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~2. JANUAR I923 KLINISCHE WOCHENSCHRIFT. 2. JAHRGANG. Nr. 4 weichender Versuchstechnik benutzt worden. Die hierbei gewonnenen Ergebnisse sind jedoch mehr oder weniger von- einander abweichend. Ich habe mich daher der Aufgabe unterzogen, die Versuche der einzelnen Forscher zu wieder- holen und die Ergebnisse nachzuprfifenT). Als beste Methode erwies sich die Einspritzung in die Niere yon der Bauehaorta aus, als geeignetstes Reagens eine l~isessig-Ather-Xanthydrol-L6sung nach Ct-IEVALLIER und CHABANIER oder eine Eisessig-Xanthydroll6sung nach STt)BEL. A1s Versuchstiere wurden Ratten verwendet. Die Nieren wurden eingebettet, geschnitten und mit Hgmalaun gef~rbt. In polarisiertem Licht treten die Krystalle deutlich hervor, und ihre Lage ist genau festzustellen. Man finder DixanthylharnstoffkrystaUe lokalisiert auI: I. Die Zellen der Glomeruli; 2. die Zellen der Tubuli contorti; 3. die durch Einwirkung der Essigs/iure erweiterten intertubul/iren Gewebsspaaten ; 4, die Lumina der geraden Harnkan/~lchen; 5. die Lnmina der BlutgefgBe. Aus der Lokalisation der Krystalle ist zu schliegen, dab Harnstoff sowohl dutch die Glolneruli als durch die Tubuli contorti in den Harn gelangt. Das auBerordentlich reichliche Vorkornmen des Harnstoffes in den Glomeruli spricht gegen die Annahme LIIDWIGS, Each welcher der Harnstoff nebst allen fibrigen Harnbestandteilen ausschliel31ich auf rein physikalischem Wege dutch die Glomeruli Iiltriert wird, und tiir die Annahme einer Sekretion daselbst. Von den meisten Forschern wird angenommen, dab den Tubuli contorti eine sekretorische Funktion zukommt. Doch wird auch die An- sicht vertreten, dab durch die Tubuli contorti eine Rfick- resorption yon gel6sten Harnbestandteilen stattfinden kSnnte. Da jedoch dem Harnstoff lediglich die t3edeutung eines Ex- kretes zukommt, so dfir~te die einfachste ErM~irung f/Jr sein Vorkommen in den Tubulizellen die sein, dab auch er (lurch diese Zellen sezerniert wird. In den Pr/iparaten sind manche ]3ezirke der Tubuli contorti mit Dixanthylharnstoffkrystallen geradezu fiberffillt, andere Bezirke dagegen frei yon Kry- stallen. Es dfirite dieser Befund am wahrscheinlichsten so zu erklgren sein, dab in der Niere eine Art yon Arbeitsteilung herrscht, so dab immer nur bestimmte Bezirke der Tubuli contorti in T/itigkeit sindl ws die anderen ruhen. -- Neuerdings haben BONNET und HAUSHALTER mit einer abweichenden Methodik ihre Versuchsergebnisse so zu er- klgren geglaubt, dab das Vorkommen der Dixanthylharnstoff- krystalle in den mikroskopischen Pr/iparaten lediglich eine Folge der Benetzung yon Teilen der Niere mit Ham ist, und sprechen deshalb den Versuchen STOBELS keine Beweiskraft zu. Das einwandfreie Vorkommen yon Krystallen innerhalb der Glomeruli und innerhalb der Tubulizellen l~Bt diese Anf- fassung als nnriehtig erscheinen. -- Auch in den Leberzellen konnten mit unserer Methode Dixanthylharnstoffkrystalle nachgewiesen werden. (Aus demPhysiologischenlnstitut indena.) L i t e r a t u r: 1) LnSe~KE, Zeitschr. f. klin. Med. 8x. 1915. ~) FossE, C. r. acad. sc. x57. 1913. ~) POLICARI), C. r. soc. biol. 78. 1915. a) C~EVALLIER et CI~ABANIF.R,C. r. soc. biol. 78. 1915. 171 s) STOBEL, Anat. Ariz. 54." I92I.--- ~) OLIVER, Journ. exp. med. 33. I92I. :) Eine ausffihfliche Mitteilung erscheint demn/ichst in Pflfigers Arch. L d. ges. Physiol. 8)-BONNET U. HAUSHALTER, C. r. soc. biol. 86. I922. 0BER KONZENTRATIONSSCHWANKUNGEN DES BLUTES NACH R~NTGENTIEFENBESTRAHLUNGEN. (Nach Untersuchungen yon Dr. WoUenberg.) Von F]~LIX KL]~WITZ. Es wurde das Serum yon 23 Patienten mit verschiedenen Erkrankungen vor der ]3estrahlung, 12--24 Stunden nach derselben und schlieBlich nach AbschluB der Bestrahlungs- serie (durchschnittlich sieben Einzelbestrahlungen) mi• des Pulfrichschen Refraktometers untersucht, um fest- zustellen, ob zu therapentischen Zwecken verabreichte Strah- lenmengen (1/l--I HED.) "con nachweislichem Einflul3 auf die Konzentration des Serums sind. Dabei lieB sich folgendes feststellen: 12--24 Stunden nach der ]3estrahlung zeigte das Serum nur xdermal und Each abgeschlossener Bestrahlungs- serie ffinfmal die gleiche Konzentration wie vor der ]3e- strahlung; in allen fibrigen F~llen hatte sich der EiweiB- gehalt nachweislich ver~ndert, und zwar etwa in der H~!fte tier F/ille im Sinne einer Zunahme, in der anderen HXlfte im Sinne einer Abnahme. Im einzelnen waren die Ergebnisse folgende: Zunahme des EiweiBgehaltes 12--24 Stunden nach der Bestrahlnng wurde gefunden bei neui1 F~llen, ned zwar betrug dieselbe: viermal o, 1%, zweimal o,4%, einmal %5 %, zweimal > 0,5% (0,6, o,7). Nach AbschluB der Bestrahlungs- serie wurde eine Zunahme bei sieben F~len gefunden; sie betrug: zweimal o, i %, zweimal o,2%, einmal 0, 3 %, zweimal > 0,5% (0,8, 0,7). Ungef~hr ebenso h~ufig, und zwar bei neun F~llen lieB sich nun. wie erw~hnt, eine Abnahme des EiweiBgehaltes 12--24 Stunden nach der Bestrahlung fest- stellen, sie betrug: dreimal o,i%, dreimal o,2%, einmal o;4%, zweimal > 0,5% (0,8, 0,7). Nach AbschluB der Be- strahhngsserie wurde bei acht F/illen eine Abnahme gefunden ; sie betrug: dreimal o, 1%, zweimal 0, 4 %, einrnalo,5 %, zwei- real > 0,5% (0,7, 0,9). Man ersieht aus den mitgeteilten Ergebnissen, dab es anscheinend unter dem EinfluB der R6ntgenstrahlen zu einer Flfissigkeitsverschiebung zwischeI1 Blur und Geweben kommt. Dabei lieB sich irgendeine Regel, warm diese eine Verminde- rung, wane eine Vermehrung der Konzentration zur Folge hat, nicht feststellen. Auch erwies sich die Gr6Be der Kon- zentrations~nderung als durchaus unabh~ngig yon der H6he der verabreichten Dosis. Der praktisehe Wert der mitgeteilten Ergebnisse liegt darin, dab sie zeigen, dab zahlenm~Bige Yer~nderungen der Formbestandteile des Blutes, in erster Linie der Erythro- cyten, nach R6ntgenbestrahlungen nur mit allem Vorbehalt als Folge eines Untergangs bzw. einer Neubildung anzusehen sind. ( Aus der 2]/Iedizinischen Kllnilc KSnigsberg i. Pr. ) PRAKTISCHE DIE REIZKORPERTHERAPIE IN DER AUGEN- HEILKUNDE~). Von Prof. RICHARD CORDS (K61n). Man kann ruhig sagen, dal3 die Reizk6rpertherapie in der Augenheilkunde einen Siegeslauf angetreten hat. Die Erfolge *) Nach einem am 3. XII. z922 in der Rheinlsch-Westf~ilischen Gesellschaftffir innere Medizin~ Nerven- und Kinderhefikunde in K61n gehaltenem Vortrage. ERGEBNISSE. der alten Augenfirzte mit Vesicanfien, Ekzem und Eiternng erregenden Mitteln wie dem tlaarseil, waren vollkommen in Vergessenheit geraten. DieEmpfehlung einer nicht spezifischen Serumtherapie wurde vor dem Kriege mit einem mifleidigen L~cheln abgetan. Ich erinnere an DEUTSCHMANNS Hefeserum und an die Ver6ifentlichungen des Franzosen DAR-IER, welcher das Diphtherieserum bei den versehiedensten Augenkrankhei- ten empfahl. Lebendig steht noch vor meinen Augen, wie ant einer Versammlung der Rheinisch-Westf~ilischen Augen~rzte

Die Reizkörpertherapie in der Augenheilkunde

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~2. JANUAR I923 K L I N I S C H E W O C H E N S C H R I F T . 2. J A H R G A N G . Nr . 4

weichender Versuchstechnik benu tz t worden. Die hierbei gewonnenen Ergebnisse sind jedoch mehr oder weniger von- e inander abweichend. Ich habe mich daher der Aufgabe unterzogen, die Versuche der einzelnen Forscher zu wieder- holen und die Ergebnisse nachzuprfifenT).

Als beste Methode erwies sich die E inspr i t zung in die Niere yon der Bauehaor ta aus, als geeignetstes Reagens eine l~isess ig-Ather-Xanthydrol-L6sung nach Ct-IEVALLIER und CHABANIER oder eine Eisess ig-Xanthydrol l6sung nach STt)BEL. A1s Versuchst iere wurden R a t t e n verwendet . Die Nieren wurden e ingebet te t , geschni t ten und mi t Hgmalaun gef~rbt. In polar is ier tem L ich t t r e ten die Krys ta l le deutl ich hervor, und ihre Lage ist genau festzustellen.

Man f inder Dixanthylharns tof fkrys taUe lokalisiert auI :

I. Die Zellen der Glomerul i ; 2. die Zellen der Tubul i con to r t i ; 3. die durch E inwi rkung der Essigs/iure erwei ter ten

in ter tubul / i ren Gewebsspaaten ; 4, die L u m i n a der geraden Harnkan/~lchen; 5. die Lnmina der BlutgefgBe.

Aus der Lokal isat ion der Krys ta l le ist zu schliegen, dab Harns to f f sowohl dutch die Glolneruli als durch die Tubul i con to r t i in den Harn gelangt. Das auBerordent l ich reichliche Vorkornmen des Harnstoffes in den Glomeruli spricht gegen die Annahme LIIDWIGS, Each welcher der Harnstoff nebst al len fibrigen Harnbes tand te i l en ausschliel31ich auf rein physikal ischem Wege du tch die Glomerul i I i l t r ier t wird, und tiir die Annahme einer Sekret ion daselbst. Von den meisten Forschern wird angenommen, dab den Tubul i contor t i eine sekretorische Funk t ion zukommt . Doch wird auch die An- sicht ver t re ten , dab durch die Tubul i contor t i eine Rfick- resorpt ion yon gel6sten Harnbes tand te i l en s ta t t f inden kSnnte. Da jedoch dem Harns tof f lediglich die t3edeutung eines Ex- kretes zukommt , so dfir~te die einfachste ErM~irung f/Jr sein Vorkommen in den Tubulizel len die sein, dab auch er (lurch diese Zellen sezerniert wird. In den Pr / ipara ten sind manche ]3ezirke der Tubul i contor t i m i t Dixanthylharns tof fkrys ta l len geradezu fiberffillt, andere Bezirke dagegen frei yon Kry- stallen. Es dfir i te dieser Befund a m wahrscheinl ichsten so zu erklgren sein, dab in der Niere eine Ar t yon Arbei ts te i lung herrscht, so dab immer nur be s t immte Bezirke der Tubul i contor t i in T/ i t igkei t sindl ws die anderen ruhen. - - Neuerdings haben BONNET und HAUSHALTER mi t einer abweichenden Methodik ihre Versuchsergebnisse so zu er- klgren geglaubt, dab das Vorkommen der Dixan thy lharns tof f - krysta l le in den mikroskopischen Pr / iparaten lediglich eine Folge der Bene tzung yon Tei len der Niere mi t H a m ist, und sprechen deshalb den Versuchen STOBELS keine Beweiskraf t zu. Das einwandfreie Vorkommen yon Krys ta l len innerhalb der Glomerul i und innerhalb der Tubulizel len l~Bt diese Anf- fassung als nnr ieht ig erscheinen. -- Auch in den Leberzel len konnten mi t unserer Methode Dixanthylharns tof fkrys ta l le nachgewiesen werden. (Aus demPhysiologischenlnstitut indena.)

L i t e r a t u r: 1) LnSe~KE, Zeitschr. f. klin. Med. 8x. 1915. ~) FossE, C. r. acad. sc. x57. 1913. ~) POLICARI), C. r. soc. biol. 78. 1915. a) C~EVALLIER et CI~ABANIF.R, C. r. soc. biol. 78. 1915.

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s) STOBEL, Anat. Ariz. 54." I92I . - - - ~) OLIVER, Journ. exp. med. 33. I92I. :) Eine ausffihfliche Mitteilung erscheint demn/ichst in Pflfigers Arch. L d. ges. Physiol. 8)-BONNET U. HAUSHALTER, C. r. soc. biol. 86. I922.

0BER KONZENTRATIONSSCHWANKUNGEN DES BLUTES NACH R~NTGENTIEFENBESTRAHLUNGEN.

(Nach Untersuchungen yon Dr. WoUenberg.)

Von

F]~LIX KL]~WITZ.

Es wurde das Serum yon 23 Pa t ien ten mi t verschiedenen Erk rankungen vor der ]3estrahlung, 12--24 S tunden nach derselben und schlieBlich nach AbschluB der Bestrahlungs- serie (durchschnit t l ich sieben Einzelbes t rahlungen) mi• des Pul f r ichschen Ref rak tomete r s untersucht , u m fest- zustellen, ob zu therapent i schen Zwecken verabre ich te St rah- lenmengen (1 / l - - I H E D . ) "con nachweis l ichem Einflul3 auf die Konzent ra t ion des Serums sind. Dabei lieB sich folgendes feststellen: 12--24 Stunden nach der ]3estrahlung zeigte das Serum nur xdermal und Each abgeschlossener Bestrahlungs- serie ffinfmal die gleiche Konzent ra t ion wie vor der ]3e- s t rah lung; in allen fibrigen F~llen ha t t e sich der EiweiB- gehal t nachweislich ver~ndert , und zwar e twa in der H~!fte tier F/ille im Sinne einer Zunahme, in der anderen HXlfte im Sinne einer Abnahme. Im einzelnen waren die Ergebnisse folgende: Zunahme des EiweiBgehal tes 12--24 S tunden nach der Best rahlnng wurde gefunden bei neui1 F~llen, ned zwar bet rug dieselbe: v iermal o, 1%, zweimal o ,4%, einmal %5 %, zweimal > 0 ,5% (0,6, o,7). Nach AbschluB der Bestrahlungs- serie wurde eine Zunahme bei sieben F ~ l e n gefunden; sie be t rug: zweimal o, i %, zweimal o ,2%, einmal 0, 3 %, zweimal > 0 ,5% (0,8, 0,7). Ungef~hr ebenso h~ufig, und zwar bei neun F~llen lieB sich nun. wie erw~hnt, eine Abnahme des EiweiBgehaltes 12--24 S tunden nach der Bes t rah lung fest- stellen, sie be t rug: dreimal o , i % , dreimal o ,2%, e inmal o ;4%, zweimal > 0 ,5% (0,8, 0,7). Nach AbschluB der Be- s t r ahhngsse r i e wurde bei acht F/illen eine Abnahme gefunden ; sie be t rug: dreimal o, 1 % , zweimal 0, 4 %, e in rna lo ,5 %, zwei- real > 0 ,5% (0,7, 0,9).

Man ersieht aus den mi tge te i l ten Ergebnissen, dab es anscheinend un te r dem EinfluB der R6ntgens t rah len zu einer Flf issigkei tsverschiebung zwischeI1 Blur und Geweben kommt . Dabei lieB sich i rgendeine Regel, warm diese eine Verminde- rung, w a n e eine Vermehrung der Konzen t ra t ion zur Folge hat, n icht feststellen. Auch erwies sich die Gr6Be der Kon- zent ra t ions~nderung als durchaus unabh~ngig yon der H6he der verabre ich ten Dosis.

Der prakt isehe W e r t der mi tge te i l ten Ergebnisse l iegt darin, dab sie zeigen, dab zahlenm~Bige Yer~nderungen der Formbes tand te i le des Blutes, in erster Linie der E ry th ro - cyten, nach R6ntgenbes t rah lungen nur mi t a l lem Vorbehal t als Folge eines Untergangs bzw. einer Neubi ldung anzusehen sind. ( Aus der 2]/Iedizinischen Kllnilc KSnigsberg i. Pr. )

PRAKTISCHE

DIE REIZKORPERTHERAPIE IN DER AUGEN- HEILKUNDE~).

Von Prof . RICHARD CORDS (K61n).

Man kann ruhig sagen, dal3 die Reizk6rper therapie in der Augenhei lkunde einen Siegeslauf ange t re ten hat . Die Erfolge

*) Nach einem am 3. XII. z922 in der Rheinlsch-Westf~ilischen Gesellschaft ffir innere Medizin~ Nerven- und Kinderhefikunde in K61n gehaltenem Vortrage.

ERGEBNISSE.

der al ten Augenfirzte mi t Vesicanfien, Ekzem und Ei te rnng erregenden Mit te ln wie dem t laarsei l , waren vo l lkommen in Vergessenheit geraten. D i e E m p f e h l u n g einer nicht spezifischen Serumtherap ie wurde vor d e m Kriege mi t e inem mifleidigen L~cheln abgetan. Ich erinnere an DEUTSCHMANNS Hefeserum und an die Ver6ifent l ichungen des Franzosen DAR-IER, welcher das Diph ther iese rum bei den versehiedensten Augenkrankhei - t en empfahl . Lebendig s t eh t noch vor meinen Augen, wie ant einer Versammlung der Rheinisch-Westf~ilischen Augen~rzte

172 K L I N I S C H E W O C H E N S C H R I F T . 2. J A H R G A N G . Nr. 4 22. JANUAR ~923

ein alter Praktiker (MAYWEG) das Diphtherieserum zur Be- handlung yon traumatischer Iridocyclitis empfahl and wie man mit einem Kopfschfitteln schnell znr Tagesordnnng welter ging. Erleben wi res doch immer wieder, dab gute, aber voll- kommen neue therapentische Vorsch!/ige sich nur schwer ihreu Weg zu bahnen verm6gen.

Die ersten Mitteilungen parenteraler Milchtherapie ver- 6Ifentlichte der Wiener Ophthalmologe LEOPOLD Mt~LLER ~) 2). Im Jahre 1916 zun/ichst tastete man vorsichtig, bis vom Jahr 1918 an warme Empfehiungen dieser neuen Heilmethode zu- ngchst yon BERNEAUD 11) und JICKELI TM) und spgter dann yon vielen anderen ver6ffentlicht wurden. Heute ist die Reiz- k6rpertherapie Allgemeingut der Augen/irzte geworden. Angewendet wird vor allem die abgekochte Kuhmilch, zu der auch ieh framer wieder zurfickkehrte. Am wirksamsten ist stets die erste Spritze, die racist mit starker Fiebersteigerung einhergeht. Ich kann mich den Ansichten der Vertreter der neuen Ersatzprgparate nicht anschlieBen, dab die Fieber- steigerung mit der Wirksamkeit des Mittels nichts zu tun babe, sondern habe stets gefunden, dab die Wirkung um so krMtiger ist, je h6her das Fieber steigt. Angewandt wurden auBer der Milch das Aolan [ScHwARrE~~ das Ophthalmosan [JENDRALSt~I6t)], das Caseosan, yon dem HESSBEEG bis IO ccm intraven6s spritzt, Pferdeserum, Deuteroalbumose [HOLLER a*) nach dem Vorgange yon MATTHES], Yatren-Casein und schlieS- lich yon HA~ss so) empfohlene, nicht n/iher angegebene Protein- k6rper-Strychnin-Pr/~parate unter dem Namen Vistosan t und II. Terpichin- und Lebertraninjektionen nach UXNA ver- suchte ich bei hartngckiger pustul6ser Blepharitis, ohne indes einen nennenswerten Erfolg zu sehen. Von groBem kolloid- chemischen Interesse scheint es mir zu sein, dab P. voh, SZlLu und'STRANSKY 3z) dureh Injektionen yon 30% Kochsalz + 1% Calciumchloridl6sung bei Blennorrh6e /ihnliche Erfolge wie mit Milchinjektionen erreichten. Auch DARIER n) vergleicht die Wirkung der Milch mit der des Kollargols und verspricht sich beste Erfolge yon einer Kombinat ion der Milchtherapie mit der Darreichung spezifischer oder paraspezifischer Seren.

Natfirlich kann hier die Frage nicht angeschnitten werde n, inwieweit die speziJisehen Seren auch Reizk6rpereigen- schaften haben ; diese spielen bei der Anwendung des Tuberkulins und aller artfremden Seren sicher eine groBe Rolle. Hierhin geh6ren zweifdlos auch die gl~inzenden Erfolge, die P. YON SZlLY ~~ mit einer Auischwemmung carbolisierter, lebender, frischgezfichteter Typhusbacillen bei der Gonoblennorrh6e erzielte. Sie bed ing t unmit te lbar eine reaktive Hyper/imie des Auges; sehr bald schwellen die Lider ab, und nach io bis 4 8 Stunden kann die Erkrankung als geheilt gelten. Diese Methode fund in einem so vorsichtigen Therapeuten wie HAAB 12)an der Zfiricher AugenMinik bei Neugeborenen einen warmen Vertreter. Ich konnte reich zu einer Injekt ion noch lebender Typhusbacillen nicht entschlieBen, muB aber ge- stehen, dab racine Versuche mit Typhusvaceine dnrchaus nicht das gl/inzende Resultat erzielten wie HAAB es angibt. Auch bei anderen therapeutischen MaBnahmen spielt die Reizk6rperwirkung zweifellos eine groBe Rolle. Ich nenne Bluttransfusionen, die Anwendung yon Kollarg01, Krysolgan, Afenil und Lecithin, die Erzeugung yon Hautreaktionen mit- tels reizender 01e (BRAUNSCHEIDT) oder Tuberkulin (PoNN- DORF). Von groBem Interesse ist es, dab man mebrfach im AnschluB an die Reizk6rperdarreichung Lolcalreaktion am Auge beobachtet hat, wie wir sic sonst nur yon der Tuber- kulin- und Krysolgantherapie her kennen. Diese wurde znerst yon L6WENSYEIN bei einem Falle yon kn6tchenf6rmiger Horn- hauttrf ibung beobachtet und wird neuerdings yon CLAus wieder mehr betont. TOBIAS ~) land dieselbe bei Milchinjek- t ionen selten; bei Pferdeserum hie, am hiiufigsten bei An- wendung yon Yatren-Casein. Sic besteht nach TOBIAS in vermehrter Ciliarinjektion, Bildung yon oberfl~chlichen nnd tiefen Gef/iBen, sowie Infil traten in der Hornhaut, Trfibung des Kammerwassers, Neuauftreten und Vermehrung yon Pr~zipitaten n,nd Synechien.

DaB MAZZEI ~s) wenig versprechende Versnche machte, die Milch subconjunctiVal einzuspritzen, sei nur erwghnt.

Gehe ich Bach diesen Vorbemerkungen auf die Krankheits- prozesse ein, bei denen die Reizk6rpertherapie in der Augen- heilkunde vor allem Erfolge zeigt, so ist in erster Linie die Gonoblennorrhoea adultorum zu nennen. Bei ihr ist im Gegen- satz zur Urethritis die Wi r knng oft so zauberhaft, dab eine Unterlassung dieser t3ehandlungsart geradezu als Kunstfehler bezeichnet werden muB. Wer erlebt hat, me schon wenige Tage nach Ausbrnch der Infektion bei brettharter Schwellung der Lider und wulstartiger Chemose der I3indehaut die Ein- schmelzung der Hornhaut beginnt und schon nach wenigen Tagen die Regenbogenhaut freiliegt, wet einen Tall einer der- artigen schnellen ErMindnng auf beiden Augen bei einem jungen krMtigen Menschen gesehen hat und nun beobachtet, wie im Anschlug an eine Milchspritze die Lider abschwellen, die Sekreti0n nachl/iBt und die Hornh~ute gerettet werden, mnl3 ein begeisterter Anh/inger der Reizk6rpertherapie wet- den. Ja welter, wir beobachteten F~lle, wo beginnende Ge- schwfire schnell zum Stillstand kamen und vernarbten. In einem nnserer F~lle bestand ein tiefes Furchenulcus entlang dem ganzen oberen Limbus, so dab ich jeden Angenblick die Perforation und den Austri t t von Iris nnd Linse beffirchtete ; eine Milchspritze yon io ccm erzielte eine schnelle Abschwellung des Auges und das Geschwfir reinigte sich unter gleichzeitiger Bettruhe des Kranken in wenigen Tagen. Die 7 bisher yon uns beobachteten, sehr gfinstig verlaufenen F~lle lieB ich in einer Dissertation yon KI~FEI~ 63) zusammenstellen. Auch PURT- sellER ~s) berichtet fiber 7 gfinstige F511e, PILLAT 47) fiber 19 Fglle, KIEFER ~3) stellte 171 so behandelte Fglle zusammen, and es wfirde zuweit ffihren die Namen aller begeisterten Autoren bier anzuffihren. [L. MOLLER 7) JIct~LI18), v. SCHUGCK9), JEN- DRALSKI61), V. LIEBERMANNI3), BRENNECKE27), DE HANN57),. BLANCO75), HEINEMANN21), BRAUNSTEIN77)]. DARIER 5s) be- urteilt die Wirkung nicht eindeutig gfinstJg und verlangt hohe Fiebersteigerung. Auch MiSerfolge wurden in einer Anzahl yon FNlen beobachtet [ELSCHNIG~), BACHSTEZ4), K6NIGSTEIN37), PURTSCHER~8)] ; woranf dieselben beruhen, vermag ich nicht zu sagen.

Viel weniger giinstig sind die Erfolge der Reizk6rperthera- pie bei der Gonoblennorrhoea neon~ztorum entsprechend dem refrakt~iren Verhalten der S~uglinge allen Seren gegenfiber.. Ich habe bei derselben Milch bis zu 4 ccm, Typhusvaccine und andere Reizk6rper versucht, muB abet LI~DBLAD 4~) und ERBEN TM) zustimmen, dab die Erfolge durchans zweifelhaft sind. Beim Sgugling ist eine hohe Fiebersteigerung nicht zu erzielen und ein so wunderbares Zurfickgehen der Krankheits- erscheinungen bleibt aus.

Von den sonstigen Bindehauterkrankungen erw/ihne ich nur die Diphtherie der Bindehaut, deren promptes Znriick- gehen dutch IO ccm Aolan SCHWARTE 5~ in 2 F~llen beobach- tete, die akute, katarrhalische Conjunctivitis [puRTSCI~ER48), FRIEDLKNDER~)], wobei AMAr e4) einmal einen prompten Er- folg der Milch bei sonst jeder Therapie trotzender Strepto- kokkeniniektion sah and die Conjunctivitis vernalis, die UDD-- aR~N 2a) gfinstig beeinfluBte.

Gehe ich zu den Hornhauterlcranlcungen fiber, so werden die Erfolge bei der Keratitis scro/ulosa im allgemeinen giinstig beurteitt. PUnTSCHnR 4s) und BLAXCO ~5) sahen bef starker Reizung h/~ufig gl/inzende Erfolge, besonders wenn Ekzembildung und Absonderung vorhanden war. DARIEn'5), HAAS 8~ und BnAUNSTBIX ~) loben die ReizkSrpertherapie auch bei veralteten und hartngckigen F/illen. Nach MA~S~), wird der Verlauf meist abgekiirzt und gfinstig beeinflul3t. JENDRALSKI6') sah Erfolge in mehr als der H/ilfte der F~ille., Gfinstig guBern sich ferner BERNEAuDll), V. LIEBERMANN13),. MASCI~LER ~), A~A~9), KRAUPA n) und PEL~ESOI~*6). Auch wit haben mehrfach einen sehr giinstigen Einflug gesehen. Bei der Keratitis parenchymatosa wurden Erfolge oft vermiBt. Immerhin beobachteten M~3LLER und TI~AI~'~R ~) sowie PURT- SCI~XR as) ein Nachlassen der Reizung und der Lichtscheu, DARIER~) ein rascheres Abklingen der Entzfindungserschei- nungen, BLANCO ~5) und AMAT ~4) rasche Gef~gbildung. VAN: LIXT s~) gibt neuerdings nach jeder Neosalvarsaninjektion eine Milchinjektion und glaubt damit gate Erfolge zu er- zielen.

22. JANUAR 1923 K L I N ! S C H E W O C H E N S C H R I F T . 2. J A H t Z G A N G . Nr . 4 173

Von sonst igen Hornhau t e rk r ankungen werden gfinstig beeinfluBt der Herpes corneae [A~,IA~24)], der Herpes zoster und ulcer6se Hornhau tko lnp l ika t io i i en des Trachoms [ROSE~- S~E~NS), LA F~LASa)] ; sonst sind bet T rachom keine Erfolge erzielt. Gfinstig ist d i e Wi rkung auch bet t r aumat i schen Hornhautgeschwfiren, sofern sie n ich t dureh Pneumokokken hervorgerufen worden sind. [ScHWAR~ES~ ARaAZCARAZS"), L& FERLA~4)]. Nach A~IAT 24) t r i t t schon 6 - - 8 S tunden nach der In jek t ion un te r Vermehrung der Gef/iBbildung eine rasche Aufhel lung der Inf i l t ra t ion zu tage ; die Phagocy ten r / iumen die Keime lind das nekrot ische Gewebe weg, und das Epi the l t r i t t in den Zus tand lebhaf ter Proliferat ion. Bet dem Ulciis serpens corneae versagte die Milchtherapie meist, doch be- r ich ten einige Auto ren fiber eine gf insqge Beeiiif lussung des Prozesses. laMA:r24), BLANCO ~s) JOCQS6~), FRADKINE56)].

Uber die Erfolge bei Seleritis sind die Ansichtei i geteilt . Gfinstiges ber ich ten indes BENTZEN 1~) und BROWSe4); die Tenonitis wurde yon &RGANARAZ 57) 2 mal gfinstig beeinfluBt, die Cellulit~s orbitalis yon BUFILL 53) I real. AMAT 24) sah aiich Erfolge nach der 2. oder 3. E inspr i t zung bet Dakryocystitis, es k a m zum Versiegen der E i t e rung und in Inaiichen F/illen zur Wiederhers te l lung der Durchg/ ingigkei t des vorher ver- schlossenen Tr/ inennasenganges.

Eine Erkrankung , bet welcher die Reizk6rper therapie eben- falls grol3e Erfolge erz ie l t , is t die Iritis. Oft genfigt eine Einspr i tzung, u m das Krai ikhei tsbi ld umzust immei i , die auf Atropi i i versagende Pupi l le zu erweitern, das Kammerwasse r aufzuhel len und die oft /iuBerst hef t igen Schmerzen zu be- heben. Wir koni i ten uns I n e h r f a c h yon dieser gfinstigen Wirkung fiberzeugeii und die Erfolge sehr zahlreicher, anderer Autoren best / i t igen; [CRAMER29), ~ASCHL~R45), LAUBER4~ BERNtgAuDll), PURTSCHER48), JDARIER55), WIESE~I), V. LIEBER- MANN6S), BARTELS74), MAASSS0)]. Besonders die akute rheu- mat ische Iri t isWird gu t beeinflugt , wie MtiLLER und THA~ER~) JEI~DRALSKI~Z), STOCKER 2~) und MusY 2~ betoiien. Bet der Ir i t is luet ica kombin ie r t DARIER ~5) 2 - - 3 Milchspri tzen yon 3 - - 5 ccm Init einer Serie in t raven6ser Quecksi lber injekt ionen und nach A~A~ 24) ve rmag die Milch alleiii zur Hei lung dieser I r i t i s form zu ffihren.

Bet der chronischen Iridocyclitis, die meis t ether spezifischen Behandlung m i t ant i luet ischen Mit te ln oder Tuberkul in zu unterz iehen ist, haben wir im Gegensatz zu LA FERLA ~4) derar t ige gl/inzende Erfolge n ich t geseheii. Nur bet s ta rken Reizzust / inden des Auges t r a t hs eine schnelle Abblassung ein, BARRELS ~4) sah aber auch eine deut l iche Lokal reak t ion mi t zunehmender In jek t ion und Pr/ ic ipi ta tbi ldung, DARIERS5) r/it bet der tuberkul6sen I r i t i s die Milchdosen schw/icher uiid in gr6Beren Zwischenzei ten zu geben. HAASS s~ preis t be- geis ter t seine ]Erfolge m i t Vistosan II . Aiif eine druck- regul ierende Wirkung der Milchinjekt ioi i bei Ir i t is glaucolna- rosa weis t ]~UFILL s3) hin.

Mehr gerf ihmt wird die Milchtherapie bei In]ektion des Auges iiifolge Verletzung oder Operat ionen. Die Autoren geben / ibere ins t immend eiiie Besserung des Reizzus tandes und ein Nachlassen der Beschwerden an. [Z. B, BERNEAUD~I), SCHWA~XS~ LA F~RLA~4), HAASSS0)] ; selbst bei der Panoph- tha lmie wird ein Rf ickgang der Schwellung beobach te t ; [PIJRTSCHXR*S), BUSSY~)]. Auch Glask6rperabscesse wurden gfinstig beeinfluBt. Leider ist m i t d iesem Rfickgang der s ta rken Entzf i i idungserscheinungen irides meis t keine Hei lung verbunden, sonderii die be t ref fenden Augen verfal len t ro tz- dem einer schleichenden Phthis is bulbi. Dasselbe grit auch v o n d e r pyiimisehen metastatisehen Iritis, wobei PURTSCHER 48) eine rapide Abnahme des f ibrin6s-ei tr igen Exsuda tes in dei vorderen K a m m e r und Rf ickbi ldung des Glask6rperabscesses beobachte te . Erw/ ihnen m6chte ich noch einen ganz auffal len- den Erfolg PUR~SCI~RS bet pos topera t iver Ir idocycl i t is m i t s tarker Druckherabse tzung ; schon er Milchinjekt ion ffihrte zur Normal i s ie rung des Driickes niid die drohende Phthise wurde ai ifgehalten.

Ich kolnme am Sch!usse zu den Ver/ inderungen der t ieferen Gewebe des Auges, bet denen die Reizk6rper therapie wie jede andere Therapie nur eine geringe Wirkung zeigt. Bei Glask6rperblutungen und -triibungen erziel ten MASCHLER~5),

BRENNl~CKE27), ANAT24), HOKEMA 6~ und HAASS s~ gute Er - folge, w/ihrend andere Autoren diese bestrei ten. Bei der Chorioiditis und Chorioretinitis sind fast keine Erfolge zu ver- zeichnen [init Ausnahlne yon JlCXELI is) und BRENNECKE27)]. Herabse izung des in i raokul / i ren Driickes bei Glaukom sahen ~'IASCHLER45), JENDRALSKI61), ]~UFILL 53) nnd HAASSS0).

1920 fiberraschte HEINE 32) durch eine Mit te i lung fiber auf- fallende Besserung der Retinitis albuminurica durch Milch- in jekt ion ill XI yon 1 7 F/illen. R. SCHMIDT Sl) konnte dies durch eigene /iltere Er fahrungen best/it igen, und auch BARTELS va) sah neuerdings fiberraschende Erfolge, so eine Besserung des Sehverm6gens yon s/s 0 auf 5/2 o bis s/1 v Auffal lenderweise bl ieben in den Barte lsschen F/illen die Hintergriindver~Lnde- rungen nicht oder wenig beeinfluBt. ]~ARTELS g laub t daher die Bessernng durch einen Rf ickgang des 0dems erklfiren zu k6nnen. Er gibt a n , dab die Milchspri tze bei Nephr i t ike rn yon heft igen Kopfschlnerzen gefolgt sei. Bei 2Vetzhautblutungen erzielte ItAASS so) Init Vistosan auffal lend schnelle Resorpt ion, sogar v611ige Repa ra t i on bei Thrombosis venae centralis.

Aueh bei der 2~etzhautablSaung wurde die Re izk6rper thera - pie versucht , wenn auch Ineist erfolglos. Indes ber ich te t PURTSCHER 48) in eineln Fal le fiber das Wiederanlegen einer m/~chtigen Abhebung bei einer Myopie yon 6,0 D i m AnschluB an Bet t ruhe , I~ochsalzspritzen und 2 Milchinjekt ionen. Ebenso land in e inem wei teren FMle e ine A n l e g u r g in K o m b i n a t i o n Init der Dorschen Behand lung s ta t t . An nnseren Kl iniken wiirde ebenfalls eiii Fal l yon Dauerhe i lung nach einer Milch- in jekt ion beobachte t . Wef t gr6Ber ist irides die Zahl der erfolg- losen F/ille [BERNEAUD 11) U. a.].

Die Erfolge bei Sehnervenleiden sind gering. Die At rophie versagt natf ir l ich ganz. Bei der Neuri t is re t robulbar is sahen nur L. MOLLER 14), AMAT~5) und HAASS so) Erfolge m i t Milch- injektioneii , R6MERS3) mi t Leci thin. Mehrere schnelle Besse- rungen postgr ipp6ser Papi l l i t iden werden erw/ihnt [HAASSS0), MARIN-MARATaa)]. E inen sehr sch6nen Erfolg beschreibt A~AT 25) bei Papi l l i t is nach Siebbeinh6hlenei terung. Es be- s tand eine v611ige Erb l indung eines Auges Init s tarker Schwel- lung und R 6 t u n g der Papille. 7 Milchinjekt ionen yon 4 ccm ffihrten ziir v611igen Hei lung des Siebbeinleidens und der Papilli t is. Auch ich sail den Rfickgang eines Zent ra l skotomes nach Siebbein- und Kieferh6hlenei terung nebs t Besserung des Visus yon ~/35 auf 5/18 nach einer Milchinjekt ion yon Io com. Nach deln bisher Geh6r ten wfirde es IlliCh gar n ich t wundern, wehn die R e i z k 6 r p e r t h e r a p i e auch bei Neben- h6hlenleiden gute Erfolge zei t igen wfirde. Erw/ ihn t sei niir noch, dab L. M/.~LLER14 ) 1918 , VAN LINT 42) 1920 , BARGY ~3) nnd MARIN-MARAT 4a) Milchinjekt ionei i p rophylak t i sch bet Augapfe lopera t ionen zur Vermeidung einer In fek t ion an- wenden und dab i c h ~s) dies selbst auch bet gr6Beren Lid- p]ast iken und Tra i i sp lan ta t ionen elnpfohlen habe.

Wir k6nnen somi t zusalnlnenfassen, dab die Reizk6rper- therapie sich in der Augenhei lkunde eine feste Stel lung er- rungen h a t nnd sehen gespann t eineln wei teren wissenschaff- l ichen Ausbau derselben entgegen. Insbesondere is t die Frage der Dosierung und der H/ iuf igkei t der A n w e n d u n g noch IIicht geM/ir t ; auch hal te ich die Anf/inge einer kombin ie r t en B e h a n d h n g mi t spezifischen Stoffen und Reizk6rpern ffir viel versprechend.

L i t e r a t u r . i916: 1) L. MUELLER, Vortrag, Wien. klin. Wochenschr. S. 16o4. - - "~) MUELL~R n. TnAI~NER, Med. Klinik, S. 112o. --3)FRIEDLAEND~I~,-Wien. klin. ~Vochenschr. S. 1329. - - 1917 : 4) BACI~STEZ, Wien. klin. Wochenschr., S. 1168. - - s) ELSC~I- Nm, Med. IZlinik, S. 518. - - 6) I-ItJEm% Zeitschr. f. Augenheilk. 36, 3o5. __ 7) MEELLE~, L., -Wien. kiln. Wochenschr. H. 4. - - s) ROSEN- STEIN, Med. Klinik, S. 93. - - 9) v. SCHIJGClq Wochenschr. f. Therap. u. Hyg. d. Auges, H. 4. - - 10) vo~ SZlLu P., Miinch. reed. Wochen- schr. S. 131. - - 1918: 11) ]3ERN~AUD, Klin. Monatsbl. f. Augenhei]k. 6I, 3o 3. - - 12) HAAB~ Mfinch. reed. Wochensehr., H. 24 . - - 13) YON LIt~BERMANN, W'ien. klin. Wochenschr. H. 33- - - 14) L. MUELLXR, \u klin. Wochenschr., S. 33. - - 1~) NUSSBAUM, Med. Klinik, S. 571. - - 16) yon SZlLu tl. STXRNBERG, Klin. Mo- natsbL I. Augenheilk. 60, 219. - - I919: ~) BEdizeN, ref. Klin. Monatsbl. f. Augenheilk. 62, 649. - - is) JIC~:ELI, Klin. Monatsbh f. Augenheilk. 62, 9o. - - ~) LUNDSGAARD, ref. iKlin, Monatsbl. f. Augenheilk. 62, 6 4 9 . . - ~0) MUsY, Klin. Monatsbl, 63, S. 235, - -

~74

~1) STOCKER, Klin. Monatsbl. f. Augenheilk. 63, 234. - - 2~) vow" SZILY U. GTRANSKY, Miinch. reed. Wochenschr. S. 41. - - ~3) UDnaRE~, ref. Klin. Monatsbl. ~. Augenheilk. 63, S. 608. - - x92o: e~) AMAT, ref. Zeitschr. ~. d. ges. Ophthalmol0gie, 5. 42. - - 2~) AMAT, ref. Zeitschr. f. d. ges. Ophthalmologie, S. 93- - - o6) BLATT, Klin. Monatsbl. f. Augenheilk. 65, S. 668. - - ~7) BREX- ~CKE, Klin. MonatsbL f. Augenheilk. 65, 4~9- - - 28) CLAUSEN, Aussprache ~zu:,27. - - - ~ ) CRAVIER, Zeitschr. f. Augenheilk. 43- - - 30) FILBRY, Jahreskurse ~. ~irztl. For tb i ldung XI, S. 16. - - 31) GAUPILL&T, re:f. Zentralbl . f. d. ges. Ophthalmologie 4, 334- - - a~-) HEINE, Mfinch. reed. W0chenschr. S. 1221. - - 83) HASSEL, Med. Klinik, S. 616. - - a4) HOLLER, Zeitschr. f. Augenheilk. 44, I45- - - ~) Joc@s, ref. Zentralbl . f. d. ges. Ophthalmologie 4, 534- - - *~) KE~', ref. Zentralbl. ~. d. ges. OphthMmologie 3, 364. - - ~) KO~NIGSTEIN, Zeitschr. f. Augenheilk. 44, 19o- - - ~8) KOEPPE, Aussprache zu 27. - - a~) KRAUPA, Zeitschr. f. Augenheilk. 4 e, IO5. - - ~0) LAUBE~, Klin. Monatsbl. f. Augenheilk. 64, 5%2. - - ~1) LII~OBLAO, t e l Zentralbl. f. d. ges. Ophthalmologie 4, 43o. - - 4~) VAN LINT, ref. Zentralbl . I. d. ges. Ophthalmologie 3, 563 u. 4, .~3%- - - ~a) MA~SlLLA, ref. Zentralbl . f. d. ges. Ophthalmologie 5, 345. ~ ~4) MARIN-MAEAT, zit. bei JocQs, ref. Zentralbl . L d. ges. Ophthalmologie 4, 534- - - ~a) MASC~ILER, Klin. Monatsbl. f. Augen- heilk. 64, ~52- - - ~ ) PXL~ESO~N, Klin. Monatsbl. f. Augenheilk. 64, 618. - - ~7) PILLAT, Klin. Monatsbl. s Augenheilk. 64, 549. - - ~s)~PuETSCHEe, Zeitschr. f. Augenheilk. 43, I O O . - ~9)SAI~D- MANN,~Aussprache zu 27. __ ~0) SCHWAaTE, Kl in . Monatsbl. I. Augenheilk. 65, 678. - - ~ ) Sex~InT, R., M/inch. med. Wochenschr. 67 , 1383 . ~ ~92x : 5~.) AORANARAZ, ref. Zentralbl. f. d. ges. Oph- thalmologie 6, 234. - - as) BUFILL, ref. Zentralbl . f. d. ges. Ophthal -

K L I N I S C H E W O C H E N S C H R I F T . 2. J A H R G A N G . N r . 4 2 z . JANUAR x923

mologie, 6, 314. - - ~4) CASSlMATIS, ref. Zentralbl. f. d. ges. Oph- thalmologie 6, 234. - - ~5) DARIER, reI. Zentralbt . f. d. ges. Oph- thalmologie 7, 333. - - ss) FRADKINE, ref. Zentralbl . f. d. ges. Oph- thalmologie, 6, 390. - - 57) D~ HAHN, ref. Zentralbl . f. d. ges. Oph- thalmologie 6, 498. - - as) HASSEL, Fortschr. d. Mediz. 38, 257. - - 59) HEINEMANN U. WILKE, Miinch. med. Wochenschr. , H. 5. - - 6o) HOKEMA, ref. ZentralbL L Ophthalmologie 7, 37. - - ~0a) IGEES- HEIMER. Therapeut .Halbmonatsh.4 , IO4. 6 x ) JENDRALSKI, Zeitsehr. f. Augenheilk. 46, 27. - - 62) JocQs, ref. Zentralbl. f. d. ges. Ophthal- mologie 6, 142. - - 6~) KIEFER, Inaug.-Diss. K61n. - - 64) LA FERLA, ref. Zentralbl. f. d. ges. Ophthalmologie 7, 241. - - ss) vo~ LIE- BERMANN, Zeltschr. f. Augenheilk. 46, 199. --*~)!~'IANs, Kinder- tuberkulose I, S. 45- - - 67) MARQIJES, ref. Zentralbl. f. d. ges. Ohrenheilk. 5, 552. - - ss) MAZZEI, ref. Zentralbl. f. d. ges. Ophthalmologie 7, 24~. - - s~) PILLAT, Zeitschr. f. Augenheilk. 45, 269. - - ~0) SCHMIDT, Klin. Monatsbl. f. Augenheilk. 67, 281. - - 71) W'IESE, Zeitschr. f. Augenheilk. 45, 339. - - ~) ZIMMERMANN, ref. Zentralbl. f. d. ges. Ophthalmologie 5, 448. - - x922: ~) BARGY, ref. Zentralbl. f. d. ges. Ophthalmologie 7, 522. - - ~) BARTELS, Vereinigung rhein.-westfgl. Augen/trzte, Nov. 1922. - - 7a) BLANCO, ref. Zentralbl. f. d. ges. Ophthalmologie 7, 379- - - 7~) BussY, ref. Zentralbl. f. d. ges. Ophthalmologie 7, 521. - - 77) BRAUNSTEIN, Klin. Monatsbl. f. Augenheilk. 69, 275. - - 7~) Co~Ds, Anssprache zu 74. - - 79) ERBEN, Klin. Monatsbl. f. Augenheilk. 69, 471. - - 80) HAASG, Klin. Monatsbl. t. Augenheitk. 69, )fSo. - - Sl) HEINE- ~AN~, Klin. Monatsbl. f. Augenheilk. 68, 163. - - se) VAN LINT, ref. ZentrMbl. f. d. ges. OphthMmologie 8, 286. - - ss) ROEMER, Ver. rhein.-west1/il. Augen~rzte, ref. Klin. Monatsbl. f. Augenheilk. 69 . __ 8~) TOBIAs, Klin. Wochenschr. I, S. 5I~.

0FFENTLICHES GESUNDHEITSWESEN. KRIEGSEINFLLISSE U N D K R A N K H E I T S -

B E R E ITSCHAFT. Beobaehtungen aus der schul~retliehen Praxis.

Von

P r o f . D r . ALFRED LEWANDOWSKI, B e r l i n .

Zu den ~- icht igs ten A u f g a b e n de r Schu lg rz t e geh6r t die U n t e r s u c h u n g de r sog. Schu l r ek r u t en , die P r i i f ung a n t ih re Schu l t aug l i chke i t . Be i dieser U n t e r s u c h u n g h a t s ich ergeben, d a b ungef / ihr l O % y o n den 6 - - 7 j / i h r i g e n K n a b e n u n d M/id- c h e n die Schulre i fe yore schul/~rzt l ichen S t a n d p u n k t aus n o c h n i c h t e r r e i ch t h a b e n . Als s t a t i s t i s che Merkwf i rd igke i t sei er- w g h n t , d a b diese Zah l yon l O % U n t a u g l i e h e n sei t l a n g e n J a h r e n z ieml ich e inhe i t l i ch in ganz D e u t s c h l a n d Gi i l t igkei t ha t , w / ih rend sons t die s t a t i s t i s c h e n A n g a b e n der S c h u l / i r z t e of t uner ld/ ixl ich a u s e i n a n d e r g e h e n .

Von B e g i n n m e i n e r schulSxzt l ichen T/ i t igke i t a n den Volks- s chu len Ber l ins b a b e ich m e i n I n t e r e s s e d a r a u f ge lenkt , aus de r Vorgesch i ch t e de r S c h u l r e k r u t e n die E r g e b n i s s e fes tzu- s te l len, die h 6 c h s t w a h r s c h e i n l i c h zu de r M i n d e r w e r t i g k e i t ge- f i ih r t h a b e n , oder sie wen igs t ens erkl / i ren k o n n t e n . So k o n n t e es gel ingen, e in a n n / i h e r n d e s Bi ld jedes I n d i v i d u u m s zu ge- w innen . I c h h a b e re ich bemi ih t , sowei• es i rgend e r r e i chba r , bei den U n t e r s u c h u n g e n yon den Angeh6r igen , d e r e n Anwesen- he i r bei d e n A u f n a h m e n ein u n b e d i n g t e s E r f o r d e r n i s i s t u n d b l e iben mug , die g e s a m t e A n a m n e s e zu er forschen. Auf d iesem Wege s ind i m Ver l au f y o n n u n m e h r 22 J a h r e n die Vorgesch ich- t e n y o n r u n d 13 ooo K i n d e r n a u f g e n o m m e n . Sei t l a n g e m p l ane ich schon, dieses n i c h t u n i n t e r e s s a n t e Mate r i a l n a c h k r i t i s c h e n G e s i c h t s p u n k t e n g e o r d n e t z u s a m m e n zu s te l len u n d zu ve r6 f i en t l i ehen . H of f en t l i ch e rm6g l i chen gfmst]gere Ze i t en eine ba ld ige Ausf i ih rung . t3ei de r a n a m n e s t i s c h e n F e s t s t e l l u n g w u r d e na t f i r l i ch a n t i i b e r s t a n d e n e I n f e k t i o n s - k r a n k h e i t e n ge fahnde t , Masern , K e u c h h u s t e n , W i n d p o c k e n , Schar lach , D i p h t h e r i e . U n d d a ze ig te s ich eine auf fa l l ende Rege lmgBigke i t i n de r Vorgesch ich te . Mi t ganz ge r ingen S c h w a n k u n g e n b l i e b de r P r o z e n t s a t z de r d u r c h i n f i z i e r t e n K i n d e r 2o J a h r e h i n d u r c h gleich bis z u m J a h r e I921, wo i m Fl-f ihjahr z u m e r s t e n m a l e ine so anf fNl ige V e r r i n g e r u n g de r I n f e k t i o n s z a h l e n s i c h zeigte, d a b es s ich v e r l o h n t , d i e sem P h A n o m e n k r i t i s ch n a c h z u g e h e n .

Es sol len zun~ichst die Z a h l e n folgen: V on 19oo- -1921 h a t t e n y o n s g m t l i c h e n u n t e r s u c h t e n K i n d e r n i i b e r s t a n d e n in

P r o z e n t z a h l e n : Mase rn 56%, IKenchhus ten 25 ~o, V~'indpocken 9~o, S c h a r l a c h iO~o, D i p h t h e r i e 5~o.

Bei den U n t e r s n c h u n g e n y o n O s t e r n 1921 a n bis O k t o b e r 19221 Mase rn 23, 5 ~o, K e u c h h u s t e n 12,1 ~o, W i n d p o c k e n 4,2~o, Scha r l ach o,4~o, D i p h t h e r i e o~6%.

Das b e d e u t e t : die Kinder , die 1915 oder 1916 geboren s ind u n d ihre K le ink inde rze i t , das sog. n e n t r a l e .alter, in den J a h r e n bis 1921- -1922 v e r b r a c h t h a b e n , zeigen eine wesen t - l ich ger ingere Anf/ i l l igkei t gegen die f ib l ichen I n f e k t e des K l e i n k i n d e r a l t e r s wie b isher . Die K r a n k h e i t s b e r e i t s c h a f t h a t s ich als e rheb l i ch ger inger bewiesen. Die ~Nide r s t andsk ra f t de r K i n d e r i s t gewachsen. A b g e s e h e n y o n de r A b n a h m e de r I n f e k t i o n s k r a n k h e i t e n war a u c h n o c h fes tzus te l len , d a b eine groBe Zah l y o n K i n d e r n ih re sons t so verh/~ngnisvol le u n d b e d r o h t e K le ink inde rze i t i m a l lgemeinen u n g e ! ~ h r d e t e r yore S/~uglingsalter a n v e r b r a c h t h a t t e n als b i sher . N/~her k a n n ich au f diese Dinge in d e m mi r v o r g e n o m m e n e n R a h m e n n i c h t e ingehen .

W a s ze igen n u n die m i t g e t e i l t e n Zah len? Die E r k r a n - k u n g e n a n Mase rn s ind n m die H~l f t e gesunken , D i p h t h e r i e auf den 8. Tell, S c h a r l a c h au f den 25. Te l l der f r i ihe ren Zeit , bei D i p h t h e r i e u n d Scha r l ach i s t die A b n a h m e a m f r a p p a n - t e s t en . Als E r g e b n i s de r U n t e r s n c h n n g e n y o n 1921 a n k a n n also eine i i be r r a schende Vers t f i rkung der na t i i r l i chen I m m n - n i t / i t i m S inne CZERNYS 1) i e s tges te l l t werden .

Die mi tge t e i l t e S t a t i s t i k will na t t i r l i ch k e i n e n A n s p r u c h auf m a t h e m a t i s c h e Genau igke i t machen . I c h weiB sehr gut , d a b sich Feh l e rque l l en be i n l e inen F e s t s t e l l u n g e n n i c h t ver - m e i d e n lassen. Abe r es d a r t dabe i be r i i cks i ch t ig t werden , d a b fiir die Wf i rd igung der Sachlage doch eine Re ihe y o n gf ins t igen M o m e n t e n sprechen . I. Sei t 22 J a h r e n derse lbe U n t e r s u c h e r , I e rne r das gleiche Mil ieu in se inen nngef/~hr g le ichen sozialen u n d h y g i e n i s c h e n B e d i n g u n g e n . Mein Bez i rk u m f a g t r u n d IOO ooo Seelen, also e t w a die E i n w o h n e r z a h l e iner gr6Beren S t a d t . Sie b e w o h n e n den g r6Bten Tell des sog. a l t e n Be r l ine r W e s t e n s -- den T i e r g a r t e n e ingeschlossen - - ,

�9 wobei b e m e r k t sei, d a b einige S t raBen dieses of t gepr iesenen W e s t e n s e inen t y p i s c h s t a r k p ro l e t a r i s chen C h a r a k t e r auf- weisen, we i t aus au sgesp rochene r als viele S t r aBen in den e igen t l i chen A r b e i t e r g e g e n d e n des Nordens u n d Ostens . Die B e v N k e r u n g zeigt i m g rogeu u n d g a n z e n eine z ieml iche W o h n s t e t i g k e i t , was bei der \Ver• der S t a t i s t i k m i t s p r i c h t .

1) Klln. Wochenschr. 1922, Nr. 9.