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226 Bericht: Spezielle analytisehe Methoden Bd. 176 Uber die Trennung einiger Gallensiiuren dureh Glaspapierchromatographie berichten J. G. ~-~AlVIILTON und J.W. DIECKE~T 1. Mit der Glaspapierchromato- graphie 2-4 lassen sich auch Gallensi~ure und deren Ketooxydationsprodukte guy trennen und nachweisen, es geniigen 0,1 --5/~g. Die Rr-Werte in 3 bzw. 4 Laufmittel- systemen ~o]gender Verbindungen sind in Tabel]en aufgefiihrt: 3,12.Diketocholan- s~iure; Lithocholdiure; Deshydrochols~iure; 3~-Hydroxy-J2-ketocholansSure; 3g- H ydroxy-7,12-Diketocholans~iure ; Desoxycholsiiure ; 3 c~, 6 fi, 7 fl- Trihydroxycholan- s5ure; 3~,12~-Dihydroxy.7-ketocholansiiure; 3c~,6fl,7c~-TrihydroxycholansSure; 3~,6~,Tfl-Trihydroxycholansgure; Chols~iure. Verff. geben ein modifiziertes Veffahren zur Herstellung yon Alumininmoxyd-Glaspapier an. Arch. Biochem. Biophysics 82, 203--211 (1959). Tu]ane Univ. School Med., New Or]eans, Louisiana (USA). -- e DI~CKEI~T, J. W., u. N. J. Mo~ms: J. agrie. Food. Chem. 6, 930 (1958). -- ~ DI~C~:ERT, J. W., N. J. 3/Io~IS u. A. F. M~SOX: Arch. Biochem. Biophysics 82, 220 (1959). -- ~ DIECJ~T, J. W., W. B. C~xv.Y, l~. L. O~Y u. N. J. MORriS: Ana]y~. Chemistry 30, 1442 (1958). E. Mti~SER, Wfirzburg EiIle Methode zur Bestimmung yon Cholsiiure und Chenodesoxycholsiiure nebeneinander im Menschenplasma geben R. tI. P. I~ID und G. S. BOYD 1 an. Die Trennung der beiden Gallens~uren erfolgt chromatographisch nach J.T. )IATSCttINEI~, T. A. MAtIOWALD, W. ]-I. ELLIOTT, E. A. DOISY jr., S. L. HsIA und E. A. DolsY e. Zur spektrophotometrischen Auswer~ung benutzen Verff. eine modi- fizierte Pettenkofer-Probe. -- Auffiihrung. 2,0ml Plasma Gelbsuchtlu'anker extrahiert man 2 real mit 25 ml_~thanol und bringt den Athanolextrakt zur Trockne. Den in 25 ml 0,1 m NaHC0~-Na2CO3-PufferlSsung ge]6sten Riickstand extrahiert~ man mit der gleichen Menge Leiehtpetrolcum (60--80 ~ ), die Wasserphase gibt mart in einen Nickeltiegel, setzt 25 ml 5 n Natrmflauge zu, bedeckt und erhitzt 3 Std im Autok]aven bei 110 ~ C. Naeh dem Abktihlen macht man mit konz. Salzs~ure gegert Lackmus sauer, extrahiert 3 real mit j e 70 ml Chloroform-J~thanol (9:1) und bringt die Extrakte im Vakuum zur Trockne. Den t~iickstand nimmt man in ~thanol auf, verdampft zur Trockne, 15st in 0,75 ml 70~ Essigsaure and giel3t in 0,75 g Celite, das mit Leichtpetroleum (60--80 ~ verrfihrt ist, und gibt das Ganze auf sine S~ule aus 4 g Celite. Die Trennung erfo]gt nach 2. Die entsprechenden Fraktionen verdampft man in etwa 8 Std bei 70 ~ C zur Trockne. Man setzt 5,0 m170~ Sehwe- fels~ure und 1,0 m] 0,25~ FurfuraldehydlSsung zu und mifit naeh 70 rain die Extinktion bei 510 nm. Die Werte entlfimmt man Standardkurven. 100/~g Natrium- taurocholat finder man zu 75 -- 40/0 wieder. 1 Biochemie. J. 73, 91 ) (1959). Univ. Edinburgh (Sehottland). -- 2 j. bioL Chemistry 225, 771 (1957). E. MiiLLER, Wiirzburg Die papierchromatographische Bestimmung yon Gallens~uren im Gallen- und Duodenum-lnhalt fiihrt J. SJ6u 1 durch, indem er die OriginMmethode 2 s(~ modifiziert, dab sie sich zm" Untersuchung biologischen Materials eignet. -- Arbeits- weise. Das Papier (Whatman 3MM) muB vorbehandel~ werden. Man w~scht es absteigend nacheinander mit 400 ml 96~ Alkohol, 400 ml 0,5 n Salzsgure, 400 ml Wasser, 400 ml Alkohol, 150 ml Isoamylacetat und 400 ml Alkohol. Diese Prozedur nimmt 3--4 Tage in Anspruch. Unmittelbar vor dem Gebraueh wird der Bogen bei 100 ~ C getrocknet, sonst im Tank belassen und jeden Tag mit 150 ml J~thanol angefeuehtet. Aus den 90 • mm gro~en Bogen schneider man 3 15 • 355 mm groBe Streifen aus, wodurch 4 Bahnen entstehen, die an beiden Enden durch intaktes Papier verbunden sind und auf denen man gleichzeitig chroma~o- graphieren kann. ])as hat den Vorteil, dab man bei gleichen Testgemischen auf

Die papierchromatographische Bestimmung von Gallensäuren im Gallen- und Duodenum-Inhalt

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226 Bericht: Spezielle analytisehe Methoden Bd. 176

Uber die Trennung einiger Gallensiiuren dureh Glaspapierchromatographie berichten J. G. ~-~AlVIILTON und J . W . DIECKE~T 1. Mit der Glaspapierchromato- graphie 2-4 lassen sich auch Gallensi~ure und deren Ketooxydat ionsprodukte guy t rennen und nachweisen, es geniigen 0,1 --5/~g. Die Rr-Werte in 3 bzw. 4 Laufmit tel- systemen ~o]gender Verbindungen sind in Tabel]en aufgefiihrt: 3,12.Diketocholan- s~iure; Lithocholdiure; Deshydrochols~iure; 3~-Hydroxy-J2-ketocholansSure; 3g- H ydroxy-7,12-Diketocholans~iure ; Desoxycholsiiure ; 3 c~, 6 fi, 7 fl- Trihydroxycholan- s5ure; 3~,12~-Dihydroxy.7-ketocholansiiure; 3c~,6fl,7c~-TrihydroxycholansSure; 3~,6~,Tfl-Trihydroxycholansgure; Chols~iure. Verff. geben ein modifiziertes Veffahren zur Herstellung yon Alumininmoxyd-Glaspapier an.

Arch. Biochem. Biophysics 82, 203--211 (1959). Tu]ane Univ. School Med., New Or]eans, Louisiana (USA). -- e DI~CKEI~T, J. W., u. N. J . Mo~ms: J. agrie. Food. Chem. 6, 930 (1958). - - ~ DI~C~:ERT, J. W., N. J. 3/Io~IS u. A. F. M~SOX: Arch. Biochem. Biophysics 82, 220 (1959). - - ~ DIECJ~T, J. W., W. B. C~xv.Y, l~. L. O~Y u. N. J. MORriS: Ana]y~. Chemistry 30, 1442 (1958).

E. Mti~SER, Wfirzburg

EiIle Methode zur Bestimmung yon Cholsiiure und Chenodesoxycholsiiure nebeneinander im Menschenplasma geben R. t I . P. I~ ID und G. S. BOYD 1 an. Die Trennung der beiden Gallens~uren erfolgt chromatographisch nach J . T . )IATSCttINEI~, T. A. MAtIOWALD, W. ]-I. ELLIOTT, E. A. DOISY jr., S. L. HsIA und E. A. DolsY e. Zur spektrophotometr ischen Auswer~ung benutzen Verff. eine modi- fizierte Pettenkofer-Probe. - - Auffiihrung. 2 , 0 m l Plasma Gelbsuchtlu 'anker extrahier t man 2 real mi t 25 ml_~thanol und bringt den Athanolex t rak t zur Trockne. Den in 25 ml 0,1 m NaHC0~-Na2CO3-PufferlSsung ge]6sten Ri ickstand extrahiert~ man mit der gleichen Menge Leiehtpetrolcum (60--80 ~ ), die Wasserphase gibt mart in einen Nickeltiegel, setzt 25 ml 5 n Natrmflauge zu, bedeckt und erhitzt 3 Std im Autok]aven bei 110 ~ C. Naeh dem Abktihlen macht man mi t konz. Salzs~ure gegert Lackmus sauer, extrahiert 3 real mi t j e 70 ml Chloroform-J~thanol (9:1) und b r ing t die Ex t rak te im Vakuum zur Trockne. Den t~iickstand n immt man in ~ thano l auf, verdampft zur Trockne, 15st in 0,75 ml 70~ Essigsaure and giel3t in 0,75 g Celite, das mit Leichtpetroleum (60--80 ~ verrf ihrt ist, und gibt das Ganze auf sine S~ule aus 4 g Celite. Die Trennung erfo]gt nach 2. Die entsprechenden Frak t ionen verdampf t man in etwa 8 Std bei 70 ~ C zur Trockne. Man setzt 5,0 m170~ Sehwe- fels~ure und 1,0 m] 0,25~ FurfuraldehydlSsung zu und mifit naeh 70 rain die Ext ink t ion bei 510 nm. Die Werte entlf immt man Standardkurven. 100/~g Nat r ium- taurocholat finder man zu 75 -- 40/0 wieder.

1 Biochemie. J. 73, 9 1 ) (1959). Univ. Edinburgh (Sehottland). -- 2 j . bioL Chemistry 225, 771 (1957). E. MiiLLER, Wiirzburg

Die papierchromatographische Bes t immung yon Gallens~uren im Gallen- und Duodenum- lnha l t f i ihrt J . SJ6u 1 durch, indem er die OriginMmethode 2 s(~ modifiziert, dab sie sich zm" Untersuchung biologischen Materials eignet. - - Arbeits- weise. Das Papier (Wha tman 3MM) muB vorbehandel~ werden. Man w~scht es absteigend nacheinander mi t 400 ml 96~ Alkohol, 400 ml 0,5 n Salzsgure, 400 ml Wasser, 400 ml Alkohol, 150 ml Isoamylacetat und 400 ml Alkohol. Diese Prozedur n immt 3 - -4 Tage in Anspruch. Unmi t te lbar vor dem Gebraueh wird der Bogen bei 100 ~ C getrocknet, sonst im Tank belassen und jeden Tag mi t 150 ml J~thanol angefeuehtet. Aus den 90 • mm gro~en Bogen schneider man 3 15 • 355 mm groBe Streifen aus, wodurch 4 Bahnen entstehen, die an beiden Enden durch intaktes Papier verbunden sind und auf denen man gleichzeitig chroma~o- graphieren kann. ])as ha t den Vorteil, dab man bei gleichen Testgemischen auf

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einem Streifen entwickeln und den Sitz der gesuehten Substanz ermitteln und aus dem anderen eluieren kann. Man ehromatogralohiert mit versehiedenen Systemen bei 23 =h 1 ~ C und zwar: 1. Mobile Phage 70% Athylenehlorid-Heptan, station~re Phase 70~ Essigs~ure-Wasser. Das Papier soll vor Versuehsbeginn 8--16 Std in der LSsungsmittelatmosph&re h~ngen. Man chromatogralotfiert 6--8 Std au~- steigend. Trermung yon glylcolcollgebundeneu Gallens#iuren in Abwesenheit yon Gly]cochenodesoxy- und Gly]codesoxy-Cholsiiure. -- 2. 500/o J~thylenehlorid-Heptan, stationi~r wie 1. Einstellung des Paloiers wie 1.18 Std absteigende Chromatographie. Trennung der Glykokoll-gebundenen Galtens~uren, wenn Chenodesoxy. und 1)es- oxychols#iure vorhanden sind. -- 3. 85~ Isoamylace~at-Heptan; 700/0 Ameisens~ure- Wasser. Aquilibrierung des Papiers 1/2 Std in der Atmosphere der mobilen Phage. 20 Std aufsteigende Chromatographie. Trennung der Taurocholsiiure yon den tauringebundenen Dihydrocholaus~uren, wenn diese nieht getrennt werden miissen. -- 4. 800/0 Isoamylacetat-Hept~n. Station~re Phase wie 1. Einstellung des Papiers wie 3. 40 Std absteigend ehromatographiert. Trennung der tauringebundenen Dihydroxycholans#iuren. -- 5. 400/0 J~thylenglykol-Heiotan. Station&re Phase wie 1. Einste[lung des Papiers wie 1. 6 Std aufsteigend chromatographiert. Trennung freier Gallensiiuren, wenn keine Chenodesoxy- und DesoxychoIJiuren vorhanden sind. -- 6. 20~ Athylenehlorid-I-Ieptan. Station&re Phase wie 1. Einstellung des Papiers wie 5. 18 Std absteigende Chromatographie. Tremmng der /reien Gallen- s~iuren in Anwesenheit yon Chenodesoxy. und Desoxycholsiiuren -- Der Nachweis auf den bei Zimmertemper~tur getroekneten C]~'omatogrammen erfolgt dutch Bespriihen mit 15~ alkoholischer Phosphormolybd&ns~ure-LSsnng nnd Erhitzen auf etwa 80 ~ C. ~Ian elniert mit spektrographisch reinem J~thanol in der friiher beschriebenen 2 Apparatur, dampft bei 100 ~ C zur Troekne ein nnd nimmt die Proben in I ml 65~ Sehwelelsgure anf. Man schfittelt bei verschiedener Temperatur, kfihlt ab und mi~t die Extinktion in einem Spektrophotometer und zwar: Taurocholsgure, 60 rain in Sehwefels~ure bei 20 ~ C, Messung bei 320 nnd 389nm. Taurochenodesoxycho]s&ure 15rain, 60~ 305 und 389nm. Tanro- desoxyehols&ure 10rain, 60 o C, 308 und 389 nm. Tauroehenodesoxychols~ure + Taurodesoxychols&ure, 15 rain, 50 ~ C, 305 und 389 rim. Glykocholsgure 60 rain, 20 ~ C, 320 und 389 nm. Glykoehenodesoxycholsi~ure 15 rain, 60 ~ C, 305 nnd 389nm. Glykodesoxyehols&ure 10 mill, 60 ~ C, 308 und 389 nm. Cholsi~m'e 60 rain, 20 ~ C, 320 und 389 nm. Chenodesoxycholsgure 60 rain, 60 ~ C, 380 und 310 nm. Desoxy- cholsgure 60 rain, 60 ~ C, 385 und 310 nm.

Clin. ehim. Acta (Amsterdam) 4, 652--664~ (1959). Univ. Lnnd (Sehweden). -- SJbVALL, J. : Ark. Kemi 8, 317 (1955). U~SVLA BAV~A~

(~ber die Trennung yon Thyroidhormonen mid verwandten Verbindungen alas Serum und Geweben mit Anionenaustauscher berichten V.A. G~LTO~ und .[~. PITT-I~r~RS 1. Es handelt sich um eine Modifikation bekannter Verfahren und die Ver~nderung, die Verff. einffihren, besteht hanptsi~chlich darin0 dai] sie start mit Salzs~ure mit Essigs~ure steigender Konzentration eluieren. Verff. benutzen Dowex-ll~l , X2, 200--400 mesh, C1--Form, in S~ulen yon 1 cm ;~ und 3 cm H5he, die mit AcetatpufferlSsung yon p~ 5,6 ins Gleichgewieht gebracht sind. Zur Untersuchung ge]angen Serum und 2~iereuhomogenat, denen die mit la l j mar- kierten Verbindungen zugesetzt sind, oder Trypsinhydrolysat der Schilddriisen von Miiusen, denen 4 Std vorher radioaktives Jodid injiziert wurde. Im Eluat erscheinen praktisch quantitativ bei p~ 3,6 Thyreoglobulin, bei 3,0 Monojodtyrosin, bei 2,2 Dij odtyrosin und bei 1,4 Thyroxin s owie Trij odthyronin.

1 Biochemic. J. 72, 310--313 (1959). Nat. Inst. Med. l~es., Mill Hill, London (England). E. Mi~LL~R, Wfirzburg

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