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Beitrag Jahrestagung 2014 Phase 2, Bonn
Die Quadratur des Kreises: Bedarf aus Sicht von Rehabilitanden,
Leistungsträgern, Leistungserbringern und der Politik
Prof. Dr. Matthias Morfeld
Angewandte Humanwissenschaften - Rehabilitationspsychologie
Hochschule Magdeburg-Stendal
05.05.2014
Vorhaben
• Problemaufriss
• Bedarf aus wissenschaftlicher Sicht
• Empirie
• Ausblick
Problemaufriss I• Quadratur des Kreises…• Ausgangslage
– Zunehmende Zahl von Menschen mit Behinderung• Alterung (Pflege)• Psychische Erkrankungen
– Korrespondiert mit • Abnahme von Mitteln und Aufwendungen• Zunehmenden Forderungen nach
Verlängerungen der Lebensarbeitszeit• Forderung rehabilitative Leistungen effizient und
effektiv zu erbringen
Problemaufriss II
Antipoden bewegen sich in Spannungsfeld:
– Gesellschaftliche Forderung nach Inklusion– UN-BRK ���� Menschen mit Behinderung soll ein „wirksamen
Zugang zu allgemeinen fachlichen und beruflichen Beratungsprogrammen, Stellenvermittlung sowie Berufsausbildung und Weiterbildung zu ermöglichen“ (Artikel 27 (d) UN-BRK) � mithin Recht auf Arbeit…
– Etabliertes, traditionelles, eigenständiges System der Rehabilitation in D!
Problemaufriss III
• Forderungen daraus an– Politik– Träger, Systemkomponenten sozialer
Sicherung (Leistungsträger; §§§§6; SGB IX)– Einrichtungen (Leistungserbringer; §§§§35;
SGB IX)– Wirtschaft & Unternehmen
– Menschen mit Behinderung
Forderungen an die Politik
• Bereitstellung von Mitteln• Gesetzliche Vorgaben zur
– Bedarfsfeststellung– Beschreibung eines Leistungsgeschehens
• Rechtsaufsicht
• Umsetzung der Forderungen nach einer inklusiven Gesellschaft!
Forderung an Leistungsträger
• Bedarfsfeststellung & Begutachtung• Antragsroutinen• Aufsicht über effiziente & effektive
Leistungserbringung• Mittelverteilung• Forderungen nach Qualitätssicherung
Forderung an Leistungserbringer
• Erbringung Leistungen nach (möglichst) evidenzbasierten Kriterien
• Erbringung von Leistungen entsprechend der Wirtschaftlichkeit
• Qualitätssicherung• Inklusion• Prozesssteuerung• Integration in Arbeit
Forderung an Wirtschaft & Unternehmen
• Bereitstellung von Arbeitsplätzen für Menschen mit Behinderung
• Inklusiv
Der Mensch aus Sicht der UN -BRK
• Achtung unterschiedlicher Begabungen und Fähigkeiten der Menschen mit Behinderungen
• „diversity-Ansatz“• die Entwicklung einer menschlichen, sozialen
und wirtschaftlichen Gesellschaft unter uneingeschränkter Teilhabe von Menschen mit Behinderungen (inklusive Gesellschaft)
• Bewusstseinsbildung ���� Selbstachtung ����
Lebensqualität der gesamten Gesellschaft
Problemaufriss IV• Politik ���� Mittel/Gesetze/Rechtsaufsicht/Forderung von
Unternehmen ���� UN-BRK
• Unternehmen ���� Fachkräftemangel, Forderung Einstellung von Menschen mit Behinderung, gesellschaftliche Verpfli chtungen
• Quelle: Schubert, M. 2014
Vorhaben
• Problemaufriss
���� Bedarf aus wissenschaftlicher Sicht
• Empirie
• Ausblick
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Bedarf
• Unterschieden wird zwischen– Bedarf (need), – Nachfrage (demand) und – Inanspruchnahme (utilization)
• Nachfrage (demand) steht Angebot einer Leistung (supply) gegenüber
• Nachfrage zunächst subjektive Kategorie aus Sicht von Versicherten oder allgemein von Verbrauchern
• Nachfrage entspringt subjektivem Wunsch nach einer Leistung
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Versorgung und Nachfrage
• Nachfrage (demand) kann so definiert werden, dass bei einem Individuum ein subjektiver Wunsch bzw. gewisse Präferenzen für eine Behandlung oder Versorgung vorliegen und von ihm die Inanspruchnahme (utilization) entsprechender Leistungen tatsächlich gewünscht und versucht wird
• Dieser subjektive und ausgedrückte Wunsch nach Versorgung (Nachfrage) wird auch als subjektiver Bedarf (oder Bedürfnis) definiert
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• Subjektivem Bedarf wird professionell (fachlich) oder wissenschaftlich bestätigter objektiver Bedarf gegenübergestellt
• Objektiver Bedarf setzt objektivierende Feststellung von Krankheit bzw. Funktionseinschränkung (Behinderung) oder deren drohenden Eintritt voraus
• Objektiver muss mit subjektivem Bedarf keinesfalls deckungsgleich sein
Subjektiver Bedarf & Bedürfnis
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Bedarf an Leistungen zur Teilhabe (am Arbeitsleben) beinhaltet zunächst zwei u.U. nicht deckungsgleiche Elemente:
1. die subjektive Annahme (subjektiver Bedarf) und2. die objektivierende Feststellung einer Krankheit oder Behinderung
Weitere Elemente sind 3. die Feststellung eines objektiven Interventionsbedarfes4. der kulturelle Kontext und gesellschaftliche Normen als Elemente
der Bedarfsdefinition (inkl. sozialrechtlicher Aspekte)
Bedarf an Leistungen zur Teilhabe (am Arbeitsleben) setzt prinzipiell das Vorhandensein geeigneter (Teilhabe-)Leistungen sowie eine adäquate Infrastruktur (wie z.B. Einrichtungen) voraus, um Teilhabe zu ermöglichen
Bedarf in der Versorgung
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� Die Feststellung schließt subjektive, gesellschaftliche, professionelle und wissenschaftliche Urteile über eineninterventionsbedürftigen Zustand ein
� Zusätzlich liegen professionelle bzw. wissenschaftliche Urteile vor über den möglichen bzw. hinreichend gesicherten (gesundheitlichen) Teilhabe-Nutzen (benefit) von gegenwärtig verfügbaren Verfahren bzw. von Einrichtungen zur Behandlung dieses Zustandes
� Bedarf definiert demnach einen Zustand, dessen Behandlung durch spezifizierbare Maßnahmen (gesundheitlichen) Teilhabe-Nutzen erwarten lässt
Zusammenfassung Bedarf
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Bedarf wird demnach als Zustand definiert, dessen Entsprechung darauf (bspw.
Behandlung) durch spezifizierbare Maßnahmen gesundheitlichen Nutzen erwarten lässt.
Frage daraus: Wie operationalisieren wir diesen Zustand?
Vorhaben
• Problemaufriss
• Bedarf aus wissenschaftlicher Sicht
���� Empirie
• Ausblick
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Ausgangslage
§§§§ 10 Koordinierung der Leistungen
(1) Soweit Leistungen verschiedener Leistungsgruppen oder mehrerer Rehabilitationsträger
erforderlich sind, ist der nach § 14 leistende Rehabilitationsträger dafür verantwortlich, dass die beteiligten Rehabilitationsträger im Benehmen miteinander und in Abstimmung mit den Leistungsberechtigten die nach dem individuellen Bedarf voraussichtlich erforderlichen Leistungen funktionsbezogen feststellen und schriftlich so zusammenstellen, dass sie nahtlos ineinander greifen. Die Leistungen werden entsprechend dem Verlauf der Rehabilitation angepasst und darauf ausgerichtet, den Leistungsberechtigten unter
Berücksichtigung der Besonderheiten des Einzelfalls die den Zielen der §§ 1 und 4 Abs. 1 entsprechende umfassende Teilhabe am Leben in der Gesellschaft zügig, wirksam, wirtschaftlich und auf Dauer zu ermöglichen. Dabei sichern die Rehabilitationsträger durchgehend das Verfahren entsprechend dem jeweiligen Bedarf und gewährleisten, dass die wirksame und wirtschaftliche Ausführung der Leistungen nach gleichen Maßstäben und Grundsätzen erfolgt.
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Ausgangslage Bedarfsfeststellung ( §§§§ 10 I SGB IX)
„Zur Sicherung eines umfassenden Rehabilitations-, Eingliederungs- oder Teilhabemanagements … dass die insgesamt erforderlichen Leistungen aus der Sicht der leistungsberechtigten Bürgerinnen und Bürger wie ‚aus einer Hand‘ erscheinen.“ (BT-Drucks. 14/5074, 101)
• Schließt an § 14 SGB IX an: Gebietet für den leistenden Träger die Bedarfsfeststellung
• nach dem individuellen Bedarf
• in Abstimmung mit dem Leistungsberechtigten
• Im Benehmen mit allen anderen in Betracht kommenden Leistungsträgern
• Funktionsbezogen
• Schriftliche Zusammenstellung im Teilhabeplan (GE Teilhabeplan)
• Anpassung im Verlauf
• Ausrichtung an den Zielen Teilhabe und Selbstbestimmung
• Nach gleichen Maßstäben und Grundsätzen
� Gilt so weitestgehend auch für den Leistungserbringer!!
Zum aktuellen Stand der Bedarfsermittlung
in Wissenschaft und Praxis
Ergebnisse zur IST-Analyse der Machbarkeitsstudie „Prüfung von aktuellem Stand und
Potential der Bedarfsermittlung von Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben unter
Berücksichtigung der ICF“
Fragestellung IST
•Welche Verfahren zur Bedarfsermittlung werden bei welchen
Akteuren im Verlauf des Rehabilitationsprozesses eingesetzt,
um Menschen mit bestehender oder drohender Behinderung in
den Arbeitsmarkt zu (re-) integrieren?
23
Problemaufriss – Komplexität des Feldes
� Heterogenität von Personenkreisen, Leistungsarten und Leistungserbringern
� Akteursspezifisches Verständnis von „Bedarfsermittlung“
� Differenzierungsnotwendigkeit zwischen
• Instrumenten und Verfahren
• verschiedenen Zeitpunkten: Initiierung, Durchführung und Abschluss
• verschiedenen Zielstellungen: z.B. Leistungsauswahl (Zugang) vs. -
konkretisierung (Durchführung)
24
Empirische Befunde
25
Bild 1
26
Fokusgruppe Leistungs-
berechtigte
Fokusgruppe Interessen-verbände
Leistungs-träger
(LT)
Leistungs-erbringer
(LE)
Leistungsberechtigte(Teilnehmer)
Systematische Literaturanalyse
Unternehmen/Arbeitgeberverbände
• Methodisches Vorgehen
Stichprobenbeschreibung &
Rücklaufquote
27
Bild 2
• Stichprobenbeschreibung (N=68)
28
Leis
tun
gstr
äge
r
Bundesagentur für Arbeit (n=31)Unfallversicherung, Berufsgenossenschaften, Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten & Gartenbau (n=13)
Versorgungsverwaltung (n=3)
Integrationsamt (n=4)
Deutsche Rentenversicherung (n=12)
Sozialhilfe (n=5)
75
62
22 21 20
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
RV
(12 von 16)
UV/BG/SVFLG
(13 von 21)
Sozialhilfe
(5 von 23)
InA/Versorg.
(7 von 34)
BA
(31 von 152)
Pro
zen
t
• Rücklaufquote
• N=68 von 246 angeschriebenen Trägereinrichtungen 29
Leis
tun
gstr
äge
r
Leistungsträger Rücklauf (ca. 28%)
• Stichprobenbeschreibung (N=197)
30
Leis
tun
gse
rbri
nge
r
Phase II Einrichtung (n=7) (berufliche Reha)
BTZ (n=8)
BFW (n=11)
RPK (n=15)(berufliche Reha)
IFD (n=50)
BBW (n=32)
WfbM (n=63)
Komplexe Einrichtung (n=11)
62
38 3734 33
24
18
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
BBW
(32 von 52)
BTZ
(8 von 21)
WfbM
(63 von 170)
BFW
(11 von 32)
RPK
(15 von 46)
Phase II
(7 von 29)
IFD
(50 von 283)
Pro
zen
t
• Rücklaufquote
• N=186 von 633 angeschriebenen Einrichtungen 31
Leis
tun
gse
rbri
nge
r
Leistungserbringer Rücklauf (ca. 29%)
Verfahren/Instrumente
zur Bedarfsermittlung
32
Bild 3
• Verfahrensvielfalt
33
1196
Einzel-nennungen
Gesunder Menschenverstand
Eingliederungsplan
ICF Core-Set
Kukuk
KKA Selbst- und Fremdeinschätzung
SKT
THP
Zera HMB-T/W
Antragsformulare
IHP
Betriebspraktikum
Saumschneide
Energiekreis
Malen (Diagnostik+Therapie)
Syntegral
Sehtest
Soziales Atom Vermittlungsgruppe
BvB-Maßnahmen
MTVT
Mathe-Test
DISYPS
BDI
Cogpack
Gespräche
IDA RT
DELTAHAMET
Reha-Management
IMBA
Arbeitserprobung
ICF
Tüluc Klifd Fremdgutachten
CFT 20-R
ADST
Azubi-BK
d2/d2-R
Ergos
Hilfe nach Maß
Langjährige Berufserfahrung
WIE
WTB
Abklärung der beruflichen Eignung
Betriebsärztliche Untersuchung DCS
Kompetenzanalyse
Boris
(etc.)
AVEM
Prozessprofiling
Assessment
Lerntypentest
Profilpass
FPI-R
Profil-AC I-S-T 2000-R
MELBA
SCL-90
Förderplan
Bela
FKK
KassysMOINSystematische Arbeitsproben
Werkprofile
Fallbesprechung
Genogramm
PSB-R 6-13
EFL
MBO
FCE-Verfahren BETBT
ZVT
DRT
SPM
Assessment
• Kategorisierung
34
1196
Einzel-nennungen
Gesunder Menschenverstand
Eingliederungsplan
ICF Core-Set
Kukuk
KKA Selbst- und Fremdeinschätzung
SKT
THP
Zera HMB-T/W
Antragsformulare
IHP
Betriebspraktikum
Saumschneide
Energiekreis
Malen (Diagnostik+Therapie)
Syntegral
Sehtest
Soziales Atom Vermittlungsgruppe
BvB-Maßnahmen
MTVT
Mathe-Test
DISYPS
BDI
Cogpack
Gespräche
IDA RT
DELTAHAMET
Reha-Management
IMBA
Arbeitserprobung
ICF
Tüluc Klifd Fremdgutachten
CFT 20-R
ADST
Azubi-BK
d2/d2-R
Ergos
Hilfe nach Maß
Langjährige Berufserfahrung
WIE
WTB
Betriebsärztliche Untersuchung DCS
Kompetenzanalyse
(etc.)
AVEM
Prozessprofiling
Lerntypentest
Profilpass
FPI-R
Profil-AC I-S-T 2000-R
MELBA
SCL-90
Förderplan
Bela
FKK
KassysMOINSystematische Arbeitsproben
Werkprofile
Fallbesprechung
Genogramm
PSB-R 6-13
EFL
MBO
FCE-Verfahren BETBT
ZVT
DRT
SPM
Abklärung der beruflichen Eignung
Boris
Diag.
Verfahren/
Instrumente
Planung/
Doku-
mentation
Assessment
• Kategorisierung
35
1196
Einzel-nennungen
Gesunder MenschenverstandICF Core-Set
Kukuk
SKT
Zera
Betriebspraktikum
Saumschneide
Energiekreis
Malen (Diagnostik+Therapie)
Syntegral
Soziales Atom Vermittlungsgruppe
BvB-MaßnahmenCogpack
DELTA
Reha-Management
ICF
Fremdgutachten
Hilfe nach Maß
Langjährige Berufserfahrung
Betriebsärztliche Untersuchung (etc.)
Prozessprofiling
Lerntypentest
Profilpass Bela
MOINSystematische Arbeitsproben
Werkprofile
MBO
FCE-Verfahren
Abklärung der beruflichen Eignung
Boris
Planung/
Doku-
mentation
Konzepte
Maß-nahmen
Diagn.Dritter
Trai-nings
Assess-ments
Profiling
Nicht identifi-zierbar
Sonstige
Diag.
Verfahren/
Instrumente
• Kategorisierung
36
Planung/
Doku-
mentation
KonzepteMaß-
nahmen
Diagn.
DritterTrainings
Assess-
mentsProfiling
Nicht identifi-zierbar
Sonstige
Diag.
Verfahren/
Instru-
mente
1196
Einzelnennungen
146 + 1
Einzelkategorien
10
Oberkategorien (I. Ebene)
37
•
38
BTZ
BFW
BBW
WfbM
IFD
RPK
Phase II
DRV
DGUV/BG/ SVLFG
BIH/ Versorgungsverwaltung
BA
Sozialhilfe
Leis
tun
gstr
äge
r
Leis
tun
gse
rbri
nge
r
Die 10 am häufigsten eingesetzten Verfahren/Instrumente
zur Bedarfsermittlung
Anwendung & Einstellung zur
ICF
39
Bild 4
• Bekanntheitsgrad der ICF
40
Leis
tun
gstr
äge
r
77,9 %
19,1 %
n=66 n=197
91,9 %
7,1 %
Leis
tun
gse
rbri
nge
r
Leis
tun
gse
rbri
nge
r
41
47,1
13,2
16,2
23,5
01020304050
ICF ist bekannt
Auseinandersetzung hat
stattgefunden
ICF wird im
Arbeitsalltag genutzt
keine Angaben
Leis
tun
gstr
äge
r
n=68
Angaben in Prozent Angaben in Prozent
34,5
26,4
31,0
8,1
0 10 20 30 40 50
• Bekanntheitsausmaß der ICF
n=197
Leis
tun
gse
rbri
nge
r
50
23
27
0 20 40 60 80 100
bio-psycho-soziale Modell
Item-Ebenen/kodierungen
sowohl als auch
80
10
10
020406080100
Leis
tun
gstr
äge
r
n=70n=10
In unserem Arbeitsalltag findet Anwendung…
Angaben in Prozent Angaben in Prozent
42
Zusammenfassung
43
Bild 5
• Zusammenfassung
44
� Deutlich gemacht heterogenes Feld der Beruflichen Reha: Vielfalt von
Trägern und Einrichtungstypen
� Aus unserer Sicht bisher umfassendste empirische Untersuchung zur
Bedarfsermittlung in der Beruflichen Rehabilitation
� Hierzu wird eine Vielzahl von Instrumenten und Verfahren an
unterschiedlichen Stellen mit verschiedenen Zielsetzungen eingesetzt
� Ebenso liegt eine Vielzahl von Systematisierungen dieser Verfahren vor – im
Projekt Versuch der umfassenden Kategorisierung
� Häufigkeitsanalyse der Verfahren/Instrumente weist auf
Übereinstimmungen zwischen Trägern und Erbringern hin
� Die Erbringereinrichtungen zeigen große Varianz der eingesetzten Verfahren
• Zusammenfassung
45
� Häufig eingesetzte Verfahren dienen auch häufig zur externen Kommunikation
� Assessments werden ebenfalls von allen eingesetzt
� Auch auf Leistungsträgerseite werden bestimmte Verfahren die sehr häufig
eingesetzt werden auch für die Kommunikation nach außen eingesetzt
� ICF (als Begriff) bei Leistungsträgern und –erbringern als zentralen Akteuren
der beruflichen Rehabilitation bekannt
� Teilweise inhaltliche Auseinandersetzung mit ICF auf institutioneller Ebene
bzw. Nutzung im Arbeitsalltag
� Dabei größtenteils Nutzung auf Basis des Bio-psycho-sozialen Modells,
teilweise auch auf Item-Ebene/Kodierungen bzw. mittels Checklisten
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Bedeutung der Ergebnisse
Bedarf hochkomplexer Begriff
Sichtweise der Betroffenen nur unzureichend abgebildet
Unklar welche Leistung passgenau auf welche Bedarfsfeststellung folgt
Bisherige Bedarfsfeststellung passt sowohl in Ausgestaltung, Ergebnis und entsprechender Leistung nicht für eine personspezifische Kommunikation
Kann die ICF Abhilfe schaffen?
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Diskussion
• Was wir brauchen:
• Verstärkte Diskussion um den Teilhabe- und Bedarfsbegriff
– Messung
– Operationalisierung
– Dessen Inklusivität!
• Inklusive Organisationsberatung für
– System
– Einrichtungen
– Politik
– Unter Mitwirkung von MmB - Teilhabeforschung
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Forderung
• Gesellschaftlichen Diskurs der uns die Forderungen aus der UN-BRK übersetzt
• Gesellschaftlichen Diskurs dahingehend was aus unserer Perspektive eigentlich unter Teilhabe zu verstehen ist!
• Intensive Prüfung und Weiterentwicklung der ICF und ihre Möglichkeiten für eine einheitliche und übergreifende Bedarfsfeststellung – unter der Prämisse einer perfekten Balance zwischen Standardisierung und Individualisierung!
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LiteraturverzeichnisBeck, L., Giraud, B., Petri, B. (2011). Trägerübergreifende Bedarfsfeststellung – mögliche Ansätze und Perspektiven.
In Rehabilitation 50, 11-16.
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Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge (2009). Empfehlungen des Deutschen Vereins zur Bedarfsermittlung und Hilfeplanung in der Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderungen.
Eggerer, R. (2009). Strukturen und Prozesse in der beruflichen Rehabilitation. In Blumenthal, W., Schliehe, F. (Hrsg.). Teilhabe als Ziel der Rehabilitation: 100 Jahre Zusammenwirken in der Deutschen Vereinigung für Rehabilitation, 256 - 272. Heidelberg: DVfR.
Raspe, H., Ekkernkamp, M. Matthis, C., Raspe, A., Mittag, O. (2005). Bedarf an rehabilitativen Leistungen: Theorie und Empirie. In Rehabilitation 44, 325 – 334.
Schian, H.-M., Schmidt, C. (2007). Berufliche Rehabilitation im Umbruch - eine Situationsanalyse. In Deimel, H., Huber, G., Pfeifer, K., Schüle, K. (Hrsg.). Neue aktive Wege in Prävention und Rehabilitation, 3 – 23. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag.
Welti, F. (2008). Systematische Stellung des SGB IX im Sozialgesetzbuch – Zusammenarbeit der Leistungsträger und Koordinierung der Leistungen. In SGb 2008, 321 – 331.
Welti, F. (2011). Rechtsfragen der Bedarfsfeststellung für Leistungen zur Teilhabe. In Rehabilitation 50, 7-10.