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tanzspiegel 12-18 5 Die deutsche Delegation hatte einen weiten Weg zurückgelegt. Von Berlin waren es immerhin fast 8.000 km bis zum Austra- gungsort der WDSF Weltmeis- terschaften der Senioren I in den Einzeldisziplinen Standard und Latein. Zahlreiche deutsche Paare hatten sich dennoch samt Fanblock, Trainern, Physiothe- rapeuten und Co. auf den Weg gemacht, um den DTV in der Ferne zu vertreten. Darunter waren auch Erik Heyden/Julia Luckow und Fabian Wendt/Anne Steinmann. Die erfolgreichen deutschen Newcomer der Senioren I 2018 waren mit großen Ambitionen in die Hauptstadt des US-Bundesstaates Florida gereist. Die sieben DTV-Paare waren hochmotiviert und bestens aufgelegt zu ihrer Weltmeisterschaft der Senioren I Standard und stellten zudem die größte Delegation einer Tanzsportnation. Foto: Stille Photography Welcome to Miami Sylt 2019: 17.-22.03.2019 Braunlage Pfingsten: 01. - 07.06.2019 Braunlage Sommer: 03. - 09.08.2019 Gerwin und Betty Biedermann www.tanzsport-biedermann.de TRAINIEREN MIT PROFIS DIE TANZSPORTSEMINARE AUF SYLT UND IN BRAUNLAGE TOP-TRAINER & TOP-HOTELS UNTERRICHT TRAINING ENTSPANNUNG LIVING KULINARISCHES TURNIERE TANZSPORTBEDARF Gold und Bronze bei den Weltmeisterschaften der Senioren I Anzeige

Die sieben DTV-Paare waren hochmotiviert und bestens ... · Andreea Matei, Rumänien (176,96) 5. Marco Sirocchi/ Dora Kilin, Rumänien (175,58) 6. Matteo Cicchitti/ Simona Brecikova,

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tanzspiegel 12-18 5

Die deutsche Delegation hatteeinen weiten Weg zurückgelegt.Von Berlin waren es immerhinfast 8.000 km bis zum Austra-gungsort der WDSF Weltmeis-terschaften der Senioren I inden Einzeldisziplinen Standardund Latein. Zahlreiche deutschePaare hatten sich dennoch samtFanblock, Trainern, Physiothe-rapeuten und Co. auf den Weggemacht, um den DTV in derFerne zu vertreten. Darunter

waren auch Erik Heyden/Julia Luckow und FabianWendt/Anne Steinmann. Die erfolgreichen deutschenNewcomer der Senioren I 2018 waren mit großenAmbitionen in die Hauptstadt des US-BundesstaatesFlorida gereist.

Die sieben DTV-Paare waren hochmotiviert und bestens aufgelegt zu ihrer Weltmeisterschaft der Senioren I Standard und stellten zudem die größte Delegation einer Tanzsportnation. Foto: Stille Photography

Welcometo Miami

Sylt 2019: 17.-22.03.2019Braunlage Pfingsten: 01.- 07.06.2019Braunlage Sommer: 03.- 09.08.2019

Gerwin und Betty Biedermann

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Gold und Bronze bei den Weltmeisterschaften der Senioren I

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WDSF Open Latin Ab 15:00 Uhr fand das WDSF Open La-

teinturnier statt. Als deutsche Vertreter wa-ren Timur Imametdinov/Nina Bezzubovaangereist, die als Sternchenpaar erst etwasspäter in das Turnier einstiegen. Schnellwar klar, dass die beiden das Feld nach Be-lieben dominierten. Mit wehenden Fahnenzogen sie in das Halbfinale und schließlichins Finale ein. Das Paar zeigte in derSchlussrunde erneut eine hervorragendetänzerische Leistung geprägt von viel Emo-tion und herausragender Technik. Nicht

ohne Grund gab es von den Gästen am Flä-chenrand wiederholt begeisterten Szenen-applaus. Entsprechend eindeutig gewan-nen sie das Turnier mit 192,87 Punkten.Den Silberrang belegten Alexandru IonutMiculescu/Andra Pacurar aus Rumänien(181,42 Punkte). Bronze ging an Mihai-VladParaschiv/Irina Elena Tudorache, ebenfallsaus Rumänien (172,38 Punkte). Auf denweiteren Plätzen folgten Guiseppe Incatas-ciato/Eva Fus aus Österreich vor den Italie-nern Vincenzo Taormina/Floriana Messinasowie Armand Fazullin/Klaudia Iwanskaaus Polen.

tanzspiegel 12-186

international Weltmeisterschaften Senioren I Standard und Latein

WDSF WORLD OPENLATEIN1. Timur Imametdinov/

Nina Bezzubova, Grün-Gold-Club Bremen(192,87)

2. Ionut Alexandru Miculescu/Andra Pacurar, Rumänien (181,42)

3. Mihai-Vlad Paraschiv/Irina Elena Tudorache, Rumänien (172,38)

4. Giuseppe Incatasciato/Eva Fus, Österreich (164,96)

5. Vinzenco Taormina/Floriana Messina, Italien (164,79)

6. Armand Fazullin/Klaudia Iwanska, Polen (159,91)

Austragungsort der Weltmeisterschaft war das Intercontinental Hotel inMiami, USA. Ein hochaufragender Wolkenkratzer und Teil der berühmtenSkyline der Stadt. Im Inneren strotzte das Gebäude vor gewollter ameri-kanischer Dekadenz. Möbel aus dunklem Holz und Springbrunnen ziertendie Lobby. Das Obergeschoss mit dem „Grand Ballroom“ – dem Schauplatzder WM – zeigte sich nicht minder imposant. Schwere Teppiche, Marmor-säulen und goldene Insignien wohin das Auge blickte. Der Saal selbst präsentierte sich landestypisch und fast schon kitschig in den Farben derUSA: Blau, Rot und Weiß. Angefangen bei der Tischdekoration über dasScheinwerferlicht und den Fanartikeln bis hin zu den Medaillen war allesin Anlehnung an das „Star-Spangled Banner“ dekoriert. Inmitten des Saales erstreckte sich, umzingelt von zahlreichen Stuhlreihen, die großeTanzfläche, auf der in den kommenden Tagen die Turniere des AmericanDance Sport Festival ausgetragen werden sollten.

Samstag 13.10.Während im Rahmen der Tagesveranstaltung zahl-reiche Turniere der unteren Startklassen sowie aus dem Bereich der amerikanischen Smooth-Sektion ausgetragen wurden, begannen die internationalen Turniere am Nachmittag bzw. Abend.

Timur Imametdinov/Nina Bezzubova gewannen unter frenetischem Beifall das World Open Lateinturnier. Foto: Stille Photography

Daniel Christensen | CC-BY-SA 3.0

WM Senioren I LateinVier deutsche Paare gingen bei der

Weltmeisterschaft der Senioren I Lateinmit unterschiedlichen Hoffnungen und Er-wartungen an den Start. In dem Feld aus39 Paaren wurde schnell ersichtlich, wel-che Paare sich in der Vorrunde durchsetzenwürden. Während Stefan und Melanie Gött-linger (Gelb-Schwarz Casino München) den30. Platz belegten und ebenso wie MarcHartung-Knöfler/Andrea Rhinow-Conrad(TSC Schwarz-Gelb Aachen) mit dem 25. Platz das Turnier bereits vor dem Vier-telfinale beendeten, erreichten Erik Hey-den/Julia Luckow sowie Andreas Hoff-mann/Isabel Krüger erwartungsgemäß die24er-Runde.

Im Viertelfinale gab es für die beidendeutschen Spitzenpaare der Senioren I Latein keine größeren Probleme. Souveränzogen beide Paare in das Halbfinale ein.Eine Überraschung gab es dennoch beimBetrachten der Rundenauslosung. Mit Pau-lo Croce/Petra Kaskova (13.) hatten sich dieViertplatzierten des Vorjahres ebenso wieAkiko und Shingo Nagoshi (15.), die aktuel-len Plätze fünf und sieben der Weltranglisteüberraschend nicht für diese Runde quali-fiziert.

Im Semifinale zeigten sowohl Heyden/Luckow als auch Krüger/Hoffmann eine er-neute Leistungssteigerung. Für die mitge-reisten Fans und Trainer stand fest: Es würdeein Finale mit zweifacher deutscher Betei-ligung geben. Als die Teilnehmer des Fina-les ausgehangen wurden, war die Überra-schung entsprechend groß: Während Hoff-mann/Krüger sich erfreulicherweise für dasFinale qualifiziert hatten, waren Heyden/Luckow auf dem siebten Platz gelandet undhatten den Sprung in das Finale knapp ver-passt. Fassungslose Blicke wurden ausge-tauscht, Erik und Julia selbst waren von die-sem Ergebnis sichtlich erschüttert. Mit demAusscheiden des amtierenden DeutschenMeisters hatte niemand gerechnet. NachCroce/Kaskova und Nagoshi/Nagoshi warnun auch die Nummer acht der Weltranglis-te ausgeschieden. Die Tanzwelt stand Kopf.Der Traum vom WM-Finale geplatzt. Beson-ders ärgerlich: Wie sich später herausstellensollte, war es nur ein Kreuz, das den beidenzum Finaleinzug gefehlt hatte.

Eben jenes zusätzliche Kreuz hattenAndreas Hoffmann/Isabel Krüger auf ihremKonto verbuchen können. Entsprechenddurfte sich der deutsche Fanblock zumin-

dest über einen Finalteilnehmer aus denReihen des DTV freuen. Ein Blick auf dieweitere Teilnehmerliste des Finales ließ dieStirn vieler Betrachter in Grübelfalten ver-sinken. Gleich mehrere Teilnehmer des Fina-les hatten es eher unerwartet in die Rundeder letzten Sechs geschafft. Während diePaare auf den Weltranglistenplätzen fünf,sieben und acht ausgeschieden waren, fei-erten die Paare auf den Ranglistenplätzen26, 30 und 52 den Einzug ins Finale. Hättejemand vor dem Turnier auf eben dieseKonstellation getippt, so wäre er wohl miteiner guten Quote belohnt worden.

Das anschließende Finale dominiertenGeorgy Osadchy/Tatiana Nikolaeva ausRussland. Bereits mit dem ersten Schrittmachten sie klar, dass sie nicht vorhatten,den Titel irgendjemand anderem zu über-lassen. Die beiden zeigten begeisterndes,synchrones und technisch makelloses Tan-zen. Entsprechend eindeutig waren dieWertungen. Das Paar gewann mit 52 von55 Bestwertungen. Der zweite Platz gingüberraschend an Dumitru Simon Sorin/Flo-rentina Constantinescu aus Rumänien, wel-che im Vorjahr noch den achten Platz be-legt hatten. Dieses Paar hatte wohl vor der

WM niemand auf der Rechnung gehabt.Während viele Gäste die Entscheidungnicht nachvollziehen konnten, gelang esden 52. der Weltrangliste das internationaleWertungsgericht von sich zu überzeugenund Vizeweltmeister zu werden.

Andreas Hoffmann/Isabel Krüger zeig-ten ebenfalls eine hervorragende Finalleis-tung: Nur knapp verpassten die Kölner dieSilbermedaille. Im Cha-Cha-Cha und imPaso Doble beanspruchten die beiden denzweiten Platz, in den anderen Tänzen ge-lang ihnen dies jedoch nicht. So bestätig-ten sie trotz des verpassten Silbers ihrendritten Platz aus dem Vorjahr erfolgreichund freuten sich unter lautem Jubel desdeutschen Fanblocks über die zweiteBronzemedaille bei einer Weltmeister-schaft. Die weiteren Plätze im Finale beleg-ten Yevgen Dmytrenko/Mery Lenz aus Ar-gentinien (4. Platz) vor Stephane Guijarro/Jennifer Meunier aus Frankreich (wie imVorjahr 5. Platz) und Duarte Sousa/ElisabetePera aus Portugal (6. Platz).

Nach der Siegerehrung und der ver-klungenen russischen Hymne zeigten dieneuen Weltmeister noch einen Jive alsSiegertanz. >>

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international

WM SENIOREN I LATEIN1. Georgy Osadchy/

Tatiana Nikolaeva, Russland (5)

2. Dumitru Simon Sorin/Florentina Constantinescu,Rumänien (14)

3. Andreas Hoffmann/Isabel Krüger, TSC Mondial Köln (14)

4. Yevgen Dmytrenko/Mery Lenz, Argentinien (18)

5. Stephane Guijarro/Jennifer Meunier, Frankreich (24)

6. Duarte Sousa/Elisabete Pera, Portugal (30)

7. Erik Heyden/Julia Luckow, TSC Excelsior Dresden

Die Weltmeister der Senioren Latein:Georgy Osadchy/Tatiana Nikolaeva aus

Russland. Fotos: Stille Photography

Finale knapp verpasst: Erik Heyden/Julia Luckow belegtenden Anschlussplatz sieben.

Andreas Hoffmann/Isabel Krüger gewannen unter großem Jubel der deutschen Delegation ihre zweite

Bronzemedaille bei einer Senioren-Latein-WM.

WDSF Open StandardDas WDSF Open Turnier präsentierte

sich auf einem deutlich höheren Niveau alsdas Pendant der lateinamerikanischen Tän-ze vom Vortag. Gleich zwei Paare aus denTop Ten der Weltrangliste waren angereist,um sich dem internationalen Vergleich zustellen. Anton Skuratov/Alena Uehlin ver-traten dabei den DTV.

Das Feld bestand aus 67 Paaren. Mühe-los arbeiteten sich Anton und Alena vonRunde zu Runde weiter nach vorn. Spätes-tens ab dem Halbfinale präsentierte sich dasverbliebene Feld tanzsportlich auf höchs-tem internationalem Niveau. Unterstütztvom deutschen Fanblock erreichten Skura-tov/Uehlin das Finale. Bereits nach dem ers-ten Solotanz kristallisierte sich die Rangfol-ge hinaus. Mit einigem Vorsprung sicher-ten sich Evgeny Moshenin/Dana Spytsynaden Sieg mit 38,08 Punkten. Skuratov/Ueh-lin überzeugten mit ihrer rasanten undpunktgenauen Performance die Wertungs-richter und sicherten sich in diesem Tanzden zweiten Platz mit 36,46 Punkten undeinem Vorsprung von 0,46 Punkten. Ihnendicht auf den Fersen folgten Qui Yuming/Wie Liying aus China mit 35,99 Punkten.

Im Verlauf des Turniers sollte es span-nend werden. Während es Moshenin/Spytsyna gelang, den Vorsprung Runde für Runde auszubauen, lieferten sich Sku-ratov/Uehlin und Yuming/Liying ein mes-serscharfes Duell. Sowohl im LangsamenWalzer als auch im Slowfox lagen beidePaare mit 36,0 Punkten gleichauf. Den mit-gereisten Fans stockte der Atem. Würden

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international Weltmeisterschaften Senioren I Standard und Latein

Sonntag 14.10.

Anton Skuratov/Alena Uehlin wurden Zweite im World Open

Standardturnier in Miami. Foto: Stille Photography

WDSF WORLD OPENSTANDARD1. Evgeny Moshenin/

Dana Spitsyna, Russland (190,79)

2. Anton Skuratov/Alena Uehlin, TTC München (181,62)

3. Qiu Yuming/Wei Liying, China (180,62)

4. Rares Cojoc/Andreea Matei, Rumänien (176,96)

5. Marco Sirocchi/Dora Kilin, Rumänien (175,58)

6. Matteo Cicchitti/Simona Brecikova, Slowakei (171,17)

Fun Fact: Beim Betreten der Halle am Sonntag-morgen mussten sich einige Besucher nochmalsverdutzt die Augen reiben, als sie den erst amVorabend gekürten Weltmeister Osadchy schonwieder auf der Fläche sahen. Insbesondere da erdieses Mal mit einer anderen Dame als noch amVorabend an den Start ging. Lag hier ein Fehlervor? Gab es einen ebenso talentierten Zwillings-bruder? Nach einem kurzen Augenblick fand sichdes Rätsels Lösung: Osadchy war im Rahmen eines Teacher and Students Wettbewerb (in denUSA bereits eine sehr erfolgreiche Turnierform)an den Start gegangen. Auch diesen Wettbewerbgewann er übrigens. Am späteren Nachmittagfolgten die internationalen Wettbewerbe.

internationalWeltmeisterschaften Senioren I Standard und Latein

Unterstützung von der Seitenlinie … Foto: Stille Photography

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sich Skuratov/Uehlin behaupten können?Eine erste Vorentscheidung brachte derQuickstep, in welchem die beiden Deut-schen durch eine spritzige und mitreißendeDarbietung ihren Vorsprung um 0,25 auf0,71 Punkte ausbauten. Trotz des „kleinenPolsters“ war der Ausgang des Turniersnoch ungewiss. Die Entscheidung sollteschließlich der verbliebene Solotanz, derWiener Walzer, bringen. Während das chi-nesische Paar eine sehr kreative und ausge-sprochen „figurenlastige“ Version des Wal-zers präsentierte, zeigten Skuratov/Uehlineine sehr klassische und schnörkellose, da-für aber technisch und musikalisch perfek-te Interpretation des Wiener Walzers. Alsdas Ergebnis angezeigt wurde, brandeteJubel durch den Saal. Skuratov/Uehlin hat-ten die Wertungsrichter überzeugt.

Mit 36,66 Punkten und einer resultie-renden Gesamtwertung von 181,62 Punk-ten sicherten sie sich die Silbermedaille vorYuming/Liying (180,62 Punkte). Platz vierging an Cojoc Rares/Andrea Matei aus Ru-mänien, die sich sowohl gegen ihre Lands-leute Marco Sirocchi/Dora Kilin als auch ge-gen Matteo Cicchitti/Simona Brecikova ausder Slowakei durchsetzten. >>

Professional DivisionLatein

Das Turnier der Professional DivisionLatein war jenes mit dem kleinsten Starter-feld an diesem Abend. Nur zwei Paare wa-ren angereist, um ihre Leistung unter Be-weis zu stellen. Neben Revaz Robakidze/Lika Ghuhunishvilli aus Georgien tratenLars Erik Pastor/Natalia Szypulska aus Bre-men den Vergleich an. In dem kurzweiligenFinale setzten sich die Letztgenannten mü-helos gegen ihre Konkurrenten durch undfreuten sich somit über den Turniersieg.

WM Senioren I Standard

Der zweite große Höhepunkt des Ame-rican Dance Sport Festivals bildete die Welt-meisterschaft der Senioren I Standard. Mitsieben startenden Paaren hatte der DTVdie größte Delegation aller Nationen in dieVereinigten Staaten entsandt. Insbesonde-re die amtierenden WeltranglistenerstenFabian Wendt/Anne Steinmann hofften auf„den ganz großen Wurf“.

Das Turnier begann um 14:00 Uhr mit53 Paaren und für die deutschen Paare äußerst erfreulich. Alle DTV-Paare schafftenproblemlos den Sprung in die erste Zwi-schenrunde. In der 36er-Runde gab esschließlich die ersten „Verluste“ unter denPaaren von Tanzsport Deutschland. Nor-bert und Nadine Jungk (TSC Metropol Hof-heim) erreichten den geteilten Platz 33. Ein paar Plätze weiter nach vorn ging es fürRoland Tines/Heidrun Puskas (TSC AstoriaKarlsruhe) mit dem geteilten 29. Platz. Dieverbliebenen fünf deutschen Paare zogenin die 24er-Runde ein.

Im Viertelfinale zeigten die DTV-Paaredurchweg gute bis sehr gute Leistungen.Als die Musik abgedreht wurde, beganndas Daumendrücken im deutschen Fan-block. Als die Teilnehmer des Semifinalsbekanntgegeben wurden, war klar: In demhochklassigen Feld hatten sich nur VictorFischer/Alexandra Rehn sowie FabianWendt/Anne Steinmann durchgesetzt.Jörg und Isabel Gutmann belegten den ge-

tanzspiegel 12-1810

international Weltmeisterschaften Senioren I Standard und Latein

Am Höhepunkt angekommen: Fabian Wendt/Anne Steinmann tanzen zum Weltmeistertitel. Foto: Stille Photography

Victor Fischer/Alexandra Rehn erreichten im Semifinale der WM den achten Platz. Foto: Stille Photography

WM SENIOREN ISTANDARD1. Fabian Wendt/

Anne Steinmann, TC Spree-Athen Berlin (5)

2. Corentin Normand/Laura Lozingue, Frankreich (10)

3. Silviu Adrian und Nicoleta Nedelcu, Rumänien (15)

4. Ignazio Grignani/Ilaria Gianfranchi, Italien (23,5)

5. Dumitru Simon Sorin/Florentina Constantinescu,Rumänien (24,5)

6. Ronald und Sabine Pux,Österreich (27)

8. Victor Fischer/Alexandra Rehn, Gelb-Schwarz Casino München

13. Jörg und Isabel Gutmann, TC Rot-Weiß Casino Mainz

15. Erik Heyden/Julia Luckow, TSC Excelsior Dresden

23. Sebastian Spörl/Kristina Rodionova, TSC Rot-Gold Casino Nürnberg

teilten 13. Platz und verpassten damit denEinzug in das Semifinale beinahe ebensoknapp wie Erik Heyden/Julia Luckow aufdem geteilten 15. Platz. Sebastian Spörl/Kristina Rodionova beendeten das Turnierauf dem 23. Rang.

Die Paare im Halbfinale präsentiertensich auf international höchstem Niveau. DieKonkurrenz ließ schnell erkennen – einfachwürde sie es den deutschen Vertreternnicht machen. Während Wendt/Steinmannmit glänzendem Partnering und ausge-sprochen harmonischem Tanzen punkte-ten, gelang es Fischer/Rehn trotz hervorra-gender Performance und viel Leidenschaftnicht, die Wertungsrichter zu überzeugen.Trotz einer exzellenten Leistung reichte esfür die Letztgenannten schließlich nichtzum Einzug in das Finale. Sie belegten denachten Rang. Von den sieben angetretenendeutschen Paaren freuten sich somit einzigdie Berliner Vertreter über die Teilnahme ander Runde der letzten Sechs.

Bereits zum Auftakt des Finalesherrschte im Grand Ballroom des Intercon-tinental Hotel eine gespannte Stimmung.Die Fankurven jubelten bei der Präsentationder Paare und schwenkten aufgeregt dieFahnen. Anfeuerungsrufe schallten durchden Saal. Fabian Wendt/Anne Steinmannzeigten in dieser Runde die beste Leistungdes bisherigen Turniers. Getragen von derUnterstützung der Seitenlinie präsentiertensie Standardtanzen auf höchstem Niveauund überzeugten mit technischer Eleganz,einer ausgezeichneten Musikalität und ei-ner herrlichen Entspanntheit. Trotz dieser

exzellenten Darbietung hieß es, nachdemdie letzten Takte des Quickstep verklungenwaren, Daumen drücken. Denn die Konkur-renz aus nah und fern war nicht angetreten,um kampflos das Feld zu räumen. Insbe-sondere die französischen Finalteilnehmerhatten ebenfalls mit brillantem Tanzen be-geistert. Nur wenige Minuten nach demletzten Tanz fanden sich die Finalteilneh-mer erneut auf dem Parkett ein. Die Tur-nierleiterin begann mit der Ergebnisver-kündung.

Auf dem sechsten Rang landeten Ronald und Sabine Pux aus Österreich.Platz fünf belegten die Vizeweltmeister desVortages Dumitru Simon Sorin/FlorentinaConstantinescu aus Rumänien. Der letztePlatz vor dem Treppchen ging an IgnanzioGrignani/Ilaria Gianfranchi aus Italien.Schon jetzt waren die Begeisterung undFreude über den Gewinn einer Medaille beiden Weltmeisterschaften in den Augen derverbliebenen drei Paare zu sehen. Als dieChairperson Rang drei verkündete – dieserging an Silviu Adrian und Nicoleta Nedelcuaus Rumänien – jubelte die deutsche Dele-gation und Wendt/Steinmann gratuliertenNormand Corentin/Laura Lozingue ausFrankreich.

Die einzige noch offene Frage lautetenun: Silber oder Gold? Welcher Platz solltees sein? Die Chairperson machte die Ergeb-nisverkündung nun extra spannend undlegte eine kurze Kunstpause ein. Selbst dieMusik im Saal wurde gestoppt. Es herrschteabsolute Ruhe. Alle Anwesenden wartetensehnsüchtig auf das Ergebnis des Turniers.Schließlich wurde das Geheimnis gelüftet.Als die Chairperson verkündete, dass Coren-tin/Lozingue den Silberrang belegt hatten,gab es kein Halten mehr. Anne und Fabianließen ihrer Freude freien Lauf und Freu-denschreie zerschnitten die eben noch an-dächtige Stille im Grand Ballroom. Glücklichlagen sich die Berliner in den Armen. Auchvom Flächenrand brandete frenetischerJubel durch den Saal. Fans und Trainerumarmten sich und freuten sich gemein-sam mit den neuen Weltmeistern. Es folgtedie obligatorische Medaillenzeremonie,diesmal inklusiver deutscher Hymne undein kurzer Fototermin, bevor die frischge-backenen Weltmeister in einem Siegertanznochmals ihre Klasse präsentierten.

Es war ein langer Weg gewesen, dochdie Strapazen und das harte Training hattensich gelohnt. Die kleine nächtliche Feier inder Hotellobby hatten sich die deutschenWeltmeister redlich verdient. Es sei ange-merkt, dass die WDSF Open Youth Latein-und Standardturniere ohne deutsche Be-teiligung ausgetragen wurden.

Dr. Eric Tille

tanzspiegel 12-18 11

internationalWeltmeisterschaften Senioren I Standard und Latein

Jörg und Isabel Gutmann auf Platz 13 der Weltmeisterschaft.Fotos: Stille Photography

Zwei Weltmeisterschaften in zwei Tagen: Erik Heyden/Julia Luckow tanzten sich

auf Platz 15 in Standard.