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Wir helfen hier und jetzt. Die Neu-Ulmer Samariter Der ASB Neu-Ulm stellt sich vor

Die Neu-Ulmer Samariter

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Der ASB Neu-Ulm stellt sich vor

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Page 1: Die Neu-Ulmer Samariter

Wir helfenhier und jetzt.

Die Neu-Ulmer

SamariterDer ASB Neu-Ulm stellt sich vor

Page 2: Die Neu-Ulmer Samariter

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STANDORTE 3

MITTAGSBETREUUNG 4

KINDERHORT 6

BETREUUNG AN GANZTAGSSCHULEN 7

JUGENDSOZIALARBEIT AN SCHULEN 8

SCHULSOZIALARBEIT AN BERUFSSCHULEN 9

HEILPÄDAGOGISCHE TAGESGRUPPE 10

SOZIALPÄDAGOGISCHE FAMILIENHILFE 12

SCHULBEGLEITUNG 14

BEHINDERTENHILFE 16

HÄUSLICHE PFLEGE 18

SENIORENCLUB SENDEN 19

BETREUTES WOHNEN 20

HAUSNOTRUF 22

FAHRDIENST 24

ERSTE HILFE 26

HISTORIE 28

MITGLIED, EHRENAMT UND FSJ 30

IMPRESSUM

Arbeiter-Samariter-Bund

Kreisverband Neu-Ulm e.V.

Vorsitzender: Dr. Max Weindler

Geschäftsführer: Ulrich Nießeler

Eschenweg 10

89257 Illertisssen

Telefon 07303 / 96 630

Fax 07303 / 96 63 66

[email protected]

www.asb-nu.de

Page 3: Die Neu-Ulmer Samariter

STANDORTE

Landkreis Günzburg

Landkreis Unterallgäu

PfuhlUlm

Nersingen

Elchingen

Neu-Ulm

Pfaffenhofen

SendenWeißenhorn

VöhringenRoggen-

burg

Tiefen-bach BuchAu

Baden-Württemberg

Holz

heim

Iller-tissen Unter-

roth

Alten-stadt

Jedes-heim

Ober- roth

Oster-berg

Kell-

münz

Bellen-berg

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Arbeiter-Samariter-BundKreisverband Neu-Ulm e.V.

Geschäftsstelle Illertissen Eschenweg 10 89257 Illertissen Tel. 07303/9663-0

Außenstellen : Au, Lange Str. 20 Senden, Lusthauser Str. 19 Neu-Ulm, Schützenstr. 15

Page 4: Die Neu-Ulmer Samariter

MITTAGSBETREUUNG

Professionelle Betreuungin Grundschulen der Region

In der Rupert-Egenberger-Schule in Pfuhl werden 13 Mädchen und Jungs im Alter von sechs bis zehn Jahren in der verlängerten Mittagsbetreuung von zwei pädagogischen Fachkräften betreut. „Nor-malerweise werden Kinder ja immer fürs Stillsit-zen gelobt. Bei uns werden sie jedoch auch mal fürs Toben gelobt“, sagt Sabine Schaarmann, eine der Fachkräfte. Schaarmann möchte, dass jeder ihrer Schützlinge Kind sein kann – bei allen not-wendigen Pfl ichten, denen die Kleinen natürlich auch nachkommen müssen. „In erster Linie benö-tigen diese Kinder einen gut strukturierten Tages-ablauf“, sagt Schaarmann. „Sie wissen, dass sie bei uns ihre Hausaufgaben gut und gewissenhaft erledigen müssen. Sie wissen aber auch, dass da-nach Spielen und Basteln, Malen und Toben auf dem Programm steht – und dann natürlich auch wieder Putzen und Aufräumen.“ Zu einer guten Struktur gehöre aber genauso, dass man jahres-zeitliche Feste wie Fasching, Ostern, Halloween oder Weihnachten gemeinsam feiert. Auch auto-genes Training für hyperaktive Kinder sieht die Mittagsbetreuung des ASB vor. Außerdem ist es erklärtes Ziel, dass sich die größeren Kinder um

die kleineren kümmern, ihnen zum Beispiel neue Spiele beibringen. „Dadurch lernen sie, Verant-wortung für andere und letztlich auch für sich selbst zu übernehmen“, sagt die Pädagogin.

In Illertissen bietet der Arbeiter-Samariter-Bund drei weitere Mittagsbetreuungen an. Zum Bei-spiel werden in der Grundschule in Jedesheim nach Schulschluss ebenfalls 13 Kinder in gute Hände übergeben: Die Betreuerin Hildegard Winter hilft bei den Hausaufgaben und lässt aus-reichend Freiraum zum Spielen. „Am liebsten spielen wir Meerjungfrauen“, sind sich die bei-den Erstklässlerinnen Nicolette und Lisa einig. Und immer wenn es das Wetter zulässt, toben die kleinen Meerjungfrauen und ihre Mitschüler im Freien herum… Auch in der Bischof-Ulrich-Grundschule in Iller-tissen und in der Volksschule am Lichtacker in Illertissen-Tiefenbach werden Grundschulkinder nach dem Unterricht von ASB-Mitarbeiterinnen liebevoll und sinnvoll betreut.

Öffnungszeiten der Mittagsbetreuungen:

Rupert-Egenberger-Schule in Pfuhl: 12 bis 15.30 Uhr

Bischof-Ulrich-Schule in Illertissen: 11 bis 13 Uhr

Volksschule am Lichtacker in Tiefenbach: 11 bis 13.30 Uhr

Volksschule am Sonnenhang in Jedesheim: 11 bis 14 Uhr

Anmeldungen laufen über das Sekretariat der jeweiligen Schule

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Page 5: Die Neu-Ulmer Samariter

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Der ASB Neu-Ulm hat in drei Grundschulen

der Stadt Illertissen die Trägerschaft für die

Mittagbetreuung übernommen. Dort werden

angemeldete Kinder nach Schulschluss bis

maximal 14 Uhr betreut. Damit wurde für die

Eltern in Zusammenarbeit mit der Stadt Iller-

tissen eine verlässliche Halbtagesbetreuung

geschaffen. Im Förderschulzentrum in Pfuhl

hat der ASB Neu-Ulm eine verlängerte Mit-

tagsbetreuung mit Unterstützung des Land-

kreises Neu-Ulm eingerichtet. Dort werden

die Kinder mit einem warmen Mittagessen

versorgt und erhalten anschließend Hausauf-

gabenbetreuung. Im Schuljahr 2011/12 wird

eine zweite Gruppe eröffnet werden.

Page 6: Die Neu-Ulmer Samariter

KINDERHORT

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Eine Flohkiste voller Ideen

„Jedes Kind ist einmalig!“, so lautet die Überschrift des ASB-Leitbildes für Kinder- und Jugend-hilfeeinrichtungen. Der Schülerhort Flohkiste macht es sich zur Aufgabe, Rahmenbedingungen für die Kinder zu schaffen, damit sie „kompetent, neugierig und aktiv mit anderen Kindern ihre Umwelt erforschen und gestalten können“. Sie sollen sich zu eigenständigen und gemeinschafts-fähigen Persönlichkeiten entwickeln können. So wie diese sechs Mädchen und Jungen:

Auf die Klötze, fertig, los: Die siebenjährige Jone spielt für ihr Leben gerne Make’n’Break. Hierbei geht es darum, mit farbigen Holzklötzen anhand vorgege-bener Pläne Bauwerke zu errichten – und das innerhalb einer bestimmten Zeit. „Ein geniales Spiel“, fi ndet Jone.

Während Gaizka sein Pferdchen galoppieren lässt, dringt Lars mit der Dame tief in die gegnerischen Reihen vor. Die beiden Jungs sind die Strategen im ASB-Schüler-hort Flohkiste – und liefern sich regelmäßig wilde Schlachten am Schachbrett.

Medina hat es der Spiele-Klassiker Uno ganz besonders angetan. Alternativ setzt sie sich aber auch gerne an den Maltisch – um dann bevorzugt Früchte aufs Papier zu bringen: „Ich male gerne grüne Kiwis und gelbe Bananen. Eben alles, was gut schmeckt und bunt aussieht.“

Als läge die Zentrale der Welt-raumbehörde NASA nicht in Houston, sondern in der Iller-tisser Bischof-Ulrich-Schule: Max und Oskar basteln jeden-falls akribisch an futuristischen Raumstationen. Als Baustoff verwenden sie ausschließlich Lego-Steine.

Vor dem kreativen und spielerischen Teil des Hortalltages bietet die Einrichtung pro-fessionelle Hausaufgabenbetreuung an:

Begleitung durch zwei pädagogische Mitarbeiter Innen

Vollständige Erledigung der im Hausaufga-benheft stehenden Aufgaben

Stichprobenartige Kontrolle auf Richtigkeit

Im ASB-Schülerhort Flohkiste küm-

mern sich zwei ErzieherInnen und zwei

Kinderpfl egerInnen um insgesamt 30

Schülerinnen und Schüler aus dem Stadt-

gebiet Illertissen. Die Einrichtung kann in

der Zeit zwischen 11 und 17 Uhr gebucht

werden, in den Ferien von 8 bis 16 Uhr.

Neben einem Hausaufgabenraum stehen

ein großes Spielzimmer, ein Esszimmer,

ein großer Flur und ein Hortgarten sowie

eine Küche zur Verfügung – die Räume

befi nden sich im Schulgebäude der

Bischof-Ulrich-Schule in Illertissen.

Page 7: Die Neu-Ulmer Samariter

BETREUUNG AN GANZTAGSSCHULEN

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„Man muss auch selber gerne in die Schule gegangen sein“

Montagmittag an der Wilhelm-Busch-Schule in Illertissen: Maike Jäckel gibt gefüllte Pfann-kuchen aus. Die ASB-Pädagogin begleitet 14 Mädchen und Jungen der dritten Jahrgangsstufe im Rahmen einer gebundenen Ganztagsklasse durch den Schulalltag. Es sind Kinder mit erhöh-tem Förderungsbedarf, weshalb Maike Jäckel be-reits vormittags mit im Unterricht sitzt und die Schüler bei allen Aufgaben unterstützt. „Während des Mittagessens habe ich dann die Zeit, mit den Kindern über ihre Schulprobleme, aber auch über familiäre Angelegenheiten oder Freundschaften zu sprechen“, sagt die 32-Jährige. „Die Atmo-sphäre zwischen mir und den Kindern ist wirklich richtig gut.“

Am Förderschulzentrum Pfuhl und in der Real-schule Vöhringen hat der ASB Neu-Ulm jeweils eine Gruppe der offenen Ganztagsschule in Per-sonalträgerschaft übernommen. Dort kümmern sich je zwei ASB-MitarbeiterInnen um insge-samt 35 Kinder. Nach dem warmen Mittagessen helfen die BetreuerInnen bei den Hausaufgaben und stehen den Schülern bei Problemen mit Rat und Tat zur Seite. „Natürlich ge-hören auch Aktivitäten wie Pizza backen, Tischkicker spielen oder Fasching feiern zu unserem Programm“, sagt eine Mitarbeite-rin aus Pfuhl. „Die Kinder benötigen viel Aufmerksamkeit und die wollen wir ihnen auch geben.“ Eine andere Mitarbeiterin sieht eine gute Voraussetzung für eine gelingende Betreuung darin, wenn man selbst gerne zur Schule gegangen ist.

Die Angebote und Struktur der Gruppen erfolgen in enger Abstimmung mit der jeweiligen Schul-leitung. Beide Arten der Ganztagsschule sind schulische Veranstaltungen und unterstehen der Aufsicht der Schulleitung.

Offene und gebundene Ganztagsschulen

entstanden auf Beschluss des bayerischen

Ministerrates 2001 und sind Teil eines be-

darfsgerechten Ausbaus der Ganztagsschule

in Bayern. Rahmenbedingungen und Aufnah-

mevoraussetzungen für eine Ganztagsbe-

schulung können im Sekretariat der jeweili-

gen Schule erfragt werden.

Die Anmeldung ist für ein Schuljahr verpfl ich-

tend. Die Kosten für das Mittagessen werden

den Eltern in Rechnung gestellt.

Page 8: Die Neu-Ulmer Samariter

JUGENDSOZIALARBEIT AN SCHULEN

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„Ich möchte soziale Kompetenz vermitteln“

Wenn Lena* nach Hause kommt, gibt es für sie ei-gentlich nur einen möglichen Aufenthaltsraum: ihr eigenes Zimmer. Das Wohnzimmer ist tabu, es ist ihrem Vater und ihrer Stiefmutter vorbehalten. Im-mer wieder gibt es Streit mit den beiden. Ihre leib-liche Mutter kann der 13-Jährigen nicht beistehen – niemand weiß so recht, wo die Frau sich derzeit aufhält. Zwischenzeitlich war Lena in einer Pfl e-gefamilie untergebracht. Dort blühte sie regelrecht auf. Doch nach der Rückkehr war alles schnell wieder wie zuvor: Streit, Ablehnung, Kälte.

„Diese Kälte habe ich auch gespürt, als ich Lenas Vater und ihrer Stiefmutter einen Besuch zuhau-se abstattete“, sagt Ute Bräunig, die für den ASB Jugendsozialarbeit an der Rupert-Egenberger-Förderschule in Pfuhl verrichtet. „Lena wurde für alles verantwortlich gemacht. Und zu mir selbst sagten sie, dass ich gleich wieder gehen könne, wenn ich mich als Super-Nanny aufspie-len würde.“ In der 26-jährigen Sozialpädagogin

fi ndet Lena immer wieder eine Ansprechpartne-rin. Bräunig klärt das Mädchen über ihre Rechte auf, unterstützt sie in der Schule und steht lau-fend in Kontakt mit dem Jugendamt. Ziel ist es, Lena dauerhaft in einer liebevollen Pfl egefamilie unterzubringen.

Bindeglied zu Eltern und Lehrern

Die Tür von Ute Bräunig steht jedenfalls immer offen. Täglich ist sie zwischen 7.30 und 15.30 Uhr in ihrem Büro in der Schule anzutreffen – um benachteiligten Schülerinnen und Schülern wie Lena zur Seite zu stehen. „Mir geht es in erster Linie darum, den Kindern und Jugendlichen sozi-ale Kompetenz zu vermitteln“, sagt Bräunig, die sich als Bindeglied zwischen Schülern, Eltern und Lehrern versteht. „Das macht meinen Job auch so interessant: Ich bin sowohl in der Welt der Kinder als auch in der Welt der Erwachsenen zuhause.“

Doch nicht nur in Pfuhl, sondern auch in Weißen-horn leistet der ASB Jugendsozialarbeit an Schu-len. „Soziale Gruppenarbeit richtet sich an junge Menschen in sozialen und emotionalen Mangel-situationen“, sagt der dortige Sozialarbeiter Gün-ter Reher. Ziel sei es, positive Erlebnisse und soziales Lernen zu vermitteln – um Verhaltens-weisen der Kinder oder Jugendlichen zu ändern und deren persönliche Entwicklung zu fördern. Stört ein Schüler den Unterricht besonders mas-siv, soll er bei Günter Reher über sein Fehlver-halten nachdenken und seine Gedanken auch zu Papier bringen. „Auch hierbei ist es immer unser Ziel, soziale Kompetenz zu vermitteln.“

*Name geändert

Der Freistaat Bayern unterstützt mit

einem Förderprogamm die Land-

kreise und kreisfreien Städte bei der

Jugend sozialarbeit nach § 13 SGB VII.

Jugend sozialarbeit an Schulen rich-

tet sich an sozial benachteiligte junge

Menschen mit dem Ziel, Chancenge-

rechtigkeit zu schaffen, die soziale

Integration und die Persönlichkeitsent-

wicklung zu fördern. Der ASB Neu-Ulm

ist dabei ein Kooperationspartner des

Landkreises Neu-Ulm.

Page 9: Die Neu-Ulmer Samariter

SCHULSOZIALARBEIT AN BERUFSSCHULEN

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Zuhören, Vertrauen aufbauen, Hilfe leisten

Ein ganz normaler Tag im Leben des ASB-Schul-sozialarbeiters Markus Haag an der Staatlichen Berufsschule Neu-Ulm: Lehrer Peter Schmitt* besucht Haag in dessen Büro und schildert die Situation seines Schülers Lars*. Lars mache einen verstörten Eindruck und sei antriebslos geworden, so Schmitt. Seine Fröhlichkeit und Lebensfreude seien gewichen. Auf Vermittlung des Lehrers vereinbart Markus Haag einen Gesprächstermin mit Lars. Im V erlauf des ersten Gesprächs sowie weiteren langen Unterredungen stellt sich heraus, dass der Berufsschüler schwerwiegende Probleme hat – er ist überfordert, hat eine zu hohe Er-wartungshaltung an sich selbst, leidet unter seiner Pubertät und unter Depressionen. Haag informiert den Lehrer über die Situation und nimmt nach Rücksprache mit Lars Kontakt zu dessen Familie auf. Wenig später bricht Lars im Unterricht zusammen. Nach weiteren Ge-sprächen gelingt es Haag den Schüler davon zu überzeugen, professionelle Hilfe durch die Ju-gendpsychiatrie anzunehmen – dort wurde Lars mehrere Wochen stationär behandelt.Während dieser Zeit hat immer ein reger Aus-tausch zwischen Schulsozialdienst, Lehrern und Eltern stattgefunden. „Ihr Zuspruch und Ihr Interesse an meinem Sohn haben mir in die-ser schwierigen Zeit viel Kraft gegeben“, sagte die Mutter später. Heute, nach einem halben Jahr in der Behandlung, besucht Lars wieder die Berufsschule und konnte sogar die Arbeit in einem Betrieb aufnehmen.

Vor seiner Tätigkeit beim ASB hat Markus Haag Erfahrungen in der Behindertenarbeit, der Jugendberufshilfe, als Streetworker und Er-lebnispädagoge gesammelt. „Außerdem habe

ich früher selbst eine Berufsschule besucht und danach als Maschinenbauer gearbeitet“, sagt der 45-Jährige. „Ich denke, dass ich auch deshalb bei den Jugendlichen glaubwürdig und vertrauensvoll rüberkomme.“ Das ist auch wichtig, denn Vertrau-en ist das höchste Gut von Markus Haag und sei-nem ASB-Kollegen Alexander Vees, der dieselbe Tätigkeit an der Berufsschule Illertissen ausübt.

Die Probleme der Berufsschüler haben laut Haag häufi g familiäre Hintergründe. „Hinzu kommt dann meist noch der Leistungsdruck in der Schu-le oder im Betrieb. Die jungen Menschen verlie-ren sich in den vielen Möglichkeiten, die sie ha-ben und sind frustriert, wenn etwas mal nicht auf Anhieb klappt.“ Das führe dann nicht selten zu Depressionen. Haag: „Mit unserer Arbeit wollen wir Wege aufzeigen – und bei Bedarf vermitteln wir die Schüler natürlich auch an Jugendhilfeein-richtungen, Ärzte oder Psychologen.“ Auch mit der Drogenberatung arbeite man eng zusammen. „Oft ist aber alleine durch einfaches Zuhören schon viel gewonnen“, sagt Haag. „Die jungen Menschen sind es heute eben nicht mehr gewohnt, dass ihnen jemand zuhört.“

*Namen geändert

Page 10: Die Neu-Ulmer Samariter

HEILPÄDAGOGISCHE TAGESGRUPPE

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Helfen durch Struktur und Beziehung

Die Heilpädagogische Tagesgruppe in Illertissen-Au ist eine teilstationäre Einrichtung der Kin-der- und Jugendhilfe nach §32 SGB VIII. Durch einen strukturierten Alltag, intensive Bezie-hungsarbeit und Elternberatung unterstützt und begleitet unser pädagogisches Fachpersonal Kinder mit sozialen und emotionalen Defi ziten und deren Eltern. Dadurch soll der Verbleib des Kindes in seiner Familie gesichert werden.

12.30 Uhr. Dominik betritt die ASB Jugendhilfestation „Mittelpunkt“, in der sich die Räume der Tagesgruppe befi nden. Wie an jedem Werktag wurde er vom ASB-Fahrdienst an der Schule abgeholt und hierher nach Au gefahren. Dominik ist eines von insgesamt acht Kindern im Alter zwischen 6 und 12 Jahren, die die Heilpädagogische Tagesgruppe besuchen. Noch sind nicht alle Kinder da. Dominik genießt es, dass jetzt ein Betreuer Zeit nur für ihn hat.

12.55 Uhr. Reihum hat an jedem Tag eines der Kinder Tisch-dienst. Heute ist Dominik an der Reihe. Teller, Besteck, Gläser, Getränke – gewissenhaft platziert der Zweitklässler sämtliche Gegenstände auf dem Esstisch. „Für manche unserer Kinder stellt diese Aufgabe bereits eine große Herausforderung dar“, sagt Helga Koppitz, Fachbereichsleitung Kinder, Jugend, Familie. „Sie haben noch nicht gelernt, Verantwortung zu über-nehmen oder schlicht Anweisungen zu befolgen.“

13.15 Uhr. Die Kinder nutzen die Zeit bis zum Mittagessen, um unter Anleitung ihre sozialen Kompetenzen im Freispiel zu üben. Dominik und Lucas liefern sich erst eine kleine Range-lei, um wenig später wieder gemeinsam einige Spielzeugautos über einen bunten Teppich fahren zu lassen. Heute konnten sie ihren Konfl ikt friedlich lösen.

13.30 Uhr. Mittagessen. heute gibt es Putenschnitzel, Nudeln und Karotten. Die Betreuerin Isabella Sailer achtet darauf, dass alle gemeinsam mit dem Essen beginnen. „Außerdem ist es uns wichtig, dass die Kinder Tischmanieren lernen und sich an Gesprächsregeln halten“, sagt Isabella Sailer. Heute geht es im Tischgespräch um einen Film, den die siebenjährige Janine in der Schule gesehen hat. Am Ende stellen alle nacheinander ihr Geschirr in die Spülmaschine.

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14.05 Uhr. Zähneputzen. „Auch Erziehung zu Hygiene ist uns wichtig“, sagt Christian Weiß-haupt, der heute im zweiten Esszimmer Dienst hat. 14.08 Uhr. „Stille Zeit“. Jetzt ist die Erledigung der Hausaufgabe oder stille Beschäftigung an-gesagt. Dabei kommen die Kinder in Kleingrup-pen, für Dominik ist an diesem Tag Einzelstunde angesetzt. 62+3, 31+7, 71+24 – heute steht Ad-dieren auf dem Programm, die Heilpädagogin Margit Schmid unterstützt Dominik dabei. Diese zusätzliche Hilfe bekommt jedes Kind einmal pro Woche. Sobald die Hausaufgaben erledigt sind, beschäftigen sich die Kinder noch eine Weile still, ob mit Lesen, Malen oder Basteln.

15.35 Uhr. Für Dominik und die anderen geht es raus in den Hof. „Im Hinblick auf die motorische Förderung, den respektvollen Umgang miteinan-der und dem Einüben von Konfl iktlösungsstrate-gien ist uns das Spielen im Freien sehr wichtig. Außerdem wird dabei das Einhalten von Regeln und Grenzen spielerisch geübt“, sagt Helga Kop-pitz. An regnerischen Tagen lässt sich Dominik besonders fürs Backen begeistern. Dann zieht ein guter Duft durch die ganze Jugendhilfestation.

16.30 Uhr. In der Abschlussrunde ziehen die Er-zieher mit den Kindern eine Tagesbilanz. Dabei können sich die Kinder Smileys verdienen, die nach Erreichen einer bestimmten Anzahl in kleine Belohnungen eingetauscht werden können. So wie Dominik an diesem Tag – was den Achtjährigen mit dem Smiley um die Wette lachen lässt…

17 Uhr Heimfahrt. Dominik verabschiedet sich per Handschlag von den Betreuern und fährt wie die anderen Kinder mit dem ASB-Fahrdienst nach Hause. „Durch diesen klar strukturierten Tagesablauf, der jeden Tag gleich ist, erfahren die Kinder Halt und Orientierung“, sagt Christian Weißhaupt.

Die Heilpädagogische Tagesgruppe des ASB

Neu-Ulm hat zehn Plätze, die vom zuständigen

Jugendamt genehmigt und fi nanziert werden.

Um die Kinder kümmern sich fünf pädagogi-

sche Fachkräfte in Teilzeit, ein Auszubildender

und eine FSJ-Kraft. Geöffnet ist die Tagesgrup-

pe in Schulwochen von 11 bis 17 Uhr und in

den Ferien von 10 bis 15.30 Uhr. Außerhalb

der Öffnungszeiten fi nden Elterngespräche,

Hausbesuche und Kooperationsgespräche

mit Schulen, Therapeuten und Jugendämtern

sowie Team- und Supervisionsgespräche statt.

Page 12: Die Neu-Ulmer Samariter

SOZIALPÄDAGOGISCHE FAMILIENHILFE

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Hilfe zur Selbsthilfe

DIE AUSGANGSSITUATIONEs gibt viele Anlässe, die eine Familie aus dem Gleichgewicht bringen können, zum Beispiel Pro-bleme in der Eltern-Kind-Beziehung, Schul- und Ausbildungsprobleme, Erkrankungen und Über-schuldung. Die sozialpädagogischen Familienhel-ferInnen des ASB Neu-Ulm betreuen und beglei-ten Familien in ihren Erziehungsaufgaben, bei der Bewältigung von Alltagsproblemen, der Lösung von Konfl ikten und Krisen sowie im Kontakt mit Ämtern und Institutionen. „Hauptleidtragende in Krisenzeiten sind meist die Kinder“, sagt die Teamleiterin Helga Koppitz, „deshalb versuchen wir in Zusammenarbeit mit den Eltern, die Res-sourcen der Familien zu wecken und damit günsti-gere Entwicklungsbedingungen für die Kinder zu schaffen.“

DIE ERSTEN SCHRITTEManche Familien wenden sich selbst an den all-gemeinen sozialen Dienst des Jugendamtes oder werden durch Dritte, wie Schulen, Kindergärten oder Therapeuten, dorthin vermittelt. Der Hilfebe-darf wird von den Sozialarbeitern des Amtes über-prüft und genehmigt. Erst dann wird eine Mitar-beiterin oder ein Mitarbeiter der Familie zur Seite gestellt. Diese(r) nimmt danach gemeinsam mit dem Jugendamt Kontakt zur Familie auf, um sich bei einem ersten Hausbesuch vorzustellen und Ziele der Hilfe als Arbeitsgrundlage zu vereinba-ren. „Das Wichtigste aber ist zunächst einmal, das Vertrauen der Familie zu gewinnen und Beziehun-gen aufzubauen“, sagt ein Familienhelfer aus dem ASB-Team.

DIE ARBEIT IN DER FAMILIE„Im Schnitt sind wir zwei- bis dreimal pro Woche bei der Familie“, sagt eine Familienhelferin. Die Betreuung könne dabei zwischen einem halben Jahr und drei Jahren dauern. Das Hauptaugenmerk der zehn ASB-FamilienhelferInnen gilt dem Kin-deswohl. Die Probleme werden sortiert, bestehende Strukturen überdacht und eventuell neu geordnet. „Wir begegnen den Familien mit viel Wertschät-zung und Respekt. Nur gemeinsam erarbeitete Lösungen können von den Familienmitgliedern mitgetragen werden“, berichtet eine Familien-helferin. Die Methoden der FamilienhelferInnen gehen von Beratungsgesprächen über praktische Hilfestellungen im Alltag bis hin zu freizeitpä-dagogischen Maßnahmen. In Absprache mit der Familie stehen die FamilienhelferInnen auch im Kontakt zu Schulen, Ämtern oder Therapeuten. In regelmäßigen Abständen werden die Ziele über-prüft und der Lebenssituation angepasst.

DAS ZIEL„Das Ziel jeder Hilfe ist der Verbleib der Kinder in der Familie. Das geht nur über Hilfe zur Selbst-hilfe und der Aktivierung der Eigenverantwortung der Eltern“, sagt Helga Koppitz. „Der Erfolg ei-ner Hilfe erfordert die Mitarbeit und den Verände-rungswillen auf Seiten der Hilfesuchenden sowie Empathie und die Fähigkeit, andere Lebensent-würfe zu akzeptieren, auf Seiten der Familien-helferInnen.“

Page 13: Die Neu-Ulmer Samariter

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Das ASB-Familienhelferteam besteht

aus acht sozialpädagogischen Fachkräf-

ten, davon sind sechs Mitarbeiter Innen

im Landkreis Neu-Ulm und zwei Mitar-

beiterInnen im Landkreis Unterallgäu

tätig. Die Sozialpädagogische Famili-

enhilfe ist eine Hilfe zur Erziehung (§31

SGB VIII) und kann über das zustän-

dige Jugendamt beantragt werden. Für

die Familien entstehen keine Kosten.

Page 14: Die Neu-Ulmer Samariter

SCHULBEGLEITUNG

14

Individuelle Schulbegleitung ist eine

Hilfe zur Erziehung nach § 27 und §35a

SGB VIII. Der ASB Neu-Ulm beschäftigt

drei Schulbegleiter, die Kindern mit

psychischen Symptomen helfen, den

Schulalltag zu bewältigen. Sie arbeiten

dabei eng mit den Lehrkräften, den El-

tern und dem zuständigen Jugendamt

zusammen. Ziel der Schulbegleitung ist

stets die selbstständige Teilnahme am

Unterricht.

Page 15: Die Neu-Ulmer Samariter

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„Schulängste sind nun kein Thema mehr“Herr Müller, Sie arbeiten für den ASB an einer Schule für Erziehungshilfe. Was hat man sich darunter vorzustellen? Jürgen Müller: Das ist eine spezielle Schule für Kinder, deren psychische Erlebnis- und Verarbeitungsweisen zu Störungen im Lern- und Sozialverhalten führen. Allgemeine Schulen werden dem Förderbedarf dieser Kinder nicht gerecht. Ich begleite zwei Kinder in verschiedenen Klassen. Dabei sitze ich im Unterricht direkt neben ihnen und unterstütze sie im schuli-schen Alltag. Im Falle einer Eskalation ziehe ich mich mit dem Kind zurück, damit es sich wieder beruhigen kann, ohne den Unterricht zu stören. Ich biete Ihnen dabei verschiedene Kon-fl iktlösungsmöglichkeiten und Bewältigungsstrategien an.

Welche konkreten Probleme haben diese Kinder? Beide Kinder haben psychiatrische Diagnosen wie Bindungs-störungen, Autismus oder abnormes Sozialverhalten. Die dadurch resultierenden Verhaltensweisen führten zu der Frage, ob sie überhaupt an der E-Schule trotz ihrer speziellen und individuellen Pädagogik gehalten werden können. Ein Schü-ler konnte sich nicht in die Lerngruppe einfügen und reagierte auf Anforderungen und Grenzsetzungen mit aggressivem und respektlosem Verhalten, der andere Schüler entwickelte eine Schulangst, wegen der er für Monate in einer psychiatrischen Klinik stationär behandelt werden musste.

In welcher Form unterstützen Sie diese Kinder bei der Bewältigung des schulischen Alltags? Da ich für den jeweiligen Schüler persönlich zur Verfügung ste-he, kann ich viel mehr auf die aktuellen Probleme des Schülers eingehen als es der Lehrer vermag. Auf diese Weise ist es mir bei beiden Schülern gelungen, enorme Fortschritte zu erreichen. Schulausschluss oder Schulängste sind nun kein Thema mehr. Besonders hilfreich ist hierbei mein Hund, der im Unterricht da-bei ist. Die Schule unterstützt seine Anwesenheit und die ruhige Art des Tieres hat ausgleichenden Einfl uss auf die Kinder. Bei beiden Schülern hat die Schulbegleitung zu positiven Entwick-lungen geführt, die von den Lehrern in dieser Geschwindigkeit nicht für möglich gehalten wurden. Deshalb kann ich mich nun immer mehr aus dem Schulalltag der Kinder zurückziehen.

Page 16: Die Neu-Ulmer Samariter

BEHINDERTENHILFE

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Perfekt betreut – rund um die Uhr

Vroni Meister unterstützt einen Muskelschwund-Patienten in jeder Lebenslage

Normalität. Das ist es, was Werner Mittel-bach möchte. Der 50-Jährige aus Gersthofen will sein Leben so normal wie möglich gestal-ten – trotz seiner Behinderung. Aufstehen, eine halbe Stunde Fahrrad fahren, Frühstück, physiotherapeutische Übungen, Mittagessen, Spazierfahrten im Rollstuhl, eine Kunstaus-stellung in Augsburg oder eine Versammlung seiner Selbsthilfegruppe in Gersthofen, Abend-essen, Schlafen. Doch ein Aspekt im Leben von Werner Mittelbach wird nie ganz normal sein: Er benötigt Betreuung – 365 Tage im Jahr, 24 Stunden am Tag, rund um die Uhr also.

Vroni Meister ist eine von insgesamt 60 Betreuer-innen und Betreuern, die sich für den Arbeiter-Samariter-Bund in den Regionen Neu-Ulm und Augsburg im Bereich der Offenen Behinderten-hilfe um Menschen mit Schwerstbehinderung kümmern. Ein sechsköpfi ges Team widmet sich im Schichtdienst ausschließlich Werner Mittel-bach. Täglich ist jemand im Wechsel von 8 bis 18 Uhr sowie von 18 bis 8 Uhr bei dem gelernten Schreiner, der an spinaler Muskelatrophie, dem sogenannten Muskelschwund leidet. „Nachts kommt es immer mal wieder vor, dass die Maske des Beatmungsgerätes von Herrn Mittelbach ver-

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rutscht“, sagt Vroni Meister. „Dann wird automa-tisch Alarm ausgelöst und ich kann ihm zu Hilfe eilen.“ Zudem benötigt Mittelbach nachts Unter-stützung beim Trinken, beim Gang auf die Toilet-te und natürlich auch beim einfachen Wechseln der Schlafposition.

Die ASB-Mitarbeiter der Offenen Behinderten-hilfe haben die unterschiedlichsten berufl ichen Hintergründe. Darunter sind Arzthelferinnen und Studenten, Bäcker und Versicherungskaufl eute, Techniker und Verwaltungsexperten. „Da wir un-seren Patienten in jeder nur denkbaren Alltagssi-tuation zur Seite stehen möchten, ist das auch gut so“, sagt Vroni Meister, die selbst gelernte Alten-pfl egehelferin ist. „Auf diese Weise ergänzen wir uns nämlich prächtig.“

Da Werner Mittelbach sehr kunst- und kulturinter-essiert ist, denkt er über einen Umzug nach Augs-burg nach; die Fahrt per Bus in die Stadt gestaltet sich immer schwieriger. „Wenn ich in Augsburg wohnen würde, könnte ich auch öfter Vroni bei ihren Auftritten zusehen – sie singt ja schließlich regelmäßig in einem klassischen Chor.“ Auf die Rund-um-die-Uhr-Betreuung wäre er freilich auch in der Stadt angewiesen. „Aber daran habe ich mich mittlerweile gewöhnt“, sagt Mittelbach. Schließ-lich habe er sich seine Betreuer selbst aussuchen können und komme mit allen richtig gut zurecht. „Ich nenne es immer so: Ich bin der Kopf und die ASB-Mitarbeiter sind meine Hände. Sie ersetzen meine motorischen Handicaps.“ So hat Mittelbach zum Beispiel eine spezielle Infrarotwärmekabine entwickelt, die ein technisch versierter Kollege von Vroni Meister dann errichtet hat. In der bis zu 50 Grad heißen Kabine kann sich Mittelbach nach Spazierfahrten wieder aufwärmen.

Werner Mittelbach ist jedenfalls unendlich dank-bar dafür, dass er seinen Alltag nach wie vor in den eigenen vier Wänden gestalten kann: „Für ein Heim bin ich doch viel zu gesund“, sagt er lachend.

Weitere ASB-Leistungen für Menschen mit Behinderung:

Kompetenzzentrum Persönliches Budget.

Ambulant betreutes Wohnen für körper behinderte Menschen.

Begleitung von behinderten Kindern in Kindergärten und Schulen.

Familienentlastende Dienste.

Page 18: Die Neu-Ulmer Samariter

HÄUSLICHE PFLEGE

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Professionelle Pfl ege und stets ein nettes Wort

l6.55 Uhr. Christine Wihlenda parkt den weißen VW Lupo mit ASB-Aufkleber auf dem Parkplatz neben der Wohnanlage Albertinum im Neu-Ul-mer Stadtteil Wiley. Sie hat ihren ersten Termin des Tages bei Gertrud Berr, die Rentnerin benö-tigt herzunterstützende Medikamente. Beide set-zen sich an den Küchentisch, Frau Berr schluckt die Tabletten und erzählt ein wenig von der Zeit, als sie noch eine Gaststätte in Weißenhorn be-trieben hat. „Gerade zu Faschingszeiten war der Laden immer voll“, sagt sie. Die beiden Frauen tauschen sich noch kurz über Faschingsbräuche aus. „Bis morgen“, ruft Christine Wihlenda, setzt sich in ihren Flitzer und braust zur nächsten Pa-tientin.

7.15 Uhr. Amalie Krnavek ist an der Reihe. Die ältere Dame hat einen Krankenhausaufenthalt hinter sich und muss täglich Stützstrümpfe an-gezogen bekommen. Selbstverständlich nimmt sich Wihlenda auch für sie die Zeit für ein kurzes Schwätzchen. Der anstehende Arzttermin wird besprochen, dort steht eine Blutabnahme auf dem Programm.

7.27 Uhr. Um zur nächsten Station zu gelangen, benötigt Wihlenda kein Auto. Amalie Krnavek hat ihrer Nachbarin Rita Schraml den häusli-chen Pfl egedienst des ASB empfohlen. Auch Frau Schraml benötigt neue Stützstrümpfe. Am Hand-gelenk trägt sie stets das Hausnotrufgerät. Soll-te sie in ihren eigenen vier Wänden einmal Hilfe benötigen, genügt ein Knopfdruck und die ASB-Zentrale in Köln ist alarmiert – und kann schnel-le Hilfe organisieren.

Christine Wihlenda arbeitet seit knapp sieben Jahren beim Arbeiter-Samariter-Bund. Mittler-weile leitet sie den Pfl egedienst mit seinen beiden Standorten in Neu-Ulm sowie Illertissen. Insge-samt betreuen die derzeit 26 qualifi zierten Kran-kenpfl egekräfte 95 Patientinnen und Patienten, darunter auch einen Schwerstbehinderten. Das Angebot reicht dabei von der Grund- bis zur In-tensivpfl ege. Darüber hinaus unterstützt der ASB

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SENIORENCLUB SENDEN

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Ausfl üge, Referate, Schwätznachmittage

Angehörige durch Schulungen zur häuslichen Krankenpfl ege oder durch die Beratung und Ver-mittlung von Hilfsmitteln. Der ASB-Pfl egedienst ist Vertragspartner aller Kranken- und Pfl egekas-sen und arbeitet mit Ärzten, Krankenhäusern und Sozialdiensten zusammen. Auch hauswirtschaft-liche Dienste wie Putzen oder Einkaufen werden angeboten. „Eigentlich bin ich ja gelernte Kin-derkrankenschwester“, sagt Wihlenda. „Aber die Arbeit im Krankenhaus mit den ständig wechseln-den Patienten hat mir keinen großen Spaß mehr gemacht.“ In der Ambulanten Pfl ege betreue man die Menschen häufi g viele Jahre lang, wodurch natürlich ein viel intensiverer Kontakt aufgebaut werde. „Neben der Pfl ege haben wir immer ein offenes Ohr für die Sorgen und Wünsche unserer Senioren. Das macht den Job zu etwas ganz Be-sonderem.“

Elsbeth Schneider ist Samariterin durch und durch: Ihre Eltern waren im Jahr 1946 maßgeb-lich an der Wiedergründung des ASB Ulm betei-ligt, sie selber leitet seit mittlerweile 17 Jahren ehrenamtlich den ASB-Seniorenclub Senden. „Eigentlich wollte ich die Clubleitung längst in andere Hände geben, aber meine Damen lassen mich einfach nicht“, sagt sie schmunzelnd.

Derzeit sind es 20 Seniorinnen, die sich immer einmal im Monat im Sendener ASB-Heim an der Lusthauser Straße treffen. Häufi g haben sie Experten zu Gast, die dann über Themen wie häusliche Pfl ege, Hausnotruf, Ernährung im Alter, Sturzgefahren oder Patientenverfügung referieren. Auch Sylvia Rohrhirsch, die für den ASB Neu-Ulm die Erste-Hilfe-Ausbildung leitet, hat bereits vor den Damen gesprochen. Schneider: „Dabei hat sie auch von ihren Kur-sen in Afrika erzählt, das war sehr interessant.“

Immer wieder stehen auch Ausfl üge auf dem Programm: Bevorzugte Ziele sind dabei das Ulmer Münster, der Augsburger Zoo und das Heidenheimer Naturtheater. Manchmal trifft man sich in Senden auch einfach nur zu einem Schwätznachmittag bei Kaffee und Kuchen. „ Innerhalb eines Monats kommt ja viel zusam-men, worüber man nach Herzenslust plaudern kann“, lacht Elsbeth Schneider. „Und das lassen wir uns natürlich nicht nehmen.“

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BETREUTES WOHNEN

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Einmal pro Woche sorgt das vom ASB angebote-ne Gedächtnistraining in der Wohnanlage „In der Stadtinsel“ an der Gabelsberger Straße in Wei-ßenhorn für viel Heiterkeit. „Es macht einfach großen Spaß und man strengt die grauen Zellen

Die grauen Zellen bleiben fi t

Der ASB betreut Wohnanlagen in Weißenhorn, Senden und Illertissen

an“, sagt Ottilie Kohler. Die 85-Jährige kommt eigentlich aus Stuttgart, doch seit September 2000 wohnt sie bereits hier im Betreuten Wohnen – und fühlt sich pudelwohl. „Meine 85- Quadrat-meter-Wohnung ist komfortabel, pfl egeleicht und schwellenfrei“, sagt sie. Das Gedächtnistraining schätzt Frau Kohler genauso wie die lichtdurch-fl utete Cafeteria, den Gymnastikraum oder die hauseigene Fußpfl ege- und Ergotherapiepraxis. Auch ein Hausnotrufgerät sowie ein Einkaufsser-vice stehen Ottilie Kohler sowie den Bewohnern der anderen 31 Wohnungen zur Verfügung.

„Frau Kohler ist eine unserer ersten Bewohner-innen“, sagt Elisabeth Bockmair, die für den Arbeiter-Samariter-Bund das Gedächtnistraining leitet und zweimal pro Woche in ihrem im Ein-gangsbereich liegenden Büro Sprechstunden abhält. „Hierbei geht es meist darum, welche zusätzlichen Dienste es noch gibt – eben die gesamte Palette von der Haushaltshilfe bis zum

NEHEBXSEEN – die Buchstaben dieses Wortes wurden durchgeschüttelt und müssen neu sor-tiert werden. Ottilie weiß die Antwort: „Hexen-besen.“

Beim nächsten Spiel geht es darum, mit den Vornamen der sechs anwesenden Damen Reime zu bilden. „Käthe geht auf eine Fete“, dichtet Erna zum großen Vergnügen der anderen.

Und schließlich muss ein Begriff gefunden wer-den, der mit den vier Wörtern Fluss, Zähne, Holz und Pfeiler in Verbindung steht. „Brücke“, rufen nahezu alle gleichzeitig.

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Wohnanlage Heinrich-Heine-Straße

Heinrich-Heine-Str. 2

89250 Senden

Wohnanlage Brahmsstraße

Brahmsstraße 9

89250 Senden

Wohnanlage In der Stadtinsel

Gabelsbergerstr. 27

89264 Weißenhorn

Wohnanlage Eschenweg

Eschenweg 10

89257 Illertissen

ASB- Pfl egedienst.“ Die zwischen 49 und 100 Quadratmeter großen Wohnungen sind Menschen vorbehalten, die über 55 Jahre alt sind oder eine Behinderung haben. „Gerade für alleinstehende Menschen ist das Betreute Wohnen besonders ge-eignet“, sagt Bockmair. „Hier sind sie in guten Händen und durch unsere vielen Gemeinschafts-aktionen wie Faschings- oder Weihnachtsfeiern regelmäßig in bester Gesellschaft.“

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HAUSNOTRUF

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Schnelle Hilfeper Knopfdruck

Rund 300 Menschen in und um Neu-Ulm ha-ben es bereits: ein Hausnotrufgerät des ASB. Dieses besteht aus einem kleinen Sender, der um den Hals oder am Handgelenk getragen werden kann, sowie einer Teilnehmersta-tion. Im Notfall drückt der Hilfesuchende den Knopf des Senders und stellt damit die Sprechverbindung zur ASB-Zentrale in Köln her – ohne das Telefon benutzen zu müssen.

Ob Tag oder Nacht, sofort meldet sich ein ASB-Mitarbeiter über die Teilnehmerstati-on. Der Hilfesuchende kann jetzt von jedem Raum aus davon berichten, in welcher Not-lage er sich befi ndet. Die Mitarbeiter der Zentrale kennen alle persönlichen Angaben des Teilnehmers und können somit sofort reagieren und die notwendige Hilfe einleiten – indem sie Angehörige, Freunde, Nachbarn, den ASB oder gegebenenfalls auch gleich den Rettungsdienst informieren. Das Haus-notrufsystem ist längst nicht nur für Senioren geeignet. Auch junge Menschen mit Behinde-rung, Epileptiker oder schwere Asthmatiker gewinnen durch den Hausnotrufsender ein wichtiges Stück Sicherheit.

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FAHRDIENST

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so Thema wie Lucas Aushilfsjob auf dem Bauern-hof. „Der ASB legt Wert darauf, dass die Kinder immer von demselben Team abgeholt werden“, sagt Fahrer Hildebrandt. „Dadurch entsteht natür-lich eine enge Bindung zwischen uns und unseren kleinen Fahrgästen. Wir wissen alle wirklich viel voneinander – und vertrauen uns blind.“ Die At-mosphäre ist fast familiär, man fühlt sich wie im heimischen Wohnzimmer. Auch der regelmäßige Austausch mit den Eltern und der Schule ist uns sehr wichtig. Aktuelle Anliegen und Probleme werden besprochen. Bei Neuanmeldungen stellen sich Fahrer und Begleitperson bei den Eltern vor - sie vertrauen uns schließlich ihre Kinder an, da muss die „Chemie“ stimmen.

Dass die Kinder stolperfrei ein- und aussteigen können, dafür sorgt Ulrike Barke. Sie ist dafür verantwortlich, dass alle sicher von A nach B gelangen – und ist gleichzeitig die gute Seele an

Bord. „Mir macht die Aufgabe großen Spaß“, sagt sie. „Das liegt einerseits daran, dass Herr Hildebrandt und ich uns einfach richtig gut ergänzen. Andererseits wundere ich mich immer wieder über die Kinder: So unterschiedlich sie einer-seits sind, so sehr sind sie doch ein eingeschworener Haufen.“

Der weiße Mercedes-Kleinbus mit dem Kenn-zeichen NU-AS 849 ist für Stella, Sabrina, Dijle, Christoph, Luca, Salvatore und Cavit weit mehr als nur ein Transportmittel, um in ihre Schule nach Ulm-Böfi ngen zu gelangen. Das liegt dar-an, dass Reiner Hildebrandt weit mehr ist als nur ein Fahrer und Ulrike Barke weit mehr als nur eine Begleiterin. Von Montag bis Freitag holen Hildebrandt und Barke frühmorgens die sieben Kinder von zuhause ab und fahren sie zur Gus-tav-Werner-Schule, einer Einrichtung für Kinder und Jugendliche mit geistiger Behinderung und Lernschwierigkeiten. Nachmittags ab 15 Uhr werden die drei Mädchen und vier Jungs wieder abgeholt.

Für alle Beteiligten wird jede Fahrt zum Erlebnis. Sie bequatschen, was sich seit gestern alles zuge-tragen hat; Salvatores neue Frisur ist dabei genau-

Fast wie eine große Familie

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Frau Stolz, Herr Wirtmann, seit wie vielen Jahren bringt der ASB denn mittlerweile die Kinder in die Lindenhofschule?

Karl Wirtmann: Seit rund 20 Jahren. Angefan-gen haben wir mit zwei Kleinbussen, mittlerweile sind es 52 und 110 Fahrer und Beifahrer. Das ist schon jedes Mal ein beeindruckendes Schauspiel, wenn unsere gesamte Flotte an der Schule in Sen-den vorfährt. Claudia Stolz: Montags bis freitags holen wir 320 Kinder mit Behinderung im Alter von 3 bis 18 Jahren von Zuhause ab. Unsere Touren füh-ren durch den gesamten Landkreis Neu-Ulm, den Alb-Donau-Kreis und den Landkreis Günzburg.

Sie beschäftigen fast ausschließlich Rentner und Hausfrauen…

Wirtmann: Ganz genau. Für diese Frauen und Männer ist der Fahrdienst einerseits eine gute Gelegenheit, etwas Geld hinzu zu verdienen – an-dererseits aber auch viel mehr als nur ein Job. Sie freuen sich darüber, dass sie sich im sozia-len Bereich engagieren können. Zu den Kindern entstehen richtig herzliche Bindungen.

„Qualität, Sicherheit und Zuverlässigkeit sind uns wichtig“

Wie sicher sind Ihre Fahrdienste?

Wirtmann: Sehr sicher. Wir legen größten Wert auf technisch einwand-freie Fahrzeuge. Unsere Busse sind alle von Mer-cedes Benz, Marke vito, Baujahr 2009. Wir haben zudem Einstiegshilfen und spezielle Kindersitze. Stolz: Unser Fahrpersonal erhält regelmäßige Schulungen in Fahrsicherheitstraining und Ers-ter Hilfe.

Wie schaffen Sie es, dass jeden Tag alle pünkt-lich in der Schule ankommen?

Wirtmann: Dadurch, dass wir sehr engagiertes Fahrpersonal und wenig Wechsel haben, läuft je-der Tag routinemäßig ab.Stolz: In unserer Zentrale für Sonderfälle steht ein Bereitschaftsdienst zur Verfügung, so dass in-nerhalb kürzester Zeit reagiert werden kann.

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ERSTE HILFE

„Helfen kann so einfach sein“

Sylvia Rohrhirsch über Erste Hilfe in Neu-Ulm und Afrika

Die Gründung des ASB im Jahr 1888 geht auf den Bereich Erste Hilfe zurück – Sie als ASB-Ausbilderin knüpfen an diese Tradition an. Was fasziniert Sie an diesem Bereich?

Sylvia Rohrhirsch: Es ist immer wieder eine Herausforderung für mich, Menschen dafür zu begeistern, mit anzupacken – da wo es am Nö-tigsten ist. Unabhängig vom Bildungsstand und Alter der Kursteilnehmer mache ich immer wie-der die Erfahrung, wie einfach es doch für den Einzelnen ist, Hilfe zu leisten. Wenn er nur ge-willt ist, etwas zu tun.

Welche Kurse bieten Sie hier in der Region Neu-Ulm an? Für welche Zielgruppen?

Im Landkreis Neu-Ulm haben wir eine 25-jähri-ge Erfahrung im Bereich der Ersten-HiIfe-Aus-bildung. Entsprechend umfangreich sind unsere Kursangebote (siehe S.27).

Regelmäßig fi nden Kurse in Lebensrettenden So-fortmaßnahmen und Erste-Hilfe-Grundlehrgänge statt. Große Nachfrage haben wir auch bei unse-ren Kindernotfallseminaren. Weiterhin führen wir Spezialkurse in Herz-Lungen-Wiederbelebung durch. Da wir eine anerkannte Ausbildungsstelle der Berufsgenossenschaften sind, fi ndet ein gro-ßer Teil unserer Seminare in Betrieben, Kinder-gärten und Schulen statt.

Für jede Zielgruppe erarbeiten wir ein individu-elles Konzept je nach Wunsch und Bedarf – ob es nun Mitarbeiter einer Metallfi rma sind, Mitglie-der eines Reitvereins oder es sich um ein Notfall-management in einer Arztpraxis handeln soll.

Warum sollte jeder zumindest die Grundlagen der Ersten Hilfe beherrschen?

Aus den Erfahrungen, die ich während meiner Tä-tigkeit als Krankenschwester auf einer Intensiv-station sowie im Rettungsdienst machen durfte, weiß ich, wie wichtig der Ersthelfer ist. Gerade die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes ist häufi g entscheidend für den Heilungserfolg

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beim Patienten. Ein Beispiel: Das Gehirn kann maximal zwei bis drei Minuten ohne Sauerstoff auskommen, dann beginnen Gehirnzellen abzu-sterben. Der Rettungsdienst benötigt nach der Alar-mierung aber meist etwa zehn Minuten bis er am Notfallort eintrifft. Nur der Ersthelfer kann einen drohenden Gehirnschaden vermeiden. Es reicht also nicht zu warten. Außerdem ereignen sich die meisten Notfälle im Haushalt – und wer will nicht seinem Familienmitglied helfen können?

Sie reisen auch regelmäßig in afrikanische Länder, um dort Erste Hilfe zu lehren. Was unterscheidet die Kurse dort von denen hier in Deutschland?

In afrikanischen Ländern erlebe ich es ständig, dass die Menschen sehr lange Fußwege auf sich nehmen, um zum Kurs zu kommen. Einmal sind Nomaden im Norden Kenias rund 120 Kilometer zu mir marschiert.

Auch die Gesundheitsstationen in Afrika sind häufi g mehrere Stunden weit entfernt…

Ganz genau. Es gibt auch keine 112, es gibt keine Krankenversicherung und die Menschen sind sehr arm, können sich also häufi g eine ärztliche Ver-sorgung fi nanziell nicht leisten. Auch die Notfäl-le sind natürlich anders gelagert als bei uns. Was tun nach einem Hundebiss – Tollwut ist Alltag und vielen ist es nicht bewusst, dass es nicht reicht, bis zum nächsten Tag zu warten. Hochlandmalaria nimmt immer mehr zu – wie kann man sie erken-nen oder gar vermeiden? HIV ist Alltag, Aufklä-rung tut Not.

Welche Erfahrungen haben Sie bei den Noma-denvölkern gemacht?

Bei diesen Völkern und in Gegenden, in denen es oft jahrelang nicht regnet, kommt es häufi g zu Kno-chenbrüchen bei Kindern. Diese müssen oft auf Bäu-me klettern, um die restlichen Blätter für die Ziegen herunterzuschütteln und stürzen dabei häufi g, weil die dürren Äste brechen. Es ist schon viel geholfen, den Menschen zu zeigen wie man eine Fraktur mit Tüchern und Stöcken ruhig stellen kann, damit der Verletzte möglichst schmerzfrei ist.

Kursangebot

• Lebensrettende Sofortmaßnahmen

• Erste-Hilfe-Grundausbildung

• Erste-Hilfe freshup

• Erste Hilfe bei Kindernotfällen

• Herz-Lungen-Wiederbelebung

• Spezielle Kursangebote in Betrieben

und Schulen

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HISTORIE

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Für die Menschen in derRegion Neu-Ulm – seit 1987

Das Gasthaus Krone in Illertissen ist heutzu-tage bekannt für seine regionalen Spezialitä-ten wie Maultaschen, Bärlauchknödel oder Kässpätzle. Es ist jedoch nicht überliefert, was sich jene Frauen und Männer am 19. Oktober 1987 haben schmecken lassen, als sie sich in der Krone zusammenfanden, um etwas Histo-risches zu leisten: die Gründung des ASB Il-lertissen. Seitdem ist viel passiert.

Im Juli 1988 konnte der ASB Illertissen nach interner Fort- und Weiterbildung Erste-Hilfe-Kurse anbieten. Und damit genau 100 Jahre nach der Gründung des Arbeiter-Samariter-Bundes in Deutschland – dessen Wurzeln in der Ersten Hilfe liegen.

Am 31. Juli 1989 fasste der Vorstand des ASB Illertissen einen wegweisenden Entschluss: Die Sozialstation, die heute das Zentrum der ASB-Tätigkeit im gesamten Landkreis Neu-Ulm dar-stellt, war geboren. Gestartet wurde mit zwei ausgebildeten Pfl egekräften und einem Fahrzeug. Nahezu gleichzeitig gründete der ASB Illertissen eine Jugendgruppe für 6- bis 11-Jährige. Die Kin-der wurden zunächst spielerisch unter dem Motto „Kinder helfen Kindern“ mit den Themen Erste Hilfe und Sanitätsdienst vertraut gemacht.

Bereits zum fünfjährigen Bestehen im Jahr 1992 wurde der ASB Illertissen als „karitative Stütze der Stadt“ bezeichnet.

1995 wurde die Sozialpädagogische Familienhil-fe ins Leben gerufen.

Im November 1997 bezog der ASB Illertissen eigene Räumlichkeiten am Eschenweg 10, integ-riert in die erste Anlage für Betreutes Wohnen in Illertissen mit Betreuung von 24 Wohneinheiten. Am 23. November 1997 feierte der ASB in den neuen Geschäftsräumen sein zehnjähriges Bestehen.

Ende 1999 wurde die Heil-pädagogische Tagesstätte für Kinder mit speziel-lem Förderungsbedarf im Ortsteil Illertis-sen-Au eingerichtet und die erste Trä-gerschaft für eine Mittagsbetreuung in Illertissen über-nommen.

Am 20. Dezember 1999 trafen sich in Senden Vertreter der ASB-Ortsverbände Senden und Illertis-sen. Die Anwesenden fassten den Beschluss sich zusammenzuschließen und den ASB-Kreisverband Neu-Ulm zu gründen. Als Ver-einssitz wurde Senden bestimmt. Die Mitglieder beauftragten den Vorstand, den Verein beim Vereinsregister anzumelden und beim Finanzamt die Anerkennung des Vereins als gemeinnützig zu erwirken. Der ASB Kreisver-

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band Neu-Ulm wurde im Jahr 2000 als eingetra-gener Verein gegründet.

Mitte 2000 zogen die ersten Bewohner in die neue betreute Seniorenwohnanlage „In der

Stadtinsel“ in Weißenhorn. Im De-zember 2004 kam die Betreuung

der Wohnanlage Heinrich-Hei-ne-Straße in Senden hinzu.

Seit 2002 Ganztagsbe-treuung an der Offenen Ganztagesschule in Pfuhl, Jugendsozi-alarbeit an Schulen und Soziale Grup-penarbeit im Land-kreis Neu-Ulm.

Am 26. Juni 2005 feierte die ASB-Se-niorenarbeit in Sen-den ihr zehnjähriges

Bestehen. Der Festakt fand unter der Schirm-

herrschaft des Bürger-meisters statt. Mitte 2005

wurde außerdem der Pfl ege-Stützpunkt in der Schützenstr.

15 in Neu-Ulm eröffnet.

Im Jahr 2006 übernahm der ASB Neu-Ulm die Betreuung einer weiteren Seniorenwohnanla-ge in der Brahmsstraße in Senden.

Im Herbst 2008 übernahm der ASB den Kinder-hort Flohkiste in Illertissen sowie Schulsozialar-beit an den Berufsschulen Illertissen und Neu-Ulm. Zudem wurden die Dienstleistungen im Bereich der Behindertenbetreuung ausgeweitet.

Am 18. Juli 2009 feierten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das 20-jährige Bestehen des Pfl e-gedienstes. Ebenfalls 2009 erweiterte der Fahr-dienst seine Flotte auf 52 Fahrzeuge. Tagtäglich wird dadurch behinderten Kindern die Teilnahme am Unterricht ermöglicht.

Seit 2010 werden weitere Betreuungsangebote des ASB in Schulen des Landkreises Neu-Ulm angeboten. Neue Projekte wie z.B. die Schul-begleitung behinderter Kinder werden initiiert. Auch die Sozialpädagogische Familienhilfe mit Stützpunkt in Illertissen-Au wird weiter ausge-baut.

2011 sind beim ASB Neu-Ulm 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den Standorten Illertissen, Neu-Ulm und Senden haupt- und nebenberuf-lich tätig. 4600 Mitglieder unterstüt-zen den ASB Neu-Ulm bei seiner wohltätigen Arbeit.

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MITGLIED, EHRENAMT UND FSJ

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Mitglied werden

Bundesweit unterstützen über eine Million Menschen den Arbeiter-Samariter-Bund mit ihrer Mitgliedschaft; der ASB Neu-Ulm zählt al-leine 4600 Mitglieder. Diese Frauen und Männer machen viele unse-rer Projekte erst möglich. Sie helfen uns, zu helfen. ASB-Mitglieder profi tieren aber auch selbst von unseren Serviceleistungen wie dem Jahresgutschein für einen Erste-Hilfe-Kurs, dem kostenlosen ASB Magazin oder dem internationalen Rückholdienst.

Ehrenamt Eigene Erfahrungen weitergeben, neue Herausforderungen fi nden, mit anderen zusammen sein: Die Gründe, warum Menschen sich freiwillig engagieren, sind vielfältig. Ob Schülerin oder Rentner, Hausmann oder Managerin: Der ASB Neu-Ulm freut sich über jeden, der im Sinne des Leitgedankens „Wir helfen hier und jetzt“ aktiv werden möchte.

Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) Ein Freiwilliges Soziales Jahr beim ASB Neu-Ulm zeigt, wo es künftig lang gehen kann und bereitet gleichzeitig auf das Berufsle-ben vor. Im FSJ übernehmen junge Menschen ein Jahr lang soziale Aufgaben. Aktiv im Dienst des Gemeinwesens, im Dienste aller, der Gesellschaft. So zum Beispiel im häuslichen Pfl egedienst oder in der Kinder- und Jugendhilfe. Das FSJ wird pädagogisch begleitet; auch Seminare und Exkursionen gehören zum Programm.

KontaktASB-Kreisverband Neu-Ulm e.V.Eschenweg 1089257 IllertissenTelefon 07303 / 96 630Fax 07303 / 96 63 [email protected]

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Wir helfenhier und jetzt.

Spendenaufruf

Der ASB Neu-Ulm engagiert sich seit 1987 in der Region Neu-Ulm. Viele Bereiche unserer Arbeit sind ohne ehrenamtliches Engagement und ohne die fi nanzielle Unterstützung durch die Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Neu-Ulm nicht denkbar.

Wir freuen uns über jede Spende!

Wenn Sie uns eine Spende zukommen lassen möchten, verwenden Sie bitte folgendes Konto:

Selbstverständlich lassen wir Ihnen gerne eine entsprechende Spendenbescheinigung zukommen.

Wir bedanken uns schon heute für Ihre Unterstützung.

Ihr ASB Kreisverband Neu-Ulm e. V.

Geschäftsstelle Illertissen Eschenweg 10 89257 IllertissenTel. 07303/[email protected]. asb-nu.de

Kontonummer: 190 506 923

BLZ: 730 500 00

Sparkasse Illertissen/Neu-Ulm

Stichwort: „Spende“