenzentrum gelegt, das der Zürcher Architekt Willi Egli konzipiert hatte; im Juni 1997 öffnete es seine Pforten; und 2005 durften sich die Hünenberger schliesslich vom ehemaligen Bezirk Rot-kreuz-Hünenberg-Meierskappel lösen.

Pikante GeometrieDas Kirchenzentrum in Hünenberg sieht nach vielem aus, aber nicht nach Kirche. Dieser Eindruck wird noch dadurch ver-stärkt, dass sich in unmittelbarer Nähe die als solche leicht erkennbare katholi-sche Kirche Heilig Geist befindet. Ein bauliches Kunstwerk ist das Zentrum dennoch, denn der Rundbau mit seiner Mauer aus Boral-Klinkerstein wurde perfekt in die dreieckige Parzelle einge-passt. Im Zentrum befindet sich das Fo-yer, von dem aus man in den hellen Kir-chenraum mit der kunstvoll integrierten Orgel gelangt. Er bietet 80 Personen Platz. Unter dem Kreuz sind die Namen der vier Evangelisten eingelassen. Wie es sich für ein Kirchenzentrum gehört, finden sich im Gebäude zudem eine gut eingerichtete Küche, ein Saal, der als Erweiterung des Kirchenraums dienen

kann, und zwei Mehrzweckräume für Kurse und Veranstaltungen aller Art.

Gemeinsam zum GebäudeDas Kirchenzentrum Hünenberg ist ein Gemeinschaftswerk, das mithilfe ver-schiedenster Zuwendungen zustande kam. Die Glasfenster stiftete die Ein-wohnergemeinde Hünenberg; Abend-mahltisch, Ambo und Taufort finanzierte die Römisch-katholische Kirchgemeinde Cham-Hünenberg; das Geläut schliess-lich spendeten die Bezirkskirchenpfle-gen des Kantons Zug. Beim Bau stellte man neben hohen künstlerischen An-sprüchen auch solche an die Nachhal-tigkeit. Das zunächst genutzte Heizsys-tem mit Wärmepumpe erwies sich allerdings als zu anfällig, deshalb ist das Kirchenzentrum heute ans Fernwär-menetz Hünenberg angeschlossen.

Von Anfang an dabeiKennt jemand das Kirchenzentrum Hü-nenberg in- und auswendig, dann Hans Schiess. Der 59-Jährige amtet nämlich seit der Eröffnung des Baus als Sigrist und Betriebswart. «Und mir gefällt es hier nach wie vor!», sagt der gelernte Maurer und Instandhaltungsfachmann. Dass er einmal diesen Beruf ausüben würde, war alles andere als absehbar, arbeitete er doch lange Jahre vorwie-gend auf dem Bau und selbstständig als Kaminbauer. Nachdem er sein Geschäft aufgegeben hatte, bewarb sich Hans Schiess für viele Stellen – unter anderem auch für den Posten als Sigrist und Be-triebswart in Hünenberg. «Es scheint, als habe meine Mischung aus Erfahrung mit selbstständiger Arbeit und hand-werklicher Fähigkeit überzeugt», sagt er

schmunzelnd. Der Kirche sei er so eben-falls wieder näher gekommen, auch wenn er sich nicht als tiefgläubig be-zeichnet. «Den Glauben und die Hoff-nung, dass irgendetwas die Welt wieder zurechtrückt, habe ich allerdings schon.»

Immer etwas losWer denkt, ein Sigrist schiebe eine ruhige Kugel, täuscht sich. «Die Kirche und ihr Umfeld verändern sich ständig», sagt Hans Schiess, «da wird man immer wieder auf ganz verschiedene Arten herausgefor-dert – und merkt, wie anpassungsfähig man sein kann.» Da sei es durchaus von Vorteil, wenn man schon etwas Lebens- erfahrung habe, «denn so lässt man sich nicht so schnell von Entwicklungen über-fahren». Reibungspunkte und Meinungs-verschiedenheiten gebe es schliesslich immer wieder. «Aber die Konstellation aus Freiwilligen, Kirchenmitarbeitenden und Verantwortungsträgern funktioniert hier gut, das Arbeitsklima ist angenehm», fin-det der Sigrist. Und wird es doch einmal chaotisch, springt Hans Schiess gern ein – so wie damals, als der damalige Pfarrer Klaus-Dieter Hägele ein Konzert mit ei-nem Gospelchor aus schwarzafrikanischen Asylanten organisiert hatte. «Der Konzert-beginn rückte näher, und es war weit und breit kein Chor in Sicht», erinnert sich Schiess. «Es stellte sich heraus, dass die Sänger sich vertan hatten und im Bahn-hof Luzern warteten!» Also setzte sich der Pfarrer kurzerhand ins Auto und holte die Chormitglieder ab. Hans Schiess fiel die Aufgabe zu, dem wartenden Publikum die Situation zu erklären. Das Konzert wurde schliesslich ein voller Erfolg.

Erik Brühlmann

Das Kirchenzentrum Hünenberg in Zahlen und FaktenEinweihung: 21./22 Juni 1997Architekt: Willi EgliGlockenguss: 6. Mai 1997 (Rüetschi, Aarau)Glocke: g Kollaudation der Orgel: 20. Dezember 1998 (Peter Ebell, Kappel am Albis)Baukosten: CHF 6’080’000.–

20 Jahre KirchenzentrumZwei Jahrzehnte Kirchenzentrum – das muss natürlich gefeiert werden! Noch sind die meisten Veranstaltungen nicht spruchreif. Sicher ist jedoch bereits, dass am 2. Juli 2017 um 10.15 Uhr ein Festgottesdienst im Kirchenzentrum stattfinden wird.

Gottesdienste

10 ÜBERBLICK 1 / 2017

SONNTAG, 15. JANUAR

Kollekte:«Kind und Solidarität» Der Verband Kind und Kirche unterstützt in verschiedenen Ländern Afrikas, Südamerikas, Asiens und Europas vielfältige Projekte: etwa die Herstellung von Sonntagschulmaterial in der Landessprache, die Aus- bildung von Mitarbeitenden oder die Organisation von Kindertreffen. Zudem sorgt der Verband mit didaktischem Material dafür, dass Kinder in der Schweiz über die Lebens- situation der Kinder in den Projektländern informiert wer- den. In diesem Jahr werden Ägypten und ein spezielles Sonntagsschulprojekt vor- gestellt.

9.30 Uhr

ZUGPfarrer Hans-Jörg Riwar

10 Uhr

ÄGERIPfarrerin Martina MüllerOrgel: Miklos Arpas

10 Uhr

BAARTaufenPfarrer Manuel BielerOrgel: Astrid Renner

10 Uhr

CHAMPfarrer Michael Sohn-RaaflaubOrgel: Mi-Sun Weber

10.15 Uhr

HÜNENBERGPfarrerin Anja NiederhauserOrgel: Oliver Riesen

10.15 Uhr

STEINHAUSENPfarrerin Nicole KuhnsMusik: Andrea Forrer

17 Uhr

ÄGERI

SONNTAG, 1. JANUAR

Kollekte: Lang-StiftungDie Lang-Stiftung wurde vor über einem Jahrhundert zu Ehren des liberalen Theologen Heinrich Lang (1826–1876) ge- gründet. Der politische Flücht- ling aus Deutschland wirkte als Pfarrer in der Ostschweiz und in Zürich. Er engagierte sich lebenslang gegen autoritäre Weltanschauungen, für eine Öffnung der Kirche sowie für eine wissenschaftlich fundierte und lebensnahe Auslegung der Bibel. Diesen Anliegen ist die Lang-Stiftung heute noch verpflichtet. Deshalb gibt sie ergänzende Stipendien an Theologie-Studierende in der Schweiz. Sie ermöglicht da- durch Personen mit knappen Mitteln eine sorgfältige theo- logische Ausbildung – die Basis für Weltoffenheit und Gesprächsfähigkeit in Glau- bensfragen. Gerade Personen mit Familie sind bei einer beruflichen Neuorientierung auf ergänzende Stipendien angewiesen, da die staatlichen Beiträge meist sehr knapp sind. Auch Studierende mit knappen Mitteln sollen sich eine fun- dierte theologische Ausbildung leisten können.

9.30 Uhr

ZUGPfarrer Hans-Jörg RiwarAlphorn und Horn: Alois HugenerOrgel: Hans-Jürgen Studer

10.15 Uhr

HÜNENBERGPredigt-Gottesdienst mit AbendmahlPfarrerin Aline KellenbergerOrgel: Silvia Affentranger

17 Uhr

ÄGERIPfarrkirche OberägeriPfarrer Jürg RotherDiakon Urs StierliAlphorn: Samuel Kunz, FrauenfeldOrgel: Carl Rütti

17 Uhr

ÄGERIMarienkirche UnterägeriMusik und WortPfarrerin Martina MüllerDiakon Markus BurriMusik: Vokalensemble Messa di Voce unter der Leitung von Manuela Hager;Ägerital-OrchesterOrgel: Grimoaldo MacchiaSopran: Susanne Widmer

17 Uhr

CHAMMusik und WortPfarrer Michael Sohn-RaaflaubMusikalische Begleitung: Duo «Das Kollektiv»Querflöte: Juan Carlos DiazAkkordeon: Raphael BrunnerOrgel: Mi-Sun Weber

FREITAG, 6. JANUAR17 Uhr

HÜNENBERGDreikönigs-FeierElisabeth Röösli und TeamVioline: Carina StockerOrgel: Silvia Affentranger

SAMSTAG, 7. JANUAR9.30 Uhr

MENZINGENKapelle St. Anna Kleinkinderfeier

SONNTAG, 8. JANUAR

Kollekte:Projekt in Mosambik zum ReformationsjubiläumDie Menschen in den länd- lichen Gebieten von Mosambik zählen zu den ärmsten Bevöl- kerungen weltweit – obwohl das Land fruchtbar ist. Die Presbyterianische Kirche (IPM) fördert den Zusammenschluss kleiner landwirtschaftlicher Betriebe in Vereinen. Schlüs- selpersonen der Gemein-schaften sind die Pfarrerinnen und Pfarrer; sie tragen zum materiellen, sozialen und geistigen Wohlergehen bei. Geschult werden sie nicht nur in Theologie, sondern auch in Bereichen wie der ländlichen Entwicklung, der Bevölkerungs- gesundheit, der Meditation und Konfliktbewältigung.

9.30 Uhr

ZUGPfarrer Andreas Haas

10 Uhr

ÄGERIPfarrerin Martina MüllerE-Piano: Veronica Hvalic

10 Uhr

BAARDialektThema: Jahreslosung Ez 36,26Pfarrerin Vroni StähliOrgel: Johannes Bösel

10 Uhr

CHAMPfarrerin Rahel AlbrechtOrgel: Mi-Sun Weber

10.15 Uhr

ROTKREUZGottesdienst zum Jahres- beginnPfarrer Rüdiger OppermannOrgel: Raviv LeibzirerAnschliessend Apéro

10.15 Uhr

STEINHAUSENPfarrer Manuel BielerMusik: Andrea Forrer

10.15 Uhr

WALCHWILThema: Jahreslosung Ez 36,26 «Ein neues Herz ohne chirurgischen Eingriff»Pfarrer Christoph Baumann

5.30 p.m.

ZUGZug Anglican ChurchFamily Service in EnglishIn the chapel of the Alters- zentrum Neustadt Zug

MITTWOCH, 11. JANUAR19.30 Uhr

OBERWILKapelle OberwilAbendfeier

SAMSTAG, 14. JANUAR16.30 Uhr

OBERWILKirche Bruder KlausChnöpflifiir

IMPRESSUMMitgliederzeitung der Reformierten Kirche Kanton Zug und angeschlossener Bezirkskirchen, erscheint elfmal pro JahrHERAUSGEBER: Reformierte Kirche Kanton Zug, Bundesstrasse 15, 6300 Zug, 041 726 47 47, [email protected]: Rolf Berweger, Kirchenrats- präsident; Thomas Hausheer, Kirchenrat; Pfarrerin Vroni Stähli; Maria Oppermann, Leiterin Kommunikation; Marius Leute- negger und Erik Brühlmann, Textbüro LeuteneggerLAYOUT UND DRUCK: Kalt Medien AG, ZugAUFLAGE: 12’000www.ref-zug.ch

11ÜBERBLICK

20 Uhr

HÜNENBERGTaizé-GebetMargot und Konstantin Beck

DIENSTAG, 17. JANUAR17.15 Uhr

MENZINGENMutterhaus MenzingenPfarrerin Barbara BaumannPfarrer Christoph BaumannVesper zur Woche der Einheit der Christen

MITTWOCH, 18. JANUAR19 Uhr

BAARSchwedischer GottesdienstPfarrer Magnus Nordström

FREITAG, 20. JANUAR

19.30 Uhr

MENZINGENReformiertes Chileli30 Minuten gegen die OhnmachtÖkumenisches FriedensgebetPfarrerin Barbara BaumannGemeindeleiter Christof Arnold

SONNTAG,22. JANUAR

Kollekte: Einheit der ChristenDie Arbeitsgruppe «Ökumene im Kanton Zug» hat aus den drei Vorschlägen der Arbeits- gemeinschaft Christlicher Kirchen in der Schweiz für 2017 folgendes Projekt für die Kollekte im Kanton Zug aus- gewählt: Schule und Werk-statt für Integration in Sucre, Bolivien. Über die Hälfte der zehn Millionen Einwohner Boliviens lebt in Armut. Menschen mit Behinderung haben es besonders schwer, sie erhalten kaum Zugang zu Ausbildung, Arbeit und medi- zinischer Betreuung. Escuela Taller de Integración (ETI), die Partnerorganisation von Brot für die Welt in Bolivien, setzt sich seit rund 20 Jahren für die Förderung von Menschen mit Behinderung sowie von alleinerziehenden Frauen ein. Geboten wird eine Ausbildung zur Näherin und Schneiderin. Während der dreijährigen Ausbildungszeit bekommen die Frauen ein monatliches Stipendium, Verpflegung und medizinische Versorgung und Physiotherapie. Ihre Kinder werden im projekteigenen integrativen Kindergarten be- treut und bekommen je nach Bedarf ärztliche Betreuung, Physiotherapie und Rehabili-tation.

9.30 Uhr

ZUG«500 Jahre Reformation. Abgeschlossen oder Dauerarbeit am geistlichen Immunsystem?» Erste Predigt im Predigtzyklus der Zuger Pfarrerinnen und Pfarrer zum JubiläumsjahrPfarrer Christoph Baumann

10 Uhr

ZUGKirche St. OswaldÖkumenischer Gottesdienst zur Woche der EinheitPfarrer Andreas HaasSr. Mattia Fähndrich

10 Uhr

ÄGERIPfarrkirche OberägeriÖkumenischer Gottesdienst zur Woche der EinheitPfarrer Jürg RotherDiakon Urs StierliDiakon Markus BurriSchwester Vreni AuerMusik: Chöre Ägerital

10 Uhr

CHAMEinsetzungsgottesdienst von Pfarrerin Rahel AlbrechtPfarrerin Rahel AlbrechtPfarrer Hans-Jörg Riwar Pfarrer Michael Sohn-RaaflaubOrgel: Mi-Sun Weber

10.15 Uhr

ROTKREUZPfarrer Rüdiger OppermannOrgel: Raviv LeibzirerAnschliessend Apéro

10.15 Uhr

STEINHAUSENÖkumenischer Gottesdienst zur Woche der Einheit mit AbendmahlPfarrer Hubertus Kuhns und Ingeborg PriglMusik: Andrea Forrer

10.15 Uhr

WALCHWILÖkumenischer Gottesdienst zur Woche der EinheitPfarrerin Irène SchwynGemeindeleiter Ralf BinderKirchenchor WalchwilLeitung: Peter WerlenOrgel: Bertina Adame

5.30 p.m.

ZUGZug Anglican ChurchFamily Service in EnglishIn the chapel of the Alters- zentrum Neustadt Zug

FREITAG,27. JANUAR18 Uhr

BAARBesinnlicher Anfang des FreiwilligenfestsPfarrerin Vroni StähliOrgel: Johannes Bösel

SAMSTAG,28. JANUAR9.30 Uhr

ZUGReformierte KircheKleinkinderfeier

SONNTAG, 29. JANUAR

Kollekte: KubeisDie Kunstwerkstatt an der Lorze ist das Zentralschweizer Zentrum für künstlerisch begabte Menschen, die eine IV-Rente beziehen. Seit 2014 ist sie als Zuger Tagesstätte für Behinderte anerkannt. Für künstlerische Projekte bleibt sie aber auf Spenden angewiesen.

9.30 Uhr

CHAMFrühstücksgottesdienstPfarrer Michael Sohn-RaaflaubOrgel: Mi-Sun Weber

9.45 Uhr

ZUGSt. Johannes Ökumenischer Gottesdienst Pfarrer Andras HaasGemeindeleiter Bernd LenfersKein Gottesdienst in der Reformierten Kirche

10 Uhr

BAARPfarrerin Vroni StähliOrgel: Johannes BöselChilekafi

10.15 Uhr

HÜNENBERGPfarrerin Anja NiederhauserMusik: Vokalensemble «The Sopranos» unter der Leitung von Patrick OetterliOrgel: Silvia Affentranger

10.15 Uhr

STEINHAUSENPfarrerin Nicole KuhnsMusik: Andrea Forrer

11 Uhr

ÄGERI

Soul on SundayPfarrer Jürg Rother und TeamMusik: Le digestif – Hans-Ruedi Castell soloKinderhüte

Reformierte KircheKanton Zug

Kirche mit Zukunft

VeranstaltungenA

ZB

6300

Zug

Europa verändert. Von hier aus strahlte diese Bewegung auf andere Kontinente, sie prägte Kulturen und Regionen. Ein Event Truck verbindet zwischen November 2016 und Mai 2017 67 Orte zu einem «euro-päischen Stationenweg». Auch acht Schweizer Reformationsstädte wer- den angefahren – am 6. und 7. Januar Zürich. Das Programm umfasst Tischgespräche, Podien oder Auftritte von Chören; es ist unter www.ref-500.ch abrufbar.

Va bene – besser leben zu HauseAusbildungskurs für Freiwillige

Reformiertes Kirchenzentrum Mittenägeri Viele alte Menschen vereinsamen. In Zusammenarbeit mit dem Institut Neumünster und der Fachstelle Alter und Generatio-nen der Reformierten Kirche Kanton Zürich bietet die Be-zirkskirchgemeinde Ägeri einen Ausbildungskurs für Freiwillige an, die bereit sind, alte Menschen in unserem Tal regelmässig zu besuchen. Der Kurs umfasst fünf Einheiten:– Montag, 16. Januar, 19–21.30 Uhr:

Alter(n) aus gerontologisch-ethi-scher Sicht

– Freitag, 27. Januar, 19–21.30 Uhr: Alter(n) aus medizinischer Sicht

– Samstag, 28. Januar, 9–13 Uhr (inkl. Lunch): Alter(n) aus pflege- rischer Sicht und «va bene» in den Kirchgemeinden

– Montag, 20. Februar, 19–21.30 Uhr: Lebenswelt von Menschen mit Gedächtniseinschränkungen

– Montag, 6. März, 19–20.30 Uhr: Alter(n) aus spiritueller Sicht

Auskunft und Anmeldung: Pfarrer Jürg Rother, 041 750 54 85, [email protected]: 20 Franken

BibelkursReformiertes Kirchenzentrum Mittenägeri

Dienstag, 17. Januar, 19.30–21 Uhr

Der Bibelkurs findet einmal im Monat statt.Auskunft und Leitung: Pfarrerin Martina Müller, 041 750 10 25, [email protected]: eine BibelKeine Anmeldung nötig, Ein- und Ausstieg jederzeit möglich.Kosten: keine

Dreikönigsfeier Reformiertes Kirchenzentrum HünenbergFreitag, 6. Januar, 17–17.30 Uhr

Gemeinsam feiern wir das Drei- königsfest. Gross und Klein sind herzlich eingeladen, sich mit den drei Königen auf den Weg zur Krippe nach Bethlehem zu machen. Information und Leitung: Elisabeth Röösli, 041 780 89 59, [email protected] Keine Anmeldung nötig.Kosten: keine

Zuger TrauerCafé – der Trauer Raum gebenAlterszentrum Neustadt, Bundesstrasse 4, Zug

Freitag, 6. Januar und 3. Februar, 16–18 Uhr (jeden ersten Freitag im Monat)

Kontakt: Spitalseelsorge Zuger Kantonsspital, 041 399 11 11;PallCare Spitex Kanton Zug, 041 729 29 29, [email protected]

Everdance – wir tanzen weiter! Reformiertes Kirchenzentrum Hünenberg

Jeden Freitag ab 6. Januar bis 10. Februar, jeweils 15.15–17 Uhr

Wir tanzen ohne Partner, aber miteinander, und gewinnen Lebensfreude in der Gemeinschaft. Dieser Kurs ist keine Fortsetzung von «Everdance – allein tanzen, das geht». Mitbringen: Leichte Kleidung, bequeme Schuhe mit leicht rutschender Sohle, Kursgeld.Information und Anmeldung: Beatrice Bieri, Sozialdiakonin, 041 780 89 50, [email protected] Kosten: 90 Franken für sechs Nachmittage

Europäischer Stationen-weg: ZürichHalle Hauptbahnhof Zürich

Freitag, 6. Januar 2017, 10 Uhr, bis Samstag, 7. Januar 2017, 17 Uhr

Die Reformation, die vor 500 Jahren von Wittenberg, Zürich, Genf und vielen anderen Orten ausging, hat

«Jauchzet, frohlocket» – wir üben Kirchenlieder Reformierte Kirche Zug, Meditationsraum Dienstag, 24. Januar, 10–11 Uhr

Durch den Gesang trägt die Gemeinde im reformierten Gottesdienst die Feier mit. Herzhaftes Singen lässt den Gottesdienst zu einer kraftvollen Besinnung werden. Wir laden Sie ein, zusammen mit der Gesangs- und Klavierpädagogin Cornelia Stäb ein paar Lieder zu üben. Es sind keine Vorkenntnisse notwen-dig, Grosseltern können ihre Enkelkinder gern mitnehmen. Anmeldung: Andreas Hass, 041 743 26 51, [email protected] Kosten: keine

Begleitete WohlfühlferienKurhotel Bad Ramsach, Läufelfingen, Baselbieter Jura

Sonntag, 30. April, bis Samstag, 6. Mai 2017

Eine Ferienwoche für alle, die nicht allein verreisen möchten – geleitet von der Pfarrerin Martina Müller aus Ägeri und der Sozial- diakonin Marlies Widmer aus Rotkreuz. Neben täglichen An- dachten und kleineren Ausflügen bleibt viel Zeit, das warme Wasser aus hauseigener Quelle oder einen kleinen Spaziergang zu ge- niessen. Tagsüber ist eine Kranken- schwester im Haus, ärztliche Spitex- und Therapieverordnungen lassen sich einfach nach Bad Ramsach verlegen. Informationsnachmittag: Dienstag, 17. Januar, 14 Uhr, Kirchenzentrum Zug. Wer nicht teilnehmen kann, erhält Auskunft bei Martina Müller, 041 750 10 25, oder Marlies Widmer, 079 202 78 51.Anmeldung: bis Ende JanuarKosten: Pro Person 1050 Franken im Doppel- und 1200 Franken im Einzelzimmer. Vergünstigungen auf Anfrage möglich.