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444 Berich~: Spezielle analytisehe Methoden Bd. 178 doppelte Menge Wismut, die yon Nitron erfal~ wird, wird vom unempfindlichsten Alkaloid, Atropin, gefs -- Wird hingegen ein Gemisch yon Wismutnitrat nnd Alkaloid mit K~liumjodid titriert, so finder m~n im Endprodukt Bi:J = 1:8, aul~er bei Phenanthrolin (1:4) und Nitron (1 : 20, bei 5/itroniibersohuf~ 1 : 10). Eine grSBere Zahl yon intermedi~r gebfldeten Verbindungen wurde bei den einzelnen Titrationsarten festgestellt, und je naeh Aufbau der org~nisehen Verbindungen ergeben sieh bestimmte Reaktionsfolgen. Anal. chim. Acts (Amsterdam) 22, 270--283 (1960). Hebrew Univ., Jerusalem (Israel). R. H6~SC~M~D- G~ossIc~ Reaktionen yon Alkaloiden und anderen stickstoifhaltigen Basen mit Tetraphenyloborat. Fiir eine heterometrisehe Untersuehung werden yon 3/[.BoB- TELS~Y und M. M. Co~E~ 1 Alkaloide und andere komplizierte stickstoffhaltige Ver- bindungen mit Tetraphenyloborat in Kalium~odidlSsung umgesetzt anstatt wie frfiher mit Wismutnitrat. Die Empfindlichkeit des Tetraphenyloborats gegen basische heteroeyclische Stiekstoffverbindungen ist zwar dreimal geringer als die yon Wismut, aber das Tetraphenyloborat hat den Vorteil, dal~ es auch bei einem hSheren IO~ und in h6heren Konzentrationen anwendbar ist als das Wismutnitrat, bei dem Wismut- jodid ausgef~llt wird. Es wurden 13 Stickstoffverbindungen untersucht und dabei festgestellt, dal~ die empfindlichsten Substanzen fiir beide Verf~hren ~itron, Cin- ehonin und Chinin sind; weniger empfindlich si~d Ant@yrin und Atropin, wahrend Aeriflavin auf Wismutionen am wenigsten anspricht. Fiir die Bestimmung yon Aeriflavin, Nitron, Cinehonin nnd Phenanthrolin benStigt man 1 mg des Alkaloids in 20 ml LSsung, bei Chinin, Strychnin, Papaverin und Spartein ~ 2 rag, bei Anti- pyrin und Atropin ~ 4 rag. ~it Ausnahme yon Cinehonin and Chinin erh~lt man bei allen p~-Werten zwischen 1 und 9 dieselben Endprodukte. Der p~-Wert der LSsung spielt eine doppelte t~olle: ~qiedere p~-We~e begfinstigen die Funktion der K-Atome als Kationen, h~ben aber einAnsteigen der LSslichkeit des S~lzes zur Folge. Bei pH ~ 5 entsteht bei Antipyrin, bei p~ ~ 7 bei Phenanthrolin oder Pyramidon keine F~llung. D~ Atropin bei p~ ..~ 7 ix LSsung bleibt, kann auoh Bin Atropin- gemisch titriert werden. Alle Endprodukte der Reaktion sind reguli~re S~lze, es bil- den sieh keine Komplexe, und zwar erhalt man Sa]ze yon 4 versehiedenen Typen: A~(TPB), A(TPB), Ap(TPB)3 und A(TPB)2. Bei Chinin und Cinehonin ist d~s End- produkt vom p~-Wert abh~ugig; bei p~ 7-- 9 bildet sich Ap(TPB)3 [stSehiometrisches Gemisch aus A(TPB) und A(TPB)2], bei p~r 1 --5 bildet sioh A(TPB)2. Diese Verbin- dung entsteht auch mit Spartein bei niedrigem pH-Wert. Antipyrin und Oxin geben Ap(TPB), w~hrend bei der umgekehrten Titration yon Oxin bei p~ ~ 1 das End- produkt A(TPB) und beipH ~. 7 Ae(TPB) entsteht. ~qitron, Pyramidon, Phenanthro- lin, Antipyrin und Atropin bilden A(TPB). Die meist unlSslichen Zwisehenprodukte, die bei der Titration yon Alkaloiden mit TPB entstehen, haben verschiedene Zusammensetzungen. -- Ausfi~hrung. 1--4 mg Probe in 20 ml einer waBrigen LSsung, die 2 ml n Essigs~ure oder 1 ml 1 n Salzs~ure enth~lt, werden mit einer 0,001 bis 0,005 m waBrigen L6sung yon Natriumtetral0henyloborat ~itriert. Hexamethylen- tetramin oder Coffein etc. kSnnen mit Tetraphenyloborat nur in hSheren Konzen- trationen titriert werden. Anal. ehim. Acta (Amsterdam) 22, 328--338 (1960). Hebrew Univ. Jerusalem (Israel). LISELOTT JO/~ANlgSl~:g Alkaloide. IUber die plattenchromatographlsche Trennung yon Alkaloiden berichten K. TEICltERT, E. ~r und H. ROCK~LMEY~ 1 in einer 3.3~it- teilung 2. Auf formamidgetr~nkten Cellulosepulverplatten und alkalischen Kiesel- ge]l)]atten gelingt mit verschiedenen Laufmittelsystemen eine gute Auftrennung

Die Reaktion zwischen N-haltigen organischen Verbindungen, vor allem Alkaloiden, und Wismutnitrat in Gegenwart von Kaliumjodid

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444 Berich~: Spezielle analytisehe Methoden Bd. 178

doppelte Menge Wismut, die yon Nitron erfal~ wird, wird vom unempfindlichsten Alkaloid, Atropin, gefs -- Wird hingegen ein Gemisch yon Wismutnitrat nnd Alkaloid mit K~liumjodid titriert, so finder m~n im Endprodukt B i : J = 1:8, aul~er bei Phenanthrolin (1:4) und Nitron (1 : 20, bei 5/itroniibersohuf~ 1 : 10). Eine grSBere Zahl yon intermedi~r gebfldeten Verbindungen wurde bei den einzelnen Titrationsarten festgestellt, und je naeh Aufbau der org~nisehen Verbindungen ergeben sieh bestimmte Reaktionsfolgen.

Anal. chim. Acts (Amsterdam) 22, 270--283 (1960). Hebrew Univ., Jerusalem (Israel). R. H6~SC~M~D- G~ossIc~

Reaktionen yon Alkaloiden und anderen stickstoifhaltigen Basen mi t Tetraphenyloborat. Fiir eine heterometrisehe Untersuehung werden yon 3/[. BoB- TELS~Y und M. M. Co~E~ 1 Alkaloide und andere komplizierte stickstoffhaltige Ver- bindungen mit Tetraphenyloborat in Kalium~odidlSsung umgesetzt anstatt wie frfiher mit Wismutnitrat. Die Empfindlichkeit des Tetraphenyloborats gegen basische heteroeyclische Stiekstoffverbindungen ist zwar dreimal geringer als die yon Wismut, aber das Tetraphenyloborat hat den Vorteil, dal~ es auch bei einem hSheren IO~ und in h6heren Konzentrationen anwendbar ist als das Wismutnitrat, bei dem Wismut- jodid ausgef~llt wird. Es wurden 13 Stickstoffverbindungen untersucht und dabei festgestellt, dal~ die empfindlichsten Substanzen fiir beide Verf~hren ~itron, Cin- ehonin und Chinin sind; weniger empfindlich si~d Ant@yrin und Atropin, wahrend Aeriflavin auf Wismutionen am wenigsten anspricht. Fiir die Bestimmung yon Aeriflavin, Nitron, Cinehonin nnd Phenanthrolin benStigt man 1 mg des Alkaloids in 20 ml LSsung, bei Chinin, Strychnin, Papaverin und Spartein ~ 2 rag, bei Anti- pyrin und Atropin ~ 4 rag. ~ i t Ausnahme yon Cinehonin and Chinin erh~lt man bei allen p~-Werten zwischen 1 und 9 dieselben Endprodukte. Der p~-Wert der LSsung spielt eine doppelte t~olle: ~qiedere p~-We~e begfinstigen die Funktion der K-Atome als Kationen, h~ben aber einAnsteigen der LSslichkeit des S~lzes zur Folge. Bei pH ~ 5 entsteht bei Antipyrin, bei p~ ~ 7 bei Phenanthrolin oder Pyramidon keine F~llung. D~ Atropin bei p~ ..~ 7 ix LSsung bleibt, kann auoh Bin Atropin- gemisch ti tr iert werden. Alle Endprodukte der Reaktion sind reguli~re S~lze, es bil- den sieh keine Komplexe, und zwar erhalt man Sa]ze yon 4 versehiedenen Typen: A~(TPB), A(TPB), Ap(TPB)3 und A(TPB)2. Bei Chinin und Cinehonin ist d~s End- produkt vom p~-Wert abh~ugig; bei p~ 7-- 9 bildet sich Ap(TPB)3 [stSehiometrisches Gemisch aus A(TPB) und A(TPB)2], bei p~r 1 --5 bildet sioh A(TPB)2. Diese Verbin- dung entsteht auch mit Spartein bei niedrigem pH-Wert. Antipyrin und Oxin geben Ap(TPB), w~hrend bei der umgekehrten Titration yon Oxin bei p~ ~ 1 das End- produkt A(TPB) und beipH ~. 7 Ae(TPB) entsteht. ~qitron, Pyramidon, Phenanthro- lin, Antipyrin und Atropin bilden A(TPB). Die meist unlSslichen Zwisehenprodukte, die bei der Titration yon Alkaloiden mit TPB entstehen, haben verschiedene Zusammensetzungen. -- Ausfi~hrung. 1--4 mg Probe in 20 ml einer waBrigen LSsung, die 2 ml n Essigs~ure oder 1 ml 1 n Salzs~ure enth~lt, werden mit einer 0,001 bis 0,005 m waBrigen L6sung yon Natriumtetral0henyloborat ~itriert. Hexamethylen- tetramin oder Coffein etc. kSnnen mit Tetraphenyloborat nur in hSheren Konzen- trationen ti tr iert werden.

Anal. ehim. Acta (Amsterdam) 22, 328--338 (1960). Hebrew Univ. Jerusalem (Israel). LISELOTT JO/~ANlgSl~:g

Alkaloide. IUber die plattenchromatographlsche Trennung yon Alkaloiden berichten K. TEICltERT, E. ~r und H. ROCK~LMEY~ 1 in einer 3.3~it- teilung 2. Auf formamidgetr~nkten Cellulosepulverplatten und alkalischen Kiesel- ge]l)]atten gelingt mit verschiedenen Laufmittelsystemen eine gute Auftrennung