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Die McDonalD’s aUsBilDUnGssTUDie 2013 eine RepRäsenTaTivBefRaGUnG jUnGeR Menschen iM alTeR von 15 Bis UnTeR 25 jahRen zwischen couch Pragmatisch glücklich: azubis und karriere

Die McDonalD’s aUsBilDUnGssTUDie 2013 Pragmatisch ... · Die McDonalD’s aUsBilDUnGssTUDie 2013 eine RepRäsenTaTivBefRaGUnG jUnGeR Menschen iM alTeR von 15 Bis UnTeR 25 jahRen

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Die McDonalD’s aUsBilDUnGssTUDie 2013

eine RepRäsenTaTivBefRaGUnG jUnGeR Menschen iM alTeR von 15 Bis UnTeR 25 jahRen

zwischen couch

Pragmatisch glücklich:

azubisund karriere

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InhaltEINLEITUNG: WELCHE BERUFSPERSPEKTIVEN HAT DIE JUNGE GENERATION IN DEUTSCHLAND?

POSITIVER BLICK IN DIE ZUKUNFT: DIE MENTALE VERFASSUNG JUNGER MENSCHEN

AUFSTIEGSWÜNSCHE UND AUFSTIEGSOPTIMISMUS

PRAGMATISCHER REALISMUS: ERWARTUNGEN AN DAS BERUFSLEBEN

DIE ELTERN ALS RÜCKHALT UND RATGEBER: DASINFORMATIONSVERHALTEN DER JUNGEN GENERATION

DER ENTSCHEIDUNGSPROZESS

ERFÜLLTE HOFFNUNGEN: WIE AUSZUBILDENDE DEN START IN DIE ARBEITSWELT ERLEBEN

GROSSE ARBEITSZUFRIEDENHEIT

AUSBLICK: WAS JUNGE MENSCHEN VON IHRER BERUFLICHEN ZUKUNFT ERWARTEN

SCHLUSSFOLGERUNGEN: WIE KANN DIE BERUFLICHE AUSBILDUNG VERBESSERT WERDEN?

STUDIENDESIGN IM ÜBERBLICK

ÜBER DIE AUTOREN/IMPRESSUM

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WELCHE BERUFS-PERSPEKTIVEN HAT DIE JUNGE GENERATION IN DEUTSCHLAND?

Von Prof. Dr. Klaus Hurrelmann

Die McDonald’s Ausbildungsstudie 2013 erscheint zu einer Zeit, in der in vielen Branchen und Regionen in Deutschland Vollbe- schäftigung herrscht und sich in einigen Unternehmen ein Fach- kräftemangel bemerkbar macht. Das kommt uns heute schon fast selbstverständlich vor. Aber noch vor Kurzem sah die Welt der jungen Leute anders aus.

Für einen großen Teil der Angehörigen der jungen Generation war der Übergang von der Bildungs- in die Arbeitswelt in den beiden zurückliegenden Jahrzehnten schwierig bis unmöglich. Seit Mitte der 1990er Jahre, bald nach der Vereinigung der beiden deutschen Staaten, verdüsterten sich in Ost- und in Westdeutschland die Be-rufsperspektiven. Die Jahrgänge im vereinten Deutschland waren zahlenmäßig sehr stark, und die vielen jungen Männer und Frauen stießen auf einen für sie viel zu kleinen Arbeitsmarkt. Im Osten, in den neuen Bundesländern, wurden massenhaft Arbeitsplätze abgebaut und Nachwuchskräfte kaum noch gesucht.

EInlEItungEInlEItung

Private und öffentliche Arbeitgeber konnten es sich leisten, alle nicht vollständig geeigne-ten Bewerberinnen und Bewerber zurückzu-weisen.

In Westdeutschland, in den alten Bundesländern, war die wirt-schaftliche Konjunktur gestört und der Bedarf an Arbeitnehmern ging zurück. Gleichzeitig suchten wegen der zahlenmäßig sehr starken Jahrgänge mehr junge Leute einen Arbeitsplatz als vor der Vereinigung. Private und öffentliche Arbeitgeber konnten es sich leisten, alle nicht vollständig geeigneten Bewerberinnen und Bewerber zurückzuweisen und nur die am besten ausgebildeten von ihnen einzustellen.

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Die Krise am ausbilDungsmarKt

seit Den 1990er Jahren

Seit Mitte der 1990er Jahre hatte Deutschland ebenso wie fast

alle anderen europäischen Länder mit einer sehr ernsten Krise

am Arbeits- und Ausbildungsmarkt zu kämpfen. In den Jahren von

1995 bis 2005 lag die Nachfrage nach Ausbildungsplätzen um bis

zu 100.000 über der Zahl der angebotenen Plätze (Konsortium

Bildungsberichterstattung 2008, S. 85). Bis zu ein Fünftel eines

jeden Jahrgangs fand unter diesen Umständen keinen Ausbil-

dungs- und Arbeitsplatz oder nur Gelegenheitsjobs. Besonders

häufig waren unter ihnen die jungen Leute vertreten, die keinen

oder nur einen sehr schlechten Hauptschulabschluss geschafft

hatten. Sie wurden von der Krise besonders hart getroffen.

Jahr für Jahr registrierte die Bundesagentur für Arbeit bis zu

50.000 „unversorgte Bewerber“ um Berufsausbildungsstellen

(Gericke, Krupp und Troltsch 2009). In Wirklichkeit lagen diese

Zahlen noch weit höher, da viele junge Leute aus Unwissenheit,

Unsicherheit oder Scham auf eine offizielle Registrierung als

arbeitssuchend verzichteten. Zwar hatten auch hochqualifizierte

Absolventinnen und Absolventen Probleme, im Arbeitsmarkt Fuß

zu fassen, und mussten sich oft mit Zeitverträgen oder dürftig be-

zahlten Praktika zufrieden geben (vor diesem Hintergrund entstand

die Metapher von der „Generation Praktikum“), aber im Vergleich

hatten sie eine reale Beschäftigungsperspektive, auch wenn der

Eintritt in den Arbeitsmarkt sich verzögerte. Für die schulisch sehr

niedrig Qualifizierten hingegen waren der Ausbildungs- und der

Arbeitsmarkt lange Jahre nicht zugänglich. Das machte sie von

sozialen Transferleistungen, Familienunterstützung und/oder infor-

mellen Einkommensquellen abhängig.

Die Krise brachte die Anbieter am Ausbildungsmarkt in eine starke

Position. Unternehmen, die Ausbildungsplätze anboten, konnten

immer stärker auf solche Schulabsolventinnen und -absolventen

zurückgreifen, die einen mittleren Schulabschluss nach zehn er-

folgreichen Schuljahren oder ein (Fach-)Abitur nach zwölf oder 13

Jahren erfolgreicher Schulzeit erworben hatten. Auf diese Weise

wurde das duale System der Berufsbildung, das seit den 1960er

Jahren für die große Mehrheit der jungen Leute mit einem Haupt-

schulabschluss der „Königsweg“ der Berufsausbildung war, eine

Domäne der Absolventen mit gehobenen Abschlüssen. Realschul-

und Gymnasialabsolventen besetzten über zwei Drittel aller Plätze

der traditionellen Berufsausbildung.

Die etablierung

Des Übergangssystems

Tausenden von Schulabgängern ohne Hauptschulabschluss, aber auch sehr vielen mit einem Hauptschulabschluss blieben die klassischen Pfade in die Berufsausbildung verschlossen. Für sie als „Unversorgte“ wurde hastig ein „Übergangssystem“ etabliert. Dabei handelte es sich um ein an Schulen und sonstigen Bildungsstätten eingerichtetes Angebot der allgemeinbildenden und/oder auf einen Beruf vorbereitenden Qualifizierung, das ihnen helfen sollte, nachträglich die fachlichen und sozialen Fertigkeiten zu entwickeln, die sie benötigten, um mit Zeitverzögerung den Eintritt in die duale Berufsbildung oder das Schulberufssystem zu schaffen.

Das Übergangssystem mit seinem breiten Spektrum von Angebo-ten außerschulischer und schulischer Träger nahm zum Höhepunkt seines Ausbaus im Jahr 2003 fast 550.000 Schülerinnen und Schüler auf. Es war damit größer als das duale Berufsausbildungs-system mit 530.000 Jugendlichen. Weitere 210.000, so viele wie nie zuvor, besuchten Vollzeitschulen im beruflichen Ausbildungs-sektor (Konsortium Bildungsberichterstattung 2008, S. 80).

Trotz seines Namens war das Übergangs- mehr ein Auffangsystem. Es gelang ihm zwar, die Zahl der offiziell registrierten arbeitslosen Jugendlichen zu reduzieren und damit soziale Unzufriedenheit und politische Unruhe zu vermeiden. Einen wirklichen Übergang in die Berufsausbildung konnte es aber nur für einen kleinen Teil seiner Klientel, nämlich für schätzungsweise ein Drittel, herstellen. Die große Mehrheit blieb auch nach dem Durchlaufen der Zusatz-angebote von Berufsgrundbildungsjahr, Berufsvorbereitungsjahr, Berufseinstiegsjahr und vielen anderen mehr oder weniger hilfreichen Förderprogrammen ohne Berufsausbildung und damit Opfer der Krise am Arbeitsmarkt (Bertelsmann Stiftung 2009).

Die Verschärfung Der

chancenungleichheit

Jugendliche aus den niedrigeren sozialen Schichten konnten eine

solche „Statusoptimierungsstrategie“ nicht umsetzen. Durch die Krise

am Ausbildungs- und Arbeitsmarkt verschärften sich aus diesem

Grund die sozialen Unterschiede bei den Bildungschancen erheblich.

Seit 2000 zeigten die internationalen Leistungsvergleichsstudien

bei 15-Jährigen, die PISA-Studien der OECD, wie stark sich ge-

rade in Deutschland die soziale Herkunft auf die Schulergebnisse

auswirkte. Wer Eltern mit niedrigem Bildungsstand und geringem

Einkommen hatte, blieb mit seinen Leistungen weit unter dem

Durchschnitt. Unter diesen Jugendlichen waren viele, deren Eltern

nach Deutschland eingewandert waren.

Bei diesen Jugendlichen aus den unteren sozialen Schichten reichten

die schulischen Leistungen und Abschlüsse oft nicht aus, um im

Wettbewerb um die Plätze in der Berufsausbildung erfolgreich

zu sein. Viele von ihnen mussten mit der Sorge leben, keine oder

zumindest keine aussichtsreiche berufliche Laufbahn einschlagen

zu können. Bei ihnen und ihren Eltern baute sich in vielen Fällen

eine „Statusangst“ auf, die existenzielle Bedrohung, als Erwachse-

ner später ohne Beruf und Einkommen zu sein. Diese Jugendlichen

fühlten sich, wie die Shell-Jugendstudien dokumentieren, als sozial

Abgehängte (Shell Deutschland 2010, S. 346). Ihre Eltern waren

oft selbst schon längere Zeit von Arbeitslosigkeit betroffen, hatten

ein nur geringes Einkommen oder waren auf Transferleistungen

angewiesen. Im Laufe der Jahre kam es auf diese Weise zu sich

verfestigenden Armutslagen, da weder Eltern noch Kinder einen

Zugang zum Arbeitsmarkt fanden, sich der Berufswelt entfrem-

deten und von Leistungen nach Hartz IV und anderen Sozialhilfen

abhängig wurden.

VErstärktEr trEnd zu höhErEn schulabschlüssEn

Aus den Jugendstudien der letzten Jahre können wir ablesen, wie die angespannte wirtschaftliche Situation die Einstellungen und Verhaltensweisen der jungen Generation geprägt hat. Die wich-tigste Schlussfolgerung, die eine große Mehrheit von ihnen aus der Krise am Arbeitsmarkt gezogen hat, war eine Intensivierung der Bemühungen um eine erfolgreiche Schullaufbahn (Hurrelmann und Quenzel 2013, S. 123; Shell Deutschland 2010). Der ohnehin schon seit vielen Jahren bestehende Trend zum Besuch immer anspruchsvollerer weiterführender Schulformen wurde erheblich beschleunigt. Jahr für Jahr stieg der Anteil der Jugendlichen, die hochwertige Bildungsgänge und Qualifikationszertifikate anstreb-ten. Der Bildungsgang der Hauptschule wurde immer unattraktiver. Auch die Realschulen büßten an Anziehungskraft ein. Demgegen-über wuchs der Anteil der Gymnasiastinnen und Gymnasiasten an der gesamten Schülerschaft kontinuierlich. Seit 1995, als die Krise am Arbeitsmarkt begann, stieg die Quote der Schülerinnen und Schüler, die das Fachabitur oder das Abitur erwerben, jedes Jahr um fast einen ganzen Prozentpunkt, während der Anteil des mitt-leren und des Hauptschulabschlusses um diesen Wert zurückging. Heute erwerben schon über 50 Prozent aller Schulabsolventen die Hochschulzugangsberechtigung.

Der Erwerb anspruchsvoller Bildungszertifikate war die Antwort der Jugendlichen in Deutschland auf die sich lang hinstreckende Krise am Arbeitsmarkt mit der hohen Jugendarbeitslosigkeit. Mit verstärkten Investitionen in ihre Bildungsabschlüsse wollten sie sich gegen die schlechten Chancen wappnen, die sie und ihre Vorgän-ger über einen langen Zeitraum hinweg zu ertragen hatten. Das ge-lang vor allem den Jugendlichen aus gut situierten Elternhäusern. Sie intensivierten ihre Bildungsanstrengungen besonders stark, um einem drohenden sozialen Abstieg ihrer Familie zu entgehen. Sie befürchteten eine Gefährdung des von ihren Eltern erreichten wirtschaftlichen und sozialen Status, wenn sie von Arbeitslosigkeit und anschließendem beruflichem Misserfolg getroffen würden.

Den Jugendlichen aus den oberen und mittleren sozialen Schichten war der Ernst der Lage bewusst: Sie mussten möglichst höhere und bessere Schulabschlüsse als ihre eigenen Eltern erwerben, um deren sozialen Status wenigstens halten zu können. Mit hervorra-genden Abschlüssen hatten sie zwar nicht die Garantie, aber doch die realistische Chance, auch in einem angespannten Arbeitsmarkt eine gute Berufslaufbahn zu absolvieren.

Bei den Jugendlichen aus den unteren so-zialen Schichten reichten die schulischen Leistungen und Abschlüsse oft nicht aus, um im Wettbewerb um die Plätze in der Berufs-ausbildung erfolgreich zu sein.

Zwei Drittel aller Plätze der traditionellen Berufsausbildung werden von Realschul- und Gymnasialabsolventen besetzt.

Das Übergangssystem ermöglicht nur einem Drittel der Betroffenen den Übergang in die Berufsausbildung.

Für Jugendliche mit einem Hauptschulabschluss, auf die das duale System mit seiner strukturierten Kombination aus betrieblicher Tä-tigkeit und Teilzeitberufsschule ursprünglich einmal zugeschnitten worden war, blieb nur ein Drittel der Ausbildungsstellen übrig.

Jugendliche ohne einen Hauptschulabschluss, die vor der Krise fast immer noch relativ gute Chancen für Anlernberufe und einfa-che Arbeitsplätze hatten, gingen während der Krise praktisch leer aus (Autorengruppe Bildungsberichterstattung 2012, S. 103).Auch das Schulberufssystem mit seinem Angebot von vollzeitlich qualifizierenden Programmen wurde im Laufe der Jahre immer stärker durch die Jugendlichen mit mittlerem Abschluss und Abitur in Anspruch genommen.

Mit hervorragenden Abschlüssen hatten sie zwar nicht die Garantie, aber doch die re-alistische Chance, in einem angespannten Arbeitsmarkt eine gute Berufslaufbahn zu absolvieren.

EInlEItungEInlEItung

Die Krise brachte die Anbieter am Ausbil-dungsmarkt in eine starke Position.

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dIE aktuEllE WEndE am ausbIldungs- und arbEItsmarkt

Erst seit wenigen Jahren, etwa seit 2009, zeichnet sich eine Trendwende am Ausbildungs- und Arbeitsmarkt in Deutschland ab. Die hier vorliegende McDonald’s Ausbildungsstudie erfasst einen Zeitpunkt, an dem diese Veränderung für die Jugendlichen und jungen Erwachsenen zum ersten Mal selbst erfahrbar wird.

Für die veränderte Ausgangslage am Ausbildungs- und Arbeits-markt sind ökonomische und demografische Entwicklungen verantwortlich:

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hörigen der jungen Generation schwierig bis unmöglich gemacht hat, ist zumindest vorerst beendet. Anders als in den meisten Ländern der Europäischen Union wirkt sich auch die seit 2007 andauernde Finanz- und Wirtschaftskrise nicht negativ auf den deutschen Arbeitsmarkt aus. Obwohl auch Deutschland hoch verschuldet ist, hat die starke Exportorientierung der Wirtschaft für eine gute ökonomische Konjunktur gesorgt.

Komponente zusammen. Im Unterschied zu den 1990er und 2000er Jahren wachsen die Altersjahrgänge nicht weiter an, sondern sie schrumpfen beträchtlich. So bestehen diese heute aus rund 600.000 Menschen pro Jahrgang, während es 20 Jahre vorher 850.000 waren.

Innerhalb von nur wenigen Jahren hat sich durch das Zusammen-spiel dieser beiden Entwicklungen die Ausgangslage am Arbeits-markt und in der Folge auch am Ausbildungsmarkt verändert. Konnten praktisch alle Unternehmen noch vor vier Jahren zwischen vielen Bewerberinnen und Bewerbern, darunter einer ausreichen-den Zahl von sehr gut qualifizierten, wählen und die mit den besten Voraussetzungen einstellen, sieht das heute in vielen Branchen und Regionen anders aus. Von immer mehr Unternehmen wird bekannt, dass sie Probleme damit haben, freie Arbeitsplätze zu besetzen. Sie befürchten einen Fachkräftemangel. Am Ausbildungsmarkt sind ebenfalls erste sorgenvolle Stimmen zu vernehmen. In vielen Branchen werden die schulisch hochqualifizierten Jugendlichen vermisst. Im Spektrum der dualen Ausbildungsberufe im Bereich Industrie und Handel, Banken und Finanzen sowie im öffentlichen Dienst sinkt der in den letzten Jahren überwiegende Anteil der Bewerberinnen und Bewerber mit Abitur.

Auch in Bereichen wie Elektrotechnik, Elektronik, Betriebstechnik, Mechatronik und Industriemechanik bewerben sich immer weniger Bewerberinnen und Bewerber mit mittlerem Abschluss und Abitur. Das gilt noch stärker für die Branchen Ernährung, Bau und Ausbau sowie für Dienstleistungsbereiche wie Verkauf und Körperpflege.

ErstE anzEIchEn für EInEn Von nachfragErn bEhErrschtEn ausbIldungsmarkt

Viele Unternehmen berichten von unzureichenden Qualifikationen der Bewerberinnen und Bewerber, die sich bei ihnen für freie Aus-bildungs- oder Arbeitsplätze vorstellen. Viele scheinen ihnen nicht „ausbildungsreif“ zu sein, weil sie nicht die Mindestvoraussetzungen für den Einstieg in die berufliche Ausbildung mitbringen. Es werden Lücken im Schreiben und Lesen, im Umgang mit Texten und Medien beklagt, auch Schwächen bei mathematischen und wirtschaftlichen Grundkenntnissen und nicht ausreichende Fähigkeiten in den Bereichen logisches Denken, räumliches Vorstellungsvermögen, Merkfähigkeit, Bearbeitungsgeschwindigkeit und Aufmerksamkeit. Soziale Fertigkeiten wie Selbstorganisation, Selbstständigkeit, Sorgfalt, Umgangsformen und Verantwortungsbewusstsein werden vermisst.

Die Klage über mangelnde Qualifikationen der Bewerberinnen und Bewerber spiegelt in der Regel aber nicht ein allgemein schwäche-res Leistungsniveau als früher wider, sondern die sich verändernde Ausgangslage am Ausbildungsmarkt. In immer mehr Branchen und Regionen stehen wegen der schrumpfenden Jahrgänge generell weniger Bewerberinnen und Bewerber zur Verfügung. Außerdem steigt die Zahl der jungen Leute, die nach einem mittleren Ab-schluss noch die Oberstufe besuchen, und auch die Zahl derer, die eine Hochschulzugangsberechtigung erwerben und dann direkt in ein Studium einsteigen.

Alles zusammen bewirkt im Vergleich zu der Zeit vor 2009, als die Wende am Arbeitsmarkt einsetzte, dass der Anteil an schulisch Hochqualifizierten in der beruflichen Ausbildung plötzlich schrumpft, während über fast 20 Jahre hinweg mit einer Übernachfrage ge-rechnet werden konnte.

Eigentlich sollten, vor allem im handwerklichen Bereich, die Chancen der bisher benachteiligten Jugendlichen mit einem Hauptschulab-schluss damit sprungartig ansteigen. Diese Jugendlichen konnten bis vor Kurzem gar nicht bis in die Schlussrunde der Bewerbung vordringen, weil sie von den schulisch besser ausgewiesenenRealschul- und Gymnasialabsolventen „verdrängt“ wurden.

Aber: Viele Unternehmen sind es nicht mehr gewohnt, auf den Schreibtischen ihrer Personalabteilungen ernsthaft die Unterla-gen auch derjenigen Jugendlichen zu sichten, die bis vor wenigen Jahren im Vorfeld aussortiert werden konnten, weil ein Übermaß an Hochqualifizierten zur Verfügung stand. Über fast 20 Jahre hinweg konnten sie auf Nachwuchs zurückgreifen, der nur wenige Lücken im Lesen, Schreiben und Rechnen hatte und zumeist ansehnliche intellektuelle und soziale Fertigkeiten mitbrachte. Innerhalb von drei Jahren hat sich das nun geändert. Zunächst unter den dunklen Wolken der Finanzkrise nicht richtig wahrnehmbar, hat sich seit etwa 2009 in ersten Branchen und Regionen nicht nur der Arbeits-, sondern auch der Ausbildungsmarkt von einem durch Anbieter in einen durch Nachfrager dominierten Markt verwandelt. Diese Ver-änderung kam in vielen Branchen und Regionen so überraschend, dass viele Arbeitgeber, sowohl im privaten wie im öffentlichen Sektor, sie in ihrer Tragweite immer noch nicht richtig erkannt ha-ben. Unter den veränderten Umständen stehen sie nun vor neuen Herausforderungen. Es bleibt ihnen oft nichts anderes übrig, als sich auf alte unternehmerische Tugenden zu besinnen und gezielt die Entwicklung der Kompetenzen, Fähigkeiten und Verhaltenswei-sen der jungen Leute zu fördern, die sich bei ihnen einfinden, auch wenn diese zu Beginn unzureichend sind.

Soziale Fertigkeiten wie Selbstorganisation, Selbstständigkeit, Sorgfalt, Umgangsformen und Verantwortungsbewusstsein werden vermisst.

VErändErungEn Von arbEIts- und bErufsanfordErungEn

Die McDonald’s Ausbildungsstudie startet also zu einem Zeitpunkt, der für eine kontinuierliche Bestandsaufnahme der Entwicklung am Ausbildungs- und Arbeitsmarkt nicht interessanter sein könnte. Aus der Sicht der Jugendlichen und jungen Erwachsenen wirft die Studie einen Blick auf die kompliziert gewordenen Beziehungen zwischen dem Bildungs- und dem Beschäftigungssystem. Der Übergang von der Schule in die berufliche Ausbildung und anschließend in den Beruf ist nicht nur wegen der quantitativen Fehlpassungen so schwierig geworden. Beide Systeme haben sich auch intern in ihren Strukturen stark gewandelt, was ihre Beziehun-gen zueinander vielschichtig hat werden lassen. Die Strukturen und Formen von Arbeit und Beruf haben sich in den letzten 30 Jahren erheblich umgestaltet, und hieraus ergeben sich völlig neue Anforderungen an das Bildungssystem. Umgekehrt hat auch Bildung ihren Charakter verändert und stellt damit ebenso das Beschäftigungssystem vor neue Herausforderungen.

In der beruflichen Arbeitswelt haben sich die Arten und Formen von Anstellungen verändert. Die jahrzehntelang anhaltende Vorherrschaft des sogenannten „Normal-Arbeitsverhältnisses“ ist gebrochen. Darunter wird verstanden, dass eine fachlich qualifizierte Arbeit mit voller Stundenzahl ausgeübt und mit einem tariflich geregelten vollen Gehalt bezahlt wird. Weiterhin gehören zu diesem normalen Arbeitsverhältnis ein gesetzlicher Kündigungsschutz und der volle Urlaubs- und Rentenanspruch.

Alle diese Kriterien sind für heute in den Beruf einsteigende junge Leute nicht mehr selbstverständlich. Das fängt bei der fachlich qualifizierten Arbeit an, die heute in großem Umfang auch eine angelernte sein kann, geht bei der Stundenzahl weiter, die nur einen Teil des Tages umfassen kann, und endet bei den Regelungen zum Kündigungsschutz und zum Urlaub, die teilweise außer Kraft gesetzt sind. Jedenfalls sind befristete, geringfügig oder Teilzeit-Beschäf-tigte und Leiharbeiter heute weit mehr verbreitet als vor Beginn der Krise in den 1990er Jahren. Etwa zwei Drittel der Arbeitsplätze entfallen heute noch auf die typischen „normalen“, schon ein Drittel auf die atypischen nicht normalen Arbeitsverhältnisse.

Neben den Arbeitsformen haben sich aber auch die Arbeitsinhalte geändert. Einfache und sich wiederholende Tätigkeiten sind selte-ner, komplexe und koordinierende weitaus häufiger geworden. Im Arbeitsleben kommt es immer stärker auf Selbstständigkeit und die Fähigkeit zur eigenverantwortlichen Gestaltung der Tätigkeiten an. Es ist kaum noch möglich, sich durch Vorablernen auf alle Bedin-gungen des Arbeitens im Beruf vorzubereiten, weil viele Anforde-rungen sich erst direkt am Arbeitsplatz ergeben. Die Berufstätigen müssen entsprechend flexibel und aufnahmefähig sein, schnell auf neue Anforderungen reagieren können und die sich wandelnden Qualifikationsanforderungen des Beschäftigungssystems mit ihren jeweiligen privaten sowie sozialen Lebensansprüchen in Einklang bringen.

Trotz dieser vielfältigen Veränderungen wird allerdings ein großer Teil der Arbeit nach wie vor berufsförmig ausgeübt. Dem Beruf als einer Erwerbstätigkeit, bei der Eintritt und Ausübung institutionell (zum Beispiel über Berufsordnungen) geregelt sind, kommt auch heute eine sehr hohe soziale, ökonomische und biografische Bedeutung zu (Famulla 2013, S. 14). Auch wenn ein bestimmter Beruf nicht mehr unbedingt lebenslang ausgeübt wird, haben Arbeitsinhalt und Arbeitsqualität ihren hohen Wert behalten.

Aus den Veränderungen der letzten 30 Jahre ergeben sich völlig neue Anforderungen an das Bildungssystem.

EInlEItungEInlEItung

In vielen Branchen werden die schulisch hochqualifizierten Jugendlichen vermisst.

In allen handwerklichen Berufen ist zu spüren, wie stark das Inte-resse der Absolventen mit mittlerem und hohem Schulabschluss gesunken ist, eine berufliche Lehre zu beginnen. In manchen Gewerben des Handwerks stehen inzwischen hauptsächlich noch Bewerberinnen und Bewerber mit einem Hauptschulabschluss zur Wahl.

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VErändErungEn dEr bIldungsanfordErungEn

Die Veränderungen im Beschäftigungssystem, aber nicht nur sie allein, strahlen auf das Bildungssystem aus. In der Bildungsfor-schung wird heute als das oberste Ziel der Bildung nicht mehr wie früher das Training von Qualifikation, sondern von Kompetenzen angesehen. Es geht nicht in erster Linie darum, einen Jugendlichen systematisch so zu trainieren, dass er bestimmten Anforderungen in Leben und Beruf gerecht werden kann. Denn diese Anforderungen sind heute typischerweise im Fluss, und deswegen können sie nicht als feste Größe für die Bildung gelten.

Das Gleiche lässt sich für die Berufsorientierung sagen. Auch hier steht die Kompetenz im Zentrum, verstanden als die Fähigkeit des Jugendlichen, sich mit eigenen Möglichkeiten und Fähigkei-ten die Anforderungen der Berufswelt zu erschließen und sie auf seine persönlichen Stärken und Schwächen zuzuschneiden. Da im Berufsleben ständig neue Anforderungen und Änderungen auftreten, ist eine flexible Anpassung an die veränderten Bedin-gungen notwendig. Um diese Problemlösefähigkeiten und das ständige Einstellen auf neue Situationen zu bewerkstelligen, sind eine autonome Handlungsführung, das Übertragen von Fertigkeiten von einem in den anderen Bereich sowie Organisationsfähigkeit so wichtig geworden.

Wichtig ist heute, dass Jugendliche ihre eigenen Stärken und Schwächen kennen und sich darauf vorbereiten, mit ihnen eine berufliche Tätigkeit auszuüben. Im schulischen Bereich kommt es darauf an, die Eigenverantwortung der Schülerinnen und Schüler für ihre Bildungsbiografie und ihre Berufsbiografie aufzubauen und den Kompetenzerwerb möglichst frühzeitig einzuleiten. Die Zeiten sind vorbei, als man einen Beruf erlernen konnte, den man anschließend dann ausgeübt hat, ohne weiterlernen zu müssen. Heute ist es typisch, sich am Arbeitsplatz neues Wissen oder neue Fähigkeiten anzueignen und parallel zur Berufstätigkeit Fort- und Weiterbildung zu betreiben.

Alle diese Aspekte spielen in die Befragung der Jugendlichen und Erwachsenen hinein, die im Zentrum der McDonald’s Ausbil-dungsstudie stehen. Die jungen Leute erhalten die Gelegenheit, ihre Einschätzungen und Bewertungen der modernen Berufswelt kundzutun und über die Strategien zu sprechen, mit denen sie sich auf den Übergang von der Schule in den Beruf vorbereiten.

dEr stEIgEndE bEdarf an hochqualIfIzIErtEn

Wenn man sich die gestiegenen Anforderungen an die beruflichen Kompetenzen vor Augen führt, stellt sich die unvermeidliche Frage, ob in den heutigen hoch entwickelten Produktions-, Dienstleis-tungs- und Wissensökonomien die Schulabsolventinnen und -absolventen mit schwachen schulischen Leistungen und geringen Qualifikationen überhaupt noch eine Chance auf einen Arbeitsplatz haben. Die beruflichen Anforderungen haben sich in fast allen Branchen in die erwähnte Richtung von höherer Komplexität der Sachanforderungen und stärkerer Verdichtung des Zeitmanage-ments verschoben. Kommunikative und soziale Qualifikationen in Kombination mit informationstechnischen Fähigkeiten sind selbst-verständlich geworden. Das erwähnte flexible und kompetente Anpassen an veränderte Situationen gehört wie selbstverständlich dazu. Schulabsolventinnen und -absolventen mit einem hochwerti-gen Schulabschluss bringen deshalb eindeutig bessere Vorausset-zungen für den Erwerb dieser Qualifikationen mit sich als solche mit einem niedrigen oder gar keinem Abschluss.

Die Angehörigen der jungen Generation haben auf diese Ent-wicklungen intuitiv bereits mit dem erwähnten Schwenk zu immer höheren Schulabschlüssen reagiert. Im internationalen Vergleich ist der Anteil von 50 Prozent Hochschulberechtigten, den wir in Deutschland erreicht haben, gleichwohl immer noch sehr niedrig. Organisationen wie die OECD mahnen die deutsche Regierung regelmäßig, den Rückstand gegenüber vergleichbaren Ländern mit im Durchschnitt 70 Prozent Abiturienten so schnell wie möglich auszugleichen. Sie drängen zugleich, auch die Zahl der Studie-renden im Hochschulsystem und die der Hochschulabsolventen zu erhöhen. Nur durch solche wissenschaftlich angereicherten Bildungsformen könne eine hoch entwickelte Wirtschaft den stei-genden Qualifikationsanforderungen nachkommen (OECD 2012). Nur so sei es möglich, die junge Generation auf die veränderten Kompetenzanforderungen vorzubereiten.

Der wichtigste Grund für den nach internationalen Maßstäben moderaten Anteil von Hochschulberechtigten und Studierenden ist die Tatsache, dass es neben dem akademischen den berufsori-entierten Ausbildungsweg gibt, der in der Krisenzeit die erwähnte sehr wichtige Funktion der Reduzierung der Jugendarbeitslosigkeit übernahm. Nach dem Abflauen der Krise wird nun aber deutlich: Auch in Deutschland wird der Weg in die Berufsausbildung über die Oberstufe des Sekundarschulbereichs und über Hochschulen von immer mehr jungen Leuten beschritten, während der Weg über eine berufliche Ausbildung direkt im Anschluss an die Pflicht-schulzeit insgesamt seltener wird. In den 1980er Jahren, bevor die Ausbildungs- und Arbeitsmarktkrise einsetzte, befand sich über die Hälfte eines Altersjahrgangs im dualen System der beruflichen

EInlEItungEInlEItung

In der Bildungsforschung wird heute als das oberste Ziel nicht mehr das Training von Qualifikation, sondern von Kompeten-zen angesehen.

Jugendliche sollten ihre eigenen Stärken und Schwächen kennen und sich darauf vorbereiten, mit ihnen eine berufliche Tätigkeit auszuüben.

dEr ansatz dEr mcdonald’s ausbIldungsstudIE

Wie sehen die Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Deutsch-land diese Entwicklung und wie schätzen sie selbst ihre Situation ein? Diese Fragen soll die hier vorliegende erste McDonald’s Ausbildungsstudie beantworten. Sie soll umfassende Erkenntnis-se liefern, sowohl über junge Menschen, die vor der beruflichen Auswahlphase stehen, als auch über solche, die sich derzeit in der Ausbildung befinden. Sie berücksichtigt auch junge Erwachsene, die bereits eine Ausbildung abgeschlossen haben und im Beruf stehen. Das Ziel der Untersuchung ist, aussagekräftige Informationen über die Erwartungen, Wünsche und Wertvorstellungen junger Menschen vor, während und nach einer beruflichen Ausbildung in Deutschland zu gewinnen.

Es geht also darum, die Vorstellungs- und Erfahrungswelten 15 bis 24 Jahre alter Menschen abzubilden, die sich vor und nach dem Übergang von der Schule in den Beruf befinden. Ihre Pläne und konkreten Entscheidungen sollen dabei auch vor dem Hintergrund ihrer Wertvorstellungen und Zukunftserwartungen analysiert werden. Es geht um ihre Sorgen und Ängste, ihre Wunschvorstellungen von einem Beruf sowie die Erwartungen an den Arbeitgeber. Auch wird in der Studie herausgearbeitet, wie der Entscheidungsprozess für eine bestimmte Berufswahl abläuft und wie sicher oder unsicher junge Leute sich dabei sind. Genauso interessiert, wer sie bei ihrer Berufsentscheidung berät und unterstützt, welche Informationsquel-len sie nutzen, wieweit Entscheidungen für die Berufswahl eher rati-onal oder emotional gefällt werden. Für alle, die schon in Ausbildung oder Beruf sind, geht es darum, wie zufrieden sie mit ihrem Ausbil-dungs- oder Arbeitsplatz sind, welche Enttäuschungen gegenüber den ursprünglichen Erwartungen und Wünschen existieren und wie das Verhältnis zum Arbeitgeber ist. Es wird auch danach gefragt, ob es Überlegungen gibt, die Ausbildung abzubrechen, und welche Gründe hierfür ausschlaggebend sind.

lItEratur

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Die beruflichen Anforderungen haben sich in fast allen Branchen in die erwähnte Richtung von höherer Komplexität der Sachanforderungen und stärkerer Verdich-tung des Zeitmanagements verschoben.

Das Ziel der Untersuchung ist, aussagekräf-tige Informationen über die Erwartungen, Wünsche und Wertvorstellungen junger Men-schen vor, während und nach einer berufli-chen Ausbildung in Deutschland zu gewinnen.

Die Ergebnisse der aktuellen McDonald’s Ausbildungsstudie stützen sich auf 3.068 mündlich-persönliche Interviews (face to face) mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 15 bis unter 25 Jahren. Die Interviews im Umfang von rund einer Stunde wurden zwischen dem 11. Mai und 5. Juni 2013 vom Institut für Demoskopie Allensbach im Auftrag von McDonald’s Deutschland durchgeführt. Die Ergebnisse dieser Untersuchung sind repräsentativ für 9,04 Millionen deutsch-sprachige 15- bis 24-Jährige in Deutschland.

Ausbildung und ein Viertel in der Hochschulausbildung. Heute sind die Proportionen umgekehrt: Nur noch ein Viertel macht die Be-rufsausbildung nach Ende der Pflichtschulzeit, die Hälfte erwirbt sie über den Hochschulweg. So gesehen hat das duale System seine vor der Krise noch führende Position gegenüber der gymnasialen Oberstufe bereits verloren und steht vor der Herausforderung, sich zu reformieren und neu aufzustellen, wenn es nicht weiter an Boden verlieren will.

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Die junge Generation blickt mit großem Optimismus in die eigene Zukunft. Fest verankert in ihrem sozialen Umfeld betonen die 15- bis 24-Jährigen die Bedeutung von Familie, Freunden und einer klaren beruflichen Perspektive. In ihren Aussagen lassen sie erkennen, dass der Beruf als wichtiger Bestandteil des eigenen Lebens fest eingeplant ist.

Die junge Generation ist optimistisch, ihre Zukunft durch eigene Leistung positiv beeinflussen zu können. Dennoch überwiegt bei ihnen keineswegs der Hang zum Träumen. Im Gegenteil: Die beruf-lichen Zukunftsvorstellungen der Jüngeren folgen einem ausge-prägten Pragmatismus, der sich an den eigenen Fähigkeiten sowie dem Wunsch orientiert, die eigene Zukunft sicher planen zu kön-nen. Ihre beruflichen Zukunftschancen bewertet die große Mehrheit der jungen Menschen positiv. 71 Prozent der 15- bis 24-Jährigen sehen der eigenen beruflichen Zukunft mit Hoffnungen entgegen, lediglich 14 Prozent mit Befürchtungen.

POSITIVER BLICK IN DIE ZUKUNFT: dIE mEntalE VErfassung dEr JungEn gEnEratIon

JungE mEnschEn planEn IhrE zukunft optImIstIsch, prag-matIsch und mIt grossEm VErtrauEn In dIE EIgEnE lEIstung

dIE mEntalE VErfassung dEr JungEn gEnEratIon dIE mEntalE VErfassung dEr JungEn gEnEratIon

zukunftsoptImIsmus

„Wenn Sie einmal an Ihre berufliche Zukunft denken: Sehen Sie Ihrer beruflichen Zukunft mit Hoffnungen oder Befürchtungen entgegen?“

71 %

15 %

14 %

mIt Hoffnungen

unentScHIeden,keIne AngABe

mIt BefürcHtungen

Basis: Bundesrepublik Deutschland, 15- bis 24-jährige BevölkerungQuelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 9688

12 13

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14

dIE mEntalE VErfassung dEr JungEn gEnEratIon dIE mEntalE VErfassung dEr JungEn gEnEratIon

WAS IST WICHTIG IM LEBEN?

Basis: Bundesrepublik Deutschland, 15- bis 24-jährige Bevölkerung; Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 9688

69 %

64 %

62 %

60 %

58 %

56 %

52 %

47 %

44 %

43 %

40 %

36 %

36 %

34 %

33 %

30 %

25 %

22 %

21 %

20 %

19 %

17 %

16 %

14 %

Gute Freunde haben

Gesundheit

Einen Beruf haben, der mich erfüllt, der mir Spaß macht

Familie

Einen sicheren Arbeitsplatz haben

Eine glückliche Partnerschaft

Finanzielle Unabhängigkeit

Sich selber treu sein, immer man selbst sein

Das Leben genießen, Spaß haben

Erfolg im Beruf

Eine gute, vielseitige Bildung

Meine Ideen und Vorstellungen vom Leben verwirklichen können

Meine Hobbys, meine Interessen

Zeit für mich selbst haben

Körperlich fit sein, viel Sport treiben

Eine eigene Wohnung, ein eigenes Haus haben

Gutes Aussehen

Viel reisen, etwas von der Welt sehen

Kinder haben

Frei sein, nicht zu viele Rücksichten nehmen zu müssen

Sich viel leisten können

Sozialer Aufstieg

Sich von anderen unterscheiden, seinen ganz individuellen Stil haben

Soziales Engagement

dEutlIch grössErEr optImIsmus bEI JungEn mEnschEn mIt fEstEn bEruflIchEn plänEn

(sehr) gut

14 %

8 %

8 %

15 %

18 %

38 %

36 %

71 %

81 %

81 %

68 %

64 %

42 %

41 %

eS BeZeIcHnen dIe eIgene WIrtScHAftlIcHe lAge AlS –

mIt BefürcHtungen mIt Hoffnungen

15- bis 24-Jährige insgesamt

(sehr) sicher

es geht

halbwegs sicher

(eher) schlecht

nicht sicher

rIcHtIgkeIt der BerufSWAHl

Basis: Bundesrepublik Deutschland, 15- bis 24-jährige BevölkerungQuelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 9688

„Wenn Sie einmal an Ihre berufliche Zukunft denken: Sehen Sie Ihrer beruflichen Zukunft mit Hoffnungen oder Befürchtungen entgegen?“

Dabei kann die Mehrheit der jungen Generation auf ebendiese Sicherheiten zählen: Fast jeder Zweite bezeichnet die eigene wirtschaftliche Lage als (sehr) gut, 61 Prozent sind sich sicher, die richtige berufliche Entscheidung getroffen zu haben. Zudem ist die große Mehrheit der jungen Menschen fest verankert in einem sozi-alen Beziehungsgeflecht aus Eltern, Freunden und Familie. Gerade auf dieses soziale Beziehungsgeflecht legen die jungen Erwachse-nen auch besonderen Wert. 69 Prozent zählen den Freundeskreis zum Wichtigsten im Leben, 60 Prozent die Familie, 56 Prozent eine glückliche Partnerschaft. Neben einem intakten sozialen Umfeld gehören vor allem sichere berufliche Perspektiven und Gesundheit zum Wertekanon der Jüngeren. 64 Prozent halten Gesundheit für ganz besonders wichtig im Leben, 62 Prozent einen Beruf, der ei-nen erfüllt und Spaß macht, 58 Prozent einen sicheren Arbeitsplatz und immerhin 43 Prozent Erfolg im Beruf.

In der Priorisierung der Lebensziele wird ein hohes Maß an Ernsthaftigkeit sichtbar.

Lediglich 14 Prozent finden es besonders wichtig im Leben, sich sozial zu engagieren.

Die Zukunftschancen werden jedoch nicht von allen Jugendlichen gleichermaßen positiv eingestuft. Vielmehr zeigt sich ein enger Zusammenhang zwischen dem eigenen wirtschaftlichen Erfolg und dem Vertrauen in eine gute berufliche Zukunft. 81 Prozent der jungen Menschen, die ihre derzeitige wirtschaftliche Lage positiv einstufen, blicken auch optimistisch in ihre berufliche Zukunft; hin-gegen nur 42 Prozent von denen, die ihre eigene finanzielle Situati-on derzeit als eher ungünstig bezeichnen. Doch nicht nur finanzielle Sicherheit gibt den jungen Erwachsenen Zuversicht, sondern auch die Gewissheit, den richtigen Berufsweg eingeschlagen zu haben. Während 81 Prozent der jungen Menschen mit einem gefestigten Berufswunsch optimistisch in ihre berufliche Zukunft sehen, sind dies bei denjenigen, die von ihrer Berufswahl nicht überzeugt sind, gerade einmal 41 Prozent. 36 Prozent von ihnen blicken eher skep-tisch auf die eigene berufliche Zukunft.

Damit rangieren Beruf, soziale Kontakte und Gesundheit weit über einer Spaß- und Freizeitorientierung, die oft einseitig mit der jungen Generation in Verbindung gebracht wird. Lebensgenuss und Spaß zählen für 44 Prozent der Jugendlichen und jungen Erwachsenen zum Wichtigsten im Leben, Selbstverwirklichung wie auch Zeit für die eigenen Interessen und Hobbys für jeweils 36 Prozent, Zeit für sich selbst zu haben für 34 Prozent. In der Priorisierung der Lebensziele wird ein hohes Maß an Ernsthaftigkeit sichtbar: Eigene Interessen, Spaß haben und sich selbst verwirklichen können spielen durchaus eine wichtige Rolle im Leben der Jüngeren, aber Aspekte wie Beruf, Familie und Gesundheit sind die eigentlich tragenden Säulen ihres Wertegerüsts.

Bemerkenswert niedrig rangiert der Wunsch nach einem individu-ellen Lebensstil. Nur 16 Prozent der unter 25-Jährigen halten dies im Leben für besonders wichtig und erstrebenswert, nahezu jeder Zweite hält diesen Wert für weniger oder gar nicht wichtig. Nur ein Aspekt rangiert noch niedriger: soziales Engagement. Lediglich 14 Prozent finden es besonders wichtig im Leben, sich sozial zu engagieren; 43 Prozent halten dies für weniger oder gar nicht wichtig.

15

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1716

Mithilfe einer Faktorenanalyse kristallisieren sich aus den 24 verschiedenen Facetten sechs verschiedene Wertedimensionen heraus. Diese sind keine Typologie, sondern strukturieren die vielen Einzelaspekte in sechs Schwerpunkte, die für die junge Generation von Bedeutung sind. Diese sind:

Die Berufsorientierung ist in allen Gruppen nahezu gleich stark ausgeprägt, mit kleinen Unterschieden. So ist den beruflich Etab-lierten der Aspekt der Sicherheit wichtiger, jungen Menschen, die vor oder am Anfang ihres Berufslebens stehen, hingegen ein Beruf, der Spaß macht. 68 Prozent der Auszubildenden und 66 Prozent der Berufstätigen halten einen sicheren Arbeitsplatz für ganz besonders wichtig im Leben, von den Schülern und Studenten sieht das nur jeder Zweite so. Finanzielle Unabhängigkeit genießt für 60 Prozent der Berufstätigen und 58 Prozent der Auszubildenden höchste Priorität; 49 Prozent der Studenten und vergleichsweise geringe 44 Prozent der Schüler sehen das genauso.

dIE mEntalE VErfassung dEr JungEn gEnEratIon dIE mEntalE VErfassung dEr JungEn gEnEratIon

In dEr bEruflIchEn orIEntIErungsphasE WünschEn sIch JungE mEnschEn EInEn bE-ruf, dEr spass macht – dIE bEruflIch Etab-lIErtEn achtEn mEhr auf sIchErhEIt

Es halten für sehr wichtig im Leben –

Basis: Bundesrepublik Deutschland, 15- bis 24-jährige Bevölkerung Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 9688

Einen Beruf haben, der mich erfüllt, der mir Spaß macht

66 % 69 %67 %59 %

Schüler Studenten Auszubildende Berufstätige

Einen sicheren Arbeitsplatz haben

Finanzielle Unabhängigkeit

Erfolg im Beruf

Sozialer Aufstieg

51 %

44 %

42 %

15 %

51 %

49 %

45 %

20 %

68 %

58 %

48 %

16 %

66 %

60 %

44 %

17 %

1. statusorIEntIErung und IndIVIduEllEr lEbEnsstIl:

seinen ganz individuellen Stil haben,

2. bErufsorIEntIErung:

3. famIlIEnorIEntIErung:

4. frEIzEIt- und spassorIEntIErung:

5. bIldung und IdEalIsmus:

verwirklichen können,

6. gEsundhEItsorIEntIErung:

Beruflich Etablierten ist der Aspekt der Sicherheit wichtiger, jungen Menschen, die vor oder am Anfang ihres Berufslebens stehen, hingegen ein Beruf, der Spaß macht.

Während sich mit zunehmender beruflicher Etablierung die Wertigkeiten verschieben, gibt es zwischen Männern und Frauen hinsichtlich ihrer Berufsorientierung nur wenige Unterschiede. Jungen Männern ist zwar Erfolg im Beruf und auch finanzielle Unabhängigkeit etwas wichtiger als jungen Frauen, insgesamt sind die Unterschiede in diesem Bereich jedoch bemerkenswert gering. Anders hingegen in der Familienorientierung. Hier gibt es in den Wertvorstellungen junger Männer und Frauen zum Teil gravierende Unterschiede. Unter 25-jährige Frauen legen überdurchschnittlich viel Wert auf familiären Zusammenhalt und eine glückliche Part-nerschaft. 69 Prozent der jungen Frauen zählen die Familie zum Wichtigsten in ihrem Leben, bei den Männern ist es gerade einmal jeder Zweite. Eine glückliche Partnerschaft ist für 64 Prozent der Frauen, aber nur für 48 Prozent der Männer sehr wichtig im Leben. Und für doppelt so viele junge Frauen wie Männer gehört es zu den wichtigsten Zielen im Leben, Kinder zu haben.

dIE famIlIEnorIEntIErung Ist bEI JungEn frauEn dEutlIch ausgEprägtEr

Es halten für sehr wichtig im Leben –

Familie

Eine glückliche Partnerschaft

Kinder haben

Männer Frauen

Basis: Bundesrepublik Deutschland, 15- bis 24-jährige Bevölkerung Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 9688

69 %

64 %

29 %

52 %

48 %

14 %

Die Familie sowie ein enges Netz aus sozialen Beziehungen sind der Rückhalt für die junge Generation. Daher haben soziale

zeigt sich nicht nur bei den Lebenszielen junger Menschen, son-dern auch in ihren Sorgen und Ängsten. Am meisten sorgt sich die junge Generation um die Gesundheit ihrer engsten Angehörigen. Zwei Drittel machen sich Sorgen, dass ihren Eltern, ihrem Partner oder anderen engen Familienangehörigen etwas zustoßen könnte; 54 Prozent auch, dass sie selber schwer erkranken. Diese Sorgen sind in der jungen Generation deutlich stärker verbreitet als andere Sorgen, wie zum Beispiel finanzielle oder berufliche Sorgen. Die Befürchtung, finanziell nicht über die Runden zu kommen, teilen 38 Prozent der unter 25-Jährigen, 36 Prozent, dass sie im Alter nicht genügend Geld zur Verfügung haben werden, 35 Prozent, dass sie arbeitslos werden könnten, und rund jeder Vierte, dass er sich verschulden könnte.

Umgekehrt sagen jeweils rund zwei Drittel der Schüler, Studenten und Auszubildenden, ihnen sei ein Beruf, der sie erfüllt und Spaß macht, besonders wichtig, von den Berufstätigen nur 59 Prozent.

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1918

Basis: Bundesrepublik Deutschland, 15- bis 24-jährige Bevölkerung Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 9688

Ich mache mir manchmal Sorgen, dass –

1. sorgEn um gEsundhEIt und unVErsEhrthEIt:

engen Familienangehörigen etwas zustößt 68 % 54 % 37 % 22 %

2. fInanzIEllE sorgEn:

38 % 36 % 35 % zurückzahlen kann 26 % 21 %

3. bEruflIchE sorgEn:

entschieden habe 25 % nicht gewachsen bin 25 % Ausbildung nicht gewachsen bin 24 % 21 % 20 %

4. VErlust sozIalEr bIndungEn:

Freunde verliere 23 % Partnerschaft zerbricht 16 % Arbeitsplatz weit wegziehen muss 34 %

dEr sorgEnkatalog dEr JungEn gEnEratIon*

„Man hört ja manchmal die Meinung, dass in Deutschland

die Lasten und Ansprüche, z. B. bei der Rente oder im

Gesundheitswesen, nicht gerecht auf die verschiedenen

Generationen verteilt sind, dass also manche Generati-

onen mehr einzahlen müssen als andere und trotzdem

weniger Leistungen erhalten. Sehen Sie das auch so,

oder sehen Sie das nicht so?“

Basis: Bundesrepublik Deutschland, 15- bis 24-jährige Bevölkerung; Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 9688

„WElchE gEnEratIon WIrd bEsondErs stark bElastEt?“

Eigene generation

Elterngeneration

großelterngeneration

56 %34 %

10 %

Unentschieden,keine Angabe

Sehe das auch so

Sehe dasnicht so45 %

8 %3 %

Auch wenn in der jungen Generation die Sorge dominiert, dass ei-nem selbst oder aber jemandem aus dem unmittelbaren familiären Umfeld etwas zustoßen könnte, bedeutet dies nicht, dass man sich keine Gedanken über den Zustand der Gesellschaft machen würde. Immerhin 37 Prozent sorgen sich hin und wieder, dass die Gesell-schaft immer kälter und egoistischer wird, unter den Studenten sind es sogar 43 Prozent. Zudem ist die Mehrheit der jungen Generation überzeugt davon, dass in Deutschland die Lasten und Ansprüche der verschiedenen Generationen nicht gerecht verteilt sind und dass sie selbst diejenigen sind, die besonders stark beansprucht werden. 56 Prozent der unter 25-Jährigen kritisieren die ungleiche Verteilung von Belastungen und Ansprüchen der verschiedenen Generationen, fast jeder Zweite, dass vor allem die eigene Genera-tion die Lasten zu tragen habe.

Dennoch geben weder die Ergebnisse dieser Untersuchung noch anderer vergleichbarer Studien des Allensbacher Instituts Hinweise auf den oft beschworenen Generationenkrieg. Die junge Genera-tion verlangt weder von der Elterngeneration noch von der Groß-elterngeneration große Opfer, um die eigenen Interessen besser zu wahren. Vielmehr betonen die Jüngeren den Rückhalt, den ihnen die Elterngeneration in finanzieller wie emotionaler Hinsicht gewährt.

Die junge Generation verlangt weder von der Elterngeneration noch von der Groß-elterngeneration große Opfer, um die eigenen Interessen besser zu wahren.

dIE mEntalE VErfassung dEr JungEn gEnEratIon dIE mEntalE VErfassung dEr JungEn gEnEratIon

Berufliche Sorgen sind in der jungen Generation insgesamt weniger verbreitet. Sie sind sehr viel stärker lebensphasenabhängig und treten somit verstärkt in bestimmten Phasen der beruflichen Ausbil-dung auf. So sorgt sich insgesamt nur jeder vierte unter 25-Jährige, dass er die falsche Berufswahl getroffen hat bzw. treffen könnte, von den Schülern jedoch mehr als jeder Dritte. Dass man den Anforderungen in Schule und Ausbildung nicht gewachsen sein könnte, beschäftigt 24 Prozent aller Jüngeren, von den Schülern 41 Prozent.

Berufliche Sorgen sind in der jungen Generation insgesamt weniger verbreitet.

unglEIchE VErtEIlung Von lastEn und ansprüchEn

Bei der Sorge um den Verlust sozialer Bindungen rangiert vor allem die Befürchtung, der Freundeskreis könnte auseinanderbrechen, sehr weit oben: Gut jeder Dritte aus der jungen Generation teilt diese Sorge. Dass man für einen Ausbildungs-, Studien- oder Ar-beitsplatz weit wegziehen muss, beschäftigt die Jüngeren hingegen weit weniger. Lediglich 16 Prozent bereitet dies Kopfzerbrechen.

*Ergebnisse einer Faktorenanalyse, Faktorladung ≥ 40.

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2120

Der geringe Einfluss, den die Jungen der Politik zuschreiben, lässt sich zum Teil auch dadurch erklären, dass die junge Generation weit überwiegend davon überzeugt ist, dass nicht die Strukturen über ihr Leben entscheiden, sondern ihr eigenes Handeln und Engagement. Dies zeigt sich unter anderem in dem Zutrauen in die eigene Leistungsfähigkeit. Die große Mehrheit von 63 Prozent ist davon überzeugt, dass Leistung sich in unserem Wirtschaftssystem lohnt, lediglich 13 Prozent widersprechen. Es zeigt sich jedoch ein enger Zusammenhang zwischen dem eigenen wirtschaftlichen Erfolg und dem Zutrauen, dass Leistung in unserem Wirtschafts-system honoriert wird.

Davon sind vor allem junge Menschen überzeugt, die ihre eigene wirtschaftliche Lage als (sehr) gut einstufen, während das Mei-nungsbild bei denen, die ihre eigene finanzielle Situation als kritisch einstufen, gespalten ist.

„Glauben Sie, dass der Ausgang der Bundestagswahl im

Herbst Auswirkungen für Sie persönlich haben wird, oder hat

die Bundestagswahl da keine Auswirkungen?“

„Würden Sie sagen, dass sich in unserem Wirtschaftssystem

Leistung im Allgemeinen lohnt, dass man in der Regel für

gute Leistungen auch belohnt wird, oder lohnt sich Leistung

bei uns nicht?“

Hat Auswirkungen

leistung lohnt sich nicht

Hat keine Auswirkungen

leistung lohnt sich

15 %

13 %

15 %

25 %

10 %

12 % 69 %

69 %

59 %

58 %

64 %

63 %

bundEstagsWahl ohnE gra-VIErEndE ausWIrkungEn auf das lEbEn JungEr mEnschEn

lEIstung lohnt sIch

15- bis 24-Jährige insgesamt

15- bis 24-Jährige insgesamt

Schüler

10 % 68 %Schüler

8 % 74 %(sehr) gut

Studenten

7 % 70 %Studenten

15 % 57 %es geht

Auszubildende

13 % 61 %Auszubildende

31 % 36 %(eher) schlecht

Berufstätige

16 % 59 %Berufstätige

Beruflicher Status

Beruflicher Status

eigene wirtschaftliche lage

dIE mEntalE VErfassung dEr JungEn gEnEratIon dIE mEntalE VErfassung dEr JungEn gEnEratIon

Das private Umfeld hat für die junge Generation eine weit höhere Bedeutung als die gesellschaftlichen oder politischen Rahmenbe-dingungen. Auch wenn diese mitunter als wenig vorteilhaft für die eigenen Interessen eingestuft werden, heißt dies umgekehrt nicht, dass man ihnen einen nennenswerten Einfluss auf das eigene Leben unterstellt.

So sind lediglich 15 Prozent der 15- bis 24-Jährigen der Auf-fassung, dass die Bundestagswahl im Herbst Auswirkungen auf ihre persönliche Situation haben wird; zwei Drittel sind hingegen überzeugt, dass die Bundestagswahl keine Auswirkungen haben wird. Lediglich bei den Studenten ist der Anteil derer, die von einem Einfluss der Politik auf die eigene Situation ausgehen, mit 25 Prozent etwas höher.

Lediglich 15 Prozent der 15- bis 24-Jähri-gen sind der Auffassung, dass die Bundes-tagswahl im Herbst Auswirkungen auf ihre persönliche Situation haben wird.

Die Mehrheit von 63 Prozent ist davon über-zeugt, dass Leistung sich in unserem Wirt-schaftssystem lohnt.

Die Analyse der Ergebnisse zeigt, dass die Mehrheit der jungen Generation mit ihrer derzeitigen materiellen Situation zufrieden ist. Fast jeder zweite junge Erwachsene bewertet seine eigene wirtschaftliche Lage zurzeit positiv, weitere 37 Prozent zumindest als akzeptabel; lediglich 13 Prozent ziehen eine dezidiert negative Bilanz. Interessanterweise bewerten junge Menschen mit Migrati-onshintergrund ihre eigene wirtschaftliche Lage nur unwesentlich kritischer als Gleichaltrige ohne Migrationshintergrund. Auch bei ihnen fällt die Bilanz mehrheitlich positiv aus. Sehr unterschiedlich fällt allerdings die Zufriedenheit mit der eigenen materiellen Lage in den sozialen Schichten aus. So sind zwei Drittel der jungen Menschen aus der oberen sozialen Schicht mit ihrer materiellen Situation zufrieden, in der Mittelschicht ist es knapp die Hälfte, in der Unterschicht dagegen nur jeder Vierte. Das heißt aber nicht, dass die große Mehrheit der jungen Erwachsenen aus den unteren sozialen Schichten eine eindeutig negative Bilanz zieht: 43 Prozent der unter 25-Jährigen aus den unteren sozialen Schichten stufen ihre wirtschaftliche Lage zwar als nicht positiv, aber erträglich ein, 30 Prozent eindeutig als schlecht.

Viele Untersuchungen der letzten Jahre haben den gravierenden Einfluss der sozialen Schicht auf den Bildungserfolg und damit auch auf die beruflichen Chancen junger Menschen deutlich gemacht.* Dies prägt in aller Regel auch die Vorstellungen von der Durchlässigkeit einer Gesellschaft. Als wie durchlässig eine Gesell-schaft empfunden wird, definiert jedoch jede Generation aufs Neue. Vor dem Hintergrund der vorliegenden Untersuchung stellt sich somit die Frage, ob die junge Generation ihre eigenen Aufstiegs- und Zukunftschancen positiv bewertet, oder ob sie die Gesellschaft als statisch und wenig durchlässig wahrnimmt.

posItIVE bIlanz dEr EIgEnEn WIrtschaftlIchEn lagE

15- bis 24-Jährige

insgesamt hoch vorhandenmittel ohneniedrig

gesellschaftlich-wirtschaftlicher Status migrationshintergrund

Basis: Bundesrepublik Deutschland, 15- bis 24-jährige Bevölkerung; Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 9688

* Vgl. auch Einleitungskapitel, S. 7.

„Wie beurteilen Sie Ihre eigene wirtschaft-liche lage?“

sehr gut

gut

es geht

eher schlecht

schlecht

weiß nicht, keine Angabe

3 %

43 %

21 %

9 %

2 %

22 %

8 %

34 %

37 %

13 %

5 %3 %

7 %

41 %

38 %

9 %

2 %3 %

7 %

40 %

37 %

10 %

3 %3 %

6 %

43 %

2 %

40 %

1 %

8 %

15 %

52 %

25 %

4 %1 %3 %

Basis: Bundesrepublik Deutschland, 15- bis 24-jährige BevölkerungQuelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 9688

Basis: Bundesrepublik Deutschland, 15- bis 24-jährige BevölkerungQuelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 9688

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22

aufstIEgsWünschE und aufstIEgsoptImIsmus

Die Erfolgschancen einer Gesellschaft, aber auch einer Generation, entscheiden sich ganz wesentlich an der Frage, wie durchlässig eine Gesellschaft ist, wieweit sie insbesondere Personen aus den unteren Sozialschichten Aufstiegschancen bietet und wieweit

eine Generation selbst davon überzeugt ist, durch eigene Leistung eine Verbesserung ihrer materiel-len Lage und ihrer sozialen Stellung herbeiführen zu können.

In der jungen Generation werden die Aufstiegschancen überwiegend positiv eingestuft. 59 Prozent sind überzeugt, dass die Aufstiegschancen eines Arbeiterkindes bei entspre-

chendem Willen und Einsatz gut oder sogar sehr gut sind. 34 Prozent der unter 25-Jährigen sind hingegen skep-

tisch. Dabei sind die unteren sozialen Schichten deutlich skeptischer als die Oberschicht. Während 70 Prozent

der jungen Erwachsenen aus der Oberschicht die Aufstiegschancen in Deutschland positiv beurteilen,

überwiegt in den unteren Sozialschichten die Skep-sis: Nur 40 Prozent der unteren sozialen Schich-

ten gehen davon aus, dass ein Arbeiterkind in Deutschland gute Aufstiegschancen hat, 53 Prozent beurteilen die Chancen negativ.

„Was meinen Sie: Wie sehen die Aufstiegschan-cen in deutschland aus, ich meine, wenn bei-spielsweise ein Arbeiterkind aufsteigen will?“

Basis: Bundesrepublik Deutschland, 15- bis 24-jährige BevölkerungQuelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 9688

hoch

geSellScHAftlIcH-WIrtScHAftlIcHer StAtuS

15- bis 24-Jährige insgesamt

niedrig

mittel

mit migrations-hintergrund

5 % 29 % 52 % 7 %

1 % 23 % 60 % 10 %

4 % 26 % 55 % 7 %

12 % 41 % 34 % 6 %

8 % 33 % 42 % 9 %

aufstIEgs-chancEnGleichzeitig beurteilen junge Menschen mit Migrationshintergrund

die Durchlässigkeit der deutschen Gesellschaft nur unwesentlich zurückhaltender als Gleichaltrige ohne Migrationshintergrund. Auch von ihnen ist die Mehrheit (51 Prozent) überzeugt, dass die Aufstiegschancen in Deutschland (sehr) gut sind; 41 Prozent äußern sich skeptisch.

Durchgängig zeigen die Ergebnisse, dass sich in der jungen Generation die Einstellungen der Migranten von denen der jungen Menschen ohne Migrationshintergrund kaum oder gar nicht unter-scheiden. Der Status „Migrationshintergrund“ besitzt weder in den spezifischen Einstellungen zu den Aufstiegschancen noch in der generellen Beurteilung beruflicher Perspektiven und in den Zukunfts- erwartungen eine Erklärungskraft. Als Differenzierungsmerkmal wirken sich soziale Herkunft und Schichtzugehörigkeit weit stärker

genauso wie für solche ohne Migrationshintergrund. So bewerten junge Menschen aus den oberen und mittleren sozialen Schichten die Aufstiegschancen in Deutschland überdurchschnittlich positiv, junge Menschen aus den unteren sozialen Schichten hingegen überdurchschnittlich skeptisch, und zwar unabhängig davon, ob es sich um Jugendliche und junge Erwachsene mit oder ohne Migrati-onshintergrund handelt.

Die Einstellungen der Migranten unter-scheiden sich kaum oder gar nicht von denen der jungen Menschen ohne Migra-tionshintergrund.

sehr gut gutwenigergut

gar nicht gut

JugEndlIchE schätzEn IhrE aufstIEgschancEn übErWIEgEnd posItIV EIn, rund JEdEr fünftE hat JEdoch WEnIg VErtrauEn In dIE sozIalE durchlässIgkEIt dEr gEsEllschaft

aufstIEgsWünschE und aufstIEgsoptImIsmus aufstIEgsWünschE und aufstIEgsoptImIsmus

23

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2524

Die überwiegend positive Einschätzung der sozialen Durchlässig-keit durch die junge Generation wird auch an anderen Stellen der vorliegenden Untersuchung sichtbar. So ist die Mehrheit der unter 25-Jährigen überzeugt, dass in Deutschland bei entsprechender Anstrengung jeder, unabhängig von seiner sozialen Herkunft, gute Aufstiegs- und Erfolgschancen hat. Insgesamt sind 58 Prozent überzeugt, dass sich der soziale Status durch Leistung verbessern lässt. Gut jeder Fünfte vertritt demgegenüber die Position, dass die sozialen Schichten in Deutschland zementiert sind und auch durch Leistung nicht verändert werden können.

Damit bewertet die junge Generation die soziale Durchlässigkeit deutlich positiver als die deutsche Gesamtbevölkerung. In einer be-völkerungsrepräsentativen Befragung des Instituts für Demoskopie Allensbach aus dem Frühjahr 2013 waren lediglich 38 Prozent der Bevölkerung überzeugt, dass sich der soziale Status durch Leistung positiv verändern lässt. Eine relative Mehrheit von 42 Prozent der Bürger vertritt hingegen die Position, dass die sozialen Verhältnisse zementiert sind und sich auch durch Anstrengung nicht verändern lassen.*

Junge Menschen bewerten die soziale Durch-lässigkeit deutlich positiver als die deutsche Gesamtbevölkerung.

Lediglich 19 Prozent der unter 25-Jährigen sind überzeugt, dass die Erfolgs- und Zu-kunftschancen heutzutage noch wesentlich vom Geschlecht abhängen.

Gleichzeitig hat die Mehrheit der jungen Generation großes Vertrauen in ihre eigene Leistungsfähigkeit. Ihrer Auffassung nach entscheiden vor allem eine gute schulische und berufliche Ausbildung, Leistungsbereitschaft, Intelligenz und Disziplin sowie eine gute Allgemeinbildung über die Erfolgs- und Zukunftschancen junger Menschen. Die große Mehrheit der jungen Generation ist somit überzeugt, dass sie ihre Zukunftschancen durch Anstrengung und Leistung positiv beeinflussen kann. 80 Prozent halten eine gute Schulbildung, 68 Prozent auch eine gute Berufsausbildung für wesentliche Einflussfaktoren für die eigenen Zukunftschancen. 77 Prozent zählen dazu auch Leistungsbereitschaft, 65 Prozent Disziplin und 57 Prozent eine gute Allgemeinbildung. Auch Durch-setzungsvermögen und die Persönlichkeitsentwicklung zählen für mehr als jeden Zweiten zu den wichtigen Voraussetzungen, um seine Zukunftschancen zu verbessern.

Weit geringerer Einfluss wird hingegen Faktoren beigemessen, die nur wenig oder gar nicht durch eigene Leistung verändert werden können. So sind lediglich 19 Prozent der unter 25-Jährigen über-zeugt, dass die Erfolgs- und Zukunftschancen heutzutage noch wesentlich vom Geschlecht abhängen. Nur 31 Prozent zählen zu den wesentlichen Einflussfaktoren die persönliche Veranlagung, 34 Prozent die soziale und finanzielle Stellung der Eltern, 39 Prozent die Herkunft.

Das Vertrauen, dass über die eigenen Zukunftschancen im Wesent- lichen Faktoren entscheiden, die man selbst beeinflussen und durch Leistung verändern kann, ist unter jungen Menschen weit

der jungen Generation, die davon überzeugt sind, dass die sozialen

-ren und unbeeinflussbaren Faktoren eine überdurchschnittliche Bedeutung bei. Sie glauben weit überdurchschnittlich, dass die Herkunft, die Vermögenssituation der Eltern, das Geschlecht und die besuchte Schule über die Erfolgs- und Zukunftschancen junger Menschen entscheiden.

in der Ober- und Mittelschicht verbreitet ist. Während 73 Prozent der jungen Menschen aus den höheren sozialen Schichten und 60 Prozent aus der Mittelschicht die Auffassung vertreten, dass jeder seines Glückes Schmied ist und seine soziale Stellung durch Leistungverbessern kann, vertrauen darauf nur vier von zehn jungen Erwachsenen aus den einfachen sozialen Schichten. Ein gleich großer Anteil von ihnen bezweifelt hingegen, dass der eigene Status trotz großer Anstrengung verändert werden kann.

statusfatalIsmus Vor allEm In dEn untErEn schIchtEn

Basis: Bundesrepublik Deutschland, 15- bis 24-jährige Bevölkerung; Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 9688

15- bis 24-Jährige

insgesamt hoch mittel niedrig

Sozioökonomischer Status mitmigrationshintergrund

„Jeder ist seines glückes Schmied. Wer sich heute wirklich anstrengt, der kann es auch zu etwas bringen.“

„tatsächlich ist es so, dass die einen oben sind, und die anderen sind unten und kom-men bei den heutigen Ver-hältnissen nicht hoch, so sehr sie sich auch anstrengen.“

21 % 11 % 18 % 39 % 29 %

58 % 73 % 60 % 40 % 49 %

Gute Schulbildung

Leistungsbereitschaft

Die Intelligenz

Gute Berufsausbildung

Disziplin

Gute Allgemeinbildung

Persönliche Kontakte, dass man die richtigen Leute kennt

Gutes Durchsetzungsvermögen

Die Persönlichkeitsentwicklung

Die Schule, auf die man geht

Die Herkunft

Wie wohlhabend die Eltern sind

Die persönliche Veranlagung

Wie früh man Interessen entwickelt, bestimmten Hobbys nachgeht

Ob man ein Mann oder eine Frau ist

Wie man sich in sozialen Netzwerken präsentiert

„Was entscheidet Ihrer Ansicht nach heutzutage vor allem über die erfolgs- und Zukunftschancen junger menschen? Was von der liste würden Sie nennen?“

15- bis 24-Jährige insgesamt

Statusfatalisten

77 %

65 %

64 %

63 %

53 %

50 %

61 %

48 %

40 %

56 %

54 %

51 %

28 %

17 %

30 %

14 %

80 %

77 %

72 %

68 %

65 %

57 %

55 %

53 %

52 %

51 %

39 %

34 %

31 %

24 %

19 %

16 %

grossEs VErtrauEn In dIE EIgEnE lEIstungsfähIgkEIt

* Vgl. Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 11006.

Basis: Bundesrepublik Deutschland, 15- bis 24-jährige Bevölkerung; Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 9688

In diesen beiden Auffassungen wird eine Grundüberzeugung sichtbar, die das Urteil zu ganz unterschiedlichen Lebensbereichen, insbesondere aber zur Einschätzung der beruflichen Aufstiegs- und Zukunftschancen, maßgeblich beeinflusst. Für die detaillierte Analyse der Einstellungen junger Menschen wurden daher diejenigen, die überzeugt davon sind, dass sich der soziale Status durch eigene Anstrengung verbessern lässt, und diejenigen, die vom Gegenteil überzeugt sind, getrennt voneinander ausgewertet. Als Beschreibung der jeweiligen Grundhaltung wird die erste Gruppe im Folgenden als Statusoptimisten bezeichnet, die zweite Gruppe als Statusfata-listen.

73 Prozent der jungen Menschen aus den höheren sozialen Schichten und 60 Prozent aus der Mittelschicht vertreten die Auffassung, dass jeder seines Glückes Schmied ist.

aufstIEgsWünschE und aufstIEgsoptImIsmus aufstIEgsWünschE und aufstIEgsoptImIsmus

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2726

Allerdings zählt auch die Mehrheit der Statusfatalisten eine gute schulische und berufliche Bildung, Leistungsbereitschaft und Intel-ligenz zu den wichtigsten Einflussfaktoren für die Zukunftschancen junger Menschen. Und auch in ihrer Aufstiegsorientierung bleiben sie nur unwesentlich hinter der Mehrheit der 15- bis 24-Jährigen zurück. 48 Prozent aller 15- bis 24-Jährigen ist es wichtig oder sogar sehr wichtig, dass sich ihr sozialer Status höher entwickelt als der der eigenen Eltern, von den Statusfatalisten sind es mit 42 Prozent nur unwesentlich weniger. Die Ergebnisse zeigen, dass die Aufstiegsorientierung in der jungen Generation ganz generell nur schwach ausgeprägt ist: So findet es fast jeder Zweite der 15- bis 24-Jährigen weniger oder gar nicht wichtig, im Leben mehr zu erreichen als die eigenen Eltern, von den Statusfatalisten 54 Prozent.

Statusfatalisten aus der jungen Generation unterscheiden sich von ihren Altersgenossen demnach nur unwesentlich in ihren Aufstiegs-wünschen und auch nur bedingt in ihrem Urteil, welche Faktoren die Zukunftschancen junger Menschen am meisten beeinflussen. Der entscheidende Unterschied ist der fehlende Glaube, tatsächlich auf-steigen zu können und den Status durch eigene Leistung verändern zu können. Nur knapp jeder Vierte aus dieser Gruppe glaubt tatsäch-lich daran, mehr erreichen zu können als die eigenen Eltern, von den Statusoptimisten sind es 42 Prozent.

Insgesamt sind die 15- bis 24-Jährigen geteilter Meinung, wieweit es ihnen gelingen wird, den beruflichen Status der Eltern zu über-treffen: Ein Drittel ist der Überzeugung, mehr erreichen zu können als die eigenen Eltern, ein weiteres Drittel hat Zweifel daran, und ein letztes Drittel traut sich in dieser Frage kein Urteil zu. Der verhaltene Aufstiegsoptimismus der jungen Generation hat ganz wesentlich damit zu tun, dass die Elterngeneration vielfach beruflich etabliert und erfolgreich ist. Für einen Großteil der jungen Generation ist es dementsprechend nicht das Ziel, den Status der Eltern zu übertref-fen, sondern den Status quo zu bewahren und ähnlich erfolgreich zu sein wie die eigenen Eltern.

Gleichzeitig vertraut die junge Generation darauf, dass ihre An-strengungen sich auszahlen. 63 Prozent der unter 25-Jährigen sind der festen Überzeugung, dass Leistung sich in unserem Wirtschaftssystem lohnt. Ganz anders fällt hingegen das Urteil derjenigen aus, die kein Vertrauen in die soziale Durchlässigkeit der Gesellschaft haben. Nur 31 Prozent der Statusfatalisten vertrauen darauf, dass sich Leistung in Deutschland auszahlt, mehr als jeder Dritte ist vom Gegenteil überzeugt.

Neben dem geringen Zutrauen in die eigene Leistungsfähigkeit und dem fehlenden Aufstiegsglauben unterscheiden sich die Statusfatalisten von den -optimisten durch teilweise völlig unter-schiedliche Wertvorstellungen. Statusoptimisten legen signifikant mehr Wert auf Beruf, Bildung und Gesundheit. Ihnen ist es deutlich wichtiger, im Beruf erfolgreich zu sein und einen Beruf auszuüben, der ihnen gleichermaßen Sicherheit bietet wie auch Spaß macht. Gleichzeitig legen die Statusoptimisten deutlich mehr Wert auf eine gute Gesundheit und eine vielseitige Bildung. Umgekehrt sind Sta-tuspessimisten überdurchschnittlich freizeit- und spaßorientiert. Sie legen besonderen Wert darauf, ihren Interessen und Hobbys nach-gehen zu können, Spaß am Leben zu haben und gut auszusehen. Dies gilt auch für den Wunsch, nicht so viele Rücksichten nehmen zu müssen und möglichst viel Zeit für sich selbst zu haben.

Das verbindende Element zwischen Statusoptimisten und -fatalis-ten sind die sozialen Bindungen: Beide Gruppen legen gleicher-maßen Wert auf die Familie, auf enge Freundschaften und eine harmonische Partnerschaft. Auch der Wunsch nach Kindern ist

Wunsch, wie bei allen unter 25-Jährigen, erst im unteren Drittel der Prioritätenliste.

Der verhaltene Aufstiegsoptimismus der jun-gen Generation hat ganz wesentlich damit zu tun, dass die Elterngeneration vielfach beruf-lich etabliert und erfolgreich ist.

aufstIEgsorIEntIErung

Basis: Bundesrepublik Deutschland, 15- bis 24-jährige Bevölkerung Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 9688

15- bis 24-Jährige

insgesamt

Status–

optimisten fatalisten

12 % 13 % 10 %

36 % 38 % 32 %

39 % 36 % 43 %

9 % 9 % 11 %

4 % 4 % 4 %

100 % 100 % 100 %

„Wie wichtig ist es Ihnen, im leben sozial aufzu-steigen, also mehr zu erreichen als Ihre eltern?“

sehr wichtig

wichtig

weniger wichtig

unentschieden

gar nicht wichtig

Basis: Bundesrepublik Deutschland, 15- bis 24-jährige Bevölkerung Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 9688

15- bis 24-Jährige

insgesamt

Status–

optimisten fatalisten

35 % 42 % 23 %

32 % 26 % 47 %

33 % 32 % 30 %

100 % 100 % 100 %

Werde mehr erreichen

Habe Zweifel

unentschieden

aufstIEgsglaubE

„glauben Sie, dass Sie beruflich mehr erreichen werden als Ihre eltern, oder haben Sie da Zweifel?“

Basis: Bundesrepublik Deutschland, 15- bis 24-jährige Bevölkerung Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 9688

15- bis 24-Jährige

insgesamt

Status–

optimisten fatalisten

63 % 79 % 31 %

13 % 6 % 35 %

24 % 15 % 34 %

100 % 100 % 100 %

leistung lohnt sich

leistung lohnt sich nicht

unentschieden, keine Angabe

statusfatalIstEn ohnE zu-trauEn In dIE EIgEnE lEIstung

„Würden Sie sagen, dass sich in unserem Wirt-schaftssystem leistung im Allgemeinen lohnt, dass man in der regel für gute leistungen auch belohnt wird, oder lohnt sich leistung bei uns nicht?“

WErtVorstEllungEn Von statusoptImIstEn und -fatalIstEn

Familie, Kinder

Arbeitsplatz, Spaß am Beruf)

am Leben, Zeit für Hobbys, gutes Aussehen)

Werte und Lebensziele,

aufstIEgsWünschE und aufstIEgsoptImIsmus aufstIEgsWünschE und aufstIEgsoptImIsmus

Page 15: Die McDonalD’s aUsBilDUnGssTUDie 2013 Pragmatisch ... · Die McDonalD’s aUsBilDUnGssTUDie 2013 eine RepRäsenTaTivBefRaGUnG jUnGeR Menschen iM alTeR von 15 Bis UnTeR 25 jahRen

PRAGMATISCHER REALISMUS:ErWartungEn an das bErufslEbEn

spass am bEruf stIcht matErIEllE aspEktE und karrIErEWünschE

viele Erwartungen und auch viele Hoffnungen verbunden. Dies zei-gen auch die Vorstellungen der jungen Erwachsenen darüber, was ihnen an einer Arbeit und einem Arbeitsplatz besonders wichtig ist. Dieses Anforderungsprofil ist außerordentlich facettenreich und keineswegs primär an materiellen Gratifikationen ausgerichtet. Viel-mehr stehen an der Spitze weiche Faktoren, die das Arbeitsklima betreffen und die Übereinstimmung des Berufs mit den eigenen Fähigkeiten und Bedürfnissen. 71 Prozent der unter 25-Jährigen wünschen sich vor allem eine Arbeit, die Spaß macht, jeder Zweite, dass die Tätigkeit kongruent ist mit den eigenen Fähigkeiten und Neigungen, und 47 Prozent, dass sie mit netten Arbeitskollegen zusammenarbeiten.

Mit dem Übergang von der Schule ins Berufsleben ebenso wie mit der Zeit der Ausbildung und ersten beruflichen Erfahrungen sind

Daneben spielen vor allem Sicherheitsaspekte eine Rolle sowie gute Erfolgs- und Zukunftschancen, aber auch die Anerkennung der eigenen Leistung sowie eine Arbeit, die persönlich voll und ganz erfüllt. 64 Prozent der unter 25-Jährigen legen ganz beson-deren Wert auf einen sicheren Arbeitsplatz, 43 Prozent auf einen Beruf, der Zukunft hat, und 41 Prozent darauf, dass die eigene Leistung anerkannt wird.

Das Anforderungsprofil ist facettenreich und keineswegs primär an materiellen Gratifi-kationen ausgerichtet.

pragmatIschEr rEalIsmus pragmatIschEr rEalIsmus

2928

Page 16: Die McDonalD’s aUsBilDUnGssTUDie 2013 Pragmatisch ... · Die McDonalD’s aUsBilDUnGssTUDie 2013 eine RepRäsenTaTivBefRaGUnG jUnGeR Menschen iM alTeR von 15 Bis UnTeR 25 jahRen

31

ErWartungEn an dIE EIgEnE tätIgkEIt

Eine Arbeit, die mir Spaß macht

Sicherer Arbeitsplatz

Ein Beruf, der den eigenen Fähigkeiten und Neigungen entspricht

Nette Arbeitskollegen, Mitarbeiter

Ein Beruf, der Zukunft hat, Erfolg verspricht

Anerkennung der eigenen Leistung

Eine Arbeit, die mich ganz erfüllt

Arbeit, die sich gut mit Privatleben und Familie vereinbaren lässt

Bezahlung, die sich an der Leistung orientiert

Abwechslungsreiche Tätigkeit

Ein Beruf, in dem ich mich weiterentwickeln kann

Viel Kontakt zu anderen Menschen

Gute Aufstiegsmöglichkeiten

Eine Arbeit, die mich herausfordert, bei der ich beweisen muss, was ich kann

Hohes Einkommen

Ein Beruf, bei dem es darauf ankommt, eigene Ideen zu haben

Viel Teamarbeit

Geregelte Arbeitszeit, wenig Überstunden

Ein Beruf, bei dem man anderen helfen kann

Große Entscheidungsfreiheit

Seine Arbeit weitgehend selbst einteilen können

Ein Beruf, bei dem man etwas Nützliches für die Allgemeinheit tun kann

Wenig Stress

Ein Beruf, der angesehen und geachtet ist

Aufgaben, die viel Verantwortungsbewusstsein erfordern

Viel Urlaub

Flexible Arbeitszeiten

Ein Beruf, in dem man stets mit neuester Technik arbeitet

Möglichkeit, auch im Ausland zu arbeiten

Möglichkeiten, andere Menschen zu führen

Angesehener Arbeitgeber, große angesehene Marke

Viel reisen, viel beruflich unterwegs sein

Ein Beruf, in dem man viel mit digitalen Medien arbeitet

Arbeit in einem Großunternehmen

Eine Arbeit, bei der man viel im Rampenlicht steht, z. B. viel vor anderen präsentiert oder auftritt

71 %

64 %

50 %

47 %

43 %

41 %

41 %

35 %

34 %

32 %

32 %

30 %

29 %

27 %

25 %

22 %

20 %

19 %

18 %

17 %

17 %

17 %

16 %

16 %

16 %

16 %

15 %

11 %

11 %

9 %

8 %

8 %

7 %

5 %

4 %

es halten persönlich an einem Beruf für besonders wichtig –

Basis: Bundesrepublik Deutschland, 15- bis 24-jährige Bevölkerung; Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 9688

pragmatIschEr rEalIsmus pragmatIschEr rEalIsmus

Auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und eine leistungsori-entierte Bezahlung gehören für gut jeden Dritten zu den besonders wichtigen Anforderungen an einen Beruf. Dass man sich in dem Beruf weiterentwickeln kann und dass die Tätigkeit abwechs-lungsreich ist, halten jeweils 32 Prozent der Jüngeren für ganz besonders wichtig. Erfolgsorientierte Aspekte wie gute Aufstiegs-möglichkeiten und hohes Einkommen spielen zwar auch eine Rolle, aber keine besonders herausragende: 29 Prozent wünschen sich unbedingt einen Beruf mit guten Aufstiegsmöglichkeiten, jeder Vierte einen Beruf, der ein hohes Einkommen verspricht. Auch Aspekte, die eine Minimierung der Belastungen versprechen, sind für die unter 25-Jährigen von eher nachrangiger Bedeutung. So legen nur 19 Prozent besonderen Wert auf geregelte Arbeitszeiten und wenig Überstunden und nur jeweils 16 Prozent auf möglichst wenig Stress und viele Urlaubstage.

So bedeutend die digitale Welt mittlerweile im privaten Bereich ist, so wenig gehört sie nach Auffassung der meisten Jüngeren in die eigene Berufswelt.

30

Bemerkenswert gering ist der Wunsch, im Beruf viel mit digitalen Medien zu arbeiten. So bedeutend die digitale Welt mittlerweile im privaten Bereich für die junge Generation ist, so wenig gehört sie nach Auffassung der meisten Jüngeren in die eigene Berufswelt: Lediglich sieben Prozent möchten auch beruflich unbedingt etwas mit digitalen Medien zu tun haben.

Ebenfalls wenig attraktiv ist es für die junge Generation, für einen angesehenen Arbeitgeber oder auch für ein Großunternehmen zu arbeiten. Nur acht Prozent möchten unbedingt für eine große Marke arbeiten, lediglich fünf Prozent für ein großes Unternehmen. Nur ein Aspekt rangiert noch niedriger: der Wunsch, bei der Arbeit im Rampenlicht zu stehen, viel vor anderen zu präsentieren oder aufzutreten. Lediglich vier Prozent ist dies bei einer beruflichen Tätigkeit besonders wichtig.

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3332

Auch die beruflichen Prioritäten junger Männer und Frauen un-terscheiden sich insgesamt weniger, als man es vermuten würde. Frauen sind im Beruf vor allem soziale und zwischenmenschliche Aspekte wichtiger, Männern hingegen materielle Gratifikationen und gute Entwicklungsmöglichkeiten.

So legen Frauen überdurchschnittlich Wert auf einen Beruf, der sich gut mit Familie und Privatleben vereinbaren lässt, bei dem sie anderen Menschen helfen können und der ihnen viele Kontakte zu anderen Menschen bietet. Zudem ist ihnen überdurchschnitt-lich wichtig, eine Tätigkeit auszuüben, die sie persönlich erfüllt, die ihnen Spaß macht und von der die Allgemeinheit profitiert. Umge-kehrt ist Männern an einer beruflichen Tätigkeit besonders wichtig, dass sie gute Zukunfts- und Aufstiegschancen bietet, ein hohes Einkommen garantiert und große Entscheidungsfreiheit gewährt. Zudem legen Männer überdurchschnittlich Wert darauf, mit der neuesten Technik und auch mit digitalen Medien zu arbeiten.

So sehr sich Frauen und Männer in ihrer Berufsorientierung und ihren Erwartungen an die berufliche Tätigkeit in den letzten Jahren angenähert haben, so wenig lässt sich eine Annäherung in den Be-rufsentscheidungen von Männern und Frauen feststellen. Vielmehr ist sogar teilweise eine Auseinanderentwicklung der Berufswahl von Männern und Frauen zu beobachten. Dies zeigt sich auch sehr eindrucksvoll in den völlig unterschiedlichen Wunschberufen von jungen Männern und Frauen und der unterschiedlichen Attraktivität, die einzelne Branchen auf Männer und Frauen ausüben.

Männer halten insbesondere technische Berufe und Wirtschafts-zweige für junge Menschen, die eine Ausbildung machen wollen, für attraktiv. Die besten und vielfältigsten Möglichkeiten bieten ihrer Auffassung nach die Computerbranche, die Automobilindustrie, der Maschinenbau, die Elektrotechnik und die Medienbranche. Einen besonders hohen Stellenwert genießt bei jungen Männern zudem das Handwerk. Frauen hingegen empfinden neben der Medien-branche und den Computerherstellern den gesamten medizini-schen Bereich, soziale Berufe und die Touristikbranche als deutlich attraktiver als ihre männlichen Altersgenossen.

untErschIEdlIchE prIorItätEn

Basis: Bundesrepublik Deutschland, 15- bis 24-jährige Bevölkerung Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 9688

Schüler Studenten Auszubildende Berufstätigees halten persönlich an einem Beruf für besonders wichtig –

43 % 36 % 56 % 55 %

47 % 48 % 43 % 39 %

36 % 41 % 44 % 47 %

32 % 43 % 31 % 29 %

32 % 29 % 35 % 39 %

54 % 61 % 49 % 45 %

41 % 52 % 42 % 38 %

15 % 14 % 22 % 22 %

12 % 10 % 6 % 5 %

15 % 16 % 6 % 7 %

12 % 22 % 15 % 19 %

22 % 33 % 19 % 19 %

25 % 37 % 27 % 27 %

nette Arbeitskollegen, mitarbeiter

ein Beruf, der Zukunft hat, erfolg verspricht

Anerkennung der eigenen leistung

ein Beruf, in dem ich mich stets weiterentwickeln kann

Bezahlung, die sich an der leistung orientiert

ein Beruf, der den eigenen fähigkeiten und neigungen entspricht

eine Arbeit, die mich ganz erfüllt

geregelte Arbeitszeit, wenig überstunden

Viel reisen, viel unterwegs sein

möglichkeit, auch im Ausland zu arbeiten

Aufgaben, die viel Verantwortungsbewusstsein erfordern

ein Beruf, bei dem es darauf ankommt, eigene Ideen zu haben

eine Arbeit, die mich herausfordert, bei der ich beweisen muss, was ich kann

Es ist eine Auseinanderentwicklung der Berufswahl von Männern und Frauen zu beobachten.

männErWünschE – frauEnWünschE

Basis: Bundesrepublik Deutschland, 15- bis 24-jährige Bevölkerung Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 9688

es halten persönlich an einem Beruf für besonders wichtig –

männer frauen

68 % 74 %

47 % 39 %

38 % 44 %

33 % 25 %

30 % 20 %

29 % 40 %

23 % 37 %

20 % 14 %

16 % 6 %

12 % 24 %

12 % 22 %

9 % 4 %

eine Arbeit, die mir Spaß macht

ein Beruf, der Zukunft hat, erfolg verspricht

eine Arbeit, die mich ganz erfüllt

gute Aufstiegsmöglichkeiten

Hohes einkommen

Arbeit, die sich gut mit Privatleben und familie vereinbaren lässt

Viel kontakt zu anderen menschen

große entscheidungsfreiheit

ein Beruf, in dem man stets mit neuester technik arbeitet

ein Beruf, bei dem man anderen helfen kann

ein Beruf, bei dem man etwas nützliches für die Allgemeinheit tun kann

ein Beruf, in dem man viel mit digitalen medien arbeitet

pragmatIschEr rEalIsmus pragmatIschEr rEalIsmus

Die beruflichen Prioritäten von Schülern, Studenten, Auszubilden-den und Berufstätigen unterscheiden sich in weiten Teilen nur un-wesentlich. Schüler wie auch Studenten legen überdurchschnittlich viel Wert auf einen Beruf, der Zukunft hat, den eigenen Fähigkeiten und Neigungen entspricht sowie die Möglichkeit bietet, viel zu reisen und im Ausland zu arbeiten.

Studenten ist es zudem besonders wichtig, dass die Arbeit sie her-ausfordert, sie eigene Ideen verwirklichen und auch Verantwortung übernehmen können. Überdurchschnittlich viel Wert legen Studen-ten bei der beruflichen Arbeit auch auf eine erfüllende Tätigkeit, auf einen Beruf mit Potenzial zur Weiterentwicklung sowie eine Tätigkeit, die ihren Fähigkeiten entspricht. Während Schüler und insbesondere auch Studenten überdurchschnittlich Faktoren be-nennen, die die Wertigkeit der Tätigkeit und der eigenen Fähigkei-ten widerspiegeln, betonen Auszubildende wie Berufstätige stärker Aspekte, die der beruflichen Praxis entspringen.

Schüler wie auch Studenten legen über-durchschnittlich viel Wert auf einen Beruf, der Zukunft hat und den eigenen Fähigkei-ten und Neigungen entspricht.

So ist es Auszubildenden und Berufstätigen signifikant wichtiger, mit netten Arbeitskollegen zusammenzuarbeiten, dass ihre Leistung anerkannt wird und sie geregelte Arbeitszeiten haben; Berufstäti-gen zusätzlich, dass sich die Bezahlung an der Leistung orientiert.

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3534

Noch eindrucksvoller werden die unterschiedlichen beruflichen Pri-oritäten von Männern und Frauen in ihren eigenen Berufswünschen sichtbar. Auch hier dominieren bei den jungen Männern die techni-schen Berufe: unter 25-jährige Männer interessieren sich vor allem für Berufe wie Kfz-Mechatroniker, Informatiker und Mediengestal-ter. Zudem stehen auf der Liste ihrer Wunschberufe Polizist, Anwalt, Journalist und Soldat. Junge Frauen interessieren sich am meisten für Berufe aus den Bereichen Gesundheit und Soziales. Sie wollen am liebsten Ärztin, Erzieherin oder Lehrerin werden. Auch Berufe wie medizinische Fachangestellte, Krankenschwester oder Apothe-kerin zählen junge Frauen weit häufiger zu ihren Wunschberufen als junge Männer. Dies gilt auch für die Berufe der Flugbegleiterin oder kaufmännische Berufe wie Bürokauffrau, Verwaltungsfachan-gestellte oder Buchhändlerin. Die größten Schnittmengen gibt es beim Anwaltsberuf, beim Mediendesigner und beim Journalisten: Diese Berufe stehen sowohl bei jungen Frauen wie bei Männern hoch im Kurs.

Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass Frauen bei der Berufswahl ein deutlich breiteres Interessenspektrum aufweisen als gleichalt-rige Männer. Von den 27 vorgelegten Berufen stufen die Männer lediglich sieben als attraktiver ein, die Frauen hingegen 19. Zudem orientieren sich junge Männer wie Frauen bei ihren Berufswün-schen primär am Machbaren.

Basis: Bundesrepublik Deutschland, 15- bis 24-jährige Bevölkerung Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 9688

Computerhersteller, Softwareunternehmen

Automobilindustrie

Medienbranche

Elektrotechnik

Maschinen- und Fahrzeugbau

Gesundheit, medizinischer Bereich

Telekommunikation

Banken, Versicherungen

Chemische Industrie

Handwerk

Sozialer Bereich

Öffentlicher Dienst

Pharmazeutische Industrie

Touristik

Metallerzeugung und -verarbeitung

Handel

Bauwirtschaft

Nahrungs- und Genussmittelhersteller

Textil und Bekleidung

Gastronomie

Spedition, Transport

Landwirtschaft

„Welche dieser Branchen bzw. Wirtschftszweige bieten jungen leuten, die eine Ausbildung machen möchten, interessante und vielfältige berufliche mög-lichkeiten?“

63 %66 %59 %

56 %64 %48 %

56 %52 %60 %

45 %54 %36 %

43 %55 %31 %

43 %34 %52 %

40 %42 %39 %

40 %39 %41 %

38 %39 %36 %

36 %42 %30 %

36 %28 %44 %

35 %32 %38 %

34 %30 %38 %

33 %24 %42 %

26 %32 %20 %

23 %20 %26 %

21 %24 %17 %

19 %16 %21 %

17 %12 %23 %

16 %14 %18 %

12 %15 %9 %

10 %12 % 9 %

15- bis 24-Jährigeinsgesamt

männer

frauen

attraktIVE branchEn männErbErufE – frauEnbErufE

Basis: Bundesrepublik Deutschland, 15- bis 24-jährige Bevölkerung Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 9688

Verschiedene Berufe, die Sie attraktiv finden, die Sie interessieren würden –

27 % 2 %

25 % 16 %

25 % 5 %

21 % 22 %

20 % 24 %

19 % 23 %

18 % 5 %

15 % 27 %

15 % 22 %

15 % 17 %

14 % 4 %

11 % 19 %

9 % 23 %

9 % 11 %

9 % 7 %

8 % 8 %

7 % 10 % 6 % 28 %

6 % 14 %

6 % 11 %

6 % 4 %

5 % 12 %

4 % 18 %

4 % 16 %

3 % 8 %

2 % 11 %

2 % 10 %

kfz-mechaniker(in) bzw. kfz-mechatroniker(in)

Polizist(in)

Informatiker(in)

Anwalt/Anwältin/Jurist(in)

mediengestalter(in), -designer(in)

Journalist(in)

Soldat(in)

Arzt/Ärztin

lehrer(in)

Bankkaufmann/Bankkauffrau

Schreiner(in), tischler(in)

Bürokaufmann/ Bürokauffrau

flugbegleiter(in)

koch/köchin

chemielaborant(in)

Steuerberater(in), -fachangestellte(r)

einzelhandelskaufmann/ -kauffrau

erzieher(in)

Verwaltungsfachangestellte(r)

gärtner(in), florist(in)

landwirt(in)

Apotheker(in)

medizinische(r) fachangestellte(r)

krankenpfleger/kranken-schwester

Bäcker(in), konditor(in)

Buchhändler(in)

friseur(in)

männer frauen

pragmatIschEr rEalIsmus pragmatIschEr rEalIsmus

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3736

Auch Schüler, die ja noch am Beginn ihrer beruflichen Laufbahn stehen, äußern sich ähnlich pragmatischrealistisch wie die Gesamt-heit der unter 25-Jährigen. Dies trübt jedoch keineswegs ihren Optimismus. Im Gegenteil: 58 Prozent der Schüler freuen sich auf die Zeit nach ihrer Schulzeit, 37 Prozent sehen dieser Zeit mit gemischten Gefühlen entgegen und lediglich vier Prozent verbin-den überwiegend negative Gedanken mit dem Ende ihrer Schulzeit. Es zeigt sich an dieser Stelle, dass die Vorfreude auf den Berufs-start nur wenig von dem geplanten Weg abhängt, den ein Schüler einschlagen möchte, dass aber ein enger Zusammenhang zwischen der Vorfreude und dem Stand der beruflichen Planungen besteht. So blicken Schüler, die eine Ausbildung machen wollen, ähnlich optimistisch auf die Zeit nach der Schulzeit wie Schüler, die zu studieren beabsichtigen. Schüler, die bereits genaue Vorstellungen von ihrer beruflichen Zukunft haben, sehen dem Ende der Schul-zeit jedoch deutlich freudiger entgegen als Schüler ohne genaue Vorstellungen. Während sich drei Viertel aller Schüler mit genauen beruflichen Plänen sehr oder ziemlich auf die Zeit nach der Schule freuen, sind es von Schülern, die noch keine Vorstellungen von ihrem späteren Beruf haben, lediglich 38 Prozent. Der überwie-gende Teil von ihnen (48 Prozent) sieht dieser Zeit mit gemischten Gefühlen entgegen.

Basis: Bundesrepublik Deutschland, 15- bis 24-jährige BevölkerungQuelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 9688

44 %Nein, habe keinen

Es bEzEIchnEn als IhrEn traumbEruf:

akademische berufe

medizinische berufe

technische berufe

künstlerische, kreative berufe

soziale berufe

handwerk

kaufmännische berufe

staatsdienst

selbstständigkeit, unternehmensleitung

dienstleistungsberufe

pilot

fußballprofi

6 %6 %5 %5 %4 %3 %2 %2 %2 %2 %1 %1 %

traumbErufE

50 %

6 %Unentschieden,keine Angabe

Ja, habe Traumberuf

„Haben Sie eigentlich einen Traumberuf, etwas, das Sie am liebsten werden würden, wenn Sie es sich frei aussuchen könnten, oder haben

Sie keinen Traumberuf?“

schülEr blIckEn übErWIEgEnd optImIstIsch auf dIE zEIt nach dEr schulE

Schülerinsgesamt

studieren eine Ausbildung machen

genaue Vorstellungen

ungefähreVorstellungen

noch keine Vorstellungen

es wollen nach der Schule – es haben von ihrem späteren Beruf –

Basis: Bundesrepublik Deutschland, 15- bis 24-jährige BevölkerungQuelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 9688

„freuen Sie sich auf die Zeit nach Ihrer Schulzeit? Würden Sie sagen...“

sehr, ziemlich

teils, teils

nicht besonders, gar nicht

unentschieden

58 %

62 %75 %

58 %54 %

38 %

37 %34 %

21 %

37 %

48 %

4 % 3 % 3 %4 % 2 %

11 %

1 % 1 % 1 %1 % 1 % 3 %

43 %

pragmatIschEr rEalIsmus pragmatIschEr rEalIsmus

Zwar gibt jeder zweite unter 25-Jährige zu Protokoll, einen Traum-beruf zu haben, aber die Liste der spontan genannten Traumberufe liest sich wie eine Mischung aus Pragmatismus und Bescheiden-heit. Die drei meistgenannten Traumberufe sind Lehrer(in), Arzt/Ärztin und Erzieher(in). Es folgen Polizist(in), Anwalt/Anwältin und Krankenschwester/-pfleger. Fasst man die Ergebnisse nach Berufsgruppen zusammen, so stehen an der Spitze akademische und medizinische Berufe, gefolgt von technischen, kreativen und sozialen Berufen. Klassische Traumberufe wie Pilot oder Fußball-profi nennt jeweils nur einer von hundert.

Die Liste der spontan genannten Traumberufe liest sich wie eine Mischung aus Pragmatis-mus und Bescheidenheit.

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3938

ErWartungEn an EInE bEtrIEblIchE ausbIldung

Basis: Bundesrepublik Deutschland, 15- bis 24-jährige Bevölkerung Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 9688

15- bis 24-Jährige insgesamteine gute betriebliche Ausbildung bzw. der lehrling sollte –

86 %

77 %

77 %

76 %

73 %

73 %

69 %

68 %

68 %

60 %

47 %

31 %

87 %

78 %

77 %

79 %

76 %

75 %

66 %

60 %

77 %

66 %

56 %

37 %

Schüler, die planen, eine betriebliche Ausbildung zu machen

auf den nachfolgenden Berufsalltag vorbereiten

im Betriebsalltag richtig mitarbeiten, nicht nur Hilfstätigkeiten übernehmen

praxisnah sein

einen festen Ansprechpartner im Betrieb haben, an den man sich bei fragen und Problemen wenden kann

viel neues lernen

eine angemessene Ausbildungsvergütung erhalten

entwicklungsmöglichkeiten für den späteren Beruf aufgezeigt bekommen

anspruchsvoll sein, man sollte gefordert werden

abwechslungsreich sein

schon als Auszubildender eigenständig arbeiten dürfen

feste Arbeitszeiten haben

nicht zu stressig sein

pragmatIschEr rEalIsmus pragmatIschEr rEalIsmus

„Die jungen Menschen sind anspruchsvoll im Hinblick auf Qualität, Aufgaben und Inhalte ihrer Ausbildung oder ihres dualen Studiums bei Siemens. Die Ausbildung soll zielgerichtet sein und best-möglich auf den späteren Beruf vorbereiten. Unsere über 7.000 Auszubildenden und dual Studierenden legen großen Wert auf die Zukunftsgerichtetheit ihrer Ausbildung. Neben den theoretischen Inhalten möchten sie viele unterschiedliche praktische Erfahrungen sammeln. Es besteht eine rege Nachfrage nach einer internationa-len Ausrichtung der Ausbildung, mit Theorie- und Praxiseinsätzen im Ausland. Rund 30 Prozent unserer besten Azubis und dual Studierenden gehen diesen Weg.

Unser innovatives Online-Assessment für potenzielle Kandidaten verdeutlicht zweierlei: Nicht immer zeigt der Kandidat/die Kandida-tin mit den besten Schulnoten auch die besten Fähigkeiten für eine kaufmännische oder technische Ausbildung. Zweitens bringt der

„Die McDonald’s Ausbildungsstudie 2013 gibt den Betrieben wichtige Hinweise, mit welchen Erwartungen die jungen Menschen heute in die duale Ausbildung starten. Dadurch können sie sich besser auf die Jugendlichen und jungen Erwachsenen einstellen. Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und des steigenden Fachkräftebedarfs sind die Unternehmen mehr denn je gefordert, die duale Ausbildung für den Nachwuchs attraktiv zu gestalten.

Die Ergebnisse der McDonald’s-Studie zeigen, dass sich erfreulich viele Jugendliche für eine betriebliche Ausbildung interessieren. Die Praxisnähe ist für sie ein Pluspunkt, denn sie bereitet entscheidend auf die folgende Berufstätigkeit vor. Die Vorteile einer betrieblichen Ausbildung sind einleuchtend: Schülerinnen und Schüler orientieren sich für ihre Ausbildung zuerst an der Praxis und bereiten sich so optimal auf den Berufsalltag vor. Der Lernort Betrieb ist keine künst-liche Umgebung, sondern eine reale Herausforderung. Praxiserfah-rung motiviert die Jugendlichen erfahrungsgemäß zum Lernen, auch

Test, den man bequem von zuhause aus machen kann, ungeahnte Fähigkeiten zum Vorschein. Ein Beispiel: Eine Bewerberin, die sich für eine kaufmännische Ausbildung interessierte, zeigte im Test starke technische Fähigkeiten. Auf ihre Testergebnisse angespro-chen und für eine technische Ausbildung begeistert absolviert sie heute ebendiese Ausbildung. Diese innovativen Schritte im Aus-wahlverfahren geben zusätzlich Orientierung und haben die Anzahl an qualifizierten Bewerbern bei Siemens um zehn Prozent erhöht.

Die Erwartungen an die Ausbildung und Wünsche an den Arbeit-geber werden heute mit Selbstbewusstsein geäußert, zum Beispiel was die Themen flexibles Arbeiten und Work-Life-Balance betrifft. Das bedeutet für uns, dass wir als attraktives Ausbildungsunter-nehmen stets am Puls der Lebenswelt und der Erwartungen dieser Generation bleiben. Beispiele sind flexible Arbeitszeiten, neue Bürokonzepte oder das Bereitstellen von rund 1.100 Kitaplätzen.“

wenn sie noch so schulmüde sind. Eine duale Ausbildung sichert den jungen Menschen beste Startchancen für das Erwerbsleben. Genauso wichtig sind Schülerinnen und Schülern eigenständiges Ar-beiten, Abwechslungsreichtum und eine reizvolle berufliche Tätigkeit. An dieser Stelle müssen wir noch deutlicher machen, dass die duale Ausbildung abwechslungsreich gestaltet wird und die Möglichkeit bietet, eigenständig zu arbeiten.

Schülerinnen und Schüler zeigen sich noch sehr offen, was ihre spä-tere Berufswahl angeht. Schon in der Schule muss deshalb eine breit angelegte Berufsorientierung selbstverständlich werden, damit sich alle Schulabgänger innerhalb eines breiten Berufswahlspektrums an-gemessen orientieren und entscheiden können. Die Wirtschaft bietet hier sehr gern Kooperationen an. Zu häufig werden Ausbildungsver-träge wegen falscher Erwartungen wieder gelöst. Dies ist sowohl für die jungen Menschen als auch die Betriebe belastend. Der richtige Weg, um falsche Vorstellungen zu vermeiden, liegt in einer frühen und umfassenden Berufsorientierung.“

Fachkommentar

Brigitte EdererMitglied des Vorstands der Siemens AGLeitung Corporate Human Resources und ArbeitsdirektorinBetreuung Europa und der Gemein-

schaft Unabhängiger Staaten (GUS)

Fachkommentar

Dr. Dieter HundtArbeitgeberpräsident

Rund jeder dritte Schüler möchte nach der Schulzeit eine Ausbil-dung machen. Dabei haben die Schüler klare Vorstellungen, was sie von einer beruflichen Ausbildung erwarten. Eine gute berufliche Ausbildung sollte nach Auffassung der Schüler, die eine betrieb-liche Ausbildung planen, vor allem auf den nachfolgenden Beruf vorbereiten und praxisnah sein. 87 Prozent erwarten eine gute Vorbereitung auf das spätere Berufsleben, 77 Prozent eine praxis-orientierte Ausbildung. In den Aussagen der Schüler wird deutlich, dass sie eine hohe Bereitschaft mitbringen, sich zu engagieren und weiterzuentwickeln: 78 Prozent erwarten, nicht nur Hilfsarbeiten zu übernehmen, sondern richtig im Betrieb mitarbeiten zu dürfen, 77 Prozent wünschen sich eine abwechslungsreiche Ausbildung, 76 Prozent, dass sie in ihrer Ausbildung viel Neues lernen.

Ein fester Ansprechpartner sowie eine an-gemessene Ausbildungsvergütung werden von einer qualitativ hochwertigen Ausbildung erwartet.

Aber auch ein fester Ansprechpartner im Betrieb sowie eine angemessene Ausbildungsvergütung gehören zu den Erwartungen an eine qualitativ hochwertige Ausbildung in einem Betrieb. Im Vergleich mit den unter 25-Jährigen insgesamt ist Schülern, die vorhaben, eine Lehre zu machen, überdurchschnittlich wichtig, dass man als Lehrling bereits viel eigenständig arbeiten darf und die Ausbildung abwechslungsreich ist. Sie legen jedoch auch größeren Wert darauf, dass es feste Arbeitszeiten gibt und dass die Ausbil-dung nicht zu stressig und anspruchsvoll ist. Trotz großer Leistungs-bereitschaft signalisieren die Schüler durchaus, wo sie die Grenzen ihres Engagements sehen.

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4140

weniger als 37 % 37 % bis 49 % 50 % und mehr

rEgIonEn-rankIng antEIl

bayern

baden-Württemberg

berlin

nord

nordrhein-Westfalen

sachsen

rhein/main

nordwest

nordost

südost

55 %

53 %

50 %

44 %

40 %

40 %

37 %

36 %

35 %

20 %

rEgIonalE untErschIEdE

BundeSdeutScHer durcHScHnItt: 43 %

Nordost

Nord

BerlinNordwest

Nordrhein-Westfalen

Rhein/Main

Bayern

Südost Sachsen

Baden-Württem-berg

es haben den eindruck, dass es genügend Ausbildungs-plätze in der region gibt:

Basis: Bundesrepublik Deutschland, 15- bis 24-jährige Bevölkerung Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 9688

pragmatIschEr rEalIsmus pragmatIschEr rEalIsmus

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Schüler Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 9688

Schüleres machen sich manchmal Sorgen, dass –

42 %

35 %

30 %

25 %

21 %

48 %

48 %

40 %

32 %

25 %

Schülerinnen

sie keinen Ausbildungs- oder Studienplatz finden

sie den Anforderungen in der Schule oder Ausbildung nicht gewachsen sind

sie sich für den falschen Beruf entscheiden

sie den Anforderungen der heutigen Berufswelt nicht gewachsen sind

sie für die Ausbildung, das Studium oder einen Arbeitsplatz weit wegziehen müssen

dIE sorgEn dEr schülEr

gEnügEnd ausbIldungsplätzE?

Basis: Bundesrepublik Deutschland, 15- bis 24-jährige BevölkerungQuelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 9688

43 %

24 %

eS HABen den eIndruck, dASS eS

In der regIon genügend AuSBIl-dungSPlÄtZe gIBt

WeISS nIcHt, keIne AngABe

33 %Zu WenIg AuSBIl-dungSPlÄtZe

„Wie ist Ihr eindruck: gibt es hier in der region ganz generell genügend Ausbildungsplätze für junge leute oder eher zu wenig Ausbildungsplätze?“

Auch wenn bei den meisten Schülern die Freude auf die Zeit nach der Schulzeit überwiegt und diese zu einem Großteil schon mit sehr konkreten Erwartungen verknüpft ist, heißt dies umgekehrt nicht, dass die Schüler ohne Sorgen in ihre berufliche Zukunft blicken.

Schüler sorgen sich, keinen Ausbildungs- oder Studienplatz zu finden und den Anfor-derungen in Schule und Ausbildung nicht gewachsen zu sein.

Am meisten sorgen sich die Schüler, keinen Ausbildungs- oder Stu-dienplatz zu finden, den Anforderungen in Schule und Ausbildung nicht gewachsen zu sein und sich für den falschen Beruf zu ent-scheiden. Insbesondere die Schülerinnen machen sich Gedanken und Sorgen über ihre berufliche Zukunft. 48 Prozent der Schüle-rinnen machen sich Sorgen, keinen Ausbildungs- oder Studienplatz zu finden, ebenso viele, dass sie den Anforderungen in Schule und Ausbildung nicht gewachsen sein könnten. Von den männlichen Schülern machen sich diese Sorgen nur 42 bzw. 35 Prozent. Vier von zehn Schülerinnen haben zudem die Sorge, sich für den falschen Beruf zu entscheiden, von den Schü-lern teilen nur drei von zehn diese Befürchtung. Auch die Sorge, den Anforderungen in der heutigen Berufswelt nicht gewachsen zu sein, beschäftigt weibliche Schüler häufiger als männliche.

Auch die Einschätzung der unter 25-Jährigen in den verschiedenen Regionen unterscheidet sich zum Teil erheblich. Während in Bayern und Baden-Württemberg mehr als jeder Zweite den Eindruck hat, dass es in der eigenen Region keinen Mangel an Ausbildungsplätzen gibt, äußern große Teile der ostdeutschen Jugendlichen erhebliche Zweifel. In den Ländern Thüringen und Sachsen-Anhalt glaubt lediglich jeder Fünfte an eine ausreichende Zahl von Ausbildungs-plätzen in der Region, in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpom-mern 35 Prozent. Kaum mehr sind es jedoch im Nordwesten, in den Ländern Niedersachsen und Bremen, und im Rhein-Main-Gebiet, also in den Ländern Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland. Bemer-kenswert positiv ist das Bild hingegen in Berlin. Hier vermutet jeder zweite unter 25-Jährige, dass in der Region ausreichend Ausbil-dungsplätze vorhanden sind.

Dass sich Schülerinnen und Schüler am meisten darüber Sorgen machen, dass sie keinen Ausbildungs- oder Studienplatz finden, hängt ganz wesentlich damit zusammen, dass nur eine Minderheit von ihnen den Eindruck hat, dass in der eigenen Region ausrei-chend Ausbildungsplätze vorhanden sind. Lediglich 40 Prozent aller Schüler und 43 Prozent der unter 25-Jährigen insgesamt vermuten, dass es in der Region genügend Ausbildungsplätze für junge Leute gibt. Lediglich unter den Auszubildenden vermutet eine knappe Mehrheit, dass vor Ort ausreichend Ausbildungsplätze vorhanden sind.

Schüler 40 %Studenten 48 %

Auszubildende 51 %Berufstätige 44 % 15- bis 24-Jährige

insgesamt: 43 %

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4342

es wären nicht bereit es wären bereit es möchten sogar

26 % 56 % 6 %

grossE mobIlItätsbErEItschaft

15- bis 24-Jährige insgesamt

18 % 62 % 6 %Schüler

25 % 59 % 5 %(sehr) gut

11 % 66 % 10 %Studenten

26 % 55 % 5 %es geht

31 % 53 % 4 %Auszubildende

33 % 48 % 6 %(eher) schlecht

34 % 50 % 3 %Berufstätige

Beruflicher Status

eigene wirtschaftliche lage

„Wie ist das bei Ihnen: Wären Sie bereit, für eine Ausbildung oder einen Arbeitsplatz in eine andere region zu ziehen, oder möchten Sie das vielleicht sogar, oder wären Sie nicht bereit, dafür wegzuziehen?“

Basis: Bundesrepublik Deutschland, 15- bis 24-jährige Bevölkerung Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 9688

pragmatIschEr rEalIsmus

Insgesamt trägt die Sorge, dass die Zahl der Ausbildungsplätze in der Region nicht ausreichen könnte, erheblich dazu bei, dass die Mobilitätsbereitschaft der jungen Generation in Deutschland ausgesprochen hoch ist. 56 Prozent der 15- bis 24-Jährigen wären bereit, für einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz die eigene Region zu verlassen, lediglich rund jeder Vierte wäre dazu dezidiert nicht bereit. Besonders hoch ist die Mobilitätsbereitschaft unter Schülern und Studenten. 62 Prozent der Schüler, 66 Prozent der Studenten wären zu einem arbeits- oder ausbildungsplatzbedingten Umzug bereit. Jeder zehnte Student wünscht sich dies sogar.

Auszubildende und Berufstätige sind hingegen deutlich weniger bereit, ihren derzeitigen Wohnort aus beruflichen Gründen zu verlassen. Diese Haltung erklärt sich größtenteils lebensphasenbe-dingt, da Auszubildende und Berufstätige weit häufiger bereits eine Familie gegründet haben oder sich einer Region verbunden fühlen.

Darüber hinaus sind interessanterweise auch Personen, die ihre ei-gene wirtschaftliche Lage als ungenügend bezeichnen, unterdurch-schnittlich bereit, die eigene Region für einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz zu verlassen. An dieser Einstellung wird deutlich, dass ausgerechnet diejenigen, die am meisten gefordert wären, einen aktiven Beitrag zur Verbesserung ihrer eigenen Situation zu leisten, am wenigsten dazu bereit sind. Dass gerade dieser Personenkreis so wenig bereit ist, die eigene Situation zu verbessern, hängt ganz wesentlich mit dem Statusfatalismus zusammen: dem fehlenden Glauben, seine Lage durch eigenes Handeln optimieren zu können. Mit dieser Haltung beginnt jedoch für einen Teil dieser jungen Men-schen ein Teufelskreis, der sie immer weiter nach unten führt. Denn dieser Personenkreis hat nicht nur weniger Zutrauen in die eigene Leistungsfähigkeit, sondern unterscheidet sich auch hinsichtlich seines Interesses an beruflichen Fragen und seines Informations-verhaltens von der Mehrheit der jungen Generation.

weniger als 53 % 53 % bis 60 % 60 % und mehr

rEgIonEn-rankIng antEIl

nordost

berlin

nordwest

nord

südost

baden-Württemberg

nordrhein-Westfalen

bayern

sachsen

rhein/main

65 %

63 %

62 %

59 %

58 %

56 %

56 %

53 %

52 %

51 %

mobIlItätsbErEItschaft Im nordostEn am grösstEn

Nordost

Nord

BerlinNordwest

Nordrhein-Westfalen

Rhein/Main

Bayern

Südost Sachsen

Baden-Württem-berg

BundeSdeutScHer durcHScHnItt: 56 %

es wären bereit, für einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz in eine andere region zu ziehen:

Basis: Bundesrepublik Deutschland, 15- bis 24-jährige Bevölkerung Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 9688

pragmatIschEr rEalIsmus

Nicht in allen Regionen deckt sich die Einschätzung, dass es zu wenige Ausbildungsplätze gibt, mit der Bereitschaft, für einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz in eine andere Region zu ziehen. Besonders groß ist die beruflich bedingte Mobilitätsbereitschaft im Nordosten und Nordwesten der Republik. In den Ländern Branden-burg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Bremen und auch in Berlin sind mehr als 60 Prozent der unter 25-Jährigen bereit, für den Beruf die eigene Heimat zu verlassen.

Im Südosten, wo die Sorge am größten ist, dass es keine ausrei-chende Zahl von Ausbildungsplätzen gibt, sind immerhin knapp 60 Prozent aller jungen Menschen bereit, für einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz in eine andere Region zu ziehen. Vergleichswei-se gering ist die Mobilitätsbereitschaft in den Ländern Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland. Obgleich auch hier erheblicher Zwei-fel besteht, dass die Zahl der angebotenen Ausbildungsplätze für die Zahl der Bewerber ausreicht, erklärt sich nur rund jeder Zweite bereit, für den Beruf einen Wechsel an einen weiter entfernten Wohnort in Kauf zu nehmen.

Page 23: Die McDonalD’s aUsBilDUnGssTUDie 2013 Pragmatisch ... · Die McDonalD’s aUsBilDUnGssTUDie 2013 eine RepRäsenTaTivBefRaGUnG jUnGeR Menschen iM alTeR von 15 Bis UnTeR 25 jahRen

Die Mehrheit der Schüler fühlt sich ausreichend über ihre berufli-chen Möglichkeiten informiert. 58 Prozent aller Schüler geben zu Protokoll, dass sie über das, was sie nach ihrer Schulzeit beruflich machen können, ausreichend informiert sind. Jeder dritte Schüler fühlt sich hingegen nur unzureichend über die weiteren beruflichen Möglichkeiten informiert.

Auch hier zeigt sich wieder ein enger Zusammenhang zwischen dem eigenen wirtschaftlichen Erfolg und den Zukunftsplanungen junger Menschen. Schüler, die ihre eigene wirtschaftliche Lage als (sehr) gut bezeichnen, äußern signifikant häufiger, dass sie sich über ihre beruflichen Möglichkeiten gut informiert fühlen. Zwei Drittel der Schüler, die für sich persönlich eine positive wirt-schaftliche Bilanz ziehen, halten sich für gut informiert über ihre berufliche Zukunft. Von denen, die ihre wirtschaftliche Lage als schlecht einstufen, sagen dies nur 41 Prozent.

dIE EltErn als rückhalt und ratgEbEr

das InformatIonsVErhaltEn dEr JungEn gEnEratIonGENERATIONENKONFLIKT ADE: ELTERN SIND BEVORZUGTE RATGEBER FÜR BERUF-LICHE LAUFBAHN – STAATLICHE ANGEBOTE WENIG RELEVANT

dIE EltErn als rückhalt dIE EltErn als rückhalt

4544

Page 24: Die McDonalD’s aUsBilDUnGssTUDie 2013 Pragmatisch ... · Die McDonalD’s aUsBilDUnGssTUDie 2013 eine RepRäsenTaTivBefRaGUnG jUnGeR Menschen iM alTeR von 15 Bis UnTeR 25 jahRen

4746

Das subjektive Gefühl, gut informiert zu sein, resultiert im hohen Maße daraus, dass sich die große Mehrheit der Schüler aktiv um ihre berufliche Zukunft bemüht. 72 Prozent von ihnen haben sich bereits näher über die verschiedenen Ausbildungsoptionen informiert, die ihnen nach dem Ende ihrer Schulzeit zur Verfügung stehen. Die Schüler nutzen dabei als Informationsquellen vor allem ihr privates Umfeld sowie das Internet. 83 Prozent aller Schüler tau-schen sich mit ihren Eltern über ihre beruflichen Möglichkeiten aus, weitere 56 mit anderen Familienangehörigen, 78 Prozent sprechen mit ihren Freunden über die Berufswahl.

Während das Internet in der beruflichen Orientierungsphase von zwei Dritteln aller Schüler als Informationsquelle genutzt wird, besit-zen soziale Netzwerke für die Berufsinformation eine weit unter-geordnetere Bedeutung: Lediglich jeder vierte Schüler tauscht sich auch über soziale Netzwerke über seine beruflichen Optionen aus.

Immerhin 56 Prozent aller Schüler haben schon ein Praktikum in einem Betrieb gemacht und können ihre eigenen Erfahrungen bei der Berufswahl nutzen. Die Erfahrungen von Leuten, die in dem gleichen Beruf arbeiten, den man selbst anstrebt, nutzen 42 Prozent der Schüler, die Informationen von Studenten und Auszubildenden 39 Prozent.

Am wenigsten werden Angebote genutzt, die von den Unterneh-men selbst zur Verfügung gestellt werden. Lediglich gut jeder fünfte Schüler hat sich bereits direkt bei einem Unternehmen über die beruflichen Möglichkeiten informiert oder Informationstage von Unternehmen genutzt.

InformatIonsdEfIzItEdarüber hätten gerne mehr Informationen –

Welche Berufe am besten zu meinen fähigkeiten passen

Bestimmte Berufe oder Studiengänge

Welche Ausbildungswege es überhaupt gibt

Ansprechpartner, an die ich mich bei fragen wenden kann

Verdienstmöglichkeiten in bestimmten Berufen

Bestimmte Ausbildungsbetriebe, bestimmte Hochschulen, die für mich in frage kommen

die Bewerbungsvoraussetzungen, die notwendigen Qualifikationen

den Bewerbungsablauf

offene Stellen

21 %

20 %

18 %

14 %

13 %

13 %

12 %

8 %

8 %

gEnutztE InformatIonsquEllEn

gespräche mit meinen eltern

gespräche mit freunden und Bekannten

recherche im Internet

In einem Betrieb, unternehmen einPraktikum gemacht

gespräche mit anderen familienangehörigen

gespräche mit lehrern

mich in Broschüren, Informations-materialien informiert

gespräche mit leuten, die in diesem Beruf arbeiten bzw. gearbeitet haben

gespräche mit anderen, die die gleiche Ausbildung, das gleiche Studium machen bzw. gemacht haben

Im fernsehen etwas darüber gesehen

Jobmessen besucht

In Zeitschriften, magazinen etwas gelesen

mich beim Arbeitsamt beraten lassen

Information und Austausch über soziale netzwerke

direkt beim unternehmen bzw. Arbeitgeber informiert

Informationstage von unternehmen besucht

Informationstage von universitäten besucht

83 %

78 %

67 %

56 %

56 %

51 %

46 %

42 %

39 %

37 %

33 %

33 %

30 %

25 %

22 %

22 %

18 %

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Schüler; Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 9688

Basis: Bundesrepublik Deutschland, SchülerQuelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 9688

„Bevor man sich für eine bestimmte Ausbildung oder ein bestimmtes Studium entscheidet, infor-miert man sich ja in der regel über die berufli-chen möglichkeiten, die man hat, oder berät sich mit anderen. Was haben Sie gemacht, um sich über Ihre beruflichen möglichkeiten zu informie-ren oder auszutauschen?“

9 %

33 %

58 %

Basis: Bundesrepublik Deutschland, SchülerQuelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 9688

mEhrhEIt dEr schülEr fühltsIch übEr bEruflIchE möglIch-kEItEn ausrEIchEnd InformIErt

„fühlen Sie sich ganz grundsätzlich über das, was man nach der Schule beruflich machen kann, ausreichend informiert, oder fühlen Sie sich darüber nicht ausreichend informiert?“

unentschieden, keine Angabe

nicht ausreichend informiert

Ausreichend informiert

dIE EltErn als rückhalt dIE EltErn als rückhalt

Schüler, die für sich persönlich ein Informationsdefizit bilanzieren, wünschen sich am ehesten mehr Informationen über Berufe, die ihren Neigungen entsprechen, über ganz spezifische Ausbildungs- und Studiengänge sowie mehr Informationen über das Angebot an Ausbildungswegen ganz allgemein.

Rund jeder fünfte Schüler hätte gerne mehr Informationen speziell zu diesen Fragen. Darüber hinaus fehlen Schülern vor allem Auskünfte über geeignete Ansprechpartner für ihre Fragen, über Verdienstmöglichkeiten der verschiedenen Berufe sowie über die Anforderungen und Qualifikationen, die in bestimmten Berufen vorausgesetzt werden.

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48

Auch Auszubildende und Studenten berichten im Rückblick, dass ihnen bei der Berufswahl vor allem praktische Erfahrungen, Ge-spräche mit den Eltern und Informationen aus dem Internet gehol-fen haben. Dabei fallen ihre Urteile im Detail durchaus verschieden aus: So empfinden Auszubildende vor allem solche Informationen als überdurchschnittlich hilfreich, die aus der Praxis bzw. dem Umfeld der Unternehmen stammen, insbesondere eigene Erfahrun-gen aus Betriebspraktika, direkte Informationen von Unternehmen sowie Beratungen vom Arbeitsamt. Studenten hingegen empfinden Internetrecherchen, Informationstage von Universitäten, Gespräche mit Freunden sowie den Austausch über soziale Netzwerke als signifikant nützlicher.

Doch auch bei den Studenten spielen soziale Netzwerke wie Facebook als Informationsquellen für die Berufswahl keine überaus wichtige Rolle: Lediglich für jeden zehnten Studenten waren soziale Netzwerke in der beruflichen Informationsphase besonders wichtig.

hIlfrEIchE InformatIonsquEllEn

gespräche mit meinen eltern

In einem Betrieb, unternehmen ein Praktikum gemacht

recherche im Internet

gespräche mit leuten, die in diesem Beruf arbeiten bzw. gearbeitet haben

gespräche mit freunden und Bekannten

gespräche mit anderen, die die gleiche Ausbildung, das gleiche Studium machen bzw. gemacht haben

gespräche mit anderen familienangehörigen

gespräche mit lehrern

Jobmessen besucht

mich in Broschüren, Informations-materialien informiert

mich beim Arbeitsamt beraten lassen

direkt beim unternehmen bzw. Arbeitgeber informiert

Informationstage von unternehmen besucht

Informationstage von universitäten besucht

Im fernsehen etwas darüber gesehen

Information und Austausch über soziale netzwerke

In Zeitschriften, magazinen etwas gelesen

44 %

41 %

34 %

32 %

28 %

24 %

22 %

21 %

16 %

13 %

10 %

10 %

10 %

10 %

9 %

9 %

7 %

In Bezug auf die beruflichen möglichkeiten hat besonders weitergeholfen –

Die Eltern sind jedoch nicht nur die meistgefragten Ratgeber in der beruflichen Findungsphase, sondern auch die wertvollsten: 44 Prozent der Schüler beschreiben die Gespräche mit den Eltern als besonders hilfreich. Daneben werden vor allem Erfahrungen aus der beruflichen Praxis sowie das Internet als besonders hilfreiche Informationsquellen genannt. 34 Prozent empfinden das Internet als nützliche Informationsquelle. 41 Prozent der Schüler ziehen nützliche Erkenntnisse aus einem Praktikum, 32 Prozent aus Gesprächen mit Leuten, die den eigenen Wunschberuf ausüben. Bei keiner anderen Informationsquelle liegen der Grad der Nutzung und der Nutzwert so eng beieinander wie bei den Informationen aus der Praxis.

Als wenig hilfreich werden hingegen Fernsehen, Zeitschriften und soziale Netzwerke eingestuft. Weniger als jeder zehnte Schüler empfindet eines dieser Medien für die berufliche Orientierung als besonders hilfreich. Auch Informationen, die direkt von Unterneh-men angefordert wurden, sowie Informationstage der Unternehmen oder Universitäten werden nur von einer Minderheit der Schüler als besonders nützlich eingestuft.

Auszubildende empfinden die Informationen als überdurchschnittlich hilfreich, die aus der Praxis bzw. dem Umfeld der Unternehmen stammen.

Basis: Bundesrepublik Deutschland, SchülerQuelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 9688

hIlfrEIchE InformatIons-quEllEn für auszubIldEndEund studEntEn

53 %

44 %

31 %

24 %

22 %

22 %

20 %

17 %

16 %

11 %

8 %

8 %

7 %

2 %

2 %

2 %

2 %

Auszubildende Studenten

32 %

45 %

28 %

28 %

39 %

6 %

29 %

13 %

7 %

15 %

11 %

8 %

16 %

34 %

4 %

10 %

3 %

In einem Betrieb, unternehmen ein Praktikum gemacht

gespräche mit meinen eltern

gespräche mit leuten, die in diesem Beruf arbeiten bzw. gearbeitet haben

gespräche mit anderen, die die gleiche Ausbildung, das gleiche Studium machen bzw. gemacht haben

recherche im Internet

direkt beim unternehmen bzw. Arbeitgeber informiert

gespräche mit freunden und Bekannten

gespräche mit anderen familienangehörigen

mich beim Arbeitsamt beraten lassen

gespräche mit lehrern

Jobmessen besucht

Informationstage von unternehmen besucht

mich in Broschüren, Informationsmaterialien informiert

Informationstage von universitäten besucht

In Zeitschriften, magazinen etwas dazu gelesen

Information und Austausch über soziale netzwerke

Im fernsehen etwas darüber gesehen

dIE EltErn als rückhalt

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Studenten, Auszubildende Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 9688

Page 26: Die McDonalD’s aUsBilDUnGssTUDie 2013 Pragmatisch ... · Die McDonalD’s aUsBilDUnGssTUDie 2013 eine RepRäsenTaTivBefRaGUnG jUnGeR Menschen iM alTeR von 15 Bis UnTeR 25 jahRen

stEllEnWErt sozIalEr nEtzWErkE Im prIVatEn bErEIch

15- bis 24-Jährige

insgesamt

Basis: Bundesrepublik Deutschland, 15- bis 24-jährige Bevölkerung Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 9688

„Was würden Sie sagen: Welche rolle spielen soziale netzwerke wie facebook in Ihrem leben, für Sie privat?“

sehr große rolle

große rolle

weniger große rolle

gar keine rolle

unentschieden, keine Angabe

14 %

34 %

37 %

13 %

2 %

Schüler

18 %

37 %

33 %

10 %

2 %

Studenten

10 %

36 %

39 %

13 %

2 %

Auszubildende

13 %

35 %

39 %

11 %

2 %

Berufstätige

13 %

28 %

42 %

16 %

1%

stEllEnWErt sozIalEr nEtzWErkE Im bEruf

15- bis 24-Jährige

insgesamt

Basis: Bundesrepublik Deutschland, 15- bis 24-jährige Bevölkerung Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 9688

„Welche rolle spielen soziale netzwerke wie facebook oder XIng in Ihrem Beruf bzw. was vermuten Sie, welche rolle werden soziale netzwerke spielen, wenn Sie berufstätig sind?“

sehr große rolle

große rolle

weniger große rolle

gar keine rolle

unentschieden, keine Angabe

6 %

16 %

36 %

35 %

7 %

Schüler

7 %

18 %

38 %

25 %

12 %

Studenten

6 %

26 %

40 %

24 %

4 %

Auszubildende

4 %

13 %

36 %

44 %

3 %

Berufstätige

5 %

11 %

35 %

46 %

4 %

Diese Einschätzung spiegelt die völlig unterschiedliche Bedeutung der sozialen Netzwerke für die private und berufliche Kommunikati-on wider. Nach wie vor werden soziale Netzwerke vor allem für den Austausch privater Inhalte genutzt. Für den Austausch beruflicher Informationen spielen die Netzwerke hingegen bislang kaum eine Rolle.

Soziale Netzwerke haben in den letzten Jahren kontinuierlich an Bedeutung gewonnen: Mehr als 80 Prozent der unter 25-Jährigen sind Mitglied in einem sozialen Netzwerk, rund jeder Zweite davon kann sich ein Leben ohne soziale Netzwerke gar nicht mehr vor- stellen, so die Ergebnisse der Allensbacher Computer- und Technik- Analyse (ACTA 2012). Dabei wird die Nutzung von dem intensiven Austausch mit Freunden und anderen Community-Mitgliedern dominiert. Dementsprechend spielen soziale Netzwerke für 48 Prozent aller 15- bis 24-Jährigen im privaten Bereich eine

dIE EltErn als rückhalt dIE EltErn als rückhalt

50 51

Für den Austausch beruflicher Informationen spielen die Netzwerke hingegen bislang kaum eine Rolle.

(sehr) große Rolle. Lediglich für 13 Prozent von ihnen sind Netz-werke wie Facebook völlig bedeutungslos. Für Schüler haben die sozialen Netzwerke im privaten Bereich tendenziell einen noch höheren Stellenwert, für Berufstätige einen vergleichsweise geringeren.

Ganz anders im beruflichen Umfeld: Hier spielen soziale Netzwer-ke nur bei 22 Prozent eine (sehr) große Rolle, für 36 Prozent eine weniger große und für mehr als jeden Dritten gar keine Rolle. Am ehesten Bedeutung haben Facebook und XING noch für die Stu-denten. Immerhin fast jeder dritte Student erwartet, dass soziale Netzwerke für ihn im Berufsleben eine große Rolle spielen werden. Diejenigen, die bereits heute im Berufsleben stehen, bewerten die Bedeutung sozialer Netzwerke deutlich zurückhaltender. So spielen für 46 Prozent der Berufstätigen und 44 Prozent der Auszu-bildenden soziale Netzwerke im Beruf überhaupt keine Rolle.

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5352

„Sind Ihre Eltern alles in allem damit einverstanden, für welche Ausbildung Sie sich entschieden haben, oder hätten Ihre Eltern es lieber gesehen,

wenn Sie etwas anderes gemacht hätten?“

grossE untErstützung Vom EltErnhaus

So gering die Bedeutung sozialer Netzwerke für die berufliche Information ist, so bemerkenswert groß sind der Stellenwert und Einfluss der Eltern in der beruflichen Orientierungsphase. Durchgängig zeigen die Ergebnisse die Bedeutung, die die junge Generation der Unterstützung durch die Eltern beimisst. Das Eltern-haus ist für die junge Generation der entscheidende Rückhalt: Die Eltern sind Ratgeber und Unterstützer in emotionaler wie finanzi-eller Hinsicht. Die Entscheidung über den zukünftigen Berufsweg wird von der überwältigenden Mehrheit der jungen Erwachsenen in großer Übereinstimmung mit den Eltern getroffen. 91 Prozent der Studenten und 93 Prozent der Auszubildenden berichten, dass ihre Eltern mit dem eingeschlagenen Ausbildungs- bzw. Berufsweg einverstanden sind.

keine Angabe

lieber etwas anderes

einverstanden

stu

dEntEn

91 %

4 %5 %

au

szubIldEndE

93 %

3 %4 %

Das Verhältnis zu den Eltern wird von der überwältigenden Mehrheit der unter 25-Jährigen als äußerst positiv beschrieben. 84 Prozent berichten von einem guten Verhältnis zu ihrer Mutter, 73 Prozent auch von einem guten Verhältnis zu ihrem Vater. Das positive Verhältnis zu den Eltern resultiert ganz wesentlich auch daraus, dass die Eltern als Ratgeber und Rückhalt in beruflichen Dingen wahrgenommen werden. 62 Prozent der 15- bis 24-Jähri-gen werden bei ihren beruflichen Plänen von den Eltern unterstützt, 61 Prozent auch finanziell. Weitere 45 Prozent wenden sich häufig an die Eltern, wenn sie beruflichen Rat benötigen.

Von einem dezidiert schlechten Verhältnis zu den eigenen Eltern berichten hingegen die wenigsten. Lediglich vier Prozent der jungen Erwachsenen klagen über zu wenig Interesse der Eltern an den eigenen beruflichen Plänen, weniger als jeder Fünfte gibt an, dass er sich nur selten mit den Eltern über berufliche Dinge

grossEr rückhalt durch das EltErnhaus

Ich habe ein gutes Verhältnis zu meiner mutter

Ich habe ein gutes Verhältnis zu meinem Vater

meine eltern unterstützen mich bei all meinen beruflichen Plänen, egal wofür ich mich entscheide

meine eltern unterstützen mich finanziell

Wenn ich in beruflichen dingen rat brauche, wende ich mich häufig an meine eltern

Ich bin finanziell auf meine eltern angewiesen

Ich rede mit meinen eltern nur wenig über berufliche dinge

meine eltern schränken sich finanziell ein, um mich zu unterstützen

Ich mache beruflich etwas Ähnliches bzw. das gleiche wie mein Vater bzw. habe das vor

Ich mache beruflich etwas Ähnliches bzw. das gleiche wie meine mutter bzw. habe das vor

Ich wollte beruflich ursprünglich etwas anderes machen, habe mich we-gen meiner eltern aber umentschieden

meine eltern interessieren sich kaum für das, was ich beruflich mache

84 %

73 %

62 %

61 %

45 %

36 %

17 %

14 %

11 %

8 %

4 %

4 %Die Entscheidung über den zukünftigen Berufsweg wird von der Mehrheit der jungen Erwachsenen in Übereinstimmung mit den Eltern getroffen.

Auf das Verhältnis zu den eigenen eltern trifft zu –

Einen positiven Einfluss auf die Berufsent-scheidung haben auch persönliche Gespräche mit Personen, die den gleichen Beruf ausüben, den man selbst in Betracht gezogen hat.

Basis: Bundesrepublik Deutschland, 15- bis 24-jährige BevölkerungQuelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 9688

posItIVEr EInfluss

es haben sich im Vorfeld ihrer Berufsentscheidung mit jemandem unterhalten, der einen Beruf ausübt bzw. ein fach studiert, das man selbst in Betracht gezogen hatte –

es haben sich aufgrund eines solchen gesprächs –

gegen eine bestimmte Ausbildung/ ein bestimmtes Studium entschieden

für eine bestimmte Ausbildung/ein bestimmtes Studium entschieden

28 %

22 %

17 %

76 %

79 %

79 %

Studenten

Auszubildende

Berufstätige

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Studenten und AuszubildendeQuelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 9688

dIE EltErn als rückhalt dIE EltErn als rückhalt

unterhält. Auch scheinen die wenigsten Eltern Druck auf die Be-rufsentscheidung ihrer Kinder auszuüben. Nur vier Prozent der unter 25-Jährigen haben sich beruflich umentschieden, weil ihre Eltern das so wollten. Keinesfalls resultiert die Harmonie zwischen Eltern und ihren Kindern aus einer Übereinstimmung der Berufswege. Nur elf Prozent schlagen beruflich den gleichen Weg ein wie ihr Vater, acht Prozent den gleichen wie die Mutter.

Einen ausgesprochen positiven Einfluss auf die Berufsentschei-dung haben jedoch nicht nur die Eltern, sondern auch persönliche Gespräche mit Personen, die den gleichen Beruf ausüben, den man selbst in Betracht gezogen hat. 79 Prozent der Auszubildenden bzw. der Berufstätigen und 76 Prozent der Studenten haben sich aufgrund eines solchen Gesprächs für einen bestimmten Ausbil-dungsweg entschieden. Explizit gegen eine bestimmte Ausbildung oder ein bestimmtes Studium haben sich nur 28 Prozent der Stu-denten sowie 22 Prozent der Auszubildenden entschieden, von den Berufstätigen sogar nur 17 Prozent.

Die Ergebnisse zeigen die Bedeutung der personalen Kommunika-tion und der praxisnahen Informationen für die Berufsorientierung. Für welchen Berufsweg sich junge Menschen heutzutage entschei-den, hängt ganz wesentlich davon ab, in welchem privaten Umfeld sie sich bewegen und wo sie bereits praktische Erfahrungen in Unternehmen sammeln konnten.

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Studenten, Auszubildende, Berufstätige Quelle: Allensba-cher Archiv, IfD-Umfrage 9688

Studenten

Auszubildende

Berufstätige

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Dass sich Schüler gründlich und umfassend über ihre beruflichen Möglichkeiten informiert haben, bedeutet umgekehrt nicht, dass ihnen die Entscheidung über ihre berufliche Zukunft leichtfallen würde. Im Gegenteil: Die Mehrheit von ihnen tut sich eher schwer damit, eine Entscheidung zu fällen. Insgesamt 56 Prozent aller Schüler finden die Entscheidung, was sie beruflich werden wollen, schwer, jeder Zehnte sogar sehr schwer. Weiblichen Schülern fällt es erheblich leichter als männlichen, sich für einen Berufsweg zu entscheiden. Von den Schülern findet nur jeder Dritte die Berufs-entscheidung leicht, von den Schülerinnen immerhin 42 Prozent.

Deutlich leichter bewerten auch Schüler, die eine Ausbildung machen wollen, den Entscheidungsprozess: Von ihnen empfindet jeder Zweite die Berufsentscheidung als sehr leicht oder ziemlich leicht, nur 46 Prozent als schwer. Ganz anders das Empfinden der Schüler, die nach der Schulzeit studieren wollen. Hier überwiegt der Anteil der Schüler, die sich mit ihrer Entscheidung schwertun, deutlich.

dEr EntschEIdungs-

prozEss

allEr anfang Ist schWEr

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Schüler; Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 9688

insgesamt

sehr leicht

ziemlich leicht

ziemlich schwer

sehr schwer

männlich weiblich studiereneine Ausbildung

machen

Schüler es wollen nach der Schule -„finden Sie die entscheidung, was Sie beruflich werden wol-len, leicht oder schwer? Würden Sie sagen...“

29 % 24 %33 % 27 %

46 % 42 % 48 %51 %

10 %10 %

10 %10 %

38 %

8 %

9 %9 %

9 %9 %

11 %

39 %

Insgesamt 56 Prozent aller Schüler finden die Entscheidung, was sie beruflich werden wollen, schwer.

auf nummEr sIchEr gEhEn: WEr sIch für EInE ausbIldung EntschEIdEt, möchtE spätEr Vor allEm übErnom-mEn WErdEn

dEr EntschEIdungsprozEss dEr EntschEIdungsprozEss

54 55

Page 29: Die McDonalD’s aUsBilDUnGssTUDie 2013 Pragmatisch ... · Die McDonalD’s aUsBilDUnGssTUDie 2013 eine RepRäsenTaTivBefRaGUnG jUnGeR Menschen iM alTeR von 15 Bis UnTeR 25 jahRen

5756

Im Rückblick wirkt vieles jedoch scheinbar leichter. Die Mehrheit von 56 Prozent aller Auszubildenden glaubt sich zu erinnern, dass ihnen die Entscheidung über ihren Berufsweg leichtgefallen sei, nur 40 Prozent erinnern sich an einen mühsamen Prozess. Wie sehr der zeitliche Abstand das Erinnerungsvermögen täuschen kann, zeigen die Beurteilungen der Auszubildenden der verschiede-nen Jahrgänge. So haben nur 49 Prozent der Auszubildenden aus dem 1. Lehrjahr den Eindruck, dass ihnen die Berufsentscheidung am Ende ihrer Schulzeit leichtgefallen ist, im 2. Lehrjahr glauben bereits 56 Prozent daran, im 3. und 4. Lehrjahr sogar 62 Prozent. Besonders anfällig dafür, die Vergangenheit zu beschönigen, sind junge Männer. Während sich männliche Schüler deutlich schwerer damit tun als weibliche Schüler, eine Entscheidung über ihren Be-rufsweg zu fällen, ist es männlichen Auszubildenden im Rückblick leichtergefallen als weiblichen Auszubildenden.

Schülerinnen haben genauere Vorstellungen von ihrer beruflichen Zukunft. Im rückblIck WIrkt dIE EntschEIdung lEIchtEr

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Auszubildende; Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 9688

sehr leicht

eher leicht

eher schwer

sehr schwer

männer frauen 1. lehrjahr 2. lehrjahr 3. und 4. lehrjahr

42 % 43 % 37 % 43 %

31 %39 % 34 %38 %

6 %

9 %5 %

7 %

30 %

5 %

16 %

Auszubildendeinsgesamt

42 %

34 %

6 %

14 % 10 %12 %

13 %15 %

47 %

„fanden Sie die entscheidung, was Sie beruflich werden wollen, leicht oder schwer? Würden Sie sagen...“

Dass Schülerinnen sich mit ihrer Berufsentscheidung leichtertun als Schüler, liegt zum Teil auch daran, dass sie genauere Vorstellun-gen von ihrer beruflichen Zukunft haben. Gut jede dritte Schülerin hat bereits genaue Vorstellungen, was sie später beruflich einmal machen möchte, von den Schülern weiß dies nur jeder Vierte präzise zu benennen. Auch führt die Tatsache, dass Schülerinnen sich insgesamt mehr Sorgen über ihre berufliche Zukunft machen, dazu, dass sie ihre berufliche Zukunft früher und präziser planen. Schüler sind hingegen etwas sorgloser. Dementsprechend weniger genau planen sie ihre berufliche Zukunft. Dies nimmt ihnen jedoch nicht den Optimismus und das gute Gefühl, auf dem richtigen Weg zu sein.

Insgesamt hat die weit überwiegende Mehrheit aller Schülerinnen und Schüler zumindest eine ungefähre Vorstellung von ihrer beruf-lichen Zukunft. 29 Prozent von ihnen haben bereits eine genauere Vorstellung, wie ihr Berufsweg verlaufen soll, weitere 52 Prozent zumindest vage Vorstellungen. Nur weniger als jeder Fünfte gibt zu Protokoll, noch gar keine Vorstellungen von der eigenen beruflichen Zukunft zu haben.

Die Entscheidung über ihren Berufsweg fällen die meisten Schüler erst gegen Ende ihrer Schulzeit. Auch dies ist ein Indiz dafür, dass den meisten von ihnen die Entscheidung nicht eben leichtfällt. Mehr als jeder zweite Schüler entscheidet erst innerhalb des letzten Jahres vor dem Ende der Schulzeit über seine berufliche Zukunft, jeder vierte sogar erst im letzten halben Jahr.

Nur zwei von zehn Schülern fassen ihre Berufspläne, bereits zwei Jahre bevor sie die Schule verlassen, für 14 Prozent steht der Be-rufsweg noch länger fest. Erneut zeigt sich, dass Schülerinnen ihre berufliche Zukunft minutiöser planen: 42 Prozent der weiblichen Schüler entscheiden sich zwei Jahre vor Schulende oder noch frü-her für einen bestimmten Berufsweg, von den männlichen Schülern nur 27 Prozent.

dIE WEIt übErWIEgEndE mEhrhEIt dEr schülEr hat

zumIndEst ungEfährE VorstEllungEn Von IhrEr

bEruflIchEn zukunft

schülEr EntschEIdEn sIch mEhrhEItlIch Erst

am EndE IhrEr schulzEIt für EInEn bErufsWEg -

schülErInnEn EtWas frühEr

„Wissen Sie schon genau, was Sie später beruflich einmal machen möchten, oder wissen Sie es zwar noch nicht genau, haben aber eine ungefähre Vorstellung, oder haben Sie noch gar keine Vorstellung?“

Es haben sich dafür entschieden, was sie später beruflich machen wollen –

genaue Vorstellung

innerhalb des letztenhalben Jahres

ungefähre Vorstellung

innerhalb des letztenJahres

keine Vorstellung

innerhalb der letztenzwei Jahre

keine Angabe

steht schon länger fest

schwer zu sagen,keine Angabe

52 %

31 %27 %

20 %24 %

14 % 10 % 18 %

11 % 8 %

54 %

1 % 1 %

18 % 20 %

29 %

24 % 23 %

25 %34 %

16 %

50 %

< 0,5 %

insgesamt

insgesamt

männlich

männlich

weiblich

weiblich

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Schüler Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 9688

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Schüler, die zumindest eine ungefähre Vorstellung davon haben, was sie später beruflich machen möchten Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 9688

Schüler >

Schüler >

35 %

17 %

14 %

24 %

dEr EntschEIdungsprozEss dEr EntschEIdungsprozEss

Page 30: Die McDonalD’s aUsBilDUnGssTUDie 2013 Pragmatisch ... · Die McDonalD’s aUsBilDUnGssTUDie 2013 eine RepRäsenTaTivBefRaGUnG jUnGeR Menschen iM alTeR von 15 Bis UnTeR 25 jahRen

5958

Was EntschEIdEt: bauch odEr kopf?

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Schüler, die zumindest eine ungefähre Vorstellung davon haben, was sie später beruflich machen möchten Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 9688

Beruf, der am besten gefällt

Vor- und nachteilegenau abgewogen

männlich

studieren leicht schwer

weiblich

eineAusbildung

machen

42 %32 %34 % 33 %

41 %41 %38 %

Schülerinsgesamt

es wollen nach der Schule –

Berufswahl fällt

41 %54 %

52 %55 %

43 %42 %47 %

„manche entscheiden sich ja für den Beruf, der ihnen am besten gefällt, unabhängig davon, wie die Zukunftsaussichten in diesem Beruf sind. Andere wägen die Vor- und nachteile verschiedener Berufe genau ab und prüfen auch die Zukunftsaussichten, bevor sie sich entscheiden. Wie war das bei Ihnen?“

Frage an Schüler, die zumindest eine ungefähre Vorstellung davon haben, was sie später beruflich machen möchten:

Bei Schülern, die nach ihrer Schulzeit eine Ausbildung machen wol-len, hat auch die Peergroup einen überdurchschnittlichen Einfluss auf die Berufsentscheidung. 56 Prozent von ihnen berichten, dass es Freunde gibt, die den gleichen Berufsweg einschlagen wollen, den sie selbst anstreben. Bei Schülern, die studieren wollen, sind es immerhin 47 Prozent. 41 Prozent der zukünftigen Studen-ten äußern jedoch auch, mit ihrer Berufsentscheidung der Einzige im Freundeskreis zu sein. Insgesamt berichtet mehr als jeder zweite Schüler, dass er sich bei seiner Berufsentscheidung auch nach dem Berufsweg seiner Freunde richtet.

Dabei hält insgesamt der Trend zum Studium in der jungen Gene-ration an: Gut jeder zweite Schüler möchte studieren, 32 Prozent hingegen wollen eine betriebliche Ausbildung machen. Von den Schülern, die ein Gymnasium besuchen, wissen bereits jetzt 77 Prozent, dass sie ein Studium absolvieren wollen. Acht Prozent der Gymnasiasten planen, eine Lehre zu machen, 15 Prozent sind noch unentschlossen.

Der Trend zum Studium hält an.

frage an Schüler, die zumindest eine ungefähre Vorstellung davon haben, was sie später beruflich machen möchten: „gibt es freunde von Ihnen, die beruflich den gleichen oder einen ähnlichen Berufsweg einschlagen wollen, oder sind Sie in Ihrem freundeskreis der/die einzige?“

studieren

eine Ausbildung machen

eS Wollen nAcH der ScHule –

Schüler insgesamt38 %

41 %

37 %

52 %

47 %

56 %

frEundE sInd für schülEr bEI dEr bErufsWahl

EInE WIchtIgE orIEntIErungshIlfE

es haben freundemit gleichem oder

ähnlichem Berufsweg

es gibt keine freundemit gleichem oderähnlichem Berufsweg

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Schüler, die zumindest eine ungefähre Vorstellung davon haben, was sie später beruflich machen möchten; Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 9688

Schüler insgesamt

Studium Studiumbetriebliche Ausbildung

betriebliche Ausbildung

gymnasiasten

eS PlAnen nAcH der ScHulZeIt –

studIum odEr lEhrE?

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Schüler; Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 9688

„Wissen Sie schon, welchen Berufsweg Sie einschlagen möchten: möchten Sie eher studieren oder eine betriebliche Ausbildung machen?“ („ein Studium an einer Berufsakademie (BA) bzw. einer dualen Hochschule zählt hier auch als Studium.“)

51 %

32 %

77 %

7 %

dEr EntschEIdungsprozEss dEr EntschEIdungsprozEss

Mehr als ihre männlichen Kollegen folgen Schülerinnen bei der Berufswahl auch eher ihren Neigungen und Wünschen. 52 Prozent aller Schülerinnen treffen ihre Berufsentscheidung vor allem aus dem Bauch heraus, nur 34 Prozent wägen die Vor- und Nachteile verschiedener Berufe genau ab, bevor sie eine Entscheidung tref-fen. Männliche Schüler verhalten sich weniger eindeutig. Die Anteile der Schüler, die sich bei der Berufsentscheidung eher nach ihrem Bauch richten, und jener, die eher den Kopf entscheiden lassen, halten sich die Waage. Gleiches gilt auch für Schüler, die beabsichtigen, ein Studium zu absolvieren. Schüler hingegen, die vorhaben, eine Ausbildung zu beginnen, machen ihre Berufsent-scheidung vor allem davon abhängig, welcher Beruf ihnen gut gefällt, unabhängig davon, wie die Zukunftsaussichten in diesem Beruf sind.

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6160

motIVE für dIE Wahl EInEs ausbIldungsbEtrIEbEs

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Schüler, die eine betriebliche Ausbildung machen möchten; Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 9688

73 %

54 %

46 %

43 %

42 %

40 %

28 %

27 %

22 %

17 %

16 %

14 %

14 %

13 %

5 %

5 %

für Schüler, die eine betriebliche Ausbildung machen möchten, hängt die Wahl eines Betriebes davon ab, dass –

sie gute chancen haben, nach der Ausbildung übernommen zu werden

sie das gefühl haben, dass sich dort alle gut verstehen

man schon recht früh ganz selbstständig arbeiten kann

es da einen speziellen Ausbilder gibt, der für die lehrlinge zuständig ist

der Betrieb nicht zu weit von zu Hause weg ist

der Betrieb einen guten namen hat, dass er anerkannt ist

man schon als lehrling ein möglichst hohes gehalt hat

die eltern mit ihrer Wahl einverstanden sind

dort mit modernster technik gearbeitet wird

sie da leute kennen, die schon in diesem Betrieb arbeiten

es ein kleiner, überschaubarer Betrieb ist

es ein möglichst großer Betrieb ist

der Betrieb soziale Verantwortung übernimmt, z. B. sich im umweltschutz oder bei kulturveranstaltungen engagiert

freunde/freundinnen zuraten

der Betrieb einen guten Internetauftritt hat

sie wegziehen müssen, dass sie von zu Hause wegkommen

dEr EntschEIdungsprozEss dEr EntschEIdungsprozEss

„Demografischer Wandel, sinkende Arbeitslosenzahlen, Fachkräf-

sieht die Zukunft auf dem Arbeitsmarkt so rosig aus wie seit lan-gem nicht mehr. Gut 100.000 Ausbildungsplätze sind 2013 noch

entwickele sich die Suche nach den Nachwuchskräften zum Albtraum, klagte kürzlich eine große deutsche Tageszeitung. Die Unternehmen werben mit viel Phantasie und Verlockungen um die jungen Leute: Sie veranstalten Speeddatings, twittern und organi-sieren Online-Spiele, geben sich cool und modern.

Anscheinend ist das für die jungen Leute gar nicht so wichtig: Ein guter Internetauftritt, der ja auch auf die zeitgemäße Kommunikati-on eines Unternehmens schließen lässt, spielt so gut wie gar keine Rolle. Lediglich fünf Prozent der Befragten ist das wichtig. Und nur für 22 Prozent ist bedeutend, dass der Betrieb mit moderns-ter Technik arbeitet. Das ist überraschend. Für die überwiegende Mehrheit der jungen Menschen stehen laut der McDonald’s Aus-bildungsstudie ganz traditionelle Werte bei der Wahl eines Ausbil-

„Die Ergebnisse der McDonald’s Ausbildungsstudie 2013 hinsicht-lich der entscheidenden Faktoren bei der Wahl des Ausbildungsbe-triebes sind für mich nicht überraschend. Unser Unternehmen setzt in den letzten Jahren verstärkt auf die Ausbildung des eigenen Nachwuchses, um für die Zukunft die notwendigen Fähigkeiten

Kenntnissen unseres Geschäfts. Dabei erleben wir regelmäßig, wie viele Fragen die Bewerber hinsichtlich der Möglichkeiten zur Übernahme und zur Fortführung ihrer Karriere bei uns als Ausbil-dungsunternehmen stellen. Die Ergebnisse der Studie bestätigen diesen Eindruck. Wir haben entsprechend reagiert und bieten heute 40 Prozent aller Auszubildenden nach erfolgreicher Prüfung eine unbefristete Übernahme und allen anderen eine zunächst auf ein Jahr befristete Übernahme.

dungsbetriebes auf der Liste: der Wunsch nach Sicherheit und das Bedürfnis nach Harmonie.

Sind die jungen Leute von heute etwa langweilig und scheuen das Abenteuer? Ich glaube nicht. Der Wunsch nach Sicherheit ist keine Scheu vor dem Neuen, dem Unbekannten. Die Schulabgänger scheinen mir schlicht und einfach sehr pragmatisch. Die Chance, das in der Ausbildung Erlernte in die Praxis des ausbildenden Betriebes umzusetzen, in dem man gerne arbeitet, ist verständlich. Wo kann das besser gehen? Zumal die Berufspraxis nach der Ausbildung die beste Eintrittskarte für einen Arbeitsplatzwechsel ist. Lebenslanges Lernen fängt im Berufsleben schon früh an. Es beginnt bereits in der Ausbildung und hört heute erst beim Ausscheiden aus dem Betrieb auf. Die eigene Beschäftigungsfä-higkeit sichern ist heute notwendiger denn je: Tätigkeiten, die heute noch gefragt sind, gehören morgen schon zum alten Eisen. Für die Berufseinsteiger heißt das: Wer Sicherheit will, muss Neuem und Veränderungen gegenüber aufgeschlossen sein.“

tun viel dafür, unseren Auszubildenden einen umfassenden Einblick in unser Unternehmen zu geben, und ermöglichen es ihnen, auch in benachbarte Bereiche hineinzuschauen. Unsere Auszubildenden erleben und spüren dadurch, dass sie Teil der großen und erfolgrei-chen Coca-Cola Erfrischungsgetränke AG Familie sind. Dies ist für viele ein starker Anreiz, bei unserem Unternehmen bleiben zu wol-len. Insgesamt bestätigt die McDonald’s Ausbildungsstudie meine gewonnenen Eindrücke, dass für die Schüler heute Konstanz und die Aussicht, in einem angenehmen und wertschätzenden Umfeld zu arbeiten, wichtiger sind als eine möglichst hohe Vergütung.“

Fachkommentar

Marion Schick Personalvorstand

Deutsche Telekom AG

Fachkommentar

Brigitte FaustDirector Employee & Industrial Relations

Coca-Cola Erfrischungsgetränke AGFür diejenigen Schüler, die eine betriebliche Ausbildung machen wollen, sind für die Wahl des Ausbildungsbetriebes vor allem Sicherheitsaspekte, das Betriebsklima sowie die Eingebundenheit in die Arbeitsabläufe entscheidend. 73 Prozent der Schüler, die be-absichtigen, eine Betriebsausbildung zu machen, machen die Wahl ihres Ausbildungsbetriebes davon abhängig, dass sie gute Chancen haben, dort auch nach der Ausbildung übernommen zu werden, 54 Prozent, dass sie das Gefühl haben, dass sich die Mitarbeiter im Betrieb gut verstehen, und 46 Prozent, dass man auch als Auszu-bildender schon früh selbstständig arbeiten kann. Für viele Schüler ist es zudem für ihre Entscheidung wichtig, dass es in dem Betrieb einen für sie zuständigen Ausbilder gibt, dass der Betrieb nicht allzu weit von zu Hause entfernt liegt und dass der Betrieb einen guten Ruf hat.

Materielle Aspekte spielen hingegen eine eher untergeordnete Rolle. Lediglich für 28 Prozent der Schüler, die eine betriebliche Ausbildung machen wollen, hängt die Wahl des Ausbildungsbetriebes davon ab, dass sie schon als Lehrling ein gutes Gehalt beziehen. Noch unbedeutender für ihre Wahl ist den Schülern die Größe des Betriebes: Weder die Aussicht, dass es sich um einen möglichst großen Betrieb handelt, noch, dass es sich im Gegenteil um einen möglichst kleinen, überschaubaren Betrieb handelt, spielt für sie eine entscheidende Rolle für ihre Betriebsauswahl. Noch niedriger rangieren als Auswahlkriterien ein guter Internetauftritt des Betriebes und die Aussicht, von zu Hause wegziehen zu müssen. So sehr die junge Generation bereit ist, für einen Ausbildungs- oder Arbeits-platz die eigene Region zu verlassen, so wenig ist dies auch ihr erklärtes Ziel.

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6362

So schwierig es für einen Teil der jungen Menschen ist, einen ge-eigneten Ausbildungs- oder Arbeitsplatz zu finden oder überhaupt eine Entscheidung über den zukünftigen Berufsweg zu treffen, so sicher ist sich die Mehrheit von ihnen, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Gebeten, anhand einer 11-stufigen Skala von 0 (überhaupt nicht sicher) bis 10 (völlig sicher) die Richtigkeit ihrer Berufsentscheidung einzustufen, wählen alle Befragtengruppen im Durchschnitt sehr hohe Skalenstufen. Studenten stufen die Richtigkeit ihrer Berufsentscheidung mit der Skalenstufe 8,1 im Durchschnitt am höchsten ein. 43 Prozent von ihnen wählen dabei die höchsten Skalenstufen 9 oder 10. Schüler, die zumindest eine ungefähre Vorstellung haben, was sie später beruflich machen möchten, sowie Auszubildende wählen jeweils im Durchschnitt die Skalenstufe 7,7. Von den Auszubildenden sind 36 Prozent von ihrer Entscheidung vollends überzeugt und wählen eine der beiden höchsten Stufen auf der Skala, von den Schülern vergleichsweise geringe 24 Prozent. Auch die Berufstätigen sind weit überwiegend von der Richtigkeit ihrer Berufsentscheidung überzeugt und stufen sich im Durchschnitt bei der ebenfalls sehr hohen Skalenstufe 7,3 ein. 35 Prozent von ihnen sind sich sogar völlig sicher, die richtige berufliche Entscheidung getroffen zu haben.

Das gute und sichere Gefühl, sich für den richtigen Beruf ent-schieden zu haben, beeinflusst auch die Bewertung des gesamten beruflichen Umfelds: die Zufriedenheit mit dem Beruf, die Beurtei-lung der Bedingungen am Arbeitsplatz bis hin zur Einschätzung des Verhältnisses zu den Kollegen.

Für die letztendliche Entscheidung für oder gegen einen bestimm-ten Ausbildungsbetrieb spielt zudem eine nicht unwesentliche Rol-le, wie leicht oder schwer es ist, überhaupt einen Ausbildungsplatz zu erhalten. Immerhin jeder dritte Auszubildende berichtet, dass es für ihn schwer war, einen Ausbildungsplatz zu finden. Die große Mehrheit von 65 Prozent fand es hingegen eher leicht oder sogar sehr leicht, einen entsprechenden Ausbildungsplatz zu erhalten. Die Analyse zeigt, dass es Schüler mit einem höheren Schulabschluss erwartungsgemäß leichter haben, einen passenden Ausbildungs-platz zu finden. 73 Prozent der Auszubildenden mit Abitur fanden es (sehr) leicht, einen Ausbildungsplatz zu finden, von Auszubilden-den mit Hauptschulabschluss nur 59 Prozent.

Auch Berufstätige haben mehrheitlich keine Schwierigkeiten, einen passenden Arbeitsplatz zu finden: Ebenfalls 65 Prozent der Berufs-tätigen unter 25 Jahren fanden es leicht, nach der Ausbildung oder dem Studium einen Arbeitsplatz zu finden, 22 Prozent sogar sehr leicht. Allerdings berichten auch von den jungen Berufstätigen 30 Prozent von Schwierigkeiten bei der Suche nach einem Arbeitsplatz.

JEdEr drIttE auszubIldEndE bErIchtEt Von schWIE-

rIgkEItEn, EInEn ausbIldungsplatz zu fIndEn

Frage an Auszubildende: „War es für Sie eher leicht oder eher schwer, einen Ausbildungsplatz zu finden?“

Frage an Berufstätige: „War es für Sie eher leicht oder eher schwer, nach der Ausbildung bzw. dem Studium einen Arbeitsplatz zu finden?“

43 %47 %

4 %

22 %18 %

25 %30 %

Auszubildende Berufstätige

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Auszubildende und BerufstätigeQuelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 9688

sehr leicht

eher leicht

eher schwer

sehr schwer

5 %

dIE rIchtIgE EntschEIdung

*Schüler, die zumindest eine ungefähre Vorstellung davon haben, was sie später beruflich machen möchten.

Basis: Bundesrepublik Deutschland, 15- bis 24-jährige Bevölkerung Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 9688

Studenten

Auszubildende

Schüler*

Berufstätige

Wie sicher ist man, dass der Beruf, den man sich ausgesucht hat, der richtige ist?

43 %8,1

7,7

7,7

7,3

36 %

24 %

35 %

0bis 10im Durchschnitt

Es stufen auf Skalen-stufe 9 oder 10

dEr EntschEIdungsprozEss dEr EntschEIdungsprozEss

Schüler mit einem höheren Schulabschluss haben es leichter, einen passenden Ausbil-dungsplatz zu finden.

Page 33: Die McDonalD’s aUsBilDUnGssTUDie 2013 Pragmatisch ... · Die McDonalD’s aUsBilDUnGssTUDie 2013 eine RepRäsenTaTivBefRaGUnG jUnGeR Menschen iM alTeR von 15 Bis UnTeR 25 jahRen

WIE auszubIldEndE dEn start In dIE arbEItsWElt ErlEbEn

ERFÜLLTE HOFFNUNGEN:

WunschbEtrIEb

„Würden Sie sagen, Sie sind genau in dem Betrieb bzw. unternehmen tätig, in dem Sie arbeiten wollten, oder sind Sie zumindest in dem Beruf bzw. Bereich tätig, den Sie sich vorgestellt haben, oder machen Sie etwas ganz anderes?“

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Auszubildende; Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 9688

auszubIldEndE

44 %

6 %

10 %

40 %genau in dem Betrieb, unternehmen

in dem Beruf/Bereich tätig

mache etwas ganz anderes

keine Angabe

TROTZ GROSSER ZUFRIEDENHEIT DER AUSZUBILDENDEN NUR EINGESCHRäNKTE LOyALITäT GEGENÜBER DEM ARBEITGEBERDie Phase des Übergangs von der Schule ins Berufsleben ist für viele Schüler mit einer Vielzahl von Hoffnungen, Überlegungen und Gesprächen, für einen Teil von ihnen auch mit Unsicherheiten und Sorgen verknüpft. Dabei gehen nicht für jeden alle Wünsche sofort in Erfüllung. Zwar findet die große Mehrheit der-jenigen, die sich für eine betriebliche Ausbildung entschieden haben, zumindest in dem Bereich einen Aus-

bildungsplatz, den sie sich vorgestellt hat, aber nicht jeder gleich in seinem Wunschbetrieb. 44 Prozent der Auszubildenden haben einen Platz genau in dem Betrieb erhalten, in dem sie arbeiten wollten,

weitere 40 Prozent sind zumindest in dem Beruf oder Bereich tätig, den sie sich vorgestellt hatten. Jeder Zehnte macht jedoch beruflich auch etwas völlig anderes als erhofft. Dabei zeigt die genauere

Analyse, dass der Anteil von Schülern mit Hauptschulabschluss, die etwas völlig anderes machen müssen als ursprünglich geplant, keinesfalls signifikant höher liegt als bei Schülern mit Realschul-

abschluss oder Abitur.

ErfülltE hoffnungEn ErfülltE hoffnungEn

6564

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6766

Die Sorge, sich in dem neuen beruflichen Umfeld nicht zurechtzu-finden und Eingewöhnungsschwierigkeiten zu haben, trifft für die meisten Auszubildenden jedoch nicht zu. Im Gegenteil: Die Mehr-heit von ihnen empfindet den Übergang ins Berufsleben zumeist als angenehm. 58 Prozent der Auszubildenden berichten, dass ihnen der Übergang von der Schule in ihren Ausbildungsbetrieb leichtgefallen sei, lediglich 22 Prozent berichten von Schwierigkeiten.

Die Umstellung fällt den Auszubildenden umso leichter, je mehr sich ihre beruflichen Wünsche erfüllt haben. So bewerten zwei Drittel aller Auszubildenden, die einen Ausbildungsplatz in ihrem Wunschbetrieb erhalten haben, die Eingewöhnung in ihrem neuen Umfeld als leicht, von denen, die zumindest in ihrem Wunschberuf arbeiten, 52 Prozent. Auszubildende, die beruflich etwas völlig anderes machen, als sie es sich gewünscht haben, berichten auch weit häufiger von Schwierigkeiten. 41 Prozent von ihnen ist die Ein-gewöhnung in ihrem Betrieb eher schwergefallen, vergleichsweise geringen 43 Prozent von ihnen eher leichtgefallen.

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Auszubildende; Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 9688

EhEr lEichtgEfallEn

„Wie war das eigentlich, als Sie von der

Schule in den ausbildungsbetrieb kamen.

ist ihnen die Eingewöhnung eher schwer-

oder eher leichtgefallen?“

22 %

58 %

16 %

68 %

24 %

52 %

41 %

43 %

Die Sorge, sich in dem neuen beruflichen Um-feld nicht zurechtzufinden und Eingewöhnungs-schwierigkeiten zu haben, trifft für die meisten Auszubildenden nicht zu.

Der Übergang von Der Schule zum auSbilDungS-

betrieb fällt Den meiSten azubiS eher leicht

EhEr SchWErgEfallEn

AuszubildendeinSgeSamt

Wunschbetrieb Wunschberuf Mache etwas völlig anderes

eS arbeiten im –

Die weit ÜberwiegenDe mehrheit Der auSzubilDenDen

iSt zufrieDen mit ihrem auSbilDungSplatz

AuszubildendeinSgeSamt Wunschbetrieb nachgedachtWunschberuf

nicht nach-gedacht

Es machenetwas völlig

anderes

eS arbeiten im – eS haben Über abbruch

Der auSbilDung –

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Auszubildende; Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 9688

„Wie zufrieden sind Sie

alles in allem mit ihrem

ausbildungsplatz?“

sehr zufrieden

zufrieden

weniger zufrieden

gar nicht zufrieden

unmöglich zu sagen,keine angabe

32 % 51 % 21 % 8 % 10 % 36 %

58 %

46 %

68 %

55 %45 %

60 %

7 %

2 %

9 %

26 %

33 %

3 %1 %

x

1 %

1 %2 % 1 %1 %

6 %

5 %

9 %

3 %x

x = weniger als 0,5 %

Noch wesentlich positiver fällt die Bilanz der Zufriedenheit mit dem Ausbildungsplatz aus. Neun von zehn Auszubildenden sind mit ihrem Ausbildungsplatz zufrieden, jeder Dritte sogar sehr zufrieden. Auch hier zeigt sich wieder ein enger Zusammenhang zwischen der Arbeit im erhofften beruflichen Umfeld und der Beurteilung der Arbeitsbedingungen.

97 Prozent der Auszubildenden, die in ihrem Wunschbetrieb arbei-ten, sind mit ihrem Ausbildungsplatz zufrieden, jeder Zweite sogar sehr zufrieden. Von denen, die zumindest in ihrem Wunschberuf

tätig sind, äußern sich immerhin 89 Prozent (sehr) zufrieden mit ihrem Ausbildungsplatz, von denen, die beruflich etwas völlig ande-res machen, nur 63 Prozent. Jeder Dritte aus dieser Gruppe ist mit seinem Ausbildungsplatz weniger oder sogar gar nicht zufrieden. Besonders zurückhaltend äußern sich Auszubildende, die schon mal über einen Abbruch ihrer Ausbildung nachgedacht haben: Von ihnen sind 42 Prozent dezidiert unzufrieden mit ihrem Betrieb, immerhin 55 Prozent jedoch auch zufrieden.

Neun von zehn Auszubildenden sind mit ih-rem Ausbildungsplatz zufrieden, jeder Dritte sogar sehr zufrieden.

erfÜllte hoffnungen erfÜllte hoffnungen

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6968

Die große Zufriedenheit der überwältigenden Mehrheit der Auszubildenden lässt sich auch darauf zurückführen, dass ihre Erwartungen an den Ausbildungsplatz weitgehend erfüllt wurden. 59 Prozent der Auszubildenden geben zu Protokoll, dass sich die Erwartungen, die sie im Vorfeld an ihren jetzigen Arbeitsplatz hatten, auch erfüllt haben. Weitere 17 Prozent wurden sogar positiv überrascht, lediglich neun Prozent negativ. Die weitgehende Kon-gruenz des Erlebten mit den eigenen Erwartungen findet sich bei nahezu allen Auszubildenden wieder. Lediglich diejenigen, die einen anderen Berufsweg als geplant einschlagen mussten, äußern sich zurückhaltender. Von ihnen hatten 32 Prozent schon im Vorfeld kei-nerlei Erwartungen an ihren Ausbildungsplatz, 28 Prozent wurden zudem negativ überrascht, lediglich 24 Prozent sehen die eigenen Erwartungen als erfüllt an.

59 Prozent der Auszubildenden geben an, dass sich die Erwartungen, die sie im Vorfeld an ihren jetzigen Arbeitsplatz hatten, auch erfüllt haben.

„Was würden Sie sagen: Haben sich Ihre erwartungen, die Sie an Ihren jetzigen Arbeitsplatz hatten, alles in allem erfüllt, oder wurden Sie positiv oder negativ überrascht?“

ErWartungEn Erfüllt

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Auszubildende; Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 9688

dIE ErWartungEn WurdEn –

in Ausbildungs-betrieben

InsgEsamt

im Wunschbetrieb

imWunschberuf

Es arbEItEn –

Es machen etwas völlig

anderes

% % % %

erfüllt

positiv überrascht

negativ überrascht

hatte keine Erwartungen

keine Angabe

59

17

9

11

4

100

70

21

4

3

2

100

59

15

10

13

3

100

24

11

28

32

5

100Basis: Bundesrepublik Deutschland, Auszubildende, die an ihrem Arbeitsplatz positiv/negativ überrascht wurden Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 9688

Aufgaben

Kollegen

Vorgesetzten

Entwicklungsmöglichkeiten

Arbeitszeiten

Arbeitsbelastung

wurden positivüberrascht von –

wurden negativüberrascht von –

% %

63

60

53

27

14

13

48

20

52

43

22

40

auszubIldEndE –

posItIVE und nEgatIVE übErraschungsmomEntEAls positiv haben sich für viele Auszubildende vor allem das

Aufgabenspektrum sowie das Verhältnis zu den Kollegen und zu den Vorgesetzten herausgestellt. Von Auszubildenden, die von den Bedingungen an ihrem Ausbildungsplatz positiv überrascht wurden, berichten 63 Prozent, dass sie vor allem von den Aufgaben, die ihnen als Auszubildenden übertragen werden, beeindruckt sind. 60 Prozent von ihnen empfinden das Verhältnis zu den Kollegen positiver als gedacht, 53 Prozent das Verhältnis zu ihren Vorgesetzten.

Der kleine Kreis von Auszubildenden, die von den Bedingungen am Ausbildungsplatz negativ überrascht wurden, führt dies zum Teil auf die gleichen Ursachen zurück: 52 Prozent von ihnen zeigen sich enttäuscht von ihren Vorgesetzten, 48 Prozent auch von ihrem Auf-gabenspektrum, jedoch nur 20 Prozent von ihren Kollegen. Darüber hinaus hätten sich 43 Prozent aus der Gruppe der Enttäuschten mehr Entwicklungsmöglichkeiten erhofft, 40 Prozent eine geringe-re Arbeitsbelastung.

Der hohe Anteil an Auszubildenden, deren Erwartungen erfüllt wurden, sowie die hohe Zufriedenheit mit dem eigenen Betrieb lassen auch nur wenige von ihnen daran zweifeln, die richtige be-rufliche Wahl getroffen zu haben. Zwei Drittel aller Auszubildenden würden sich erneut für den gleichen Ausbildungsberuf entscheiden, lediglich 15 Prozent würden in jedem Fall eine andere Wahl treffen. Lediglich Auszubildende, die beruflich nicht den Weg einschlagen konnten, den sie sich erhofft hatten, würden sich mehrheitlich für einen anderen Ausbildungsberuf entscheiden. Die klare Mehrheit von 62 Prozent von ihnen würde, wenn sie die Möglichkeit hätte, heute eine andere Berufswahl treffen. Obgleich sich die Mehrheit von ihnen zufrieden mit dem jetzigen Ausbildungsplatz zeigt, hat nur knapp jeder Fünfte von ihnen das Gefühl, die richtige Berufs-wahl getroffen zu haben.

Positiv haben viele Auszubildende das Aufga-benspektrum sowie das Verhältnis zu Kollegen und Vorgesetzten herausgestellt.

„Würden Sie sich wieder für den gleichen Aus-bildungsberuf entscheiden, oder würden Sie eine andere Wahl treffen?“

glEIchEn ausbIldungsbErufandErE Wahl

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Auszubildende Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 9688

zWEI Von drEI azubIs WürdEn sIch ErnEut für dEn glEIchEn ausbIldungsbEruf EntschEIdEn

Auszubildende InsgEsamt15 % 66 %

Es arbEItEn Im -

Wunschbetrieb7 % 83 %

Wunschberuf11 % 65 %

Machen etwas völlig anderes62 % 19 %

ErfülltE hoffnungEn ErfülltE hoffnungEn

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7170

Die Zufriedenheit der überwältigenden Mehrheit der Auszubilden-den mit ihrer beruflichen Situation wird auch daran deutlich, dass nur wenige von ihnen bereits ernsthaft über einen Abbruch ihrer Ausbildung nachgedacht haben. Lediglich jeder siebente Auszubil-dende hat bereits ernsthaft mit dem Gedanken gespielt, die Ausbil-dung abzubrechen, für 83 Prozent der Azubis war ein Abbruch der Ausbildung bislang nie eine ernstzunehmende Option.

Erneut sind es erwartungsgemäß vor allem Auszubildende, die beruflich etwas völlig anderes machen als ursprünglich geplant, die über einen Abbruch ihrer Ausbildung nachgedacht haben. 43 Prozent von ihnen haben schon mal ernsthaft mit diesem Gedanken gespielt.

Im Wesentlichen führen Auszubildende, die über einen Abbruch ihrer Ausbildung nachgedacht haben, zwei Gründe für ihre Über-legungen an: Entweder sind sie unzufrieden mit ihrem Arbeitgeber oder aber mit ihrer Berufswahl. 36 Prozent der Auszubildenden, die ernsthaft überlegt haben, ihre Ausbildung abzubrechen, fühlen sich unwohl bei ihrem jetzigen Arbeitgeber, 28 Prozent gefällt ihr Beruf insgesamt nicht. Dass es Probleme in der Berufsschule gibt, ist nur für die wenigsten ein Beweggrund, über eine Beendigung der Aus-bildung nachzudenken. Lediglich 16 Prozent der abbruchwilligen Azubis geben dies als Grund an.

„Haben Sie schon einmal ernsthaft darüber nachgedacht, Ihre Ausbildung abzubrechen, oder haben Sie darüber noch nicht nachgedacht?“

WEchsElabsIchtEn

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Auszubildende; Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 9688

nicht darüber nachgedacht

ernsthaft darüber nachgedacht

keine Angabe

83 %

14 %

3 %

Für 83 Prozent der Azubis war ein Abbruch der Ausbildung bislang nie eine ernstzuneh-mende Option.

Von Auszubildenden, die schon mal ernsthaft darüber nachgedacht haben, ihre Ausbildung abzubrechen, nennen als gründe –

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Auszubildende, die schon ernsthaft über einen Abbruch ihrer Ausbildung nachgedacht haben; Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 9688

fühle mich beim Arbeitgeber unwohl

Beruf gefällt nicht

Probleme in der Berufsschule

36 %

28 %

16 %

bEWEggründE für EInEn abbruch dEr ausbIldung

Gleichzeitig bewerten die abbruchwilligen Auszubildenden ihren eigenen Betrieb in allen Dimensionen kritischer als die übrigen Lehrlinge. Weder das Betriebsklima noch die Eingebundenheit in die betrieblichen Arbeitsprozesse noch die gebotenen Perspektiven werden auch nur annähernd so positiv bewertet wie von der Gesamt- heit der Auszubildenden. Nur einer Minderheit der Abbruchwilligen macht es Spaß, in ihrem Betrieb zu arbeiten, weit unterdurchschnitt-lich stufen sie die Möglichkeiten ein, selbstständig zu arbeiten oder dort gut auf das Berufsleben vorbereitet zu werden. Umgekehrt werden von ihnen alle negativen Aussagen über den eigenen Betrieb überdurchschnittlich oft genannt: Sie fühlen sich häufiger ausgenutzt als die übrigen Auszubildenden, werden nach eigener Aussage seltener gelobt und empfinden die Arbeit insgesamt als anstrengender und stressiger.

Ganz anders das Urteil der Auszubildenden insgesamt. In ihren Aus-sagen über den eigenen Betrieb dominieren eindeutig die positiven Reaktionen. Insbesondere die praxisnahe Arbeit und das Betriebs-klima werden von ihnen lobend hervorgehoben. 73 Prozent aller Auszubildenden berichten, bereits viel im eigenen Betrieb gelernt zu haben, 71 Prozent, dass sie viel praktisch arbeiten dürfen. Ebenfalls 71 Prozent macht es Spaß, in ihrem Ausbildungsbetrieb zu arbeiten, 68 Prozent bilanzieren ein insgesamt harmonisches Betriebsklima.

71 Prozent macht es Spaß, in ihrem Ausbildungsbetrieb zu arbeiten.

posItIVE aussagEn übEr dEn EIgEnEn bEtrIEb

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Auszubildende; Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 9688

auf dEn EIgEnEn bEtrIEb trIfft zu –

auszubIldEndE –

Ich habe im Betrieb schon viel gelernt

Es macht Spaß, dort zu arbeiten

Ich kann auch viel praktisch arbeiten

Gutes Betriebsklima

Dort werden Auszubildende gut auf das Berufsleben vorbereitet

Man traut mir viel zu

Ich darf viel selbstständig arbeiten

Man bietet mir gute berufliche Perspektiven

Betrieb, in dem mit neuester Technik gearbeitet wird

Zwei Drittel aller Auszubildenden betonen zudem, dass sie in ihrem Betrieb gut auf das spätere Berufsleben vorbereitet werden, mehr als jeder Zweite, dass man ihnen viel zutraut und sie viel selbststän-dig arbeiten dürfen.

Somit werden in der beruflichen Praxis viele Anforderungen der Auszubildenden, die in ihren Erwartungen sichtbar wurden, auch tatsächlich erfüllt. Insbesondere der Wunsch nach einem guten Arbeitsklima und die Hoffnung, möglichst früh selbstständig und praxisnah arbeiten zu dürfen, werden in der Realität zumeist sehr gut eingelöst. Die Ergebnisse machen jedoch auch deutlich, dass das Betriebsumfeld für viele Auszubildende ebenso wichtig ist wie der Beruf selbst.

73 %

71 %

71 %

68 %

65 %

58 %

55 %

34 %

26 %

insgesamt

die über einen Abbruch ihrer Ausbildung nachgedacht haben

49 %

30 %

65 %

36 %

39 %

36 %

38 %

15 %

10 %

ErfülltE hoffnungEn ErfülltE hoffnungEn

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7372

nEgatIVE aussagEn übEr dEn EIgEnEn bEtrIEb

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Auszubildende; Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 9688

auf dEn EIgEnEn bEtrIEb trIfft zu –

auszubIldEndE –

Die Arbeit ist ziemlich anstrengend

Viel Stress

Ich muss öfter Überstunden machen

Ein Lob kriegt man selten

Ich muss oft Dinge machen, die mit meiner Ausbildung nichts zu tun haben

Als Auszubildender bzw. Berufsanfänger hat man im Betrieb nichts zu sagen

Ich fühle mich manchmal ausgenutzt

Mein Chef ist ziemlich autoritär,lässt nicht mit sich diskutieren

Ich bekomme keine faire Bezahlung

Ich langweile mich öfter, ich habe nicht genug zu tun

Die Arbeit ist zu eintönig, ich muss immer das Gleiche tun

Versprechungen werden oft nicht eingehalten

Ich fühle mich bei der Arbeit öfter überfordert

26 %

24 %

24 %

19 %

18 %

46 %

42 %

36 %

50 %

37 %

39 %

40 %

28 %

29 %

18 %

14 %

15 %

13 %

9 %

8 %

7 %

4 %

14 %

20 %

21 %

13 %

Das positive Gesamtfazit der Auszubildenden über ihren Ausbil-dungsbetrieb wird noch einmal dadurch unterstrichen, dass sie sich kaum negativ über ihren Betrieb äußern. Noch am ehesten monie-ren die Auszubildenden die Beanspruchung durch ihre Arbeit: Rund jeder Vierte empfindet die eigene Arbeit als anstrengend, ebenso viele beklagen sich über zu viele Überstunden und zu viel Stress.

Dies bedeutet allerdings nicht, dass sich die Auszubildenden auch überlastet fühlen. Lediglich vier Prozent aller Auszubildenden haben das Problem, dass sie sich bei der Arbeit öfter überfordert fühlen.

Lediglich vier Prozent aller Auszubildenden haben das Problem, dass sie sich bei der Arbeit öfter überfordert fühlen.

Ohnehin fällt das Urteil der Auszubildenden über ihre Vorgesetzten alles in allem eher positiv aus, auch wenn die Erwartungen an ihre Vorgesetzten recht hoch sind. Am meisten wünschen sich Auszubil-dende einen gerechten und kompetenten Chef, der die Leistungen der Mitarbeiter anerkennt und sich für diese einsetzt, der darüber hinaus freundlich, verständnisvoll und motivierend ist und auch in hektischen Phasen Ruhe ausstrahlt. Diese Anforderungen werden von mindestens 80 Prozent der Auszubildenden formuliert. So erwarten 91 Prozent der Lehrlinge Anerkennung für ihre Leis-tungen, ebenso viele einen fairen bzw. gerechten und 88 Prozent auch einen kompetenten Vorgesetzten. Dass sich ihr Chef für die Mitarbeiter einsetzt und gut mit Leuten umgehen kann, wünschen sich jeweils 87 Prozent, einen freundlichen und höflichen Chef 86 Prozent. Dass der Vorgesetzte Ruhe auch in hektischen Mo-menten ausstrahlt, erwarten 84 Prozent der Auszubildenden, 81 Prozent klare und verständliche Anweisungen und jeweils 80 Prozent, dass der Vorgesetzte gut motivieren kann und für die Vorschläge der Mitarbeiter aufgeschlossen ist.

Dass der Vorgesetzte seine Mitarbeiter möglichst viel selbst ent-scheiden lässt und seine Anordnungen immer ausführlich begrün-det, gehört nicht unbedingt zum gewünschten Anforderungsprofil. Nur ein Aspekt rangiert noch niedriger: der Wunsch, dass der Vorgesetzte Abstand zu seinen Mitarbeitern hält. Gerade einmal 15 Prozent wünschen sich dies von ihrem Vorgesetzten. Insgesamt lässt das Anforderungsprofil den Schluss zu, dass die Mehrheit der Auszubildenden von ihrem Vorgesetzten vor allem soziale Kompe-tenz und einen teamorientierten Führungsstil erwarten.

Vergleicht man das Urteil über den direkten Vorgesetzten mit dem Anforderungsprofil, so fallen Idealvorstellungen und reale Beurtei-lung teilweise deutlich auseinander. Dies gilt insbesondere für den Einsatz für die Mitarbeiter, für die Aufgeschlossenheit gegenüber Vorschlägen der Mitarbeiter, für das Informationsverhalten sowie den Vorbildcharakter und den Aspekt der Fairness.

Gerade der Aspekt, der den Auszubildenden am wichtigsten ist, wird besonders kritisch beurteilt: 91 Prozent wünschen sich einen fairen und gerechten Chef, nur 57 Prozent attestieren dies ihrem direkten Vorgesetzten. Schon der zweitwichtigste Aspekt fällt positiver aus: 91 Prozent wünschen sich Anerkennung der eigenen Leistung, immerhin 62 Prozent sehen diese Anforderung als erfüllt an. Am ehesten können die Vorgesetzten noch den Vorstellungen der Auszubildenden von hartem Durchgreifen und gutem Durch-setzungsvermögen entsprechen. Dies sind aber wiederum Aspekte, die im Anforderungsprofil eine eher untergeordnete Rolle spielen.

Am stärksten wird der eigene Vorgesetzte hingegen mit Kompe-tenz in Verbindung gebracht: 77 Prozent attestieren dies ihrem

von einem guten Vorgesetzten wünschen. Auch Freundlichkeit, ein positiver Umgang mit anderen, die Fähigkeit, klare und verständli-che Anordnungen zu geben, und ein gutes Durchsetzungsvermö-gen sehen jeweils zwei Drittel oder mehr der Auszubildenden als erfüllt an. Insgesamt bleibt das Realbild zwar teilweise hinter dem Idealbild zurück, dies ist aber nicht zuletzt aufgrund der sehr hohen Anforderungsprofilen nur wenig verwunderlich. Somit trägt auch das durchaus positive Bild des direkten Vorgesetzten zur Gesamt-zufriedenheit der Auszubildenden bei.

Immerhin knapp jeder fünfte Auszubildende bemängelt, zu wenig gelobt zu werden oder zu viele Arbeiten erledigen zu müssen, die nicht Gegenstand der Ausbildung sind, ebenso viele, dass man im Betrieb keinen Einfluss hat. Langeweile, schlechte Bezah-lung, Eintönigkeit und uneingehaltene Versprechungen gehören ebenfalls nur für eine kleine Minderheit der Auszubildenden zum Arbeitsalltag. Dies gilt auch für den Vorwurf, dass der eigene Chef zu autoritär sei und zu wenig mit sich diskutieren lasse. Lediglich 14 Prozent teilen diese Aussage.

insgesamt

die über einen Abbruch ihrer Ausbildung nachgedacht haben

ErfülltE hoffnungEn ErfülltE hoffnungEn

91 Prozent wünschen sich einen fairen und gerechten Chef, nur 57 Prozent attestieren dies ihrem direkten Vorgesetzten.

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74 75

VorgEsEtztE Im urtEIl dEr auszubIldEndEn

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Auszubildende; Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 9688

Es solltE bzW. Es trIfft auf dEn VorgEsEtztEn zu –

Fair, gerecht

Sollte die Leistungen seiner Mitarbeiter anerkennen

Sollte kompetent sein

Sollte sich für die Mitarbeiter einsetzen

Sollte gut mit Leuten umgehen können

Freundlich, höflich

Sollte Ruhe und Übersicht behalten, auch wenn es mal hektisch wird

Sollte klare, verständliche Anordnungen geben

Sollte Mitarbeiter gut motivieren können

Verständnisvoll

Sollte für Vorschläge der Mitarbeiter aufgeschlossen sein

Sollte seine Mitarbeiter gut informieren

Sollte ein Vorbild sein

Sollte eine klare Linie haben, konsequent sein

Sollte sich gut durchsetzen können

Sollte fähige Mitarbeiter fördern

Sollte Ziele gemeinsam mit Mitarbeitern erarbeiten

Sollte regelmäßig Mitarbeitergespräche führen

Sollte auch mal hart durchgreifen können

Sollte Mitarbeiter in Entscheidungen miteinbeziehen

Persönliche Ausstrahlung

Sollte jeden möglichst viel selbst entscheiden lassen

Sollte die Anordnungen immer ausführlich begründen

Sollte Abstand zu den Mitarbeitern halten

91 % 57 %

62 %

77 %

52 %

66 %

73 %

57 %

63 %

52 %

56 %

49 %

47 %

43 %

91 %

88 %

87 %

87 %

86 %

84 %

81 %

80 %

80 %

80 %

79 %

74 %

71 %

68 %

66 %

56 %

56 %

55 %

55 %

48 %

50 %

65 %

39 %

30 %

43 %

57 %

38 %

43 %

23 %

23 %

19 %

30 %

28 %

15 %

Idealbild

realbild

Die hohe Gesamtzufriedenheit der Azubis, die sich durchgängig in den Ergebnissen zeigt, führt auch dazu, dass 54 Prozent aller Auszubildenden gerne nach Beendigung ihrer Ausbildung bei ihrem derzeitigen Arbeitgeber weiterarbeiten würden. Dieser Anteil ist jedoch nur auf den ersten Blick als besonders hoch einzustufen. Schließlich ist der Wunsch, nach der Ausbildung von seinem Lehr-betrieb übernommen zu werden, für Schüler, die eine betriebliche Ausbildung machen möchten, der mit Abstand wichtigste Aspekt für die Wahl eines Ausbildungsbetriebes. 73 Prozent aller Schüler mit der Absicht, eine Lehre zu machen, wollen die Wahl ihres Aus-bildungsbetriebes genau von diesem Punkt abhängig machen.*

Bedenkt man, dass die überwältigende Mehrheit der Auszubilden-den zudem sehr zufrieden mit ihrem Betrieb ist und sich über die Bedingungen und die Atmosphäre am Arbeitsplatz überaus lobend äußert, erstaunt es ein wenig, dass immerhin gut jeder fünfte Auszubildende auf keinen Fall auch später noch in seinem Aus-bildungsbetrieb weiterarbeiten möchte und weitere 25 Prozent in ihrer Entscheidung noch völlig unsicher sind.

Gut jeder fünfte Auszubildende möchte auf keinen Fall auch später noch in seinem Ausbil-dungsbetrieb weiterarbeiten.

Basis: Bundesrepublik Deutschland, AuszubildendeQuelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 9688

mEhr als JEdEr zWEItE azubI WürdE gErnE auch nach dEr ausbIldung bEI sEInEm arbEItgEbEr blEIbEn

„möchten Sie nach Ihrer Ausbildung gerne weiter bei Ihrem jetzigen Arbeitgeber arbeiten, oder ist das nicht der fall?“

54 %25 %

21 %

gerne weiter dort arbeiten

weiß noch nicht, keine Angabe

nicht der fall* Vgl. dazu Grafik, S. 61.

ErfülltE hoffnungEn ErfülltE hoffnungEn

„Eine anspruchsvolle und herausfordernde Aufgabe nach der Aus-bildung ist das wichtigste Kriterium für einen Absolventen bei der Frage nach dem Verbleib im Unternehmen. Die Vergütung muss den Erwartungen entsprechen, entscheidend sind aber andere Fak-toren wie kontinuierliche Lernmöglichkeiten sowie ein von Vielfalt geprägtes, offenes Arbeitsumfeld.

Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und des sich verschärfenden Mangels an qualifizierten Fachkräften haben so-wohl Bewerber als auch Absolventen einer Ausbildung bzw. eines dualen Studiums mehr Wahlmöglichkeiten zwischen potenziellen

Arbeitgebern. Es gilt, sich zu differenzieren und dies authentisch zu kommunizieren.

Unsere Erfahrungen zeigen, dass im Allgemeinen nicht von einer geringeren Loyalität gegenüber dem Arbeitgeber gesprochen wer-den kann. Die Sinnhaftigkeit der Aufgabe und eine Führungskultur, die von Wertschätzung und Anerkennung geprägt ist, sind jedoch wichtige Elemente, die Bindung schaffen. Zudem streben immer mehr junge Menschen nach der Ausbildung einen Hochschulab-schluss bzw. einen Masterabschluss an. Hier gilt es, als Arbeitgeber in Kontakt zu bleiben und für eine mögliche spätere Beschäftigung zu werben.“

Fachkommentar

Brigitte EdererMitglied des Vorstands der Siemens AGLeitung Corporate Human Resources und ArbeitsdirektorinBetreuung Europa und der Gemein-

schaft Unabhängiger Staaten (GUS)

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76

* Vgl. Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 7019 (März 2002).

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Auszubildende und Berufstätige Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 9688

VErbundEnhEIt mIt dEm EIgEnEn bEtrIEb

„Wie sehr fühlen Sie sich eigentlich Ihrem Betrieb, Ihrem Arbeitgeber verbunden? Würden Sie sagen – “

Auszubildende Berufstätige

sehr verbunden

kaum verbunden

unmöglich zu sagen, keine Angabe

etwas verbunden

43 %

12 %

11 % 34 %

41 %

13 %

10 %

36 %

Die Ergebnisse legen den Schluss nahe, dass sich Auszubildende zwar gerne die Option offenhalten würden, auch später noch für ihren jetzigen Arbeitgeber weiterarbeiten zu können, sich aber gleichermaßen nicht festlegen wollen, sondern sich zusätzliche Optionen für ihr weiteres Berufsleben vorbehalten möchten. Dies resultiert auch aus der eher schwachen Verbundenheit mit dem eigenen Betrieb. Die hohe Zufriedenheit mit dem eigenen Aus-bildungsbetrieb führt keinesfalls dazu, dass sich Auszubildende besonders stark mit ihrem Arbeitgeber identifizieren. Lediglich jeder dritte Auszubildende fühlt sich seinem Ausbildungsbetrieb gegen-über sehr verbunden, weitere 43 Prozent empfinden ihre Verbun-denheit als eher locker und elf Prozent negieren eine Verbunden-heit mit ihrem Arbeitgeber weitgehend.

Die insgesamt nur schwach ausgeprägte Verbundenheit mit dem eigenen Arbeitgeber findet sich jedoch nicht nur bei den Auszu-bildenden, sondern fast identisch auch bei den unter 25-jährigen Berufstätigen. Lediglich 36 Prozent aller Berufstätigen fühlen sich ihrem Arbeitgeber gegenüber sehr verbunden, 41 Prozent bezeich-nen ihre Verbundenheit als eher schwach, weitere 13 Prozent als kaum existent.

Trendanalysen zeigen, dass die Verbundenheit junger Berufstätiger mit ihrem Arbeitgeber in den letzten Jahren leicht rückläufig ist. So fühlten sich im Jahr 2002 noch 40 Prozent aller Berufstätigen unter 25 Jahren sehr mit ihrem Arbeitgeber verbunden, weitere 47 Prozent zumindest etwas.* Diese Entwicklung könnte ein Indiz

eigenen Betrieb insgesamt schwächer wird. Allerdings bedeutet dieser Trend nicht, dass die Zufriedenheit der Arbeitnehmer mit den Arbeitsbedingungen rückläufig wäre. Ebenso wie die Auszubilden-den zeigen sich auch Berufstätige unter 25 Jahren weit überwie-gend zufrieden mit ihrem Arbeitsplatz.

ErfülltE hoffnungEn ErfülltE hoffnungEn

77

Die hohe Zufriedenheit mit dem eigenen Ausbil-dungsbetrieb führt nicht dazu, dass sich Auszu-bildende besonders stark mit ihrem Arbeitgeber identifizieren.

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GROSSEarbEItszufrIEdEnhEIt

Im Urteil junger Berufstätiger über ihren Arbeitsplatz und ihre Ar-beitsbedingungen finden sich viele Parallelen zu den Auszubilden-den. Die weit überwiegende Mehrheit junger Berufstätiger zeichnet ein positives Bild vom eigenen Arbeitsplatz sowie vom Verhältnis zu den Kollegen und Vorgesetzten. Ähnlich wie die Auszubildenden arbeitet auch die Mehrheit der Berufstätigen entweder in ihrem Wunschbetrieb oder zumindest in ihrem Wunschberuf. 34 Prozent der Arbeitnehmer unter 25 Jahren arbeiten exakt in dem Betrieb, in dem sie am liebsten arbeiten wollten, weitere 44 Prozent in dem Beruf bzw. Bereich, den sie sich gewünscht hatten.

Allerdings arbeiten 18 Prozent der jungen Berufstätigen auch in einem gänzlich anderen Beruf, als sie es sich ursprünglich vorge-stellt hatten.

JungE bErufstätIgE fühlEn sIch Wohl: IhrE ErWartungEn ans bErufslEbEn WErdEn Erfüllt

dIE mEIstEn bErufstätIgEn arbEItEn Im WunschbEtrIEb bzW. WunschbEruf

Basis: Bundesrepublik Deutschland, BerufstätigeQuelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 9688

„Würden Sie sagen, Sie sind genau in dem Betrieb bzw. Unternehmen tätig, in dem Sie arbeiten wollten, oder sind Sie zumindest in dem Beruf bzw. Bereich tätig, den Sie sich vorgestellt haben, oder machen Sie etwas ganz anderes?”

4 %

44 %In dem Beruf/BereIcH tÄtIg

34 %genAu In dem

BetrIeB, unterneHmen

keIne AngABen

BerufStÄtIge

18 %mAcHe etWAS gAnZ AndereS

grossE arbEItszufrIEdEnhEIt grossE arbEItszufrIEdEnhEIt

78 79

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8180

JungE bErufstätIgE sInd WEIt übErWIEgEnd zufrIEdEn mIt IhrEr arbEIt

Basis: Bundesrepublik Deutschland, BerufstätigeQuelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 9688

weniger zufrieden

sehr zufrieden

gar nicht zufrieden

unmöglich zu sagen,keine Angabe

zufrieden

Wunsch-betrieb

desArbeit-gebers

es arbeiten im – es haben nachgedacht über Wechsel –

Wunsch- beruf

desBerufs

54 %

46 %

55 %66 %

47 %42 %

55 %

13 % 21 %10 %

37 %40 %

3 % 3 % 6 %1 % 7 %11 %

1 %x = weniger als 0,5 % 2 %2 % 1 %1 % x 2 %

Berufstätige insgesamt

es machen etwas völlig

anderes

nichtnach-

gedacht

28 %

49 %

17 %22 %

7 %7 %

42 %

„Wie zufrieden sind Sie alles in allem mit Ihrer Arbeit?“

2 %

JEdEr zWEItE hat schon darübEr nachgEdacht, dEn arbEItgEbEr odEr dEn bEruf zu WEchsEln

(sehr) gut

eigene wirtschaftliche lage –

es geht

Berufstätige insgesamt

(eher) schlecht

29 % 22 % 35 % 41 %20 % 13 % 23 % 40 %

es haben schon mal ernsthaft darüber nachgedacht, den – Arbeitgeber zu wechseln Beruf zu wechseln

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Berufstätige Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 9688

grossE arbEItszufrIEdEnhEIt grossE arbEItszufrIEdEnhEIt

Auch die Zufriedenheit mit der eigenen Arbeit ist bei den unter 25-jährigen Berufstätigen ähnlich hoch wie bei den Auszubilden-den. 82 Prozent aller Berufstätigen sind mit ihrer Arbeit zufrieden, 28 Prozent sogar sehr zufrieden. Es kann nur wenig verwundern, dass auch in dieser Gruppe ein enger Zusammenhang besteht zwischen der Zufriedenheit mit der eigenen Arbeit und der Arbeit im erhofften beruflichen Umfeld: 95 Prozent der Berufstätigen, die in ihrem Wunschbetrieb arbeiten, äußern sich (sehr) zufrieden mit ihrem Arbeitsplatz, von denen, die zumindest in ihrem Wunschberuf gelandet sind, 88 Prozent. Arbeitnehmer jedoch, die beruflich etwas völlig anderes machen als geplant, sind auch signifikant unzufrie-dener mit ihrer Tätigkeit: 51 Prozent von ihnen sind mit der eigenen Arbeit weniger oder gar nicht zufrieden, nur knapp jeder Zweite äußert sich positiv.

Auch diejenigen, die bereits ernsthaft über einen Berufswechsel nachgedacht haben, sind überdurchschnittlich unzufrieden mit ihrer Arbeit. Dies erklärt sich vor allem dadurch, dass sich in dieser Grup-pe in hohem Maße Berufstätige wiederfinden, die nicht in ihrem ursprünglich angestrebten Beruf tätig sind.

Die weit überwiegende Zufriedenheit junger Berufstätiger mit ihrer Arbeit führt auch bei ihnen dazu, dass sie die Wahl ihres Arbeitge-bers nicht bereuen.

58 Prozent der unter 25-Jährigen würden sich erneut für den gleichen Arbeitsplatz entscheiden, nur 24 Prozent dezidiert für einen anderen. Auch hier ist es lediglich die relativ kleine Gruppe von Berufstätigen, die beruflich etwas völlig anderes macht als ge-plant, die ein gänzlich anderes Urteil abgibt: Zwei Drittel von ihnen würden sich vor die Wahl gestellt für einen anderen Arbeitsplatz entscheiden.

58 Prozent der unter 25-Jährigen würden sich erneut für den gleichen Arbeitsplatz entscheiden.

gutE Wahl

Wunschbetrieb

Wunschberuf

machen etwas völlig anderes

eS ArBeIten Im –

Berufstätige insgesamt24 %

8 %

21 %

64 %

58 %

86 %

56 %

16 %

gleichen ArbeitsplatzAndere Wahl

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Berufstätige Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 9688

Trotz positiver Bewertung des Arbeitsplatzes hat sich ein beachtli-cher Teil der jungen Berufstätigen bereits ernsthaft Gedanken da-rüber gemacht, den Arbeitgeber oder auch den Beruf zu wechseln. 29 Prozent von ihnen haben schon ernsthaft darüber nachgedacht, zu einem anderen Arbeitgeber zu wechseln, jeder Fünfte sogar in einen ganz anderen Beruf. Interessant scheinen derlei Wechselge-danken vor allem für Berufstätige zu sein, die sich in einer prekären finanziellen Situation befinden. 41 Prozent der Berufstätigen, die ihre eigene wirtschaftliche Lage als schlecht bezeichnen, berichten, dass sie bereits über einen Wechsel des Arbeitgebers nachgedacht haben, weitere 40 Prozent sogar über einen Berufswechsel. Damit ist der Anteil derer, die über einen Arbeitgeberwechsel nachge-dacht haben, in dieser Gruppe doppelt so hoch wie bei Berufstätigen, die ihre eigene finanzielle Situation positiv bewerten. Über einen Berufswechsel haben im Vergleich sogar dreimal so viele Berufstä-tige in wirtschaftlich schlechter Lage nachgedacht.

„Würden Sie sich wieder für den gleichen Arbeitsplatz entscheiden, oder würden Sie eine andere Wahl treffen?“

x x

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8382

Die Ergebnisse belegen, dass es für heutige Berufsbiografien fast schon selbstverständlich ist, gelegentlich den Arbeitsplatz, teilweise sogar den Beruf zu wechseln. Dass sich junge Berufstätige wie gezeigt heutzutage weniger an ihren Arbeitgeber gebunden fühlen, unterstützt diese Tendenz zusätzlich. Keinesfalls sollte daraus geschlussfolgert werden, dass junge Berufstätige ihre Erwartungen an einen idealen Arbeitsplatz in der realen Arbeitswelt zu wenig verwirklicht sehen. Die Ergebnisse deuten eher in eine andere Richtung. Die Mehrheit der jungen Berufstätigen sieht das meiste, was sie von einer beruflichen Tätigkeit erwartet, als erfüllt an. Dies gilt insbesondere für das Betriebsklima, die Möglichkeit, im Beruf soziale Kontakte zu knüpfen, den Spaßfaktor, die Herausforderungen durch die Arbeit sowie die Möglichkeit der Teamarbeit.

86 Prozent derjenigen, die es für besonders wichtig halten, dass sie mit netten Arbeitskollegen zusammenarbeiten, sehen dies in ihrem Beruf als erfüllt an. 84 Prozent derjenigen, denen es wichtig ist, dass ihnen ihr Beruf viele Kontakte zu anderen Menschen ver-schafft, sehen dies in der realen Arbeitswelt bestätigt. 79 Prozent macht ihre Arbeit Spaß, ebenso viele beschreiben ihre Tätigkeit als herausfordernd und verbinden sie mit hohem Verantwortungsbe-wusstsein, 78 Prozent schätzen die viele Teamarbeit.

Vor allem die Aspekte, die jungen Berufstätigen besonders wichtig sind, weisen einen sehr hohen Erfüllungsgrad auf. Dies gilt neben dem Betriebsklima insbesondere für Sicherheitsaspekte, für die Übereinstimmung des Berufs mit den eigenen Fähigkeiten und Neigungen sowie für die Anerkennung der eigenen Leistung.

Für heutige Berufsbiografien ist es fast schon selbstverständlich, gelegentlich den Arbeitsplatz zu wechseln.

Materielle Aspekte sowie die Aussicht auf viel Urlaub und wenig Stress werden am wenigsten erfüllt.

So sehen 71 Prozent derjenigen, die sich einen Beruf wünschen, der den eigenen Fähigkeiten und Bedürfnissen entspricht, dies in ihrem Beruf als verwirklicht an, 62 Prozent, dass ihr Beruf Zukunft hat, und ebenfalls 62 Prozent, dass ihr Arbeitsplatz sicher ist.

Immerhin 55 Prozent derjenigen, die es für besonders wichtig erachten, dass ihre Leistung anerkannt wird, bestätigen, dass dies auch tatsächlich auf ihre Arbeit zutrifft. Damit werden insbesondere die Erwartungsdimensionen hinsichtlich des Betriebsklimas, der Kongruenz mit den eigenen Fähigkeiten und Neigungen sowie der Erfolgsorientierung in der Realität in hohem Maße erfüllt.

Am wenigsten erfüllt werden nach Auskunft der jungen Berufs-tätigen materielle Aspekte sowie die Aussicht auf viel Urlaub und wenig Stress. Nur 26 Prozent derjenigen, die sich viel Urlaub wünschen, haben tatsächlich die Möglichkeit, davon ausreichend Gebrauch zu machen. 27 Prozent der Berufstätigen, die gerne möglichst wenig Stress erleben möchten, empfinden ihre Arbeit auch als stressfrei, und nur 32 Prozent, die sich ein möglichst ho-hes Einkommen wünschen, sehen dies in der Realität als erfüllt an.

Wunsch und WIrklIchkEIt

Nette Arbeitskollegen, Mitarbeiter

Viel Kontakt zu anderen Menschen

Eine Arbeit, die mich herausfordert

Eine Arbeit, die mir Spaß macht

Aufgaben, die viel Verantwortungsbewusstsein erfordern

Viel Teamarbeit

Ein Beruf, bei dem man anderen helfen kann

Ein Beruf, der den eigenen Fähigkeiten und Neigungen entspricht

Ein Beruf, bei dem man etwas Nützliches für die Allgemeinheit tun kann

Abwechslungsreiche Tätigkeit

Ein Beruf, in dem ich mich stets weiterentwickeln kann

Ein Beruf, in dem man viel mit digitalen Medien arbeitet

Ein Beruf, bei dem es darauf ankommt, eigene Ideen zu haben

Angesehener Arbeitgeber, eine große, angesehene Marke

Sicherer Arbeitsplatz

Ein Beruf, der Zukunft hat, Erfolg verspricht

Ein Beruf, der angesehen und geachtet ist

Eine Arbeit, die mich ganz erfüllt

Arbeit in einem Großunternehmen

Arbeit, die sich gut mit Privatleben und Familie vereinbaren lässt

Anerkennung der eigenen Leistung

Ein Beruf, in dem man stets mit neuester Technik arbeitet

Geregelte Arbeitszeit, wenig Überstunden

Möglichkeiten, andere Menschen zu führen

Eine Arbeit, bei der man viel vor anderen präsentiert oder auftritt

Gute Aufstiegsmöglichkeiten

Flexible Arbeitszeiten

Seine Arbeit weitgehend selbst einteilen können

Möglichkeit, auch im Ausland zu arbeiten

Bezahlung, die sich an der Leistung orientiert

Große Entscheidungsfreiheit

Hohes Einkommen

Viel reisen, viel unterwegs sein

Wenig Stress

Viel Urlaub

86 %

84 %

79 %

79 %

79 %

78 %

76 %

71 %

70 %

70 %

67 %

67 %

66 %

65 %

62 %

62 %

61 %

59 %

59 %

58 %

55 %

55 %

54 %

52 %

48 %

47 %

45 %

43 %

42 %

40 %

36 %

32 %

29 %

27 %

26 %

Berufstätige, denen der jewei-lige Aspekt besonders wichtig ist, sehen als erfüllt an –

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Berufstätige; Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 9688

grossE arbEItszufrIEdEnhEIt grossE arbEItszufrIEdEnhEIt

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8584

Der hohe Erfüllungsgrad, insbesondere jener Aspekte, die den Berufstätigen besonders wichtig sind, trägt erheblich zu deren Arbeitszufriedenheit bei. Dies gilt jedoch nicht nur für die Berufstä-tigen, sondern gleichermaßen für die Auszubildenden. Auch diese berichten weit überwiegend von einem hohen Erfüllungsgrad ihrer Erwartungen an den eigenen Arbeitsplatz. Fast identisch sehen Auszubildende vor allem ihre Wünsche nach einem angenehmen Betriebsklima, einer herausfordernden Tätigkeit, viel Teamarbeit, Kontakten zu anderen Menschen und einer Tätigkeit, die großes Verantwortungsbewusstsein erfordert, als erfüllt an. Leicht über-durchschnittlich bewerten sie die Entwicklungsmöglichkeiten und Zukunftschancen in ihrem Beruf sowie die Vielfältigkeit ihrer Tätigkeit. Umgekehrt sehen Auszubildende im Vergleich zu den Berufstätigen vor allem solche Aspekte als weniger erfüllt an, die überwiegend ihrem beruflichen Status geschuldet sind. So sehen sich Auszubildende insbesondere in ihrer Entscheidungsfreiheit und der Möglichkeit, ihre Arbeit weitgehend selbst einteilen zu können, stark eingeschränkt. Zudem entsprechen die Sicherheit ihres Arbeitsplatzes, materielle Aspekte sowie die Aussicht auf viel Urlaub nur unzureichend ihren Vorstellungen von einem guten Arbeitsplatz.

Für Berufstätige wie Auszubildende gehören die Qualität der Arbeit sowie die Zusammenarbeit mit angenehmen Kollegen zu den wichtigsten Erwartungen an die eigene Tätigkeit. Damit hat für die meisten Berufstätigen und Auszubildenden die Beurteilung des Betriebsklimas und die Bewertung der Zusammenarbeit mit den Kollegen eine ebenso hohe Bedeutung wie ihre Tätigkeit selbst. Das Verhältnis zu den Kollegen spielt eine überaus wichtige Rolle für die Arbeitsplatzzufriedenheit wie auch für die Bindung an das Unternehmen. Dies wird auch in den Aussagen von Berufstätigen und Auszubildenden deutlich, die das Verhältnis zu den eigenen Arbeitskollegen beschreiben. Der weit überwiegende Teil der Aus-zubildenden und Berufstätigen bewertet das Klima am Arbeitsplatz und die Zusammenarbeit mit den Kollegen äußerst positiv. Dies betrifft sowohl die allgemeinen Beziehungen zum engeren Kol-legenkreis wie auch die Zusammenarbeit und die gegenseitige Unterstützung.

85 Prozent der Auszubildenden, und 84 Prozent der Berufstätigen bezeichnen das Verhältnis zu ihren direkten Arbeitskollegen als gut, 73 Prozent der Azubis und 69 Prozent der Arbeitnehmer loben die Zusammenarbeit mit ihren Kollegen, jeweils genauso viele berich-ten, dass man sich gegenseitig unterstützt. Auch über private Dinge unterhalten sich viele Berufstätige und Auszubildende regelmäßig mit einer Vielzahl ihrer Kollegen. Immerhin rund jeder Dritte hat sogar richtig gute Freunde unter seinen Kollegen.

Negative Äußerungen finden sich hingegen nur selten. Am ehesten monieren Berufstätige wie Auszubildende, dass einige Kollegen von den Vorgesetzten bevorzugt würden.

Die Qualität der Arbeit sowie die Zusam-menarbeit mit angenehmen Kollegen gehö-ren zu den wichtigsten Erwartungen.

19 Prozent der Berufstätigen und 13 Prozent der Auszubildenden fällt dies an ihrem Arbeitsplatz negativ auf. Dass man die Arbeit für faule Kollegen mit übernehmen muss, sich ausgeschlossen und völlig fremd fühlt, gehört hingegen nur für eine Minderheit aller Beschäftigten zum täglichen Erfahrungshorizont.

Durchaus zurückhaltender äußern sich abbruchwillige Auszubilden-de über das Verhältnis zu ihren Kollegen. Insbesondere Auszubil-dende, die über einen Abbruch ihrer Ausbildung bereits ernsthaft nachgedacht haben, bewerten das Betriebsklima weit kritischer. Sie betonen dabei nicht nur positive Aspekte seltener, sondern treffen auch überdurchschnittlich oft negative Aussagen über den Kolle-genkreis. So berichten mehr als doppelt so viele von ihnen, dass andere Kollegen von ihren Vorgesetzten bevorzugt werden und sie oft die Arbeit von anderen Mitarbeitern mit übernehmen müssen. Dreimal so viele Abbruchwillige wie Auszubildende insgesamt verspüren Missgunst und Neid im Kollegenkreis und haben den Eindruck, nicht so richtig dazuzugehören. Aufgrund der Bedeutung, die einem guten Betriebsklima beigemessen wird, kann davon aus-gegangen werden, dass ein als negativ wahrgenommenes Verhält-nis zu den direkten Kollegen für viele abbruchwillige Auszubildende zwar nicht die Ursache dafür ist, über einen Abbruch ihrer Ausbil-dung nachzudenken, ihre Absicht aber durchaus bestärkt.

Dieser Befund trifft auf wechselwillige Berufstätige nur bedingt zu. Zwar betonen auch sie positive Aussagen über ihre Kollegen seltener, Negatives über die Kollegen findet sich in ihren Aussagen jedoch nicht signifikant häufiger als bei den Berufstätigen insge-samt. Das Betriebsklima hat demnach für wechselwillige Arbeit-nehmer nur eine untergeordnete Bedeutung für ihre Absicht, den Arbeitgeber zu wechseln.

Ähnliches gilt auch für die Wahrnehmung der beruflichen Belastun-gen. Berufstätige, die über einen Wechsel ihres Arbeitgebers bzw. über einen Berufswechsel nachgedacht haben, fühlen sich zwar beruflich stärkeren Belastungen ausgesetzt als ihre nicht wech-selwilligen Kollegen, bei Auszubildenden, die über einen Abbruch ihrer Ausbildung nachgedacht haben, ist der Zusammenhang jedoch weit stärker ausgeprägt. 55 Prozent der Auszubildenden mit Neigung, ihre Ausbildung abzubrechen, fühlen sich häufig nach Fei-erabend müde und kaputt, von den wechselwilligen Arbeitnehmern berichten dies nur 43 Prozent.

Insgesamt zieht rund jeder dritte Beschäftigte die Bilanz, dass er

sind es 30 Prozent, bei den Berufstätigen 32 Prozent. Weitere 59 Prozent der Auszubildenden und 56 Prozent der Berufstätigen ergeht es zumindest manchmal so. Lediglich jeder Zehnte aus beiden Gruppen kennt das Gefühl der Überarbeitung gar nicht.

grossE arbEItszufrIEdEnhEIt grossE arbEItszufrIEdEnhEIt

das VErhältnIs zu dEn kollEgEn

insgesamt insgesamt

85 % 63 %

73 % 50 %

72 % 53 %

66 % 53 %

36 % 24 %

13 % 29 %

8 % 18 %

8 % 23 %

7 % 18 %

4 % 13 %

1 % 2 %

84 % 78 %

69 % 57 %

67 % 57 %

63 % 62 %

33 % 28 %

19 % 24 %

10 % 13 %

7 % 9 %

7 % 10 %

7 % 10 %

3 % 5 %

Auszubildende – Berufstätige –

die über einen Abbruch ihrer

Ausbildung nach-gedacht haben

die über einen Wechsel des

Arbeitgebers nach-gedacht haben

Zu vielen Arbeitskollegen habe ich ein gutes Verhältnis

die Zusammenarbeit klappt sehr gut

man unterstützt sich gegenseitig

mit vielen Arbeitskollegen spreche ich auch häufiger mal über private dinge

Ich habe richtig gute freunde unter den kollegen

einige kollegen werden von meinen Vorgesetzten bevorzugt

Ich muss oft die Arbeit von kollegen übernehmen, weil diese zu faul sind

Ich habe manchmal das gefühl, nicht richtig dazuzugehören

mit den meisten kollegen habe ich nichts gemeinsam

unter den kollegen herrscht neid, keiner gönnt dem anderen etwas

Ich werde von kollegen gemobbt

das trifft auf das Verhältnis zu den direkten kollegen zu –

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Auszubildende und Berufstätige; Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 9688

Positive Aussagen:

negative Aussagen:

bEruflIchE bElastung

Auszubildendeinsgesamt

nachgedachthaben

des Arbeit-gebers

Berufstätigeinsgesamt

nicht nach-gedacht haben

desBerufs

nicht

Auszubildende, dieüber einen Abbruch ihrer Ausbildung –

Berufstätige, die über einen Wechsel

nachgedacht haben –„einige junge Berufstätige haben uns gesagt, dass sie nach feierabend völlig müde und kaputt sind. geht Ihnen das auch so?“

eigentlich nie

geht mir oft so

unentschieden,keine Angabe

nur manchmal

30 % 32 %

55 %

25 %43 % 43 %

22 %

64 %

59 % 56 % 48 %48 %

63 %

39 %

10 % 10 % 9 %7 %5 % 11 % 12 %

1 % 2 % 2 %x2 %1 %1 %

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Auszubildende und Berufstätige; Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 9688

x = weniger als 0,5 %

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Was JungE mEnschEn Von IhrEr bEruflIchEn zukunft ErWartEnpragmatIsch glücklIch: JungE gEnEratIon möchtE sIch für dIE bEruflIchE zukunft allE möglIchkEItEn offEnhaltEn

Wie ein roter Faden zieht sich durch die Ergebnisse der Befund, dass junge Erwachsene in Bezug auf ihre berufliche Zukunft optimistisch sind und mit den derzeitigen Bedingungen an ihrem Ausbildungs- oder Arbeitsplatz weit überwiegend zufrieden sind. Zugleich offenbaren sie jedoch auch, dass sie sich für ihre berufli-che Zukunft möglichst viele Optionen offenhalten möchten und sich daher nur ungern an einen Arbeitgeber binden möchten. Teil dieser Optimierungsstrategie ist es für viele, sich mögliche Optionen für die Zukunft nicht durch allzu konkrete Planungen zu verstellen.

Die Mehrheit der unter 25-Jährigen, die am Beginn ihres Berufsle-bens stehen, möchte sich dementsprechend zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht festlegen, wie es beruflich bei ihnen weitergeht. 58 Prozent der Auszubildenden und 57 Prozent der Berufstätigen lassen dies lieber auf sich zukommen. Konkrete Pläne für ihre spä-tere berufliche Karriere hat bislang nur gut jeder Dritte von ihnen getroffen. Interessanterweise sind es tendenziell eher die jungen Männer, die ihre berufliche Karriere genau im Blick haben. Während junge Frauen in der beruflichen Entscheidungsphase ihren Berufs-weg präziser und früher planen als gleichaltrige Männer, sind diese fokussierter auf beruflichen Erfolg und Karrierechancen.

Die Mehrheit der unter 25-Jährigen möchte sich noch nicht festlegen, wie es beruflich bei ihnen weitergeht.

AUSBLICK:

ausblIck ausblIck

8786

„manche verknüpfen mit ihrer Ausbildung ja schon recht konkrete Pläne für ihre spätere berufliche karriere, also was sie wann erreicht haben wollen, andere lassen das eher auf sich zukommen. Wie ist bzw. war das bei Ihnen?“

lasse das auf mich zukommenkonkrete Pläne

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Studenten, Auszubildende und BerufstätigeQuelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 9688

konkrEtE plänE

Auszubildende

Berufstätige

36 % 58 %

36 % 57 %

männer

frauen

38 % 54 %

33 % 61 %

Hoffnungen

Befürchtungen

40 % 53 %

27 % 65 %

Es sehen ihrer beruflichen Zukunft entgegen mit –

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88

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Auszubildende und Berufstätige; Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 9688

sehr gut

gut

weniger gut

gar nicht gut

unentschieden, kein urteil

übErWIEgEnd posItIVE EInschätzung dEr bEruflIchEn aufstIEgsmöglIchkEItEn

Ihre Karriere fest im Blick, beurteilen junge Männer auch ihre Aufstiegschancen positiver als junge Frauen. 71 Prozent der unter 25-jährigen Männer bewerten ihre beruflichen Entwicklungschancen als gut oder sogar sehr gut, von den gleichaltrigen Frauen 61 Prozent. Damit fällt jedoch auch das Urteil der jungen Frauen durchaus positiv aus. Dass sie die eigenen Zukunftschancen auf dem Arbeitsmarkt zurückhaltender bewerten als junge Männer, dürfte zum einen an der höheren Bedeutung liegen, die junge Männer beruflichem Erfolg beimessen. Zum anderen jedoch auch an den Erfahrungen junger Frauen, dass ihre Karrierechancen immer noch tendenziell schlechter sind als die der Männer.

Darüber hinaus zeigen die Ergebnisse erneut einen engen Zusam-menhang zwischen der Schichtzugehörigkeit und der Beurteilung der eigenen Zukunftschancen. Sowohl junge Erwachsene aus den unteren sozialen Schichten als auch diejenigen, denen das Zutrauen fehlt, ihre Situation durch eigene Anstrengung verbessern zu können, schätzen ihre beruflichen Aufstiegs- und Entwicklungs-chancen weit schlechter ein. 45 Prozent der unter 25-Jährigen aus den unteren sozialen Schichten und 51 Prozent der Statuspessi-misten bewerten die eigenen beruflichen Zukunftschancen als weniger gut oder gar nicht gut.

14 %

53 %

20 %

6 %

7 %

16 %

64 %

11 %

2 %

7 %

13 %

47 %

25 %

8 %

7 %

16 %

55 %

16 %

6 %

7 %

11 %

50 %

26 %

6 %

7 %

22 %

57 %

13 %

4 %4 %

16 %

57 %

17 %

3 %

7 %

5 %

42 %

31 %

14 %

8 %

20 %

60 %

13 %

2 %5 %

5 %

37 %

37 %

14 %

7 %

„Wie beurteilen Sie Ihre weiteren beruflichen Aufstiegs- und entwicklungsmöglichkeiten?“

Auszu-bildende/

BerufstätigeInsgEsamt

Auszu-bildende

Berufs-tätige

Männer Frauen

Gesellschaftlich-wirtschaftlicher Status

hoch niedrigmittel

Status-

Optimisten Fatalisten

ausblIck ausblIck

Junge Erwachsene aus den mittleren und oberen sozialen Schich-ten stufen ihre Chancen, auf dem Arbeitsmarkt erfolgreich zu sein, hingegen weit positiver ein.

Insgesamt blicken zwei Drittel aller jungen Menschen, die bereits heute berufstätig sind oder sich in Ausbildung befinden, hoffnungsvoll in die eigene berufliche Zukunft. Ihre Zuversicht und ihre Leistungsbereit-schaft lassen vermuten und hoffen, dass sich ihre Erwartungen auch tatsächlich erfüllen. Die Chancen dafür sind nicht die schlechtesten, da aufgrund des derzeit stabilen Arbeitsmarktes und der demografischen Entwicklung die Berufschancen für junge Menschen ausgesprochen positiv sind. Eine der besonderen Herausforderungen wird es sein, die-jenigen Jugendlichen und jungen Erwachsenen, denen das Zutrauen in ihre berufliche Zukunft fehlt und die die eigenen Gestaltungsmög-lichkeiten als gering einstufen, ausreichend zu motivieren und ihnen eine Perspektive für ihre berufliche Zukunft zu bieten.

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Zwei Drittel aller jungen Menschen, die bereits heute berufstätig sind oder sich in Ausbildung befinden, blicken hoffnungsvoll in die berufli-che Zukunft.

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9190

schlussfolgErungEn schlussfolgErungEn

schlussfolgErungEn: WIE KANN DIE BERUFLICHE AUSBILDUNG VERBESSERT WERDEN?

Von Prof. Dr. Klaus Hurrelmann

Die McDonald’s Ausbildungsstudie 2013 gibt einen umfassenden Überblick über die Einstellungen, Erwartungen und Erfahrungen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen zur Berufsorientie-rung. Grundsätzlich kann aus der Befragung geschlossen werden: Die junge Generation in Deutschland ist sehr an einer beruflichen Orientierung, Ausbildung und Tätigkeit interessiert. Sie ist sehr leis-tungswillig und strebt hochwertige Schulabschlüsse an. Sie erhofft sich von ihrem zukünftigen beruflichen Umfeld Sicherheit und eine angenehme Arbeitsatmosphäre. Ihre Zukunft plant sie pragmatisch, ohne sich dabei bereits in frühen Jahren auf einen bestimmten Betrieb oder ein bestimmtes Berufsfeld festlegen zu wollen. Alle Bemühungen, ihr schon während der Schulzeit solche Kompeten-zen zu vermitteln, die für die Bewältigung von beruflichen Anforde-rungen wertvoll sind, werden von ihr begrüßt. Dasselbe gilt für alle Angebote einer inhaltlich anspruchsvollen und formal strukturierten Berufsausbildung.

Aus diesen Schlussfolgerungen leitet sich der Titel der ersten McDonald’s Ausbildungsstudie ab: „Pragmatisch glücklich: Azubis zwischen Couch und Karriere“. Es überrascht der Zukunftsoptimis-mus der heutigen jungen Generation, aber gleichzeitig auch der pragmatische Ansatz, mit dem die berufliche Zukunft angegangen wird. Träume liegen im Bereich des Machbaren. Und eins wird vor allem deutlich: Trotz Optimismus und hoher Zufriedenheit lässt sich die Generation nicht auf langfristige Planungen ein, sie allein bestimmt das „Wann“ und „Wie“ ihrer Karriere.

Welche Schlussfolgerungen ergeben sich aus der Studie für Bildungs- und Ausbildungsinstitutionen und ihr professionelles Personal? Welche Weichen sollten für eine konzeptionelle Weiter-entwicklung der beruflichen Ausbildung gestellt werden? Welche Defizite und Probleme geben die jungen Leute zu Protokoll, auf die dringend einzugehen ist?

Diese Fragen sollen im Folgenden beantwortet werden. Es ergibt sich ein Katalog von Schlussfolgerungen und Vorschlägen:

Die Berufsorientierung stärker in den Schulen verankern

etablieren

fähig machen

Es überrascht der Zukunftsoptimismus, aber gleichzeitig auch der pragmatische Ansatz, mit dem die berufliche Zukunft angegangen wird.

Die Berufsorientierung stärker

in Den schulen verankern

Aus den Antworten der Jugendlichen und jungen Erwachsenen kann abgelesen werden, dass sie eine engere Verbindung zwischen den Lebenswelten Bildungssystem und Berufssystem wünschen. Im schulischen Bereich kann der Anfang hierzu gemacht werden, indem die Berufsorientierung gestärkt wird. Sie war in den letzten zehn Jahren zurückgestellt worden, weil die meisten Schulen auf die Krise am Arbeitsmarkt mit einer Intensivierung ihrer Unter-richtsleistungen reagiert haben. Verstärkt durch die Diskussion über das mäßige Abschneiden bei den international vergleichenden Leistungserhebungen (die PISA-Studien unter der Federführung der OECD) legten die Schulen einen Akzent auf den fachlichen Unterricht in Deutsch, Mathematik und Naturwissenschaften. Überfachliche Arbeitsansätze und Praxisbezüge wurden dagegen zurückgefahren.

Eine intensive Berufsorientierung verlangt aber genau eine solche überfachliche Vorgehensweise. Nachdem die Leistungen der Schü-lerinnen und Schüler aus Deutschland bei den drei aufeinander folgenden PISA-Erhebungen schrittweise besser wurden, besteht jetzt die Gelegenheit, an Schulen wieder wichtige Querschnitts-aufgaben wie die Berufsorientierung aufzugreifen. Diese lässt sich nicht in ein Unterrichtsfach delegieren, sondern kann erfolgreich nur als ein didaktisches Grundprinzip in allen Unterrichtsfächern und im gesamten Schulleben umgesetzt werden. Sie sollte im Idealfall als „arbeitsweltorientierte Allgemeinbildung“ konzipiert werden, als ein durchgängiges Leitprinzip in der gesamten Schulkultur vom Unterricht in verschiedensten Fächern über Projektarbeit bis hin zum Schulleben (Famulla 2013, S. 21).

Zur Berufsorientierung sollte die regelmäßige Zusammenarbeit der Schulen mit Unternehmen und Betrieben gehören, im Idealfall mit einem gegenseitigen Austausch von professionellem Personal. Lehrkräfte sollten sich in den Unternehmen, Mitarbeiter der Be-triebe sollten sich in der Schule aufhalten und jeweils bestimmte Aufgaben übernehmen. Die vermittelnde Funktion von Arbeits-agenturen, Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern und anderen Organisationen ist dabei sehr wichtig, weil sowohl die Lehrkräfte als auch die Unternehmensvertreter in der Regel so stark von ihren internen Systemanforderungen okkupiert werden, dass sie mit der Herstellung der Kontakte schlichtweg überfordert sind.

Die Berufsorientierung in der Schule sollte sich an dem Ziel ausrichten, von den Fähigkeiten und Stärken eines Jugendlichen auszugehen und von hier aus eine Konzeption für seinen Weg in die Berufswelt zu entwickeln. Für die Lehrerinnen und Lehrer ver-langt die Berufsorientierung eine Abweichung von der traditionellen Rolle: Nicht mehr die Leistungsbewertung steht im Vordergrund, sondern die Begleitung und Moderation von Lernprozessen der Schülerinnen und Schüler. Es kommt darauf an, die unmittelbare weitere Lebensperspektive der jungen Leute genau zu beachten und ihnen Richtungshinweise zu geben, ohne sie zu früh auf eine konkrete Berufswahl festzulegen. Die tatsächliche Entscheidung für einen Beruf erfolgt heute, wie die Studie erge-ben hat, oft erst am Ende der schulischen Ausbildungszeit oder noch später, also viele Jahre nach Abschluss der Pflichtschulzeit. Zu einer hilfreichen Berufsorientierung in der Schule gehörten deshalb eine Sensibilisierung für Arbeits- und Berufsabläufe und eine umfassende Stärken- und Schwächenanalyse, verbunden mit möglichst vielen praktischen Erfahrungsmöglichkeiten vom Schul-/Berufspraktikum bis hin zu Probearbeitszeiten parallel zur Schule. Auch die Einrichtung von Schülerfirmen in Kooperation mit Unternehmen ist wünschenswert, um Jugendlichen ein erstes Verständnis für wirtschaftliche Zusammenhänge zu vermitteln. Die Berufsorientierung sollte die spätere Berufswahl vorbereiten, aber nicht vorwegnehmen.

Ein gutes Modell ist das Berufsorientierungsprogramm (BOP) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Es wird bei beruflichen Bildungsträgern und überbetrieblichen Bildungsstätten angeboten. An „Werkstatt-Tagen“ können Jugendliche mehrere Berufsfelder kennenlernen und ganz konkret ihre intellektuellen Fähigkeiten und körperlichen Fertigkeiten testen. Dem Einsatz in den Werkstätten geht eine fundierte Potenzialanalyse voraus. Durch geschultes Personal werden Fähigkeiten und Fertigkeiten der Jugendlichen festgestellt und dazu passende Berufsfelder ausgewählt. Schulmüde Jugendliche erhalten auf diese Weise die Chance, sich praktisch zu beweisen. Sie werden dadurch ange-spornt, sich trotzdem schulisch zu engagieren und einen Abschluss zu schaffen, um später in einem attraktiven Beruf tätig zu sein. Diese und andere Ansätze werden im Programm des Bundesminis-

-gestellt und evaluiert, das gute Modelle für die Berufsorientierung entwickelt hat. Es ist zu wünschen, dass sich solche Programme an den Schulen durchsetzen.

Nicht mehr die Leistungsbewertung steht im Vordergrund, sondern die Begleitung und Moderation von Lernprozessen der Schüle-rinnen und Schüler.

Die Berufswahl sorgfältiger

vorBereiten

Wie die vorliegende Studie zeigt, kommt es den meisten Jugend-

lichen im Beruf darauf an, die eigenen Fähigkeiten einzubringen

und sich persönlich entfalten zu können. An zweiter Stelle wird ein

gutes Arbeits- und Betriebsklima genannt.

Danach folgen die Übernahme- und Weiterbildungsmöglichkeiten, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, das Karriere- und Entwick-lungspotenzial sowie die finanzielle Vergütung.

Diese Akzentsetzung sollte in Zukunft bei der Vorbereitung der Berufswahl viel stärker als bisher beachtet werden. Das bedeu-tet, sensibel auf das jeweilige Alter und die dadurch gegebene Entwicklungsstufe der jungen Leute einzugehen. Im Durchschnitt sind sie gut 19 Jahre alt, wenn die ganz konkrete Auswahl eines Berufes für die Ausbildung bevorsteht. Viele sind nach Abschluss der Schulzeit erst einmal in schulischen und außerschulischen Förderprogrammen gewesen, andere haben unter dem Eindruck der unsicheren Arbeitsmarktentwicklung bewusst Zeit verstreichen lassen. Vielen ist gar nicht so richtig klar, dass der reale Übergang von der Schule in die Berufsausbildung und damit die Entschei-dung für einen bestimmten Beruf jetzt bevorstehen. Manche fühlen sich verunsichert und werden von der Sorge getrieben, sich möglicherweise falsch zu entscheiden. Sie brauchen konkrete und einfühlsame Unterstützung und Beratung bei ihrem Berufswahlpro-zess und anschließend auch eine zuverlässige Begleitung auf dem neuen Weg.

In Deutschland werden über 350 verschiedene betriebliche Aus-bildungen angeboten. Kein Lehrer und keine Lehrerin kann jede davon kennen. Entsprechend wichtig ist die Unterstützung der Arbeit der Pädagogen in den Schulen durch Fachleute aus den Agenturen, Kammern und auch ganz direkt aus den Unterneh-men. Für Unternehmen steckt hierin auch die Chance, sich selbst, ihre Arbeitsweise und ihre Berufsausbildungen ins Gespräch zu bringen.

Sehr empfehlenswert ist, bereits in der Berufsausbildung und im Beruf stehende Jugendliche an der Information und Beratung zur Berufswahl zu beteiligen. Wenn „Peers“, also fast Gleichaltrige, dabei sind, die bereits in der betrieblichen Lehre stehen, kommt ein authentischer Ton in den Berufswahlprozess, den keine noch so gut gemachte offizielle Informationsveranstaltung transportieren kann. Jugendliche, die sich bereits entschieden haben und mit ihrer Wahl zufrieden sind, sind die beste Werbung für einen Beruf. Dieser Einfluss ist besonders groß bei leistungsschwächeren und sozial benachteiligten Jugendlichen, die in der heutigen Zeit naturgemäß besonders unsicher sind. Sie profitieren von den direkten, anschau-lichen und nachvollziehbaren Informationen ihrer Peers.

In Deutschland werden über 350 verschiedene betriebliche Ausbildungen angeboten. Ent-sprechend wichtig ist die Unterstützung der Arbeit der Pädagogen in den Schulen.

Der Einfluss von „Peers“ ist besonders groß bei leistungsschwächeren und sozial benach-teiligten Jugendlichen.

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9392

schlussfolgErungEn schlussfolgErungEn

Zuverlässigere informations- quellen für die Berufswahl anBieten

Jugendliche nutzen nach der vorliegenden Studie zahlreiche Infor-

mationsquellen, um sich auf die Berufswahl vorzubereiten. Gesprä-

che mit den Eltern und Freunden sowie Recherchen im Internet

stehen an der Spitze der genutzten Kanäle. Gerade das Internet,

aber auch das Fernsehen sind aber keine Garanten für eine gute

und sichere Information. Die oft einseitigen Voreinstellungen von

Jugendlichen werden durch sie vielfach verstärkt. Die in Fern-

sehserien dominierenden Berufswelten und -bilder sind oft sehr

einseitig und haben mit der Breite und Vielfalt der Realität mitunter

wenig gemein. Durch die oft sehr klischeehaften Heraushebungen

einzelner prestigereicher Berufe wird die Chance verpasst, weniger

bekannte interessante Alternativen ins Bild zu rücken. Das gilt bei

der Informationsquelle Internet nicht so stark, aber hier lässt die

Qualitätskontrolle der Informationen zu wünschen übrig – oft wer-

den die wahren Quellen einseitiger und tendenziöser Darstellungen

nicht offengelegt, und insgesamt kommt es aus diesem Grund

ebenfalls zu vielen Fehlinformationen.

Entsprechend wichtig ist es, die allgemeinbildenden Schulen

darin zu unterstützen, den Ansatz der Berufsorientierung durch

eine umfassende und professionelle Information zur Berufswahl-

vorbereitung zu ergänzen. Hierzu gehören die schon erwähnten

Potenzialanalysen bei den Schülerinnen und Schülern, möglichst im

Zusammenhang mit Praktika und berufsbezogenen Unterrichtsakti-

vitäten. Die große Bedeutung der praktischen beruflichen Erfahrun-

gen für Schüler wurde in der Befragung sehr deutlich.

Insbesondere sollte die Bundesagentur für Arbeit ihre Beratung

über das Berufsinformationszentrum (BIZ) viel intensiver als

bisher mit den schulischen Ansätzen verzahnen. Die Studie macht

deutlich, als wie unzureichend die Jugendlichen und jungen Er-

wachsenen das heutige Angebot einschätzen. Wichtig wäre auch,

in diesem Zusammenhang eine kritische Auseinandersetzung mit

den Berufswahlinformationen der Medien Fernsehen und Internet

vorzunehmen, die von Jugendlichen heute bevorzugt genutzt und

unkompliziert erschlossen werden. Hierdurch könnten die BIZ

erheblich an Profil gewinnen und ihre heute unbefriedigende Reso-

nanz bei den Jugendlichen verbessern.

Die Studie macht deutlich, als wie unzureichend die Jugendlichen und jungen Erwachsenen das heutige Angebot einschätzen.

Die eltern stärker einbeziehen

Die wichtige Rolle der Eltern bei Berufsorientierung und Berufs-

wahl, die von der vorliegenden Studie bestätigt wird, darf künftig

nicht mehr übersehen werden. Die Familie hat, wie seit den PISA-

Studien bekannt, grundsätzlich einen sehr großen Einfluss auf

den Lernerfolg der Jugendlichen in der Schule. Mütter und Väter

erweisen sich in der vorliegenden Studie aber zusätzlich auch als

die wichtigsten sozialen Modelle der Jugendlichen, an denen sie in sympathisierender Weise ihr eigenes Leben ausrichten.

Die Eltern sollten aus diesem Grund viel stärker als bisher in schuli-sche und betriebliche Informations- und Beratungsangebote einbe-zogen werden. Viele Ansätze dafür sind denkbar. Berufstätige Väter und Mütter könnten Angebote zum Berufswahlprogramm einer Schule beisteuern und aus ihrem Arbeitsleben berichten. Unterneh-men sollten zum Beispiel Tage der offenen Tür für Eltern anbieten und versuchen, sie auch für die Berufe zu interessieren, die jenseits ihres eigenen Erfahrungshintergrundes liegen. Die Kommunikation mit den Eltern sollte schrittweise so ausgebaut werden, dass eine dauerhafte Kooperation mit den Lehr- und Ausbildungskräften in Schule und Berufsausbildung aufgebaut wird. Über die Information der Eltern kann auf diese Weise auch die Vielfalt der Ausbildungs-berufe in Deutschland an die Jugendlichen herangetragen und das vorherrschende einseitige Bild korrigiert werden.

Die UnterstützUng für leistUngs-

schwache JUgenDliche intensivieren

Die Gruppe der rund 20 Prozent „Statusfatalisten“, die als rela-tiv leistungsschwach und sozial benachteiligt identifiziert wurde, benötigt erheblich mehr Unterstützung als bisher. Während der Arbeitsmarktkrise hatte diese Gruppe – wie im Einleitungskapitel dargestellt – kaum eine Chance, in eine berufliche Ausbildung und eine Berufstätigkeit hineinzukommen. Nach 2009 sieht die Lage angesichts der demografischen Entwicklung und eines um sich greifenden Fachkräftemangels in verschiedenen Regionen und Branchen anders aus. Es ist immens wichtig, gut strukturierte und auf ihre Ausgangssituation zugeschnittene Förderangebote auch für die weniger Leistungsstarken anzubieten, denn in vielen Regio-nen und Branchen fehlen bereits die Nachwuchskräfte.

Das neben dem dualen Berufsbildungssystem aufgebaute „Über-gangssystem“, von dem im Einleitungskapitel die Rede war, hat in der Zeit der Arbeitsmarktkrise eine durchaus nützliche Funktion erfüllt. Jetzt aber ist es Zeit, es so schnell wie möglich in ein wir-kungsvolles Modell der Berufsorientierung und Berufsvorbereitung umzuwandeln, das gezielte Förderangebote für die leistungsschwä-cheren Jugendlichen macht. Rein schulische Angebote sind für diese Klientel nicht sinnvoll, weil sie oft schulmüde ist. Vielmehr sind alle Ansätze, bei denen Arbeits- und Berufserfahrungen mit Unterrichtsaktivitäten verbunden und ganz konkrete Produkte oder Dienstleistungen erstellt werden, zu bevorzugen.

Es ist Zeit, das Übergangssystem in ein wir-kungsvolles Modell der Berufsorientierung und Berufsvorbereitung umzuwandeln, das gezielte Förderangebote für die leistungs-schwächeren Jugendlichen macht.

EigEnE TEsTs zur PoTEnzial-

Erfassung EinsETzEn

Auch die Unternehmen selbst sind gefragt, sich intensiv um diese

Gruppe der Jugendlichen zu bemühen. Durch Tage der offenen Tür

und vermehrte Betriebspraktika können Vorurteile abgebaut und

Kontakte hergestellt werden. Betriebe sollten ihre Praxis über-

denken, die Bewerbungsunterlagen als die alles entscheidenden

Dokumente für die Auswahl heranzuziehen und unvollständige oder

mit Fehlern behaftete Unterlagen gleich von Beginn an auszusie-

ben. Stattdessen sollten direkt auf den Arbeitsplatz ausgerichtete

Assessments durchgeführt und Tests zur Lösung von praktischen

Aufgaben gemacht werden. Auf diese Weise lassen sich verschüt-

tete Fähigkeiten entdecken und Schwächen möglicherweise durch

gezielte Förderung ausgleichen. Schlechte Schulzeugnisse sagen

nicht immer etwas über die praktischen Fähigkeiten, die Leistungs-

bereitschaft oder die sozialen Kompetenzen eines Bewerbers oder

einer Bewerberin aus. Viele leistungsschwache Schulabgänger

blühen in der Praxis richtig auf.

Die „Statusfatalisten“ haben zwar Defizite in ihrem Kompetenzprofil,

bringen aber in jedem Fall auch Potenziale mit, die genau identi-

fiziert werden sollten. Die vorliegende Studie macht deutlich: Wie

alle anderen Jugendlichen auch sind diese benachteiligten jungen

Leute leistungsorientiert und motiviert, in den Beruf einzutreten.

Allerdings fehlt vielen von ihnen die Zuversicht, beruflich erfolgreich

sein zu können. Dennoch haben sie den Wunsch, in der beruflichen

Ausbildung eine eigenständige und kreative Tätigkeit vollziehen zu

können. Sie wollen mit den persönlichen Interessen und Neigungen

in die berufliche Tätigkeit hineingehen können. Unternehmen und

Ausbildungseinrichtungen sind es ihnen schuldig, genau hinzu-

sehen und für jeden Einzelnen von ihnen ein maßgeschneidertes

Förderkonzept zu entwickeln. Sie können dazu beitragen, diese

abgehängten Jugendlichen aus ihrem verhängnisvollen Teufelskreis

der Demotivierung herauszuholen.

Während der Ausbildungszeit sollte dann diese spezielle Unterstüt-

zung weitergeführt werden, indem zum Beispiel intern Nachhilfe

in den theoretischen Fächern angeboten wird oder die Ausbildung

begleitende Hilfen von externen Trägern vermittelt. Viele Arbeitsor-

ganisationen, und in letzter Zeit auch besonders der Zentralverband

des deutschen Handwerks, haben hierfür gute Vorlagen geliefert.

Unternehmen und Ausbildungseinrichtungen müssen genau hinsehen und für jeden Ein-zelnen ein maßgeschneidertes Förderkonzept entwickeln.

EinE EinstiEgsbEglEitung

EtabliErEn

Speziell diese Zielgruppe kann auch von einer Einstiegsbegleitung

profitieren. Sie könnte von erfahrenen und gesondert geschulten

Ausbildern oder auch von geeigneten Auszubildenden eines höheren

Lehrjahres durchgeführt werden. Die Begleitung sollte mindestens

ein Jahr vor der Abgangsklasse beginnen und sich zunächst darauf

konzentrieren, dass die Jugendlichen erfolgreich den Hauptschul-

abschluss erreichen können. Die Einstiegsbegleitung stützt die ju-

gendlichen Ausbildungsanfänger und berät sie bei persönlichen und

beruflichen Konflikten und Problemen. Sie kann dazu beitragen,

allen benachteiligten Jugendlichen nach Abschluss der Pflicht-

schulzeit ohne Brüche und Warteschleifen eine direkte Berufsaus-

bildung oder eine andere zu einem Beruf hinführende Qualifizie-

rung zu ermöglichen.

Die Begleitung kann dazu beitragen, allen benachteiligten Jugendlichen nach Abschluss der Pflichtschulzeit eine direkte Berufsaus-bildung oder eine andere zu einem Beruf hinführende Qualifizierung zu ermöglichen.

Auch für BenAchteiligte eine

Willkommenskultur etABlieren

Alle befragten Jugendlichen, auch die benachteiligten „Statusfata-listen“, sind nach den Erkenntnissen der vorliegenden Studie den Unternehmen und der Wirtschaft gegenüber positiv eingestellt und sehr zugewandt. Auch die Benachteiligten mit schwachen oder feh-lenden Schulabschlüssen sollten eine Willkommenskultur in diesen Einrichtungen vorfinden. Diejenigen Unternehmen und Arbeitgeber werden im Wettbewerb um die besten Köpfe die Nase vorn haben, die durch die berufliche Ausbildung zu erkennen geben, wie sehr sie ihre neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wertschätzen und hochachten. Die Jugendlichen wünschen sich eine Ausbildungs-einrichtung, die sie mit allen ihren Erfahrungen und Gegebenheiten zunächst einmal akzeptiert und sie so annimmt, wie sie gerade sind. Es ist ihnen bewusst, dass im Verlauf der Ausbildungszeit Anforde-rungen und Änderungswünsche auf sie zukommen, aber zunächst einmal möchten sie sich in der neuen Position uneingeschränkt willkommen fühlen. Dazu gehört auch ein Aufgabenfeld, dem sie sich ausreichend gewachsen fühlen.

Gerade die benachteiligten Jugendlichen sind nach der vorlie-genden Studie höchst individuelle Persönlichkeiten mit ihren sehr eigenen Vorlieben und Empfindlichkeiten. Geht die Ausbildungs-stätte hierauf ein und respektiert auch deren Besonderheiten und Eigenarten, kann sich eine kreative Atmosphäre mit guten Leistungsergebnissen ergeben. Verhält sich die Ausbildungsstätte ignorant, können hingegen erhebliche Spannungen und Beein-trächtigungen auftreten.

Fehlende Passung zwischen individuellen Wünschen der Auszubil-denden und institutionellen Anforderungen der Ausbildungseinrich-tung sind nach der Studie wichtige Gründe für den Abbruch einer beruflichen Ausbildung. Der Abbruch ist nicht nur eine persönliche Enttäuschung, er schafft organisatorische Probleme und kostet viel Geld. Es zahlt sich deshalb aus, von Anfang an eine klare Vereinbarung

Jugendliche wünschen sich eine Ausbildungs-einrichtung, die sie zunächst einmal akzeptiert und sie so annimmt, wie sie sind.

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schlussfolgErungEn schlussfolgErungEn

über Umgangsformen und gegenseitige Erwartungen zu treffen

und diese in verbindlicher Form, zum Beispiel in einem Vertrag oder

einer Zielvereinbarung, in regelmäßigen Abständen fortzuschreiben.

Es zahlt sich auch aus, auf die gesundheitliche Lage der jungen

Leute sorgfältig zu achten. Ihre Gesundheit ist eng mit der Qualität

ihrer Arbeit verbunden. Wenn sie sich in der Ausbildungsstätte wohl

fühlen, sind sie nicht nur leistungsfähiger, sondern auch gegen die

Folgen von unvermeidbaren Sonderbelastungen und Krisenstress

besser geschützt.

Die Kreativität Der BerufsBilDungs-

einrichtungen anregen

Um einfühlsam, flexibel und professionell auf die Lebenslage

der Jugendlichen und ihre Fähigkeiten einzugehen, sollte jeder

Berufsbildungsstätte eine hohe organisatorische und institutionelle

Selbstständigkeit eingeräumt werden. Nur dann kann sie auf die

Anforderungen reagieren, die sich spezifisch durch die Klientel der

jungen Leute ergeben, die sich als Auszubildende für diese Einrich-

tung entschieden haben. Die Einrichtungen brauchen dazu einen

Verfügungsspielraum für alle zentralen und pädagogisch wichtigen

Entscheidungen, ein eigenes Budget, die weitgehende Autonomie

bei der Zusammensetzung ihres Fachkollegiums und eine weit-

gehende Freiheit der Definition ihres Arbeitsprogramms und ihrer

Förderphilosophie. Sie müssen spüren, wie sehr es sich für sie

lohnt, kreativ zu sein. Sie sollten dafür klare Anreize erhalten.

Berufliche Ausbildungseinrichtungen sind wie alle anderen Bildungs-

stätten in organisationssoziologischer Sicht Dienstleistungsein-

richtungen des Typs der „people processing organization“: soziale

Systeme mit der Aufgabe der Beeinflussung und Veränderung

persönlicher Kompetenzen ihrer Klienten. Ihr Auftrag ist die kognitive,

soziale und handlungsorientierte Bildung der Persönlichkeit von

Jugendlichen durch strukturierende Einflussnahme auf ihre Fähig-

keiten und Kompetenzen. Diese Aufgabe kann nur erfüllt werden,

wenn sie als Organisationen auch wirklich auf ihre „people“,

die einzelnen Auszubildenden, einfühlsam eingehen, sie anleiten

und unterstützen können. In der Berufsausbildung stellt die cha-

rakteristische Verbindung von privater Berufs- und öffentlicher Be-

rufsschulausbildung dabei vor besondere Herausforderungen und

bietet entsprechende Chancen, die aber nur ausgeschöpft werden

können, wenn die einzelnen Ausbilderinnen und Ausbilder ausrei-

chende Autonomiespielräume für ihre Entscheidungen haben.

Die berufliche Ausbildung sollte so gestaltet werden, dass die indi-

viduellen Fertigkeiten und Fähigkeiten der Auszubildenden flexibel

und selbstverantwortlich eingesetzt werden können. Gefragt sind

Ausbildungsplätze, die von modernen Teamstrukturen ausgehen

und die jungen Auszubildenden frühzeitig verantwortlich in Arbeits-

prozesse mit einbeziehen. Die Kriterien einer modernen Personal-

führung sollten herangezogen werden, um auf die persönlichen In-

teressen und Eigenschaften der Jugendlichen flexibel einzugehen.

Gefragt sind Ausbildungsplätze, die von moder-nen Teamstrukturen ausgehen und die Auszu-bildenden frühzeitig einbeziehen.

Den persönlichen Faktor Der

BeruFsausBilDung voll ausspielen

Die berufliche Ausbildung im dualen System hat eine Besonderheit,

die sie sowohl von der schulischen als auch der hochschulischen

unterscheidet: den in der Regel sehr intensiven persönlichen

Kontakt des Auszubildenden zur Ausbilderin oder zum Ausbilder.

Entsprechend wichtig ist es, diesen Kontakt zu pflegen und als

positives Argument in der Berufswahl zu stärken. Auch zeigt die

vorliegende Untersuchung die Bedeutung, die Jugendliche und jun-

ge Erwachsene während ihrer Ausbildung einem festen Ansprech-

partner in ihrem Betrieb beimessen. Viele der Krisen während der

beruflichen Ausbildung, die zu Spannungen bis hin zu einem Abbruch

der Ausbildung führen können, sind durch Missverständnisse und

Unstimmigkeiten zwischen den Auszubildenden und ihren Ausbildern

entstanden. Das Potenzial für Konflikte wird durch die in der Studie

nachgewiesenen biografisch sehr hohen Ansprüche Jugendlicher

an ihre Selbstverwirklichung im beruflichen Leben noch verstärkt.

Der Aus- und Fortbildung der Ausbilderinnen und Ausbilder in

sozialen und psychologischen Kompetenzen kommt deswegen eine

ebenso große Bedeutung wie der fachlichen Eignung zu. Wichtig

sind auch Schlichtungsstellen und Appellationsinstanzen, die beide

Seiten nutzen können, wenn es zu Spannungen, Konflikten und

Missverständnissen kommt. Auch sollte über ein angemessenes

Verfahren der Supervision nachgedacht werden, bei der erfahrene

Ausbilder als Moderatoren zur Verfügung stehen. Die inhaltlichen,

fachlichen, sozialen und zeitlichen Anforderungen und Erwartun-

gen, die ein Ausbilder an die Auszubildenden stellt, sollten in einer

sich schnell verändernden Berufswelt in regelmäßigen Abständen

immer wieder neu austariert werden. Gelingt es dem Ausbilder, sei-

ne Rolle auszufüllen, dann ist er für die Auszubildenden ein Vorbild,

ein soziales Modell für das berufliche und oft auch das persönliche

Verhalten. Wenn der Ausbilder oder die Ausbilderin es schafft, dem

Auszubildenden in einer glaubwürdigen, klaren und zuverlässigen

Weise entgegenzutreten, dann ist die Chance hoch, eine gute Be-

ziehung auch zu den sensiblen und manchmal unsicheren, im Kern

aber durchaus leistungsbereiten Jugendlichen aufzubauen, die laut

der vorliegenden Studie heute nicht selten sind.

Jugendliche haben aktuell ein großes Bedürfnis nach sozialer

Sicherheit, weil ihnen diese in der alltäglichen Umwelt weitgehend

verloren gegangen ist. Hier liegt eine Chance für die berufliche

Ausbildung. Ein Ausbilder kann durch eine klare und zuverlässige

Haltung die Jugendlichen ansprechen, er kann die Regeln für den

Umgang miteinander in einer fairen und demokratischen Weise

aushandeln und dadurch soziale Verlässlichkeit schaffen.

Aus- und Fortbildung der Ausbilderinnen und Ausbilder in sozialen und psychologischen Kompetenzen kommt eine ebenso große Be-deutung wie der fachlichen Eignung zu.

Das system Der Dualen Berufsaus-

BilDung grünDlich reformieren

Durch die Fixierung auf den akademisch orientierten Bildungsstrang

gehen die für die Persönlichkeitsentfaltung interessanten und

wertvollen Potenziale des berufsbezogenen Ausbildungsgangs im

dualen System in der Wahrnehmung vieler Jugendlicher fast unter.

Die vorliegende Studie macht deutlich, wie attraktiv eine akademi-

sche Ausbildung für die Jugendlichen und jungen Erwachsenen

in Deutschland geworden ist. Im Einleitungskapitel wurde bereits

darauf hingewiesen, dass der „Run“ auf die Hochschulen schon in

wenigen Jahren das duale System der Berufsausbildung auszehren

könnte, weil die kreativen und motivierten Nachwuchskräfte ausbleiben.

Das duale System sollte deshalb nachhaltig reformiert werden.

Insgesamt kommt es darauf an, die Vorteile herauszustellen, die

eine berufliche Ausbildung bietet, um die spezifischen Lebenswün-

sche, Zukunftsperspektiven, Wertorientierungen und Mentalitäten

der Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu erfüllen. Es lohnt

sich, mit Hinweis auf diese Potenziale um die Jugendlichen zu wer-

ben und sie auf die vielfältigen Chancen aufmerksam zu machen,

die mit dem dualen System verbunden sind. Vielen Jugendlichen

ist heute nicht bewusst, wie stark sich die berufliche Welt verändert

hat, die hinter den Ausbildungsberufen des dualen Systems steht.

Sie wissen nicht, wie sehr sie gerade in der beruflichen Ausbil-

dung ihre persönlichen Wünsche und Interessen erfüllen können.

Sie sind oft von den scheinbar unendlich vielen Perspektiven der

Hochschulausbildung begeistert, und sie versprechen sich von der

langen Dauer der Hochschulausbildung große Spielräume für die

Lebensplanung mit einem langen Offenhalten einer endgültigen

und bindenden Berufsfestlegung.

Das berufliche Ausbildungssystem sollte sich das Ziel setzen, die

starke und frühe Berufsbezogenheit, die es anbieten kann, als eine

wesentliche Grundlage für die selbstverantwortliche Lebenspla-

nung, Selbstverwirklichung und Identitätsentwicklung der Jugend-

lichen darzustellen, ohne zu unflexibel zu werden. Die persön-

lichkeitsbildende Komponente der Berufstätigkeit sollte stärker

erfahrbar gemacht werden. In der Berufsausbildung befinden sich

Jugendliche in einem Bereich, in dem es um die Produktion von

Waren oder die Erstellung von Dienstleistungen geht.

Sie können sich aus der überwiegend passiven Rolle des Schülers

in die aktivere des Produzenten und Dienstleistungsanbieters be-

Das Ausbildungssystem sollte die starke und frühe Berufsbezogenheit als Grundlage für die selbstverantwortliche Lebensplanung, Selbstverwirklichung und Identitätsentwick-lung darstellen, ohne unflexibel zu werden.

Das Duale system Der Berufsaus-

BilDung akaDemisch anschlussfähig

machen

Allein durch Information und Werbung ist eine Verschiebung

des Aufmerksamkeitsspektrums der Jugendlichen aber nicht zu

erreichen. Es gehören auch strukturelle Reformen dazu, die früh im

Bildungssystem verankert sein sollten. Eine solche Reform ist die

Aufwertung der weiterbildenden Schulen neben dem Gymnasium.

Solange die Bildungspolitik an einer Aufteilung der Schülerschaft

nach der Grundschule festhält, bei der nach meist schon vier

Jahren eine Vorentscheidung über eine Hochschulreife getroffen

werden muss, wird es bei der ständig wachsenden Attraktivität

dieses Bildungsweges bleiben.

Was dringend nötig ist und von vielen Bundesländern in den letzten

Jahren auch eingeleitet wurde, ist eine Aufwertung der Schulfor-

men neben dem Gymnasium. Nach der Grundschule werden in

diesen Bundesländern neben dem Gymnasium nur noch integrierte

Sekundarschulen angeboten, die aus einer Zusammenlegung von

Hauptschulen, Realschulen und Gesamtschulen entstanden sind.

Diese Sekundarschulen bieten ebenso wie das Gymnasium alle

Abschlüsse einschließlich des Abiturs an, wählen für die Ausbildung

aber einen anderen pädagogischen Weg. Sie stellen im Idealfall

einen Berufs- und Praxisbezug in den Vordergrund ihrer Arbeit

und entscheiden sich für fachübergreifende Ansätze im Rahmen

der Projektarbeit. Sie etablieren enge Kontakte zur Gemeinde und

zu den lokalen Unternehmen und verbinden auf diese Weise den

schulischen Unterricht mit Herausforderungen des realen Lebens

und der Berufswelt. Sie bieten ihren Schülerinnen und Schülern nicht

vom ersten Tag an die Orientierungen an einer Hochschullaufbahn,

sondern machen sie auf das gesamte Spektrum von beruflichen

Ausbildungen aufmerksam.

Eine solche Schulreform, die wie gesagt in vielen Bundesländern

eingeleitet worden ist, sichert das duale System der Berufsausbil-

dung strukturell ab. Das „Zwei-Wege-Modell“, wie es oft auch ge-

nannt wird, sollte deshalb von denjenigen öffentlichen und privaten

Unternehmen und Einrichtungen, die in die duale Berufsausbildung

investieren, aktiv unterstützt werden. Die Vorteile des „zweiten We-

ges“ im Bildungssystem neben den klassischen Gymnasien sollten

viel stärker als bisher erkannt und schneller und entschiedener

umgesetzt werden, als es bisher der Fall war.

wegen und erleben zum ersten Mal, ein selbst verdientes Einkom-men zu erwirtschaften. Mit dem Eintritt in die Berufsausbildung ist in diesem Sinn ein deutlicher Schritt in Richtung der Übernahme des Status eines Erwachsenen verbunden. Diesen Vorteil sollte das berufliche Ausbildungssystem stärker als bisher ausspielen und deutlich machen, wie wertvoll ein sicherer Übergang in das Erwerbsleben heute ist, den das Hochschulsystem in dieser Weise nicht bieten kann.

Die Vorteile des „zweiten Weges“ im Bildungs-system sollten viel stärker als bisher erkannt und schneller umgesetzt werden.

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schlussfolgErungEn studIEndEsIgn

In der Oberstufe sollte sich das „Zwei-Wege-Modell“ konsequent fortsetzen und auf mittlere Sicht in einer Kollegstufe widerspiegeln, die sich von der gymnasialen Oberstufe unterscheidet und die Tra-ditionen von Berufsschulen und Berufskollegs aufnimmt. Das duale System der Berufsausbildung kann dann zu einem Bestandteil der Oberstufe weiterentwickelt werden und Abschlüsse anbieten, die auch einen Übergang in eine Hochschulausbildung ermöglichen.

Damit ist der letzte Schritt von strukturellen Reformen ange-sprochen, der ebenfalls bereits in einigen Bundesländern initiiert wurde: die Verbindung des dualen Systems der Berufsausbildung mit dem Hochschulsystem. Sie stellt die Fortsetzung des Zwei-Wege-Modells im Hochschulsystem dar. Hierdurch kann jedem und jeder Auszubildenden plausibel gemacht werden, dass eine Berufsausbildung einen Übergang in die akademische Ausbildung nicht verschließt, sondern unter bestimmten Bedingungen sogar fördert. Die „dualen Hochschulen“, die in vielen Bundesländern schon weit verbreitet sind, bieten eine ideale Möglichkeit, duale Berufsausbildung und Hochschulstudium zusammenzuführen. Sie bieten die Verschränkung von Wissenschaft und Berufspraxis, mit der Betonung von Transferwissen und fachübergreifenden Ausbil-dungselementen, und ermöglichen eine schrittweise Auswahl des Berufsweges. Vielen der in der Studie befragten Jugendlichen und jungen Erwachsenen kommt ein solches Konzept der Berufsausbil-dung sehr gelegen.

Abschließend lässt sich zusammenfassen, dass von allen Seiten Handlungsbedarf besteht, bestehende Chancen zu nutzen und die Weichen für die Zukunft neu zu stellen. Von Schulen, Ausbildungs-stätten, Unternehmen, Institutionen sowie von der jungen Generati-on selbst – wenn alle sich bewegen, kann der aktuell herrschende Optimismus aufrechterhalten werden und vielleicht der eine oder andere Traum doch in Erfüllung gehen. Die duale Berufsausbildung als deutsches Vorzeigemodell für einen Übergang von der Schule ins Berufsleben wird angesichts der prekären Lage in anderen europäischen Ländern hoch geschätzt. Durch die genannten Re-formen und Initiativen kann das duale System gestärkt werden und auch hierzulande wieder Anerkennung erlangen – nicht zuletzt dort, wo wir sie momentan am meisten brauchen: in den Köpfen der Jugendlichen und deren Eltern.

Die duale Berufsausbildung als deutsches Vorzeigemodell für einen Übergang von der Schule ins Berufsleben wird in anderen europäischen Ländern hoch geschätzt.

lItEratur

Wirtschaft/Arbeitsleben. In: Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft

studIEndEsIgn Im übErblIck

Grundgesamtheit:

Deutschsprachige Bevölkerung im Alter von 15 bis 24 Jahren.

Durch die Stichprobe werden nach Schätzung auf Basis des

Mikrozensus 9,04 Millionen Personen repräsentiert.

Stichprobe:

Befragt wurden insgesamt 3.068 Personen im Alter von 15 bis 24

Jahren. Um für alle relevanten Zielgruppen dieses Alterssegments

eine ausreichende Fallzahl für differenzierte Analysen zur Verfügung

zu haben, wurden die Auszubildenden in der Stichprobe stärker

berücksichtigt, als es ihrem Anteil an der Grundgesamtheit entspricht,

andere Teilgruppen (insbesondere Studenten) dafür schwächer.

Bei der Ausweisung von zusammenfassenden Ergebnissen wurde

diese Disproportionalität über die Gewichtung aufgehoben, so dass

die Gesamtergebnisse repräsentativ für die 15- bis 24-jährige

Bevölkerung sind. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Zusammen-

setzung der Stichprobe bzw. Grundgesamtheit:

zusammEnsEtzung stIchprobE/grundgEsamthEIt

bEfragtE

ungEWIchtEtE stIchprobE grundgEsamthEIt (= gEWIchtEtE stIchprobE)

% %

15 bis 24-Jährige insgesamt 3.068 100 100

davon:

Schüler

Studenten

Auszubildende

Arbeitslose und sonstige Nichterwerbstätige

842 27 30

252 8 14

806 26 16

965 32 32

203 7 8

Gewichtung:Zur Aufhebung der Disproportionalität und zur Angleichung an Strukturdaten der amtlichen Statistik erfolgte eine faktorielle Gewichtung der Ergebnisse.

Befragungsmethode:Die Interviews wurden mündlich-persönlich (face to face) nach einem standardisierten Fragebogen durchgeführt. Die Interviewer waren angewiesen, die Fragen wörtlich und in unveränderter Reihenfolge vorzulesen.

Befragungszeitraum:11. Mai bis 5. Juni 2013

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9998

übEr dIE autorEn übEr dIE autorEn/ImprEssum

hErausgEbEr und VErantWortlIch für dEn InhaltMcDonald’s Deutschland Inc.Zweigniederlassung MünchenDrygalski-Allee 5181477 München

INSTITUT FÜR DEMOSKOPIE ALLENSBACHGesellschaft zum Studium der öffentlichen Meinung mbHRadolfzeller Str. 878476 Allensbach am Bodensee

Dr. Klaus HurrelmannProfessor of Public Health and EducationHertie School of GovernanceFriedrichstraße 18010117 Berlin

konzEptIon/rEdaktIonEllE bEratungBurson-Marsteller GmbHFrankfurt/Berlin

Klaus Hurrelmann, Jahrgang 1944, lehrt in den Bereichen Gesundheits- und Bildungspolitik. Sein Studium der Sozioalwis-senschaften absolvierte er an den Universitäten Münster und Berkeley (USA). Er promovierte mit einer Arbeit aus der Schul-forschung und habilitierte sich mit der Schrift „Erziehungssystem und Gesellschaft“. Er war Professor für Bildungsforschung an den Universitäten Essen und Bielefeld, bevor er sich zusätzlich der Gesundheitsforschung zuwandte und 1994 maßgeblich an der Etablierung der ersten deutschen School of Public Health in Bie-lefeld mitwirkte. Er amtierte fast zehn Jahre als Gründungsdekan. Er war zwölf Jahre lang der Sprecher des Sonderforschungsbe-reiches 227 „Prävention und Intervention im Kindes- und Jugend-alter“ und leitete den deutschen Teil der international vergleichen-den Gesundheitsstudie „Health Behavior in School Children“ im Auftrag der Weltgesundheitsorganisation.

2009 wechselte Klaus Hurrelmann als Senior Professor of Public Health and Education an die Hertie School of Governance in Berlin. Sein Forschungsschwerpunkt liegt in der Verbindung von Familien- und Bildungspolitik mit Ansätzen der Sozial- und Gesundheitspolitik, um umfassende Interventionsstrategien zur Prävention von sozialen und gesundheitlichen Beeinträchtigungen bei Kindern und Jugendlichen zu entwickeln. Zwischen 2002 und 2010 wirkte Klaus Hurrelmann an insgesamt drei Shell-Jugend-studien leitend mit.

Autor

Prof. Dr. Klaus HurrelmannProfessor of Public Health

and Education

Michael Sommer, Jahrgang 1969, ist Projektleiter am Institut für Demoskopie Allensbach. Er studierte Politikwissenschaften sowie Mittlere und Neuere Geschichte an den Universitäten Kiel und Wien. Seit 2000 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Demoskopie Allensbach. Von 2005 bis 2009 war er als Leiter der Fragebogenkonferenz betraut mit der Entwicklung von Fra-gebogen aus den Bereichen Politik, Sozialforschung, Markt- und Mediaforschung. Seit 2009 ist er als Projektleiter zuständig für die Konzeption und Analyse qualitativer und quantitativer Studien. Arbeitsschwerpunkte: Gesellschafts- und Sozialforschung sowie Marktforschung.

Autor

Michael Sommer, M. A. Projektleiter, Institut für

Demoskopie Allensbach (IfD)

Renate Köcher, Jahrgang 1952, leitet seit 1988 als Geschäfts-führerin das Institut für Demoskopie Allensbach. Sie studierte Volkswirtschaftslehre, Publizistik und Soziologie in Mainz und München und schloss ihr Studium mit dem Diplom in Volkswirt-schaftslehre ab. Im Jahr 1977 kam sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin zum Institut für Demoskopie Allensbach. 1985 promovierte Renate Köcher in München zum Dr. rer. pol. mit dem Thema „Berufsethik von deutschen und britischen Journalisten“.

2003 wurde ihr der Professorentitel verliehen. Renate Köcher veröffentlicht regelmäßig in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und der WirtschaftsWoche. Zudem ist sie Mitglied in mehreren Aufsichtsräten von DAX-Unternehmen sowie im Universitätsrat der Universität Konstanz.

Autorin

Prof. Dr. RenateKöcherGeschäftsführerin, Institut für

Demoskopie Allensbach (IfD)

gEstaltungcastenow. communications gmbhDüsseldorf

druckProduktionsteam Gesellschaft für Medienproduktion mbHVennhauser Allee 22840627 Düsseldorf

kontaktMcDonald’s Deutschland Inc.Zweigniederlassung MünchenCorporate AffairsPhilipp WachholzDrygalski-Allee 5181477 München

www.mcdonalds.de

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ImprEssum

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