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www.bundesnetzagentur.de
Die Qualitätsregulierung Strom und Gas als besondere Ausprägung der VersorgungssicherheitDr. Bodo Herrmann, Leiter des Referats Anreizregulierung
3. Göttinger Tagung zu aktuellen Fragen zur Entwicklung der Energieversorgungsnetze12.–13. Mai 2011, Paulinerkirche Göttingen
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Übersicht
1. Qualitätsregulierung als notwendiges Regulierungsinstrument
2. Die Qualitätsregulierung der Netze in Europa und in Deutschland
3. Qualitätsregulierung Strom ab 20124. Qualitätsregulierung Gas5. Qualitätsregulierung als elementare Aufgabe der
Energieregulierung
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§ 1 EnWG
sichere Versorgung preisgünstige Versorgung
§ 21a EnWG
Berücksichtigung der Versorgungsqualität
§§ 18 - 21 ARegV
Qualitätselement
1. Qualitätsregulierung als notwendiges Regulierungsinstrument
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1. Qualitätsregulierung als notwendiges Regulierungsinstrument
Anreizregulierung: Effizienzbasierte Erlösobergrenzen seit 2009
Anreize zur Effizienzsteigerung - Kosteneffizienz
Zusätzliche Renditechance für Netzbetreiber
Entlastung der Netzkunden durch niedrigere Netznutzungsentgelte
Jedoch:Ausschließliche Fokussierung auf Effizienzsteigerung
Gefahr, dass Kostensenkungen zu Lasten der Versorgungsqualität gehen
Qualitätsregulierung als notwendiger Bestandteil der Anreizregulierung Pflicht zur Einführung einer Qualitätsregulierung
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2. Die Qualitätsregulierung der Netze in Europa und in Deutschland
Europäische Nachbarländer:
Einführung Qualitätsregulierung: Norwegen 2001, UK 2002, Niederlande 2006 etc.
„Regulierungserfahrung“ in Sachen Versorgungsqualität
Umsetzung variiert von Land zu Land
Ähnliche Ziele: Erhaltung, Verbesserung oder Optimierung der Versorgungsqualität
Deutschland:
Betritt „Neuland“ mit dem Start der Qualitätsregulierung Orientierung an europäischen Erfahrungen
Unterschiedliche rechtliche Rahmenbedingungen sind zu beachten
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Versorgungs-
zuverlässig-
keit
Versorgungs-
sicherheit
Produkt-
qualität
Versorgungsqualität
Aspekte der Versorgungsqualität:
Internationales Verständnis
Service-
qualität
2. Die Qualitätsregulierung der Netze in Europa und in Deutschland
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Versorgungsqualität
Aspekte der Versorgungsqualität:
Internationales Verständnis Verständnis nach ARegV
Netz-
zuverlässig-
keit
Versorgungs-
sicherheit
Produkt-
qualität
Service-
qualität
Netz-
leistungs-
fähigkeit
Produktqualität als Teil der Versorgungszuverlässigkeit
kein Bestandteil des Q-Elements
neu!
2. Die Qualitätsregulierung der Netze in Europa und in Deutschland
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2. Die Qualitätsregulierung der Netze in Europa und in Deutschland
Netzzuverlässigkeit in Deutschland:
Hohe Netzzuverlässigkeit bzgl. Strom und Gas im europäischen Vergleich
Durchschnittliche Versorgungsunterbrechung Strom in Minuten je angeschlossenem Letztverbraucher für 2009: 14,63 Minuten
Dieser Wert umfasst jedoch nur ungeplante Unterbrechungen Versorgungsunterbrechungen länger als 3 Minuten
Geplante Versorgungsunterbrechungen sind keine vernachlässigbare Größe
Kurze Unterbrechungen (< 3 Minuten) werden bisher nicht erhoben, können aber größere Schäden für Industrie verursachen
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2. Die Qualitätsregulierung der Netze in Europa und in Deutschland
Wachsende Bedeutung einer zuverlässigen Stromversorgung
Industriestandort Deutschland:
Hohe Anforderungen an die Netzzuverlässigkeit
Haushaltskunden: Steigendes Zuverlässigkeits-Bedürfnis mit technologischem Fortschritt
Wandel: Stromversorgung wird unter dem Aspekt der Netzzuverlässigkeit vom low interest product zum high interest product
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Bisherige Milestones:
Beratungsprojekt zur Ausgestaltung des Q-Elements (Netzzuverlässigkeit Strom) mit Consentec/Frontier/FGH
Zwei Arbeitstreffen mit der Branche im Jahr 2009
Konsultation der Eckpunkte Q-Element am 15.12.2010
Austausch mit den Landesregulierungsbehörden
Austausch mit europäischen Regulierungsbehörden
Gespräche mit Verbänden und Netzbetreibern
Festlegung zur Datenabfrage durch Beschlusskammer 8
3. Qualitätsregulierung Strom ab 2012
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Qualitätsregulierung Netzzuverlässigkeit Strom (1):
Start der Grundvariante: 01.01.2012
Qualitätselement erlöswirksam für 2012 und 2013
Qualitätselement nur für Nieder- und Mittelspannungsebene
Qualitätselement nur für Netzbetreiber im Regelverfahren
Erlösanpassung durch Bonus-/Malussystem bei Abweichung von Referenzwerten
Kenngrößen zur Bildung von Referenzwerten: SAIDI (Niederspannung) bzw. ASIDI (Mittelspannung) der Jahre 2007-2009
3. Qualitätsregulierung Strom ab 2012
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Qualitätsregulierung Netzzuverlässigkeit Strom (2):
Referenzwerte
sind als gewichtete Durchschnittswerte aller Netzbetreiber zu ermitteln
müssen gebietsstrukturelle Unterschiede berücksichtigen: Lastdichte als Strukturparameter
Keine Zielvorgaben und Anpassungspfade im Sinne von bindenden Vorgaben für Netzplanung und -betrieb
Anreizsystem mit Referenzwerten, die eine Über- oder Unterschreitung zulassen (unternehmerisches Kalkül des Netzbetreiber)
3. Qualitätsregulierung Strom ab 2012
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Qualitätsregulierung Netzzuverlässigkeit Strom (3):
Monetarisierung der Abweichung der Kennzahl vom Referenzwert:
Bisher keine Kundenumfragen in Deutschland
Analytische Methoden zur Bestimmung des Wertes einer nicht gelieferten Energiemenge
Symmetrische Kappung von Bonus und Malus zur Begrenzung der Auswirkungen auf die Erlösobergrenze
3. Qualitätsregulierung Strom ab 2012
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Malus
SAIDI/ASIDI Ref
SAIDI/ASIDI NB2
SAIDI/ASIDI NB1
100%
Bonus
Qualität
Qualitäts-Erlös-Funktion
3. Qualitätsregulierung Strom ab 2012
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Grundvariante:
Einfach, transparent u. nachvollziehbar
Ausbaufähiger, solider Anfang
Erweiterungsvariante:
Soll den erkannten Bedürfnissen Rechnung tragen, etwa durch Einbeziehung von kurzen Versorgungsunterbrechungen (< 3 Minuten) weiteren Kennzahlen, z.B. „nicht gelieferte Energie“ oder „nicht
gedeckte Last“ Durchführung von Kundenumfragen
Q-Regulierung als lernendes, sich fortentwickelndes System
3. Qualitätsregulierung Strom ab 2012
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4. Qualitätsregulierung Gas
Forschungsprojekt WIK: Befragung betroffener Stakeholder & Workshop im Juni 2010
Teilnahme an Meilensteinsitzungen des DVGW zur Qualitätsregulierung Gas 2009 – 2010
Erfahrungsaustausch mit anderen europäischen Regulierungsbehörden
Sinnvolle Kennzahlenbildung schwierig
Technische Sicherheit als Treiber der Netzzuverlässigkeit ?!
Fokus auf Netzleistungsfähigkeit ?!
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5. Q-Regulierung als elementare Aufgabe der Energieregulierung
Aspekte der Versorgungsqualität spielen in der Regulierungsrealität bislang eine eher untergeordnete Rolle
Aber: Getätigte bzw. unterlassene Netzinvestitionen und -maßnahmen wirken sich erst mit – teilweise erheblicher –Zeitverzögerung auf die Versorgungsqualität aus (time lag)
Daher: Fokus der Regulierung auf Versorgungsqualität ist notwendig
Andernfalls: Gefahr des Wiegens in einer (nur) vermeintlichen „Versorgungs“-Sicherheit
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5. Q-Regulierung als elementare Aufgabe der Energieregulierung
„Cheap electricity does not really mean anything if there are constant interruptions in the supply“1
Energieversorgung ist nur gewährleistet, wenn Energie auch tatsächlich beim Kunden „ankommt“
Unter diesem Aspekt bedeutet Qualitätsregulierung
Netzbetreiber dürfen die Versorgungsqualität nicht vernachlässigen
Kunde steht im Zentrum der (Qualitäts-)Regulierung
Qualitätsregulierung ist eine elementare Aufgabe der Energieregulierung!
1 Ajodhia/Hakvoort 2005
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§ 20 (1) ARegV: Zulässige Kennzahl zur Bewertung der Netzzuverlässigkeit:Dauer der Unterbrechung der Energieversorgung
NS: SAIDI =∑(Dauer*unterbrochene LV)
angeschlossene LV
MS: ASIDI =∑(Dauer*inst. Bemessungsscheinleistung der ausgefallenen NKT und LVT)
inst. Bemessungsscheinleistung aller NKT und LVT
SAIDI = System Average Interruption Duration Index ASIDI = Average System Interruption Duration Index
LV = LetztverbraucherNKT = NetzkuppeltransformatorenLVT = Letztverbrauchertransformatoren