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Die Modalpartikeln in japanischen und deutschen Mangas Daiju Kojima

Die Modalpartikeln in japanischen und deutschen Mangasgsemi010/pdf/arbeiten-abschluss/abs15-kojima.pdf · sprache“. Besonders 1990 im „Handbuch der deutschen Grammatik“ klassifizierte

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  • Die Modalpartikeln

    in japanischen und deutschen Mangas

    Daiju Kojima

  • Inhaltsverzeichnis

    1. Einleitung ....................................................................................................................... 1

    2. Bisherige Forschung ....................................................................................................... 2

    3. MP ................................................................................................................................. 3

    3.1. Definition ................................................................................................................ 3

    3.2. Beispiele .................................................................................................................. 7

    3.3. Nützlichkeit ............................................................................................................. 8

    3.4. Lernmittel ............................................................................................................... 8

    4. Untersuchungsdesign .................................................................................................... 10

    4.1. Untersuchungsobjekt ............................................................................................. 10

    4.2. Untersuchungsmethode ......................................................................................... 12

    4.3. MP in deutschen Mangas ....................................................................................... 13

    5. Fazit ............................................................................................................................. 25

    #1. Literatur ................................................................................................................... 27

    #2. 本稿の要旨 ................................................................................................................. 31

    #3. Anhang ..................................................................................................................... 32

  • 1

    1. Einleitung

    (1) Wie heißt dein Hund?

    (2) Wie heißt eigentlich dein Hund?

    Im Vergleich der beiden Sätze: Was bedeutet „eigentlich“ im zweiten Satz? Hat

    „eigentlich“ eine besondere Bedeutung? Kann man „eigentlich“ im ersten Satz weg-

    lassen?

    Beispielsweise ist „eigentlich“ eine sogenannte Modalpartikel (MP). Modalpartikeln

    (auch Abtönungspartikeln, Abtönungswörter, Würzwörter oder MPn; jap. 心態詞 Shin-

    taishi) sind eine im Deutschen anerkannte Wortart (s. Duden 2006), die man vor allem in

    der gesprochenen Sprache benutzt. Mit den MPn können die Gefühle des Sprechers

    ausgedrückt werden und können feine Nuancen zur Konversation addieren. Aus diesem

    Grund kann man sagen, dass die MPn die Gewürze der Konversation sind. Einerseits

    haben kompetente Deutsch-Sprecher die MPn bei der alltäglichen Unterhaltung zur

    Verfügung, anderseits kennen sie die meisten Anfänger der Deutschlernenden in Japan

    nicht, weil fast keine MP eine bestimmte, treffende Übersetzung in einem japanischen

    Wort hat.

    Die wichtigen Namen der bisherigen Forschung im Bereich der MP im Deutschen sind

    Weydt, Hentschel, Helbig, Iwasaki, Kawashima, Kaneko, Werner für den Vergleich mit

    dem Japanischen. Am Anfang betrachte und vergleiche ich diese aktuelle Forschung in

    dieser Arbeit. Anschließend vergleiche ich die MPn in japanischen und in deutschen

    Manga in vielfältigen Situationen und Kontexten. Der Grund dafür ist, dass die Manga

    heutzutage schon einen großen Markt in Deutschland entwickelten und man kann die

    Manga auf Deutsch im Online-Shop oder in einer großen Buchhandlung in Japan kaufen,

    deshalb sind sie als Arbeitsmaterialien passend. Zusätzlich dazu werden die Manga im

    Allgemeinen in gesprochenen Sprache geschrieben, d. h., die MPn kommen in Manga

    überall zum Vorschein. Schließlich versuche ich Vorschläge einzubringen, wie man die

    MPn in Unterricht vermitteln kann.

  • 2

    2. Bisherige Forschung

    Die deutsche Modalpartikelforschung ist vergleichsweise neu und begann erst in den

    1960er Jahren. Vor dem Anfang der Forschung wurden die MPn als bedeutungslos

    betrachtet, aber in 1969 führte Weydt sie durch die Monographie „Abtönungspartikel. Die

    deutschen Modalpartikeln und ihre französischen Entsprechungen“ ein und benutzte

    darin die beiden Analyseebenen: Darstellungs- und Intentionsebene. Nach dieser Zeit

    wurde der Fachterminus „Abtönungspartikel“ verwendet, der sich an das Buch

    „Stilistische deutsche Grammatik: die Stilwerte der Wortarten, der Wortstellung und des

    Satzes“ von Wilhelm Schneider (1959) angelehnte, danach wurde die Partikelforschung

    lebendig und wurde beschleunigt. Der Terminus „Modalpartikel“ stammte aus Alexej

    Kriwonossows (1977) Buch „Die modalen Partikeln in der deutschen Gegenwarts-

    sprache“. Besonders 1990 im „Handbuch der deutschen Grammatik“ klassifizierte Weydt

    in Zusammenarbeit mit Hentschel die Partikeln nach ihren Hyperonymen. Aufgrund von

    syntaktischen Kriterien teilten Helbig und Buscha die MPn nach Klassen ein (s.

    Helbig/Buscha 1996). Auch In der Duden Grammatik (2006) kann man die

    Klassifikationsversuche bei den MPn finden.

    Während die Modalpartikelforschung im deutschsprachigen Raum fortschritt, wurde

    auch in Japan geforscht. Auf Japanisch nennt man Partikel „不変化詞 (Fuhenka-

    shi)“ und die MP „心態詞 (Shintaishi)“. Um ein Beispiel anzuführen: Iwasaki benutzt

    diese Termini in seinen Büchern und Forschungen in Japan und vor allem in seiner großen

    Arbeit „Deutsch-Japanisches Wörterbuch der Deutschen Adverbien“ (1998), das immer

    noch aktuell ist. Kawashima forschte beispielsweise über die Wortstellung der MPn, und

    beteiligte sich an der Veröffentlichung des „Lexikon der deutschen Sprachwissen-

    schaft“ (1994), das als „deutsche Forschungssammlung in Japan“ herausgebracht wurde.

    Kaneko und Stickel (Hgg. 1987) beschreiben in ihrer Forschungsarbeit „Deutsch und

    Japanisch im Kontrast. Band 4: Syntaktischsemantische Kontraste“, dass die japanische

    Partikel „wa“ den Gesichtspunkt des Satzes angibt. Auch beschäftig sich Werner (2009)

    mit der Vermittlung von Modalpartikeln im DaF / JaF-Unterricht, was sehr interessant für

    mich ist.

  • 3

    3. MP

    3.1. Definition

    Was bedeutet eigentlich „modal“ und „Modalität“? Man sollte wissen, was "modal" ist:

    Nach DUDEN Online1 kommt dieses Wort aus dem Lateinischen „modus“ und bedeutet

    „die Art und Weise bezeichnend“ 2 . Dazu auch „Modalität“: „(in unterschiedlicher

    sprachlicher Form ausdrückbares) Verhältnis des bzw. der Sprechenden zur Aussage bzw.

    der Aussage zur Realität oder Realisierung“ 3 . Die Modalität kann auf Deutsch auf

    vielerlei Arten ausgedrückt werden. Nicht nur durch MPn wird sie ausgedrückt, sondern

    auch durch Imperativ, Modalverben oder Konjunktiv usw.

    ■ MP: Gib mir doch mein Spielzeug zurück.

    ■ Imperativ: Gib mir bitte mein Spielzeug zurück!

    ■ Modalverben: Kannst du mein Spielzeug zurückgeben?

    ■ Konjunktiv: Könntest du mein Spielzeug zurückgeben?

    Die MP ist ein Kompositum aus dem Adjektiv „modal“ und dem Substantiv „Partikel“.

    Die MPn werden zu den Partikeln gerechnet und wenn man „Partikel“ auf der Webseite

    von Duden online nachschlägt, kann man finden, dass sie ihre Bedeutung in anderen

    Wortarten als „MPn“ auch behält4. Nach der Klassifikation von Duden (2006) werden die

    Partikeln in sieben Klassen unterteilt: Gradpartikeln (auch Intensitätspartikeln oder

    Steigerungspartikeln), Fokuspartikeln, Negationspartikel, Modalpartikeln, Gesprächs-

    partikeln, Interjektionen (Ausdruckspartikeln) und Onomatopoetika. Bei allen diesen

    sieben Partikeln gibt es eine morphologische Eigenschaft: Sie sind unflektierbar gleich

    wie Präpositionen, Adverbien (Ausnahmen: oft, gern und bald) und Konjunktionen.

    Eine strikte Liste der MPn und derer Eigenschaften sind, da uneinheitlich, nirgends zu

    finden, weil solche Listen unterschiedlich sind, denn es gibt vielfältige Definitionen von

    verschieden Forschern. Aus diesem Grund wird es schwierig und kompliziert, die MPn

    1 http://www.duden.de/woerterbuch [25.10.2015] 2 http://www.duden.de/rechtschreibung/modal [25.10.2015] 3 http://www.duden.de/rechtschreibung/Modalitaet [25.10.2015] 4 Vgl. http://www.duden.de/rechtschreibung/Partikel_Wortart_Reliquie [25.10.2015]

  • 4

    zu verstehen oder zu lernen. Ich denke, dass es bis jetzt keine entscheidende, voll-

    kommende Lernmethode gibt.

    Im Vergleich der Kriterien der MPn zwischen Duden und Helbig/Buscha stellt man fest,

    dass beide unterschiedlich sind. Während im Duden (2006) „Abtönungspartikel“ und

    „Modalpartikel“ in dieselbe Kategorie gestellt werden, nimmt Helbig/Buscha (1996) eine

    andere Position ein, und „nicht“ gehört nicht zu der MPn-Liste von Helbig/Buscha. Ich

    orientiere mich an DUDEN (2006), d.h. ich verwende „MP“ statt „Abtönungs-

    partikel“ von Anfang bis Ende in meiner Arbeit. Auf der Webseite von dem Institut für

    Deutsche Sprache werden 18 MPn (aber, auch, bloß, denn, doch, eben, eigentlich, etwa,

    halt, ja, mal, nicht, nur, ruhig, schon, überhaupt, vielleicht, wohl) in einer Liste

    aufgezählt.5

    Helbig/Buscha (1996:477) teilen Partikeln grob in zwei syntaktischen Klassen ein. Eine

    davon ist, die Partikeln mit dominant kommunikativer bzw. illokutiver Funktion haben

    und sind sogenannte MPn.

    In der Duden Grammatik (2006:597) stehen die häufigsten MPn (ja, denn, wohl, doch,

    aber, nur, halt, eben, mal, schon, auch, bloß, eigentlich, etwa, nicht, vielleicht, ruhig) und

    ihre Funktion:

    „Sie drücken sehr differenziert Einstellungen, Annahmen, Bewertungen und

    Erwartungen des Sprechers bezüglich des geäußerten Sachverhalts, teilweise

    auch seine Erwartungen an den Hörer aus.“6

    Auch in der Duden Grammatik (2006:597) stehen die Eigenschaften der MPn:

    ■ Sie sind syntaktisch auf das Mittelfeld beschränkt und stehen dort meist vor

    dem Rhema.

    ■ Sie sind nicht flektierbar.

    ■ Sie sind meist unbetont, aber in Imperativsätzen dagegen meist betont.

    ■ Sie können keine Antwort auf Fragen bilden.

    ■ Ihre Bedeutungen hängen von der jeweiligen Satzfunktion ab.

    5 http://hypermedia.ids-mannheim.de/call/public/sysgram.ansicht?v_typ=d&v_id=392

    [25.10.2015] 6 Duden (2006:597)

  • 5

    ■ Sie haben meist Homonyme in anderen Wortklassen.

    ■ Ein Satz mit MPn kann in einer Paraphrase ohne MPn ausdrückt werden.

    ■ Je nach Bedeutung kann eine MP mit einer anderen MP austauschen.

    ■ Sie sind meist an bestimmte Satzfunktionen oder Äußerungen geknüpft.

    ■ Sie nehmen meist Bezug auf das Vorwissen des Hörers.

    ■ Sie sind miteinander kombinierbar.

    Nach Helbig/Buscha (1996:479,486, 487) kommen die MPn (aber, auch, bloß, denn,

    doch, eben, eigentlich, etwa, halt, ja, mal, nur, schon, vielleicht, wohl) auf der Basis von

    zwei Faktoren als Wegweiser vor.

    1. Die formalen Satzarten: Aussagesatz, Entscheidungsfrage, Ergänzungs-

    frage und Aufforderungssatz

    2. Die kommunikativen Sprecherintentionen: Aussage, Frage und Aufforde-

    rung

    Daneben werden die acht Satztypen, in denen MPn vorkommen, wie folgt formiert:

    (1) In Aussagesätzen mit Aussageintention

    (2) In Aussagesätzen mit Ausrufeintention

    (3) In Entscheidungsfragen mit Frageintention

    (4) In Entscheidungsfragen mit Ausrufeintention

    (5) In Ergänzungsfragen mit Frageintention

    (6) In Ergänzungsfragen mit Ausrufeintention

    (7) In Ergänzungsfragen mit impliziter Antwort

    (8) In Aufforderungssätzen (mit Aufforderung)

    Insgesamt kommen die MPn in acht Typen „formalem Äußerungstyp“ und „Sprecher-

    intention“ entsprechend vor, diese stellen Helbig/Buscha (1996:487) zu einer Liste mit

    ihrer Vorkommensmöglichkeiten zusammen.

  • 6

    Abb. 1 Helbig/Buscha (1996:487): Die Vorkommensmöglichkeiten (+) der MPn in acht Satz-

    arten

    Besonders erwähnenswert auf der Liste sind:

    ■ „bloß“ und „nur“ kommen nicht in (2) vor.

    ■ „eigentlich“ und „wohl“ kommen in (1), (3), (5), (7) vor, „aber“ dagegen nicht.

    ■ „eben“ und „halt“ kommen in (1), (2), (8) vor.

    ■ „etwa“ kommt nur in (3) vor.

    Die MPn drücken eine Warnung, eine Frage, eine Feststellung, eine Aufforderung, ein

    Ratschlag oder eine Drohung aus. Helbig/Buscha (1996:480) beschreibt die kommuni-

    kative Leistung der Partikeln wie folgt:

    „Die kommunikative Leistung der Partikeln besteht darin, daß sie solche –

    wenn auch nicht immer ganz eindeutige − Indikatoren für Sprechhandlungen

    sind oder daß sie dazu dienen, die Äußerung im konversationellen Kontext zu

    verankern und die Funktion des Sprechaktes unter den gegebenen

    Bedingungen der Interaktion mit sprachlichen Mitteln zu verdeutlichen: Der

    Sprecher kann auf diese Weise die propositionale Bedeutung der Äußerung

  • 7

    modifizieren und den Interpretationsprozeß des Hörers und damit die

    Interaktionsteuern. (Helbig / Buscha 1996:480)“

    3.2. Beispiele

    Im Duden (2006:599, 600) werden häufige Beispiele der MPn aus Satzfunktionen oder

    Äußerungen aufgelistet.

    ■ In Aussagesätzen: ja, halt, eben, wohl, schon, doch, nur, auch

    1a. Wie du ja weißt, liegt sein Vater im Krankenhaus.7

    2a. Das Leben ist halt / eben / doch ungerecht. 7

    3a. Das ist schon ein Problem.7

    ■ In Ausrufesätzen: ja, aber, vielleicht, bloß, doch, nur, einfach

    1b. Das ist ja eine Unverschämtheit!7

    2b. Das ist aber nett!7

    3b. Der Film war vielleicht / einfach schlecht!7

    4b. Was hat sie sich bloß dabei gedacht!7

    ■ In Wunschsätzen: doch, nur, bloß

    1c. Wenn es doch / bloß besser würde!7

    2c. Wenn nur der Frühling bald käme!7

    ■ In Aufforderungssätzen: ja, bloß, nur, ruhig, gefälligst (alle betont); doch, mal, halt,

    schon (unbetont)

    1d. Mach ja/bloß das Fenster zu!7

    2d. Mach schon / gefälligst das Fenster zu!7

    3d. Mach nur / ruhig das Fenster zu!7

    4d. Mach doch / mal / einfach das Fenster zu!7

    ■ In Fragesätzen: denn, eigentlich, bloß, wohl, schon, nicht, etwa, auch

    1e. Ist das Essen nicht hervorragend?8

    2e. Ist das Essen etwa / vielleicht hervorragend?8

    3e. Ist das Essen nicht hervorragend?8

    7 Duden (2006:599) 8 Duden (2006:600)

  • 8

    4e. Wie heißt du denn?8

    5e. Kannst du denn schwimmen?8

    6e. Hast du auch die Tür abgeschlossen?8

    Die Beispiele 2a, 3b, 1c, 2d, 3d, 4d, 2e zeigen, dass eine MP nicht eindeutig stehen muss

    und eine Äußerung verschieden MPn haben kann. Solche unbestimmten Eigenschaften

    bringen Deutschlernende in weitere Verwirrung und noch dazu können MPn in einem

    Satz kombiniert, da ist für Anfänger nicht verständlich.

    3.3. Nützlichkeit

    Die Nützlichkeit der MPn kommt unter kommunikativem Aspekt zum Vorschein. Die

    MPn fügen feine Nuancen zu den Äußerungen hinzu: eine Warnung, eine Frage, eine

    Feststellung, eine Aufforderung, ein Ratschlag, eine Drohung.

    Ein Experiment über die MPn (Weydt/Harden/Hentschel/Rösler (Kleine deutsche

    Partikellehre, 1983)) zeigte, dass, wenn die Testpersonen den Dialog mit MPn und ohne

    MPn hörten, sie das Urteil abgaben, dass der keine MP enthaltende Dialoge unauthentisch

    und nicht freundlich sei. Deshalb kann man sagen, die MPn spielen in der Alltagssprache

    eine große Rolle.

    Helbigs/Buschas9 Vorschlag folgend, kann der Sprecher mit den MPn die propositio-

    nale Bedeutung der Äußerung modifizieren und den Interpretationsprozess des Hörers

    und damit die Interaktion steuern.

    3.4. Lernmittel

    Einerseits kann man die Deskription der MPn auch in den auf Deutsch geschriebenen

    Lernmitteln in DaF finden. Man kann sie finden, wenn man die Kurs- und Arbeitsbücher

    „Schritte International“ vom Hueber Verlag durchblättert. Bis Bd.4 kommen keine

    „Modalpartikel“ vor, aber einige Konversationstexte in jedem Band implizieren die MPn.

    Ein repräsentatives Beispiel mit den Gesichtsausdrücken steht auf der Seite 76-77 von

    9 Helbig / Buscha (1996:480)

  • 9

    Bd.1. Beispielsweise in einigen Texte (B.: Das ist ja toll! Das ist ja unglaublich!10) kommt

    die MP vor.

    Abb. 2 Hueber Verlag (2006): Schritte 1 International: Kursbuch und Arbeitsbuch S. 78, 79

    (s. auch Anhang)

    Dieses Beispiel zeigt, dass die MPn ebenfalls für Anfänger wichtig sind und das wird

    durch einer Beschreibung bestätigt.

    Die Abb.3 zeigt, wie Lehrkräfte anfängliche Lernende von MPn unterrichten sollen:

    Abb. 3 Hueber Verlag (2006): Schritte 1 International: Lehrerhandbuch S. 14 (Abkürzung TN = Teilnehmerin / Teilnehmer / Teilnehmerinnen / Teilnehmer)

    10 Hueber Verlag (2006:76,77): Schritte 1 International Kursbuch und Arbeitsbuch

  • 10

    Ab Bd.5 kommen die MPn als „Abtönungspartikel“ vor, außerdem kommen Grad-

    partikeln (Z.B. kaum, sehr) „endlich“ vor. Bd.5 ist für das Niveau B1 (Selbständige

    Sprachverwendung), d.h., auf B1-Niveau Lernende sollten zumindest die MPn als

    Terminus kennen. Ein anderes Lehrbuch von Hueber ab B2-Niveau hebt „ja“ hervor.

    Abb. 4 Hueber Verlag (2009): Ziel B2, Band 1, Lektion 1 - 8 Lehrerhandbuch S. 9

    Anderseits kann man in den auf Japanisch geschriebenen Lernmittel Informationen über

    die MPn erhalten, und fast alle werden in sprachwissenschaftlichen Büchern beschrieben,

    aber in vielen Grammatikbüchern nicht detailliert erläutert. Ein beachtenswertes Lern-

    mittel, das ich fand, ist von Nakayama (1997:170). Die Beschreibungen sind für Anfänger

    im Bereich MPn leicht verständlich, auch Iwasakis „Deutsch-Japanisches Wörterbuch der

    Deutschen Adverbien“11.

    4. Untersuchungsdesign

    4.1. Untersuchungsobjekt

    Wenn es darum geht, „natürliches“ Deutsch zu sprechen, stehen die MPn in sehr enger

    Beziehung mit der sprachlichen Kommunikation. Außerdem werden in gesprochener

    Sprache die MPn besonders in Gerbrauch genommen, deshalb ist es wert, sie zu lernen.

    Aber meiner Meinung nach gibt es nicht so viele nützliche Lernmittel in Bezug auf die

    11 Vgl. Iwasaki (1998:xviii)

  • 11

    MPn im Augenblick, deshalb vergleiche ich die MPn in japanischen und in deutschen

    Manga in vielfältigen Situationen und Kontexten. Es gibt zwar japanische Filme mit

    deutschem Untertitel oder deutsche Filme mit japanischem Untertitel, um die MPn zu

    lernen und in ihrer Betonung zu hören, aber durch den Vergleich von japanischen und

    deutschen Manga dürfte man die MPn besser durch Filme lernen.

    Heutzutage sind Mangas (japanische Comics) nicht nur in Deutschland, sondern auch in

    der Welt bekannt. Das Marktvolumen der Mangas ist nach dem Manga-Boom in den

    1990er-Jahren in Deutschland mehr und mehr angewachsen, 12 aber Frankreich hat

    deutlich höhere Manga-Verkäufe in der Europäischen Union. Auch in Deutschland

    wurden Verlage für Comics gegründet und folgende drei Verlage sind Großunternehmen

    für Comics: TOKYOPOP GmbH (Hamburg), CARLSEN Verlag GmbH (Hamburg) und

    Egmont Verlagsgesellschaften mbH (Köln).13 Ihre Mangas kann man sowohl in einer

    Buchhandlung als auch im Kiosk, auch im Onlineshop und, bei Amazon.de kaufen,

    außerdem verkauft Amazon.jp auch deutsche Mangas, deshalb sind sie als Unter-

    suchungsobjekt für die MPn optimal.

    Kurz zusammengefasst hat dieses Untersuchungsobjekt Vorteile, aber auch Nachteile.

    Die Vorteile:

    ■ Das Manga ist durch grafische Effekte gekennzeichnet, d.h. jeder Kontext

    ist deutlich.

    ■ Das Manga wird in gesprochene Sprache geschrieben.

    ■ Wegen der Rollenverteilung in den Texten können die MPn leicht gefunden

    werden.

    ■ Die Mangas sind abwechslungsreich, deswegen kann man eine große

    Anzahl von MPn finden.

    ■ Durch den Gesichtsausdruck der auftretenden Personen im Manga kann

    man die Bedeutung einer Partikel vermuten.

    12 Vgl. http://www.goethe.de/kue/lit/prj/com/pcm/de5028581.htm [25.10.2015] 13 Vgl. https://www.jetro.go.jp/world/reports/2006/05001277.html [25.10.2015]

  • 12

    Die Nachteile:

    ■ Nur durch die Rollentexte kann man nicht die Betonung der MPn

    einschätzen.

    ■ Wegen der Individualität von Übersetzer/-in oder des Genres von Mangas

    könnte es eine Disposition für die Verwendung der MPn geben.

    ■ Es gibt keinen Lösungsschlüssel, deshalb könnten Lernende nicht genau

    verstehen, ob ein gefundenes Wort eine echte MP ist.

    4.2. Untersuchungsmethode

    Für meine Untersuchung ziehe ich „Detektiv Conan” von Egmont in Betracht, dieses

    Manga behandelt einen Krimi. Auf der Webseite des Verlags wird eine kurze Zusammen-

    fassung gegeben14:

    „Der sechzehnjährige Oberschüler Shinichi Kudo ist ein großer Sherlock

    Holmes Fan und gefürchteter Verbrecher-Jäger. Als er auf einer heißen Spur

    überwältigt wird und ein mysteriöses Gift verabreicht bekommt, verwandelt er

    sich plötzlich … in ein Kind zurück!? Doch unter dem Namen Conan Edogawa

    lautet seine Mission jetzt: „Der Kampf gegen das Böse und das Erlangen alter

    Größe”.

    Die Übersetzung stammt von Matthias Wissnet und Josef Shanel, die nicht nur „Detektiv

    Conan“ sondern auch viele andere Mangas und Videospiele übersetzten. Laut eines

    Interviewartikels mit Shanel sind Besonderheiten beim Übersetzen der japanischen

    Sprache:15

    ■ Singular und Plural bleiben oft unklar, wenn es sich nicht aus dem Kontext

    erschließen lässt.

    ■ Das gesellschaftliche Hierarchie-Denken in Japan schlägt sich auch im

    Sprachgebrauch sowie dem Verhalten nieder.

    14 http://www.manganet.de/buch/detektiv-conan-01/ [25.10.2016] 15 Vgl. http://conannews.org/2015/01/exklusiv-zweites-interview-mit-detektiv-conan-uebersetzer-

    josef-shanel/ [25.10.2016]

  • 13

    ■ Die japanische Suffixe (Z.B. „-chan“ ちゃん) sind eher gesellschaftlichen

    als sprachlichen Eigenheiten geschuldet.

    Unter Berücksichtigung von diesen Besonderheiten untersuche ich folgende MPn, die

    in den Sprechblasen vorkommen und als offensichtliche MPn anzusehen sind: aber, auch,

    bloß, denn, doch, eben, eigentlich, etwa, halt, ja, mal, nur, ruhig, schon, vielleicht und

    wohl. Dazu analysiere ich verschiedene Kontexte und erkläre damit die Funktion und

    Bedeutung jeder MP.

    4.3. MP in deutschen Mangas

    Zu Beginn der Untersuchung werden einige charakteristische Merkmale der Mangas

    festgestellt. Eine schriftliche Besonderheit des Mangas ist, dass oft ein Ausrufe-Fragesatz

    oft darin vorkommt, der mit einem Ausrufezeichen und Fragezeichen (!?) endet. Dieser

    Satz kann gleichzeitig sowohl Überraschung als auch eine Frage ausdrücken. Dabei ist

    eine offensichtlicher Unterschied zwischen dem japanischen Manga und dem deutschen,

    dass einige Satzendezeichen (Ausrufezeichen, Fragezeichen, Symbole) der übersetzten

    Manga sich unterscheiden von dem originalen, japanischen Manga (Z.B.: Einige

    Ausrufesätze (od. Fragesätze) der originalen, japanischen Manga werden durch die

    Fragesätze ((od. Ausrufesätze) ersetzt.). Wahrscheinlich könnte man sagen, der

    Übersetzer zieht die deutsche Formulierung für deutschenLesende in Betracht.

    Als Nächstes werden die leichtverständlichen Beispiele der MPn in deutschen Manga

    genannt und erläutert, wobei nicht auszuschließen ist, dass Möglichkeiten einer Inter-

    pretation je nach dem Leser vorhanden sein könnten. Alle Erläuterungen werden aus

    Duden online geholt.

  • 14

    Abb. M01 Abb. M02

    Im Vergleich werden einige Abkürzungen folgendermaßen verwendet: S: Seite, P: Panel,

    T: Text. (Annotation: Im Manga werden mehrere Panels und Texte von rechts nach links

    gezählt. Wegen Platzmangels werden alle gescannten Beispiele nicht in eine Seite

    eingefügt, sondern teilweise aus einer Seite entnommen, deshalb ist die Nummer des

    Panels je nach Umständen anders als die reale Nummer.)

    Im Folgenden möchte ich leicht verständliche Beispiele aus dem Manga zeigen.

    Angeführt wird das Manga „Detektiv Conan Bd.01“ von Gosho Aoyama, japanische

    Auflage 1997, deutsche Auflage 2001 „Egmont Verlagsgesellschaften mbH“.

    Ich führe alphabetisch die MPn (aber, auch, bloß, denn, doch, eben, eigentlich, etwa,

    halt, ja, mal, nur, ruhig, schon, vielleicht und wohl) an und erläutere sie mit ihrer

    Bedeutung im Kontext.

  • 15

    4.3.1. aber16

    Abb. M1 Detektiv Conan Bd.01: S.46

    „Aber“ im P2T3 und P4T3 drücken eine Verstärkung aus.

    Als Nachtrag verstärkt „schon“ im P2T3 emotional eine Feststellung.

    4.3.2. auch17

    Abb. M1 Detektiv Conan Bd.01: S.158

    „Auch“ im P1T2 drückt gefühlsmäßige Verwunderung aus.

    Als Nachtrag drückt „aber“ im P1T2 eine Verstärkung aus. „Mal“ im P1T2 wirkt

    verstärkend in Aussagen.

    16 Vgl. http://www.duden.de/rechtschreibung/aber_Partikel [20.11.2015] 17 Vgl. http://www.duden.de/rechtschreibung/auch_Partikel_verstaerkend [20.11.2015]

  • 16

    4.3.3 bloß18

    Abb. M1 Detektiv Conan Bd.01: S.121

    „Bloß“ im P2T2, P4T2 wirken verstärkend bei Aufforderungen oder Fragen in Ausrufe-

    Fragesätze.

    4.3.4. denn19

    Abb. M4 Detektiv Conan Bd.01: S.59

    18 Vgl. http://www.duden.de/rechtschreibung/blosz_Partikel [20.11.2015] 19 Vgl. http://www.duden.de/rechtschreibung/denn_verstaerkende_Partikel [20.11.2015]

  • 17

    Dieses Beispiel zeigt, dass „denn“ im P2T2, P3T1 in einer Ergänzungsfrage verwendet

    wird: In W-Fragen kann man solche Beispiele leicht auch auf anderen Seiten finden.

    „Denn“ kann mit „überhaupt“ ausgewechselt werden können und bedeutet hier

    besonderes Interesse. Die Frau im P1 interessiert sich für den kleinen Jungen, dann zeigt

    sie eine lebhafte Neugier.

    Als Nachtrag wird „ja“ in der Abb. M4 als MP verwendet, dadurch wird die Freude der

    Frau verstärkt.

    4.3.5. doch20

    Abb. M5 Detektiv Conan Bd.01: S.91

    Vor allem kommt „doch“ in diesem Untersuchungsobjekt am häufigsten (ca. 50) vor und

    ein davon im P3T2 drückt in Fragesätzen die Hoffnung des Sprechers auf eine

    Zustimmung aus.

    Als Nachtrag wirkt „bloß“ im P2T1 verstärkend bei Frage. „nur“ im P2T2 drückt in

    Fragesätzen innere Verwunderung aus.

    20 Vgl. http://www.duden.de/rechtschreibung/doch_Partikel [20.11.2015]

  • 18

    4.3.6. eben21

    Abb. M6 Detektiv Conan Bd.01: S.142

    Beide „eben“ im P4T4, P5T1 verstärken eine Feststellung. Vor dem P4 sah der Junge

    eine Aktion des Mannes, danach überzeugt er sich davon. In diesem japanischem Beispiel

    wird „確かに“ als „eben“ übersetzt. „確かに“ steht in Zusammenhang mit einer

    Feststellung.

    21 Vgl. http://www.duden.de/rechtschreibung/eben_genau_gerade [20.11.2015]

  • 19

    4.3.7. eigentlich22

    Abb. M7 Detektiv Conan Bd.01: S.45

    „Eigentlich“ im P4T1 verstärkt in dem Fragesatz eine gewisse Anteilnahme aus.

    Als Nachtrag drückt „denn“ im P2T2 im Ausrufe-Fragesatz innere Ungeduld aus und

    „doch“ im P4T2 gibt einer Frage eine gewisse Nachdrücklichkeit.

    4.3.8. etwa23

    Abb. M8 Detektiv Conan Bd.01: S.143

    22 Vgl. http://www.duden.de/rechtschreibung/eigentlich_ueberhaupt_uebrigens [20.11.2015] 23 Vgl. http://www.duden.de/rechtschreibung/etwa_eventuell_denn [20.11.2015]

  • 20

    „Etwa“ im P3T2 drückt die Verstärkung einer angenommenen Möglichkeit aus. Der

    Junge hat eine Vermutung zum Täter.

    4.3.9. halt24

    Abb. M9 Detektiv Conan Bd.01: S.153

    Die Bedeutung von „halt“ ist gleich mit „eben“ und es verstärkt im P2T2 eine

    Behauptung. Zweimal wiederholt die Frau „mir“, „ähnelt“ und in Japanisch „似た人“.

    Als Nachtrag werden die MPn wie „mal eben“ im P3T1 oft kombiniert und dadurch

    werden eine komplexere Gefühle ausgedrückt.

    4.3.10. ja25

    Abb. M10 Detektiv Conan Bd.01: S.30

    24 Vgl. http://www.duden.de/rechtschreibung/halt_nun_eben_nun_einmal [20.11.2015] 25 Vgl. http://www.duden.de/rechtschreibung/ja [20.11.2015]

  • 21

    Vor dem P4 bekam der Man Beweismaterial, danach zieht er einen Schluss auf die Tat

    der Frau. „Ja“ im P3T1 kann eine Äußerung des Sprechers verstärken und lässt sich mit

    „doch“ auswechseln.

    Als Nachtrag drückt „mal“ im P1T2 die Verstärkung der Frage aus und im P4T3 die

    Verstärkung der Forderung.

    4.3.11. mal26

    Abb. M11 Detektiv Conan Bd.01: S.181

    „Mal“ ist Kurzform für „einmal“, aber umgangssprachlich. „Mal“ im P3T1 wirkt

    verstärkend in Aussagen.

    26 Vgl. http://www.duden.de/rechtschreibung/einmal_schon_nun_sogar [20.11.2015]

  • 22

    Als Nachtrag gibt „doch“ im P3T1 einer Aussage eine gewisse Nachdrücklichkeit.

    „Eben“ im P3T1 verstärkt eine Behauptung. „Auch“ im P3T2 drückt gefühlsmäßigen

    Ärger aus. „Nur“ im P3T2 drückt eine Verstärkung aus. „Denn“ im P4T1 drückt innere

    Ungeduld der Frau aus. „Aber“ im P5T1 drückt eine Verstärkung aus.

    4.3.12. nur27

    Abb. M12 Detektiv Conan Bd.01: S.166

    „Nur“ im P2T1 drückt in einem Ausrufesatz eine Verstärkung aus.

    Als Nachtrag drücken „aber“ im P2T2 und P3T1 eine Verstärkung aus.

    4.3.13. ruhig28

    Im Untersuchungsobjekt kommt kein „ruhig“ vor.

    27 Vgl. http://www.duden.de/rechtschreibung/nur_denn_doch [20.11.2015] 28 Vgl. http://www.duden.de/rechtschreibung/ruhig_getrost_meinetwegen [20.11.2015]

  • 23

    4.3.14. schon29

    Abb. M14 Detektiv Conan Bd.01: S.128

    „Schon“ im P3T1 verstärkt die Aussage. „ろくに“ ist eine Gradpartikel und verstärkt

    die Negation.

    Als Nachtrag begründet „auch“ im P2T1 eine vorangegangene Aussage und „bloß“ im

    P3T1 verstärkt die Aussage.

    29 Vgl. http://www.duden.de/rechtschreibung/schon_gewiss_blosz_noch [20.11.2015]

  • 24

    4.3.15. vielleicht30

    Abb. M15 Detektiv Conan Bd.01: S.74

    „Vielleicht“ im P4T1 drückt in einer Entscheidungsfrage aus, dass der Fragende eine

    negative Antwort bereits voraussetzt oder vom Gefragten eine solche erwartet.

    Als Nachtrag drückt „doch“ im P3T2 in Ausrufesätzen die Verwunderung aus.

    30 Vgl. http://www.duden.de/rechtschreibung/vielleicht_etwa_tatsaechlich [20.11.2015]

  • 25

    4.3.16. wohl31

    Abb. M16 Detektiv Conan Bd.01: S.62

    „Wohl“ im P1T1 drückt eine Vermutung des Sprechers aus. „じゃろう“ wird oft eine

    alte Person im Manga benutzt und bedeutet eine Vermutung.

    Als Nachtrag drückt das „mal“ im P2T2 einerseits die Verstärkung in der Frage aus,

    anderseits drückt das „nun“ im P2T2 die Einsicht in einen Tatbestand aus, der für

    unabänderlich gehalten wird. „Nun mal“ wird oft als einzige MP betrachtet.

    5. Fazit

    Zum Abschluss dieser Untersuchung möchte ich meine eigene Meinung dazu darlegen.

    Im Manga kommen viele MPn vor, aber die Anzahlen der einzelnen MPn sind nicht gleich.

    Vor allem werden „doch“ und „ja“ häufiger gefunden, dafür könnte es sich um Manga

    handeln. Jede Erläuterung einer MP ist zwar abhängig von den Lesenden, doch wird sie

    durch eine Satzart beschränkt, deswegen können Lernende ein grobes Verständnis der

    MPn entwickeln.

    Der Vergleich des deutschen Textes mit der MP mit dem japanischen Manga ergibt

    keinen eindeutigen Sinn einer bestimmten MP, weil es stets keinen bestimmten Muster-

    text für eine Äußerung gibt. Man könnte auch sagen, dass die Verwendung einer MP von

    der Persönlichkeit der Sprechenden im Manga und den Übersetzenden abhängt, Aber

    wenn diese Untersuchung mit mehr Manga durchgeführt würde, könnte man irgendwann

    31 Vgl. http://www.duden.de/rechtschreibung/wohl_vermutlich_doch [20.11.2015]

  • 26

    eine oft benutzte, japanische Phrase einer Person finden, die immer mit einer

    feststehenden MP übersetzt wird. Das Wichtigste ist hier, dass man einen Kontext mit

    einer MP durchschaut und dabei ihre Funktion begreift.

    Für japanische Deutschlernende ist der Erwerb der MPn durch deutsche Mangas

    praktisch und preiswert, weil sie die deutschen Rollentexte leicht mit den japanischen

    vergleichen können und die Mangas leicht zu bekommen sind. Genau genommen haben

    Mangas zwar keine Tondatei, um die Phonetik der MPn zu lernen, aber fast alle deutschen

    Mangas haben mehr MP-Beispiele als allgemeine Lernmittel. Der deutsche Manga

    könnte auch als die Lernmittel im Unterricht geeignet sein, wenn japanische

    Deutschlernende MPn nicht gut verstehen.

    Am Anfang sollten Lernenden, soweit es möglich ist, die Bedeutung einer MP im

    Unterricht lernen. Sie können dann eine MP im Manga finden und vermuten, was sie in

    einem anderen Kontext bedeutet. In verschiedenen Manga-Kontexten kann man

    vergleichen und checken, ob diese Vermutung passend ist. Diese Art und Weise sollten

    Lernende wiederholen. Übungen mit Mangas könnten eine Möglichkeit sein, um die MPn

    zu lernen.

    Meiner Meinung nach gibt es keine bestimmte Lernmethode für MPn, deshalb könnte

    man sagen, die beste Übung ist, anhand von vielen interessanten Beispielen zu lernen, bis

    die Lernenden sich an die Verwendung der MP gewöhnen und dabei sind Mangas nützlich.

  • 27

    #1. Literatur

    Aoyama, Gosho (2001): Detektiv Conan Bd.01: Egmont Verlagsgesellschaften mbH

    Aoyama, Gosho (1994): 名探偵コナン(Detektiv Conan Bd.01): 小学館

    (Shogakukan)

    Duden (2006): Die Grammatik Bd.4 -Unentbehrlich für richtiges Deutsch: Dudenverlag,

    Mannheim

    Hamasaki, Nagatoshi (浜崎 長寿) / Iguchi, Yasushi (井口 靖) / Otomasa, Jun (乙政

    潤) (2000): ドイツ語文法研究概論ドイツ語文法シリーズ 1 (Ausführliche

    Praktische Deutsche Grammtik 1 Die deutsche Grammtik im Überblick): 大学書

    林 (Daigakusyorin)

    Harden, Theo / Hentschel, Elke (Hrsg.) (2010): 40 Jahre Partikelforschung.

    Stauffenburg Linguistik.

    Harden, Theo / Hentschel, Elke / Rösler, Dietmar / Weydt, Harald (1983): Kleine

    deutsche Partikellehre : ein Lehr- und Übungsbuch für Deutsch als Fremdsprache:

    Ernst Klett Verlag

    Helbig, Gerhard / Buscha, Joachim / Zaima, Susumu (在間 進) (2001): 現代ドイツ文

    法 (Deutsche Grammatik -Ein Handbuch für den Ausländerunterricht): 三修社

    (Sanshusha)

    Helbig, Gerhard / Buscha, Joachim (1996): Deutsche Grammatik -Ein Handbuch für

    den Ausländerunterricht: Langenscheidt

    Hentschel, Elke / Weydt, Harald (1990): Handbuch der deutschen Grammatik: Walter de

    Gruyter GmbH

    Hering, Axel / Matussek, Magdalena / Perlmann-Balme, Michaela (2009):

    Übungsgrammatik für die Mittelstufe: Deutsch als Fremdsprache: Hueber.

    Inokuchi, Yasushi (井口 靖) (2000): 副詞 ドイツ語文法シリーズ 5 (Ausführliche

    Praktische Deutsche Grammtik 5 Adverb): 大学書林 (Daigakusyorin)

    Iwasaki, Eijiro (岩崎 英二郎) (1998): ドイツ語副詞辞典 (Deutsch-Japanisches

    Wörterbuch der Deutschen Adverbien): 白水社(Hakusuisha)

  • 28

    Kaneko, Tohru / Stickel, Gerhard (Hgg.) (1987): Deutsch und Japanisch im Kontrast.

    Band 4 Syntaktisch-semantische Kontraste: Julius Groos Verlag Heidelberg

    Kawashiuma Atsuo (川島 淳夫) (1994): ドイツ言語学辞典(Lexikon der deutschen

    Sprachwissenschaft): 紀伊国屋書店 (Kinokuniyashoten)

    Kriwonossov, Alexej (1977): Die modalen Partikeln in der deutschen

    Gegenwartssprache: Verlag Kümmerle

    Mikame, Hirofumi (三瓶 裕文) / Takashi, Narita (成田 節) (2008): ドイツ語を考え

    る―ことばについての小論集 (Doitsugo wo kanngaeru kotoba ni tsuite no

    syouronsyu): 三修社 (Sanshusha)

    Müller, Sonja (2014): Modalpartikeln: Universitätsverlag Winter Heidelberg

    Nakayama, Jun (中山 純) (1997): コレクション・ドイツ語〈3〉話す (Collection

    Doitsugo Hanasu): 白水社 (Hakusuisha)

    Nakayama, Yutaka (中山 豊) (1996): コレクション ドイツ語〈8〉文法

    (Collection Doitsugo Bunpo): 白水社 (Hakusuisha)

    Otomasa, Jun (乙政 潤) (2000): 表現・文体 ドイツ語文法シリーズ 10

    (Ausführliche Praktische Deutsche Grammtik 10 Ausdruck und Stil): 大学書林

    (Daigakusyorin)

    Rösler, Dietmar (2012): Deutsch als Fremdsprache Eine Einführung: Verlag J.B.

    Metzlersche

    Schneider, Wilhelm (1959): Stilistische deutsche Grammatik: die Stilwerte der

    Wortarten, der Wortstellung und des Satzes: Verlag Herder

    Sekiguchi, Ichiro (関口 一郎) (1994): マイスタードイツ語コース [文法] (Meister

    Deutsch Kurs 1 Grammatik): 大修館書店 (Taishukanshoten)

    Sekiguchi, Ichiro (関口 一郎) (1994): マイスタードイツ語コース [表現] (Meister

    Deutsch Kurs 2 Wendungen): 大修館書店 (Taishukanshoten)

    Werner, Angelika (2001): Modalpartikeln im Japanischen. Ein Vergleich mit deutschen

    Modalpartikeln, Universitätsverlag Siegen

    Hueber Verlag (2006): Schritte 1 International Kursbuch Und Arbeitsbuch

    Hueber Verlag (2006): Schritte 1 International Lehrerhandbuch

  • 29

    Hueber Verlag (2007): Schritte 5 International Kursbuch Und Arbeitsbuch

    Hueber Verlag (2007): Schritte 5 International Lehrerhandbuch

    Hueber Verlag (2009): Ziel B2, Band 1, Lektion 1 - 8 Lehrerhandbuch

    http://conannews.org/2015/01/exklusiv-zweites-interview-mit-detektiv-conan-

    uebersetzer-josef-shanel/ [25.10.2015]

    http://geekout.blogs.cnn.com/2012/01/26/manga-in-the-heart-of-europe/ [25.10.2015]

    http://hypermedia.ids-mannheim.de/call/public/sysgram.ansicht?v_typ=d&v_id=392

    [25.10.2015]

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    http://www.duden.de/rechtschreibung/aber_Partikel [20.11.2015]

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  • 30

    http://www.duden.de/rechtschreibung/schon_gewiss_blosz_noch [20.11.2015]

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    http://www.manganet.de/ [25.10.2015]

    http://www.manganet.de/buch/detektiv-conan-01/ [25.10.2015]

    http://www.tokyopop.de/ [25.10.2015]

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    https://www.jetro.go.jp/world/europe/fr/foods/trends/1010002.html [25.10.2015]

    https://www.jetro.go.jp/world/reports/2006/05001277.html [25.10.2015]

  • 31

    #2. 本稿の要旨

    1. 研究の背景

    ドイツ語ネイティブスピーカーの特にその発言において、自身の感情を豊かに表現する

    ために『心態詞』なる語を使うことがある。この心態詞が具体的に何であるかは、研究者

    によりその数の幅はあるものの最大公約数的に列挙すると、aber、 auch、 bloß、 denn、

    doch、 eben、 eigentlich、 etwa、 halt、 ja、 mal、 nur、 ruhig、 schon、 vielleicht、

    wohlなどである。加えてこれらの語群の研究の歴史は他の品詞に比べ浅く、統語論・意味

    論などにおいて未だ不明瞭な点が多い。さらに、市販されている一般的な学習書では、心

    態詞の記述が少なく、場合によっては無いものさえも多々ある。こうした事実は、ドイツ

    語学習者の心態詞習得をより一層困難にしている。

    2. 本論文の構成

    本稿は、全5章で構成されており、第1章では本稿のテーマとそれを選択した理由を述

    べる。第2章では、ドイツ語圏と日本での近年までの著名な心態詞研究を、研究者らの実

    名と共に書籍を踏まえて紹介する。続く第3章では、心態詞の定義、例、有用性など引用

    を踏まえて述べ、ドイツの出版社から発行されている教科書とその指導書を調査し、どの

    様に心態詞が学ばれ教えられているかを述べる。また日本語で書かれた学習書や辞典で、

    心態詞の記述があるものの一例を紹介する。第4章では、心態詞に触れるにはどのような

    ものがあるか、またそれらの利点・欠点を述べる。そして、あるマンガを用い、学習者に

    とって理解しやすいと思われる心態詞の使用例を、翻訳されたマンガと原著を見比べ、そ

    の意味を解説する。最後の第5章では、心態詞の学習においてマンガが実用的であるかを

    述べる。

    3. 研究の目的と意義

    心態詞は、コンテクスト無しでは意味が一義的に定めること困難であり、場合によって

    は、多義的に解釈できるものもある。そうした曖昧性を有する心態詞を、どのように意識

    して学習することが出来るかを、日本の代表的なサブカルチャーの『マンガ』を研究対象

    として、その有用性を確認する。また本研究の結果が、マンガが娯楽だけではなく、心態

    詞を学習する際の一つの参考書としての機能も持つことを、学習者が確認できれば幸いで

    ある。加えて実際に学習者が日独双方のマンガを実際に手に取り、心態詞を学ぶことを期

    待する。

  • 32

    #3. Anhang

  • 33