2
2. Analyse yon Materialien der Industrie, des Handels und der Landwirtschaft 123 mid die Elektrolyse noch 5 rain fortgesetzt. Nach Entfernen des Elektrolyten spfilt man Gef~l~ und Elektroden grfindlich mit 96%igem fl~thanol ab, taucht die Anode in Alkohol, troeknet im Trockenschr~nk 5 rain bei 120~ C, kfihlt 5 rain auf einem Nicke]bloek, steHt auf die Waagsehale einer Mikrowa~ge und w~gt in der zehnten Minute. Der PbO2-Niederschlag wh'd in Salpetersgure (1:1) und etwas Perhydrol gel6st, die Elektrode mit doppelt dest. Wasser, dann mit Alkohol abgespfilt, wie vorher getroeknet und gewogen. Der Bleigehalt der Probe erreehnet sich aus der Differenz der beiden Wi~gungen mit Hilfe des theoretisehen Umrechnungsfaktors 0,8662. -- Unter den angegebenen Elektrolysebedingungen ist eine kathodische Abscheidung yon Blei nicht zu beffirchten. Die Dauer fiir eine Bestimmung betrggt 2--2~ Std. Beleganalysen mit Bleigehalten yon 5--84% und verschiedenen An- teilen Zinn, Antimon und Kupfer zeigen gute Ergebnisse mit einem maximalen rel. Fehler yon ~_ 0,6%. H. GAI~SCHAO~-~ Zur Bestimmung yon BleisulIat, besonders in Akkumulatorenplatten, kombiniert G. GABRIELSON 1 das Verfahren yon F. P. TI~EAI)WELL 2 mit einer Ionenaustauscher-Methode. Anstatt das bei dem AufsehluB mit Natrinmcarbonat gemal3 der Gleichung PbSO~ -~ ~2C03 = PbCO 3 ~- Na~SO 4 gebfldeie Natrinm- sulfat fiber die Fiillung als Barinmsulfat zu best,immen, wird das Filtrat yore Blei- carbonat mit einem Kationenaustauseher in der H-Form behandelt und die dabei freigemachte Sehwefelsaure mit I~atronlauge titrierb. -- Vorschri/t /i~r reines Bleisulfat. Das Bleisulfat wird mit 200 ml 0,25%iger NatriumearbonatlSsung 1 Std lang gekoeht. Nach dem Erka]ten sattigt man die L6sung mit Kohlendioxyd, fi]triert das Bleicarbonat ab und wascht mit COe-gesattigtem Wasser. Filtrat und Waschwasser werden etwa 20 rain ]aug mit dem Austauseher (Amberlite IR 120-I-I, 0,15--0,3 ram) gekocht. Nach dem Abkiihlen wird die L6sung mit dem Harz in die Saule (Abmessung des Harzbettes: 14 cm hoeh, 1 cm Durchmesser) gegossen. In der Saule befindet sieh bereits eine 2--3 cm hohe Sehicht desselben Austauschers. Man l~I3t die L6sung ab]aufen und wascht mit 50 ml Wasser nach. Nach 20 rain ]angem Kochen des Durchlaufes und Abkiihlen titriert man mit 0,1 n Natronlauge gegen Fhenolphthalein. -- Forschri/t fi~r Akkumulatorplatten. Ein Stfiek yon etwa 6 g wird in gleieher Weise wie zuvor beschrieben behandelt. Die Ubereinstimmung mit dem Barinmsu]fatverfahren ist sehr gut. Der maximale relative Fehler betr~gt ~: 0,4%. R. KL~Nr Die Sauerstoffbestimmung in Titanmetall~ welche auf der Umsetzung mit I(ohle und ansehlieBender Analyse der entwiekelten Gase beruht, wird yon D. H. WIL~S und J. F. FLEISC~Eg 3 dahin abge~ndert, daft an Stelle des bisher iiblichen Eisen- oder Trockenbades ein Platinbad verwendet wird. Dieses hat den Vorzug, dab mehr Proben untersucht werden kSnnen, ohne dab das Bad lest wird. Der P1atinverhst ist nut gering und f/~llt bei der durch die neue Arbeitsweise gewonnenen Zeit- ersparnis nieht ins Gewicht. -- Arbeitsweise. Nach Beschicken des Ofens (genaue Beschreibung der Apparatnr vgl. R. S. McDoNALI), J. E. F~G~L Jg. und E.W. B~Is ~) mit etwa 25 g Platin und den Proben wird der Tiegel 4--6 Std bei 2400 ~ C entgast, bis weniger als 0,1 #1 Gas pro min entweicht. Nach Abkfihlen auf 1400~ C gibt man das Platin innerhalb yon 10 rain in Anteilen yon je 4--5 g zu, wobei jedes- mal evakuiert wird. Dann evakuiert man etwa 10 min bei 1850~ C, bis die Blind- probe 0,2--0,3 #1 Gas/rain anzeigt. Zur ~Jberpr'fifung des Platinbades ]~Bt man Anal. chim. Aeta (Amsterdam) 15, 426--428 (1956). A. B. Tudor, Nol (Schwed.). Kurzes Lehrbuch der ana]yt. Chemie, 11. Aufl., Wien 1935, Band2, S. 400. a Anal. ehim. Aeta (Amsterdam) 15, 334--336 (1956). General Electric Comp., Schenectady, 1~. u (USA). Analyt. Chemistry 27, 1632 (1955); vgl. diese Z. 155, 220 (1957).

Die Sauerstoffbestimmung in Titanmetall

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Die Sauerstoffbestimmung in Titanmetall

2. Analyse yon Materialien der Industrie, des Handels und der Landwirtschaft 123

mid die Elektrolyse noch 5 rain fortgesetzt. Nach Entfernen des Elektrolyten spfilt man Gef~l~ und Elektroden grfindlich mit 96%igem fl~thanol ab, taucht die Anode in Alkohol, troeknet im Trockenschr~nk 5 rain bei 120 ~ C, kfihlt 5 rain auf einem Nicke]bloek, steHt auf die Waagsehale einer Mikrowa~ge und w~gt in der zehnten Minute. Der PbO2-Niederschlag wh'd in Salpetersgure (1:1) und etwas Perhydrol gel6st, die Elektrode mit doppelt dest. Wasser, dann mit Alkohol abgespfilt, wie vorher getroeknet und gewogen. Der Bleigehalt der Probe erreehnet sich aus der Differenz der beiden Wi~gungen mit Hilfe des theoretisehen Umrechnungsfaktors 0,8662. - - Unter den angegebenen Elektrolysebedingungen ist eine kathodische Abscheidung yon Blei nicht zu beffirchten. Die Dauer fiir eine Bestimmung betrggt 2 - - 2 ~ Std. Beleganalysen mit Bleigehalten yon 5--84% und verschiedenen An- teilen Zinn, Antimon und Kupfer zeigen gute Ergebnisse mit einem maximalen rel. Fehler yon ~_ 0,6%. H. GAI~SCHAO~-~

Zur Bestimmung yon BleisulIat, besonders in Akkumulatorenplatten, kombiniert G. GABRIELSON 1 das Verfahren yon F. P. TI~EAI)WELL 2 mit einer Ionenaustauscher-Methode. Anstatt das bei dem AufsehluB mit Natrinmcarbonat gemal3 der Gleichung PbSO~ -~ ~2C03 = PbCO 3 ~- Na~SO 4 gebfldeie Natrinm- sulfat fiber die Fiillung als Barinmsulfat zu best, immen, wird das Filtrat yore Blei- carbonat mit einem Kationenaustauseher in der H-Form behandelt und die dabei freigemachte Sehwefelsaure mit I~atronlauge titrierb. - - Vorschri/t /i~r reines Bleisulfat. Das Bleisulfat wird mit 200 ml 0,25%iger NatriumearbonatlSsung 1 Std lang gekoeht. Nach dem Erka]ten sattigt man die L6sung mit Kohlendioxyd, fi]triert das Bleicarbonat ab und wascht mit COe-gesattigtem Wasser. Filtrat und Waschwasser werden etwa 20 rain ]aug mit dem Austauseher (Amberlite IR 120-I-I, 0,15--0,3 ram) gekocht. Nach dem Abkiihlen wird die L6sung mit dem Harz in die Saule (Abmessung des Harzbettes: 14 cm hoeh, 1 cm Durchmesser) gegossen. In der Saule befindet sieh bereits eine 2--3 cm hohe Sehicht desselben Austauschers. Man l~I3t die L6sung ab]aufen und wascht mit 50 ml Wasser nach. Nach 20 rain ]angem Kochen des Durchlaufes und Abkiihlen titriert man mit 0,1 n Natronlauge gegen Fhenolphthalein. - - Forschri/t fi~r Akkumulatorplatten. Ein Stfiek yon etwa 6 g wird in gleieher Weise wie zuvor beschrieben behandelt. Die Ubereinstimmung mit dem Barinmsu]fatverfahren ist sehr gut. Der maximale relative Fehler betr~gt ~: 0,4%. R. K L ~ N r

Die Sauerstoffbestimmung in Titanmetall~ welche auf der Umsetzung mit I(ohle und ansehlieBender Analyse der entwiekelten Gase beruht, wird yon D. H. W I L ~ S und J. F. FLEISC~Eg 3 dahin abge~ndert, daft an Stelle des bisher iiblichen Eisen- oder Trockenbades ein Platinbad verwendet wird. Dieses hat den Vorzug, dab mehr Proben untersucht werden kSnnen, ohne dab das Bad lest wird. Der P1atinverhst ist nut gering und f/~llt bei der durch die neue Arbeitsweise gewonnenen Zeit- ersparnis nieht ins Gewicht. - - Arbeitsweise. Nach Beschicken des Ofens (genaue Beschreibung der Apparatnr vgl. R. S. McDoNALI), J. E. F~G~L Jg. und E.W. B ~ I s ~) mit etwa 25 g Platin und den Proben wird der Tiegel 4--6 Std bei 2400 ~ C entgast, bis weniger als 0,1 #1 Gas pro min entweicht. Nach Abkfihlen auf 1400 ~ C gibt man das Platin innerhalb yon 10 rain in Anteilen yon je 4--5 g zu, wobei jedes- mal evakuiert wird. Dann evakuiert man etwa 10 min bei 1850 ~ C, bis die Blind- probe 0,2--0,3 #1 Gas/rain anzeigt. Zur ~Jberpr'fifung des Platinbades ]~Bt man

Anal. chim. Aeta (Amsterdam) 15, 426--428 (1956). A. B. Tudor, Nol (Schwed.). Kurzes Lehrbuch der ana]yt. Chemie, 11. Aufl., Wien 1935, Band2, S. 400.

a Anal. ehim. Aeta (Amsterdam) 15, 334--336 (1956). General Electric Comp., Schenectady, 1~. u (USA).

Analyt. Chemistry 27, 1632 (1955); vgl. diese Z. 155, 220 (1957).

Page 2: Die Sauerstoffbestimmung in Titanmetall

124 Bericht: Spezielle analytische Methoden

zu Beginn eine NBS-Eisenprobe durchlaufen, anschlieBend die Titanproben, bis des Bad etwa 10% Ti enth~lt, und schliel~lich nochmals zur Uberprfifung des Bades eine standardisierte Probe. Des verunreinigte Platin wird neck Pulverisieren fiber des Chlorop]a~inat gereinigt. - - Des Platinbad k~nn mit gleichem Erfo]g zur Sauer- sto//bestimmung in anderen Meta]len, z. B. Molybdiin, Wol/ram, Tantal, ZirConium, Kup/er und hochschmelzenden Legierungen, herangezogen werden.

H. GARSCHAOEN Zur polarographischen Bestimmung yon Chrom in Ghrom-Molybd~inleglerungen

gibt D. G. HmGs 1 folgende gegen friiher~ verbesserte Arbeitsvorschrift an: Bei Cr- Gehalten zwischen 0,05 und 1,5% wlrd 1 g der Probe in 5 ml 12 m Salzs~ure und 15 ml 6 m Salpeters~ure in der W~rme klar gelSst und zur Trockne eingedampft. Nach dem Abkfihlen wird mit 10--15 ml Wasser in einen Becher fibergespiilt, zur vollst~ndigen Oxydation des Chroms mit 25 Tropfen 30% igem Wasserstoffperoxyd versetzt und zusammen mit 20 ml 5 n Natronlauge 10 rain im Sieden gehalten. Schliel3lich wixd gekfihlt und nach Zugabe yon 1 ml l%iger Gelatinel5sung auf 50 ml aufgefiillt. Enthalt die Probe bis zu 20% Cr, so wird yon nut 0,2 g ausgegangen, die mit 2 ml Salzsi~ure und 10 ml Salpeters~ure gel5st werden, auch werden dann nur 15 ml ~ratronlauge verwendet und es wird nach Zusatz yon 2 ml Gelatinel5sung auf 100 ml aufgeffillt. 5 m] der EndlSsung werden dann 5 rain mit Stickstoff be- handelt und zwischen --0,5 und --1,3 V gegen die Queeksi]berbodenanode polaro- graphiert. Die HShe der vorzfig]ich ausgebfldeten Stufe wird mit Eichpolaro- grammen verglichen. Sie ist der Konzentration linear proportional. Gehalte unter 2,5% Cr werden auf ~ 2--3%, hShere Gehalte auf • 1--2% genau erfal3t.

K. C~vsE Eisen~ Stahl. C. F~ICK und K. F. LAun~ 3 berichten fiber Er]ahrungen bei der

spektralanalytischen Be8timmung der Spuren- und Begleitelemente im t~oheisen. Die Apparatur besteht aus einem 1,5 m-Gitterspektrographen der ARL, Sparc-Arc- Unit und dem Densitometer der gleichen Firmu. Entwicklung, Platteneichung und Auswertung erfo]gen nach den fiblichen Verfahren. Die Verff. verwendeten viel Mfihe auf die Gewinnung passender Eichsubstanzen. Soweit Testlegierungen nieht zur Verffigung standen, wurden EiehlSsungen hergestellt, mit denen die gelSsten Proben anMysiert wurden. Z.T. konnten auf diese Weise dann feste sekund~re Standard- proben gewonnen werden. Auch zur Gewinnung yon LTbersichtsanMysen bew~hrte sieh des LSsungsverfahren, weft nur so fiber grSi]ere Bereiche der z. T. inhomogenen GuBstficke gemittelt werden konnte. Die LSsungen wurden mit Mikropipette oder Pt-0se auf Kolilelektroden gebracht, unter einem Ultrarotstrahler getrocknet und im Hochspannungsfunken oder Wechselstromlichtbogen angeregt. Die Unter- suchung enth~lt viele arbeitsteehnischen Hinweise und Erfahrungen bei der Analyse der vielf~l~ig zusammengesetzten Roheisenproben. Im einze]nen wird die Be- stimmung yon Si, Mn, Ti, Cr, Cu, Ni, V, Co, Mo, Sn, A1 und Mg bearbeitet. Dcr Fehlerberecknung liegen jeweils etwa 50 Einzelbestimmungen zugrunde. Werden je 3 Einze]werte zu einem Mittelwert~ zusammengefa~t, so ergeben sick Standard- abweichungen, bezogen auf den Prozentgehalt yon 1--4,4%.

H. PFUNDT und H.I~RE~L t legen wichtige Untersuchungen zur Emissionsspektral- analyse des Stables mit dem Lichtelektrometer vor. Bei diesem Ger~t handelt es sick

1 Analyst 81~ 656--660 (1956). Armament Res. a. Development Establishment, Fort Halstead, Kent (England).

Bus~, G. I-L, und D. G. HIGGS: Analyst 80, 536 (1955) ; vgl. diese Z. 151, 37 (1956). 3 Arch. Eisenhfittenwes. 27, 557--562 (1956). Hess. Berg- u. Hfittenwerke A.G.,

Wetzlar. Arch. Eisenhfittenwes. 27, 629--635 (1956). Techn. Hochseh. Miinchen.