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MessezentrumWienNeu, Halle A 28. bis 30. März 2008 www.immobilia-messe.at epmedia PARTNER ALT & MODISCH HISTORISTISCHE ARCHITEKTUR. INNOVATIV IN TECHNIK UND DESIGN. 1010 Wien Riemergasse / Schulerstraße Exklusives Eigentum auf 250 m 2 bis 400 m 2 . Mit individueller Ausstattung und großzügigen Dachterrassen. Perfekt in der Funktionalität mit Garagen im Haus. Kontakt +43 1 869 96 40-18 www.schwayer-partner.com Fokus (Im-)Mobilie? Wohnen in transportablen Boxen. [ Haader ] Seite F 2 Wer zahlt die Therme? Die Wohnrechtsreform schafft Klarheit. [ Fotolia] Seite F 4 Ertragswohnungen Wann rechnet sich das Invest- ment? [ Fotolia] Seite F 3 Freitag, 28. März 2008, Seite F 1 BAUEN & WOHNEN AUF EINEN BLICK Die Zukunft des Wohnens liegt, laut Experten, im Zusammen- leben. Ob Familien-, generations- übergreifendes, behinderten- gerechtes, frauengerechtes, integrationsorientiertes oder ökologisches Wohnen – eine große Anzahl von Themenbauten in Wien zeugen vom Versuch, Vereinsamung zu verhindern und das Wohnen anhand bestimmter Vorgaben zu gestalten. INFORMATION & TERMINE Was Bauherren wissen wollen Messen, Vorträge und Seminare rund ums Bauen und Wohnen. A Immobilia Die Messe für alle auf der Suche nach Wohnungen, Häu- sern, Grundstücken oder Ferien- immobilien – mit fast 70 Ausstel- lern von A wie Anlagen bis Z wie Zeitungen und Magazine. Fr., 28. März, bis So., 30. März, Messezentrum, Messeplatz 1, 1020 Wien. Eintritt: neun Euro. A Das Passivhaus Alles rund um die Bauweise der Zukunft: ob Heizung oder keine, welche Dämmung die beste ist und wie die Lüftung im Passivhaus funktioniert. Di., 1. April, 18.30–20.10 Uhr, VHS Wien West, Damböckg. 4, 1060 Wien. Anmeldung VHS Alser- grund, Tel. 01/317 52 43, info@al- sergrund.vhs.at. Kosten: fünf Euro. A IBO Werkstattgespräch Zwei Exper- ten sind zu Gast beim monatli- chen Infoabend des Instituts für Baubiologie und Bauökologie: Alexander Erlach spricht unter dem Titel „Mehr Licht – aber das richtige“ über Kunstlicht, Möbel- designerin Katharina Prantner von NIN.design führt durch ihre Ent- würfe und Projekte. Do., 3. April, 17 Uhr, IBO, Alser- bachstraße 5–8, 1090 Wien. An- meldung Tel. 01/319 20 05, [email protected]. A Seminar Althaussanierung Wie man aus einer alten „Energieschleuder“ ein modernes, sparsames Haus macht und welche Förderungen es dafür gibt, vermittelt die Umwelt- beratung in Amstetten. Fr., 4. April, und Sa., 5. April 2008, RIZ, Franz-Kollmannstr. 4, 3300 Amstetten. Kosten: 75 Euro pro Person bzw. Paar; für Bewoh- ner der Stadt Amstetten über- nimmt die Gemeinde den Semi- narbeitrag. A Die Wahl der richtigen Farbe Farben beeinflussen die Stimmung, die Auswahl der richtigen Farbe ist entscheidend für das Wohlbefin- den in den eigenen vier Wänden. Do., 10. April, 18–21 Uhr, VHS Polycollege, Schlossg. 23, 1050 Wien. Kosten: 21 Euro. A Die Wahl der richtigen Holzart Mit dem richtigen Holz lässt sich das Raumgefühl wesentlich verbes- sern: Tipps für die Auswahl. Do., 17. April, 18–21 Uhr, VHS Polycollege, Schlossg. 23, 1050 Wien. Kosten: 21 Euro. A Fertighaussymposium in Linz Die Er- öffnung ist öffentlich zugänglich: Drei provokante Thesen zum The- ma „Wohnen als soziale Heraus- forderung“ diskutieren der ober- österreichische Baulandesrat Franz Hiesl, der Leiter Konsumen- tenschutz der AK OÖ, Georg Rath- wallner, Zdenka Debartoli, die Sprecherin von BauGenial u. a. Mi., 16. April, 16 Uhr, Lentos Kunstmuseum, Linz. A Wohnbaubiennale 2008 Unter dem Motto „Wohnen im Typus“ veran- stalten die Abteilung für Wohnbau der TU Wien und die Österreichi- sche Gesellschaft für Architektur die diesjährige Wohnbaubiennale: Welche Arten von Wohnungen und Wohnhäusern sind zukunfts- trächtig, welche sozialen, funktio- nalen und ökonomischen „Typen“ werden in Zukunft von Bedeutung sein? Do., 24. April, 10–19 Uhr, Sem- per Depot, Leh´ arg. 6, 1060 Wien. Lebensraum mit Leitmotiv THEMENWOHNEN. Gesellschaftliche Veränderungen werden zur Richtschnur für die Planung von Wohnbauprojekten. VON CHRISTIAN LENOBLE J ede Normalwohnung ist eine Fehlinvestition“, bemerkte in den 80er-Jahren der deutsche Ökonom und Experte für Wohnbau und Stadtplanung, Klaus Novy. Er hatte den Wiener Wohn- bau eingehend studiert und festge- stellt: In einer modernen Stadt wie Wien entstehen zahlreiche neue Lebensformen und -stile, für die je- weils ganz spezielle architektoni- sche und städtebauliche Lösungen gefunden werden müssen. Unter dem Begriff „Themen- wohnen“ werden seither jene Maßnahmen zusammengefasst, mit denen Stadtverantwortliche diesen Anforderungen im Wohn- bau begegnen. „Die wichtigste Aufgabe ist es, für die jeweiligen Bedürfnisse der Bewohner das richtige Angebot zu schaffen“, schlägt der Wiener Wohnbaustadt- rat Michael Ludwig einen großen Bogen über sehr unterschiedliche Projekte. Als eines der wichtigsten Themen sieht Ludwig das Genera- tionenwohnen. Im Vordergrund steht dabei die Idee einer guten Hausgemeinschaft und des Zusammenlebens von jüngeren und älteren Menschen in einer gemeinsamen Wohnhausanlage – etwa am Beispiel des Projekts Attemsgasse im 22. Bezirk. Barrierefreies Miteinander Angesichts der immer älter wer- denden Bevölkerung wird der Be- darf an solchen Projekten nicht sinken. Weiters aktuell in Planung: eine Anlage in der Ottakringer Steinbruchgasse (Spatenstich noch 2008), die zu einer Art Wohn- gemeinschaft für die Generation 50 plus werden soll, oder der pro- jektierte Wohnbau „Am Mühl- grund“ (Donaustadt), wo bis 2011 drei geförderte, seniorengerechte Wohnhäuser mit 149 Wohnungen, einer Seniorenwohngemeinschaft und generationsübergreifenden Einrichtungen entstehen. „Alle Wohnungen sind barrierefrei ge- plant sowie behindertengerecht adaptierbar, um sowohl dem Woh- nen mehrerer Generationen mitei- nander wie auch der Integration von behinderten Familienmitglie- dern gerecht zu werden“, so Mi- chael Pech, Vorstand des beauf- tragten Bauträgers Österreichi- sches Siedlungswerk (ÖSW). Ein weiterer Zukunftstrend ist die Verbindung von Wohnen und Arbeiten an einem Ort. Anlagen, in denen man bei Bedarf zusätzlich zur Wohnung einen Büroraum mieten kann, sollen für freiberuf- lich Tätige ebenso interessant sein wie für Mütter und Väter mit klei- neren Kindern. Als gelungenes Beispiel und Vorbild für künftige Projekte gilt die mit dem Staats- preis für Architektur ausgezeich- nete Compact City in Floridsdorf – ein Ensemble aus 54 Wohnungen, zwölf Ateliers, zehn Werkstätten, 22 Büros und drei Restaurants auf einem 10.000 Quadratmeter gro- ßen Grundstück. Sun City, die Solarstadt In Zeiten der omnipräsenten Um- weltschutzdebatten dürfen freilich auch die ökologisch motivierten Themenbauten nicht fehlen. Da wären zum Einen die immer zahl- reicher werdenden Wohnanlagen im Niedrigenergiehaus-Standard. Einige aktuelle Bauten: die Bau- lücke zwischen Mortaraplatz und Ospelgasse sowie das Projekt in der Großen Stadtgutgasse 14, bei- des im 2. Bezirk. Außerdem das Terrassenhaus in der Favoritner Buchengasse. Einen ganz speziel- len Zugang zum Thema Umwelt- schutz verfolgen die aufs Fahrrad ausgerichtete Bike City in der Leo- poldstadt, die autofreie Muster- siedlung in Floridsdorf und ganz besonders die Sun City in Wien Donaustadt, deren Energiebedarf zu 40 Prozent mit Solarenergie ge- deckt wird. Auch was „frauengerechtes Wohnen“ betrifft, ist in der Bun- deshauptstadt einiges in Bewe- gung. Mehr als zehn Jahre nach Entstehung der Wohnhausanlage Frauen-Werk-Statt in der Donau- felder Straße 95–97 in Wien Flo- ridsdorf sowie der 2004 in Favori- ten realisierten Frauen-Werk-Statt II hat es sich der Verein Frauen- wohnprojekt [ro*sa] zur Aufgabe gemacht, Folgeprojekte in der Do- naustadt und in Meidling umzu- setzen. „Uns ist dabei vor allem der partizipative Charakter wich- tig“, erläutert die Architektin und Initiatorin Sabine Pollak, worauf es ihr bei der Planung von und mit Frauen ankommt: Nichts wird ein- fach von oben verordnet. Pollak wünscht sich vielmehr, dass eine Vielfalt von Altersstufen, Lebens- und Liebesformen gemeinschaft- lich zusammenleben und mitei- nander über die Gestaltung ihres Lebensraums entscheiden. „Die zukünftigen Bewohnerinnen ken- nen sich bereits. Alle 14 Tage kommt es zu einem Treffen der Vereinsmitglieder und späteren Wohnungsnutzerinnen. Es finden im Vorfeld etwa Mediationen oder Rechtsberatung statt. Es geht eben um einen Prozess, bei dem die In- halte nicht nur von den Architek- ten eingebracht werden“, so Pol- lak. Nach dem Baubeginn im Som- mer 2008 sollen die Wohnungen Ende 2009 bezugsfertig sein. www.wohnservice-wien.at www.oesw.at www.frauenwohnprojekt.org (Donaustadt) www.frauenwohnprojekt.info (Meidling) In der Bike City in der Leopoldstadt werden die Bedürfnisse von Radfahrern besonders berücksichtigt. [ Schreiner+Kastler ]

Die Presse: Fokus Bauen und Wohnen

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Beilage der Tageszeitung "Die Presse" zum Thema Bauen und Wohnen, die ich geplant und produziert habe.

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Page 1: Die Presse: Fokus Bauen und Wohnen

MessezentrumWienNeu, Halle A

28. bis 30. März 2008

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HISTORISTISCHEARCHITEKTUR. INNOVATIV IN TECHNIKUND DESIGN.

1010 Wien

Riemergasse / SchulerstraßeExklusives Eigentum auf 250 m2 bis 400 m2.Mit individueller Ausstattungund großzügigen Dachterrassen. Perfekt in der Funktionalitätmit Garagen im Haus.

Kontakt +43 1 869 96 40-18www.schwayer-partner.com

Fokus(Im-)Mobilie?Wohnen in transportablenBoxen. [Haader] Seite F 2

Wer zahlt die Therme?Die Wohnrechtsreform schafftKlarheit. [Fotolia] Seite F 4

ErtragswohnungenWann rechnet sich das Invest-ment? [Fotolia] Seite F 3

Freitag, 28. März 2008, Seite F 1B A U E N & W O H N E N

AUF EINEN BLICK

Die Zukunft des Wohnens liegt,

laut Experten, im Zusammen-

leben. Ob Familien-, generations-

übergreifendes, behinderten-

gerechtes, frauengerechtes,

integrationsorientiertes oder

ökologisches Wohnen – eine

große Anzahl von Themenbauten

in Wien zeugen vom Versuch,

Vereinsamung zu verhindern und

das Wohnen anhand bestimmter

Vorgaben zu gestalten.

I N F O R M AT I O N & T E R M I N E

Was Bauherren wissen wollenMessen, Vorträge und Seminare rund ums Bauen und Wohnen.

A Immobilia Die Messe für alle aufder Suche nach Wohnungen, Häu-sern, Grundstücken oder Ferien-immobilien – mit fast 70 Ausstel-lern von A wie Anlagen bis Z wieZeitungen und Magazine.

Fr., 28. März, bis So., 30. März,Messezentrum, Messeplatz 1, 1020Wien. Eintritt: neun Euro.A Das Passivhaus Alles rund um dieBauweise der Zukunft: ob Heizungoder keine, welche Dämmung diebeste ist und wie die Lüftung imPassivhaus funktioniert.

Di., 1. April, 18.30–20.10 Uhr,VHS Wien West, Damböckg. 4,1060 Wien. Anmeldung VHS Alser-grund, Tel. 01/317 52 43, [email protected]. Kosten: fünf Euro.A IBO Werkstattgespräch Zwei Exper-ten sind zu Gast beim monatli-chen Infoabend des Instituts fürBaubiologie und Bauökologie:Alexander Erlach spricht unterdem Titel „Mehr Licht – aber dasrichtige“ über Kunstlicht, Möbel-designerin Katharina Prantner vonNIN.design führt durch ihre Ent-würfe und Projekte.

Do., 3. April, 17 Uhr, IBO, Alser-bachstraße 5–8, 1090 Wien. An-meldung Tel. 01/319 20 05,[email protected] Seminar Althaussanierung Wie manaus einer alten „Energieschleuder“ein modernes, sparsames Hausmacht und welche Förderungen esdafür gibt, vermittelt die Umwelt-beratung in Amstetten.

Fr., 4. April, und Sa., 5. April2008, RIZ, Franz-Kollmannstr. 4,3300 Amstetten. Kosten: 75 Europro Person bzw. Paar; für Bewoh-ner der Stadt Amstetten über-nimmt die Gemeinde den Semi-narbeitrag.A Die Wahl der richtigen Farbe Farbenbeeinflussen die Stimmung, dieAuswahl der richtigen Farbe istentscheidend für das Wohlbefin-den in den eigenen vier Wänden.

Do., 10. April, 18–21 Uhr, VHSPolycollege, Schlossg. 23, 1050Wien. Kosten: 21 Euro.A Die Wahl der richtigen Holzart Mitdem richtigen Holz lässt sich dasRaumgefühl wesentlich verbes-sern: Tipps für die Auswahl.

Do., 17. April, 18–21 Uhr, VHSPolycollege, Schlossg. 23, 1050Wien. Kosten: 21 Euro.A Fertighaussymposium in Linz Die Er-öffnung ist öffentlich zugänglich:Drei provokante Thesen zum The-ma „Wohnen als soziale Heraus-forderung“ diskutieren der ober-österreichische BaulandesratFranz Hiesl, der Leiter Konsumen-tenschutz der AK OÖ, Georg Rath-wallner, Zdenka Debartoli, dieSprecherin von BauGenial u. a.

Mi., 16. April, 16 Uhr, LentosKunstmuseum, Linz.A Wohnbaubiennale 2008 Unter demMotto „Wohnen im Typus“ veran-stalten die Abteilung für Wohnbauder TU Wien und die Österreichi-sche Gesellschaft für Architekturdie diesjährige Wohnbaubiennale:Welche Arten von Wohnungenund Wohnhäusern sind zukunfts-trächtig, welche sozialen, funktio-nalen und ökonomischen „Typen“werden in Zukunft von Bedeutungsein?

Do., 24. April, 10–19 Uhr, Sem-per Depot, Leharg. 6, 1060 Wien.

Lebensraum mit LeitmotivTHEMENWOHNEN. Gesellschaftliche Veränderungen werden zur Richtschnur für die Planung von Wohnbauprojekten.

VON CHRISTIAN LENOBLE

J ede Normalwohnung ist eineFehlinvestition“, bemerkte inden 80er-Jahren der deutscheÖkonom und Experte für

Wohnbau und Stadtplanung, KlausNovy. Er hatte den Wiener Wohn-bau eingehend studiert und festge-stellt: In einer modernen Stadt wieWien entstehen zahlreiche neueLebensformen und -stile, für die je-weils ganz spezielle architektoni-sche und städtebauliche Lösungengefunden werden müssen.

Unter dem Begriff „Themen-wohnen“ werden seither jeneMaßnahmen zusammengefasst,mit denen Stadtverantwortlichediesen Anforderungen im Wohn-bau begegnen. „Die wichtigsteAufgabe ist es, für die jeweiligenBedürfnisse der Bewohner dasrichtige Angebot zu schaffen“,schlägt der Wiener Wohnbaustadt-rat Michael Ludwig einen großenBogen über sehr unterschiedlicheProjekte. Als eines der wichtigstenThemen sieht Ludwig das Genera-tionenwohnen. Im Vordergrundsteht dabei die Idee einer gutenHausgemeinschaft und desZusammenlebens von jüngerenund älteren Menschen in einergemeinsamen Wohnhausanlage –etwa am Beispiel des ProjektsAttemsgasse im 22. Bezirk.

Barrierefreies MiteinanderAngesichts der immer älter wer-denden Bevölkerung wird der Be-darf an solchen Projekten nichtsinken. Weiters aktuell in Planung:eine Anlage in der OttakringerSteinbruchgasse (Spatenstichnoch 2008), die zu einer Art Wohn-gemeinschaft für die Generation50 plus werden soll, oder der pro-jektierte Wohnbau „Am Mühl-grund“ (Donaustadt), wo bis 2011drei geförderte, seniorengerechte

Wohnhäuser mit 149 Wohnungen,einer Seniorenwohngemeinschaftund generationsübergreifendenEinrichtungen entstehen. „AlleWohnungen sind barrierefrei ge-plant sowie behindertengerechtadaptierbar, um sowohl dem Woh-nen mehrerer Generationen mitei-nander wie auch der Integrationvon behinderten Familienmitglie-dern gerecht zu werden“, so Mi-chael Pech, Vorstand des beauf-tragten Bauträgers Österreichi-sches Siedlungswerk (ÖSW).

Ein weiterer Zukunftstrend istdie Verbindung von Wohnen undArbeiten an einem Ort. Anlagen, indenen man bei Bedarf zusätzlichzur Wohnung einen Büroraummieten kann, sollen für freiberuf-lich Tätige ebenso interessant seinwie für Mütter und Väter mit klei-neren Kindern. Als gelungenes

Beispiel und Vorbild für künftigeProjekte gilt die mit dem Staats-preis für Architektur ausgezeich-nete Compact City in Floridsdorf –ein Ensemble aus 54 Wohnungen,zwölf Ateliers, zehn Werkstätten,22 Büros und drei Restaurants aufeinem 10.000 Quadratmeter gro-ßen Grundstück.

Sun City, die SolarstadtIn Zeiten der omnipräsenten Um-weltschutzdebatten dürfen freilichauch die ökologisch motiviertenThemenbauten nicht fehlen. Dawären zum Einen die immer zahl-reicher werdenden Wohnanlagenim Niedrigenergiehaus-Standard.Einige aktuelle Bauten: die Bau-lücke zwischen Mortaraplatz undOspelgasse sowie das Projekt inder Großen Stadtgutgasse 14, bei-des im 2. Bezirk. Außerdem das

Terrassenhaus in der FavoritnerBuchengasse. Einen ganz speziel-len Zugang zum Thema Umwelt-schutz verfolgen die aufs Fahrradausgerichtete Bike City in der Leo-poldstadt, die autofreie Muster-siedlung in Floridsdorf und ganzbesonders die Sun City in WienDonaustadt, deren Energiebedarfzu 40 Prozent mit Solarenergie ge-deckt wird.

Auch was „frauengerechtesWohnen“ betrifft, ist in der Bun-deshauptstadt einiges in Bewe-gung. Mehr als zehn Jahre nachEntstehung der WohnhausanlageFrauen-Werk-Statt in der Donau-felder Straße 95–97 in Wien Flo-ridsdorf sowie der 2004 in Favori-ten realisierten Frauen-Werk-StattII hat es sich der Verein Frauen-wohnprojekt [ro*sa] zur Aufgabegemacht, Folgeprojekte in der Do-

naustadt und in Meidling umzu-setzen. „Uns ist dabei vor allemder partizipative Charakter wich-tig“, erläutert die Architektin undInitiatorin Sabine Pollak, woraufes ihr bei der Planung von und mitFrauen ankommt: Nichts wird ein-fach von oben verordnet. Pollakwünscht sich vielmehr, dass eineVielfalt von Altersstufen, Lebens-und Liebesformen gemeinschaft-lich zusammenleben und mitei-nander über die Gestaltung ihresLebensraums entscheiden. „Diezukünftigen Bewohnerinnen ken-nen sich bereits. Alle 14 Tagekommt es zu einem Treffen derVereinsmitglieder und späterenWohnungsnutzerinnen. Es findenim Vorfeld etwa Mediationen oderRechtsberatung statt. Es geht ebenum einen Prozess, bei dem die In-halte nicht nur von den Architek-ten eingebracht werden“, so Pol-lak. Nach dem Baubeginn im Som-mer 2008 sollen die WohnungenEnde 2009 bezugsfertig sein.

www.wohnservice-wien.at www.oesw.atwww.frauenwohnprojekt.org

(Donaustadt)www.frauenwohnprojekt.info (Meidling)

In der Bike City in der Leopoldstadt werden die Bedürfnisse von Radfahrern besonders berücksichtigt. [Schreiner+Kastler]

Page 2: Die Presse: Fokus Bauen und Wohnen

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FOKUS: Bauen &Wohnen

Leitung Report & Journale:Sabine Mezler-Andelberg) (01) 51414-298;

Redaktion: Pamela Krumphuber

Anzeigen: Alexandra Supper) (01) 51414-568;

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i n k ü r z e

Kärnten: Wohnbeihilfe steigtDer Wohnbauausschuss im KärntnerLandtag hat beschlossen, in Zukunft dieHälfte der Betriebskosten bei der Be-rechnung der Wohnbeihilfe zu berück-sichtigen. Bisher wurde der Wohnungs-aufwand ausschließlich auf Grundlageder Miete erhoben.

Burgenland: Neues BaugesetzAm 1. Juli tritt die soeben beschlosseneNovelle zum burgenländischen Bauge-setz in Kraft. Es regelt den Energieaus-weis von Gebäuden gemäß EU-Richtli-nie und legt bei der Berechnung derEnergieeffizienz die strengen Grenzwertenach Vorarlberger Modell fest. Außerdemsoll mit dem Gesetz eine neue Bauver-ordnung in Kraft treten, die österreich-weit einheitliche Regelungen für Häusl-bauer und Wirtschaft festlegt.

Venedig auf Stelzen?Im 20. Jahrhunderts ist Venedig 23 Zenti-meter in den Meeresboden eingesunken,zwischen 1993 und 2002 wurde die Stadtmehr als 50-mal überschwemmt. Nunprüft die Gemeinde eine Rettungsmaß-nahme: Unter den Fundamenten derHäuser sollen Pfosten angebracht wer-den, die mit Druckkolben pro Tag umacht Zentimeter angehoben werden.Kosten pro Quadratmeter: 2500 Euro.Die Alternative sind Deiche an den Ein-gängen der Lagune um vier Mrd. Euro.

AUF EINEN BLICK

Der Trend zur Flexibilisierung macht auchvor dem Hausbau nicht halt: Mobile Kleinst-wohneinheiten werden in wenigen Wochengefertigt und innerhalb von ein paar Tagenschlüsselfertig aufgestellt, auf Wunschauch möbliert. Die Einstiegskosten sindniedriger als beim regulären Hausbau,auch kann das Grundstück gepachtet undmuss nicht gekauft werden. MitErweiterungen in Modulbauweise kann dasHaus dem sich ändernden Lebensstil desBesitzers angepasst werden. EinzelneModelle erreichen Niedrigenergiehausstan-dard und erhalten staatliche Förderung.

Außen kompakt, innen praktisch: Kleinstwohneinheiten versammeln auf minimaler Fläche maximale Nutzungsmöglichkeiten. [Marc Haader]

Schneckenhäuser für die StadtMINIWOHNMODULE. Schnell errichtet und mobil, überzeugen sie nicht nur junge Käufer.

VON PAMELA KRUMPHUBER

W as habe Großstadtnomaden undSchrebergärtner gemeinsam? Esmag überraschen, aber beide so un-

terschiedlichen Gruppen kaufen mobileKleinstwohneinheiten. Spätestens seit derBerliner Designer Werner Aisslinger vormehr als zwei Jahren mit seinem „Loftcube“

für Aufsehen sorgte, sind leicht transportier-bare kleine Wohneinheiten vor allem beiden urbanen Kreativen in aller Munde: Aufden Dächern Berlins will Aisslinger seineeinfach anzuschließenden, etwa 20 Qua-dratmeter großen Boxen platzieren, um dortruhigen Wohnraum abseits des Straßen-lärms zu schaffen – Behausungen für Men-schen, die heute hier und morgen dort ar-beiten, von einem Projekt zum nächstenhüpfen und dabei ihre Siebensachen immermitnehmen müssen.

Für diese sogenannten Großstadtnoma-den haben auch österreichische Gestalter,Holz- und Metallbauer ähnliche Ideen ent-wickelt. Der Innenarchitekt Gerold Pehametwa hat 2004 eine Kleinstwohneinheit ent-worfen, die modernes Design und modulareBauweise verbindet: „Die Idee war, mit rela-tiv wenig Grundfläche zu beginnen und sienach Bedarf zu erweitern. Das ganze Hauskann dadurch seinen Grundriss verändern,es können Teile weggenommen oder das ge-samte Haus kann woanders neu aufgestelltwerden.“ Das Basismodul von Pehams „No-madhome“ misst 22 Quadratmeter, ein Bau-stein zur Erweiterung jeweils elf, zwei ver-schiedene Designs stehen zur Auswahl: DasBasiselement im „Trend“-Design schlägtmit 48.000 Euro zu Buche, die günstigere„Basic“-Variante kostet 38.000 Euro. In demPreis sind die von Peham selbst entworfe-nen Einbaumöbel und alle Geräte inklusiveDusche und Heiz-Klimaanlage enthalten.Freilich braucht es auch noch ein aufge-schlossenes Grundstück oder stabiles Flach-dach mit Wasser- und Stromversorgung, aufdem man sein neues Heim platzieren kann.Doch für alle kleinen Häuser gilt das glei-che: Pacht ist billiger als Kauf, und wer weißdenn schon, wo er in 15 Jahren leben will.

Sechs bis acht Wochen dauert die Ferti-gung, innerhalb von drei Tagen soll einHaus vor Ort schlüsselfertig zusammenge-baut sein. Dank der normgerechten Abmes-sungen kann das „Nomadhome“ mit einemStandardtransport bewegt werden, aufwen-dige Sondertransporte sind nicht nötig. Ob-wohl Peham das Haus jetzt erst zur Produk-tionsreife gebracht hat, hat er bereits zahl-reiche Anfragen, 80 Prozent davon aus demgesamteuropäischen Raum. „Wir sprechenein ganz selektives Publikum an“, sagt ererst. „Vor ein paar Jahren konnte mit demBegriff modernes Nomadentum noch nie-mand etwas anfangen. In ein paar Jahrenwird das am Markt verständlicher sein.“

Niedrigenergiehaus auf kleinstem RaumSchrebergärtner und Besitzer von Zweit-wohnsitzen kümmern solche trendigenSchlagworte wenig. Sie wollen schnell,platzsparend und verhältnismäßig preis-wert eine Unterkunft auf ihrem Grundstückerrichten. Wolfgang und Karl-Sascha Haas,Metallbauer aus Niederösterreich, habenfür diese Zwecke das „Mikrohaus“, ein Nie-drigenergiehaus mit 26 QuadratmeterWohnfläche, Dach- und Seitenterrasse ent-wickelt. Komplett eingerichtet vom Koope-

rationspartner Leiner kostet eine Einheit75.000 Euro, ohne Möbel beläuft es sich auf59.900 Euro. „Da sowohl Wohnbau- als auchNiedrigenergiehausförderung zu beziehensind, bleiben unter dem Strich Kosten vonetwas mehr als 30.000 Euro für ein Mikro-haus“, verspricht Verkaufsleiter Robert Leit-her. Eben erst auf der Boot-Tulln präsen-tiert, war Leither von der Struktur der Inter-essenten überrascht: „Wir dachten wie un-sere Mitbewerber, dass wir vor allem jungeurbane Menschen erreichen. Tatsächlichaber sind unsere Kunden 35 Jahre und älter.Viele haben ein günstiges Grundstück inKroatien erworben und stellen das Mikro-haus dort auf.“

Am Anfang war SusiZu den Pionieren im Sektor Kleinstwohn-einheiten zählen Johannes, Oskar-Leo undMichael Kaufmann aus Reuthe im architek-tonisch innovativen Vorarlberg. Schon 1997entwickelten die Architekten Johannes undOskar-Leo den Prototypen eines Wohnmo-duls, das von Zimmerer und Tischler Micha-el bis heute produziert wird: 30 bis 50 Qua-dratmeter Nutzfläche hat „Susi“, die Kostenbelaufen sich je nach Ausstattung auf 54.000bis 100.000 Euro. Auch „Susi“ enthält stan-dardmäßig alle notwendigen Heizungs-, Sa-nitär- und Lüftungsanlagen, auch siebraucht nur ein mit Strom und Wasser er-schlossenes Grundstück, dann lässt sich dasGebäude schnell zusammenbauen.

„Die erste Kleinstwohneinheit entstand,für ein Familienmitglied“, erzählt MichaelKaufmann. „Die Besitzerin hat dem Modellauch gleich ihren Namen ,Susi‘ gegeben.1998 folgte das Einzelstück Fred, 1999 danndie Hotelbox, mit der schnell ein ganzes Ho-tel gebaut werden kann.“ Insgesamt wurdenbisher rund 50 „Susis“ verkauft, derzeit sindgleich vier in Arbeit, die nach Frankreichverschifft werden: „Der Kunde stellt zweizusammen und wohnt darin, eine nutzt erals Atelier, eine als Gästehaus.“ Ob alsZweitwohnsitz, als Büro, als Atelier oderÜbergangswohnung – die Miniaturhäuserwecken offenbar die Fantasie der Käufer.

F 2 BAUEN & WOHNENF 2 Freitag, 28. März 2008

Page 3: Die Presse: Fokus Bauen und Wohnen

Alles Rund ums Wohnen.

Wichtige Service-Informationen.

Wohnungssuche

Wohnservice Wien Ges.m.b.H.

Serviceeinrichtung der Stadt Wien für

geförderte Miet- und Eigentumswohnungen

1020 Wien, Taborstraße 1-3

Telefon: 01/24 503-100

www.wohnservice-wien.at

Wiener Wohnen

Serviceeinrichtung der Stadt Wien für

(zukünftige) GemeindemieterInnen

Telefon: 05 75 75 75 - täglich rund um die Uhr

www.wiener-wohnen.at

Förderungen

Sanierung

Förderbare Sanierungen: Sanitär, Heizung, sonstige Installationen,

Wärmedämmung, Schallisolierung, behindertengerechter Umbau

MA 50, Muthgasse 62, 1190 Wien,

Telefon: 01/4000-74860

MA 25, Muthgasse 62, 1190 Wien,

Telefon: 01/4000-74870

www.wien.gv.at/index/wohnungsfoerderungen.htm

Personenbezogene Förderung (bestimmte, genau festgelegte

Einkommensgrenzen dürfen nicht überschritten werden)

MA 50, Muthgasse 62, 1190 Wien, Telefon: 01/4000-74844 bis -74852

www.wien.gv.at/index/wohnungsfoerderungen.htm

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... und den neuen Projekten mit Baubeginn 2008:

1190 Wien, Gallmeyergasse/Klabundgasse

1020 Wien, Jungstraße/Hillerstraße

1190 Wien, Hutweidengasse

1220 Wien, Benjowskigasse

1230 Wien, Endresstraße

8010 Graz, Schützenhofgasse

... in der soeben fertiggestellten WOHN-BASE© Döbling

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28. - 30. MÄRZ 2008

Geldanlage: Wohnung statt Sparbuch?ERTRAGSWOHNUNGEN. Die Renditeaussichten sind bescheiden, die Kapitalbindung lang. Trotzdem kann

sich ein solches Investment lohnen, vor allem wegen der Steuervorteile.

VON CHRISTINE KARY

W enn auf den Kapitalmärkten dasChaos herrscht, sucht fast jedereinen sicheren Hafen für sein Geld.

Abwarten und Cash halten, empfehlen jetztviele Experten, denn selbst magere Geld-marktzinsen sind besser als Verluste an derBörse. Und auch bei längerfristigen Veranla-gungen freut man sich plötzlich wieder überbescheidene, aber sichere Erträge.

Das macht auch Vorsorge- oder Ertrags-wohnungen interessant. Glaubt man ihrenAnbietern, bringen sie immerhin rund vierbis sechs Prozent an jährlicher Rendite. Obdas stimmt, ist allerdings umstritten; Stu-dien, die sich mit dem Thema befassten, fie-len zum Teil recht kritisch aus. So ergabenBerechnungen des Instituts für Industrieund Fertigungswirtschaft der Karl-Fran-zens-Universität Graz, dass Vorsorgewoh-nungen nur unter optimalen Voraussetzun-gen mehr einbringen als sichere Staatsanlei-hen nach KESt. Bei einem Eigenmittelanteilvon 30 Prozent, einer Kreditlaufzeit von 20Jahren und einem Verkauf nach 25 Jahrenliege mit 90-prozentiger Wahrscheinlichkeitdie nominelle Rendite nicht über 3,99 Pro-zent, die reale nicht über 1,56 Prozent.

In Zeiten wie diesen klingt aber selbst dasnicht so schlecht. Außerdem spielen beieinem solchen Investment oft etliche Fakto-ren mit. Vielleicht spekuliert man gar nichtauf einen späteren Verkauf, sondern möchtenur die Mieteinnahmen lukrieren und sichdamit, sobald der Kredit abgestottert ist, einmehr oder weniger fixes Zusatzeinkommenschaffen. Oder man rechnet damit, dieWohnung irgendwann selbst zu brauchen,und will durch die Vermietung die Anschaf-fungskosten hereinbringen. Was allerdings

höchstens dann funktionieren kann, wenndie Vermietungsdauer deutlich länger ist alsdie Kreditlaufzeit. Denn dass die Mietein-nahmen für die Tilgung des Kredits reichen,ist im Normalfall illusorisch.

Geld vom Finanzamt – mit VorbehaltNicht zuletzt lockt die Aussicht auf einenSteuerabsetzposten: Kreditzinsen und Ab-schreibung (pro Jahr eineinhalb Prozent desAnschaffungswerts abzüglich Grundanteil)kann man als Verluste geltend machen undmit dem Gehalt oder sonstigen Einkommengegenrechnen. Zumindest während derBauphase, solange noch keine steuerpflich-

tigen Mieteinnahmen anfallen, kann das dieSteuerlast spürbar reduzieren, und selbstwenn der Kredit getilgt ist, bleibt immernoch die jährliche Abschreibung. „Auch dieUmsatzsteuer aus Baukosten kann man sichvom Finanzamt zurückholen“, so Steuerbe-raterin Karin Fuhrmann, geschäftsführendeGesellschafterin von TPA Horwath.

Dabei gibt es jedoch einen Unsicherheits-faktor: Wertet das Finanzamt die Investitionam Ende als „Liebhaberei“ und nicht als Er-werbsquelle, drohen saftige Steuernachzah-lungen. „Wichtig ist eine plausible Progno-serechnung, die auf marktgerechten Mietenberuht“, erklärt Ingrid Szabo, Geschäftsfüh-

rerin bei Szabo & Partner Wirtschaftstreu-hand. Spätestens nach 20 Jahren – plus ma-ximal drei Jahre für die Bauphase – sollteman in die Gewinnzone kommen.

Schon allein deshalb ist ein entsprechen-der Eigenmittelanteil wichtig. „25 bis 30Prozent braucht man“, so Fuhrmann, „sonstkann sich das nicht ausgehen.“ Plant man,die Wohnung später zu verkaufen, mussman außerdem besonders genau auf denEinstiegspreis achten. Szabo: „Auch beiWohnungen in guter Lage ist irgendwannder Plafond erreicht.“ Wer teuer kauft, kannnicht damit rechnen, beim späteren Verkaufnoch allzu viel Gewinn zu machen.

Was eine Ertragswohnung unter dem Strich abwirft, zeigt sich erst nach genauer Rechnung. [Dino O./Fotolia]

CHECKLISTE

Wie gut sind Standort und Ausstattung?

Welche Mieten sind erzielbar, gibt es eineAbsicherung gegen das Leerstandsrisiko(zum Beispiel Mietenpool)?

Welche Referenzen hat der Anbieter? Wieerfolgreich waren seine bisherigen Projekte?

Wird man grundbücherlicher Eigentümeroder womöglich nur Mitglied einerGesellschaft?

Ist man primär an laufenden Mieterträgeninteressiert oder am späteren Verkaufs-erlös? Im zweiten Fall ist das Risiko größer,denn die langfristige Entwicklung derImmobilienpreise ist nicht vorhersehbar.

Kann und will man sein Geld mindestenszehn Jahre (Spekulationsfrist), im Normal-fall sogar fünfzehn oder mehr Jahre binden?

BAUEN & WOHNEN F 3Freitag, 28. März 2008 F 3

Page 4: Die Presse: Fokus Bauen und Wohnen

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Mieter sollen weniger zahlen müssenMIETRECHT. Nächstes Jahr soll eine umfassende Wohnrechtsreform in Kraft treten. Über Details wird noch gestritten.

VON BEATE LAMMER

J ustizministerin Maria Berger hat sichviel vorgenommen. Anfang nächstenJahres soll eine umfassende Mietrechts-

reform in Kraft treten, dann sollen Mietenlangsamer steigen und weniger Betriebskos-ten verrechnet werden dürfen. Makler sol-len weniger Provision kassieren. Über diemeisten Punkte streiten die Sozialpartner.Während die Arbeiterkammer (AK) sich fürMieterinteressen stark macht, muss dieWirtschaftskammer (WKÖ) einen Ausgleichzwischen den Interessen der Miete zahlen-den Gewerbetreibenden auf der einen undder Vermieter und Immobilienmakler aufder anderen Seite suchen.I Mieten sollen schwächer ansteigen. Beschlos-sen wurde bisher erst ein Gesetz mit demsperrigen Namen „Mietrechtliches Inflati-onslinderungsgesetz“ (MILG): Dieses sieht,wie berichtet, vor, dass die Richtwertmietenim April nicht wie ursprünglich geplant um3,6 Prozent, sondern nur um 2,2 Prozent er-höht werden dürfen. Richtwertmiete zahltman meist dann, wenn man in einem Alt-bau wohnt und der Mietvertrag nach 1994abgeschlossen wurde.I Mieten sollen später ansteigen. Im Herbstkönnte das System für die Richtwertmietenumgestellt werden: Sie würden dann nichtmehr jährlich angehoben, sondern nur nochdann, wenn die Inflation um fünf Prozentzugelegt hat, also alle zwei bis drei Jahre.Dieses System gilt derzeit auch für die Kate-goriemieten (meist für ältere Mietverträge).Von Eigentümerseite kommt Kritik: Wolf-gang Louzek vom Verband der Institutionel-len Immobilieninvestoren glaubt, dass dieVermieter ihre Mehrkosten in irgendeinerWeise an die Mieter weitergeben werden.Bei neuen Mietverträgen sofort, bei beste-henden über das sogenannte §18-Verfahren:

Wenn die Mieteinnahmen der letzten zehnJahre nicht ausreichen, um das Haus zu er-halten, kann man die Miete erhöhen.I Betriebskosten sollen transparenter werden.Wenn ein Vermieter einen Zuschlag zumRichtwert verlangt (der je nach Bundeslandund Quadratmeter festgelegt ist), soll erkünftig im Mietvertrag genau auflisten, wo-für welcher Zuschlag verlangt wird. Über

eine Begrenzung der Zuschläge dürfte es inabsehbarer Zeit zu keiner Einigung kom-men. Während Berger die Zuschläge mit 50Prozent des Richtwerts und die Arbeiter-kammer (AK) sie mit 30 Prozent begrenzenwill, hat Thomas Malloth vom Fachverbandder Immobilien- und Vermögenstreuhänderbereits klargestellt, dass man über diesenPunkt nicht einmal verhandeln würde.

I Betriebskostenkatalog soll durchforstet wer-den. Geht es nach Berger, soll die Grund-steuer künftig nicht mehr über die Betriebs-kosten auf den Mieter überwälzt werdenkönnen. Auch dafür zeichnet sich derzeitkeine Zustimmung der Vermieterseite ab.I Vermieter sollen Erhaltungskosten tragen. DieErhaltungspflichten des Vermieters werdenausgeweitet. Dieser soll künftig auch für Er-haltungsarbeiten im Inneren der Wohnungzuständig sein. Hauptstreitpunkt war im-mer die Therme. Zuletzt hatte der OGHMietvertragsklauseln gekippt, mit denen derVermieter versuchte, die Kosten dem Mie-ter anzulasten. Jetzt soll die Sache auch imGesetz geregelt werden. Mieter sollen nurBagatellbeträge zahlen (bis zu 80 Euro imEinzelfall und 200 Euro im Kalenderjahr)und für Glühbirnen aufkommen müssen.I Makler-Provisionen sollen sinken. Derzeitdürfen Makler vom Mieter bis zu drei Brutto-monatsmieten verlangen. Diese Höchstgren-ze soll gesenkt werden. Ob auf zwei Brutto-monatsmieten oder zwei Nettomonatsmie-ten, darüber wird noch verhandelt. Die For-derungen beider Seiten gehen noch weiter:AK-Wohnrechtsexperte Franz Köppl kriti-siert, dass Immobilienfirmen auch dann Pro-visionen verlangen dürfen, wenn sie überihre eigenen Maklertöchter an sich selbstvermittelt haben. Diese Praxis gehört seinerMeinung nach abgestellt: Provision solltenur noch dann verlangt werden dürfen,wenn tatsächlich eine Vermittlungsleistungerfolgt sei – bevorzugt vom Vermieter. AntonHolzapfel vom Österreichischen Verband derImmobilientreuhänder (ÖVI) verteidigt diePraxis, auch vom Mieter Provision zu verlan-gen. Denn Vermieter hätten keine Möglich-keit, die Maklerprovision über die Betriebs-kosten an die Mieter überzuwälzen. In allenanderen Wirtschaftsbereichen sei es mög-lich, Werbungskosten weiterzugeben.

Welche Erhaltungsarbeiten müssen Mieter übernehmen? Das Gesetz sorgt für Klarheit. [Gina Sanders/Fotolia]

AUF EINEN BLICK: Streit um Betriebskosten & Provisionen

Fix ist, dass im April die Richtwertmietennicht um 3,6 Prozent, sondern nur um 2,2Prozent ansteigen werden.

Geplant ist, dass die Mieten ab Herbst nurnoch dann um fünf Prozent steigen, wenn die

Inflation um fünf Prozent zulegt hat. Auch sollder Vermieter die Erhaltungskosten tragen.

Umstritten ist, wie hoch Maklerprovisionenmaximal sein dürfen und welche Betriebs-kosten gestrichen werden sollen.

F 4 BAUEN & WOHNENF 4 Freitag, 28. März 2008